Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. inel
Bringerlohn. Auzwärtz werden von
allen Poſämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mart 50 Pf.
pro Quertal incl. Poſtaufſchlaz
151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
lluſtrirſtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
verdenangenommmi un Darnhadd
von der Exedition, Rheinſtr. X. 23.
in Beſſungen von Friedr. Bööher,
Holzſtraße Nr. 12. ſowie aufwän
von allen Annoncen-Erweditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N6 58.
Honnerstag den 22. März.
1888.
rkanntmachung.
Nach den für Abgabe von Waſſer aus dem neuen Waſſerwerk beſtehenden
Sazungen werden als Groß=Conſumenten angeſehen diejenigen Induſtriellen,
Gewerbtreibenden und Grundſtücksbeſitzer, welche per Jahr mehr als 1000
Cubik=
meter Waſſer verbrauchen und ſich vor Beginn des Verwaltungsjahres hierzu auf
ein Jahr verpflichten. E3 iſt hierbei gleichgültig, ob der Waſſerverbrauch an einer
Stelle ſtattfindet, oder ob der Conſument mehrere eigene Verbrauchsſtellen beſitzt.
Im letzteren Falle wird er indeſſen zum Erſatz der Koſten herangezogen, welche der
Stadt durch die Ausſührung der weiteren Zuleitungen nebſt Waſſerweſſer ꝛc.
er=
wachſen ſind.
Diejenigen Waſſer=Conſumenten, welche gemäß dieſer Beſtimmungen im
Ver=
waltungsjahr 1888-89 auf den Groß=Conſumpreis Anſpruch zu machen gedenken,
werden erſucht, bindende ſchriftliche Erklärung bis Ende d. Mts. an unſer
Tief=
bauamt gelangen zu laſſen.
Die ſeitherigen Groß=Conſumenten ſind, bei weiterer Beanſpruchung des
Groß=Conſumpreiſes, zur Erneuerung ihrer Erklärung innerhalb gedachten Termins
verbunden.
Denjenigen Conſumenten, welche keine Erklärung abgeben, wird das Waſſer
im Verwaltungsjahr 1888-89 zum gewöhnlichen Preis, beziehungsweiſe zur
ſeſt=
geſetzten Minimaltaxe berechnet.
Darmſtadt, den 19. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[3149
Ohly.
Betnnntmuchung.
Die im Laufe des Verwalungsjahres vom 1. April 1888 bis 31. März 1889
bei dem Tiefbauamt vorkommenden Fuhren ſollen im Wege der Submiſſion vergeben
werden. Offerten ſind bis
Samstag den 24. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die Formulare für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt. am 15. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Riedlinger, Beigeordneter.
[3027
Bekanntmachung.
Montag, den 26. März,
Vormittags 9 Uhr,
werden in dem oberen Lokal der
Turnge=
meinde, Woogsplatz Nr. 5, die
nachſtehen=
den Holzſortimente aus dem ſtädt.
Ober=
wald öffentlich verſteigert:
611 Rm. Buchen=Scheiter,
3 Rm. Birken=Scheiter,
8 „ Eichen=
168 „ Buchen=Stöcke,
4 „ Eichen= „
ven=
Dienstag, den 27. Mürz d. J.
Vormittags 9 Uhr,
in demſelben Lokale
445 Am. Buchen=Knüppel,
9360 St. Buchen=Wellen,
200 „ Eichen= „
Darmſtadt, den 15. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.
Niedlinger, Beigeordneter. ſ2927
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß des Georg Heinrich
Nöller II. zu Beſſungen gehörigen
Im=
mobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Meter.
l. 3626 206 Hofraithe
Weinberg=
ſtraße,
I. 3629 244 Grabgarten daſelbſt,
I. 364 612 Acker, das
Wingerts=
feld,
I. 589 1794 Acker im
Heinrichs=
wingert,
VI. 140 1494 Acker hinter der
Klap=
pach,
VII. 279 2519 Acker hinterm krummen
Berg,
Montag den 26. Mürz d. 3s.,
Vormittags 11½ Uhr,
auf hieſigem Rathhaus wiederholt
oͤffent=
lich meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 20. März 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
[3150
Weimar.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Aitrag werden die
zum Nachlaß des Martin Müller zu
Beſſungen gehörigen Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜ Meter.
II. 418 588 Wieſe in der
Bruch=
wieſe,
Montag den 26. März d. 38.,
Vormittags 11½ Uhr,
auf hieſigem Rathhaus wiederholt
öffent=
lich meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 20. März 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
[3151
Weimar.
115
174
Nr. 58.
Bekanntmachung
Auf dem ſtädtiſchen Viehmarkt iſt ein Platz zum Alleinverkauf von
Fleiſch=
waaren während der Vieh= und Pferdemärkte auf längere Zeit zu vergeben. Die
Bedingungen liegen auf unſerem Büreau, Stadthaus, Rheinſtraße 18, Zimmer
Nr. 13, zur Einſicht offen.
Luftragende wollen ihre Angebote bis längſtens
Samstag den 24. d. Mts.
bei uns einreichen.
Darmſtadt, den 14. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Miedlinger, Beigeordneter.
2926
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Vereinigung der Landgemeinde Beſſungen mit der
Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt, hier die Wahl
von 6 Mitgliedern zu Stadtverordneten.
Auf erhobene Reclamation findet die auf den 23. d. Mts. anberaumte Wahl
an dem genannten Tage nicht ſtatt.
Anderweiter Wahltermin wird weiter bekannt gegeben.
Beſſungen, am 20. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(3094a
der Sparkaſſen
Vereinigung
zu Darmſtadt und Beſſungen betreffend.
Wegen der in den letzten Tagen dieſes Monats ſtattfindenden Ueberlieferung
der Sparkaſſe zu Beſſungen an diejenige zu Darmſtadt haben die Verwaltungen der
beiden Anſtalten ſich dahin geeinigt, daß die Sparkaſſe zu Beſſungen am 27. dieſes
Monats ihren letzten Zahltag hält und daß denjenigen Einlegern, welche an dieſem
Tage ihre Einlagen ganz zurücknehmen, die Zinſen hiervon bis Ende dieſes Monats
vergütet werden, was man hierdurch zur Kenntniß der Betheiligten bringt.
Darmſtadt und Beſſungen, den 10. März 1888.
Die Verwaltungen der Sparkaſſen zu Darmſtadt und Beſſungen.
[3152
Beſt.
Berth.
Holzuerſteigrrungen.
I. Freitag den 23. März, Vormittags 10 Uhr,
werden aus dem Kieſern=Abtriebsſchlag im Diſtrict Harras am Alten Dornheimer
Weg und der Salzlackſchneiſe an Ort und Stelle verſteigert:
Kiefern: 136 Am. Scheite, 95 Am. Knüppel=, 5480 Wellen Reiſig. 139
Am. Stöcke; Eichen: 16 Nm. Scheiter, 110 Wellen Reiſig.
2. Montag den 26. März, Vormittags 10 Uhr,
im Geiesheimer Eichwäldchen, ebenfalls an Ort und Stelle:
18 Eichen - 7.44 Fm.; 11 Hainbuchen - 425 Fm.; 50 Kiefern=
Baum=
ſtangen; ferner Brennholz; Scheiter: 11 Rm. Hainbuche, 10 Rm. Eichen
I. Kl., 11 Nm. II. Cl.; Knüppel: 3 Nm. Hainbuche, 6 Rm. Eichen, 9 Rm.
Nadelholz, 3.8 Rm. Linde; Reiſig: 2980 Hainbuche= 2830 Eichen=, 4600
Kiefern=, 2760 Linden= und Erdholz=Wellen; Stöcke: 7 Rm. Hainbuche,
10 Am. Eichen.
Zuſammenkuuft und Beginn im Abtriebsſchlag am Pfungſtädter Weg und der
Küchenſchneiſe.
Dornberg, den 17. März 1888.
Großherzogliche Oberförſterei Griesheim.
(3030
Joſeph.
ristatarentriris Gira.
werden in Großh. Hofmeierei Darmſtadt
Fettviehverſteigerung.
3 fette Ochſen
Kommenden
verſteigert.
(3098
Dettweiler,
Freitag den 23. Mürz l. 3s. Vor=
Großherzoglicher Oberverwalter.
mittags 1 Uhr,
Für Bauunternehmer und
Fuhrleute.
Für die Schießplatz=Anlagen ſucht die
unterzeichnete Behörde gute Gartenerde
anzukaufen, welche ſich, während der jetzt
beginnenden Bauthätigkeit, beim
Aus=
ſchachten der Fundamente ergiebt; auch
iſt der Ankauf von Lehm beabſichtigt.
Offerten werden entgegengenommen:
Liebigſtraße 9, 2 Treppen.
