Abonnementapreis
vkrtelſkhelich 1 Marl 50 Pf. und
Brüngcrlohn. Kuswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
eegengenommen zu 1 Mart 50 Pf.
vw Quaaal incl. Poſtaufighlag.
Jd.
151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
verden angenommen; in Darmſtad.
von der Expedition. Rheinſtr. xr. 2a.
in Beſſungen von Friedr. Blbzer.
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auzwänz
den allen Annoncen=Erdeditionen.
Amtliches Organ
fuͤr die Behanntmachungen des Großl. Rreisamts. des Großh. Volizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
vonnerstag den 26. April.
1888.
B e k a n n t m a ch u n g.
Zur Vermeidung von Verkehrsſtockungen und Verhütung von Unglücksfallen auf der diesjährigen Frühjahrsmeſſe wird
das Fahren durch die Reihen der Verkaufsbuden hiermit verboten und darf über den Ludwigs= und Ernſt=Ludwigsplatz an
den Carouſſels und Schaubuden vorüber nur im Schritt gefahren werden.
Zuwiderhandlungen werden nach 8 366 Poſ. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuchs beſtraft.
Darmſtadt, den 21. April 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
(4688
Bekanntmachung.
Der Boranſchlag der Stadtkaſſe für das Verwaltungsjahr 1888-89 iſt im
Entwurf für 8 Tage, vom 27. April bis einſchließlich 5. Mai, auf dem
Stadt=
haus, Zimmer Nr. 13, gemäß Art. 83 der Städteordnung zur Einſicht offen gelegt.
Darmſtadt, den 25. April 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(4739
Ohly.
PferdeYrrkauf.
Freitag den 27. d. Mts., Vormittags 1 Uhr,
wird in der Artillerie=Kaſerne ein zum Militärdienſt unbrauchbares Pferd
oöffent=
lich und meiſtbietend verſteigert.
4740
Darmſtadt, den 25. April 1888.
Kommando der 1. Abtheilung Feldartillerie=Regmts. Nr. 25.
Heſſiſches
Evangeliſches Sonntagsblatt.
Wöchentlich eine Nummer von 8 Quartſelten.
Abonnements werden zum Preiſe von nur 39 Pfg.
für vaz Vierteljahr von der Unterzeichneten
1 ledenzeit entgegengenommen und die erſchienenen
Nummern nachgeliefert.
C.F.Winter'ſche Buchdr. in Darmſtadt.
= Vorzügliche
Gpolschartoſſehn,
per Kumpf 50 Pfg.,
per Malter 6 Mark,
Verkeigerunga-Anzeige.
Nächſten Freitag den 27. April, Vormittags 9 Uhr,
werden im Müller'ſchen Saale (früher Orb) Mühlſtraße:
1 7octaviges kreuzſaitiges Tafelclavier in Paliſander mit
Eiſenrahmen, 2 Sopha, 6 Stühle, Bettwerk, Tiſche, 1
Gold=
ſpiegel, Kleiderſchränke, 1 nußbaumene Bettſtelle mit Matratze,
Herren= und Frauengarderobe, Bettdecken, Bilder, Uhren,
Kom=
moden, Haus= und Küchengeräthe, 1 Eck=Etagère, 1
Hänge=
lampe, Stoffvorhänge ꝛc.,
verſteigert.
Adler, Hoftaxator.
4741
bei
4743
Heinrich Röhrich
gegenüber der kathol. Kirche.
CogmAd.
WVollst. Ersatz ſ. französischen)
o⁄er ersten deutschen Cognac-
Bren-
nereiv.
Gruner & Co.,
Giegmar i. 8.
Wielnals preissehrönt.
ſFin Eichenholz gewichſtes Schreibbüreau Waggi's Gouillon-Extract ergibt
momen=
zu verkaufen Carlsſtraße 46. (3537 M tan eine vollkommene Fleiſchbrühe.
Frima Hornbrod
empfiehlt
R. Sprengel, Bückerei,
Marktſtraße 6. 14480
170
5
[ ← ][ ][ → ]1160
Nr. 81
Amsverhaamf.
Um mein Waarenlager womöglich in der kürzeſten Zeit zu räumen, verkaufe
ich ſämmtliche Artikel zu jedem nur annehmbaren Preis.
Eaen Es beſteht hauptſächlich in einem großen Vorrath Sommer=Buckskins,
Kammgarnen und Paletotſtoffen ſowohl in hochfeiner, als auch Mittelwaare.
Leopold Wolt, Schuſtergaſſe 3.
W. Die Ladeneinrichtung iſt billig abzugeben.
4523
Dampt-Destillatiom
u. Neinessig.Fabrik.
Gegründet i833.
cherer éCo.n Lamgem
Main-Neckar=Bahn).
G
Georz
Feinste Maaro.
Billige Proise.
Nur an Wiederverkäufer.
(332
Preisliste und Muster gratis und franco.
Güllbbersalm,
prachtvoll rothſchuittig, per Pfund Mk. 1.20 und Mk. 1.50,
Nesersalm,
per Pfund M. 1.-,
Rheimsalm,
per Pfund Mk. 2.- und Mk. 2.40,
Soles, Ostender
per Pſd. Mk. I.
per Pfund 65 und 75 Pfg.
Lander,
Hechte,
per Pfund 65 und 75 Pfg.
Cabliau,
per Pfund 40 Pfg.
Beſte Qualitäten. Billigſte Preiſe!
Geſlügel ſtets friſch geſchlachtet!
Theodor Stemmer,
Eliſabethenſtr. 14.
[4744
Von Antoritäten empfohlen und seit 20 Jahren benährt.
ächt., concentr., b. Hustor,
Heiserkeit, Brust u. Lungeii.
Leflund Malz- Bhtrao -aurth, Anennach d-.
g0f bei Bleichsucht und
Eisen-Malu-Butr
Blutarmuth.
Chinin-Malz-Ertract
Frauen.
diätetische
für knochenschwache
Mittel. Ral Hah. Htr. nuseutvgobseat. diätetsche
peo4 für scrophulöse
Loberthran Maln- EAldot, personen.
Menthaunthnetea, nasa hittel.
zu verlangenz von Ed. Löflund, Stuttgart.
erntrna. l-Gfhund
2195
Die Höbolfabrihkvon G. Sohmilk,
Schlossgraben 13a..
empfiehlt ihr reichhaltiges Lager in ſelbſtgefertigten Polster- und Masten-
Möbeln. Große Auswahl in Spiegeln. Specialität in Bettladen, ſowie in
fertigen Betten von den einfachſten bis zu den eleganteſten.
Bettfedern, Flaumen, Drell und Barchent.
C Anerkannt ſolide Arbeit. Billigſte Preiſe. Langjährige Garantie. (3805
flogangbllcho
in großer Auswahl
bei
Emll Reksr,
Ecke der (4745
Schul= und Kirchſtraße.
Der ächte
BGI66lII FIöIlI.all
von
Ed. Pfannenschmidt, Danzig,
hat ſich anerkannt als der beſte u.
halt=
barſte Lack zum Anſtreichen der Fußböden,
ſeit über 14 Jahren vorzüglich bewährt
und iſt die Niederlage desſelben uur bei
Karl Watzinger,
11 Wilhelminenſtraße II.
Tüchtige Anſtreicher können beſtellt
werden.
(2520
Primd
Glacé=Handschuhe,
Specialität.
123
16b)
„Allzvdé Handsohuhe
(vorzüglicher Schnitt).
Anprohiren gestattet.
Schwarnsoid. Handschuhe,
garantirt echtfarbig.
Grossartige Auswahl.
J0RATmandeh.
KardsohUhe
zu Fabrikpreiſen.
horonz Dorh,
Handſchuhfabrik, (4746
Hudwigsstrasse.
Essohränke
neuester Construction
empfiehlt
L. Matthes,
Schützenſtraße 17. (4641
Nr. 81
1161
8
AEGtdh.
Soeben eine große Sendung in Neuheiten eingetroffen.
Feinſte Sachen zu enorm billigen, feſten Preiſen bei
H. Göttig-Woclael,
Ludwigsſtraße 17.
[4747
Entöltes Maisprodukt.
E5980U pu Winder und
Roͤh
k.engl. ofl. Wrankte mit Milcb
lleinige fahl. 65 , spezioll
ge-
erhöht die Verdaulichkeit der Milch. - In Colonial
eignet
u. Drog. Hdlgn.½ u. Pfund engl. 60 und 30 Pfg. - En-gros bei
Al-
bert Rosenthal, Frankfurt a. II.
[4081
(hen hohen Herrſchaften, ſowie geehrten Kunden halte auch in dieſer Meſſe mein
reichhaltiges Lager verſchiedener Sorten
454=Coer.
Homigläuehem,
Gbniie.
.N
als: Halle'ſche, Nürnberger, Thorner, Braunſchweiger, Baſeler
Pflaſter=
ſteine, Offenbacher Pfeffernüſſe, Griechiſche Mandelnüſſe in nur feinſten
Qualitäten, ſowie das anerkannt vorzügliche
B.
