Darmstädter Tagblatt 1888


27. März 1888

[  ][ ]

Abonnementsprei=
vierteljährlich
1 Mark 50 Pf. mncl
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
eezengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inel. Voſtauiſchlag

151. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Iuſerat=
verden
angenommeni hn Darnh adt
von der Expedition. Rhelnſt. E V.
mBeſſungen von Friede Büher,
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auzwim
von allen Annonean-Epeditionen.

Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Rreisſtmts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

Ne61.

Dienstag den 23. März

1888.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Sitzungen des Kreistags des Kreiſes Darmſtadt.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß eine Verſammlung des Kreistags
Mittwoch den 28. März l. J3., Vormittags 10 Uhr,
in dem Rathhausſaal dahier Marktplatz 8) ſtattfindet.
Auf die Tagesordnung ſind folgende Gegenſtände geſetzt:
1) Vorlage des Verwaltungsberichts des Kreis=Ausſchuſſes für 1886-87;
2) Prüfung und Begutachtung der Kreiskaſſerechnung für 1886-87;
3) Feſtſetzung des Voranſchlags über Einnahme und Ausgabe der Kreiskaſſe für 1888-89, insbeſondere auch:
A. Nachtrag zu dem in der Sitzung am 5. Januar d. Js. genehmigten Unterhaltungsvoranſchlag der Kreis=
ſtraßen
bezüglich der Verbreiterung ꝛc. der Kreisſtraße nach dem Ziegelbuſch;
b. den Neubau einer Kreisſtraße von Braunshardt nach Worfelden;
4) Wahl von 2 Mitgliedern und 2 Stellvertretern für die Körcommiſſion zur Begutachtung des Faſſelviehes in
den Gemeinden des Kreiſes auf die Dauer von 3 Jahren, ſowie Feſtſetzung der denſelben zu leiſtenden
Vergltung.
Darmſtadt, am 17. März 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
In Vertretung:
(3088
Dr. Zeller, Regierungsrath.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Ausführung des Bau=Unſallverſicherungs=Geſetzes.
Nach 8 2. Abſatz 2 des Bau=Unfallverſicherungs=Geſetzes vom 11. Juli 1887 kann durch Statut der Tiefbau= Beruſs=
genoſſenſchaft
und der Baugewerks=Berufs=Genoſſenſchaften die Verſicherungspflicht auf Baugewerbetreibende ausgedehnt werden,
welche nicht regelmäßig wenigſtens einen Lohnarbeiter beſchäftigen. Die Tiefbau=Berufsgenoſſenſchaft und die Heſſen=Naſſauiſche
Baugewerks=Berufsgenoſſenſchaft haben von dieſem Rechte Gebrauch gemacht und zur Durchführung der Beſtimmung vorge=
ſchrieben
, daß die fraglichen Unternehmer ſich innerhalb 4 Wochen nach Inkrafttreten des Bau=Unfallverſicherungs.=Geſetzes
1. Januar 1888), bei dem Genoſſenſchaftsvorſtand, unter Angabe des Gegenſtandes ihres Betriebes und ihres Jahres=
Arbeitsverdienſtes anzumelden haben, und daß für Unternehmer dieſer Art, welche erſt ſpäter ihren Gewerbetrieb beginnen,
oder die regelmäßige Beſchäftigung wenigſtens eines Lohnarbeiters aufgeben, die Anmeldungsfriſt mit dieſem Zeitpunkt ihren
Anfang nimmt.
Alle Gewerbetreibeude der in Rede ſtehenden Art werden hiermit aufgefordert, ſich rechtzeitlig und vorſchriftsmäßig bei
dem betreffenden Genoſſenſchaftsvorſtande anzumelden, mit dem Anfügen, daß das Geſetz Gewerbetkeibende, welche dieſer Ver=
pflichtung
nicht entſprechen mit Strafe bis zu 300 Mk. bedroht.
Darmſtadt, den 22. März 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[3359
v. Marquard.


B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1888, insbeſondere Anträge auf Zurückſtellung und bezw. Be=
freiung
Militarpflichtiger vom Militärdienſt auf Grund häuslicher Verhältniſſe ꝛc.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß diejenigen Angehörigen von Militärpflichtigen oder Militär=
pflichtige
ſelbſt, welche glauben, die nachſtehend abgedruckten Vergünſtigungen des 8 30. 2 der E.=O. in Anſpruch nehmen zu
können ihre desfallſigen Anträge alsbald und ſpäteſtens bis zum Erſatz=Geſchäft im laufenden Jahr bei den
Großherzoglichen Bürgermeiſtereien vorzubringen haben und wird hierbei ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß Ge=
124

[ ][  ][ ]

Nr. 61
832
ſuche der rubr. Art, welche nach dem Erſatz=Geſchäft eingehen, keine Berückſichtigung mehr finden können, es ſei denn, daß
die Verhältniſſe, welche einen Antrag rechtfertigen, erſt nach dieſer Zeit eingetreten ſind.
Darmſtadt, den 8. März 1888.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Graney.
[2738
Abdruck.
ꝛc.
.
2. Es dürſen vorläufig zurückgeſtellt werden:
a) die einzigen Ernährer hülfloſer Familien, erwerbsunfähiger Eltern, Großeltern oder Geſchwiſter;
b) der Sohn eines zur Arbeit und Aufſicht unfähigen Grundbeſitzers, Pächters und Gewerbtreibenden, wenn dieſer
Sohn deſſen einzige und unentbehrliche Stütze zur wirthſchaftlichen Erhaltung des Beſitzes, der Pachtung oder des
Gewerbes iſt;
e) der nächſtälteſte Bruder eines vor dem Feinde gebliebenen, oder an den erhaltenen Wunden geſtorbenen, oder in
Folge derſelben erwerbsunfähig gewordenen oder im Kriege an Krankheit geſtorbenen Soldaten, ſofern durch die
Zurückſtellung den Angehörigen des letzteren eine weſentliche Erleichterung gewährt werden kann;
4) Militätpflichtige, welchen der Beſitz oder die Pachtung von Grundſtücken durch Erbſchaft oder Vermüächtniß zuge=
fallen
, ſofern ihr Lebensunterhalt auf deren Bewirthſchaftung angewieſen und die wirthſchaftliche Erhaltung des
Beſitzes oder der Pachtung auf andere Weiſe nicht zu ermöglichen iſt;
e) Inhaber von Fabriken und anderen gewerblichen Etabliſſements, in welchen mehrere Arbeiter beſchäftigt ſind, ſo=
fern
der Betrieb ihnen erſt innerhalb des dem Militärpflichtjahre vorangehenden Jahres durch Erbſchaft oder Ver=
mächtniß
zugefallen und deren wirthſchaftliche Erhaltung auf andere Weiſe nicht möglich iſt. Auf Inhaber von
Handelshäuſern entſprechenden Umfangs findet dieſe Vorſchriſt ſinngemäße Anwendung;
1) Militärpflichtige, welche in der Vorbereitung zu einem Lebensberufe oder in der Erlernung einer Kunſt oder eines
Gewerbes begriffen ſind und durch eine Unterbrechung bedeutenden Nachtheil erleiden würden;
8) Militärpflichtige, wel he ihren dauernden Auſenthalt im Auslande haben.
ꝛc.
ꝛc.

Darmſtadt, den 8. März 1888.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1888, insbeſondere Anträge auf Zurückſtellung und bezw. Befreiung Militärpflichtiger
vom Militärdienſt auf Grund häuslicher ꝛc. Verhältniſſe,
Der Civil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Commiſſion Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem ich Sie auf meine Bekanntmachung vom Heutigen in rubr. Betreff hinweiſe, beauftrage ich Sie zugleich, die
aufgenommenen Reklamationsprotokolle, gehörig vervollſtändigt und erläutert, ſtets alsbald hier vorzulegen. Sie wollen auch,
ſoweit thunlich, für die Verbreitung der Bekanntmachung in Ihren Gemeinden Sorge tragen und namentlich ſolche Leute,
von den Ihnen aus eigener Erfahrung bekannt iſt, daß ihre Verhältniſſe einen Autrag rechtfertigen, möglichſt auf dieſelbe
aufmerkſam machen.
v. Grancy.
[2730

Beknnntmuchung.
Für den Kreis Mainz wird ein im Obſtbau erfahrener und kundiger
Techniker geſucht.
Derſelbe muß die erforderlichen praktiſchen und theoretiſchen Kenntniſſe, ſo=
wie
die nöthige Erfahrung beſitzen, um die obere Aufſicht und Leitung dieſes Ver=
waltungszweiges
übernehmen, ein Urtheil über einſchlägige Fragen abgeben, ſowie
Belehrung und Unterricht über Obſibaumzucht und Pflege ertheilen zu können.
Feſter Gehalt pro Jahr 1000 Mark nebſt Ausſicht auf eine Remuneration bis zu
300 Mark.
Bewerber wollen ihre Geſuche bis zum 30. Mürz d. J3. unter kurzer An=
gabe
ihres Lebenslaufs, ſowie unter Anſchluß von Zeugniſſen über ihre ſeitherige
Thätigkeit und Befähigung, namentlich auch ſolcher über den Beſuch einer land=
wirthſchaftlichen
Lehrauſtalt, an die unterzeichnete Behoͤrde gelangen laſſen.
Mainz, den 19. März 1886.
Großherzogliches Kreisamt Mainz.
[3360
Küchler.

Bekanntmnchung.
Dienstag den 27. März l. Js., Nachmittags 3 Uhr,
werden in dem Rathhaushof zu Beſſungen folgende Gegenſtände, als:
mehrere Centner Gußeiſen, 1 Dachfenſter, 1 Akagien= und 1 Kaſtanienſtamm,
mehrere Pfund Blei, 1 Partie verſchiedenes Holz, mehrere Sandſteinplatten/
für Oefen, 1 gut erhaltener Ofen (oval) u. a. m.
verſteigert.
Beſſungen, den 20. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[3200

Konkursverfahren.
Nachdem die Eröffnung des Konkurſes
über das Vermögen des Löb Frohmann
in Griesheim beantragt iſt, wird zur
Sicherung der Vermögensmaſſe demſelben
jede Veräußerung, Verpfändung oder Ent=
fremdung
von Beſtandtheilen der Maſſe
hiermit unterſagt.
Darmſtadt, den 24. März 1888.
Großherzogliches Amtsgericht II.
(336
Scriba.

gotorharton
z in großer Auswahl, ſowie
ſſommunions- und
Conſirmations-Harton
empfiehlt
[3210
fl. V. lignor,
Buch= und Papierhandlung,
Wilhelminenſtr. 2I.

[ ][  ][ ]

833

Nr. 61
Behanntmnchung.
Die Lieferung von Backſteinen zum Kanalbau in Darmſtadt und zwar:
circa 1850 Tauſend Parallelſteine,
140 do. Keilſteine b28 am.,
10 do. Formſteine,
ſowie die Lieſerung der zum Kanalbau erforderlichen Thon= oder Cement= Sohl=
ſteine
, nämlich 4645 m. verſchiedener Dimenſion, ſoll im Wege der öffentlichen Sub=
miſion
im Ganzen oder getrennt vergeben werden.

Offerten ſind bis
Samstag den 7. April d. Js., Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bedingungen liegen auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26, zur Einſicht offen,
bei welchem dieſelben gegen Zahlung von 3 Mk. zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 17. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.B:
[3244
Riedlinger, Beigeordneter.

Bekanntmachung.
Die Vereinigung der Landgemeinde Beſſungen mit der
Betreffend:
Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt, hier die Wahl
von 6 Mitgliedern zu Stadtverordneten.
Nach Anhörung des Gemeinderaths und im Einverſtändniß mit demſelben
wird die Wahl von 6 Stadtverordneten der Stadt Darmſtadt durch die ſtimm=
jähigen
Einwohner der Gemeinde Beſſungen gemäß des Geſetzes vom 8. März 1888
am 3. April d. Js., Vormittags von 9 Uhr an, ununter=
brochen
bis Nachmittags 4 Uhr
ſtattfinden.
Die Wahl findet ſtatt im Rathhausſaale.
Die Stimmberechtigten haben 6 Stadtverordnete, davon mindeſtens 2 aus dem
höchſtbeſteuerten Drittheil der Wählbaren zu wählen.
Alle Stimmberechtigten werden daher eingeladen, an dem gedachten Termin
ſich perſönlich im Wahlokale einzufinden und ihre Stimmen abzugeben.
Zugleich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Diejenigen, welche mit der
Entrichtung der Communalſteuer zur Zeit der Wahl ſich länger als zwei Monate
im Rückſtande befinden, zur Abſtimmung nicht zugelaſſen werden und daß daher
alle diejenigen, welche mit dem fünften Ziel (Dezemberziel) der Communalſteuer im
Nückſtande ſind, nur dann zur Abſtimmung zugelaſſen werden können, wenn ſie
einen ſolchen Rückſtand noch bis zur Wahl abſühren, und daß ſolches geſchehen,
der Wahlcommiſſion durch Vorzeigung ihrer Steuerquittung nachweiſen.
Beſſungen, am 23. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[(3199
Berth.
Bekanntmuchung.
Mittwoch den 28. März, Nachmittags 4 Uhr,
wird der geſammette Faſſeldung vom 1. Quartal 1888 in dem Faſſelhof zu
Beſſungen öffentlich an die Meiſtbietenden verſteigert.
Beſſungen, den 20. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(3201
Berth.
Bekanntmahhung.
Die Anlieſerung von 50 Centner Wieſenheu und 25 Centner Dicwurz für
das Faſſelvieh wird
Donnerstag den 29. März, Vormittags 10 Uhr,
durch Submiſſion auf hieſigem Rathhauſe, woſelbſt die Bedingungen offen liegen,
vergeben.
Offerten ſind bis dahin bei uns einzureichen.
Beſſungen, den 22. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.

