Abonnementspreis
dierteljſthrlich 1 Mark 50 Pf. undk
Eringerlohn. Ruswärtz werden von
alen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
egengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vo Quarial incl. Poſtauiſchlag
151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Irſerate
Verdenangenennmtn n Darnſadt
von der Expedition. Rheinſtr. ꝛ. 23,
in Beſſungen von Friedz. Blßer,
Holzſtraße Nr. 13. ſowie auevämi
von allen Minoncen=Erpeditonsu.
für die Behanntmachungen des
48 100.
Amtliches Organ
Grohl
. Breisnmis. des Großih. Poliwianks und ſämmllicher Behärden.
Freitag den 25. Mai.
1838.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatze bei Griesheim.
Es wird hiermit zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht, daß das Brandenburgiſche Fuß=Artillerie=Regiment Nr. 3 am 25.,
26., 28., 29., 30., 31. Mai, l., 2. 4., 5., 6., 9. und 11. Juni l. J3. auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim
Schieß=
übungen mit ſcharfer Munition abhalten wird.
Dieſe Uebungen werden von früh 7 Uhr bis etwa 1 Uhr Nachmittags ſtattfinden.
Darmſtadt, den 3. Mai 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[5354
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Unter Hinweis auf 8 14 der Baupolizei=Ordnung und unſere hierauf bezügliche, in Rummer 234 des Darmſtädter
Tagblatts vom 28. November v. J3. erlaſſene Bekanntmachung bringen wir hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten, daß wir
für den Anſchluß der Hofraithen an die ſtädtiſchen Kanäle eine letzte Friſt bis zum 1. Juli d. J3. hiermit feſtſetzen, mit
dem Anfügen, daß für alle, bis dahin nicht angeſchloſſene Hofraithen die Ausführung der erforderlichen Entwäſſerungsanlagen
ohne weilere Aufforderung, durch das ſtädtiſche Tiefbauamt, auf Koſten der Beſitzer erfolgen wird.
8 14. Da, wo öffentliche Kanäle neueren Syſtems beſtehen oder angelegt werden, muß die Ableitung des Regen= und
Abfallwaſſers von den an die Straße grenzenden Grundſtücken in jene Kanäle maßgeblich der nachſtehenden, bezw.
der von der Stadtgemeinde im Ortsbauſtatut erlaſſenen Vorſchriften unterirdiſch erfolgen und iſt die erforderliche
Einrichtung bei beſtehenden Bauten längſtens in ſechs Monaten nach dem Erſcheinen dieſer Polizeiverordnung bezw.
Fertigſtellung des öffentlichen Kanals zu treffen. Bleiben die unterirdiſchen Entwäſſerungsanlagen und die in
nachfolgendem Paragraphen vorgeſehene Beſeitigung der oberirdiſchen Entwäſſerungsanlagen in der vorgeſchriebenen
Zeit unausgeführt, ſo erfolgt die Ausführung derſelben auf Koſten des Beſitzers und auf Anordnung des
Groß=
herzoglichen Polizeiamts.
Wir machen weiter darauf aufmerkſam, daß es ſich in denjenigen Straßen, welche im laufenden Jahre mit Neupflaſterung
und feſten Trottoirs verſehen werden ſollen, für die Hausbeſitzer empfiehlt, etwa beabſichtigte Einführung von Gas= und
Waſſerleitung in ihre Hofraithen gleichfalls bis zum 1. Juli d. J3. bewirken zu laſſen und verweiſen in dieſer Beziehung
auf die Bekanntmachung Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt in Nr. 96 dieſes Blattes vom 18. Mar d. J3.
Darmſtadt, den 22. Mai 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(5867
v. Grolman.
Belnnntmachung.
Den Bewohnern der früheren Gemeinde Beſſungen geben wir bekannt, daß
nach Beſchluß der landwirthſchaftlichen Deputation der Preis eines Hectoliters
Jauche bei Abgabe an einer der ſtädtiſchen Sammelgruben im Rechnungsjahr
1888-89 vorläufig auf 20 Pfennig feſtgeſetzt worden iſt. Die Erhebung erfolgt
monatlich. Wir behalten uns vor, nach Abſchluß der 1888-89er Rechnung der
Abfuhr=Anſtalt eventuell Nacherhebungen oder Rückerſtattungen eintreten zu laſſen.
Darmſtadt, den 19. Mai 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
Bekanntmachung.
In unſer Genoſſenſchaftsregiſter wurde
eingetragen, daß Herr Pfarrer Georg
Friedrich Fuchs in Arheilgen, an Stelle
des in Folge Verſetzung ausgetretenen
Herrn Pfarrers Römheld in Beſſungen,
zum Vereinsvorſteher der Darlehenskaſſe
Arheilgen, Eingetragene Genoſſenſchaft,
gewählt worden iſt.
Darmſtadt, am 23. Mai 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(5868
Dr. Weiß.
211
(5816
[ ← ][ ][ → ]1432
Nr. 100
Bennnntmachung.
Diejenigen Einwohner von Darmſtadt=Beſſungen, welche ihren directen
Steuer=
zettel für 1888 89 noch nicht erhalten haben, wollen zur Vermeidung
nach=
theiliger Folgen innerhalb 8 Tagen auf dem Bürgermeiſterei=Bureau, Stadthaus,
Zimmer Nr. 10, Anzeige machen.
Darmſtadt, den 22. Mar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
6767
Ohly.
Behanntmuchung.
Wahl des Vertreters der Forenſen.