Lulſcrcrlundheitz-Augenbrud
nur allein ächt,
ſowie ff. gebraunte Zimmt= und Banille=Mandeln,
hiermit beſtens empfohlen.
Vr. Koch Hachſgr.,
Inhaber: Erust Moch.
Honigkuchen=Fabrik, Halle a. S.
Zur Meſſe: Mäs
Verkaufsbude am Schloßgraben, gegenüber Schwab.
sarx.
f=
GGEdhö Adr-Rdtb-
Um vor meinem Umzug nach meinem Hauſe „Kirchſtr. 5a
mein Lager zu räumen, verkaufe ich
Hantelets, Wegenminteh,
Hinder-
mänteh, Mleiderstoſſte, Tuche und
Wuchshiins
ſowie alle Ausſtattungs=Artikel bedeutend unterm
Selbſt=
koſtenpreis.
J. Lehmamm-Shmom,
4377
4 Markt 4.
Grösstou. billigste Bonugsquello
von
3
möͤglich.
Ouoioosh Ubh d. zulbhiohi
Vr. W. Schlüter,
7 Carlsſtraße 7.
dem Gymnaſium gegenüber.
E3 Unbedingt die größte Auswahl.
Garantire Engros=Preiſe.
Durch beſcheidene Ladenmiethe und eigenes
Fa=
brikat ſind mir bei beſtem Material obige Preiſe
[3398
Ueberziehen und Reparaturen an jedem Tage.
Feiſte
Rehbraten,
zu billigen Preiſen empfiehlt
RGITIOARONTIOU,
gegenüber der kathol. Kirche. l4748
Eahens Büllen,
oval, ſchwer, 3000 Liter, billigſt.
Näheres in der Expedition. (4132
Hier=Abſchlag.
Frische Eier zum Sieden
2 Stück 9 Pf., im Hundert billiger.
J. Buchhammer, Holzſtr. 12.
Kopfſalatpflanzen,
Kohlrabi=Wirſing=Weiß=,Rothkraut=
und Blumenkohl=Pflanzen in kräftigen
abgehärteten Pflanzen. - Frühlings-
Blamen, als: Aurikeln, Primeln,
Goldlack, Penſees, Silenen u.
Vergiß=
meinnicht, Nelkenſenker, ſowie, alle
Arten Sämereien beſter Qualität empfiehlt
Hricht Hr.Rheinſtr. 18.
. G.
in
L.uac. Heyl Sokzu
Aacto staldan. u. Eisabethonstr.s
empſehlt als Specialität:
fr.s usl. Ingverliqueur.
Nietorlagen:
A. borge. olasir. 17.
A. N. Peassol. Rhsls.-tr. iſi.
.h Hrlonsaee Krlt echdpiastri
.
7.
„
⁄½
A r iek. r.reie. ein.
Alte Petroleum-und
Wettlässer
werden angekauft bei
Reinrich Haas II., Küfermeiſter,
Beſſungen, Kirchſtr. 29. 14749
Farbſässer
für Blumenkübel geignet, billig zu
ver=
kaufen. Wor ſagt die Exped.
[4536
Zwei friſchmelkende Ziegen
zu verkaufen. Ballonplatz 7.
[4750
Ferüſt=, Baum= u. Bohnenſtangen,
Roſenſtäbe ſowie alle Sort. andere
Stangen liefert bill. Dehn, Soderſtr. 54.
Leere Eierkiſten Schuſterg. 5. (4544
1162
Nr. 81
Größte Neuheit auf hieſiger Meſſe.
Wuchonia Messerschärfer!
Derſelbe iſt in den meiſten Staaten Europas patentirt und
wirklich der bis jetzt einzig und allein daſtehende Apparat, vermittels
welchem man alle nur exiſtirenden Schneidinſtrumente, und wenn ſie
noch ſo ſtumpf ſind, in einer Minute haarſcharf machen kann. Der
Apparat iſt aus feinſtem engliſchen Silberſtahl verfertigt, iſt
ſtell=
bar, damit man jedes Inſtrument ſchärfen kann, als: Küchenmeſſer,
Tafelmeſſer, Tranſchir= und Wiegemeſſer, ſowie Taſchen=, Feder= und
Radirmeſſer. Scheeren, groß und klein, Futterklingen, Senſen und
Sicheln, Hackemeſſer, Aexte und Beile ꝛc. Daher iſt es jeder
Haus=
frau, ſowie Jedermann zu empfehlen, ſich dieſen Apparat anzuſchaffen,
um ſich von der wirklich großartigen Leiſtungsfähigkeit desſelben zu
überzeugen.
Koſtenpreis nicht 2 Mark, wie auf Ausſtellungen, ſondern nur
50 Pfennig pro Stück. Gebrauchsanweiſung in jünf Weltſprachen
gratis dabei.
WB. Als fernere Neuheit ſind zu empfehlen:
B. Oylinderschütner, M.
A welche in keinem Haushalte, wo Lampen gebrannt werden, fehlen
Hſollten. Derſelbe hat folgende Vortheile: 1) kann kein Cylinder
ſpringen, 2) keine Lampe explodiren, 3) wird keine Decke ſchwarz,
4) Erſparniß an Petroleum, 5) macht der Cylinderſchützer für 100
Mark Spaß und koſtet nur 10 Pf. pro Stück. Beſchreibung gratis.
Wichard Haufe, Leipug.
Verkaufsſtand am weißen Thurm, gegenüber der Uhrenhandlung
von Herrn Speyer.
(4680
kCrruuuututuruuram
Papeterie Hloriam.
Brieſpapier und Couverts.
Meinen werthen Kunden zur Nachricht, daß ich wieder zur Meſſe mit
ausgezeichnetem Baieſpapier und Couverts, mit Namen geſtempelt, 50 Bogen
und 50 Couverts zu 60 Pfg., ſowie ächt engliſches Poſtpapier, 100 Bogen
und 100 Couverts zu 1 M. 80 Pfg., eingetroffen bin.
Wude: Schlossreihe G. Reihe).
Man bittet genau auf das rothe Aushängeſchild „Papoterlo'
(4637
Zu. achten.
Für Tranke und Beconvalesconten
empfehle ich meine garantirt reinen
Medicinischen Weine;
Wochayer u. Malaga (inderwein),
Madeira, Shery, Marsala, Fortwein,
ſowie Sanitäts-Champagner.
Friodr. Schäfer, Ludwigs-Platz,
(3573
Großh. Hoflieferant.
ASUIOIGID-
Die Proben zur Partie finden
Freitag den 27. und Montag den 30. April,
Abends 8 Uhr,
in der Aula der Realschule ſtatt. Die Mitglieder ſind gebeten
die Chor=Sammlung Troubadour mitzubringen. Weiteres bleibt
der Beſprechung vorbehalten.
14580
Der Vorstamd.
Rheinſalm,
Hummer,
Weſerſalm, Aal,
Hamburger und Hechte,
Oſtender Karpfeu,
Seezungen, Bärſche,
Zander
friſche Hechte
per Pfund 50 Pfg.,
und Karpfen
Cabliau,
per Pfund 80 Pfg.,
Schellfiſche, Maifiſche.
Schollen,
Friſche Delicateß=Hüringe,
Brathäringe
billigſt.
Heßr. Aöſinger
Hoflieferanten. 4752
Llwein
anerkannt vorzügliche ualität.
Wilholm Hlohor.
Kelterei mit Motorbetrieb,
Mathildenplatz 18. (4753
Slärks, doda,
Englisches Wascherystall,
o2on-Naschpulver, berühmt,
Naschblau, Blsichsoda,
Panamaholz, Soiievurzel und
vorzügliche
Herm-Seife
ſempfiehlt
Eriedr. na81er,
Ludwigsplatz 7,
Großh. Hoflieferant. (3493
Blumenkübel
in allen Größen, mit verſchiedenem
An=
ſtrich ſchon von 1 M. an, bei
G. Sauerwein, Küfermeiſter,
Schloßgaſſe 32. (3628
13
113
los
GAAAhu Guuvshon
ſchäft n y
uNb.
4
14680
H. Gohd
9.
Hrnst-Juduigsstrasse
D=
deſſen Lager durch flotten Verkauf in der Vor=Saiſon ſtark gelichtet war, iſt nunmehr wieder
reichhaltigſt aſſortirt und offerirt als beſonders preiswürdig eine große Partie:
Wrühzjahrs-daamettes von Mr. 4 an und höher,
Sommer-Mamtelettes von Ml. S an und höher,
Promemade-Möntel von Mr.14 an und höher,
Ferl-Wichus, Wegem-Mämtel, Hhmdor-
Mömtel, Tricot-Taillem ete.,
in großer Auswahl ſtaunend billig. — Sämmtliche
MönlGlstone,
Schwarze Cachemires umd
Gelle Welges
werden auch am Stück in jeder Meterzahl billigſt abgegeben.
u- Reste zu jedem annehmbaren Preiſe.
WAnſertigung nach Maaß in eigenem Atelier nach neueſten Original=
Mo=
dellen in kürzeſter Friſt unter Garantie tadelloſen Sitzes.
