Darmstädter Tagblatt 1888


14. März 1888

[  ][ ]

Asonnemenlspreis
vlerteljührlich 1 Mark 50 Pf. inel.
Brlugerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Deſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quanal incl. Vohiauſſalag

151. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Zuſerate
verden angenommen: in Darmſt adt
von der Expebltion. Rheinſtr. xr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Büößer.
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auzwöt
vou allen Annoncen=Expeditlouen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Areisamls, des Großh. Polizeiamts und ſümmllicher Rehörden.
Mitttvoch den 14. März
Ps 52.

1888.

Geſunden: 1 Schaufelſchippe. 1 brauner baumwoll. Handſchuh. 1 alte, ſtark beſchädigte Brille. 1 großer Schlüſſel. 1 desg
1 kl. Schlüſſel. 1 Zehnpfennigbriefmarke.
Verkoren: 1 aoldene Remontoiruhr mit Doppeldeckel. 1 weißes Pelzkäppchen. 1 kleiner ſchwarzer Pelzkragen.
Jugelauſen: 1 ſchwarzer Hund mit Marke 529ſ. - Zugeſlogen: 1 Hahn. - Enltauſen: 1 junger ſchwarzgrauer Spibhund mit
Entſlogen: 1 Taube ſrother Herzkropftauber),
weißem Bruſtſtreif.
Darmſtadt, 12. März 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Bekanntmnchung.
Die Verſteigerung im ſtädtiſchen Pfandhauſe, Grafenſtraße 9, beginnt
am 16. April d. Js., Nachmittags 2½ Uhr,
was mit dem Anfügen zur Kenntniß gebracht wird, daß darin Gold, Silber und
Pretioſen, ſowie Kleidungsſtülcke und Weißzeug jeder Art zum Ausgebot kommen.
Ganz beſonders wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Gold= und
Silbergegenſtände am 17. und 20. April verſteigert werden.
Darmſtadt, den 14. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(2795
Bekanntmanhung.
Da das Ergebniß der am 10. d. Mts. für Großh. Gefängniß und
Großh. Provinzial=Arreſthaus Darmſtadt ſtattgehabten Submiſſion hinſicht=
lich
der Lieferung von friſchem, ausgelaſſenem Schweineſchmalz ein ungenügendes
geweſen, wird die fragliche Lieſerung nochmals ausgeſchrieben.
Gleichzeitig werden diejenigen Intereſſenten, welche friſches amerikaniſches
Schweineſchmalz (Wilcor) beſter Marke, lieſern können, aufgefordert, ſchriftliche
Offerte bis längſtens zum
16. d. Mts., Nachmittags 4 Uhr,
bei der Großh. Oeconomie=Verwaltuug einzureichen.
Das in der Zeit vom 1. April 1888 bis Ende März 1889 benöthigte
Quantum Schmalz beläuft ſich auf etwa 2400 Kilo.
Darmſtadt, am 12. März 1888.
Großh. Erſter Staatsanwalt am Großh. Landgericht der Provinz
Starkenburg.
J. A.:
[2796
Rothermel, Großh. Oeconom.
Die diesführige Prüſung
der Religionsſchule der israelitiſchen Religionsgemeinde findet
Sonntag den 18. März.
Vormittags von ½-2 Uhr. im Lotaie der Knaben=Mittelſchule, Friedrichs=
traße
Nr. 1, ſtatt.
Darmſtadt, den 12. Mürz 1888.
2797
Der Vorſtand der israelitiſchen Religionsgemeinde.

Bekanntmachung.
Montag den 19. d. Mts., Vormit=
tags
9 Uhr,
werden in dem oberen Lokal der Turn=
gemeinde
, Woogsplatz Nr. 5, die nach=
ſtehenden
Holzſortimente aus der ſtädt.
Tanne öffentlich verſteigert:
165 Rm. Kiefern=Scheiter,
170
Knüppel,
9000 Stück Wellen,
25 Rm. Stöcke,
ſodann:
an demſelben Tage, Nachmittags
3 Uhr,
ſan Ort und Stelle:
60 Kiefern=Derbſtangen von 376
Cbm. Inhalt.
Zuſammenkunft: Kreuzung der
Oberfallthor= und Traubenſchüeiſe.
Darmſtadt, den 12. März 1888.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[2798
Ohly.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß der Eva Linck von Beſ=
ſungen
gehörigen Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 1946 266 Hofraithe Rückert=
ſtraße
,
II. 19406 117 Grabgarten da=
elbſt
,
Montag den 19. März d. Js.,
Vormittags 1½ Uhr,
auf hieſigem Rathhaus mit unbedingtem
Zuſchlag öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 12. März 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
[2799
Weimar.
102

[ ][  ][ ]

684
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag der Eeben
des Muſikmeiſters i. P. Anton Acker=
mann
dahier wird deren Anweſen, wel=
ches
ſich laut Grundbuch beſchreibt:
Flur. Nr. ⬜Meter.
III. 210 230 Grabgarten Hein=
heimerſtraße
.
III. 211 157 Hofraithe daſelbſt,
III. 212 359 Grabgarten Kra=
nichſteinerſtraße
,
Montag den 26. März 1888,
Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert und ſoll
bei annehmbarem Gebot der unbedingte
Zuſchlag ertheilt werden.
Darmſtadt, den 12. März 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(2800
Harres.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verſügung vom 25.
Januar 1888 ſollen die Immobilien des
Gießmeiſters Wilhelm Koch dahier und
zwar:

Flur. Nr. ⬜Meter. VI. 39½ 206 Grabgarten am Bahnhof links, VI. 396 429 Hofraithe da. ſelbſt, VI. 148³⁄₁₀ im
131 Bauplatz Bachgang, 19 162 2000 Acker am Sand=

hügel,
Donnerstag den 12. April 1888.
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 28. Februar 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(2052
Harres.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß des Georg Heinrich
Nöller II. zu Beſſungen gehörigen Im=
mobilien
, als:
Flur. Nr. ⬜Meter.
I. 3626 206 Hofraithe Weinberg=
I. 3629 244 Grabgarten, ſtraße,
I. 364 612 Acker, das Wingerts=
feld
,
I. 5891 1794 Acker im Heinrichs=
wingert
,
VI. 140 1494 Acker hinter der Klap=
pach
,
VII. 279 2519 Acker hinterm krummen,
Berg,
Montag den 19. Mürz d. J3.,
Vormittags 11½ Uhr,
auf hieſigem Rathhaus öffentlich meiſt=
bietend
verſteigert.
Beſſungen, den 12. März 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
(2801
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Attrag werden die
zum Nachlaß des Martin Müller zu

Nr. 52
Beſſungen gehörigen Immobilien, näm=
lich
:
Flur. Nr. Meter.
II. 418 588 Wieſe in der Bruch=
wieſe
,
Montag den 19. März d. 33,
Vormittags 11¼ Uhr,
bietend verſteigert.
Beſſungen, den 12. März 1883.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen. ſteigert.
Weimar.
[2802

Verſteigerung
von Muſik=Inſtrumenten.
Am Samſtag den 17. d. Mts.
Vormittags 11 Uhr,
werden auf dem Hofe der Inſanterie= Ka=
ſerne
in der Alexanderſtraße die durch die
Umſtimmung der Regimentsmuſik entbehr=
lich
gewordenen Inſtrumente, als da ſind:
auf hieſigem Rathhaus öffentlich meiſt= Flöten, Clarinetten, Tuba, Oboe, Po=
ſaunen
, Tenorhorn, Trompeten ꝛc.
öffentlich meiſtbietend gegen baar ver=
(2506
Die Muſik=Commiſſion des Infan=
terie
=Leibgarde=Regiments Nr. 115.
Verkrigerungs-Anrrige.
Montag den 19. März, Vormittags 9 Uhr,
werden nachfolgend benannte, zum Nachlaß der Fräulein Kaſt gehörigen Mobilien
im Hauſe Marienplatz Nr. 12, 2 Treppen, öffentlich gegen baare Zahlung
verſteigert:
1 Cauſeuſe mit 6 Stühlen mit grünem Plüſchbezug, 1 Schlaſdivan, 2 Betten
mit Roßhaarmatratzen, 1 Ausziehtiſch, 1 Spieltiſch, 6 Rohrſtühle, 1 Rohr=
Seſſel, 1 Badewanne, 1 Nachttiſch, 1 Waſchkommode, 1 großer ⬜Spiegel
mit Goldrahme, verſchiedene Bilder, 1 Hängelampe mit Zug, 2 Nähmaſchinen,
1 Porzellan=Standuhr, 1 goldene Damenuhr, einige goldene und ſilberne
Gegenſtände, Haus= und Küchengeräthe, ſowie eine Anzahl Pflanzen, darunter
1 ſehr großer Phönix in Kübel.

