Adonnementspreis
vertelſehrlich 1 Mark 50 Pf. und.
Bringerlohn. Auzwaͤrtz werden von
alen Poſtämtern Beſtellungen ent=
Lyengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
de Quaial incl. Poſtauflchlag
151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuflrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
vrdmangenomen; n Darnhadd
von der Expedition, Rheinſe. X V.
mBeſſungen vn Feier Alle.
Holzſtraße Nr. 12. ſwie auzwiw
vn allen Annamen-Fenrditiene.
G.
Amtliches Organ
flͤr die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts. des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Donnerstag den 7. Juni.
Ne 109.
1888.
B e k a n n t m a ch u n g.
Geſindeweſen.) Mit Rückſicht auf den bevorſtehenden Geſindedienſtwechſel erinnern wir daran, daß die nach 8 38
der Geſindeordnung vom 28. April 1877 in unſerem Hauptmeldebüreau -— Amtsgebäude, Hügelſtraße 3133 Parterre,
Zim=
mer Nr. 1 geführken Geſinderegiſter ſämmtliche den zur Zeit oder früher hier Bedienſteten ausgeſtellte Zeugniſſe ſowie die
ſeit Erlaß der Geſindeordnung gegen Dienſtboten ergangene Strafurtheile enthalten und daſelbſt in den üblichen
Büreau=
ſtunden von Dienſtherrſchaften eingeſehen werden können.
Auf Verlangen werden ſchriftliche Auszüge aus den Regiſtern ertheilt.
Es liegt um ſo mehr im Intereſſe der Bienſtboten ſuchenden Herrſchaften. vor Eingang eines Vertragsverhältniſſes,
dieſe vorzugsweiſe zuverläſſige Quelle für eine ſichere Nachricht über Eigenſchaften und Verhalten eines
Dienſt=
boten nicht unbenutzt zu laſſen, als erfahrungsgemäß die von Dienſtherrſchaften bei der Entlaſſung in die Dienſtbücher
ein=
getragenen Atteſte in leider allzu häufigen Fällen der Wirklichkeit nicht entſprechen und ſich in einem auffallenden
Wider=
ſpruch zu den bei eintretendem Bedürfniſſe von der Polizeibehörde direkt erhobenen, in die Geſinderegiſter
auf=
genommenen wahrheitsgemäßen Zeugniſſen bezw. Erläuterungen ertheilter Zeugniſſe befinden.
Darmſtadt, den 31. Mai 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
(6330
Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche
an den Nachlaß des am 27. Februar d. J.
dahier verſtorbenen, Kutſchers Adam
Krieger ſind binnen 14 Tagen bei uns
anzumelden, widrigenfalls ſolche bei
Re=
gulirung des Nachlaſſes unberückſichtigt
bleiben.
Darmſtadt, 30. Mai 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann. (6334
Bekanntmachung.
Die durch das Verlegen der Kabel des
Electricitäts=Werkes nöthig werdenden
Pflaſter=Arbeiten in den Straßen und
Plätzen der Stadt Darmſtadt ſollen im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 8. Juni l. 3s.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefkauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 4. Juni 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Miedlinger, Beigeordneter. (6394
Bekanntmachung.
Die Erd= und Maurerarbeiten zur
Herſtellung von Kanälen in der Altſtadt
ſollen im Wege der öffentlichen
Submiſ=
ſion zuſammen oder getrennt vergeben,
werden.
Offerten ſind bis Freitag den 8. Juni
d. J., Vormittags 10 Uhr, bei
unter=
zeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen ſind
durch das Tiefbauamt, Zimmer Nr. 24,
zum Preiſe von 2 M. bezw. 50 Pfg. zu
beziehen. — Pläne liegen daſelbſt vom
4. d. M. an zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 1. Juni 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Niedlinger, Beigeordneter. 6335
Großherzogliches
Landeshospital.
Als Bedarf bis Ende März 1889
ſollen auf dem Submiſſiongwege zur
An=
lieferung vergeben werden:
1) eirca 240 Stück hölgerne Bettſtellen,
2) „ 140
Stühle,
3) „ 5000 Gentner Steinkohlen, Ruhrer
Fettſchrot, 1.
Quali=
tät und
4)
100 „ Coaks.
Muſter von Ordn.=Nr. 1 und 2,
ſo=
wie die Lieferungs=Bedingungen liegen
auf dem Geſchäftszimmer des
Unterzeich=
neten Vormittags von 8 bis 12 Uhr
offen. Offerten wolle man verſchloſſen
und verſehen mit der Aufſchrift: „
Sub=
miſſion zu der am 4. Juni 1888
aus=
geſchriebenen
Lieferung=
bis zum 18. d. Mts., Vormittags
10 Uhr,
entweder per Poſt einſenden oder in den
Submiſſionskaſten einlegen. In den
Offerlen ſind die Submiſſions=Bedingungen
ausdrücklich anzuerkennen.
Hofheim, am 4. Juni 1888.
Großherzogliche Direction des Landes=
Hospitals.
J. A.:
Stroh, Hausverwalter. (6459
230
1554
Nr. 109
Beknnntmachung.
Da wiederholt und erſt neuerdings wieder, trotz polizeilichen Verbots,
nament=
lich in dem neuen Stadttheil ſüdöſtlich der Heinrichſtraße von Seiten der
Haus=
beſitzer Trottoirs angelegt werden, ſo bringen wir hiermit wiederholt zur
Kennt=
niß aller Betheiligten, daß nach 8 12 des Ortsbauſtatuts die Umlegung oder
Neu=
herſtellung von Trottoirs auf Koſten der Anlieger durch die Stadt zu
ge=
ſchehen hat.
In allen Fällen, in welchen dieſer mehrfach veröffentlichten Beſtimmung
zu=
wider gehandelt wurde oder für die Folge zuwider gehandelt werden wird, muß
die ſtädtiſche Verwaltung die Trottoirs im Sinne des Ortsbauſtatuts als nicht
vorhanden anſehen. Es wird deshalb bei ſpäterer einheitlicher Trottoirherſtellung
in den betr. Straßen weder auf die Breite, Höhe und Art ſolcher rechtswidrig
an=
gelegten Einzeltrottoirs Rückſicht genommen, noch wird den betr. Anliegern die in
8 10a des Ortsbauſtatuts beſtimmte Vergünſtigung zugeſtanden.
Wird von einem Anlieger die Herſtellung des Trottoirs vor ſeinem
Beſitz=
thum - außerhalb der planmäßigen, einheitlichen Trottoirherſtellung in der betr.
Straße - gewünſcht, ſo hat er dies bei uns oder bei dem Tiefbauamt ſchriftlich
anzuzeigen. Es wird daraufhin alsbald das Eigenthumsverhältniß an dem
Straßengelände feſtgeſtellt, event. das noch im Privatbeſitz befindliche
Straßenge=
lände nach den Beſtimmungen des Ortsbauſtatuts erworben und ſodann die
Aus=
führung des Trottoirs veranlaßt.
