Darmstädter Tagblatt 1888


19. April 1888

[  ][ ]

Aonnementsprei=
viertelkhrlich
1 Mark 50 Pf. uck.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſlämtern Geſtellungen ent=
geyengenommen
zu 1 Mart 50 Pf.
peo Quartal incl. Poſtaufſchlag

151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
rtes Uuterhaltun

Inſerate
verdenangenammen: in Darmſt adt
von der Expedition, Rheinftr. Lr. 28.
im Beſſungen von Fried2. Blzer.
Holzitraße Nr. 12, ſowie auswärth
von allen Annoncen=Expedltionen.

Amtliches Organ
für die Vehannkmachungen des Großj. Vreignmts. des Großh. Polizeiamks und ſämmilicher Behörden.

76.

Honnerstag den 19. April.

1888.

Darmſtadt, am 12. April 1888.
Betreffend: Die Bildung der für das Ihhr 1888-89 nothigen Weinſteuer=Einſchätzungs=Commiſſionen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes mit Ausnahme von Darmſtadt.
Unter Bezugnahme auf die Artikel 4, 6 und 7 des Geſetzes und 8 4 der Verordnung vom 9. Dezember 1876 ( Regie=
rungsblatt
S. 635 ff.) beauftragen wir Sie, behufs Abſchätzung der Weinſteuerſchuldigkeiten mit dem Gemeinderathe alsbald
die Wahl der ortsangehörigen Kommiſſionsmitglieder und deren Vertreter in der bisherigen Anzahl vorzunehmen und die
Namen der Gewählten dem betreffenden Hauptſteueramte dann ſofort mitzutheilen. Einer Anzeige an uns bedarf es nicht.
Wir machen dabei darauf aufmerkſam, daß nach Artikel 7 des angeführten Geſetzes nur volljährige, in dem unbe=
ſchränkten
Genuſſe des Staatsbürgerrechts ſtehende Perſonen zu Mitgliedern der Abſchätzungs=Commiſſionen gewählt werden
dürfen.
[4303
J. V.: Dr. Zeller.

Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. bis 15. April 1888.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 19. -. Korn per Sack
100 Kilo M. 14.- - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 16. -. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 1450.
Darmſtadt, den 16. April 1888.
Großherzogliches Polizeiamt.

Reberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 1. bis 15. April 1888.
Butter per Kilo M. 1.10, desgl. in Partien M. 1.
Eier per Stück 6½ Pfg., desgl. per 25 Stück M. 160.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.50, desgl. per 25 Kilo
M. 165. Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.50
Heu per
50 Kilo M. 3.80.
Darmſtadt, den 16. April 1888.
[4431
Großherzogliches Polizeiamt.

Bekanntmachung.
Dienstag den 24. April d. J., Vor=
mittags
9 Uhr,
werden in dem oberen Lokale der Turn=
halle
, Woogsplatz Nr. 5 dahier, die nach=
verzeichneten
Holzſortimente aus den Di=
ſtrikten
Wildſcheuertheil, Eichelacker a. O.
und Sauſchwanz des ſtädtiſchen Ober=
waldes
öffentlich verſteigert:
379 Rm. Buchen=Scheiter,
3 Obſtbaum=
46 Eichen=

328 Buchen=Knüppel,
Eichen=
11
1032 Hdt. Buchen=Wellen,
5 Eichen=
111 Weichlaub=Wellen,
128 Rm. Buchen=Stöcke,
6 Eichen=
Das mit m bezeichnete Knüppelholz
kommt nicht zur Verſteigerung.
Sodann Mittwoch den 25. April

d. J., Vormittags 10 Uhr, an Ort,
und Stelle aus den Diſtrikten Eichelacker
a. O., Stadtförſterslache, Holzſchlag, Wei=
denlache
und Wildſcheuertheil:
62 Eichen=Stämme von 28.43 Chm.
Inhalt ſdarunter Stämme über
80 Em. Durchmeſſer),
35 Buchen=, Hainbuchen= u. Obſtbaum=
Stämme von 756 Cbm. Inhalt,
1 Linden=Stamm von 0.96 Cbm.,
240 Buchen=Derbſtangen von 8 67 Cbm.,
70 Fichten= und Lärchen=Stangen von
163 Ebm.,
4 Am. Hainbuchen=Knüppel von 240
Ehm.
Nähere Auskunft ertheilt Forſtwart
Weber, Darmſtädter Forſthaus.
Zuſammenkunft: Kreuzung der Katzen=
und Backofenſchneiſe.
Darmſtadt, den 11. April 1888.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(4312
Ohly.

Ankauf von Futter=
Kartoffeln.
Zur Wildfütterung werden Kartoffeln
zu kaufen geſucht. Angebote unter An=
gabe
des Preiſes pro 100 Kilo bei An=
lieferung
nach Kranichſteiner Jagdzeug=
haus
ſind portofrei an unterzeichnete
Stelle zu richten.
Darmſtadt, den 18. April 1888.
Großh. Hofjagdamt. (4432
Eve=

Heſſiſches
Evangeliſches Jonntagsblatt.
Wöchentlich eine Rummer von 8 Quartſeiten.
Abonnements werden zum Preiſe von nur 3o Pfg.
für das Vierteljahr von der Unterzeichneten
jederzeit entgegengenommen und die erſchienenen/
Nummern nachgeliefert.
C. F. Winter'ſche Buchdr. in Darmſtadt.

[ ][  ][ ]

1088

Nr. 76
Holzuerſtetgerung.
Es werden verſteigert, jeden Tag von Morgens 9 Uhr ab,
Donnerstag den 26. d. Mts.
im Gemeindehauſe zu Beſſungen aus den Diſtricten Lenzenhütte, Alte Weide, Kohl=
berg
der Forſtwartei Beſſunger Forſthaus, Herrgottsberg, Moosberg, Kirchſchlag,
Klippſteinseiche der Forſtwartei Böllenfallthor:
99 Rm. Buchen=, 19 Eichen=, 20 Kiefern=, 7 Erlen=Scheiter, 242 Rm. Buchen=,
80 Birken=, 70 Eichen=, 13 Kiefern=, 42 Erlen= und Aspen=Knüppel, 9600
Stück Buchen=, 2900 Eichen=, 3000 Kiefern= und Aspen=Wellen, 106 Rm.
Buchen=, 15 Eichen=Stöcke. Unter dem Buchenholz befinden ſich 190 Rm.
Durchforſtungsknüppel und 6000 Stück Durchforſtungswellen.
An demſelben Tage, Morgens 11 Uhr, wird die Anfuhr von circa 80 Rm.
Buchen=Stöcke aus Diſtrikt Moosberg ꝛc. in die Großh. Hoforangeriegärten zu
Beſſungen verſteigert. Steigliebhaber wollen das Holz vorher einſehen. Der
Großh. Förſter Wolf zu Beſſunger Forſthaus und Forſtwart Schanz zu
Bollenſallthor ertheilen auf Anfrage Auskunft.
Freitag den 27. d. Mts.
in der Foſtwartei Beſſunger Forſthaus. (Zuſammenkunft am Beſſunger Forſthaus):
5 Eſchen Stämmchen mit 051 Cbm.; 54 Eichen Stämmchen (meiſt Wagner=
holz
) von 15- 36 Ctm. Dicke, 5-15 Meter Länge mit 22 Cbm., 37 Lär=
chen
Stämmchen mit 8 Cbm., 3 Buchen Stämme mit 2 Cbm., 2 Birken
Stämme mit 113 ECbm., 1 Saalweiden, 4 Erlen Stämme mit 2 Cbm.,
7 Buchen=Wagnerſtangen und 378 Fichten= und Lärchen=Stangen.
Samstag den 28. d. Mts.
in der Forſtwartei Bollenfallthor (Zuſammenkunft auf der Kreuzung der Dommer=
bergſchneiſe
mit Nieder=Namſtädterſtraße):
8 Eichen Stämmchen mit 2 Cbm. (Wagnerholz), 5 Lärchen Stämmchen mit
130 Cbm., 109 Lärchen= und Fichten=Stangen. Ein Kiefern Stamm Nr. 454
mit 083 Chm. im Diſtrict Burgwald wird nicht vorgezeigt, weshalb ihn
Steigliebhaber einſehen wollen.
Darmſtadt, den 13. April 1888.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Hüter.
a316
Herſteigerungx-Anzrigr.
Samstag den 21. April, Vormittags 9 Uhr,
werden die zum Nachlaß der Fräulein Eliſe Riegert, hier, Hinkelsgaſſe 24,
gehörigen Mobilien, beſtehend in
1 vollſtändigen Bett, 4 Kleiderſchränken, 1 Kommode, 1 Sekretär, 1 Küchen=
ſchrank
mit Glasaufſatz, Haus= und Küchengeräthen, ſowie Kleider= und
Weißzeug,
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
H. Bohurmann, Antsgeicht=Tapator.
5

des reellen Werthes werden eine große
Gllll GAllI8 Partie reinvollene Muckskin- und
Kammgarn-Reste
(neueſte Muſterſachen) für Herren=, Knaben= und Confirmanden=
Anzüge und einzelne Hosen & Westen abgegeben.
Jexmamm Liölb,
Ludwigsſtraße 7.
Ludwigsſtraße 7.

