Abonnementeprei=
vkerdelfhrlich 1 Mark 50 Pf. md.
Bringerlohn. Auſwärts werden von
allen Poſtäkmtern Beſtellungen
ent=
vgengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
wQuarial incl. Poſtaufichlag.
A.
151. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
gRRAſiiltud Buieiyatiuahooahil.
4
Iuſerate
verden engenommen; in Darmſ a
von der Ewedition, Rheinſt. x. V.
mBeſſungen vo Friedr. Oßer,
Holzſtraße Nr. 12, ſowie auswäri
von allen Annoncen-Erpeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Ne 104.
Donnerstag den 31. Mai.
1888.
B e k a n n t m a ch u n g.
Es iſt in letzter Zeit wiederholt vorgekommen, daß entgegen den Vorſchriften des 8 5 der Baupolizei=Ordnung nach
der Straße aufſchlagende Fenſter (Vorfenſter), Fenſterläden, Gitter, Marquiſen ꝛc., an Neubauten oder beſtehenden
Ge=
bäuden angebracht wurden, deren niedrigſter Punkt weniger als 230 Met. über dem Trottoir liegt.
Wir ſehen uns deshalb veranlaßt, die Vorſchriften des 8 5 durch nachſtehenden Abdruck wiederholt zur Kenntniß der
Intereſſenten zu bringen mit dem Anfügen, daß Zuwiderhandlungen zur Beſtrafung angezeigt und die vorſchriftswidrigen
Anlagen unnachſichtig werden beſeitigt werden.
8 5. Nach der Straße aufſchlagende Feuſter und Läden dürfen nur in einer Höhe von mindeſtens 230 Met.
über dem Trottoir angebracht werden.
Darmſtadt, den 24. Mai 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
6003
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen baulicher Herſtellungen in dem Revierlokal in der Wilhelminenſtraße befindet ſich das IV. Polizei=Revier für
einige Tage in dem Kyritz'ſchen Hauſe Kirchſtraße Nr. 22, unmittelbar neben den Dienſträumen des 1. Polizei=Reviers.
Darmſtadt, den 30. Mai 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
6119
Bekauntmachung.
Die Heugrasverſteigerung auf der
ſtädtiſchen Pallaswieſe findet Montag den
4. Juni l. Js., von Nachmittags 2 Uhr
ab, an Ort und Stelle ſtatt.
Darmſtadt, den 28. Mai 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6004
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Lieferung von vier eiſernen mit
Oelfarbeanſtrich verſehenen Schubkarren
ſoll im Wege der öffentlichen Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 2. Juni d. 3s.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Lieferungs=Bedingungen liegen auf
dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26, zur
Einſicht offen, während ein Muſterkarren
auf dem gegenüber dem Armenhaus in
der Pallaswieſenſtraße gelegenen
Stein=
lagerplatz angeſehen werden kann.
Darmſtadt, am 25. Mai 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. 6005
Gras=Verſteigerung.
Freitag den 1. Juni l. Js.,
Nach=
mittags um 2 Uhr,
wird in Großherzoglichem Herrngarten
dahier die erſte Schur Gras meiſtbietend,
ſöffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, am 30. Mai 1888.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
J. A.:
6120
Nolshauſen.
Mobiliar-Verkauf.
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bis Samstag den 2. Juni, Nachmittags
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1489
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Darmſtadt, den 29. Juni 1888.
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Abonnements werden zum Preiſe von nur 39 Pfg.
für das Verteljahr von der Unterzeichneten
jederpeit entgegengenommen und die erſchlenenen
Nummern nachgellefert.
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gut möbl. Zimmer für 15 M., ſofort.
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Penſion, per 1. Juni.
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am Kapellplatz zu vermiethen. Eingang
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möbl. Zimmer per Monat 15 M. alsb.
beziehbar.
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eleg. möbl. Zimmer mit od. ohne Cab. ſof.
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ein gut möbl. Parterre=Zimmer mit
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ratem Eingang zu vermiethen.
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(6148
dition d. Bl.
Nr. 104
Samstag den 2. Juni, von Morgens 7 Uhr bis Abends 6 Uhr,
werden in der Knabenarbeits=Anſtalt an Arbeiterfamilien auch ohne vorherige
An=
meldung gegen Entrichtung von 30 Pfg. wieder 3 ſehr ſchöne werthvolle
Blumen=
ſtöcke abgegeben.
In Anbetracht der vorausſichtlich wieder ſehr ſtarken Betheiligung iſt zeilige
Abholung ſehr zu empfehlen.
(6113
Die Hommission.
Eathofitzem-Vereim.
Donnerstag den 31. Mai (Frohnleichnamstag):
-OPC-ALoL
Anfang 5 Uhr.
Alle Milglieder und deren Angehoͤrigen ſind höflichſt eingeladen.
Bei ungünſtiger Witterung im Saal.
Die Vergnügungs=Commiſſion.
6149
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Echt ſchwarze Zrümyfe,
gestrickt und gewebt,
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Lünktes Stiflungsfeſl,
verbunden mit
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auf dem Marienplatz.
Sonntag den 3. Juni, Nachmittags 3½ Uhr.
Große Corſofahrt mit Muſike um 3 Uhr
durch die Straßen der Stadt nach dem Rennplatz.