Zu der auf den 7. d. Mts. ausgeſchrieben geweſenen Wahl eines Vertreters
der Forenſen iſt kein Wähler erſchienen, ſo daß, geſetzlicher Vorſchrift entſprechend,
für die laufende Wahlperiode derjenige höchſtbeſteuerte Forenſe, welcher die
Be=
dingungen der Wählbarkeit in ſich vereinigt, als Vertreter der Forenſen zuzuziehen
iſt. Dieſer Höchſtbeſteuerte iſt in hieſiger Gemeinde Freiherr von Heyl zu
Hernsheim.
Es wird dies mit dem Aufügen bekannt gemacht und dem Genannten noch
beſonders verkündigt, daß während drei Tagen, nämlich den 26., 28. und 29. d.
Mis. die erwachſenen Wahlacten mit allen Anlagen auf dem Stadthauſe,
Rhein=
ſtraße 18. Zimmer Nr. 12, offen gelegt werden und daß während der
unerſtreck=
lichen Friſt dieſer 3 Tage jeder ſtimmberechtigte Forenſe, ſowie jedes Mitglied der
Stadtverordneten=Verſammlung bezw. der als Vertreter zugezogene Freiherr von
Heyl von den erwachſenen Acten Einſicht nehmen und auch Einwendungen gegen
das Verfahren bei Vermeidung des Ausſchluſſes bei Großh. Kreisamt Darmſtadt
vorbringen kann.
Darmſtadt, den 23. Mai 1888.
Die Wahlcommiſſion:
Riedlinger.
Gräff.
Creter.
(5869
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und Gemüſe, per Pfd. 10-12 Pfg.
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ganz ohne blau, per Pfd. 30-35 Pf.
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Darmſtadt, am 23. Mai 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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Moſel= und Saar=Weine, per Flaſche 70 Pfa. - Mk. 2.75, als: Zeltinger,
Moſel, Graacher, Pisporter, Brauneberger, Moſelblümchen, Scharzberger u. ſ. w.
Deutſche Rothweine: 83er Rothwein per Flaſche 85 Pfg, Ahrbleichart,
Datten=
berger, Walporzheimer, Aßmannshäuſer u. ſ. w.
Vordeaur=Weine: Medoc Ml. 120, St. Eſtephe Ml. 150, St. Julien
Mk. 2.
Deſſert= und Medieinal=Weine, als: Cherrh, Malaga, Marſala, Madeira,
Moscatel, Portwein, Cap=Wein, Ebro, Samos, Hautes Sauternes u. ſ. w., in
½.½. ¼ und ¹⁄₈ Flaſchen.
Güßher Medieinal=Ungarwein, als: Erlauer, Ruſter Ausbruch, Oedenburger
Ausbruch, Billanyer Ausſich u. ſ. w., in ½ und ½ Flaſchen.
Aechte ſpaniſche Rothweine: Priorato, ſüß, per Flaſche Mk. 1.10,
Priorato, herb, per Flaſche Mk. I,
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L. Gerſchlauer, Marienplatz,
C. Diehm & Co., Rheinſtraße,
Wilh. Manck, Ballonplatz,
J. H. Möſer, Ruthsſtraße,
G. P. Poth, Bleichſtraße,
M. W. Praſſel, Rheinſtraße,
Chr. Pfeiffer, Saalbauſtraße,
Th. Stemmer, Eliſabethenſtraße,
Clemens Behle, Markt,
3, 5 und 10 Liter.
H. Brandſtütter, Erbacherſtraße,
J. B. Haenzel, Rheinſtraße,
G. Kneip, Kiesſtraße,
Ph. Huwerth, Roßdörferſtraße,
G. Viel, Eliſabethenſtraße.
C. Watzinger, Wilhelminenſtraße,
J. Röhrich, an der kathol. Kirche,
C. Reinemer, Niederramſtädterſtraße,
M. Landau, Mathildenplatz,
Aug. Marburg, Beſſungen. (5877
Friſchen
Grosse Cauiane ohne Bisi00.
Pres. 600.000 a 300,000 ſind abwechſelnd die Haupttreffer bei den
alle 2 Monate - jährlich
ſechsmal-
ſtatfindenden Ziehungen der türkiſchen Fres. 400 Eiſenbahn=
Staats=
looſe. Nebentreffer Fres. 60,000, 25,000, 20,000 ꝛc. Jedes Loos wird
planmäßig mit mindeſtens Fres. 400 gezogen, alſo keine Mieten. Da
die Gewinne in Frankfurt a. M. mit 58% ausgezahlt werden, erhält man
für den höchſten Preis M. 278.400, für den niedrigſten Preis M. 185. weiteren Abzug in Gold.
Nüchſte Ziehung am 1. Juni mit dem Haupttreffer von 300,000
Francs. Mit deutſchem Reichsſtempel verſehene Looſe offerire ich zu
45 Mark das Stück gegen baar oder Nachnahme. Um die Theilnahme
zu erleichtern, verkaufe ich dieſelben auch gegen neun Monatraten 6 M.
mit ſofortigem Anſpruch auf jeden Treffer nach Zahlung der erſten
Monats=
rate. Liſte nach der Ziehung.
Homberger's Börsen-Comptoir.
5823
Frank furt a. M.
empfiehlt billigſt
R. GOGrnaGulgl.,
(ö88.
Hoflieferant,
Eliſabethenſtraße 16.
f. Tt.
GoschäftsJorlegungsInneige.
Meinen werthen Geſchäflsfreunden, ſowie einem verehrlichen Publikum
be=
ehre ich mich hiermit die ganz ergebenſte Mittheilung zu machen, daß ich mit dem
heutigen Tage mein
Holz= und Platten=Geſchüft
in das von mir erkaufte Haus
Marlsstrasse Nr. 33
ſeither der Holzhandlung Goldſchmidt E Herrnsheim gehörigh verlegt habe.