Idpohd-Mvſor,

al3:
Gallerie-Franzon,
Sessol-Franzon,
Rouleaux-Franzen,
Marquisen-Franzen,
Toppich-Franzon,
Vorhanghalter,
quaston,
Gockenzüge,
Höbel-Cympon,
Höbel Kordel,
Rouleaux-Kordel,
Marquisen-Kordel,
Harquisen-Gurte
empfiehlt in großartiger Auswahl
zu äußerſt billigen Preiſen
Andon dshmiat,
Ludwigsſtr. 8.
(3153

Extra feine
Lervelatwurſt
ſächte Gothaer)
in allen Grössen,
unter Vorlage des beglaubigten
Atteſtes der genaueſten mikros=
kopiſchen
Unterſuchung.
G. P. FOIH,
Bleichstrasse. (3362

Frima Orangen,
per Stück 8 und 10 Pfg.,
Feinſte Blutorangen,

empfiehlt

per Stück 15 Pfg,

Carl Watanger,
Wilhelminenſtraße 1I. (3363
Gebrauchte Waſchmaſchine
ſwegen Mangel an Platz billig zu verk.
(3364
Hölgesſtraße 14 part.
6) Einlegſchweine zu verkaufen. Blu=
[3381
[3245 0 menthalſtraße 58.

[ ][  ][ ]

834

Nr. 61

Gras=Verpachtung.

Die Benutzung des Graſes an den Gräben und Böſchungen der zum Baubezirk
Darmſtadt gehbrenden Straßen ſoll in nachbenannten Terminen und Orten öffenlich
verſteigert werden.
1) Dienstag den 3. April l. J., Vormittags 9 Uhr, im Großh. Holz=
magazin
dahier:
A. Von der Straße Darmſtadt-Frankfurt, Abth. 5, 10.
b. Darmſtadt-Heidelberg. Abth. J- 13,
c. Darmſtadt-Hirſchhorn, Abth. i-14,
d. Darmſtadt-Mainz, Abth. 3-13,
Darmſtadt-Griesheim, Abth. 17-40.
C.
2) Mittwoch den 4’April l. J., Vormittags 10 Uhr, in Langen bei
Herrn Gaſtwirth Oppermann:
Von der Straße Darmſtadt-Frankfurt, Abth. 37-50.
3) An demſelben Tage, Mittags 12 Uhr, auf dem Gemeindehauſe zu
Arheilgen:
Von derſelben Straße, Abth. 10-31
4) Donnerstag den 5. April l. J., Vormittags 8 Uhr, zu Ober= Ram=
ſtadt
im Gaſthaus zur Sonne
A. Von der Straße Eberſtadt-Zipſen, Abth. 44-599.
Roßdorf -Gumpener Kreuz, Abth. 44-64.
b.
5) An demſelben Tage, Vormittags 11 Uhr, zu Roßdorf bei Herrn Gaſt=
wirth
Günther.
a. Von der Straße Darmſtadt-Hirſchorn, Abth. 14- 45,
b. Roßdorf-Gumpener Kreuz, Abth. 36-40.
Roßdorf-Aſchaffenburg, Abth. 35-37.
C.
6) Freitag den 6. April 1888, Vormittags 9 Uhr, in Eberſtadt auf dem
Gemeindehauſe;
A. Von der Straße Darmſtadt-Heidelberg. Abth. 13- 29,
b. Eberſtadt-Zipfen, Abth. 28-44,
Eberſtadt-Gernsheim, Abth. 27-68.
C.
7) Camstag den 7. April l. J. Vormittags 9 Uhr, auf dem Gemeinde=
hauſe
zu Gernsheim:
Von der Straße Eberſtadt-Gernsheim, Abth. 68-81.
Darmſtadt, den 15. März 1888.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Wießell.
(3365

Bekanntmachung.

Die ſich bei Umpflaſterung eines Theils der Hauptſtraße zu Bensheim er=
gebende
Pflaſterarbeit, veranſchlagt zu 1100 Mark, ſoll auf dem Wege der Sub=,
miſſion vergeben werden.
Die Bedingungen und der Voranſchlag können auf unſerem Büreau einge=
ſehen
werden.
Offerten ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, längſtens
bis zum
10. April d. Js., Vormittags 10 Uhr,
auf unſerem Büreau miederzulegen.
Bensheim, am 23. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Bensheim.
(3366
van Gries.

Amerikaniſche

Bang=Le Schunldaupfäykel

feinſte Qualität,
ſo lange noch Vorrath reicht,

per Tfund 55 Pig.
Morsz LOmdau,
(3367
Mathildenplatz I.

45
1
Gl
ait
5M.

M. 6.-.
6.

4.

Herrenſtiefletten
Herrenſchnürſchuhe
Damen=Lederzugſtiefel 5.-
Damen=Zeugſtiefel

Damen=Schnürſchuhe
llederne)
Plüſch=Schuhe mit ſtarken Rahmen=
ſohlen
3 M., große Auswahl in
Kinderſchuhen empfiehlt
L. Keilmanz,
Marktplatz 6. (3368

4.50.

Rehteitalienische

flacaroll

ſeinste Suppen-K; fiemüse-
Eiernudeln,
ochten Tapioca-Jago
empfiehlt
4
riedr. Schaoſer,

Ludwigsplatz 7,
Großh. Hollieſerant. 3369

garantirt giftfrei und unſchädlich
in Päckchen 4 Pfg.
[(3370

gmandet vlld.

S ULIy

Ungar. Maiserauszug
per ¼ Kilo 25 Pfg.
Württemberger Nr. 0
per ½ Kilo 22 Pfg.
Wetterauer Nr. 0
per ¼ Kilo 20 Pfg.
Bei Abnahme von 5 Kilo 4 Pfa.
billiger, empfiehlt
[(337.

Frledr. Rnaſſ

gegenüber der kathol. Kirche.

Präp. Patchouly-Pulvor
eingeſtreut oder in Säckchen vertheilt iſt
23 das beſte Präſervativ gegen Motten.
und Schaben, zum Schutze der Winter=
kleider
, Pelzwerk, Möbel ꝛc. Zu
haben 40 Pfg. bei Herrn Hofbürſten=

fabrikant E. Scharmann, Ludwigs=
(3372
platz Nr. 2.

[ ][  ][ ]

835

Nr. 61

SErREtyerungs-oinzrigk.
Nächſten Mittwoch den 28. März er., Vormittags 10 Uhr,
werden wegen Wegzug im Saale zur Roſenhöhe (Ecke der Mühl= und Runde=
thurmſtraße
) nachbenannte faſt neue Möbel, als:
1 Divan mit Seſſel, 1 Herrenſchreibtiſch, 1 Damenſchreibtiſch. 1 Waſchtiſch
und 2 Nachttiſche mit grauer Marmorplatte, 2 Kommoden, 1 Küchenſchrank,
1 Barrockſtuhl, verſchiedene kleine und mittlere Spiegel, 1 Plüſchgarnitur,
Sopha mit 6 Stühlen, 1 Spiegelſchrank, Conſolſchränkchen, 1 Auszieh=
tiſch
mit 4 Einlagen, Tiſche, Stühle, 1 großer Goldſpiegel, 1 Pendule=
Uhr, 10 Oelbilder, 2 vollſtändige Betten mit Matratzen, 1 Kleider=
ſchrank
. 6 Paar Stoffvorhänge (erſer und Batum) mit Gallerien, 1
Chaiſelongue, 1 Garnitur eiſerne Gartenmöbel, 1 Eisſchrank und ſonſtiger
Hausrath, ſodann 1 goldene Remontoir=Damenuhr mit Kette, 1 große
Partie Herren= und Knaben=Filzhüte, neue Façons und Farben. Für
Confirmanden große Auswahl.
Adler, Hoftaxator.
(3253
2
9
Empfehle mein großes Lager aller Sorten ohnho, Sliokel und
Pantofioln eto. in nur gediegener Waare zu den billigſten Preiſen.
Herrenzugstieſol von M. 6.- an, Damonzugstiofel von M. 4.50 an.
Confirmamdenstiekel billigſt.
Mache beſonders auf einen großen Poſten kalbl. Horrenzugsllokel
lgewalt) zu M. 8.-, ſo lange Vorrath reicht, aufmerkſam.
Maaß und Reparaturen ſofort.
Ladvig Kesing.

Alle Sorten gebrannte
Java-Kuſſer's
von A. Euntz Sel. Wwe.
in Bonn v. Rh.
ſind jetzt 10 Pfg. per halb Kilo
abgeſchlagen.
vaTL Watanger,
Generalvertreter obiger Firma,
Wilhelminenſtraße II. (3214

Gomüse. uyd
Blumen-Samoh.
16.
FTILMl. Ed.,
Dieburgerſtraße. (3374

11 große Ochſengaſſe 11.

Spratt's
EuleEIGUI6,
Capocarbol
Waſchmittel für Hunde, Schafe ꝛc.)
zur ſofortigen Beſeitigung des
Ungeziefers

(3273 empſiehl.

freisgerront. Düsseſdort Madrid.,Franktut, Anstordam, Fraz Antnerpen
Diese Feder schreibe eAne
Omek-Anwendung.
Luz.
wobl-
Diese
Gorz,
2
mont
Feder en
Elt
leickiert da uhreiben,
Halte=
1
Ds
veschöner die rhlechte Schriftund pritet nie
60 Pr.

In allen Schrolbvarenhdlg. vorritig. AnsfUhrl. Prolollate Lostenſtel.
gainz-zrStrtAair
Lelpzle

Friodr. Schaofor,
Ludwigsplatz 7
Großh. Hoflieferant. (3375

(209¾

Den Empfang der

o0
UEUIEEbeIb,
für die diesjährige
Frühfahrz-C xommerLuiſon
beehrt ſich ganz ergebenſt anzuzeigen
Carl Fill
Herren=Bekleidungsgeſchäft,
Wilhelminenſtraße 31. (2753


Chilisalpeter
roh und gemahlen,
Kainits, Dangsalz,
Thomasphosphatmehl,
Super-Akall-Superphosphat.
Prima reines
Reisfuttermehl.

9rima Gartenerde lgeweſene Blumen=
F gärtnerei) wird billig abgegeben Ecke
d. Holz=u. Klappacherſtr., Beſſungen. (3380

2u verkaufen: ein Klapptiſch, eine
2 5 Bioline, eine Vogelflinte (ſämmt
lich gut erh.). Näheres Exped. (3373

Eleesaaten und frassamen
aller Arten,
in prima Waare, empfiehlt (3316
Emanuel Fuld.

=O
E

liſabethenſtraße 49 mehrere Masau-
schränke
zu verkaufen. (3037

[ ][  ][ ]

836

Nr. 61

Mein Geſchäft befindet ſich von Montag den 26. d. M. an
Fliſabethenſtraße Nr. 12.
im Hauſe der Geſellſchaft Eintracht:
Lous Noael

Großh. Hoflieferant,
Glas- und Forzehan-Handlung.

4E0 Halén. M FrGl. gd((a'oſ
Maccaronelli.
Franz. & dentsche Eiorgemüsenudeln,
Gemiſchte Obſtſorten,
30, 45 und 60 Pfg. per Pfund,
Türkiſche Pflaumen
18 Pſg. per Pſund.
Exanuel Fuld.

1)

3377

Die Hutfabrik
von
1
D. GGRGGhATUS uAGNIOIgO
empfiehlt ihr reiches Lager in den neueſten K eleganteſten 6
) Façons aller Arten von Filz- und Seidenhüten.
Für Confirmanden von 2 Mark an.
(3206
Eigne Fabrikate! Feſte billigſte Preiſe!
00000000000000lo0000000000000
Albhoo ollyoo. um
Eine weitere Sendung feinſter
Java-Kaſſee
roh Pfund 85 Pfg., ſelbſtgebrannt Pfund 1 M.,
trifft morgen ein und empfehlen wir ſolchen zur geneigten Abnahme.

AEI U GVD

Maffee-Import.

63157

GSGGIOU,
geruchlos, für Schuhe, Stiefel und
alles Lederzeug, macht geſchmeidig,
waſſerdicht und dauerhaft.
Friedr Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
(3378
Großh. Hoflieferant.

0000000000000000000000000000
8 W- Empſehle -E
Z von friſcher Abfüllung und neue:
ſoeben eingetroffener Sendung ücht
8rheiniſchen
Trauben=Bruſt=Honig
L von W. H. Zickenheimer in Mainz
Flaſche 1. 1½ und 3 Mark, in
8 Darmſtadt bei
3379
Friedr. Schäfer.
ooooooeooooooooooooooeooooes

.
1 Ud RA86l
von Chocolade
empfiehlt
Carl Walzinger,
Wilhelminenſtraße I. (3267

Sud. Heyl Sohn
Welkhendlung.
Beke Saalbau- u. Elisabekhenstr. as
ompfehlt sein Lager in
Weiss-u. Rothweinen
v. 60 Pf. resp. 75 Pf. per FL an.
Niederlage
PeruBarge. Belatraases h. 5

Ja.
Obslbäume
in jeder Form, ſchön gezogen, ächte Sor=
ten
, ſtark und billig. Korbreben,
Johannis= u. Stachelbeerbäumchen bei
C. Völker, Handelsgärtner,
untere Hügelſtr. 75. (2752

uf dem Herdweg billige Zimmerſpühne
A zu verkaufen.
[3217

[ ][  ][ ]

Nr. 61

Da ich in einigen Monaten mein Lokal verlaſſen muß, ſo verkaufe ich, um raſch zu räumen, be=
deutend
unterm Koſtenpreis und mache, beſonders für Conſirmanden, auf Cachemire, Kleider=
ſtoſſe
, Regenmäntel, Mantelets, Jaquettes und Sommer=Buckskins aufmerkſam.
(2518

v. IEhmanL-Olmod, aardb 4.

von prachtvoller Qualität und vorzüiglicher Kochart,
per Tſund us Wlg.

