Darmstädter Tagblatt 1888


20. März 1888

[  ][ ]

151. Jahrgang.
Abonnementspreis

vlerteljührlich 1 Mark 50 Pf. uncl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
eegengenommen
zu 1 Mart 50 Pf.
vro Qnartal incl. Poſtaufichlag.

Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
verdenangenommen: in Darmſt adt
von der Expedition. Rheinſt. xr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 12, ſowie auswär
von allen Annoneen=Erpeditionen.

Amtliches Organ
fuͤr die Bekannkmachungen des Großh. Rreisamls. des Großh. Polizeiamks und ſämmtlicher Behörden.

Ne 56.

Dienstag den 20. März.
1888.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Tiefbau=Berufsgenoſſenſchaft.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß für die Provinzen Starkenburg und Oberheſſen in Gemäßheit des
5 54 des Unſfallverſicherungs=Geſehes von der Tiefbau=Berufsgenoſſenſchaft
1) der Großh. Kreisbaumeiſter, Baurath Wieſſell in Darmſtadt zum Vertrauensmann und
2) der Bauunternehmer C. Koch, in Firma C. Koch K Sohn in Gießen, als deſſen Stellvertreter
ernannt worden ſind.
Dem an erſter Stelle Genannten iſt ſeitens der Ortspolizeibehörden von Einleitung einer, die Tiefbau= Berufsgenoſſen=
ſchaft
angehende, Unfallunterſuchung rechtzeitig Mittheilung zu machen.
Darmſtadt, den 14. März 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
3025
B e k a n n t m a ch u n g.
Diejenigen im Jahre 1868 geborenen Militärpflichtigen, welche im Kreis Darmſtadt ihren dauernden Aufenthalt
haben und ſich im Beſitz des Berechtigungsſcheins zum einjährig=freiwilligen Militärdienſt befinden, werden, ſo=
ſern
ſie ihre Furückſtellung vom Militärdienſt bis jetzt nicht beantragt haben, hierdurch aufgefordert, ihre Berechtigungsſcheine
alsbald hier Meckarſtraße 3, mittlerer Stock, Büreau für Militärangelegenheiten) vorzulegen.
Darmſtadt, den 8. März 1888.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
[2498
v. Granch.

Reberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. bis 15. März 1888.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 19. -. Korn per Sack
100 Kilo M. 13.75. Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 16.50. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 14.-.
Darmſtadt, den 16. März 1888.
Großherzogliches Polizeiamt.

Reberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegeuſtänden
vom 1. bis 15. März 1888.
Butter per 1 Kilo M. 90, desgl. in Partien M. - 80.
Eier per Stück 7 Pfg., desgl. per 25 Stück M. 1.75.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.25, desgl. per 25 Kilo
M. 160. Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.40 - Heu per
50 Kilo M. 3.60.
Darmſtadt, den 16. März 1888.
63026
Großherzogliches Polizeiamt.

Bennnntmuchung.
Die im Laufe des Verwaltungsjahres vom 1. April 1888 bis 31. März 1889
bei dem Tiefbauamt vorkommenden Fuhren ſollen im Wege der Submiſſion vergeben
werden. Offerten ſind bis
Samstag den 24. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die Formulare für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 15. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
(3027
Riedlinger, Beigeordneter.

Bekanntmachung.
Mittwoch den 21. März d. J.,
Nachmittags 2 Uhr,
werden auf freiwilligen Antrag im Hauſe
Weinbergſtraße Nr. 28 zu Beſſungen die
nachgenannten Mobilien, als:
1 Kommode,
2 Kleiderſchränke,
Tiſche und Stühle,
2 Uhren, Bilder ꝛc., ſowie
Bettwerk, einiges Weißzeug, Kleider,
Küchen= und Hausgeräthe
111

[ ][  ][ ]

148

öffentlich gegen baare Zahlung meiſtbietend
verſteigert.
Beſſungen, den 15. März 1888.
Großherzogliches Ortsgericht.
(2937
Weimar.

Holzverſteigerung.
Mittwoch den 21. d. Mts., von
vormittags 9 Uhr an,
werden im Feurer'ſchen Saale zu Egels=
bach
aus III. 14. Kuhlache verſteigert:
127 Rm. Buchen= (I. Cl.), 204 Buchen=
CI. Cl.), 1 Eichen= (. Cl.), 91 Eichen=
III. Cl.) Scheiter; 174 Rm. Buchen=,
87 Rm. Eichen=Knüppel; 3840 Wellen
Buchen=, 670 Wellen Eichen=Reiſig;
90 Rm. Buchen=, 23 Eichen=Stöcke.
Das Eichen=Scheitholz iſt theilweiſe
für Küfer ꝛc., das Buchen=Scheitholz,
I. Cl. für Wagner geeignet.
Nähere Auskunft ertheilt Großh. Forſt=
wart
Löſch zu Koberſtädter Fallthor=
haus
.
Darmſtadt, 13. März 1888.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
[2853
Eckſtorm.

Vortgesetnter
Ausverkauf

bis zum 31. März d. J.
Roher Kaffee das Pjund 90, 95, 100,
110, 120, 130, 140 Pf.
Gebrannter Kaffee das Pfund 100,
110, 120, 130, 140, 150, 160 Pf.
Reis das Pfund 16, 18. 22. 24, 28 Pf.
Gries das. Pfund 24 Pf.
Schott. Hafergrütze das Pſd. 24 Pf.
Macaroni das Pfd. 30-34 Pf.
Grüne Kern das Pfd. 30 Pf.
Rudeln das Pfd. 30 Pf.
Linſen das Pfd. 15,. 18, 22, 24, 28 Pf.
Zucker das Pfd. 32 Pf.
Bosniſche Zwetſchen das Pfd. 25 Pf.
Eingemachte Preiſelbeeren das Pfd.
50 Pf.
Hoffmanns Stärke das Pfd. 32 Pf.
Do. loſe gewogen
28
Griechiſche Schwämmie ſehr billig.
Ausklopfer, Piaſavabürſten, Staub=
und Handbeſen, Kleider=, Wichs=
und Lamberie=Bürſten 20p6t. billiger
wie ſeither.
Reiſerbeſen das Stück 16-18 Pf.
Tannäpfel der Kumpf 10 Pf.
Alle ſonſtige Artikel billiger wie ſeither.
Die Ladeneinrichtung
iſt bis zum 31. März ganz oder theil=
weiſe
zu verkaufen.
J. J. Girnhard,
Eliſabethenſtraße 36. (2318

eopshund entlaufen. Gegen Beloh=
24L nung abzugeben. Vor Ankauf wird
(3028
gewarnt. Hermannsſtr. 33.

Nr. 56

ezanntmnchung.

Auf Grund des Art. 80 des Feldſtrafgeſetzes ordnen wir hiermit an, daß die
Säuberung der Bäume, Geſträuche und Hecken von Raupenneſtern in der Ge=
markung
Darmſtadt längſtens bis 18. März l. J3. zu erfolgen hat. Die ſäu=
migen
Betheiligten verfallen in eine Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder in eine Haft=
ſtrafe
bis zu 14 Tagen und wird die nöthig werdende Säuberung der Bäume ꝛc.
auf ihre Koſten verfügt.
Die Viſitation durch die Feldſchützen, zu welcher ſich die Grundeigenthümer
und Pächter einfinden wollen, beginnt am 19. März und findet in den nachbe=
nannten
Terminen und den dabei angegebenen Gemarkungstheilen ſtatt:
1. Im Oberfeld am 19. März l. Js.
a) Von Vormittags 7 Uhr an in allen von der Erbacherſtraße bis zu den
drei Brunnen rechts, ſodann in den in der Mühlſtraße, dem Mühlweg, der Soder=
und Darmſtraße, der Nieder=Ramſtädterſtraße und der Kiesſtraße bis zur Beſſunger
Grenze liegenden Gärten und Baumſtücken.
b) Von Nachmittags 1 Uhr an in dem zwiſchen der Erbacherſtraße und der
Dieburgerſtraße bis zum Wald liegenden Gemarkungstheil.
2. Im Heinheimerfeld am 20. März l. Js.
a) Von Vormittags 1 Uhr an in den Baumſtücken und Gärten zwiſchen der
Dieburger= und Kranichſteinerſtraße bis zur Faſaneriemauer.
b) Von Nachmittags 1 Uhr an in den Baumſtücken und Gärten zwiſchen der
Kranichſteiner= und Frankfurterſtraße.
3. Im Löcher= und Niederfeld am 21. März l. 3s.
a) Von Vormittags 7 Uhr an in allen von der Frankfurterſtraße links lie=
genden
Gärten ꝛc., ſodann in denjenigen vor den ſogenannten Main=, Rhein= und
Neckarthoren bis zur Arheilger=, reſp. Beſſunger Grenze.
b) Von Nachmittags 1 Uhr an in den Hausgärten.
Darmſtadt, den 12. März 1888.
Der Großherzogliche Oberbürgermeiſter als Feldpolizei=Beamte:
Ohly.
(2854

ekanntmuchung.

Die bei Herſtellung des Zaunwegs von der Teich= bis zur Hoͤllſchneiſe, des
Jägermeiſterwegs von der Bernhardsadker= bis zur Speierhügelſchneiſe, ſowie der
Bernhardsackerſchneiſe vom Brunnersweg bis zur Dieburgerſtraße vorkommenden
Arbeiten ſollen mittelſt öffentlicher Submiſſion vergeben werden.
Angebote, verſchloſſen und mit der Aufſchrift Waldwegbauarbeiten: verſehen,
ſind bis längſtens
Mittwoch den 28. d. Mts., Vormittags 1 Uhr,
bei uns einzureichen. Die Submiſſions=Bedingungen liegen auf unſerem Büreau,
Zimmer Nr. 13, in den Vormittagsſtunden, von 8-12 Uhr, zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 15. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B:
Riedlinger, Beigeordneter.
(3029

Bekanntmachung
Auf dem ſtädtiſchen Viehmarkt iſt ein Platz zum Alleinverkauf von Fleiſch=
waaren
während der Vieh= und Pferdemärkte auf längere Zeit zu vergeben. Die
Bedingungen liegen auf unſerem Büreau, Stadthaus, Rheinſtraße 18, Zimmer
Nr. 13,. zur Einſicht offen.
Luſttragende wollen ihre Angebote bis längſtens
Samstag den 24. d. Mts.
ei uns einreichen.
Darmſtadt, den 14. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter.
2926

Die am 1. April 1888 fälligen
Pfleggelder und Unterſtützungen für Waiſen
werden bereits vom 22. d. Mts. an ausbezahlt.
Darmſtadt, den 16. März 1888.
Großherzogliche Landes=Waiſenkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.
[2899

2

185 Man, 6
ſ 55
8 5
32 I. . V. 4⁄₈ 621 82 1055 ſ. 132 1233 405 509 634 930) 961, 1 Von 20. H 15 610. 745) 868 940 112 122 N. 12 262 510 605, 740 812 8835 92 1010 [1190,

4

4

618
745

940
11120
1228
129
26
510
60
740
812

92
1010
1100)

B
4

g.

5 Erſtv.
1808 ab
a ¾
5=

[ ][  ][ ]

Nr. 56

Bekanntmachung.
Betreffend: Die Vereinigung der Landgemeinde Beſſungen mit der
Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt, hier die Wahl
von 6 Mitgliedern zu Stadtverordneten.
Am 23. Mürz 1888. Vormittags von 9 bis 12 Uhr und Nachmit=
tags
von 2-5 Uhr, wird die Wahl von 6 Stadtverordneten der Gemeinde
Beſſungen vorgenommen werden.
Die Wahl findet ſtatt im Rathhausſaale.
Die Stimmberechtigten haben 6 Stadtverordnete, davon mindeſtens 2 aus dem
höchſtbeſteuerten Drittheil der Wählbaren zu wählen.
Alle Stimmberechtigten werden daher eingeladen, an dem gedachten Termin
ſich perſönlich einzufinden und ihre Stimmen abzugeben.
Zugleich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Diejenigen, welche mit der
Entrichtung der Communalſteuer zur Zeit der Wahl ſich länger als zwei Monate
im Rückſtande befinden, zur Abſtimmung nicht zugelaſſen werden und daß daher
alle diejenigen, welche bis Ende Dezember 1887 mit der Entrichtung von Com=
munalſteuer
länger als zwei Monate im Rückſtande waren, nur dann zur Abſtim=
mung
zugelaſſen werden können, wenn ſie einen ſolchen Rückſtand noch bis zur
Wahl abführen, und daß ſolches geſchehen, der Wahlcommiſſion durch Vorzeigung
ihrer Steuerquittung nachweiſen.
Beſſungen, am 15. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
12930

Hulzurrſteigerungen.
I. Freitag den 23. März, Vormittags 10 Uhr,
werden aus dem Kieſern=Abtriebsſchlag im Diſtrict Harras am Alten Dornheimer
Weg und der Salzlackſchneiſe an Ort und Stelle verſteigert:
Kiefern: 136 Am. Scheit=, 95 Rm. Knüppel=, 5480 Wellen Reiſig. 139
Rm. Stöcke; Eichen: 16 Rm. Scheiter, 110 Wellen Reiſig.
2. Montag den 26. März, Vormittags 10 Uhr,
im Geiesheimer Eichwäldchen, ebenfalls an Ort und Stelle:
18 Eichen - 744 Fm.; 11 Hainbuchen - 4.25 Fm.; 50 Kiefern= Baum=
ſtangen
; ferner Brennholz; Scheiter: 11 Rm. Hainbüche, 10 Rm. Eichen
I. Kl., 11 Rm. II. Cl.; Knüppel: 3 Rm. Hainbuche, 6 Rm. Eichea, 9 Rm.
Nadelholz, 38 Rm. Linde; Reiſig: 2980 Hainbuche= 2830 Eichen= 4600
Kiefern=, 2160 Linden= und Erdholz=Wellen; Stöcke: 7 Rm. Hainbuche,
10 Rm. Eichen.
Zuſammenkunſt und Beginn im Abriebsſchlag am Pfungſtädter Weg und der
Küchenſchneiſe.
Dornberg, den 17. März 1888.
Großherzogliche Oberförſterei Griesheim.
[3030
Joſeph.
Holzverſteigerung.

