Darmstädter Tagblatt 1888


20. Juni 1888

[  ][ ]

Aooanenentayres
rhptt 1. Mark 50 Pf. id.
ingerton Auzwürtz werden von
ten Eititm Bedungen end
eengrauaer zu 1 matbo Pf.
eu Orrtal incl Poſtaufſchlag.

151. Jahrgand.

Inſerat=

Mit der Sonntags=Beilage:

Eedenoangmnin Darnh on
von dur Arduimu ThinſuAr. A.
nBeihaga ungz ar
Gazzus x. 1z. it am
voſt eller Eruur Lahtionen.

Amtliches Organ
fuͤr die Behanntmachungen des Groſh. Kreicamts. des Hroßh. Boliztigmts und ſämmilicher Mchurden.

Mittwoch den 20. Juni.
Ne 118.
1888.

Geſunden: 1 braunled. Täſchchen mit Stahlring und 5 Schlüſſel in einem Ring. 1 hellgelber ſeid. Handſchuh. 1 grauer baum=
wollener
Handſchuh. 1 hebräiſche Schreib=Leſe=Fibel. 1 weißer Kragen, durchbrochen. 1 großer und kl. Schlüſſel in einem beſchad.
Futteral. 1 kleine Inſtallateurzange.
1 Taſchenmeſſer mit 2 Klingen und Korkenzieher. 1 Schlüſſel. 1 desal. 1 Stiefelzieher.
1 braunled. Geldtäſchchen mit 8 Pf. 1 ſchwarzled. Portemonnaie mit rother Seide gefüttert leer. 1Sack und 1 Taſchentuch lin letzteres
iſt Brod und Wurſt eingebunden). - Verkoren: 1 gelbled. Portemonnaie enth. 7 M. 50 Pf. und andere Gegenſtände. 1 Corallenarm=
band
.
Zugekauſen: 1 brauner Pinſcher. weibl. - Entkauſen: 1 weißgelber Pinſcher, trägt gelbled. Halsband mit Marke 8182.-
Eingeſangen; 1 Pinſcher, gelb, männlich. 1 ſchwarzer Neufundländer, männlich. 2 Ulmer Doggen, ſtahlblau, männlich.
Darmſtadt, 19. Juni 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t n a ch u n g.
Das Betreten des Griesheimer Schießplatzes betreffend.
Mit Ermächtigung des Großherzoglichen Miniſteriums des Innern, d. d. 29. März 1877, iſt das Betreten der Erd=
werke
der Sicherheilsſtände und der Scheibenſtellungen auf dem Griesheimer Artillerie=Schießplatze für Jedermarn mit Aus=
nahme
der Militärperſonen und des zur Ausübung der Jagd dort Berechtigten, bei einer Strafe von 3-30 Mk. verboten.
Wer die bei den Uebungen der Artillerie verſchoſſene Munition, oder wer Bleikugeln aus den Kugelfängen der Schieß=
ſtuͤnde
ſich widerrechtlich zueignet, wird nach 8 292 des Strafgeſetzbuchs für das deutſche Reich mit Gefängniß bis zu Einem
Jahre oder mit Geldſtrafe bis zu neunhundert Mark beſtraft.
Das Graſen und Samenſammeln iſt, auf der ganzen Schießplahflüche, nur den mit einer Karte der Garniſon= Verwal=
tung
verſehenen Pächtern der Grasnutzung erlaubt.
Darmſtadt, den 16. Mai 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
65760
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Verbot des Hauſirens auf dem Schießplatze bei Griesheim.
Das Hauſiren in dem Lager, auf der Lagerſtraße und auf dem Schießplatze zu Griesheim iſt ſeitens der Militaͤr=
behörde
unterſagt. Uebertreter dieſes Verbotes haben eine ſofortige Verbringung außerhalb der Grenzen des Lagers zu ge=
wärtigen
. Barbiere und Wäſcherinnen dürfen das Lager nur im Beſitze eines, von dem Präſes der Schießplatzverwaltungs=
Commiſion ausgeſtellten Erlaubnißſcheines betreten, der alljährlich zu erneuern und von dem zeitigen Lager=Kommandanten
zu viſiren iſt.
Darmſtadt, den 16. Mai 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
65761
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Schießübungen der Artillerie.
Zur Warnung für die Finder verſeuerter Geſchoſſe gezogener Geſchütze bringen wir Folgendes zur allgemeinen Kenntniß.
Die Spitzgeſchoſſe der gezogenen Geſchütze werden ſämmtlich ſcharf geladen verfeuert. Schiefes Aufſchlagen und ſonſtige
Zufälligleiten laſſen manches Geſchoß nicht explodiren. Die Finder ſolcher Geſchoſſe werden darauf aufmerkſam gemacht, daß
letztere ihre Explöſionsfähigkeit nicht verloren haben, daß vielmehr eine geringe Bewegung des Geſchoſſes genügen kann, einen
Anſtich der Zündpille herbeizuführen und das Geſchoß nachträglich zur Exploſion zu bringen. Die Fälle, in denen Finder
auf dieſe Art zu Krüppeln geworden, oder ihre Waghalſigkeit mit dem Leben bezahlen mußten, ſind nicht ſelten.
Um blindgegangene Geſchoſſe unſchädlich zu machen, hat die Militärbehörde die Einrichtung getroffen, dieſelben an Ort
und Stelle durch Dynamit zu ſprengen. Finder werden daher erſucht, während der Schießübungen den Fund ſolcher Geſchoſſe
zwiſchen 3 und 5 Uhr Nachmittags im Felddepot des Schießplatzes anzumelden und das bereit ſtehende Spreng=Kommando
an den Fundort zu führen. Dem Finder werden am Fundorte pro Geſchoß 40 Pfg. ausgezahlt.
Darmſtadt, den 16. Mai 1888.
(5762
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
p. Marquard.
349

[ ][  ][ ]

1676

Nr. 18
B e k a n n t m a ch u n g.
Unter Hinweis auf die Vorſchrift in 856 Ziſſer 6 der Reichsgewerbe=Ordnung, wonach vom Ankauf oder Feilbieten
im Umherziehen ausgeſchloſſen ſind.
6) exploſive Sioffe, insbeſondere Feuerwerkskörper, Schießpulver und Oynamit.
bringen wir nachſtehenden Auszug aus einem Urtheil der Strafkammer bei Großherzoglichem Landgericht dahier d. d. 28. v.
Mts. zur Kenntniß der Intereſſenten:
Nach den Angaben des Herrn Experten ſind aber die ſogenannten bengaliſchen Bündhölzer, welche explodirende Ge=
miſche aus chlorſaurem Kali und zwar je nach der beabſichtigten Flammenſärbung mit einem Zuſatze von ſalpeterſaurem
Strontian (für rothe Flamme) oder ſalpeterſaurem Baryt (für grüne Flamme) als Zündmaſſe enthalten, keine wirklichen
Streichhölzer, und hiernach zweifellos als Feuerwerkskörper anzuſehen, deren Verkauf im Umherziehen geſetzlich verboten iſt."
Zuwiderhandlungen gegen die citirte Vorſchriſt im 8 56 Ziffer 6 werden nach 8 146 Ziffer 4 der Reichsgewerbe=
Ordnung mit Geldſtrafe bis zu zweitauſend Mark und im Uuvermögensfalle mit Gefängniß bis zu ſechs Mo=
naten
beſtraft.
Darmſtadt, den 16. Juni 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
6948
v. Grolman.

ekanntmachung.

Betreffend: Die Abgabe der Kapitalrentenſteuererklärungen behufs der Veran=
lagung
für das Steuerjahr 1889-90.
Nach Artikel 14 des Geſetzes, die Einführung einer Kapitalrentenſteuer be=
treffend
, vom 8. Juli 1884, erfolgt die Heranziehung zu dieſer Steuer auf Grund
einer Erklärung, welche jeder nach den einſchlägigen Beſtimmungen Steuerpflichtige
über den Jahresbetrag ſeiner Zinſen, ſowie der etwa zum Abzug geeigneten Laſten
bei der hierzu berufenen Einſchätzungs=Commiſſion ſchriſtlich abzugeben hat. Zu
dieſen Erklärungen iſt das von Großherzoglichem Miniſterium der Finanzen feſtge=
ſetzte
Formular zu verwenden und ſind dieſelben, je nach der Wahl der Steuer=
pflichtigen
offen oder verſchloſſen, jährlich ſpäteſtens bis zum 1. Juli, ohne daß
der Pflichtige deshalb eine beſondere Aufforderung abzuwarten hat, bei der Groß=
herzoglichen
Bürgermeiſterei des Wohnorts abzuliefern oder direkt an das betref=
fende
Großherzogliche Steuercommiſſariat einzuſenden.
Von der Berpflichtung zur Steuererklärung ſind nach Art. 15 des Geſetzes,
inſofern nicht im einzelnen Fall beſondere Aufforderung der Einſchätzungscommiſſion
ergeht, diejenigen Steuerpflichtigen entbunden, welche im unmittelbar vorausgegange=
nen
Steuerjahr bereits zur Kapitalrentenſteuer zugezogen waren, auch inzwiſchen
ihren Wohnſitz nicht gewechſelt und keine den Betrag von 100 Mark jährlich er=
reichende
Einkommensverbeſſerung aus Kapitalzinſen erlangt haben.
Inhaltlich des Art. 16 des genannten Geſetzs haben die Kapitalrentenſteuer=
Erklärung abzugeben:
1) für minderjährige, vermißte oder unter Vormundſchaft geſtelle Perſonen
deren geſetzliche Vertreter;
2) für moraliſche Perſonen (Gemeinden, Körperſchaften, Stiſtungen, An=
ſtallen
), ferner für Geſellſchaften, Genoſſenſchaften, Gantmaſſen, Erbmaſſen, ſo weit
eine Steuerpflicht hier überhaupt in Betracht kommt, die beſtellten Vorſtände oder
Verwalter;
3) in allen anderen Fällen der Steuerpflichtige ſelbſt und zwar hinſichtlich
des geſammten Zinſenbezugs, welcher, ſei es aus eigenem Vermögen oder aus dem
Vermögen ſeiner nicht ſelbſtſtändig zur Kapitalrentenſteuer gezogenen Angehörigen,
ihm in Steueranſatz zu kommen hat.
Unter Bezugnahme auf die obigen Beſtimmungen richten wir an die hiernach
zur Einreichung von Kapitalrentenſteuererklärungen verpflichteten Bewahner unſerer
Bezirke hiermit die Aufforderung, ihre Erklärungen unfehlbar bis zum genannten
1. Juli d. J3. entweder direkt an uns oder an die betreffende Großherzogliche
Bürgermeiſterei gelangen zu laſſen, von wo dieſelben, und zwar, wenn ſie ver=
ſchloſſen
und mit der entſprechenden Aufſchrift verſehen ſind uneröffnet an die
Vorſitzenden der betreffenden Einſchätzungs=Commiſſionen überſendet werden.
Das Formular zu den Kapitaͤlrentenſteuererklärungen, welchem ein Auszug
aus dem Geſetz und eine nähere Anweiſung beigefugt iſt, hat der Steuerpflichige
von der Großherzoglichen Bürgermeiſterei ſeines Wohnorts zu beziehen.
Bekannt gemacht, 4. Juni 1888.
Die Großherzoglichen Steuercommiſſariate.
Darmſtadt.
Groß=Gerau.
Langen.
Zwingenberg.
Rau.
(6318
Schweisgut. Naumann.
Wolf.

60
plo

4
151⁄₈
.

Vermiethung des Wohnhauſes
kleine Ochſengaſſe I.
Das vorſtehende, in den Beſitz der
ſtädtiſchen Armenverwaltung gelangie Haus
ſoll alsbald nach ſeiner in aller Kürze
ſtattfindenden inneren Herſtellung vermie=
thet
werden. Dasſelbe beſteht aus einem
kleinen Laden im Erdgeſchoß, ſowie in drei
Stockwerken von je einem Zimmer nebſt
Vorplatz und Speicherräumen. Seiner
Beſchaffenheit nach würde ſich das Haus
ſwohl am meiſten zur Abgabe an nur
einen Miether eignen, doch iſt auch ge=
trennte
Vermiethung nicht ausgeſchloſſen.
Soliden, zahlungsfähigen Perſonen wird
auf Anfrage im Stadthaus, Zimmer 9,
weitere Auskunſt ertheilt.
Darmſtadt, den 18. Juni 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
(6949
Ohly.

4 Kei=

Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag wird das zum
Nachlaß der Peter Mathes Wittwe
gehoͤrige nachbenannte Grundſtück:
Flur. Nr. Meter.
III. 117 900 Adler am Flur=
graben
,
Montag deu 25. Juni d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
auf dem Gemeindehauſe dahier mit un=
bedingtem
Zuſchlag öffentlich meiſtbie=
tend
verſteigert.
Beſſungen, den 19. Juni 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
(654]
Weimar.

Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß des Weißbindermeiſters
Wilhelm Wolf l. dahier gehörigen Im=
mobilien
, als:
Flur. Nr. Mtr.
588 Hofraithe Schul=
I. 213
ſtraße,
I. 214
350 Grabgarten da=
ſelbſt
,

[ ][  ][ ]

167)

Montag den 25. Juni d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
auf dem Gemeindehaus dahier mit un=
bedingtem
Zuſchlag öffentlich meiſtbie=
tend
verſteigert.
Beſſungen, den 19. Juni 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
[6215


Kirſchen=Verſteigerung.
Freitag den 22. Juni l. J3., Nach=
mittags
um 4 Uhr,
ſoll in den Anlagen der Großherzoglichen
Marienhöhe bei Eberſtadt die
Kirſchen=Ernte
meiſtbietend öffeutlich verſteigert werden.
Darmſtadt, am 20. Juni 1888.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
J. A.:
Nolshauſen, Hofſecretär. (6950

Bisinger & Co. Avize,
mit Filiale in Metz.
Vins ſius de Champaguo.
Vorzügliche Weine,
durch Zollerſparniß von ca. M. 1.30
per Flaſche auch weſentlich billiger
als andere franzöſiſche Champagner
bei gleicher Güte.
Preisliſten zu Dienſten.
Vertreter für Darmſtadt, (6477
N6. Weber, Au JUdnigshalts;
Johannaberger
Caſelwassok
Gerlebecker Quellen im Teuto=
burger
Wald), alkaliſcher Säuer=
ling
, kohlenſäurehaltiges, höchſt
erfriſchendes, wohlſchmeckendes
Getränk,
Flaſche 28 Pfa, bei Ohd. 26 Pfo,
leere Flaſchen 6 Pfg. zurück.
Alleinige Niederlage für Darmſtadt
und Provinz bei
Friedr. Sohasſer.
Großh. Hoflieferant.
(6068

1
14
2 ſeine und ertrakoines,
IuEllp8, igua daſmate=
Lud. Heylsohn
Ecke d. Saalbar-u. Elisabethenitr. 48.
Niederlagent M. Berge, Holzstr. 17.
M. W. Praesel, Rhelnatr.16. Reh. Erlon-
baeh
, Ernat=Ludvig-Stranse Nr. 11,
L.xau Azzzastet. 2.