1887
heſſ. H

H. Scharmann, Amtsgerichts=Taxator.

Verſteigerungs=Anzeige.
Aus einem Conkurſe verſteigert der Unterzeichnete im Auftrage des Herrn
Rechtsanwalts Wolff zu Groß=Umſtadt:
Donnerstag den 15. März 1888 Vormittags 10 Uhr anfangend
im Schützenhof zu Darmſtadt, Hügelſtraße, nachverzeichnete Gegenſtände gegen
Baarzahlung:
Ein Waarenlager, beſtehend in: Frauenmäntel, Kindermäntel, Knabenanzüge,
Bettzeug, Barchent, Bieber, farbige Leinen, fertige Strohſäcke, Zwilch, Hemden=
luch
, farbige Hemden, Unterhoſen, Handtücher, Tiſchtücher, wollene und carrirte
Kleiderſtoffe, ſchwarze und weiße Cachemire, Lama, Cattun, baumwollenes Zeug,

Wachstuch, Vorhänge, Tiſchdecken, Caſſetten, Herrenkragen und Krauſen, Sammet,
S

Blumenvaſen und eine Ladeneinrichtung.
Die Verſteigerung wird nöthigenfalls Mittags 2 Uhr fortgeſetzt.
Mit den Waarenvorräthen wird begonnen.
Darmſtadt, den 10. März 1888.

Bohenſtein, Gerichsvollzieher in Darmſtadt.

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Ma

443
61⁷₈
738
910
134
409
63)
943

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9. 1.

11

5

69
630
846
1104
227
250
503
648
830
967

V.

N.

11

Ne
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[ ][  ][ ]

686

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868
90
112
122
129
262
50
60
740
812
883
920
1010
[190

52

619
745)
858
940
112
22
12
259
510
60
720
812
389
92
[1010
119

2

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1e88 ab

en 1
6.

[ ][  ][ ]

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4
585
549
69
720
2)
8)
10
9
2
1
50
18
G

18
18
60
288
244
188
34
1)
4
4
50

28
18
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Stallung zu vermiethen.

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lirtes
Zimmer zu vermiethen.

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Zimmer an anſtänd. Herrn zu vermiethen.
2234) Magdalenenſtraße 21 ein
großes ſchön möblirtes Zimmer für 1 auch
2 Herren, paſſend ſür Herrn Einj.= Frei=
willige
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fr. möbl. Zimmer zu vermiethen.
2406) Grafenſtr. 29. 2. Stock, ein
möbl. Zimmer mit Penſion.
2458) Blumenthalſtr. 41, 2. St., ein
mökl. Zimmer an einen anſtändig. Herrn
per ſofort.
2565) Alexanderſtr. 14, part., ſep.
Eingang, 3 fein möbl. Zimmer.
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2568) Möblirtes Zimmer mit Penſion
für einen Herrn Einjährigen, oder ſonſt
anſtändigen Herrn. Wo? ſagt die Expe=
dition
d. Bl.
2569) Karlsſtraße 46, Seitenbau,
1. Stock, ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
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2457) Waldſtr. 11 Stb. möbl. Z. u. Kab.
2821) Hölgesſtraße 13 parterre ein
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Anfangs April zu vermiethen.
2822) Heidelbergerſtraße 1 parterre
zwei möblirte Zimmer.
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[ ][  ][ ]

689

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Lauſdienſt od. ſonſtige Beſchäftg. für den
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Herrſchaften empfehlen. Stellenbüreau
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2830) Perfekte Köchinnen m. guten/
Zeugniſſen finden Stelle durch Frau Hahn,
Ernſt=Ludwigsſtr 9.
2831) Ein Mädchen, welches gut bür=
gerlich
kochen kann, gute Zeugniſſe hat,
wünſcht einen Haushalt zu führen, auf
Oſtern. Frau Fiſcher, kl. Ochſengaſſe 6.
2832) Ein reinl. Mädchen ſucht Lauf=
dienſt
. Fr. Neßling, Louiſenſtr. 30.

2833) Brave lücht. Mädchen, welche
mehrere Jahre auf Stelle waren, mit gut.
Zeugn., ſuchen aufs Ziel Stelle. Näh.
Frau Fiſcher. kleine Ochſengaſſe 6.

2834) Eine junge reinl. Frau nimmt
Lauſdienſt an Morgens 2 bis 3 Stunden.
Obergaſſe 28.
2835) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Zu erfr. Löffelgaſſe 24.
2836) Ein junger Mann, welcher bei
der Cavallerie diente, ſucht Stelle entw.
als Kutſcher od. Diener. Gute Zeugniſſe
ſtehen zu Dienſten. Näheres Frau Hahn,
Ernſt=Ludwigsſtr. 9.

M
F

2837) Ein zuverläſſiges Kindermäd
chen mit guten Zeuan. geſucht zu 2 Kin=
dern
im Alter von 2 und 5 Jahren.
Carlsſtraße 53. 1. Stock.
2838) In eine durchaus ſelbſtſtändige
Stellung auf Oſtern ein mit guten Zeug
niſſen verſehenes Mädchen, das kochen
kann und die Hausarbeit verſteht, gegen
guten Lohn geſucht. Näheres Wilhel=
minenſtraße
31 im Laden.

2839) Ein älteres, durchaus zuver=
läſſiges
Mädchen wird zur Führung eines in eine Damen=Confection geſucht.
kleineren Haushalis, insbeſondere zur, Näheres Expedition d. Bl.
Pflege einer älteren Dame, alsbald ge=
ſucht
. Wo? ſagt die Expedition.
Einetüchtige Herrſchaftsköchin,
die auch etwas Hausarbeit mit über=
nimmt
, wird zu Oſtern geſucht. Nur
ſolche mit guten Zeugniſſen mögen ſich
melden. Näheres in der Exped. (2487
2600) Lehrmädchen geſucht.
In ein feineres Delicateſſengeſchäft
wird auf Oſtern ein junges Mädchen ge=
ſucht
. Gute Schulzeugniſſe erforderlich.
Schrifliche Offerten unter T 42 ſind an
die Expedition zu richten.

Einige Lehrmädchen
[1565
1571) Ein Lehrling für die Feilen=
hauerei
gegen Lohn geſucht.
Meh. Sonnthal, Stiftſtr. 49.
Ein Lehrling
mit guter Schulbildung zum alsbaldigen
Eintritt geſucht.
Schache & Comp.
Darmſtadt-Beſſungen. (2486
Einen Lehrling
mit guter Schulbildung ſucht
(2083
C. C. Kleber, Papierhdlg.