Es werden verſteigert, jedes Mal morgens 9½ Uhr beginnend:
1. Montag den 26. und Dienstag den 27. l. Mts.
aus dem Diſtrict Hinterforſt im Darmſtädter Hof zu Nieder=Ramſtadt:
9 Eichenſtämme - 5.23 Cbm., 5 Nadelſtämme = 099 Cbm., 5 Buchen=
ſtämme
= 479 Cbm., ſowie 340 Fichten=und Lärchenſtangen = 1073 Cbm.;
ferner Rm. Scheiter: Buchen 421, Eichen 47. Knüppel: Buchen 96, Eichen
18, Nadelholz 63; Stöcke: Buche 161, Eichen 24; Wellen: Buchen 5430,
Eichen 370, Nadelholz 1120. Die Scheiter II. Cl. ſind blau unterſtrichen.
Am erſten Tage werden die Stämme, Stangen, Scheiter und Knüppel, am
zweiten Tage die Stöcke und Wellen verſteigert.
2. Mittwoch den 28. l. Mts.
im Heſſiſchen Hof zu Traiſa aus dem Diſtrict Pfarrholz:
Am. Rundſcheiter: Birke 2, Aäpe 48; Knüppel: Nadelholz 3; Aspe, Erle
151; Wellen: Buchen 3800, Eichen 300, Nadelholz, Aspe 7275.
Nähere Auskunſt vor der Verſteigerung durch die Großh. Forſtwarte Hof=
mann
zu Eiſernhand und Schnellbächer zu Emelinenhütte.
Ober=Ramſtadt, am 17. März 1888.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
Krauß.
[(3031

149

harl Hämmerling
Verkzeug. und Haschinen-Geschätt
DARdlsTADT
Neckarstrasse
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herige
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mentwalzen
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Krüftigung und Verſchönerung des Haares,
es verhindert das Ausfallen und frühe
Ergrauen desſelben und beſeitigt die ſo
läſtigen Schinnen, Flaſche 75 und 50
Pfg., mit Siegel und Firma des Verfer=
tigers
C. Jahm in Gotha verſehen,
empfiehlt
G. L. Kriegk,
Rheinſtraße. (3032

d'Suerry, Malaga,
Ek.
4
Madeira, Marsala, No. ½
Kayer, Portwein, span. Rothnuein, düss u. herb
Ld. Heyl SoIiR
Ecke der Saalbau- u. Risabethenstr. 4s.
FIEDERL.A AIx: M. kerge.

8

Fichten=L. Lürchenſtungen
und einige Tauſend
Lärchenpfosten
in jeder Länge und Dicke, Gerüſtſtangen,
Baumſtangen, circa 30,000 Fichten=
bohnenſtangen
, Roſen= und Blumen=
ſtäbe
, weiß und angeſtrichen, ſowie alle
Sorten Stangen in größter Auswahl.
A. Castritius.
[303¼
Mühlſtraße 20.
Ein gebr. Kinderſitzwagen
abzugeben. Näh. in der Exp. d. Bl. (3004

[ ][  ][ ]

750

Nr. 56
Arbritz Pergrhung.
Mittwoch den 21. März 1888, Vormittags 9 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen für den Diſtrikt Maitanne des Beſſunger
Gemeinde=Kiefernwaldes das Umroden von 19776 Quadratmeter Waldboden in
12 Looſen wenigſtnehmend öffentlich verſteigert.
Beſſungen, den 15. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(2931
Berth.

Haweten.

O

hellen
hemden,
Werden überhaupt mcht gewaschen
u. verlieren selbst nach jahrelangem
Tragen weder das Façon noch die f(
schneeweise Glanzfarbe.
Elogant. Ersparniss. Solid.
Lu haben in allen Herren-
M Modewaaren Geschüſten. C.

Etamine)
eréme, 110 Em. breit,
für Vorhänge,
in waſchbaren Qualitaten, glatt,
60 u. 90 Pfg. per Mtr., durch=
brochen
90 Pf. u. M. 1.20p. M.
REdOIANielz,
ſustav Hicklers Hachf. 0754,

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10,000 Stüch Hapetemreste
von 6-20 Stück zu erſtaunlich billigen Preiſen zum
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C. A. Stutzr,
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Schützenſtraße 5.

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Karl Keßler, gr. Kaplaneigaſſe 11. (3003

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ESEIh ſoa0E,
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Hochfeinst. grossbohnigon
CoylonHaſſoo
per Pfund M. 1. 15.
Brauuon
Preanger.-Kaſſee
per Pfund M. 1.20.
Derselbe gebrannt,
per Pfund M. 1.40.
Philipp Webor,
Carlsſtraße 24. (3039
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9½ Pfund Vorderviertel
M. 2.80 bis M. 3.-
Franco Nachnahme.
8. de Beer, Umdon.


51 5 463 4. 617 730 910 134 400

60a
690
846
1104
1227
260
503
648
83
967

2

⁵⁄₄
1105
213
452)
91s

lis
452
918
94

12
610
S.
9e7
boi=

[ ][  ][ ]

r. 56

751

P. P.

Unter Bezugnahme auf unſere, im September v. Js. erlaſſene Annonce, ſehen
wir uns heute veraulaßt, da ſolche allem Anſcheine nach von vielen Seiten nicht ganz
richtig aufgefaßt wurde, nochmals darauf aufmerkſam zu machen, daß in unſerem Laden
nach wie vor der

Detail-Verkauf

unſerer ſämmtlichen Fabrikate ꝛc., mit Ausnahme von Worten etc. ſtattfindet, und
zwar zu Engros-Preisen.
Wir verbinden gleichzeitig die höfliche Anzeige, daß unſere

Oster-Ausstellung.
aufs reichaltigſte ſortirt, eröffinet iſt, und laden wir zu deren Beſuch ergebenſt ein.
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Dampf=Lhocolade= und Zuckerwaaren=Jabrik,
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Bei Abnahme von 25 Pfund per
Pfund 5 Pfg. billiger.
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[3042
Carlsſtraße 24.

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ompfehlt sein Lager in
Weiss-u. Rothweinen,
v. 60 Pf. rosp. 75 Pt. per Fh. an.
Niedsrlage
HeiuAize Lolatraseh.

Große Platanen.
Bäumr

ſucht

[2921

C. Völker, untere Hügelſtr. 75.

[ ][  ][ ]

Nr. 5.

752

Da ich in einigen Monaten mein Lokal verlaſſen muß, ſo verkaufe ich, um raſch zu räumen, be=
deutend
unterm Koſtenpreis und mache, beſonders für Conarmanden, auf Cachemire, Kleider=
ſtoffe
, Regenmäntel, Mantelets, Jaquettes und Sommer=Buckskins aufmerkſam.
[2518
J. EGAROOU, udlAo x.

h90
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6 550 per Pſd. Wilh. Mau=
5 Ballonplatz 5.
Warmstad 10,
I. 28

O5
Hafee
roh von M. 1 bis M. I. h.
40 Pfg. das Pfund,
gebrannt von M. 1.20
bis Mk. 1.80.
2

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zum Frühſtück, wie auch für Kranke und Reconvalescenten, aufmerk=
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Die Verwaltung. (567

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2. Hlustrirte Modenzeitungi monat
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B. 50
bei allen
deutschen
Postanstalten.

Personalveränderungen in der
Armee u. in der Civilverwaltung
vollständig, - Interessante lo-
kale
, Theäter- und Gerichts-
nachrichten
. - Gute Feuille-
tons
. - Eingehendste Nach-
richten
über Musik, Kunst und
Wissenschatt.

Probenummern gratis und franco.

(3043¾

189) Ecke der Wald= und Neckar=
ſtraße
Nr. 10 die Beletage mit Balkon,
7 Zimmer, bis April beziehbar. Einzu=
ſehen
von 2- 4 Uhr Nachmittags.
202) Neckarſtraße 24 der 3. Stock,
ſ6 Zimmer, Küche nebſt allem Zubehör,
per 1. April d. J. zu vermiethen.
Näheres im Laden.
953) Beſſung. Herrngartenſtr. 15
der 2. Stock nebſt Dachſtock 1. April be=
ziehbar
zu vermiethen.
ſrserdrAlu;
rersvm
M
v Wi
1037) Bleichſtraße 38 Beletage
eine ſchöne, geräumige Wohnung,
5 Zimmer, Kebinett und alle Be=
quemlichkeiten
. Mitte Mai an eine
ruhige Familie.

2353) Capellplatz 15 die Parterre=
Wohnung per 15. Mai an eine ruhige
Familie zu vermiethen.
2334) Mühlſtr. 60 iſt der 1. Stock
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
Näheres parterre.
2761) Beſſ. Carlsſtr. 3 fünf Zin=
mer
nebſt allem Zubehör, abgeſchl. Vor=
platz
, Waſſerltg., Bleichplatz. Nach Wunſch
auch ein Theil der Manſarde. Näheres
2. Stock.
2762) Kiesſtr. 18 eine Wohnung zu
vermiethen. Näheres Kirchſtraße 1 in der
Eierhandlung.
2763) Darmſtr. 14 zwei unmöblirte
Zimmer gleich zu beziehen.
2812) Roßdörferſtr. 47 iſt d. untere
Stock zum Preiſe von 300 M. zu verm.
3044) Herdweg 60, zwiſchen Mar=
tinsſtraße
und Hochſtraße gelegen, die
Beletage (5 Zimmer) und Manſarde (fünf
Zimmer) zu Anfang Juli zu vermiethen.
Waſſer= und Gasleitung, Balkon, alle
erwünſchten, Hilfsräume, Waſchküche,
getrennter Gartenantheil. Geſunde Lage,
herrliche Ausſicht. Auskunft Martinſtraße
Nr. 11¹½, Beletage.
EErinsiAiAni At riri
3045) Eliſabethenſtr. 10 Hin=k
4 terhaus 3 Zimmer, Küche mit Waſ=
ſerleitung
ꝛc. per 1. Juli. Einzu=
4 ſehen Vormittags.

3010) Ruthsſtraßels hüldſche Boh=
nung
im 1. Stock: 5 Zimmer mit allem
Zubehör, per 5. Juni event. auch früher
beziehbar, zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

1n
bädsA, Arzallas 88.
Laden und Wohnung
im Eckhauſe Obergaſſe Nr. 1, gegen=
über
der Infant.=Kaſerne, zu vermiethen.
2156) Alexanderſtr. 18 ein Laden
mit Wohnung per 1. Juli zu ver=
miethen
. Näheres bei C. Hochſtätter,
Eliſabethenſtraße 29.
2764) Eliſabethenſtraße 49 eine
Werkſtätte ſofort zu vermiethen.

459) Saalbauſtraße 41 parterre ein
möblirtes Zimmer.
720) Caſinoſtraße 11 ein nett möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
1521) Saalbauſtr. 37 ein möbl. Z.
2239) Kaſerneſtr. 18, 3. St., möbl. Z.
Großes möblirtes Zimmer,
mit oder ohne Penſion Kiesſtraße 59.,
mittl. Stock, ſofort zu vermiethen. (2157
2571) Kiesſtraße 22, parterre, ein
freundlich möblirtes Zimmer mit Penſion
zu vermiethen.
2876) Beſſor. Kirchſtraße 15 ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3047) Mühlſtr. 14 zwei ineinander=
gehende
, gut möblirte Zimmer mit oder
ohne Penſion per 1. April, ſowohl zu=
ſammen
als auch einzeln, abzugeben.
3048) Grafenſtr. 31. 1. Stock, ein
ſchön möblirtes großes Zimmer an einen
anſtändigen, gebildeten Herrn zu verm.
3049) Waldſtr. 11 Zimmer u. Kab.