C
2

(Fin älteres brauchbares Zugpferd und
E, eine Keller=oder Bodenireppe ſind
preiswürdig zu verkaufen. Wor ſagt
(6641
die Expedition d. Bl.

Nr. 118
Verktetgerungs Anzeigr.
Donnerstag den 21. Juni, Vormittags 9½ Uhr,
werden wegen Abreiſe des Herrn Rentner Diebel in der Villa
Schwarz."
Ecke der Martins= und Herdwegſtraße,
folgende größtentheils ganz neue Möbel öffentlich gegen baare
Zahlung durch den Unterzeichneten verſteigert:
eine hochfeine rothe Peluche=Garnitur, beſtehend aus 1 Cauſeuſe,
2 großen und 4 kleinen Seſſeln, 1 Kanapee, 1 Herrſchaftsbett,
Waſchtiſche und Nachttiſche mit Marmorplatten, 1 Ausziehtiſch
mit 3 Einlagen, 2 ovale polirte Tiſche, Kleiderſchränke, Kom=
moden
, Stühle, Spiegel, 1 gutes Pianino, 1 dreiarmiger
Gaslüſtre 1 großer eiſerner Kaſſenſchrank, neueſter Con=
ſtruction
mit Panzerplatte ꝛc.
Die Möbel können Mittwoch den 20. Junt, Nachmittags
zwiſchen 3 und 6 Uhr beſichtigt werden.
B. Schurmann, Amtsgerichts=Taxator.

Füshiii e.

Leflunde
ioh.

Roine Hlsäuer Rahm-Miloh, storillsirto
Milcheonserve ohne Lucker, für Kranke und

(5502

Kinder ärztlich empfohlen, 65 Pfg. ver Büchse.
ioipt mit Woizenextr.
Hindermiloh, Poptonida.1, fur Säuglinge
von der Geburt an die einfachste, stets gleich
zuverlässige Nahrung, edl l. 20. per Büchse.
ſoipt mit
Mildh Anisbaok Mohl, peptonldt., 250⁄₈
reiner Milchsubstanz, sehr kräftige, knochen-
Ppoduote.
F. bildende und ausgiebige Nahrung für entnöhnte
Einder, A. 1. - per Büchse.
Lu beziehen durch alle Apothehen, en gros von Ed. 1Gfund, Stutgart.
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patentirte Muſchmuſchine
aus der Fabrik von Friſter=Roßmann in Berlin, die großartig in ihren Leiſtungen
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iſt.
H. Vordan, 1 Eliſabethenſtraße I.

H=
H
frossor Sohuhnaarer.
20
Aud-uRGU

für E u rze Leit.
Den geehrten Einwohnern Darmſtadts
1.
diene hiermit zur Nachricht, daß ich von
heute ab einen
Wu
GgataD
grossen
Schuhvauren-AusverEauf
in allen möglichen Sorten Herren=, Damen=, Mädchen= und Kinder=Schuhen
hierſelbſt eroͤffnet habe. Um großen Abſatz zu erzielen, verkaufe
20pCt. unterm Selbſtkoſtenpreis.
Billigſte und reellſte Bedienung wird zugeſichert. Um recht zahl=
reichen
Beſuch bittet
F.
Hochachtungsvoll
Harl Lang.
D
48
P2
40

[ ][  ][ ]

1678

Nr. 118

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Neuen Höbelm, Wettem und deren einzelne Theile,
Sophas. Dvans, Carnituren in Peluche und Fantaſieſtoff, Splogel, Bllder sto. ste.
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Lieferung ganzer Ausstattungen.- Anfertigung nach Leichnungen.
Eborhard Arosob, ſeither Rechert & Grosch,

Mathildenplatz 9 - Gartenſtraße 18.

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Vogon Bäumung dos locals

a

dauert der

husvokauf

meines noch gut ſortirten Lagers nur noch
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ſämmtlicher Herren=Artikel ſollte Niemand verſäumen.
Innigoplat. GEEVL GaIU, Innigoplat.

um Eingang in dio Hliaabethenstrusso. (6833

Rt,
1AEESVCIAGUN-

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Glas, Forzehan und Steingut,
zu und unter Fabrikpreiſen. - Beſonders mache ich die geehrten Hausfrauen auf
Einmachtöpfe und die Herren Wirthe auf ſehr billige Wirthſchafts=Artikel
aufmerkſam.
Hochachtungsvoll
(6834
G. Wagner, Langgasse I2.

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meine leichten

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in allen Größen zu billigen Preiſen.
Heinrich Moeser,

Ludwigsſtraße 12.

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GosskEurlohtungon
machen äußerſt billig und unter jahrelanger Garantie
Gebr. Recher,
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Ohgen fertige in muſterhafter Ausſuh=
rung
äußerſt billig. Lager ſämtl.
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Mſpekte ꝛc. gratis.
(6953
E
Ohr. Wamboldt ꝛr.
Spenglerei und Inſtallationsgeſchäft.

Rudolk Hiek,

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(Syſtem Dr. Lahmann).
klein. mittel. groß.
Jacken
1.75 2.-
2.25
Hoſen
225 275 3.25.
Bei Entnahme mehrerer Stücke von
einer Sorte gewähre ich entſprechenden
Rabatt.
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Wusshodem-

GanslOch,
dauerhaft, ſchnell trocknend, in
ſchönen Farben.

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Geübte Anſtreicheru. Parket=
larbeiter
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9or
118dT. Gaete,

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ſ6567

Friedrichsdorfer
L.wiePaOh

von J. F. Pauli.
Aeratlich anerkannt.
Für Magenleidende, Erſatz für Muttermilch,
ſowie zum Gebrauch bei Geſellſchaften ſtets
friſch zu haben.- Alleinverkauf im Laden
der L. Remmert Wwe., Bleichſtr. 45.

44
60

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132
11

406

[ ][  ][ ]

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H.

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Nr. 118
ſämmtlicher Kurzwaaren und
Putzartikel zu und unter dem
ſEinkaufspreis.
Augverkau
Strohhüte, Blumen, Federn
werden zu jedem annehmbaren Preis abgegeben. Baumwoll=
fammet
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Seidenſammet der Meter M. 2.70. Reinwollene Tricot=
(6955
Taillen per Stück M. 2.20.
Emma Fraulz, Hlisabethonstr. 4.

1679

Emr Badz-Sulson

empfehle mein Lager in Bade- E; Frstkie-Pächern. Badehand., Badonäaielz, Handschnhen, Bsdehoson eto. in reicher
Auswahl. Ferner mache auf meine Edo- é Schvimnanzüge
eigenen Fabrikats aufmerkſam; auch werden Bademäntel und
Schwimmanzüge nach Maaß angeferligt. Preiſe billigſt bei
H. Ro0S0, 6466
Ecke der Rhein= und Grafenſtraße.

Geſchüftz-Empfehlung.

Zeige hiermit ergebenſt an, daß ich als Monteur bei Gebrüder Roeder ſeit
zehn Jahren in faſt allen Städten Deutſchlands und ſogar im Auslande für ge=
nannte
Firma Herde, Conditorbſen, Keſſelfeuerungen, Bratſpieſe ꝛc., aufgeſtellt habe
und vom 18. d. Mts. an mein Geſchäft als Maurer und Feuerungs=Conſtrukteur
ſelbſtändig betreibe. Ich ſtelle jeden Herd, ſowie jede Feuerungs=Anlage unter
Garantie beſter Funktion nach Roeder'ſchem Syſtem auf und übernehme alle Repa=
raturen
ſowie das Reinigen aller Feuerungen bei reeller Bedienung und ſoliden
Preiſen. Beſellungen beliebe man bei Herrn Reſtaurateur H. Keller, Bleich=
ſtraße
, ſowie Loͤffelgaſſe Nr. 2 bei L. Horch abzugeben.
Achtungsvoll
voStorm,
GeOI,
Maurer und Feuerungs=Conſtrukteur in Weiterſtadt,
[6726
Hauptſtraße 100.

=Ehlatürlishes
Mineralvssssri

bérlahnstsin EII8

Tafelgetränt Nar.
Sr. H. d. Röniss d. Hlodorlande
gopie vieler anderen fürstl. Häuser.
Ahrl. Veradt uber 4 An. Cefasse.

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Geschmack und Heilmirkuns
zuf Magen, Merven eto., allseitig.
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Herrenſchuürſchuhe v. M. 650 an,
Damen=Lederzugſtieſel v. M. 450an,
5 Damen=Halbſchuhe mit hohen Abſ.

2

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und ſtarken Rahmenſohlen M. 3.

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M. 1.90, Knaben= und Mädchen=

= Knopf=, Schnür= und Hakenſtiefel
in großer Auswahl. Alle übr. Schuh=

2 waaren zu den billigſten Preiſen bei
J. Walter, (6758
S Schuſtergaſſe 3, hinter dem Rathhaus.

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CognaC,

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7½l.
J0¾
Ca vaUdr,
Wilhelminenſtr. I1. (5781

Zwei Dachshunde,
8 Wochen alt, Männchen, mit richtigen
Abzeichen, ſind zu verkaufen.
(6759
Wor ſagt die Expedition.

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neue, ſowie noch gute gebrauchte
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Schöne weiße Pfauentauben
werden abgegeben Schwanenftr. 29. (6955a

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66956

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5 Zimmer mit Balkon nebſt Zubehör.
2227) Kiesſtraße 67 iſt der mittlere
Stock, 5 Zimmer, Bleichplatz, Gartenan=
theil
, an eine ruhige Familie per 1. Juli
zu vermiethen. Näheres Capellplatz 12.
3112) Caſerneſtr. 64 iſt die erſte Etage,
beſtehend aus 5 Zimmern, Küche, Magd=
kammer
und ſonſtigem Zubehör zu verm.
Näheres Riedeſelſtraße 70.

[ ][  ][ ]

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3549) Nieder=Ramſtädterſtr. 55
Neubau) der erſte Stock 5 Zimmer nebſt
allem Zubehör zu vermiethen.
3704) Herdweg 60, zwiſchen Mar=
tinsſtraße
und Hochſtraße gelegen, die
Beletage (5 Zimmer und hierzu von der
Manſarde geräumige Zimmer nach Be=
darf
) zu Anfang Juli zu vermiethen.
Waſſer= und Gasleitung, Balkone, alle
erwünſchten Hilfsräume, Waſchküche, ge=
trennter
Gartenantheil. Auskunft Mar=
tinſtraße
Nr. 11½, Beletage.
3857) Heinrichſtr. 49 eleg. Beletage,
6 Zimmer m. Zubeh., gr. Garten ſof.
4040) Wendelſtädtſtr. 42 Beletage,
5 Zimmer mit Zugehör, alsbald.

4329) Beſſunger Ludwigsſtr. 84
die Parterre=Wohnung auf ſogleich
zu vermiethen.
Dr. med. Weyh.

4395) Saalbauſtraße 12, 3. Stock
Wohnung, beſtehend aus 5 Zimmern, nebſt
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und
ofort zu beziehen. Näheres zu erfragen
im 2. Stock daſelbſt.
4840) Bietoriaftr. 46 eine Wohnung
von 5 Zimmern im 3. Stock und eine
Wohnung in der Manſarde, zuſammen
oder einzeln zu vermiethen. Näheres
Liebigſtraße 25.
5015) Herdwegſtr. 97 iſt die Bel=
Etage mit Manſarde und a. Bequemlich=
keiten
für 700 Mark zu vermiethen und
ſofort beziehbar.
Alexanderſtraße 2
42.
im 2. Stock zwei größere
Wohnung und 2 kleinere Zimmer
nebſt Zubehör per 15. Juli zu vermiethen.
D. Stamm.
5322) Promenade 46, 2 St. hoch,
elegante Wohnung von 6 Piecen an
ruhige Familie zu vermiethen.
5372) Kiesſtr. 55 im neuerb. Hauſe
der 2. u. 3. Stock, 5 geräumige, ſchöne
Zimmer mit allem Zugehör baldigſt bez.
0000000000000000000000000000

5422) Georgſtraße 10
8 iſt die Parterre=Wohnung,
o beſtehend aus ſechs Zimmern
8 mit Badeeinrichtung, Gas
8 Waſſerleitung u. allem ſonſt.
8 Zubeh. per ſofort zu verm.

g000ooooooooooeoeooooooooooe
5427) Ecke der Wiener= u. Kies=
ſtraße
, Parterrewohnung und III. Stock,
ge 5 Zimmer, 2 Manſarden, Gartenan=
theil
; erſtere ſofort, zweite per 1. Juli
beziehbar. Näheres Neckarſtr. 18, parterre.

Nr. 118
5706) Landwehrſtr. 27 eine Woh=
nung
von 4 Zimmern per Auguſt, auf
Wunſch auch früher.
5793) Heinrichſtr. 27 Beletage u. eleg.
Manſarde, zuſ. 8 Zim. auf 15. Auguſt.
Mitbenützung von Garten u. Badezim.,
alle neuern Einrichtungen Näh. part.
5926) Carlsſtr. 25 eine Wohnung,
2 Zimmer und Cabinet, per 1. Juli.
5927) Rheinſtraße 25
im Gartenhaus eine freundliche Wohnung
beſtehend aus vier Zimmern nebſt Zube=
hör
an ruhige Miether.
6077) Kranichſteinerſtraße 15 der
mittl. Stock, 4-5 Zimmer, neu hergerichtet.
6086) Hügelſtr. 63 die Bel=Etage,
5 Zimmer und Salon nebſt allen Be=
quemlichkeiten
, bis 1. Oktober zu verm.