Dieſe erſolgt auf Koſten des Antragſtellers in der für die ganze Straße
feſt=
geſetzten Höhe und Breite, ſo daß ſich dieſes Trottoir der ſpäteren einheitlichen
Her=
ſtellung vollkommen anſchließt. Bis zu letzterer hat der Antragſteller auch die
Koſten der Unterhaltung ſeines Einzeltrottoirs zu tragen, während nach erfolgter
einheitlicher Herſtellung die Unterhaltungspflicht nach Maßgabe des 8 12 des
Orts=
bauſtatuts auf die Stadt übergeht.
Darmſtadt, den 30. Mai 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.
6340
Dus Großherzuglichr Steuer=
Commiſſarint Luangen
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Bezirks.
Von Großh. Mimiſterium der Finanzen iſt die Friſt zur Vorbringung von
Reclamationen gegen die directen Steuern im laufenden Jahr bis Ende Juni
erſtreckt worden.
Wir erſuchen Sie um alsbaldige orlsübliche Bekanntmachung.
Langen, am 31. Mai 1888.
(6460
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Darmſtadt, den 5. Juni 1888. (6461
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unterſtützen zu wollen und werde ich durch ſtreng reelle Bedienung ſtets das
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ntilly-Spitnen, Guipure=Spitaen, Hemden-Spitzon, Tap
rhang-Spitzen, Loinen-Spitzen, Filot-Guipure=Spitzen, B
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tickten und gehükelten Spitzon.
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chön möblirte Zimmer, mittlerer Stock,
ſofort beziehbar.
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möblirte Zimmer ſofort zu vermiethen.
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Familie ſucht Stellung in einem Laden.
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Jahre alt, mit langjähr. gut Zeugniſſen
ſucht anderweit Stelle. Offerten erbeten
unter M. M. an die Exped. d. Bl.
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ucht Stelle. Frank's Stellen=Büreau,
Eliſabethenſtraße 4.
6482) Man ſucht für ein junges
Mäd=
chen in einem kleinen Haushalt Stellung
als Dienſtmädchen auf Johanni oder auch
ſofort. Näheres Heinheimerſtraße 12.
6487) Eine zuverläßige Frau ſucht
Aushülfſtelle oder Waſchen und Putzen.
Frau Gölzenleuchter, Grafenſtr. 13.
6483) Ein evangel. Mädchen l(aus
Bayern), das im Kleidermachen u.
Weiß=
zeugnähen bewandert iſt, ſucht Stelle als
Hausmädchen. Näh. Beſſ. Holzſtr. 15.
6484) Ein Mädchen aus guter
Fa=
milie, das längere Jahre in einem
Colo=
nialwaarengeſchäft thätig geweſen iſt und
gute Zeugniſſe beſitzt, ſucht weitere Stelle.
Näheres Expedition.
6485) Mädchen v. 16 Jahren ſuchen
Stellen. Korb, Soderſtr. 60.
6486) Eine alleinſtehende Wittwe ſ.
Laufdienſt. Korb, Soderſtraße 60.
6437) Tüchtige Arbeiterinnen ſofort
geſucht.
Körner, Damenſchneider,
Hügelſtraße 16.
6439) Für ein Colonialwaarengeſchäft
wird ein gebildetes Mädchen geſucht,
welches in allen häuslichen Arbeiten
be=
wandert iſt. Näheres Mühlſtr. 20.
6488) Brave Mädchen erhalten ſehr
gute Stellen. Frank's Stellen=Büreau,
Eliſabethenſtraße 4.
6301) In einem kleinen Haushalt
wird ein zuverläſſiges braves Mädchen,
das ſelbſtſtändig kochen kann, auf's Ziel
geſucht. Ernſt=Ludwigſtr. 20.
Ei-
.
6372) Einige brave Mädchen aus
guter Familie, mit der Nadel geübt,
wer=
den von einem hieſigen Engros=Geſchäfte
zu ſofortigem Eintritt geſucht.
Näheres Expedition.
6376) Mädchen, die kochen können,
owie andere brave Mädchen können auſ's
Ziel ſehr gute Stellen erhalten durch
F. Katzenbach, Alexanderſtr. 15.
6489) Ein junges, reinliches Mädchen
wird geſucht, das zu Hauſe ſchlafen kann.
Soderſtraße 58.
6490) Ein reinliches brabes Mädchen
zu einem Kinde geſucht. - Zu erfragen
Saalbauſtraße 65.
6491) Wir ſuchen zum ſofortigen
Eintritt zwei bis drei tüchtige
Kleidermacherinnen.
Anna & Dina Finger,
Damen=Conſection — Schulſtraße 10.
Giesmcht
wird ein ordentliches Laufmädchen bei
dauernder Stellung. Näheres Rheinſtr. 3
im Blumenladen.
(6492
6493) Ein braver Junge kann
täg=
lich einige Stunden Beſchäftigung finden
bei
Karl Kämmerling.
Werkzeug= und Maſchinen=Geſchäft,
Darmſtadt, Neckarſtraße 1.
6386) Einen Lehrling ſucht
Franz Alt, Schloſſermeiſter,
Beſſ. Karlsſtr. 12.
6382) Ein braver Junge kann in die
Lehre eintreten bei Ad. Ch. Noßkopf,
Herren=Schneider, Liebfrauenſtr. 37.
6383) Für mein Inſtallationsgeſchäft
ſuche einen kräftigen Jungen gegen Lohn.
H. Molter.
5
24
„
47
4
39)
47
„
1„l1
80)
Nr. 109
Saalbam Darmstadt.
Donnerstag den 7. Juni 1888.
Hrossos Hililär-Coneerl.
ausgeführt von der
Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Iuf.=(Leibgarde=Regts. Nr. 115
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn WiIh. G. Hilge.
[5955
Anfang 8 Uhr. Entrée 40 Pfg.
Waldpartie
des Darmſtädter Oekonomen=Vereins
Sonntag den 10. Juni d. J.
Am der Ludvigs-Buche.
Abmarſch mit Muſik Nachmittags 2 Uhr am hohlen Weg.
Der Vorstand. (6317
Hotel I don drei Mohron, Münchon,
(6494
Luitpold= und Prielmayerſtraße=Ecke.
Beſitzer: Michael Schottenhammel. Comfortabel eingerichtetes Etabliſſement.
Eivile Preiſe.
Vorzügliche Küche, reine Weine. Zimmer zu Mk. 150, Mt. 2. Mk. 3.
1
ArmenyNiranrkinekhungen.
Einladung zur Generalverſammlung
auf Montag den 11. Juni, Nachmittags 5 Uhr, im Saale der
Klein=
kinderſchule.
Tagesordnung: Beſchlußfaſſung über den Anſchluß des
Armenhülfsver=
eins Beſſungen an den Verein gegen Berarmung und
Bettelei.
(6495
Der Vorstand.
Heſangverein
„Sängerluſt
Sonntag den 10. Juni 1888.