Horiz bandah,
Mathildenplatz I.

[3330

Zu billigſten Preiſen
empfehle:

Möer, Jalaa-Oh
Hnndeire, Maraala, Po. dh
Kayor, Portwein, span. Rothnein, zöss u. ber
Lud. Heyl Sohn
Reke der Saalbau- u. Piloabethenetr. 48.
VIEDERLAOEF: m. herge,
Me nointr. 17. k. agner ün. 4.

Al Dneudiouimi v.rd4
Haſelhühner, Schneehühner,
Birkhahnen, Welſchhahnen,
Welſchhühner, Poularden,
Capannen, Hahnen,
junge Tauben, Suppenhühner.
Theod. Stemmo,
[338)
Eliſabethenſtr. 14.
Harl Hämmerling
Werkong- und Hasehinen-deschütt
DARu8TADT
Neckarstrasse 1
Patentirte Baugerüsthalter.
Dieselben ersetzen die seit-
herige
umständliche An-
wendung
von Stricken oder
Elammern und bieten die
grösste Garantie kür Sicher.
heit gegen Unfälle oder
Bruch' ei etwa 90o
Leitersparniss. - Trag-
kraft
1500 bis 2500 Rilo.-

für Knaben und Mädchen,
in verſchiedenen Qualitäten.
Eohborgs hachloiger,
58269
Großh. Hoflieferaut.
WieReIOR
baumwollenen Strickgarne
und Strumpflängen
ſind in ſchöner Auswahl eingetroffen und empfehle ich dieſelben
zu mäßigen Preiſen.
[3204
Loinrish Kosser, Judwigsstr. I2.

Für Stangen von mm e
80 90 110 130 150 170 200 240
das Stück Mark
150 10 180 2. 220 240280320
Ausführliche Kataloge für Bannnter-
nehmer
über Bauelevatoren, Hebenerkzenge
Transportgeräthe, Cementrohrformen, Ce-
mentwalzen
u. 8. w. Stehen auf Wunsch
kostenlos zu Diensten.
6=
Fr
Ei
onwarze Cachemire
in garantirt reiner Wolle, M. 1.30,
1.60 und 1.80 per Meter, feinſte
Waare, empfiehlt
Hermann Löb,
Ludwigsſtr. 7. (2858

Vehrere große eiſerne Fenſter zu ver=
1 kaufen. Eliſabethenſtr. 49. (3038
die Schutzmarke von Maggi's Bouillon.
Extracten iſt ein rother Kreuzſtern.

[ ][  ][ ]

Um vielſeitigen Wünſchen meiner geehrten Abnehmer zu entſprechen, habe ich mit meiner
Möbelſabrik ein

verbunden.
Bei pünktlicher reller Bedienung mit Garantie halte mich bei vorkommenden Fällen für
Stadt=, Land= und Bahntrausporte beſtens empfohlen.

Rheinſtraße 14.

Saalbau=Reſtauration.
Gutes Diſchinger Bier, per Glas
12 Pfg.,
Gutes Münchener Bier, per Glas
15
Gutes Diſchinger Bier über die Straße, per Liter.
24
Achtungsvoll
C. Hecheid.
Kunstmehl dor Hohl- und Brodkabrik Hauson,
in Originalſäckchen von Netto 12½ Pfd., M. 2. 70.
Maiserauszug,
hochfeines Backmehl, per ½ Kilo 20 Pfg.
Preßhefe täglich friſch. v
Maizena, Hondamin, Martoſtelmehl,
Stärkemehl, Maiserbachpulver, Vanille,
Freemann's Anglisches Fuddingpulver
Wanillo, Gilron, Mandol, Chocolade-, Phe sieh- ote. Geschmack)
in eleganten Packeten, 3 Stück 55 Pfg.
empfiehlt
(338
Emagnueh
Wuld,

Dieburgerſtraße 22 eine grohe eichenel Weſ. Kirchfraße 31 iſt gutes Heu zu
L. Badbütte zu verkaufen.
(3386
G verkaufen.
[338

TheeHpilzon,
vorzügliche Qualität,
ſo lange Vorrath ¹ Kilo M. 2.
Friedr. Schaefer,
Großh. Hoflieferant. (3388

Lsbende Larpten,
Lobands Heohts,
Lander, Eiskarpfen.
Theod. Stemmer,
(3399
Eliſabethenſtr. 14.

189) Ecke der Wald= und Reckar=
ſtraße
Nr. 10 die Beletage mit Balkon,
7 Zimmer, bis April beziehbar. Einzu=
ſehen
von 2- 4 Uhr Nachmittags.
202) Neckarſtraße 24 der 3. Stock,
6 Zimmer, Küche nebſt allem Zubehör,
per 1. April d. J. zu vermiethen.
Näheres im Laden.

[ ][  ][ ]

953) Beſſung. Herrngartenſtr. 15
der 2. Stock nebſt Dachſtock 1. April be=
ziehbar
zu vermiethen.
Aairiirinrrirridtrnridti
E
1037) Bleichſtraße 38 Beletage
eine ſchöne, geräumige Wohnung,
5 Zimmer, Kabinett und alle Be=
quemlichkeiten
. Mitte Mai an eine
ruhige Familie.

Nr. 61
2764) Eliſabethenſtraße 49 eine
Werkſtätte ſofort zu vermiethen.
versosrgurarmiazs
oo

839

W Sid SInn
Wohnung per 15. Mai an eine ruhige
Familie zu vermiethen.
2334) Mühlſtr. 60 iſt der 1. Stock
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
Näheres parterre.
2761) Beſſ. Carlsſtr. 3 fünf Zim=
mer
nebſt allem Zubehör, abgeſchl. Vor=
platz
, Waſſerltg., Bleichplatz. Nach Wunſch
auch ein Theil der Manſarde. Näheres
2. Stock.
3044) Herdweg 60, zwiſchen Mar=
tinsſtraße
und Hochſtraße gelegen, die
Beletage (5 Zimmer) und Manſarde (fünf
Zimmer) zu Anfang Juli zu vermiethen.
Waſſer= und Gasleitung, Balkon, alle
erwünſchten, Hilfsräume, Waſchküche,
getrennter Gartenantheil. Geſunde Lage,
herrliche Ausſicht. Auskunft Martinſtraße
Nr. 11½, Beletage.
3045) Eliſabethenſtr. 10 Hin=
terhaus
3 Zimmer, Küche mit Waſ=
erleitung
ꝛc. per 1. Juli. Einzu=
ſehen
Vormittags.

2239) Kaſerneſtr. 18, 3. St., möbl. Z.
2571) Kiesſtraße 22, parterre, ein
freundlich möblirtes Zimmer mit Penſion
zu vermiethen.
3047) Mühlſtr. 14 zwei ineinander=
gehende
, gut möblirte Zimmer mit oder
ohne Peuſion per 1. April. ſowohl zu=
ſammen
als auch einzeln, abzugeben.
2407) Schloßgraben 1, 2 St. hoch,
ein möbl. Zimmer für einen od. 2 Herren
mit oder ohne Penſion.

2875) Ernſt=Ludwigsplatz 4,
2. Stock, großes, ſchön möblirtes
Zimmer, Ausſicht auf den Parade=
platz
. für 1. April.

3312) Louiſenſtraße 8, 1. Etage, zwei
möbl. Zimmer v. 1. April ab zu verm.
3313) Grafenſtraße 2 ein fein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
3315) Wilhelminenſtraße 6, 2. Etage
zwei ſchön möblirte Zimmer nach der Straße
zu vermiethen. Klein, Wittwe.
3319) Steinſtraße 5 parterre ein gut
möblirtes Zimmer per 1. April zu verm.
3393) Beſſ. Kirchſtr. 15 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.

vom L. Apri 18ssabéMA AGIIO4
Ohme Erhöhung des Abonnementspreises.
Grösseres Vormat, besserer Druck (vom I. April er.
ab eigene Rotations-Druckorei)

Die

uGuStondtutzohh,

Cuparleiische Leitung

3390) Kiesſtraße 85 Nanſarde an
eine einzelne Dame zu vermiethen, Ende
April beziehbar.
3391) Georgſtr. 10 Beletage,
beſtehend aus 6 Zimmern mit
allem Zubehör, per Juni zu
vermiethen. Näh. parterre.
5392) In der Velelage der Wpolheke
in Beſſungen ſind auf 1. Juli 2 große
und 1 kleines Zimmer mit Küche und
allem Zubehör an eine oder 2 Damen zu
vermiethen; einzuſehen nur Vormittags
zwiſchen 10 und 12, Nachmittags von
2 bis 3 Uhr.

bringen:
Gleichneitig xwel uusserst 8 Beiblätter gratis:
spannende Romane:
1. Weibliche Studenten von Wl blatt v. 16 Drucks. wöchentlich.
Fürst Meschtschersky ſim Bei= 2. Illustrirte Modenzeitungi monat
blatt Der Hausfreunde).
2. Die Meise von Sergeusk von l. A. Verloosungsblatte, wöchentlich.
Der Anfang der beiden Romane wird 6. -Leitung für Hausfrauene do.
auf Verlangen gratis und franco nach- 7. Prod. u. Waaren Marktber. Uwcht.
geliefert.

1. 7Der Hausfreundé, illustr. Familien-
3. MHumoristisches Echor- wöchentl.

von der Oelsnitz ſim Hauptblatth, S. Landwirthsch. Leitungi 14tägig.

Schnelle und ausführliche po-
litische
Berichterstattung.
Wiedergabe interessanter Mei-
nungsäusserungen
der Partei-
blätter
aller Richtungen.-
Ausführlicher Handelstheil. Coursblatt.
Lotterielisten.-

mur

B. 50
bei allen
deutschen
Postanstalten.

Personalveränderungen in der
Armee u. in der Civiverwaltung
vollständig, - Interessante lo-
Eale, Theater- und Gerichts-
nachrichten
. - Gute Feuille-
tons
. - Eingehendste Nach-
richten
über Musik, Kunst und
Wissenschakt.

Probenummern gratis und franco.

(3043

a
84
ä5G, Hdzuzu 88,
Laden und Wohnung
im Eckhauſe Obergaſſe Nr. 1, gegen=
über
der Infant.=Kaſerne, zu vermiethen.
2156) Alexanderſtr. 18 ein Laden
mit Wohnung per 1. Juli zu ver=
miethen
. Näheres bei C. Hochſtätter,
Eliſabethenſtraße 29.
1894) Heidelbergerſtraße, nächſt
der Artillerie=Kaſerne, Stallung für
6 Pferde (mit ſehr guter Einrichtung),
Remiſe, ſowie Burſchenzimmer, alsbald
zu vermiethen. Näheres Riedeſelſtraße 35.

14
Pfennigſparkaſſe Beſſungen.
Die Einleger werden erſucht, ihre Markenbücher (auch wenn ſie nicht auf
volle Markbeträge abgerundet ſind)
bis längſtens Mittwoch den 28. d. Mts.
bei den Herren Stationsvorſtehern behufs Ueberſchreibung in die Einlagebüchelchen,
abgeben zu wollen.
Beſſungen, den 24. März 1888.
Das Curatorium. (3394
Fin Mitleſer zum Frankfurter Jour= 3395) Ein ſauberer Burſche zum
S= nal geſucht. Näh. i. d. Exped. (3382 Brodausfahren geſucht. Arheilgerſtr. 37.

[ ][  ][ ]

840

Nr. 61

er ergebenſt Unterzeichnete beehrt ſich hiermit anzuzeigen, daß er
ſein ſeither von Herrn Aug. Schicktanz geleitetes Photo-
graphisches
Atelier vom Heutigen ab wieder perſönlich
übernommen hat und in früherer Weiſe weilerführen wird.
Darmſtadt, 26. März 1888.
Carl Backofen,
(3396
Hofphotograph.

MKik30
E)
Bekanntmachung.
Am Sonntag den 8. April d. 33. tritt der Sommer=
E. Fahrplan der Darmſtadt-Griesheimer und Darmſtadt-Eberſtädter
Eiſenbahn in Kraft. Exemplare derſelben ſind von unſeren Stationen Darmſtadt-
Griesheim und Eberſtadt zum Preiſe von 10 Pfg. pro Stück zu beziehen.
[3397
Die Betriebs=Verwaltung.

Darmſtädter
Frühjahrs=Pferde= und Fohlen=Markt
am 16. 17. und 18. April 1888
mit Verlooſung und Prämirung auf dem Biehmarktplatz nüchſt den Bahn=
höfen
, zu welchem der Verein die geehrten Herren Züchter, Verkäufer und
Küufer freundlichſt einladet.
Muſterung und Prämiirung von Pferden und Fohlen am 16. April 1888,
Vormittags 9 Uhr, Prämienverteilung Nachmittags 3 Uhr, wozu namhafte
Geldpreiſe und Diplome vorgeſehen ſind.
Die Verlooſung findet ſtatt am 18. April, Nachmittags 4 Uhr, im
Ausſtellungsgebäude.
Zur Ausgabe kommen 20,000 Looſe, per Stück 2 Mark.
Gewinne: 1 eleganter Wagen, Zweiſpänner, mit zwei Pferden und
completem Geſchirr im Werthe von ca. 6000 Mk., 1 Reitpferd mit Sattel/
und Zaum im Werthe von ca. 2000 Mk., 1 Stuhlwagen mit einem
Pferde und Geſchirr im Werthe von ca. 1700 Mk., 16 Pferde oder Fohlen
im Geſammtwerthe von 10,000 Mk., 315 andere Gewinne im Geſammt=
werthe
von 4.300 Mk.
Der Vertrieb der Looſe haben wir dem Herrn L. F. Ohnacher in
Darmſtadt im alleinigen General=Debit übergeben.
[2766
Der Darmstädter Prerdemarkt-Vorein.

