Aonnemenlsprel=
vlerdeljähtlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Aringerlohn. Auswürtz werden von
dllen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
egengenomman zu 1 Mark 50 Pf.
wQnartal incl. Poſtaufichlaz.
40.
151. Jahrgang.
Inſerat=
Mit der Sonntags=Beilage:
Eo, untttyutih
verdenangezenmenz i Darnſad
don der Exppedition, Rheinſte. R. V.
mBeſſungen von Friedz Buze.
Holzſtraße P. 1, ſvie anzuii
von allen Anuoneen-Epeditione.
Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts. des Großh. Polizeiamts und ſämmllicher Behörden.
Ne 93.
Dienstag den 15. Mai,
1888.
Bekanntmachung.
Die Weißbinderarbeit bei Herſtellung
des äußeren Verputzes an der Wohnung
des Pallaswvieſenwärters ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 17. Mai l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 33,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 9. Mai 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Niedlinger, Beigeordneter. (5393
Pnſprüche jeder Art an den unter der
44 Rechtswohlthat des Inventars
erb=
lich erworbenen Nachlaß des
Weißbinder=
meiſters Wilhelm Wolf (.) erſten zu
Beſſungen ſind bei Meidung der
Nicht=
berückſichtigung binnen einer Woche hier
anzumelden.
Großherzogliches Amtsgericht
Darmſtadt I.
(5496
Aufforderung.
Auf Antrag des Peter Völger II.
von Arheilgen wird die Wittwe des
Wil=
helm Hohenſchild, Eliſabetha geb. Völger,
ſowie Johannes Berk, Sohn des verlebten
Philipp Berk von Erzhauſen, beide mit
unbekanntem Aufenthalte abweſend,
auf=
gefordert, ſpäteſtens Ende Auguſt l. J3.
Erklärung über das Teſtament der
Hein=
rich Völger L. Eheleute von Arheilgen
abzugeben bezw. Erbanſprüche anzubringen,
als ſonſt das Teſtament als für gültig
anerkannt behandelt und die zum
Ein=
trage des Eigenthumserwerbs (urch
Erb=
folge) in das Mutations=Verzeichniß
er=
forderliche Urkunde ausgeſtellt werden
wird.
Darmſtadt, den 9. Mai 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
15497
Dr. Weiß.
Bennnutmnchung.
Mittwoch den 16. Mai, Morgens von 8 bis 10 Uhr,
wird das Schulgeld pro 11. Quartal 1885 für das Großherzogliche
Realgym=
naſium, der Realſchule und deren Vorſchule, in dem Realſchulgebäude erhoben.
Darmſtadt, den 5. Mai 1888.
Die Stadtkaſſe:
Kriegk.
(233
4.
Perrigerungs-Anzigk.
Donnerstag den 17. Mai 1888, Vormittags 10 Uhr
anfangend,
werden in dem Saale der Reſtauration zur Roſenhöhe, Ecke der Mühl= und
Nundethurmſtraße, durch den Unterzeichneten
an Sattlerwaaren: circa 1¼ Dutzend Handkoffer in verſchiedener Größe:
1 Partie Reiſeſäcke, 1 do. Schulranzen, 1 do. Damenhutkoffer; an Jagd=
Utenſilien: 1 Partie Jagdtaſchen, Jagdpatrontaſchen, Jagdgamaſchen,
Hunds=
peitſchen u. A. m.; ferner an Mercerie= und Kurzwaaren: 1 große Partie
Schürzen, Mädchen= und Knaben=Hemden, Taſchentücher, Cravatten,
Unter=
hoſen, Kinderröckchen und =Jacken, Rüſchen, Litzen, Gummiband, Kümme,
Broſchen, Ketten und eine große Partie Spielzeug, Puppen ꝛc.;
außer=
dem circa 400 verſchiedene Volksbücher (für Wiederverkäufer geeignet),
ſog. Modellirbogen, Bilder, Hausſegen und ſonſtige Papeterie=Artikel, ſowie
2 Meßſtände, diverſe Kiſten, 6 große Fußteppiche, 8 Steppdecken, diverſe
neue Knabenanzüge, 6 Paar Damenpantoffeln, 1 Partie Eau de Cologne,
1 Partie Tapeten mit Borden; an Mobilien: 1 neues Damaſtſopha (
Ge=
winnſt der hieſigen Gewerbehalle=Verlooſung), 2 neue polirte halbfranzöſiſche
Bettſtellen, 1 Nähmaſchine, 1 Badeofen,
oͤffentlich unwiderruflich gegen Baarzahlung verſteigert.
Außerdem ſollen noch zum Ausgebot kommen:
1 Kaſſaſchrank, 1 Kanapee mit 6 gepolſterten Stühlen, 1 Glasſchrank, 3
Se=
kretäre, 1 Schreibſekretär, 2 Schreibtiſche, 8 Kommoden, 6 Kanapee's, 1
Hobel=
bank, 1 Pult, 1 Copirpreſſe, 1 Winter= und 1 Sommer=Ueberzieher, ½ Otzd.
Herrenhemden, 1 Herrenanzug, 2 Bände Creymann Bauconſtructionslehre,
60 Hefte Maſchinenbau von Weitzel, 6 Flaſchen Haaröl, 3 Packet Poudre,
10 Pack Seife, diverſe Bürſten, 1 Theke, 1 Seſſel, 1 Tiſch, 1 runder Tiſch
mit Decke, 1 Vogel mit Käfig, 2 Spiegel, 22 div. Bilder, 1 Klavier, 1
Pia=
nino, 1 Eckſchrank, div. Glasartikel, 1 Pendule, 1 Pfeilerſpiegel, 1
Waſch=
kommode, 3 Stück Bettzeug, karrirt, circa 120 Meter Buckskin, 1
Küchen=
ſchrank, 2 Hängelampen, 1 ſilberne Damen=Cylinderuhr mit Kette, 1 große
Partie Kurz= und Weißwaaren, 46 Kiſtchen Cigarren, 1 Leiterwagen.
Darmſtadt, den 12. Mai 1888.
e„
9
Wikkich, Großh. Gerichtsvollzieher.
8
Wilhelminenſtraße 3.
199
1340
Nr. 93
Das Schulgeld pro 11. Quartal 1888
für die Vorſchule des Gymnaſiums wird morgen Nachmittag von 2 bis 4 Uhr
in dem Muſikſaal des Gymnaſiums, Zimmer ebener Erde Nr. VII. im Nordbau,
nach den bisherigen Sätzen erhoben.
Darmſtadt, den 15. Mai 1888.
Großherzogliche Gymnaſialkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.
[5499
VerſteigerunggAnzeige.
Mittwoch den 16. Mai 1838, Vormittags 9 Uhr,
werden im Müller'ſchen Saale (Ecke der Mühl= und Nundethurmſtraße)
nachver=
zeichnete, zu einem Nachlaß gehörige, gut erhaltene Mobiliar=Gegenſtände, als:
3 vollſtändige Betten mit Sprungfeder=Matratzen, 2 Roßhaar=Matratzen nebſt
Keil, 1 Roßhaarkiſſen, 1 Sopha, 1 polirter Ausziehtiſch, 1 großer runder und
1 ovaler Tiſch. 3 ⬜Tiſche, 1 Waſchtiſch, 1 Nachttiſch, 1 Seſſel, 6
Rohr=
ſtühle, 1 Pfeilerſchrank, 1 Conſol mit Marmorplatte, 1 Spiegel, 1
Küchen=
ſchrank mit Glasaufſatz, 3 Fahnen, Haus= und Küchengeräthe, ſowie Kleider=
und Leibwäſche ꝛc.,
öffentlich gegen baare Zahlung verſteigert.
D. Scharmann, Amtsgerichts=Taxator. 3.
14.
LRanntmamung.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Zahltage bei der
israelitiſchen Gemeindekaſſe dahier (Gemeinde=Einnehmer C. Flehinger,
Wilhel=
minenſtraße Nr. 3 (Heſſiſches Haus) wie folgt feſtgeſetzt worden ſind:
a) des ganzen Jahres über jeden Montag, Vormittags von 8-12 Uhr;
in den Monaten Auguſt, Oktober, Dezember und Februar, in welchen die
Umlagen fällig werden, in jedem dieſer Monate die erſten 7 Tage, von 8
bis 12 Uhr.
Darmſtadt, den 11. Mai 1888.
(5500
Der Vorſtand der israelitiſchen Religionsgemeinde.
Witlas.
Die ſo beliebten Sorten Mehl der Firma Ludwig
Jung=
manu hier, als:
ächt ungar. Kaiſer=Auszug Nr. 0,
wirttemb.
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feinſtes Blüthenmehl,
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G
0
155.
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Hilcheonscite ohne fucher; ſar Franle und
einder öralich emipſoilen. éih Wig. per Büchse.
Hindermiloh, Povtvilldoat, fur Säuglings
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D9=
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oh-
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voduoke. Meh Auicbach Mohl, Pohlondit, oss
reiner Milchsubslanz, schr fraſiige,
knochen-
bildende und auagiebige Nahrung für entwöhnie
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(5502
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(5308
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(3439
[ ← ][ ][ → ]Nr. 93
131
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„ Aurickeln
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(vormals J. E. Richter)
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Aetien-Capital Hark 3,000000. - oingetheillt in 2000 Aetion
All j0 Hark 1000.