Indem ich für das mir ſeither in ſo reichem Maße geſchenkte Vertrauen
beſtens danke, bitte ich mir ſolches auch in meinem neuen Geſchäfllokal zu Theil
werden zu laſſen. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, meine werthen Abnehmer
auch fernerhin in jeder Weiſe zufrieden zu ſtellen.
Hochachtungsvoll
J. Bruchfeld, Holzhandlung.
2
Vorläuſige Coneert- Auzeigo.
Gonntag den 27. Mai
wird die ganze Capelle des Brandenb. Fußart.=Regt. Nr. 3
aus Mainz, unter Leitung ihres Capellmeiſters Herrn H. Schulze,
(5879
auf dem =Carlshofz ein Concert veranſtalten.
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ein gut möblirtes Zimmer mit ſeparatem
Eingang per ſofort zu vermiethen.
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die Expedition d. Bl.
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mit guten Zeugniſſen ſucht Stelle als
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Näheres Expedition.
L
1
1
5884) Ein braves Kindermädchen
wird geſucht. Wo? ſagt die Exped.
5885) Eine zuverläſſige Lauffrau
wird geſucht. Näheres Exped.
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ann ſofort für Waſchen, Putzen, Bügeln
Stelle erh. Frau Holſchuh, Holzſtr. 13.
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beſorgt unter Garantic
Pünktichkeit,
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die Höbeltransport Anstalt von J. GEchert.
Wleichstr.
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5851) Ich ſuche auf Johanni ein
Mädchen, welches bürgerlich kochen kann
und Hausarbeit übernimmt, ſowie ein
Mädchen zu 2 größeren Kindern.
Frau G9. Wondra, Victoriaſtr. 33.
5887) Suche für mein Delicateſſen=
Geſchäft einen ordentlichen
Hausburſchen.
Theodor Stemmer,
Eliſabethenſtr. 14.
Schneidergehülfe
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geſucht. Näheres Expedition.
Tüchtiger Heizer,
gelernter Schloſſer, ſofort geſucht.
Gebr. Eichberg.
Capellplatz. (5659
5853) Weißbinder geſucht.
Chr. Mölbert, Hochſtr. 6.
5865) Einen Schloſſergeſellen ſucht
A. Baßmann, Grafenſtraße 31.
Jugendliche Arbeiter
ſofort geſucht von
Schache & Comp.
(5854
Beſſungen.
Lokalgeverbverein Darmstadt.
In München werden im Lauſe dieſes Sommers nachſtehende Ausſtellungen
ſtattfinden:
1) die dritte internationale Kunſtausſtellung vom 1. Juni bis 31. Otober,
2) die deutſchenationale Kunſtgewerbe=Ausſtellung vom 15. Mai bis 15.
Oktober,
3) die Ausſtellung von Kraft= und Arbeitsmaſchinen für den
Handwerksbe=
trieb vom 1. Auguſt bis 15. Oktober.
Von den betheiligten Eiſenbahnverwaltungen ſind Extrazüge mit 50 Prozent
Fahrpreisermäßigung und 30tägiger Gültigkeitsdauer der Billete in Ausſicht
ge=
nommen. Diejenigen Mitglieder unſeres Vereins, welche von der gebotenen
Ver=
günſtigung Gebrauch machen wollen, werden erſucht, ſich unter Angabe der Zeit,
wann ſie die Reiſe nach München antreten wollen, bei dem Unterzeichneten baldigſt
anzumelden.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Tecklenburg.
(5889
5746) Tüchtiger Schloſſer,
ſelbſtſtändiger Arbeiter, geſucht.
August Nold
Verloren
ein Medaillon mit ſchwarzer Emaille,
un=
gefähr 3 Em. groß, auf der Vorderſeite
mit eingraviertem kleinen Goldſtern mit
Perle; beim Oeffnen 2 Photographien
ent=
haltend. Abzugeben Heinrichſtraße 96.
Dem Ueberbringer wird eine gute
Be=
lohnung zugeſichert.
(5864
Emtlaufem
eine ſchwarz u. weiße Katze. Gegen
Be=
lohnung abzugeben Steinſtr. 8. (5890
Dwei Herren können Koſt und Logis
) erhalten. Gr. Ochſeng. 5. Bhs., II.
Unterzeichneter empfiehlt ſich zur
Ueber=
nahme von Feuerverſicherungen für die
Berliniſche Feuer=Verſicherungs=
Anſtalt von 1813
bei niedrigſten Prämienſätzen.
Karl Kämmerling,
Neckarſtraße 1. 5109
3941) Koſt u. Wohnung für Arbeiter.
Philipp Müller, Schirn.
Wooß, 24. Mai 1888.
Waſſerhöhe am Pegel
383 Mtr.
Lufttemperatur
130 B.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 150 R.
Woogpolizeiwache.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 17. bis 23. Mai 1888).
Geborene: Am 13. Mai: Dem Handarbeiter Ludwig
Wein=
gärtner. S. Rudolf Chriſtian. Am 16.: Ein unehel. S. Georg.
Dem Weißbindermeiſter Friedrich Ludwig Müller, T. Eliſabethe
Maria Sophie. Am 17. Dem Handelsmann Heinrich Gaigals,
S. Johann Jakob Wilhelm. Am 19.: Dem Schuhmacher Karl
Schomburg, S. Emil.