Schießplatz=Verwaltungs=
Commiſſion. (2441
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Marquisen-Franzon,
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12
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[3162
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(2096
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1
4
1
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4 ſuskav Hickler's Haobf. N
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2. Stock.
3045) Eliſabethenſtr. 10
Hin=
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Waſ=
ſerleitung ꝛc. per 1. Juli.
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Woh=
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Zubehör, per 5. Juni event. auch früher
beziehbar, zu vermiethen.
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Küche, Badeeinrichtung, Glasabſchluß u.
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leitung, Glasabſchluß, Bleichplatz u. allem
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Fa=
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immer, Ausſicht auf den Parade=
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ohne Penſion per I. April, ſowohl zu
ſammen ols auch einzeln, abzugeben.
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ſhhn möblirtes grohes Zimmer an einen
anfländigen, gehildeten Herrn zu verm.
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Noßbörſerſtr. 32, III. Stock,
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Zim=
mer, gut möblirt, mit ſorgſältiger
Vedie=
nung, ſind einzeln od. zuſammen zu veim.
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rinen geeignel, gegenſber der Iuſe=Kaſerne,
ſowie ein möblirtes Zimmer mit Kabinel
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ſein möbl. immer ſoſorl zu verm.
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Lebend.
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Karpton 50,
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Cabliau 50,
Scholllscho 3. Dackſischo 35.
Landor 55,
Elshochto 60,
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Carlsſtraße 2l. (7o
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ſrilhzeilig.
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Samstag den 21. d. Mts., Abends 8 Uhr, beginnt im Bereinslolale
Außer der Concurrenz!
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nur in ½ u. Pfd. Packeten 65 Pf.
per Pſd., für Suppe 75 Pf. Iu Mannz
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öſonomiſchſten Haushallungen anerkannt
u. empſohlen. — Verkauſoſtelle bei Carl
Wahiuger, Wilhelminenſtraſe ll, und
Lwilh. Manck, Dallonplaß v. (18
E.
ine perſelie Schuelderln wilnſcht wieder
Arbeit außerm Hauſe. Näh. Exped.
Nr. 18
Pfennügſparkaſſe Darmſtadt.
Samstag den 21. d. Mis. iſt der letzle Termin dieſes Quartals, an
wel=
chem Einlagen in die Pfennigſparkaſſe gemachl werden lönnen. Die Einleger
werden daher erſucht, ihre wührend des Vierteljahrs eingelegten Beträge durch die
ſhinlage an dieſem Tage auf volle Mark abzurunden, da andernfalls ihre Einlagen
nicht in die Sparkaſſebücher übertragen werden loͤnnen.
Darmſtadt, den 20. März 1858.
63180
Das Curatorium der Pſennigſparkaſſe.
Für Eltern und Vormünder.
Iu jedem Jahre werden eine nicht geringe Anzahl Kindergärtnerinnen in
meiner Anſtalt ausgebildet, trohdem kann die immer zunehmende Nachfrage nach
ſolchen bei weitem nicht befriedigt werden. Dieſes zur Kenntniß aller Eltern und
Vormünder, welche ihren Töchtern und Pflegebeſohlenen durch Erlernung der
Keindergllrtnerei zu einem geachleten und lohnenden Veruſe verhelſen wollen.
III. Sclaunſta.
13181
Waldſtraße 24.
Moller ocher Ghenographen-Verein
Alexanderſtraße 18
ein neuer Kurſus.
Der Unlerrichl erſolgt unentgellich.
Lehrmittel 7 Ml. ſind daſelbſt zu haben.
Der Voraland. (3l82
Geſchäfts=Eröffnung und Empfehlung.
Einem verehrlichen Publikum, ſowie meinen werthen Gönnern und
Geſchäfts=
freunden die ergebene Mitltheilung, daß ich an hieſigem Platze Beſſunger
Sand=
ſtraße Nr. 26 ein
Weißbinder= und Lackirgeſchäft
errichtet habe. Es wird mein eifrigſles Beſtreben ſem, durch nur ſolide Arheil,
promple und reelle Bedienung, ſowie billigſt geſlellte Preiſe meine werthen
Auſ=
traggeber auf das Beſte zufrieden zu ſiellen.
Einem geneigten Juſpruch entgegen ſehend zeichnel
Beſſungen, im März 1885.
Hochachlungsvoll
Wwücdwichn Müülllon,
Weißbindermeiſter.
(2019
G I IauAhuduuadtao tadthasah”
uon 10,500,000 Pfd. Sterling.
Dieſe Auleihe iſt in Stücke von 40s, 2040, 10,200 und 20,100 Mark
ein=
gelheill. Ziuſen und verlooſte Obligationen ſind ohne jeden Abzug in
Vold zahlbar.
Aür die Sicherheit der Biuſen und die Tilgung ſind lhelweiſe Bölle und
Steuern verpfändel.
Die Subſcriplion ſindet am 23. d. Mts. zum Kurs von 78½. p6t. ſtalt,
und beſorge ich Jheichnungen koſtenfrei unler den Bedingungen des ausgegebenen
Proſpells.
Ferdinand
Sander,
Durmatadt,
Louiſenplatz 7.
Frankfurt a. M.
3183
Noßmarkt 16.
Nr. 58
5.
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542
390
2
92
10
22
2-
212
2
50
550
10
118
J4
5½
3
18
10
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160
5
„
18
10
24
[57
50
A=
„
18
18
Graſenstrasse 35.
a. Seminar zur Ausbildung von
Cla=
vierlehrern und Lehrerinnen, M. 22.50
vierteljährlich.
b. Künſtlerſchule, M. 30 vierteljährl.
C. Dilettantenſchule, M. 25
d. Vorbereitungsſchule, erſte Klaſſe
M. 10, zweite Klaſſe M. 15 viertelj.
Beginn des neuen Semeſters:
Donnarstag den 12. April.
Aeſthetil und Literaturgeſchichte (Frln.
Dr. Menſch), Chorgeſang (Wallenſtein),
Enſembleſpiel (Hofconcertmſtr. Hohlfeld
u. Reitz), Quartett u. Enſembleſpiel für
Streich=Inſtrumente (Hohlfeld), Geſang
Rübſam), Clavier (Damen: Engelbach,
Hiſſerich, Jaide, Jung, Rink, Rippert,
Schleuning. Seip, Weber: die Herren:
Gompf, Hayn, Kaiſer und Wallenſtein)
Violin (Hohlfeld und Oelsner):
Violin=
cello ſHayn und Reitz), Theorie (Heim);
Treffübung (Gompf).
Anmeldung nimmt entgegen
der Direktor:
Capellmeiſter Hartin Wallenstein,
Großh. Kammervirtuos. (3184
Wer liefert ſofort 200 Centner
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den Gewinnſt, beſorgt gegen ½ Gulden
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Carl Bader, Wien II.
Proſpekte gratis.
[3130
3063) Mädchen, welche gedient haben
und gute Zeugniſſe beſitzen, ſuchen Stellen.
Stellenbür. Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.
3185) Ein beſſeres Mädchen, gewandt
in aller Handarbeit, Stickerei, ſowie bügeln,
ſucht unter beſcheidenen Anſprüchen Stelle.
Stellenb. Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.
3186) Mädchen mit guten Zeugn,
können ſtets nachgewieſen werden durch
Franks Stellenb., Eliſabethenſtr. 4.
3187) Ein militärfreier Mann mit
guten Zeugniſſen ſucht Stelle zum Fahren
oder als Hausburſche. Eintritt ſofort.
Näheres Expedition.
3188) Eines Herrſchaft ſucht für ihr
eitheriges
braves & tüchtiges Müdchen
auf Oſtern eine Stelle. Näheres bei der
Expedition.
M
AAN
3072) Eine perfekte Köchin, die auch
etwas Hausarbeit übernimmt, auf Oſtern
geſucht. Näheres Expedition.
2910) Ordentl. Jungen und
Mäd=
chen für leichte ſaubere u. lohnende Arbeit
geſucht.
A. Kohlſtadt & Cie. in Beſſungen.
3070) Auf Oſtern ein Mädchen
ge=
ſucht. Mathildenplatz 6 parterre.
3190a) Lauffrau geſucht
Dieburger=
traße 14.
Ein zuverläſſiger Diener,
wird zum 1. April geſucht.
Frankfurter=
traße Nr. 42.
[3189
Diemer.
Geſucht per 1. April ein gewandter,
zuverläſſiger, unverheiratheter Diener.
Nur ſolche, welche beſte Zeugniſſe
auf=
zuweiſen haben, wollen ſich melden in der
Expedition d. Bl.