2
SGeIIIVL SuIIINOLN
eingetroffen.
Morés Landao.
Mathildenplatz 1.

14434

Caaad.
(vollst. Ersatz k. französischen)

der orsten deutschen Cognae- Bren-
nereiv
.
Aruner & Co.,
Siegmar i. S
Vielmals preisgehrönt.

Duppek’Blohu
empfiehlt
V. Thiermany.
Th. Amend's Hachfolgor,
4435
Ludwigsplatz.

dene Halloser
GATTGIIONN
vorzüglichſter Tochart.
per Kilo 15 Pfg., 10 Pfund
M. 1.40, 100 Pfd. M. II.-
(4456
ſempfiehlt
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Grüne eingemachte
Schnittbohnen
lang= und feinſchnittig, von vor=
züglicher
Qualität und delikat im
Geſchmack.
VII. wooer ſachl.,
[(4437
Hoflieferant,
16 Eliſabethenſtraße 16.

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Ecke Saalbeu-u. Elisabethenstr. 4.
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felnst. Ingverliqueur,
Niederlagen:
M. Horge, Holzstr. 17.
m. w Piassel, Rheinstr. 16.
Beh. Erſenbach. Ernst- Lndwigstr.II.
Fard. Hagner Uue-Losadörforstr2.

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in allen Größen, mit verſchiedenem An
ſtrich ſchon von 1 M. an, bei
G. Sauerwein, Küfermeiſter
Schloßgaſſe 32. (3628

[ ][  ][ ]

Nr. 76

Soeben erſcheint in meinem Verlage:
Aus der Geſchichte des Chriſtentums.
Sechs Vorleſungen von Superintendent Dr. theol. E. 8ELI.
Preis M. 2.
5
Johs. Waitz.

vor Vorkauf dor Griginal-ſomälde

im Gartensaal
Darmstädter Hoſ=
dauert
nux noch einige Tage.

[4375

GlllllgGEWSGN-UuGNG.
Rheinsalm im Schnitt per Pfd. M. 2.80.
Wesersalm im Schnitt per Pfd. M. 1.80.
Marbutt (ſo fein wie Turbot) per Pfd. 50 Pfg.
Schollen, große zum kochen, per Pfd. 30 Pfg.
M. 1.10, Lebende Hummer M. 2.
Seezungen

75, Rheinhechte
Zander

50, Flußhechte auf Eis
Cabliau
35, Lebende Larpfen
Schellfiſche

Würsche per Pfund 40 Pfg.
Wackſische per Pfund 25.- 30 Pfg.
Gewässerte Stockſische per Pfd. 25 Pfg.
Mieler Wüchinge, Sprotten, Flundern.
Maikische in einigen Tagen eintreffend.

85,
70
.90.

1 BIWU aGOOL,
4376
Carlsſtraße 24.
Damemuhren
imn Gold, Silber und Hickel,
äußerſt billig.
wSeübel, Uhrmacher,
Geore.
9
[3819
Carlsſtraße 26.
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Eine kleine Sendung in ſeitheriger vorzüglicher Qualität iſt
noch eingetroffen.
AOAue GdllGdw,

1089
Jum Auspſlanzen:
Schöne Penſées
pro Stück 1 Pf.,
Shlenen,
1
Aurickeln
5

Gartenprimeln 5
blühende Goldlack 50
hochſt. Stachelbeer., 50

Masliebchen
2
empfiehlt
440
W. Steinmann,
Handelsgärtner - Beſſungen.

Droijährigo Erfurtor
Opargelphauzeh,
grosse holl. weisse
Johannistrauben
empfiehlt die Handelsgärtnerei
Gebr. Wobor.
[4380
am Woog.
Außer der Concurrenz!
Woinor's Hausmacher-Audoln,

Mathildenplatz I.

(4439

nur in ½ u. ¼. Pfd.=Packeten 65 Pf.
per Pfd., für Suppe 75 Pf. In Mainz
u. Wiesbaden von den erſten Köchen und
ökonomiſchſten Haushaltungen anerkannt
u. empfohlen. Verkaufsſtelle bei Carl
Watzinger, Wilhelminenſtraße 11, und
Wilh. Manck, Ballonplatz 5. (1138
C. W. Wullrich's
Univorsal-
Rolgungssalh,
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gegen alle Verdauungsſtörungen.
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aller Arten empfiehlt
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4) Schrankform mit Drahteinfaſſung,
gutſingende Droſſel, Sonnenvogel und
Eichhörnchen mit Driller, Vogelkäfige
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4388
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vval, ſchwer, 3000 Liter, billigſt.
4133
Näheres in der Expedition.

[ ][  ][ ]

1000

Schöme Pemsées.
Vergissmeinnichl und
Salalpflanzen
empfiehlt die Handelsgärtnerei
Gebr.Webor,

am Woog.

[4386

Prima
Hummer,
Rheinſalm
Aal,
per Pfund M. 2.60,
Prima
Hechte,
Weſerſalm
per Pſd. M. 150, Karpfeu,
Oſtend. See= Schleien,
zungen
Bürſche,
per Pfund M. 1.30,
Zander 80 Pf., Mülben.
Cabliau 70
Schellfiſche 40,
Schollen 35 Pf.,
Friſche Hechte und
Karpfen,
nicht lebend, per Pfund 80 Pfg
Mafsche.
Grüne friſche Häringe.
Süße Bratbückinge.
Hicler Sprotten.
Brathäringe.

HeVL. 0Igek,
Hoflieferanten. (4443
Erime
1O od-Comon
der
Budenheimer Cementkabrik
empfiehlt in Folge früherer günſtiger Ab=
ſchlüſſe
billigſt.
Staatliche und private Begutachtungen
und Atteſte zur Einſicht der Intereſſenten.
Niederlage:
4444
EmAAUGl fUd.

Nr. 76
Lattig & Salatpflanzen
dei W. Hauck, Niederramſtädterſtr. 33.
Haggi's Bouillon-Extracte ſind die beſte
[4445
14 Aushülfe in jeder Küche.
Do=
SST 1A6N
Min plombirten Schachteln.
1)
Emser Catarrh-Paston
Einrunden Blechdosen m. uns. Firma
werden aus den echten Salzem un-
serer
Quellen dargestellt und sind
ein bewährtes Mittel gegen Huston
Hoiserkeit, Verschleimung, Magen.
Schwäche und Vordauungsstörung.
Natürl. Emss Cuellsalz in flüss. Form.
Emser Victoriaquelle.
Vorräthig in Darmstadt in der
Merck’schen Apotheke ünd bei Friedr.
Schaefer EEn=gros) und in den Apo-
theken
.
(2310
Rönig Wilhelms-Folsenquellen, Ems.

kubis
74.

rfle.
7id;
Fräik
1
aaaul

41)
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4448) Wienerſtr. 80 Beletage 5 Zim=
mer
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miethen
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nung
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lichkeiten
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Juli zu beziehen.
3762) Heidelbergerſtraße
eine Herrſchaftswohnung, 6 Zimmer,
Küche ꝛc., ſowie Stallung, Remiſe und
Burſchenzimmer per Mai oder Juni be=
ziehbar
, zu vermiethen. Näheres Riedeſel=
ſtraße
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3851) Marktplatz 7, Vorderhaus,
2. Stock per 15. Aug., drei große Zimmer,
Küche und Zubehör.
3974) Hoftheaterplatz 2 eine Par=
terre
=Wohnung an einen ruhigen Miether
am 6. Mai oder früher.
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beſtehend in 3 gr. Zimmern, Küche, Keller,
Holzſtall, Mitgebr. der Waſchküche, des
Bleichplatzes ꝛc. zum Preis von 300 M.
ſofort zu verm. Näheres Martinsſtr. 6.
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eine Wohnung von 6 Zimmern mit
allem Zubehör, per 1. Juni zu v.

4334) Landwehrſtr. 31 eine frdl.
¼ Manſardewohnung an ruhige Mie=
ther
, per 1. Mai beziehbar. Näheres
Eliſabethenſtr. 42 Vorderhaus.
CaxaiAAazN
4446) Manſardewohnung,
beſtehend aus Zimmer, Kabinet, Kammer,
Küche, Keller, vollſtändig neu hergerichtet,
in Mitte der Stadt, an 1-2 ruhige Leute
ſofort zu verm. Näheres Expedition.
4447) Frankfurterſtr. 39 ſofort kl.
reundliche Wohnung an ruhige Leute für
monatlich 12 M.