Dir Geſelſchait ſet die bekannten in Hanburg biäher unter der Firma J. F. Aichter belriebenen Geſchäſe ſort und
gehören dazu:
Die Buch, Stein und Lichdruckerei, Lilhograohie, Tylogrohe, Chenigrapbiſche Anſal, Schriſlgieberei,
Galbano=
plaſik, Stereothpie, Buchbinderei, Linir=Anſtalt, Tiſchlerei und mechaniſche Werkſtätte; ferner: ſämmtliche
Ma=
ſchinen, Utenſilien und das geſammte Inbentar;
die Berlagsbuchhandlung mit allen Vorraͤhen und mit ſammtlichen Verlags= und Autorrechten, Original=Zeichnungen,
Holzſchnitten, Aetzungen, Eliches, Sterolhpplatten, Matern und Lithographien;
das Vetlagbnacht der Zelung Meſorns mit ſünmnlchen Holaſhilten, Aehungen, Cuches und dem gehonmtn zu
dieſem Verlage gehörenden Juventar;
das Papier= und Formular=Lager;
endlich die ſammlichen werthvollen Grundſücke des Vorbeſitzers: Große Bleichen Nr. 31 bis 39 und Bleichen=
Brücke Nr. 10 bis 14.
Zur Abloſung ſämmtlicher auf den Grundſtücken haflenden Hypotheken und zur Bezahlung des durch das
Actien=
apilal nicht gedeckten Theiles des Kanſpreiſes, findet auher dem in Aetien beſtehenden Grundeapital, die Ausgabe von
Prioritäts=Obligationen zum Geſammtbetrage von M. 1800,000. - ſtatt. Dieſelben lanten auf den Inhaber, werden
mit 4o per anno verzinſt und ſpäteſtens innerhalb 50 Jahren al pari amortiſirt. Außer dieſen M. 1800,000. - 4½
Hbligakionen ruht noch eine jährliche Staatsreute von M. 534. - auf dem Grundeigenthum der Geſellſchaft.
Die mit der Grundung verbundenen Koſten, ſoie der Aclien= und Obligationen=Stenpel ſallen der
AckiensGeſal=
ſchaft nicht zur Laſt, ſo daß dieſelbe ohne jeden Gründungsaufwand ins Leben tritt.
Die nebernahme der Geſchäfle geſchah mit der Maßgabe, daß der geſammte Betrieb ſeit 1. Januar 1888. als für,
Rechung der Ackien=Geſellſhaſt geführt, angeſehen wird. Das 1. Geſchäflsjahr läuſt vom 1. Januar 1888 bis 30. Jumni 1889.
(Fortſetzung ſiehe neben.)
[ ← ][ ][ → ]1343
Gr. 93
Die Eröſſungs=Bilanz der Geſellſchaſt ſtellt ſich per 1. Januar 1888 wie folgt:
78 —
43 78 99 3856825. 99
=Grundſtücke und Gebäude
r=Maſchinen und Utenſilien
Dr=Vorräthe an gangbaren Büchern und
Werken; ferner ſämmtliche Autor= und
Verlagsrechte ſowie das Verlagsrecht der
Zeitung, Reform'; des weiteren
ſämmt=
liche erworbenen Manuſcripte,
Holz=
ſchnitte, Elichés, Matern, Steine ꝛc.
Debitoren
Effecten
Hypotheken
Caſſa
Papiervorräthe, Buchsbaumholz ꝛc.
Angefangene Druckerei=Arbeiten
46
2,100,000
480,000
1100,000
91,429
6591
6,000
3733
34,400
34681
3856825
1 Von erſten Matlern ſo gelſchäht.
zx Geſchitzt auf circa M. 579,000.
4a1 Die Boräthe an gangbaren Büchern und Werken lalles andere zum Papierwerthe angenommen) in Hamburg, Leipzig und incluſive der
Commiſſinslager ſind von den Veamten der Geſellſchaft aufgenommen und ergebei, bei durchaus niedriger Schäzuüng, den Betrag von cirta M. 163000.
Die Geſchäfte der Firma J. F. Richter beſtehen bereits über 40 Jahre. Die Leitung des Verlags, der Druckerei
und der Zeitung „Reſorm= befindet ſich in bewährten Händen, welche der Geſellſchaft ohne größere Belaſtung auch weiter
erhalten bleiben.
Die Miethen der Grundſtücke betragen circa M. 117000. - per Jahr und ſind einer weiteren Steigerung fähig.
Die bisherigen Ergebniſſe der Geſchäfte der Firma J. F. Nichter, deren geſammte Activen von der Geſellſchaft zu
mäßigen Preiſen erworben wurden, ſind ſeit einer Reihe von Jahren ſehr günſtige geweſen.
Die Verkäuſer haben ſich einen erheblichen Theil des Geſammt=Capitals theils in Actien, theils in Obligationen
reſervirt.
Vorlags-Anstalt und Druckoroi-Aetien-Gesollschaft
(vormals J. F. Richler) in TAIVVRI.
Der Verwaltungsrath.
Auf Grund des vorſtehenden Proſpectus gelangen die Actien der Verlags=Anſtalt und Druckerei=Actien=
Geſell=
ſchaft (vormals J. F. Richter) in Hamburg zur Emiſſion und nehmen Boranmeldungen zum Preiſe von 130 pCt. zuzüglich
Stückzinſen 4 pCt. vom 1. Januar 1888 ab, bis zum Abnahmetage,
am HG. Hal D. C.
das Bankhaus von Erlanger & Söhne in Frankfurt a. M.,
die Auglo=Deutſche Bank in Hamburg,
das Bankhaus Doertenbach & Comp. in Stuttgart,
in den üblichen Büreauſtunden an.
Früherer Schluß bleibt vorbehalten.
Bei der Anmeldung iſt eine Caution von 20 pCt. in Baar oder Werthpapieren zu hinterlegen, welche bei der
Ab=
nahme verrechnet reſp. zurückgegeben wird.
Die Zutheilung geſchieht nach Ermeſſen der Zeichnungsſtellen unter directer Benachrichtigung an die Zeichner.
Die Abnahme der zugetheilten Stücke kann vom 23. Mai ab erfolgen und muß ſpäteſtens am 31. Mai a. c.
be=
endet ſein.
Hamburg und Frankfurt a. M., den 12. Mai 1888.
Anglo=Deutſche Bank
in Hamburg.
von Erlanger u. Söhne.
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Kaſſenbffnung 3 Uhr; Anfang der 1. Tour 15 Uhr. Mit hoher
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nehmigung ſind die ſämmtlichen Promenaden um den Woog herum von
1½3 Uhr ab abgeſperrt. Entrée: Obere Promenade 50 Pfg.-
Untere Promenade (Sitzplätze) eine Mark. — Kinder zahlen die Hälſte.
Böte für 7 oder 8 Perſ. 20 M. - Hä Sollte ungünſtiges
Wetter eintreten, ſo findet die Vorſt. möglichſt doch noch am ſelben
Tage und zwar immer eine Stunde ſpäter - je nach Aenderung des
Wetters - um ¼6 od. ¼7 od. ½8 Uhr, bei andauernd ſchlechtem
Wetter am Donnerstag, 17. Mai, Nachm. 15 Uhr, ſtatt.
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Unwiderruflich nur eine einzige Vorſtellung.
Hochachtend, Impressario E. Grey.
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Die Liſte zu Anmeldungen liegt offen. Sprechſtunden Morgens
von 10-12 und Nachmittags von 4-6 Uhr.
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Lehrer geſucht.
Das Schulcuratorium der kaufmänniſchen Fortbildungsſchule
ſucht für die zu errichtende Parallelklaſſe einen geprüften,
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tigen, qualifizirten Lehrer. Der Unterricht in dieſer Abtheilung
erſtreckt ſich auf folgende Lehrfächer: Nechnen, Schönſchreiben, Ge
ſchäftsbriefe, einfache Buchführung, Handelsgeographie ꝛc. und iſt
an drei Abenden in der Woche von 8 bis 10 Uhr zu ertheilen.
Näheres Nachmittags zwiſchen halb drei und vier Uhr bei
Herrn Generalagent Schneider Schwanenſtr. 29, woſelbſt
auch ſchriftliche Anerbietungen bis zum Mittwoch den 16. Mai
d. J. entgegengenommen werden.
6534
Darmſtadt, im Mai 1888.
1345
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wünſcht franzöſ. Uuterricht zu
mäßigem Preis zu geben. Gefl.
D Anfragen beliebe man unler
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(5384
zu richten.
wird abgegeben, auch wird
das Setzen übernommen.
E. Sebulz, Gärtner,
Beſſungen. (5490
Schriftliche Arbeit,
wünſcht
Frau FranzBrockhofjun.,
Schirmgaſſe Nr. 1. 65536
R3e-46N
418
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Pracht=Exemplar, vorzüglicher Hofhund,
billig abzugeben.
[5492
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Uniformen, Bettwerk, Möbel u. ſ. w.
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Abonnements und Insorato
für das „Darmſtädter Tagblatt” mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden
jeder=
zeit angenommen und pünktlich beſorgt
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5523) Ein feines Hausmädchen, im
Nähen, Bügeln u. Serviren tüchtig, ſucht
wegen Abreiſe ihrer Herrſchaft zum 1.
Juni oder Johanni Stelle. - Frank=
Stellenbüreau, Eliſabethenſtr. 4.
5524) Ein anſtänd. Mädchen ſucht den
Tag über Stelle bei Kindern od. ſonſtige
Beſchäftg. Gölzenleuchter, Grafenſtr. 13.
5525) Ein fein. Hausmädch. u. eine
bürgerl. Köchin nach Aſchaffenburg
ge=
ſucht. Frank's Stellenb., Eliſabethenſtr. J.
5526) Ein ſtadtkundiger Mann ſucht
Stelle als Auslauſer. Wer? ſagt d. Exp.
5527) 2 Mädchen von 17 u. 34 J.
mit g. Zeugniſſen ſuchen Stelle. Näheres
Frau Holſchuh, Holzſtraße 13.
