Adonnement=prei=
Derteljührlich 1 Mark 50 Pf. ind
Bringerlohn. Auzwürts werden von
allen Poſlämtern Beſtellungen
ent=
egengenommen zu 1 Mart 50 Pf.
vro Quartal incl. Voſiauflichlag
151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerale
verdenangenommen: in Vermſ adt
von der Expedttion Rheinftr. xe V8.
m heſſungen von Friedr. Obfer.
Holzſtraße Nr. 12. jowie auzwäm
von allen Aunoncen=Expeditionen.
Amtliches Orgau
füͤr die Bekanntmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Ne 75.
Mittwoch den 18. April.
1888.
Geſunden: 1 zerriſſenes roth= und weißgeblümtes Taſchentuch. 2 weiße Herrenhemden, zerriſſen. 2 alte Tuchweſten, zerriſſen,
1 alte grüne Schürze, 1 weiße geflickte alte Flanellhoſe, 1 alte Tuchhoſe und 1 leinerner Lappen (vorſtehende Gegenſtände wurden in
einem Garten gefunden). 1 grauer Knabenſtrohhut. 1 Strang weiße Wolle. 1 Schlüſſel. 1 Doppelſchlüſſel. 1 gelb. led. Vortemonnaie,
enth. 11 Bf. L weißer Hemdenkragen. 1 weiße Piqueweſte. 1 braunes buntes Taſchentuch. 1 weißmett. Uhrketke.- Htehen gestieben
in einer Hroſchſte: 1 gewöhnlicher Regenſchirm.
Verkoren: 1 Vortemonnaie von ſchwarzem Sehundleder, enth. 7 M. - Zugekauſen: 1 junger ſchwarzer Hund mit weißem
Ab=
zeichen,
Eingeſangen: 1 brauner Jagdhund, weibl. 1 rothgelber Pinſcher, männlich.
Darmſtadt, 16. April 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß der Finanz=Aſpirant Kreuder an Stelle des erkrankten Rechners
und Oeconomen Kötter mit der Verſehung der Dienſtfunctionen des letzteren in der Anſtalt für Blödſinnige „Aliceſtiſt= bis
auf Weiteres beauftragt worden iſt. Das Büreau befindet ſich wie bisher in der Anſtalt.
Darmſtadt, den 16. April 1888.
Großherzogliche Provinzial=Direktion Starkenburg.
4369
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Landwehr=Compagnie des Würtembergiſchen Fuß=Artillerie=
Bataillons Nr. 13 am Montag den 30. April und Dienstag den 1. Mai l. Js., von 7 Uhr Vormittags an, auf dem
Ar=
tillerie=Schießplatz bei Griesheim Schießübungen mit ſcharfer Munition abhalten wird.
Darmſtadt, den 14. April 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(4370
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Den Transport von Leichen betreffend.
Mit Rückſicht auf eine von dem Bundesrathe beſchloſſene Abänderung des 8 34 des Betriebs=Reglements für die
Eiſen=
bahnen Deutſchlands vom 11. Mai 1874 ſind von Großherzoglichem Miniſterium des Innern und der Juſtiz unterm 25.
Ja=
nuar 1888 die nachſtehend abgedruckten Beſtimmungen getroffen worden (Regierungsblatt von 1888, S. 13 u. ff.), welche wir
hierdurch zur allgemeinen Kenntniß bringen.
Darmſtadt, den 6. April 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
4016
v. Marquard.
8 I. Die Ausſtellung von Leichenpäſſen erfolgt durch das Kreisamt, in deſſen Bezirk der Sterbeort - im Falle einer
Wiederausgrabung - der ſeitherige Beſtattungsort liegt.
8 2. Der Leichenpaß darf nur für ſolche Leichen ertheilt werden, über welche die nachſtehenden Ausweiſe geliefert
worden ſind:
a) ein beglaubigter Auszug aus dem Sterberegiſter;
b) eine nach Anhorung des behandelnden Arztes ausgeſtelle Beſcheinigung des beamteten Arztes über die Todesurſache,
ſowie darüber, daß ſeiner Ueberzeugung nach der Beförderung der Leiche geſundheitliche Bedenken nicht entgegenſtehen;
c) ein Ausweis über die vorſchriftsmäßig erſolgte Einſargung der Leiche (8 34 Abſatz 2 des Eiſenbahn=Betriebs=
Reglements in Verbindung mit 8 3, 4 dieſer Beſtimmungen);
4) in den Fallen des 8 157 der Strafprozeßordnung vom 1. Februar 1877 (Reichs=Geſetzblatt S. 253) die ſeitens
der Staatsanwaltſchaft oder des Amitsrichters ausgeſtellte ſchriftliche Genehmigung der Beerdigung.
Die Nachweiſe zu a und b werden bezüglich der Leichen von Militärperſonen, welche ihr Standquärtier nach
einge=
tretener Mobilmachung verlaſſen hatten (88 1, 2 der Verordnung vom 20. Januar 1879, Reichs=Geſetzblatt S. 5), oder welche
157
1072
Nr. 75
ſich auf einem in Dienſt geſtellten Schiff oder anderen Fahrzeug der Marine befanden, durch eine Beſcheinigung der
zu=
ſtändigen Militärbehörde oder Dienſiſtelle über den Sterbfall unter Angabe der Todesurſache und mit der Erklärung, daß
nach ärzilichem Ermeſſen der Beförderung der Leiche geſundliche Bedenken nicht entgegenſtehen, erſetzt.
8 3. Der Boden des Sarges muß mit einer mindeſtens 5 Etm. hohen Schicht von Sägemehl, Holzkohlenpulver,
Torf=
mull oder dergleichen bedeckt und es muß dieſe Schicht mit fünfprocentiger Karbolſäurelsſung*) reichlich beſprengt ſein.
8 4. In beſonderen Fällen, z. B. für einen Transport von längerer Dauer oder in warmer Jahreszeit, kann nach
dem Gutachten des beamteten Arztes eine Behandlung der Leiche mit fäulnißwidrigen Mitteln verlangt werden.
Dieſe Behandlung beſieht gewöhnlich in einer Einwickelung der Leiche in Tücher, die mit fünſprocentiger
Karbolſäure=
löſung getränkt ſind. In ſchwereren Fällen muß außerdem durch Einbringung von gleicher Karbolſäurelöſung in die Bruſt=
und Bauchhöhle ſauf die Leiche eines Erwachſenen zuſammen mindeſtens 1 Liter gerechnet) oder dergleichen für
Unſchädlich=
machung der Leiche geſorgt werden.
8 5. Als Begleiter ſind von der den Leichenpaß ausſtellenden Behoͤrde nur zuverläſſige Perſonen zuzulaſſen.
8 6. Iſt der Tod im Verlauf einer der nachſtehend benannten Krankhelten: Pocken, Scharlach, Flecktyphus, Diphtherie,
Cholera, Gelbfieber oder Peſt erfolgt, ſo iſt die Befoͤrderung der Leiche mittelſt der Eiſenbahn nur dann zuzulaſſen, wenn
mindeſtens ein Jahr nach dem Tode verſtrichen iſt.
8 7. Auf die Beſörderung von Leichen nach dem Beſtattungsplatz des Sterbeorts finden vorſtehende Beſtimmungen
keine Anwendung.
8 8. Bei Ausſtellung von Leichenpäſſen für Leichentransporte, welche nach dem Auslande gehen, ſind außer den
vor=
ſtehenden Beſtimmungen auch die von dem Reich mit ausländiſchen Regierungen hinſichtlich der Leichentransporte abgeſchloſſenen
Vereinbarungen zu beachten.
8 9. Vorſtehende Anordnungen treten mit dem 1. April l. J3. in Kraft.
Sollen Leichen behufs der Beerdigung an einen anderen, als den Sterbeort ohne Benutzung der Eiſenbahn verbracht
werden, ſo haben auch fernerhin die Beſtimmungen in den 882 und 3 der Verordnung vom 8. Dezember 1853, den
Trans=
port von Leichen betreffend, Anwendung zu finden; auch in dieſem Fall iſt der Leichenpaß nach dem unten vorgeſchriebenen
Formular, jedoch unter Strich der Worte „mittelſt Eiſenbahn;, auszufertigen.
Darmſtadt, den 25. Januar 1888.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz.
Finger.
Beſt.
2) Anmerkung. Ein Theil ſogenannter verflüſigter Karbolſäure (Acidum carbolicum liquetactum) iſt in 18 Theilen
Waſſer unter häufigem Umrühren zu löſen.
Holz Yerſteigrrungen
aus den Großherzoglichen Oberförſtereien Griesheim
und Mainz.
Aus den Domanialwald=Diſtricten Knoblochsaue und Kühkopf werden
verſteigert:
1) Mittwoch den 25. April, Vormittags 11 Uhr, zu Forſthaus
Knob=
lochsaue aus der Oberförſterei Griesheim:
Scheiter: 28 Rm. Ulmen, 33 Rm. Obſtbaum, 207 Rm. Eichen I. Kl.,
72 Rm. Eichen II. Kl.; Knüppel: 46 Rm. Ulmen, Obſtbaum u. Eichen;
Reiſig: 6530 Ulmen=, 12,400 Eichen= und Obſtbaum= 8430 Erdholz=,
190=Weiden=Wellen; Stöcke: 169 Rm. Eichen= und Obſtbaum.
2) Donnerstag den 26. April, Vormittags 10 Uhr beginnend, im Saale
des Gaſthauſes zur Krone in Erfelden am Altrhein das Stamm= und
Nutzholz der Oberförſtereien Mainz und Griesheim in
gemeinſchaft=
lichem Verſteigerungstermin und zwar:
A. Diſtrict Kühkopf, Oberſörſterei Mainz, aus den Schlägen Geyer und
Gartenſchlag: 33 Eichenſtämme - 67 Fm., 1 Eſchenſtamm = 019 Fm.,
44 Rüſternſtämme = 44 Fm.;
b. Diſtriet Knoblochsaue, Oberförſterei Griesheim, aus den Schlägen
Hahnen=
ſand, Großwieſen= und Schwedenſchlag: 125 Eichenſtämme (bis zu 103
Ctm. Durchm.) — 257 Fm., 41 Ulmen (üſtern) =- 27 Fm., 14
Obſt=
bäume - 6 Fm., 1 Weißerle 054 Fm.; ferner 23,6 Rm. Eichen=
Nutzſcheiter.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß der Profeſſor Karl Seeger
Wittwe zu Beſſungen gehörigen
Immo=
bilien als:
traße, II. 83,24 391 Hofraithe II. 83,265 54 Grasgarten
Montag, den 23. April d. J.