7
2775) Zum Austragen
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Conditorei M. Fiſcher, Louiſenplatz.
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8 ſchrift.
29
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8
Theaterplatz. (284.
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geſucht bei L. Bungert. Stuhlſchreiner=
meiſter
, Arheilgerſtraße 53.
2623) Für mein Juſiallationsgeſchäſt
und Spenglerei ſuche ich einen braven
Lehrling. Otto Homberger.
2624) Lehrling gegen Lohn geſucht
Chr. Wamboldt jr., Spenglermſtr.
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[ ][  ][ ]

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zu deren Beſuch ergebenſt ein.
Eignes Ateller zum Entwerfen neuer Modelle und Decorationen hier im Hause.
Die Fabrikate der Herren Gebrüder Weber ſind hier am Platze nur durch mich
zu beziehen.

Geſchäfts=Verlegung &am; =Empfehlung.
Einem verehrl. Publikum, ſowie meinen werthen Gönnern und Freunden hier=
mit
die ergebene Anzeige, daß ich mit Heutigem mein Metzgereigeſchäft von Lud=
wigsſtraße
5 in das von mir erkaufte Haus
Schützenstrasse Nr. 6
verlegt habe. Indem ich für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen und Wohlwollen
beſtens danke, bitte ich, dasſelbe auch in mein neues Lokal folgen laſſen zu wollen
und werde ſtets bemüht ſein, durch reelle Waare und zuvorkommendes Benehmen
nicht allein meine Kunden zu erhalten, ſondern ſtets neue zu erwerben.
Hochachtungsvoll
S. Vomas, Ochſenmetzger,
(2845
Schützenſtraße Nr. 6.
Das Bürran
des Unterzeichneten befindet ſich vom 15. d. Mts. ab
Wilhelminenſtr. Nr. 3 (og. Heſſiſches Haus)
eine Stiege hoch, Vorderhaus.
Darmſtadt, den 12. März 1888.
C
Wittich, Großh. Gerichtsvollzieher.

Visilenbarten.
Geburls- und Verlobungs-
Anzeigen,
Trauerbrieſe,
Briefe und Couverts
mit Firmadruck.

in bis zwei Arbeiter können Koſt und
Logis erh. Sch zanenſtr. 6. (2636

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2614

[ ][  ][ ]

691

Nr. 52
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Diejenigen Mitglieder, welche z. 8. ihre Samenliſte eingereicht haben, können
die betr. Samen jetzt bei Herrn Handelsgärtner Heinrich Noack in Beſſungen
abholen.
Darmſtadt, den 11. März 1888.
Der Vorstand.
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Spezialarzt für Geſchlechts= und Frauen= Krank=
heiten
, Frankfurt a. M., Stiftsſtr. 22, I.
Dr. Overlaoh.
Sprechſtdn. täglich von 10-1 u. 3-5 Uhr. (1340

Loose

Dangfraurn Arrein.
Mittwoch den 21. März d. Js., Nachmittags 3 Uhr,
findet in dem
Vereinslokal Wilhelminenſtraße 35 - die
Gemeral-VVersammlung.
ſtatt, wozu die Mitglieder eingeladen werden.
Tagesordnung: Nach 8 19. der Statuten.
Darmſtadt, den 13. März 1888.
2848
Der Vorstand.

des
Darmſtädter Pferdemarktes
2 M.
4 ſind in der Exped. d. Bl. zu haben.
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In gebildeter Familie
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Aufnahme und gute Verpflegung.
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2) kaufen große Ochſengaſſe 9. (2849
9ohnung von 3 Zimmern mit Zubeh.
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Blumenthalviertel geſ. Off. m. Preis an
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Dwei bis drei Herren können gute
a) bürgerliche Koſt u. Wohnung ſofort
erhalten. Wienerſtraße 50.
[1725

Zum 9. Märzl!
Es iſt ein Heldengreis geſchieden
Und um ihn trauernd ſteht die Welt;
Ein Fürſt, der nichts gewollt als Frieden,
Dem er nun ewig zugeſellt.
Wie ſehr auch ſeine Schlummerhalle
Von Blumen überſchüttet ſcheint,
Ein Lorbeer übergrünt ſie alle:
Er hat das deutſche Volk geeint!
Wer miterlebt die großen Tage,
Wer je geſchaut ſein Angeſicht,
Der fühlt, wie mit dem herben Schlage
Ein Stück von unſrem Herzen bricht.
Um den uns eine Welt beneidet,
Dem die Nationen um uns her
Die höchſte Huldigung bereitet,
Der große Kaiſer iſt nicht mehr!
Der letzten Tage trübe Kunde
Hat auch dies Heldenherz erdrückt,
Der gern in ſeiner letzten Stunde
Den Sohn ſelbſt mit der Kron geſchmückt,
Auf daß nach ihm der ihm ſo gleiche
Des Friedens Schirmherr möge ſein,
Er hätte bei des Lebens Neige
Mehr Zeit gehabt, um müd zu ſein!
Noch läßt den Sohn der Himmel leben,
Ganz Deutſchland betet für ſein Wohl;
So ruh nun thatenreiches Leben,
Der Deutſchen Pflicht und Treu Symbol.
Es wird Dir noch in ſpäten Jahren
Lobſingen jed Geſchlecht aufs Neu,
Wir aber wollen ewig wahren
Dein Erbe, einig, ſtark und treu!
W

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Seine Majeſtät Kaiſer Friedrich hat folgende
Proklamation erlaſſen:
Anmein Volkl
Aus ſeinem glorreichen Leben ſchied der Kaiſer. In dem viel=
geliebten
Vater, den Ich beweine und um den mit Mir Mein
Königliches Haus in tiefſtem Schmerze trauert, verlor Preußens
treues Volk ſeinen ruhmgekrönten König, die deutſche Nation den
Gründer ihrer Einigung, das wiedererſtandene Reich den erſten
deutſchen Kaiſer! Unzertrennlich wird ſein hehrer Name verbunden
bleiben mit aller Größe des deutſchen Vaterlandes, in deſſen Neu=
begründung
die ausdauernde Arbeit von Preußens Volk und Fürſten
ihren ſchönſten Lohn gefunden hat. Indem König Wilhelm mit
nie ermüdender landesväterlicher Fürſorge das preußiſche Heer auf