Auſgebote: Der Briefträger Kaſpar Joſt, ein Witwer dahier,
und Barbara Eiſenhut von Gernsheim, L. des verſtorb. Feldſchützen
Simon Eiſenhut von da. Der Schuhmacher Jakob Baierl von
Sontheim in Württemberg, und Anna Katharine Sontheimer, geb.
Ochs, Witwe dahier.
Eheſchrietzungen: Am 21. Mai: Der Unteroffizier Georg
Vhilipp Karl Sommer dahier, mit Katharina Bauer von
Jugen=
heim, Kreis Bensheim.
Geſſorbene: Am 18. Mai: Der Fabrikaufſeher Anton Laub,
67 J. 3 M. 22 T. alt. Am 19.: Der Großh. Diſtriktseinnehmer
i. P. Eberhard Leinberger, ein Witwer, 81 J. 3 M. alt. Am 20.:
Der Kanonier Johannes Kraft aus Pfordt, Kreis Lauterbach,
2 J. 2 M. 26 T. alt.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer hörte am 23. vormittags den
Vortrag v. Albedylls, empfing mittags den General v. Stoſch und
nachmittags den Vortraa des Grafen Stolberg. Von 10 bis 1 Uhr
verweilte der Kaiſer im Park und zeigte ſich dann am Fenſter ſeines
Zimmers, wo er von der vor dem Schloſſe verſammelten Menge
freudigſt begrüßt wurde. Vrinz Albrecht, Großfürſt Sergius mit
Gemahlin, der Prinz von Wales und der Kronprinz von
Griechen=
land ſtatteten dem Kaiſer und der Kaiſerin im Laufe des Mittags
einen Beſuch ab und blieben zum Dejeuner. Gegen 6 Uhr fuhr der
Kaiſer mit der Kaiſerin in geſchloſſenem Wagen die Linden entlang.
Der Wagen hielt kurze Zeit bei dem Palais der Kaiſerin Auguſta
und fuhr dann nach dem Berliner, früher kronprinzlichen, Palais.
Auf dem ganzen Wege wurden dem Kaiſerpaar ſtürmiſche
Huldi=
gungen dargebracht. Die Menge drängte ſich immer wieder dicht
an den Wagen heran, um ihrer Begeiſterung Ausdruck zu geben.
Der Kaiſer dankte ſichtlich gerührt. Bei der Fahrt nach Berlin,
war nach einer Mitteilung der „F. 8., Mackenzie infolge eines
Huſtenanfalls des Kaiſers genötigt, für einige Augenblicke in des
Letzteren Wagen einige kleine Manipulationen an der Kanüle
vor=
zunehmen, die, zu Hauſe ſich einige Male täglich wiederholend, von
1436
Nr. 100
gar keiner Bedeutung ſind. Trotzdem wurden die beunruhigendſten
Gerüchte verbreitet. Nach kurzer Verzögerung ging die Fahrt
weiter.
Die Nacht zum 24. war für den Kaiſer die beſte ſeit ſeiner
Anweſenheit in Charlottenburg; Allerhöchſtderſelbe ſchlief je drei
Stunden hintereinander ohne zu huſten. Der Kaiſer wohnt der
Civil= und der kirchlichen Trauung bei.
Der Kronprinz arbeitete am 22. mit Wilmowsky, nahm
ver=
ſchiedene militäriſche Meldungen entgegen und empfing den
Unter=
ſtaatsſekretär von Lucanus, den Kammergerichtspräſidenten
Oehl=
ſchläger, den Fürſten Pleß und den Oberſtgewandkämmerer Grafen
Vervoncher. Später nahm er einen Vortrag des Grafen v. Bismarck
entgegen.
Sämtliche in Berlin eingetroffene Fürſtlichkeiten wurden am
23. nachmittags 4 Uhr von der Kaiſerin Auauſta empfangen.
Der Statthalter von Elſaß=Lothringen, Fürſt Hohenlohe, iſt am
23. in Berlin eingetroffen.
Der deutſche Botſchafter in Konſtantinopel, v. Radowitz, iſt am
22. in Berlin eingetroffen. Der Prinz von Wales und Prinz
Albrecht von Preußen mit Gemahlin kamen am 22. abends, der
Großfürſt Sergius und Gemahlin, ſowie der Kronprinz von
Griechen=
land am 23. früh an.
Der „Reichs=Anzeiger! meldet die Verleihung des Roten
Adler=
ordens zweiter Klaſſe mit Stern und Eichenlaub an Profeſſor
Rudolf Virchow.
Der Bundesrat wird in der laufenden Woche keine
Plenar=
ſitzung abhalten, dagegen aber in der nächſtfolgenden Woche ſeine
regelmäßigen Arbeiten fortſetzen. Den Hauptgegenſtand der
Berat=
ungen wird das Alters= und Invalidenverſorgungsgeſetz bilden,
deſſen erſte Leſung vorausſichtlich zwei Sitzungen in Anſpruch
nehmen dürfte. Wie glaubwürdig verlautet, beabſichtigen die
ver=
bündeten Regierungen das Ergebnis der erſten Leſung zu
veröffent=
lichen, um nochmals eine öffentliche Diskuſſion über dieſes ſo
wich=
tige Geſetz zu veranlaſſen und den Entwurf alsdann in einer zweiten
Leſung endgiltig fertig zu ſtellen.
Heſlerreich=Angarn. Nach einer Meldung des Krakauer„Czas
werden in Ruſſiſch=Podolien an der Bahn Militärbaracken nach
öſterreichiſchem Muſter aufgeſtellt werden und Anſchlagzettel in den
podoliſchen Ortſchaften zeigen an, daß wegen bevorſtehender großer
Manöver nächſt der galiziſchen Grenze Truppenverſchiebungen und
Zuſammenziehungen ſtattfinden werden.
