Abonnemenkapreis
derdehſhntlich 1 Mark 50 Pf. uck
Mingerlohu. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
Ayengenommen zu 1 Mart 50 Pf.
do Quartal incl. Poſtaufſchlaz
Amtliches Organ
fur die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts. des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Dienstag den 29. Mai.
N8 102.
1888.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Geſetz vom 26. Oktober 1887, die Anſchaffung und Unterhaltung des Faſſelviehs betreffend, hier die
Er=
nennung einer Körcommiſſion.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß der Kreistag des Kreiſes Darmſtadt in Gemäßheit des Artikels 6
des Geſetzes vom 26. Oktober 1887, die Anſchaffung und Haltung des Faſſelviehs betreffend, folgende Perſonen zu
Mitglie=
dern der Körcommiſſion und Stellvertretern gewählt hat:
a) zu Mitgliedern: Rentner Adam Leichtweis l. zu Hahn, Rentner Bernhard Benz zu Arheilgen;
bh) zu Stellvertretern: Rentner Robert Lautz. zu Darmſtadt, Pächter F. Peter Pitthan auf dem Karlshof
bei Darmſtadt.
Darmſtadt, den 23. Mai 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
66002
B e k a n n t m a ch u n g.
Es iſt in letzter Zeit wiederholt vorgekommen, daß entgegen den Vorſchriflen des 8 5 der Baupolizei=Ordnung nach
der Straße aufſchlagende Fenſter (Vorfenſter), Fenſterläden, Gitter, Marquiſen ꝛc., an Neubauten oder beſtehenden
Ge=
bäuden angebracht wurden, deren niedrigſter Punkt weniger als 230 Met. über dem Trottoir liegt.
Wir ſehen uns deshalb veranlaßt, die Vorſchriften des 8 5 durch nachſtehenden Abdruck wiederholt zur Kenntniß der
Intereſſenten zu bringen mit dem Anfügen, daß Zuwiderhandlungen zur Beſtrafung angezeigt und die vorſchriftswidrigen
Anlagen unnachſichtig werden beſeitigt werden.
8 5. Nach der Straße aufſchlagende Fenſter und Lüden dürfen nur in einer Höhe von mindeſtens 2.30 Met.
über dem Trottoir angebracht werden.
Darmſtadt, den 24. Mai 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
66003
v. Grolman.
B e k a u n t m a ch u n g.
Unter Hinweis auf 8 14 der Baupolizei=Ordnung und unſere hierauf bezügliche, in Rummer 234 des Darmſtädter
Tagblatts vom 28. November v. Js. erlaſſene Bekanntmachung bringen wir hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten, daß wir
für den Anſchluß der Hofraithen an die ſtädtiſchen Kanäle eine letzte Friſt bis zum 1. Juli d. J3. hiermit feſtſetzen, mit
dem Anfügen, daß für alle, bis dahin nicht angeſchloſſene Hofraithen die Ausführung der erforderlichen Entwäſſerungsanlagen
ohne weitere Aufforderung, durch das ſtädtiſche Tiefbauamt, auf Koſten der Beſitzer erfolgen wird.
8 14. Da, wo oͤffentliche Kanäle neueren Syſtems beſtehen oder angelegt werden, muß die Ableitung des Regen= und
Abfallwaſſers von den an die Straße grenzenden Grundſtülcken in jene Kanäle maßgeblich der nachſtehenden, bezw.
der von der Stadtgemeinde im Ortsbauſtatut erlaſſenen Vorſchriften unterirdiſch erfolgen und iſt die erforderliche
Einrichtung bei beſtehenden Bauten längſtens in ſechs Monaten nach dem Erſcheinen dieſer Polizeiverordnung bezw.
Fertigſtellung des öffentlichen Kanals zu treffen. Bleiben die unterirdiſchen Entwäſſerungsanlagen und die in
nachfolgendem Paragraphen vorgeſehene Beſeitigung der oberirdiſchen Entwäſſerungsanlagen in der vorgeſchriebenen
Zeit unausgeführt, ſo erfolgt die Ausführung derſelben auf Koſten des Beſitzers und auf Anordnung des
Groß=
herzoglichen Polizeiamts.
Wir machen weiter darauf aufmerkſam, daß es ſich in denjenigen Straßen, welche im laufenden Jahre mit Neupflaſterung
und feſten Trottoirs verſehen werden ſollen, für die Hausbeſitzer empfiehlt, etwa beabſichtigte Einführung von Gas= und
Waſſerleitung in ihre Hofraithen gleichfalls bis zum 1. Juli d. J3. bewirken zu laſſen und verweiſen in dieſer Beziehung
auf die Bekanntmachung Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt in Nr. 96 dieſes Blattes vom 18. Mar d. J3.
(5867
Darmſtadt, den 22. Mai 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
216
151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Alluſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
verdenengeooment inDernſadt
von der Eediuon, Rheinſtr R. 2.
mnBeſſungen von Friedr= Buze
Holzſtraße Nr. 18, ſowie anzwär
ven allen Kunoneco=Erheditiouen.
1466
Bekanntmachung.
Die Heugrasverſteigerung auf der
ſtädtiſchen Pallaswieſe findet Montag den
4. Juni l. Js. von Nachmittags 2 Uh:
ab, an Ort und Stelle ſtatt.
Darmſtadt, den 28. Mai 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6004
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Lieferung von gußeiſernen
Muffen=
röhren, Waſſertöpfen und
Verbindungs=
ſtücken, ſowie Laternenſtänder und
La=
ternen=Arme ꝛc., ſoll im Ganzen oder
getheilt im Wege der Submiſſion
ver=
geben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 1. Juni l. 33.,
Vormittags 10 Uhr,
Stadthaus, Rheinſtraße 18, einzureichen
Die Submiſſions=Bedingungen, mit
Lieferungs=Verzeichniß zur Einreichung
von Offerten können je in doppelter
Aus=
fertigung von unſerem Gaswerk bezogen
werden.
Darmſtadt, am 23. Mai 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Niedlinger, Beigeordneter. (5870
Bekanntmachung.
Die Lieſerung von vier eiſernen mit
Oelfarbeanſtrich verſehenen Schubkarren
ſoll im Wege der öffentlichen Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 2. Juni d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Lieferungs=Bedingungen liegen auf
dem Tieſbauamt, Zimmer Nr. 26, zur
ſEinſicht offen, während ein Muſterkarren
auf dem gegenüber dem Armenhaus in
der Pallaswieſenſtraße gelegenen
Stein=
lagerplatz angeſehen werden kann.
Darmſtadt, am 25. Mai 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Niedlinger, Beigeordneter. (6005
Bekanntmachung.
Reſtaurateur Philipp Textor und
Ehefrau Margaretha geb. Müller zu
Darmſtadt, welche ſ. 3. ihre Ehe in
Frank=
furt a. M. eingegangen haben, jetzt
Güter=
trennung vereinbarten, ſo daß alles
Ver=
wögen, was ein Jedes von ihnen beſitzt
oder noch erwirbt, deſſen alleiniges
Eigen=
thum iſt und dem Anderen kein
Nutz=
nießungsrecht daran zuſteht.
Darmſtadt, den 19. Mai 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Beisler.
(6006
Eine kleine Partie
Lürchenbohlen
583(
iſt billig zu verkaufen bei
G. Sauerwein, Schloßgaſſe 32.
Nr. 102
Bekanntmachung.
Es wird andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf Grund des 8 3
der Inſtruction vom 30. Mai 1875 für die Impſpflichtigen nach 8 1 Ziffer 1 des
Reichsimpfaeſetzes (die im vorigen Jahre geborenen Kinder in der früheren
Ge=
meinde Beſſungen), die diesjährigen öffentlichen Impftermin.
Mittwoch den 30. Mai und Mittwoch deu 6. Juni, Nachmittags 3 Uhr,
und die zugehörigen Reviſionstermine, in welchen alle im Impftermine Geimpften
nochmals und zwar bei Strafe von den Eltern, Pflegeeltern oder Vormündern zu
ſtellen ſind,
Mittwoch den 6. Juni und Mittwoch den 13. Juni, Nachmittags 3 Uhr,
in dem Rathhaus zu Beſſungen abgehalten werden.
Darmſtadt, den 23. Mai 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(5894
Ohly.
Die noch vorräthigen
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Evangeliſches Sonntagsblatt.
Wöchentlich eine Nummer von 8 Quartſeiten.
Abonnements werden zum Preiſe von nur30 Pfg.
für das Vierteljahr von der Unterzeichneten
ledereit entgegengenommen und die erſchienenen
Nummern nachgeliefert.
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werden von 20 Pfg. aufangend abgegeben.