die Höhe ſeines ernſten Berufes erhob, legte er den ſicheren Grund
zu den unter ſeiner Führung errungenen Siegen der deutſchen
Waffen, aus denen die nationale Einigung hervorging. Er ſicherte
dadurch dem Reiche eine Machtſtellung, wie ſie bis dahin jedes
deutſche Herz erſehnt, aber kaum zu erhoffen gewagt hatte. Und
was er in heißem, opfervollem Kampfe ſeinem Volke errungen,
das war ihm beſchieden durch lange Friedens=Arbeit mühevoller
Regierungsjahre zu befeſtigen und ſegensreich zu fördern. Sicher
in ſeiner eigenen Kraft ruhend, ſteht Deutſchland geachtet im Rate
der Völker und begehrt nur des Gewonnenen in friedlicher Ent=
wicklung
froh zu werden. Daß dem ſo iſt, verdanken wir Kaiſer
Wilhelm, ſeiner nie wankenden Pflichttreue, ſeiner unabläſſigen, nur
dem Wohle des Vaterlandes gewidmeten Thätigkeit, geſtützt auf die
von dem preußiſchen Volke unwandelbar bewieſene und von allen
deutſchen Stämmen geteilte opferfreudige Hingebung.
Auf Mich ſind nunmehr alle Rechte und Pflichten übergegangen,
die mit der Krone Meines Hauſes verbunden ſind und welche Ich
in der Zeit, die nach Gottes Willen Meiner Regierung beſchieden
ſein mag, getreulich wahrzunehmen entſchloſſen bin. Durchdrungen
von der Größe Meiner Aufgabe, wird es Mein ganzes Beſtreben
ſein, das Werk in dem Sinne fortzuführen, in dem es begründet
wurde, Deutſchland zu einem Horte des Friedens zu machen und in
Uebereinſtimmung mit den verbündeten Regierungen, ſowie mit den
verfaſſungsmäßigen Organen des Reiches wie Preußens die Wohlfahrt,
des deutſchen Landes zu pflegen. Meinem getreuen Volke, das durch
eine Jahrhunderte lange Geſchichte in guten wie ſchweren Tagen
zu Meinem Hauſe geſtanden, bringe Ich Mein rückhaltloſes Ver=
trauen
entgegen. Denn Ich bin überzeugt, daß auf dem Grunde
der untrennbaren Verbindung von Fürſt und Volk, welche, unab=
hängig
von jeglicher Veränderung im Staatenleben, das unvergängliche
Erbe des Hohenzollernſtammes bildet, Meine Krone allezeit ebenſo
ſicher ruht, wie das Gedeihen des Landes, zu deſſen Regierung Ich
nunmehr berufen bin, und dem Ich gelobe, ein lgerechter und in
Freud wie Leid ein treuer König zu ſein. Gott wolle Mir ſeinen
Segen und Kraft zu dieſem Werke geben, dem fortan Mein Leben
geweiht iſt!
Berlin, den 12. März 1888.
Friedrich III.
Kaiſer Friedrich hat an den Fürſten Reichskanzler nachſtehen=
den
Erlaß gerichtet:
Mein lieber Fürſt!
Bei dem Antritt Meiner Regierung iſt es Mir ein Bedürfnis,
Mich an Sie, den langjährigen, vielbewährten erſten Diener Meines
in Gott ruhenden Herrn Vaters zu wenden. Sie ſind der treue
und muſvolle Ratgel er geweſen, der den Zielen ſeiner Politik die
Form gegeben und deren erfolgreiche Durchführung geſichert hat.
Ihnen bin Ich und bleibt Mein Haus zu warmem Dank verpflichtet.
Sie haben daher ein Recht, vor allem zu wiſſen, welches die Ge=
ichtspunkte
ſind, die für die Haltung Meiner Regierung maßgebend
ein ſollen.
Die Verfaſſungs= und Rechts=Ordnungen des Reiches und
Preußens müſſen vor allem in der Ehrfurcht und in den Sitten
der Nation ſich befeſtigen. Es ſind daher die Erſchütterungen mog
ichſt zu vermeiden, welcher häufiger Wechſel der Staatseinrichtungen
103

[ ][  ][ ]

59

Nr. 52

und Geſetze veraulaßt. Die Förderung der Aufgaben der Reichs=
regierung
muß die ſeſten Grundlagen unberührt laſſen, auf denen
bisher der preußiſche Staat ſicher geruht hat. Im Reiche ſind die
verfaſſungsmäßigen Nechte aller verbündeten Regierungen ebenſo
arwiſſenhaft zu achten, wie die des Reichstages; aber von beiden
iſt eine gleiche Achtung der Rechte des Kaiſers zu erheiſchen. Da=
bei
iſt im Auge zu behalten, daß dieſe gegenſeitigen Rechte nur zur
Hebung der öffentlichen Wohlfahrt dienen ſollen, welche das oberſte
Geſetz bleibt, und daß neu hervortretenden, unzweifelhaften natio=
nalen
Bedürſuiſſen ſtets in vollem Maße Genüge geleiſtet wer=
den
muß.
Die nolwendige und ſicherſte Bürgſchaft für ungeſtörte Foͤrde=
rung
dieſer Aufaaben ſehe Ich in der ungeſchwächten Erhaltung der
Wehrkraſt des Landes, Meines erprobten Heeres und der aufblühen=
den
Marine, der durch Gewinnung überſeeiſcher Beſitzungen ernſte
Vflichten erwachſen ſind. Beide müſſen jederzeit auf der Höhe der
Ausbildung und der Vollendung der Organiſation erhalten werden,
welche deren Ruhm begründet hat und welche deren fernere Leiſt=
uugsfähigkeit
ſichert.
Ich bin eutſchloſſen, im Reiche und in Preußen die Regierung
in gewiſſenhafter Beobachtung der Beſtimmungen von Reichs= und
Landesverfaſſung zu führen. Dieſelben ſind von Meinen Vorfahren
auf dem Throne in weiſer Erkenntnis der unabweisbaren Bedürf=
niſſe
und zu löſenden ſchwierigen Aufgaben des geſellſchaftlichen
und ſtaatlichen Lebens bearündet worden und müſſen allſeitia ge=
achtet
werden, um ihre Kraft und ſegensreiche Wirkſamkeit bethätigen
zu können.
Ich will, daß der ſeit Jahrhunderten in Meinem Hauſe heilig
gehaltene Grundſatz reliaiöſer Duldung auch ferner alle Meine
Unterthauen, welcher Religionsgemeinſchaft und welchem Bekennt=
niſſe
ſie auch angehören, zum Schutze gereiche. Ein jeglicher unter
ihnen ſteht Meinem Herzen gleich nahe, haben doch alle gleichmäßig
in den Tagen der Gefahr ihre volle Hingebung bewährt.
Einia mit den Anſchauungen Meines Kaiſerlichen Herrn Vaters
werde Ich warm alle Beſtrebungen unterſtützen, welche geeignet
ſind, das wirtſchaftliche Gedeihen der verſchiedenen Geſellſchafts=
klaſſen
zu heben, wiederſtreitende Iutereſſen derſelben zu verſöhnen
und unvermeidliche Mißſtände nach Kräften zu mildern, ohne doch
die Erwartung hervorzurufen, als ob es möglich ſei, durch Ein=
greifen
des Staates allen Uebeln der Geſellſchaft ein Ende zu machen.
Mit den ſogialen Fragen enge verbunden erachte Ich die der
Erziehung der heranwachſenden Jugend zugewandte Pflege. Muß
einerſeits eine höhere Bildung immer weiteren Kreiſen zugänglich
gemacht werden, ſo iſt doch zu vermeiden, daß durch Halbbildung
ernſte Gefahren geſchaffen, daß Lebensanſprüche geweckt werden,
denen die wirtſchaftlichen Kräfte der Nation nicht genügen können,
oder daß durch einſeitige Erſtrebung vermehrten Wiſſens die erzieh=
liche
Aufgabe unberückſichtigt bleibe.
Nur ein auf der geſunden Grundlage von Gottesfurcht in ein=
jacher
Sitte aufwachſendes Geſchlecht wird hinreichend Widerſtands=
kraſt
beſitzen, die Gefahren zu überwinden, welche in einer Zeit
raſcher wirtſchaftlicher Bewegung, durch die Beiſpiele hochgeſteigerter
Lebensführung Einzelner für die Geſamtheit erwachſen. Es iſt
Mem Wille, daß keine Gelegenheit verſäumt werde, in dem öffent=
lichen
Dienſte dahin einzuwirken, daß der Verſuchung zu unverhält=
nismäſßigem
Aufwande entgegengetreten werde.
Jedem Vorſchlage ſinanzieller Reformen iſt Meine vorurteils=
freie
Erwägung im voraus geſichert, wenn nicht die in Preußen
altbewährte Sparſamleit die Auflegung neuer Laſten umgehen und
eine Erleichterung bisheriger Anforderungen herbeiſühren läßt.
Die größeren und kleineren Verbänden im Staate verliehene
Selbſiverwaltung halte Ich für erſprießlich, dagegen ſielle Ich es
zur Prüfung: ob nicht das dieſen Verbänden gewährte Recht der
Steuer=Auflagen, welches von ihnen ohne hinreichende Rückſicht auf
die gleichzeitig von Reich und Staat ausgehende Belaſtung geübt
wird, den Einzelnen unverhältnismäßig beſchweren kann. In gleicher
Weiſe wird zu erwägen ſein, ob mcht in der Gliederung der Be=
hoͤrden
eine vereinfachende Aenderung zuläſſig erſcheint, in welcher
die Verminderung der Jahl der Angeſtellten eine Erhöhung ihrer
Bezüge ermöglichen würde.
Gelinat es. die Grundlagen des ſtaatlichen und geſellſchaftlichen
Lebens kräftig zu erhalten, ſo wird es Mir zu beſonderer Genug=
thuung
gereichen, die Blüte, welche deutſche Kunſt und Wiſſenſchaft
n ſo reichem Maße zeigt, zu voller Entfaltung zu bringen.
Jur Verwirklichung dieſer Meiner Abſichten rechne Ich auf
Ihre ſo oft bewieſene Pingebung und auf die Unterſtützung Ihrer
bewährten Erſahrung. Möge es Mir beſchieden ſein, dergeſtalt
unter einmütigem Zuſammenwirken der Reichsorgane, der hingeben=
den
Thätigkeit der Volksvertretung, wie aller Behöͤrden, und durch
vertrauensvolle Mitarbeit ſämtlicher Klaſſen der Bevölkerung Deutſch=
land
und Preuſen zu neuen Ehren in friedlicher Entwickelung zu
führen. Unbekümmert um den Glanz ruhmbringender Großthaten
werde Ich zuſrieden ſein, wenn dereinſt von Meiner Regierung ge=
ſagt
werden kann, ſie ſei Meinem Volke wohlthätig, Meinem Lande
nüplich und dem Reiche ein Segen geweſen!
Berlin, den 12. März 1888.
Ihr wohlgeneigter
Friedrich III.