Während des Rennens:
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Preiſe der Plütze: I. Platz (nummerirter Sitzplatz) 2 Mk. II. Platz
Eizplatz) 1 Mt. II. Platz 50 Pig. IV. Platz 30 Pfg.
Billets im Vorverkauf: L. Ohnacker, Ludwigsſtraße, C. Gerber, obere
Rheinſtraße, Cäſar a John (C. Hoffmann's Buchhandlung), Eliſabethenſtraße,
Gg. Colmar, Mathildenplatz. V. Hebermehl, Eliſabethenſtraße, D. Faiz
E; Söhne, Rheinſtraße und Val. Heß, Saalbauſtraße.
(Nummerirte Sitzplätze ſind bei den Verkaufsſtellen nur bis Sonntag Mittag
12 Uhr zu haben; ſpäter am Eingang zur Rennbahn von der Saalbauſtraße).
6039
Alles Nähere durch die Spezial=Programme.
Geſchäfts=Verlegung und Empfehlung.
Vom 1. Juni bis 1. Oktober befindet ſich mein Geſchäft Louiſenſtraße
Nr. 14 Meſtauration Schmitz) Parterre. Für das mir ſeither geſchenkte
Wohl=
wollen beſtens dankend, bitte freundlichſt um ferneren geneigten Zuſpruch.
Hochachtend
Gg. Fz. Frank, Hof=Friſeur.
1491
6042) Mädchen vom Lande, welche
gedient haben und gute Zeugniſſe beſitzen,
ſuchen Stellen. Stellenbüreau Frau
Neß=
ling, Marktplatz 7, 1. St., im Hauſe des
Herrn Gräſf.
6094) Eine Frau empfiehlt ſich im
Waſchen und Putzen. Kiesſtr. 25.
6152) Eine Frau
Dreibrunnenſtraße 13.
ſucht Laufdienſt.
6048) Ein junger ſtadtkundiger Mann
ſucht Stelle als Auslaufer oder dergl.
Nüheres in der Exped. d. Bl.
2
Ahhnt
6050) Geſucht zu Johanni ein
ge=
wandtes Mädchen, welches gründlich
Hausarbeit verſteht. Heidelbergerſtr. 21 III.
6051) Es wird zu Johanni ein älteres
Mädchen zu einer Dame geſucht, welches
ſelbſtſtändig gut kochen kann u. Hausarbeit
übernimmt.
Promenadeſtr. 74, Beletage.
6153) Mädchen, die kochen können.
ſowie andere brave Mädchen erhalten auf
Johanni ſehr gute Stelle. Stellenbüreau
Röſe, Schützenſtr. 14 part.
AiAAirAAai
5740) Zu 2 Kindern von
2 und 5 Jahren wird ein
zuverläſſiges Mädchen, das
nähen u. bügeln kann, gegen
hohen Lohn aufs Ziel
ge=
ſucht. Zu erfragen in der
Expedition d. Bl.
8097) Jch ſüche auf Johannt ein
Mädchen, welches bürgerlich kochen kann
und Hausarbeit übernimmt.
Frau Georg Wondra,
Victoriaſtraße 33.
G=smché
gegen hohen Lohn für ſogleich od. Johanni
eine perfekte Köchin, welche ſich auch
der Hausarbeit unterzieht.
Rheinſtraße 32, Beletage.
(6155
Ein geprüfter Heizer,
tüchtige Inſtallateure, Schloſſer ¾ id
16156
Metalldreher geſucht.
P. Graef, Mathildenplatz 2
1482
6158) G e ſ u cht
eine Lehrſtelle in einem Colonial= oder
Manufacturwaaren=Geſchäft für einen
or=
dentlichen Jungen. Koſt und Wohnung
im Hauſe erwünſcht.
Näheres Hoffmannsſtraße 2.
6159) Einen Lehrling ſucht
Fr. Alt son., Hofuhrmacher.
5746) Tüchtiger Schloſſer,
ſelbſtſtändiger Arbeiter, geſucht.
Angust Vold.
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Ein Huus
zum Alleinbewohnen mit Garten wird
im füdlichen oder weſtlichen Stadttheil zu
kaufen geſucht. Vermittelung nicht
aus=
geſchloſſen. Gefl. Offerten unter A. B.
mit näherer Beſchreibung und Preisangabe
bittet man an die Exped. d. Bl. zu übergeb.
1200 bis 1300 Mark
als erſte Hypothek geſucht. Offerten wolle
man gefl. unter C. B. D. 1005 in der
(6161
Expedition niederlegen.
6162) In einem ſchön gelegenen
Städt=
chen an der Bergſtraße iſt eine
Bäckerel,
an der Hauptſtraße gelegen, mit allem
Zu=
behör zu verm. Näheres Exped.
Einquartierung
wird angenommen im Chauſſeehaus,
Heidelbergerſtr. 65, Beſſungen. (6108
Woog, 30. Mai 1888.
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Waſſerhöhe am Pegel
110 V.
Lufttemperatur.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 150 R.
Woogpolizeiwache.
Nr. 104
Saalbam Darmstadt.
Donnerstag den 31. Mai 1888.
Grossos Hililär-Conoorl,
ausgeführt von der
Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Juf.=(Leibgarde=Regts. Nr. 115
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Wilh. G. Hilge.