Vormittags 11 Uhr,
auf dem Rathhaus dahier öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert.
Beſſungen, den 12. April 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
[4167
Weimar.
Bau=, Nutz=u. Brenn=
Holzverſteigerung.
Gedruckte Verzeichniſſe des Stammholzes werden durch die betr. Oberförſtereien,
ſowie durch die Großherzoglichen Forſtwarte Damm zu Kühkopf und Schneider
zu Knoblochsaue unentgeltlich abgegeben.
Die genannten Forſtwarte ſind zur Vorzeigung des Holzes und weiteren
Aus=
kunftsertheilung beauftragt.
Dornberg und Mainz, den 14. April 1888.
Großherzogliche Oberförſtereien Griesheim und Mainz.
4311
Eickemeyer.
Joſeph.
Es werden verſteigert:
1) an Ort und Stelle
Montag den 23. d. Mts., von
vor=
mittags 10 Uhr an,
nach vorheriger Zuſammenkunft am
Forſt=
haus Einſiedel in VII. 12 Aſpenſchlag,
VII. 9 Alter Hegwald ꝛc., VI. 60
Gais=
hecke, VI. 72 Bucheneck. VIII. 8a
Roth=
ſuhl und VII. 24 Hirſchgarten:
Stämme: 104 Eichen - 1745 Kbm.,
2 Kiefern - 1184 Kbm., 11 Fichten
- 5.93 Kbm., 19 Birken - 245 Kbm.;
Derbſtangen: 3 Eichen - 0.23 Kbm.,
20 Birken = 098 Kbm., 83 Fichten
- 204 Kbm.
Dienstag den 24. d. Mts., von
vor=
mittags ½10 Uhr an,
nach vorheriger Zuſammenkunft am Kreuz
der Feldſchneiſe und des Erzhäuſer Wegs
in V. 2122 Hohes Hirienhäuſer
Heg=
ſtück, V. 11b Brunnershegſtüͤck, III. 4
und 14 Darmſtädter Koberſtadt:
Stämme: 205 Eichen - 35.47 Kbm.,
2 Fichten = 009 Kbm., 1 Hainbuche
- O38 Kbm., 12 Erlen-605 Kbm;
Derbſtangen: 46 Eichen - 238 Kbm.
2) Im Feurer'ſchen Saale zu Egelsbach:
Mittwoch den 25. d. Mts., von
vor=
mittags 9 Uhr an,
das Dürrholz aus Forſtwartei
Stein=
acker, ſowie aus III. 4 Krauſe Buche:
28 Rm. Buchen= II. Cl.), 8 Am.
Eichen C. Cl.). 37 Eichen GI. Cl.),
30 Erlen=Scheiter; 16 Buchen=, 1
Birken=, 159 Eichen= 80 Kiefern= und
29 Erlen=Knüppel; 190 Well. Buchen=,
2030 Eichen=, 2930 Kiefern= und 510
Erlen=Reiſig; 11 Rm. Buchen=, 36
Eichen=, 49 Kiefern= und 18 Erlen=
Stöcke.
Nähere Auskunft ertheilen die betr.
Großh. Forſtwarte.
Darmſtadt, 16. April 1888.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
[4372
Eckſtorm.
O0tto Fritze's
Vernſtein=Oel=Lackfarbe
zum Selbſtlackiren der Fußbödeu
hat ſich ſeit Jahren bewährt und
über=
trifft jeden bis jetzt bekannten Fußboden=
Lack an Haltbarkeit, ſchnellem
Trock=
nen und elegantem Ausſehen.
Die Farbe wird in 6 Nüancen ſtreich
fertig geliefert und ſtehen Muſterkarten
gerne zu Dienſten.
Vorräthig in Darmſtadt bei Louis
Hein Nachfolger WWeiß & Egenolf,
Ludwigſtr. 18. Aug. Marburg, Beſſgr.
(1794
Carlsſtraße 54.
in großer Auswahl bei
I. Ph. Reinhardi.
Schloßgraben 7. (3591
Gbillisalpoter.
roh und fein gemahlen.
Er. Kleiz,
Martinsmühle und Lauteſchlägerſtraße 4.
Nr. 76
Arbeitzuergrhung.
107
„ 787 „ 20 „ „ 433 „ 80 „ „ 1323 „ 70 „ 90 Die bei Erbauung einer Straßenbrücke iber die Modau oberhals der
Papier=
mühle im Mühlthal erforderlichen Arbeiten und Lieferungen, beſtehend in:
1) Maurerarbeit mit Malerial=Lieſerung, veranſchlagt zu 773 Mk. 29 Pfg.
2) Steinhauerarbeit,
„
3) Zimmerarbeit,
„
4) Schloſſerarbeit,
„
5) Weißbinderarbeit,
ſollen auf dem Wege der öffentlichen Submiſſion in Attord vergeben werden und
iſt hierzu Termin auf
den 26. April l. Js., Vormittags 10 Uhr,
feſtgeſetzt.
Pläne, Voranſchlag und Bedingungen liegen vom 19. l. Mts. an auf dem
Büreau des Großh. Kreisbauamts Darmſtadt (Paradeplatz 4) während der
Büreau=
ſtunden zur Einſicht offen, woſelbſt auch die bezüglichen Submiſſionsofferten
abzu=
geben ſind.
Darmſtadt, den 16. April 1888.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
[4373
Wießell.
Ausa.
AAEE AAuAUUUm UATAuAIN
RGalwasso.
direct von den Quellen, in ſtets friſcheſten Füllungen, als:
Adelheidsquelle, Apollinaris, Biliner, Carlsbader
Mühl, Schloss und Sprudel, Creuznacher
Hlisabeth-
brunnen, Emser Mrähnchen, Ressel, Wilhelm-
Felsenquelle, Fachinger, Friedrichshaller, Geilnauer,
Giesshübler Harzer Sauerbr., Heilbr. Adelsquelle,
Homburger Hisabethbr., Marber Selzer & Lud-
Wigsbrunnen, Kissinger Rakoeny; Mronthaler
Apollinis, Krankenheiler Jod, Soda- & Schwekelbr.,
Marienbader Kreuzbr., Nanheimer Kur. & Ludwigsbr.,
Neuenahr Vict. &a Sprudel, Oberschles. Salabr.,
Kronen-
guelle, Ofener Hunyadi Janos. Salzschlirfer
Vo-
nikaciusbr., Selterser Nassauer, Schwalbacher Stahl-,
Woin- & Paulinenbr., Schwalheimer, Sodener 1, 3. 4.
6, 18. Taunusbrunnen, Vich'y Grand Grille & Célestins,
Vilbeler, Weilbacher, Wiesbadener Kurbr., Wildunger
Helenen, Geors Victor Stahlquelle.
Emser & Sodner Pastillen, Carlsbader Sprudel.
salx, Creumacher Mutterlauge, Marienbadter Salz ete.
empfiehlt
Philipp Weber
Carlsſtraße 24.
[4374
hor Jorhauf dor original- ſomäle
im Gartensaal
„Darmstädter Hof=
[4375
dauert nux noch einige Tage.
1074
Nr. 75
4
C. =.Erb, vovolshäussor's ſacnl.,
Ludwigsplatz 4.
Lusvorkauſ
I wegen Geſchäftsverlegung nach
[4185
Eliſabethenſtraße Nr. 1
neben dem ſeitherigen Locale.
Dem Ausverkauf ſind vorerſt unterſtellt:
Ein großer Poſten englische Tüll-Gardinen,
weiß und creme, abgepaßt wie Stückwaare, in ſoliden Qualitaͤten und
geſchmackvollſten Muſtern.
Einzelne Fenſter und Reſte bedeutend unterm Koſtenpreis.
Ein großer Poſten weisse Awirn-Gaze-Gardinen z
zu jedem annehmbaren Preiſe.
Bei beginnender Verbrauchszeit in Gardinen bietet mein Lager
die beſte Gelegenheit zu äußerſt vortheilhaftem Einkaufe.
GhlllLSEIGNGuOIIG.
Rheinsalm im Schnitt per Pfd. M. 2.80.
Wesersalm im Schnitt per Pfd. M. 1.80.
Warbutt (o fein wie Turbot) per Pfd. 50 Pfg.
Schollen, große zum kochen, per Pfd. 30 Pfg.
Seezungen
M. 1.10, Lebende Hummer
M.
Zander
75, Rheinhechte
„
„
Cabliau
— 50, Flußhechte auf Eis „
Schellfiſche
7 - 35, Lebende Karpfen
„
Wärsche per Pfund 40 Pfg.
Wackſische per Pfund 25- 30 Pfg.
Gewässerte Stockſische per Pfd. 25 Pfg.
Mieler Büchinge, Sprotten, Fundern.
Maifische in einigen Tagen eintreffend.
2.
85,
70,
90.
AP aOOOL,
(437(
Carlsſtraße 24.
1GLAISL AUSTOUA-
Um vor meinem Umzug nach meinem Hauſe „Kirchſtr. 5 Lager zu räumen, verkaufe ich
Mantelets, Regenmintel,
Minder-
mäntel, Hleiderstoſfe, Tuche und
Wuchshins
ſowie alle Ausſtattungs=Artikel bedeutend unterm
Selbſt=
koſtenpreis.
J. Lehhmamu-Simom,
4 Markt 4
[4377
Sehnarie hamon.