Als beſonders thpiſch für den Gedankengang, den man an die
Angliederung der Linie Belgrad=Salonichi an das kontinentale
Eiſenbahnnetz knüpft, kann ein Artikel des offiziöſen Wieuer
Frem=
denblattes; betrachtet werden, der in folgenden Schlußbetrachtungen
ausklingt: „Eine neue Aera beginnt für die weite Halbinſel; der
Wohlſtand wird wachſen, der Horizont wird ſich erweitern. Dieſe
uns benachbarten Gebiete kehren allmählich zurück in den Licht= und
Wärmekreis der Kultur, in deſſen Mittelpunkt zum Teil gerade ſie
einſt ſtanden und der ſich ſeither vergrößert, aber auch verſchoben
hat. Jede Förderung in dieſer Rückkehr iſt ein Ereignis, das ganz
Europa mit Freude begrüßen darf. Nirgends aber muß es mit
mehr Genugtuung aufgenommen werden als in Oeſterreich=Ungarn.
das ſich bewußt iſt, ſeinen alten Beruf getreulich zu erfüllen und
der Vermittler zu ſein zwiſchen Orient und Oecident.
Franktreich. Goblet, der Miniſter des Auswärtigen, iſt mit
der Antwort auf die ſpaniſche Note über die in den Beziehungen
zu Marokko einzuführenden Veränderungen beſchäftigt; der Tag der
Konferenz. die in Madrid zuſammentreten ſoll, iſt noch nicht
feſt=
geſetzt.
Im Winter=Cirkus tritt am 3. Juni ein Kongreß der
Frei=
maurer zuſammen, um ſich über die Gefahren, welche die Plebiscit=
Bewegung mit ſich bringt, zu beraten.
Das Komite der Anhänger des Prinzen Napoleon hat an den
General du Barail, den Präſidenten des Komites der Anhänger
des Prinzen Victor, ein Schreiben gerichtet, in welchem beantragt
wird: neine Reviſion der Verfaſſung vorzunehmen in Bezug auf
die direkte Wahl des Staatsoberhauptes, um die Republik zu
be=
feſtigen, nicht um die Monarchie wieder herzuſtellen:
Itakien. Der ſeit lange geplante Beſuch des öſterreichiſchen
Kaiſers bei König Humbert wird in nächſter Zeit, wahrſcheinlich
anläßlich der Manöver, in Bologna abgeſtattet werden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. Mai.
Die von verſchiedener Seite gebrachte Mitteilung, daß
die Königin von England die Prinzeſſin Ireue ausgeſtattet habe,
iſt unzutreffend. Der ganze Trouſſeau iſt von Sr. Königl. Hoheit
dem Großherzog und ausſchließlich in Darmſtadt, Mainz und
Frankfurt hergeſtellt worden.
Ernannt wurde: am 18. Mai der Gefangenwärter Anton
Reinhard zu Mainz mit Wirkung vom 1. April 1888 zum
Gefangenaufſeher bei dem Provinzial=Arreſthauſe daſelbſt.
Stadtverordneten=Verſammlung. Vor Eintritt in die
Tages=
ordnung der geſtrigen Sitzung wurde ſeitens des Herrn Ober=
bürgermeiſter Ohly mitgeteilt, daß das Hochzeitsgeſchenk an Prinzeſſin
Irene am verfloſſenen Samstag durch eine ſtädtiſche, aus den Herren
Ohly, Hochſtätter und Beraſträßer beſtehende Deputation, in
beſon=
derer Audienz der Prinzeſſin in Anweſenheit Sr. Königl. Hoheit
des Großherzogs überreicht worden ſei. Die Prinzeſſin ſei über
das Geſchenk hocherfreut geweſen und laſſe den Stadtverordneten
tiefgefühlteſten Dank ausſprechen. Beim Abſchied am Bahnhof
habe er (der Herr Oberbürgermeiſter) der Prinzeſſin namens der
Stadt ein Bouquet überreicht und geſtern ſei zur Stunde der
Ver=
mählung ein telegraphiſcher Glückwunſch nach Charlottenburg
ab=
gegangen. Zum Zeichen der Zuſtimmung und zum Ausdruck der
Freude über das heutige die Stadt, das ganze Land und das
Heſſiſche Fürſtenhaus berührende Ereignis erhoben ſich die
Anweſen=
den von den Sitzen.
Der Byciele=Klub, welcher am 3. Juni d. J. ſein Stiftungsfeſt
verbunden mit einem Veloc=ped=Wettrennen abhalten wird, erſucht
um Ueberlaſſung diverſer ſtädtiſcher Dekorationsgegenſtände. Das
Geſuch wurde genehmiat.
In die Tagesordnung eintretend, wurde zunächſt der
Voran=
ſchlag des Realgymnaſiums und der Realſchule pro 1888,89
er=
ledigt. Referent war Herr Wolfskehl, welcher mitteilte, daß der
Voranſchlag mit 124612 M. in Einnahme und Ausgabe abſchließe.