Anfang 8 Uhr.
Entrée 40 Pfg.
[5955
9ährend meiner Zwöchigen Abweſen=
39 heit werden folgende Herren die
S,
2 Güte haben, mich in meiner
ärzt=
lichen Praxis zu vertreten:
Herr Dr. Birnhaum, Rheinſtr. 14,
Dr. Draudt, Frankfurterſtr. 18,
Dr. v. Horff, Waldſtr. 21,
Dr. Loydhecker, Wilhelminen=
[6163
platz 2.
Wr. ROIO.
ebe am 1. Juni meine Praxis auf;
Ortskrankenkaſſe für weibliche
Be=
ſchäftigungen übernimmt
vertretungs=
weiſe Herr Dr. v. Herſk,
Waldſtraße 21.
[6111
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R.Shulst.
eine ſchwarz und
EASö3A weiße Katze.
Gegen 20 Mark Belohnung abzugeben
Steinſtraße 8.
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Gut erhaltene Copirpreſſe
zu kaufen geſucht.
Offerten unter
V. C. an die Exped. d. Bl.
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Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 2. Juni.
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 8 Uhr 55 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 2. Juni: Vorabend 7 Uhr 30 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr — Min.
Sabbathausgang 9 Uhr — Min
Wochengottesdienſt. Von Sonntag, 3. Junian:
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 7 Uhr - Min.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Aeich. Der Kaiſer hörte nach einer ziemlich gut
verbrachten Nacht am 29. früh die Vorträge des Generals von
Winterfeld und des Oberſtallmeiſters von Rauch, arbeitete von
11 Uhr ab mit General von Albedyll, nahm von 3¾- 4¾ Uhr
den Vortrag des Reichskanzlers entgegen und empfing dann die
Beſuche des Prinzen Alexander und der Erbprinzeſſin von Meiningen.
Nachmittags 5 Uhr 50 Min. unternahm der Kaiſer im offenen
Wagen mit der Kaiſerin in Begleitung Mackenzies und eines
Flügel=
adjutanten eine Spazierfahrt. Er kehrte um 6¾ Uhr zurück und
blieb bis 7½ Uhr im Park. Das Allgemeinbefinden iſt günſtig.
Der Kaiſer hat, wie die „Nat.=8tg.” hört, bereits vor einigen
Tagen das Geſetz über die Verlängerung der Legislaturperiode des
preußiſchen Landtags unterzeichnet.
Wie die Voſſiſche Zeitung' erfährt, habe Virchow nach genauer
ſorgfältiger Beſichtigung des Halſes Sr. Maj. des Kaiſers
feſt=
ſtellen können, daß die Drüſen des Kaiſers vollſtändig geſund, was
für den ganzen Stand der Krankheit ſehr wichtig ſei; überhaupt
habe ſich Virchow ſehr befriedigt über den von ihm gewonnenen
Beſund ausgeſprochen.
Am 30. findet eine Plenarſitzung des Bundesrats ſtatt.
Das „Armeeverordnungsblatt; veröffentlicht das Vermächtnis
Kaiſer Wilhelms, ſowie die Ermächtigung des Kaiſers Friedrich
zur Annahme von je 9000 M. für das 1. und 2. Garderegiment,
das Alexanderregiment, das Franzregiment, die Gardefüſiliere, das
3. und 4. Garderegiment, das Eliſabethregiment, das
Anguſtaregi=
ment, das König Wilhelm=Grenadierregiment und das
Leibgrenadier=
regiment; ferner von je 6000 M. für das 1. und 2.
Gardefeld=
artillerie= und das Gardefußartillerieregiment: von je 3000 M. für
die Gardejäger, Gardeſchützen und das Garde du Corps=und
Garde=
küſſier=Regiment; für das 1. Garde=Dragoner=, das Garde=Huſaren=,
das 1. und 2. Garde=Ulanen=, das 2. Garde=Draͤgoner= das 3. Garde=
Ulanen=Regiment, das Leib=Küraſſier, das 1. und 2. Leib=Huſaren=,
das 7. Huſaren=Regiment und die Garde=Pionier; endlich 12000 M.
für das Eiſenbahn=Regiment und 1500 M. für das Garde=Train=
Bataillon. Der Kriegsminiſter giebt ferner bekannt, daß jedes
Re=
giment, deſſen Uniform der Kaiſer Wilhelm getragen, den im
Nach=
laſſe vorhandenen Ueberrock, das l. Garde=Regiment und die Garde
du Corps hierzu einen Helm, erſteres den Degen, letzteres den
leichten Reiterpallaſch mit Cartouche, das Kadettencorps den
In=
ſanteriedegen erhalten.
Der chineſiſche Geſandte Hung iſt von Petersburg, wohin er
ſich im dienſtlichen Auftrage ſeiner Regierung begeben hatte, wieder
nach Berlin zurückgekehrt.
In dieſem Jahre werden Generalſtabsreiſen bei dem 1. 2. 4.,
5., 6., 8. 9., 11., 14. und 15. Armeecorps ſtattfinden.