5469) In eine Krankenanſtalt werden
einige, tüchtige Krankenwärterinnen
geſucht, auch können daſelbſt anſtändige
Mädchen, welche ſchon einige Kenntniß
n der Krankenpflege beſitzen und ſich in
derſelben weiter ausbilden möchten, ſofort
Anſtellung finden.
Näheres in der Exped. d. Bl.
5528) Eine Kindergärtnerin zu 2
Kindern geſucht. Frank's Stellenbüreau,
Eliſabethenſtr. 4.
5529) Für gleich oder Johanni ein
ſorgſames Mädchen lauch Frau) zu
einem einjährigen Kinde geſucht.
WoL ſagt die Expedition.
5530) Ein williges Mädchen von 15
16 Jahren für den halben Tag mit Koſt
geſucht. Hoffmannsſtr. 17 part.
5531) Hausmädchen,
ſehr gut empfohlen, ſofort geſucht.
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für leichte, ſaubere Arbeit geſucht.
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199
1348
5540) Zuverläſſige Kinderfrau mit
guten Zeugn. geſucht. Heinrichſtr. 27.
5541) Ein anſtändiger, junger Mann
mit guter Schulbildung und ſchöner
Hand=
ſchriſt wird zu alsbaldigem Eintritt auf
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geſchriebene Offerten mit Zeugniſſen unter
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15 Jahren geſucht. Grafenſtraße 6.
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5543)
(tüchtige Speisarbeiter) geſucht.
Friedr. Wambold, Beſſungen.
5473) Geſucht ein tüchtiger
Kranken=
wärter, welcher im Haarſchneiden und
Raſiren geübt iſt, ehemalige Militär=
Lazarethgehülfen werden bevorzugt.
Näheres in der Exped. d. Bl.
5472) Suche für ein Colonialw. u.
Delicateſſen=Geſchäft einen tüchtigen
Hausburſchen.
Zu erfragen in der Expedition d. Bl.
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geſucht ein fleißiger, junger Mann,
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verheirathet, früherer Cavalleriſt.
Vor=
lage guter Zeugniſſe Bedingung.
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Wilhelmſtr. 6.
5545) Ein braver Junge in die
Lehr=
geſucht. W. Lohe, Tapezier,
Schloßgar=
tenſtraße 55.
5546) Ein braver Junge in die Lehre ſ3ug 203) 1003
geſucht. C. Walter, Schmied.
5078) 1 Lehrling für die Schloſſere,
und mech. Werkſtätte geſucht.
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Gvangeliſcher Ränner=YVerein.
Zur Beerdigung unſeres verdienſivollen Mitarbeiters Herrn Hofprediger E.
Grein werden die Mitglieder hiermit auf Dienstag Nachmittag 4½ Uhr
um recht zahlreiche Betheiligung gebeten.
Die Zuſammenkunft iſt am Sterbehauſe Neckarſtraße 5.
Darmſtadt, den 14. Mai 1888.
(5548
Der Vorstand.
E.
vxtraziige an Sonn= und zpeiertagen.
An jedem Sonntage bis Ende September d. J., ſowie am 2. und 3.
Pfingſt=
tage (21. und 22. Mai) werden nachverzeichnete Extrazüge mit I., II. und III. Claſſe
gefahren, wofür neben den gewöhnlichen auch die beſtehendeu Sonntagsbillete gültig
ſind.
Von oben nach unten zu leſen.
Nr. 27a
72 Vorm. ab Frankfurt
805 „
810
816
825
836
844
852
900
90s
922
935
940
anz Darmſtadt
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V Beſſungen
Eberſtadt
Bickenbach
Zwingenberg
Auerbach
Bensheim,
Heppenheim
Weinheim
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935 Abends
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905 „
ſab
an
ab
858
853
843
832
822
81=
8os
755
740
725
718
100
an Mannheim
ab
an Schwetzingen
ab
67s
3ug 244.
97
an Heidelberg
„
Darmſtadt, 1. Mai 1888.
Die Direction der
ab
500
(5282
Main-Neckar-Zahn.
5461) Ein geprüſter Heizer für
Dampfkeſſelheizung wird geſucht.
Näheres in der Exped. d. Bl.
4675) Mehrere Jungen finden bei
gutem Verdienſte leichte und dauernde
Beſchäftigung bei
Gebrüder Röder.
5079) Lehrling ſucht gegen Lohn
Fr. Müller, Schloſſermſtr., Karlsſtr. 36.
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gegenüber dem alten Palais.
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unter Leitung ihres Capellmeiſters Herrn H. Schulze aus Mainz.
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Augusta)
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vom 4. Angusl bis 9. Seplember.
Bröffnung des altdeutschen Pestplataes am 15. Juli. H
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armuth, Hyſterie ꝛc. ſind ſeit Jahrhunderten als ſpecifiſche Mittel bekannt: Georg=
Victor=Quelle und Helenen=Quelle. Waſſer derſelben wird in ſtets friſcher
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Verdauung leiden. Bei seinem grossen Nährwerthe und kleinen Volumen
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Ehren-Oiplom Antmerpener Meltausstellung 1885.
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Für die Waſſerbeſchädigten in Norddrutſchland
ſind bei unſerem Schatzmeiſter Herrn Wilh. Diefenbach bis heute weiter
ein=
gegangen: Electriſche Wäage 1 M. 65 Pf. Durch Kreisrath v. Bechtold im Kreiſe Erbach
i. Odenw. geſammelt 1000 M. Gemeinde Weiterſtadt 20 M. Gemeinde Arheilgen 100 M.
Chriſtoph Fey 2 M. Heinrich Fey 2 M. Von einem auf dem Chauſſeehaus abgehaltenen
Concert 12 M. Expedition der „Darmſtädter Zeitung, 3. Ablieſerung, 234 M. 2 Pf.
Als Hauscollecte in Erzhauſen, geſammelt durch Bürgermeiſter Berck 50 M. 70 Pi
Sparleihekaſſe Erzhauſen 10 M. Turnverein bei Wirth Haas in Erzhauſen 5 M. Durch
Kreisamt Heppenheim im Kreis Heppenheim geſammelt, 2. Ablieferung, 132 M. 11 Pf.
Von Freunden über Meer 34 M. Peter Raas, Trebur, 10 M. Geſammelt in Klein=
Rohrheim durch Bürgermeiſter Allendörfer 20 M. Zuſammen 1633 M. 48 Pf. Bis heute
Wir bitten diejenigen, welche die Abſicht haben für die
im Ganzen 19 161 M. 16 Pf.
Ueberſchwemmten noch etwas zu geben, uns das in den nächſten Tagen zugehen zu laſſen,
da wir beabſichtigen, unſere Sammlung Ende dieſer Woche zu ſchließen.
Für das Comite
WV. Dieſenhach, Rheinſtraße A,
v. Marquard,
Schatzmeiſter.
Vorſitzender.
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Damen-Thenter-Garderobe,
wie auch Straßen=Coſtüme billig zu
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5 Uhr bei Val. Schmidt, Gärtner,
Niederramſtädterſtraße.
[5552
Schiffsnachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 2.
Der Schnelldampfer „Aller; Kapitän H.
Chriſtoffers. vom Nordd. Lloyd in Bremen,
welcher am 2. Mai von Bremen abgegangen.
iſt am 11. Mai wohlbehalten in New=York
angekommen.
Jsraelttiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
Am Wochenſeſte.
Dienstag den 15. Mai am Vorabend des
Feſtes, um 7 Uhr.
Mittwoch den 16. und Donnerstag den
17. Mai an den Tagen des Feſtes, Morgens
um 8 Uhr.
Mittwoch Predigt um 8 Uhr 45 Min.
Mittwoch am zweiten Abend des Feſtes
um 8 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt in der Shnagoge der
sr. Religionsgeſellſchaft.
Schowuaus.Fest.
Mittwoch. 16. Mai. Vorabend7 Uhr 10 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr.
Abends 8 Uhr 30 Min.
Donnerstag, 17. Mai: Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr.
Feſtesausgang 8 Uhr 30 Min.
Samstag, 19. Mai: Vorabend 7 Uhr 5 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr.
Sabbathausgang 8 Uhr 35 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, 20. Mai an:
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 7 Uhr.
Azzainnazmnuiz-en
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 15. Mai.
Große Preiſe.
Zum Benefiz des Hofchorperſonals und unter
gefälliger Mitwirkung der Könial. Sächſ.
Kammerſängerin Fräul. Thereſe Malten.
Tannhäuſer.
Große Oper in 3 Akten von R. Wagner.
Eliſabeth: Frl. Thereſe Malten als Gaſt.
Anfang ½ Uhr. Ende nach 110 Uhr.
Letzte Vorſtellung vor den Ferien.
Nr. 93
F
4 14 1N1N1NdN
3
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rarur.ries
Heohholle n
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17³⁄₈
7⁄₈
Ml
REGG
darunter eine complet fürstlich eingerichtete
Wohnung von 8 Piécen,
zu deren gefl. Einſicht hochverehrliches Publikum ganz ergebeuſt einlade.
EDicte 4 Vimmer repräſeutiren 8 vollſtändige Cinrichtuugen nebſt
Küche und Badezimmer und bewegen ſich im Preiſe von M. 400 bis M. 6500,
ſo daß ſie für den einfachſten bis zum feinſten Geſchmack arraugirt ſind.
Das Fabrikat der Möbel iſt im Verhältuiß ſeiner Güte das denkbar billigſte,
beherrſcht gegenwärtig den Weltmarkt und iſt bezüglich ſeiner accuraten, gediegenen
Ausführung von keiner Konkurrenz übertroffen.