Eléiderstoffe: Cachemire, Crépe u. alle
Saison-Neuheiten. — Versandt jeden
Maasses direct an Consumenten. Muster
frei v. Trauerwaaren-Depot
(3251
H. Conrad, Groin.
Medienaz-wone
direct importirt,
ſoinsten atten SherrV,
alten Hadeira,
keinst. alton Madoira,
alon Poriwehn,
allen Halagaseol
in ganzen und halben Flaſchen
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Rheinſtraße I7. (3538
Lochund's
Agäuer Rahm-Milch,
vollkommen rein,
ohne Zucker condenſirt, unverdünnt
als friſcher Rahm, mit Waſſer als
Alpenmilch zu gebrauchen. Für
Kranke und Kinder ärztlich
empfoh=
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Looſſund's Hindormilch
aus Alpenmilch mit Weizen=Extrakt
condenſirt; für Säuglinge die
ge=
deihlichſte und zuverläſſigſte Nahrung,
beſonders bei geſtörter Verdauung.
Per Büchſe M. 1.20. In allen
Apotheken, en gros v. Ed. Loeflund
in Stuttgart.
[10764
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vorzügliche Qualität,
ſo lange Vorrath ½ Kilo M. 2.
Friedr. Schaefer,
Großh. Hoflieferant. (3388
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Interimsrock, Paletot, Helm, Schärpe,
Achſelſtücke.
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Liebig's Weisch-Uxtract,
Hemmerich's Eleisch-Extraot,
Cbül's Wleisch-Extraet,
Hemmerich's Wleisch-Wouillon,
Dr. Hoch's Fleisch-Pepton,
Hemmerich's Wleisch-Perton,
Wleisch-Pepton-Pastillen
empfiehlt in ſtets friſchen Qualitäten
TEISdL.SGIAGIGT, Au0wgsPluk 1.
Großh. Hoflieferant.
(3437
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Koiletteseiſen.
Eduard Schüssler,
Wilhelminenſtr. 8. (4379
früher Weiler'ſches Haus.
Specialität: Gardimem.
Größte Auswahl in Vorhängen weiß und ersme.
Congress-stoffe, glatt und durchbrochen,
Vorhangs-Malter und Franzen, weiß und eröme,
Rouleaux-Stoffe, weiß und cröme, in allen Breiten.
L. Dexheimer a; Söhe,
[4029
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1
extra hochfelnste, vollsatlige und feinschmeckende Oualität,
per Ftund H. L.
ſowie ſtets in hochfeinſter Waare vorräthig:
Roquefort, Chester, Camembert, Neufchateller,
Mont-dor, Brie, Hohenburger Rahm, Mainauer Rahm,
Spunden, Edamer, Gouda, Ramadoux, Schloss,
Kräuter, Parmesan, Limburger, Handküse,
Tafelbutter, Landbutter, frische Eier 5 Pfg.
VOhOk
PEéI5R
14378
Carlsſtraße 24.
2
Broijahrigo Erfurtor
Spargelpflanzen,
grosse holl. weisse
Jobanuistravben
empfiehlt die Handelsgärtnerei.
Aebr.Weber,
[4380
am Woog.
Pariser Hopfsalat,
Neue
Malteser Hartofkoln,
Noue dicke Imioboln.
Phulipp Webor.
Carlsſtraße 24. (438¼
Dem West,
meiner Waaren verkaufe ich noch bis au
Weiteres aus und befindet ſich
hauptſäch=
lich eine große Auswahl in Spitzen,
Rüſchen, weißen Schürzen, Corſets,
Herrenſhlipſe, Schmuckſachen ꝛc. dabei.
Waldstrasse
Mario Dauth,
7
gegenüber der ſtädt. Sparkaſſe.
Ein Papageiküfig ſehr billig zu ver=
E kaufen Wittmannsſtr. 7, II. (4130
5
3
8
5
Nr. 75
l07te
vor Schluß der Verbrauchszeit zu räumen, verkaufe ich ſo lange 5
Vorrath
Französische und ialienische Brügellen,
RatharInen-
pflaumen, Spanische Kirabollen, Pfirsiche. französische 2
Edalbirnon. Dampibitnen, geschälte und ungeschälte
Malienlsche Birnen, dentsche Kirabellen und Eirschen,
ſowie alle gemischte Obstsorten
zu bedeutend ermäßigten Preiſen.
„
AUuz GAltdu,
[4383
Mathildenplatz I.
Wrische Hien
per Stück 5 Pfg.
4a.
A5e
LL0he 1a0 und,
handbahor.
hilipp Wobol
Carlsſtraße 24. (4384
Prima
DAULTRkAUl
von vorüüglichom ſoschmack
wieder eingetroffen.
G. F. Polh
Bleichſtraße.
438
Schöne Pemsées,
Vergissmeinnicht und
Salatpflanzen
ſenpfiehlt die Handelsgartnerei
Gebr.Welber.
am Woog.
[4386
Eu verkauſen
ſein äußerſt geſchmackvoll gebautes Haus
mit den neueſten Einrichtungen, Vorder=
und Hintergarten, herrlicher Lage
Darm=
ſtadts, iſt unter äußerſt günſtigen
Beding=
ungen durch den Unterzeichneten zu
ver=
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Immobilien= und Agenturgeſchäft,
[4186
Aliceſtraße 6.
Eum Verkauſ
Ein Halbverdeck=Phaston
in einem ſehr guten Zuſtand nebſt Pferd
und Geſchirr ſehr geeignet für ein
Doktorfuhrwerk. - Zu erfragen Beſſgr.
[4031
Kirchſtraße 43.
Friedrichsdorfer
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L.wiePaels
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Für Magenleidende= Erſatz für Muttermilch,
ſowie zum Gebrauch bei Geſellſchaften ſtets
friſch zu haben. - Alleinverkauf im Laden
der L. Remmert Wwe., Bleichſtr. 45
ſowie bei Alex. Kapp, Ecke der Kiesſtr.
und grüner Weg.
AbſalIholz,
3
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V. Holiz, Eſchollbrückerſtr. 8.
Sohvarze
Gtrümpfe und Hängon
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wolle hergeſtellt u. waſchecht
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Wudotſ Miehs,
dusl. Bokler's Rachi.,
6 Ludwigsplatz 6.1438.
Ein 2ſtöckiges Wohnhaus
zum Alleinbewohnen mit Vor= und
Hinter=
garten, ohne Zwiſchenhändler iſt billig zu
verkaufen. Wo? ſagt die Exped. (3282
Gobens Büllen,
vval, ſchwer, 3000 Liter, billigſt.
Näheres in der Expedition.
[4132
ſain uad utrlaing
Liquoup8, jgun helhunon
Lud. HeylSohn
Ecke d. Saalbau-n. Elisabethenatr. 48.
Niederlagenk M. Rergo, Holzstr. 17.
M. W. Prassel. Rheinstr.16, Neh
Erlen-
bich, Ernit-Ludule-Strease Nr. 11,
LVauz Dre. LeudAtatr. 2.
Co
5W
110
A „ A
4
Wie alljährlich im Frühjahr, beginnen wir von
heute ab - um zu räumen - mit unſerem
großen reichhaltigen Reste-Ausverkauſ,
neuer und vorjähriger Muſter, von 4-22 Rollen
zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen!
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De-
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und Lodortapoton, Volours ote.
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(4391
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Confirmanden Aemden Anfertigung nach Maaß.
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Ernst-Ludwigaplatz Nr. 2, um welssen Thurm. (402]
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Eichhörnchen mit Driller, Bogelkäfige
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zu verkaufen Heinrichſtr. 112.
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u. 40 Pf. per Meter. Zanella's,
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L zuſehen von 9 bis 3 Uhr. Näheres
in der Exped.
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per Pfund 15 Pfg.
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2Mtlapp eber,
Carlsſtraße 24.
4389
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4392
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20 Pfund 35 Pfg.
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Stande den allerweitgehendſten Anforderungen entſprechen zu können und ſehe
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neigten Beſtellungen gerne entgegen.
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Bernh. M. Hachenburger.
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ſchöne Parterre=Wohnung: 6 Zimmer
mit allem Zubehör, Gas= u.
Waſſer=
leitung, auf Wunſch mit Stallung,
Wagenremiſe, Heuboden u.
Burſchen=
zimmer, ſowie ein weiteres
Manſar=
denzimmer, per 10. April zu
ver=
miethen. Näheres daſelbſt Beletage
von 11-1 Uhr.
709) Beſſunger Holzſtraße 17 eine
Parterre=Wohnung zu vermiethen.
715) Promenadeſtr. 46, 2 Stiegen
hoch, elegante Wohnung von 6 Piecen
ſofort zu vermiethen.
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Heidelbergerſtr. 9 die Manſarde, 3
Zim=
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ſo=
fort zu beziehen. Heinrich Beſt,
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mannsſtraße 1.
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eine Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmer,
Küche, Waſſerleitung nebſt ſonſtigem
Zu=
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um den Preis von 235 Mk. zu vermiethen.
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freund=
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chluß nebſt allem Zubehör. G. Pauly.
2066) Dieburgerſtr. 10
der 1. Stock, 6 Zimmer mit
allen Bequemlichkeiten per 1.
Juli d. J. zu vermiethen.
205) Victorlafr. 53der 2. Stock
mit 4 Zimmern, 2 Dachkammern u.
Gar=
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von 3-5 Uhr.
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Stock, 5 Zimmer, Bleichplatz,
Gartenan=
theil, an eine ruhige Familie per 1. Juli
zu vermiethen. Näheres Capellplatz 12.
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freundliche Wohnung im 3. Stock
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beſtehend aus 5 Zimmern, Küche,
Magd=
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6 Zimmer, Kabinet ꝛc. und
Gärt=
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Beckſtraße iſt der 3. Stock mit Balkon
und allem Zubehör, elegante Wohnung,
alsbald zu vermiethen.
3291) Beſſ. Carlsſtraße 22 1. St.
5 Zimmer mit allem Zubehör zu verm.
3293) Lagerhausſtraße 32 iſt der
mittlere Stock mit allem Zubehör z. verm.
3454) Beſſ. Herrngartenſtraße 15
der 1. Stock mit Gartenantheil, alsbald
beziehbar, zu vermiethen.
3549) Nieder=Ramſtädterſtr. 55
(Neubau) der erſte Stock 5 Zimmer nebſt
allem Zubehör anfangs Mai zu verm.