M

2407) Schloßgraben 1, 2 St. hoch,
ein möbl. Zimmer für einen od. 2 Herren
mit oder ohne Penſion.
3312) Louiſenſtraße 8, 1. Etage, zwei
möbl. Zimmer v. 1. April ab zu verm.
4337) Riedeſelſtr. 68 Beletage ein
gut möbl. Zimmer mit ſep. Eingang.
4338) Neckarſtr. 17 zwei gut möbl.
Zimmer mit ſepar. Eingang wegen Ver=
ſetzung
des ſeitherigen Miethers zuſammen
od. getrennt an einen ſoliden Herrn 3. v.
4339) Eliſabethenſtr. 17 ein gut
möbl. Zimmer mit ſep. Eingang.
4449) Steinſtr. 5 ein freundl. möbl.
Parterrezimmer ſofort zu beziehen.
4450) Eliſabethenſtr. 64, 1 Trp.
ein ſchön möbl. Zimmer mit ſep. Eing.
4451) Grafenſtr. 31, 1. St., ein
chön möblirtes, großes Zimmer an einen
anſtänd. gebildeten Herrn ſofort zu verm.
4452) Wilhelminenſtr. 8 zwei kleine
möbl. Zimmer per Monat 10 M. ſofort.

ey

Pauſchutt kann auf die Bauſtelle
des Electricitätswerks, Schuchard=
ſtraße
, angefahren werden. (4363

Con centraler (feiner) Lage der Stadt
18 wird von einem leiſtungsfähigen Wirth
ein entſprechendes Parterre=Local, wenn
möglich mit etwas Garten. zur Etablirung
eines beſſeren Weinreſtaurants per ſofort
zu miethen oder Haus event. zu kauſen
geſucht.
Offerten an die Expedition
d. Bl. unter Weinreſtaurant (4361
Leſucht auf 1. Mai von einem Schuh=
I) macher in der Nähe der Eliſabethen=
traße
ein unmöblirtes Zimmer. Näh.
von 12-1 Uhr Mittags, Eliſabethen=
4427
ſtraße 37, Hinterbau.
40 45000 Mark
verzinslich zu 4pCt.) gegen erſte Hypothel
bis 1. Mai auszuleihen. Anfragen be=
foͤrdert
die Exped. uuter L. N. (4286

15

[ ][  ][ ]

r.

1ge
809
960
104

Nr. 76
2. Stolze'ſcher Stenogruphen=Yerein
DarmStadt.
Freitag den 4. Mai cr., Abends halb 9 Uhr, eröffet der genannte
Verein unter Leitung des Herrn Fröhlich aus Frankfurt a. M. in ſeinem Ver=
einslokale
Reſtauration Schmitt, Caſerneſtraße 18 einen neuen Unterrichts=
Curſus in der 2. Stolze'ſchen Stenographie. Derſelbe umſaßt 20 Stunden, in
welchen das ganze Syſtem gelehrt wird. Theilnehmerkarten hierzu 5 Mk. ſind
zu haben bei den Herren Buchhändler Carl Heß, Carlſtraße 29, Papierhändler
Heinr. Lautz, Rheinſtraße 12, ſowie im Vereinslokale Reſtauration Schmitt,
Caſerneſtraße 18, und von den Mitgliedern.
4453
Der Vorſtand des 2. Stolze'ſchen Stenogr.=Vereins Darmſtadt.

GeL.
Ich bringe hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß ich meine
Musikalien-Gortiments Handlung
nebſt
LGlxanstal
an Herrn Georg Thies dahier mit Wirkung vom 1. Mai cr. käuflich abge=
treten
habe.
Die nach dieſem Termine noch laufenden Muſikalien=Abonnements können bei
Herrn Thies unter gleichen Bedingungen fortgeſetzt werden. Der Bezug von Lie=
ferungswerken
und Zeitſchriften wird gleichfalls keine Unterbrechung erfahren.
Hochachtungsvoll
a BS

Hierdurch die ergebene Mittheilung, daß ich per 1. Mai er. die
Musikalienhandlung& Musikalien Leihanstalt
des Herrn H. Böllüug
käuflich erworben habe.
Von dieſem Tage an werde ich das Geſchäft mit dem meinen vereinigen und
glaube ich durch die Verſchmelzung beider Muſikalienſortimente den weitgehendſten
Anſprüchen genügen zu können.
Gleichzeitig bringe den geehrten Leihanſtalts=Abonnenten des Bölling'ſchen
Geſchäfts zur Kenntniß, daß die Abonnements ununterbrochen weitergehen und bitte
ich die geehrten Abonnenten vom 1. Mai er. an den Umtauſch von Muſikalien in
meinem Geſchäftslokale Eliſabethenſtraße Nr. 12 vornehmen zu wollen.
Hochachtungsvoll

1091

4456) Mehrere Mädchen, die bürgerl.
kochen können u. gute Zeugn. beſitzen, ſu=
chen
Stelle. Stellenb. Fran Neßling,
Markiplatz 7. im Hauſe d. Hrn. G. Gräff.

4260) Ein Mädchen empfiehlt ſich zum
Bügeln in und außer dem Hauſe.
Froße Kaplaneigaſſe 9.
4457) Ein braves Mädchen ſucht Lauf=
dienſt
bei einer anſtänd. Familie. Zu er=
fragen
Beſſ. Carlsſtr. 43 bei Menger.

4458) Eine junge Frau ſucht Monat=
ſtelle
. Hinkelsgaſſe I.
4459) Ein jüngerer Techniker, der
die beiden Curſus der Landesbaugewerb=
ſchule
beſuchte, jucht Stellung. Auf ſehr
hohes Gehalt wird nicht reflektirt.
Zu erfragen in der Expedition.

4266) Geſucht nach England ein junges
Mädchen zu zwei Kindern; Eintritt ſo=
fort
. Näheres i. d. Exped. d. Bl.
4265) Geſucht ein Mädchen, das ſelb=
ſtändig
kochen kann und etwas Hausarbeit
übernimmt. Beſſ. Wilhelminenſtraße 10,
1 Treppe hoch.
4460) Ein kräft. Mädchen, das kochen
kann, für kl. Haushalt geſuchi. Näh. Exp.
4423)
Verkäuferin
ſucht Eichberg's Nachſolger.
4342) Ein brades Mädchen wird zum
ſofortigen Eintritt geſucht.
Sandſtraße 28. 2. Stock.

Georg Thiss.

B

ur Uebernahme von Verſteigerungen jeder Art hält ſich
der Unterzeichnete beſtens empfohlen.
A. Hammler, Taxator,
Alicestrasse 6.
[3925

44
70
GEſuhuftæ-UrUnung.
Ich zeige hiermit ergebenſt an, daß ich unterm Heutigen Hügelftraße Nr. 16
eine Ninds= und Kalbs=Metzgerei
errichtet habe. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, das verehrte Publikum, ſo=
wie
meine Gönner und Freunde durch nur gute Waare und reelle Bedienung
Achtungsvoll
jederzeit zufrieden zu ſtellen.
Veam Schmidt,
4455
Hügelſtraße Nr. 16.

4461) Ein ordentliches Laufmädchen
geſucht. Müllerſtr. 12 parterre,
4462) Eine zuverläſige Lauffrau ge=
ſucht
. Näheres Expedition.
Mehrere geübte
Maſchinenſchloſſer
geſucht. Schützenſtraße 8.
[4463
Diemer.
Geſucht per 1. Mai ein gewandter,
zuverläſſiger, unverheiratheter Diener.
Nur ſolche, welche beſte Zeugniſſe auf=
zuweiſen
haben, wollen ſich melden in der
Expedition d. Bl.
(3994

4351) Kellnerlehrling findet Stelle.
WoL ſagt Exped. d. Bl.
3914) Für mein Geſchäft ſuche ich
einen braven Jungen gegen Lohn.
Helfrich, Tapezier, Grafenſtr. 27.
1985) (inen Lehrling ſucht gegen Lohn
Adalf Kling, Spenglermeiſter.

4355) Ein Lehrling kann eintreten.
J. Böttinger, Tapezier.

[ ][  ][ ]