Da ich in Verbindung mit einem der erſten Mainzer Möbel=Architekten ſtehe,
befinden ſich ſtets in den Muſterzimmern neue Modelle, die au Schönheit der
Formen ſich vor allen anderen Fabrikaten ganz beſonders auszeichnen; dieſelben
werden in meinen Schaufeuſtern nicht ausgeſtellt.
½:
H
M
p odIO EkzKEnd
hz
Möbelfabrik,
WaTmsta dt,
Eliſabethenfltraße 3 4.
9
[1193
N½
ab
EId
Exm
41
„ATAN
A. Ar Ad. Anb dnd Ari A Aaöir ri dls R Ro 76 ont ö Rié Rö Rk R Rr. ;
d.
ir riltrntdreſerutbtestueraierthiri Aninrnrſtki
Ary;
Statt beſonderer Anzeige:
8.
Hicgmund Teitler,
Ged.
Vorlobte.
8 Lambsheim.
Darmstadt.
Mai 1888.
oooooooooooaoooeoeeoooooooonaanooooooeeoe
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer nahm am 12. ds. vormittags
den Vortrag des Grafen Hochberg entgegen und empfing ſodann
einen kurzen Beſuch des Fürſten Puttbus, worauf bis 11½ Uhr
der Kriegsminiſter und General von Albedyll Vortrag hielten.
Darauf war bis gegen 1 Uhr die Kaiſerin Auguſta zum Beſuch,
desgleichen ſpäter die Kronprinzeſſin mit Herzog Günther von
Schleswig=Holſtein, ſowie der Kronprinz und die meiningiſchen
Herr=
ſchaften mit Tochter.
Die „Nordd. Allgem. 3tg.- meldet vom 12. d.: Das Befinden
des Kaiſers macht gegenwärtig erfreuliche Fortſchritte. Infolge
des Fieberabfalls und reicherer Nahrungsaufnahme nehmen die
Kräfte zu, das Ausſehen iſt friſcher und geſünder. Der geſtrige
kleine Gang durchs Zimmer gelang ohne jede Anſtrengung und
Pulsbeſchleunigung. Der Schlaf iſt trotz der noch reichlichen
Ab=
ſonderung meiſt tief und erquickend, ſo daß der Kaiſer ſchon in
früher Morgenſtunde ſich ausgeruht hat und ſich zum Verlaſſen des
Bettes genügend gekräftigt fühlt, was aber erſt nach dem Beſuche
der Aerzte geſchieht.
Vom 13. d. wird gemeldet, daß der Kaiſer eine gute Nacht
hatte und die Kräfte ſichtlich zunehmen. Der Kaiſer verließ um
10 Uhr das Bett und ging ohne Hilfe in das Arbeitszimmer, wo=.
bei er zum erſtenmale ſeit der Kriſis Civilkleidung trug. Um
11 Uhr nahm der Kaiſer einen kurzen Vortrag des Grafen
Eulen=
burg entgegen.
Der Kaiſer hatte von Sonntag auf Montag eine recht gute
Nacht und erquickenden Schlaf; er ſtand Montag morgen um zehn
Uhr auf. Die Eiterung iſt geringer.
Wie nachträglich bekannt wird, hat Mackenzie am 10. ds.
nach längerer Zeit wieder eine Unterſuchung des Kehlkopfdeckels
des Kaiſers vorgenommen, die dadurch erſchwert iſt, daß nach einer
Tracheotomie der Kehlkopfdeckel nicht offen bleibt. Das lokale
Leiden ſoll, ſoweit dies zu erkennen möglich war, nur ſehr geringe
Fortſchritte gemacht haben.
Die Kaiſerin und die Prinzeß Victoria fuhren am 12. ds.
morgens nach Berlin zur Beſichtigung der Central= und anderen
Markthallen.
Kronprinz Wilhelm empfing am 12. ds. den Reichskanzler zu
einem längeren Vortrag.
Bei der Hochzeit des Prinzen Heinrich mit der Prinzeſſin Irene
von Heſſen werden von fremden fürſtlichen Gäſten der König von
Sachſen, als Haupt des ſächſiſchen Hauſes, und als Vetreter der
Königin von Großbritannien der Prinz von Wales anweſend ſein.
Die Neuvermählten werden noch am Abend des 24. ds. nach Schloß
Seine Reſidenz wird das
Erdmannsdorf in Schleſien abreiſen.
junge Paar auf dem früheren herzoglichen Schloſſe von Kiel
nehmen, das durch die Munificenz des hochſeligen Kaiſers zu einem
Fürſtenſitz umgewandelt worden iſt.
Der Reichskanzler Fürſt Bismarck beabſichtigt ſich demnächſt
für ca. 8 Tage nach Varzin zu begeben.
Die Beratung des Geſetzentwurfs, betreffend die Alters= und
Invalidenverſicherung der Arbeiter, in den Ausſchüſſen des
Bundes=
rates hat am 11. ds. begonnen und wurde am 12. ds. vormittags
von 10 Uhr ab fortgeſetzt.
Den „Berl. Polit. Nachr. zufolge haben nunmehr alle
Sprit=
jabriken von erheblicher Bedeutung ihren Beitritt zur Spirilusbank
erklärt.
Von nationalliberaler Seite iſt ein eigenartiges journaliſtiſches
Unternehmen beſchloſſen worden, welches lediglich der Förderung
der ſozialpolitiſchen Fragen gewidmet ſein ſoll, nämlich die
Grün=
dung einer „Deutſchen Arbeiter=Zeitungr. Dieſelbe wird vom 1.
Juli d. M. ab in Berlin erſcheinen und ſteht ſie unter der Aegide
des bekannten Sozialpolitikers und nationalliberalen
Reichstags=
abgeordneten für Bernburg=Ballenſtedt, W. Oechelhäuſer, während
außerdem noch eine ganze Reihe anderer hervorragender Mitglieder
der nationalliberalen Partei für das Zuſtandekommen des
Unter=
nehmens thätig geweſen ſind. Ob das neue Blatt indeſſen wirklich
zu dem angekündigten Zeitpunkte erſcheinen kann, hängt noch
weſent=
ich von der Unterſtützung ab, welches das Projekt in weiteren
73
1351
Kreiſen der Arbeitgeber und aller Arbeiterfreunde finden wird, denn
bei dem Abonnementspreiſe von nur 45 Pf. pro Quartal bedarf die
„Deutſche Arbeiter=Zeitung; ſeibſt bei nur einmaligem Erſcheinen
wöchentlich, in einer Auflage von mindeſtens 20000
Exem=
plaren der größten Unterſtützung, wenn ihre
Exiſtenzfähig=
keit geſichert werden ſoll. Das Blatt vill alle Fragen des
ſozialpolitiſchen Gebietes, in volkstümlicher, unparteiiſcher
Weiſe beſprechen und ſich hierbei namentlich bemühen, nach
Kräften zu einer Beſſerung des Verhältniſſes zwiſchen Arbeitgebern
und Arbeitnehmern beitragen, dabei aber im Allgemeinen den
Standpunkt der heutigen ſozialpolitiſchen Geſetzgebung wahren.
Neben dieſer ſeiner ſpeziellen Aufgabe wird das Blatt aber auch
die übrigen Gebiete menſchlichen Wiſſens, und insbeſondere die
ſchwebenden Zeitfragen keineswegs vernachläſſigen, hierbei jedoch
konfeſſionelle und ſpecifiſch politiſche Geſichtspunkte entſchieden
aus=
ſchließen. Die „Deutſche Arbeiter=Zeitung; iſt augenſcheinlich in
erſter Linie dazu beſtimmt, den Einwirkungen der
ſozialdemokrati=
ſchen Preſſe und Flugblätter auf die deutſche Arbeiterwelt
entgegen=
zutreten und man kann dem Blatte nur Glück zu dieſem
Unter=
nehmen wünſchen; inwieweit ihm die Löſung dieſer ſchwierigen
Aufgabe gelingen wird, iſt freilich eine andere Frage.
Heſterreich=Angarn. Die gegenwärtig in Wien befindliche
Königin von Serbien hat ihre Abreiſe auf nächſten Donnerstag
verſchoben; wie verlautet wird Königin Natalie überhaupt nicht
nach Serbien zurückkehren, da König Milan auch aus politiſchen
Gründen in die Rückkehr nicht einwilligt.
Der Kaiſer empfing Samstag mittag den am morgen in Wien
eingetroffenen Prinzen Alexander von Heſſen in halbſtündiger Audienz.
zu welcher der Prinz mittelſt Hofegzipage abgeholt worden war.
Die Erzherzöge Eugen Ferdinand von Toskana und Rainer gaben
für den Prinzen in deſſen Abſteigequartier Karten ab.
Franſtreich. Das Miniſterium des Aeußern dementiert die
Nachricht, daß zwiſchen der deutſcheu und der franzöſiſchen
Regie=
rung diplomatiſche Noten über den Zwiſchenfall in Belfort
ge=
wechſelt worden ſind.
Bei einem am 11. in Lille ſtattgehabten Bankett hielt
Bou=
langer einer Rede, in welcher er auf die Ohnmacht und Unfähigkeit
der Kammer hinwies und die gegen ihn gerichteten Vorwürfe als
eine Inſurrektion der Kammer gegen die Wähler bezeichnete. Die
500 Nichtstuer in der Kammer müßten ein tiefes Bewußtſein von
ihrer Unpopularilät haben, um ſich wegen der geringſten
Hand=
lungen eines entwaffneten Mannes, wie er es ſei, Sorge zu
machen. Seine Wahl im Norddepartement habe Frankreich
aufgerüttelt. Die Worte „Auflöſung und Reviſion der
Ver=
faſſung; haben das Parlament gezwüngen, aus ſeiner Letargie
herauszutreten. Er werde das Werk der Reform mit Ruhe und
Stetigkeit weiter verfolgen; das aber ſei nicht möglich bei einer
Verfaſſung, welche die Miniſterien ganz und gar der Verfügung
unmoraliſcher Koalitionen überantworte. Die Abgeordneten würden
gewählt, um ſich mit dem Lande zu beſchäftigen; ſtatt deſſen
be=
ſchäftigen ſie ſich mit ſich ſelbſt. Dieſe Narrheit müſſe aufhören;
er verſpreche Alles aufzubieten, um dieſem Zuſtande ein Ende zu
machen, das Land gehöre nur ſich ſelbſt.