Großes Waldfeſt
auf der Kohlplatte nächst der Fasanerie,
wozu ir die Mitglieder und Freunde des Vereins höflichſt einladen.
Zuſammen=
kunft am Ballonplatz. Abmarſch daſelbſt mit Muſik 2 Uhr. Für vorzügliche
Speiſen und Getränke, ſowie ſonſtige Beluſtigungsſpiele iſt beſtens geſorgt.
(6496
Der Vorstand.
cht ſchwarze Strümpfe.
gestrickt und gewebt,
6150
empfiehlt
KdO AIOE, Gllslal GGkIoIs na6ulg
1559
6497) Suche einen jungen, ſoliden,
kräftigen Burſchen für ſofort.
Emil Wieninger, Eliſabethenſtr. 9.
Ein kräftiger Junge
von 16-17 Jahren für ſofort geſucht.
6498) H. Schneider, Cartonagefabrik.
EinderWagen, ruhend, eleg.
und ſtark gebaut, faſt neu, zum halben
Preiſe zu verkaufen.
Wo? ſagt die Expedition.
auf 4 Federn
(649
Forderungen
an Herrn Arzt Dr. Stimmel wollen
binnen 14 Tagen (6500
auf der Geſchäftsſtube des Rechtsanwalts
Metz I, Rheinſtr. 26, angemeldet werden.
Stallung mit Burschenzimmor
für 4 Arbeitspferde geſucht.
Näheres Expedition.
(6501
Zum Ausfahren
einer leidenden Frau für Sonntag
Nach=
mittags wird ein hierzu geeignetes
Mäd=
ſchen geſucht. — Näheres Eliſabethenſtraße
Nr. 50, Seitenbau.
(6502
3)
Derloren
eine ſilberne Münze in der Größe
eines Fünfzigpfennigſtückes mit dem
Mo=
nogramm E. 8. nebſt Krone. Abzugeben
gegen Belohnung Aliceſtr. 17 III. Stock.
Wohnungs=Geſuch.
Eine ſchöne ſommerliche Wohnung von
3 bis 4 Zimmern, womöglich mit
Garten=
antheil, nicht zu weit von der Neckarſtraße
entfernt, wird von einer Familie ohne
Kinder bis 1. Juli oder bis längſtens
1. Oct. zu miethen geſucht; deßgleichen
für einen Herrn ein möblirtes Zimmer
ab 1. Juli auf 2 bis 3 Monate. Offert.
unter fl. R. beſördert die Expedition
. Blattes.
(6356
Ein ordentl. Arbeiter od. Mädchen kann
C Schlafſtelle erh. Kl. Ochſengaſſe 7.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 9. Juni.
Vorabendgottsdienſt um 7 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr - Min.
Predigt um 8 Uhr 45 Min.
Sabbathausgang um 9 Uhr 05 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
isr. Reltgionsgeſellſchaft.
Samstag, 9. Juni: Vorabend 7 Uhr 30 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr — Min.
Sabbathausgang 9 Uhr 65 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 10. Juni an:
Morgenz 6 Uhr-Min.
Min.
Nachm. Uhr
WB. Samstag den 9. u. Sonntag den 10. Junn.
Rausch Chaudesch Tamus.
1560
Nr. 109
PatenL-Wasohmasohine.
Die von uns im Alleinverkauf übernommene
Patemt-Naschmasehime
geben wir jederzeit zur Probe und liegen eine größere Anzahl Zeugniſſe von
ver=
kauften Maſchinen von Darmſtadt und Umgegend vor.
(5611
9 Ludwigsplatz 9. Chr. Wirthwein & Co.
Zwei tüchtige Schreiner
können ſofort eintreten bei
(6309
J. Weichſel, Roßdörferſtr. 11.
Woog, 6. Juni 1888.
Waſſerhöhe am Pegel
379 Mtr.
15½ R.
Lufttemperatur
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 180 R.
Woogpolizeiwache.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Fürſt Bismarck konferierte am Dienstag von
1¼ bis 2¼ Uhr mit dem Kaiſer. Eine Stunde nach der
Konfe=
renz legte ſich der Kaiſer zur Ruhe nieder. Derſelbe befindet ſich
trotz der zahlreichen Audienzen wohl und friſch. Der Reichskanzler
war zum Lunch geladen und nahm denſelben mit der Kaiſerin allein
ein. Später machte das Kaiſerpaar in Begleitung Mackenzies und
des Flügeladjutanten Keſſel eine Spazierfahrt im offenen Wagen
nach Bornſtedt.
Nach den Meldungen von geſtern vormittag hatte der Kaiſer
eine ziemlich gute Nacht, fühlte ſich friſch und ſtand um 10 Uhr auf.
Das am Mittwoch ausgegebene Bulletin lautet: Der Kaiſer
fühlte ſich zwar nach der Ueberſiedelung nach Potsdam einige Tage etwas
angegriffen, befindet ſich aber zur Zeit ziemlich wohl. Der
Kräfte=
zuſtand iſt befriedigend.
Zu der geſtern von uns reproducierten Mitteilung der „Volks=
Zeitung', wonach unter den Aerzten des Kaiſers die„Krebs=Diagnoſe
endgiltig aufgegeben ſei, wird von anderer lärztlicher Seite bemerkt:
„Leider iſt jene Angabe nicht zutreffend. Der Sitz des Uebels
iſt bekanntlich nicht ſowohl der Hals ſelbſt, als der Kehlkopf; daß
aber die hier vorhandenen Geſchwüre vernarbt ſeien, davon hat
bisher nichts verlautet. Nachdem die Tracheotomie erfolgt iſt,
dürfte ſelbſt die Unterſuchung des Kehlkopfes eine ſo ſchwierige
ſein, daß dieſelbe nur unter dringenden Verhältniſſen vorgenommen
werden wird. Im übrigen gehört auch die Frage, welche Schlüſſe
aus einer etwa lokal eintretenden Vernarbung gezogen werden
können, zu den ſtreitigen. Auf alle Fälle iſt die Behauptung. daß
alle den Kaiſer behandelnden Aerzte die Carcinom=Diagnoſe als
hin=
fällig geworden anſehen, unrichtig. Die Sachlage iſt die folgende:
Wiſſenſchaftlich zwingende Beweiſe für das Vorhandenſein von
Carcinom ſind bisher nicht erbracht; auf der anderen Seite aber
iſt auch kein Beweis, daß Carcinom nicht vorliegt, erbracht. Gewiſſe
Symptome ſprechen für die eine, gewiſſe Symptome für die andere
Annahme. Ob die Aerzte unter dieſen Umſtänden nicht vorſichtiger
verfahren wären, wenn ſie ſich der Aufſtellung der bekannten
Diagnoſe enthalten und ſich lediglich an die naturwiſſenſchaftlich
feſtgeſtellte Thatſache gehalten hätten, iſt eine andere Frage. Die
poſitive Behauptung. daß die Carcinom=Diagnoſe falſch ſei, hat
bis=
her weder Dr. Mackenzie noch auf Grund der mikrofkopiſchen
Unter=
ſuchungen Geheimerat Virchow aufgeſtellt;