[2423
„
mit Comptoir auch kleiner
ChAdOU Wohnung jofort od. 1. Juli
für ein Uhren= und Goldwaarengeſchäft
in guter Geſchäftslage geſucht.
Offerten unter A. R. an die Exped.
Verlorem.
Eine goldene Damenuhr wurde am
Sonntag Abend verloren. Der
Finde=
wird gebeten dieſelbe, ein Andenken, gegen
ſehr gute Belohnung bei Herrn Uhrmacher
Borné, Ernſt=Ludwigsſtr. 19, abzugeben.
Jüngerer Gymnaſiaſt
findet bei Beamtenfamilie gute Penſion
und Nachhilfe. — Näheres Kiesſtraße
Nr. 86 parterre.
(3059
3146) Dauernde Privatſtelle für
einen, tüchtigen, ſelbſtſtändigen, jungen
Gärtner, welcher einem Obſt=, Gemüſe=
und Blumengarten vorzuſtehen vermag.
Schriftliche Offerten wolle man an die
Kunſt= und Handelsgärtnerei v. H. Henkel,
Hofbouquetlieferant, richten.
3137) Ein Maſchiuenſchloſſer, der
auch im Drehen geübt iſt, findet dauernde
Beſchäftigung bei
Gebrüder Roeder.
Tüchtige Steinhauer
ſucht A. Petri, Darmſtadt. (2914
3075) C. Hoffmann's Buch=u.
Kunſt=
handlung (Caeſar m John), Ecke d.
Eli=
ſabethen= u. Louiſenſtr., ſucht auf Oſtern
einen Lehrling mit tüchtiger Schulbildg.
779
3079) Ein tüchtiger Schloſſergeſelle
und ein Lehrling geſucht. Schloßg. 12.
3067) Ein geprüfter Heizer ſucht
Stelle. Zu erfragen in der Exped. d. Bl.
1879) Einen braven Lehrling ſucht
Philipp Kraus, Spenglermeiſter,
Kiesſtraße 27.
Ein braver Zapfjunge
(3190
zu ſofortigem Eintritt geſucht.
Philipp Müller „zur Schirn=
3191) Bei mir kann ein Lehrling
mit guter Schulbildung eintreten.
Johs. Waltz., Buchhandlung.
Offene Lehrlingsſtelle
für einen jungen Mann mit guten Schul=
[3140
zeugniſſen.
H. Stado & Boor.
2912) Offene Lehrſtelle.
Auf Oſtern oder ſpäter ſuche für meine
Eiſen= und Metallwaarenhandlung einen
Lehrling. W. Hublitz, Kirchſtr. 18.
3078) Einen Lehrling ſucht ſofort
Joh. Nikolaus,
Schreinermeiſter, Eberſtadt.
3142) Einen braven Lehrling ſucht
Fried. Wambach, Schloſſermeiſter,
Kirch=
ſtraße 25.
3144) Mehrere Jungen finden für
dauernd Beſchäftigung bei gutem Lohn.
Gebrüder Roeder.
1985) Einen Lehrling ſucht gegen Lohn
Adolf Kling, Spenglermeiſter.
3192) Ein braver Lehrling gegen
Lohn geſucht.
W. Schmanck, Hoftapezier.
GAm
„
ErzAiam,
„N
Loose
des
DDarmſtädter Pferdemarktes
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ſind in der Exped. d. Bl. zu haben.
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Rossdörferstr. 14, Frau P.
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Rossdörfer. u. Wienerstrasse,
Goorg Späth, Kiesstrasse 34,
Ph. Groinert, Ecke der Carls-
und Kiesstrasse, C.
Schmon-
zer, Rheinstr. 14. H. 8tIIp,
Wienerstr. 51, A. Wolnmanu,
Bess. Carlsstr. 8, Aug.
Mar-
burg, Carlsstr 54. In
Gries-
heim: L. Frohmann; in
Frünkisch-Crumhach:
Coltschalk Oppenkeimer; in
Gross-Vieberau: Andolpd
Pauli; in Reinheim: A.
Hellus; in Reichelsheim:
F. A. Banor; in Höchs,
i. O.. J E. B. Floersheimer;
in Eberstadt: Poist Simon.
Donnerstag, 22. März d. J., Abends 8 Uhr,
wird im großen Saale des Saalbaues dahier eine
Wo
RRAAOTIO
zum Andenken an Maiser WIIHEIM
ſtattfinden.
Die Gedächtnißrede hat Herr Gymnaſiallehrer Trümpert gütigſt
übernommen.
Die verehrlichen Mitglieder des Mozart=Vereins unter Leitung ihres
Dirigenten Herrn Hofkapellmeiſter do laan haben ihre Mitwoirkung
freund=
lichſt zugeſagt.
Zur Theilnahme an dieſer Feier ſind alle patriotiſch geſinnten Männer
und Frauen Darmſtadts und der Nachbarorte hiermit eingeladen.
Beſondere Einladungen ergehen nicht.
Der Saal wird um 7½ Uhr geöffnet.
Der Verein der nationalliberalen Partei für
Darmſtadt und Beſſungen.
Otto Wolſskeehl, Vorſitzender. (3052
AvcxrSehuio.
Die Arbeiten der Schülerinnen aus dem Curſus des
Winter=
halbjahrs ſind am 23. und 24. d. M. in der Alice=Schule
aus=
geſtellt.
Der Beginn der Curſe des Sommerhalbjahrs iſt auf den
17. April feſtgeſetzt.
Anmeldungen dazu werden angenommen im Vorſtandszimmer
und zwar vom 27. März ab
Dienstags von 10-12 Uhr,
Samstags von 3-5 Uhr.
(3053
Der Vorstand.
HORLL LAIVAV.
Mathildenplatz 1
empfiehlt alle ins
Colonialwaa=
renfach einſchlagenden
Artikel 14980
in nur beſten Qualitäten ſtets
zu den billigſten Preiſen.
yin bis zwei Arbeiter können Koſt und
Logis erh. Schhanenſtr. 6. (2636
Kirchliche Nachricht.
Stadtkirche:
Der Militärgottesdienſt in
der Stadtkirche findet am 22. um
10 Uhr ſtatt.
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Wchüler lönnen billige Penſion
er=
halten mit Familienanſchluß.
Ludwigsſtr. 8. 2. Stock.
(3194
Freitag und Gamstag:
Nurstsuppe
bei
Nöppgom,s
Eberſtadt (iadukt).
HORIL LIIVIV.
Mathildenpiatr I.
4½
Geſucht.
Auf 3. April eine Wohnung von 6 bis
7 Zimmern in einem oder zwei
überein=
ander gelegenen Stockwerken. Angabe
un=
ter B. H. 2930 an die Exp. d. Bl. (3084
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
Samstag den 24. März.
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr — Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 7 Uhr — Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
i3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 24. März: Vorabend 5 Uhr 40 Min.
Morgens 8 Uhr - Min.
Nachm. 4 Uhr — Min.
Sabbathausgang 7 Uhr 05 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntaa 25. März an.
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr 30 Min.
[ ← ][ ][ → ]GAAE ON
5EAA AAN
an der katholischer
on dor kathollchon S. B5 Wilhelminenstrasse B5.
1
Erche.
Kir
Generalvertrieb aller Möbelfabvikate
von
Gebrüder Weber in Slullgarl
Er Deutschland, Schweiz, Holland, Htalien, England.
Durch Uebernahme des Generalvertriebes für obige Länder bin ich in der Lage hier am
Platze alle Möbel der Herren Gobrüder Wober zu
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verkaufen zu können.- Sämmtliche Möbel zeichnen ſich durch die hochfeinſte, allerſolideſte
Arbeit, für welche jede Garantie geleistet wird, ſowie durch ſehr billige
Preiſe aus.
In meinen 16 Complet eingerichteten Busterzimmern ſind fortwährend
Neuheiten in allen Arten Möbeln, ſowie die neueſten Decorationen ausgeſtellt und lade ich
zu deren Beſuch ergebenſt ein.
Eignes Atelier zum Entverfen nener Hodelle und Decorationen hier im Hause.
Die Fabrikate der Herren Gebrüder Weber ſind hier am Platze nur durch mich
zu beziehen.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer arbeitete am 19.
nachmit=
tags und abends allein. Am 20. vormittags nahm der Kaiſer den
Vortrag des Kriegsminiſters entgegen und arbeitete ſodann längere
Zeit mit General v. Albedyll. Der Kaiſer, welcher eine gute Nächt
verbracht batte, erſchien mehrmals am Fenſter und empfing nach
den gemeldeten Vorträgen den Kronprinzen und die Prinzeſſinnen=
Töchter. Die Kaiſerin Victoria fuhr vormittags nach Berlin und
kehrte nach mehrſtündigem Aufenthalt daſelbſt nach Charlottenburg
zurück.