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reibens von Parquetböden ſehr erleichtert
wird, ſondern weil ſie eine große Erſparniß
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5
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2
2
„
2
8.
„
2
D.
u
12
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ROl. UARO96
n-
m
0
nandllng
J. IOI
3
w52 Caſerneſtraße 52. w..
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Bedienung ſichere zu.
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FrnstJuduigsstrasso 22, nahe dom Juduigsplath.
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Geſchaſts=-nzeige.
Ich beehre mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich mein Geſchäft an Herrn J.
Merz, welcher in demſelben ſeit 14 Jahren thätig war, käuflich abgetreten habe
und bitte das mir ſeither geſchenkte Vertrauen auf denſelben übertragen zu wollen.
Darmſtadt, den 28. Mai 1888.
Hochachtend
L. Schäfer,
Schirmfabrikant.
Bezugnehmend auf vorſtehende Anzeige halte mich bei Bedarf unter
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ſicherung billiger und ſolider Bedienung beſtens empfohlen.
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G. Herz.,
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D. Faix & Söhne. (5782
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uuduésNéhss Laund
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erzeugt nach kurzem Gebrauch
Orienta-
lisches Karawanen-Lahnpulver. Geſetz=
lich geſchützt - arzllich geprüſt.
Schachtel 50 Pfg. bei
(6020
Carl Watzinger.
Främiſrt loo3. Grosso silb. Rodaille 18s7.
6) Man verlange ausdrücklich
Prehu's
gandmandelkleio,
welche sich wegen ihrer
Vorvüglich-
keit gegen Röthe der Haut, Finnen.
Piekeln, Mitesser, Uitablättehen ote.
in de;
E ganzen Welt 2
glänzend eingeführt hat.
Büchse zu 60 Pfr. und 1 Mark.
Niederlagen bei d. Herren
Louis Hein Hachf. (eiss
E. Egonolf, kr. Schmitt,
Seifenfabrik.
[4932
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Schweizer=
fabrikat von beſtem Alpenvieh. (6021
gin Pinſcherhund zu verkauſen Holz=
E ſtraße 20.
(5995
Präp. Patchoulv-Pulvor
eingeſtreut oder in Säckchen vertheilt iſt
es das beſte Präſervativ gegen Motten
und Schaben, zum Schutze der
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kleider, Pelzwerk, Möbel ꝛc.
Zu
haben 40 Pfa. bei Herrn
Hofblrſten=
fabrikant E. Scharmann, Ludwigs=
„„
platz Nr. 2.
[3312
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4; mit Driller, Vogelkäfige zu verk.
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am Kapellplatz zu vermiethen. Eingang
Soderſtraße 5.
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möbl. Zimmer per Monat 15 M., alsb.
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Dr. Draudt, Frankfurterſtr. 18,
Dr. A. Hoffmann, Hügelſtr. 4,
Dr. Lipp, Ernſt=Ludwigſtr. 21,
Dr. Orth ll. Wilhelminenſir 28,
die Güte haben, mich in meiner Praxis
zu vertreten.
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6038
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dem Hauſe. Liebfrauenſtr. 37. (5964
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c ſteine zu kaufen geſucht
Eliſabethenſtraße I.
Nr. 102
1471
„
E
E
Zeligiöſe landrskirchliche
Verſammlungen.
Im großen Saale des Darmſtädter Hof werden ſolgende Verſammlungen
ſtattfinden:
Von Montag den 28. Mai bis Samstag den 2. Juni, je Vormittags von
9-10 Uhr Bibelſtunde und je Abends von 8-9 Evangeliſationsvortrag. Redner
Herr Prediger Schrenk aus Marburg.
Eintritt frei. (585.
Federmann iſt freundlich eingeladen.
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UC.
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24
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auf dem Marienplatz.
Sonntag den 3. Juni, Nachmittags 3½ Uhr.
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durch die Straßen der Stadt nach dem Rennplatz.
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Sitzplath 1 Mk. II. Platz 50 Pig. IV. Platz 30 Pfg
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Rheinſtraße, Cäſar a John (C. Hoffmann's Buchhandlung), Eliſabethenſtraße,
Gg. Colmar, Mathildenplatz. V. Hebermehl, Eliſabethenſtraße, D. Faiz
& Söhne, Rheinſtraße und Val. Heß, Saalbauſtraße.
(Nummerirte Sitzplätze ſind bei den Verkaufsſtellen nur bis Sonntag Mittag
12 Uhr zu haben; ſpäter am Eingang zur Rennbahn von der Saalbauſtraße).
(6039
Alles Nähere durch die Spezial=Programme.
Hiermit mache ich die ergebene Anzeige, daß ich ein Agenturgeſchäft zum
An= und Verkauf von Immobilien,
ſowie Vermittelung von Hypotheken und Kaufſchillingen ꝛc. am hieſigen
Platze errichtet habe. — Durch genaue Lokalkenntniß und gute Verbindungen
mit Bankinſtituten und größeren Kapitaliſten iſt es mir möglich, alle Aufträge
in kurzer Zeit zu effectuiren. - Ich werde bemüht ſein, den Wünſchen meiner
verehrl. Committenten prompt und gewiſſenhaft nachzukommen und empfehle
Hochachtend
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14
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Die Liſte zu Aumeldungen liegt offen. Sprechſtunden Morgens
von 10-12 und Nachmittags von 4-6 Uhr.
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Inſtituts=Tanzlehrerin - Hohlerweg 9. (5533
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Aus=
ſicht ins Gebirge und Neckarthal, umgeben von prachtvollen Waldungen mit hübſchen
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W
l,
5971) Ein Fräülein, der franzöſ.
Sprache vollſtändig mächtig, ſucht Stelle
zu Kindern hier oder nach auswärts.-
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Ludwigs=
ſtraße 9.
5978) Ein Mädchen, in allem
be=
wandert, mit guten Zeugn. ſucht Stelle in
kl. Haushalt. Am liebſten b. kath.
Herr=
ſchaft. Zu erfr. in der Expedition d. Bl.
6041) Ein junges Mädchen ſucht
Stelle in einer kleinen Haushaltung.
Zu erfragen Wenckſtraße I.
6042) Mädchen vom Lande, welche
gedient haben und gute Zeugniſſe beſitzen,
ſuchen Stellen. Stellenbüreau Frau
Neß=
ling, Marktplatz 7, 1. St., im Hauſe des
Herrn Gräſf.
6043) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt
für Abends. Lindenhofſtr. 1, Seitenbau.
6044) Eine reinl. Fräu ſucht
Lauſ=
dienſt. Obergaſſe 20, 2 Tr.
6045) Eine reinl. Frau ſucht Laufdienſt
oder Waſchen und Putzen. Näheres
Soderſtraße 54.
6046) Eine junge Frau ſucht Stelle,
Waſchen und Putzen oder zur Aushülſe.
Näh. Frau Fiſcher, kleine Ochſengaſſe 6.
6047) Eine alleinſtehende Wittwe
ſucht Stelle als Krankenpflegerin.
Korb, Soderſtraße 60.
6048) Ein junger ſtadtkundiger Mann
ſucht Stelle als Auslaufer oder dergl.
Näheres in der Exped. d. Bl.
5883) Ein verheiratheter igr. Mann
mit guten Zeugniſſen ſucht Stelle als
Auslauſer, Hausburſche oder dgl.
Näheres Expedition.
6049) Junger Mann,
22 J., evang., J. ged., gel. Mode= u.
Manuf., ſchon gereiſt, Verk. u. Compt.,
z. 8t. Bureauchef in auswärtigem Engros=
Geſchäft, ſucht Stellung am Platze.
la Zeugn. Eintr. p. 1. Juli ev. ſpäter.
Off. sub D. 101 an die Exp. d. Bl.
6050) Geſucht zu Johanni ein
ge=
wandtes Mädchen, welches gründlich
Hausarbeit verſteht. Heidelbergerſtr. 21 III.
6051) Es wird zu Johanni ein älteres
Mädchen zu einer Dame geſucht, welches
ſelbſtſtändig gut kochen kann u. Hausarbeit
übernimmt.
Promenadeſtr. 74, Beletage.
5989) Für einen kleinen Haushalt
wird ein in allen Arbeiten durchaus
tüch=
tiges Mädchen geſucht. Ernſt=
Ludwigs=
ſtraße 25, 1. Stock.
1475
5985) Ein tüchtiges, gewandt.
Dienſt=
mädchen geſucht. Eintritt baldigſt oder
Johanni. Kiesſtr. 58 parterre.
6052) Mädchen von 14-16 Jahren
für Vormittags zu einem Kinde geſucht.