3551) Ecke der Sand= und
Stein=
ſtraße Nr. 9 die Beletage, 6 Zimmer
u. ſ. w. pr. 1. Juli zu vermiethen, event.
auch früher.
3558) Martinſtraße 15 part. u. 2.
Stock, wegzugshalber je 5 Zimmer,
Gar=
ten, ſofort oder 1. Juli.
3595) Mauerſtr. 22 Zimmer ohne Möbel.
3704) Herdweg 60, zwiſchen
Mar=
tinsſtraße und Hochſtraße gelegen, die
Beletage (5 Zimmer und hierzu von der
Manſarde geräumige Zimmer nach
Be=
darf) zu Anfang Juli zu vermiethen.
Waſſer= und Gasleitung, Balkone, alle
erwünſchten Hilfsräume, Waſchküche,
ge=
trennter Gartenantheil. Geſunde Lage,
ſchöne Rundſicht. Auskunft Martin
ſtraße Nr. 11¹½, Beletage.
3635) Neckarſtr. 24 der 3. Stock,
6 Zimmer, Küche nebſt allem Zubehör,
ſofort beziehbar. Näheres im Laden.
3762) Heidelbergerſtraße
eine Herrſchaftswohnung, 6 Zimmer,
Küche ꝛc., ſowie Stallung, Remiſe und
Burſchenzimmer per Mar oder Juni
be=
ziehbar, zu vermiethen. Näheres
Niedeſel=
ſtraße 35.
3828) Grafenſtraße 39 p. 1. Mai
1 Wohnung von 5 Zimmer nebſt Cabinet
mit allem Zugehör ſofort zu vermiethen.
3830) Herdwerstr 97. iſt die
Beletage mit Manſarde und allem
Zubehör für 700 Mark zu vermiethen
und ſofort beziehbar.
3835) Rheinſtraße 3 iſt die erſte
Etage bis 1. October zu vermiethen.
3845) Ecke der Wald= u.
Neckar=
ſtraße Nr. 10 die Beletage mit Balkon,
7 Ztmmer, ſofort beziehbar.
3853) Ecke der Bleich= u.
Fabrik=
ſtraße Nr. 1 iſt eine freundliche Wohnung,
beſtehend aus 3 Zimmern und Küche zu
vermiethen. Es kann auch eine Manſarde
dazu gegeben werden.
Kiesſtraße 86 Beletage,
4 Zimmer mit Balkon ꝛc. per
15. Juli an ruhige Familie.
Näheres Parterre.
3854
3857) Heinrichſtr. 49 eleg. Beletage,
6 Zimmer m. Zubeh., gr. Garten ſof.
3974) Hoftheaterplatz 2 eine
Par=
terre=Wohnung an einen ruhigen Miether
am 6. Mai oder früher.
3975) Heinrichſtraße 104 eine
Par=
terre=Wohnung von 6 Zimmern, ein
wei=
teres Zimmer in der Manſarde. Beziehbar
am 1. Juli ev. 1. Juni.
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5 Zimmer mit Zugehör, alsbald.
4041) Ecke der Wiener= u.
Kies=
ſtraße 80 eine ſchöne Parterrewohnung,
beſtehend aus 5 Zimmern, 2 Manſarden,
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Näheres Neckarſtr. 18 parterre.
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4042) Ecke der verl.
Kies=
ſtraße und des grünen Wegs
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mit oder ohne 4 Räume enth.
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Manſarde zu vermiethen. Näheres
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mit Badeemrichtung, Gas,Waſſerleitung u
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4204) Victoriaſtr. 44 eine Parterre
Wohnung zu vermiethen. Näheres im
3. Stock.
Nr. 75
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ſchöne Parterre=Wohnung: 6 Zimmer
mit allem Zubehör, Gas=u.
Waſſer=
leitung. auf Wunſch mit Stallung,
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zimmer, ſowie ein weiteres
Manſar=
denzimmer, per ſofort.
Näheres daſelbſt Beletage.
4209) Liebigfr. 2 iſt der 2. Stock,
beſtehend aus 9 Zimmern, 3
Dachkam=
mern ꝛc., event. mit Stallung u. Remiſe,
per 15. Juli preiswürdig zu vermiethen.
Näheres Aliceſtr. 23, parterre links, von
3-5 Uhr.
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Woh=
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Zubehör, per 1. Jun.
4214) Beſſ. Carlsſtraße 22 zwei
unmöblirte Zimmer, auf Wunſch mit Küche
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4216) Hermannſtraße im zweiten
Stock 3 Zimmer mit Zugehör an ruhige
Familie zu vermiethen und am 1. Juli
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4218) Nieder=Ramſtädterſtr. 28.
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Zubehör zu vermiethen.
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Stock nebſt Werkſtätte, per Junt.
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Miether: im Gartenhaus eine freundliche
Wohnung mit vier Zimmern ꝛc.
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m 2. Stock daſelbſt.
4396) Wienerſtraße 63 eine freundl.
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4397) Friedrichſtr. 18 ein Manſarde=
Zimmer zu vermiethen. Näheres Beletage.
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wigsſtraße.
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Stallung für 4 Pferde.
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billig zu vermiethen.
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möb=
lirtes Zimmer zu vermiethen.
2070) Landwehrſtr. 39 ein möbl.
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ein möbl. Zimmer für einen od. 2 Herren
mit oder ohne Penſion.
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1. Stock, ein möblirtes Zimmer.
3312) Louiſenſtraße S, 1. Etage, zwei
möbl. Zimmer v. 1. April ab zu verm.
3320) Ballonplatz 3 ein fein möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
3647) Schützenſtraße 6, 1. St., ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
3648) Schwanenſtraße 49, 1. St.,
fein möblirtes Zimmer mit Penſion ſofort
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ein ſchön möbl. Zimmer nebſt Kabinet.
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Ecke Ludwigſtr. (Haus Rittershaus) 2. St.
3874) Hügelſtraße 26 ein möblirtes
Zimmer im oberen Stock zu vermiethen.
3819) Schützenſtraße 8 ein ſchön
möbl. Zimmer, mit od. ohne Penſion.
4046) Ein freundliches Zimmerchen
für ein Fräulein bei einer einzelnen Dame
(Lehrerin) möblirt oder unmöblirt, zu
vermiethen. Näheres Expedition.
4142) Bleichſtraße 13 ein hübſch
möbl. Zimmer zu vermiethen.
4232) Kirchſtraße 21 ein gut möbl.
Zimmer zu vermiethen.
4233) Promenadeſtraße Nr. 27
ein möblirtes Zimmer nebſt Kabinet zu
vermiethen.
4234) Marktplatz 7 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
4238) Beſſ. Carlsſtraße 22 ein
oder zwei ſchön möblirte Zimmer mit ſep.
Eingang u. freier Ausſicht zu verm.
4240) Kiesſtraße 59. mittl. Stock,
großes möbl. Zimmer.
4243) Erbacherſtraße 9 ein
freund=
liches möblirtes Zimmer, 2 Fenſter an
der Straße, parterre, mit ſep. Eingang.
4402) Rheinſtr. 47, 3 Treppen, ein
kleines, möblirtes Zimmer mit Penſion,
preiswerth per ſofort zu vermiethen.
4403) Eliſabethenſtr. 37, Hinterbau,
1 möbl. Zim. m. ſep. Eing. f. 1od. 2Herren.
4404) Ochſengaſſe 12, Mittelbau,
ein freundl. möbl. Zimmer ſogl. zu bez.
4405) Heinrichſtraße 16 ein möbl.
Parterre=Zimmer zu vermiethen.
4406) Schulſtraße 1 ein ſchön möbl.
Zimmer, mit oder ohne Penſion, an eine
Dame oder Herrn zu vermiethen.
4407) Nieder=RNamſtädterſtr. 17 ein
möbl. Zimmer mit ſep. Eing. p. 1. Mai.
Warnung.
Ich warne hiermit Jedermann meiner
Tochter Louiſe weder etwas zu leihen
oder zu borgen, indem ich für nichts hafte.
Peter Dillmann 1.
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franz. u. engl. Sprache vollkommen
mäch=
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junger Mädchen. Gefällige Offerten mit
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800 Mk. wird im Blumenthalviertel oder
in der Nähe desſelben per Juli od. Auguſt
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unter Chiffre M. B. 106 zu richten.
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9
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Donnerstag, den 19. April, Abends 8 Uhr, eröffnet der Stenographen=
Verein einen etwa 40 Lektionen umfaſſenden Unterrichtskurs in Gabelsberger
Stenographie. Der Unterricht wird während des Sommerhalbjahres an wöchentlich
zwei Abenden im Schulhaus Ecke der Karls= und Nieder=Ramſtädterſtraße erteilt.
Das Honorar beträgt 10 Mark.
Anmeldungen nehmen entgegen: Die Hofbuchhandlung A. Bergſträßer
Schulbuchhandlung H. Schmitt (Säng, Schreibmaterialienhandlungen J.
Gött=
mann und E. Neuter.
[4247
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der Muſik=Schüler und Schülerinnen von Gara Eppert,
verbunden mit muſikaliſcher Unterhaltung, unter gütiger Mitwirkung von Frl.
Lina Hoffmann, Concertſängerin, den Frls. Marie Jung und Auguſte Wehn,
Schülerinnen von Frau Agnes Eppert, der kl. Gertrude Dalmönco, Schülerin
der Schmitt'ſchen Academie der Tonkunſt, der Herren Göbel und Knörzer,
Mitglieder des Großherzoglichen Hoftheaters und des Herrn Sturmfels, Mitglied
der Großherzoglichen Hofkapelle.
Karten ſind zu haben: Sperrſitze 2 Mk., Saal 1 Mk., Vorſaal 75 Pf.
bei Herrn Muſikalienhändler Thieß, Eliſabethenſtraße 12 und Abends an der Kaſſe.
[4412
Der Wohlthätigkeit ſind keine Schranken geſetzt.
50
6a.
b.)
2⁄.
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14)
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15⁄₈
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C.
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Nr. 75
Wizzn.
N. RE. RRRRRRRRR*
(RRRRRN
1ö
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beherrſcht gegenwärtig den Weltmarkt und iſt bezüglich ſeiner accuraten, gediegenen
Ausführung von keiner Konkurrenz übertroffen.