Die „Nordd. Allg. 8t.” ſchreibt offiziös: Die deutſchen Paß
maßregeln an der franzöſiſchen Grenze ſeien nicht Repreſſalien gegen
beſtimmte Vorgänge, ſondern ähnlich wie die Verſtärkung unſerer
Wehrkraft ein Ergebnis unſerer Geſamtpolitik. Der Rückerwerb
des Elſaſſes müſſe dadurch konſolidiert werden, daß die Beziehungen
des Landes zu Deutſchland belebt und geſtärkt werden. Das
Haupt=
hindernis dafür liege in der Fortdauer der ſozialen und
wirtſchaft=
lichen Beziehungen zu Frankreich. Die Wirkung derſelben wird
geſteigert und gewinnt eine internationale Schärfe durch Verhetzung,
Spionage, Agitation und Vorbereitung des Revanchekrieges. Unter
dieſen Anreizungen iſt die feindliche Haltung der franzöſiſchen Be
völkerung gegen uns nicht nur unvermindert geblieben, ſie hat ſogar
an Schärfe gewonnen. Die Hoffnung, daß ſich eine franzöſiſche
Regierung ſtark genug fühlen werde, um dieſem für den Frieden
beider Völker beunruhigenden Treiben entgegenzuwirken, hat ſich
bisher nicht bewährt; weder die Zurückhaltung der deutſchen Politik,
noch ihr Entgegenkommen in großen und kleinen politiſchen Fragen
konnte eine Aenderung herbeiführen. Die Hoffnungsloſigkeit, die
Geſinnung der Franzoſen zu ändern, erregt in Deutſchland keine
kriegeriſchen Pläne und Stimmungen. Wir wünſchen keinen Krieg.
wir wünſchen nur entferntere Beziehungen zu Frankreich und Ein=
Nr. 104
ſchränkung des Verkehrs an der Grenze, wo er zur Agitation
be=
nutzt wird. Wir wünſchen, daß die Franzoſen enthaltſamer werden
im Verkehr mit Ellaß und werden kein Bedauern empfinden, wenn
Frankreich analog auf Enthaltung der Deutſchen vom Beſuch des
franzöſiſchen Territoriums hinwirkt. Dieſes Streben iſt frei von
Feindſeligkeit, es iſt ein berechtigtes internationales Mittel zur
Regermaniſierung des Reichslandes. Die internationalen Friktionen
des bisherigen Verkehrs der Franzoſen in dem Reichslande ſind
für den Frieden gefährlicher, als die ſchärfere Betonung der Grenze.
Deshalb erweiſt die Reichsregierung dem Frieden einen Dienſt,
wenn ſie Frankreich in dem Beſtreben entgegenkommt, den
Grenz=
verkehr genau zu kontrolieren und ſo einzuſchränken, daß politiſche
Friktionen möglichſt ausgeſchloſſen bleiben.
Der württembergiſche Miniſter v. Mittnacht beſprach in einer
am 27. in Weickersheim, Amts Mergentheim, gehaltenen Rede vor
ſeinen Wählern auch die allgemeine politiſche Lage. Er bezeichnete
dieſelbe als unſicher. Das deutſche Volk vertraue auf ſeine
mili=
täriſche und diplomatiſche Führung; es ſei überzeugt von der
Frie=
densliebe ſeiner Regierung, die auch berechtigte Empfindlichkeiten
lange zurückzuſtellen wußte, freilich ohne dafür Anerkennung und
Entgegenkommen zu finden. Deutſchland ſuche keinen Streit und
ſuche mit jedem im Frieden zu leben.
Heſterreich=Angarn. Wie verlautet, ſoll Graf Kalnoki dem
franzöſiſchen Botſchafter auf ſeine Reklamation bezüglich der Rede
des ungariſchen Miniſterpräſidenten erwidert haben, daß Oeſterreich
ein großes Gewicht auf gute Beziehungen mit Frankreich lege, daß
indeß eine offizielle Beteiligung an der Pariſer Ausſtellung aus
Gründen unmöglich ſei, welche Frankreich wohl zu würdigen wiſſen
werde.
Das öſterreichiſche Herrenhaus nahm am 28. d. endgiltig den
Voranſchlag und das Finanzgeſetz für 1888 an und ſtellte hierbei
den von den Abgeordneten geſtrichenen Poſten „
Dispoſitionsfond=
wieder her. Dasſelbe nahm ferner die Lloydvorlagen an.
Das Abgeordnetenhaus begann am 29. die Debatte über das
Spiritusſteuergeſetz. Jaworski erklärte namens der Polen, daß ſie
für das Geſetz ſtimmen werden. Sämtliche Redner der Linken
be=
kämpften das Geſetz. Der Abgeordnete Millner und Genoſſen
brachten eine Interpellation ein über die Maßregeln, welche die
Regierung zu ergreifen gedenke, um Oeſterreich vor einer
Ueber=
ſchwemmung mit ruſſiſchem Getreide zu ſchützen.
Der ungariſche offiziöſe „Nermzet; ſchreibt: Tisza ſei weit
davon entfernt, Frankreich oder ſeine Regierung zu verdächtigen.