S. M. der Kaiſer Friedrich empfing am 12. nachmittags 3 Uhr
im Schloſſe zu Charlottenburg den Reichskanzler Fürſten Bismarck
zum Vortrag, welcher gegen halb 5 Uhr nach Verlin zurückkehrte.
Der Reichsanzeiger' bringt ſolgendes Bulletin aus Charlotten=
burg
vom 12.. Der Kaiſer hal trotz der angreifenden Reiſe und Ge=
mütsbewegung
eine ſehr gute Nacht gehabt und fühlt heute keine
Beſchwerden. Die Reſpiration iſt unbehindert, die örtlichen Er=
ſcheinungen
unverändert. Weitere Bulletins werden auf Allerhöchſten
Befehl nur von Zeit zu Zeit ausgegeben.
Mackenzie. Wegner. Krauſe. Hovell.
S. M. der Kaiſer und König haben mittelſt Allerhöchſten Er=
laſſes
vom 11. März d. J genehmigt, daß für weiland S. M. den
in Gott ruhenden Kaiſer und König Wilhelm eine Gedächtnisfeier
am 22. März d. J. in allen Lehranſtalten und Schulen der Mo=
narchie
ſtattfindet.
Es war am Samstag. den 3. März, als Kaiſer Wilhelm ſich
zum letzten Mal der Berliner Bevölkerung am geſchichtlichen Eck=
fenſter
beim Vorbeiziehen der Wache gezeigt hat. Die letzte Wache
bei Lebzeiten des dahingeſchiedenen Monarchen ſtellte das Garde=
Füſilier=Regiment. Das letzte Mal unter den Klängen von Heil
dir im Siegerkranz: zog die vom 2. Garde=Regiment geſtellte Wache auf.
Sicherem Vernehmen nach hat der Kronprinz ſeinem kaiſerlichen
Vater den Eid auf Grund der Kriegsartikel am 11. nachmittags
2 Uhr gemeinſam mit den Offizieren und Soldaten des ſeiner Brigade
angehörigen 2. Garderegiments zu Fuß geleiſtet.
Die Secierung der Leiche Kaiſer Wilhelms hat die Anweſenheit
eines ungewöhnlich großen Blaſenſteins ergeben, welcher zweifellos
der Gegenſtand der großen Schmerzen war, unter denen der ver=
ewigte
Kaiſer in den letzten Tagen ſeines Lebens zu leiden hatte.
Das Teſtament Kaiſer Wilhelms iſt eröffnet worden.
Die Schweſter des hochſeligen Kaiſers, Großherzogin=Mutter
Alexandrine von Mecklenburg=Schwerin, welche vor wenigen Tagen
das 85. Lebensjahr vollendet hat, iſt plötzlich ſchwer erkrankt. In
Folge dieſer Nachricht ſind auch die Großherzogin Marie von Meck=
lenburg
und deren Tochter Eliſabeth von Berlin nach Schwerin zu=
rückgekehrt
.
Der Prinz=Regent von Bayern hat für die baheriſche Armee
eine ſechswöchentliche Trauer in zwei Abſtuſungen angeordnet und
beginnt dieſelbe mit dem 13. März.
Die in Kiel ſtationierten Marineteile und die Beſatzungen der
in den heimiſchen Gewäſſern befindlichen Kriegsſchiffe wurden am
Sonntag vereidigt. Die Schiffe Hanſa- Bayern= undBlücher
gaben den Trauerſalut, je 66 einzelne Schüſſe in kurzen Zwiſchen=
pauſen
von J-12 Uhr vormittags des genannten Tages. Dann
wurde Salut mit je 33 Schüſſen für Kaiſer Friedrich gegeben.
Die Nordd. Allg. 3ta. meldet: Der Reichskanzler befindet
ſich in einem ſehr angegriffenen Zuſtande und iſt nicht nur ſeeliſch
durch den Verluſt ſeines langjährigen Herrn ergriffen, ſondern auch
das alte Venenleiden hat ſich leider wieder eingeſtellt. Ruhe und
thunlichſte Beſchränkung der Geſchäfte iſt nach Anſicht des Prof.
Schweninger dringend geboten.
Zu wiederholten Malen hatte Fürſt Bismarck am Samstag
Beſprechungen mit dem Kronprinzen Wilhelm im Schloſſe. Der
Kronprinz iſt übrigens von den Ereiguiſſen der letzten Tage that=
ſächlich
körperlich ſehr angegriffen. Seine Geſichtsfarbe wird als
auffallend bleich geſchildert.
Im Reichstage und in den beiden Häuſern des Landtags wer=
den
früheſtens am 10. d. M. Sitzungen ſtattfinden. Die Präſidien
des Reichstags und beider Häuſer des Landtags ſuchten ſchriftlich
Audienzen bei Kaiſer Friedrich nach.
Schlumberaer, Präſident, Baron Zorn v. Bulach Vater, erſter
Vicepräſident, Baron Charpentier, erſter Schriftführer des elſaß=
lothringiſchen
Landesausſchuſſes, reiſten am 13. nach Berlin zur Bei=
ſehung
der Leiche des Kaiſers Wilhelm.
Heſterreich=Angarn. Auf allerhöchſten Befehl wird für Kaiſer
Wilhelm vom 12. d. M. ab eine vierwöchentliche Hoftrauer, und
zwar in den erſten zwei Wochen tiefe, in den letzten zwei Wochen
mindere Trauer getragen.