B. N. N.
Die „Nordd. Allg. 8tg.- ſagt: Das Geſetz betr. die
Verlänge=
rung der Legislaturperioden ſei ſeit einem Monat nicht publiziert,
das ſei Thatſache, alles Andere entbehre der Unterlage. Hierbei
konſtatiere ſich der königliche Wille, eine Prärogative der Krone,
die erfreulich wieder zur Erſcheinung trete. Dies möge die
Oppo=
ſition erkennen. Bismarck habe im Januar 1882 betont, daß der
königliche Wille ſelbſtändig von den Miniſtern und unabhängig in
die Geſetzgebung und Verwaltung eingreifen könne. Eine
Meinungs=
differenz zwiſchen der Krone und dem Miniſterium bedinge keinen
Miniſterrücktritt. Oft werden Miniſter ſelbſt von den Kollegen
überſtimmt. Die Frage der Verlängerung der Legislaturperioden
ſei für nützlich vom Miniſterium, dreijähl ige Perioden aber nicht
für gefährlich erkannt. Sonſt hätte das Miniſterium längſt
vor=
gehen müſſen.
Dr. Hovell hat die Nachricht vom Tode ſeines Vaters erhalten
und muß ſich infolgedeſſen nach London begeben. Profeſſor Dr.
Krauſe wird die Vertretung übernehmen.
Schweiz. Ein Bericht des Bundesrats betreffs
Zollerleichte=
rungen für die Grenzgegenden legt dar, daß größere und
allge=
meine Erleichterungen wie die Errichtung einer zollfreien Zone
un=
thunlich ſeien, daß dagegen für das Bündner Thal Samnaun der
Ausſchluß aus dem ſchweizeriſchen Zollgebiet möglich wäre. Für
Genf ſeien verſchiedene Erleichterungen bereits in Kraft, andere
vürden vorbereitet.
Heſterreich=Angarn. Der Kaiſer empfing am 4. den Grafen
Richard Clam, den Führer des hiſtoriſchen Adels und
Vicepräſi=
denten des Abgeordnetenhauſes, welcher dem Monarchen anzeigte,
daß er aus Familienrückſichten ſein Reichsratsmandat niederlegen
müſſe. Clam wird jedenfalls ins Herrenhaus beruſen werden.
Die Amtszeitung veröffentlicht einen Beſchluß des
Finanz=
miniſteriums vom 3. d. M., nach welchem die Ausfuhr von Pfer=
den aller Art ins Ausland wieder freigegeben und die Verpflichtung
zur Rückbringung vorübergehend ausgeführter Pferde aufaehoben wird.
Das Abgeortnetenhaus nahm in den am 5. abgehaltenen zwei
Sitzungen den Reſt der Branntweinſteuervorlage an. Die s. Leſung
erfolgte am 6
In Wien wird erwartet, daß die ungariſche Oppoſition weitere
Bemühungen, einen Mißgriff Tiszas in Angelegenheit der Pariſer
Ausſtellung aus dem Verlauf des Geſprächs zwiſchen Kalnoky und
Decrais zu erweiſen, einſtellen werde. Man betont, Tisza wäre
andernfalls in der Lage, durch Veröffentlichung des thatſächlichen
Verlaufs jenes Geſprächs die Deutung der Oppoſition gründlichſt
zu widerlegen.
Jranſreich. Boulanger hat am Montag Fiasco gemacht. Im
Palais. das er mit ſeinem gewöhnlichen Gefolge ſtolzen Schrittes
betrat, wurde ſeine Ankunft vorſätzlich überſehen. Er ſpähte überall
umher, einen Gruß zu erhaſchen, aber alle Blicke wandten ſich ab:
auch der Miniſter Goblet, früher ſein guter Freund, kehrte den
Rücken, um ihn nicht grüßen zu müſſen. So beſtieg Boulanger denn
unter vorläufiger gefliſſentlicher Nichtbeachtung ſeitens der Kammer
die Rednerbühne, um ſein Manifeſt - denn ſo muß man die
Ein=
leitung zu ſeinem Auflöſungs= und Reviſions=Antrage wohl nennen
vorzutragen. Dieſes Machwerk erregte allerdings großen
Un=
willen, denn ſelten ſind einer parlamentariſchen Verſammlung ſo
freche Dinge ins Geſicht geſagt worden. Er wurde häufig
unter=
brochen, was ihm Gelegenheit gab, zwar ſeine Hartnäckigkeit, aber
auch ſeinen gänzlichen Mangel an Schlagfertigkeit zu bekunden.
Auf alle Einwürſe und gar Beleidigungen, die man ihm ins
Ge=
ſicht ſchleuderte, hatte er nur die immerwiederkehrende Antwort:
„Ich werde mich nicht hinreißen laſſen. Als er nach beinahe
zweiſtündigem Vortrage die Rednerbühne verließ, brach der ganze
Saal in ein Hohngelächter aus, da nur fünf Boulangiſten, nämlich
Clovis Huques, Laguerre, Suſini, Laiſant und le Heriſſé, ihm
Bei=
fall zu klatſchen wagten. Nach der Sitzung war die allgemeine
Meinung, daß Boulanger ſich ſelbſt den Hals gebrochen habe. Für
Paris iſt das richtig; als er nach der Sitzung im offenen Wagen
heimfuhr, wurden die vereinzelten Hochrufe durch gellendes Pfeifen
erſtickt; Polizeidiener mußten den Wagen umgeben, um ihn zu
ſchützen, bis er auf den breiten Champs Elyſées im ſcharfen Trab
davon fahren konnte. Die Stellung Floquets, der Boulanger
un=
barmherzig geißelte, hat ſich durch die heutige Sitzung überraſchend
gebeſſert. Mehrfach war die Anſicht aufgetaucht, Floquet werde
bei der Reviſionsfrage eine Schlappe erleiden und dann durch
Goblet erſetzt werden, der durch ſeine Rede gegen Tisza ſehr
volks=
tümlich geworden iſt. Der tolle General aber machte mit ſeinen
hirnverbrannten Phraſen dem Miniſterpräſidenten ſeine Aufgabe
außerordentlich leicht. Floquet ſchuldet Boulanger aufrichtigen
Dank für die treffliche Gelegenheit, ſeine parlamentariſche Stellung
zu befeſtigen.
K. Z.
Die Blätter behandeln die Ausführungen Boulangers ſehr
ab=
fällig und finden in denſelben nur verworrene, widerſprechende und
mehrfach auch lächerliche Jdeen. Die republikaniſchen Blätter
ſprechen ſich über die Rede Floquets anerkennend aus und legen
derſelben große Bedeutung für die Konzentrierung der
republika=
niſchen Parteien bei. — Der Präſident Carnot hat zugeſagt,
dem=
nächſt Rouen und Havre zu beſuchen.— Der Senat genehmigte die
Emiſſion der Panama-Obligationen.