Wenn aber die Pariſer „Liberte; erſt vor wenigen Tagen ſchrieb,
in Frankreich könne ſtündlich ein Bürgerkrieg ausbrechen; wenn jede
Handlung der franzöſiſchen Staatsmänner von einer nervöſen Furcht
vor Aktionen eines militäriſchen Maulhelden inſpiriert werde, ſo
könne man einem fremden Staatsmanne nicht verübeln, wenn er
aus Geſichtspunkten der Intereſſen ſeiner Kompatrioten ſchlimme
Eventualitäten ins Auge faſſe. Die Inſinuation, Tiszas Rede ſei
von Berlin inſpiriert, ſei eines Dementi nicht wert.
Franſtreich. Im Miniſterrate vom 29. teilte Goblet die
Depeſchen des franzöſiſchen Botſchafters in Wien, Decrais, betr.
die Rede Tisza's mit, worüber noch weitere ausführliche Berichte
zu erwarten ſeien.
Nach dem „Journal des Debats: iſt Decrais beauftragt, bei
Kalnoky die Rede Tisza's vom Sonnabend zur Sprache zu bringen.
Der „Siecle' ſchreibt: „Goblet kann die Worte Tisza's nicht ohne
Antwort laſſen; denn ſonſt würden wir den Schein erwecken, ſelbſt
zu glauben, daß die Ausſtellung nicht unter den Bedingungen
ſtatt=
finden könne, welche die Achtung vor unſeren Gäſten uns auferlegt.
Der „Figaror nennt die Rede taktlos, und die Vorwürfe unſinnig.
da Ungarn immer in Paris mit Achtung und Wohlwollen empfangen
worden. Der „National' bezeichnet die Rede Tisza's als eine
Beleidigung Frankreichs, die Genugthuung fordere, und betrachtet
ſie als ein Werk Bismarcks. Er rechnet auf die Feſtigkeit der
Regie=
rung gegenüber den Provokationen des öſterreichiſchen Miniſters.
Die „Liberté; bezeichnet die Rede als eine Provokation, welche den
diplomatiſchen Anſtand verletze, und hofft auf befriedigende
Expli=
kationen ſeitens Oeſterreichs.
Die Kammer genehmigte am 20. in erſter Leſung das Arbeiter=
Unfallgeſetz. Gervillereache teilte mit, er wolle die Regierung wegen
der letzten Rede Tisza's befragen. Goblet erſuchte, die
Inter=
pellation bis nach Eingang der erforderlichen Informationen zu
vertagen.
Der Senat nahm am 29. das Rekrutierungsgeſetz ohne weitere
Debatte an.
Dem „Journal des Debats' zufolge hätte der Arbeitsminiſter
mit der Oſtbahngeſellſchaft Unterhandlungen eingeleitet, um die
Route der nach Oſten gehenden Bahnzüge zu ändern und auf dieſe
Weiſe die Reiſenden des Paßzwanges in Elſaß=Lothringen zu
ent=
heben.
Engkand. In Limerick, Kildare und ſechs andern Orten Irlands
fanden am 27. Demonſtrationen gegen den päpſtlichen Erlaß ſtatt.
Die Prieſter waren abweſend.
Italien. Die „Riforma' bezeichnet die Nachricht des Beſuchs
des Kaiſers von Oeſterreich als abſolut unbegründet.
1493
Auf Antrag des Kriegsminiſters wird der Antrag Nicotera's:
„Die Kammer, überzeugt von der Notwendigkeit der Befeſtigung
der Küſten und Hauptſeeſtädte, insbeſondere Neapels, Meſſinas,
Livornos, Palermos, Genuas und Venedigs, fordert die Regierung
auf, ſpäteſtens im November diesbezügliche Vorſchläge einzubringen,
vor der Debatte über das Kriegsbudget verhandelt werden.
In der Kammerſitzung vom 20. bekämpfte Bonahi die auf den
Klerus bezüglichen Paragraphen des Strafgeſetzes. Dieſe verſtießen
gegen das Garantiegeſetz, welch letzteres ſich gut bewähre; der
italieniſche Klerus ſei der am wenigſten intranſigente Europas.
Zutgarien. Prinzeſſin Clementine iſt am 29. mittags mit
großem Geſolge in Sofia eingetroffen. Prinz Ferdinand und die
Miniſter waren bis Haribrod entgegengefahren.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 31. Mai.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſt Frhrn. v. Rotsmann, perſönlichen Adjutanten Sr. Großh.
Hoheit des Prinzen Alexander, den Oberſt Köhler, Kommandeur
der 11. Feld=Artillerie=Brigade, den Premierlieutenant Merſchmann,
Adjutant der 11. Feld=Artillerie=Brigade, den Staatsanwalt Dr.
Beſt, den Beigeordneten Dr. Schmitt von Worms; S. D. den Prinzen
Hermann zu Sahn=Wittgenſtein=Hohenſtein; zum Vortrag den
Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber, den
Ober=
ſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, den Ordenskanzler
Oberſt 3. D. und Flügeladjutant la guite v. Herff, den
Geheime=
rat Dr. Becker.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 28. Mai den
Hofkutſcher Joſef Winter zum Kanzleidiener bei dem Hofmarſtall=
Amt, mit Wirkung vom 1. k. M. an ernannt.
Ernaunt wurde am 26. Mai der Steueraufſeher i. V.
Kanzleigehilfe Friedrich Mulch zu Darmſtadt zum Miniſterial=
Kanzliſten bei dem Miniſterium des Innern und der Juſtiz.