Gröosto u. billigste Bouugsquolle
von
Ollhunubni zon d. Juiblllbdu
Vr. W. Schlüter,
7 Carlsſtraße 7,
dem Gymnaſium gegenüber.
E Unbedingt die größte Auswahl. O
Garantire Engros=Preiſe.
Durch beſcheidene Ladenmiethe und eigenes Fa=
brikat
ſind mir bei beſtem Material obige Preiſe
(3398
Ueberziehen und Reparaturen an jedem Tage.
moͤglich.

Bekanntmanung.
Da durch das Ableben Seiner Majeſtät des Kaiſers der Vereinsabend nicht
abgehalten wurde, ſo ſehen wir uns veranlaßt, den Mitgliedern hierüber mitzu=
theilen
, daß derſelbe im Laufe des Sommers durch Beſchluß vorgeſehen iſt, welches
ſpäter durch Mittheilung bekannt gegeben wird.
Der Vorstand
des Bauhandwerker=Vereins.
[3399

Papier-Büten und
10,
Carkontgu.
Ein im Papierwaaren= und Car=
tonage
=Fach geübtes

Wrämlehim,
welches ſich zur Aufſicht über eine
Anzahl Arbeiterinnen eignet und
energiſch eingreift, findet Stelle in
einer Papierwaarenfabrik. - Be=
werberinnen
, welche gleichzeitig eini=
germaßen
in der Feder bewandert
ſind, erhalten den Vorzug.
Offerten mit Angabe der Gehalts=
anſprüche
und der bisherigen Lauf=
bahn
nimmt unter Chiffre R. 2063
Rudolf Moſſe, Stuttgart, entgegen.

empfehle in lebender und fri-
schester
Prima-Waare
billigſt:
Rheinſalm, Rheinhechte,
Seezungen, Rheinkarpfen,
Zander, Backfiſche,
Cabliau,
Schellfiſche,
grüne Häringe zum Backen
friſch gewäſſ.
Labberdan 40 Pfo.
desgl. Stockfische 20 Pfg.,
Honick end. Bratbüchigo.
Philipp Beber,
C
Carlsſtraße 24. (3401
ooooooooeooooeoocogoeeooeoeo
8 Monne Bampfroimgung,
8 lneueſtes Syſtem) für gebr. Bett= 8
g federn und Flaumen halte dem
verehrlichen Publikum von Darmſtadt
und Umgebung beſtens empfohlen.
8 Für neue Hüllen empfehle Bettdrelle,
H Barchente u. Federleinen in beſten
d Qualitäten billigſt.
8 I. Bötlinger, Mathildenplatz 7.
NR. Die Betten brauchen nicht
8 länger als von Morgens bis Abends
8 entbehrt zu werden.
[534
2000000ee0e0ooooooooooooooe
Feſucht in der Nähe der techniſchen
2½ Hochſchule ein unmöblirtes Zim=
mer
, wenn möglich mit ſeparatem Ein=
gang
. - Offerten unter A. V. techn.
[3402
Hochſchule.

[ ][  ][ ]

841

Nr. 61
Westauratiom Breſdembach.
Martinſtraße 31.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß von jetzt ab die Wirthſchaft täglich von
(3403
Morgens 8 Uhr an geöffnet iſt.
G. Breidenbach.

14
A40TRaSRAISCASS AASAGAGAIRGIUb.
Das neue Schuljahr beginnt Dienstag den 10. April, Vormittags 9 Uhr.
Die Aufnahmeprüſung für ſolche Schülerinnen, welche nicht in die unterſte
Klaſſe eintreten ſollen, findet Montag den 9. April, Vormittags 10 Uhr, ſtatt.
Die Schule hat 10 Jahresklaſſen, für deren erſte (Selecta) inſofern eine Aen=
derung
eintritt, als ſie vollſtändiger wie ſeither von der zweiten Klaſſe geſchieden
werden ſoll. In der Selecta können auch einzelne Unterrichtsfächer zum Beſuch
ausgewählt werden.
Die Aufnahme geſchieht vom 6. Lebensjahr an.
Anmeldungen nimmt der unterzeichnete Vorſtand (eckarſtraße 5) vom 29. März
an täglich zwiſchen 10-12 Uhr entgegen.
H. Davidsohn.
A. Grein.
Wh. Stamm.
[3371
daA1baU--SStaUraUh ArAStad
Unterzeichneter beehrt ſich hiermit ergebenſt einem hochverehrlichen Publikum
die Mittheilung zu machen, daß er vom 16. M. ab die Rostauration im
saulbam hier übernommen hat.
Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein. die Beſucher des Saalbaues aufs
Biſte zu bedienen, indem ich meine ganze Aufmerkſaukeit den verehrten Gäſten zu=
wenden
werde.
heben einem hieſigen vorzüglichen Glas Bier werde auch ein Münchener
Bier führen und durch Verabreichung der beſten Speiſen und Getränke mir
die Zufriedenheit der verehrten Gäſte zu erwerben ſuchen.
Zu Diners, Soupers, Familienfeston und Hlochzeiten wird mir die Saal=
bau
=Aktien=Geſellſchaft die Räume gratis zur Verfügung ſtellen und werden ſolche
Veranſtaltungen nach Vorausbeſtellung von mir gerne übernommen und in prompteſter
Weiſe ausgeführt.
Darmſtadt, den 19. März 1888.
[3404
Hochachtungsvoll
C. Wtschehd, Lusibau-Roslaur alouſr.

Wohnungs=Geſuch.
Zwei Damen ſuchen eine elegante
Beletage von 5-6 Zimmeru mit
allen Bequemlichkeiten in Mitte der
Stadt.
Offerten mit Preisangabe an das
Logis=Nachweiſungsbureau von
J. Gllckert,
Bleichſtraße 29. (3321
Zwei unmöblirte Zimmer,
wenn möglich mit Küche, werden bis I.
ebent. 15. April zu miethen geſucht.
Offerten mit Preisangabe ſind unter Chiffre
G. M. Stud. Chem. an die Expedition
erbeten.
3405
Am 5. März wurde in der Hugenotten=
(1 vorſtellung in der Garderobe des erſten
Nanges ein weißes elfenbeinernes Opern=
glas
mit Futteral aus Verſehen mitge=
ommen
. Man wird gebeten, dasſelbe in
er Exped. d. Bl. zurückzugeben. (3406

Dr. Birnbaum
wohnt von heute ab
WhehmSdr. 14
Gechtold'ſches Haus). (3407

LooS0

des
Darmſtädter Pferdemarktesh
2 M.
5 ſind in der Exped. d. Bl. zu haben.

Comutssionen
aller Art, insbeſondere Einſätze in den k. k.
Staatslotterien, allwöchentlich Ziehungen.
Chancen gross.
Für je einen Gulden Einſatz, 4800 Gul=
den
Gewinnſt, beſorgt gegen ½ Gulden
Proviſion die Agentur von
Carl Bader, Wien II.
[3130
Proſpekte gratis.

Darmstädter
1241
NoungsBlatl.
Spezial=Anzeiger der zu ver=
miethenden
Wohnungen ꝛc. mit
betr. Geſuchen.
(3055
Expedition:
Mathildenplatr. 9.

Ein drittel Sperrſitz links abzugeben.
[3362
Neckarſtraße 16, Setenbau.

REEeöſuphe
Donnerstag den 29. wobei
Liter Bayer. Bier zu 12 Pfg.
verabreicht wird.
Hierzu ladet freundlichſt ein
4
Be Hettiuger.
zum Bayeriſchen Hofr. (3408
Sür den Reſt eines fünfprozentigen
48 Kaufſchillings von Rm. 3000
auf Immobilien dahier, wovon
69 indeß bereits die Hälfte abgezahlt
iſt, wird ein anderer Uebernehmer geſucht;
ebenſo für einen ſolchen von Rm. 2500,
wovon ſchon 3 abgetragen iſt. (3357
Offerten sub L. L. a. d. Exped. d. Bl.
Für Steinhauer u. Maurer.
Schlageiſen, Scharireiſen, Zweiſpitzen
und mehrere Krönel billig bei
(3365
Ph. Kullmann, Alexanderſtraße 11.
Jüngerer Gymnaſiaſt
findet bei Beamtenfamilie gute Penſion
und Nachhilfe. Näheres Kiesſtraße
Nr. 86 parterre.
[3059
6s werden größere Räumlichkeiten,
G wie Magazine, Keller ꝛc., mit oder
ohne Wohnung, pro 1. bis 15. Juni er.
geſucht. Näheres Expedition.
(3409
Schüler höherer Lehranſtalten finden
zu Oſtern gute u. billige Penſion
oder Mittagstiſch allein.
Kiesſtraße 30.
[3410
Feſucht in guter Lage der Stadt eine
) Werkſtätte für ein kleines, ruhiges
Geſchäft event. mit Wohnung. Offerten
unter S. R. an die Expedition. (3411
3230) Ein braver Junge mit beſon=
derem
Zeichentalent kann in die Lehre
treten. Lithogr. Atelier Joſ. Grimm,
Markt 4.

Schüler können billige Penſion er=
halten
mit Familienanſchluß.
Ludwigsſtr. 8, 2. Stock.
63194
ſine geſunde Frau wünſcht ein Kind
( mitzuſtellen. Holzſtraße 19 im Laden
[3412
zu erfragen.

[ ][  ][ ]

Nr. 61

3063) Mädchen. welche gedient haber
und gute Zeugniſſe beſitzen, ſuchen Stellen.
Stellenbür. Frau Neßling. Louiſenſtr. 30.
3413) Ein beſſeres Hausmädchen,
das Kleider machen und gut bügeln kann,
alle Hausarbeit verſteht und gute Zeug=
niſſe
beſitzt, ſucht Stelle durch das Ver=
miethbüreau
v. Frau Katzenbach, Alexan=
derſtraße
15.
3414) Eine geb. gewiſſenhafte Frau
in den 30er Jahren, aus achtbarer Fa=
milie
, wünſcht irgend ein Filialgeſchäft
oder Vertrauenspoſten als Aufſeherin oder
der gleichen zu übernehmen. Caution, wenn
Gefl.
nöthig, kann geſtellt werden.
Offerten unter S. P. 73 an die Exped.

Ein junges Mädchen
aus achtbarer Familie wünſcht als Vo-
Jontairim in ein hieſiges Kurzwaaren=
Gefl. Offerten
geſchäft einzutreten.
unter 106 an Rudolf Moſſe, Offen=
bach
a. M. erbeten.
[3415
3416) Ein braves Dienſtmädchen,
welches bürgerlich kochen kann und Haus=
arbeit
verſteht, auf Oſtern geſucht. Näheres
in der Expedition.
5)

26
Aoskdt WI.
eine Wärterin und ein Hausmädchen
für die Jdiotenanſtalt Aliceſtift
3350) Für ſofort ein tüchtiger
Caſſirer und Reiſender
geſucht. Näheres Schulſtraße 6. Ir St.
1985) Einen Lehrling ſucht gegen Lohn
Adolf Kling, Epenglermeiſter.

für die nächſte Samſtagsnummer bitten
OReTdrC wir uus bis läugſteus Dounerſtag Nach=
mittag
zukommen zu laſſen.
Expedition des Tagblatt.

3418) Ein j. b. Mädchen v. Lande, a.
9. Familie, ſucht auf Oſtern Stelle. Frau
Schmitt, große Kaplaneigaſſe 2.
3419) Mehrere geübte
Maſchinenſchloſſer
geſucht. Schützenſtraße 8.
3420) Ein tüchtiger Heizer,
welcher auch Schloſſerei verſteht, geſucht.
Heinheimerſtraße 10.
3142) Einen braven Lehrling ſucht
Fried. Wambach. Schloſſermeiſter, Kirch=
ſtraße
25.
3016) Einen Lehrling ſucht
Juſtus Petri, Spenglermeiſter,
Louiſenſtraße 6.
3144) Mehrere Jungen finden für
dauernd Beſchäftigung bei gutem Lohn.
Gebrüder Roeder.

2165)
Lahrling
mit der nöthigen Schulbildung zum bal=
digen
Eintritt geſucht.
C. Stumpf, Kirchſtraße 10.

2912) Offene Lehrſtelle.
Auf Oſtern oder ſpäter ſuche für meine
Eiſen= und Metallwaarenhandlung einen
Lehrling. W. Hublitz, Kirchſtr. 18.
2910) Ordentl. Jungen und Mäd=
ſchen
für leichte ſaubere u. lohnende Arbeit
geſucht.
A. Kohlſtadt & Cie. in Beſſungen.