Der Zuſchuß der Stadt beläuft ſich insgeſamt auf 31555 M., deren
Genehmigung nicht beanſtandet wurde. Ueber den Voranſchlag der
Polizeikaſſe referierte Herr Bergſträßer, deſſen Ausführungen wir
entnehmen, daß die Finanzkommiſſion 4600 M. beanſtandet, welche
der allmähligen Aufhebung des Inſtituts der Hülfsſchutzleute und
Ergänzung derſelben durch ſtändige Schutzleute für dieſes Jahr
nicht zuſtimmt, da man weitere Erfahrungen machen wolle, obgleich
man jetzt ſchon darüber einig iſt, daß ſich das Inſtitut der
Hilfs=
ſchutzleute nicht bewährt hat. Profeſſor Thiel bemängelte die
Findig=
keit der hieſigen Polizei. Die Koſten derſelben, welche ſich auf
123 150 M. 35 Pf. abzüglich obiger 4600 M. ſtellen werden, wurden
bewilligt.
Der Voranſchlag der Pfandhauskaſſe, welcher mit
85700 M. bilanziert, wurde auf Vorſchlag des Referenten, Herrn
Carl Müller, anſtandslos bewilligt.
Ueber den Voranſchlag der Armenkaſſe referierte in ſehr
aus=
führlicher Weiſe Herr Lautenſchläger. Die Geſamtausgabe für das
Armenweſen iſt mit 123778 M. 80 Pf. veranſchlagt, ſie wurde
eben=
falls nach kurzer Debatte genehmigt. Auch über den Voranſchlag
der Hoſpitalkaſſe referierte Herr Lautenſchläger. Es ſind hier
124517 M. oder 6836 M. weniger als im Vorjahre vorgeſehen.
Der Beitrag der Stadt beläuft ſich vorausſichtlich auf etwa
44000 M. Die Genehmigung erfolgte unbeanſtandet. Ueber den
Voranſchlag der Waſſerwerkskaſſe teilte Herr Karl Müller mit, daß
in dieſem Jahr 15000 M. mehr als im Vorjahr vorgeſehen ſind,
Geſamteinnahme und Ausgabe bilanzieren mit 186 600 M.,
haupt=
ſächlich durch den Zugang des ſeitherigen Beſſunger Gebietes
be=
dingt. Die Erweiterung des Rohrnetzes ſoll aus dem angeſammelten
Erneuerungsfonds beſtritten werden. Der Gaswerksvoranſchlag,
über welchen Herr Wolfskehl nähere Mitteilungen machte, ſchließt
mit 409 000 M. ab, er wurde ebenſo wie derjenige der
Waſſerwerks=
kaſſe ohne Anſtände genehmigt.
Aus einigen Mitteilungen des Herrn Oberbürgermeiſter Ohly
entnehmen wir, daß gegenwärtig umfaſſende Bohrungen wegen
An=
legung dreier weiterer Brunnen ſtattfinden und daß die
Neuregu=
lierung der Waſſerpreiſe in allernächſter Zeit im Plenum der
Stadt=
verordnetenverſammlung zur Beratung kommen wird. Herr Kahlert
regte die Frage der Ermäßigung der Gaspreiſe an und bemängelte
die beſtehende Gasmeſſermiete, enthält ſich jedoch für diesmal eines
entſprechenden Antrages, um den Voranſchlag reſp. deſſen
Geneh=
migung nicht aufzuhalten. Eine Geneigtheit zu avermaliger
all=
gemeiner Herabſetzung der Gaspreiſe und zur Abſchaffung der
Gas=
meſſermiete ſcheint maßgebenden Ortes nicht zu beſtehen, dagegen
wurde von mehreren Seiten darauf hingewieſen, daß im Intereſſe
der Klein=Induſtrie die Herabſetzung des Gaspreiſes für gewerbliche
Zwecke ſehr wünſchenswert ſei. Auf Antrag des Herrn Rückert
beſchloß man, daß die Gasdeputation im Verein mit der
Bürger=
meiſterei Ermittelungen eintreten laſſe, damit vom nächſten
Etats=
jahre ab eine anderweite Regelung der Gaspreiſe für gewerbliche
Zwecke eventuell in Kraft treten könne.
Für die Notbeleuchtung im Theater und zur Vereinfachung des
Betriebes des Elektricitätswerkes iſt die Beſchaffung von
Akkumu=
latoren notwendig. Nach den Ausführungen des Profeſſors Dr.
Kittler ſind entweder 126 Stück im Betrage von 84 Mark per
Stück, eventuell größere und leiſtungsfähigere zu 126 M. per Stück
für den genannten Zweck erforderlich. Ein eigenes mit dem übrigen
Retz nicht in Verbindung ſtehendes Kabel, wird die in der
Cen=
tralſtation, jedoch vom Maſchinenraum getrennt,
aufzuſtellen=
den Akkumulatoren mit dem Hoftheater verbinden. Die
Depu=
tation ſchlägt vor, die größeren Akkumulatoren im Geſamtbetrag
von 14545 M. an die Furma Wiſche u. Müller in Hagen, welche
eine fünfjährige abſolute Garantie übernimmt, zu vergeben. Man
erklärte ſich einſtimmig und ohne Widerſpruch mit dieſem Vorſchlage
einverſtanden. Bei Schluß des Blattes dauerten die
Verhand=
lungen noch fort.)
1438
Nr.