Zu unſeren geſtrigen Mitteilungen über die diesjährigen
Uebungen der Großh. (25.) Diviſion iſt nachzutragen, daß ein Teil
des Regimentsexerzierens der beiden Dragoner=Regimenter im
An=
ſchluß an das Eskadronsexerzieren ſtattfindet, und zwar für das
Drag.=Regt. Nr. 23 in der Zeit vom 4.-12. Juni bei Darmſtadt,
für das Drag=Regt. Nr. 24 in der Zeit vom 1.-9. Juni
eben=
aſelbſt.
D. Z.
Intereſſenten machen wir darauf aufmerkſam, daß der große
Wandfahrteuplau mit dem Sommerdienſt 1888 der Heſſ. Ludwigsbahn
nunmehr erſchienen iſt.
7 Kleine Mitteilungen. In der Nacht von Dienstag auf
Mitt=
woch verſuchte ſich im Provinzial=Arreſthaus ein wegen Diebſtahls
in Unterſuchung befindliches Frauenzimmer zu erhängen, wurde
jedoch noch von einem Beſchließer rechtzeitig entdeckt und nach vieler
Mühe ins Leben zurückgerufen.
— Ein Schuhmacherlehrling
erhielt von ſeinem Meiſter den Auftrag bei einem Kunden eine
Rechnung einzukaſſieren, was der Burſche auch that. Anſtatt das
Geld jedoch abzuliefern, gab das Bürſchchen das Geld in
verſchie=
denen Wirtshäuſern aus.
Gegenwärtig findet im Sitzungsſaal der Stadtverordneten im
Rathaus die Einrichtung einer Ventilation ſtatt.
() Bei der Ausführung des Trottoirs in der Marktpaſſage nach
der Schuſtergaſſe hin wurde diesmal von Asphaltierung abgeſehen
und ein Verſuch mit Moſaikpflaſter gemacht.
Wie bekannt gemacht, findet am nächſten Montag die
Erſatz=
wahl der evangeliſchen Kirchengemeindevertretung ſtatt. In die dabei
zu Grund zu legende Wählerliſte ſind 5271 wahlberechtigte
Ge=
meindeglieder eingetragen.
Aus Rheinheſſen, 25. Mai. Eine arge Plage ſoll wieder in die
ſo viel verſprechenden Weinberge eingezogen ſein, der Rebſtichler
tritt nämlich in einer Reihe von Gemarkungen ſo bedeutend auf, daß
große Striche Weinberge dem Ruin verfallen ſind.
J. Oppenheim, 29. Mai. Die Reſtaurationsarbeiten an der
Katharinenkirche ſind ſo weit gediehen, daß ihre Einweihung
beſtimmt am 31. Mai nächſten Jahres vorgenommen werden kann.
Es iſt dies gerade an dem 200jährigen Jahrestag der Zerſtörung
Oppenheim; durch Melac, an welchem Tage auch die
Katharinen=
kirche durch das Feuer zerſtört wurde.
Dem „M. T. wurde von Sörgenlolch von einem gewöhnlichen
Huhn ein Ei vorgelegt, welches das enorme Gewicht von 163
Gramm hatte.
J. Vom Rhein, 20. Mai. Die Firma Diſch in Mainz hat jetzt
eine ſtändige Dampfſchiffsüberfahrt zwiſchen dem Rheinſtein
und Aßmannshauſen eingerichtet.
Butzbach, 28. Mai. Geſtern vormittag haben uns die hier
garniſonierenden Dragoner=Eskadrons auf ca. 14 Tage
ver=
laſſen, um an dem bei Darmſtadt ſtattfindenden Regimentsexerzieren
teilzunehmen.
Gießen, 25. Mai. Unſere Univerſitäts=Neubauten ſind
ſo weit gediehen, daß man an die Herrichtung der inneren
Aus=
ſtattung denken kann. Das chemiſche Laboratorium ſoll zum Herbſt
bezogen werden. Die kliniſchen Neubauten kommen ſämtlich noch
in dieſem Jahre unter Dach. Um von der inneren Ausſtattung der
1494
Nr.
neueſten Hochſchul=Einrichtungen Kenntnis zu nehmen, ſind heute
Mittag die Herren Prof. Riegel, Prof. Naumann und der Leiter
der Univerſitätsbauten, Herr Baumeiſter Klingelhöffer, zunächſt
nach Halle gereiſt, welches neben Bonn die neueſten Kliniken hat.
Von da gehen die Herren nach Charlottenburg lum das
Labora=
torium der techniſchen Hochſchule zu beſichtigen) und nach Berlin.
St. Fraukfurt, 20. Mai. Die Trab= und Hindernis=Rennen
fangen Donnerstag erſt um 3 Uhr an. Zur Entſcheidung ſtehen
ſieben, durchweg ſehr intereſſante Konkurrenzen und wird beſonders
das große Hürdenrennen, an welchem ſich hieſige und Darmſtädter
Herren beteiligen, einen ſchönen Verlauf nehmen. Auf der
Renn=
bahn ſtößt Polly mit Bob Johnſon, Pat Dempſen mit der
Traber=
königin Blue Belle aufeinander und auch das Herrenfahren und
Verſöhnungshandicap wird gut beſtritten werden, ſo daß ein
Aus=
flug nach der Rennbahn ſich am Donnerstag gewiß lohnt.