1879) Einen braven Lehrling ſucht
Philipp Kraus, Spenglermeiſter,
Kiesſtraße 27.
3191) Bei mir kann ein Lehrling
mit guter Schulbildung eintreten.
Johs. Waitz., Buchhandlung.

zu verkauf. 8
ungo OpUhundCSchulzeng1.a
3421) Das anerkannt beſte Buhmiltet ſür
alle Metalle iſt die mit Schutzmarke, Globus-
von
der Firma Fritz Schulz jun., Leipzig, in
den Handel gebrachte Metall=Putzpomade.
Dieſelbe zeichnet ſich vor den vielen derartig
bezeichneten Präparaten dadurch aus, daß ſie
eine ganz außergewöhnliche Putzkraft, mit
abſoluter Unſchädlichkeit verbindet und ſich
daher beſonders zum Putzen und Poliren aller
edlen wie unedlen Metalle eignet. In ganz
kurzer Zeit erhalten alle damit geputzten
Gegenſtände von Gold. Silber, Alfenide,
Nickel, Kupfer, Meſſing ꝛc. das Ausſehen, als
ob ſie neu wären und iſt der dadurch hervor=
gebrachte
Hochglanz ein ſehr nachhaltiger.
Ein Beweis für die Leiſtungsfähigkeit der
genannten Fabrik iſt, daß ſie in der Lage iſt,
den Käufern zu dem bisherigen Verkaufspreiſe
von 10 Pf. pr. Doſe, von jetzt ab eine Doſe
mit doppeltem Inhalt in gleich vorzüglicher
Qualität zu bieten.
Lager dieſer weltberühmten Metall=Putz=
Pomade mit Schutzmarke Globus= von
Jritz Schuſz jun., Ceipzig, halten die meiſten
beſſeren Eiſen=, Kurzwaaren=, Droguen= und
Colonialwaaren=Handlungen.
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Radv. Eliſabethenſtraße 27.
Der Schnelldampfer Eider, Kapitän Baur,
vom Nordd. Lloyd in Bkemen, welcher am
10. März von Bremen abgegangen, iſt am
22. März wohlbehalten in New=York ange
kommen.


Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der,Reichs=Anzeiger:, das =Reichs=Geſetzblatt=
und die Preußiſche Geſetz=Sammlung; veröffentlichten überein=
ſtimmend
nachſtehendes:
Allerhöchſter Erlaß
betreffend die Beteiligung Sr. Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit
des Kronprinzen an den Regierungsgeſchäften, vom 21. März 1888.
Es iſt Mein Wunſch, daß Ew. Kaiſerliche und Königliche
Hoheit ſich mit den Staatsgeſchäften durch unmittelbare Beteiligung
an denſelben vertraut machen. Zu dieſem Zwecke beauftrage Ich
Ew. Kaiſerliche und Kömigliche Hoheit mit der Bearbeitung und
Erledigung derjenigen zu Meiner Entſcheidung gelangenden Regie=
rungsgeſchäfte
, welche Ich Ew. Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit
zuweiſen werde, und ſind die dazu erforderlichen Unterſchriften in
Meiner Vertretung von Ew. Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit
zu vollziehen, ohne daß es für die einzelnen Fälle einer jedesmaligen
beſonderen Ordre zur Ermächtigung bedarf.
Charlottenburg, 21. März 1888.
v. Bismarck.
Friedrich.
S. M. der Kaiſer nahm am Freitag den Vortrag des Staats=
ſekretärs
Grafen Herbert Bismarck entgegen. Vorher hatte im
Schloſſe zu Charlottenburg die Vereidigung des Staatminiſteriums
ſtattgefunden, welcher auch der Kronprinz und Prinz Heinrich an=
wohnten
. Nach der Eidesleiſtung fand eine Sitzung des Kronrats
ſtatt. Der Kaiſer hat beſtimmt, daß die unter ſeinem Vorſitz ſtatt=
findenden
Miniſterberatungen nicht mehr Conſeil, ſondern Kronrat
genannt werden ſollen.
Am 24. vormittags arbeitete Kailer Friedrich mit dem Chef
des Militärkabinetts v. Albedyll.

Der Kaiſer hat einen eingehenden Bericht ſowohl über bereits
erfolgte als noch drohende Eisgang= und Waſſerſchäden eingefordert.
Die betreffenden Miniſterialreſſorts haben alle Vorkehrungen ge=
troffen
, um den bedrohten wie bereits den geſchädigten Einwohnern
jede nur möaliche Hilfe angedeihen zu laſſen.
Kaiſer Friedrich hat den Generallieutenant Miſchke, Inſpekteur
der Kriegsſchulen, unter Belaſſung in dieſem Verhältnis zu ſeinem
Generaladjutanten ernannt.
Vom 15. d. Mts., dem Tage vor den Beiſetzungsfeierlichkeiten,
wird durch die Schleſiſche Heitung ein Schreiben bekannt, welches
Kaiſer Friedrich an den Grafen Moltke richtete; dasſelbe enthielt
auf einem Octavblatte die folgenden, vom Kaiſer eigenhändig in
kräftigen Zügen geſchriebenen Worte: Ich bitte Sie herzlich, Ihre
morgende Teilnahme an der ſchmerzlichen Feier auf Ihre Anweſen=
heit
im Dom zu beſchränken. Sollte Ihnen dies nicht genügen, ſo
befehle ich es Ihnen, was Sie einem alten treuen Freunde hoffent=
lich
nicht übel nehmen werden.
Friedrich."
Kaiſer Friedrich hat dem langjährigen Korreſpondenzſekretär
des Kaiſers Wilhelm, Geheimen Hofrat Borck, den Stern zum
Roten Adlerorden zweiter Klaſſe in Brillanten verliehen. Es be=
ſtätigt
ſich, daß bei Verleihung des hohen Ordens vom Schwarzen
Adler an Miniſter Maybach in der Urkunde ausdrücklich betont
iſt, daß Kaiſer Friedrich ſie vollziehe, um die Abſicht Kaiſer Wil=
helms
auszuführen.
Der Kaiſer hat dem Privatdocenten Dr. Krauſe das ihm vom
Kultusminiſter verliehene Patent als Profeſſor perſönlich überreicht.
Am Samstag nachmittag um drei Uhr fand vor Kaiſerin
Victoria die Trauercour im Ritterſaale des Schloſſes ſtatt, woran
ſämtliche Prinzen und Prinzeſſinnen teilnahmen. Die Kaiſerin, in
tiefſter Trauer mit dem Bande des Schwarzen Adler=Ordens be=

[ ][  ][ ]

Nr.
kleidet, nahm vor dem Throne Platz, während ſich die Prinzen und
Prinzeſſinnen ſeitwärts des Thrones aufſtellten. Vom Eingange
des Caales bis zum Thron bildeten Pagen mit Trauerabzeichen
Spalier. Die Cour wurde von den Damen des Gefolges der Kron=
prinzeſſin
eröffnet. Denſelben folgten die General=Flügeladjutanten,
Geheimrat v. Wilmowsky, das diplomatiſche Corps mit den Damen,
an deren Spitze die Botſchafterinnen; hierauf die Bundesratsmit=
glieder
, die Ritter des Schwarzen Adler=Ordens, die Häupter fürſt=
licher
Familien, die Generalität, die Miniſter, die Präſidenten des
Reichstags und des Landtags, die Wirklichen Geheimen Räte, die
Mitglieder des Reichstags und der beiden Landtagshäuſer, ſowie
das Offiziercorps. Nach Beendigung der Cour zog ſich die Kaiſerin
nach dem Kapitelſaal zurück.
Von einem Frühjahrsaufenthalte der kaiſerlichen Familie in
Wiesbaden, von welchem viel die Rede war, iſt nunmehr definitiv
abgeſehen worden und wird dafür die Ueberſiedelung der Aller=
höchſten
Herrſchaften nach dem Neuen Valais bei Potsdam erfolgen,
ſobald dies die Witterung nur irgendwie geſtattet. Ueber das
Befinden Kaiſer Friedrichs liegt eine hocherfreuliche Nachricht vor,
der zufolge in den lokalen Krankheitserſcheinungen des Kehlkopfes
am jüngſten Donnerstag eine überaus günſtige Wendung eingetreten
iſt, die von den behandelnden Aerzten als erſte entſchiedene Beſſerung
ſeit mehreren Monaten bezeichnet wird. Möge dieſe Beſſerung nun=
mehr
eine anhaltende, kräftig fortſchreitende ſein.
Ueber den erwarteten Amneſtie= Erlaß des Kaiſers vernimmt man
noch weiter, daß durch denſelben in erſter Reihe viele zu längerer
Gefängnisſtrafe Verurteilte, die ſich während ihrer Inhaftierung gut
geführt, begnadigt werden. Auf die wegen Hochverrats zu langer
Zuchthausſtrafe Verurteilten ſoll ſich die Amneſtie nicht erſtrecken,
wohl aber ferner auf wegen Preßvergehen, Majeſtätsbeleidigungen
u. ſ. w. Verurteilte. Auch Militärperſonen ſollen nicht allgemein,
ſondern je dach dem beſondern Fall und der bisherigen Führung in
die Amneſtie mit aufgenommen werden. Die Grundzüge des Er=
laſſes
ſind bereits fertiggeſtellt, doch hinderten bislang noch not=
wendige
zahlreiche Vorerörterungen die Veröffentlichung des Er
laſſes.
Am Freitag vormittag um 10 Uhr erfolgte in Gegenwart des
Miniſters Friedberg, des Grafen Stolberg und Perponcher die
Entſiegelung der ſeit Ueberführung der Leiche des Kaiſers in den
Dom verſiegelten, vom Kaiſer früher bewohnten Zimmer.
Außer dem Telegramm, durch das der Mikado beim Ableben
Seiner Majeſtät des Kaiſers Wilhelm ſeine Teilnahme ausgeſprochen,
hat auch der japaniſche Hof ſeiner Trauer durch Verordnung einer
dreiwöchentlichen Hoftrauer Ausdruck gegeben, wie eine aus Jeddo
eingetroffene Deveſche meldet.
Kronprinz Wilhelm wohnte am Freitag der Beſprechung der
taktiſchen Arbeiten des Großen Generalſtabes durch den General=
quartiermeiſter
Grafen Walderſee bei; ſämtliche Offiziere des General=
ſtabes
waren zugegen.
Am 25. waren es 50 Jahre, daß Fürſt Bismarck zur Fahne
des Garde=Jäger=Bataillons den Eid der Treue ſchwur. Das
militäriſche Dienſtjubiläum des Reichskanzlers wurde im engſten
Kreiſe begangen; außer einigen höchſten Militärs, die ihn Namens
der Armee beglückwünſchten, namentlich Feldmarſchall Graf Moltke,
Kriegsminiſter Bronſart v. Schellendorf und General v. Albedyll,
waren in Rückſicht auf die Trauer nur die Mitglieder der Familie
zu einem Mahl vereinigt.
Der bayeriſche Reichsrat ſtimmte am 24. den von der Abgeord=
netenkammer
beſchloſſenen Geſetzvorlagen zu und nahm ſchließlich
die geſamten Staatsfinanzgeſetze an. Die Abgeordnetenkamme:
nahm in einer ſpäteren Sitzung die Geſamtbeſchlüſſe entgegen und
vertagte ſich darauf bis Mitte April.
Sämtliche durch Beſchlüſſe ihrer Gemeinderäte bevollmächtigten
82 Bürgermeiſter des Kreiſes Weißenburg haben eine äußerſt warm
abgefaßte Beileids= und Ergebenheitsadreſſe an Kaiſer Friedrich
abgeſandt.
Schweiz. Die Seſſion der Bundesverſammlung wurde am 24.
geſchloſſen.
Der Ständerat hat, gleich dem Nationalrat, die Forderung für
die Verſtärkung der Bundespolizei ohne Erörterung einſtimmig
genehmigt.
Heſterreich=Angarn. Der Kaiſer empfing am 24. den Grafen
Lehndorff in Privataudienz. Derſelbe hatte den Auftrag die Thron
beſteigung und den herzlichen Dank Kaiſer Friedrichs für die Teil=
nahme
des Kaiſers Franz Joſef an der Trauer und die Entſendune
des Kronprinzen Rudolf zu der Leichenfeier für weiland Kaiſer

Wilhelm zu notificieren. Graf Lehndorff beſuchte im Laufe des
Nachmittag auch den Grafen Kalnoky. Am Abend fand in der
Hofburg ein Mahl zu Ehren des Abgeſandten ſtatt, wozu auch die
deutſche Botſchaft geladen war.
Das rumäniſche Königspaar reiſte am Samstag abend nach
Bukareſt ab, es wurde vom Kaiſer zum Bahnhof geleitet.
Die ungariſchen Miniſter reiſten am 24. nach Peſt zurück. Die
Prinzeſſin Clementine von Coburg iſt am 24. in Wien eingetroffen.
Der Reichstag hat Oſterferien bis zum 10. April.
Frankreich. Der Miniſter des Aeußern, Flourens, empfing am
24 nachmittags den General Graf Alten, welcher der franzöſiſchen