Berlin, 23. Mai. Seit dem 17. ds. iſt in kurzer
Aufeinander=
folge im Hotel Kaiſerhof hierſelbſt eine Reihe von Diebſtählen
verübt worden. Gleichzeitig erklärten Gäſte, während der Nachtzeit
in ihren Zimmern eine mit ſchwarzem Tricot bekleidete, au
Socken gehende Perſönlichkeit bemerkt zu haben. In der Nacht
vom 19. zum 20. d. M. nun wurde das geſamte Perſonal des Hotels
zum Spähen auf den Dieb aufgeboten und morgens gegen 4 Uhr
der in der dritten Etage wohnende angebliche Graf Georgi Oſtrowski
auf dem Korridor der vierten Etage in der That in ſchwarzem
Tricotanzug und auf Socken gehend vor den Fremdenzimmern
be=
troffen. Oſtrowski gab einen räumlich erſichtlich falſchen Grund an,
weshalb er ſich an jener Stelle befunden habe; bei ſeiner demnächſt
erfolgten polizeilichen Feſtnahme ſtellte ſich heraus, daß Oſtrowski
ohne jedes Legitimationspapier war verſchiedene Viſitenkarten
lautend auf le Comte Georgi Ostrowski, Georgi Costrowski,
Chambellan de S. H. Ie roi de Baviére und Georgi Ostrousk!
mit ſich führte, ferner im Koffer ein Werkzeug zum Erbrechen von
Reiſegepäck. ſowie Reiſekarten von ganz Europa und einen größeren
Vorrat von Wachskerzen aufbewahrt hatte.
Erdmannsdorf i. Schleſien. In Erdmannsdorf iſt
nun=
mehr die offizielle Meldung eingetroffen, daß Prinz Heinrich
mit ſeiner jungen Gemahlin am 24. d., abends zwiſchen 8 und
9 Uhr, daſelbſt ankommen wird. Eine offizielle Begrüßung aul
den Stationen Frankfurt a. O., Sommerfeld, Kohlfurt und
Hirſch=
berg, wo ein Maſchinenwechſel des Sonderzuges ſtattfindet, iſt
ver=
beten worden. In der Stunde der Ankunft wird der
Schneekoppen=
wirt Pohl auf dem höchſten Gipfel des Rieſengebirges ein großes
Freudenfeuer abbrennen laſſen, um weithin über Preußens und
Böhmens Gefilde das frohe Ereignis des hohen Beſuches zu
ver=
künden. Der Hirſchberger Männer=Geſangverein hat bei dem
Hof=
marſchallamte die Genehmigung nachgeſucht, den prinzlichen
Herr=
ſchaften ein Ständchen bringen zu dürfen.
Prinzeſſin Jrene.
Marburg. 23. Mai. Die Prinzeſſin Irene, der Großherzog,
der Erbgroßherzog und die übrigen hohen Herrſchaften trafen um
11 Uhr hier ein und wurden von dem Hofſtaat und den zum
Ehren=
dienſt befohlenen Herren empfangen. Außerdem waren der
kom=
mandierende General v. Schlotheim und der Oberpräſident von
Heſſen=Naſſau, Graf Eulenburg, ſowie zahlreiche Offiziere, Beamte
und Geiſtliche anweſend. Abordnungen von Damen und
Land=
mädchen überreichten der hohen Braut Blumen. Die zahlreich
an=
weſende Menge begrüßte die Prinzeſſin mit begeiſterten Zurufen.
Der Großherzog und der Erbgroßherzog ſchritten die Front der
auf dem Bahnhof aufgeſtellten Ehrenkompagnie ab. Nach einem
Aufenhalt von etwa 10 Minuten erfolgte die Weiterreiſe.
Kaſſel, 23. Mai. Prinzeſſin Irene, der Großherzog und der
Erbgroßherzog von Heſſen ſind mit ihrem Gefolge um 2 Uhr 15 Min.
auf dem feſtlich geſchmückten Bahnhofe eingetroffen und von allen
Militär= und Civilbehörden und den ſtädtiſchen Behörden empfangen
worden. Der Oberbürgermeiſter richtete eine Anſprache an die
hohe Braut, worin er hervorhob, daß Prinz Heinrich während
ſeines hieſigen Aufenthaltes die Herzen aller erobert habe. Nach
dem Mittageſſen wurde unter Hochrufen der am Bahnhofe
ver=
ſammelten Volksmenge die Fahrt nach Charlottenburg fortgeſetzt.
Berlin, 23. Mai. Der Extrazug mit der Prinzeſſin Irene
von Heſſen, dem Großherzog und dem Erbaroßherzog traf um
8 Uhr 45 Min. auf dem Bahnhof Weſtend=Charlottenburg ein,
woſelbſt eine Kompagnie des 4. Garde=Regiments zu Fuß als
Ehrenkompagnie aufgeſtellt war. Prinz Heinrich. die Kaiſerin, der
Kronprinz, die Kronprinzeſſin, die Prinzeſſinnen Charlotte, Victoria,
Sophie, Margarethe, ferner Oberſtſtallmeiſter Rauch, Oberhofmeiſter
Seckendorf, Viceadmiral Monts, der Gouverneur, der Kommandant.
und der Volizeipräſident von Berlin, ſowie Vertreter der
Stadt=
gemeinde Charlottenburg waren zum Empfang auf dem Bahnhof
anweſend. Perron und Vorhalle waren reich mit Tannengrün und
Blattpflanzen, ſowie heſſiſchen und preußiſchen Fahnen geſchmückt;
eine nach Tauſenden zählende Menſchenmenge drängte ſich am
Bahnhof und in der Zufahrtſtraße. Krieger=, Turn= und
Gewerk=
vereine und die Studierenden der techniſchen Hochſchule bildeten
Spalier. Vor dem Fürſtenflügel des Schloſſes ſtanden die in
Charlottenburg garniſonierenden Truppenteile. Die Begrüßung
unter den allerhöchſten und höchſten Herrſchaften war eine überaus
herzliche. Der Großherzog führte die Kaiſerin, der Kronprinz die
Prinzeſſin Irene, Prinz Heinrich und die übrigen Herrſchaften
folgten zu den Wagen, in deren erſtem die Kaiſerin mit der Braut
Platz nahm. Die Herrſchaften fuhren ſodann durch die mit
Gas=
flambeaux und Guirlanden feſtlich geſchmückten Straßen unter
Vor=
anreiten von Fackelreitern zum Schloſſe.