8t. Frankfurt, 29. Mai. Die Reſtaurations=Wagen der
Route nach den Böhmiſchen Bädern werden in den allernächſten
Tagen - wahrſcheinlich am 2. Juni
zwiſchen Frankfurt=
Aſchaffenburg=Eger wieder in Betrieb geſtellt.
St. Bäder=Frequenz. Aachen 13 431, Baden=Baden 11548, Ems
165l, Homburg 1116, Kreuznach 488, Münſter a. St. 111,
Nau=
heim 810, Schlangenbad 99, Schwalbach 149, Soden i. T. 425,
Weilbach 16, Wiesbaden 32002.
Karlsruhe, 28. Mai. Der Erbgroßherzog und die
Erbgroß=
herzogin werden am 1. Juni wieder ihren Wohnſitz in Freiburg
aufſchlagen, wo der Erbgroßherzog, nachdem ſein Urlaub
abgelau=
fen iſt, ſich wieder zur Dienſtleiſtung als Maior im 5. Badiſchen
Infanterie=Regiment Nr. 118 melden wird
der beſte Beweis der
vollkommenen Erholung, welche dem hohen Herrn der Aufenthalt
im Süden gewährt hat.
Straßburg, 28. Mai. Staatsſekretär v. Stephan iſt heute
Nachmittag hier angekommen.
Köln, 29. Mai. Der Mörder des im Jahre 1875 hier in
ſcheuß=
licher Weiſe ermordeten Architekten Joſef Firmenich iſt dieſer
Tage in Hamburg, wo er ſich ſeit langer Feit herumtrieb,
ver=
haftet worden.
Halle a. d. S., 27. Mai. Die hieſige Salzwirker=
Brüder=
ſchaft erhält auf Grund der ihr angeblich von Karl dem Großen
für ihre Tapferkeit erteilten Privilegien bei dem Regierungsantritte
eines neuen Landesfürſten als Geſchenk ein gezäumtes und
geſattel=
tes Pferd aus dem königlichen Marſtalle und eine Fahne. Die
darauf bezügliche Urkunde iſt bereits an das Hofmarſchallamt nach
Berlin abgegangen. Sobald die Geſchenke hier eingetroffen ſind,
wird der übliche Umzug um den Gutjahrbrunnen veranſtaltet
wer=
den, wobei der Brüderſchaftsälteſte das geſchenkte Pferd beſteigen
muß. Nach dem Umzuge wird das Pferd verſteigert und aus dem
Erlös ein ſilberner Pokal angeſchafft.
Koburg, 27. Mar. Der dauernd behufs ſeiner Ausbildung hier
wohnende Prinz Alfred von Edinburg, der vorausſichtliche
Regierungsnachfolger des Herzogs Ernſt II., hat jetzt auch mit
ſeinen militäriſchen Uebungen begonnen. Ein Feldwebel des hieſigen
Bataillons vom 95. Infanterie=Regiment iſt mit dem Einexerzieren
des Prinzen betraut.
Verlin. 26. Mai. Zum Gebrauch für den Kaiſer ſind vom
Hofmarſchallamt bei einer rheiniſchen Weinhandlung 100 Flaſchen
des beſten Jahrganges einer vorzüglichen alten Weinmarke beſtellt
worden, welche nicht unter dem Preiſe von 36 Mk. pro Flaſche zu
haben iſt. Das Hofmarſchallamt acceptierte dieſen hohen Preis,
da das öſterreichiſche Kaiſerhaus, welches die betreffende Marke
ſeit Jahren von demſelben Hauſe bezieht, ihre vorzüglich ſtärkende
Wirkung erprobt und ſie dem leidenden Kaiſer aufs driglichſte
empfohlen hat. Die Aerzte des Kaiſers, denen eine Probe von dem
Weine zur Prüfung wie zur chemiſchen Analyſe vorgelegen,
ver=
ſprechen ſich hervorragend günſtige Reſultate von dem Genuß
des=
ſelben für die Kräſte des hohen Patienten.
Berlin, 29. Mai. In einem hieſigen Tanzlokal ſtürzte beim
Tanzen ein junges Mädchen plötzlich tot zuſammen. Es wird
darüber das nachſtehende berichtet: Das junge Mädchen tanzte mit
einer anderen Dame, als es plötzlich tot zuſammenbrach. Man
trug die vermeintlich nur Bewußtloſe aus dem Saale in ein
Zim=
mer, wo man ihr die Kleider öffnete und ſie aus der „Betäubung
zu erwecken ſuchte. Schnell wurde auch ein Arzt herbeigerufen, der
aber nur den eingetretenen Tot feſtſtellen konnte. Derſelbe
kon=
ſtatierte auch, wie jetzt gemeldet wird, daß die Urſache der
Kata=
ſtrophe dem zu engen und feſten Schnüren zuzuſchreiben ſei.
Ueber den Unglücksfall im Kgl. Schauſpielhauſe wird,
offiziell berichtet: Montag früh 7 Uhr brach das Gerüſt im Kgl.