3645) Carlsſtraße 27, ein Logis, 4
Zimmer, Waſſerltg. ꝛc. per 1. Juli d. J.
3706) Heinrichſtr. 10
Parterrewoh=
nung von 4 Piecen u. ſonſtigen
Bequem=
lichkeiten von einer ruhigen zamilie
An=
fangs Juli zu beziehen.
3762) Heidelbergerſtraße
eine Herrſchaftswohnung, 6 Zimmer
Küche ꝛc., ſowie Stallung, Remiſe und
Burſchenzimmer per Mai oder Juni
be=
ziehbar, zu vermiethen. Näheres
Riedeſel=
ſtraße 35.
3851) Marktplatz 7, Vorderhaus,
2. Stock per 15. Aug., drei große Zimmer,
Küche und Zubehör.
416) Wilhelminenſtraße 5
Manſardewohnung, beſtehend aus
Zim=
mer, Kabinet, Kammer, Küche, Keller,
vollſtändig neu hergerichtet, in Mitte der
Stadt, an 1-2ruhige Leute ſofort zu verm.
4447) Frankfurterſtr. 39 ſofort kl.
freundliche Wohnung an ruhige Leute für
monatlich 12 M.
4556) Kiesſtraße Nr. 69, 2. Stock,
ſchöne Wohnung beſtehend aus 5 Zimmern,
Bodenraum, Magdkammer, Keller u. ſ. w.
zu vermiethen und per 15. Juli beziehbar.
4755) Im neuerbauten Haus, Beſſ.
Hoffmannſtraße Nr. 20, iſt Parterre
und Beletage mit je 5 Zimmern, ebent.
mit Manſarde, 10 Zimmern mit allem
Zubehör, elegant eingerichtet, gleich zu
beziehen. Näheres bei Zimmermeiſter,
Philipp Spieß, Stiftſtraße 38.
4756) Herdwegſtr. 93 der mittlere
Stock und Manſarde, zuſ. oder getrennt,
zu vermiethen u. am 1. Juli zu beziehen.
4757) Roßdorferſtr. 46 eine
Par=
terrewohnung, 2 Zimmer mit allem
Zu=
behör, zu vermiethen.
4758) Schützenftr. 12 eine Parterre=
Wohnung von 4 Zimmern, 2 Entreſols,
Küche, Waſchküche, Bleichplatz, per Juli
1888, event. auch früher. Preis 350 M.
B,
63
845)
3 Laden und Wohnung
im Eckhauſe Obergaſſe Nr. 1,
gegen=
über der Infant.=Kaſerne, zu vermiethen.
VGuuuiaAzzzaraias
3865) Ecke der Marktſtraße
und Nittergaſſe iſt Laden mit
Wohnung per 10. Auguſt zu
ver=
miethen. Soderſtraße 79.
4401) Ein Laden mit Wohnung,
Ernſt=Ludwigsſtraße, pr. 15. Juli zu
vermiethen.
Franz Gaydoul.
2407) Schloßgraben 1, 2 St. hoch,
ein möbl. Zimmer für einen od. 2 Herren
mit oder ohne Penſion.
3312) Louiſenſtraße 8. 1. Etage, zwei
möbl. Zimmer v. 1. April ab zu verm.
4570) Ein möbl. Zimmer m. Cabinet,
Mitte der Stadt. Näh. Exped.
1164
4451) Grafenſtr. 31, 1. St., ein
ſchön möblirtes, großes Zimmer an einen
anſtänd. gebildeten Herrn ſofort zu verm.
4654) Ludwigspl. 24 (Haus
Ritters=
haus) 2 ſchön möblirte Zimmer.
4655) Alexanderſtraße 1I. 2 nett
möblirte, ineinandergehende Zimmer für
2 Herren mit Penſion.
4657) Louiſenſtr. 16, 2. St., ſchön
möbl. Zimmer f. 10d. 2 Herrn p. 1. Mai.
4716) Heinrichſtr. 100 ein freundl.
möblirtes Parterre=Zimmer ſofort zu v.
4759) Hofſtallſtr. 6, nächſt dem
Ma=
thildenplatz, ein fein möblirtes
Parterre=
zimmer mit ſeparatem Eingang zu verm.
4760) Aliceſtr. 13 zwei ſchöne
ge=
räumige Zimmer, möblirt oder unmöblirt.
4719) Ein Mädchen, in allen weibl.
Handarbeiten ſehr erfahren, ſucht Stelle
in einem feineren Hauſe als Stütze der
Hausfrau od. bei einer leidenden einzelnen
Dame. Näheres Expedition.
4761) Zwei Mädchen von 23 Jahren
und 16 Jahren ſuchen Stelle. Näheres
bei Frau Holſchuh, Holzſtraße 13.
4456) Mehrere Mädchen, die bürgerl.
kochen können u. gute Zeugn. beſitzen,
ſu=
chen Stelle. Stellenb. Frau Neßling,
Marktplatz 7., im Hauſe d. Hrn. G. Gräff.
4762) Ein geb. Fräul. ſucht Beſchäft.
für einige Stunden Nachm., am liebſten
zur Geſ. einer ält. Dame. - Gefl. Off
m. B. poſtlagernd Darmſtadt, erbeten.
4669) Ein verheiratheter Mann in
mittleren Jahren ſucht Stellung als
Magazinier, Werkmeiſter Aufſeher ꝛc. oder
Beſchäftigung auf einem Büreau. Auf
Wunſch kann Caution geſtellt werden.
Näheres Expedition.
4763) Mädchen vom Lande, die
ge=
dient haben u. gute Zeugn. beſitzen, ſowie
eine Iſraelitin, welche kochen kann, kann
ich den geehrten Herrſchaften empfehlen.
Frau Neßling, Marktplatz 7, 1. Stock.
4764) Eine tüchtige Köchin empfiehlt
ſich bei Confirmationen oder ſonſtigen
Feſtlichkeiten. Kirchſtraße 17.
4765) Ein iſraelitiſches Mädchen von
16 Jahren ſucht ſofort Stelle hier oder
nach auswärts. Näheres Frau Fiſcher,
kl. Ochſengaſſe 6.
4766) Eine alleinſtehende Frau ſucht
Aushülfſtelle. Näheres große
Caplanei=
gaſſe 35 Hinterbau.
4668) Ein verheiratheter, ig. Mann
ſucht Stelle als Hausburſche oder als
Auslaufer. Näheres Expedition.
Nr. 81
4724) Für leichtere Arbeit in einem
hieſigen Kurzwaaren=Engros=Geſchäft ein
jüngeres, anſtändiges Müdchen per
ſo=
fort geſucht. Näheres Expedition.
4725) Ein Mädchen für Hausarbeit
geſucht in Lautermann's Centralmuſeum,
Ernſt=Ludwigsplatz.
4767) Bürgerliche Köchinnen erhalten
recht gute Stellen. Stellenbüreau Frau
Neßling, Marktplatz 7, 1. Stock, im,
Hauſe des Herrn Gräff.
4768) Eine Reſtaurations=Köchin
gegen hohes Salair geſucht. - Becks
Placirungsbüreau, Mathildenplatz 11.
4602) Eine Lauffrau geſucht.
Schloßgartenſtr. 55, 1. St.
Lohnende Beſchäftigung
finden Mädchen und Jungen von 14
bis 16 Jahren bei
[4769
L. Holbe ≈ Ce.
40POUIu
HULaulék,
4770) Ein Maggzinier, im
Eiſenge=
ſchäft erfahren, wird geſucht. — Offerten
mit Abſchrift der Zeugniſſe befördert die
Expedition sub B. M.
4673) Ein junger Mann, der ſich im
Verſicherungsweſen ausbilden will, findet
unter beſcheidenen Anſprüchen Stellung bei
einer General=Agentur. Offerten unter
H. 7 an die Expedition zu richten.
4674) Ein tüchtiger
Maſchinen=
ſchloſſer geſucht auf dauernde Arbeit.
Arheilgerſtraße 7.
Diemer.
Geſucht per 1. Mai ein gewandter,
zuverläſſiger, unverheiratheter Diener.
Nur ſolche, welche beſte Zeugniſſe
auf=
zuweiſen haben, wollen ſich melden in der
Expedition d. Bl.
[3994
(ie dritte Stelle in meinem Comptoir
D iſt durch einen Lehrling oder
an=
gehenden Commis ſofort zu beſezen.
Schriftliche Anerbieten ſind an mich zu
richten.
Karl Römmerling,
Werkzeug= und Maſchinengeſchäft,
Darmſtadt, Neckarſtraße 1. (4677a
Otenhsner-Beſuch.
10-15 tüchtige Steinhauer finden
dauernde Beſchäftigung bei
A. BRoller,
(4609
Stein= u. Bildhauerei in Worms a. Rh.
4771) Einige Jungen finden
Be=
ſchäftigung in der Schuhfabrik von
Schache & C0.
3914) Für mein Geſchäft ſuche ich
einen braven Jungen gegen Lohn.
Helfrich, Tapezier, Grafenſtr. 27.
4355) Ein Lehrling kann eintreten.