1G GUlO
Eine Perſon, welche durch ein einfaches
Mittel von 23jähriger Taubheit u. Ohren=
geräuſchen
geheilt wurde, iſt bereit, eine
Beſchreibung desſelben in deutſcher Sprache
Jedem gratis zu überſenden.
Adreſſe: Inſtitut für Taube, 15
Camdon pk. rd. London H.M. (1776

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1. Qualität
aalEATtOkGi.
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Ang. Weiss, Wanzenau i. E.
Verlorem.
Eine goldene Damenuhr iſt am
Sonntag Abend auf dem Wege von der
Ernſt=Ludwigsſtraße durch die Ludwigs=
und Kirchſtraße nach der Stadtkirche ver=
loren
gegangen. Gegen Belohnung bei
Herrn Uhrmacher Borné, Ernſt= Ludwigs=
ſtraße
19, abzugeben.
[3051

Nr. 56

11

Donnerstag, 22. März d. J., Abends 8 Uhr,
wird im großen Saale des Saalbaues dahier eine
RRAUTTAAION
zum Andenken an Maiser WIIIEIM
ſtattfinden.
Die Gedächtnißrede hat Herr Gymnaſiallehrer Trümpert gltigſt
übernommen.
Die verehrlichen Mitglieder des Mozart=Vereins unter Leitung ihres
Dirigenten Herrn Hofkapellmeiſter do Haan haben ihre Mitwirkung freund=
lichſt
zugeſagt.
Zur Theilnahme an dieſer Feier ſind alle patriotiſch geſinnten Männer
52 und Frauen Darmſtadts und der Nachbarorte hiermit eingeladen.
Beſondere Einladungen ergehen uicht.
Der Saal wird um 7½ Uhr geöffnet.
Der Verein der nationalliberalen Partei für
Darmſtadt und Beſſungen.
[3052
Otto Wolfskehl, Vorſitzender.

59
UCaTmAIO,
Die Arbeiten der Schülerinnen aus dem Curſus des Winter=
halbjahrs
ſind am 23. und 24. d. M. in der Alice=Schule aus=
geſtellt
.
Der Beginn der Curſe des Sommerhalbjahrs iſt auf den
17. April feſtgeſetzt.
Anmeldungen dazu werden angenommen im Vorſtandszimmer
und zwar vom 27. März ab
Dienstags von 10-12 Uhr,
Samstags von 3-5 Uhr.
(3053
Der Vorstand.

Verein kür Volksbildung.
Der auf Donnerstag den 22. angekündigt geweſene
Vortrag
des Herrn Rechtsanwalts Grünowald in Darmſtadt über:
Unſere deutſchen Colonien
findet eingetretener Hinderniſſe halber erſt Dienstag den 27. März, Abends
8 Uhr, im großen Saale der Turngemeinde (oogsplatz) ſtatt.
ſEintritt frei für Jedermann.
(3054

Hauzfrauen Yerein.
Mittwoch den 21. März d. Js., Nachmittags 3 Uhr,
findet in dem
Vereinslokal Wilhelminenſtraße 35. - die

Gemeral -Versammlung
ſtatt, wozu die Mitglieder eingeladen werden.
Tagesordnung: Nach 8 19. der Statuten.
Darmſtadt, den 13. März 1888.
(2848
Der Vorstand.

[ ][  ][ ]

Nr. 56

Darmstädter
Nohuungs-Blatl.
Spezial=Anzeiger der zu ver=
miethenden
Wohnungen ꝛc. mit
betr. Geſuchen.
(3055
Expedition:
Mathildenplatn. D.

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Geluchl von auswärts eine
Wohnung von 5 Zimmern. Neues Stadt=
viertel
bevorzugt, Gartenantheil erwünſcht.
Gefl. Offerten mit Preisangabe erbeten sub.
A. V. 586 an die Exp. d. Bl. (2993

Theilhaber geſucht.
Zur Vergrößerung eines rentablen Fa=
brikgeſchäfts
in der Nähe von Darmſtadt
wird eine geeignete Perſon mit einem Ca=
pital
von 6-8000 Mark geſucht.
Näheres bei Gebr. Lutz, Maſchinen=
(3056
fabrik, Landwehrſtraße.
Ein tüchtiger, redegewandter
Acquiſiteur,
der in Fabriks= und induſtriellen Kreiſen
ſich leicht Eingang verſchafft, wird zum
Vertriebe eines kaufm. techniſchen Werkes
für Darmſtadt und Umgebung geſucht.
Täglicher Verdienſt bis M. 20.-. Solche,
die bereits in Adreßbüchern oder ähnlicher
Agenturen gearbeitet, werden bevorzugt.
Offerten unter Angabe eines Lebenslaufs
unter kl. L. 33 an die Exped. derVoſſ
(3057
3tg.- Berlin.
Commis=Geſuch.
Ein in der Apothekerutenſilienbranch=
durchaus
bewanderter tüchtiger und ſolide:
junger Mann findet in Süddeutſchland
angenehme Stellung. Offerten unter
L. 3397 an Rudolf Moſſe, Stutt=
(305)
gart.
Jüngerer Gymnaſtaſt
findet bei Beamtenfamilie gute Penſion
und Nachhilfe. Näheres Kiesſtraße
(3050
Nr. 86 parterre.
(hutflogen weißer Kakadu mit gelber
E, Krone. Gegen Belohnung abzugeben
Lautenſchlägerſtr. 48. Vor Ankauf wird
(3060
gewarnt.

3062) Müdchen, die kochen können,
mit den beſten Zeugniſſen, ſowie ander=
brave
Mädchen kann ich den geehrten Herr=
ſchaften
empfehlen. Stellenbüreau Röſe,
Schützenſtraße 14 parterre.
3063) Mädchen, welche gedient haben
und gute Zeugniſſe beſitzen, ſuchen Stellen.
Stellenbür. Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.
3064) Ein junges Mädchen, welches
in einem Blumengeſchäft thätig war, wünſcht
bis zum 1. April wieder ähnliche Stelle.
Nähere Auskunft Eliſabethenſtraße 9.
3065) Ein 15 jähr. Mädchen (Waiſe),
Lohn nicht beanſprucht:
eine alleinſtehende Wittwe, perfekt in
Küche und Hausarbeit ſuchen Stellen durch
Frank'3 Stellenbüreau, Eliſabethenſtr. 4.
3066) Ein älteres Mädchen mit
guten Zeugniſſen ſucht zu Oſtern Stelle.
Näh. bei Frau Holſchuh, Holzſtraße 13.
3067) Ein geprüfter Heizer ſucht
Stelle. Zu erfragen in der Exped. d. Bl.
3068) Es wird Waſchen und Putzen
angenommen. Ecke d. Wieſen= u. Garten=
ſtraße
16, eine Stiege hoch.

AAa4
2.
44

3069) Nach Biebrich ein Hausmädchen
mit guten Zeugniſſen geſucht. Frauk's
Stellenbüreau, Eliſabethenſtraße 4.

Ein Garten
im hohlen Weg nächſt der Villa Hügel
zu vermiethen. Nähere Auskunft Kies=
(2995
ſtraße 27.
gegen doppelte Sicher=
2000 H. heit auf 1 bis 2 Jahr,
zu 5% zu leihen geſucht. Schriftliche
Offerten B. f. 42 a. d. Exped. (2996.
romenade 40. 3. Stock, ein Mitleſe=
H zum Frankf. Journal geſucht. (3061

3070) Auf Oſtern ein Mädchen ge=
ſucht
. Mathildenplatz 6 parterre.

3071) Mädchen, die kochen können und
alle Hausarb. verſtehen, kann ich empfehlen,
ſowie andere Mädchen für hier und aus=
wärts
können gute Stellen erhalten.
Korb, Soderſtr. 60.

3072) Eine perfekte Köchin, die auch
etwas Hausarbeit übernimmt, auf Oſtern
geſucht. Näheres Expedition.
Fin ſolides anſtändiges Mädchen, wel=
- ches etwas kochen kann und ſich der
Hausarbeit unterzieht, wird für eine kleine
Haushaltung ohne Kinder ſogleich geſucht.
Kiesſtraße 93I. (3011

3010) Eine zuverläſſige Kinderfrau
für außerhalb geſucht. Nur ſolche mit
guten Zeugniſſen wollen ſich melden
Rheinſtraße 37, parterre.

Diemer.
Geſucht per 1. April ein gewandter,
zuverläſſiger, unverheiratheter Diener.
Nur ſolche, welche beſte Zeugniſſe auf=
zuweiſen
haben, wollen ſich melden in der
Expedition d. Bl.
(2423

3074) Ein braver Kutſcher mit guten
Zeugniſſen geſucht.
Poſthalterei Grafenſtraße 6.

3073) Eine zuverläſſige Lauffrau für
4 Wochen geſucht. Näheres bei der Ex=
pedition
d. Bl.

Tüchtige Steinhauer
ſucht
A. Petri, Darmſtadt. (2914
3075) C. Hoffmaun's Buch= u. Kunſt=
handlung
(Caeſar & John), Ecke d. Eli=
ſabethen
= u. Louiſenſtr., ſucht auf Oſtern
einen Lehrling mit tüchtiger Schulbildg.
2912) Offene Lehrſtelle.
Auf Oſtern oder ſpäter ſuche für meine
Eiſen= und Metallwaarenhandlung einen
Lehrling. W. Hublitz, Kirchſtr. 18.
3016) Einen Lehrling ſucht
Juſtus Petri, Spenglermeiſter,
Louiſenſtraße 6.

3076) Ein braber Junge mit be=
ſonderem
Zeichentalent kann in
die Lehre treten. Lithogr. Atelier
Joſ. Grimm,
Markt Nr. 4.

3077) Ich ſuche einen Lehrling mit
den nöthigen Vorkenntniſſen.
A. Mainzer,
Oel= und Landesproduktenhandlung.

3078) Einen Lehrling ſucht ſofort
Joh. Nikolaus,
Schreinermeiſter, Eberſtadt.

2910) Ordentl. Jungen und Mäd=
chen
für leichte ſaubere u. lohnende Arbeit
geſucht.
A. Kohlſtadt & Cie. in Beſſungen.

2363) Als Lehrling ſuche einen
talentirten Knaben. Louis Andreß,
Uhrmacher, Lauteſchlägerſtr. 10.

Offene Lehrſtelle!
Auf Oſtern ſuche ich einen Lehrling
mit guter Schulbildung in mein Papier=
und Schreibwaarengeſchäft.
L. W. Müller,
Schulſtraße 14. (1823

3079) Eiu tüchtiger Schloſſergeſelle
und ein Lehrling geſucht. Schloßg. 12.
2165)
H.Chrling.
mit der nöthigen Schulbildung zum bal=
digen
Eintritt geſucht.
C. Stumpf, Kirchſtraße 10.
1879) Einen braven Lehrling ſucht
Philipp Kraus, Spenglermeiſter,
Kiesſtraße 27.
2783) Für mein Kolonial= und Deli=
cateſſen
=Geſchäft, ſuche einen mit, der
nöthigen Schulbildung verſehenen jungen
Mann in die Lehre.
Beſſ. Carlsſtr. 54. Aug. Marburg

[ ][  ][ ]

Teirrabend,

Nr. 5
Alexanderſtraße 18. Mittwoch 21. März. Abends
8 Uhr, Gedächtnißfeier für Kaiſer Wilhelm. (3077

756
Frririerrtitnriritgrnninin.
ari

Darmſtädter Pferde= und Fohleu=Markt
am 16. 17. und 18. April 1888.
Proisverthellung am 16. April. Nachmittags 3 Uhr.
Verlooſung am 18. April, Nachmittags 4 Uhr, von ſchönen Reit= und Wagen=
pferden
, Fohlen, einem eleganten Zweiſpänner mit zwei Pferden und completem Ge=
ſchirr
, einem Stuhlwagen mit Pferd und Geſchirr, vielen Reit= und Fahrgegen=
ſtänden
ꝛc. ꝛc.
Der Vertrieb der Looſe 2 Mark per Stück iſt dem Herrn L. F. Ohnacker
in Darmſtadt im einzigen General=Debit übertragen.
[3078
Der Darmſtädter Pferdemarkt=Verein.

L1o080

Gaal des Darmotädtor Hoſs.
Mittwoch den 21. März, Abends 6½ Uhr:
AHL. Hammerzmsiſi-Ahomd
von Mariin Wallenstzin, Großh. Kammervirtuos,
und unter Mitwirkung der Concertſängerin Fräulein Krebs aus
Frankfurt a. M.
desangs. uod Hlavieraldoke la chronologisoher Foige von
Hendelssohn bis Rall.
Eintrittskarten: Sperrſitz 3 M., Saal 2 M., Vorſaal 1 M. ſind zu
haben in der Hofbuchhandlung von Herrn Klingelhöffer, Rheinſtr., ſowie bei Herrn
Verwalter Ruppel, Graſenſtraße 35, und Abends an der Kaſſe.
[3079

Dos,
A.
0RGRSL AOTA 1AAAAON
8 In haben 85 Pfg. pro Schachtel in allen Apotheken."
Im In- und Auslande erprobt als das unübertrefflichste Heilmittel é
F bei Husten und Heiserkeit, äratlich verordnet als das wohlthätigste de
8 dicament für Kehlkopf., Brust- und Lungenkranke, nachhaltig wirk.
8 samstes aller Quellenprodukte bei Magencatarrh, Hämorrhoidalleiden und
8 Unterleibestörungen.
Es ist eine äratlich bekannte Thatsache, dass die Diphtheritis-
pilzo
in den meisten Fällen sich in dem Rnchen ansledeln, wenn
8 derselbe vorher catarrhalisch erkrankt ist. Es empfiehlt sich deshalb
8 während Diphtheritia-pidemieen, dass alle Mütter ihre Kinder
8 dazu anhalten, auf den nothwendigen Wegen zur Schule ete. eine Pastille
8 im Hunde langsam zergehen zu lassen.
[1248.
8ooeoogeoooooooooooogoeoooogoooooeoosoooooooooooo2ogoooos
Den Empfang der
OEEUGTIN
für die diesjährige
5.
SUNTATL TAomNLr-AUtun
beehrt ſich ganz ergebenſt anzuzeigen

UAi Ladb,

Herren=Vrkleidungsgeſchäft,
(2753
Wilhelminenſtraße 31.