Wie verlautet, hat der Finanzminiſter Peytral von den
Wechſel=
agenten, der Handelskammer und den großen Pariſer Banquiers
Aufſchlüſſe über die von ihnen mit deutſchen Bankhäuſern gemachten
Geſchäfte verlangt. Je nachdem dieſe Erklärungen ausfallen, wird
der Miniſter in Uebereinſtimmung mit dem Staatsrat und der
Kammer Maßregeln exgreifen, um die Beteiligung deutſcher Häuſer
und Banken an franzöſiſchen Geſchäften zu verhindern.
Die Volizeipräfektur in Paris teilt durch Maueranſchlag die
erforderlichen Bedingungen zur Erlangung eines Paſſes fürs
Aus=
land mit. Vor den deutſchen Paßmaßregeln wurden vom Pariſer
Paßbüreau täglich 2 bis 5. jetzt werden 80 bis 100 Päſſe
aus=
gefertigt.
England. Bei der Beratung im Unterhaus über den Antrag,
durch welchen die Regierung zur Ausgabe von 2600000 Pfd. St.
für Verteidigung der Häfen und Kohlenſtationen ermächtigt werden
ſoll, gab der erſte Lord der Admiralität, Hamilton, zu, daß im
Nr. 109
Falle eines Krieges die Regierung nicht imſtande ſei, den geſamten
Handel Englands gegen einen Anariff zu ſchützen; die Regierung
erhöhe fortdauernd die Hahl der ſchnellfahrenden Kreuzer; der
Ge=
danke, daß plötzlich 100100 Mann in der Nähe von London landen
könnten, ſei lächerlich. Die Beförderung einer ſolchen Armee in
48 Stunden erheiſche eine Zahl von Dampfern, welche 180 000
Tonnen Gehalt beſitzen; nur Frankreich und Deutſchland könnten
eine ſolche Armee plötzlich ſenden. Der Tonnengehalt der Dampfer
Deutſchiands ſei 420 000, derjenige Frankreichs etwas weniger als
500 00d. England mit ſeinen großen Hilfsquellen brauche 3 Monate,
um ſolche Flotte zu ſammeln. Die Regierung könne weder ſolche
ſenſationellen Erklärungen unterſtützen, noch darauf eine Politik
ausſchweifender Ausgaben begründen. Die Regierung beabſichtigt,
nur für eine Reihe von Jahren die Ausgaben für die Flotte auf
hohem Stande zu erhalten, da die Flottenmacht nicht auf der
er=
ſorderlichen Höhe ſei. Das Haus nahm ſchließlich nach
mehr=
ſtündiger Erörterung mit 206 gegen 85 Stimmen den Antrag an.
Dänemarſt. Bei der jährlichen Verfaſſungsfeier hielt der
Juſtiz=
miniſter eine Rede, worin er hervorhob, es ſei der leitende
Ge=
danke bei Erteilung der Verfaſſung geweſen, die Leitung des
Staates der Krone anzuvertrauen und dem Reichstag die
Mitwir=
kung zu geben. Trotz momentaner Störungen ermögliche es die
Verfaſſung, ſtets normale Zuſtände zurückzuführen. Der Zeitpunkt
ſcheine ſich zu nähern, wo das Wort der Uebereinkunft Eingang
finden werde.
Zumänien. Fondanaru, der unlängſt in das königliche Schloß
in Bukareſt eine Kugel hineingeſchoſſen hat, iſt auf Grund der
bis=
herigen Verhöre in ein Irrenhaus zur Beobachtung überwieſen
worden.
Vereinigle Staalen. Der demokratiſche Konvent zur
Auf=
ſtellung eines Kandidaten für die Präſidentsſchaftwahl iſt in St.
Louis zuſammengetreten. Bisher haben Cleveland, Präſident,
Thurmann, Vicepräſident, die meiſten Chancen.
1561
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. Juni.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſt v. Chappuis, Kommandeur des 1. Großh. Juf.=Regts. Nr. 115,
die Premierlieutenants der Landwehr Meiſenzahl und v. Heſſert,
die Sekondlieutenants der Reſerve Fritz, Zimmermann, Magel,
Meuſchel, Voltz, Greiner, Heil L. Kleinen, Heil IL., ſämtlich zur
Dienſtleiſtung beim Leibgarde=Regiment eingezogen, den Oberſt
v. Kayſer, Kommandeur des Großh. Feld=Art.=Regts. Nr. 25, den
Premierlieutenant l. 8. Locher, den Premierlieutenant der
Land=
wehr Grodhaus, die Sckondlieutenants der Reſerve Baltz, Göbel,
Ulrich, Marggraff, Leers, ſämtlich zur Dienſtleiſtung beim Großh.
Art.-Corps eingezogen, den Oberſtlieutenant Beck, Kommandeur des
Großh. Gendarmerie=Corps, den Pfarrer Schneider von Hochheim,
den Amtmann Wick von Schotten, den Kreisbaumeiſter Jäger, den
Hofſekretär Nolshauſen, den Kanzleiſekretär Drexel, den
Hofmar=
ſchallamts=Aſſiſtent Seling, den Wildmeiſter Engel von
Peranich=
ſtein; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Oberſtallmeiſter
Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, den Geheimerat Dr. Becker.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 2. Juni die
Hauptſtaatskaſſekalkulatoren, Kabinettskaſſebuchhalter Karl Auguſt
Welſch und Otto Stillgebauer zu Buchhaltern bei der
Hauptſtaals=
kaſſe ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 4. ds. Mts.
den Hofkutſcher Adam Schuſter, unter Anerkennung ſeiner
lang=
jährigen treu geleiſteten Dienſte, mit Wirkung vom 1. Juli an, in
den Ruheſtand verſetzt.
Zur Feier des Höchſten Geburtsſeſtes Ihrer Großh. Hoheit
der Prinzeſſin Alix fand geſtern nachmittag in Seeheim Familien=
Großh. Inf.=Regts. Nr. 115
tafel ſtatt. Die Kapelle des
konzertierte während der Tafel.
Militürdienſtnachrichten. Schenk, Sekondelieutenant von der
Großh. Heſſ. Train=Kompagnie, in das 4. Weſifäl. Inf.=Regt. Nr. 17
verſezt: Rube, Sekondlieutenant, zuletzt von der Neſerve des
1. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 115, bei der Landwehr=Infanterie
2. Aufgebots wiederangeſtellt; Dr. Lennert, Unterarzt der Reſ.
vom Landw.=Bats.=Bezirk Erbach, zum Aſſiſtenzarzt 2. Kel. der
Reſerve befördert.
Am 31. Mai d. J. wurden die Finanzacceſſiſten Karl Frhr.
v. Diemar zu Darmſtadt, Adam Hübner zu Nieder=Liebersbach,
Dr. Guſtav Metzler zu Wimpfen und Otto Stroh zu Alsheim
zu Steueraſſeſſoren ernannt.
Poſt=Perſonalnachrichteu. Angeſtellt iſt der Poſtanwärter
Nachtigall in Mainz als Poſtaſſiſtent.