Dem Vernehmen nach hat der Kaiſer das Geſetz, betreffend
Verlängerung der Legislaturperiode des Reichstags, unterzeichnet.
Der „Reichsanzeiger' enthält folgende Bekanntmachung:
Sr. Majeſtät dem Kaiſer und König ſind aus Anlaß des
Da=
hinſcheidens Sr. Majeſtät des in Gott ruhenden Kaiſers und Königs
Wilhelm aus allen Teilen des Deutſchen Reiches von Städten,
Landgemeinden, Korporationen. Vereinen, insbeſondere auch
Krieger=
vereinen und Privatperſonen. Beileids= und Huldigungstelegramme,
ſowie Zuſchriften in außerordentlich großer Anzahl zugegangen.
Se. Majeſtät ſind von dieſen Kundgebungen treuer Anhänglichkeit
und Liebe in dieſen für Allerhöchſtdieſelben ſo ſchmerzlichen Tagen
tief gerührt geweſen. v. Puttkamer.
Der pävſtliche Nuntius Galimberti hatte am 20. nachmittags
eine Audienz beim Kaiſer, um ein Schreiben des Papſtes zu
über=
reichen. Schon eine Stunde nach Ankunft erhielt der Nuntius die
Einladung zur heutigen Audienz durch den Reichskanzler.
Heute, dem Tage, an welchem der Hochſelige Kaiſer Wilhelm
ſein 91. Lebensjahr vollendet haben würde, erfolgt die Beiſetzung
der ſterblichen Ueberreſte des verblichenen Monarchen in der
eigent=
lichen Begräbnishalle des Charlottenburger Mauſoleums; bislang
war der Sarg auf ſpezielle Anordnung Kaiſer Friedrichs in der
Vorhalle des Mauſoleums niedergeſetzt worden. Eine nochmalige
beſondere Feierlichkeit dürfte nicht ſtattfinden.
Der „Reichsanzgr.: veröffentlicht folgendes Schreiben der
Kaiſerin=Witwe' an den Reichskanzler Fürſten Bismarck:
Die erhabenen Kundgebungen der Trauer und Teilnahme bei
dem Hinſcheiden meines in Gött ruhenden Gemahls, des Kaiſers
und Königs Wilhelm, Majeſtät, legen das letzte ergreifende
Zeug=
nis dafür ab, was er dem Vaterlande, was ſein vom Allmächtigen
begnadetes Leben für die Welt geweſen iſt. Die überwältigende
Macht dieſer weitumfaſſenden Liebe und Verehrung für unſeren zur
ewigen Heimat eingegangenen lieben Herrn läßt mich, die Gefährtin
ſeines Lebens, an Sie die Bitte richten, den Dank für Alles
öffent=
lich auszuſprechen, was ihm in der pflichttreuen gottesfürchtigen
Erfüllung ſeines verantwortlichen Berufes, was mir nach ſeinem
friedlichen Scheiden in der Schwere meines Leids an unzähligen
Beweiſen ſolcher ehrenvollen Geſinnung aus Deutſchland und dem
Auslande dargebracht worden iſt. Die Worte verſagen für die
Tiefe meines Schmerzes, wie für die Fülle meines Dankes. Möchten
ihn Alle, die mit mir trauern, ſo aufnehmen, wie mein wundes
Herz denſelben Allen, vom Höchſten bis zum Geringſten
entgegen=
bringt! Was mir an Kräften verbleibt, ſoll dem Vorbild und dem
Vermächtnis deſſen geweiht ſein, dem zur Seite zu ſtehen mir
ver=
gönnt geweſen iſt. - Berlin, 18. März 1888. Auguſta.
Im Reichstag wurde am 20. durch den Präſidenten v. Wedell=
Piersdorf die nachſtehende Adreſſe an den Kaiſer und König verleſen:
In tiefſter Ehrfurcht hat der deutſche Reichstag Ew.
Kaiſer=
lichen und Könialichen Majeſtät Botſchaft vernommen. Wir ſind
erfüllt von Dankbarkeit, daß Ew. Majeſtät nach dem Heimgange
Seiner Majeſtät unſeres in Gott ruhenden Kaiſers die mit der
eutſchen Kaiſerwürde verbundenen Rechte und Pflichten alle
Hin=
derniſſe überwindend, ſofort übernommen haben mit dem Entſchlüſſe,
die Reichsverfaſſung unverbrüchlich zu beachten und aufrechtzu=
116
782
erhalten und demgemäß die verfaſſungsmäßigen Rechte der
ein=
zelnen Bundesſtaaten und des Reichstages gewiſſenhaft zu achten
und zu wahren. Mit Ew. Majeſtät und dem Kaiſerlichen Hauſe
trauert ganz Deutſchland in bitterm Schmerz um den großen
Herr=
ſcher, dem Deutſchland ſeine Wiedervereinigung dankt, deſſen Leben
gewidmet war der Stärkung der für Deutſchland gewonnenen
Macht=
ſtellung als eines Hortes des Friedens und der Befeſtigung des
Bandes, welches er um Deutſchlands Stämme geſchlungen hatte,
der bis an ſein Ende unabläſſig bemüht war, für das Wohl aller
Klaſſen unſeres Volkes zu ſorgen. Der Reichstag iſt entſchloſſen,
an der Löſung der Aufgaben, welche Kaiſer Wilhelm ſich geſtellt
und als ein Vermächtnis dem deu'ſchen Volke hinterlaſſen hat, an
einem Teile mitzuwirken, in nie wankender Treue gegen Kaiſer
und Reich, in unerſchütterlicher Hingebung an Ew. Majeſtät und
Allerhöchſtderen Haus. Ew. Majeſtät haben den Willen kundgegeben,
Recht und Gerechtigkeit, Freiheit und Ordnung im Vaterlande zu
ſchirmen, die Ehre des Reiches zu wahren, den Frieden nach außen
und im Innern zu erhalten und die Wohlfahrt des Volkes zu
pflegen. Der Reichstag iſt bereit, Ew. Majeſtät in der
Durch=
führung dieſes Willens mit allen Kräften zu unterſtützen. Einmütig
hat der Reichstag bewilligt, was zur Erhaltung der Wehrkraft
Deutſchlands erforderlich war, in der feſten Hoffnung, damit ein
Vollwerk zu ſchaffen, welches, ſo Gott will, den Frieden Europas
erhalten wird. Wir leben der Zuverſicht, daß das deutſche Volk
ſeſt geeint mit ſeinem Kaiſer und den Regierungen der deutſchen
Staaten einer glücklichen Zukunft entgegengeht und alle Stürme,
welche über uns hereinbrechen könnten, ſiegreich beſtehen wird.
Möge Gottes Segen auf Ew. Kaiſerlichen und Königlichen Majeſtät
und unſerem Vaterlande ruhen. In tiefſter Ehrfurcht verharrt
Ew. Kaiſerlichen und Königlichen Majeſtät allerunterthänigſter
der deutſche Reichstag.
Die Verleſung wurde mit lebhaftem Beifall begrüßt und die
Adreſſe unter erneutem allſeitigen Beifall einſtimmig beſchloſſen.
Der König von Rumänien trat am 20., nachdem er einen
Ab=
ſchiedsbeſuch beim Kaiſer gemacht hatte, die Rückreiſe über Wien an.
Im Reichstag wurde ferner noch der Antrag zum Beſchluß
erhoben, den Reichskanzler zu erſuchen dem Reichstage in der
nächſten Tagung eine Vorlage behufs Errichtung eines Denkmals
für Kaiſer Wilhelm, den Gründer des deutſchen Reiches, zu machen
und hierauf der Reichstag auf Grund einer kaiſerlichen Ordre durch
den Staatsſekretär v. Bötticher geſchloſſen.
Zur offiziellen Mitteilung der Thronbeſteigung Kaiſer Friedrichs
ſollen demnächſt in außerordentlicher Miſſion abgehen:
General=
adjutant v. Loön nach London, Generaladjutant Graf Lehndorff
nach Wien, General v. Werder, Gouverneur von Berlin, nach
Vetersburg, Fürſt Radziwill nach Madrid und Liſſabon Fürſt
Hohenlohe=Ingelfingen nach Rom - für den italieniſchen Hof
General v. Alten nach Paris und Oberſchenk Fürſt Hazfeldt an
den Papſt.
Das Preußiſche Herrenhaus ſowie das Abgeordnetenhaus
nah=
men in ihren Sitzungen vom 20. die vorgelegten Adreſſen an den
König einſtimmig an und beauftragten ihre Präſidenten zur
Ueber=
reichung derſelben.