3079) Ein Scheer= oder Deichſel=
Beſſ. Weinbergſtraße II.

auf zweite gute Hypothek zu
Wagen mit Zubehör zu kaufen geſucht. 12000 M. leihen geſucht. - Oferten
unter W. C. an die Expedition. (2920

des
hDarmſtädter Pferdemarktesh
2 M.
4 ſind in der Exped. d. Bl. zu haben.
Aartiereemninier ermrgi.
44)
G9n Pye
52Abb 1anUn1Oh
l442
ie in plombirten Sehnehtern,
4) Imsor Catarrh-Paston
Ain runden Blechdosen m. uns. Virma
werden aus den eehlan Golzen un-
serer
Quellen durgestellt und sind
ein bewährtes dittel gegen Kuston,
heisorkoit, Verschlolmung, Magen-
schwäc
,e und Verdauungsstörung.
Natürl. Emss Cuollsalz in Hüss. Vorm.
Eauser Victorlaquehle.
Vorräthig in Darmstadt in der
Morek’schen Apotheke und bei Friodr.
Schaefer (En-=gros) und in den Apo-
theken
.
[2310
König Wilhelms-Felsenquellon, Ems.
Der ächte
Noo
Db- RBlults; AadUol. zfbh.
von
Ed. Pfannenschmidt, Danzig,
hat ſich anerkannt als der beſte u. halt=
barſte
Lack zum Anſtreichen der Fußböden,
ſeit über 14 Jahren vorzüglich bewährt
und iſt die Niederlage desſelben uur bei
Karl Watzinger,
11 Wilhelminenſtraße II.
Tüchtige Anſtreicher koͤnnen beſtellt
(2529
werden.
Zwei fette und zwei Einleg=
Schweine
zu verkaufen Beſſ Weinbergſtr. 11. 53080
Eine gebrauchte, aber noch ſehr gut er=
haltene
Zither,
eine eiſerne Geld=Caſſette,
ſowie einiges Hausgeräthe
ſind wegen Entbehrlichkeit zu verkaufen.
Zu erfragen bei der Exp. d. Bl. (3081
0Das Sticken ganzer Ausſtattungen
4
ſowie überhaupt alle Arten von
D Stickereien werden übernommen.
Wo? ſagt die Exped. ſ2844
s werden Damenkleider, Jacken ge=
E ſchmackvoll, erſtaunend billig und ra=
ſcheſtens
angefertigt und arrangirt. Ecke
der Wieſen= und Gartenſtraße 16, eine
[3032
Stiege hoch.
3083) Eliſabethenſtr. 40, 1. Stoc
Neubau, Wohnung von 4 Zimmern nebſt
Zubehör ſofort zu vermiethen. Näheres
daſelbſt parterre oder Ludwigſtraße 7 im
Manufakturladen.
112

[ ][  ][ ]

756

Wür Wamem-

Nr. 56

Die ergebene Anzeige, daß ich in meiner neuen Wohnung Ecke Ludwigs=
ſtraße
und Ludwigsplatz (Haus Rittershaus) Eingang Ernſt=Ludwigsſtraße,
mein beſtgeleitetes Lehrinſtitut für Damenconfection durch eine Wolsnnäh-
geh
ul; erweitert wird.
Abth. 1: Curſe im Kleidermachen perfect und ſicher nach leichtfaßlicher
und beſtbewährter Pariſer Methode. Damen mit Vorkenutniſſen können das
Schnittzeichnen, Zuſchneiden und Zurichten in ¼ Monat erlernen.
Abth. I1: Zuſchneiden der Weißwäſche, Hand= und Maſchinennähen, Flicken
und Sticken. Große helle Arbeitsräume, Privatlehrzimmer für Frauen
und ältere Damen. Mäßiges Honorar. Für Schülerinnen unentgeltl. franz.
Converſations=Unterricht. Uebernahme zur Anfertigung von Damenconfection.
Herren= und Damenwäſche.
Frau M. Wohny, priv. Confectionslehrerin, Ecke der Ludwigsſtraße.
0000000000000000000000000000
Geſucht.
8 Hoine Damptroinguugs) Auf 3. April eine Wohnung von 6 bis
8 (neueſtes Syſtem) für gebr. Bett=
i
7 Zimmern in einem oder zwei überein=
g
federn und Flaumen halte dem
ander gelegenen Stockwerken. Angabe un=
verehrlichen
Publikum von Darmſtadt
ter B. M. 2930 an die Exp. d. Bl. (3084
8 und Umgebung beſtens empſohlen.
o Für neue Hüllen empfehle Bettdrelle, 8
Amzoſgom
3 Barchente u. Federleinen in beſten
8 Qualitäten billigſt.
jeder Art für alle illuſtr. u. polit. Zei=
8 1. Bötunger, Mathildenplatz 7.
tungen ꝛc. der Welt beſorgt prompt u.
WB. Die Betten brauchen nicht
unter bekannt coulant. Bedingungen die
8 länger als von Morgens bis Abends 8 Central=Annoncen=Expedition von G. I.
[534 6 Daubo & Co. in Durumstadt,
G entbehrt zu werden.
(406
oo0o00o00oooo0oooooooooooeoe Grafenſtraße 30.

Französ. & itallon. Gprachstunden
(3023
ertheilt gründlich
Rmtoit, Hügelſtr. 13, 2. St. rechts.
man
Mrutntensraiundem.
Anzer.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 20. März.
4. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
L.ohengrin.
Große romantiſche Oper in 3 Akten von
Richard Wagner.
Herr Niechmann.
Heinrich der Vogler
Herr Bär.
Lohengrin

Elſa von Brabant
Herzog Gottfried
Friedrich von Telramund
Ortrud, ſeine Gemahlin
Der Heerrufer des Königs: Herr Bögel.

Frl. Roth.
Frl. Bernhard.
Herr Feßler.
Frl. Finkelſtein.

Brabantiſche Grafen

Edelknaben
Anfang 6 Uhr.

Herr Hofmüller.
Herr Reichhardt.
Herr Mickler.
Herr Leib.
Frau Mickler.
Frau Roßmann.
zprau Kilian.
Frl. Hettwer.
Ende nach 110 Uhr.

Mittwoch, 21. März.
5. Vorſtellung i. d. 8. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.
2. Abteilung. - 2. Vorſtellung.
Torquato Taſſo.
Schauſpiel in 5 Akten von Goethe.
Donnerstag, den 22. März: Keine Vorſtellung

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Zleich. Se. Maj. der Kaiſer arbeitete am 17. vor=
mittags
längere Zeit mit dem General v. Albedyll.
Der Reichs=Anzeigeru veröffentlicht folgendes Bulletin aus
Charlottenburg vom 17.: Der Kaiſer iſt ungeachtet der Aufregung
der letzten Tage, welche Schonung notwendig machte, fieberfrei und
ohne beſondere Beſchwerden. Die Ahſonderung iſt noch ziemlich
reichlich, daher beſteht noch Huſtenreiz.
Am Samstag empfing das Kaiſerpaar die Prinzeſſinnen=Töchter
mit der Enkelin Feodora, worauf Kaiſerin Victoria mit den Töch=
tern
und der Enkelin das Mauſoleum beſuchte, wo ſie am Sarge
des Kaiſers Wilhelm friſche Blumen niederlegte und ſtill betete.
Kaiſer Friedrich hat diejenigen landesherrlichen Rechte, welche
durch den Tod des Kaiſers Wilhelm in der Machtbefugnis des
Statthalters von Elſaß=Lothringen erloſchen waren, von neuem
beſtätigt, ebenſo hat der Kaiſer eine überaus warmgefaßte Prokla=
mation
an die Bevölkerung von Elſaß=Lothringen erlaſſen, die vor=
ausſichtlich
in aller Kürze in den Reichslanden veröffentlicht wird.
Der Kaiſer verlieb dem General Frhrn. v. Schlotheim, Kom=
mandeur
des 11. Armeecorps, den ſchwarzen Adlerorden, dem
General Frhrn. v. Loö, Kommandeuer des 8. Armeecorps, und dem
General v. Albedyll, Chef des Militärkabinetts, das Großkreuz des
roten Adlerordens.
Der kommandierende General des vierten Armeecorps, Graf
v. Blumenthal, in den Feldzügen von 1866 und 1870ſ71 Chef des
Generalſtabs der Armee des Kronprinzen, iſt zum General= Feld=
marſchall
ernannt worden. Kaiſer Friedrich hat ihm ſeinen eignen
Marſchallſtab überſandt mit der Bitte, der neue Feldmarſchall möge
dieſen Stab ſo lange benuzen, bis ein eigner für ihn fertiggeſtellt
ſei. Graf v. Blumenthal iſt der älteſte kommandierende General,
am 22. März 1873 wurde er zu dieſer Würde befoͤrdert.
Im kaiſerlichen Valais in Berlin fand am 18. vormittags
111, Uhr ein Trauergottesdienſt ſtatt, welchem die Kaiſerin=Mutter,
das badiſche Großherzogsvaar, der Kronprinz. die Kronprinzeſſin
und andere Mitglieder des königlichen Hauſes beiwohuten.
Beim Reichskanzler, der noch immer leidend iſt, aber hoffte,
am Montag im Reichstage die Kaiſerliche Dankesbotſchaft perſön=
lich
verleſen zu können, war Samſtag unnnterbrochen Beſuch der
höchſten Herrſchaften. Zuerſt kam der dönig von Belgien, dann
der König von Sachſen, ſpäter auch der König von Numänien und
jeder von ihnen blieb nahezu eine Stunde beim Reichskanzler.
Später beſuchte auch der König der Belgier längere Leit die Frau
Fürſtin Bismarck.

Eine am 10. an den preußiſchen Landtag gerichtete Königliche
Botſchaft verweiſt auf die erlaſſene Proklamation und hofft der
König in gewiſſenhafter Beobachtung der Verfaſſung, unter Wahrung
der Machtfülle der Krone und unter vertrauensvollem Zuſammen=
wirken
mit der Landesvertretung ſein Ziel, das Glück und die Wohl=
fahrt
des Landes, unter Gottes Hülfe zu erreichen. Da ſein Ge=
ſundheitszuſtand
die perſönliche Eidesleiſtung nicht geſtatte, der
König aber unverweilt die ohnehin zweifelloſe Stellung zu den Ver=
faſſungsordnungen
bekunden wolle, ſo gelobe er ſchon jetzt die Ver=
faſſung
feſt und unverbrüchlich zu halten und in Uebereinſtimmung
mit den Geſezen zu regieren.
Im Preußiſchen Abgeordnetenhauſe teilte am Samstag der
Präſident mit, das Präſidium habe eine Audienz bei den allerhöchſten
und höchſten Herrſchaften nachgeſucht. Die Entſchließung über den
Empfang ſei aber bei den augenblicklichen Verhältniſſen einſtweilen
vorbehalten. Das Haus erledigte den Reſt des Kultusetats und
damit die zweite Etatleſung. Das Etatsgeſetz wurde genehmigt.
Heſterreich=Angarn Der Trauerfeier in der proteſtantiſchen
Kirche in Wien aus Anlaß des Hinſcheidens Kaiſer Wilhelms wohnten
der Kaiſer, die Erzherzöge Karl Ludwig und Wilhelm, alle drei
in preußiſcher Uniform, die Erzherzöͤge Ludwig Viktor, Karl Salvator,
die Miniſter, die oberſten Hofwürdenträger, das diplomatiſche Korps,
die Statthalter, Bürgermeiſter und die Generalität bei. Prinz Neuß
und die Vertreter der Kirchengemeinde begrüßten den Kaiſer beim
Erſcheinen erfurchtsvoll und geleiteten denſelben zum Kirchenſtuhl.
Ein Trauerchoral leitete die Feier ein, welche nach ergreifenden
Worten des Paſtors Himmermann mit Gebet und Segenswunſch
ſchloß
Der Kaiſer richtete ein Handſchreiben an den ſeitherigen Kriegs=
miniſter
Grafen Bylandt=Rheidt, in welchem er in warmen Worten
deſſen ausgezeichneter Dienſte während der zwölfjährigen Leitung
des Heeres gedenkt, und in dem ferner ausgeſprochen wird, daß der
Kaiſer nur mit aufrichtigem Bedauern und nur aus Geſundheits=
rückſichten
der geſtellten Vitte um Enthebung willfahre. In dank=
barer
Anerkennung der hervorragenden Verdienſte wird dem Graſen
das Großkrenz des Stefansordens verliehen. Feldzeugmeiſter
General v. Bauer wurde zum Reichskriegsminiſter ernannt.
Iranſtreich. Der Senat genehmigte den Antrag, betreffend
die Unterdrückung aufrühreriſcher Handlungen und öffentlicher An=
ſchläge
, welche zum Aufruhr auffordern oder den öffentlichen Frieden
ſtören. Ein Artikel des Antrags unterſagt das Ausrufen von
Journalen unter einem anderen als den von ihnen geführten Namen.
General Voulanger hat vom 18. Armeckorps in einem Tages=
befehl
aAlbſchied genommen, der im Weſentlichen lautet: Ein