Verſetzt ſind die Poſtaſſiſtenten Roth von Crefeld nach Nidda,
Breidenbach von Nidda nach Crefeld.
Geſtorben iſt der Voſtſekretär a. D. Weller in Worms.
D. II. In der Großh. Gemäldegallerie iſt von heute (. Juni)
ab auf kurze Zeit die neueſte Arbeit von Frl. Clara Groſch
ausgeſtellt, ein Gemälde, welches nach Stoff und Umfang die erſte
große Kompoſition iſt, mit der die junge Künſtlerin, deren
Por=
träts ſich ſeit etwa drei Jahren einer ſo vielſeitigen Anerkennung
erſreuen durſten, in die Oeffentlichkeit tritt. „Zum Abſchied= lautet
der Titel des Vildes, das ans ſchon auf den erſten Blick durch
ſeine harmoniſche Farbenwirkung anzieht und ſowohl durch den
Gegenſtand ſelbſt als vornehmlich durch die feinſinnige Behandlung
desſelben feſſelt. Anmutia in Haltung und Miene iſt die junge
Italienerin, die, an einer Marmorbaluſtrade lehnend, mit träumeriſch
ſinnendem Blick über das Waſſer hin ins Weite ſieht, daran
den=
kend, was ihr die nächſten Stunden bringen werden. Sie hat Roſen
gepflückt, wohl zu einem Feſte, denn ſie ſelbſt iſt feſtlich geſchmückt,
in lichten, golddurchwirkten Vrokat gekleidet; jedoch ihr ſchönes
Auge blickt ernſt, das Feſt bringt ihr nicht nur Freude, auch
Schmerz, eine Trennung, und der blühende Lorbeerzweig, welchen
die Rechte hält, iſt offenbar dem ſcheidenden Freunde beſtimmt.
Welch eine Perſönlichkeit man ſich unter letzterem vorzuſtellen habe,
bleibt der Phantaſie des Beſchauers überlaſſen. Kopf und Hände
der in Lebensgröße gehaltenen Figur ſind weich und ſorgfältig
be=
handelt, ſlott, aber mit nicht geringerer Liebe und Ausdauer Kleid,
Horb, Blumen und der architektoniſche Nahmen für die Geſtalt.
Sehr wirkungsvoll gemalt iſt auch die lichte Ferne, das Ineinander
von azurnem Himmel und Meeresbläuce. Am äußerſten Horizont
zeigt ſich in zarten Umriſſen Benedig mit der Luppel von San
Giorgio.
Im Ganzen wie im Einzelnen weiſt das Vild die ſehr
bedeu=
tenden Fortſchritte auf, welche die Künſtlerin in techniſcher Hinſicht
unter der Leitung ihres von ihr hochverehrten Lehrers Sohn in
Düſſeldorf im letzten Jahre gemacht hut. Wir leben der feſten
zuverſicht, daß Frl. Groſch mit ihrem Werk auf der Verliner
Kunſt=
ausſtellung, für welche dasſelbe beſtimmt iſt, Ehre einlegen wird.
t. Es iſt ſchon öſters geklagt worden über die vielen
Blumen=
diebſtähle, die in den Gärten von Darmſtadt und Beſſungen verübt
werden, und zwar meiſt von Kindern und halberwachſenen Burſchen.
Dieſe Diebſtähle, die ihren Grund nicht in Blumenliebhaberei,
ſon=
dern in Gewinnſucht haben, mehren ſich in neueſter Zeit wieder in
bedeutender Weiſe. Wird den Dieben die Möglichkeit zum Verkauf
der geſtohlenen Blumen benommen oder auch nur in erheblicher
Weiſe erſchwert, ſo werden ſie von den Diebſtählen ablaſſen. Man
richtet daher, wie ſchon früher geſchehen iſt, an das Publikum die
Vitte, Gartenblumen, die namentlich von heindern feilgeboten
wer=
den, nicht zu kaufen.
8t. Wirth's Fahrplaubuch erſchien mit gewohnter Pünktlichkeit
in der Sommer=Auflage und bietet für geringen Preis den
zuver=
läſſigſten Reiſebegleiter. Scharfer Druck, praktiſche
Zuſammenſtel=
lung und reiches Material zeichnen auch die neue Auflage aus.
Worms, 5. Juni. Se. Königl. Hoheit der Großherzog, Se.
Kaiſerl. Hoheit Großſürſt Sergius von Nußland nebſt hoher
Ge=
mahlin, Ihre Großh. Hoheiten Prinzeſſin Ludwig von
Vatten=
berg und Prinzeſſin Alir von Heſſen nebſt Geſolge beehrten heute
Frhrn. Heyl zu Herrnsheim mit ihrem Beſuch und beſichtigten
gleichzeitig die Sehenswürdigkeiten der Stadt Worms. Die hohen
verrſchaften trafen um 11 Uhr in Roſengarten ein, woſelbſt ſie
von den Herren Kreisrat Frhrn. v. Gagern, Amtmann v. Hombergk,
Bürgermeiſter Küchler, Frhru. Heyl zu Herrnsheim und
Bezirks=
kommandeur Major v. Gerhard erwartet wurden, begaben ſich in
den bereitgehaltenen Cquipagen über die feſtlich beflaggte
Schiſſ=
brücke, während ein gerade anweſender Schleppdampfer
Begrüßungs=
ſalven löſte, nach dem Stadthauſe, deſſen Räume von Herrn
Bürger=
meiſter Küchler gezeigt wurden, von dort aber über den Markt und
die Petersſtraße nach dem Paulusmuſenm. In letzterem empſing
Herr Major v. Heyl mit den Herren Dr. Weckerling und Dr. Köhl
namens des Altertumsvereins den hohen Beſuch. Der Aufenthalt
im Paulusmuſeum währte an ½ Stunden, worauf die hohen
Herr=
ſchaften ſich zur Beſichtigung des Domes begaben. Hier hatte Herr
Probſt Fehr die ſachkundige Führung übernommen. Vom Dome
fuhren die Herrſchaften zum Lutherdenkmal, um ſchließlich im
Heylshof abzuſteigen, woſelbſt ein Frühſtück eingenommen wurde.
Für den Nachmittag iſt noch eine Beſichtigung der Heyl'ſchen Fabriken
in Ausſicht genommen. Dann folgt ein Ausſlug nach dem Frhrn.
v. Heyl gehörigen Schloß Herrnsheim. Die Rückreiſe nach
See=
heim iſt auf 5 Uhr nachmittags angeſezt. Die öffentlichen Gebäude
u d einige Brivathäuſer hatten zu Ehren der Anweſenheit geflaggt.
Auf dem Paulusplatz und vor dem Stadthauſe wurde der
Groß=
herzog. welcher ſich in Civilanzug befand. von dem zahlreich
an=
weſenden Publikum mit lebhaften Hochrufen begrüßt. (W. 3tg.)