Heinrichſtraße 25. 3. St.
6053) Auf Johanni ein Mädchen
g=ſucht. Wienerſtr. 78. 1 Tr. hoch.
6054) Geſucht auf Johanni ein tüch
tiges Märchen für alle Hausarbeiten,
ſowie ein braves Kindermädchen.
Näheres Saalbauſtr. 65 part.
6055) Ein braves, junges Mädchen
geſucht. Wittmannsſtr. 3. 2 Tr.
Lehrling geſucht.
Für mein Mehl= und Getreide=
4 Geſchäft ſuche einen braven, kräfligen 8
K jung. Mann geg. entſprech. Vergütung.
Ludwig Jungmanh,
Hoflieferant.
(605,
AA
C2
5853) Weißbinder geſucht.
Chr. Mölbert, Hochſtr. 6.
6057) Ordentliche Jungen und
Mädchen für leichte, ſaubere Arbeit
geſucht.
Aug. Mohlstadt & Co.
5740) Tüchtiger Schloſſer,
ſelbſtſtändiger Arbeiter, geſucht.
August Nold.
60b8) Eine offene Lehrſtelle
bei
H. Emmol, Hoſſchloſſer.
6059) Für das Comptoir eines hieſigen
größeren Geſchäfts wird ein Lehrling
mit entſprechenden Schulkenntniſſen geſucht.
Eintritt ſofort.
Selbſtgeſchriebene Anerbietungen unter
V. 100 an die Exped. d. Bl,
5588) Einen Lehrling ſucht gegen
Lohn
Fr. Rupp, Schloſſermeiſter,
Gartenſtraße 13.
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federn und Flaumen halte dem
verehrlichen Publikum von Darmſtadt
und Umgebung beſtens empſohlen.
Für neue Hüllen empfehle Bettdrelle,
Barchente u. Federleinen in beſten
Qualitäten billigſt.
L. Bötlinger, Mathildenplatz 7.
NV. Die Betten brauchen nicht
länger als von Morgens bis Abends
entbehrt zu werden.
[496)
g00000aeeaooooo0oooooe
dwei Herren können Koſt und Logis
) erhalten. Gr. Ochſeng. 5. Bhs., II.
Nr. 102
Gaalbam Darmstadt.
Samstag den 2. Juni 1888:
Bur Feier der Vereinigung von Darmſtadt=Beſſungen:
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mit glänzender Hlamination des Gartens und
brillantem Feuerwerk.
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von der ganzen Capelle des Iuf=Regts. Nr. 115, unter Leitung
ihres Capellmeiſters Herrn Wilh. G. Hilge.
Nach dem Coneert TAII Im grossen Saal,
Beginn des Coneerts 7 Uhr - des Tanzes nach 10 Uhr.
Während dem Gange der Polonnaiſe durch den Garten: Große bengaliſche
Beleuchtung der Gartenanlagen.
Eintrittskarten 50 Pfg. für eine Perſon, Familienkarten 1 M.
für 3 Perſonen,
ſind im Vorverkauf von Donnerstag den 31. Mai an bei den Herren:
D. Faix & Söhne, M. Pfeil, Kaufmann Marburg und Inſpektor Volten
zu haben.
An der Abendkaſſe werden nur Einzelkarten 50 Pfg. ausgegeben.
(6060
Programm an der Kaſſe.
10
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reiner Milchsubstanz, schr kraſige,
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2u keziehen durch alle Apoiheken. on gros von Ed. 18flund, Stuttagor
(5502
Jchurizeriſche
GUſEVteſGteungo=-Aiugrieuſchafl
in
Wmterthuk.
Actienkapital Frs. 5000,000. Einbezahltes Kapital Frs. 1000,000.
Die Geſellſchaft ſchließt ab gegen feſte Prämien:
I. Einzelvergicherungen lohne oder mit Rückgewähr der
ſämmt=
lichen Prämienzahlungen) gegen Unſälle aller Art in und außer dem Beruf oder
ſauf Reiſen.
I. Reigeversicherungen auf kurze Dauer von 2 Tagen an; nach
Wahl des Verſicherungsnehmers beſchränkt auf die Fahrt, oder ausgedehnt auf alle
während der Reiſe eintretenden Unfälle.
HII. Versicherung gegen das Ableben durch acute
Iufectionskrank=
heiten (mit oder ohne Prämien=Rückgewähr).
IV. Arbeiter-Collectiv-Versicherungen,
V. Haftpſicht-Versicherungen aller Art.
Seit Gründung der Geſellſchaft 1875 bis 31. Dezember 1887 wurden von
ihr bezahlt für 1334 Todesfälle, 3791 Invaliditätsfälle und 71020 Fülle
vorüber=
gehender Erwerbsunfähigkeit, alſo für 76145 Schadenfälle die Summe von
Frs. 13,401285 30 Cts.
Proſpecte ſind zu beziehen und nähere Auskunft wird ertheilt von den
Ge=
neral=Agenten: Herren Gebr. Wolſk in Frankfurt a. M., am Salzhaus
Nr. 3 1. Stock, und dem Spezial=Agenten: Herrn Leopold Müller in
Darmſtadt, Aliceſtraße 5.
(8055
Nr. 102
1473
mnügg in dor Olal=
und por Bahn ohno
Verpakung aller Art
bei grösstor
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dio Höbeltransport-Anstalt von J. Glüchert,
h por Aehse
Umladung, ſowie
beſorgt unter Garantie
FümEilichkett,
Prels
Bleichstr.
DD.
Hr. C. Retter in Mün=
Gutachten. chen übergab mir ein
„ Haarwaſſeru mit dem Geſuche, dasſelbe
zu prüfen und gutachtlich darüber zu
be=
richten. Die angeſtellte Analyſe ergab
durchaus keine den Haaren nachtheilige,
Materien; ihre Beſtandtheile ſind vielmehr
ſolcher Art, daß v. d. Gebrauche des
Mit=
tels eher ein wohlthätiger Einfluß auf
das Wachsthum der Haare zu erwarten
iſt u. ſteht daher ihrer Anwendung keinerlei/
Bedenken entgegen.
München, 7. IX. 67. (L. 8.)
Dr. G. C. Wittſtein.
Z. h. um 40 Pf. und M. 1.10 bei
M. W. Praſſel, Rheinſtr. 14. (75
Volapüka-Gub.
Wiederbeginn des Unterrichts:
Mittwoch den 30. Mai, Abends
8 Uhr.
Neu=Eintritt möglich.
Lokal: Reineck's Privatſchule,
Zimmerſtraße 5.
Der Vorstand.
Fine ruhige, aus 3 Perſonen beſtehende
C= Familie ſucht eine Wohnung von
5 Zimmern für Mitte Juli oder Auguſt.
Off. unter E. B. an die Exped. (5965
Woog., 28. Mai 1888.
Waſſerhöhe am Pegel
381 Mtr.
Lufttemperatur
110 R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 150 R.
Woogpolizeiwache.
Schifl=nachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer „Weſer',Kapitän H. Bruns.
vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher am 9.
Mai von Bremen abgegangen, iſt am 24. Mai
wohlbehalten in Baltimore, der
Schnell=
dampfer „Travel, Kapitän W. Willigerod,
vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher am
16. Mai von Bremen abgegangen, iſt am
25. Mai wohlbehalten in New=York
ange=
kommen.
Politiſche Ueberſicht.
Zeutſches Reich. Das Befinden des Kaiſers war im Laufe des
26. ſehr gut. Am Morgen wurde wieder eine Auswechſelung der
Kanüle vorgenommen. Der Kaiſer befand ſich ſeit morgens 11 Uhr
wieder in ſeinem Arbeitszimmer.
Er hörte die Vorträge des
Generals v. Albedyll und des Miniſters v. Puttkamer und empfing
ſpäter die Beſuche des Erbprinzen von Meiningen und des Prinzen
von Wales.
Wie vom 27. berichtet wird, hatte der Kaiſer eine gute Nacht,
begab ſich der ungünſtigen Witterung wegen jedoch nicht in den
Park.
Der Prinz von Wales iſt am 26. abends 10 Uhr von Berlin
abgereiſt. Derſelbe wurde von dem Kronprinzen und dem engliſchen
Botſchafter Malet zum Bahnhof geleitet.
Die Ankunft des Reichskanzlers in Berlin wurde am 28.
er=
wartet; in dem Befinden der Fürſtin Bismarck, welches ſich am 26.
verſchlimmert hatte, iſt am 27. entſchiedene Beſſerung eingetreten.
Der Aufenthalt des Statthalters in den Reichslanden, Fürſten
Hohenlohe=Schillingsfürſt, in Berlin wird nur kurze Zeit währen.