[ ][  ][ ]

757

Nr.
präſidentſchaftliches Dekret hat mich durch Entziehung meines
Voſtens in Nichtaktivität verſetzt; ich verlaſſe euch alſo. Ich bin
überzeugt, daß wenn die Verteidigung des Landes es erheiſcht, ihr
euch als ebenſo tüchtige Soldaten zeigen werdet, als ihr mir in
Friedenszeit erſchienen ſeid.
General Warnet iſt an Stelle Boulangers zum Kommandanten
des 13. Armeekorps ernannt worden
Ein nationales Proteſtkomite hat ſich konſtituiert, um die
Kandidatur Boulangers in allen Departements aufzuſtellen, wo
Vakanzen eintreten. Zu dem Komité gehören Borie, Lanſant, Bru=
geilles
, Vergoin, Michelin, Laur, Le Heriſſe, Laguerre, Suſini, Du
Guyot, Deroulede, Mayer, Rochefort, Lalou.
Die Regierung iſt entſchloſſen, General Boulanger nötigenfalls
vor das Kriegsgericht zu ſtellen; ſie ſoll die Beweiſe in Händen
haben, daß Boulanger ſich nicht allein mit den Kommunarden,
ſondern auch mit den Reaktionären eingelaſſen hat, und die Meldung
des Gaulois, Boulanger habe an demſelben Tage, an dem er dem
Kriegsminiſter ſchrieb, daß er jeder Wahlpropaganda fernbleiben
wolle, an Thiebaud, den Betreiber ſeiner Kandidatur, telegraphiert:
Ich habe Sie verleugnet, aber fahren Sie fort=, beſtätigt ſich.
Engkand. Das Unterhaus nahm die Konverſionsbill in zweiter
Leſung einſtimmig an.
Die Times= ſagt anläßlich der Beiſetzungsfeier Kaiſer Wil=
helms
, es handelte ſich nicht um ein bloßes Hofceremoniell, ſondern
Um die Trauer einer ganzen Nation für den Monarchen, der ihre
Einheit begründete. Dem Geiſte der Hohenzollern auf dem preu=
ßiſchen
Thron, der Preußen zur Führerſchaft in Deutſchland ver=
half
, huldigte die ganze deutſche Nation in ihrer Trauer für den
verſtorbenen Kaiſer. Der Standards glaubt, die Deutſchen könnten
wohl mit den Beweiſen der Huldigung und Teilnahme zufrieden
ſein, welche die civiliſierte Welt ihrem Kaiſerhauſe dargebracht.
Deutſchland dürfe am Grabe des Kaiſers Wilhelm nicht ſtille
ſtehen, ſondern, wenn ihm der Friede beſchieden ſei, jene wirtſchaft=
lichen
und ſozialen Aufgaben löſen, welche der neue Kaiſer ihm
vorgezeichnet habe.
Wo auf der ganzen Erde die britiſche Fahne aufgepflanzt iſt,
wehte am 16. dieſelbe halbmaſt zur Trauer für den deutſchen Kaiſer.
Salutſchüſſe ertönten von den Zinnen des Tower in London. von
der Edinburger Burg, von dem Pigeon Houſe Fort in Dublin,
von der Citadelle in Dover. Alle Befehlshaber der verſchiedenen
Marineſtationen, der Feſtungen von Gibraltar, Malta, Halifax
Neuſchottland), Ceylon, Barbados, Capſtadt und Hongkong waren
telegrapbiſch angewieſen worden, 91 Kanonenſchüſſe, entſprechend
den 91 Lebensjahren des Kaiſers, abzufeuern, und dasſelbe geſchah
in Indien auf Befehl des dortigen Oberbefehlshabers, ſo daß
irdiſcher Donner allenthalben das Verſchwinden des größten Herr=
ſchers
des Jahrbunderts begleitete. Hier in London hatten die
königlichen Paläſte, Bukingham Valaſt und Marlborough Houſe,
die öffentlichen Gebäude und Regierungsämter durch Zuziehung
der Vorhänge und Halbmaſtſenkung der Flaggen ihr Haupt ver=
hüllt
. Vormittags klangen unausgeſetzt die Glocken der Weſtend=
kirchen
. Die Kabinetsmitglieder erſchienen in ſchwarzem Anzuge.
Die Deutſchen trugen vielfach Kornblumen. Die Zahl der ver=
ſchiedenen
Trauergottesdienſte im vereinigten Königreich entzieht ſich
der Berechnung.
Vekgien. Die Angelegenheit der offiziellen Beteiligung Betei=
ligung
Belgiens an der Pariſer Weltausſtellung von 1889 hat, dank
der Ungeſchicklichkeit und Taktloſigkeit der franzöſiſchen Regierung,
zu einer Spannung in den Beziehungen zwiſchen Belgien und
Frankreich geführt.
Rußzkand. Der Trauergottesdienſt in der lutheriſchen Petri=
kirche
in Petersburg ſand zu derſelben Stunde ſtatt, ao die Leiche
des Kaiſers Wilhelm in Berlin zu Grabe geleitet wurde, und ge=
ſtaltete
ſich zu einer großartigen, erhebenden Feier. An derſelben
nahmen Teil: das Kaiſerpaar, alle anweſenden Mitglieder der
Kaiſerlichen Famlie, eine Deputation des Kaluga=Regiments und
der anderen Regimenter, deren Chef der deutſche Kaiſer geweſen.
Der Kaiſer und die Großfürſten trugen preußiſche Uniform, der
Kaiſer das Band des Schwarzen Adlerordens. Ferner wohnten
der Feier ſämtliche Botſchafter und Geſandten, die Miniſter, die
Generalität und die Hof= und Staatswürdenträger bei. Paſtor
Daltoo hielt eine tief ergreifende Trauerrege. Der deutſche Bot=
ſchafter
, General v. Schweinitz, empfing das Kaiſerpaar beim Cin=
tritt
und geleitete dasſelbe beim Austritt aus der Kirche.
Die Petersb. 8tg. und die Neue Zeit' laſſen die Begrün=
dung
des von der Börſenzeitung: verbreiteten Gerüchts betreffend
den deutſcheruſſiſchen Handelsvertrag dahingeſtellt, nehmen aber di=
Idee ſympathiſch auf.
Vereinigte Staaten. Präſident Cleveland ſowie die Mitglieder
des Kabinetts wohnten dem anläßlich der Beiſetzung Kaiſer Wil=
helms
veranſtalteten Trauergottesdienſt bei.

56
Aus Staͤdt und Land.
Darmſtadt, 20. März.
Der D. 3tg. wird aus Berlin, 15. März geſchrieben:
Se. Königl. Hoheit der Großherzog mit dem Erbgroßherzog und der
Prinzeſſin Irene beſuchten geführt von S. K. H. dem Prinzen
Heinrich und J. K. H. der Erbprinzeſſin von Sachſen=Meiningen, heute
vormittag den Dom, woſelbſt S. R. H. der Großherzog, ſowie die
anderen Höchſten Herrſchaften Kränze und Blumen an den Stufen
des Katafalks des Höchſtſeligen Kaiſers niederlegten. Darauf ver=
weilten
die Höchſten Herrſchaften längere Zeit in dem herrſchaft=
lichen
Stuhle. Ihre Majeſtät die Kaiſerin Auguſta empfingen
S. K. H. den Großherzog mit dem Erbgroßherzog und der Prin=
zeſſin
Irene heute nachmittag.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am 17. d. M.
im Königlichen Schloſſe zu Berlin: den Staatsminiſter Finger, den
Generalmajor v. d. Lochau, Kommandeur der 18. Infanterie=Brigade,
den Major Rothe vom Großen Generalſtab, den Major Menges
vom Kriegsminiſterium, den Major von Grolman vom 2. Garde=
Regiment z. F., den Major von Scholl vom 1. Garde=Ulanen=Regt.,
den Major Pabſt von Ohain vom Infanterie=Regt. Nr. 115, kom=
mandiert
zum Kriegsminiſterium, die Rittmeiſter v. Willich, Frhr.
von Jungenfeld und den Sekondelieutenant Frhrn. von Löw vom
1. Garde=Drag.=Regt., den Premierlieutenant Brodrück vom Inf.=
Regt. Nr. 118, kommandiert zum Großen Generalſtab, die Sekonde=
lieutenants
Kekuls, Frhr. v. Ricou, v. Hülſt und Kroll vom Feld=
Art.=Regt. Nr. 25, kommandiert zur Artillerieſchule, die Premier=
lieutenants
Scheibe vom Feld=Art.=Regt. Nr. 15 und Hahn vom
Drag.=Regt. Nr. 10, kommandiert zur Kriegsakademie, den Sekonde=
lieutenant
v. Plönnies vom Feld=Art.=Regt. Nr. 25, kommandiert
zur Central=Turnanſtalt, den Sekondelieutenant der Reſerve Douglas
vom Drag.=Regt. Nr. 24, den Oberbürgermeiſter Ohly und den
Stadtverordneten Bergſträßer von Darmſtadt, die Beigeordneten
Kommerzienrat Reinach und Dr. Geier von Mainz.
D. B.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog und die Höchſten Herr=
ſchaften
wurden geſtern abend 9 Uhr 20 Minuten von Berlin zurück=
erwartet
. Hochdieſelben ſind geſtern vormittag 8 Uhr 39 Minuten
von Berlin abgereiſt. Kronprinz Wilhelm und Prinz Heinrich waren
bei der Abfahrt gegenwärtig.
Die erſte Kammer der Stände wird heute, den 20. März,
vormittags 10 Uhr, eine Sitzung abhalten, auf deren Tagesordnung
u. a. ſteht: Beratung und Abſtimmung über die Vorlage Großh.
Miniſteriums der Finanzen, den Hauptvoranſchlag der Staas= Ein=
nahmen
und =Ausgaben für die Finanzperiode 1888191, insbeſondere
ordentl. Ausgabe, ferner Vorſtellung der Stadtverordnetenverſamm=
lung
zu Offenbach die Umwandlung des Offenbacher Realoymna=
ſiums
in ein humaniſtiſches Gymnaſium betr., ſowie die Mitteilung
der zweiten Kammer in gleichem Betreff. Vorausſichtlich wird die
erſte Kammer auch am 21., 23. und 24 weitere Sitzungen abhalten.
Die Zweite Kammer der Stände hält ihre naͤchſte Sitzung
Donnerstag den 22. März, vormittags 9 Uhr ab.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 5, enthält:1) Oeffent=
liche
Anerkennung einer edlen That. 2) Bekanntmachung, den Aus=
ſchlag
der zur Beſtreitung der allgemeinen Bedürfniſſe der evange=
liſchen
Lirche des Großherzogtums im Etatsjahre 1888 89 erforder=
lichen
Steuern betr. 3) Bekanntmachung, die Ergebniſſe der Ver=
waltung
des Fonds zur Gewährung von Beihülfen bei Ueber=
ſchwemmungen
betr. 4) Vekanntmachung, die Ausführung des
Branntweinſteuergeſetzes vom 24. Juni 1887, hier insbeſondere die
Befugniſſe der Hebeſtellen betr. 5) Bekanntmachung, den Ausſchlag
des Gehalts des Rabbinen zu Bingen für das Jahr 1888 betr.
6) Desgl. zu Alzey betr. 7) Bekanntmachung, die für 1888 zur
Beſtreitung der Bedürfniſſe der israelitiſchen Religionsgemeinde
Wörrſtadt zu erhebende nachträgliche Umlage betr. 8) Ueberſicht der
von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz für das Jahr
188889 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Bedürfniſſe der
israelitiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes Vingen. 9) Desgl.
des Kreiſes Bensheim. 10) Desgl. des Kreiſes Groß=Gerau. 11)
Desgl. des Kreiſes Alzey. 12) Konkurrenzeröffnungen.
Der Brückenwärter bei der Schiffbrücke zu Worms Larl
Philipp Ohaus wurde auf ſein Nachſuchen in den Ruheſtand verſetzt.
Am 6. d. M. wurde der Steueraufſeher bei dem Haupt=
ſteueramte
Worms Georg Joſeph Kaiſer auf ſein Nachſuchen in
den Ruheſtand verſetzt.
Gleich wie in den anderen hieſigen Lehranſtalten hat am
Freitaa auch in der Victoriaſchule eine Gedächtnisfeier für weiland
Se. Majeſtät Kaiſer Wilhelm ſtattgefunden. Die Gedächtnisrede
hatte der Direktor der Schule, Herr Dr. R. Wulckow, gehalten.
Als würdiger Schluß der Gottesdienſte, mit welchen am
18. März das Gedächtnis des vollendeten Kaiſers Wilhelm in den
evangeliſchen Kirchen begangen wurde, brachte der Evangeliſche
Kirchengeſangverein die Paſſion nach dem Evangeliſten St. Johannes
von Heinrich Schütz in der Stadtkirche zur Aufführung. Wir haben
dieſes Werk noch nie gehört und ſind darum dem Verein zu ganz
beſonderem Danke verpflichtet, daß er neben der ſchon zweimal hier
geſungenen Mathäus=Paſſion desſelben Meiſters die Mühe der Vor=