J. Böttinger, Tapezier.
4675) Mehrere Jungen finden bei
gutem Verdienſte leichte und dauernde
Beſchäftigung bei
Gebrüder Röder.
Augeharzt
Dr. F. F. Hofaann
wohnt jetzt (3764
Waldstr. A.
zunächſt der Wilhelminenſtraße.
4½
A2½. u8RAIOIO
hat seine Fraxis Wieder
übernommen.
Aebevumn
8½
Neh-uuoin ation
Capagelgasse 6)
von
ALOWIGGOO.
Damenbedienung.
FRAIEEVET IM HAII.
Annähmeskelie u. Austerhei.
B. Hiefer Wittwe.
7683) Ernst-Ludwigsstrasse
bietet wesentliche Vortheile.
Zu vergeben iſt die
General=Agentur
einer theilweiſe eingeführten, deutſchen
Lebens=Verſicherungs=Geſellſchaft für
das Großherzogthum Heſſen.
Offerten von cautions= und
leiſtungs=
ſähigen Bewerbern, denen günſtige
Be=
dingungen an Firum und Proviſion
eingeräumt werden, ſind unter Angabe
über ſeitherige Thätigkeit unter V. C. 617
an G. L. Daube & Co. in Köln
ein=
zureichen.
[4772
4773) Eine alleinſt. Dame, geprüfte
Lehrerin, ſucht für die Abendſtunden in der
Woche Familienanſchluß, in, gebildete!
deutſcher od. engliſcher Familie. Dieſelbe
würde gerne den Kindern Sprachunterricht
oder Nachhülfe erteilen. - Gefl. Offerten
unter V. G. 44 an die Exped. erbeten.
Nr. 81
3.
50
724
89
hen
112
24
458
559
727
J
11
2⁄₈
5.
795
102
12-
408
60
809
950
110
30)
909
1217
448
96
104
177
960
A.
Cb.
Imaügg m dor otallt
und por Bahn o hne
Verpackung aller Art
M.
bei grösster sz-rri
ac.
umd bülligem
dio Höbeltransport Anstalt von J. GId
Prima Wheimsalm por Pfd. I. 2. 50.
Prima Wesersalm , „ „ l. 40.
17
uTEsche
Maiffische
30 Pfg.
Seezungen
M. 1.20,
Flußhechte
Cablian
Karpfen
„ — 50,
Schellfiſche
Bärſche
„ 30
60 Pfo.
90 „
40 „
Philipp Weber.
Carlsſtraße 24.(4774 eſucht eine Wohnung von 4-5 Zim=
() mern von einer kleinen Familie bis
1. Juli oder früher, wennmöglich mit Gar=
ten. — Offerten mit Preis unter A. 60
an die Expedition d. Bl.
(6481 Papagei ontſlogen,
klein, grün. Wiederbringer gute Beloh=
[4778
nung Promenade 72. (Fine gebr. Hobelbank zu kaufen geſ.
E= Näh. Beſſ. Holzſtr. 5.
[4686
Niesgrund, mit Stein vermiſcht, kann
9 unentgeltlich abgefahren werden.
Näheres Carlsſtraße 10.
(4648
Nachhülfeſtunden in allen Füchern.
14295
Zu erfragen Exped. Frau Hessling, Stellenbüreau.
Janterzeichneter empfiehlt ſich im
1 Anſtreichen von Fußböden.
L. Gunder.
Carlsſtr. 42. 4775
(ründl. Unterricht im Weißnähen,
6
Flicken, Sticken u. Stopfen wird von einer geprüften Lehrerin ertheilt. Arheil=
gerſtraße 55.
(4776
ſCin junger Mann aus guter Familie E ſucht auf 1. Mai ein Zimmer mit
oder ohne Penſion. - Gefl. Off. unter
I. P. 100 an die Exped. d. Bl.
(4777
Fin oder zwei junge Leute können
C Penſion in einer israelitiſchen Familie
zu mäßigen Preiſen erhalten. Wo? ſagt
14626
die Exped. d. Bl.
Naſchen und Putzen wird angenommen.
2c Beſtellungen: Große Ochſengaſſe 14
(4618
oder Soderſtraße 82, 2. St.
(Duhrmannsſtr. 13 ſind Setzkartoffeln
IF igelbe Roſen) zu verkaufen. 4779
Abonnements und Insorate
für das „Darmſtädter Tagblatt” mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden
jeder=
zeit angenommen und pünktlich beſorgt
(8028
durch
A. V. Lüoker, Arheilgen.
Ae.
Für die Waſſerbeſchädigten in den Et6e-
und Weichſelniederungen ſind weiter bei uns
eingegangen von.
Ungenannt 10 M. Frau Th. H. 10 M.
Jacob Möſer 5 M. Rentner Bepler 10 M.
Fräulein Amalie Seibert3 M. Fortſ.
In Summa 38 M. Hierzu früherer Be
trag 2670 M. In Sa. 2708 M.
Um weitere Beiträge bittet
die Expedition des Tagblatts.
1165
Külor Landh por Aehse
Umladung. ſowie
beſorgt unter Garantie
Wümtrdichkeit,
Preis, ö5
Wleichstr.
GGrl,
2D.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 28. April
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr 45 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr - Min.
Predigt um 8 Uhr 45 Min.
Sabbathausgang um 8 Uhr - Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 28. April: Vorabend 6 Uhr 35 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr — Min.
Sabbathausgang 8 Uhr — Min
Wochengottesdienſt. Von Sonntag, 29. April an.
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 5 Uhr 30 Min.
Abends 8 Uhr.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag. 26. April.
8. Vorſtellung in d. 9. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Der fliegende Holländer.
Perſonen:
Daland,
Herr Riechmann.
Senta, ſeine Tochter: Frl. Roth.
Erik, ein Jäger
Herr Hofmüller.
Mary, Senta's Amme Frl. Finkelſtein.
Der Steuermann Dalands Herr Reichhardt.
Der Holländer
Herr Feßler.
Anfang : Uhr. Ende nach 110 Uhr.
Freitag. 27. April.
9. Vorſtellung in d. 9. Abonnementsabteilung.
Blaue Karten gültig.)
Holdſiſche.
Luſtſpiel in 4 Akten von Franz v. Schönthan
und Guſtav Kadelburg.
Anfang 7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Samstag, den 28. April findet eine
Extra=Vorſtellung für Kinder zu den
gewöhnlichen Wochentagspreiſen ſtatt. Zur
Aufführung gelangt:
Aſchenbrödel,
oder
Der glüſerue Pantoffel.
Zaubermärchen mit Geſang, Evolutionen und
Tänzen in 6 Abteilungen, nach dem
gleich=
namigen Märchen bearbeitet, von C. Görner.
Muſik von Stiegmann.
Der Vorverkauf der Billets zu dieſer
Vor=
ſtellung findet Donnerstag, den 26. April,
nachmittags von 3-5 Uhr an der Tageskaſſe
im Großh. Hoftheater ſtatt.
43. Es iſt geſtattet, daß eine erwachſene
Perſon mit einem Kind oder zwei Kinder
einen Platz benutzen.
1166
Einladung zum Abonnement
Nr. 81
auf das
Darmſtädter Tagblatt,
[151. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr in ſeinem 151. Jahrgang erſcheinende Tagblatt
bringt neben einer pokitiſchen Aeverſicht reichhaktige Wittheikungen
von allgemeinem und koſtaſem Inkereſſe aus Htadt und Cand;
der Theaterzettel des Großh. Hoftheaters wird der Regel nach
voll=
ſtändig veröffentlicht; Anterhaltung wird ferner durch das damit
verbundene „Illuſtrierte Anterhaltungsstattss mit Beiträgen
nam=
hafter Schriftſteller und jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen
geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion exel. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 2,
ſowie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Neuhinzutretende Abonnenten erhalten das Platt bis zum 1. Mai
gratis verabfolgt.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Nach Meldungen aus Charlottenburg hatte
der Kaiſer vom 23.124. eine leidlich gute Nacht, die Beſſerung hält
an und die Aerzte hoffen auf den Eintritt eines Stillſtandes der
Krankheit und eine längere Ruhe und Erholung.
Die „Nordd. Allg. 8tg. meldet unterm 24.: Das Befinden des
Kaiſers zeigt eine deutlich erkennbare Neigung zu langſam
fort=
ſchreitender Beſſerung. Das Fieber fällt in den letzten Tagen
regel=
mäßig und zeigt heute nur 38 Grad; die Aerzte hoffen auf weiteres
Abfallen in Anbetracht der obiektiven Erſcheinungen der letzten Tage
und beſonders der Rückkehr des Appetits. Die bisherige ziemlich
reichliche Nahrungsaufnahme geſchah nur auf dringendes Anraten
der Aerzte und hat gute Dienſte gethan; die jetzt eingetretene Neigung
zur Aufnahme von Speiſe iſt ein erfreuliches Zeichen. Trotzdem
muß die Situation mit Vorſicht beurteilt werden. Die
Gemüts=
bewegung infolge des hohen Beſuchs hat bisher einen üblen
Ein=
fluß nicht gezeigt. Profeſſor Krauſe verläßt bis auf weiteres die
Wohnung im Schloſſe. — Der „Reichs=Anzeiger' meldet: Bei dem
Kaiſer erſchien heute General Albedyll zum Vortrag. Am Dienstag
nachmittag verbrachte der Kaiſer mehrere Stunden außer Bett.