Der Ausfall Boulangers gegen das Kriegsgericht in Marſeille
in Sachen Chatelains macht überall den übelſten Eindruck, beſonders
aber in militäriſchen Kreiſen. Der „Temps' berichtet: „Boulanger
ſchreckt vor nichts zurück und fühlt kein Bedenken, die verblendetſten
Leidenſchaften gegen diejenigen aufzuregen, deren Kamerad oder
Vorgeſetzter er war."
Engkand. Im Oberhauſe wies der Herzog von Cambridge
die Angabe, er ſei der Verfaſſer eines von dem „Daily
Telegraph=
am 11. über den Zuſtand des engliſchen Heeres und der engliſchen
Flotte gebrachten Artikels, entſchieden zurück; er könne nur an den
Erklärungen feſthalten, die er jüngſt vor dem Komite des
Unter=
hauſes abgegeben habe, und könne dem Gerede nicht beipflichten, daß
eine unmittelbar drohende Gefahr vorhanden ſei. Lord Salisburh
ſprach ſeine große Befriedigung darüber aus, daß der Herzog von
Cambridge nicht diejenige höchſte militäriſche Autorität ſei, auf
welcher der Artikel des Daily Telegraph beruhe, und verwahrte ſich
gegen die Anſicht, daß die Regierung, weil ſie über dieſe Fragen
nicht ſpreche, denſelben auch keine Aufmerkſamkeitſchenke. Die
Zu=
ſtände des Heeres und der Flotte ſeien Dinge, über welche die
größte Zurückhaltung notwendig erſcheine, die Regierung könne der
Welt nicht Englands Stärke oder Schwäche, nicht die getroffenen
Vorſichtsmaßregeln und die Gegenſtände ihrer Sorge enthüllen.
Eine Unthätigkeit der Regierung würde bei der dermaligen
Welt=
lage aber eine ernſte, gefährliche Sache ſein. Der Miniſterpräſident
ſprach ſich ſchließlich gegen die Gepflogenheit hochgeſtellter Offiziere,
insbeſondere des Generals Wolſeley aus, Augriffe gegen die
Re=
gierung an Orten zu richten, wo ihnen unmöglich geantwortet
werden könne. Die Einnahmebudgetvorlage wurde in dritter Leſung
angenommen.
Wie verlautet, will Lord Woljeley infolge der Rede Salisburys
zurücktreten.
In einer Verſammlung der iriſchen Biſchöfe zu Clonleigh wurde
eine Reſolution gefaßt, in welcher erklärt wird, daß, obſchon das
1352
Nr.
päpſtliche Reſkript mit der größten Achtung betrachtet werden müſſe,
die Biſchöfe dennoch ſich verflichtet hielten, deswegen eine
Mittei=
lung an den Pavſt gelangen zu laſſen. In einem Brief des
Dub=
liner Erzbiſchofs Dr. Walſh heißt es, das päpſtliche Reſkript würde
weder der nationaliſtiſchen Bewegung noch der Nationalliga den
geringſten Nachteil bringen, Niemand ſei berechtigt anzunehmen,
daß der Papſt einen Triumph über die Bewegung betreffend die
iriſche Verfaſſung ſichern wolle; dieſelbe würde um ihrer ſelbſt
Willen den Sieg davontragen.
Der iriſche Abgeordnete Dillon iſt zu 6 Monaten Gefängnis
ohne Zwangsarbeit verurteilt worden.
Die Zuckerkonferenz hielt am 12. ihre letzte Sitzung ab. Das
Schlußprotokoll mit dem Entwurf einer Konvention wurde von
allen Vertretern unterzeichnet. Dieſelben werden den Entwurf mit
den entſprechenden Vorbehaltserklärungen ihren Regierungen
nun=
mehr unterbreiten und zur Unterzeichnung des Vertrages ſpäteſtens
am 16. Auguſt zuſammentreten.
Niederkande. Der „Staatscourant: veröffentlicht eine
Ver=
fügung des Miniſters des Innern, durch welche die Durchfuhr von
Hämmeln, Böcken und Ziegen aus dem Auslande verboten wird.
Itakien. Das permanente italieniſche Geſchwader geht am 14.
d. M. von Spezzia nach Barcelona. Der Herzog von Genua
be=
gleitet dasſelbe an Bord des „Beſuvio' ohne Kommandoübernahme.
Rußland. Der deutſche Botſchafter in Petersburg General
v. Schweinitz trat am 12. mit ſeiner Familie eine Urlaubsreiſe ins
Ausland an.
Aumänien. Der König und die Königin ſind am 12. zum
Sommeraufenthalt nach Sinaia abgereiſt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Mai.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Ordenskanzler Oberſt und Flügeladjutant la suite v. Herff,
den Generalmajor z. D. v. Becker den Oberſtlieutenant v. Naſo,
Abteilungschef im Kriegsminiſterium, den Oberſtlieutenant Beck,
Kommandeur des Gendarmerie=Corps, den Sekondlieutenant Kritzler
vom Feld=Art.=Regt. Nr. 27, den Oberlandesgerichtsrat a. D.
Geheimerat v. Heſſe, den Steuerkommiſſär Klingelhöffer aus Ober=
Ingelheim, den Kommerzienrat Diſch aus Mainz; zum Vortrag
den Staatsminiſter Finger, den Geheimen Staatsrat Hallwachs,
den Hofceremonienmeiſter Geheimerat v. Werner, den Geheimerat
Dr. Becker, den Hofjägermeiſter v. Werner, den Hoftheaterdirektor
Wünzer.
Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Irene empfingen am
Freitag den Ober= und Corpsauditeur Juſtizrat Lotheißen nebſt
Gemahlin, welche ein Hochzeitsgeſchenk überreichten.
- Als Hochzeitsgabe für Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Irene
haben die Damen der Hofgeſellſchaft eine Kopie des bekannten
Bildes von Profeſſor Angeli der Hochſeligen Großherzogin Alice
malen laſſen. Die Kopie iſt in äußerſt gelungener Weiſe durch
Herrn Gallerie=Inſpektor Hofmann ausgeführt worden und dürfte
das Bild in den nächſten Tagen der hohen Braut übergeben werden.
Am 1. Mai wurden die Militäranwärter: Johann Joſeph
Brückner aus Groß=Steinheim, Wilhelm Döll aus Villingen,
Wilhelm Gimbel aus Alsfeld, Leonhard Johann Hübner aus
Höchſt, Friedrich Wilhelm Klingemeier aus Bad=Nauheim,
Chriſtian Friedrich Weiſe aus Aſchersleben im Königreich Preußen,
Sebaſtian Zimmermann aus Crainfeld - zu Steueraufſehern
ernannt.
Ernannt wurden: am 8. Mai - der Kanzleigehilfe bei dem
Oberlandesgericht Ernſt Fink zum Kanzliſten bei dieſem Gericht,
der Kanzliſt i. P. und Kanzleigehilfe bei dem Landgericht der
Pro=
vinz Oberheſſen Friedrich Backhaus zum Kanzliſten bei dieſem
Gericht und der Kanzleigehilfe bei dem Landgericht der Provinz
Rheinheſſen Jakob Großard zum Kanzliſten bei dieſem Gericht.
— Militärdienſtnachrichten. Die nachbenannten Offiziere außer
Dienſten in der Landwehr u. ſ. w. wiederangeſtellt, und zwar: bei
der Infanterie zweiten Aufgebots: Premierlieutenant Rudolph,
zuletzt im 3. Großh. Heſſ. Inſ.=Regt. Nr. 117, CLandwehr=Bataillons=
Bezirk Bochum; bei der Kavallerie zweiten Aufgebots:
Sekond=
lieutenant Wätjen, zuletzt von der Reſerve des 1. Großh. Heſſ.
Drag.=Regts. Nr. 23 (Landwehr=Bataillons=Bezirk Düſſeldorf).
Großherzogliches Muſeum. Gemälde=Gallerie.
Neuausgeſtellt. Sechzehn Federzeichnungen, Landſchaften von
Fritz Vaer in München.
Wir führen in den ausgeſtellten Blättern des trefflichen Künſtlers
eine Reihe Federzeichnungen, landſchaftliche Stoffe behandelnd, vor,
die an liebevoller poetiſcher Erfaſſung der Natur ſowie an
tech=
niſcher Geſchicklichkeit und Fertigkeit auf gleichtüchtiger Höhe ſtehen
und von ernſiem feinfühligem Studium der Natur in ihren
ſtim=
mungsvollen Erſcheinungen, ſowie von wirklich künſtleriſcher
Auf=
faſſung zeugen.
Bei aller ſubtilen Behandlung und Turchbildung, die bei den
meiſten Blättern ſich findet, hat es der Künſtler doch immer
vorzüg=
lich verſtanden, den Ausdruck der Natur und ihrer mannigfachen
eigentümlichen Stimmungs=Erſcheinungen in breiter großer
künſtle=
riſcher Weiſe wiederzugeben, dieſelbe uns ſo poetiſch und zugleich ſo
wahr und individuell zu zeigen, daß die ausgeſtellten Blätter mit
zu dem Beſten gehören, was auf dem Gebiet der landſchaftlichen
Darſtellung dieſer Art geleiſtet wird.