Der Statthalter iſt vom Kaiſer empfangen worden und hat, entgegen
anderen Meldungen, Anlaß genommen, über die Lage in Elſaß=
Lothringen zu berichten.
Die Nachricht, daß der Bundesrat die Frage der Retorſionszölle
beraten habe, wird für unbegründet erklärt.
Die ,Nordd. Allg. 8tg.: ſchreibt gegenüber einer Meldung der
„Weſer=Zeitung:: Es haben miemals wegen der Succeſſion des
Prinzen Nikolas von Naſſau in Luxemburg irgendwelche
Verhand=
lungen ſtattgefunden und es kann von bezüglichen Unterhandlungen
auch gar nicht die Rede ſein, da das Succeſſionsrecht des Herzogs
von Naſſau vertragsmäßig unanfechtbar, mithin völlig zweifellos iſt.
Wie der „Germanic; mitgeteilt wird, liegt der Grund zur
Nichtbegnadigung Techows in dem ſchweren Ehrenwortbruch, durch
den Techow die militäriſche Disziplin durchbrach. Zur Uebergabe
des Zeughauſes an die Revolution am 3. Juli 1848 ließ ſich
näm=
lich der Kommandant deſſelben, Hauptmann v. Natzmer, nur
da=
durch bewegen, daß ihm Techow auf Ehrenwort verſicherte, der
König ſelbſt habe die Uebergabe befohlen. v. Natzmer konnte
un=
möglich auf den Gedanken kommen, daß ihn ein Kamerad, ein
preußiſcher Offizier, durch ein falſches Ehrenwort hintergehen werde.
Das Abgeordnetenhaus nahm am Sonnabend das
Volksſchul=
laſtengeſetz in namentlicher Abſtimmung mit 194 gegen 121 Stimmen
in der Faſſung des Herrenhauſes definitiv an. Der
Kommiſſions=
bericht über die allgemeine Rechnung des Staatshaushaltsetats
pro 188485 ward nach kurzer Debatte genehmigt und ſchließlich
wurde der Kommiſſionsantrag, die Wahlen der Abgeordneten für
Marienburg. Elbing. v. Puttkamer=Plauth und Böhring, für
un=
gültig zu erklären, nach ſtundenlanger, erregter und an
Zwiſchen=
fällen reicher Verhandlung einſtimmig angenommen. Auch der
Antrag Rickert, das geſamte Material aus dieſer Wahlaffaire der
Regierung zur Prüfung zu überweiſen, fand die Zuſtimmung des
Hauſes. In einer gemeinſchaftlichen Nachmittagsſtzung beider
Häuſer des Landtages erfolgte der Schluß des Landtages.
Die Berliner „Poſt= ſchreibt, ihr neulicher Artikel über deutſche
Zollrepreſſalien gegen Rußland habe mancherlei falſche Auslegungen
erfahren. Der Artikel habe nur darthun ſollen, daß die deutſche
Hollverwaltung erforderlichen Falls jederzeit zu Repreſſalien gegen
Rußland berechtigt ſei, doch dürften ſolche für die nächſte Zeit nicht
zu erwarten ſein. Jedenfalls ſei es für die Kreditwürdigkeit der
Ruſſenpapiere nicht gleichgültig, ob ſich Rußland zu einer großen
politiſchen Kataſtrophe anſchicke oder ob es in die Bahnen des
Friedens einlenke.
Die erſte badiſche Kammer erledigte am Sonnabend nach
acht=
ſtündiger Debatte die Kirchenvorlage und nahm die erſten drei
Artikel der Regierungsvorlage, ſowie den neuen, von der Kommiſſion
beantragten Artikel vier, welcher fremden Ordensgeiſtlichen das
Sakramentsſpenden in Notfällen geſtattet, an; lehnte aber Artikel
fünf, den urſprünglichen Artikel vier der Vorlage, welcher Aushilfe
in der Seelſorge durch Mitglieder fremder Orden betrifft, ab und
nahm in dieſer Faſſung ſchließlich das ganze Geſetz an.
Oeſterreich=Augarn. Der öſterreichiſche Botſchafter in
Peters=
burg Graf Wolkenſtein traf am 25. aus Berlin in Wien ein.
Die beiden Abgeordneten der Schweiz ſind am 26. zu den
Ver=
handlungen über den öſterreichiſch=ſchweizeriſchen Handelsvertrag in
Wien angkommen.
Der ungariſche Miniſterpräſident Tisza bezeichnete in ſeiner
bereits kurz erwähnten Erklärung gegen die Beſchickung der Pariſer
Weltausſtellung die Beurteilung der Frage, ob der Heitpunkt für
die Ausſtellung richtig gewählt ſei, als eine interne Angelegenheit
Frankreichs, und gerade, weil man mit dieſem Staate in Frieden
leben wolle, verzichte er auf eine weitere Erörterung, ob der
Leit=
punkt glücklich gewählt ſei oder nicht. Wenn er heute anders
ſpreche als vor Jahresfriſt, ſo möge Jeder ſich die Frage ſelbſt
beantworten, ob ſeither nicht auch mancherlei Aenderungen in der
Lage eingetreten ſeten. Auch in Frankreich herrſchen manchmal
er=
reatere Stimmungen und Niemand, auch die franzöſiſche Regierung
nicht, könne dafür eine Garantie übernehmen, daß die Ausſteller
keinen materiellen und die Nationalfahne keinen moraliſchen Schaden
217
1474
Nr.
erleiden werde. Wenn man ihm einerſeits vorwerfe, daß in Ungarn
Bismarck diktiere, anderſeits darauf verweiſe, daß Deutſchland die
Beſchickung nicht hindere, ſo liege hierin ein Widerſpruch der
Oppo=
ſition. Bismarck ſei der größte aller lebenden Staatsmänner, aber
wenn man ſich auf ihn berufe, ſolle es mit Konſequenz geſchehen.
Er könne mit gutem Gewiſſen zur Beſchickung der Ausſtellung nicht
raten. Noch trenne ein volles Jahr von der Eröffnung und es
liege ihm fern, Verwickelungen in Ausſicht ſtellen zu wollen, aber
da er dazu gedrängt werde, müſſe er ſeine Anſichten offen klarlegen.
Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus nahm am 25. das
Finanz=
geſetz in zweiter und dritter Leſung an und genehmigte den
Poſt=
vertrag mit dem Oeſterreichiſch=Ungariſchen Lloyd, ſowie das Geſetz,
durch welches die Regierung zum Abſchluß eines Vertrages mit
dem Llohd über den Betrieb überſeeiſcher Dampferlinien
ermäch=
tigt wird.
Am 28. beginnen die Plenarberatungen über das Spiritusgeſetz
in Peſt und am 29. in Wien; dieſelben ſollen bis zum 4. Jum
be=
endet ſein.
Jrankreich. Kriegsminiſter Freyeinet legte am 26. dem
Präſi=
denten Carnot das Dekret zur Unterſchrift vor, wodurch zeitweilig
ein aus Mitgliedern des Oberſten Kriegsrats zu ernennender
Aus=
ſchuß geſchaffen wird, der die Verwaltung des Armeecorps
über=
wachen ſoll.
Im Miniſterrate vom 26. teilte der Finanzminiſter mit, die
Bank von Frankreich habe, unter voller Wahrung ihres Rechtes,
die Einlöſung falſcher Bankſcheine zu verweigern, ſich bereit erklärt,
die durch die letzten Fälſchungen Betroffenen in ausgedehntem Maße
ſchadlos zu halten.
Der Senat nahm am 25. den Artikel 40 des Militärgeſetzes an,
welcher die Geſammtdienſtzeit auf 25 Jahre feſtſetzt, wovon 3
Jahr=
bei dem aktiven Heere, 6½ Jahre bei der Reſerve, 6 Jahre bei der
Territorialarmee und 9½ Jahre bei der Reſerve der Territorial
armee zuzubringen ſind.
In der Deputiertenkammer interpellierte am 26. Abg. Dreyfuß
den Finanzminiſter über die Maßregeln, welche die Regierung
gegenüber den Fälſchungen von Noten der „Banque de Francer zu
ergreifen gedenke. Er beklagt ſich über das Benehmen der Bank,
beſonders über die Geheimhaltung der Fälſchung. Der
Finanz=
miniſter Peytral erklärt, daß jedes Bankinſtitut ſolchen Fälſchungen
ausgeſetzt ſei, daß dieſelben den Kedit der Bank nicht erſchüttern
könnten, daß die Bank rechtlich nicht verpflichtet ſei, ſolche Billets
anzunehmen, daß ſie aber bereit ſei, denen, die in gutem Glauben
falſche Scheine annahmen, eine Entſchädigung zu geben. Floquet
konſtatiert, daß die Preſſe die Bedeutung der Sache übertrieben
habe, daß die Regierung bereit ſei, das Privilegium der Bank zu
prüfen, wenn die Bewegung vorüber ſei, damit man nicht den
Schein erwecke, daß der Kredit derſelben gefährdet ſei, den kein
Patriot erſchüttern dürfe.