843
61
Regierung die Anzeige von der Thronbeſteigung des deutſchen
Kaiſers Friedrich überbringt. General Graf Alten wurde am 25.
vom Präſidenten Carnot empfangen.
Die Pariſer Abendblätter vom 24. brachten nachſtehende officiöſe
Mitteilung:Miniſter Flourens hat den General Billot empfangen,
der ihm berichtete, daß die franzöſiſche Miſſion in Berlin mit feiner
Zuvorkommenheit aufgenommen und Gegenſtand der größten Auf=
merkſamkeit
geweſen ſei. Billot überbrachte für den verſtorbenen
Kaiſer Wilhelm einen Kranz und legte desgleichen einen doppelten
Kranz auf das Grab der während des Krieges von 18107 in
Verlin verſtorbenen franzöſiſchen Soldaten. General Billot wurde
vom Grafen Herbert Bismarck und von dem Fürſten Bismarck
empfangen, mit dem er während faſt einer Stunde eine Unterredung
hatte.
General Boulanger erſchien am 24. morgens im Kriegs=
miniſterium
. Der aus 5 Generalen beſtehende Unterſuchungsrat
vernahm Boulanger am Montag vormittag um 9 Uhr. Boulanzer
hatte Entlaſtungszeugen vorgeladen.
Bei den am 26. ſtattgehabten Wahlen erhielten in Laon
General Boulanger 45089 Doumer (radikal) 26 808, Jaquemard
(konſervativ) 24670 Stimmen. Stichwahl zwiſchen Boulanger und
Doumer. In Marſeille wurde Pyat mit 40 204 Stimmen gewählt.
Der Konſervative Herve erhielt 23638, der Opportuniſt Fouquier
12 440, Boulanger 983 Stimmen. Herve war offen als Rohaliſt
aufgetreten. Sein Wahlaufruf ſchloß mit den Worten: Die parla=
mentariſche
Republik beweiſt jeden Tag ihre Ohnmacht. Sie iſt
dazu auserſehen, zu verſchwinden. Man ſagt ſchon jetzt, wie die
Regierung von morgen beſchaffen ſein wird. Ich ſelbſt habe nie
meine Neigungen verheimlicht, ich bin für die Monarchie. Ich will
ſie. wie ihr rechtmäßiger Vertreter, Philipp, Graf von Paris, ſie
erläutert hat. Sie muß nach meiner Anſicht traditionell durch ihren
Grundſatz. modern in ihren Staatseinrichtungen, eine Beſchützerin
unſerer Freiheiten, voll Achtung vor der Religion ſein. Die Frage
betreffs der Regierungsform wird bald in ganz Frankreich auf=
geworfen
werden. Wenn Sie, wie ich, glauben, daß die parlamen=
tariſche
Republik zu einem baldigen Tode verurteilt iſt, ſo haben
Sie von jetzt ab zu wählen zwiſchen der Monarchie, der Anarchie
und der Dictatur.
Engkand. Die engliſch=indiſche Expedition zur Vertreibung der
in den nordindiſchen Grenzdiſtrikt von Sikkim eingedrungenen Thi=
betaner
hat unter günſtigen Auſpicien ihren Anfang genommen.
Die Expeditionstruppen griffen ein Palliſadenwerk der Thibetaner
im Sikkim=Gebiete an und nahmen dasſelbe. Die Thibetaner,
welche keine beſonderen Helden zu ſein ſcheinen, flüchteten ohne auch
nur einen Widerſtand zu verſuchen.
Das Oberhaus nahm die Bill, betr. Konvertierung der Staats=
ſchuld
in allen Leſungen an.
Belgien. In der Kammer verlas der Präſident ein Schreiben
des Fürſten Bismarck, worin derſelbe der belgiſchen Kammer für
die ſympathiſchen Kundgebungen anläßlich des Ablebens Kaiſer Wil=
helms
dankt. Der Juſtizminiſter brachte einen Geſetzentwurf betr.
die gerichtliche Beſtrafung wegen Verleumdungen und Beſchim=
pfungen
der Mitglieder ſouveräner Familien oder ſonſtiger Staats=
oberhäupter
ein.
Belgien ſtimmte der Abſchaffung der Zuckerprämie bedingungs=
lo
3 zu.
Itaſien. Am 24. ds. verlas der Präſident in der Kammer ein
Schreiben des deutſchen Botſchafters Grafen Solms an den Mi=
niſterpräſidenten
Crispi, worin letzterer erſucht wurde, den Präſi=
denten
des Senats und der Kammer mitzuteilen, daß der deutſche
Reichstag am 10. März einſtimmig erklärte, die Ehrfurchtsbezeugungen
für weiland Kaiſer Wilhelm, ſowie die Teilnahme des italieniſchen
Parlaments an der Trauer des deutſchen Volkes hätten ſeine Ge=
fühle
der lebhafteſten Erkenntlichkeit und der tiefſten Dankbarkeit
hervorgerufen. Die Beweiſe der Sympathie bildeten eine erneute
Kundgebung der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen beiden
Ländern.
Rußzkand. Der Großfürſt=Thronfolger ſprach in herzlichen Aus=
drücken
über den Empfang, welcher ihm in Berlin zuteil geworden.
Es habe ihn tief ergriffen, als Kaiſer Friedrich ihn oben auf der
Treppe empfangen und in ſeine Arme geſchloſſen habe. Die Unter=
redung
mit dem Reichskanzler Fürſten Bismarck ſei ihm von höchſtem
Intereſſen geweſen und der warme herzliche Ton, in welchem Bis=
marck
zu ihm geſprochen, habe ihn ungemein wohlthuend berührt;
im allgemeinen bezeichnet der Thronfolger ſeine Berliner Erinnerungen
als unauslöſchlich für ſein ganzes Leben.
Großfürſt und Großfürſtin Wladimir ſind am 24. von Peters=
burg
nach Paris abgereiſt.
Der Reichsrat hat mit 28 geçen 12 Stimmen die Vorlage des
Grafen Tolſtoi, derzufolge es künftighin dem Miniſter des Innern
geſtattet werden ſollte, Paſtoren in den baltiſchen Provinzen nach er=
folgter
Suspendirung von Seiten der Gouverneure abzuſetzen, ohne
in jedem einzelnen Falle das Votum des Konſtiſtoriums einzuholen,
abgelehnt. Gegen die Vorlage votirte auch der Bruder des Kaiſers,
Großfürſt Alexei.
Das Journal de St. Petersbourg; dementirt kategoriſch die
auswärts verbreiteten Gerüchte von fortgeſetzten Truppenbewegungen.

[ ][  ][ ]

841
Nr.
Zeitung;, daß der ruſſiſchen Regierung Mitte 1887 allerdings Vor=
ſchläge
zur Aufnahme einer Anleihe gemacht waren, dieſelben aber
für inspportun erachtete.
Butgarien. Prinzeſſin Clementine von Coburg hat Sofia am
Freitag nach mehrmonatlichem Aufenthalte wieder verlaſſen und die
Rückreiſe näch Wien angetreten, von ihrem Sohne, dem Fürſten
Ferdinand und deſſen Miniſtern bis zur Landesgrenze geleitet. Ob wollen.
es der Prinzeſſin gelungen iſt durch ihr perſönliches Eingreifen die
Stellung ihres Sohnes im Bulgarenvolke zu befeſtigen, muß noch
abgewartet werden: an ſchweren finanziellen Opfern zu dieſem Zwecke
hak es die Mutter des Coburgers allerdings nicht fehlen laſſen.

Aus Stadt und Land.

Darmſtadt, 27. März.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Rittmeiſter Damſch von der Großh. Train=Kompagnie, ſowie
die zur Uebung eingezogenen Lieutenanis der Reſerbe v. Wedell,
Lutz, Küntzel und Leuchs, den Premierlieutenant der Landwehr
Meiſenzahl, den Hauptmann Cullmann vom 2. Großh. Inf.=Regt.
Nr. 116, den Realgymnaſiallehrer Dr. Willig von Mainz,. den Be=
friebskontrolleur
bei den Oberheſſiſchen Eiſenbahnen Heß, den Ge=
heimen
Oberfinanzrat Emmerling, den Regierüngsrat Dr. Muhl;
Se. Erl. den Grafen zu Erbach=Fürſtenau, Se. Erl. den Grafen zu
Erbach=Erbach, Se. Durchl. den Fürſten zu Solms=Lich, Se. Durchl
den Fürſten zu Iſenburg=Birſtein; zum Vortrag den Staatsminiſter
Finger, den Oberſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, den
Hofceremonienmeiſter Geheimerat v. Werner.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben Samstag nach=
mittag
den Königlich Preußiſchen außerordentlichen Geſandten und
bevollmächtigten Miniſter Freiherrn von Thielmannbehufs Ueber=
reichung
des von Sr. Majeſtät dem Kaiſer Friedrich, König von
Preußen, anläßlich ſeines Regierungsantritts an Se. Königl. Hoheit
gerichteten Handſchreibens in beſonderer Audienz zu empfangen ge=
ruht
und zugleich ein weiteres Schreiben Sr. Majeſtät des Kaiſers
und Königs entgegengenommen, durch welches Freiherr von Thiel=
mann
in ſeiner bisherigen Stellung beſtätigt wird.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog werden morgen, Mitt=
woch
28. März. weder Audienzen erteilen, noch Meldüngen oder
Vorträge entgegennehmen.
- Se. Königl. Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen ſind
Sonntag vormittag zu Beſuch der Großh. Familie hier eingetroffen.
Im Gefolge befindet ſich Kapitänlieutenant v. Uſedom.
- Se. Königl. Hoheit der Prinz Chriſtian von Schleswig= Hol=
ſtein
traf Sonntag vormittag hier ein, nahmen an der Großh. Tafel
teil und reiſten im Laufe des Nachmittags wieder ab.
Die D. 3tg.: veröffentlicht nachſtehendes Programm zu
der am 28. März 1888 ſtattfindenden Feier der Konfirmation Ihrer
Großh. Hoheit der Prinzeſſin Alix Victoria Helene Louiſe Beaͤtrick
von Heſſen und bei Rhein. Mittwoch, den 28. März. vormittags
11 Uhr, verſammeln ſich in dem unteren Raume der Hofkirche: die
Mitglieder des diplomatiſchen Corps, der Staatsminiſter und der
Präſident des Miniſteriums der Finanzen, die wirklichen Geheimeräte,
die aktiven Generäle, die Präſidenten der Landeskollegien und die
Mitglieder des Staatsminiſteriums, der Provinzialdirektor der Pro=
vinz
Starkenburg, die Regimentskommandeure der Garniſon, der
Leibarzt, der Oberbürgermeiſter der Reſidenz, die evangeliſchen
Stadtgeiſtlichen, der Diviſionspfarrer, der Geiſtliche der anglikani=
ſchen
Gemeinde und der kathöliſche Stadtpfarrer, ſowie die ſonſt
zu dieſer Feier eingeladenen Herren und Damen. Die oberen
Tribünen ſind für diejenigen Perſonen, welche beſondere Eintritts=
karten
exhalten haben, die Räume vor und zu beiden Seiten der
Orgel für die Mitglieder des evangeliſchen Kirchengeſangvereins
reſerviert. Die Plätze im unteren Raum der Kirche werden durch
dienſthuende Kammerherren angewieſen. Zur gleichen Stunde ver=
ſammeln
ſich im Fahnenſaale: die Hofſtaaten der Allerhöchſten und
Höchſten Herrſchaften, die General= und Flügel=Adjutanten und der
Vorſtand des Großherzoglichen Kabinetts. Um 11¼ verſammeln
ſich die Allerhöchſten und Höchſten Herrſchaften in dem Salon zu=
nächſt
dem Fahnenſaal. Auf die Meldung, daß alles zur heiligen
Handlung bereit ſei, begeben ſich die Allerhöchſten und Höchſten
Herrſchaften unter Vortritt des Dienſtes und gefolgt von der Ober=
hofmeiſterin
, den Hofdamen und den Hofſtaaten über die Haupt=
treppe
im Kirchenhofe nach der Hofkirche. Die Hofgeiſtlichen em=
pfangen
die Allerhöchſten Herrſchaften beim Eintritt in die Kirche.
Nachdem die Allerhöchſten und Höchſten Herrſchäften die Sitze vor
und zu beiden Seiten des Altars eingenommen haben, erfolgt die
Konfirmation durch den Superintendenten Dr. Sell. Nach Been=
digung
der Einſegnungsfeier verlaſſen die Allerhöchſten und Höchſten
Herrſchaften in der nämlichen Ordnung wie bei dem Eintritt die