Da ich in Verbindung mit einem der erſten Mainzer Möbel=Architekten ſtehe,
befinden ſich ſtets in den Muſterzimmern neue Modelle, die an Schönheit der
Formen ſich vor allen anderen Fabrikaten ganz beſonders auszeichnen; dieſelben
werden in meinen Schaufenſtern nicht ausgeſtellt.
636 E d5 14E4S E Aked
Möbelfabrik,
WaTmSt a d t,
Eliſabethenſtraße 34.
O1193
Eais Eazzr Aiirze
XXLler
Ri;&Cc.
C⁄opoöpsro soogososrorsös.
RX1
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ETdikur’änn Pr AnvAiiui Airte vrrB seee.
N.
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41l1
5½
2E¼
1⁄₈
1081
[ ← ][ ][ → ]1082
Nr. 76.
Die
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(Mehrfach.
und Chemische Wüschereh
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Frau D. Kieſer Wittwe, Ernſt=Ludwigsſtraße.
[2170
4.
GUTUEn-CuurtahulL.
Der neue Kurſus der Kirchen=Chorſchule beginnt zu Anfang k. Mts. Der
Eintritt der Knaben hat mit dem 7. bis 8. Lebensjahre zu erfolgen.
Anmeldungen können im laufenden Monat Mittwochs und Samstags
Nachmittags von 2 bis 4 Uhr, im ſtädtiſchen Schullokal, Pädagog, ſtatfinden.
Es wollen ſich indeſſen nur ſolche Schüler melden, welche günſtige Zeugniſſe
aufzuweiſen haben und nach dem ernſtlichen Willen ihrer Eltern entſchloſſen ſind,
in der Chorſchule bis zu dem Zeitpunkte der mit der Confirmation ſtattfindenden
Entlaſſung zu verbleiben. Aus dem Parochialbezirke der Martinskirche werden
nach getroffenem Uebereinkommen im Intereſſe der dort beſtehenden Chorſchule keine
Schüler angenommen.
Gemeindemitglieder, welche die Zwecke der Chorſchule durch die dringend
wünſchenswerthe Zuwendung jährlicher oder einmaliger Beiträge zu fordern geneigt
ſind, werden gebeten, ihre deßfallſige ſchrifliche Mittheilung an den Ausſchuß des
evangeliſchen Kirchengeſangvereins zu richten.
Darmſtadt, den 17. April 1888.
Für den Ausſchuß des evangeliſchen Kirchengeſangvereins.
(4413
L. Hallwachs.
L.GALON
F
zum
Auf dem Gelände links von der
verlängerten Annaſtraße (weſtlich der
Hei=
delbergerſtraße) kann
Schutt und Grund
abgeladen werden und werden hierfür
10 Pf. pro Fuhre vergütet. (388s
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Aliceſtraße 6.
(3885
Beſten der Puſſerbeſchudigten.
Sonntag, den 22. April 1888, Abends 8 Uhr, im Saale des
Chausaee-
hauses, ausgeführt von dem Männer=Geſangverein Darmſtadt=Beſſungen,
unter gütiger Mitwirkung des Muſikcorps des Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regts. Nr. 25
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn P. Stützel.
Entrée für Herren 40 Pf., Damen 20 Pf., ohne der Mildthätigkeit Schranken
zu ſetzen. — Verkaufsſtellen von Karten bei den Herren Roth, Spenglermeiſter,
Marburg, Kaufmann, Ph. Jacobi, Kaufmann, Hartmann, Kaufmann,
ſowie Abends an der Kaſſe, woſelbſt auch Programme verabfolgt werden.
[4414
Der Vorstand.
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Geſchäfts=Verlegung und Empfehlung.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ſich mein Geſchäft und Wohnung von
heute ab in meinem Hauſe Wienerſtraße 55 befinden. Indem ich um ferneres
Wohlwollen bitte
zeichne hochachtend
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Joeder, Tayezier
Wienerſtraße 55.
14297
Eim Hams
mit Bäckerei=Einrichtung
in beſter Geſchäftslage Arheilgens
iſt wegen Krankheit des Beſitzers
unter günſtigen Bedingungen zu
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429
21 Zu erfragen Exped.
1084
Nr. 55
Politiſche Ueberſicht.
Deulſches Reich. Infolge ungünſtiger Berichte über das
Be=
finden des Kaiſers begaben ſich am 16. morgens der Großherzog
von Baden, Prinz Heinrich von Preußen, der erſt kurz vorher von
Wilhelmshaven zurückgekehrt war, der Erbprinz und die
Erbprin=
zeſſin von Meiningen, der Reichskanzler Fürſt Bismarck und die
höchſten Hofwürdenträger nach Charlottenburg, wohin auch
Kron=
prinz Wilhelm im ſchärfſten Galopp geritten war.
Abends 6½ Uhr machte Kaiſerin Auguſta mit der Großherzogin
von Baden dem Kaiſer einen Beſuch. Der Kronprinz verweilte
um dieſe Zeit noch in Charlottenburg, er war längere Zeit mit dem
Reichskanzler beim Kaiſer.
Der Kaiſer ſoll nachmittags das Bett verlaſſen haben; er brachte
einige Zeit im Rollſtuhl ſitzend zu und erſchien gegen 3½ Uhr kurze
Zeit am Fenſter. Hausminiſter Graf v. Stolberg und General
Albedyll verweilten nachmittags längere Zeit im Schloß.
Das vom „Reichsanzgr. am 16. veröffentlichte Bulletin
lautet: Der Kaiſer hat nach der geſtern eingetretenen Bronchitis
mit ſtarkem Fieber und beſchleunigtem Atem keine gute Nacht
ge=
habt.
Mackenzie. Wegner. Krauſe. Hovell.
Die „Nordd. Allg. 3tg. vom 17. morgens 8 Uhr 5 Min.
meldet: Das Beſinden des Kaiſers hat ſich im Laufe des geſtrigen
Tages nicht gebeſſert. Das Fieber dauert an und zeigt, daß das
Leiden kein örtliches mehr iſt. Die Profeſſoren Leyden und Senator
ſind berufen. Erſterer, noch abweſend, wird den Kaiſer heute ſehen.
Letzterer wohnte geſtern dem Aerztekonſilium bei. Bergmann nimmt
jetzt regelmäßig an den Beſuchen der Aerzte teil. Krauſe wohnt
zettweilig im Schloſſe.
Geſtern (7) vormittags zwiſchen 10 und 11 Uhr fand eine
Beratung der Aerzte ſtatt, woran außer Senator auch Leyden
teil=
nahm. Der Kräftezuſtand des Kaiſers war nicht verſchlechtert.
Das Befinden in den Vormittagsſtunden war relativ etwas
be=
friedigender.
Kronprinz Wilhelm und Prinz Heinrich verbrachten die Nacht
vom 16. zum 17. im Schloſſe zu Charlottenburg. Der Verlauf der
Nacht war bei dem Kaiſer ruhiger als in der vorhergegangenen
Nacht. Am Morgen des 17. war der Fieberzuſtand des Kaiſers
gegen Tags vorher nicht verändert. Der Kronprinz verweilte am
17. früh kurze Zeit bei dem Kaiſer.
Der „Nationalzeitung' zufolge handelt es ſich beim Kaiſer nicht
um eine einfache Entzündung der Bronchien, ſondern um eine
Aus=
dehnung des Kehlkopfsleidens auf die Bronchien und damit die
Lungen ſelbſt. Dieſe neue Komplikation ſteht mit dem Vorfall der
Vorwoche in urſächlichem Zuſammenhang. Infolge des Umſtandes.
daß die Kanüle nicht richtig gelegen und ſich dadurch verſtopft
hatte, war die Abſonderung aus dem Kehlkopfe, anſtatt durch die
Kanüle den Weg nach außen zu nehmen, an der Kanüle entlang in
die Bronchien hinabgefloſſen und hatte dort als Entzündungserreger
gewirkt. Anzeichen einer Lungenentzündung ſind bis jetzt
glücklicher=
weiſe nicht konſtatiert.
Am 16. nachmittags fand eine vertrauliche Beſprechung der
Miniſter bei dem Reichskanzler ſtatt.
Der deutſche Botſchafter in Paris, Graf Münſter, iſt in Berlin
eingetroffen und von der Kaiſerin Auguſta empfangen worden.
General=Feldmarſchall Graf v. Blumenthal iſt von der Stellung
des kommandierenden Generals des 4. Armeecorps entbunden und
zum General=Inſpekteur der 4. Armee=Inſpektion ſowie zum Chef
des Reitenden Feldjäger=Corps ernannt worden. Die erſtere
Stel=
lung hatte bekanntlich bis zu ſeiner Thronbeſteigung Kaiſer
Fried=
rich ſelbſt inne. Feldmarſchall Graf v. Blumenthal iſt ſowohl den
Bayern als den Württembergern, deren Armeecorps auch zu dieſer
Armee=Inſpektion gehört, nicht unbekannt, war er doch im Kriege
18870,71, als alle dieſe Truppen unter dem Oberbefehl Kaiſer
Friedrichs ſtanden, der Chef des Generalſtabes der dermaligen
deutſchen dritten Armee.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus verwies am 16. die
Not=
ſtandsvorlage, nachdem ſich noch Windthorſt für eine Abmeſſung der
Entſchädigungen anſtatt durch Kreisausſchüſſe, durch eine beſondere
Notſtandskommiſſion ausgeſprochen, an die Budgetkommiſſion. Die
Vorlage wegen der Weichſelregulierung wurde an eine Kommiſſion
zurückverwieſen. Miniſter Lucius erklärte, er habe nichts gegen
eine. kommiſſariſche Beratung, halte dieſelbe aber für überflüſſig.
weil für die gewünſchte Coupierung der Nogat die Regulierung der
Weichſel Vorbedingung ſei.