Die zwiſchen Kaiſer Franz Joſeph und dem deutſchen Kaiſer
Friedrich ſofort gewechſelten Telegramme gaben der perſönlichen
Freundſchaft beider Monarchen warmen Ausdruck und beſtätigten
den unveränderten Fortbeſtand des Bündnisverhältniſſes.
Franſtreich. Flourens konferierte am 12. vormittags mit dem
italieniſchen Botſchafter General Menabrea über die über=
mittelten
Gegenvorſchläge Italiens für den Handelsvertrag mit
Frankreich. Es beſteht, wie die Agence Havas: meldet, beider=
ſeits
der aufrichtige Wunſch nach Verſtändigung.
Das Miniſterium Tirard hat nach einigen varlamentariſchen
Eintagserfolgen nun doch eine nicht unbedenkliche Schlappe erlitten.
Die Deputiertenkammer nahm nämlich in ihrer Sonnabendsſitzung
die von Labrouſſe eingebrachte Reſolution beim Kultusbudget, betr.
die Unterdrückung der im Konkordate nicht namentlich aufgeführten
Bistümer, mit 4 Stimmen Mehrheit an, obwohl der Kultusminiſter
die Reſolution eneraiſch bekämpfte. Außerdem lehnte die Kammer
die für die katholiſchen, proteſtantiſchen und israelitiſchen Kulte ge=
forderten
Kredite ab und beide Kammerbeſchlüſſe richten ihre Spitzen
ſo unverkennbar gegen das Miniſterium Tirard, daß dasſelbe ver=

[ ][  ][ ]

693
Nr. 52

mutlich durch ſeine Demiſſion die naheliegende Konſequenz der Be=
ſchlüſſe
ziehen wird. Wahrſcheinlich dürfte ſich in der franzöſiſchen
Deputiertenkammer niemand finden, der ernſtlich für das Verbleiben
des Miniſteriums Tirard eintreten würde, denn dasſelbe iſt ja ſchon
längſt von allen Parteien aufaegeben.
England. Anläßlich der ſilbernen Hochzeit des Prinzen und der
Prinzeſſin von Wales fand am 11. Abends bei Ihren Königlichen
Hoheiten ein Feſtmahl ſtatt, dem die Mitglieder der Königlichen
Familie, der König von Belgien und die Kronprinzlich däniſchen
Herrſchaften beiwohnten. Die Königin Victoria kehrte nachher nach
Schloß Windſor zurück.
Der Kronprinz von Dänemark begleitet den Prinzen von Wales
und deſſen Sohn nach Berlin, um den König von Dänemark bei
der Beiſetzung des Kaiſers Wilhelm zu vertreten.
Riederkande. Der Admiral van Capellen iſt beauftragt, als
Vertreter des Königs der Beiſetzung in Verlin beizuwohnen.
Itafien. Das amtliche Blatt veröffentlicht eine königliche Ver=
ordnung
, nach welcher eine zwanzigtägige Hoftrauer vom 12. ab
angelegt wird; auf dem königlichen Valais und den Staatsgebäu=
den
werden die Flaggen auf 3 Tage hindurch auf Halbmaſt gehißt.
Der Bürgermeiſter von Mailand hat im Namen der Stadt den
Miniſterpräſidenten Crispi erſucht, der kaiſerlichen Familie und der
deutſchen Nation das Beileid der Stadt zum Hinſcheiden des Kaiſers
Wilhelm und ihre beſten Wünſche für die Geneſung des Kaiſers
Friedrich zu übermitteln. Die Provinzialvertretungen von Siena,
Toskang, Ligurien und Neapel, die Bürgermeiſter von Avellino und
Spezia wandten ſich in gleicher Weiſe an den Miniſterpräſidenten;
die Gemeindebehörde von Meſſina hat die Theater ſchließen laſſen.
In der Univerſität Catania fand am 12. eine Gedächtnisfeier für
den Kaiſer Wilhelm ſtatt.
Spauien. Die,Gaceta' veröffentlicht einen Erlaß der Königin=
Regentin, welcher wegen des Ablebens des Kaiſers Wilhelm eine
24tägige Hoftrauer anordnet.
Schweden. Der Adjutant des Königs, Oberſtlieutenant Nyquiſt,
iſt nach Berlin abgereiſt, um dem Kaiſer Friedrich das Beileid des
Königs zum Hinſcheiden Kaiſer Wilhelms zu übermitteln.
In der Erſten Kammer gab der Präſident der Teilnahme
Schwedens für das deutſche Volk, das jetzt trauernd über den Ver
luſt ſeines großen Monarchen an der Bahre des Kaiſers Wilhelm
ſtehe, Ausdruck. Das ſchwediſche Volk werde ſtets mit warmer
Teilnahme und Ehrfurcht auf die Tugenden des Kaiſers blicken und
dieſelben als herrliches Beiſpiel hochhalten. Die Mitglieder der
Kammer hörten die Rede ſtehend an.

Außland. Außer dem Großfürſten Thronfolger und den
Großfürſten Nikolaus und Michael werden zur Beiſetzung Kaiſer
Wilhelms auch Deputationen des kaiſerlichen Militärhauſes, General=
adjutant
Chakovskoh. General der Suite Frederiks, die Flügeladju=
tanten
Oberſt Obolensky, Rittmeiſter Benkendorff, endlich Deputa=
tionen
der drei Regimenter, deren Chef Kaiſer Wilhelm geweſen,
in Berlin eintreffen.
Der Regierungsbote; ſagt: Die Sendung des Thronfolgers
nach Berlin bezeuge das unveränderte Fortdauern der Bande enger
Freundſchaft und Vertrauens zwiſchen beiden Häuſern. Die Bande
ſollen wie früher das Unterpfand danerhafter friedlicher Bezieh=
ungen
zu beiderſeitiger Wohlfahrt und Abwendung aller interna=
tionaler
Komplikationen ſein.
Buſgarien. Die Regierung hat beſchloſſen, die Note der Pforte
betreffs der Illegalitätserklärnng des Prinzen Ferdinand gar nicht
zu beantworten.
Rumänien, Senatspräſident Ghika hat die Bildung des Kabinets
abgelehnt. Der König beauftragte Bratiano mit derſelben.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. März.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern zum
Vortrag: den Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten
Weber.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 26. Februar
den ordentlichen Profeſſor in der mediziniſchen Fakultät der Landes=
Univerſität Dr. Julius Wilbrand, unter Anerkennung ſeiner
langjährigen treuen Dienſte, auf ſein Nachſuchen, mit Wirkung vom
1. April l. J. an, in den Ruheſtand verſetzt und demſelben zugleich
den Charakter als Geheimer Medizinalrat verliehen.
- Das Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz, Ab=
teilung
für Schulangelegenheiten, hat an die Großh. Direktionen
der Gymnaſien, Realgymnaſien, Realſchulen, höheren Mädchen=
ſchulen
, Schullehrer=Seminarien, Taubſtummen=Anſtalten und der
Blindenanſtalt, ſowie an die Großh. Kreisſchulkommiſſionen ein
Ausſchreiben erlaſſen, wonach mit Genehmigung Großh. Miniſteriums
des Innern und der Juſtiz beſtimmt wird, daß am Tage der Bei=
ſetzung
der Leiche des höchſtſeligen Kaiſers Wilhelm, welche nach
der bis jetzt getroffenen Anordnung auf Freitag, den 16. l. Mts.
feſtgeſetzt iſt, in allen öffentlichen Schulen und Lehranſtalten des
Großherzogtums der eigentliche Unterricht ausgeſetzt und dagegen
zu der nach den örtlichen Verhältniſſen geeigneten Stunde eine Ge=