Nachmittags fuhren der Kronprinz und der Großherzog von
Baden vor.
Das offizielle Bulletin vom 24. abends lautet: Der Kaiſer
ſieberte zwar heute nachmittag ein wenig, abends nahm jedoch das
Fieber ab. Das Allgemeinbefinden war verhältnismäßig befriedigend.
Mackenzie, Wegner, Krauſe, Howell, Leyden.
Das Bulletin vom 25. morgens 9 Uhr meldet: „Das Befinden
des Kaiſers iſt nach guter Nacht den Umſtänden gemäß zufrieden=
Da der Zuſtand des
ſtellend, das Fieber wie geſtern niedriger.
Kaiſers jetzt im Laufe des Tages nur geringe Veränderungen zeigt,
wird bis auf weiteres täglich nur ein Bulletin ausgegeben.”
Die kronprinzlichen Kinder machten am 24. dem Kaiſer und
ſpäter der Königin von England einen Beſuch.
Die Königin Victoria und die Kaiſerin Victoria fuhren
Diens=
tag nachmittag 4 Uhr im vierſpännigen offenen Wagen zur Kaiſerin=
Witwe Auguſta. Die Königin benutzte einen Fahrſtuhl, um in die
Gemächer der Kaiſerin=Witwe zu gelangen. Der Großherzog und
die Großherzogin von Baden empfingen die Königin beim Eintritt
und geleiteten dieſelbe ſpäter wieder zurück. Die Königin Victoria
verweilte 35 Minuten bei der Kaiſerin=Witwe und nahm den Thee
bei derſelben ein. Die Kaiſerin Auguſta, die ſchon morgens der
Königin ein Begrüßungsſchreiben durch den Kammerherrn v. d.
Kneſe=
beck auf dem Bahnhof hatte überreichen laſſen, war von ihrem
geſamten Hofſtaat umgeben. Die Königin fuhr von der Kaiſerin
Auguſta ins kronprinzliche Palais. Auf den Straßen, welche die
Königin paſſierte, befand ſich ein dichtgedrängtes Publikum, das
beide Majeſtäten mit dem lebhafteſten Enthuſiasmus begrüßte. Die
Prinzeſſin Beatrice mit Gemahl hatten mit den Töchtern des Kaiſers
gegen 4 Uhr das badiſche Großherzogspaar beſucht. Um ½7 Uhr
kehrten die Herrſchaften nach Charlottenburg zurück, von der Menge
mit ſtürmiſchen Hochrufen begrüßt. Um 8 Uhr fand ſodann bei der
Kaiſerin eine Theegeſellſchaft ſtatt, woran teilnahmen: die Königin
von England, Prinzeſſin Beatrice, Prinz Heinrich von Battenberg,
Kronprinz Wilhelm, Prinz Heinrich, die Prinzeſſinnen=Töchter, der
Erbprinz und die Erbprinzeſſin von Meiningen, Prinz von
Hohen=
zollern, der Großherzog und die Großherzogin von Baden, die
Prinzeſſin Friedrich Karl, Prinz Leopold. der Erbaroßherzog von
Heſſen, der engliſche Botſchafter Malet mit Gemahlin, ſowie Lord
Rutland.
Es beſtätigt ſich, daß die Königin von England ihre freudige
Genugthuung darüber ausgeſprochen hat, daß ſie den Kaiſer in
beſſerer Verfaſſung antraf, als ſie erwartet habe. Die
Selbſt=
beherrſchung der Königin und wohl auch die vorherige Einwirkung
der behandelnden Aerzte hat bewirkt, daß die Begegnung mit dem
Kaiſer ohne eine dem Kranken ſchädliche Gemütserregung vor ſich
gegangen iſt.
Im Reichskanzleramt fand am 24. unter Vorſitz des Fürſten
Bismarck eine Sitzung des Staatsminiſteriums ſtatt.
Die Kronprinzeſſin von Schweden, welche mit ihren Eltern
über 6 Wochen in Berlin verweilte, iſt nach Stockholm zurückgereiſt.
Der Botſchafter Graf Münſter iſt am 24. auf ſeinen Poſten nach
Paris zurückgereiſt.
Graf Herbert Bismarck iſt zum Staatsminiſter ernannt
vorden.
Der „Reichsanzeigeru enthält die Erhebung in den Fürſtenſtand
für die Grafen Solms=Baruth und Radolinski, ferner in den
Grafenſtand für die Herren von Mirbach, Flemming, Oſten, Scheel
Bleſſen), Alvensleben.-Die Gerüchte von anderen Nobilitierungen
beſtätigen ſich nicht.
Eine einheitliche Geheimpolizei oder politiſche Polizei ſoll nach
der „Kreuzztg. demnächſt an der ſchweizer Grenze von ſeiten der
preußiſchen Behörden in Uebereinſtimmung mit den übrigen deutſchen
Grenzbehörden organiſiert werden.
Heſterreich=Angarn. Bei der Begrüßung der Königin von
Eng=
land durch den Kaiſer von Oeſterreich in Innsbruck hatte derſelbe
die große Marſchallsuniform angelegt und die Königin am
Bahn=
hof erwartet. Die Begrüßung war herzlich; noch ehe der Zug
vollſtändig hielt, erhob ſich die Königin zum Gruß, der Kaiſer
küßte der Königin die Hand und führte ſie dann am Arm in die
glänzend ausgeſtatteten Empfangsräume des Bahnhofes, wo ein
Gabelfrühſtück eingenommen ward. Nach einem Aufenthalt von
1¼ Stunde, während deſſen die Bahnhofsräume nicht verlaſſen
wurden, ſetzte die Königin von England die Weiterreiſe fort. Der
Kaiſer geleitete die Königin am Arme zum Wagen, wo ſich die
Majeſtäten umarmten und küßten, und verweilte auf dem Bahnſteig,
bis der Zug abgegangen war. Auf der Rückfahrt zur Hofburg
wurde der Kaiſer mit lebhaften Hochrufen der zahlreichen
Bevölke=
rung begrüßt.
Franktreich. Floquet teilte dem Miniſterrat mit, die
Kund=
gebungen auf den Straßen hätten aufgehört, die Regierung habe
Vorkehrungen getroffen, die öffentliche Ruhe aufrecht zu erhalten.
Präſident Carnot trat am 25. ſeine Reiſe nach dem Süden an.
Admiral Krantz legte einen Kreditantrag auf 62 Millionen für
Befeſtigungsarbeiten der Häfen Breſt, Cherbourg und Toulon vor.
Der Senat beriet am 24. das Militärgeſetz. Freyeinet
vertei=
digte den Entwurf der Kommiſſion, welcher eine dreijährige
Dienſt=
zeit feſtſetze, weil dieſe ermögliche, für die Verteidigung des Landes
die erforderliche Anzahl Soldaten zu haben. Er ſchloß ſeine Rede
mit den Worten: „Die uns benachbarte Nation ſagte, wir wollen
auf beiden Grenzen eine Million Soldaten und im Lande eine
dritte haben. Wir wollen dasſelbe. Mit dieſem Geſetz werden
wir das Ziel erreichen.: General Arnaudeau führte aus, er halte
eine dreijährige Dienſtzeit nicht für ausreichend. General Billot
war mit einigen Vorbehalten für den Entwurf und ſprach ſein
Ver=
trauen zu der gegenwärtigen Armee aus. Buffet bedauert, daß der
oberſte Kriegsrat nicht befragt worden ſei; er beantrage die
Rück=
verweiſung an die Kommiſſion. Der Antrag wurde mit 173 gegen
87 Stimmen abgelehnt. Canrobert ſprach gegen die dreijährige
Dienſtzeit, welche nur Milizen, keine Soldaten ſchaffen würde.
Jaures erwiderte, wenn Canrobert in Saint=Privat eine hinreichende
Anzahl Soldaten gehabt hätte. wäre er nicht verdrängt worden,
der gegenwärtige Entwurf ſchaffe dieſe Zahl. Die Fortſetzung der
Beratung des Antrags wurde auf Donnerstag vertagt.
Die Kammer beſchloß, den Antrag Barodet bezüglich Abſchaffung
der Ordensdekorationen in Betracht zu ziehen. Floquet iſt damit
einverſtanden, erklärte aber, er werde den Antrag bekämpfen.
Die Kommiſſton für die Verfaſſungsreviſion beſchloß nach langer
Debatte, Floquet folgende, von Revillon formulierte Fragen
vorzu=
legen: „Wann denken Sie den Kammern das Reviſionsprojekt
vor=
zulegen? Werden Sie die Reviſion über beſondere von den Kammern
angenommenen Punkte oder die Reviſion der ganzen Verfaſſung
vorlegen ?.
Von 33 Deputierten des Seine=Departemenls unterzeichneten
32 ein Manifeſt gegen plebiscitäre Umtriebe.