Kirche.
Verhandlungen der erſten Kammer.
wurde die Vorlage betreffend den Anbau

In der Samſtagsſitzung
an das Ständehaus de=

61
in Rußland. Dasſelbe Blatt bemerkt gegenüber der Kölniſchen battelos genehmigt, ebenſo die Vorlage wegen eines geplanten
Tauſchvertrages bezüglich herrſchaftlicher und Domanialgüter in
Konradsdorf, beziehungsweiſe Romrod. - Zum Finanzgeſetz be=
abgelehnt
wurden, nicht wegen der ſeikens der Kapitaliſten geſtellten richtete alsdann Graf Solms=Laubach namens des Finanz=Aus=
Bedingungen, ſondern weik die Regierung eine Anleihe überhaupt ſchuſſes. Er beantragte, die Kammer möge auf ihrem früheren
Beſchluſſe beharren und erklärte, der Ausſchuß habe niemals daran
gedacht, wie dies in der heutigen Sitzung zweiter Kammer von
einem ſozialdemokratiſchen Abgeordneten unterſtellt worden ſei, die
von der Einkommenſteuer Befreiten ihres Wahlrechtes entkleiden zu
Miniſterialpräſident Weber Exc. bat nochmals dringend man
möge die nunmehrige Regierungsfoͤrderung acceptieren und ſich nicht
in hellen Konflikt mit der Regierung ſetzen, das wirke nicht gut
nach außenhin die zweite Kammer habe ja auch Konzeſſionen ge=
macht
. - Fürſt Iſenburg=Birſtein Ihre Großherzogl. Hoheiten die
Prinzen Heinrich und Wilhelm, ebenſo die Grafen von Görz und
Erbach=Fürſtenau enthielten ſich der Abſtimmung. Graf Stolberg=
Roßla und Geh. Kommerzienkath Michel ſpraͤchen für die nun=
mehrige
Regierungsvorlage, wie ſie vorher von der zweiten Kammer
beſchloßſen wurde. Die Abſtimmung ergab deren Annahme mit 12
gegen 5 Stimmen.
Nach der Vornahme einiger Ausſchußwahlen vertagte ſich die
Kammer auf unbeſtimmte Zeit.
[7
Verhandlungen der zweiten Kammer. Letzten Samſtag vor=
mittags
9 Uhr hat die zweite Kammer ihre letzte Sitzung in dieſer
Seſſion abgehalten. Auf der Tagesordnung ſtand die Rekommuni=
kation
der erſten Kammer, betreffend den Art. 1 des Finanzgeſetzes.
Abg. Wolfskehl erſtattete namens des Finanz=Ausſchuſſes mündlichen
Bericht und empfahl die Verwerfung des Beſchluſſes erſter Kammer,
Fallenlaſſen des früheren Beſchluſſes zweiter Kammer und Beitritt
zu dem Majoritätsantrage dieſes Hauſes, den nunmehr auch die
Regierung zu dem ihren gemacht habe. Hiernach würde die Grund=
Gewerbe= und Einkommenſteuer reſp. deren Ausſchlags=
koeffizienten
um je einen Pfennig herabgeſetzt, während die
Kapitalrentenſteuer ihren ſeitherigen Ausſchlags= Koef=
fizienten
von 17 Pfennigen behalten würde. Es entſpann ſich
eine längere Debatte, welche mit der einſtimmigen Annahme
des obigen Antrags endigte, nachdem man den Beſchluß der erſten
Kammer vom Tage vorher einſtimmig und das Beharren auf
dem früheren Beſchluſſe zweiter Kammer mit 26 gegen 23 Stimmen
verworfen hatte. Sofort trat der Finanzausſchuß erſter Kammer
und gteich darauf auch das Plenum dieſes Hauſes wieder zuſammen,
worüber wir oben berichteten.
Die Kammer nahm ſodann noch die Beantwortung einiger In=
terpellationen
durch Herrn Miniſterialpräſidenten Weber Exz. und
eine Erklärung des Abg. Muth über die Rede des Freiherrn von
Riedeſel in der erſten Kammer entgegen, in der er der Unwahrheit
geziehen worden ſei, er halte ſeine Behauptungen vollſtändig aufrecht
und verweiſe auf ſeine Erklärungen in der Darmſtädter Zeitung.
Hiernach vertagte ſich die Kammer auf unbeſtimmte Zeit.
Wir verſäumen nicht, nochmals auf die nur am heutigen
Tage von vormittags 11 Uhr bis abends 8 Uhr im großen Foyer
des Hoftheaters ſtattfindende Ausſtellung der Gegenſtaͤnde aufmerk=
ſam
zu machen, welche für den Bazar der Bühnen=Genoſſenſchaft
dahier geſpendet wurden.
Alice=Schulc. Aus Anlaß des Schluſſes der heurigen Winter=
kurſe
hatte man herkömmlicherweiſe eine Ausſtellung der in der
abgelaufenen Unterrichtsperiode gefertigten Schülerinnen= Arbei=
ten
lim Schneidern, Hand= und Maſchinennähen, Sticken, Stopfen,
Muſterzeichnen, Bügeln, ferner in Freihandzeichnen ꝛc.) in den
ſchönen Räumen der Schule veranſtaltet, die, unterſtützt durch glück=
liches
Arrangement, ein recht günſtiges Bild von den Leiſtungen und
weiteren Fortſchritten der Anſtalt auf den an ihr gepflegten Gebieten
der weiblichen Handarbeit bot. U. a. fielen uns darin beſonders
ins Auge die tüchtigen Arbeiten, wie ſie in dem von ca. 30 Schüler=
Von
innen beſuchten Kurſus im Bügeln erzielt worden ſind.
Veranſtaltung einer öffentlichen Prüfung wurde diesmal abgeſehen,
da der Wert ſolcher allhalbjährlich wiederkehrenden Prüfungen
immerhin ein problematiſcher iſt, und ſoll nunmehr Vorſorge dahin
getroffen ſein, daß ſich der Vereinsvorſtand von dem Maße der von
den Schülerinnen erworbenen Kenntniſſe von Zeit zu Zeit über=
zeugt
.
D. Z.
Hiſtoriſcher Verein. In der kommenden Monatsverſammlung,
die den 28. März, abends 8 Uhr, in dem Hauſe der Ver=
einigten
Geſellſchaft ſtattfinden wird, ſteht, der D. 3tg. zufolge
auf der Tagesordnung ein Vortrag des Herrn Gymnaſiallehrers
Dr. Th. Goldmann: Ueber den Ort der Varusſchlacht. Bei
dem großen Intereſſe, welche dieſe für die älteſte deutſche Geſchichte
ſo wichtige Frage von jeher erweckt, und den zahlreichen= Unter=
ſuchungen
, welche dieſelbe gerade in den letzten Jahren hervorge=
rufen
hat, wird es für die Vereinsmitglieder gewiß von beſonderem
Werte ſein, über den Stand der Wiſſenſchaft in Bezug auf dieſelbe
orientiert zu werden. Es wird daher eine zahlreiche Teilnahme er=
wartet
werden können.
Die hieſige Herberge zur Heimat hatte im Laufe des Jahres
1887 einen Beſuch von 8178 Paſſanten, welche 12384 Nächte

[ ][  ][ ]

845
Nr. 61

in derſelben zubrachten; ebenſo logierten in dem Hauſe 158 hier in
Arbeit ſtehende Geſellen für längere Zeit in 3930 Nächten, ſodaß
insgeſamt 8336 Verſonen in 16 314 Nächten in derſelben verweilten.
Es waren demnach durchſchnittlich in der Nacht 45 Betten belegt.
Der Herbergen zur Heimat giebt es jetzt in Deutſchland nun
ſchon über 300. Sie haben ſich zu einem Deutſchen Herbergs
Verein' zuſammengeſchloſſen, der ſich in Zweigverbände gliedert.
Alle Herbergen zur Heimat werden nach gleichen Grundſätzen ge=
leitet
. Der Hausvater wird vom Vorſtand beſoldet und zieht keinen
Gewinn aus der Wirtſchaft. Die Hausordnung verlangt chriſtliche
Zucht und Ordnung, die der Hausvater zu handhaben hat. Gute
Speiſen und Getränke werden zu möglichſt billigen Preiſen verab=
reicht
. (So wird z. B. für wöchentliches Quartier mit Verpflegung
hier 7 M. bezahlt.) Für reinliche Betten wird Sorge getragen.
Branntwein wird nicht verabfolgt, Karten= und Würfelſpiel ſind
nicht geduldet. Zu den in unſerm Großherzogtum in hieſiger
Stadt, in Mainz, Gießen und Friedberg beſtehenden Herbergen
iſt im Lauf des letzten Jahres eine ſolche zu Worms getreten.
Unſere Nachbarſtädte Frankfurt, Wiesbaden und Mannheim beſitzen
ebenfalls Herbergen zur Heimat. In Heidelberg ſteht die Eröf=
nung
einer ſolchen bevor.
Volksbildungs=Verein. Im Anſchluß an den kürzlich von
Herrn Rechtsanwalt Metz 1 von hier, über Kolonial-Politik im
allgemeinen gehaltenen Vortrag wird dieſen Dienstag den 27.
d. M., abends 8 Uhr im großen Saale der Turnhalle am Woogs=
platz
Herr Rechtsanwalt Grünewald von hier über die Entwick=
lung
unſerer deutſchen Koloniſation uns eine Schilderung unſerer
verſchiedenen deutſchen Kolonien geben. Bei dem allſeitigen
Intereſſe welches denſelben entgegengebracht wird wird ein ſolcher
einen Geſamtüberblick über die deutſche Koloniſation und deren
gegenwaͤrtigen Stand bietende Vortrag wohl willkommen ſein. Der
Eintritt iſt für Jedermann frei.
Der am Sonntag von der Seltion Darmſtadt des Deutſchen
und Oeſterreichiſchen Alpenvereins zur Ausführung gebrachte Ausflug
von Bensheim nach Knoden und Heppenheim verlief trotz der in=
folge
der ungünſtigen Witterung recht ſchlechten Wegverhältniſſe zur
vollen Befriedigung der Teilnehmer, denen ſich auch der Vor=
ſitzende
der Sektion Gießen, Herr Univerſitätskanzler Profeſſor Dr.
Gareis angeſchloſſen hatte. Wie in früheren Jahren beſchloß ein
gemeinſchaftliches Eſſen im Halben Mond= zu Heppenheim dieſen
erſten der diesjährigen Sektionsausflüge.
- Geſtern paſſirte das K. Pr. Inf.=Regt. Nr. 22 den hieſigen
Bahnhof. Dasſelbe kam von Raſtadt und geht nach Glatz in
Schleſien wo es am Mittwoch Abend eintrifft.
1 Kleine Mitteilungen. Der Hausburſche eines hieſigen Bäcker
meiſters ließ am Freitag Nachmittag ſeinen Handwagen mit Brod
in der Heinrichſtraße ſtehen und entfernte ſich unter Mitnahme des
einkaſſierten Geldes im Betrag von etwa 15 M.-
Samstag Nacht
iſt ein Teil der Feſenkellermauer in der Dieburgerſtraße
eingeſtürzt, während ein Teil noch einzuſtürzen droht und wur=
den
am Sonntag morgen umfaſſende Sicherheitsmaßregeln zur Ver
hütung weiterer Einſtürze getroffen. Trottoir und ein Teil der
Fahrbahn ſind von den Trümmern bedeckt. - Verhaftet wurden
zwei Perſonen wegen Diebſtahls, ein Burſche wegen falſcher An=
ſchuldigung
ſowie drei Perſonen wegen Bettelns und Obdach=
loſigkeit
.
0 Griesheim, 25. März. Die am vergangenen Freitag ſtatt=
gefundene
Jagdverpachtung hieſiger Gemarkung -ausgenommen
der Fläche des Artillerie=Schießplatzes - hatte ein überaus günſtiges
Reſultat; der jährliche Geſamterlös beträgt für die nächſten ſech=
Jahre 3312 M. Gegen die Taxation wurde ein Mehrerlös von
1818 M. jährlich und gegen die Handabgabe ſeitens des Gemeinde
rats ein ſolcher von 1212 M. jährlich erzielt. Die nunmehrigen
Pächter der aus 5 Abteilungen beſtehenden Jagd ſind; Herr Guſt
Hickler=Darmſtadt (1 Abt. mit 1455 M.), Herr M. A. Saam=
Frankfurt (2 Abteilungen mit 712 M. und 230 M.), Herr Guſt.
fehrer=Darmſtadt (1 Abt. mit 550 M) und Herr A. Eſchborn=
darmſtadt
( Abt. mit 365 M.).
Griesheim, 26. März. Ein ſich des beſten Anſehens erfreuen=
der
und dem Vernehmen nach in den günſtigſten Vermögensverhält
niſſen ſtehender iſrael. Kaufmann, auch Obmann der freiwilliger
Feuerwehr, hat vor acht Tagen den hieſigen Ort verlaſſen, ohn=
bis
jetzt zurückgekehrt zu ſein.
4 Mainz. 25. März. Nachdem geſtern die Ständekammer ge=
ſchloſſen
worden, hat der Landtagsabgeordnete Jöſt heute die Auf
forderung erhalten, die durch Verfügung des Miniſteriums unter
brochene Strafhaft innerhalb 3 Tage wieder anzutreten.
Mainz, 25. März. Der Rhein iſt ſeit heute morgen wiederum
in ſehr merklichem Steigen und laſſen die heftigen Niederſchläge
während des ganzen Tages ein weiteres Wachſen befürchten.
Bei Inkrafttreten des neuen Sommerfahrplanes wird die Köln
Düſſeldorfer Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft über 6 Schiffe
nit elektriſcher Beleuchtung verfügen. - Die Rechnung de=
Mainzer Karnevalvereins für das Jubiläumsjahr 1888 iſt
etzt abgeſchloſſen und weiſt dieſelbe eine Unterbilanz von M. 330.
uf. Dieſe geht auf das Jahr 1889 über.