Eine Reihe der vorzüglichſten Blätter dieſer Kollektion iſt
Eigen=
tum des Großherzoglichen Muſeums.
Dem Verordnungsblatt für die evangel. Kirche des
Großherzog=
tums entnehmen wir nachſtehende kirchliche Nachrichten aus der
Superintendentur Darmſtadt über das Jahr 1887. Als Dekan=
Stellvertreter wurden gewählt und beſtätigt: Pfarrer Römheld für
das Dekanat Darmſtadt, Pfarrer Hof für das Dekanat Groß=
Umſtadt. — Die Definitorialprüfung beſtanden: Ludwig Appel von
Arheilgen, Heinrich Loos von Alsbach, Wilhelm Scheid von
Darm=
ſtadt. — Als Pfarrverwalter wurden beſtellt: Schott für Goddelau,
ſodann für Rothenberg, Wehſarg für Egelsbach, Keil für
Neun=
kirchen. Wahl für Lampertheim. - Beſetzt wurden die Pfarreien:
Eſchollbrücken mit Pfarrer W. Römheld, Meſſel mit Pfarrer Dietz
ſvorher Redakteur zu Bielefeld, früher Pfarrer in Lardenbach),
Beſſungen mit Pfarrer F. G. A. Römheld, Arheilgen mit Pfarrer
Fuchs, Offenbach 11 mit Pfarrer Sahl, Rumpenheim mit Pfarrer
S. Eck (vorher in Odeſſa), Rimhorn mit Pfarrer Werner.-
Erledigt ſind die Pfarreien: Erbach (Diakonat L und 1I,
Hirſch=
horn, Fürth, Gernsheim, Güttersbach, Ober=Moſſau, Reichelsheim I.
Rothenberg, Zozenbach, Goddelau, Königſtädten, Walldorf,
Wor=
felden, Groß=Umſtadt (lutheriſche Pfarrei II), Groß=Umſtadt (
refor=
mierte Pfarrei 11), Egelsbach, Langen, Offenbach, Neunkirchen,
Ueberau, Nordheim. - Eingeweiht wurde ein neuer Kirchturm in
Beerfelden, eine Orgel in Reichelsheim.-Kirchenviſitationen fanden
ſtatt in: Auerbach, Bauſchheim, Brensbach, Dreieichenhain,
Egels=
bach, Gernsheim, Groß=Rohrheim, Groß=Umſtadt (reformierte
Gemeinde), Hahn, Kleeſtadt, Langſtadt, Leeheim, Michelſtadt,
Neun=
kirchen, Nieder=Beerbach, Ober=Ramſtadt, Offenbach (franz.
refor=
mierte Gemeinde), Reichelsheim, Reichenbach, Sprendlingen,
Wolfs=
kehlen, Zwingenberg. — Dekanatsviſitationen in den Dekanaten
Groß=Umſtadt, Offenbach, Zwingenberg. — Kirchengeſangvereine
beſtehen in 34, Chorſchulen in 4 Gemeinden.
E. Der vierte Kammermuſikabend des Darmſtädter
Quartett=
vereins, mit welchem die Konzertſaiſon wohl ihren Abſchluß
ge=
funden hat, brachte drei intereſſante Werke. Als erſtes die Niels
Gadeſchen Novelletten für Pianoforte, Violine und Violoncell, welche
den zu ſchätzenden Vorzug großer Einfachheit und Natürlichkeit
haben. Der muſikaliſche Gedanke iſt in jedem Satze ſehr knapp,
dabei aber immer klar und erſchöpfend zum Ausdruck gebracht.
Schuberts Es-dur-Streichquartett gehört trotz aller Anmut und
Melodienfriſche doch zu den Kompoſitionen, welche mehr in die
Breite als in die Tiefe gehen. Jedenfalls erreicht das Werk nicht
die Höhe des Demoll- und A-moll-Quartetts. Sehr intereſſant war
es uns, einmal wieder das große Hummelſche Septett für
Viano=
forte mit Streich= und Blasinſtrumenten zu hören. Es iſt dies
nach dem Urteil aller Kenner die vollendetſte der Hummelſchen
Arbeiten, eine gediegene und dabei glänzende, das Ohr mit
Wohl=
laut ſättigende Kompoſition. Die Ausführung war eine fließende,
höchſt temperamentvolle. Der dankbar geſchriebene Klavierpart
empfina unter den Händen des Herrn Kapellmeiſter de Haan ſeine
volle Bedeutung.
Se. Kgl. Hoheit der Großherzog ſowie Ihre Gr. Hoheit die
Prinzeſſin Jrene wohnten der Kammerſoirée bei.
Die Geſammtſumme der von den Landgemeinden des Kreiſes
Darmſtadt im Jahr 1888189 zu erhebenden Kommunalumlagen
be=
trägt 222 951 M., gegen 222 924 M. im Vorjahre. Wenn auch die
beiden Summen nahezu gleich ſind, beſtehen doch bei den einzelnen
Gemeinden weſentliche Unterſchiede, indem einige derſelben ſich zu
nicht unweſentlicher Erhöhung der Umlagen genötigt ſahen, andere
dieſelben wieder beträchtlich herabſetzen konnten. So ſtiegen
die=
ſelben in Geäfenhauſen von 7600 auf 10 2000, Ober=Ramſtadt von
21500 auf 24450, Roßdorf von 3300 auf 8550, Wixhauſen von
7000 auf 8500 M. Dagegen konnten herabgeſetzt werden die
Steuer=
beträge in Griesheim von 29774 auf 22101 M. Pfungſtadt von
42 000 auf 30000 M. u. ſ. w. Den höchſten Ausſchlagscosfficienten
hat Eich mit 43150 Pf., den niedrigſten Eſchollbrücken mit 9 282 Pf.
auf die Mark Steuerkapital.
Mit dem am vergangenen Freitag im Saal der „Traube
ſtattgehabten Quartettvereinsabend darf unſere diesmalige, ſehr
reichbedachte Konzertſaiſon, wohl, als abgeſchloſſen angeſehen
werden. Es fanden von Mitte Oktober v. J. bis Mitte dieſes
Monats nahezu 40 öffentliche Konzerte ſtatt, in welchen außer
unſeren wohlbekannten, heimiſchen Künſtlern auch bedeutende
fremde Kräfte, von denen wir nur Eugen d’Albert, Sophie Menter,
Marcella Sembrich und Nikita hervorheben, mitwirkten. - Die
in dieſen Konzerten benützten Flügel lieſerte ausſchließlich unſere
wohlangeſehene Firma A. W. Zimmermann. Sie ſtellte, je nach
Wahl der Künſtler, die Blüte der deutſchen Piano-Induſtrie:
Bechſtein, Blüthner, Schiedmayer & Söhne und Steinweg zur
Ver=
fügung und zwar oft in uneigennützigſter Weiſe, indem für vier,
zum Beſten der Witwen= und Waiſenkaſſe der Großh. Hoftheater=
Nr.
kapelle ſtattfindenden Konzerte, ſowie für dasjenige der
Barm=
herzigen Schweſtern und das für den Fond des Lehrerinnenſtiftes
veranſtaltete Konzert die Flügel gratis gegeben wurden. D. 8tg.
Guſtav Adolj=Verein. Der Centralvorſtand des Evangeliſchen
Vereins der Guſtav Adolf=Stiftung in Leipzig macht bekannt, daß
die 42. Hauptverſammlung des Geſamtvereins am 4.-6.
September d. J3. in Halle a. S. ſtattfinden werde und ladet
alle Mitglieder und Freunde des Vereins ein, ſich an dieſer
Ver=
ſammlung zu beteiligen. Diejenigen, welche etwa Vorträge auf der
Verſammlung zu halten wünſchen, haben ſolches bis 31. Auguſt
ſchriftlich beim Centralvorſtand in Leipzig anzumelden.
Nach längeren ſchweren Leiden verſchied Sonntag früh
Herr Hofprediger Grein im 55. Lebensjahr.
Die Brutzeit der Vögel hat jetzt allgemein begonnen oder iſt
bereits ſchon eingetreten. Wir wollen daher nicht verfehlen auf 8
368, Zifſ. 11. des R.=Str.=G.B. hinzuweiſen, welcher lautet: „Mit
Geldſtrafe bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen wird
be=
ſtraft, wer unbefugt Eier oder Junge von Singvögeln oder
jagd=
barem Federwild ausnimmt.
Morgen, Mittwoch, nachmittags 15 Uhr, wird Mr. Frankloff,
welcher momentan ſeine wunderbare Produktion des „Waſſerlaufens”
mit glänzendem Erfolg im Zoologiſchen Garten zu Frankfurt a. M.
abſolviert hat, eine einzige Vorſtellung in Darmſtadt geben, indem
er auf einem Faß über den großen Woog laufen wird. Dieſe
Jaſſerſport=Novität iſt die Erfindung eines Amerikaners und unter
dem Namen „Neptunlauf; bekannt. Zum erſten Mal ſoll zwiſchen
Brooklyn und New York ein ſolcher Verſuch gemacht worden ſein.
Hochſtehend auf einem ſchwimmenden Faſſe, das er mit den Füßen
durch die Wellen rollt, wird er das Waſſer überſchreiten. Mitten
auf dem Waſſer produziert er ſich in den verſchiedenſten Koſtümen
und Darſtellungen. Das eigenartige Schauſpiel iſt hier und auf
dem europäiſchen Kontinent überhaupt noch nicht gezeigt worden,
und es dürfte daher gewiß recht viele Zuſchauer anlocken.
Auf der Ausſtellung von Jagd= und Luxushunden in
Frank=
furt a. M. wurde der glatthaarige deutſche Vorſtehhund „Hermes:
des Herrn G. Diefenbach hier mit einem 2. Preis prämiirt.