Das „Journal offiziel: veröffentlicht eine Bekanntmachung der
Bank von Frankreich, welche Angaben für das Erkennen der falſchen
Bankbillets enthält, und worin mitgeteilt wird, daß die Banl
gegenwärtig nur 53 nachgemachte Billets kennt. Die Bank von
Frankreich macht bekannt, daß ſie alle augenblicklich zirkulierenden
500 Franes=Billets einziehe und erklärt die Meldung des „Figaro”
wonach die Bank nunmehr auch Kenntnis von der Exiſtenz
ge=
fälſchter 1000 Fres.=Billets habe, für unrichtig.
Die Beſchlüſſe der drei Gruppen der Rechten, welche am 25.
unter dem Vorſitze v. Mackau's im Hotel Kontinental beraten hatte,
ſind nachſtehenden Inhalts: Gemäß den Tagesordnungen der
ein=
zelnen Gruppen im Parlament und im Lande die Auflöſung der
Kammer zum Zwecke der Reviſion unermüdlich zu betreiben, in
einem Bankett aller Abgeordneten der Rechten und der
Repräſen=
tanten der Preſſe die gegenwärtige Stellungnahme und deren
Be=
rechtigung darzuthun, den Präſidenten der Plenarverſammlung zu
beauftragen, ſich mit der Pariſer und provinzialen konſervativen
Preſſe zu verſtändigen, der Kommiſſion Vollmacht zu geben zur
Organiſation der Auflöſungsbewegung, in ganz Frankreich die den
drei Präſidenten Herzog Doudeauville, Jolibois und Baron Mackau
übertragenen Befugniſſe zu beſtätigen und ihnen die Herren Berger,
Chareau, Granier, v. Caſſagnae, Graf Maillefeu, Graf Mun,
Mar=
guis Breteuil, Delafoſſe und Graf Martimprey zur Unterſtützung
der Aktionspolitik beizuordnen.
Ruhkaud. Der Miniſter des Innern, Graf Tolſtoi, behält
während des Urlaubs, den er jetzt angetreten hat, die Oberleitung
des Miniſteriums bei.
Am 27., dem Jahrestage der Krönung,
fand die feierliche Eröffnung der Transkaspiſchen Eiſenbahn bis
Samarkand ſtatt. Trotz der Ueberſchwemmungen zwiſchen Kizclavat
und Aſkhabad und des ſehr ſtarken Anwachſens des Amu=Darja
traf der Eiſenbahnzug mit den Geladenen am 26. auf der Station
Amu=Darja ein und ſetzte alsbald die Reiſe nach Buchara fort.
Die Beſtimmungen, nach denen nun ſeither in Rußland
prote=
ſlantiſche Prediger proviſoriſch aus dem Amte entfernt werden
können, werden durch ein neuerliches Geſetz modifiziert, welches den
Miniſter des Innern ermächtigt, die Entfernung aus dem Amte
eveutuell bei den Konſiſtorien behufs obligatoriſcher Ausführung
derſelben zu beantragen.
102
Türſtei. Der Sultan beauftragte den Miniſter des
Auswär=
tigen, Said Paſcha, die Königin von Griechenland am 28. beim
Paſſieren des Bosporus zu begrüßen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 29. Mai.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Oberſt v. Colomb, Kommandeur der Großh. (25.) Kavallerie=
Brigade, den Oberſtlieutenant v. Naſo, Abteilungschef im
Kriegs=
miniſterium, den Major Stieler und den Hauptmann Küchler vom
4. Großh. Inf.=Regt. Nr. 118. den Hauptmann Schmitt vom 3.
Ober=
ſchleſiſchen Inf.=Regt. Nr. 62; zum Vortrag den Staatsminiſter
Finger, den Oberſtkammerherrn Generallieutenant v. Grolman, den
Miniſterialpräſidenten Weber, den Oberſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck
zur Rabenau, den Oberſt v. Zangen, perſönlichen Adjutanten Sr.
Großh. Hoh. des Prinzen Wilhelm, den Hofjägermeiſter v. Werner.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben mittelſt
Aller=
höchſter Entſchließung vom 24. d. Mts. dem Generallieutenant und
General=Adjutant Weſterweller von Anthoni das Großkreuz
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 26. Mai den
Oberamtsrichter bei dem Amtsgericht Altenſtadt Dr. Karl Arnold
zum Oberamtsrichter bei dem Amtsgericht Lorſch, mit Wirkung
vom Tage des Dienſteintrittes ſeines Nachfolgers ernannt.
JJ. KK. HH. Prinz und Prinzeſſin Heinrich von Preußen
haben auf das Glückwunſchtelegramm, welches Oberbürgermeiſter
Ohly am Vermählungstage an das hohe Paar namens der Stadt
Darmſtadt gerichtet hatte, von Erdmannsdorf telegraphiſch
fol=
gende Antwort erteilt:
Der treuen und geliebten Stadt ſagen wir unſeren
gerühr=
teſten und innigſten Dank.
Heinrich, Irene.
- Se. Excellenz, der kommandierende General des XL.
Armee=
corps General der Kavallerie Frhr. v. Schlotheim trifft am 2. Juni
abends 9 Uhr 30 Min. hier ein, um am 4. in Frühe die
Beſich=
tigung des 1. Großh. Heſſ. Inf= (Leibgarde=) Regts. Nr. 115
vor=
zunehmen. Weitere Beſichtigungen ſeitens des kommandierenden
Generals finden ſtatt: am 1. Juni: des Inf.=Regts. Nr. 117 in
Mainz; am 2. Juni: des 1. Bataillons Inf.=Regts. Nr. 118 in
Mainz; an demſelben Tage: des 2. Bataillons Inſ=Regts. Nr. 118
in Worms; am 4. Juni des Füſilier=Bataillons Inf=Regts. Nr. 118
in Offenbach.
Heute vormittag findet durch den Brigadekommandeur Oberſt
v. Colomb auf dem Weiterſtädter Exerzierplatz eine Beſichtigung der
hier garniſonierenden Eskadrons der beiden Dragoner=Regimenter
ſtatt.
Die diesjährige 145.) Jahresverſammlung des Hauptvereins
der Guſtav=Adolf=Stiftung für das Großherzogtum Heſſen findet am
10. und 11. Juli in Bensheim a. d. B. ſtatt.
b. Wie uns mitgeteilt wird, ſoll die Vereinigung Beſſungens mit
Darmſtadt nicht ſo ganz ohne Sang und Klang vorüberziehen,
ſondern es hat ſich ein Komite gebildet, welches die Feier dieſes
Ereigniſſes in die Hand genommen. Dasſelbe hat bereits umfaſſende
Vorkehrungen getroffen und wird beabſichtigt Samstag den 2. Juni
abends 7 Uhr ein großes Feſt im Saalbau zu veranſtalten, an dem
alle Bewohner Beſſungens und Darmſtadt's teilzunehmen eingeladen
werden. Aus dem vorgelegten reichhaltigen Progamme erſehen wir,
daß die Kapelle Hilge ein großes Konzert im Garten aufführt,
dem ſich Feuerwerk mit brillanter Illumination, unter Benutzung
der, von der Stadt Darmſtadt geſtellt werdenden ſämmtlichen
Gas=
körper anſchließen wird, gleichzeitig findet Tanzvergnügen mit Fackel=
Polonaiſe in den ſämmtlichen Räumen des Saalbaus ſtatt. Wir
zweifeln nicht, daß das projektirte Feſt allgemeinen Beifall finden
und lebhafte Beteiligung herbeiführen wird, um ſo mehr, da auch
der dermalige Reſtaurateur des Saalbaus bisher bewieſen hat, daß
er es verſteht, ſeine Gäſte durch aufmerkſame Bedienung, durch gute
hieſige und bayriſche Biere, ſowie durch vorzügliche Speiſen in
jeder Hinſicht zufrieden zu ſtellen
Immobilien=Verkäufe. Das zweiſtöckige Herrſchaftshaus,
Ecke der Hermann= und Eichbergſtraße Nr. 29, Herrn Kaufmann
Carl Fr. Schwartz gehörend, ging in den Beſitz des Herrn
Ritt=
meiſters Moritz Freiherr Schenk zu Schweinsberg käuflich
über; — ferner wurde verkauft das Haus des Herrn
Realſchul=
direktors Dr. Curſchmann, EichbergſtraßelNr. 25, an Herrn Ober
amtsrichter Römheld. Beide Verkäufe wurden durch den Agenten
P. Thüringer abgeſchloſſen.
Am Sonntag nachmittag bewegte ſich ein ſtattlicher
Turner=
zug der Turngemeinde Beſſungen, vom Turnſaal der Knabenſchule aus,
wo die Winterübungen ſtattfanden, nach dem an der
Heidelberger=
ſtraße gelegenen Turnplatz. Daſelbſt wurde unter den Klängen
einer Muſikkapelle wacker geturnt, und die verſchiedenen, oft recht
ſchwierigen Uebungen, legten den Beweis dafür ab, daß ein friſcher
turneriſcher Geiſt in dem Verein waltet. Der Abend vereinigte die
Turner und Turnfreunde im Kneiplokale des Vereins.