dächtnisfeier abgehalten werden ſoll, bei welcher den Schülern die
hohen Tugenden des großen Kaiſers und die Wohlthaten und
Seganungen, welche das deutſche Vaterland ihm zu danken hat, in
entſprechender Weiſe vor Augen geführt werden.
(D. 3t9.)
Die Erſte Kammer wird am 20. d. M. zur Budgetberatung
und zur Beratung über das Unfallverſicherungsgeſetz für die land=
und forſtwirtſchaftlichen Betriebe zuſammentreten.
Verhandlungen der zweiten Kammer. Geſtern wurden von
den im Reſſort des Juſtizminiſteriums vorgeſchlagenen Neubauten
nur die Summe von 45600 M. für den Neubau des Haftlokals in
Langen bewilligt, die Beratung der übrigen Anforderungen dagegen
noch ausgeſetzt und in die Beratung des Geſetzentwurfs, betreffend
die Ausführung der Unfall= und Krankenverſicherung der in land=
und forſtwirtſchaftlichen Betrieben beſchäftigten Perſonen auf Grund
des Reichsgeſetzes vom 5. Mai 1886: eingetreten. Nachdem Staats=
miniſter
Finaer Exz. die Uebereinſtimmung der Regierung mit den
hauptſächlichſten vom Ausſchuß vorgeſchlagenen Abänderungen er
klärt und gebeten hatte, durch Annahme des Geſetzes den ſozialen
Uebeln, welche im Reiche noch beſtehen, abzuhelfen und damit auch
das Andenken des hingeſchiedenen Kaiſers Wilhelm zu ehren, denn
das Reichsgeſetz vom 5. Mai ſei eines der letzten ſozial=politiſchen
Geſetze, welches die Unterſchrift des Kaiſers Wilhelm trage. Die
Artikel 1 und 2 des Entwurfs ſchließen alle Betriebsunternehmer
aus dem Großherzogtum Heſſen, welche mit einem Einkommen von
weniger als 900 M. zur Staats= oder Kommunalſteuer eingeſchätzt
ſind, ein, ausgeſchloſſen ſind Familienangehörige des Betriebsunter=
nehmers
unter 14 Jahren. Die Abgeordneten Gutfleiſch und Ge=
noſſen
beantragen, alle Betriebsunternehmer mit einem Einkommen
von 2000 M. und darunter heranzuziehen und nur die Kinder des
Unternehmers unter 12 Jahren auszuſchließen. Das letztere bean
tragt auch der Ausſchuß, während er alle Betriebsunternehmer zur
Verſicherung heranziehen will, ohne Rückſicht auf deren Einkommen.
Es entſpinnt ſich hierzu eine lebhafte Debatte, an der die Abgeord=
neten
Gutfleiſch, Waſſerburg. Staatsminiſter Finger Exz., Metz
(Darmſtadt), Wolz, Jöſt, Michel, Kredel, Möhn, Böhm, Ullrich,
Heinzerling, Erck, Arnold und als Berichterſtatter Abg. Haas teil=
nahmen
, und die damit endigte, daß man die Verſicherungspflicht
auf alle Betriebsunternehmer ausdehnte, den Antrag Gutfleiſch und
Genoſſen gegen 8 Stimmen ablehnte. Bezüglich der Familienange=
hörigen
ſetzte man mit Stimmengleichheit das 14. Lebensjahr (wie
im Entwurf und dem Antrag Gutfleiſch vorgeſehen) feſt. Die
Artikel 2 vorläufige Aufbringung der Mittel', Artikel 3 Reſerve=
ſonds
: Arti. 4 und 5= Bildung und V rwaltung der Berufsgenoſſen=
ſchaft
; werden nach den Vorſchlägen und in der Faſſung des Aus=
ſchuſſes
unbeanſtandet genehmigt.
Die Art. 6 und 7 behandeln die Genoſſenſchaft, namentlich die
Zuſammenſetzung derſelben und deren Abſtimmungsmodus. Sie
wurden mit einem vom Abg. Gutfleiſch beantragten Zuſatz, wonach
die Abſtimmung geheim ſtattzufinden hat, angenommen. Ebenſo
der von dem Genoſſenſchaftsſtatut handelnde Art. 8 und Art. 9 be=
ſtimmt
die Zuſammenſetzung des Genoſſenſchaftsvorſtandes. Auf
Antrag des Abg. Gutfleiſch und Genoſſen ſollen die Vorſtandsmit=
glieder
nicht wie vorgeſehen auf 6 ſondern nur auf 3 Jahre ge=
wählt
werden, ferner wurde auf Wunſch der Regierung, und zwar
mit Stimmengleichheit der ſeitens des Ausſchuſſes eliminierte Paſſus
wiederum hergeſtellt, wonach ein fünftes Mitalied von dem Miniſte=
rium
der Finanzen in den Vorſtand der Genoſſenſchaft delegiert
wird. Die Artikel, welche handeln von: den Vertrauensmännern,
der Zuſtändigkeit des Genoſſenſchaftsvorſtandes, den Verwaltungs=
koſten
, der Entſcheidung von Einſprüchen, dem Ausſchlag und der
Erhebung von Beiträgen', letztere mit Ausnahme des Art. 16, der
von der Beitragsbefreiung redet und an den Ausſchuß zurückver=
wieſen
wurde, ferner die Artikel, welche von der Unterſuchung der
Unfälle und dem Schiedsgericht= reden, werden meiſt ohne Debatte
in der vom Ausſchuß vorgeſchlagenen Faſſung acceptiert. Die Ar=
tikel
über die Krankenverſicherung veranlaßten zum Teil wieder
kleinere Diskuſſionen, welche auf Antrag des Abg. Gutfleiſch den Strich
einiger Beſtimmungen, die ſich auf Gehalts= und Lohnverhältniſſe
beziehen, zur Folge hatten. Der Reſt des Geſetzes wurde angenom=
men
, ein Antrag des Abg. Ulrich. welcher ſich auf vollſtändige
Koſtenfreiheit des Verfahrens in Streitfällen bezog, wurde ab=
gelehnt
. In einer Nachmittagsſitzung ſoll bereits über den zurück=
verwieſenen
Artikel 16 mündlicher Bericht des Ausſchuſſes erſtattet
und im Intereſſe baldigen Zuſtandekommens des Geſetzes auch ſo=
fort
im Plenum Beſchluß gefaßt werden. Bekanntlich muß das
Geſetz, auf Grund reichsgeſetzlicher Beſtimmungen, längſtens am
5. Mai verabſchiedet ſein.
E. In der deutſchen Kolonial=Geſellſchaft hielt am Montag Herr
Truppel aus Berlin einen höchſt intereſſanten Vortrag Ueber
die Verhältniſſe auf Samoa und unſere dortigen Intereſſen.
Redner, der ſeine Beobachtungen auf Grund 8jähriger Erfahrungen
in ſehr klarer, überſichtlicher Form darlegte, begann mit den Samoa=
Inſeln, der Wiege unſerer Kolonialbeſtrebungen, von wo aus ſich
das Handelsnetz und der deutſche Einfluß immer weiter verbreiten.
Die Samoa= oder Schifferinſeln ſind für uns wichtig wegen ihrer
Lage, ihrer Bodenbeſchaffenheit und des günſtigen Klimas. Herr

[ ][  ]

694
5
Truppel ſchilderte eingehend die ſoziale Organiſation und die ein=
zelnen
Stadien der Kulturerziehung, welche auf dieſer Inſelgruppe
allmählich die ſtetige Hebung des wirtſchaftlichen Niveaus herbei=
geführt
hätten. Die 5 Pflanzungen der deutſchen Plantagengeſell=
ſchaft
bieten das Bild einer tropiſchen Muſterlandwirtſchaft. Der
Fortbeſtand des Geſchaffenen hängt ab von der glücklichen Löſung
der Arbeiterfrage, welche das A und O jeder Kolonialwirtſchaft iſt.
Die Eingeborenen laſſen ſich zu dauernder Arbeit ſchwer heran=
ziehen
, und die Einführung fremder Arbeitskräfte hat ihre ſozialen
Gefahren.
Die Machtſtellung Deutſchlands im öſtlichen Polyneſien iſt
durch die Nivalität der Amerikaner und Engländer bedroht; Redner
gab verſchiedene Beiſpiele von den fortwährenden Intriguen und
Reibereien, mit welchen man den deutſchen Einfluß zu ſchwächen
ſuche, ſetzte aber hinzu, daß der Intereſſen auf Samoa deutſch
ſeien und daß Deutſchland rechtlich berufen ſei, die Vorherrſchaft
in dieſen Gebieten zu führen.
Ein weiteres Feld iſt unſeren Kolonialbeſtrebungen nun im
weſtlichen Teile des großen Ozeans geſichert. In unſeren neuen
Schutzgebieten ſtehen wir indes noch ganz im Kampfe mit einer
urſprünglichen Bevölkerung, die noch gar nicht in den Verkehrskreis
der Ziviliſation eingetreten iſt. Das Hauptaugenmerk der Koloniſten
hat ſich daher zunächſt auf eine methodiſche Erforſchung des Landes
gerichtet, eine Arbeit, die zwar einen großen Koſtenauſwand bean=
ſprucht
, der ſich aber mit der Zeit rentieren muß. Vier weſentliche
Reſultate ſind bis jetzt erreicht: 1) die Auffindung guter Häfen;
2) die Entdeckung eines ſchiffbaren Fluſſes im Innern des Landes;
3) die Entdeckung, daß die Schiffahrtsverhältniſſe längs der Küſte
ziemlich frei ſind; 4) die Auffindung anderer zu Kolonialzwecken
geeigneten Gebiete. Das Verhältnis zu den Eingeborenen iſt in
Kaiſer=Wilhelmsland inſofern günſtig als man keine Vorurteile zu
bekämpfen hat, da die Einwohner mit weißen Anſiedlern noch keine
ſchlimmen Erfahrungen gemacht haben. Schwieriger ſchon geſtaltet
ſich der Verkehr mit den Bewohnern des Bismarckarchipels, die
noch völlig Kannibalen ſind. Wegen ihrer großen Bedürfnisloſigkeit
kann auch hier der Tauſchhandel nur geringe Fortſchritte machen.
Dennoch ſchaut die Zukunft für den Plantagenbau auch auf dem
Bismarcksarchipel verheißungsvoll aus. Alles in Allem genommen
können wir daher einer ſtetigen geſunden Entwicklung unſerer
Kolonialintereſſen in der Südſee entgegenſehen.
Im ſtädtiſchen Hospital ſind im Februar ds. J3. folgende