Von den in Privatbetrieb befindlichen Heſſiſchen Nebenbahnen
ſind nunmehr auch die Fahrpläne der Linien Worms=Offſtein,
Oſthofen=Weſthofen und Reinheim=Reichelsheim erſchienen. Dieſe
Fahrpläne treten mit dem 1. Juni in Kraft.
Im ſtädtiſchen Hospital ſind im April d. J. 276 Kranken
mit 4639 Verpflegstagen verpflegt worden. Die Zahl der im
näm=
lichen Monat des Vorjahres verpflegten Kranken betrug 263.
„
Kleine Mitteilungen. Zwiſchen der Heidelbergerſtraße und
der Main=Neckar=Bahn, Diſtrikt Gemmerloch, entſtand am Sonntag
vormittag ein Waldbrand, wobei auf einer Fläche von circa
4 Morgen die Tannennadeln verbrannten, ohne dem Hochwald zu
ſchaden.
Wegen lüderlichen Umhertreibens wurden vier
Perſonen in Haft genommen.
0 Griesheim, 14. Mai. Zu Gunſten der
Waſſerbeſchä=
digten Norddeutſchlands wurden dahier im „Darmſtädter
Hofer in den letzten Tagen zwei Konzerte veranſtaltet; das eine
vom „Bürger=Verein= und das andere vom Geſangverein „
Lieder=
kranz.” Zum Gelingen des erſteren trugen insbeſondere die Herren
Gompf (Darmſtadt) und der achtjährige Fr. Müller (Darmſtadt),
welcher durch ſein ſehr gewandtes Spiel auf dem Klaviere die
Be=
wunderung aller Anweſenden erregte, in uneigennütziger Weiſe bei.
0 Griesheim, 18. Mai. Die Gründung eines „Allgemeinen
Sanitäts=Vereins” fand heute ſtatt. In den Vorſtand des
Vereins wurden folgende Herren berufen: Bürgermeiſter Maſſing,
Beigeordneter Philipps, Gemeinde=Einnehmer Kunz, Lehrer Heß,
Aug. Hoffmann, Val. Nothnagel II., Georg Becker III., Valentin
Baſſenauer und Valentin Schneider II. Der Verein zählt bis jetzt
20 Mitglieder. Der an hieſigem Orte ſchon über 20 Jahre
wir=
kende prakt. Arzt, Herr Dr. Jochem, ward zum Vereins=Arzt
er=
wählt.-
Der Maurer V. Münch, der ſich in Darmſtadt beim
Fallen von einem Baugerüſt ſchwere Verletzungen zugezogen hatte,
erſtarb geſtern.
4. Mainz, 13. Mai. Der Maurerſtrike iſt vorüber und hat
mit einer Niederlage der Gehülfen geendet. Zwar bemüht ſich die
Lohnkommiſſion die Geſellen noch zur Fortſetzung des Strikes zu
bewegen, aber vergebens. Nachdem einmal kleinere Gruppen der
Gehilfen zur Arbeit zurückgekehrt, iſt die Disciplin unter den
Strikenden gelockert und Einer nach dem Anderen ſucht allmählich
die Arbeit wieder auf. Auch ſcheinen die Unterſtützungsgelder
aus=
geblieben zu ſein, denn die Lohnkommiſſion war zuletzt ſelbſt ſehr
bemüht, Boden zu einem Ausgleich zu finden, was ihr indeß nicht
gelang, indem die Bauunternehmer nun ihrerſeits die Situation
ausnützen und noch in einer geſtern ſtattgehabten Verſammlung
be=
ſchloſſen, auf den früher feſtgeſetzten Bedingungen zu beharren.
Jene Bedingungen ſtellen die Arbeitszeit auf 11 Stunden pro Tag
feſt und beſtimmen eine Bezahlung von 32 Pf. pro Stunde. Was
die Fortſetzung des Strikes vollſtändig zwecklos macht, iſt, daß
die große Zahl der in Hechtsheim wohnenden Maurer morgen die
Arbeit wieder aufnimmt.
93
1353
J4. Mainz, 12. Mai. Die ſoeben zur Veröffentlichung
gelangen=
den Zahlen über die Weinaus= und Einfuhr in dem erſten
Quartal d3. Js. ſprechen nicht für eine Beſſerung des deutſchen
Weinverkehrs. Im erſten Vierteljahr 1887 wurden in Deutſchland
32240 Doppelzentner Wein gegen 27434 Doppelzentner in den
erſten drei Monaten d. J. eingeführt. Die Ausfuhr dagegen erzielte
113148 Dopvelzentner in 1887, gegen 103540 Doppelzenter in 1888.
Offenbach, 12. Mai. Rechtsanwalt Dr. Weber wird für das
von Herrn Landtagsabgeordneten G. Böhm niedergelegte Mandat
in Vorſchlag gebracht.
Karlsruhe, 10. Mai. Geſtern Nachmitag kurz nach 1 Uhr brach
in den Appartements der Erbgroßh. Herrſchaften im Schloſſe
Feuer aus, zum dritten Male ſeit verhältnismäßig kurzer Zeit.
Der Ofen befindet ſich unmittelbar am Kamin und haben die Balken
Feuer gefangen. Dadurch, daß der Brand am Tage zum Ausbruch
kam und gleich bemerkt wurde, iſt enormer Schaden verhütet worden,
denn der ganze Schloßflügel hätte andernfalls dem verheerenden
Ele=
mente zum Opfer fallen können. Die Erbgroßh. Wohnung wurde
geſtern zum Beziehen fertiggeſtellt, nun iſt dieſer Zwiſchenfall wieder
eingetreten.
Straßburg i. E., 12. Mai. Wegen fahrläſſiger Tötung der Wirthe
Mathis und Herter durch extractum ſtatt tinetura colchici (das
Gift der Herbſtzeitloſe) wurden Dr. Flocken zu 9 Monaten
Ge=
fängnis, wovon 1 Monat Unterſuchungshaft abgerechnet werden ſoll,
Apothekergehülfe Wolf zu 2 Monaten, ferner Apotheker Greiner
vegen Beihülfe zu 2 Wochen verurteilt. Der Apothekerlehrling
Andres wurde freigeſprochen.
Verlin, 12. Mai. Das Dreiradfahren iſt vom 12. ab in
ſämmtlichen Straßen Berlins freigegeben worden.
Berlin, 11. Mai. Im Prozeß Reiff wurde der Angeklagte
wegen Bankerotts, wiederholten Betrugs und Unterſchlagung zu
neunjährigem Gefängnis und fünfjährigem Ehrverluſt verurteilt,
unter Anrechnung eines Jahres aus der Unterſuchungshaft.
Danzig, 12. Mai. Die Prinzeſſin Marie von Hohenzollern=
Hechingen, die letzte ihres Stammes aus ebenbürtiger Ehe, iſt heute
mittag in Kloſter Oliva an einem Herzſchlag geſtorben.
Weimar. Die bekannte Geigerin Fräulein Arma Senkrah
Harkneß) hat ſich mit dem hieſigen Rechtsanwalt G. Hofmann
verlobt.
Wien, 13. Mai. Bei prachtvollem Wetter fand heute mittag
unter großem Pompe die Enthüllung des Maria=Thereſia=
Monuments ſtatt. Das Kaiſerpaar, ſämtliche Mitglieder des
Kaiſerhauſes, darunter auch die kleinſten Kinder, das
Diplomaten=
corps, der Klerus, die Hof= und Staatswürdenträger beider
Reichs=
hälften, die Generalität, das Offizier=Corps, die Maria=Thereſia=
Ordensritter, darunter Prinz Alexander von Heſſen, die
Mit=
glieder der beiderſeitigen Parlamente, die Gemeindevertretungen von
Wien und Peſt und ein hunderttauſendköpfiges Publikum wohnten
der Feier bei. Kardinal Ganglbauer pontifizierte ein Te Deum,
der Wiener Männergeſangverein ſang die Feſthymne. Die glänzende
Feier verlief ohne Störung. Der Bildhauer Zumbuſch, der Schöpfer
des impoſanten Kunſtwerkes, erhielt das Komthurenkreuz des
Franz=Joſefs=Ordens mit Stern.
Großhergogliches Hoftheater.
Sonntag, 13. Mai.
B. I. Daß Gounods„Fauſt' eine Lieblingsoper der
Darm=
ſtädter ſei, ließ ſich an dem Beſuch der heutigen Vorſtellung
un=
möglich erſehen. Wir erinnern uns nicht, jemals ein ſo leeres
Haus getroffen zu haben, im Sperrſitz konnte man die Perſonen
im Nu zuſammenzählen; das Publikum, welches neulich den Klängen
des „Troubadour= gefolgt war, hatte entſchieden die dreifache Stärke,
kurzum-
es war ein triſter Anblick. So etwas wirkt von
vorn=
herein unvorteilhaft auf die ganze Stimmung des Hörerkreiſes.
Man bedauert zwar die Sänger, welche genötigt ſind, unter ſolchen
Auſpicien zu ſingen, man ſagt ſich aber gleichzeitig auch, daß es
nicht anders zu erwarten war. Für Benefizvorſtellungen, welche
ans Ende der Saiſon fallen, müſſen unbedingt Werke von
Be=
deutung und Künſtler von Ruf erſcheinen. Hätte heute Minnie
Hauck geſungen oder vielleicht Mila Kropfer=Berger, das lieblichſte
Gretchen und die traumſeligſte Elſa, die man ſich denken kann,
das Kaſſenreſultat wäre trotz des herrlichen Sommerwetters ein
günſtigeres geweſen.