— Odenwald=Klub. Die nächſte Verſammlung der Mitglieder
der hieſigen Sektion des Odenwald=Klubs findet morgen (Mitt=
Nr. 102
woch) abend 8½ Uhr im oberen Saale der „Alten Poſt' ſtatt.
Beſprechung und Feſtſetzung der diesjährigen Vereinstouren.
th. Wohl ſelten hat der Mozart=Chor einen Frühjahrs=Ausflug
gemacht, welcher eine ſolche Beteiligung aufzuweiſen und in allen
Teilen einen ſolch günſtigen Verlauf genommen hatte, wie die von
Samstag auf Sonntag ausgeführte Tour nach dem Niederwalde
und dem Nahethal. Mit dem 3 Uhr in Bingen eintreffenden Zug
beſtieg die muntere Sängerſchar die bereit ſtehenden Nachen, um
nach Aßmannshauſen zu fahren. Mit der Zahnradbahn ging es
nun auf den Niederwald über die Roſſel, Eremitage nach dem
Nationaldenkmal, vor welchem durch eine begeiſterte Anſprache des
Präſidenten Herrn Wilh. Pfeil und Abſingen des Liedes der Wacht
am Rhein den patriotiſchen Gefühlen, welche jeden beſeelen, der
dieſe Stätte betritt, Ausdruck verliehen wurde. Beim Rückmarſch
über Rüdesheim wurde der Droſſelgaſſe noch ein kurzer Beſuch
ab=
geſtattet, um bei Müller und den vereinigten Winzern einen
Schop=
pen einzunehmen. Zwei große Nachen brachten die Sänger über
den Rhein nach Bingen, um in Gemeinſchaft mit einigenkmit dem
ſpäteren Zuge Nachgekommenen das als Nachtquartier für den
Verein beſtimmte Hotel Jacoby auf dem Rochusberg aufzuſuchen.
In dem ſchönen geräumigen Glaspavillon hatten ſich hier ſdie Vertreter
der Binger Geſangvereine mit ihren Damen eingefunden, um Zeugen
zu ſein von den geſanglichen Leiſtungen und dem munteren Treiben,
welches ſich alsbald nach eingenommenem Abendeſſen entwickelte.
Bei Reden und Geſängen, wobei namentlich der verdienſtvolle Leiter
des Mozartvereins, Herr Hofkapellmeiſter de Haan, ſeitens der
Binger Herren in Anbetracht ſeiner früheren erſprießlichen
Wirk=
ſamkeit in Bingen zum Gegenſtand beſonderer Ovationen wurde,
ſchwanden die Stunden raſch dahin. Sonntag früh 9 Uhr ging es
nach Kreuznach und von da zu Fuß über die hohe Gans,
Rhein=
arafenſtein, Huttenſtein nach Münſter am Stein. Eine herrliche
Ausſicht bei klarem ſonnigem Wetter krönte dieſen in jeder
Be=
ziehung genußreichen Ausflug. Nach dem Mittageſſen im
Kurhaus=
hotel wurde auf der Ebernburg der Kaffee eingenommen und
da=
nach die Rückfahrt nach Darmſtadt angetreten. Wir können unſeren
Bericht nicht ſchließen, ohne den Herren Jacobh auf dem
Rochus=
berg und Herrn Schmuck zu Münſter am Stein für die
ausge=
zeichnete Bewirtung volle Anerkennung auszuſprechen.
L. Vom 3. reſp. 4. bis 15. Juni d. J. werden 222 Mann
Reſerven des Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25 zur Uebung eingezogen,
und in der Anna=, Eichberg=, Hermann=, Wilhelm=, Heidelberger=
Heinrich= und Karls=Straße einquartiert werden, in letzterer
des=
halb weil dieſelbe noch von früheren Jahren im Rückſtande
ge=
blieben. Den Quartierträgern wird überlaſſen, ihre Mannſchaften
gegen geringe Vergütung auszuquartieren.
Das Feſtprogramm für das V. Stiftungsfeſt des Darmſtädter
Biehele=Clubs, verbunden mit Wettfahren auf dem Marienplatz am
Sonntag, den 3. Juni, lehnt ſich im weſentlichen an dasjenige der
Vorjahre an. Wir geben nachſtehend eine kurze Zuſammenſtellung
desſelben: Vormittags 10-12 Uhr: Empfang der ankommenden Gäſte
und Frühſchoppen im Saalbau, woſelbſt Ausgabe der Feſtkarten.
Mittags 12 Uhr: Fahrt zum Feſteſſen im „Darmſtädter Hof.:
Nach=
mittags 3 Uhr: Korſofahrt mit Muſik vom „Darmſtädter Hof
durch verſchiedene Straßen nach dem Rennplatz. 3¼ Uhr: Beginn
der Wettfahrten. Letztere beſtehen in 8 Nummern mit 17
Ehren=
preiſenlund 21 Ehrenzeichen, auf Diſtanzen von 2000 bis 5000 Metern.
Nach Schluß der Rennen iſt Preisverteilung auf dem Rennplatz.
Abends 7 Uhr: Gemütliches Zuſammenſein der Radfahrer mit
ihren Angehörigen im Garten des „Darmſtädter Hofr bei Konzert.
Vereine, welche ſich mit Banner am Korſo beteiligen, erhalten eine
Erinnerungsſchleife an das V. Stiftungsfeſt des Darmſtädter Bieycle=
Club; infolge deſſen haben bereits verſchiedene Vereine ihr
Er=
ſcheinen mit Banner zugeſagt.
N Kleine Mitteilungen. In einer Bäckerei geriet ein Geſelle
mit der rechten Hand in die im Gang befindliche Knetmaſchine,
wodurch ihm das vordere Glied am Daumen abgequetſcht wurde.-
In das Polizeigefängnis eingeliefert wurde am Sonntag abend ein
arbeitsloſer Schuhmachergeſelle, welcher von ſeiner Mutter
Geld verlangt hatte und als ihm dies verweigert wurde, Anſtalten
machte, das Haus anzuzünden. — Sonntag Nacht wurden aus
einem Kolonialwaarenladen in der Eliſabethenſtraße verſchiedene
Gegenſtände entwendet. — Verhaftet wurde in Frankfurt a. M.
ein Burſche, welcher aus einer hieſigen Herberge einen Anzug
ent=
wendet hatte. — Am Sonntag abend wurden vier junge Leute im
Wald zwiſchen Nieder=Ramſtadt und hier von zwei unbekannten
Burſchen, die noch 2 große Hunde bei ſich führten, ohne jede
Ver=
anlaſſung überfallen und mißhandelt. Auch feuerte einer der
Angreifer zwei Revolverſchüſſe ab, ohne jedoch Jemand zu verletzen.
Die Ziehung der zur Verloſung beſtimmten Gegenſtände
aus dem in Berlin kürzlich abgehaltenen Bazar zum Beſten der
Penſionsanſtalt der Genoſſenſchaft deutſcher Bühnen=Angehöriger findet
erſt am 23. Juni und folgende Tage ſtatt. Eine Ziehungsliſte dürfte
daher kaum vor 1. Juli zur Ausgabe gelangen, was wir mit
Rück=
icht auf verſchiedene Nachfragen in den letzten Tagen nach einer
olchen zur Kenntnis der Intereſſenten bringen.
Wixhauſen. Das hier neu errichtete Stationsgebäude ſoll
am 1. Juni dem Verkehr übergeben werden.