[ ][  ][ ]

38

Nr. 56

führung ſeiner anderen Kompoſition nicht geſcheut hat. Beide Be=
arbeitungen
der Paſſionsgeſchichte ſcheinen uns ſich ſo zu unter=
ſcheiden
, wie Joh. Sebaſtian Bachs gleichnamige Werke. Die
Johannes=Paſſion von Schütz iſt kürzer wie die Matthäus=
Paſſion und hal einen noch gleichmäßigeren Charakter, ohne daß
man von Monotonie ſprechen könnte. Dazu ſind viele Chöre ſehr
charakteriſtiſch. Der Schlußchor hat nicht den großartigen Schwung.
der den Schlußchor der Matthäus=Paſſion zu einer der herrlichſten
Schöpfungen deutſcher Kirchenmuſik macht - aber der Ton der
Innigkeit, der durch die ganze Johannes=Muſik hindurchgeht, findet
darin ſeinen vollen Ausdruck. Wir können der Meinung nicht zu=
ſtimmen
, als ſeien dieſe Paſſionsmuſiken von Schütz ein durch
J. S. Bach überwundener Standpunkt. In ihrer weit einfacheren,
echt volkstümlichen Geſtalt eignen ſie ſich vorzüglich zu einer
Paſſionsfeier, in die die ganze Gemeinde mit ihrem Ge=
ſange
einſtimmen ſoll. Der einfache muſikaliſche Vortrag der
beiligen Geſchichte, durchflochten von unſeren ſchönſten Chorälen,
ohne Pauſen, ſo daß das Ganze nur eine Stunde dauerte, machte
einen tief bewegenden Eindruck. Der Kirchengeſangverein ſingt
ausſchlieglich zum allgemeinen Beſten und unentaeltlich, er giebt
keine Konzerte, ſteht alſo außerhalb der Kritil. Doch wird es ge=
ſtattet
ſein, den ebenſo weihevollen wie am geeigneten Orte charakte=
riſtiſchen
Vortrag der Einzeljänger dankbar zu erwähnen. Die
Chöre ſchienen uns manchmal nicht kräftig genug, woran übrigens
auch ein zum Hören ungünſtiger Platz ſchuld ſein mag. Die von
der Gemeinde geſungenen Choräle wurden von unſerem tüchtigen
Herrn Organiſten mit beſonders gut gewählten Orgelregiſtern be=
gleitet
. Man wird hoffen dürfen, auch dieſes, wie der Settel beſagte,
noch gar nicht gedruckte Werk eines großen deutſchen Tonmeiſters,
für deſſen Wiedererweckung in Darmſtadt beſonders viel geſchehen
iſt, noch öfter zu hören.
Es iſt gewiß erfreulich. daß anch unſere Jugend derartigen
muſikaliſchen Gottesdienſten beiwohnt. Wenn es aber hie und da
vorkommt, daß Kinder die bequemen Plätze einnehmen, während
Erwachſene ſiehen müſſen und die Andacht durch Plaudern ſtören, ſo
ſollten die Erwachſenen zur Selbſthülfe ſchreiten und die Ruheſtörer
dem gewiß in der Kirche vorhandenen Aufſichtsperſonal zur Aus=
weiſung
anzeigen. In der Regel wird eine einfache Androhung
genügen.
Der Verein der nationalliberalen Partei veranſtaltet Donners=
tag
den 22. März, abends 8 Uhr, am Geburtstage unſeres nun in
Golt ruhenden Heldenkaiſers Wilhelm im großen Saale des Saal.
baues eine Gedächtnisfeier, zu welcher alle patriotiſch geſinnten
Männer und Frauen Darmſtadts und der Nachbarorte eingeladen
ſind. Die Gedächtnisrede hat Herr Gymnaſiallehrer Trümpert
übernommen, während der vokale Teil in den bewährte, Händen
des unter Leitung des Herrn Hofkapellmeiſter W. de Haan ſtehen=
den
Mozart=Vereins liegt.
Anmeldungen zur Aufnahme in das Gymnaſium und in die
Vorſchule werden am 9. April, vormittags 8-12 Uhr, entgegen=
genommen
. Die aufzunehmenden Schüler müſſen Geburtsſchein,
Impfſchein, eventuell Beſcheinigung über die erfolgte Wiederimpfung,
vorlegen. Wenn ſie vereits eine Schule beſucht haben, iſt auch ein
Abgangszeugnis erforderlich. Die Prüfungen der neu aufzunehmenden
Schüler finden am Nachmittag des 9. April und am 10. April ſtatt.
Das Sommerhalbjahr beginnt am 11. April, vormittags 9 Uhr, mit
einer gemeinſamen Schulfeier.
Wie wir hören, hat ſich nach wiederholten eingehenden Unter=
ſuchungen
ſeitens der Forſtbehörde ergeben, daß in den Waldungen
unſerer Stadt und der Gemeinde Beſſungen die Kiefernraupe zwar
auch vorkommt, daß aber das Auftreten zur Zeit kein ſolches iſt,
deß aus demſelben Gefahren für den Zuſtand der Waldungen ent=
ſtehen
könnten. Es ſind alſo auch beſondere Schutzmaßregeln der=
malen
nicht geboten.
9 Dermalen wird der Treppenaufſtieg in der Louiſenſtraße nach
der Eliſabethenſtraße zu, welcher bisher einer Schutzvorrichtung
entbehrte, mit einem ſtarken eiſernen Geländer verſehen.
th. Die heftigen Stürme der letzten Tage ſcheinen auch den
auf der Marienhöhe errichteten Tempel in ſeinen jedenfalls morſch
gewordenen Grundpfeilern derart erſchüttert zu haben, daß er ſich
ſtark nach einer Seite geneigt hat. Möge doch die zuſtändige Be=
hörde
ſich baldigſt dieſes auf dem herrlichſten Ausſichtspunkt unſerer
näheren Umgebung errichteten Wahrzeichens annehmen.
Die verſtorbene Fräulein Katharina Kaſt hat der hieſigen
Kleinkinderſchule ein Legat von 200 M. vermacht.
N Kleine Mitteilungen. Einem Bewohner der Schulſtraße iſt
aus ſeinem Zimmer ein Geldbetrag von 120 Mark abhanden
gekommen.
Am Freitrag entſtand in einem Hauſe in der Mühl=
ſtraße
ein Brand, wodurch verſchiedene Gegenſtände vernichtet
wurden. Das Feuer wurde durch die Hausbewohner alsbald ge=
löſcht
. Der wegen eines Einbruchdiebſtabls ſteckbrieflich
verfolgte Taglöhner aus Afföllerbach wurde in Offenbach in Haft
genommen. Ein angeblicher Geſchäftsreiſender aus
Offenbach logierte ſich einige Tage in einer hieſigen Reſtauration ein
und entfernte ſich dann heimlich unter Mitnahme ſeiner Effekten,
ohne dem Wirt ſein Guthaben mit ca. 40 M. berichtigt zu haben.

Aus einem Neubau am Griesheimer Weg wurde eine Quantität
Cement aeſtohlen.
(Eingeſandt). Heſſiſche Bürgerzeitung; - ſo heißt ſeit
Mitte Dezember v. 5. das hier erſcheinende ſozialdemokratiſche Blatt,
das bis dahin unter dem Namen Darmſtädter Freie Preſſev er=
ſchien
. Durch ſeinen neuen Titel und ſein gleichzeitig vergrößertes
Format, giebt es zu erkennen, daß es beanſprucht in ſteigender Ver=
breitung
zu wirken. Sein mäßiger Preis und eine rührige Werbung
von Abonnenten ſollen ihm Eingang nicht blos bei Sozialdemokraten
und Arbeitern, ſondern auch bei ſolchen Leuten verſchaffen, welche
an und für ſich der ſozialdemokratiſchen Agitation völlig ferne ſtehen.
Maucher Leſer ohne großes Urteil wird in vielen Nummern gar
nichts Auffallendes finden; denn die Schreibweiſe iſt, wohl infolge
des Sozialiſtengeſetzes, meiſt nicht ſchärfer als in deutſchſreiſinnigen
und demokratiſchen Blättern, und daß ſich das Blatt mit den In=
tereſſen
der Arbeiter beſchäftigt, läßt ſich nicht beanſtanden. Freilich,
wer näher hinſieht, wird finden, daß abgeſehen von dem Klatſch an
Unglücksfällen, Verbrechen u. dgl., ohne den die meiſten Blätter nicht
mehr glauben beſtehen zu können, die Aufjätze und Mitteilungen meiſt
auf ſogialdemokratiſche Tendenzen zugeſpitzt ſind, obgleich bas Blatt
in ſeinem Programm logl. die neueſte Aufforderung zu abonnieren)
ſich nicht als ſozialdemokratiſch bekennt. Viel bezeichnender dagegen
iſt die Tendenz des Blatts in dem, was es nicht ſagt. Seit
Monaten wurde das deutſche Volk in faſt atemloſer Spannung er=
halten
durch das Befinden des Kronprinzen; der Kronprinz aber
exiſtierte für das Blatt ſo gut wie gar ucht, ebenſowenig der Kaiſer.
Allerdings in den letzten Tagen war dieſe ſhſtematiſche Jgnorirung
nichtmehrganzmöglich. Ten 8. März ſchreibt die,Bürgerzeitung:
Um den Geſundheitszuſtand des deutſchen Kaiſers muß es ſehr ſchlecht
ſtehen oder benutzen die Zeitungen dieſes Thema zum Ausfüllen
ihres Raumes: und nun werden zwei Telegramme der Frkf. 3tg.
mitgetheilt. In Nr. 60, Samstag 10. März, heißt es dann: Die
Aufregung über den Geſundheitszuſtand des deutſchen Kaiſers ſteigert
ſich mit jeder Stunde. Die größeren Zeitungen und auch die meiſten

Lokalblätter benutzen die Sache um durch Senſationsnachrichten,

manchmal der entſprechendſten Art, das Publikum in der Aufregung
noch zu unterſtützen, dann folgen einige Beiſpiele widerſprechender
Nachricht mit kurzer Polemik gegen die betr. Zeitungen. Weiter
am Ende des Blatts: Nach Schluß der Redaktion wurde in der
Stadt mit aller Beſtimmtheit das Gerücht verbreitet, der deutſche
Kaiſer ſei heute morgen geſtorben.: Alſo über ein blos gerüchts=
weiſes
Hören hatte es die B.=Z., die doch verlangt daß man ſie als
politiſches Blatt ernſt nehme, bezüglich des Todes des Kaiſers bis
zu Freitag Abend nicht gebracht! Nun, dies konnte ja Nr. 61,
Sonntag 11. März, nachholen. Trauerrand durfte man freilich nicht
erwarten, aber vielleicht doch ein Wort der Anerkennung, wenn auch
nur in abgeſchwächteſter Form. Bändigt doch das bleiche Angeſicht
des Todes auch den Haß des Feindes, iſt es doch einem jeden edleren
Gemüte ein Anliegen des Herzens an einem offenen Sarge der guten
Seiten eines Dahingeſchiedenen zu gedenken, wenn man auch dabei
ſeinen grundſätzlichen Gegenſatz aufrecht erhalten mag. In den
Tagen, wo ſchwere Trauer über ganz Deutſchland liegt, wo über
das ganze civiliſierte Erdenrund hin die Vertretungen der Völker
mit einander wetteifern dem Andenken des großen und gütigen
Kaiſers ihre Huldigungen darzubringen, wo ſelbſt in Frankreich die
anſtändige Preſſe ſich dem anſchließt, wo alle anderen Intereſſen
hiergegen in den Hintergrund treten, - bringt die B.=Z. natürlich
nichts der Art, und an thatſächlichen Mitterlungen, verſteckt unter
Anderem, nur die knappe Notiz: Der deutſche Kaiſer iſt geſtern
Vorm. 8 Uhr 32 Minuten geſtorben, Nachfolger iſt ſein Sohn, der
bisherige Kronprinz. Derſelbe regiert unter dem Namen Friedrich III.
Doch, jetzt kommt ja unter Berlin, 9. März' gewiß Näheres über
des Kaiſers Tod. Nein, weit gefehlt; die Nachricht meldet: Der
Reichstagsabgeordnete Bebel wurde vorgeſtern Mittag von dem
Unterſuchungsrichter in Moabit als Zeuge in einem Landes= und
Hochverratsprozeſſe vernommen u. ſ. w.
Der Tod des Kaiſers
und die Thronfolge des Sohnes wird in kaum 4 Zeilen abgethanl
Doch halt, da kommt noch etwas; an der Spitze von der Abteilung
Aus Nah und Fern-. Wir glauben mit der Mahnung am
Platze zu ſein: Arbeiter, laßt euch nicht zu unbedachten
Aeußerungen hinreißens, denn in einer ſo bewegten eit,
wie gegenwärtig, entſtehen die meiſten Majeſtätsbe=
leidigungsprozeſſe
.: Was heißt das? Bewegte Zeit be=
wegt
denn doch nur durch den Tod des Kaiſers und die Thronfolge
des Kronprinzen. Die Aeußerungen, welche anläßlich deſſen, die
Arbeiter (im Sinne der H. B.=Z.) unbedacht, d. h. ihrer innerſten
Geſinnung freien Lauf laſſend, thun, ſind alſo nach der Auffaſſung
dieſes Blattes natürlicherweiſe nur ſolche, welche geeignet ſind, An=
klage
der Majeſtätsbeleidigung hervorzurufen! Angeſichts der Majeſtät
des Todes, angeſichts der Tragik des Schickſals des neuen Kaiſers
hat das ſozialdemokratiſche Blatt auch nicht die mindeſte Spur der
Teilnahme, ſondern nur die Warnung, man möge ſich nicht durch
Offenbarung der wahren, d. h. der gehäſſigſten Geſinnungen, An=
klage
zuziehen! So weit entfernt ſich die ſozialdemokratiſche Preſſe
von dem Denken und Fühlen der ganzen Nationl Aber, wendet
man ein, warum und gar ſo umſtändlich ſich mit einem nur wenig