1092

Nr. 76

Bür die Paſſerbeſchäbigten Norddeutſchlands
ſind bei unſerem Schatzmeiſter Herrn Wilh. Diefenbach bis heute weiter eingegangen:
Forſtmeiſter Reiß 10 M. Pfarrer Pfnor 6 M. Oberlehrer Gaß 3 M. Oberbürgermeiſter Ohly 10 M. Fräulein Augauſte Colliſchon
5 M. Geh. Oberſchulrath Greim5 M. Familie Hechler 4 M. Bürgermeiſter Walther, Traiſa, 3 M. Beigeordneter Berck 1 M., Bäcker Carl
Mahr 3 M. Adam Kredel Wwe. 1 M. W. Riedmatter 3 M., Fr. Müller IV. 1 M. Joh. Walther IV. 2 M., Wendel Mahr 1 M.,
Lehrer Schneider 3 M. Lehrer Wolf 1.50 M. und andere Einwohner von Traiſa 13.35 M. Ungenannt 10 M. Frau von Stockhauſen
5 M. Lippmann Wolff 5 M. M. Lehmann 1 M. Herz Bodenheimer 30 M. Rabiner Dr. Marx 10 M. Simon Bodenheimer 10 M.
Jonas Meyer. Holzhändler 10 M. J. Lehmann 3 M. A. Neu 4 M. R. Wolff 3 M. Leopold Sender 3 M. Leopold Paulh 1.50 M.
Rechtsanwalt Dr. Mainzer 10 M. H. Bendheim 3 M. F. Feidler 3 M. A. Mainzer 3 M. J. Müller 3 M. E. C. aus Hamburg
1 M. Samuel Strauß 10 M. N. N. 1 M. Siegm. May 2 M. N. N. 1 M. H. Hirſch 1 M. D. Rothſchild 3 M. Leoy Haas 5 M.
Simon Haas 5 M. M. N. 20 Pf. J. Schönmann 3 M. Gebr. Adler 3 M. Berth. Bodenheimer 5 M. Carl Bodenheimer 5 M.
Reſtaurateur Freund 10 M. Brunnenmeiſter Nohl 5 M. Bautechniker Drott 3 M. Kaufmann Weinmann 1 M. Ph. W. 95 Pf. Von
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Ramſtadt durch Bürgermeiſter Schulz 214. 70 M. Regierungsrath Strecker 10 M. Hermann Giller 3 M. Glaſer Schulz 3 M.
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Geſellſchaft am Samstag. Abend bei Reſtaurateur Graß 65. 50 M. Wittwe Birnbaum 10 M. Profeſſor Lepſius 20 M. Geſammelt
beim Mittagstiſch im Artillerie=Caſino 25. 30 M. Fräulein S. Bracht 10 M. Durch Kreisrath von Bechtold in Erbach i. O. Ertrag
eines Concerts im Schützenhof daſelbſt 524. 20 M. Fräulein J. Mitzenius 3 M. Von Beigeordneten Gilbert in Eich geſammelt 9. 30 M.
Miſter Weſt 2. Gabe 40 M. Rev. King=Cummin 20 M. Gr. 10 M. Frau C. Hahn, geb. Frommel 20 M. Von den Unteroffizieren
und Mannſchaften der Großh. Heſſ. Train=Compagnie geſammelt 40 M. Frau M. B. 3 M. Darmſtädter Zeitung, 2. Ablief. 700 M.
Darlehnskaſſe e. G. Grolsheim 45 M. Direktor von Wedekind 20 M. Rendant Henſing 5 M. Buchhalter Achenbach 2 M. Summe
2112 M. 85 Pf. Zuſammen im Ganzen bis heute 13236 M. 55 Pf. Sodann gingen von: Landrichter Celarius, Fräulein Roquette,
Frau Eppert, Frau Rechnungsrath Metzler, Fräulein M. Müller, Schneider Göhrs. W. Z., Oberſtlieutenant Scriba, Herm. Reichenbach,
Frau Diefenbach Wwe., C. A. Stein, Cabinetsrath Menges. Thereſe Heumann, Dr. Eiſenberg, M. H., Frau Rechnungsrath Marloff,
Eiſenbahn=Inſpector Scheyrer, Frau Zöller, Oberforſtrath Braun, Frau Köhler Wwe Poſtdirector Reiß, Dr. Metzler, Friedr. Abich,
Frau van der Hoop, Fräulein Kath. Eckſtein, Frau Wwe. Schmidt, Gymnaſiaſt Schmidt, Rentner W. Schwab, Frau Roſe, Schuhmacher
Koenig, Major Riedel, Fabrikant Langenbach, Frau Rentner Jaeger, Wittwe Balſer, Ger=Aſſeſſor Prätorius, Frau Gerſchlauer, Kauf=
mann
Celarius, Fräulein Simmermacher, Miſſ. Medos, Frau Guntrum, Oberpoſtmeiſter Pfalz, Frau Diebold, Frau C. Groſch, Fräulein
Reh und 14 Unbekannten Kleidungsſtücke, Weißzeug und Schuhwerk ein.
Indem wir den Gebern warmen Dank ſagen, ſehen wir zur Linderung der ſo ſehr großen Roth weiteren Gaben entgegen und
bitten dieſe, da Einzeichnungsliſten nicht in Umlauf geſetzt ſind, gefl. recht bald an die Mitglieder des Comites gelangen zu laſſen.
Das Comité:
A. Berbenich, Kaufmann. Beyer, Decan. H. Bodenheimer, Kaufmann. Engelhardt, Commerzienrath.
Gerlach, Oberſt. Goldmann, Präſident. Hagemann, Oberpoſtdirektor. Jaup, Geheimerath. Jordis, Stadtv.
Landsberger, Rabbiner. Lauteſchläger, Stadtv. Lehr, Stadtv. Dr. Leydhecker. Machenhauer, Präſident. Wilh.
Merck. Mayer, Reviſor. Ohly, Oberbürgermeiſter. Dr. Oſann, Rechtsanwalt. Rückert, Stadtv. Römheld,
Pfarrer. Parcus, Bankdirektor. Frhr. v. Röder, Generalmajor. Schulz, Glaſermeiſter in Beſſungen. Sell,
Superintendent. v. Werner, Jägermeiſter. v. Weſterweller, Generallieutenant. F. Wittich, Buchdruckereibeſitzer.
O. Wolfskehl, Stadt. G. Wondra. Wulckow, Direktor.
v. Marquard,
W. Dieſenbach, Rheinſtraße 21,
Schatzmeiſter.
Vorſitzender.
14464
Zur Empfangnahme von Geldbeiträgen erklärt ſich auch die Expedition des Darmſtädter Tagblatt= bereit.

Geſchäfts=Verlegung.
Den geehrten Herrſchaften, ſowie Stellen=
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[ ][  ][ ]

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4473) Von den Blumenfreunden wird im
Allgemeinen noch ſo wenig beachtet, daß, wie
das Feld. wie der Garten, um ſo mehr die
Topf=Pflanzen jedes Jahr gedüngt werden
müſſen, denn dieſen ſteht nur ein beſchränktes
Quantum Erde zur Verfügung, welches an
ſeinen Nährſtoffen bald erſchöpft iſt und dieſe
Stoffe einer gedeihlichen Entwicklung der
Pflanzen unentbehrlich ſind.
Am beſten bewährt ſich zur Düngung von
Topf= und Garten=Gewächſen der in ſeiner
Zuſammenſetzung und Concentration vortreff=
liche
Blumendünger von Dr. B. Landmann,
agric. Chemiker in Karlsruhe, welcher an
allen größeren Plätzen vertreten iſt. In
Darmſtadt bei Joh. Blümlein, Kunſt=
gärtner
und Kath. Schnupp, Holzſtr.).

Jür die Vaſſerbeſchädigten in den Erse=
und Weichſelniederungen ſind weiter bei uns
eingegangen von:
Conrad Weckler in Beſſungen 4 M. Hein=
rich
Noack 5 M. Rechnungsrat Fickel 5 M.
Ungenannt 6 M. J. Ps. 3 M. Ungenannt
3 M.
(Fortſ. folgt.)
In Summa 26 M. Hierzu früherer Be=
trag
2533 M. 30 Pf. In Sa. 2559 M. 30 Pf.
Um weitere Beiträge bittet
die Expedition des Tagblatts.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 21. April
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 5 Uhr Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 7 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt in der Shnagoge der
isr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag. 21. April:Vorabend 6 Uhr 25 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr Min.
Sabbathausgang 7 Uhr 50 Min.
Wochengottesdienſt. Von Conntag. 22. April an.
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 5 Uhr 30 Min.l
WB. Montag den 23. April:
Taanis Scheni.
f. S. l.
f. . l.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 19. April.
4. Vorſtellung in d. 9. Abonnementsabteilung.
Blaue Karten gültig.)
Der Waſſerträger.
Oper in 3 Akten von Cherubini.
Graf Armand
Herr Bär.
Conſtanze, deſſen Gattin Frl. Loiſinger.
Micheli, ein Waſſerträger , Herr Riechmann.
Daniel, deſſen Vater
Herr Reichhardt.
Antonio, Sohn des Micheli Herr Hofmüller.
Marzeline, Antonio's Schweſter Frl. Jungk.
Semos, ein reicher Pächter Herr Knispel.
Angelica, ſeine Tochter
Frl. Finkelſtein.
Erſter, ) Kommandant der Herr Klotz.
Zweiter
ital. Soldaten Herr Bögel.
Erſter
Herr Sachs
Soldat
Zweiter
Herr Mickler
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.

[ ][  ][ ]

1094

Politiſche Ueberſicht.