6141) In dem Neubau
Verl. Hoffmanusſtr. 6
iſt der 1. und 11. Stock, 5 Zimmer
enthaltend und Gartenantheil ſofort
beziehbar.
Näheres verl. Kiesſtraße 8l.

6187) Grafenſtraße 39 1 Wohnun=
von
5 Zimmern mit Cabinet und allem
Zubehör ſofort zu vermiethen.
6254) Bleichſtraße 45 iſt der zweite
Stock, beſtehend aus 5 Zimmer u. allem
Zubehör zu vermiethen, beziehbar am 20.
Auguſt. Preis 620 M.
6257) Beſſ. Carlsſtr. 5 Beletage:
4 Zimmer, Küche u. Zubehör, zu verm.
6258) Ernſt=Ludwigsſtr. 9, III. Stock:
4 Zimmer, Küche und Zubehör, ſogleich
beziehbar. Näh. im Laden der Gewerbe=
halle
daſelbſt.
6261) Beſſunger Carlsſtraße 12
iſt eine kleine Wohnung mit Waſſerleitung
für M. 120 an einzelne Damen oder
kinderloſe Leute auf 15. Aug. zu verm.
6263) Zu vermiethen.
Parterrewohnung, 5 Zimmer und
Zubehör in hübſcher freier Lage an eine

ruhige Familie, pro Jahr 530 M.
Manſarde, 3 Piecen und Küche, pro
Jahr 200 M., an eine Dame. Beide=
Wohnungen ſofort beziehbar. Näheres
bei P. Thüringer, Schulſtr. 5.
6273) Martenplatz 11 die Beletage,
beſtehend in 5 Zimmer u. allem Zubehö=
zu
vermiethen.
6350) Ludwigsſtraße Nr. 16 eine
Parterre=Wohnung im Seitenbau per ſo=
fort
zu vermiethen.

6351) Ecke der Schützen= u.
Hügelſtraße 19 iſt der dritte Stock,
beſtehend aus 6 Zimmern u. allem
Zubehör pr. 1. September eventuell
früher zu vermiethen.

6349) Die hochelegante Bel=
etage
nebſt 3. Stock mit 10 Zim=
mer
und allem Zubehör Eichberg=
ſtraße
Nr. 8. gegenwärtig von Herrn
Major v. Weſtrell bewohnt, iſt
bis zum 1. Sept. d. Js. zu ver=
miethen
. - Alles Nähere durch
P. Thüringer, Schulſtr. 5.

6413) Heinheimerſtraße 23 eine
kleine Wohnung vermiethbar.

6416) Wienerſtraße 63 eine neu
hergerichtete Parterre=Wohnung mit ſonſt.
Zubehör per 1. od. 15. Auguſt beziehbar.
Näh. 2. Stock.

6420) Wilhelmſtr. 22 der 1. St.,
beſtehend in 1 großen Salon, 5 Zim.
u. Cabinet, ſowie der Manſardeſtock,
4 kleinere u. 1 größeres Zimmer,
Stallung f. 4 Pferde, Remiſe ꝛc. u.
ſonſt allem Zubehör, zuſammen per
15. Auauſt zu beziehen.

6421) Wendelſtadtſtraße 11 eine
Wohnung von 5 Zimmern, 2 Kellern, 1
Bodenkammer, Mitgebrauch der Waſch=
küche
zu vermiethen. Näheres bei Ochſen=
metzger
Keller, Schuſtergaſſe 4, und im
Hauſe bei Herrn Hohenſtein, Gerichts=
koſtenreviſor
.
6122) Neckarſtr. 24 Wohnunz von
6 Zimmern nebſt Zubehör, gleich beziehb.
6424) Beſſ. Hoffmannsſtr. 20 ele=
gant
eingerichtete Parterre=Wohnung, ſechs
Zimmer und Veranda, ſowie ſchöne Man=
ſarde
, 4 Zimmer mit allen Bequemlichk.
Näheres Stiftſtraße 38.
6573) Große Ochſengaſſe 7 kleineres
Nohnhaus nebst Laden
ſofort beziehbar zu vermiethen.
Zu erfragen Schirmgaſſe Nr. 6.

Heidelbergerſtraße 7
II. Etage elegante Wohnung von
8 Zimmern und Zubehör per erſten
September beziehbar, zu vermiethen.
Näheres im Hauſe parterre u. bei
Herrn B. L. Lrier, Ludwigſtr. (6572

6575) Kiesſtraße 86
Beletage, 4 Zimmer mit Balkon, an
4 eine ruhige Familie. Näh. Parterre. F
6589) Heinrichſtraße 8 und 18
ſe eine Manſarde, in Nr. 8 bis den
15. Juni beziehbar, in Nr. 18 bis den
2. September d. Js. an ruhige Familie.
6594) Beſſ. Hofgartenſtr. 2 der
mittl. Stock, 3 Zim., Magdſtube, Waſſer=
leitung
u. allem Zubehör zu verm.

6662) In der Heinrichſtraße
iſt ein Manſardenzimmer mit Kam=
mer
an eine alleinſtehende Perſon,
mit oder ohne Möbel, zu verm.
Einem zuverläſſigen älteren Mann
wird der Vorzug gegeben. Näh. Exp.

[ ][  ][ ]

58
54
60
72
78
92)
1188
12
.
905
506
550
728
800
[015
102
1100
Lannh

g0
1016
11=
1268
2
244
45k
64
812
102
12
1160

enh.
nn=u.
Heidel.
an80
geidel=
armſt
.
1508.

82
842
100
1150
J.
286
24
457
660
81-
119
154

6710) Carlsſtr. 31 eine Wohnung
von 5 Zimmern, Cabinet, Küche u. allem
Zubehör per 10. Juli zu beziehen.
6711) Kiesſtraße 30, 3. Stock, vier
Zimmer, abgeſchloſſenem Vorplatz, Waſſer
Mitgebrauch der Waſchküche u. des Bleich=
platzes
, zu vermiethen.
6714) Pankratiusſtr. 33 eine Woh=
nung
, 2 Zimmer mit Zubehör, ſogl. bez
6715) Beſſ. Hochſtr. 16 die Man=
arde
, 4 Zimmer, Waſſerleitung ꝛc., zu
vermiethen u. per 1. Auguſt zu beziehen.
6850) In dem neuerbauten Hauſe:
Ecke der Riedeſel= u. Saalbauſtr. 65
iſt die
elegante Beletage mit Balkon,
6 Zimmer, 1 Fremdenzimmer und allem
Zubehör per ſofort oder ſpäter an ruhig=
Familie zu vermiethen.
Nüheres daſelbſt parterre.
6851) In meinem neu erbauten Hauſe
Kiesſtraße 49 iſt der mittlere Stock
und die Manſarde mit allen Bequemlich=
keiten
CCloſeleinrichtung ꝛc.) zu verm.
J. Heberer, Hofſchreiner.
6852) Carlsſtr. 12 eine neu herge=
richtete
Wohnung im 2. Stock von ſieben
Zimmern mit allem Zugehör per 1. Juli
oder ſpäter an eine ruhige Familie.
6855) Steinſtraße 15 iſt der dritte
Stock, beſtehend aus 6 Zimmern u. allem
Zubehör, eventuell mit Manſarde, Mitte
September zu vermiethen. Waſſerleitung
im Hauſe. Näheres ebendaſelbſt ebener
Erde oder bei Herrn Möbelfabrikant
Glückert.
6856) Frankfurterſtraße 26 die
Beletage zu vermiethen und bis 1. Octbr
eventuell auch am 1. Sepibr. zu beziehen;
einzuſehen zwiſchen 11 u. 2 Uhr täglich.
4
Saalbauſtraße 22
1. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern
nebſt Zubehör ſofort zu vermiethen.
Näheres daſelbſt oder Marktplatz
Nr. 7 bei
Nothnagel &a. Weiler. (6863

6869) Roßdorferſtr. 42 der mittler=
Stock, 5 Zimmer mit allem Zugehör.
Daſelbſt der 3. Stock, 3 Zimmer mit allem
Zugehör, per 1. Juli zu vermiethen.
6958) Friedrichſtraße 40, den Bahn=
höfen
gegenüber, die Beletage, beſtehend in
5 Zimmern, ganz neu hergerichtet, nebſt
allem Zubehör, iſt vom 1. Auguſt ab an
derweitig zu vermiethen, eventuell auch für
Gg. Schneider.
ſpäter.
6959) Beſſ. Holzſtr. 30 der 2. St.
3 Zimmer, abgeſchl. Vorpl. nebſt Zubeh.
ſofort beziehbar, zu verm.

1202) Schuſtergaſſe Nr. 3 Laden
mit Wohnung zu vermiethen per 1. Aug
auf Wunſch auch früher zu beziehen.
Näheres Stiftsſtraße 48.

Nr. 118
1951) Wendelſtadtſtraße 15 ſchöne
Stullung zu vermiethen.
4231) Beſſ. Heidelbergerſtraße 14
Stallung für 4 Pferde.
4548) Rheinſtraße 5 iſt der ſeither
von Herrn Optiker Weingarten innegehabte
Laden, ſowie ein kleiner Laden mit Werk=
ſtätte
zu vermiethen.
Stallung für
8 hlarionplath I03 Pferde.
6143) Marktplatz 7 ein großer
H. a d en
per 1. Oktober.
Georg Graeff.

6275) Markt 12 Laden mit od.
A ohne Familienwohnung zu verm.
8455) Annaſtraße Stallung für
6 Pferde, Remiſe, Burſchenzimmer u. ſ. w.
Auskunft bei Herrn B. L. Trier,
Ludwigsſtraße.
mit oder ohne Wohnung,
8ladon Eckhaus Obergaſſe
Infant.=Caſerne gegenüber, zu verm.

3312) Louiſenſtraße S, 1. Etage, zwei
möbl. Zimmer zu vermiethen.
3710) Wienerſtr. 52, 1 Tr. hoch,
ein ſchön möbl. Zimmer nebſt Kabinet.
5060) Lauteſchlägerſtraße 18 zwei
hübſch möblirte Zimmer, baldigſt beziehb.
5182) Steinſtraße 26 Zimmer mit
Cabinet, gut möblirt.
5714) Saalbauſtr. 24, 1. Stock, ein
gut möbl. Zimmer in freier Lage und
ſehr ſchön und geſund, per 1. Juni.
5719) Ernſt=Ludwigſtr. 12 1 gut
möbl. Zimmer pr. 1. Juni er.
5838) Eliſabethenſtr. 1, 2. Stock,
eleg. möbl. Wohn= u. Schlaſzimmer ſofort.
5944) Ecke d. Grafen= u. Wald=
ſtraße
10 parterre zwei möbl. Zimmer.
5946) Capellplatz 10 zwei hübſch
möbl. Zimmer in freundlicher Lage zu v.
6089) Beſſ. Carlsſtr. 5 ein fein
möbl. gr. Zimmer im 2. Stock mit freiem
ungenirtem Eingang; geſunde Lage.
6090) Marktplatz 7. 3. Stock, ein
möbl. Zimmer zu verm. Preis 15 M.
6282) Grafenſtraße 24, parterre,
ein gr. hübſch möbl. Zimmer zu verm.
6284) Louiſenſtr. 28 möbl. Zimmer.
6428) Heidelbergerſtr. 1 zwei möbl.
Parterre=Zimmer.
6430) Carlsſtraße 33 ein nach der
Straße gehendes gut möbl. Z. wegen Ab=
reiſe
anderweitig zu vermiethen.
6432) Bleichſtr. 17,. 3. Stock, zwei
kleinere möbl. Zimmer. Anfang Jul
zu beziehen.
6602) Ein groß. fein möbl. Zimmer
in d. Nähe d. Rheinſtr. Zu erfr. bei
Fr. Schüler, Grafenſtr. 17.
6603) Hochſtr. 13 ein möbl. Zimme=
zu
vermiethen.
6719) Kiesſtraße 40, 3. Stock, ein
möblirtes Zimmer ſofort zu vermiethen.

1681
6768) Bleichſtraße 39 ein gut möbl.
Zimmer zu vermiethen.
6875) Wilhelminenſtraße Nr. 35
ein fein möblirtes Wohn= und Schlaf=
zimmer
ſofort zu vermiethen.
6877) Beſſ. Carlsſtr. 16 ein gut
möbl. Zimmer an 1-2 anſtänd. Herrn,
auf Wunſch mit Penſion.
6880) Landwehrſtr. 39 ein möbl.
Zim. an anſtänd. Herrn zu verm.
6881) Louiſenftr. 34, 3. St., ein
gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
6882) Ecke des Marktplatzes und
der Marktſtraße Nr. 1 (Manſ.) ein
möblirtes Zimmer zu verm.
6883) Niederramſtädterſt. 43, eine
St. hoch, ein möbl. Zimmer.
6884) Schützenſtr. 1 zwei möblirte
Zimmer (Wohn= u. Schlafz.) per ſofort.
6961) Schwanenſtr. 7 Hinterbau im
2. Stock ein möbl. Zimmer billig. Auch
kann daſelbſt ein Arbeiter Logis erhalten.
6262) Waldſtr. 30, Mittelbau, eine
Stiege hoch, ein gut möbl. Zimmer mit
oder ohne Koſt ſofort an einen anſtändi=
gen
Herrn zu vermiethen.
6963) Rheinſtr. 47 iſt ein freundlich
möblirtes Zimmer für 10 M. monatlich
zu verm.
Frau Beck.
6964) Beſſ. Kirchſtr. 15 möblirtes
Zimmer zu vermiethen.