Heſterreich=Angarn. Die Budget=Debatte im veſterreichiſchen
Abgeordnetenhauſe, für welche 55 Redner angenommen ſind, wurde
am 16. durch Abg. Carneri (deutſch=oeſterreichiſch) eröffnet. Er ſagte,
das traurigſte ſei, daß Graf Taaffe die Folgen ſeiner Politik nicht
einſehe. Die Wunden, welche der Juſtizminiſter Prazak dem Staate
ſchlage, würden kaum mehr zu heilen ſein. Die Veränderung des
deutſchen Elements ſei zugleich identiſch mit der Unterdrückung des
Fortſchritts, des Friedens und des Verfaſſungsrechtes. Ein ycaveanl
consules; helfe hier nichts und auf ein yeaveat princeps' könne
er ſich nicht einlaſſen.
Jranſtreich. Präſident Carnot wird Paris ſchon am 25. d. M.,
ſtatt am 26. verlaſſen, um ſeine Reiſe nach Bordeaux anzutreten.
Aus Anlaß der vierteljährigen Inſpektion nahm der
Gouver=
neur von Paris General Sauſſier am 14. die Parade der Truppen
ſeines Gouvernements ab. An 14000 Mann waren zu dieſer
Uebung im Rennfelde in Vincennes verſammelt. Die Truppen
waren in feldmäßiger Ausrüſtung und nicht in Parade=Uniform.
Die Offiziere trugen das Käppi, den Revolver und die Marſch=
Adjuſtierung. Die Muſiker ſpielten nicht, ſondern hielten ihre
In=
ſtrumente in den Lederhüllen. Aehnliche Revuen fanden
gleich=
zeitig in allen anderen großen Garniſonsſtädten ſtatt. In Lyon
ertönten bei dem Deſilieren einige Rufe: „Es lebe Boulanger”
die aber ſofort durch die Rufe; „Nieder mit Boulanger! Es lebe
die Republik! Es lebe die Armeel; übertönt wurden.
Jules Ferry bezeichnete in einer am 15. in Epinal gehaltenen
Rede Boulanger als einen Soldaten des Aufruhrs. Man müſſe
dem Boulangismus gegenüber eine thätige und ſtrengere Haltung
einnehmen und auf die Konzentrierung der Republikaner gegenüber
der cäſarianiſchen plebiscitären Bewegung hinarbeiten. Die
Rück=
kehr zum Cäſarismus würde den Krieg mit dem Ausland
herbei=
führen. Frankreich würde die Achtung Europas verlieren, wenn es
innerhalb vierzig Jahren zum zweitenmale die Mittelmäßigkeit für
Genie, Catilina für Waſhington annähme. Ferry rechne ſich die
Angriffe der boulangiſtiſchen Blätter zur Ehre an; alle guten
Bürger müßten ſich erheben, um die Rückkehr zum Cäſarismus zu
bekämpfen, welcher ſtets ſchmachvolle und blutige Spuren in der
Geſchichte Frankreichs zurückgelaſſen habe.
Die „Republique françaiſe” ſagt aus Anlaß der Wahl
Bou=
langers, es wehe ein Wind der Tollheit, indeß dürfe man die
Hoff=
nung noch nicht aufgeben. Die Pariſer Blätter ſind faſt einſtimmig
der Anſicht, daß der Wahlerfolg Boulangers lediglich einen Proteſt
der Wähler gegen die innere Volitik bedeute.
Leider nimmt innerhalb der Kammer die Zerfahrenheit zu und
ſcheint weder ein opportuniſtiſch=monarchiſtiſches Bündnis. noch die
republikaniſche Konzentration zu Stande kommen zu können.
Italien. Nach einer Meldung aus Maſſauah iſt der,Bosphore”
mit den erſten zur Rückkehr nach der Heimat beſtimmten italieniſchen
Truppen, aus einem Bataillon, zwei Kompagnien und einer
Feld=
batterie beſtehend, am Sonntag früh abgegangen.
Spanien. Die Konferenz über marokkaniſche Angelegenheiten
wird am 1. Mai in Madrid zuſammentreten.
Bulgarien. Sämmtliche Offiziere, welche Hausarreſt hatten,
wurden nach der F. Z. am 16. auf Befehl des Kriegsminiſters unter
ſtarker Militärwache in ein eigens dazu gemietetes Haus eingeſperrt.
Die Redakteure der „Trnowska Conſtitutia' und der „Narodna
Prava- wurden wegen Beleidigung der Regierung zu
mehrmonat=
lichem Gefängniß verurteilt.
Rumänien. Die Bauernunruhen, von denen ſchon ſeit einiger
Zeit die Rede iſt und bei denen die rumäniſche Ruſſenpartei eben
falls die Hände im Spiele haben ſoll, weiſen ſeit einigen Tagen
einen ernſteren Charakter auf. Der Miniſterpräſident Roſetti ſelber
ſah ſich in der Sonntagsſitzung der rumäniſchen Deputiertenkammer
zu dieſer Mitteilung veranlaßt. Er fügte jedoch hinzu, daß die
Regierung geeignete Maßregeln zur Herſtellung der Ruhe und
Ordnung ergriffen habe und daß eine aus Mitgliedern aller
Parteien beſtehende Kommiſſion eingeſetzt werden ſolle, um die
Urſachen der Unruhen zu erforſchen und die Mittel zu deren
Beſeitigung zu prüfen. In derſelben Sitzung erklärte Roſetti auch
die ordentliche Kammerſeſſion für geſchloſſen, mit dem Bemerken,
daß die Auflöſung der Kammer und die Vornahme von Neuwahlen
in aller Kürze angeordnet werden würde. - Bei der unruhigen
Stimmung, welche in Rumänien noch immer herrſcht und für deren
Vorhandenſein ja auch die Bewegung unter der Bauernſchaft zeugt,
wie auch in Anbetracht der Eiferſucht, mit welcher ſich die politiſchen
Parteien gegenüberſtehen, dürften die rumäniſchen Neuwahlen
wahr=
ſcheinlich nicht ohne blutige Scenen verlaufen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 11. April den
Amtsrichter bei dem Amtsgerichte Pfeddersheim Karl
Pfann=
müller zum Landrichter bei dem Landgerichte der Provinz
Rhein=
heſſen ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog ſind Montag früh
7½ Uhr, begleitet von Hauptmann v. Schwartzkoppen, auf dem
Anhalter Bahnhof in Berlin eingetroffen und haben für die Dauer
des Aufenthalts im früheren Kronprinzlichen Palais Wohnung
genommen. Im Laufe des Sonntags begrüßte Höchſtderſelbe die
Kaiſerlichen Majeſtäten, ſowie die zur Zeit in Berlin anweſenden
anderen Hohen Herrſchaften, und folgte dann einer Einladung
der Kaiſerlichen Majeſtäten zum Diner nach dem Charlottenburge=
Schloſſe.
Se. Durchl. der Prinz und Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſi
Ludwig von Battenberg ſind Montag mittag mit der Prinzeſſi=
Tochter von Malta hier eingetroffen und am Bahnhof von d=
Großh. Familie empfangen worden.
Nr.
— Der Jagdſchutzverein für das Großh. Heſſen hielt am 14. ds.
im Gaſthof „Zur Traube' dahier unter dem Vorſitz Sr. Großh.
Hoheit des Prinzen Alexander als Landesvorſtand ſeine ordentliche
Generalverſammlung ab. Der Verein, der nun 134 Mitglieder
zählt, hat im verfloſſenen Jahre an Forſtwarte, Feldſchützen,
Gen=
darmen und Privatperſonen, velche ſich durch Anzeigen von
Wild=
diebereien verdient machten, 30 Velohnungen im Geſamtbetrage von
350 M. verliehen, wovon 10 auf die Provinz Starkenburg, 20 auf
die Provinz Rheinheſſen entfallen.
D. Z.
In der am Sonntag ſtattgehabten Generalverſammlung des
Landwirtſchaftlichen Provinzialvereins für die Provinz Starkenburg
fand nach der Beratung des vorliegenden Statutenentwurfs die
Wahl des Vorſtandes ſtatt, wobei Herr Oberkonſiſtorialpräſident
73. v. Goldmann einſtimmig zum erſten Präſidenten wieder=
und Herr Kreisrat Haas zum zweiten Präſidenten neugewählt
wurde.
r. Im hieſigen Zweigvereiu des evangeliſchen Bundes zur
Wah=
rung der deutſch=proteſtantiſchen Intereſſen ſprach am Montag Herr
Profeſſor Dr. Beyſchlag aus Halle vor einer zahlreichen
Zu=
hörerſchaft über „Motive und Ziele des ev. Bundesr. Wir
können an dieſer Stelle nur andeutend darauf hinweiſen, welche
Fülle Thatſachen der neueren und neueſten geſchichtlichen Entwicklung
Deutſchlands der Redner anzuführen hatte, um auch dem friedlich
Geſinnten die Gefahren vor Augen zu führen, die aus dem
mäch=
tigen Vorſtoß des Papſtthums für die evangeliſche Kirche nicht nur,
ondern ebenſoſehr für unſere geſamte auf der Reformation beruhende
nationale Kultur erwachſen. Das mächtigſte Bollwerk dagegen liegt
ſicherlich in den innerlichen Kräften des Proteſtantismus, im
Evan=
gelium, in der rückhaltloſen Anerkennung der göttlichen Würde des
Staates, des Familien= und Berufslebens von Seiten der evangel.
Kirche; die evangel. Sache iſt in unſerem Vaterlande aufs engſte
verbunden mit deutſch=nationalen Intereſſen. Dieſe Verbindung
unſerem Volke zum Bewußtſein zu bringen, die zerteilten Kräfte
gegenüber der römiſchen Propaganda zu wecken, zu einigen, zu
or=
ganiſiren, iſt das Beſtreben des evangel. Bundes, der ſeit der kurzen
Zeit ſeines Beſtehens ca. 20000 Mitglieder aus allen kirchlichen
Parteien (darunter 70 pCt. Laien) gewonnen hat und vor einigen
Wochen auch in unſerer Stadt begründet worden iſt. Er will die
Notſtände der evangel. Kirche offen beim Namen nennen und die
gefährdeten Glieder durch praktiſche Thätigkeit zu ſchützen und der
evangel. Kirche zu erhalten ſuchen. Gerade dieſe praktiſche
Thätig=
keit, welche die offizielle Kirche bisher thatſächlich nicht in
aus=
reichendem Maße ausgeübt hat, wird um ſo wirkſamer ſein, je mehr
der Bund in allen Schichten des Volkes wachſame und thätige Freunde
gewinnt. Wir zweifeln nicht daran, daß in unſerer Stadt hierzu
der hochgeſchätzte Redner durch ſeinen geiſtvollen, von warmem,
religiöſem und patriotiſchem Geiſt durchwehten Vortrag eine in
hohem Grade dankenswerthe Anregung geboten hat.