Schauſpielhauſe, welches für den Abbruch des alten hölzernen
Daches errichtet war, plötzlich zuſammen. Aus den Trümmern,
die von der Feuerwehr mit bewunderungswürdiger Aufopferung
beſeitigt wurden, ſind bis jetzt 14 Verunglückte hervorgeholt. Von
denſelben iſt einer bereits verſtorben. Die Verunglückten wurden
mittelſt Droſchken und Krankenwagen ſofort in verſchiedene
Kranken=
häuſer überführt. Die Urſache des Unglücks hat ſelbſtredend bis
jetzt nicht ermittelt werden können, ſondern muß dem Ergebnis der
ſofort eingeleiteten Unterſuchung vorbehalten bleiben.
04
Hirſchberg, 27. Mai. Prinz und Prinzeſſin Heinrich
machen von Erdmannsdorf aus fleißig Ausflüge in die Umgegend.
Geſtern nachmittag ſtatteten die hohen Herrſchaften dem Schloſſe
Fiſchbach, das bekanntlich dem Vater der Prinzeſſin gehört, einen
Beſuch ab. Heute beſuchte das prinzliche Paar den Gottesdienſt in
der Erdmannsdorſer Kirche. Auf des Schloſſes Thurm weht die
Flagge der deutſchen Marine.
Wien, 28. Mai. Fürſtliche Verlobung. Die „
Extrapoſt=
meldet: die Verlobung der Tochter des Kaiſers, Erzherzogin Valerie,
mit dem Erzherzog Franz Salvator iſt beſchloſſene Sache; die
Vermählung ſolle jedoch erſt ſpäter, nach Beendigung des Kurſes,
den der Erzherzog zur Zeit auf der Kriegsſchule durchmacht,
ſtatt=
finden.
Erzherzogin Valerie iſt 20 Jahre alt, Erzherzog Franz
Salvator, von der toskaniſchen Nebenlinie des Hauſes Habsburg=
Lothringen, vollendet erſt im Auguſt ſein 22. Lebensjahr.
Mailand, 28. Mai. Die Abreiſe des Kaiſers von Braſilien
wurde neuerdings verſchoben, da derſelbe heute morgen an großer
Erſchöpfung litt.
London, 20. Mai. Einem parlamentariſchen Ausweiſe zufolge
ſind im verfloſſenen Jahre in London 32 Perſonen buchſtäblich
Hungers geſtorben. „Tod durch Verhungern; oder „Tod
be=
ſchleunigt durch Entbehrungen; lautet in den erwähnten 32 Fällen
das Verdikt der Leichenſchau=Jurh.
Eine intereſſante Anekdote vom Kronprinzen erzählt unter der
Verſicherung, daß ſie auf Wahrheit beruht, ein Ungenannter
angeb=
licher „Graf Str in ſeiner ſoeben erſchienenen Schrift „Der
Berliner Hof und ſeine Politik”.
„Kaiſer Wilhelm mochte hohes
Spiel nicht leiden. Trotzdem hätte er dasſelbe einſt beinahe gegen
ſeinen Enkel in Schutz genommen. In Berlin beſteht ein gewiſſer
Klub, in dem das hohe Spiel zu Hauſe iſt. Eine ganze Reihe
Offiziere von Prinz Wilhelms Regiment waren Mitglieder des
Klubs und erlitten im Spiel ſo verhängnisvolle Niederlagen, daß
Prinz Wilhelm als Oberſt des Regiments endlich beſchloß, dieſen
Verheerungen ein Ende zu machen und ſeinen Offizieren in
unab=
weislicher Form nahelegte, aus dem Klub auszutreten. Die Leitung
des Klubs war darüber ſehr beſtürzt und bewog den Obmann,
einen Prinzen R., beim Kaiſer dahin zu wirken, daß jener Befehl
zurückgenommen werde. Der Kaiſer ergab ſich den vorgebrachten
Gründen, ließ den Prinzen Wilhelm zu ſich kommen und erſuchte
ihn, das Verbot zurückzunehmen. Aber der Prinz blieb ſtandhaft
und ſagte: „Majeſtät, geſtatten Sie mir die Frage: Bin ich noch
Oberſt des Regiments?u - „ Ja natürlich;, entgegnete der Kaiſer.-
„Dann geſtatten mir Majeſtät, daß ich meinen Befehl aufrecht
erhalte oder ... . daß ich meine Stelle hiermit in Ihre Hände
zurücklege. Dem Kaiſer gefiel das entſchloſſene Wort und er
beſänftigte den Prinzen raſch, indem er ſagte: „, davon kann keine
Rede ſein, einen ſo guten Oberſt finde ich ja nicht wieder. Und
es blieb beim Spielverbot. Als Prinz R. um Beſcheid zum Kaiſer
kam, ſagte dieſer: „Thut mir leid, ich habe Alles verſucht, aber der
Oberſt will durchaus nicht.
Der Herzog von Edinburg iſt, nach einer Meldung, aus
London, an einer Blutvergiftung, infolge Genuſſes ſchlechten Waſſers,
in Gibraltar erkrankt.
[6168
Darrkſagztrtg.
Für die vielen Beweiſe ſo herzlicher Theilnahme an
un=
ſerem ſchweren Verluſte und die vielen Blumenſpenden ſager
wir unſeren innigſten Dank.
Darmſtadt, den 30. Mai 1888.
Familie Schorlemmer.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion Carl Wittich.