Feinsten französischen

per ¼ Fl. M. 3. 50, 4.- und 5.
empfiehlt
vAT WatAAgsk,
Wilhelminenſtraße II. (5825
Breal,
gut erhalten, bequem, 4ſitzig, ein= u. zwei=
ſpännig
, billig abzugeben.
Näheres Aliceſtraße 39.
(6737

90

Vorloron blauem u. roth. Stein
von d. Ernſt=Ludwigsſtr., Ludwigsſtr.
nach dem Markt. Gegen Belohnung
abzugeben bei Woiss & Egonolf,
Ludwigsſtraße 18.
(6965

60-70000 ark
ſind auf gute erſte Hypothek zu 4 pCt.
auszuleihen. Näheres Expedition. (6639
Dür einen jungen Mann a. 9. Familie,
³8 welcher eine höhere Lehranſtalt bef.,
wird für 1. Aug. ein Zimmer mit voll=
ſtändiger
Beköſtigung bei einer geb. Fa=
milie
geſucht. Offerten mit Preisangabe
unter G. 123 an die Expedition. (696.
Dwei Herren können Koſt und Logis
O) erh. Gr. Ochſeng. 5 Bh. I. (6642

[ ][  ][ ]

1682

Nr. 118

Pfandbrieſ=Verlooſung
der Frunkſurter Hypothrkenbant.

Bei der heute vor Notar und Zeugen vorgenommenen Verlooſung ſind von unſeren Pfandbriefen die folgenden Num=
mern
zur Rückzahlung auf den 1. Oktober 1888. mit welchem Tage die Verzinſung endigt, gekündigt worden:
3 procentige Pfandbrieſe.
Von ſämmtlichen Lit. GI. I. C. P. R. und 0.) die Rummern: 20141 20192 20266 20346 20397 20541 20660
21046 21353 21474.
4 precentige Pfandbriefe.
(Die Rummern beziehen ſich ſowohl auf die von Anfang an 4 procentige Strie Eli., als auch auf die urſprünglich 4¹ pro=
centige
, ſpäter auf 4 Procent abgeſtempelte Serie 1X.)
Lit. h. (Mk. 5000). Nr. 216 322 379 423 477 568 727 835 867 929 1062 1348 1380 1394 1502 1621.
f. (Mk. 2000). 349 504 121 779 1175 1897 2253 2512 2781 2822 2881 3942 4206 4425 4846 5058 5207
5494 5687 6338 7334 7633 7871 8273.
C. (Mk. 1000). Nr. 259 554 830 831 811 1531 1955 2026 2783 3189 4073 4495 4623 4994 5119 5232 6255
6565 6691 7277 7318 7390 8071 9337 9689 10750 11001.
P. (Mk. 500). Nr. 332 432 958 986 1213 1216 1441 1787 2340 3175 3260 3550 3735 3965 4109 4327 5056
0
5072 5194 5903 6410 6667 6813 7415 7528 7607 7773.
R. (Mk. 300). Nr. 313 574 678 743 1209 1242 2010 21272388 2614 2912 3298 3368 3776 391 4489 5251
5332 5572 6071 6472 6596 6775 8478 9095 9367 9457.
d. (Mk. 200). Nr. 488 609 662 690 1693 1816 2053 2608 2786 2071 2993 3392 3658 3701 4746 4816 4937
5589 6201 6459 6909 7388 7670 8265 8424 9200 9881.
Die Rückzahlung der heute gekündigten Pfandbriefe erfolgt vom 1. Okober 1888 ab und wird auf diejenigen
Stücke, welche erſt nach dem 31. Oktober 1888 zur Einlöſung gelangen, für die Zeit vom 1. Otober 1888 ab ein 2 pro=
centiger
Depoſitalzins vergütet.
Aus früheren Verlooſungen rückſtändig ſind:
Serſ M. Lit. P. Mk. 500). Nr. 2648 3526 4677.
B. (Mk. 300). Nr. 2555 4819.
d. (Mk. 200). Nr. 2096 2186 4269.

Lil. Il. (Mk. 2000). Nr. 3606 6l43.
O. (Mk. 1000). Nr. 2358 2359 12935.
P. (Mk. 500). Nr. 622 3024 4847.
B. (Mk. 300). Nr. 1668.


d. Mk. 200). Nr. 1503 1508 1511 1514 1517 6755 7836 9102 9109.

kil.7 Il. (Mnk. 2000). Nr. 20453 20470.
0. (Mk. 1000). Nr. 21393.

Ferner ſind früher gekündigt und außer Verzinſung getreten alle Pfandbrieje der Guldenwährung und alle diejenigen
4¼ procentigen Markpfandbriefe, welche nicht mit Witkung vom 1. Oktober 1286 ab in 4 procentige abgeſtempelt wurden.
Die Einlöſung erfolgzt bei unſerer Kaſſe (Junghofſtraße 12), wie auch durch Vermittelung unſerer auswärtigen Ein=
löſungsſtellen
, insbeſondere:
in Darmſtadt bei Herrn Moritz Wolſskehl,
Gießen bei Herrn Aron Heichelheim,
Mainz bei Herrn Schmitz, Heidelberger & Co..
Worms bei Herrn Ed. Herz, ſowie bei Herrn F. & C. Mischmann.
Die Controle über Verlooſungen und Kündigungen unſerer Pfandbriefe übernehmen wir auf Antrag
koſtenfrei; Antragsformulare, aus welchen die Bedingungen erſichtlich ſind, konnen an unſerer Kaſſe, ſowie bei unſeren Ein=
löjungsſtellen
bezogen werden.
Frankfurt a. M., den 12. Juni 1888.
Frankfurter Hypothekenbank.

Eur gütigen Beachtung.
Einem verehrlichen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich mein Atelier fürl von 200 Klaſter, an der Feldbergſtraße,
kunſtgewerbliches Zeichnen vom 1. Juni l. J8. ab nach E0 Tranich-
Rleinerstrasse 8½ Z verlegt habe.
Gleichzeitig erlaube mir, mich in nachſtehenden Arbeiten zu empfehlen:
Zeichnen und Malen von Lapeten und Borden, Stoff= und
Stickereimuſtern jeder Sthlart, Gobelinmalerei, Vergoldungen
und Broncirungen, Wappen= u. Nouleaux=Malereien, Schreiben
und Bemalen von Firmenſchildern.
Sodann empfehle ich mich noch den geehrten Herren Dekorationsmalern im
Anfertigen und Entwerfen von Zeichnungen für Zimmer=Dekorationen
und Haüsfaçaden ꝛc. Auch ertheile ich noch einigen jungen Leuten Unterricht
[(6610
Hochachtungsvoll
im Zeichnen und Malen.
C. Wattenſeld.

Die Fler=Ernte
zu verkaufen.
(6968
Promenadeſtraße 59.
Clute Forionponsion
für Kinder u. Erwachſene in freier, pracht=
voller
Gegend Darmſtadts.
(6969
WoL ſagt die Expedition.
ſHine goldene Broche (Hufeiſenform)
E, wurde in der Bleichſtraße verloren.
Gegen gute Belohnung abzugeben in der
Reſtauration,Zweig' am Bahnhof. (6940

[ ][  ][ ]

5. Nr. 18
GEdtAUAlddcc IAf Kduve Ltzodt,oll
Donnerstag den 21. Juni d. 33., Abends 8 Uhr, wird im grosvon
Saale des Saulbaues dahier eine
22
Traureſeur zum andrnten un
Bniſer Friedrich
ſtattfinden.
Die Gedächmißrede hat Herr Landtagsabgeordneter Rechtsanwalt J. Metz
gütigſt übernommen.
Die verehrlichen Mitglieder des Mozart=Vereins haben ihre Mitwirkung
freundlichſt zugeſagt.
Zur Theilnahme an dieſer Feier ſind alle patriotiſch geſinnten Männer und
Frauen Darmſtadts und der Nachbarorte hiermit eingeladen.
Beſondere Einladungen ergehen nicht.
Der Saal wird um 7½ Uhr geöffnet.
Der Verein der national=liberalen Partei.
O1to Wolfskehl, Vorſitzender.
(6971

Nur Eurze Leit.
Nur Eurze Heit.
v
Co
Gröffnungs=Anzeige.
Einem hochlöblichen kunſtſinnigen Natur u. Schönheit liebenden Publikum
hieſiger Stadt und Umgebung die ergebene Nachricht, daß ich morgen,
Mittwoch den 20. Juni 1888, im Gartenaaul Motel Narm-
städter
Hofi (Rheinſtraße) mein Kunſt=Reiſe=Juſtitut unter
dem Namen,
Pamoranio
HaGOl
lals eine Filiale des weliberühmten Kaiſer=Panorama Paſſage=Verlin) er=
öffne
. Aehnliches iſt in dieſer Vollendung noch nicht hier geboten worden.
Das Panorama wurde bereits von den Kgl. ſächſiſchen Majeſtäten,
ſowie dem Prinzen Albrecht von Preußen mit größtem Intereſſe und
Befriedigung beſichtigt.
Es gelangt jede Woche eine neue Reiſe zur Ausſtellung. Die
Anſichten ziehen an den Beſuchern vorüber, ohne den Platz zu wechſeln.
Als Eröffnungs=Reiſe gelangen zur Ausſtellung
ö⁄₈
Engtand, Soholland mit Sohloss Balmoral,
Sommerreſidenz der Königin von England,
IN.
Labbabrug Laisr- Wlhelms im Dom,
Das Panorama iſt von 9 Uhr Morgens bis 10 Uhr Abends geöffnet.

Eutrée für beide Abtheilungen 30 Pfg, Kinder 20 Pfg.
ſo9r2
Hochachtungsvoll
M. Lichtenstein, Beſitzer.

9rtahrantentuſe für weihliche
Beſchäftigungen.
Den verehrlichen Mitgliedern wird hiermit zur Kenntniß gebracht, daß an
Stelle des von hier verzogenen Herrn Dr. Stimmel, Herr Dr. Kolb als Kaſſearzt
ernannt iſt.
Sprechſtunden: Eliſabethenſtraße 27, Vormittags vor 119 Uhr, Nachmittags
von ½2- 3 Uhr.
Darmſtadt, den 16. Juni 1888.
Der zur Wahrnehmung der Geſchäfte des Vorſtandes
16973
ernannte Vertreter.

1683

6974) Ein Mädchen, das 4 J. in
einer Stelle war, ſucht Stelle, am liebſten
als Mädchen allein. Näheres Exped.
6975) Ein ülteres Mädchen mit g.
Zeugn. ſucht Stelle zur ſelbſtſtändigen,
alleinigen Führung des Haushaltes bei
einem einzelnen Herrn oder kl. Familie.
Eine ganz perfekte Köchin mit guten
Zeugniſſen ſucht Stelle. Näheres Frau
Hahn, Ernſt=Ludwigsſtr. 9.
6976) Eine perfekte Herrſchaftsköchin
mit 8jähr. guten Zeugn. ſucht Stelle.
Frank'3 Stellenb., Eliſabethenſtr. 4.

6977) Ein ſtarkes Mädchen, in allem
bewandert, das zu Hauſe ſchlafen kann, ſ.
ſofort Stelle. Dasſelbe dient auch in
einer Wirthſchaft. Näh. Frau Holſchuh,
Holzſtraße 13.

Araz.

6372) Einige brave Mädchen aus
guter Familie, mit der Nadel geübt, wer=
den
von einem hieſigen Engros=Geſchäfte
zu ſofortigem Eintritt geſucht.
Näheres Expedition.

3
5.
2ehrmädchen geſucht
fuͤr ein feineres Weißwaaren= u. Wäſche=
Geſchäft. Demſelben iſt Gelegenheit ge=
boten
ſich zur tüchtigen Verkäuferin aus=
zubilden
.
Offerten unter I. D. 20 an die Exped.
g00S00000ede0ee0000000

6895) Ein durchaus zuverläſſiges
Kindermädchen, das nähen und
bügeln kann, gegen hohen Lohn
aufs Ziel geſucht.
Wo? ſagt die Expedition.

6898) Eine reinliche Lauffrau wird
ſofort geſucht. Näh. Caſernenſtr. 50.
6978) Ein gewandter, junger Mann
als Reiſender geſucht. Derſelbe hat die
Stadtkundſchaft zu beſuchen und kleinere
Reiſen zu beſorgen. Offerten mit Zeug=
niſſen
und Anſprüchen unter C. D. an
die Expedition.

6979) Ein Arbeitsjunge kann ſich
melden. Kaiſer=Panorama, Darm=
ſtädter
Hof.

.

Abonnements und Inserate
für das Darmſtädter Tagblatt mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden jeder=
zeit
angenommen und pünktlich beſorgt
durch
(8028
A. V. Lücker, Arheilgen.
250

[ ][  ][ ]

1684
Nr. 118
Renten- und Jobensvorsicherungs-Anstalt
AM Barmstadt.
Die diesjährige ordentliche Generalverſammlung findet
Donnerstag den 5. Juli 1888, Vormittags 9½ Uhr,
im Hauſe der Anſtalt Eliſabethenſtraße 601 dahier ſtatt.
Zur Theilnahme an dieſer Verſammlung werden die hierzu berechtigten Renten=
verſicherten
- 8126 der Statuten - hiermit eingeladen. Die in demſelben Para=
graphen
vorgeſchriebenen Berechtigungskarten, ſowie der Rechenſchafts=Bericht für
1887 ſind hier auf dem Bureau der Anſtalt, der letztere auch auswärts bei deren
Agenten, unentgeltlich zu haben.
Tagesordnung:
1. Rechenſchafts=Ablage und Entlaſtung der Verwaltung für 1887.
2. Penſionen für die Beamten der Anſtalt.
3. Neuwahl von 6 Mitgliedern der Verwaltung nach 8 131 der Statuten.
Darmſtadt, den 15. Juni 1888.
(6980
Der Ausſchuß der Renten= und Lebensverſicherungs=Anſtalt.

CErens RTZORVOO
Darmstadt, auf den Pierdemarkiplatz.
Mittwoch den 20. Jani unwiderruflich:
Dgrosse AbschiedsnVorstellungen
mit ausgewählten Programm
Nachmittags 4½ Vhr und Abends 8 Uhr.
Auftreten ſämmtlicher Specialitäten, ſowie des geſammten Künſtler=
Perſonals, Reiten und Vorführen beſter Schul= und Freihettspferde,
ſowie Vorführung der 8 Wunder=Elephanten.