Die antiboulangiſtiſchen Studenten beſchloſſen. von den
gegen=
wärtigen öffentlichen Manifeſtationen abzuſtehen, jedoch energiſch
Stellung zu nehmen, falls die Provokationen erneuert werden.
Das antiboulangiſtiſche Comite der Arbeiterpartei gab die für
den 24. beabſichtigte Manifeſtation auf. Dem =Figaro= zufolge
Nr.
beabſichtigt Carnot in Bordeaux zu Gunſten der beſtehenden
Ver-
faſſung zu ſprechen.
Die „Cocarden erklaͤrt, daß inſolge der von Boulanger
autori=
ſierten Havas=Meldung auch ſie die Wahlagitation in den
Departe=
ments Iſere und Haute=Savoie einſtelle.
Der Graf von Paris ſprach ſich zahlreichen politiſchen
Verſön=
lichkeiten gegenüber aufs ſtärkſte gegen den Mißbrauch der
Parla=
mentsregierung in den Händen der despotiſchen Partei und für
Verfaſſungsreviſion aus, die aber nicht in zwieträchtig geſpaltenen
Verſammlungen, ſondern durch das legal zu befragende Land ſelber
erfolgen müſſe. Die Löſung müſſe die Monarchie ſein, die, ohne
die öffentlichen Freiheiten zu beſeitigen, eine arbeitsſame und
demo=
kratiſche Sicherheit verſchaffe, welche notwendig ſei, um Frankreich
die Ordnung und den Frieden zu verbürgen.
Engkand. Im Unterhaus wurde der Unterantrag Gladſtones,
betr. die Erbſchaftsſteuern, von der Regierung als
Mißtrauens=
votum bekämpft und nach ſiebenſtündiger Debatte mit 310 gegen
217 Stimmen abgelehnt.
Itaſien. In der Kammer legte Crispi afrikaniſche Dokumente
vor und ſagte, die Drucklegung bedürfe 5 bis 6 Tage. Ueber den
Antrag Bonghi's, welchem Crispi zuſtimmt, beſchließt die Kammer,
die Verhandlung der Interpellation, betreffend die afrikaniſche
Politik, auf den dritten Tag nach Verteilung der gedruckten
Doku=
mente feſtzuſetzen.
Vortugal. Die „Polit. Korr.” meldet: König Ludwig. deſſen
Befinden andauernd unbefriedigend iſt, beabſichtigt eine Reiſe ins
Ausland und den Beſuch einer deutſchen Heilquelle.
Bulgarien. Prinz Ferdinand wird ſich am nächſten
Donners=
tag in Begleitung der Miniſter Stambulow und Natſchewitſch nach
Tirnowa begeben, wo er während des Oeſterfeſtes zu bleiben
ge=
denkt. Geine Abweſenheit wird etwa vierzehn Tage dauern.-
Der Prozeß gegen Popow hat am 23. begonnen; die Verteidiger
hatten beantragt, denſelben auf vier Tage zu verſchieben, und legten,
da der Gerichtshof dies ablehnte, die Verteidigung nieder. Popow
wird ſich nun ſelbſt verteidigen.
Vereinigte Htaaten. In der Repräſentantenkammer brachte
der Republikaner Morrow den Antrag ein, die Unionsregierung
ſolle die Samoaner unterſtützen, um eine unabhängige aus
Ein=
geborenen beſtehende Regierung einzuſetzen. Der Antrag fordert
den Präſidenten Cleveland auf, ſeine guten Dienſte zur Geltung
zu bringen, um die gegenwärtigen Schwierigkeiten in Samoa zu
geſeitigen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 26. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſtlieutenant v. Naſo, Abteilungschef im Kriegsminiſterium, den
Major Voigt, Kommandeur des 2. Großh. Drag.=Regts Nr. 24,
die Sekondlieutenants der Reſerve Schmitten und Bopp von
dem=
ſelben Regt., den Oberſtlieutenant Kluck, Kommandeur des Heſſ.
Train=Bataillons Nr. 11, den Major Mathieu, Kommandeur des
Heſſ. Pionier=Bataillons Nr. 11, den Oberſtlieutenant Abel,
etats=
mäßiger Stabsoffizier im Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25, den
Major Sartorius, Bataillonskommandeur im Inf.=Regt. Nr. 132,
den Hauptmann Kraatz vom Heſſ. Pionier=Bataillon Nr. 11, den
Rittmeiſter v. Steinau=Steinrück, aggregiert dem 1. Großh. Drag.=
Regt. Nr. 23, den Premierlieutenant v. Rohrſcheidt von demſelben
Regiment, den Königlich Bayeriſchen Generalmajor a. D. Graf
v. Leublfing, den Kammerherrn Frhrn. v. Gagern, Mitglied des
Reichstags und der bayeriſchen Kammer der Abgeordneten, den
Regierungsrat Nover, den Landeskultur=Inſpektor Dr. Klaas; um
211 Uhr den katholiſchen Landesbiſchof Dr. Haffner; zum Vortrag
den Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber, den
Hofceremonienmeiſter Geheimerat v. Werner, den Hoftheaterdirektor
Wünzer.
Wegen des Ablebens Ihrer Königl. Hoheit der
verwitt=
weten Landgräfin Marie von Heſſen=Philippsthal geborenen Herzogin
von Württemberg iſt auf Allerhöchſten Befehl eine Hoftrauer bis
zum 20. l. M. einſchließlich angeordnet worden.
Der Hofhalt Sr. Großh. Hoheit des Prinzeu Alexander iſt
mit dem geſtrigen Tage nach Schloß Heiligenberg verlegt worden.
— Militärdienſtnachrichten. v. Voigt, Major, beauftragt mit
der Führung des 2. Großh. Heſſ. Drag.=Regts. Nr. 24. zum
Kom=
mandeur des Regiments ernannt. v. Steinau=Steinrück,
Pr.=Lt. vom 1. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23, dem Regt., unter
Beforderung zum Rittmeiſter, aggregiert. v. Rohrſcheidt, Sek.=
Lt. von demſelben Regt., zum Pr.=Lt. befördert. Sartorius,
Major vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117, als Bataillons=
Kommandeur in das Inf.=Regt. Nr. 132, - verſetzt. Müller,
Major, aggregiert dem 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117, in
dieſes Regiment einrangiert. v. Schwartzkoppen, Hauptmann
la suite des Generalſtabes der Armee, als Komp.=Chef in das
2. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 82 verſetzt und mit Ende dieſes Monats
von ſeinem gegenwärtigen Verhältnis als militäriſcher Begleiter
des Erbgroßherzogs von Heſſen und bei Rhein Königl. Hoh. ent=
8
1167
bunden. Schneider Kortegarn, Unteroffiziere vom 3. Großh.
Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117. zu Port.=Fähnrichs
- befördert.
Pfann=
müller, Pr.=Lt. vom 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115, unter
Befoͤrdernng zum Hauptmann und Komp.=Chef in das Inf.=Regt.
Nr. 99 verſetzt. v. Mohl, Oberſtl. und etatsmäßiger Stabsoffizier
des Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regts. Nr. 25 zum Kommandeur des
Holſtein. Feld=Art.=Reats. Nr. 24, ernannt. Clauſon v. Kaas,
Major und Vatterie=Chef vom 2. Brandenburg. Feld=Art.=Regt.
Nr. 18 als Abteilungs=Kommandeur in das Großh. Heſſ. Feld=Art.=
Regt. Nr. 25 verſetzt. Abel, Oberſtl. und Abteilungs=
Komman=
deur vom Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regt. Nr. 25 zum etatsmäßigen
Stabsoffizier ernannt.
Zum Kommandeur des 1. Großh. Drag. Regts. Nr. 23 iſt
Oberſtlieutenant Frhr. v. Senden von der Armee ernannt.
Stadtverordneten=Verſammlung Donnerstag den 26. April,
nachmittags 3 Uhr. Tagesordnung: 1) Mitteilungen. 2)
Gas=
zuführung nach der neuen Garniſonsbäckerei. 3) Vergebung der
Fuhren für das Tiefbauamt. 4) Geſuch, Errichtung eines
Lager=
hauſes zur oktroifreien Lagerung von Mehl betr. 5) Arſchaffung
von Kanalbau=Materialien. 6) Aenderung der Benennung
gleich=
namiger Straßen infolge der Vereinigung Beſſungens mit
Darm=
ſtadt. 7) Benennung des Platzes vor der neuen
Gendarmerie=
kaſerne. 8) Antrag des Herrn Stadtverordneten H. Müller,
Be=
leuchtung der Heinrich= und der Weyprechtſtraße betr. 9
Her=
ſtellung unbefeſtigter Trottoirs nach
11 des Ortsbauſtatnts.