4. Mainz, 5. Juni. Bei dem Umbau der hieſigen „Neuen
Anlage werden noch fortwährend Gräber freigelegt. Die meiſten
derſelben beſtanden in faſt leeren Stein= und Bleiſärgen, doch fand
man geſtern ein Frauengrab mit intereſſantem Inhalt. Iu einem
Sarge mit zerbrochenem Deckel befanden ſich 6 Gläſer und 2
Thon=
gefäße, ferner Beſchlagſtücke zu einem Schmuckkäſtchen, verſchiedene
Haarnadeln und eine kleine broncene Gliederkette. Die
Gegen=
ſtände, worunter einige kleine Teile aus Edelmetallen zu ſein ſcheinen,
wurden dem hieſigen Muſeum überlieſert.
Jk. Mainz, 6. Juni. Innerhalb weniger Wochen brach geſtern
abend zum dritten Male hier Feuer aus. Es branute in einem
neuerbauten Hauſe in der Neuſtadt. Dank der raſchen Hilfe wurde
nur das obere Stockwerk ein Raubi der Flammen. Dieſer
verhältnis=
mäßig unbedeutende Brand drohte an einer Stelle ein
unab=
ehbares Unglück hervorzurufen. Von der nach außen offenen
Galerie des eben hier befindlichen Cirkus Herzog wurde nämlich
231
1562
Nr.
der Brand wahrgenommen und alsbald ertönten Rufe: „Es brennt!
„Wo brennts?u die anfänglich überhört wurden, aber durch
mehr=
fache Wiederholung allmählich in dem ganzen Cirkus eine
panik=
artige Erregung hervorriefen. Die Muſik hörte auf zu ſpielen. Alles
erhob ſich von den Sitzen und ſuchte nach den Ausgängen und
Thüren zu kommen und ſchon drohte die aus etwa 3000 Köpfen
be=
ſtehende Zuſchauermenge in vollſtändige Verwirrung zu geraten, als
es der Ruhe und Beſonnenheit des Direktors Herzog, wie
ver=
ſchiedener Künſtler des Cirkus und des wachthabenden
Volizei=
kommiſſärs gelang, das Publikum über den wahren Sachverhalt
aufzuklären und dasſelbe wieder zur Ruhe zu bringen.
Aus Rheinheſſen, 5. Juni. In Nackenheim hat in einigen
Weinbergen die Traubenblüthe bereits begonnen. — Die für die
Stadt Bingen ſchon lange proiektierte neue Gasanſtalt kann jetzt
erbaut werden. In der geſtrigen Sitzung des Provinzialausſchuſſes
wurde der Gemeinde das benötigte Gelände überwieſen. - Die von
dem Wortführer der „Heilsarmeer in Deutſchland, einem Herrn
Fritz Schaaf in Stuttgart, gegen das Verbot der Bürgermeiſterei
Worms, Verſammlungen dorten abzuhalten, erhobene Beſchwerde
wurde von dem Kreisausſchuß abgewieſen. Anlaß zu dem Verbot
der Verſammlungen gaben bekanntlich die tumultuariſchen
Auf=
tritte in denſelben.
Gießeu, 5. Juni. Von den am letzten Sonntag durch den
Hagelſchlag heimgeſuchten Gemarkungen iſt wohl die Gemeinde
Garbenteich am härteſten mitgenommen worden, denn daſelbſt iſt
faſt ſämtliche Winter= und Sommerfrucht, Obſt ꝛc. total vernichtet.
Ebenſo wurden auch die Gemeinden Klein=Linden, wo auch im
Orte ſelbſt faſt alle Fenſter zertrümmert ſind, Lich, Langsdorf
Watzenborn=Steinberg, Langd, ſowie ein Teil der Gemarkung Hungen
hart getroffen.
Wiesbaden, 3. Juni. Der Königin von Serbien iſt geſtern beim
Einzuge in die Villa -Clementine' hier ein ſinniger Empfang
be=
reitet worden: als die Königin nahte, wehte die ſerbiſche Flagge
(rot. blau, weiß) von der Zinne des Hauſes. Der Beſitzer
über=
reichte auf einem koſtbaren Blumenkiſſen, mit Königskrone und
Wappen In erhabener Arbeit, die Schlüſſel des Hauſes, wofür die
Königin in huldvollſter Weiſe dankte. Sichtlich ſchien auch die hohe
Frau darüber auf das angenehmſte berührt zu ſein, daß man ihr
beim Ueberſchreiten der Schwelle des Hauſes, eingedenk der Sitte
ihres Heimatlandes. Brod und Salz, und zwar auf goldener Schüſſel,
Uberreichte.
Verlin, 5. Juni. Der Vorſtand des Lutherſpiel=
Ausſchuſſes wurde heute vormittag vom Kultusminiſter
v. Goßler empfangen und nahm von demſelben die Hoffnung mit,
am Mittwoch Abend die Vorſtellungen beginnen zu können. In
einer geſitrigen Sitzung des Ausſchuſſes erklärten ſich der Rektor
Profeſſor Dr. Schwendener und die Profeſſoren Wagner, Hinſchius,
Strack, Dernburg, Kaftan, Aegidi, Pfleiderer, Kleinert, v. Treitſchke,
ferner die Herren Kammergerichtsrat Schröder, Lic. Weſer,
Trümpel=
mann, v. Wildenbruch mit den Schritten des ſtudentiſchen Ausſchuſſes
einverſtanden und verſicherten zugleich, daß der geſamte Lehrkörver
der Univerſität dieſe Sache zu der ſeinigen gemacht hätte. Die
am Erſcheinen durch ihre Amtsgeſchäfte verhinderten Herren des
Ehrenkomites gaben den Beſchlüſſen der Verſammlung ihre
Zu=
ſtimmung.
Erdmannsdorf, 3. Juni. Heute empfing Prinz Heinrich
den Gemeindevorſtand von Erdmannsdorf und von Zillerthal und
ſagte zu denſelben: Se. Majeſtät der Kaiſer und König, Höchſtſein
erlauchter Vater, denke auch in der ſchweren Leidenszeit mit ſteter
landesväterlicher Huld ſeines treuen Volkes und laſſe den
Erd=
mannsdorfern und Zillerthalern ſeinen Gruß entbieten. Es ſei am
22. Mai geweſen, als Se. Majeſtät, im Gebrauch der Sprache noch
behindert, auf ein Blatt Papier Worte niedergeſchrieben habe,
welche er (Prinz Heinrich) dem Gemeindevorſtande vorleſen wolle:
„Vergiß nicht, bei Gelegenheit den Erdmannsdorfern zu ſagen, wie
gern Ich an die verſchiedenen Aufenthalte zurückdenke, die wir dort
genommen. Den Zillerthalern noch einen beſonderen Gruß im
An=
denken an ihr vorjähriges 50. Jubiläum der Einwanderung bei
uns
Nom, 5. Juni. Prinz Amadeus von Italien verlobte ſich
mit der Prinzeſin Laetitia Bonaparte, der Tochter des Prinzen
Napoleon.