E. H. Der zum Konzert erweiterte 4. Kammermuſikabend des
Herrn Kapellmeiſters M. Wallenſtein bot ein ebenſo gediegenes
als abwechſelungreiches Programm, in welchem Schuberts Es-dur-
Trio op. 100 den Reigen eröffnete. Dieſes Werk, welches zu den
wertvollſten Schöpfungen Schuberts im Bereich der Kammermuſik
zählt, wurde von den Herren Wallenſtein, Val. Müller und
Baſſermann in einer Weiſe ausgeführt, welche den Hörern die
muſikaliſchen Schönheiten reſtlos erſchloß. In exaktem
Zuſammen=
piel und feiner Detailmalerei thun ſich ja bekanntlich die
Wallen=
ſteinſchen Kammerſoiréen ſeit Jahren hervor. Die Leiſtungskraft
eines Teils der Enſembleklaſſe des Konſervatoriums lernten wir
kennen durch die Wiedergabe der Variationen über „Gott erhalte
Franz den Kaiſer' aus dem Haydnſchen Streichquartett in C-dur.
Alle Beteiligten ſpielten klar, ſicher und mit ſchönem Ausdruck und
machten ihrem Lehrer alle Ehre. Frl. Emilie Müller aus
Frank=
furt a. M. führte ſich als eine noch junge, aber bereits ſehr
ge=
wandte und über ein bedeutendes Maß von Technik und Ausdauer
verfügende Pianiſtin ein, die ſich den Beifall des Publikums ſowohl
mit der Chopinſchen Phantaſie über Reich mir die Hand: die ſie
in Gemeinſchaft mit Herrn M. Wallenſtein vortrug, erwarb als
auch mit den drei Soloſtücken von Rubinſtein, Raff und Mendelsſohn.
Den Beſchluß des Konzerts bildete die Aufführung des
Chor=
werks „Aſchenbrödel”, welches C. Reinecke auf Grund der
Carſtenſchen Dichtung höchſt anmutig und in einer dem
Märchen=
charakter angepaßten Weiſe komponiert hat. Der aus Dilettanten
gebildete Damenchor löſte unter der ſicheren Leitung des Herrn
Ch. Heim ſeine Aufgabe recht wacker; alle Nummern wurden
friſch und rein geſungen; am meiſten geſiel der reizende „
Tauben=
chor= Als Soliſten wirkten Frl. Marie Vowinkel und Frl.
Hennh Weiß; den verbindenden Text ſprach Frl. Marie Jungk.
Bei einem dieſer Tage in Worms ſtattgehabten Konzert
wirkten von hier Frl. Finkelſtein und Herr R. Müller mit. Wir
entnehmen dem in der W. 3ig. enthaltenen Konzertbericht das
nach=
ſtehende: Hr. R. Müller gehört nicht, wie ſich im Verfolg der
verſchiedenartigen Vorträge ergab, zu den Künſtlern, die lediglich
nach Augenblickseffekten haſchen, ſondern die Vorzüge ſeines
Spiel=
liegen im Gegenteil in der vorzüglichen Durcharbeitung des
ge=
wählten Stückes. Die vorgetragenen Partieen mit langgehaltenem
75
1085
Grundton und die Cantilene gelingen ihm in ſelten ſchöner Weiſe.
Hochvollendet iſt jedoch anderſeits auch die Technik des Hrn. Müller.
Noch mehr aber weiß Fräulein Finkelſtein mit ihrem ſchönen
friſchen Mezzoſopran und durch muſtergültigen Geſang die Herzen
zu gewinnen. Wir fühlen uns ſogar verſucht, die Leiſtungen
dieſer jungen Dame an die Spitze alles deſſen dieſer Art zu ſtellen,
was die diesjährige Konzertſaiſon gebracht. Allerliebſt z. B. war
das Lied „Blumen' von Bradsky wiedergegeben und meiſterhaft
der mezza voce-Vortrag und das smorzando in dem Mozart'ſchen
Schlummerlied.
1 In der am Freitag abend ſtattgehabten Generalverſammlung
des Odenwaldklub erſtattete Herr Oberbürgermeiſter Ohly Bericht
über das abgelaufene Vereinsjahr. Nachdem derſelbe die gemachten
Ausflüge erwähnt hatte, bemerkte er, daß allein in der Gegend von
Neunkirchen und Nodenſtein durch den Verein an 100 Wegweiſer
angebracht wurden. Als Hauptthätigkeit wurde die Herſtellung der
Ruine Rodenſtein und die Anbringung des Scheffel=Denkmals
da=
elbſt bezeichnet. Die Errichtung eines Turmes auf der
Neun=
kircher=Höhe ſoll baldiger Verwirklichung entgegengehen. - Herr
Volksbankdirektor Bernhardt erſtattete hierauf den
Rechenſchafts=
bericht und betrugen die Einnahmen der Sektionskaſſe 785.69 M.,
denen eine Geſamtausgabe von 291.45 M. gegenüberſtand, ſo daß
Ende 1887 ein Kaſſebeſtand von 49424 M. vorhanden war. Die
Mitgliederzahl betrug 232. Der Rodenſtein=Fonds hat ſich ouf
150004 M. erhöht und der Neunkircher Höhe=Turm=Fonds beträgt
960 M. 300 M. ſind für denſelben von der Sektion und dem
Ge=
ſamtklub verwilligt, aber noch nicht vereinnahmt.
Der ſeitherige Vorſtand wurde wiedergewählt und der Wunſch
ausgeſprochen, daß in dieſem Jahre mehr Sektionstouren gemacht
werden möchten. Für Aufſtellung eines Touren=Programms wurde
eine beſondere Kommiſſion gewählt, desgl. eine weiter zu dem Zweck
Um für die Erhaltung der Ruine Rodenſtein geeignete Vorſchläge
zu machen. Es liegt auch die Abſicht vor in dem noch vorhandenen
Turm ein Scheffel=Zimmer zur Aufnahme von Scheffel=Reliquien
herzurichten. Die Verſammlung faßte noch den Beſchluß alljährlich
ein Rodenſteinsfeſt zu feiern. Der Turm auf der Neunkircher=Höhe
ſoll 25 Minuten von Neunkirchen und ca. 1 Stunde von
Gadern=
heim entfernt aufgeſtellt werden. Künftig ſollen an jedem zweiten
Mittwoch im Monat Zuſammenkünfte der Mitglieder in der „alten
Poſtr ſtattfinden.
Zum Beſten der Waſſerbeſchädigten in Norddeutſchland findet
Samstag abend im Saale der Freimaurerloge eine öffentliche
Prüf=
ung der Muſik=Schüler und=Schülerinnen von Frl. Clara Eppert,
verbunden mit muſikaliſcher Unterhaltung, nach dem im
Inſeraten=
teil veröffentlichten Programm ſtatt.
Möge der eben erwähnte
milde Zweck durch zahlreichen Beſuch der Abendunterhaltung die
erwünſchte Förderung erfahren.
Kleine Mitteilungen. Einem zur Muſterung hier
an=
weſenden Burſchen aus Erzhauſen wurde das Portemonnaie mit
etwa 10 Mark Inhalt aus der Taſche entwendet.
Sonntag
Nacht ſind einem in der Kiesſtraße wohnenden Gärtner etwa
16 Roſenſtöcke ausgeriſſen worden. Auch das Thor wurde
ausge=
hängt und fortgetragen. - In einer hieſigen Wirtſchaft kam einem
Schneidermeiſter ſein noch neuer Regenſchirm abhanden.-
Ein Taglöhner aus Gadernheim entwendete ſeinem Arbeitgeber ein
Paar noch wenig gelragene Schaftenſtiefel.
Ein Schreiner aus
Beſſungen bedrohte am Samstag Abend in einer Wirtſchaft einen
Muſiker mit einem ſcharf geladenen Revolver und
ver=
folgte den Mann bis in ſeine Wohnung, wo derſelbe dem etwas
angetrunkenen Schreiner die Waffe abnahm. - Verhaftet
wur=
den zwei Perſonen wegen Obdachloſigkeit, ſowie ein Bäckerlehrling
wegen Unterſchlagung.
Arheilgen, 16. April. In hieſiger Gemeinde wurde zum
Beſten der Waſſerbeſchädigten eine namhafte Summe aus
der Gemeindekaſſe bewilligt; die Kirchenkaſſe beabſichtigt dasſelbe zu
thun; auch iſt ein kleiner Betrag von Privaten gegeben worden.
Schon eine Reihe von Jahren wurden von hier alljährlich
Gaben an den Landesverein im Großherzogtum Heſſen „Vomroten
Kreuz eingeſandt. Nun hat ſich geſtern, angeregt durch Herrn
Pfarrer Fuchs, ein ſelbſtſtändiger Verein „Vom roten Kreuzu für
unſere Gemeinde gebildet. Nach einem von Herrn Pfarrer Fuchs
gehaltenen Vortrag über Zweck und Ziele dieſes Vereins erfolgten
ſofort etwa 120 Beitrittserklärun en, denen vorausſichtlich mindeſtens
noch eben ſo viel nachfolgen. Der eriegerverein trat mit ſeinen
ämtlichen Mitgliedern (60) bei. Wir freuen uns eine der erſten,
ja vielleicht die erſte Landgemeinde in Heſſen zu ſein, in der ſich ein
ſolcher Verein gebildet hat.,
4. Mainz, 15. April. Mit dem heutigen iſt die Saiſon des
hieſigen Stadttheaters zu Ende gegangen und bleibt dasſelbe
nun=
mehr 5 Monate geſchloſſen. Mit dieſem Saiſonſchluß legt Direktor
Preymaier die Leitung des hieſigen Stadttheaters nieder und nahm
daher das Theater=Perſonal Veranlaſſung nach Schluß der
Vor=
ſtellung bei gehobenem Vorhang auf der Bühne im Beiſein des
Publikums von dem ſcheidenden Direktor Abſchied zu nehmen.