1475
4. Mainz, 27. Mai. Bei dem Umbau der„Neuen Anlage' hier
ſtößt man in den letzten Tagen faſt täglich auf mehr oder minder
gut erhaltene Römergräber. Im ganzen ſind bis jetzt neun
ſolcher Gräber blosgelegt und beſteht die Vermutung, daß in der
Gegend eine römiſche Straße geführt hat, deren Spuren aber bis
jetzt noch nicht aufgefunden ſind. Aus dem Umſtande, daß die
Gräber merkwürdiger Weiſe faſt genau nach Oſten gerichtet ſind,
will man ſchließen, daß ſich bei deren Anlage vielleicht ſchon
chriſt=
liche Einflüſſe geltend gemacht haben.
Der Gemüſe=Kultur=Verein in dem nahen Gonſenheim
hat neulich eine Partie ausgeſuchter Spargel an den deutſchen Kaiſer
nach Charlottenburg gelangen laſſen, worauf ihm von dem
Hof=
marſchall=Amt folgendes Dankſchreiben zugekommen iſt: Den Herren
des dortigen Gemüſe=Kultur=Vereins, welche den für Se. Majeſtät
beſtimmten ſchönen und guten Spargel eingeſandt haben, bin ich
Allerhöchſten Orts beauftragt, den Dank Sr. Maj. für die dadurch
bethätigten Geſinnungen treuer Anhänglichkeit auszuſprechen.
L Vom Rhein, 27. Mai. Die mit dem Tage der
Verkehrs=
übergabe der neuen Straßenbrücke in Mainz, am 30. Mai 1885
dorten abgefahrene alte Schiffbrücke wird von dem
kommen=
den Dienstag ab am Niederrhein den Verkehr zwiſchen Mühlheim
und dem jenſeitigen Ufer vermitteln. Die Verkehrsübergabe der
Brücke wird mit einer Feier verbunden, zuwelcher die Stadt
Mühl=
heim Einladungen an die Spitzen der Militär= und Civilbehörden
der dortigen Gegend hat ergehen laſſen.
Frankfurt, 26. Mai Prof. Jul. Stockhauſen beging geſtern
ein 40jähriges Sängerjubiläum. Aus dieſem Anlatßz
and im kleinen Saal des Saalbaues eine entſprechende Feier ſtatt,
bei welcher ein von Prof. Otto Roquette gedichtetes Feſtſpiel zur
Aufführung kam, eine Adreſſe nebſt Ehrengabe überreicht und
Ge=
ſangsvorträge von Freunden und Schülern des Meiſters gehalten
wurden.
Karlsruhe, 26. Mai. Die Kronprinzeſſin von Schweden
iſt heute nachmittag zum Kurgebrauch nach Franzensbad abgereiſt.
München, 26. Mai. Der frühere erſte Bürgermeiſter v. Erhardt,
iſt heute früh 4½ Uhr in Rymphenburg geſtorben.
Lichtenfels. Nach einer Meldung des „ Fränk. Kur." iſt
Ober=
amtsrichter Selling in Lichtenfels in der bekannten Mogel=
Ange=
legenheit, nachdem er in drei ſtrafrechtlichen Inſtanzen von der
Anklage des Betrugs freigeſprochen worden war, jetzt auf dem
Disciplinarwege von der Disciplinarkammer am Oberſten
Landes=
gerichte in München wegen Dienſtvergehens, durch fahrläſſige
Er=
regung des Verdachts eines Betruges, zur Dienſtentlaſſung
ver=
urteilt worden
Baden=Baden, 27. Mai. Der Karlsr. 8tg. zufolge iſt nunmehr,
infolge der Opferwilligkeit, welche die Stadtgemeinde und die
Bür=
gerſchaft Badens durch die That bewieſen haben, auch das
dies=
jährige Oktober=Rennen (die Armee=Jagdrennen) geſichert.
Der Kaiſer hat für den ſiegenden Reiter im großen Armee=
Jagd=
rennen einen wertvollen Ehrenpreis bewilligt.
Weimar, 26. Mai. Heute fand hier unter dem Vorſitze des
Reichsgerichtspräſidenten v. Simſon und unter Teilnahme des
Großherzogs und der übrigen Mitglieder des Großherzoglichen
Hauſes, ſowie des zum Beſuch hier anweſenden Kronprinzen von
Griechenland die ſehr zahlreich beſuchte Generalverſammlung
der Goethegeſellſchaft ſtatt. Die Feſtrede hielt Prof. Kuno
Fiſcher (Heidelberg) über Goethes „Jphigenier. Schmidt (Berlin)
machte ſehr überraſchende Mitteilungen über Goethes Arbeiten
be=
treffs des zweiten Teils des „Fauſtl. Im Fortgang der
General=
verſammlung wurde das bisherige Präſidium durch Akklamation
wiedergewählt; die finanzielle Lage der Geſellſchaft ſtellt ſich nach
dem erſtatteten Berichte als eine ſehr befriedigende dar. Bei dem
der Verſammlung folgenden Bankett brachte der Präſident v. Simſon
auf Ihre Majeſtäten den Kaiſer und die Kaiſerin, v. Löper (erlin)
einen Toaſt auf den Großherzog und die Frau Großherzogin aus.
Verlin, 25. Mai. Die Sammlungen des Komites für die
Ueberſchwemmten ergaben bis zum 25. Mai 3032200 M.
Verlin, 25. Mai. Ueber den geheimnisvollen Vorgang der
Ver=
wundung eines Parkwächters im Charlottenburger
Schloß=
garten wird berichtet: Langhammer machte die Meldung, er ſei
von einem ihm unbekannten Menſchen angeſchoſſen worden, und in
der That drang ihm das Blut aus dem rechten Rock= und
Paletot=
ärmel heraus. Paletot und Rock zeigten ein kleines rundes Loch,
durch das die etwa 5 mm ſtarke Kugel in das dicke Fleiſch des
Unterarmes eingedrungen war. Das unſichere Auftreten des
Lang=
hammer ließ bei der Charlottenburger Kriminalpolizei ſofort den
Gedanken aufkommen, daß Langhammer ſich den Schuß ſelbſt
bei=
gebracht habe. Dafür ſprechen gewichtige Umſtände: Langhammer
iſt ſeit etwa 18 Jahren Parkwächter im Charlottenburger Schloß
und ſehnte ſich ſchon längſt nach einer andern Stellung, was ihm
bis jetzt aber noch nicht gelungen war. An der Stelle, an der
Langhammer angeſchoſſen ſein will, wurden Blutſpuren nicht
gr=
funden, während man dicht an der Wohnung desſelben, am
Bel=
vedere, ſolche im Raſen gefunden hat. Dann aber wurde am
Paletotärmel des Langhammer ganz genau wahrgenommen, daß
um das durch die Kugel veranlazte Loch die Wolle in einem Kreis
von etwa 2 em Durchmeſſer verbrannt iſt, der Schuß alſo hart an
1476
Nr. 102
eifrigen Suchens noch nicht gefunden werden.
Verlin, 28. Mai. Im königl. Schauſpielhauſe ſtürzte heute
morgen ein am Bühnenraum errichtetes Gerüſt zuſammen und ver= Büreau= aus Toronto von geſtern ſind durch die Exploſion eines
Ein Arbeiter iſt tot, dreizehn teilweiſe ſchwer verletzt. Die Urſache 7 Perſonen getödtet und 30 verletzt worden.
des Unglücks iſt noch nicht ermittelt, wahrſcheinlich hat ſich auf
un=
geklärte Weiſe ein oberhalb des Gerüſtes befindlicher Bindebalken ſie wird ſich von London nach Schlangenbad begeben.
gelöſt Die Rettungsarbeiten der Feuerwehr dauern fort.
Verlin, 25. Mai. Das HochzeitsgeſchenkIhrer Majeſtäten
an die Prinzeſſin Jreue beſtand in einem Brillantdiadem und
Broche in Brillanten in Form einer Schleife, dem Prinzen Heinrich
eine Kaſſette mit dem Bildniſſe des hochſeligen Kaiſers. Die ſym= Verlagshandlung von Ernſt Keil's Nachfolger, welche eine illuſtrierte
boliſche Austeilung des Strumpfbandes fehlte auch diesmal nicht
bei der Hochzeit. Es waren Bandſtückchen aus weißem Moireband die erſte Lieferung mit dem Anfang des Romans „Das Geheimnis
ſogenannten Trompetenſaal, früher das Vorzimmer vor Friedrichs des
Gedeck derſelben war ein Blumenteppiſch. aus dem ſich die großen und nach zu erwerben und zwar in einer Ausſtattung, welche den
Silberſtücke des früheren kronprinzlichen Hauſes erhoben, die Auf= Namen eines volkstümlichen Prachtwerkes verdient.Nicht
uner=
ſätze, die Vaſen, die Kandelaber, die in edlem Metall getriebenen
Künſtwerke. Aus dieſem Teppich ſtieg auch empor ein rieſiger, von auch den älteſten Freunden der Dichterin etwas Neues und
Intereſ=
mit friſchen daranhängenden Trauben, ein Geſchenk des Commerzien= Marlitt's, die DorfgeſchichteSchulmeiſters Maries.
rats Borchardt. Und von beiden Seiten durch die hohen Fenſter
fiel das Sonnenlicht ein!