Nr. 76

Zeutſches Beich. Kaiſer Friedrich nahm am 17. vormittags
einen dreiviertelſtündigen Vortrag des Chefs des Militärkabinetts
v. Albedyll entgegen, erſchien gegen Mittaa am Fenſter ſeines
Arbeitszimmers, wobei er von dem vor dem Schloſſe verſammelten
Publikum mit Begeiſterung begrüßt wurde, und empfing nachmittags
den Fürſten Anton Radziwil, welcher als außerordentlicher Abge=
ſandter
an die Höfe von Madrid und Liſſabon gegangen war, um
dort das Ableben des Kaiſers Wilhelm und die Thronbeſteigung
des Kaiſers Friedrich anzuzeigen, und außerdem den ruſſiſchen
Militärbevollmächtigten Grafen Kutuſow.
Das Beſinden des Kaiſers hatte ſich im Laufe des 17. nicht ver=
ſchlimmert
. Derſelbe verließ am mittag auf einige Zeit das Bett.
Der Höhepunkt der Bronchitis ſcheint überwunden zu ſein. An der
Konſultation am abend ſollten nur die regelmäßig behandelnden
Aerzte teilnehmen. Die Temperatur war im Laufe des Vormittags
auf 385 heruntergegangen, gegen geſtern 395.
Die Beſſerung im Befinden des Kaiſers hielt auch am 17. abends
noch an, obſchon das Fieber in den Abendſtunden etwas zunahm.
Die Haltung des Kaiſers iſt, wie ſeine nähere Umgebung nicht ge=
nug
zu rühmen weiß, bewunderungswürdig, er iſt ein Held, wie es
tapferere und gleich mutigere wenige gegeben hat.
Nach einem Telegramm vom 18. April, 10 Uhr vormittags,
hatte der Kaiſer eine leidlich gute Nacht, obwohl der Schlaf einige=
mal
durch Huſten unterbrochen war. Das Fieber iſt noch nicht
gehoben. Der Kronprinz verbrachte die Nacht in Berlin
Einer weiteren Nachricht aus Berlin vom 18. mittags zufolge war
der Zuſtand des Kaiſers im Laufe des Vormittags ziemlich unverändert
gegen Tags vorher. Das Fieber war zwar noch vorhanden, aber
der Kräftezuſtand befriedigend. Die ärztliche Konſultation war
gegen 11 beendet; die Aerzte ſollen nicht unzufrieden geweſen ſein.
Der Reichs=Anzeiger' vom 17. veröffentlicht folgendes Bulletin:
Bei dem Kaiſer haben ſich die bronchitiſchen Erſcheinungen ſeit geſtern
erheblich vermindert. Das Fieber iſt geringer geworden. Die Nacht
war beſſer, das Allgemeinbefinden iſt befriedigend.
Auf Wunſch des Kaiſers wurde am 17. abends 9 Uhr Prof.
Lyden geholt, der nach einer nochmaligen Unterſuchung der Lungen
konſtatierte, daß keine Anzeichen einer Entzündung vorhanden ſeien.
Kronprinz Wilhelm und Prinz Heinrich, welche die vorher=
gegangene
Nacht in Charlottenburg verbracht hatten, kehrten am
Abend des 17. nach Berlin zurück. Am 17. vormittags waren auch
die Frau Prinzeſſin Friedrich Karl, Prinz Alexander und der ſtell=
vertretende
Miniſter des Königl. Hauſes, Graf Stolberg= Werni=
gerode
im Schloſſe von Charlottenburg erſchienen.
Die Poſt; erfährt über die Konferenz der Aerzte vom 17.,
daß ſie das Ergebnis gebracht, wonach die Kriſis der Bronchitis
für überſtanden gehalten wird und die Hoffnung, das Leben des
Kaiſers noch zu erhalten, ſehr gewachſen iſt. Zu der Konferenz
war nach dieſem Blatte auch noch Profeſſor Langenbucher hinzu=
gezogen
.
Der Reichs=Anzeiger' bringt die Ernennung bes bisherigen
Geſandten Stumm in Madrid zum außerordentlichen und bevoll=
mächtigten
Botſchafter am königlich ſpaniſchen Hofe.
Am 17. ſoll abermals eine Sitzung des Staatsminiſterums
ſtattgefunden haben.
Das Befinden des Präſidenten des Abgeordnetenhauſes, v. Köller,
hat ſich, wie verlautet, erheblich gebeſſert, doch iſt es fraglich, ob
es Herrn v. Köller möglich wird, noch vor Ablauf der Tagung nach
Berlin zurückzukehren und ſein Amt als Präſident wieder zu über=
nehmen
.
Heſterreich=Angarn. Dem Vernehmen nach beabſichtigt der
Kaiſer, falls die Königin von England auf der Reiſe nach Berlin
die Brennerbahn benutzt, ſie in Tyrol zu begrüßen.
Sämtliche größere Blätter Oeſterreich=Ungarns ſprechen in
ſympathiſchſter Weiſe ihre Teilnahme anläßlich der Verſchlimme=
rung
in dem Zuſtande Kaiſer Friedrichs aus.
Franſreich. Im Miniſterrat vom 17. wurde die Wahrſchein=
lichkeit
beſprochen, daß die Regierung in den erſten Tagen des
Wiederzuſammentritts der Kammer von den Opportuniſten über
ihr Verhalten gegenüber dem Boulangismus interpelliert wird und
wurde der Beſchluß gefaßt, eine ſolche Interpellation ſofort zu be
antworten
Die =Liberte; rät dem Präſidenten Carnot von der Reiſe nach
Bordeaux ab. Dieſelbe ſolle als Gegengewicht gegen die Popu=
larität
Boulangers dienen, ſei aber ein falſches und gefährliches
Manöver. Wenn Boulanger gleichzeitig nach dem Nord= Departe=
ment
reiſe, würden die ihm dargebrachten Ovationen ein Fiasko der
offiziellen Huldigungen für den Präſidenten herbeiführen, der zu
kurze Zeit im Amte ſei, um eine Popularität wie Boulanger zu
beſitzen. Außerdem ſei der Platz des Kapitäns während des Sturmes
auf der Schiffbrücke, und Paris ſtelle dieſe auf dem franzöſiſchen
Staatsſchiff dar.
Das Journal des Debats= ſchreibt, das Wahlergebnis
im Nord=Departement beweiſe, daß das Land in hohem Grade
erſchöpft ſei; es empfinde tiefe Abneigung gegen die Politik

und die Handlungsweiſe der Regierung. Die Mehrheit der Wähler
wolle nichts mehr von einer Regierung wiſſen, welche das Land
der Tyrannei der Wahlcomites und den Zwiſtigkeiten der Partei=
führer
preisgebe.
Der leitende Ausſchuß der Patriotenliga wählte Deroulede
wieder zum Ehrenpräſidenten. Drei Ausſchußmitglieder, der Partei
Ferry's angehörend, ſind infolge deſſen ausgetreten.
Die Wahl Boulangers im Nord=Departement hat bedeutende
Summen erfordert, welche von zwei Fürſten der amerikaniſchen
Finanzwelt, Mackay und Gordon Benett, hergegeben worden ſein
ſollen.
Engkand. Die Londoner Blätter ſprechen tiefſte Teilnahme
anläßlich der ernſten Wendung der Krankheit des deutſchen Kaiſers
aus. Der Standard ſagt, die Sympathien Europas ſeien mit
dem Kaiſerpaar in dieſer Stunde der ſchweren Prüfung. Aber nicht
minder lebhaft und bewundernswert ſei die Standhaftigkeit, welche
beide beweiſen.
Itaſten. In der Kammer erklärte Criſpi auf eine Anfrage
Martinis: Die auf die afrikaniſche Expedition bezüglichen Schrift=
ſtücke
würden demnächſt vorgelegt. General Vozzolini interpellierte
über die Maßregeln der Regierung für die Sicherheit Maſſauah's.
Criſpi erklärte, er werde am 20. April antworten.
DerRiformal vom 17. zufolge ſollen in Florenz Vorbereitungen
getroffen ſein, um eine eventuelle beſchleunigte Abreiſe der Königin
von England nach Berlin möglich zu machen.
Türkei. Wie aus Konſtantinopel berichtet wird ſteht die
Wiederaufnahme der bulgariſchen Frage durch Rußland demnächſt
bevor. Rußland beabſichtige ein Rundſchreiben an die Mächte und
werden dieſe ſodann die Türkei zur Wiederherſtellung des legalen
Zuſtandes in Bulgarien auffordern.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſt z. D. Frhrn. Röder v. Diersburg, den Oberſtlieutenant
v. Naſo, Kommandeur des 1. Großh. Drag=Regts. Nr. 23, die
Sekondlieutenants der Reſerve v. Wilke, Hecker, Buderus und Catoir,
ſowie den Aſſiſtenzarzt 2. Klaſſe Dr. Emmerling von demſelben.
Regt., den Sekondlieutenant der Landwehr=Kavallerie Graf zu
Boineburg=Lengsfeld, den Königlich Großbritanniſchen Lieutenant
Delmé=Radeliffe, den Oekonomierat Müller, den Amtsrichter Wagner
von Lorſch, den Pfarrer Weiß von Selzen; Se. Durchl. den Fürſten
zu Iſenburg=Birſtein; zum Vortrag den Oberkonſiſtorialpräſidenten
Dr. Goldmann, den Geheimerat Dr. Becker, den Geheimerat Dr.
Draudt.
Dem Vernehmen nach wird die Königin von England, welche
man Ende dieſes Monats auf der Rückreiſe von Berlin nach Eng=
land
zu einem kurzen Beſuch bei der Großh. Familie hier erwartete,
den neueſten Dispoſitionen zufolge nicht hierherkommen.
Der Prinz=Regent von Bayern wird auf ſeiner Reiſe in die
Pfalz am 4. Mar mittags 12 Uhr hier eintreffen und am ſelben
Tage nachmittags 3 Uhr weiterreiſen.
Ordensverleihung. Se. Majeſtät der Kaiſer haben dem
Kaiſerl. (Wahl=) Konſul in Makaſſar (Celebes) Palm Siemſen
die Erlaubnis zur Anlegung des Ritterkreuzes 1. Kl. des Großh.
Verdienſtordens Philipps des Großmütigen erteilt.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 8, enthält: 1) Oeffent=
liche
Anerkennung einer edlen That. 2) Bekanntmachung, die Be=
ſtätigung
von Stiftungen und Vermächtniſſen betr. 3) Bekannt=
machung
, die Umlagen zur Beſtreitung der Bedürfniſſe für die
israelitiſche Religionsgemeinde Crainfeld, im Kreiſe Lauterbach, für
188889 betr. 4) Ueberſicht der für das Etatsjahr 1888,89 von
Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz genehmigten Um=
lagen
zur Beſtreitung der Kommunalbedürfniſſe in den Landge=
meinden
des Kreiſes Gießen. 5) Ermächtigung zur Annahme und
zum Tragen eines fremden Ordens. 6) Namensveränderungen.
7) Konkurrenzeröffnungen.
Im Laufe des 1. Quartals 1888 ſind von Sr. Kgl. Hoheit
dem Großherzog u. a. nachſtehende Stiftungen und Vermächt=
niſſe
beſtätigt und hiernach die betreffenden Behörden zu deren
Annahme ermächtigt worden: Die Schenkung der Auguſt Höning
Eheleute zu Jugenheim, im Kreiſe Bensheim, an die evang. Kirche
daſelbſt, beſtehend in einem Altarkruzifix und zwei ſchmiedeeiſernen
Altarleuchtern im Werthe von 234 M. Die Schenkung der Witwe
und Kinder des Profeſſors Dr. Richard Baltzer zu Gießen an die
Landesuniverſität zu Stipendien für Studierende der Mathematik,
nter dem Namen Richard Baltzer=Stipendium', im Betrage von
10000 M. Die Schenkung der Stadt Dieburg an die evangeliſche
Gemeinde daſelbſt, beſtehend in einem Grundſtück (Bauplatz für eine
neue evangeliſche Kirche) im Werte von 500 M. Die Schenkung
der Sparkaſſe zu Offenbach an das Mathildenlandkrankenhaus zu
Darmſtadt, im Betrage von 175 M.
Großherzogliches Muſeum. Gemälde=Gallerie.
Neu ausgeſtellt: Seine Großh. Hoheit Prinz Heinrich von Heſſen
und bei Rhein, gemalt von Carl von Plüskow zu Düſſeldorf.