Preiſe der Plätze: Nummerirter Sperrſitz 3 M. 1. Platz 2 M., 2. Platz 1 M.,
3. Platz lerhöhter Stehplatz) 50 Pfg.
Zu den Nachmittagsvorſtellungen zahlen Kinder unter 12 Jahren auf allen Plützen
halbe Preiſe. Vorverkauf von nummerirtem Sperrſitz und 1. Platz für jede Vor=
ſtellung
von 11-1 Uhr Mittags an der Circus=Kaſſe. Die Kaſſe iſt von Mittags
3½ Uhr ab ununterbrochen geöffnet.
Circus=Eröffnung Nachmittags 4 Uhr und Abends 7 Uhr.
4 Das Rauchen im Circus iſt ſtreugſteus unterſagt. E
Die Nachmittags=Vorſtellung iſt mit einem ebenſo reichhaltigen Programm ausge=
ſtattet
, wie die Abend=Vorſtellung.

Neben dem Circus in dem eigens dazu eingerichteten Zelt:
Lusstellung dor Hephanten,
darunter ein Zwerg=Elephant, 1 Meter hoch.
Täglich geöffnet von Morgens 10 Uhr bis Dunkelwerden.
(6687
Entrée 20 Pfg.
Kinder 10 Pfo=

Meekio).
peparn.
Hoderne Romane.
Serie der Gegenuart.
Preis des elegant gebundenen Bandes 1 Mark. Katalage gratis in jeder Buchhandung.

48
GaAASUAUSTUIGA A. M.
Von Alters her rühmlichſt bekanntes Soolbad in ſchönſter erheiternder Lage.
Umgeben von ſchattigen Anlagen. 948 Fuß ü. M., 200 Fuß ü. dem Neckar.-
Impoſante Fernſicht. Penſion zu 4 M. Seit Mai vom Unterzeichneten über=
nommen
.
J. AIbrecht,
früher im Schweizerhof a. Rheinfall= und Direktor im Grd. Hotel & Pension
(6456
Anglaise in Nervi.

Forderungen
werden an allen Plätzen der Welt einge=
zogen
, ebenſo auch gerichtlich beigetrieben.
J. C. Hess in Darmſtadt,
(6981
Schulſtraße 15.

ſFine Kleidermacherin, auch im Weiß=
= nähen und Ausbeſſern geübt,
wünſcht noch einige Kunden. Näheres
(6800
Landwehrſtr. 11 Manſarde.
Woog, 19. Juni 1888.
404 Mtr.
Waſſerhöhe am Pegel
110 B.
Lufttemperatur
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 130 R.
Woogpolizeiwache.

6982) Der Hausfrau wird jetzt durch eine
neue Erſindung ein Vortheil im Haushalt
geboten, der gewiß allgemein freudig begrüßt
werden wird. Nach ſorgfältigen Verſuchen ꝛc.
iſt es der Firma Fritz Schulz jnn., Ceipzig,
die ſchon mehrere andere im Haushalt hoch=
geſchätzte
Fabrikate in den Handel gebracht
hat, gelungen, eine Möbelpolitur=Pomade
herzuſtellen, die ſich wegen ihrer vorzüglichen
Eigenſchaften bald unentbehrlich machen wird.
Die Gebrauchsanweiſung iſt ſehr einfach, ſo
daß Jeder leicht im Stande iſt den Möbeln
einen ſchönen Politurglanz wiederzu=
geben
und iſt dabei ein Mißzlingen vollſtändig
ausgeſchloſſen. Mit einer Doſe = Preis
25 Pfg. - iſt man im Stande mehrere Möbel=
ſtücke
aufzupoliren, wodurch ſich dieſer Artikel
auch noch als äußerſt ſparſam und billig
auszeichnet. Um keinen Fehlgriff im Einkauf
zu begehen, empfiehlt es ſich, genau auf die
jeder Doſe aufgedruckte Firma: Fritz Schulz
jun., Leipzig zu achten.

[ ][  ][ ]

Politiſche Ueberſicht.
mation erlaſſen:
An mein Volk!
mütige, aus chriſtlicher Ergebung erwachſende Thatkraft, mit der l fährlich ſei, Deutſchland zum Kampf herauszufordern.
er ſeinen königlichen Pflichten ungeachtet ſeines Leidens gerecht zu
Vaterlande noch länger erhalten bleiben werde. Gott hat es anders denen Kaiſers Friedrich.
beſchloſſen. Dem königlichen Dulder, deſſen Herz für alles Große
und Schöne ſchlug ſind nur wenige Monate beſchieden geweſen,
landes verklären.
im Aufblick zu dem König aller Könige übernommen und Gott,
zu ſein.
auf unſere Geſchichte Mir gewährt.
ſeinem Könige geſtanden; auf dieſe Treue, deren Band ſich Meinen rich ſtatt.
Vätern gegenüber in jeder ſchweren Zeit und Gefahr als unzerreiß=
mit
Meinem Volke verbindet, entnehme Ich die Huverſicht, daß
Amtes zum Heile des PVaterlandes zu walten.
Votsdam, den 18. Juni 1888.
Wilhelm.
Victoria einen Beſuch. Im Laufe des Nachmittags machten der keiten.
Kaiſerin=Wittwe Victoria nacheinander Beileids=und Abſchiedsbeſuche:
der Großherzog. die Großherzogin und der Erbgroßherzog von
Schleswig=Holſtein, der Großherzog von Mecklenburg=Schwerin.
weitere Vorlagen zugehen, iſt noch nicht abzuſehen.
Die Köln. 8ta.: bemerkt zu der kaiſerlichen Proklamation:
beſtehenden Bündniſſen und an der Friedenspolitik erfolgt voraus=
ſichtlich
erſt bei der Eröffnung des Reichstages.
München wohnten dem Gottesdienſte in der Domkirche der Prinz. ſtädten Englands gaben Tr
Generalität ꝛc. bei.
Die Verhandlungen mit dem Grafen Zedlitz wegen Uebernahme Landestrauer wird allgemein beobachtet.
des Miniſteriums des Innern ſind noch in der Schwebe. In
iſt Fuverläſſiges darüber noch nicht zu ermitteln.
Oeſterreich=Angarn. Der Armeebefehl des Kaiſers Wilhelm
werden von Europa betrachtet werden als die Aeußerungen eines 1 des Todes des Arca Salaſies, eines Sohnes des Negus.

Nr. 118
1685
entſchloſſenen und ruhigen Kraftbewußtſeins. Wilhelm II. will in
ſeinem Heer die kriegeriſchen Eigenſchaften ſtählen, nicht um den
Deutſches Reich. Se. Maj. der Kaiſer hat nachſtehende Prokla Frieden zu ſtören, ſondern um den Frieden zu erhalten. Auch
Wilhelm II. will den Frieden. Die Neue Freie Preſſer betont
die merkwürdige, dem jugendlichen Alter des neuen Kaiſers ſonſt
Gottes Ratſchluß hat über uns aufs neue die ſchmerzlichſte ſeltene Feſtigkeit des Armebefehls, entdeckt aber darin kein Merkmal
Trauer verhängt. Nachdem die Gruft über der ſterblichen Hülle für die Zukunft, eine kriegeriſche Auslegung der Kundgebung ſei
Meines unvergeßlichen Herrn Großvaters ſich kaum geſchloſſen hat, jedenfalls unberechtigt. Die Deutſche Zeitung= ſagt, der Erlaß
iſt auch Meines heißgeliebten Herrn Vaters Majeſtät aus dieſer klinae wie Donnerhall und Wogenvrall; er werde den Machthabern
Zeitlichkeit zum ewigen Frieden abberufen worden. Die helden= in Paris wie in Petersburg zum Bewußtſein bringen, daß es ge=
In der Montags=Sitzung der öſterreichiſchen Delegation ge=
werden
wußte, ſchien der Hoffnung Raum zu geben, daß er dem dachte Präſident Smolka in tiefbewegten Worten des dahingeſchie=
Jranſtreich. Die Miniſter Floquet und Peytral trafen Sonn=
um
auch auf dem Throne die edlen Eigenſchaften des Geiſtes und tag mittag in Marſeille ein und wurden mit ſtürmiſcher Begeiſte=
Herzens zu bethätigen, welche ihm die Liebe ſeines Volkes gewonnen rung empfangen. Der Bürgermeiſter hieß ſie auf dem Bahnhofe
haben. Der Tugenden, die ihn ſchmückten, der Siege, die er auf willkommen, worauf Floquet mit Beglückwünſchung des Gemeinderats
den Schlachtfeldern einſt errungen hat, wird dänkbar gedacht ſ antwortete, daß er das in zwei Worten enthaltene Programm der
werden, ſo lange deutſche Herzen ſchlagen, und unvergänglicher Regierung ſich zu eigen gemacht habe: Verſöhnlichkeit und Ehrlich=
Ruhm wird ſeine ritterliche Geſtalt in der Geſchichte des Vater= keit, welche die Grundlage für jede Riegierung ſein müßten. Nach
dieſer Begrüßung fuhren die Miniſter zur Präfektur und wurden
überall mit: Floquet hoch! Es lebe die Republik! umjubelt.
Auf den Thron Meiner Väter berufen, habe Ich die Regierung Floquet äußerte weiter zu dem Bürgermeiſter und den Stadträten:
gelobt, nach dem Beiſpiel Meiner Väter Meinem Volke ein gerechter Der einzige Ehrgeiz des Miniſteriums ſei eine fortſchrittliche Reform.
und milder Fürſt zu ſein, Frömmigkeit und Gottesfurcht zu pflegen, Die auswärtige Politik ſei eine friedliche; daher ſei es auch un=
den
Frieden zu ſchirmen, die Wohlfahrt des Landes zu fördern, den gerechtfertigt, die Regierung zu beſchuldigen, daß ſie an einen Krieg
Armen und Bedrängten ein Helfer, dem Rechte ein treuer Wächter denke, zumal jetzt, da ſie eine internationale Ausſtellung vorbereite.
Montag morgen 11 Uhr wurde auf Befehl des Zaren in der
Wenn Ich Gott um Kraft bitte, dieſe königlichen Pflichten zu ruſſiſchen Kirche in Paris eine Trauerfeier für den verſtorbenen
erfüllen, die ſein Wille Mir auferlegt, ſo bin Ich dabei von dem Kaiſer Friedrich gehalten, zu der das geſamte Perſonal der ruſiſchen
Botſchaft erſchienen war. In den katholiſchen Kirchen der Deutſchen,
Vertrauen zum preußiſchen Volke getragen, welches der Rückblick Saint Joſeph in der Rue Lafayette und Saint Georges in
In guten und in böſen Tagen hat Preußens Volk ſtets treu zu Belleville, fand gleichfalls Trauergottesdienſt für den Kaiſer Fried=
Sowohl die Privatunterhaltungen als die Betrachtungen der
bar bewährt hat, zähle auch Ich in dem Bewußtſein, daß Ich ſie Blätter bewegen ſich nach wie vor in dem früher gekennzeichneten
aus vollem Herzen erwidere, als treuer Fürſt eines treuen Jolkes, Rahmen. Nur wird die Thatſache, daß der Kaiſer die erſten Erlaſſe
beide gleich ſtark in der Hingebung für das gemeinſame Vaterland. an Heer und Marine und nicht, wie ſein Vorgänger, an das Volk
richtete, in ungünſtigem Sinne beſprochen. Die franzöſiſchen Blätter
Dieſem Bewußtſein der Gegenſeitigkeit der Liebe, welche Mich vermiſſen in den Erlaſſen eine friedliebende Erklärung und ſind der
Gott Mir Kraft und Weisheit verleihen werde, Meines königlichen Anſicht, daß aus denſelben ſowohl nach Form als Inhalt eine
andere Lebens=und Regierungsauffaſſung ſpreche, als aus der erſten
Kundgebung Friedrichs. Man fühle, daß es nicht mehr dieſelbe
Sache, daß mit dem neuen Manne auch ein neuer Geiſt eingezogen
ſei. Trohdem gehen die Blätter in der Beſorgnis nicht weiter,
Der Kaiſer und die Kaiſerin machten Montag mit dem Kron= als verdoppelte Klugheit, Vorſicht, Mäßigung zu empfehlen, raten
prinzen, den Prinzen Friedrich und Adalbert der Kaiſerin=Wittwe zugleich aber auch zu thatkräftiger Vorbereitung für alle Möglich=
Engkand Salisbury beantragte am Montag im Oberhauſe,
Baden, der König von Sachſen, die Prinzeſſin Luiſe von Hreußen, Smith im Unterhauſe eine Kondolenzadreſſe an die Königin, ſowie
der Großherzog von Heſſen, die Prinzeſſin Marie von Sachſen= eine Kundgebung an die Kaiſerin Viktoria. Beide Redner gaben
Meiningen, der Prinz Reuß mit Gemahlin, der Prinz von Wales in glänzender Rede ein Bild des verſtorbenen Kaiſers Friedrich, der
mit Gemahlin, der Prinz Victor Albert, der Prinz Chriſtian von auf ſeinem Haupte jede Anwartſchaft auf ein glorreiches. glänzendes,
friedliches und nutzbringenden Hielen gewidmetes Leben vereinte;
Die Eröfhpung des Reichstags ſindet, wie bereits gemeldet, am der ſelbſt in der kurzen Zeit ſeiner Herrſchaft das Beiſpiel hoher
Montag den 25. d. M. im Weißen Saale des könialichen Schloſſes ! Pflichttreue gab und inmitten ſchwerſter Prüfung den höhen Geiſt
zu Berlin durch den Kaiſer perſönlich mit einer Thronrede ſtatt; behauptete, wodurch ſein Geſchlecht die Größe Deutſchlands und
daran wird ſich die erſte Sitzung mit Konſtituierung des Hauſes ſeine eigene geſchaffen. Granville im Oberhauſe und Gladſtone und
ſchließen und darauf in einer folgenden Sitzung die Frage des Er= Hartington im Unterhauſe traten mit herzlichen Worten dem Antrag
laſſes einer Adreſſe an den Kaiſer erörtert werden. Drei Tage bei, welcher einſtimmig angenommen wurde. - In Balmoral fand
ſpäter erfolgt die Berufung des Landtags; auch dieſer wird durch l in der Privatkapelle des Schloſſes am Montag eine Leichenfeier
einen feierlichen Akt im Weißen Saale Lröffnet. Ob beiden parla= ſtatt, welcher die Königin die Prinzeſſin Beatrice und die Prin=
mentariſchen
Körperſchaften in dieſer außerordentlichen Seſſion zeſſinnen Viktoria und Louiſe von Schleswig=Holſtein in tiefſter
Trauer beiwohnten.
Am Montag Mittag 1 Uhr wurden zu Ehren des verſtorbenen
Die von uns angekündigte Erklarung über das Feſthalten an den Kaiſers Friedrich ſechzig Kanonenſchüſſe abgefeuert: die Garde zu
Fuß und die Garde zu Pferde waren in Parade aufgeſtellt und
präſentirten das Gewehr. Zahlreiche Mitglieder beider Häuſer
Aus allen größeren Städten Preußens und Deutſchlands wur= des Parlaments und des diplomatiſchen Korps beſuchten den Gottes=
den
Trauerfeierlichfeiten gemeldet, überall wurden Trauergottesdienſte dienſt in der Weſtminſter=Abtei. Die Kanonen auf ſämmtlichen
abgehalten, die Schulen und die Geſchäfte waren geſchloſſen. In Forts und Schiffen vor Alexandria und Gibraltar und den Hafen=
71ſolpen ab. In Leeds, Liverpool,
Regent, die Mitglieder des königlichen Hauſes, die Miniſter, die Bradford und anderen Prooingſtaotn wurden unter Glockengeläute
die Flaggen Halbmaſt geholt. Die vom Hofmarſchall verordnete
Das Oberhaus genehmigte in erſter Leſung die Bill betreffend,
Berliner Beamtenkreiſen wird viel davon geſprochen, daß Herrn Reform des Oberhauſes durch Berufung lebenslänglicher Peers,
v. Puttkamer das Hausminiſterium übertragen werden ſolle; doch 1 auch ſoll die Königin ermächtigt werden, unwürdige Peers auf Ver=
langen
des Oberhauſes zeitweilig oder dauernd auszuſchließen.
Ikaſten. Der König iſt wieder in Rom eingetroffen. - Bei
macht in der Preſſe einen gewaltigen Eindruck. Das Fremden= den Municipalwahlen in Rom iſt die Liſte der liberalen Kandidaten
blatks rühmt die Markigkeit der ſchönen von Ernſt und von Wärme vollſtändig durchgedrungen. Nach Berichten aus Maſſauah iſt
durchdrungenen Befehle an Armee und Marine. Dieſe Kundgebungen Ras Alula mit dem Heer am 15. ds. abgezogen, angeblich wegen