Der „Poſt” zufolge wird General v. Los das Garde=
Corp=
erhalten und General v. Pape zum Oberſtkommandierenden in den
Marken ernannt werden. Der Ober=Hof= und Hausmarſchall Graf
Verponcher iſt in den Ruheſtand verſetzt und iſt dem Vernezmen
nach an deſſen Stelle Kammerherr Frhr. v. Reiſchach ernannt.
Die preußiſchen Viſchöfe haben der „Germania' zuſolge eine
gemeinſame Beileids= und Ergebenheits=Adreſſe an den Kaiſer
Friedrich vereinbart.
Zchweiz. Bei Beratung des vom Bundesrat für beſſere
Orga=
niſation der politiſchen Polizei vom Nationalrat verlangten Credits,
berührte Bundesrat Droz die Beziehungen der Schweiz zu
Deutſch=
land und betonte, es ſeien Mittel notwendig damit Verſuche, das
freundſchaftliche Verhältnis zu ſtören, ſowie der Mißbrauch des
Aſyls verhindert würden. Er ſchloß mit den Worten: „Zeigen
wir, daß unſere republikauiſchen Einrichtungen vereinbar ſind mit
der genaueſten Erfüllung der internationalen Pflichten und daß die
ſchweizeriſche Demokratie Unordnung auf ihrem Boden nicht duldet.
Der Credit wurde alsdann einſtimmig unter Beifall bewilligt.
Oeſterreich=Angarn. Dem Armeeverordnungsblatt zufolge
er=
nannte der Kaiſer durch Befehl vom 18. März den Kronprinzen
Rudolf, um der Infanterie als Hauptwaffe des Heeres einen Beweis
beſonderer Fürſorge zu geben, zum General=Infanterie=Inſpektor.
Die ungariſchen Miniſter Tisza und Fejervarn treffen am 21.
in Wien ein zu den Konferenzen über die Creditforderungen, die
durch die auswärtige Lage motivirt werden. Das gemeinſame
Budget erfährt keine Erhöhung gegen das vorjährige. — Die
Dele=
gationen ſollen nach Pfingſten einberufen werden.
Das öſterreichiſche Abgcordnetenhaus genehmigte am 20. mit
ſehr großer Mehrheit die Auslieferung des Abg. Schönerer an das
Landgericht zur gerichtlichen Verfolgung wegen des Ueberfalls der
edaktion des „N. W. Tagbl. und in der Angelegenheit des
auf=
gelöſten Commerſes der „Teutonia”
„ Fremdenblatt= und „Preſſe' glauben verſichern zu müſſen, daß
Nr. 58
die übereinſtimmenden Beſtrebungen der ruſſiſchen Preſſe, in Wien
Mißtrauen gegen Deutſchland zu erwecken, völlig erfolglos ſind.
Die am 19. ds. in Wien ſtattgehabten Ergänzungswahlen des
Gemeinderats in acht Bezirken ergaben bei ſchwacher Beteiligung
eine Niederlage des deutſchliberalen Centralausſchuſſes. Nur zwei
Kandidaten desſelben wurden gewählt, dagegen zwölf Kandidaten
der antiliberalen Liga, beſtehend aus Antiſemiten, Bezirksdemokraten
und Czechen.
Franſtreich. Der Miniſterrat hat am 20. d3. beſchloſſen, den
General Boulanger vor den Unterſuchungsrat zu ſtellen. Dieſer
wird darüber entſcheiden, ob der General aus der Armee zu
ent=
laſſen iſt.
In der Sitzung der Deputiertenkammer vom 20. d. rechtfertigte
Miniſterpräſident Tirard die gegen Boulanger getroffenen
Maß=
regeln und betont die Notwendigkeit, die militäriſche Disziplin
auf=
recht zu erhalten. Voulanger habe ſich in Widerſpruch geſetzt mit
den beſtehenden Geſetzen. Nachdem Laquerre die Verteidigung
Boulangers ergriffen, ſagte Tirard, die Regierung habe, nachdem
ſie die Fakta der Jndisziplin Boulangers konſtatiert, beſchloſſen,
ihn dem Unterſuchungsgericht zu überweiſen. Es ſei nichts
hinzu=
zufügen, da man nicht den Schein erwecken wolle, als wünſche man
auf die Entſchliepung der Unterſuchungskommiſſion einzuwirken.
Tirard verlangte Annahme der einfachen Tagesordnung, welche
ſchließlich mit großer Mehrheit angenommen wurde.
England. Das Oberhaus lehnte am 20. ds. mit 97 gegen
50 Stimmen den Antrag Roſeberys ab, ein Komits einzuſetzen zur
Beratung der Reform des Oberhauſes.
Nach einem Bericht aus Kalkutta vom 18. d. waren am Tage
der Beiſetzung Kaiſer Wilhelms in allen Forts und Stationen von
Indien die Flaagen halbmaſt gehißt und wurden Trauerſalute von
91 Kanonenſchüſſen abgegeben. In der Kathedrale von Bombay
ſand ein Trauergottesdienſt ſtatt, welchem der Gouverneur, der
Herzog von Connaught, die Mitglieder des Rats und ſämtliche
Konſuln beiwohnten.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Generalmajor la suite Mootz, den Oberſtlieutenant v. Naſo,
Kommandeur des 1. Großh. Drag.=Regts. Nr. 23, den Major z. D.
v. Gerhardt, Bezirkskommandeur in Worms, den Grafen Dunden,
den Pfarrer Fuchs von Arheilgen; zum Vortrag den Staatsminiſter
Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber, den Hofceremonienmeiſter
Geheimerat v. Werner, den Profeſſor Dr. Kittler, den
Hoftheater=
direktor Wünzer.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
vor=
mittag den Kanzler, der Landesuniverſität Gießen Profeſſor
Dr. Gareis behufs Entgegennahme nachfolgender Adreſſe:
Allerdurchlauchtigſter Großherzog!
Allergnädigſter Fürſt und Herr!
Ganz Deutſchland klagt tieferſchüttert um den vielgeliebten
entſchlafenen Kaiſer. Denn ſein Leben hat uns allen gehört, und
ein jeder von uns hat die großen Erfolge Seiner ruhmreichen
Regierung mit genießen dürfen. Möge es daher der
Groß=
herzoglichen Landesuniverſität vergönnt ſein, die Empfindungen
aufrichtiger, inniger Trauer vor Ew. Königlichen Hoheit zum
ehrfurchtsvollen Ausdruck zu bringen und Ew. Königliche Hoheit
allerunterthänigſt zu bitten, Höchſtdieſelben wollen hochgeneigteſt
dieſen Ausdruck Seiner Majeſtät dem deutſchen Kaiſer Friedrich III.
übermitteln. Gott der Allmächtige möge Seine Majeſtät unſern
erhabenen Kaiſer ſchützen und ſtärken jetzt in den Tagen der
Trauer und erleuchten zu den hohen Pflichten Seines Lebens
zum Segen des Kaiſerlichen Hauſes und unſeres deutſchen
Vater=
landes.
Ew. Königliche Hoheit allerunterthänigſte, treugehorſamſte
Rektor, Kanzler und Senat der Ludwigs=Univerſität:
Dr. Heß.
Dr. Gareis.
Gießen, am 20. März 1888.
Die Konfirmation Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin Alix
wird kommenden Mittwoch in der Schloßkirche ſtattfinden.
Verhandlungen der Erſten Kaumer. Die Budgetberatungen
wurden geſtern bei Kapitel 48 „Hofbibliothek und Muſeum=
fort=
geſetzt und in Uebereinſtimmung wit dem Beſchluſſe zweiter Kammer
die angeforderten 93 230 M. bewilligt, dem Erſuchen zweiter Kammer
auf eine Geſetzesvorlage wegen Verſicherung des hieſigen Muſeums
gegen Feuerſchaden wurde nicht beigetreten. Die Forderungen für
den Botaniſchen Garten wurden bewilligt und für den Hiſtoriſchen
Verein ein Beitrag von 1000 M. eingeſtellt (zweite Kaimer bewilligte
nur 686 M.). Die folgenden Kapitel „Kreisärzte,
Kreisaſſiſtenz=
ärzte, Kreisveterinärärzte, Impfweſen, Entbindungsanſtalten,
Landeshospital Hofheim, Landes=Irrenanſtalt, ſowie die
Entſchädi=
gung für getötetes Vieh in Seuchefällen fanden keine
Beanſtand=
ungen, einem Erſuchen der zweiten Kammer an die Regierung,
wo=
nach die Frage der Salarierung praktiſcher Tierärzte in ärmeren
Landesteilen näher erwogen werden ſoll, trat man nicht bei.
Kapitel 59 „ Landwirtſchaft und Förderung der Bodenmelioration
wurde auch in der erſten Kammer Gegenſtand längerer Debatten.