[ ][  ][ ]

2 Darmſtädter Pferdemarkt=Verein. Bei der geſtern nachmittag
ſtattgehabten Verloſung ſind auf folgende Losnummern die erſten
ſlebende) Gewinne gefallen: Nr. 8439. 5786, 9293, 6297, 3918,
und 148.
vormittags 10 Uhr eröffnet. Es meldeten ſich 124 Schülerinnen
zum Beſüch der Schule an, welche ſich auf die verſchiedenen Lehr=
fächer
wie folgt verteilen: Kurſus zur Ausbildung von Handarbeits=
lehrerinnen
12, Maſchinennähen 66, Handnähen 28. Kleidermachen der den Zweck hat, unbemittelten Verſonen und Familien gegen einen
32, Sticken 15, Stopfen 19, Buchführung 13. Bügeln 16.
Die durch den Zugang Beſſungens notwendig gewordene
Erwelternug der Räume der Stadtkaſſe iſt inzwiſchen auch vollendet
worden und hat letztere nun drei Erhebungsſchalter, ſo daß den
Bedürfniſſen des Publikums Genüge geleiſtet iſt. Da die ſeitherige
Gemeinde Beſſungen einem anderen Erhebungsbezirk für die direkke
Staatsſteuer angehört, als der frühere Stadtbezirk Darmſtadt, in
dieſer Hinſicht zur Zeit auch noch keine Organiſationsänderung
ſtattgefunden hat, ſo muß zunächſt für den Beſſunger Bezirk immer
noch ein geſondertes Kommunalſteuer=Regiſter aufaeſtellt werden.
In der Belegung der beiden ſtädtiſchen Pfründnerhäuſer iſt
im März d. J3. eine Aenderung nicht eingetreten, indem nach wie
vor alle Plätze beſetzt ſind; für eine freiwillig ausgeſchiedene Inſaſſin
iſt alsbald ein Neueintritt erfolgt. Die Anzahl der verpflegten
Pfründner beträgt 65 (25 Männer und 40 Frauen), wovon ſich 43
im Haus in der Frankfurterſtraße und 22 im Haus in der Dieburger=
ſtraße
befinden. - Im Armenhaus an der Pallaswieſenſtraße
ſand ein ziemlicher Wechſel ſtatt, indem 6 Männer, 3 Frauen und
7 Kinder ab=. dagegen 5 Männer, 7 Fraulen und 8 Kinder zu=
gingen
. Dex Inſaſſenbeſtand in letzterer Anſtalt betrug Ende
März d. J. 77. nämlich 32 Männer, 24 Frauen und 21 Kinder.
Das A. W. Zimmermanu'ſche Pianogeſchäft erfreut ſich auch
unter der ſachkundigen Leitung des jetzigen Beſitzers Herrn Otto
Heitz der fortwährenden Gunſt und des Beſuchs ſowohl von
Gliedern der Großh. Familie, als auch vieler Kunſtverſtändiger,
welchen Gelegenheit gevoten iſt, die aufgeſtellten Inſtrumente aus
den renommierteſten Fabriken näher kennen zu lernen. - Auch Se.
Großh. Hoh. der Prinz Alexander exekutierten ſchon öfter ge=
meinſchaftlich
mit Ihrer Durchl. der Grafin zu Erbach= Schön=
berg
und einigen hervorragenden hieſigen Künſtlern auf verſchiedenen
Inſtrumenten größere Enſembleſtücke.
D. Z.
Stand der Darmſtädter Volksbauk am 31. März 1888.
Aktiva: Kaſſebeſtand 14335 M. 31 Pf. Mobilien 1140 M. Debi=
toren
=Konto 1166427 M. 3 Pf. Wechſel=Konto 116448 M. 93 Pf.
Effekten=Konto 43 680 M. 4 Pf. Verwaltungskoſten 5111 M. 1 Pf.
Haus= und Immobilien=Konto 91630 M. 63 Pf.
Paſſiva. Zinſen=Konto 1387 M. 8 Pf. Dividende=Konto
9390 M. 5 Pf. Reſervefond 74511 M. 77. Pf. Gewinn=Reſerve=
und Deleredere=Konto 25 536 M. 23 Pf. Stammanteile 549 078 M.
Depoſiten, Sparkaſſe Giro=Kreditoren ꝛc. 778869 M. 3 Pf. Um=
ſchlag
im März 1561609 M. 90 Pf. Zahl der Mitglieder 783.
⁄e Kleine Mitteilungen. Am Dienstag Nachmittag verübte ein
zur Muſterung hier anweſender Militärpflichtiger in be=
trunkenem
Zuſtande großen Skandal, ſo daß ſich die Polizei ge=
nötigt
ſah, den Burſchen, bis er ſeinen Rauſch ausgeſchlafen hatte,
in das Polizeigefängnis zu verbringen. Einem in Beſſungen
wohnenden Gärtner wurden einige Gartengerätſchäften
Geſtohlen wurde einem Droſchkenkutſcher aus
entwendet.
einem Zimmer eine größere Anzahl Kleidungsſtücke.
J Beſſungen. Der zur Zeit in Weſtphalen ſeinem Geſchäſte
obliegende, momentan nicht unbedenklich daſelbſt erkrankte Cirkus=
Direktor Wilhelm Althoff hat auch dieſes Jahr wieder in
generöſer Weiſe ſeine Anhänglichkeit an die Gemeinde Beſſungen
Sadurch dokumentiert, daß er im Monat März an die damals noch
beſtehende Bürgermeiſterei den Betrag von 30 M. einſandte mit
der Bitte, dafür ein Kind - einerlei ob Knabe oder Mädchen-
das
dieſes Jahr konfirmiert wird, einzukleiden. Welches Kind nun
zu dieſer Einkleidung vorgeſehen iſt, entzieht ſich unſerer Kenntnis.
jedenfalls dürfte es aber auf auffordern an Bewerbern nicht fehlen.
Dem Vorgehen des Herrn Althoff gebührt aber, da er auch in der
Ferne der Beſſunger Armen gedenkt, alles Lob.
88 Arheilgen, 18. April. Zu Ehren des als Hausvater an die
Anſtalt für verwahrloſte Kinder nach Gräfenhauſen berufenen frühe=
ren
Lehrers Herrn Ad. Hoffmann fand geſtern abend im Löwen
dahier eine einfache Abſchiedsfeier ſtatt, an der ſich auf Einladung
von Seiten der Herren Pfarrer Fuchs, Bürgermeiſter Frey und
Oberlehrer Adam, Mitglieder des Kirchen, Schul= und Ortsvor=
ſtandes
, die Kollegen des Scheidenden und einige Freunde desſelben
beteiligten. Die allſeitige Sympathie. die ſich Herr Hoffmann hier
erworben, fand in verſchiedenen Toaſten beredten Ausdruck, was
Herr Hoffmann herzlich dankend entgegennahm.
- Mainz, 17. April. Das oft beſprochene Proiekt von der
Anlage einer direkten Eiſenbahnlinie Mainz- Brüſſel über
den Hundsrück ſcheint nun vollſtändig zu Waſſer geworden zu ſein.
Wie man nämlich der Voſſ. Ztg.- mitteilt, ſei das Projett voll=
ſtändig
aufgegeben worden.