Paris, 5. Juni. Nach Meldungen aus Nimes iſt der
Güter=
bahnhof daſelbſt völlig abgebrannt, wobei große Mengen an
Waren teils vernichtet, teils beſchädigt wurden. Der
Geſamt=
ſchaden wird auf drei Millionen veranſchlagt.
Das Lutherfeſtiſpiel in Gießen.
In dieſen Tagen iſt unſere Stadt der Schauplatz eines
künſt=
leriſchen Ereigniſſes. das mit dem Charakter der religiöſen Feier
gleichzeitig den des Volksſchauſpiels zu vereinigen ſtrebt. Man hat
ſeit Jahren in der Kunſtwelt viel darüber hin und her geſtritten,
ob in unſeren ſozialen und politiſchen Verhältniſſen feſte, ſichere
Stützpunkte für ein echtes Volkstheater, wie ſolches 3. B. die Schweiz
beſitzt, zu finden ſeien. Hans Herrig hat dieſe Frage aus dem
Schattenreich der Theorie auf den ſoliden Boden der Praxis über=
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geführt und mit einigen ſeiner Dramen, welche ihre Stoffe der
vaterländiſchen Geſchichte entnehmen, vor allem aber mit ſeinem
Lutherfeſtſpiel, die Grundſteine zu einer deutſchen Volksbühne
geleat. Bei Anlage und Durchführung des Lutherdramas konnte
ſelbſtverſtandlich nicht davon die Rede ſein, den gewaltigen
um=
faſſenden Stoff im ſtrengdramatiſchen Sinne auf den Titelheld zu
konzentrieren, es kam vor allem darauf an, - ähnlich dem großen
Kaulbachſchen Reformationsgemälde -alle die jene Epoche
bewegen=
den Faktoren und ihre perſönlichen Vertreter in lebensvollen,
hiſtoriſch getreuen Zügen ſceniſch zu verarbeiten. Die Aufgabe,
welche darin lag: aus dem Leben Luthers diejenigen Züge
zuſammen=
zuſtellen, welche zugleich die Größe und Wahrheit der Reformation
bezeichnen, hat der Verfaſſer meiſterhaft gelöſt. Jedem evangeliſchen
Chriſten ſind die denkwürdigen Momente dieſes großen
Kultur=
dramas, welches ſo eng mit dem Entwicklungsgang der deutſchen
Geſchichte zuſammenhängt, von Jugend an geläufig. Welch
unmittel=
bares, mächtig ergreifendes Leben gewinnt aber erſt dieſes intereſſante
und hochernſte Kapitel vaterländiſcher Hiſtorie, wenn es uns von
der Bühne aus entgegentritt! Der tiefe erziehliche Wert des
Lutherfeſtſpiels prägt ſich unverlierbar dem ein, welcher Gelegenheit
hatte, einer Aufführung desſelben beizuwohnen. Die Einfachheit
der Darſtellung erhöht entſchieden die Wirkung auf das
Gemüts=
leben. Herrig verſchmäht jeden Aufwand an Scenerie und Kouliſſen.
Die über dem Altar in der Kirche errichtete Bühne iſt ebenſo ſchlicht
wie würdig. Ihre Ausſtattung beſteht in einer dunkel gehaltenen
Draperie mit entſprechender Blumendekoration vor der Bühne.
Letztere zerfällt in zwei Teile, eine Vorder= und Hinterbühne; dieſe
nimmt die ganze Bühnenbreite ein; auf ihr ſehen wir Luther in
der Kloſterzelle, im Geſprüche mit Staupitz, mit den Studenten,
vor dem Kaiſer und zuletzt im Kreiſe ſeiner Familie. Die
Hinter=
bühne iſt, ſobald nur auf der Vorderbühne geſpielt wird, durch
einen Vorhang geſchloſſen. Der eigentliche Schauplatz der
Feſtſpiel=
handlung iſt die Vorderbühne, denn auf ihr ſprechen diejenigen
zwei Perſonen, durch welche der Dichter gleichſam die Gemeinde
mit den Darſtellern verbindet und durch welche der Fortgang der
Handlung angedeutet wird: der Ehrenhold und der Ratsherr.
Dieſer letztere, eine Art idealer Zuſchauer, ein Ratsherr aus der
Zeit vor der Reformation, läßt ſich vom Ehrenhold - dieſer ſchon
in den Hans Sachs'ſchen Spielen bekannten Bühnenfigur - den
Zuſammenhang des Feſtſpiels erklären und giebt jedes Mal nach
den einzelnen Scenen den Eindruck wieder, den das Geſchaute auf
ihn bezw. die Gemeinde gemacht hat.
Die umfaſſenden Vorbereitungen und zahlreichen Proben, welche
das Lutherfeſtſpiel beanſpruchte, ſind durch den Glanz der erſten
Aufführungen und der lebhaften Teilnahme, welche ſolche in allen
Kreiſen der Bevölkerung fanden, reichlich belohnt worden.
Rühmens=
wert iſt der Eifer und die Umſicht, mit der Herr Karl Herrmann,
der Charakterdarſteller am Frankfurter Stadttheater, das Ganze
leitete, und der unermüdliche Fleiß. wodurch er den ca. 100
Dar=
ſtellern, die zum größten Teil der akademiſchen Jugend angehören,
für Dilettanten höchſt achtbare Leiſtungen abgewonnen hat. Einige
Hauptrollen ſing doppelt beſetzt. Die Titelrolle wird abwechſelnd
von den Herren Stud. theol. Lehn aus Büdingen und stud. theol.
J. Hofmann aus Gießen vertreten. Den Ehrenhold ſpielte in
dieſen Tagen der Herr Stud. math. Henſing aus Darmſtadt.
Der Sängerchor, dem der ganze Kirchengeſangverein, der größte
Teil des akademiſchen Geſangvereins, des Liederkranzes und
Mit=
glieder des Kronebauer'ſchen Quartettvereins angehören, ſteht unter
der Leitung des Dirigenten des Kirchengeſangvereins, des Herrn
Dr. H. Hahm. Der 120 Perſonen ſtarke Chor wird in 2
Abtei=
lungen getrennt, die ebenfalls von Aufführung zu Aufführung
wechſeln. Die Orgel ſpielte bei den erſten =Aufführungen Herr
Muſikdirektor Gelhaar von Frankfurt. Die zum Teil glänzenden
Koſtüme hat die Firma Hangel in Nordhauſen geliefert.
Für die nächſte Aufführung ſteht der Beſuch Sr. Kgl. Hoheit
des Großherzogs in Ausſicht.
M.
Dankſagun,
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem
ſo herben Verluſte und für die zahlreiche Begleitung zur
letzten Ruheſtätte unſeres innigſtgeliebten
Adam Möhler,
ſowie für die Blumenſpende ſprechen hiermit ihren
tief=
gefühlten Dank aus
im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Minnz Köhler,
geb. Schnauber.
Darmſtadt, den 5. Juni 1888.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.