10) Geländeabtretung an der Hoffmannſtraße und an der
Kranich=
ſteinerſtraße, ſowie Geländeerwerbung an der Taunusſtraße. 11)
Ge=
ſuch, Erbauung eines Wohnhauſes im Fabrikviertel betr. 12)
Bau=
geſuch für den Lichtwieſenweg. 13) Geſuche um Dispenſation von
baulichen Vorſchriften: des 8 32 des Ortsbauſtatuts (
Ludwig=
ſtraße und Ernſt=Ludwigſtraße), des 8 33 desſelben (
Promenade=
traße)
Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters. Sonntag,
29. April: „Der deutſche Michel:. Dienstag. 1. Mai: „Antigone
Dem Vernehmen nach wird die diesjährige Ausgabe des
Adreßbuchs erſt in der zweiten Hälfte des Jahres erſcheinen. Die
am 1. April ins Leben getretene Vereingung Beſſungens mit
Darmſtadt und eine Reihe hiermit im Zuſammenhang ſtehende
Ver=
änderungen in der Straßenbezeichnung, der Reviereinteilung ꝛc.,
welche noch nicht vollſtändig zum Abſchluß gekommen ſind, machen
eine frühere Herausgabe unmöglich.
Der Vorſtand der Saalbau=Aktien=Geſellſchaft verſendet
nach=
ſtehendes Cirkulär, das hoffentlich den gewünſchten Erfolg hat:
„ Wir verfehlen nicht, Ihnen höflichſt anzuzeigen, daß am 16. v. Mts.
die Wirtſchaft in unſerem Anweſen in andere Hände übergegangen
iſt. Bereits öfters hatten wir Gelegenheit, uns zu überzeugen, daß
nunmehr in der Reſtauration Alles aufgeboten wird, die Gäſte zur
vollſten Zufriedenheit zu bedienen. Insbeſondere wird außer einem
ſehr guten hieſigen Bier zu 12 Pfg. ein ausgezeichnetes
Münchener Bier zu 15 Pfg. per Glas (bei Konzerten und dergl.
3 Pfg. per Glas höher) verabreicht, und die Küche verdient bei
billigen Preiſen als eine vorzügliche empfohlen zu werden. Die
Bedienung iſt aufmerkſam und freundlich. Aufs eifrigſte bemüht,
die Verhältniſſe im Saalbau zu fördern, werden wir auch beſtrebt
ſein, bei Vermietungen, namentlich für beſondere Feſtlichkeiten mit
Reſtauration, möglichſt Erleichterungen einzuführen und hoffen mit
Zuverſicht, daß der Verkehr in unſeren ſchönen Räumen ſich wieder
ſteigert, damit es uns dadurch ermöglicht wird, den Saalbau ſeinen
urſprünglichen Beſtimmungen auch in Zukunft erhalten zu können.
Haben Sie die Güte, durch recht häufigen Beſuch des Saalbau's
uns in dieſem Beſtreben unterſtützen zu wollen.
Wir machen hierdurch nochmals auf das bereits neulich
er=
wähnte Wohlthätigkeits=Konzert des hieſigen Zitherklubs aufmerkſam,
das nunmer Montag den 30. ds. im Saalbau ſtattfindet. Das
Programm umfaßt: Prolog, geſprochen von Herrn Hacker. 1)
Feſt=
gruß=Marſch. vorgetr. auf 10 Zithern. 2) Seelenverwandt, Lied
ohne Worte, vorgetr. auf 10 Zithern. 3) Gebet aus der Oper
Rienzi, geſungen von Herrn Bär. 4) Heimweh, Oberländler für
3 Zithern (Herren Dern, Silber u. Wieninger). 5) Quintett für
Flöte, Oboe, Klarinette, Fagot und Horn; Andante, Menuett und
Allegro vorgetr. von den Herren Dern, L. Engel, Ch. Engel, Becher
u. Mohr. 6) Traumkönig und ſein Lieb, Konzert=Fantaſiehfür Zither=
Solo (Herr Dern). 7) a. Holder Friede, b. Das Wiederſehen,
vor=
getragen auf 10 Zithern. 8) Lieder; a. Morgengruß, b. David
Riccios letztes Lied laus dem Lieder=Chelus Maria Stuart,
ge=
ſungen von Herrn Bär. 9) Erinnerung an Iſchl, Konzertländler
ür 4 Zithern Herren Dern, Grüling, Schmidt u. Wieninger).
10) Könia=Karl=Marſch, vorgetr. auf 10 Zithern.
V Kleine Mitteilungen. Die Frau eines hieſigen Taglöhners
entlieh ſich bei einer Dienſtmagd zu einer Reiſe deren
Regen=
mantel und verſprach ſolchen alsbald wieder abzuliefern. Die
Frau verſetzte jedoch den Mantel für geringes Geld. — In der
Meſſe kam am Montag Abend einem Manne ſeine
Remontoir=
uhr mit ſilberner Kette im Werte von ca. 70 M. abhanden.
Gegen einen Schneider wurde Anzeige wegen Unterſchlagung
eines Bügeleiſens erhoben. - Aus der Wohnung eines Taglöhners
Nr.
1168
in der Kiegsſtraße ſind eine größere Anzahl Kleidungsſtücke
entwendet worden. — Einer Dienſtmagd wurden aus ihrer
Schlafſtube verſchiedene Schmuckſachen, ſowie ca. 8 M.
ent=
wendel. — Am Dienstag nachmittag iſt einer Frau in der Meſſe
das Portemonnaie mit 2 M. entwendet worden. - Sonntag
Abend entſtand auf dem Marktplatz zwiſchen einigen Dragonern
und Metzgergeſellen eine Schlägerei und erhielt einer der
Mebger mit einem Säbel mehrere Schläge auf den Kopf und rechten
Arm. Eine Patrouille der Schloßwache nahm die Soldaten feſt.
k. Mainz, 24. April. Die heutige Generalverſammlung der
Mainzer Volksbank leingetr. Gen.) beſchloß entſprechend dem
Antrag des Verwaltungsrots 5½ pCt. auf die Dividende
berech=
tigten Stammanteile zu verteilen.
Worms, 25. April. Auf dem Theaterbauplatz herrſcht ſchon die
größte Nührigkeit. Der Bauplatz iſt nicht nur bereits vollſtändig
abgeſteckt, eingezäumt und durch umfaſſende Erdarbeiten zur
Auf=
nahme der Fundamente hergerichtet, ſondern in ſeinem weſtlichen
Teil ſchreiten auch die Maurerarbeiten ſchon zuſehends fort und
geben bereits einen Begriff von der räumlichen Ausdehnung des
Baues in ſeinen einzelnen Teilen.
Frankfurt, 24. April. Der Vorſitzende des II. Internationalen
Binnenſchiffahrts=Kongreſſes;, Oberbürgermeiſter Miquel, hat
nach=
folgenden Erlaß Sr. Maj. des Kaiſers empfangen: „Auf den
Mir gehaltenen Vortrag will Ich das von Mir als Kronprinz
angenommene Protektorat über den im Auguſt dieſes Jahres
ſtatt=
ſindenden II. Internationalen Binnenſchiffahrts=Kongreß= zu
Frankfurt a. M. auch jetzt nach Meiner Thronbeſteigung
bei=
behalten.
Charlottenburg, 23. April 1888.
Friedrich.
Karlsruhe, 25. April. Der Antrag des Stadtrates, 200 000 M.
für ein Kaiſerdenkmal aus Gemeindemitteln zu bewilligen,
wurde von dem Bürgerausſchuß angenommen.
Stuttgart, 24. April. Der König und die Königin ſteuerten für
die Ueberſchwemmten 5000 M. bei.
Verlin, 23. April. Dem Magiſtrat iſt durch den Grafen
Stol=
berg, Miniſter des königlichen Hauſes. die Mitteilung gemacht
wor=
den, daß der verſtorbene Kaiſer Wilhelm durch ein ſeinem
Teſta=
ment zugefügten Kodizill vom 19. Juli 1882 der Stadt Berlin die
Summe von 100000 M. zu Armen=Unterſtützungen oder auch zur
Verwendung für eine beſondere Stiftung ausgeſetzt habe. Der
Magiſtrat hat beſchloſſen, zur Annahme dieſer Schenkung die
Ge=
nehmigung Kaiſer Friedrichs nachzuſuchen.
Kouſtantinopel. Auf der hieſigen deutſchen Botſchaft ſollte am
24. d. Mts. ein Konzert zum Beſten der Ueberſchwemmten
in Preußen ſtattfinden. Der Sultan, deſſen Jnitiative dasſelbe
zu verdanken iſt, hatte für ſeine Perſon eintauſend Billets ½ Pfd.
(türkiſch) genommen. Es iſt wahrſcheinlich, daß bei der Teilnahme,
welche in Folge deſſen auch unter den hohen Staatsbeamten zu Tage
tritt, der Ertrag des Konzertes ein ſehr bedeutender ſein wird.