Nr. 76
1095
Trotz vielſeitiger Bemühungen iſt es immer noch nicht gelungen
zwiſchen den Geſellen und Meiſtern der Maurer eine Verſtändi=
gung
zu erzielen. Der Umſtand, daß wenige verheiratete Arbeiter
4803, 10 207. 9005, 14 944. 13 301, 1613. 189. 15 415, 13288 zu der Arbeit zurückgekehrt, ſcheint den Widerſtand der Meiſter
verſtärkt zu haben, denn bereits gemachte Konzeſſionen ſind wieder
Das Sommerhalbjahr der Alice=Schule wurde am 17. April, von Einzelnen zurückgezogen. Für die übrigen Baugewerbe fängt
der Strike bereits an, ſich in den Arbeiten unangenehm hemmend
und ſtörend bemerklich zu machen.
Ein vor etwa zwei Jahren hier gegründeter Sanitätsverein,
geringen Jahresbeitrag in Krankheilsfällen jede ärztliche Hülfe zu
verſchaffen, hat ſich zu einer ſehr wohlthätigen Inſtitution für Mainz
entwickelt. Im vergangenen Jahr hat derſelbe an ärztlichen Hono=
raren
allein nahezu M. 1000d aufgebracht. Im Jahr vorher wurde
faſt die aleiche Suͤmme für Aerzte verwendet.
Mainz, 18. April. Gemäß Vortrag des Verwallungsrates
wurde in der heutigen Generalverſammlung der Ludwigs=
bahn
die Verteilung des verwendbaren Reingewinnes in folgender
Weiſe beſchloſſen:
1) 35⁄₈ o Dividende auf das volle Aktienkapital
von M. 111900 000
M. 4289 500
2) Dotation des Erneuerungsfonds für nicht
garantierte Linien
700000
3) Statutenmäßige Tantiemen
a) des Verwaltungsrates M. 83088
b) der Beamten,
2. 83088
166 177

4) Laufender Beitrag zur Penſionskaſſe der An=
geſtellten

150 000
5) Einmaliger Betriebszuſchuß zur Penſionskaſſe 200
M. 5505 677
Als Uebertrag für neue Rechnung verbleilt demnach von dem Rein=
gewinn
von M. 5771275 M. 265 596.
Bezüglich der durch richterliches Erkenntnis frei gewordenen
Extrareſerve von M. 390902 ſtimmte der Verwaltungsrat dem
Antrag einer Anzahl Aktionäre auf Verteilung zu, er hielt es aber
für rechneriſch erforderlich die Verteilung ſeparat vorzunehmen. Es
giebt dies ¹⁄%⁄ Dividende und einen Reſt von M. 26 902, der dem
Uebertrag auf neue Rechnung zugeſchlagen werden ſoll. Einſchließ=
lich
der letzteren Verteilung ergiebt ſich hieraus eine Geſamt=
Dividende von 4½ 9 ½ M. 25 pr. Aktie, nebſt Uebertrag auf neue
Rechnung M. 292499.
Für den verſtorbenen Regierungsrat Dülberg wurde Bankdirektor
Hedderich zu Darmſtadt in den Verwaltungsrat gewählt. Die
nach der Anciennität ausſcheidenden Mitglieder desſelben wurden
ſämtlich wiedergewählt.
4. Mainz. 17. April. Um ſich beſſere Einnahmen zu ſichern,
hat ſich der künftige Leiter unſeres Theaters, Herr Direktor Schiemer,
darum beworben, mit dem hieſigen Verſonal auch in Worms von
Zeit zu Zeit Vorſtellungen zu geben. Eine Entſcheidung hierüber
iſt von den maßgebenden Faktoren noch nicht erfolgt.
J. Aus Rheinheſſen, 11. April. Ueber den gegenwärtigen Stand
der Saaten in Rheinheſſen wird mitgeteilt, daß der allge=
meine
Stand der Winterſaaten als durchgängig zufriedenſtellend
betrachtet werden kann. Die Vorbereitungen für die Frühjahrs=
beſtellungen
konnten erſt jetzt und zum Teil nur in beſchränktem
Maaße in Angriff genommen werden und dürften dieſe Arbeiten
ſich nur bei andauernd guter Witterung rechtzeitig ganz vollenden
laſſen. Die Weinberge, in welchen die Arbeiten früher ihren An=
ſang
genommen, haben ganz vereinzelt Schaden durch den Froſt
erlitten.
r. Vom Rhein, 17. April. In Eibingen, einem Dörſchen
oberhalb Rüdesheim, wurde bei einer Schlägerei am Sonntag einem
verheirateten Mann von ſeinem Gegner die Naſe vollſtändig ab=
gebiſſen
. - In Koſtheim iſt in vergangener Nacht die Arens=
ſche
Zündhölzerfabrik total niedergebrannt.
Baden=Baden, 17. April. Die Kaiſerin von Oeſterreich
iſt mit Gefolge hier eingetroffen.
Berlin, 17. April. Von 21 Mitgliedern der hieſigen Stadt=
verordneten
=Verſammlung iſt der Antrag bei letzterer geſtellt wor=
den
, daß in Zukunft in den von ihr ausgehenden Schrift= und
Drückſachen der Gebrauch von Fremdwörtern möglichſt ver=
mieden
und der Magiſtrat erſucht werde, auch ſeinerſeits einen ent=
ſprechenden
Beſchluß zu faſſen.
Verlin, 16. April. Beim Berliner Centralkomite ſind jetzt im
ganzen 15364000 M. für die Ueberſchwemmten eingegangen,
davon durch die Berliner Hauskollekte allein 450 000 M.; 13 Be=
zirke
ſtehen mit ihren Sammlungen noch aus. Daß der Wohl=
thätigkeitsdrang
, welcher angeſichts des durch die Ueberſchwem=
mungen
hervorgerufenen unſäglichen Notſtandes unzweifelhaft die
weiteſten Kreiſe der Bevölkerung des deutſchen Vaterlandes er=
ariffen
hat, oft in etwas ſonderbarer Art zutage tritt, beweiſt eine
Mitteilung des Küſtriner Centralkomites. Dieſelbe lautet: Dem
unterzeichneten Centralkomite ſind eine Menge von Packeten für die
Ueberſchwemmten zugegangen, welche nach der Aufſchrift Kleidungs=
ſtücke
; enthalten ſollen. Bei der Oeffnung der Packete kommen auch

[ ][  ]

Nr. 76
1096

Kleidungsſtücke zum Vorſchein, darunter aber vielfach oder meiſtens
ſolche, die zur Verwendung für Ueberſchwemmte nicht dienen können,
wie Glacshandſchuhe, feine Nachthäubchen, geſtickte Unterröcke und
andere Unterkleider, feine Weſtey und Fräcke, dagegen verhältnis=
mäßig
wenig praktiſche Sachen. Wenn wir auch die guten Abſichten
der Geber nicht verkennen, ſo müſſen wir doch ganz ergebenſt da=
rum
bitten, uns Sachen, welche lediglich dem Luxus dienen, nicht
mehr zukommen zu laſſen, da wir für dieſelben keine Verwendung
haben, auch nicht beſtenfalls durch Verkauf; dagegen ſind uns
Socken, Strümpfe, Beinkleider, Unterkleider, Hemden, beſonders aus
Volle, nach wie vor willkommen, und ſagen wir für fernere Sen=
dungen
ſchon jetzt unſeren herzlichſten Dank. Das Central= Hilfs=
komits
zu Küſtrin. Der Vorſitzende. J. V.: Krakau, Bürger=
meiſter
. Auch in andern notleidenden Gegenden ſind ähnliche Er
fahrungen gemacht worden. Die Komites erhalten auch teilweiſe
Sachen, die einfach vergraben werden müſſen, weil ſie zu ſchlecht
ſind und nicht mehr getragen werden können. Dem gegenüber muß
betont werden, daß den Notleidenden am beſten und ſchnellſten ge=
holfen
wird, wenn Geldbeiträge den Komites zur Verfügung geſtellt
werden. Die letztern wiſſen, was den Notleidenden fehlt, und
ſchaffen es beim Maſſenankauf zu verhältnismäßig ſehr billigen
Preiſen an.