8t. Frankfurt, 23. März. Das Charfreitig den 30. ds. Mts.
ſtattfindende dritte Concert des Cäcilienvereins
bringt die große Paſſionsmuſik= für Soloſtimmen, Doppelchor,
Doppelorcheſter und Orgel von Joh. Seb. Bach unter gefälliger
Mitwirkung der Damen Pia Sicherer aus München, Hermine Spieß
aus Wiesbaden, der Herren Rob. Kaufmann von hier, P. Haaſe aus
Rotterdam und Carl Hartmann von hier, ſowie der Mitglieder des
Theaterorcheſters und anderer geehrter Künſtler. Das im großen
Saale des Saalbaues ſtattfindende Concert beginnt um 6½ Uhr
Abends und unterſteht der Leitung des Herrn Muſikdirectors Carl
Müller.
Würzburg, 25. März. Für den Neubau des hieſigen Bahnhofs
ſind 2726,060 M. von der Abgeordnetenkammer bewilligt worden.
München, 25. März. Die deutſch=nationale Kunſtgewerbe=
Ausſtellung ſoll erſt am 1. Juni eröffnet werden.
Elbing, 26. März. Inſolge eines Dammbruchs ergoß ſich
die Nogat in die tiefliegende Niederung, welche in einer Ausdehnung
von zwei Meilen ſchon überſchwemmt iſt. Die Bewohner flüch=
teten
mit ihrer Habe nach Elbing, deſſen Vorſtädte bereits über=
ſchwemmt
ſind.
Danzig, 26. März. Bevor der Nogatdammbruch bei Jonasdorf
eintrat, fand eine bedeutende Eisſtopfung bei Hallſtadt
ſtatt. Das Weichſel=Waſſer ſtaute ſo, daß ein großer Teil Marien=
burgs
überſchwemmt, das Poſt= und das Gerichtsgebäude unter
Waſſer geſetzt wurden. Menſchen gerieten in Lebensgefahr, insbe=
ſondere
die Gefängnisinſaſſen, welche durch die Feuerwehr gerettet
wurden. An der Nogatmündung ſind acht Dörfer überſchwemmt,
mehrere Häuſer eingeſtürzt, viel Vieh ertrunken; die Eisſtopfung in
der Danziger Weichſel wurde durch Pioniere geſprengt, teils vom
Hochwaſſer beſeitigt. Hier nimmt der Eisgang bisher einen glatten
Verlauf.
Verlin, 24. Marz. Das ordentliche Mitglied des Kaiſerlichen
Geſundheitsamts Profeſſor Dr. Sell, einer unſerer hervorragendſten
Chemiker, namentlich auf dem Gebiete der Nahrungsmittelchemie,
iſt ſeit etwa zehn Tagen nicht unbedenklich erkrankt. Wie wir
hören, ſoll er ſich dieſe Erkrankung im Geſundheitsamte ſelbſt zu=
gezogen
haben, und zwar durch Infektion mit irgend einem der
vielen krankheitserregenden Stoffe, mit welchen in den Laboratorien
des Geſundheitsamts Verſuche angeſtellt werden.
Florenz, 24. März. Die Königin von England kam mit der
Prinzeſſin Beatrice, Prinz Heinrich von Battenberg und Gefolge
Nachmittags 1 Uhr hier an. In ſechs Wagen begaben ſich die Herr=
ſchaften
in die Villa Palmieri.
Odeſſa, 19. März. Folgendes Urteil, von welchem die Daily
News Kunde gibt, ſollte bei Fremden Beachtung finden. Im
vorigen Herbſt war auf der Odeſſaer Dampfſtraßenbahn, welche
einer belgiſchen Geſellſchaft gehört, ein Knabe, Sohn eines Archi=
tekten
, durch Unvorſichtigkeit des Lokomotivführers getötet worden.
Dafür ſind nun der Lokaldirektor Cambier und der Ingenieur
Exelbirth (beide Belgier) jeder zu drei Monaten Gefängnis und
Zahlung von 60000 Rubel Entſchädigung verurteilt worden, während
der Lokomotivführer, ein Ruſſe, freigeſprochen wurde, obgleich er
der eigentliche Schuldige war. Die Entſchädigung iſt dem Archi=
tekten
zu zahlen, welcher bei dem Unfalle ſelbſt ſo verletzt wurde,
daß ihm ein Bein abgenommen werden mußte.
Waſhington, 22. März. Der Blitz, welcher geſtern in den Dom
des Kapitols ſchlug, hat die Senatoren, Mitglieder des Repräſen=
tantenhauſes
und oberſten Bundesgerichtes ſehr erſchreckt: viele
ſprangen bei dem Schlage auf und in den Korridoren ſah man
Feuerkugeln fliegen. Wahrſcheinlich hat der Blitz die Feder der
Göttin der Freiheit auf dem Dome getroffen und ſich über das
Metalldach nach allen Seiten längs der Röhren, elektriſche Drähte
u. ſ. w. verbreitet.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 23. März.
E. A. Hans Heiling; in formeller Beziehung die abge=
rundetſte
Oper Marſchners, iſt ſeit längerer Zeit hier nicht gehört
worden. Ueber die Vorzüglichkeit dieſes Werks viele Worte zu
machen, iſt ſicherlich nicht nötig. Jede erneute Aufführung des in
poetiſcher und muſikaliſcher Hinſicht in gleicher Weiſe hinreißenden
und ergreifenden Opus bringt es dem Hörer zum Bewußtſein, daß
Hans Heiling; eine der ſchönſten Schöpfungen iſt, die wir aus
dem Kreiſe der romantiſchen Schule (Weber, Marſchner ꝛc.) be=
ſitzen
. Mag uns der Komponiſt in die düſteren Geheimniſſe der Geiſter=
welt
einen Blick verſtatten, mag er uns zum Zeugen der ſeeliſchen
Leiden eines Menſchenherzens machen, oder mag er uns endlich in
die naibe Freude des Landvolks bei Geſang und Tanz einführen- verſteht er es, den rechten warmen, der Stimmung ent=
ſprechenden
Ton anzuſchlagen.
Die heutige Auführung gab unſerem erſten Baryton Gelegen=
heit
, ſich wieder einmal in ſeiner eigentlichen Sphäre zu zeigen:
Herr Feßler verfügt über alle die Eigenſchaften, die wir von
einem Vertreter des Hans Heiling zu fordern berechtigt ſind: ſym=
patiſches
und ergiebiges Organ verbunden mit Temperament und

[ ][  ]

846
einer guten Bühnenerſcheinung. Wenn der Künſtler der Arie des
1. Aktes, dem wirkſamſten Stücke der ganzen Oper, vielleicht nicht
voll die Kraft zuwandte, welche dieſelbe beanſpruchen darf, ſo ent=
ſchädigte
er dafür in den folgenden Nummern reichlich, und zeigte Publikum bewillkommnete den Ehrengaſt aufs freudigſte, und Frau
u. a. in der Einleitungsſeene des 3. Aktes, über welche markigen
und wuchtigen Töne er zu gebieten hat.
gutturalen Anſatz hie und da trübte, ſang ſich vom 2. Akte an
völlig heinein und bot im Verlauf des Abends eine Reihe ſchöner,
der Anerkennung würdiger Momente. Der Konrad des Herrn
Hofmüller war eine ſehr ſympathiſche Erſcheinung. Muſikaliſch
bewältigte er ſeinen Part mit ſo viel Sicherheit als man es ſich
nur wünſchen konnte; der Wärme ſeines Vortrags ward der ge=
bührende
Beifall gezollt. Die ſchwierige Partie der Königin der
Erdgeiſter fand an Frl. Roth wie immer eine gediegene Vertreterin.
Die kleineren Partien der Mutter Gertrud, des Stephan ꝛc. ſind
vortrefflich bei uns beſetzt: Frl. Finkelſtein und Herr Bögel
thaten ihre volle Schuldigkeit in dieſen Rollen. Die Chöre erwieſen
ſich als gut geſchult, nur in den Geiſterſcenen hätten ſie zuweilen
etwas mehr piano vorgehen können. Dem Geſamteindruck käme es
entſchieden zu Gute, wenn man bei dieſen Scenen die Perſonen von ergötzlicher Wirkung. Man applaudierte eines Teils dem ver=
nicht
ſo greifbar nahe, dem Derb=Irdiſchen zu ſehr verwandt er=
ſcheinen
ließe. In dem Auftritt z. B., da Heiling in der öden
Felsgegend die Geiſter beſchwört, ſollte alles noch mehr nach dem
Grunde der Bühne verlegt und durch künſtliche Nebel und Beleuch=
tung
viſionär geſtaltet ſein.
Samstag, 24. März.
Mit dem 1. Teil des Fauſti, der in ſechs Abteilungen ge=
geben
wurde, erreichte der Goetheeyklus ſein Ende. Jede Darſtellung
des gewaltigen Werks muß uns immer von neuem davon über=
zeugen
, daß ſein mächtiger, univerſaler Inhalt ſich unmöglich in
den Zeitraum eines Theaterabends preſſen läßt, wie denn überhaupt
dasjenige was Kern und Weſen der Dichtung bildet, von der Bühne,
herab immer nur in bedingtem Maße zur Geltung gelangen kann,
was hier wirkt iſt weniger das Fauſtſchickſal als die Grethchen=
tragödie
,
Herr Edward als Träger der Titelrolle iſt ſchon öfters Gegen=
ſtand
unſerer Beurteilung geweſen; wir können uns heute deshalb
wohl etwas kürzer faſſen und möchten nur vor allem feſiſtellen,
daß der Künſtler die Rieſenpartie, welche ſo gut wie keine Ruhe=
pauſe
hat, mit großem, allen Seiten gerecht werdenden Verſtändnis,
und unermüdlicher Ausdauer zu Ende führte. Gleich in dem erſten
großen Monolog treten an die Kraft des Schauſpielers gewaltige
Aufgaben heran; der Fülle der Geſichte: die da an Fauſts Seele
vorüberziehen, muß ſelbſtverſtändlich die Fülle der Ausdrucksnüancen
entſprechen. Die wechſelnden Stimmungen - bald dominiert der
Gelehrte, bald der phantaſtiſche Spekulirer - verlangen einen Schau=
ſpieler
, der ſich zu den höchſten Höhen leidenſchaftlicher Erregung
aufzuſchwingen vermag, denn man wolle ſtets im Auge behalten,
daß dieſer Monolog uns keinen beſonnenen Forſcher, ſondern einen
von den heftigſten Leidenſchaften durchwühlten Menſchen zeigt, dem
es mit ſeinem Entſchluß vom Leben zu ſcheiden durchaus Ernſt iſt.
Die Scenen, in welchen Fauſt den Liebhaber herauszukehren hat,
bieten dem Darſteller keine ſonderliche Schwierigkeiten. Herr
Edward löſte auch in dieſer Richtung ſeine Aufgabe im Sinne des
Dichters.
Gegen den Schluß zu wollte es uns jedoch ſcheinen, namentlich
in der Kerkerſcene, als ob einzelne Stellen, zu deklamatoriſch an=
gefaßt
, der rechten Innerlichkeit entbehrten; ſo war z. B. für unſer
Gefühl der Satz: Mich faßt ein längſt entwohnter Schauer ein
wenig zu gleichgiltig geſprochen, etwä ſo wie ihn in frommem
Mitgefühl ein nicht unmittelbar Beteiligter ſprechen könnte, aber
nicht Fauſt, den in dieſem Augenblick herbe Gewiſſensbiſſe peinigen.
Das Grethchen des Frl. Cramer ergreift ihre Aufgabe ſo ſinnig
und ſinngemäß wie man es ſich nur immer wünſchen kann. Vom
kindlich naiven Plaudern im Garten bis zu den herzzerreißenden
Tönen des Wahnſinns iſt alles folgerichtig mit den geeigneten
Uebergängen entwickelt.
In der Beſetzung der Nebenpartien hatten einige Veränderungen
Platz gegriffen. Herr Hacker, der ſonſt die epiſodiſche Rolle des
Schülers vertrat, ſpielte heute den Valentin und zeigte als ſolcher
die Eigenſchaften, die der geſinnungstüchtige Bruder Grethchens be=
ſitzen
muß.-Sein Auftreten war raſch, kühn und entbehrte auch
nicht ganz jenes Anflugs von Derbheit, welcher dem Landsknecht
zukommt. Am Schüler des Herrn Göbel hätten wir ein unbe=
dingtes
Gefallen haben können, wenn uns die Erinnerung an den
Vorgänger nicht notwendig den Vergleich aufdringen mußte. Jene
humoriſtiſche Liebenswürdigkeit, mit der Herr Hacker ſich in dieſer
Epiſode einführte, ſteht Herrn Göbel vor der Hand noch nicht zu
Gebote; er zeichnet in allgemeinen Umriſſen, was jener mit feinſter
Detailausſührung verjah. Auf etwas möchten wir den jungen
ſirebſamen Mann beſonders aufmerkſam machen: Es iſt nicht richtig,
wenn der Schüler bei der Stelle - möchte ſchon wieder fort: In
dieſen Mauern, dieſen Hallen will es mir keineswegs gefallen
in Fauſts Studierzimmer Umſchau hält, denn dieſe Worte beziehen

Nr. 61
ſich auf die düſtere Stadt und die Univerſitätsſäle. Frau Agnes
Eppert hatte die Liebenswürdigkeit beſeſſen für die erkrankte Frl.
Schütky in der Rolle der Marthe Schwerdtlein einzutreten. Das
Eppert verfehlte nicht, den reichen Beiſall durch charakteriſtiſche
Auffaſſung ihrer Partie zu verdienen. Die Stimme des böſen
Frl. Loiſinger, die ihre Partie (Anna) im 1. Akte durch Geiſtes welcher Grethchens anklagendes Gewiſſen bedeutet, ſprach
heute Frl. Ethel. Wenn wir als letzten, aber wahrlich nicht als
geringſten, den Mephiſto des Herrn Werner erwähnen, ſo geſchieht
das, weil wir dieſer Leiſtung noch ganz beſonders gedenken müſſen:
denn der Künſtler hat es ſich nicht nur angelegen ſein laſſen, auf
der Höhe der früheren Vorſtellungen zu bleiben, ſondern hat ſich
bemüht, dem Ganzen noch mehr Einheit und Rundung zu verleihen.
So hat er z. B. in die Unterredung mit dem Schüler wirkungs=
volle
Nuancen hineingearbeitet, hierzu rechnen wir u. a., daß er bei
den Worten: Ihr durchſtudiert die groß und kleine Welt, um es
am Ende gehn zu laſſen, wie's Gott gefällt. den Toten=
ſchädel
von Fauſts Studiertiſch nimmt und ſinnend in der Hand
wägt. Die Scene da Mephiſto Fauſt den ironiſchen Bericht von
dem Schickſal des erſten Schmuckkäſtleins giebt - war heute wie immer
ewigten Dichter, ſodann dem Darſteller, der ſich ſo trefflich in den
Geiſt der Situation und Rolle zu verſetzen wußte.

[3424

Darrkſagitrtg.
Wir ſtatten allen Denjenigen, insbeſondere ſeinen Collegen
der L. C. Wittich'ſchen Hofbuchdruckerei und den Mitgliedern
des Vereins Gutenberg;, welche unſerm innigſtgeliebten und
ſo ſehr von uns vermißten Vater,
Schriftſetzer
Friedrich Ewald,
die letzte Ehre erwieſen und ihn zu Grabe geleiteten, unſern
herzlichſten und innigſten Dank ab.
Darmſtadt, den 26. März 1888.
Die trauernden Hinterbliobenen.

Saas und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.