[ ][  ][ ]

gekannten Blatte befaſſen, redigiert von irgend Jemanden, dem die Ver=
antwortung
für ſein Thun und Laſſen lediglich perſönlich zukommt?.
Antwort: In der vorſtehend gewürdigten Behandlung der unſere
Fürſten betreffenden Angelegenheiten iſt offenbar Syſtem, und dies iſt
nicht im Kopfe des Darmſtädter Redakteurs erwachſen, ſondern geht von
der ſozialdemokratiſchen Parteileitung aus. Manwill die Arbeiter,
und darüber hinaus, von dem Denken und Fühlen der Nation
trennen, man will ſie an die Anſchauung gewöhnen, unſere ſtaat=
lichen
Verhältniſſe ſeien für ſie gleichgültig, unſere Fürſten für ſie
gar nicht da. Und dies Syſtem wendet ſich jahraus jahrein ſchein=
bar
harmlos an ein Publikum, das den Pferdeſuß gar nicht merkt.
Das ſollte unbedenklich und für den, welchem die Erhaltung ſtaat=
licher
Ordnung etwas ailt, gleichailtig ſein? Darum kam es uns
darauf an, die H. B=8. einmal ,niedriger zu hängen und zu zeigen,
wes Geiſtes Kind ſie iſt. Heſſiſche Bürger=Zeitung; - wir ſind
überzeugt, daß der Heſſiſche Bürgerſtand es nur mit wahrer Ent=
rüſtung
vernehmen wird, daß ein Blatt, welches in dieſen ernſten
Tagen der deutſchen Nation auch nicht ein Wort der Trauer, der
Sympathie, der Anerkennung für unſeren Kaiſer Wilhelm und
unſeren Kaiſer Friedrich beſitzt, ſich herausnimmt, den ehrlichen
Bürger=Namen zu mißbrauchen.
Beſſungen, 10. März. Weißbindermeiſter W. dahier ſchnitt am
Freitag abend die Reben in ſeinem Garten. Hierbei von einem
Schlaganfall betroffen, fand ihn ſeine Haushälterin am andern
Morgen tot im Garten liegen. Eine hieſige Familie wurde am
Samstag in tiefe Trauer verſetzt, da der einzige Sohn derſelben,
ein 13jähriger Gymnaſiaſt, ſeinem jungen Leben durch Erſchießen
ein Ende bereitet hatte. Veranlaſſung zu dieſem traurigen Schritt
war ſeine Nichtverſetzung.
J. Mainz. 16. März. Der heutige Beerdigungstag des
Kaiſer Wilhelm trug auch in unſerer Stadt vollſtändig den
Charakter eines Trauertags. In allen Straßen herrſchte eine Ruhe
wie man ſie ſonſt nie findet. Alle Geſchäfte ohne Ausnahme hatten
die Läden verhäugt: viele Geſchäfte waren ganz geſchloſſen.
Mainz, 18. März. Die von dem Biſchöflichen Ordinarial
heute für den verſtorbenen Kaiſer Wilhelm im Dome hier angeord=
nete
Trauerfeier nahm einen erhebenden, tieffeierlichen Verlauf.
Der Weſtchor des Domes war ganz in ſchwarz drapiert; ebenſe
die Kanzel und der Biſchofsſitz. Die hoben Altarleuchter waren in
Flor gehüllt und von den Kerzen herab wehten lange Trauerſchleifen.
zu beiden Seiten des Hauptaltars waren ſchwarz ausgeſchlagene
Sitze reſerviert, auf welchen mit Trauerabzeichen verſehen die
Spitzen der Behörden, der Provinzialdirektor, der Bürgermeiſter
mit den Beigeordneten, die Stadtverordneten, die Gerichtspräſidenten
und Räte, der Gouverneur und Kommandant der Feſtung mit vielen
Offizieren, und ſonſtige höhere Beamte und diſtinguierte Perſönlich
leiten mit ihren Damen Platz genommen hatten. Der nicht reſer=
vierte
Teil des mächtigen Domes war zum Erdrücken gefüllt. Den
Anfang der Feier, die von Biſchof Dr. Haffner, dem Domkapitel
und der geſamten Stadtgeiſtlichkeit - alle in entſprechende Trauer=
gewänder
gekleidet - aſſiſtirt wurde, bildete der von der Kapelle
des 117. Regiments vorgetragene Trauermarſch von Beethoven,
deſſen weihevolle Klänge das Erhobem der Stimmung noch ver=
größerten
. Nach einem Gebet hielt hierauf Domdekan Dr. Heinrich
von der Kanzel herab die Trauerrede. An der heiligen Stätte
des Friedens die Großthaten des Krieges unberührt laſſend, hok
Dr. Heinrich vier Punkte hervor, welche das Andenken an den
großen Monarchen uns ehrwürdig machen und mit Dankbarkeit
gegen ihn uns erfüllen müſſen. Als dieſe Punkte bezeichnet Dr.
Heinrich erſtens, daß es Kaiſer Wilhelm durch ſeinen Einfluß ge
lungen, das Kriegselend von Europa fern zu halten, zweitens, daß
er den religiöſen Frieden wieder hergeſtellt, daß er ausgeſprochen,
daß dem deutſchen Volk die Religion erhalten werden müſſe und
viertens, daß er es angeſtrebt auf dem Wege der Geſetzgebung die
vorbandenen ſozialen Uebel zu beſeitigen. Der Anſprache ſchloß
ſich wiederum ein Gebet an, worauf ſodann der Domchor den erſten
Teil des berühmten Miſerere von Orlando Laſſo zum Vortrag
brachte. Einem nochmaligen Gebete folgte ſodann - von der
Militärkapelle trefflich executirt - der mächtig wirkende Trauer=
marſch
von Chopin, womit die erhebende Feier ihren würdigen
Abſchluß fand.
Verlin, 16. März. Dem Domküſter iſt während der letzten
drei Tage das Eſſen von Damen aus der allerbeſten Welt gebrachl
worden; Gräfinnen liefen ſich den Rang ab, um die Einlaßkarte in
den Dom zu erhalten, die für den Ueberbringer der Mahlzeiten
an den Domküſter ausgeſtellt war und ſo trugen denn Frauen und
Mädchen den Eßkorb für den Domküſter, die bis dahin in ihrem
ganzen Leben keinen Korb über die Straße getragen. Es bot ſich
eben in dieſer Weiſe eine Möglichkeit, die Leiche des Kaiſers zu ſehen.
Berlin, 17. März. Von einem Gehirnſchlage getroffen wurde
am Freitag mittag im Moment des Nahens des Trauerzuges ein
Herr auf einem zur improviſierten Tribüne umgewandelten Roll=
wagen
. Der ſo plötzlich Verſtorbene war ein Getreidehändler aus
Pommern, der hierher gekommen, um die Beiſetzungsfeierlichkeiten
mit anzuſehen, - er war dem Trauerzuge in weitaus anderer
Weiſe gefolgt, als er beabſichtigt!

Nr. 56

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Von Anton v. Werner geht den Berliner Blättern folgende
Zuſchrift zu: Das unter meinem Namen jetzt feilgebotene Blatt
Se. Majeſtät der Hochſelige Kaiſer auf dem Sterbebette rührt
nicht von mir her. Die Zeichnung, welche ich am Sterbelager
Allerhöchſtdesſelben am Morgen des 9. März machte, iſt bis jetzt
nicht der Oeffentlichkeit übergeben worden.
München, 17. März. Der Reiſeſchriftſteller und Dichter Dr.
Ludwig Steub iſt geſtern abend geſtorben.
Feinde des Deutſchtums. Nächſt den Pankees ſind die Irländer
die größten Feinde des Deutſchtums. In St. Louis ſind die iriſchen
Stadträte und Schulräte die heftigſten Befürworter der Abſchaffung
des deutſchen Unterrichts in denöffentlichen Schulen. Die St. Louiſer
deutſchen Klaſſen waren die beſten im ganzen Lande, und nun ſtehen
an 300 deutſche Lehrer und Lehrerinnen in Gefahr ihre Stellen zu
verlieren. Und die 100000 Deutſchen von St. Louis, ſeinerſeits
einmal tonangebend für das Deutſchtum des ganzen Weſtens, ohne
deutſchen Schulunterricht? Welche Schmach! Wenn die erſten
deutſchen Anſiedler von Miſſouri das wüßten, ſie würden ſich im
Grabe herumdrehen. Viel erfreulicher klingt eine andere Nachricht
aus Mexiko. Seit Beginn des neuen Schuljahres wird in der
Kriegsſchule zu Chapultepec die deutſche Sprache gelehrt. Hermann
Röſſler, deutſcher Sprachlehrer in der von der Regierung unter=
haltenen
Handelsſchule, erteilt auch den Kadetten Unterricht.
Kaiſer Wilhelm's Beiſetzung.
Original=Korreſpondenz.
Berlin. 16. März.
Am Nachmittage des 15. waren bereits die Linden kaum vor
Menſchenandrang zu paſſieren geweſen, die Preiſe für Fenſter= und
Tribünenplätze ſchnellten immer höher, von zwanzig auf fünfzig,
ja auf 70 M., einzelne Fenſter wurden mit ſechshundert, von einigen
Engländern und Amerikanern, die ſich in großer Zahl eingefunden,
mit achthundert bis tauſend Mark bezahlt.
Mit Zuhülfenahme der Nacht war es bis zu ſpäter Vormit=
tagsſtunde
gelungen, die Trauerſtraße in vorgeſchriebener Weiſe
zu dekorieren - ſie machte einen überwältigenden, unvergeßlich=
wehmütigen
Eindruck, der erſchütternd, lange nachklingend wirkte.
Schwarz und wieder ſchwarz. Trauer und wieder Trauer, wohin
dies Auge blickte! Das Brandenburger Thor war faſt vollſtändig
ſchwarz eingehüllt, die Säulen, die Durchgänge, die Krönung
alles war mit ſchwarzem Tuch verdeckt; auf der Seite nach dem
Thiergarten zu hing ein rieſiger Lorbeerkranz mit der Inſchrift:
Der Herr ſegne Deinen Ausgang;, auf der anderen Seite, den
Linden: zu, ragten von den Säulenſchäften vier gewaltige Fahnen=
ſtangen
ab, welche ein zehn Meter langes und zwanzig Meter
breites ſchwarzes Velarium hielten. Die Häuſer der Linden
waren ſämtlich, viele von oben bis unten, ſchwarz drapiert, lange
Trauerfahnen hingen von jedem Dach herab, die Balcons wurden
durch ſchwarze Vorhänge verdeckt, ſchwarzer Flor ſchlang ſich um
ſämtliche Kandelaber und Laternen, düſter brannten die Flammen
hinter den ſchwarzverhängten Glashülſen. Schwarz ausgeſchlagen,
mit Fahnen und getrockneten Palmzweigen verziert, ſtanden auch
die beiden mächtigen Tribünen am Pariſer Platz, am Anfang der
Linden; ragten hohe Obelisken, auf ihrer Spitze Rauchbecken
tragend, den Sockel mit Tannengrün und Palmen= wie Lorbeer=
zweigen
umwunden. Von hier aus nun, zu beiden Seiten des
Mittelwegs, waren hunderte ſchwarzer drei Meter hoher Altäre
aufgeſtellt, auf ihnen Rauchbecken, mit Lorbeer geſchmückt, unterein=
ander
durch breite, von Tannengrün und ſchwarzem Tuch gebildete,
tief hängende Guirlanden verbunden. Den Kreuzungspunkt der
Wilhelmſtraße flankierten vier gewaltige Säulen mit wahrhaft
prächtigen Lorbeerkränzen, von dem ſchwarzen Tuch hoben ſich
Schilder mit dem eiſernen Kreuz und dem Reichsadler ab. Maje=
ſtätiſch
. von düſterer Pracht, war der Uebergang der Friedrichs=
ſtraße
; hier ragte ein koloſſaler Trauerbaldachin auf, oben eine ge=
waltige
Kaiſerkrone zeigend, von der ſchwarze hermelinumſäumte
Banner niederwallten - nur ſchwarz, Silber und Lorbeer war zu
ſehen; von der Kuppel grüßten vier Engelsköpfe herab unter der
Kuppel erſtrahlte elektriſches Licht. Ohne ein einziges Heichen der
Trauer lag das kaiſerliche Palais da, die purpurne Fahne der ver=
wittweten
Kaiſerin wehte Halbmaſt, die unteren Fenſter waren weiß
verhängt. Friedrich des Großen Denkmal war von ſchwarzen
Obelisken und Vyramiden umgeben, von dem Gitter war vorſchwarzer
Tuchumhüllung nichts zu ſehen; herrlich glänzte von der Kunſt=
akademie
zwiſchen Trauer=Draperien das goldbronzierte, rieſige
Eberlein'ſche Relief Deutſchlands Huldigung an den Kaiſer' herab.
Von dem Denkmal Friedrichs bis zum Opernhauſe erhoben ſich
auf ſchlanken, tannen= und ſchwarzumwundenen Säulen leuchtende
weiße Ws; vor der Univerſität erhob ſich ein ſchmaler ſchwarzer
Tempel, in ſeiner Niſche eine trauernde Frauengeſtalt, an dem
ſpitzlaufenden Giebel laſen wir: Siehe ich bin bei Euch alle Tage
bis ans Ende der Welt, das goldene Reliefbild darüber ſtellte die
Anbetung des Chriſtuskindes dar. Die Wache am Kaſtanienwäldchen
war von zwei hölzernen, ſchwarzverhüllten, von Säulen geſtützten
Rundwänden eingeſchloſſen, ihren Ausgang fanden dieſelben in zwei