Geh. Rat Dr. Goldmann Exz. ergriff die Gelegenheit um bezüglich
der ungünſtigen Kritik der zweiten Kammer über die Thätigkeit des
Generalſekretärs Herrn Dr. Weidenhammer zu erklären, daß
der=
ſelbe an der Leitung der landwirtſchaftlichen Vereine nicht beteiligt
geweſen, ferner habe die heſſiſche Landwirtſchaft auf der Frankfurter
Ausſtellung durchaus nicht Fiasko gemacht, ſie habe dort eine
ehr=
volle Stellung eingenommen. Es ſei unrecht, wenn man die
Thätig=
keit der landwirtſchaftlichen Vereine bemängelt habe, welche für die
Hebung der Rindviehzucht ꝛc. anregend thätig geweſen ſeien. Wenn
Dr. Weidenhammer mit ſeinen politiſchen Anſichten nicht
zurück=
gehalten habe, ſo ſeien doch die perſönlichen Angriffe auf ſeine
unermüdliche Thätigkeit im Iutereſſe der Landwirtſchaft auf das
tiefſte zu beklagen. Graf Solms=Laubach, Freiherr von Heyl und
Graf Stolberg=Roßla ſprachen hauptſächlich davon daß Herr
Weidenhammer allerdings die Politik in die landwirtſchaftlichen
Vereine hineingetragen habe.
Die geſamten Forderungen für die Landwirtſchaft wurden dann
im weſentlichen in Uebereinſtimmung mit der zweiten Kammer
an=
genommen. Die Anforderungen für das Landgeſtüt, für
Regulie=
rung von Bächen und nicht ſchiffbaren Flüſſen ꝛc., für die
Handels=
kammern, die Centralſtelle für Gewerbe, die Landesbaugewerbſchule,
den Fabrikinſpektor, das Beraweſen, die geologiſche Landesanſtalt:
erner die Forderungen für Dampfkeſſelprüfungen, die Centralſtelle
für die Landesſtatiſtik, die Kranken= und Unfallverſicherung, für die
Witwen= und Waiſenverſorgungsanſtalten, die Taubſtummen= und
Blindenanſtalten. die Staatsunterſtützungskaſſe, den
Bankbeſol=
dungsfonds, den Fond für öffentliche und gemeinnützige Zwecke,
ür Sterbequartalen an Hinterbliebene ven aktiven Beamten
der inneren Verwaltung für Vikariats= und Aushülfekoſten
wurden ſämtlich, wie von der Regierung gefordert, bewilligt. Auch
die Forderungen für Beiträge zur Erbauung der Kreisſtraßen, ferner
für laufende bauliche Unterhaltungen im Reſſort der inneren
Ver=
waltung, ſodann die Koſten für Neubauten und größere
Her=
ſtellungen wurden nach dem Regierungsentwurfe gebilligt. Die
Titel „Oberlandesgericht; ferner „Land= und Amtsgerichte; wurden
im großen und ganzen im Sinne der Beſchlüſſe zweiter Kammer
erledigt.
Zu den Forderungen für das Landeszuchthaus Marienſchloß
und den Gefänaniſſen zu Darmſtadt und Mainz ſtellte die Erſte
Kammer die Regierungsforderungen ein, ebenſo ging es bei den
Forderungen für die Kriminalkaſſen. Die Koſten der laufenden
Unterhaltung im Reſſort der Juſtizverwaltung wurden nicht
bean=
ſtandet, an der Forderung für Neubauten und größere Herſtellungen
in dieſem Reſſort, hatte die zweite Kammer zahlreiche Abſtriche
gemacht, die Erſte Kammer dagegen beſchränkte ſich auf einen
Ab=
ſtrich von 610 M. für das Darmſtädter Haftlokal und von 14778 M.
für den Umbau des Schwurgerichtsſaales und Herſtellungen im
Hofe des Mainzer Juſtizgebäudes.
Die Forderungen im Reſſort des Finanzminiſteriums erledigten
ſich raſch, meiſt wurden die von der Regierung zu den einzelnen
Kapiteln angeforderten Summen bewilligt. Bei dem Kapitel über
„ Forſtverwaltung und Forſtſchutzs verlangte Fürſt Iſenburg=Birſtein
geſetzliche Beſtimmungen gegen die den Waldungen durch die große
Kiefernraupe drohende Gefahr, Graf Laubach wünſchte dieſe
Anreg=
ungen durch die Regierung im Bundesrat vorgebracht. Die
Regie=
rung erklärte der Sache näher treten zu wollen. Bezüglich der
Be=
ſoldungsverhältniſſe der Forſtmeiſter, Oberförſter, Kreisbaumeiſter
und der Steuercommiſſäre bewilligte man entgegen den Beſchlüſſen
der zweiten Kammer die Regierungsanſätze, ebenſo die Sätze für die
Waſſerbauinſpectoren. Ein Waſſerbaumeiſter wurde geſtrichen. Von
der Regierungsforderung für die laufende Unterhaltung von
Ge=
bäuden und für größere Herſtellungen im Reſſort des
Finanzmini=
ſteriums ſtrich man nur 10000 M. für das Gießener
Regierungs=
gebäude ab.
Das Hofbauweſen und das Domanialbauweſen gaben zu
be=
ſonderen Bemerkungen keinen Anlaß, man trat meiſt den
Regie=
rungsanforderungen bei. Für Erhaltung und Reſtauration der
ſtaat=
lichen Kunſidenkmäler bewilligte man die angeforderten 21275 M.
und nahm ein Erſuchen wegen Erlaß eines Geſetzes, welches die
Konſervierung von Bau= und Kunſidenkmäler zum Gegenſtand haben
ſoll, an. Die Regierung erklärte auf dieſes Erſuchen eingehen zu
wollen, obſchon ſie die beſtehenden nicht geringen Schwierigkeiten
nicht verkenne. Von den Anforderungen für die Staatsſtraßen ſtrich
man im Gegenſatz zu den Beſchlüſſen zweiter Kammer nur 3500 M.
für Verbreiterung der Straße von Langen bis zur Eiſenbahn.
Im Weſentlichen wurden die Koſten des Territorialfluß= und
Dammbauweſens nach den Beſchlüſſen zweiter Kammer acceptirt,
die Subventionierung der bekannten Eiſenbahnlinien wie früher
nicht beanſtandet, ebenſo die Matrikularbeiträge mit 4 Millionen
Mark eingeſtellt. Auch die ordentlichen Einnahmen wurden im
Weſentlichen in Uebereinſtimmung mit den Beſchlüſſen zweiter
Kammer erledigt und ſchließlich noch das Unfallverſicherungsgeſetz
ür die land= und forſtwirtſchaftlichen Betriebe durchberaten und
der Hauptſache nach gleichlautend mit der zweiten Kammer acceptirt.
Nächſte Sitzung Freitag vormittag.
783
58
Ev. Pfarrwaiſenverein. Es wird darauf aufmerkſam gemacht
daß Geſuche um Unterſtützung aus dem evangeliſchen
Pfarrwaiſen=
verein bis zu Oſtern bei dem Vorſitzenden des Vereinsvorſtandes,
Herrn Prälat Dr. Habicht in Darmſtadt, einlaufen ſollen.
Von konſervativer Seite werden wir gebeten, dem Wunſch
Ausdruck zu geben, die Mitglieder der hieſigen konſervativen
Ver=
einigung möchten ſich doch zahlreich an der heute Abend im
Saal=
bau veranſtalteten Trauerfeier zum Gedächtnis unſeres entſchlaleren
Kaiſers beteiligen, - eine Bitte welcher wir gerne Aufnahme
ge=
währen.
Die hieſige Inſtrumentenhandlung von A. W. Zimmermann
hat, nachdem ſie vor kurzem ein Klavier nach Paris geliefert hatte,
von dort eine weitere größere Anzahl von Beſtellungen erhalten und
zwar unter beſonderer Anerkennung der Vorzüge des gelieferten
Fabrikats. Es verdient dies um ſo mehr einer Erwähnung als
einerfeits die franzöſiſche Jnduſtrie ſelbſt ſich eines guten Rufs in
Bezug auf Herſtellung von Klavieren und Flügeln erfreut und
an=
dererſeits der unvernünftige Haß eines großen Teils der Franzoſen
gegen alles, was aus Deutſchland kommt, derartige Aufträge ſehr
erſchwert.
7 Kleine Mitteilungen. In einer hieſigen Wirtſchaft wurde
einem Handelsmann am Montag Abend das Portemonnaie mit
etwa 20 M. entwendet. Als des Diebſtahls verdächtig erſcheint ein
Frauenzimmer.