[ ][  ][ ]

1686
Nr.
Bukgarten. Dem Trauergottesdienſte am Montag in der
evangeliſchen Kirche zu Sophia für Kaiſer Friedrich wohnte das
geſammte diplomatiſche Korps bei. Da die bulgariſche Regierung
eine Einladung nicht erhielt, veranſtaltete dieſelbe einen ſeparaten
Gottesdienſt in der Kathedrale im Beiſein des Hofes und einer
großen Volksmaſſe.
Fürſt Ferdinand hat dem Miniſterium gegenüber ſeinen Willen
durchgeſetzt: der Prozeß Popoff wird einer nochmaligen Reviſion
unterworfen werden. Der Hauptbelaſtungszeuge Regimentsſchreiber
Schwarz, iſt verhaftet und wird wegen falſcher Ausſage vor Gericht
geſtellt werden

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. Juni.
Da Se. Königl. Hoheit der Großherzog vorausſichtlich heute
noch nicht hierher zurückgekehrt ſein werden, ſo finden Meldungen
und Audienzen nicht ſtatt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 9. Juni den Ge=
richtsſchreiber
bei dem Amtsgericht Groß=Gerau Hermann Guſtab
Burger auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner mit Treue
und Eifer geleiſteten Dienſte, bis zur Wiederherſtellung ſeiner Ge=
ſundheit
in den Ruheſtand verſetzt.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 18, enthält:
1) Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des Innern und der
Juſtiz für das Jahr 1888ſ89 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung
von Kommunalbedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes Schotten.
2) Ueberſicht der für das Etatsjahr 1889,89 zur Beſtreitung von
Kommunalbedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes Worms er=
forderlichen
Umlagen. 3) Dienſtnachrichten. 4) Konkurrenzeröff=
nungen
.
Die Großh. Regierung hat dem Verein der Brennereibeſitzer
im Großherzogtum Heſſen eine größere Summe überwieſen, um
5 Söhne oder Beamte von Vereinsmitgliedern Beihülfen bis zu
350 M. zum Beſuche des Brennmeiſter=Lehrkurſus in Berlin zu
gewaͤhren.
Der zweite, d. i. der Geſetzgebungsausſchuß tritt heute vor=
mittag
9 Uhr zu einer Beratung über den den Ständen unterm
15. Dezember v. J. von der Regierung unterbreiteten Geſetzent=
wurf
, betr. die Feuerlöſchordnung zuſammen. Der Geſetzentwurf
zerfällt in 4 Abſchnitte. Der 1. Abſchnitt handelt von der Einrich=
tung
des Feuerlöſchweſens; danach ſind die Gemeinden verpflichtet,
auf ihre Koſten die erforderlichen Einrichtungen für das Feuerlöſch=
weſen
zu treffen und zu unterhalten (entweder durch eine freiwil=
lige
, oder durch eine Berufs= oder Pflichtfeuerwehr); unvermögende
Nachbargemeinden können ſich zu einem Feuerlöſchverbande ver=
einigen
. Für jede Gemeinde iſt eine Ortsfeuerlöſchordnung aufzu=
ſtellen
, jür jeden Kreis eine Kreisfeuerlöſchordnung. Jede freiwil=
lige
Feuerwehr muß ſich ein Statut geben, das ihre Organiſation
und ihren Wirkungskreis regelt. Zur Pflichtfeuerwehr ſind alle
männlichen Einwohner einer Gemeinde vom vollendeten 18. bis zum
vollendeten 50. Lebensjahre zum Eintritt verpflichtet, ſoweit ſie
nicht Mitglieder der freiwilligen oder Berufsfeuerwehr ſind. Der
2. Abſchnitt handelt von der Beſchaffung beſonderer Geldmittel für
das Feuerlöſchweſen. Danach kann von den Gemeindevertretungen
beſchloſſen werden, daß alle feuerwehrpflichtigen Einwohner der
Gemeinde, welche in der Feuerwehr keinen Dienſt leiſten, eine jähr=
liche
Abgabe von 1 bis zu 10 M. als Beitrag zu den Koſten für
das Feuerlöſchweſen zu entrichten haben. Durch eine Landesfeuer=
löſchkaſſe
wird ein ponds bis zur Höbe von 100000 M. gebildet
aus welchem Entſchädigungen für beim Löſchen entſtandene Unfälle
beſtritten werden. Der 3. Abſchnitt behandelt die ſtaatliche Beauf=
ſichtigung
des Feuerlöſchweſens und der 4. trifft beſondere Beſtim=
mungen
über das Verhalten bei Brandfällen und die Ordnung
auf dem Brandplatze. - Zum Anſchluß hieran ſei noch mitgeteilt,
daß die kürzlich durch die Blätter gegangene Nachricht, die Kam=
mern
träten in dieſem Jahre nicht mehr zuſammen, eine irrige
iſt, indem die Wiederaufnahme der parlamentariſchen Arbeiten be=
ſtimmt
im Herbſt erfolgen ſoll.
Unter dem Vorſitze Ihrer Großh. Hoheit der Frau Prin=
zeſſin
Victoria, Prinzeſſin Ludwig von Battenberg, fand am
7. Juni nachmittags im Großh. Palais am Louiſenplatz die
1X. ordentliche Generalverſammlung des Alice=Frauen=Vereins für
die Krankenpflege im Großherzogtum Heſſen ſtatt. Der Geſchäfts=
führer
, Herr Geh. Medicinalrat Dr. Eigenbrodt, begrüßte na=
mens
des Central=Komites des Vereins Se. Königl. Hoh. den Groß=
herzog
, welcher die Verſammlung mit ſeiner Gegenwart beehrte,
ſowie die erſchienenen Vertreter der auswärtigen Zweigvereine
(Mainz, Offenbach, Eberſtadt, Butzbach u. a. m.), und die zahl=
reich
anweſenden Vereinsmitglieder und erſtattete ſodann den
Hauptbericht über die Thätigkeit des Vereins in den beiden letztver=
gangenen
Jahren. In dem Hauptberichte wurde zunächſt die er=
freuliche
Thatſache feſtgeſtellt, daß das Arbeitsfeld des Vereins,
insbeſondere die Hoſpitalkrankenpflege desſelben, ſich während der
Jahre 1886 und 1887 erheblich erweitert hat. Die Stadt Offenbach
hat im Frühiahr 1887 die Krankenpflege in ihrem ſtädtiſchen Kran=

118
kenhauſe den Pflegerinnen des Vereins übergeben und außerdem
die ganze Bewirtſchaftung, ſowie die Führung des Haushaltes
denſelben anvertraut. In ähnlicher Weiſe iſt die Krankenpflege
und Führung des Haushaltes im Stadtkrankenhauſe zu Alzey ver=
tragsweiſe
in die Hände des Alice=Frauen=Vereins übergegangen.
Bereits vorher war das neu errichtete Krankenhaus in Vilbel der
Fürſorge der Vereinspflegerinnen übertragen worden. Die neben
dem Alice=Hoſpital im Jahre 1886 durch die Merck'ſche Stiftung
erbaute und dotierte Krippe für ſchwächliche und kränkliche Kinder
dahier iſt am 1. Juli 1887 eröffnet worden. Dieſelbe bietet gleich=
zeitig
Raum für 12 bis 14 Kinder und hat während der kurzen Zeit
ihres Beſtehens bereits die beſten Erfolge nachzuweiſen.
Die Zahl der gegenwärtig thätigen Pflegerinnen des Haupt=
vereins
beträgt 43. Außerdem hat der Zweigverein Mainz 16
von dieſem Verein ausgebildete Pflegerinnen. Die Vermehrung der
Zahl der Vflegerinnen des Hauptvereins in den letzten Jahren auf
eine den Stand aller vorausgegangenen Jahre überſteigende Höhe
war nur dadurch möglich, daß die chirurgiſche Univerſitätsklinik
in Bonn, wo die Pflegerinnen des Alice=Frauen=Vereins ſeit einer
Reihe von Jahren die Krankenpflege ausüben, zur Ausbildung von
Lehrpflegerinnen neben dem Alice=Hoſpital als Pflegerinnenſchule
benutzt werden konnte. Jetzt, nachdem auch im Stadtkrankenhaus
zu Offenbach die Krankenpflege dem Alice=Frauen=Verein übergeben
iſt, wird es möglich werden, die Zahl der jährlich auszubildenden
Pflegerinnen bedeutend zu erhöhen und ſo die Pflegekräfte für die
Privat= und Armenkrenkenpflege erheblich zu vermehren.
Zu den Pflegeſtationen des Hauptvereins in Alsfeld, Friedberg,
Langen und Offenbach iſt ſeit verigem Jahre noch Vilbel hinzuge=
kommen
, wo neben den beiden im Krankenhauſe beſchäftigten Pfle=
gerinnen
eine dritte als Gemeindepflegerin vorzugsweiſe in der
Armenkrankenpflege thätig iſt.
Die Fürſorge für die Altersverſorgung der Pflegerinnen hat der
Verein auch in der verfloſſenen Veriode ſtets im Auge gehabt.
Ihre Großh. Hoheit, die hohe Präſidentin des Vereins hat dieſem
Gegenſtande eine ganz beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet, und die=
ſelbe
bethätigt nicht allein durch Zuwendung eines Beitrags zu dem
Altersverſorgungsfonds, ſondern auch durch das Inslebenrufen von
Beſtimmungen über Erhöhung der Penſionen und die Verbeſſerung
der Altersverſorgung der Berufspflegerinnen, durch deren eigene
Sparſamkeit. Dieſe Beſtimmungen werden gewiß nicht nur eine
materielle, ſondern auch eine noch höher zu ſchätzende ethiſche Wir=
kung
ausüben.
An den Hauptbericht ſchloß ſich der Bericht des Schatzmeiſters
Herrn Finanzaſſeſſor Dr. Lauer über die finanziellen Verhältniſſe
des Vereins, ſowie derjenige der Vorſteherin der Pflegerinnenſchule
im Alice=Hoſpital Fräulein Charlotte Helmsdörfer an, welch Letz=
tere
unter Anderem der ſegensreichen und opferwilligen Thätigkeit
der Vereinspflegerinnen während der Typhus=Epidemie in Vilbel
zu Anfang des Jahres 1887 Erwähnung that. Ihre Großh. Hoheit,
die hohe Präſidentin des Vereins, überreichte hierauf zwei in
der Krankenpflege vollſtändig ausgebildeten und bewährten Berufs=
pflegerinnen
das Diplom, durch welches dieſelben als aktive Mit=
glieder
des Alice=Frauen=Vereins anerkannt werden. Es erfolgte
hierauf die Verichterſtattung des Geſchäftsführers des Komites für
die Waiſenpflege in Darmſtadt, Hrn. Geheimerat Freiherrn v. Preu=
ſchen
, und der Abteilung des Alice=Frauen=Vereins zur Ueberwachung
der in entgeltliche Pflege gegebenen Kinder in Darmſtadt, erſtattet
durch Frau Chriſtiane Wittich. Sodann berichtete Herr Pfarrer
Römheld von Beſſungen über die Thätigkeit des Frauenvereins
zu Beſſungen, welcher ähnliche Hiele verfolgt, wie die Abteilung des
Alice=Frauen=Vereins für die Waiſenpflege und mit letzterer bereits
in dauernde Verbindung getreten iſt. Herr Amtmann Fey von
Mainz referierte in gleicher Weiſe über die Wirkſamkeit des Alice=
Frauenvereins der in Mainz in fremder Pflege ſich befindenden
Kinder. Aus allen dieſen von der Verſammlung mit Beifall ent=
gegengenommenen
Berichten ergab ſich in höchſt erfreulicher Weiſe
das rege und anhaltende Beſtreben im Sinne der hohen Stifterin
des Vereins, die Zwecke desſelben zu fördern.
Nachdem ſchließlich dem Schatzmeiſter die nötige Decharge er=
teilt
worden war, wurde die Generalverſammlung geſchloſſen. Se.
Königl. Hoh. der Großherzog und die hohe Präſidentin des Vereins
geruhten hierauf, während Erfriſchungen gereicht wurden, ſich mit
den Theilnehmern an der Generalverſammlung in zwangloſer Weiſe
zu unterhalten.
Die diesjährige, neunte, allgemeine Pfarrkonferenz der evange=
liſchen
Geiſtlichen der Provinz Starkenburg findet am 2. Juli um
11 Uhr im Feſtſaal des hieſigen Gymnaſiums ſtatt. Sie wird ſich
u. a. mit der bei der früheren Kouferenz beſchloſſenen Diskuſſion
über Grundſätze für evangeliſchen Kirchenbau und Schmuck beſchäſ=
tigen
und einen Vortrag von Herrn Realgymnaſiallehrer Th. Becker
über das neue Choralbuch für die ev. Kirche in Heſſen entgegen=
nehmen

Schwurgerichtsverhandlungen. Geſtern ſtand die 2jährige ledige
Dienſtmagd Eliſabethe Plößer von Ober=Beerbach wegen Kindes=
tötung
vor den Geſchworenen und zwar ſoll die Angeklagte dieſes
Verbrechen an ihrem neugeborenen Kinde in der Nacht vom 30.