- Fachausſtellung für das Brauweſen zu Stuttgart 1888. Vom
24. Juni bis 1. Juli 1888 wird in der ſtädtiſchen Gewerbehalle zu
Stuttgart eine allgemeine Ausſtellung von Maſchinen und Utenſilien
für Brauereien ſtattfinden, welche vorausſichtlich von Intereſſenten
des ganzen deutſchen Reiches, ſowie des Auslandes rege beſucht
werden wird. - Bei einer dieſer Tage in Frankfurt a. M. ſtatt=
gehabten
Verſammlung von Intereſſenten haben die Ausſteller be=
ſchloſſen
eine Kollektiv=Ausſtellung für Frankfurt a. M.,
Offenbach a. M. Darmſtadt, Hanau und Umgegend zu arran=
gieren
, um in würdiger und anſchaulicher Weiſe ein überſichtliches
Geſamlbild der einſchlägigen Induſtrien von Frankfurt a. M. und
Umgegend bei dieſer Ausſtellung zur Geltung zu bringen. - Es
wurde ein Lokal=Comité gewählt, beſtehend aus den Herren Ludwig
Zweigle, Ingenieur der Firma Conr. Ranke Söhne, Maſchinen=
fabrik
, Frankfurt a. M., Johs. Fleiſcher, Fabrikant, Frankfurt a. M.,
F. A. Hartmann, Fabrikant, Offenbach a. M. E. Jasmin, Fabrikant,
Frankfurt a. M. C. L. Naumann, Ingenieur, Sachſenhauſen und
1t das Comité beauftragt, die Intereſſen der Teilnehmer genannten
Bezirks auf dieſer Ausſtellung in Stuttgart nach Möglichkeit zu
wahren. Die Mitglieder erwähnten Comites ſind zu jeder zu
wünſchenden Auskunft bereit
Auch bei der Premiere des Verdi'ſchen Othello am
Kgl. Hoftheater in München (die erſte Aufführung hat bekanntlich
vor kurzem am Stadttheater in Hamburg ſtattgefunden) iſt der
Erfolg zum mindeſten ein geteilter geweſen. Um die Aufführung
machte ſich hauptſächlich Vogl als Othello und Gura als Jago
verdient. Zunächſt dürfte die Oper jetzt am Wiener Hofoperntheater
erſcheinen. Für die Ausſtattung des Werkes, welches vom Direktor
Jahn eingeübt und geleitet wird, ſind 30 000 Gulden von der Wiener
Intendanz bewilligt. Die Hauptrollen werden durch die Herren
Winkelmann (Othello), Reichmann (Jago), ſowie die Damen Beeth
und Schläger (Lesdemona) beſetzt ſein.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 17. April.
B. M. Ueber Moreto's=Donna Diana' (der ſpaniſche Titel
lautet; El desden con el desden: Trotz wider Troz'), das heute
in der bekannten Beſetzung in Scene ging, dürften die Akten ſo
ziemlich geſchloſſen ſein. Daß dieſes Stück das dankbare Thema
von der bezähmten Widerſpänſtigen; nicht im Sinne der Poſſe,
ſondern im Charakter des feinen Luſtſpiels behandelt, kenn=
zeichnet
ſeine Eigenart und beſtimmt ſeinen literariſchen Wert.
Was nun aber die Art der Durchführung in allen ihren Einzeln=
heiten
anlangt, ſo wird man am Ende Otto Leirner beipflichten
müſſen, der Donna Diana' zu mathematiſch berechnet nennt, um
tiefer ergreifen zu können.
Es trägt unſeres Erachtens auch nicht zur Erhöhung der Span=
nung
bei, daß wir von jedem Zug und Gegenzug Don Ceſars im
voraus aufs genaueſte unterrichtet ſind. wie es denn entſchieden
unterhaltender ſein würde, wenn der Dichter die Kräfte gleich=
mäßiger
verteilt und der Heldin nicht von vornherein alle Chancen
zerſtört hätte. Freilich wäre dann die Figur Perins ſo ziemlich
überflüſſig geworden, während ſie jetzt nicht nur im Mittelpunkt
der Vorgänge ſteht, ſondern gleichzeitig auch für den Humor und
Witz ſorgt, denn Donna Tiana und Don Ceſar ſind beide viel zu
ſchwerfällig, um nach dieſer Seite hin etwas leiſten zu können. Daß
Donna Diana' ein gutes Bühnenſtück iſt, wenn ſchon es auch keine
Scenen enthält, die unwiderſtehlich auf die Lachmuskeln wirken,
ſtellt ſich bei jeder Aufführung heraus, ebenſo aber auch die That=
ſache
, daß es keineswegs zu den Luſtſpielen gehört, welche ſich ſo=

zuſagen von ſelbſt ſpielen. Die zwei Hauptrollen haben bei aller
Feinheit und Eleganz doch einen gewiſſen einförmigen Zug, der
namentlich am Don Ceſar ſtark in die Augen ſpringt. Herr Edward
ſtattet die Figur mit möglichſt viel Nuancen aus und giebt ihr,
was die Hauptſache iſt, den nötigen vornehmen und ritterlichen
Anſtrich. kann aber natürlich das, was der Partie abgeht, die eigent=
liche
Steigerung, nicht ſchaffen. Gegen verg. Winter hat der Künſtler
ſeinen Don Ceſar, was ſehr vorteilhaft iſt, noch mehr nach Seiten,
des leichteren Konverſationstons herausgearbeitet. Ab und zu zwar
wurden auch heute noch von ihm zu ſchwere Accente gewählt.
Frl. Cxamer hat ebenfalls ihre Donna Diana vervollkommnet.
Allerdings legt ſie auch jetzt noch den Hauptnachdruck auf das In=
triguenſpiel
, wogegen ſie die Eigenſchaften, welche die Diana des
Aktes kennzeichnen ſollen, weniger hervorhebt. Ihre Leiſtung
gewinnt die rechte Bedeutung erſt von dem Augenblicke an, wo die
ſtolze Schöne anfängt ſich ihrer Neigung für Don Ceſar bewußt
zu werden.

Litterariſches.
Die am 24. März erſchienene Nr. 2334 der Illuſtrierten Zeitung
enthält folgende, auf den Tod des Kaiſers Wilhelm und den
Regierungsantritt Kaiſer Friedrichs II. bezügliche Illu=
ſtrationen
: Umſchlags=Titelbild. Der Empfang Kaiſer Friedrich's
durch das preußiſche Staatsminiſterium auf dem Berliner Bahn=
hof
in Leipzig: Die Begrüßung des Fürſten Bismarck. Ankunft des
Kaiſerpaars auf dem Bahnhof Weſtend am Abend des 11. März.
Ueberführung der ſterblichen Hülle des Kaiſers Wilhelm vom Palais
nach dem Dom in der Nacht zum 12. März. Die Paradeausſtel=
lung
der Leiche des Kaiſers Wilhelm im Dom zu Berlin. Das
Leibpferd des Kaiſers Wilhelm im Trauerzuge. Die Trauerſalven
der am Dom aufgeſtellten Infanteriebataillone bei Einſegnung der
Leiche. Das Leichenbegängnis: Die Miniſter mit den Reichsinſignien
und die Trauerpforte am Schneidungspunkt der Friedrichſtraße.
Der Katafalk des Kaiſers im Leichenzuge. Kronprinz Wilhelm,
Prinz Heinrich und die Fürſten im Trauerzuge. Die Ankunft des
Trauerkonduktes am Schloß zu Charlottenburg. Die Beiſetzung
des Kaiſers Wilhelm im Mauſoleum zu Charlottenburg. Das
Innere des Mauſoleums zu Charlottenburg mit den Grabdenk=
mälern
des Königs Friedrich Wilhelm 1II. und der Königin Luiſe
von Preußen. Das Gruftgewölbe des Mauſoleums zu Charlotten=
burg
. Trauermarſch auf den Tod Kaiſer Wilhelms. Komponiert
von Karl Reinecke. Einzel=Preis dieſer 4 Bogen ſtarken Nummer,
in Umſchlag, 2 M.
Kaiſer Wilhelm, ein Gedenkbuch für das deutſche Volk,
von Ernſt Scherenberg, iſt wohl das erſte Werk geweſen, welches
nach dem Tode des großen Kaiſers über ihn erſchien, und es iſt
auch dem Range nach entſchieden das erſte von den bis jetzt erſchie=
nenen
Lebensbeſchreibungen des Verewigten. Schon ſeit einiger
Zeit in Arbeit war es gerade nur noch abzuſchließen als ſein Held
verſchied. Es bietet auf 228 Seiten in feſſelnder ſchwungvoller
Sprache ein erhebendes Bild des großen Todten und ſeiner Zeit.
Einen beſonderen Reiz erhält das Werk durch die poetiſchen Ein=
ſtreuungen
des Verfaſſers, unſeres bekannten patriotiſchen Lyrikers.
Wie deſſen ſeiner Zeit mit ſo großem Beifall aufgenommenes Büch=
lein
Fürſt Bismarck;, welches ſchon das 20. Tauſend erlebt hat,
ein Volksbuch im beſten Sinne geworden iſt, ſo wird auch ſein
Kaiſer Wilhelm; bald Gemeingut des deutſchen Volkes ſein. Bei
ſeinem Umfang. Inhalt und der prächtigen Ausſtattung iſt der
Preis von 1 Mark ſehr mäßig. Es eignet ſich vorzüglich zu
Geſchenken und Prämien.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion Carl Wittich.