Dienstag nahm nur ein reiſender
Handwerks=
burſche die Hülfe der hieſigen Naturalverpflegſtation in
Au=
ſpruch:
Ein Former fiel in einer hieſigen Maſchinenfabrik in Folge
eines Fehltritts in eine Formgrube und erlitt dadurch einen
Rippen=
bruch.
Quetſchung eines Daumens erlitt ein Lehrling, welcher
beim Schmieren eines Gasmotors in das im Gang befindliche
Trieb=
rad kam.
Eine ſtenographiſche Statiſtik, herausgegeben vom königlich
preußiſchen ſtatiſtiſchen Bureau, bietet einen intereſſanten Einblick
in die Ausbreitung der 4 deutſchen Hauptſtenographie=Syſteme.
Darnach beſtanden im Jahre 1886 nich dem Syſtem: Gabelsberger
ſeit 1834: 524 Vereine mit 13558 Mitglieder; Stolze =Alt und Neu)
ſeit 1841: 412 Vereine mit 9248 Mitglieder; Arends ſeit 1860. 65
Vereine mit 1263 Mitglieder; Roller ſeit 1875. 95 Vereine mit
2074 Mitglieder. Erklärlich iſt, daß das Gabelsberger'ſche Shſtem,
unter der direkten Unterſtützung der ſüddeutſchen Regierungen und
das Stolze'ſche unter der direkten Unterſtützung Preußens ſich bei
jahrelangem Freiſein von jeder Konkurrenz weit entwickeln konnten:
aber es muß auffallen, daß das jüngſte, das Roller'ſche Syſtem, ſich
trotz dreier Konkurrenten in ſo kurzer Zeit bereits 30 Vereine mehr
erringen konnte, als das 15 Jahre vor ihm aufgetretene Arends'ſche
Syſtem. Viele Lehrerzeitungen haben denn auch das Syſtem als
das beſte empfohlen. In einzelnen Fortbildungsſchulen hat man
ſtatt älterer Syſteme das leichter erlernbare Roller'ſche Syſtem
ein=
geführt, desgleichen auch in der Hamburger Handelsakademie. Auch
amtlich iſt die Roller'ſche Stenographie in Anwendung. Dieſelbe
iſt für das Engliſche, Schwediſche, Däniſche, Norwegiſche, Spaniſche,
Italieniſche, Volniſche, Böhmiſche, Ruſſiſche und für die Weltſprache
„Volapük; bearbeitet. Der hier beſtehende Roller'ſche
Steno=
graphenverein, Alexanderſtraße 18. gibt Intereſſenten jederzeit
bereit=
willigſt nähere Auskunft.
Eberſtadt, 20. März. Verfloſſenen Dienstag hielt in unſerem
Gewerbverein Herr Ingenieur K. Brockmann von Offenbach einen
Vortrag über „Kleinmotoren. Das intereſſante Thema hatte
eine zahlreiche Zuhörerſchaft angezogen, die den Ausführungen des
Redners mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit folgte. Der Vortragende
gab zunächſt ein Bild der Entwickelung der Großinduſtrie, welche,
mit gewaltigen Maſchinen ausgerüſtet, Großes zu leiſten im Stande
iſt. Schwieriger iſt jedoch die Lage für das Handwerk, indem durch
Maſchinenbetriebe viele Artikel bedeutend billiger dargeſtellt werden
als dies durch Menſchenhände möglich iſt. Schon lange exiſtieren
Beſtrebungen den Vorteil der Maſchinenarbeit auch dem Handwerk
nutzbar zu machen. der erzielte Nutzen iſt indeſſen gering, ſobald
der Betrieb der Maſchine durch Menſchenkraft erfolgen ſoll. Für
die Werkſtätte des Handwerkers iſt deshalb, wenn der Kampf mit
der Großinduſtrie erfolgreich aufgenommen werden ſoll, das Intereſſe
auf mechaniſche Betriebskraft zu lenken. Die verſchiedenen
Aus=
ſtellungen von Kleinkraftmaſchinen in der letzten Zeit haben zur
Genüge dargethan, daß man dieſes Intereſſe überall wach zu rufen
beſtrebt iſt. Zum Betrieb von Motoren für das Kleinhandwerk
ſind in Betracht zu ziehen: das Arbeitsvermögen der Waſſerläuſe
und das chemiſch gebundene Arbeitsvermögen der Brennſtoffe. Die
Motoren, die für das Kleingewerbe in Betracht kommen, teilt man
ſonach ein in: 1) Waſſerkraftmaſchinen, 2) Heißluftmaſchinen,
3) Gaskraftmaſchinen, 4) Petroleimkraftmaſchinen, 5)
Kleindampf=
maſchinen. Redner erläuterte an der Hand großer Zeichnungen die
hauptjächlichſten der verſchiedenen Motoren, beſpricht die Vor= und
Nachteile und gab an Hand von Preiſen und Betriebskoſten eine
Ueberſicht über die vorteilhafteſe Verwendung der verſchiedenen
Motore. Redner kommt dabei zu dem Schluß. daß, abgeſehen da,
wo große Waſſerkräfte billig zur Verfügung ſtehen, wir immer noch
den Gasmotor als vorteilhafteſten Betriebsmotor für das
Klein=
gewerbe anzuſehen haben. Dort, wo kein Gas zur Verfügung ſteht,
ſind es dann erſt die Heißluftmotoren und Kleindampfmotoren die
784
Nr. 58.
zur Anwendung gelangen. Redner erläutert eingehend den in
Zeich=
nung dargeſtellten Motor von G. A. Buſchbaum in Darmſtadt, über
deſſen Leiſtungsfähigkeit gute Reſultate vorliegen und der viele
Vorzüge beſitzt. Nach Beſprechung der hauptſächlichſten
Klein=
bampfmotoren ſchloß Redner ſeinen höchſt belehrenden Vortrag mit
dem Wunſche, daß man auch hier in Eberſtadt ſich die Vorteile der
Kleinmotoren immer mehr nutzbar zu machen ſuche. Der Vortrag
aab zu ſehr regem Gedankenaustauſch Veranlaſſung. Herr Jacob
Eyſenbach, Beſitzer einer Oelfabrik, aab Bericht über ſeinen neu
angeſchafften Simplezmotor, über deſſen Leiſtungsfähigkeit er ſich
rühmend ausſprach. Auf Anfragen über die Verwendung der
Elektrizität zum Betrieb von Kleinmotoren, glaubt Redner, daß
dieſelbe bis jetzt immer noch nicht billig genug geliefert werden
könne, um mit anderen Motoren in Konkurrenz zu treten.
Der Vorſitzende des Vereins, Herr Lederfabrikant Ph. Pfeiffer,
dankte dem Vortragenden für ſeine Ausführungen und die
Ver=
ſammlung drückte den Dank durch Erheben von den Sitzen aus.
8t. Frankfurt, 21. März. In der Müller'ſchen Hofblumen=
Hand=
lung am Götheplatze war geſtern Abend ein 3½ Meter hoher,
prächtiger Kranz, von der Kaiſerkrone überragt, ausgeſtellt,
welcher, wie die Juſchrift auf der dreifarbigen Schleife beſagte, von
den Frauen und Jungfrauen der Stadt Marburg zum 22. d. Mts.
gewidmet iſt, um an dieſem Tage am Sarge Kaiſer Wilhelms
nieder=
gelegt zu werden.
Würzburg, 20. März. Der heutige Wahlgang verlief abermals
reſultatlos, da nur 42 liberate Wahlmänner anweſend waren.
Nächſter Wahlgang am 5. April.
Köln, A. März. Die gewaltigen Schneefälle der letzten
Tage geben zu Befürchtungen Anlaß, daß bei eintretendem
Tau=
wetter der Rhein, der bis auf 584 Mtr. gefallen war, wieder
be=
deutend ſteigen und aus ſeinen Ufern reten wird.
Verlin, 21. März. Profeſſor Dümler in Halle hat nach dem
„Berliner Tagbl.” die Leitung der Monumenta germaniae historica
nngenommen.
Außer einem Denkmal für Kaiſer Wilhelm, welches ihm vom
deutſchen Reiche geſetzt werden ſoll, iſt außer von Köln, auch von
Frankfurt a. M. und von Aachen die Errichtung eines ſolchen in
Ausſicht genommen.
Verlin, 20. März. Die Leiche des Kaiſers Wilhelm
war, ſo lange ſie auf dem Totenbette im Sterbezimmer ruhte, durch
die Hand der Großherzogin von Baden mit zwei Kreuzen
ge=
ſchmückt geweſen. Das eine mit dem Heilande hatte die
Groß=
herzogin ihrem hochſeligen Vater auf die Bruſt gelegt, während ſie
ihm ein kleines Elfenbeinkreuz in die rechte Hand gegeben hatte.