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wuchtigen Pfeilern mit den Inſchriften: In Trauer verſenkt ſein
Heimgang die Welt, Thränen weint ſein treues Volk, heiße Thränen
ſeine deutſche Reichshauptſtadt=, und: Zum ewigen Frieden ging
de; deutſchen Reiches Schöpfer, im Sterben noch den Völkerfrie=
den
hütend. Neben der Schloßbrücke, von der Spree aus, erhoben
ſich aus je fünf Schiffen immenſe ſchwarze, weiß=bordierte Tuch=
ſegel
, an den Maſten waren drei Meter hohe Kaiſerſchilder befeſtigt.
Ven den Pfeilern der ſchwarz ausgeſchlagenen Schloßterraſſe flat=
terten
die umflorten Fahnen der Bundesfürſten herab, auch dieſer
Platz vor dem Luſtgarten war mit koloſſalen, antiken, ſchwarzen
Altaren, auf ihnen eherne Feuerſchalen, beſetzt. Märchenhaft faſt
wirkte das Dom=Portal: die mittleren joniſchen Säulen von oben
bis unten vergoldet, die Innenſeite der Vorhalle ganz ſchwarz aus=
geſchlagen
und nur mit goldenen Palmen und Ws beſäet; ein herr=
liches
, nur Purpur= und Goldſarben zeigendes Velarium erhob ſich
vor den Säulen, die obere Innenſeite desſelben zierte der flügel=
ausbreitende
Reichsadler auf goldenem Grunde. Gegenüber dem
Vortal leuchtete aus dunklem Tannendickicht eine über lebensgroße
goldene Chriſtusfigur, die Arme ausbreitend, hervor.
Geraume Zeit vor elf Uhr verſammelten ſich im ſchwarz aus=
geſchlagenen
Dom die Eingeladenen - hohe Offiziere und Beamte,
Kammerherren, Deputationen der Civil= und Militärbehörden,
Diplomaten, Geſandten ein farbenreiches Bild wenn nicht Flor
jeden blitzenden Gegenſtand umhüllte. Ein ernſt=feierliches Bild
bot das Vorderſchiff dar - vor dem Altar ſtand auf blumenum=
gebenem
Podium der purpurbeſchlagene, mit goldenen Griffen ver=
ſehene
Sarg, auf ihm der goldene Königshelm mit langen, ſchwarz=
weißen
Federn, die Sporen, der Degen, der Kommandoſtab und die
Schärpe, wie Statuen umſtanden, das Geſicht ihm zugekehrt, die
General=Adjutanten mit gezogenem Säbel den Sarg, vor demſelben
hatte der General von Pape, in der Hand das Reichspanier - eine
kleine, weißſeidene Fahne mit dem ſchwarzen preußiſchen Adler
ſeinen Platz, in weiterem Umkreiſe ſtanden die Miniſter, ein jeder
- die Krone,
auf kleinem Tabouret die Inſignien der Kaiſerwürde
das Seepter, den Reichsapfel, das Reichsſchwert, die Reichsinſiegel
u. ſ. w. tragend. Weihevolle Stille herrſchte, leiſe erklangen die
Töne der Orgel. Um 12 Uhr ſtellten ſich die fürſtlichen Herrſchaften
ein, die Damen, auch das Antlitz tief verſchleiert, nahmen in den
ſchwarzen kleinen Königslogen Platz, die Herren, voran Kronprinz
Wilhelm, ſtellten ſich vor dem Sarge auf.
Der Gottesdienſt begann - Hofprediger Stöcker las Pſalm
90, 2. 3. 10. 12. und Joh. 11, 2b. 26. Der Domchor ſang. Ich
weiß, daß mein Erlöſer lebt; Chriſtus, der iſt mein Leben=, und
Hofprediger Schrader trug Pſalm 91, 14-16, 2. Tim. 4. 7. 8 vor,
auf ſeinen Spruch: Selig ſind die Toten, die in dem Herrn ſterben,
von nun ans, fiel der Domchor ein: Ja, der Geiſt ſpricht, daß ſie
ruhen von ihrer Arbeit, denn ihre Werke folgen ihnen nach. Nach
dem Eingangsgebet ſangen alle Verſammelten den erſten Vers von:
Was Gott thut, das iſt wohlgethan. Hierauf hielt Oberhof=
prediger
Kögel eine kurze, aber tiefergreifende und inhaltvolle Predigt.
Er begann mit Evang. Luc.. Herr, du läſſeſt deine Diener in
Frieden fahren, denn meine Augen haben den Heiland geſehen,
ſprach dann von dem tiefen Schmerz ganz Deutſchlands uber den
Tod des ritterlichen Kaiſers, tröſtete die Angehörigen und gedachte
des 22. März. der, ſonſt ein Tag der Freude, nun umflort vor uns
liege. Welch ein Leben iſt hier abgeſchloſſen, fuhr der Redner fort:
Großgewiegt in der eiſernen Wiege der Notwendigkeit wurde der
Herrſcher die volkstümlichſte Geſtalt Deutſchlands. Trotz ſeines
hohen Alters habe ſich der Kaiſer nicht überlebt; einem Moſes gleich,
habe er bis zuletzt ausgehalten, ein Vorbild von Arbeit= und Pflicht=
erfüllung
, noch kurz vor ſeinem Scheiden ſagend: Ich habe keine
Zeit zum Ruhen. Schlicht ſei er ſtets geweſen, ſich immer be=
wußt
, daß er nur ein Werkzeug in Gottes Hand ſei, ein Friedens=
held
durch und durch, den kein Durſt nach blutigen Trophäen er=
füllte
. Und nun fuhr Kögel mit erhobener Stimme fort: Bei
dieſem ehrfurcht=gebietenden nun umgeſunkenen Haupte, bei dieſen
einſt ſo klaren, nun erloſchenen Augen ſchwört Deutſchland Treue,
Treue dem Kaiſerlichen Erben, Treue der errungenen Einheitl=
Dann berührte er nochmals das gläubige Chriſtentum des Kaiſers.
Der Verewigte habe einſt erzählt, wie er in Königsberg die Krone
vom Altar genommen, ſei er zurückgeſchreckt vor der damit ver=
flochtenen
Verantwortung, da ſei ſein Auge auf den gekreuzigten
Heiland gefallen und gleich ſei ſein Herz leichter geworden. Gottes=
fürchtig
ſei der Kaiſer geſtorben, nicht lebensmüde, jedoch ſterbens=
freudig
ſei er eingeſchlafen. Nun gehe der ſtille Zug hin gen Char=
lottenburg
, der Sohn komme zu ſeinen Eltern, in das Heiligtum,
wo ſie ſchlummern, um mit ihnen zu ruhen bis zur Auferſtehung.
Wiederum ſangen die Verſammelten:Wenn ich einmal ſoll ſcheiden,
die Singakademie ſtimmte aus Grauns Jeſul an: Wie herr=
lich
iſt die neue Welt;, der Oberhofprediger erteilte den Segen und
dankte noch einmal dem Allmächtigen, daß er den Kaiſer derart
begnadet, daß er uns dies Kleinod ſo lange gelaſſen - dumpf er=
klangen
die Glocken, die Feier war zu Ende.
Draußen dicht vor der Treppe hielt hereits der kaiſerliche
Leichenwagen - der ſchwarze Katafalk ruhte auf weißer, adler=

Nr. 56
geſtickter Atlasdecke mit ſchweren Goldfranſen, Soldaten trugen den
aus gelblicher Seide beſtehenden Baldachin, mit ſilbernen Adlern
oben, mit ſchwarzgeſtickten an der Borde; acht ſchwarzbehängte Pferde,
auf dem KLopfe wallende Trauerbüſchel, waren vorgeſpannt, ihre
Decken zeigten in reichſter Stickerei den ſchwarzen Ader auf weißem,
goldumgebenen, gekrönten Schilde. Um ¾1 Uhr wurde der Sarg
von Stabsoffizieren durch das Domportal getragen, die Muſik=
kapellen
intonierten Jeſus meine Zuverſicht= und praſſelnd knat=
terten
die Salven im ſelben Moment durch die klare, winterliche
Luft. Nun erſchienen auch alle Fürſtlichkeiten, wohl hundert an der
Zahl, ſämtlich in Uniform, voran, ganz allein, ernſt und tiefbleich,
Prinz Wilhelm, dann die preußiſchen Prinzen, darunter Prinz
Heinrich, die Könige von Sachſen, Rumänien, Belgien, die Kron=
prinzen
von Oeſterreich, Rußland, Italien, Griechenland ꝛc. Die
düſteren Weiſen von Chopin's Trauermarſch erſchollen, die Glocken
aller Kirchen läuteten, aus den Opferſchaalen züngelten inmitten
dichter Rauchwolken die Flammen auf, langſam, Schritt vor Schritt,
ſetzte ſich der Kondukt nach den Linden zu in Bewegung.
Endlos lang dehnte ſich der Zug aus, voran Abteilungen aller
Garderegimenter dann die Dienerſchaft, die Beamten, die Aerzte,
Kammerjunker, Kammerherren, die Miniſter mit den Reichsinſignien,
die oberſten Hofchargen, nun der Leichenwagen, umgeben von Oberſten,
der Baldachin von zwölf Generalmajors getragen, hizter dem
Wagen das Leibroß des Kaiſers - ein ſchlankgebauter Fuchs-
dann
Prinz Wilhelm, die Fürſtlichkeiten, die geſammte Generalität,
Diplomatie, fremde und hieſige Deputationen, ſchließlich wiederum
Militär. So bewegte ſich der Zug dahin, von tiefſtem Schweigen
begleitet - nur die Glocken verkündeten laut mit ehernem Munde
von Kaiſer Wilhelms Leichenbegängnis.

22

(306
Godes=Arrzeige.
Allen Verwandten und Bekannten die ſchnerzliche
Nachricht, daß unſer Bruder, Onkel und Schwager
Heinrich Scipp, Zimmermann,
geſtern ſanſt verſchieden iſt.
Um ſtilles Beileid bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet den 21. März, Nachmittags um
3 Uhr, vom ſtädtiſchen Hoſpital aus ſtatt.

(3086
Codes=Arrzeige.
Statt jeder beſonderen Nachricht Verwandten und
Freunden die traurige Mittheilung von dem heute Morgen
3¼ Uhr erfolgten Ableben unſeres lieben Bruders und
Schwagers
Philipp Schneider,
Cand. chem.,
in beinahe vollendetem 29. Lebensjahre.
Um ſtille Theilnahme bittet
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Erust Nungesser.
Darmſtadt, den 18. März 1888.
Die Beerdigung findet Dienstag den 20. März, Nach=
mittags
4 Uhr, vom Sterbehauſe, Marktſtraße 4, aus ſtatt.

(3087

Darkſaguintg.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme ſei hiermit
allen Denen, welche bei der Krankheit ſowie bei der Beerdigung
unſerer lieben Mutter ſo innigen Antheil nahmen, unſer
innigſter Dank ausgeſprochen.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Matthes.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.