2 Die deutſche Schriftſtellerzeitung veröffentlicht in der Nr.
vom 1. April ein intereſſantes Plagiat. Die „Voſſiſche Zeitung:
entſendet einen ihrer Mitarbeiter zur Berichterſtattung in das
Ueberſchwemmungsgebiet. Der Brave liefert auch einen höchſt
ſtimm=
leider iſt derſelbe wörtlich, mit kleinen
un=
ungsvollen Artikel
weſentlichen Veränderungen in der Satzſtellung - den „Kaliforniſchen
Erzählungen: von Bret Harte entnommen. Zum Ueberfluß iſt der
Artikel der Voſſiſchen auch noch von zahlreichen Provinzialblättern
nachgedruckt worden. „Ein Schriftſteller, der mit Kleiſtertopf und
Scheere im Nänzel und mit dem Autor in der Taſche, den er zu
plündern gedenkt, im Ueberſchwemmungsgebiet umherreiſt, nicht
wahr, das iſt eine neue Erſcheinung' bemerkt der Herausgeber der
Schriftſtellerzeitung.
Diamantenzahne. Pariſer Blätter wiſſen von einer neuen,
angeblich in der amerikaniſchen Damenwelt graſſirenden, alles
Da=
geweſene überbietenden Modethorheit zu erzählen. Seit einiger Zeit,
ſo heißt es, laſſen ſich junge New=Yorker Damen in die Zähne
kleine Diamanten einſetzen, die jedesmal aufleuchten, wenn die
Schönen den Roſenmund zu einem holdſeligen Lächeln öffnen. Dieſe
neue Mode ſei in den reichen Kreiſen freudig begrüßt worden. Die
Tochter eines reichen Bankiers in Louisville hätte ſich bei ihrer
jüngſten Anweſenheit in New=York ihr ganzes Verlengebiß mit
Diamanten förmlich ineruſtiren laſſen. Bei ihrer Rückkehr habe ſie
unter ihren Freundinnen ſelbſtverſtändlich den größten Neid erreat.
Danach wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis ſämtliche
junge Damen in Louisville ihre Zähne mit Diamanten geſchmückt
haben und die Männerwelt durch ihr im wahrſten Sinne des
Wortes „ſtrahlendes: Lächeln bezaubern werden.
Unerhörte Neugierde. Ein Reiſender kam in ein Hotel und
wollte ſeinen Namen in das Fremdenbuch eintragen, als er eine
Wanze in dem Buche herumkriechen ſah. Die Feder wegwerfen,
ſein Gepäck nehmen und ſortgehen, war bei ihm das Werk eines
Augenblicks, wobei er ausrief: „Ich habe in Bezug auf Ungeziefer
ſchon einiges mitgemacht, daß aber dieſes Vieh ſchon gleich im
Fremdenbuche nachſieht, in welchem Zimmer ein Reiſender
unter=
gebracht iſt, das iſt mir zu ſtark."
81
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 24. April.
„iel Lärm um Nichts.”
E. A. Ein Luſtſpiel, das dem 16. Jahrhundert angehört und
das noch heute auf uns ſo friſch und unmittelbar wirkt wie auf
die Zeilgenoſſen, iſt das nicht ein Unikum?! Wohl ſpricht wan
von „ewigen Werken. Aber dieſe Bezeichnung umfaßt
vorzugs=
weiſe die Schöpfungen, welche ihren Urſprung in tragiſchen
Kon=
flikten genommen, die demzufolge von einem ſtrengen, ernſten
Ge=
dankengange beherrſcht ſind und bei welchen eine gewiſſe feierliche
Form mit der Schwere des Inhalts Schritt hält. Die Tragödien
der Griechen, namentlich die Sophokleiſchen, ſind für uns noch
immer Muſter und Vorbild eines im tiefſten Sinne idealen und
zugleich dramatiſchen Stils. Anders iſt es um die Komödien
beſtellt. Das Luſtſpiel, ſei es nun auf altgriechiſchem, römiſchem,
altengliſchem oder franzöſiſchem Boden entſtanden, iſt ſeiner ganzen
Natur nach weit eher dem Wechſel in Anſchauungen und
Verhält=
niſſen unterworfen, zieht es doch allemal ſeine kräftigſte Nahrung
aus den jeweiligen Zeitſtimmungen und Zeitbedürfniſſen. Gelten
ſolche als „überwunden; ſo iſt es damit auch veraltet. Zu der
Gattung derjenigen, welche dieſes Schickſal nicht teilen, vielmehr
trotz aller Veränderungen in Geſchmack und Mode ihr jugendfriſches
Anſehen bewahren, zählen nun ohne Zweifel die meiſten
Shake=
ſpeareſchen Komödien. Keine Frage, daß wir in der=Mache' heute
weiter ſind, wir haben nicht umſonſt bei den Franzoſen gelernt,
und ſchwerlich wird ein Luſtſpieldichter unſerer Tage ſich für ſein
Intriquenſpiel an einer ſo einfachen, ſchlichten Baſis genügen laſſen
wie wir ſie in „Viel Lärm um Nichts; finden. Aber arbeiten wir
deshalb ſchon mit ſoliderem, beſſerem Material? Haben wir, was
wir an Glätte und Feinheit gewonnen, nicht am Ende an Kraft
und Urwüchſigkeit verloren?, Fern ſei es uns, die Vergangenheit
auf Koſten der Gegenwart zu erheben; daß dieſe auch in der
Dich=
tung unendlich reicher daſteht, weil ſie ganz neue Quellen des
Lebens ſich erſchloſſen, bedarf kaum einer eingehenden Erörterung,
ebenſowenig bedarf ein Shakeſpeare um zu ſteigen des Vergleichs
mit kleinen Geiſtern. Was wir hervorheben und nachdrücklichſt
be=
tonen wollen, iſt, daß uns die geſunde nahrhafte Koſt eines
Shake=
ſpeareſchen Luſiſpiels, die wir mit Behagen in uns aufgenommen,
gründlich den Geſchmack verderbe an allen jenen Surrogaten, welche
Modefabrikanten ihrer=Luſtſpielwaare zuzuſetzen belieben. Wir
haben uns an der Vorführung von „Viel Lärm um Nichts=
höch=
lichſt erbaut; ſelbſt die Ueberzeugung, daß, vom dramaturgiſchen
Geſichtspunkte aus, in dieſem Luſtſpiele nicht alles unanfechtbar iſt,
konnte die Befriedigung nicht beeinträchtigen. Man ſpürt doch
überall den Genius, der gewohnt war, ſich ſeine Weisheit direkt
aus dem Buche des Lebens zu holen. Die Irrtümer und Frrungen
bei Shakeſpeare ſind bei genauer Prüfung doch noch immer
natür=
licher und der Wirklichkeit angepaßter als die berechneten und
er=
künſtelten Verwicklungen in Luſtſpielen und Schwänken neueſter Sorte.
Die Darſtellung hielt ſich durchaus im Einklange mit dem
Charakter des Stücks. Die Rollenverteilung war ſo vor ſich
ge=
gangen, daß jede ſchauſpieleriſche Individualität den ihr am beſten
zuſagenden Platz gefunden hatte.
Als Vertreter der ſympathiſchſten und dankbarſten Geſtalten
der Komödie, der Beatrice und des Benedikt, wirkten Frl. Cramer
und Herr Edward, welche beide die ihren Rollen zukommende
Friſche und Kraft in allen Scalen durchſchritten. Frl. Cramer
wurde der ſchlagfertigen, mutwilligen aber doch immer
liebens=
würdigen Beatrice in allen Wendungen vollkommen gerecht. Ebenſo
fand Herr Edward für ſeinen Benedikt den ſorgloſen, burſchikoſen
Ton, der dann nach der Kirchenſcene eine feſtere, gediegenere
Hal=
tung gewinnt.
Für das feurige Naturell des Grafen Claudio, in dem ein
kleiner Leontes (Wintermärchen) oder Othello ſteckt, lieferte Herr
Hacker alle erforderlichen Züge. Mit der ſanften, ſchwärmeriſchen
Hero hatte Frl. v. Felden keinen ſchweren Stand; ſie führte ihre
einfache, aber anſprechende Partie ſinngemäß durch.
Der Don Juan iſt ſo recht ein Intriquant nach dem Herzen
Shakeſpeares, als Skizze das bedeutend was die Figur des Baſtard
Edmund (König Lear) als ausgeführtes Vortrait iſt. Einem
Schau=
ſpieler, der wie Herr Wagner einen Karl Moor und Richard III.
auf dem Repertoire hat, kann ſelbſtverſtändlich dieſe Rolle keine
erheblichen Schwierigkeiten bieten.
Der Leonato des Herrn Dalmonico iſt von Anfang bis zu
Ende der ſchlichte Biedermann, als welchen der Autor dieſen
Gou=
verneur von Meſſina aufgefaßt wiſſen will.
Herr Mickler führte ſeinen Don Pedro im großen und ganzen
recht brav durch, doch vermißten wir hie und da die Leichtigkeit
unb Eleganz. welche dem liebenswürdigen, aber gleichzeitig
ober=
lächlichen Prinzen zu eigen ſein ſollte. Die köſtlichen Figuren der
Gerichtsdiener Ambroſius und Cyprian hatten an den Herren
Werner und Butterweck wahrhaft klaſſiſche Vertreter. Alle
Scenen, in welchen die unfreiwillige Komik dieſer obrigkeitlichen
Perſonen ihr Weſen treibt, waren von ergötzlichſter Wirkung.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion Carl Wittich.