Frl. Loiſingers Margarethe iſt eine ſehr achtbare Leiſtung,
aber bei weitem noch nicht in allen Teilen ſo durchgearbeitet, daß
ſie mit den Glanzpartien der Künſtlerin, zu welchen wir u. a. die
Regimentstochter, Martha. Adalgiſa rechnen, in eine Reihe treten
kann. Dem Vortrag des ſich mit eigenen Betrachtungen kreuzenden
Volksliedes: „Es war ein König von Thule; iſt unſerem Gefühl
nach noch zu wenig Innerlichkeit beigegeben. Der Schmuckwalzer
kann auch noch ein entſchiedeneres Eingehen ins Detail vertragen,
ebenſo die weiteren Vorgänge in der Gartenſeene. Dagegen hält
ſich die Kerkerſcene vollkommen auf der vom Komponiſten gewollten
Höhe. Frl. Loiſinger wurde wiederholentlich gerufen und durch
lebhaften Beifall ausgezeichnet.
1354
Nr.
.r Bär, beſtens disponiert, führte ſeinen Fauſt in allen
Akten zu dem gewünſchten Erfolge. Großen, wohl verdienten
Bei=
fall errang namentlich die Antrittsarie im 3. Akte: „Sei mir
ge=
grüßt, Du heilge Stätte. Das Falſett wird in dieſer Nummer
von Herrn Bär ſehr kunſtvoll behandelt. Im Duett mit
Marga=
rethe paſſierten einige tertliche Jrrungen, die wir in Anſehung des
ſchönen Ganzen nicht beſonders unterſtreichen wollen.
Der Mephiſto iſt für Herrn Riechmann eine höchſt
undank=
bare Rolle. Trotz des beſten Willens und aller ihm zu Gebote
ſtehenden Schmuck= und Toilettenkünſte kann er ſich unmöglich eine
dem Mephiſtopheles entſprechende Maske zurechtlegen. Seine großen
Geſichtszüge, ſeine ins Reckenhafte gehende Figur paſſen ſehr wenig
für den diaboliſchen Begleiter Fauſts, den uch unſere Phantaſie nun
einmal als hager, ſchmächtig und geſchmeidig vorzuſtellen gewöhnt
hat. An dem Mephiſto des Herrn Riechmann nahm ſich die übliche
ſataniſche Tracht wie eine ſcherzhafte Maskerade aus. Mit der
geſanglichen Leiſtung kann man zufrieden ſein.
Frl. Finkelſtein hat ſich in ihre Frau Marthe Schwerdtlein,
ſie ſang ſie heute zum dritten oder vierten Male, ſchon recht
hinein=
gelebt. Warum aber ſie und ihr Partner, Herr Riechmann, in dem
bekannten Geſpräch, das in der Gartenſcene mit der Unterhaltung
zwiſchen Fauſt und Margarethe abwechſelt, ihre Promenade in ein
Hüpfen von der einen Seite der Bühne zu der andern umwandelten,
das iſt uns nicht klar. Die Komik der Situation wird dadurch um
nichts geſteigert, man wird nur unwillkürlich an „Gasparone
er=
innert, wo bekanntlich dies Springen von rechts nach links
vor=
kommt als Eſtrella und Benozzo ihre „ſtockfinſtre Nacht= abſingen.
Das ewige Luſtſpiellächeln, das Frl. Jungk als Sybel zur
Schau trägt, gereicht der Rolle nicht zum Vorteil, drückt ihr
viel=
mehr einen pagenartigen Charakter auf; der emphatiſche Ausruf
„Ich ſchütze ſiel bei Valentins Beſorgnis wird auf dieſe Weiſe
zur leeren, unmotivierten Redensart.
Für einen erſten theatraliſchen Verſuch kann man ſich den
Valentin des Herrn Arnold in jeder Beziehung gefallen laſſen.
Geradezu überraſcht hat uns das wirklich gewandte und auch
charak=
teriſtiſche Spiel. Die geſangliche Seite der Leiſtung ſtand im
An=
fange unter dem Druck einer großen Befangenheit, die aber in der
Hauptſcene des 4. Aktes einer gewiſſen Freiheit und Sicherheit
Platz machte. Die gute Schule und das muſikaliſche Verſtändnis
des Debütanten ſind unverkennbar.
.
Litterariſches.
Es mag manchen Leſer d. Bl. intereſſieren zu erfahren,
welche Aufnahme und Beurteilung das ſtaatlicherſeits inaugurierte
und geleitete Inventarwerk über die Kunſtdenkmäler in nuſerem Lande,
ſoweit dasſelbe bis jetzt erſchienen, auch in der auswärtigen
Fach=
preſſe gefunden hat und noch findet. Ein berufener Kritiker,
Dom=
kapitular Schnütgen in Köln, ſchreibt bei Beſprechung des vor
Jahresfriſt erſchienenen Bandes „Kreis Worms, bearbeitet von
Rechtsanwalt Ernſt Wörner in Darmſtadt; in dem neueſten Hefte
des in Trier erſcheinenden „Korreſpondenzblatt der Zeitſchrift für
weſtdeutſche Geſchichte und Kunſt= u. a. das Nachſtehende:
Von den 18 Kreiſen des Großherzogtums Heſſen, deren
Kunſt=
denkmäler nach einem von Profeſſor Schäfer ausgearbeiteten Plane
beſchrieben werden ſollen, hat der Kreis Offenbach die Reihe eröffnet
durch die gründliche Arbeit, welche im Jahrgang V 373 ff. unſerer
Zeitſchrift beſprochen worden iſt. An ſie ſchließt ſich unmittelbar
die Bearbeitung des Kreiſes Worms an, bei der die leitenden
Grundſätze, Drucker und Illuſtrator dieſelben geblieben ſind, nur
der Verfaſſer gewechſelt hat. Durch dieſen Wechſel hat die
Begeiſte=
rung für die Sache und die Gründlichkeit der Forſchung keine
Ein=
buße erlitten. Das Verſtändnis des Verfaſſers für die Werke der
Architektur, die in jeder Monumentalſtatiſtik weitaus den erſten
Platz einnehmen, für die kirchlichen wie für die profanen, macht ſich
überall geltend, nicht minder die Sorgfalt, mit der er ſich in alle
Formen derſelben vertieft hat. Aber auch die Schweſterkünſte, die
Malerei und Plaſtik, ſind ihm ſehr geläufig und mit den Kleinkünſten
lebt er gleichfalls auf vertrautem Fuße. Die Illuſtrationen
lausgeführt unter Leitung von Profeſſor Marx hier), unter denen
auch die erforderliche Anzahl von Grundriſſen, beruhen auf
vorzüg=
licher Auswahl, in der ſie als eine weſentliche Bereicherung des
kunſtgeſchichtlichen Formenſchatzes erſcheinen und ihre Ausführung
ent=
ſpricht in Größe und Technik allen berechtigten Anforderungen
Im weiteren bringt die vorliegende Beſprechung einen ganz
allgemein gehaltenen Ueberblick über den Inhalt des Werkes,
wo=
bei auch bemerkt wird, daß der Verfaſſer auf die Durchforſchung
aller der zahlreichen romaniſchen, gothiſchen, Barock= und Rococo=
Bauten des Kreiſes, die zum Teil im Laufe der Zeit umgeſtaltet
wurden, große Mühe verwandt hat, mit großem Eifer und Erfolg
die geſchichtlichen Anhaltspunkte ſammelnd und zuſammenſtellend,
auch den Steinmetzzeichen eine ganz beſondere Aufmerkſamkeit
ge=
widmet und dadurch für den Zuſammenhang der Bauhütten und
die Gemeinſchaftlichkeit des Betriebs dankbares Material gewonnen
hat.-Herr Schnütgen ſchließt u. a. mit dem Ausdrucke des Wunſches,
daß jeder folgende Kreis in ſeiner Bearbeitung ſich an die beiden
beſchriebenen würdig anſchließen möge.
93
Bodes=Arzeige.
(5554
Hiermit erſolgt die ſchmerzliche Mittheilung, daß
heute Vormittag ½4 Uhr in ſeinem 55. Lebensjahre
Herr Hofprediger Eruſt Grein
ſanft dem Herrn entſchlafen iſt. Mit der Bitte um ſtille
Theilnahme wird dieſe Nachricht insbeſondere denjenigen
gewidmet, welchen der Verſtorbene in ſeelſorgerlicher oder
chriſtlicher Vereinsthätigkeit nahe getreten iſt und welchen
nicht allen eine beſondere Mittheilung von ſeinem
Hin=
ſcheiden hat zugehen können.
Darmſtadt, den 13. Mai 1888.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Dienstag den 15. Mai,
mittags um 5 Uhr, ſtatt.
Nach=
(5555
GOOeS=Alrzelge.
(Statt jeder beſonderen Mittheilung.)
Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Nachricht,
daß unſer innigſtgeliebter Gatte und Vater
Theodor Haupt,
heute Nacht nach langem ſchweren Leiden ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 13. Mai 1888.
Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 3 Uhr
vom ſtädtiſchen Hoſpital aus ſtatt.
Bodes-Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe
Frau
Katharina Kröhl, geb. Heiliger,
nach ſchwerem Leiden in ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Um ſtille Theilnahme bitten
die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Dienstag Nachmittag 3 Uhr vom
Sterbehauſe aus, Liebfrauenſtraße 10, ſtatt.
Dodes=Arzeige.
555⁷
E=
Unſeren lieben Freunden und Bekannten machen wir
hiermit die traurige Mittheilung, daß unſere liebe Mutter
Louisa Winter, Rechnungsraths=Wittwe,
zu Schwabing am 5. d. Mts. nach längerem Leiden
ent=
ſchlafen iſt.
Mathilde Haeberle
und Familie.
Bertha Winter.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion Carl Wittich.