Berlin, 23. Mai. Im Charlottenburger Schloſſe, das heute
erſtmals elektriſch erleuchtet wurde, wurde Prinzeſſin Irene nebſt
Begleitung vom Kaiſer und ſämtlichen fremden hier anweſenden
Fürſtlichkeiten empfangen.
106
Charlottenburg, 24. Mai. Präcis 12 Uhr begann die
kirch=
liche Trauung unter dem Geläute ſämtlicher Glocken. Um ½1 Uhr
gaben 36 Kanonenſchüſſe das Zeichen, daß die Ringe gewechſelt
wurden, worauf die Glocken wieder zu läuten anfingen. Der Kaiſer
und Kaiſerin Auguſta wohnten der Feier an.
Charlottenburg. 24. Mai. Da der Kaiſer bei dem Eſſen
zur Vermählung des Prinzen Heinrich nicht erſchien und den
Kron=
prinzen mit ſeiner Vertretung beauftragt hatte, trat folgende
Aende=
rung in der Tafelordnung ein: In der Mitte der Taſel das hohe
Brautpaar; demſelben zur Rechten lalſo neben der Braut) für den
Kaiſer der Kronprinz und neben demſelben die Großfürſtin Sergius
von Rußland: neben derſelben der Reihenfolge nach: der Prinz von
Wales: die Erbprinzeſſin von Sachſen=Meiningen; der Großfürſt
Sergius von Rußland; die Prinzeſſin Victoria von Heſſen (
ver=
mählte Prinzeſſin von Battenberg;; Prinz Albrecht von Preußen,
Prinzregent von Braunſchweig; die Prinzeſſin Friedrich Karl von
Preußen; der Erbgroßherzog von Heſſen und bei Rhein: die
ver=
witwete Landgräfin von Heſſen; der Herzog Ernſt Günther zu
Schleswig=Holſtein; die Prinzeſſin Sophie von Preußen; der Herzog
Johann Albrecht von Mecklenburg=Schwerin: die Prinzeſſin
Mar=
garethe von Preußen; der Prinz Aribert von Anhalt; die
Erb=
prinzeſſin Reuß jüngerer Linie; der Prinz Karl von Hohenzollern;
der Prinz Friedrich von Hohenzollern; dem hohen Brautpaare zur
Linken lalſo neben dem Bräutigam) die Kaiſerin und neben
der=
ſelben der Großherzog von Heſſen und bei Rhein; ferner der
Reihen=
folge nach: die Kronprinzeſſin; der Kronprinz von Griechenland:
die Prinzeſſin Albrecht von Preußen; der Prinz Friedrich Leopold
von Preußen, die verwitwete Herzogin Wilhelm von Mecklenburg=
Schwerin; der Prinz Heinrich von Heſſen und bei Rhein; die
Prin=
zeſſin Victoria von Preußen; der Prinz Wilhelm von Heſſen und
bei Rhein; die Prinzeſſin Alix von Heſſen; der Herzog Georg
Lud=
wig von Oldenburg; die Herzogin Johann Albrecht von
Mecklen=
burg=Schwerin; der Erbprinz von Sachſen=Meiningen; die
Prin=
zeſſin Friedrich von Hohenzollern; der Erbprinz von Hohenzollern;
der Erbprinz Reuß j. L.
Die Speiſekarte für die Vermählungsfeier iſt nach Angabe der
Kaiſerin vom Oberhofmarſchallamt aufgeſtellthworden. Dieſelbe war
bei einem Buchdrucker in Beſtellung gegeben und beſteht aus einem
ſtarken Elfenbeinkarton in großem Oktavformat, deſſen Vorderſeite
ein etwa fingerbreites Goldband umzieht, innerhalb deſſen der Druck
ſteht. Mit Ausnahme des Datums „Charlotienburg, den 24. Mai
1888 iſt der Text franzöſiſch, entbehrt jedoch der Ueberſchrift
„Menut. Der einzige künſtleriſche Schmuck der Karte beſteht in
einer ſeitwärts geſetzten Vignette, welche, in Kupfer geſtochen, das
Reſidenzſchloß Charlottenburg und die gekrönten verſchlungenen
Anfangsbuchſtaben der Namen des Brautpares zeigt. Das
Hoch=
zeitsmahl hatte folgende Gänge: Potage consommé la régenee.
Saumon du Rhin, sauce genévoise. Filet de boeuf la fnanciére.
Homards la gelée, sauce mayonnaise. Poulardes roties. Salade.
Compote. Asperges, Sauce hollandaise. Pain de fraises la
Chantilly. Pailles au parmesan. Dessert.
Dodes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
t4
Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir
die ſchmerzliche Mittheilung, daß unſer lieber Gatte,
4 Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel
Horr Horita Ehrmang
heute Morgen nach kurzem Leiden im 77ſten Lebensjahre
ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt und Frankfurt a. M.,
den 24. Mai 1888.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet ſtatt: Sonntag, 27. Mai,
Vor=
mittags 10 Uhr, vom Sterbehauſe, Waldſtraße 44.
Darrkſagitrrg.
(5893
Für die zahlreichen Beweiſe der Theilnahme an dem uns
betroffenen ſchwerem Verluſte ſagen wir hierdurch unſeren
innigſten Dank.
Famllie Leinberger.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion Carl Wittich.