Bei Einſargung der Leiche hatte ſie beide Kreuze wieder
fortge=
nommen und das Elfenbeinkreuz in einen Korb gelegt. Als dieſer
Korb mit dem Kreuz ſpäter geſucht wurde, war er ſpurlos
ver=
ſchwunden und iſt bis heute noch nicht wiedergefunden. Man wagt
es kaum, ſich mit dem Gedanken vertraut zu machen, daß angeſichts
der Leiche des Kaiſers ſich eine fremde Hand nach dem Weihſtück
ausgeſtreckt haben ſollte.
Im Ahnenſaal des Hohenzollern=Muſeums ſind
gegenwärtig bis auf weiteres täglich von 10-3 Uhr die zur
Bei=
ſetzungsfeier Kaiſer Wilhelms geſpendeten Blumengaben ausgeſtellt.
Die Sammlung umfaßt im ganzen 1650 Nummern, die unter
Trauerdekoration des geſamten Saales zu prächtigen Beeten,
Emblemen ꝛc. arrangiert ſind.
Die Koſten der Ausſchmückung der Trauerſtraße
Unter den Linden, für welche die ſtädtiſchen Behörden keine
be=
ſtimmte Summe feſtgeſetzt hatten, ſollen, ſoweit ſich bis jetzt
über=
ſehen läßt, etwa 500 000 Mark betragen.
Chemnitz, 20. März. Die Zahl der Erkrankungen an
Typhus. welche ſeit 1. Januar hier vorgekommen und zur
amt=
lichen Kenntnis gelangt ſind, iſt bis jetzt auf über 1500 geſtiegen,
doch iſt ſeit Beginn des März eine beträchtliche Abnahme der
Er=
krankungsfälle eingetreten.
Peſt, 20. März. Bekes=Cſaba, die Hauptſtadt des Bekeſer
Komitats, iſt von der Vernichtung bedrohl. Das Waſſer hat
die Dämme durchbrochen; dreitauſend Soldaten ſind beſchäftigt,
dieſelben wieder herzuſtellen. Wenn die Elemente die Oberhand
behalten, verſchwindet die Stadt vom Erdboben. (Die Gemeinde
Bekes=Cſaba hat 33000 Einwohner).
Paris, 20. März. Der Ordenshandelsprozeß gegen Caffarel
und Frau Limouſin wurde heute beendet. Das Zuchtpolizeigericht
nahm bei Caffarel mildernde Umſtände an und verurteilte denſelben
zu 3000 Fr. Geldbuße, die Limouſin zu ſechsmonatlichem Gefängnis.
London, 20. März. Der „Standard: meldet aus Shanghai, bei
den jüngſten Erdbeben in Jün=nan (ſüdweſtliche Provinz China' 3)
ſeien die großen Städte Shihping und Kiaushue zerſtört worden.
Die Zahl der umgekommenen Menſchen wird auf 4000 geſchätzt.
New=York, 18. März: Ueber ein furchtbares
Eiſenbahn=
unglück wird der „Von. 3tg.r telegraphirt: Ein von New=York
nach Florida gehender Schnellzug entgleiſte geſtern unweit Savannah
auf einer den Fluß Hurricane überſpannenden, 46 Fuß hohen Brücke
welche unter der Wucht des Zuges einſtürzte. Alle mit Touriſten
ſtark beſetzten Wagen ſtürzten in die Tiefe und zerſchmetterten, in=
dem ſie gleichzeilig in Brand geriethen. 25 Perſonen wurden ſofort
getötet; 40 ſchwer verlett; ſechs der Verletzten ſind ſeitdem geſtorben.
Die Entgleiſung des Zuges wurde durch einen Axenbruch verurſacht.
Ein anderer ſchwerer Eiſenbahnunfall hatte ſich zwei Tage
vor=
her auf der Delaware=Lackawanna=Bahn ereignet. Auch dort
ent=
gleiſte ein Zug und ſtürzte einen 30 Fuß hohen Damm hinunter,
wobei die Wagen durch die Oefen in Brand gerieten. 27 Perſonen
trugen Verletzungen davon, die in einigen Fällen einen tötlichen
Ausgang hatten.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 20. März.
E. M. Lohenarin, diejenige Oper, welche zu hören man nie
müde wird und welche von Seiten der Sänger ſtets ein Einſetzen
aller Kräfte beanſprucht, ging heute mit den bekannten und lang
bewährten Vertretern der Hauptpartien in Seene. In der erſten
Lohenarinvorſtellung dieſer Saiſon ſang, wie man ſich exinnern wird,
Frl. Thereſe Malten aus Dresden die Elſa und errang mit ihrer
Leiſtung einen ungeteilten Beifall. Jede andere Künſtlerin dürſts
nach dieſer Wagnerſängerin par excellence einen ziemlich ſchwierigen
Stand haben. Frl. Roth braucht die Konkurrenz aber inſofern
nicht zu ſcheuen als die Elſa zu denjenigen Partien gehört, in deren
muſikaliſches Sein ſie ſich dergeſtalt eingelebt hat, daß die Erfaſſung
und Durchdringung des Inhalts völlig Hand in Hand geht mit
einem erſchöpfenden Ausdrucksvermögen. Die Eingangsarie ſchon
Einſam in trüben Tagen hab ich zu Gott gefleht... — atmete
ene Wärme und Innerlichkeit, welche uns in der Geſangsart des
zrl. Roth von jeher ſo wohlthuend berührt haben. Das ſympathiſche
und geſchmeidige Organ vermag ſich jedem Gefühl und jeder
Stim=
mung aufs ſchönſte anzupaſſen. Wenn wir von einer abgerundeten
und einheitlichen Leiſtung der Künſtlerin zu ſprechen berechtigt ſind,
ſo erſtreckt ſich dies Lob heute nicht nur auf den Geſang, ſondern
auch auf das Spiel, das, über das Konventionelle hinausgehend.
an Sicherheit und Nobleſſe nichts zu wünſchen übrig ließ.
Frl. Finkelſteins Ortrud macht entſchieden den Eindruck als
wenn die Stimme der Dame an Umfang und dramatiſcher Färbung
zugenommen hätte; die beiden großen Scenen im 2. Akte wurden
von unſerer geſchätzten Altiſtin mit ſo viel ſtimmlichem
Kraftauf=
wand und ſolch bedeutender Energie angefaßt, daß die Wirkung
auf die Hörer eine geradezu mächtige war. Wenn wir diesmal in
unſerem Referat den Damen den Vortritt ließen und Herrn Bär,
den Träger der Titelrolle, erſt in dritter Linie nennen, ſo hat das
ſelbſtverſtändlich mit der Wertſchätzung der Leiſtung unſeres
Helden=
tenors nicht das mindeſte zu thun; wir können derſelben vielmehr
mit gutem Gewiſſen das Prädikat „vorzüglich; zugeſtehen, denn
Herr Bär ſang und ſpielte mit hinreißender Kraft und Wärme und
ſtand in jedem Akt auf der Höhe ſeiner Aufgabe. Der Telramund
des Herrn Feßler war in feſten, beſtimmten Umriſſen gehalten und
entbehrt weder muſikaliſch noch ſchauſpieleriſch der Bedeutung,
welche ihr der Dichterkomvoniſt zuerteilt hat. Vom König Heinrich
des Herrn Riechmann läßt ſich inſofern nicht das Gleiche
aus=
ſagen, als der Künſtler ſeine Antrittsnummer nicht beſonders
glück=
lich vorbrachte und erſt im Verlauf des Abends ſeiner Aufgabe
gerecht wurde.
Da es bei einer Wagneroper bekanntlich auf alle Faktoren
ankommt und ſelbſt der ſchwache Vertreter einer nur
untergeord=
neten Partie den Geſamteindruck zu ſchädigen vermag, halten wir
es für unſere Pflicht, nachdrücklichſt zu betonen, daß unſere
Opern=
regie nach dieſer Richtung hin die größte Sorgfalt walten läßt.
Odes=Axzeige.
[3I90
Allen Freunden und Bekannten machen wir die
ſchmerz=
liche Anzeige, daß unſere zwei lieben, guten,
unvergeß=
lichen Söhnchen
Peier Paul und Roinrich Horitz otto
nach kurzem, aber ſchwerem Krankenlager ſanft
ver=
ſchieden ſind.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Eltern und Geſchwiſter.
Schuhmacher Valontin Cöttmann
und Frau.
Darmſtadt, den 21. März 1888.
Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag 3 Uhr vom
ſtädtiſchen Hoſpital aus ſtatt.
Tageskalender.
Donnerstag, 22. März: Vortrag von Herrn Rechtsanwalt
Grüne=
wald im Verein für Volksbildung (Turngemeinde Woogsplatz).
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.