[ ][  ][ ]

Nr.
Novenber zum 1. Dezember v. J. zur Ausführung gebracht haben.
Die Verhandlungen, in denen 5 Zeugen und ein Sachverſtändiger
abzuhören waren, wurden unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit geführt.
Das öffentlich unter großem Andrang ländlichen Publikums ver=
kündete
Urteil lautete unter Ausſchluß mildernder Umſtände auf
eine Zuchthausſtrafe von vier Jahren.
Stand der Darmſtädter Volksbank um 31. Mai 1888. Activa:
Kaſſebeſtand 25365 M. 3 Pf. Mobilien 1140 M. Debitoren=
Konto 1175 430 M. Wechſel=Konto 104215 M. 32 Pf. Effekten=
Konto 66631 M. 84 Pf. Verwaltungskoſten 8530 M. 80 Pf.
Haus= und Immobilien=Konto 91049 M. 58 Pf.
Paſſiva: Zinſen=Konto 4768 M. 22 Pf.
Dividende=Konto
4566 M. 84 Pf. Reſervefond 74559 M. 77 Pf. Gewinn Reſerve'
und Deleredere=Konto 25 536 M. 23 Pf. Stammanteile 547360 M.
88 Pf. Depoſiten, Sparkaſſe, Gire=Kreditoren ꝛc. 815570 M. 63 Pf.
Umſchlag im Mar 917718 M. Zahl der Mitglieder 782.
N Kleine Mitteilungen. Freitag Nacht wurde in einem Metzger=
laden
in der Frankfurterſtraße ein Einbruch verübt und aus der
Ladenkaſſe der Betrag von 100 Mk. entwendet; auch ein Schinken
wurde mitgenommen. Das Dienſtmädchen, deſſen Schlafzimmer an
den Laden grenzt, ſah den beiden Thätern bei ihrem Beginnen zu,
hatte jedoch nicht den Mut, Lärm zu machen. - Vermißt wird
ſeit verfloſſenen Donnerstag ein Kupferſchmiedlehrling und wird
vermutet, daß ſich derſelbe ein Leid angethan hat.-
In einer
Chokoladefabrik kam ein Arbeiter mit der linken Hand unter
eine im Gang befindliche Maſchine und wurde ihm hierdurch das
erſte Glied des Mittelfingers abgequetſcht. Am Samstag abend
gerieten in einer Wirtſchaft in der Brandgaſſe zwei Taglöhner in
Streitigkeiten, welche ſich auch noch auf der Straße fort=
ſetzten
, und wobei der eine einen Stich auf den Kopf erhielt und
der andere mit einem Packhaken am rechten Handgelenk verleßt
wurde. - In Beſſungen wurde eine Perſönlichkeit feſtgenommen,
welche ſich im Beſitz einer Anzahl auf verſchiedene Perſonen
lautender Legitimationspapiere befand. Auch iſt der Burſche ver=
dächtig
, die antomatiſche Wage am Main=Neckar=Bahnhof erbrochen
und ihres Inhalts beraubt zu haben. Aus einer Wohnung in der
Schulzengaſſe wurde eine Taſchenuhr entwendet. Des Diebſtals
verdächtig erſcheint ein Handwerksburſche. Ein Taglöhner aus
Fehlheim entwendete am Montag Nachmittag aus einem Garten
in der Wilhelmſtraße eine größere Anzahl Noſen. Der Burſche,
welcher ſtark angetrunken war, wurde verhaftet und in das Polizei=
gefäugnis
eingeliefert, in welchem derſelbe noch eine Fenſterſcheibe
zertrümmerte.
Groß=Geran, 18. Juni. Dieſer Tage wurde auf dem Rathaus=
ſpeicher
eine alte ſeidene Fahne gefunden, die neben der Jahres=
zahl
1717 auch den beſſiſchen Löwen und eine Schrift: E. L. L. L. II.
trägt. Die Buchſtaben dürften Ernſt Ludwig Landgraf zu Heſſen
bedeuten und iſt es der hieſigen Schützengeſellſchaft gelungen, nach=
zuweiſen
, daß ihr dieſe Fahne bei den gelegentlich der Vermählung
des Erberinzeu Ludwig, ſpäteren Landgrafen Ludwig VIII. abge=
haltenen
Feſtlichkeiten von dem damals regierenden Landgrafen
Ernſt=Ludwig verliehen wurde.
4. Mainz, 18. Juni. Viele Geſchäfte und Läden hatten am
heutigen Beiſetzungstag Kaiſers Friedrich geſchloſſen,
ebenſo zeitweiſe die Poſt und die Reichsbank. Im Gymnaſium, der
Realſchule und den Volksſchulen fanden Trauerfeiern ſtatt, bei
welchen den Schülern Vorträge über den erhabenen Dahingeſchiedenen
gehalten wurden. Auf Anordnung des biſchöflichen Ordinariats
findet am nächſten Sonntag im Dome eine große Trauerfeier ſtatt.
In der hieſigen Synagoge widmete am Samstag Rabbiner Dr. Sal=
feld
unter dem erſten Eindruck des allgemeinen Schmerzes Kaiſer
Friedrich einen tief empfundenen Nachruf.
4. Mainz, 18. Juni. Neben dem Bericht über die Verbandsthätig=
keit
war der weſentlichſte Punkt des heute hier unter Anweſenheit
von 165 Intereſſenten, ſowie Vertretern der Regierung und der
Bürgermeiſterei begonnenen 18. Generalverſammlung des deut=
ſchen
Müllerverbandes die Frage der Einführung eines
Zolles auf Kleien. Die Verſammlung ſprach ſich einſtimmig für
einen ſolchen Zoll aus und ſollen von dem Vorſtand die geeigneten
Schritte gethan werden. - Bei der Eröffnung der Generalverſamm=
lung
gedachte ſowohl der Verbandsvorſitzende wie auch Provinzial=
direktor
Küchler und Beigeordneter Dr. Gaßner in warmen Worten
des verſtorbenen Kaiſers.
In der geſtern unter dem Vorſitz des Herrn Eduard Oſterrieth
hier ſtattgehabten Sektionsverſammlung der deutſchen Buch
drucker=Berufsgenoſſenſchaft wurden die ſeitherigen
Delegierten und Vertrauensmänner, ſowie deren Erſatzmänner per
Acclamation wiedergewählt und Darmſtadt als Ort der nächſten
Sektionsverſammlung beſtimmt.
Der Rhein iſt zur Zeit derart im Wachſen, daß ſich eine
Ueberſchwemmung befürchten läßt.
Bingen, 18. Juni. Heute früh brach bald nach 10 Uhr in
dem Hauſe des Apothekers Roth Feuer aus. Es entwickelte ſich
raſch in dem nach der Kapuzinerſtraße zu gelegenen Teile des Ge=
bäudes
und verbreitete ſich von da nach dem am Markte liegenden
Haupthaus, wo den Flammen ſchwer beizukommen war, da die

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1687
Nebengebäude niedriger ſind und von dem freien Platze aus die
Waſſerſtrahlen den Bodenraum nicht erreichten. In kurzer Zeit
ſtand auch das von den beiden Flügeln des R'ſchen Hauſes einge=
ſchloſſene
Lambach'ſche Haus in Flammen. Die hieſige Feuerwehr
hielt mit vieler Mühe das Feuer von den gegenüberliegenden Häu=
ſern
der Kapuzinerſtraße ab, gegen welche der herrſchende Nord=
wind
die Flammen trieb. Zum Glück hatte ſich der Sturm, welcher
heute nacht hier mit ungemeiner Heftigkeit herrſchte, gelegt, ſonſt
wäre ein ganzes dicht bevölkertes Häuſerquadrat unrettbar ver=
loren
geweſen. So ſind nur die Dachſtühle der genannten Häuſer
vernichtet und deren oberſten Stockwerke ausgebrannt.
D. 8.)
Frankfurt, 19. Juni. Der neue Centralbahnhof hat die
amtliche Bezeichnung Hauptperſonenbahnhofu erhalten. Die Er=
öffnung
iſt mit Rückſicht auf die nicht vor Auguſt fertig werdenden
hydrauliſchen Einrichtungen verſchoben worden.
Ob der Bahnhof
Mitte Auguſt, wie zur Zeit angenommen wird, eröffnet werden
kann, ſteht noch dahin.
Stockholm, 16. Juni. Der frühere norwegiſche Staatsminiſter
Richter machte durch einen Revolverſchuß in den Mund ſeinem
Leben ein Ende. Richter war ſeit mehreren Wochen in hohem
Grade nervös und ſollte heute nach Norwegen reiſen.

Nachtrag zu den Beiſetzungsfeierlichkeiten.
Es ſind noch einige Daten von allgemeinſtem Intereſſe nachzu=
tragen
, die wir hier folgen laſſen. Vor Beainn der Feierlichkeit in
der Jaspis=Gallerie war es verſchiedenen Deputationen der in= und
ausländiſchen Regimenter, deren Chef des Hochſeligen Kaiſers und
Königs Majeſtät geweſen, geſtattet, ihre Kranz= und Blumenſpenden
am Sarge des hohen Verblichenen niederlegen zu dürfen, zu wel=
chem
Zwecke dieſelben ſich an den Sarg begaben. Beſonders be=
merkt
wurde unter dieſen Gaben ein koſtbarer ſilberner Lorbeer=
kranz
eines der ruſſiſchen Regimenter. Eine Stunde vor dem An=
ſange
der Trauerandacht waren die Allerhöchſten und Höchſten Herr=
ſchaften
nach und nach im Schloſſe erſchienen, desgleichen die er=
lauchten
Trauergäſte, ſo daß gegen 94 Uhr dieſelben vollzählig
verſammelt waren. Die Kaiſerin Auguſta ließ ſich in die Jaspis=
Gallerie tragen und wohnte der Trauerfeierlichkeit für den heim=
gegangenen
Sohn daſelbſt bei, desgleichen nahmen an derſelben
die regierende Kaiſerin Königin, ſowie ſämtliche Prinzeſſinnen des
königlichen Hauſes Teil.
Als der Sarg zum Leichenwagen getragen worden, erſchien des
Kaiſers und Königs Wilhelm II. Majeſtät mit dem Prinzen Hein=
rich
und dem Erbprinzen von Sachſen=Meiningen vor dem Portal,
das ſchwarz drapiert war, und wartete daſelbſt, bis alle Kränze
und Blumenſpenden auf dem Sarg befeſtigt waren. Auf Aller=
höchſten
Befehl des Kaiſers wurde ſodann noch auf dem Kopf=
ende
des Sarges die königliche Purpurſtandarte ausgebreitet.
Ungefähr eine Viertelſtunde hatten dieſe Vorrichtungen in An=
ſpruch
genommen, und punkt 11 Uhr gab Seine Majeſtät ein
Heichen, worauf der Ober Ceremonienmeiſter anordnete, daß der
Jug ſich in Bewegung ſetze. An die Seite des Kaiſers Wilhelm
traten nunmehr zur Rechten und Linken hinter dem Leichenwagen
der König von Sachſen und der Prinz von Wales. Als der kaiſerl.
Sarg im Portal des Schloſſes Friedrichskron erſchien, intonierten
ſämtliche Muſikcorps. während des Präſentierens der aufgeſtellten
Truppen, den Choral: Jeſus meine Zuverſicht' die Trommeln
wurden gerührt und tiefe Rührung ergriff alle Umſtehenden. Aber
noch ergreifender ſollte ein Bild des Schmerzes auf uns einwirken.
Die Kaiſerin=Mutter hatte ſich an das offene Fenſter des Garten=
ſaales
tragen laſſen und ſah und winkte von hier aus unter
Thränen dem dahinfahrenden Leichenwagen mit der irdiſchen Hülle
des geliebten Sohnes nach, bis dieſer in dem grünen Parke endlich
ihren Blicken entſchwand. Auf dem Wege von Schloß Friedrichs=
kron
bis zur Friedenskirche ertönten von den Muſikcorps abwechſelnd
Trauermärſche, der Choral. Was Gott thut das iſt wohlgethan
und ähnliche Trauerweiſen. Und noch ein ergreifendes Bildl Den
ganzen langen Weg folgte dem kaiſerlichen Sarge zu Fuß der
86jährige General=Feldmarſchall Graf von Moltkel Der Greis ließ
es ſich nicht nehmen, ſeinem toten Kaiſer das letzte Geleit zu geben.
Der Reichskanzler Fürſt Bismarck war durch Unpäßlichkeit ver=
hindert
zu den Trauerfeierlichkeiten zu erſcheinen.
Die Rede in der Friedenskirche unterblieb auf Anordnung der
Kaiſerin Victoria gemäß den mündlich ausgeſprochenen Wünſchen
des heimgegangenen Kaiſers. Schriftliche Beſtimmungen betreffs
der Trauerfeierlichkeiten hinterließ der Kaiſer nicht. Tiefergreifend
war es, als Kaiſer Wilhelm und ſämtliche Leidtragende nach be=
endeter
Feier, während draußen die Kanonen donnerten und die
Gewehrſalven knatterten, am Sarge niederſanken, um knieend ein
Gebet zu verrichten.
Die Kaiſerin=Witwe Victoria war während der Trauerfeier mit
den 3 Prinzeſſinnen=Töchtern in der Kirche zu Vornſtedt, wo
Prediger Brehmer einen Gottesdienſt abhielt. Nachdem die Trauer=
ſeier
in der Friedenskirche vorüber war, erſchienen Hochdieſelben