Erdmannsdorf, 24. Mai. Der Prinz und die Prinzeſſin
Heinrich ſind abends 9 Uhr 18 Minuten unter brauſenden
Hoch=
ruſen und abſingen des Preußenliedes im Zillerthal eingetroffen,
die Begrüßung fand durch den Landrath Prinzen Reuß, Grafen
Matuſchka ꝛc. ſtatt. Die Herrſchaften beſtiegen ſofort den Wagen
und fuhren durch ein von 12 Vereinen mit 700 Perſonen gebildetes
Spalier ſofort nach dem Schloß. Auf allen Berghöhen brannten
Freudenfeuer, von der Schneekoppe leuchteten bengaliſche Flammen
und wurde auf derſelben ein Feuerwerk abgebrannt.
Halle, 26. Mai. Die Halloren oder die Salzwirkerbrüderſchaft
in Thale haben, wie die „Poſt' erfährt, anläßlich der Vermählüng
der Prinzeſſin Irene eine aus vergoldeten Gewürznelken
zuſammen=
geſetzte kleine Krone nach Berlin geſandt. Eine gleiche Krone
hatte die Brüderſchaft auch ünſerer jetzigen Kaiſerin bei deren
Ver=
mählung als Geſchenk dargebracht.
Hirſchberg, 25. Mai. Das vom Rieſengebirgsverein dem Prinzen
Heinrich und ſeiner Gemahlin gewidmete Begrüßungs=Bouquet
iſt von ebenſo eigenartiger, wie prachtvoller Ausſtattung. Dasſelbe
1
iſt 75 Etm. lang und in Form eines quadratiſchen Kiſſens und nur euzalisiBiit’AiſiivividilailiDTitri-SirärdirvAiItiti5
aus Blumen der Gebirgsflora zuſammengeſtellt. In der Mitte
befindet ſich auf dunkelgrünem, von Mooſen und ſeltenen Farnen
gebildeten Grunde der Namenszug J. H. aus Blüthen der Primula
minima. Darüber iſt aus denſelben Blümchen eine Krone gebildet,
deren Reifen aus Edelweißblüthen zuſammengeſetzt ſind. Um das
dunkelgrüne Feld zieht ſich eine Doppelreihe der lebhaft weißen
Blüthen der Anemone alpina, und in den vier Ecken ſind niedliche
Zuſammenſtellungen von Vergißmeinnicht, Maiglöckchen und Enzian.
Den äußeren Rand des Kiſſens bildet ein lebhaſtes Grün von H der Kaufmann
Blättern verſchiedener Hochgebirgspflanzen. Das ganze für die
Herſtellung dieſes Bouquets erforderliche Material iſt von zwei
Lehrern auf ſchwierigen und langen Hochgebirgswanderungen
ein=
geſammelt worden.
Bad Wildungen, 25. Mai. Aus unſerem Badeorte iſt zu der
geſtern ſtattgehabten Hochzeit des Prinzen Heinrich von Preußen
mit der Prinzeſſin Irene von Heſſen ein
Glückwunſchtele=
gramm nach Charlottenburg abgegangen und zwar von mehreren
Herren aus Darmſtadt, die augenblicklich zur Kur hier weilen. Das
abgeſandte Glückwunſchtelegramm hat folgenden Inhalt:
„ An General von Weſterweller, Charlottenburg. J. J. K. K.
H. H. Prinzeſſin Jrene und Prinz Heinrich von Preußen ſenden
½
die allerunterthänigſten Glückwünſche die in Villa Göcke zu Bad E
Wildungen anweſenden Darmſtädter: Oberſt Coulmann,
Oberſt=
lieutenant von Sanders. Carl Gaulé, Chriſtian Gerber, Hofſchloſſer
Schmidt, Lieutenant Vöhme vom Regiment Nr. 118.
Bei der Mittagstafel im Kurhauſe brachte Herr Gaule einen Toaſt
auf das hohe Brautpaar aus und ſchloß mit einem von allen An= unſeres lieben Sohnes Otto Hoffmann, ſowie bei ſeinem
weſenden freudig aufgenommenen Hoch auf Ihre Majeſtäten den
Kaiſer und die Kaiſerin, J. J. K. K. H. H. Prinzeſſin Jrene von Hinſcheiden ſo hülfreich zur Seite geſtanden haben und ihm
Heſſen und Prinz Heinrich von Preußen, ſowie auf den Vater der die letzte Ehre erwieſen, beſonders Herrn Lehrer Felſing,
hohen Braut, Se. Königl. Hoheit den Großherzog von Heſſen. Die ſprechen wir hiermit unſeren herzlichſten Dank aus.
Kurkapelle ſpielte hierauf die preußiſche Nationalhymne und „God
save the Hing.”
Auf das Glückwunſchtelegramm iſt im Laufe des
geſirigen Tages folgende telegraphiſche Antwort eingetroffen:
„ Charlottenburg Schloßh, 24. Mai, 3 Uhr 45 Min. nächm. Für
die Glückwünſche laſſen die Höchſten Herrſchaften vielen Dank ſ Dienstag. 28. Mai: Generalverſammlung des Vereins der Freunde
ſagen. Weſterweller."
Baſel, 27. Mai. Die Verhandlung der Aſſiſen, welche über die Donnerstag. 7. Juni: Generalverſammlung des Alice= Frauen=Vereins
wegen Verbreitung des Baſeler Faſtnachtspamphlets
dem Paletot abgegeben ſein muß. Die Waſſe konnte bis jetzt trotz: Angeklagten abzuurteilen haben werden, ſind auf den 18. Juni
angeſetzt.
London, 27. Mai. Nach einem Telegramm des =Reuter'ſchen
ſchüttete etwa 40 bei den Reparaturarbeiten beſchäftigte Arbeiter. Gaſometers in Montreal nach den bisherigen Ermittelungen
Die Exkönigin Jſabella von Spanien wird hier erwartet;
C.
Litterariſches.
E. Marlitts geſammelte Nomane und Novellen. Einem
Be=
einem Perlenkolier. Die Kaiſerin Auguſta übergab eine große dürfnis weiter Leſerkreiſe entſpricht gewiß das Unternehmen der
Geſamt=Ausgabe der Romane E. Marlitt's veranſtaltet, von der
mit goldener Franze und eingedruckter Chiffre der Prinzeſſiu Irene der alten Mamſell= ſoeben erſchienen iſt. Den alten und jüngeren
Freunden E. Marlitt's bietet ſich hier die Gelegenheit in ca. 70
mit Krone. - Ueber die Hochzeitstafel ſchreibt die N. A. 8. Im Lieferungen, von denen alle 14 Tage eine zum Preiſe von 40 Pf.
Großen Gemächern, war die Zeremonientäfel errichtet. Das ganze ausgegeben wird, ſämtliche Werke der beliebten Verfaſſerin nach
wähnt bleiben darf noch der Umſtand, daß dieſe Geſamt=Ausgabe
der Stadt Charlottenburg geſpendeter Roſenkorb, dann 2 Weinſtöcke ſantes bringt: das bis jetzt noch nicht gedruckte Erſtlingswerk E.
14
W.
Codes=Axrzeige
6062
Statt jeder beſonderen Anzeige theilen wir allen
Freunden und Bekannten den heute Vormittag 115 Uhr
erfolgten Tod unſeres geliebten Gatten und Vaters, des
Großherzogl. Oberſtabsarztes i. P.
Dr. Theodor Fuchs,
mit.
Genriette Fachs, geb. Föhliſch.
Theodor Fuchs, Regierungsaſſeſſor.
Darmſtadt, 26. Mai 1888.
.
22)
Dodes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute früh verſchied nach langem, ſchwerem Leiden
unſer lieber Gatte, Vater, Sohn, Bruder und Schwager,
Friedrich Schorlommer
im 39ſten Lebensjahre.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 27. Mai 1888.
4 Die Beerdigung findet Dienstag den 29. Mai,
Nach=
mittags 5 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Rittergaſſe 2, ſtatt.
(6064
Darrkſagitrrg.
Allen, welche uns während der ſchweren Krankheit
Die trauernde Mutter und Schweſter.
Tageskalender.
in der Noth (Hauptſtaatskaſſe, Neckarſtraße Nr. 13).
für Krankenpflege Großh. Palais. Louiſenplatz).
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion Carl Wittich.