Unter Ueberreichung eines Lorbeerkranzes brachte Oberregiſſeur
Schröder eine von ſämtlichen Mitgliedern unterzeichnete Dank= und
1086
Nr. 75.
Abſchi.dsadreſſe zur Verleſung, worauf Herr Preymaier in warmen
Worten eine kurze Anſprache hielt. Herr Preymaier bleibt vorerſt
hier und dirigiert die Sommer=Concerte der ſtädtiſchen Kapelle.
Mainz, 16. April. Seit einigen Tagen befinden ſich eine große
Anzahl Offiziere und Mannſchaften von Kavallerie=Reaimentern
des 11. Armeekorps in unſerer Stadt, um auf dem Fort Bühler den
Telegraphendienſt zu erlernen.
Mainz, 17. April. Die Generalverſammlung der „
Süd=
deutſchen Immobilien=Geſellſchaft; beſchloß die
vorge=
ſchlagene Vertheilung einer Dividende von 1½ pCt. auf das
voll=
ausbezahlte Aktienkapital und wählte an Stelle des durch den Tod
ausgeſchiedenen Hrn. A. Niederhofheim, Hrn. Direktor F. Andrege,
Frankfurt, zum Mitgliede des Aufuchtsrats. Die übrigen in Folg=
Anciennität austretenden Mitglieder deſſelben wurden ſämtlich wie=
dergewählt
8t. Frankfurt, 16. April. Das zweite Konzert des
Sänger=
chores des Lehrervereins wird am 23. d. abends 7 Uhr im
großen Konzertſaale abgehalten und werden u. a. Fräul. Marie
Coldat (Violine) und der kgl. Kammervirtuoſe Herr Wilh. Poſe
(Harfe) mitwirken. Der Verein wird Chöre in reicher Zahl bieten
und unterſteht das Konzert der Leitung des Herrn Maximilian
Fleiſch.
Frankfurt, 16. April. Heiteres aus dem Gerichtsſaal
„He da, Gerichtsdienerl ruft der etwas kurzſichtige Präſident und
dentet auf einen ſehr kleinen Herrn im Zuhörerraum, der ſich mit
beiden Armen auf die Barriére auflümmelt. „Da iſt ja ein Bubchen
im Gerichtsſaal.: Alles dreht ſich um und auch das kleine
Männ=
chen. „Wo, Herr Präſident?
gibt der Gerichtsdiener zurück
Der Präſident zeigt deutlicher auf den Kleinen und dieſer, merkend,
daß es ihm gilt, fragt: „Mane Se mich ?o - „Ja Kleiner. Wie
alt biſt Du dennzu - „Zwaunferzig Johr, Herr Präſident,
ant=
wortete der, und es erhebt ſich eine ſo ſtürmiſche Heiterkeit, daß
die Sitzung auf einige Augenblicke unterbrochen werden muß.
München, 16. April. Die Eröffuung der drei Königsſchlöſſer
iſt auf den 15. Mai feſigeſetzt. Die Beſichtigung iſt dann täglich,
Freitags ausgenommen geſtattet. Das Schachenhaus wird ſpäter
cröffnet.
Verlin, 16. April. Dem Prinzen Heinrich iſt heute ein
kleiner Unfall zugeſtoßen, der leicht ernſtere Folgen hätte haben
können. Als der prinzliche Wagen um 10 Minuten vor 11 die
Rampe des jetzigen kaiſerlichen Palais hinauffuhr, ſprengte das
Handpferd zur Seite, verwickelte ſich in den Sträugen und drängte
den Wagen zur Seite, ſodaß der Prinz genötigt war, nach der
Straßenſeite hin das Gefährt zu verlaſſen. Das ſcheu gewordene
Tier mußte losgeſchnitten werden und ſtürzte zur Erde, worauf es
von den Stallbedienſteten in die Stallungen in der Oberwallſtraße
geführt wurde. Der Prinz, der von dem Vorfall unberührt ſchien,
hatte ſich inzwiſchen in das Palais begeben.
Leipzig, 16. April. Das Reichsgericht verwarf in dem
be=
kaunten Prozeß gegen den evangeliſchen Pfarrer Thümmel die
Re=
viſion des Angeklagten und des Staatsanwalts gegen das Urteil
des Landgerichts zu Kaſſel vom 13. Januar Die Gründe beſagen:
Im Weſentlichen ſei es niemandem verwehrt, die Einrichtungen
einer Kirche anzugreifen, aber es ſei ein gewiſſes Maß
innezu=
halten: auch dürften keine Ausſchreitungen dabei ſtattfinden, welche
den Vorſchriften entgegen ſeien, die zum Schutze der religiöſen
Ge=
fühle Andersgläubiger und zur Wahrung des konfeſſionellen
Frie=
dens in Deutſchland gegeben ſiud.
Einen ſeltenen Triumph hat, wie aus Bremen geſchrieben
wird, der Norddeutſche Loyd mit einem ſeiner Reichspoſtdampfer
errungen. Der engliſche Gouverneur von Hongkong, Sir Wm. des
Voeux, reiſte mit ſeiner Familie und Begleitung auf einem Dampfer
der großen engliſchen Dampfergeſellſchaft Peuinſular and Oriental
Steamſhip Company von England nach Oſtaſien. Er war jedoch
mit der Verpflegung und den Einrichtungen des Schiffes ſo
unzu=
frieden, daß er ſein Fahrgeld im Stich ließ, in Singapore mit
Fa=
milie und Begleitung ausſtieg, den Reichspoſtdampfer Preußen des
Norddeutſchen Lloyd abwartete und mit ihm die Reiſe nach
Hong=
kong fortſetzte.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 15. April.
E. Nach dem Erſcheinen unſeres Referats über die erſte Rienzi=
Vorſtellung empfingen wir eine Poſtkarte, die folgende Fragen an
uns richtete: 1) Ob wir wirklich der Meinung ſeien, daß Herrn
Bär die Erinnerung an Schott nicht verhängnisvoll geworden ſei,
2) ob wir an dem Sänger, den doch — wie dies auch ein anderes
Blatt ſehr richtig bemerkt habe - im 2. Akt die Stimme zu
ver=
laſſen drohte, keine Spur von Ermüdung wahrgenommen hätten,
und 3) ob wir nicht wüßten, daß der ganze dritte Akt auf den
Pferdeeffekt zugeſchnitten ſei. Da der unbekannte Frageſteller
aus=
drücklich um Antwort bittet und in ſeiner Anfrage auch eine
ſach=
gemäße, höfliche Form gewahrt hat, ſind wir nicht abgeneigt, ihm
und damit zugleich einem größeren Kreiſe an dieſer Stelle und an=
läßlich der Wiederholung des „Rienzis unſeren Standpunkt
noch=
mals darzulegen. Den Satz im vorigen Referat: daß die
Erinne=
rung an Anton Schott dem einheimiſchen Künſtler in keiner
Be=
ziehung verhängnisvoll geworden iſt, können wir in ſeiner ganzen
Tragweite aufrecht erhalten. Denn der von uns mit Abſicht
ge=
wählte Ausdruck „verhängnisvoll' kennzeichnet zur Genüge unſere
Auffaſſung und ſchließt einen Vergleich zum Nachteile Schotts völlig
aus. Wir ſind ſelbſt außerordentlich eingenommen von dieſem
vor=
trefflichen Wagnerſänger, der uns ſo oft unvergeßlich ſchöne
Stun=
den bereitet hat, haben auch unſerer Sympathie ſchon vielfach den
lebhafteſten Ausdruck verliehen. Die Vorliebe und das Iutereſſe
für einen ſo geſchätzten Gaſt darf uns jedoch nicht ungerocht machen
gegen unſere einheimiſchen Kräfte; es wäre undankbar, von den
auswärtigen Künſtlern immer ſo viel Licht zu ziehen, daß auf die hieſigen
nur der Schatten fiele. Wenn unſer Heldentenor zum erſtenmal
eine ſo anſpruchsvolle Partie wie den Rienzi ſingt und uns in der
Durchführung nichts Weſentliches ſchuldig bleibt, darf das Lob
ſchon etwas warm ausfallen. Daß ſich der Sänger ab und zu eine
kleine Schonung auferlegte um eben für die wichtigſten Stellen
alle Kräfte aufzuſparen, iſt noch nicht rügenswert. Wir ſchalten
hierbei ein, um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, daß Herr Bär heute
nicht ſo gut disponiert war wie das erſtemal, und daß namentlich
der 2. Akt bei weitem nicht die Wirkung erreichte wie vor 14 Tagen.
Was endlich den berühmten Pferdeeffekt anlangt, ſo wiſſen wir ſehr
wohl, daß es das Finale nicht nur ſceniſch, man könnte auch ſagen
muſikaliſch auf den Coup abſieht. Aber da das Erſcheinen
zu Pferde in den ſeltenſten Fällen ſo glanzvoll durchgeführt
werden kann, wie es der Phantaſie, des Dichterkomponiſten
vorſchwebte, vielmehr ſchon viele Theaterbeſucher Zeugen unruhiger
Scenen geworden ſind, und man es vor allem einem des Reitens
ungewohnten Sänger nicht zumuten kann, bei einer ſolchen
Gelegen=
heit den Hals zu riskieren, bleibt das Pferd u. E. beſſer fort. Die
Oper, wenn ſie ſich ihrem muſikaliſchen Werte nach auch nicht auf
gleiche Stufe mit den anderen Wagnerſchen Bühnenwerken ſtellen
darf, trägt doch noch ſo viel in ſich. daß man ſie um ihres
muſika=
liſchen Gehalts willen gerne hört. Daß der „Rienzi' ſeine Wirkung
auch ohne Pferd thut, beweiſt der ſtarke Beſuch und der große
Bei=
ſall, der dem Werke neulich und heute in reichem Maße zu Teil ward.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
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