[ ][  ]

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Nr. 118

dortſelbſt und knieten in ſtillem Gebet an dem Sarg des Dahin=
geſchiedenen
.
Die Friedenskirche, in der die Beiſetzung erfolgte, liegt außerhalb
der eigentlichen Stadt Potsdam am Anfange des Parks von Sans=
ſouci
vor dem Schloß Marly. Die Kirche, die weithin durch ihren
zierlichen, 44 Meter hohen Glockenturm erkennbar iſt, wurde von
Friedrich 1V. in den Jahren von 1845 bis 1848 durch die Ober=
bauräte
Verſius und Stüler gebaut. Der Kirche, die nach dem
Vorbilde von San Clemente in Rom gebaut iſt, liegt ein Vorhof
von Säulenhallen vor, in deſſen Mitte ſich eine Nachbildung der
Thorwaldſen'ſchen Koloſſalſtatue des Heilands als Friedensfürſten
erhebt, während im Hintergrunde die Pieta von Rietſchel ſowie Rauch'3
Moſesgruppe; ſich befinden. Das Innere der Baſilika iſt einfach
und gediegen. Zwei Reihen ioniſcher Monolitſäulen von dunkel=
grünem
Marmor trennen die Seitenſchiffe von dem Hauptſchiff
Der Fußboden beſtehl aus ſchwarz und weiß gewürfeltem Marmor.
Der Altar iſt beſonders reich und prächtig; vor demſelben befindet
nch die Gruft, in welcher Friedrich Wilhelm IV und die Königin
Eliſabeth ſowie der dritte Sohn des verſtorbenen Kaiſers, der am
21. Mürz 1879 vorzeitig dahingeſchiedene jugendliche Prinz Waldemar,
ihre letzte Ruheſtätte gefunden haben. Jetzt wird auch hier der edle
Held zur letzten Ruhe gebettet, der, wie wenige, dazu berufen war,
ein Friedensfürſt zu werden.
Ueber die verſchiedenen Stadien des Leidens Kaiſer Friedrichs
gibt die Poſt; folgende Daten: Zuerſt hatte der Leibarzt Sr. Kaiſerl.
und Königl. Hoheit Dr. Wegener, dann Geh. Rath Profeſſor Dr.
Gerhardt das Uebel behandelt. Am 14. April ging Se. Kaiſerl.
Hoheit mit ſeiner Familie nach Ems, wo er bis 15. Mai blieb, ohne
eine Beſſerung des Leidens zu erringen. Nach der Rückkehr erfolgten
ene Unterſuchungen, welche ſchließlich zu der Beſeitigung der deutſchen
Aerzte und der Uebernahme der urzlichen Behandlung des hohen
Patienten durch Sir Morell Mackenzie führte. Am 13. Juni begab
ſich der Kronprinz mit ſeiner hohen Familie nach England, wo er
am 21. noch dem Inbiläum der fünfzigjährigen Regierung der
Kaiſerin Viktoria beiwohnte, durch ſeine Heldengeſtalt und Haltung
ein Gegenſtand der allgemeinſten Bewunderung, und ſich der ſpeciellen
Pflege des Herrn Mackenzie erfreute, ohne daß jedoch eine ernſte
Beſſerung eingetreten wäre. Es wurde deßhalb eiu Luftwechſel
empfohlen, der Kronprinz ging nach Schottland, wo er bis zum Ende
Juli blieb. Am 3. Auguſt verließ er England und reiſte, ohne
Berlin zu berühren über Frankfurt und München nach Toblach, wo
er am 1. eintraf. Hier trat zuerſt ein Erſtickungsanfall ein, der den
hohen Patienten ſchleunig in ein milderes Klima trieb. Am 28.
September war er in Venedig, am 7. Oktober in Baveno, am 3.
November in der Villa Zirio in San Remo, wo am 6. auch Herr
Mackenzie eintraf, ſowie am 9. Prinz Wilhelm und die deutſchen
Aerzte, Profeſſor Dr. Schrötter aus Wien, Dr. Schmidt aus Frank=
furt
a. M. und Dr. Krauſe, welche auf Wunſch, beziehentlich Befehl
des Kaiſers Wilhelm dorthin geſandt waren. Das Reſultat dieſer
Unterſuchungen enthielt ein Entrefilet des Staatsanzeigers vom 13.
November welches die karcinomatöſe Natur der Krankheit kon=
ſtatierte
. Am 9. Februar erfolgte dann der Luftröhrenſchnitt und der
bekannte letzte Abſchnitt der Kaiſerlichen Leidenszeit.

An der Gruft Kaiſer Friedrichs.
Es iſt wieder ein Blatt Weltchronik, zu dem der Tod in dieſen
Tagen die letzte Leile ſchrieb! Wieder liegt ein Stück deutſcher
Geſchichte fertig abgeſchloſſen da mit dem Hinſcheiden des kaiſer=
lichen
Herrn, der als Jüngling und Mann thatkräftigen Anteil
genommen an dem Aufbau des neuen deutſchen Reichs. Die ſterb=
lichen
Reſte Kaiſer Wilhelms ſind noch nicht in die Gruft zu Char=
lottenburg
eingeſenkt worden, die ernſte Feier der Märztage ſteht
noch deutlich in Aller Erinnerung, - da beginnt abermals in
deutſchen Landen die Totenklage!
Wie haben wir doch ſeit dem Herbſt gehofft, gebetet für dieſes
Leben, das nun erloſchen iſt, gebangt bei jeder trüben Botſchaft,
die über die Alpen kam! Wie war uns ſelbſt des Chriſtbaums
Lichterglanz verdunkelt durch die ernſten Nachrichten aus San
Remo. Freilich im Grün des Tannenbaums ſollten ſich auch noch
einmal unſere Hoffnungen beleben. In San Remo begeht die
kronprinzliche Familie, hieß es, das Feſt auch mit freudigeren Em=
pfindungen
. Die Liebe des geſamten Volkes, die ſich für den
deutſchen Kronprinzen tauſendfältig in rührendſter Weiſe zu er=
kennen
gegeben, ließ auch die Gelegenheit der Weihnachtsfeier nicht
unbenutzt vorübergehen. Aus Schleſiens Bergen her ward die
ſchönſte Tanne als Heimats=Liebesgruß nach San Remo geſendet,
um unter italieniſchem Himmel dem erlauchten Herrn ein hell=
erſtralendes
, immergrünes Zeuanis deutſcher Liebe und Treue zu
ſein. Es ehrte das deutſche Volk, daß ihm ſeine Sorge um das
Geſchick des allverehrten Thronfolgers unmöglich machte, an die
gewohnte Zerſtreuung durch die herkömmlichen Vergnügungen des
Winters zu denken. Nur der direkt ausgeſprochene Wunſch des
Kronprinzen und ſeiner Gemahlin, in den geſelligen Veranſtal=

tungen nichts zu ändern, ein Wunſch, in der ſich wie in ſo vielen
anderen kleinen Zügen die ganze Liebenswürdigkeit und Selbſt=
loſigkeit
des verewigten Herrſchers zu erkennen gab, konnte uns zu
einer freundlicheren Auffaſſung der Dinge beſtimmen. Da kam
der Februar und mit ihm jene Operation, die von Vielen als der
Anfang des Endes angeſehen wurde. Aus Palaſt und Hütte richteten
ſich die Blicke thränenumflort in die Ferne, zu dem von Chpreſſen
umſchatteten Landhauſe in San Remo, wo am Geſtade des Mittel=
meers
die Wogen rauſchen und inmitten des engen Kreiſes der
Seinen, fern von Heimat und Vaterland, unſer Fritz' einen erfolg=
loſen
Kampf gegen die tückiſche Krankheit kämpfte, die immer mehr
von ſeinen Kräften Beſitz ergriff. Der 9. März gab die preußiſche
Königs= und deutſche Kaiſerkrone an einen Mann, deſſen Haupt
bereits eine Dornenkrone trug. Und nun hatte In= und Ausland
das ergreifende Schauſpiel zu ſehen, wie der totkranke Kaiſer Fried=
rich
der Dritte fort aus der milden Luft des Südens über die Eis=
berge
der Alpen mit dem Aufgebot ſeiner letzten Kräfte in das
unwirtliche Klima der Mark eilte, um ſeiner Regentenpflicht nach=
zukommen
. Aus den letzten Tagen Kaiſer Wilhelms iſt uns das
Wort bewahrt: Ich habe keine Zeit müde zu ſeinl= Für Kaiſer
Friedrich lautete die ſelbſtgegebene Parole. Ich habe keine Zeit
krank zu ſeinl' Bis zum letzten, ſchweren Atemzuge iſt er ihr treu
geblieben. Wer im Vollbeſitz ſeiner geiſtigen und phhſiſchen Kräfte
den an ihn geſtellten Anforderungen entſpricht und ſiets treu auf
ſeinem Poſten ſteht, der gilt uns als tüchtig und achtbar. Doch
geradezu heroiſch iſt es, wenn ſich ein Menſch im ehernen Pflicht=
bewußtſein
und in der Ueberzeugung, daß er nicht für ſich, ſondern
zunächſt für andere da iſt, mit allen möglichen Sorgen und Ge=
ſchäften
dieſer Welt belädt, trotz vor ſeinem geiſtigen Auge bereits
die Pforten offen ſtehen, die zu einem andern, neuen Sein führen!
Für ſehr Wenige iſt das Wort unſeres Dichters geſchrieben:
Der Leib, wenn er im Kampf auch bricht, was iſt daran gelegen,
des Geiſtes unbeugſam Gewicht ſoll uns allein bewegen. Aber
für die kurze Regierungszeit Kaiſer Friedrichs giebt es keinen
Spruch, der bezeichnender wärel Es iſt dem Verewigten von der
Vorſehung nicht vergönnt geweſen, uns im vollen Maße das zu
gewähren und zu ſein, wozu er ſich als Kronprinz Jahre hindurch
vorbereitet hatte. 4Aber dieſe Vorbereitung zur Heit, da noch ſein
kaiſerlicher Vater das Scepter führte, war ſchließlich auch ſchon
ein ſelbſtändiges Wirken und iſt als ſolches eingetragen in die
Annalen der Geſchichte.
Wer nur einen Blick in das umfangreiche vom deutſchen Kron=
prinzen
geführte Tagebuch wirft, deſſen Daten bis an die Ereig=
niſſe
der letzten Jahre heranreichen, der wird inne, mit welch auf=
merkſamem
Auge der hohe Herr alles verfolgt und verarbeitet hat,
was zu den inneren und äußeren Geſchicken des deutſchen Vater=
landes
in Beziehung ſtand. Es iſt wahr, was das dem veröffent=
lichten
Tagebuche beigegebene Vorwort ſagt: daß es bisher noch
keinem Kronprinzen vergönnt war, eben ſchon als ſolcher ſich durch
hervorragende Thaten die begeiſterte Verehrung des Vaterlandes
zu erwerben. In dem Kriege, der Deutſchlands innere Geſtaltung
entſchied, ſowie in dem weiteren Kriege mit Napoleon III. war
ihm die Führung großer Heerkörper anvertraut, und dem Eindruck
ſeiner ebenſo herzgewinnenden wie heldenhaften Perſönlichkeit war
e3 größtenteils zu danken, daß die Süddeutſchen ſo ſchnell mit den
preußiſchen Truppen zu einer einheitlichen Macht verſchmolzen, die
zunſer Fritz von Sieg zu Sieg führte. Als dann Kaiſer Wilhelm
im Jahre 1878 von Frevlerhand getroffen auf dem Krankenbette
lag. übernahm auf ſein Erſuchen der Kronprinz die Regierung.
Obgleich er dieſe ſelbſtverſtändlich nach den ihm bekannten Grund=
ſätzen
des Vaters führte, ſo traten doch in jener Zeit, welche im
Innern durch die Auſlöſung und Neuwahl des Reichstags, in aus=
wärtiger
Beziehung durch den Berliner Kongreß bezeichnet iſt,
wichtige Fragen zur perſönlichen Entſcheidung an ihn heran, und
das Volk konnte in allem die Beſonnenheit und Umſicht ſchätzen,
die er auf dieſem Gebiete bewährte. Was uns Kaiſer Friedrich
war, als Feldherr und Regent, in frohen und trüben Tagen, wie
ſeine ritterliche Geſtalt ſo oft der leuchtende Mittelpunkt in der
Schlacht und bei hohen Feſten geweſen, - das iſt, auf unzählige
Weiſe durch Wort und Bild verewigt, längſt Eigentum der heran=
wachſenden
Jugend, und das bleibt auch das unveräußerliche Gut
unſeres Volkes, das dem toten Herrſcher vorgeſtern die letzten
Scheidegrüße nachſandte.

(6983
Darrkſagitrig.
Unmöglich Allen für die in ſo reichem Maße bewieſene
Liebe und Theilnahwe an dem uns betroffenen unerſetzlichen
Verluſte perjönlich Dank ſagen zu können, ſpreche ich dieſen
im Namen der ganzen Familie hiermit warmen, aufrichtigen
Herzens aus.
J. F. Heuigst.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.