Kranke verpflegt worden:
In Extrazimmern
10 mit 190 Pflegetagen, Erwachſene Kranke auf eigene Koſten 03 1391 Kinder 12 174 Hieſige erwachſene Armenkkanke 78 1672 Armenkinder 21)
383 Fremde erwachſene Armenkranke 58 829 Armenkinder Milglieder der Dienſtbotenkrankenanſtalt. 57 683 zuſammen 339 mit 5325 Pflegetagen

Im gleichen Monat des Vorjahres hat die Geſamtzahl der ver=
pflegten
Kranken nur 275 betragen.
In der Belegung der beiden ſtädtiſchen Pfründnerhäuſer
(Frankfurterſtraße und Dieburgerſtraße) iſt auch im Februar d. Js.
eine Aenderung nicht eingetreten. Alle vorhandenen Plätze (64)
ſind beſetzt und zwar mit 25 Männern und 39 Frauen, wovon 44
auf erſtere, 20 auf letztere Anſtalt kommen. - Im Armenhaus
an der Pallaswieſe ſtraße ſind 5 Männer, 1 Frau und 3 Kinder
neu aufgenommen, dagegen 4 Männer und 4 Kinder entlaſſen worden.
Der Inſaſſenbeſtand ſtellte ſich Ende Februar auf 33 Männer, 17
Frauenzimmer und 19 Kinder, zuſammen 69 Perſonen, eine bei
gegenwärtiger Jahreszeit erfreulich mäßige Ziffer.
Die Geſamtzahl der Studierenden auf der Landes=Univerſität
Gießen im Winterſemeſter 1887-1888 betrua 516, darunter 418
Heſſen, 98 Nichtheſſen; neu Immatrikulirte ſind darunter 91 ent=
halten
. Gegen das vorhergegangene Sommerſemeſter, mit 530
Studierenden iſt hiernach die Zahl etwas zurückgegangen, bleibt
aber höher als die Zahl für das Winterſemeſter 1886-1887 mit
nur 486 Studierenden. Auch diesmal iſt wieder die theologiſche
Fakultät mit 89 Studierenden am ſtärkſten vertreten; dann kommt
die Medizin mit 84 und die Rechtswiſſenſchaft mit 79, hier=
auf
die Forſtwiſſenſchaft mit 44 Studierenden.
- Bei der Mainzer Geflügel= und Vogel=Ausſtellung erhielt bei
der Abteilung Tauben Herr Ph. Fauſt=Beſſungen einen dritten
Preis.
* Kleine Mitteilungen. Ein Wagenwärter wollte im hieſigen
Bahnhof auf das Dach eines Perſonenwagens ſleigen, um eine Zug=
leine
zu ordnen, fiel jedoch herunter und trug hierbei einen Bruch
des rechten Vorderarmes davon.
Mitte Januar l. J. wurde
einem Bewohner der Roßdörferſtraße aus ſeiner Wohnung die
ſilberne Chlinderuhr entwendet. Am Montag Nach=
mittag
nun wurde die Uhr im Garten vor dem Hauſe, in einem
vom Regen durchnäßten Papier eingewickelt, vorgefunden.

. 52
0 Griesheim, 18. März. Die Holzpreiſe der beiden letzten
Verſteigerungen aus fiskaliſchen Waldungen in hieſiger Gemarkung
ſtellen ſich wie folgt: Tannenes Scheitholz pro Raummeter 6 bis
1½ Mark, eichenes Scheitholz pro Raummeter 8-10 M., tannenes
Stammholz pro Feſtmeter 18-25 M., eichenes Stammholz pro Feſt=
meter
40 M. Gegen die früheren Jahre ergiebt ſich für dieſes
Jahr ein durchſchnittlicher Mehrerlös pro Feſtmeter bei eichenem
Stammholz von 10 M. und bei tannenem Stammholz von 6 M.
J. Mainz, 11. März. Auf ein vom Biſchof Dr. Haffner
Namens der deutſchen Pilger von Rom an den Kronprinzen,
jetzigen Deutſchen Kaiſer, nach San Remo gerichtetes Ergebenheits=
Telegramm hat der Königl. preuß. Geſandte Herr v. Schlötzer, wie
das M. J.: mitteilt, Herrn Haffner folgendes Schreiben zugehen
laſſen: Euer Biſchöflichen Gnaden beehre ich mich im Auftrag
Seiner Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen Höchſt=
deſſen
Dank auszuſprechen für die guten Wünſche, welche Sie im
Namen der 800 deutſchen Pilger übermittelt haben. Indem ich
mich dieſes mir gewordenen hohen Auftrages hierdurch entledige,
bitte ich Euer Gnaden, den Ausdruck meiner ausgezeichnetſten Hoch=
achtung
zu genehmigen. Schlötzer.
4 Mainz, 12. März. Aus Anlaß des Ablebens des deutſchen
Kaiſers hat das biſchöfliche Ordinariat die Geiſtlichkeit an=
gewieſen
, daß in allen katholiſchen Kirchen der Diöceſe täglich von
-12 Uhr morgens Trauergeläute anzuordnen iſt.
Das hieſige Stadttheater bleibt bis zum kommenden Samstag
geſchloſſen.
J. Vom Rhein, 12. März. Während noch vor wenigen Tagen
die allgemeinen Klagen über den niederen Rheinſtand ertönten,
befürchtet man heute ſchon die Gefahr einer Ueberſchwemm=
ung
. Der Rhein und ſeine Nebenflüſſe ſteigen ſehr heftig; heute
iſt der erſtere nahezu einen halben Meter gewachſen. Gleich ſchnelles
Steigen wird vom Oberrhein, Neckar und Main gemeldet. Aus
dem Mainkanal wurden geſtern aus den Schleuſen die Nadeln ent=
fernt
und heute ſind die Thore der Schleuſen ſchon überfluthet, ſo
daß der Betrieb eingeſtellt und die Kettenſchleppſchiffahrt aufgehoben
werden mußte.
Verlin, 12. März. Ueber den Depeſchenverkehr am 8. und
9. März wird berichtet: Schon in den Nachmittagsſtunden des 8.
war der Andrang zum Haupt=Telegraphenamt ein ganz ungewöhn=
licher
. Der Geſammtverkehr am 8. belief ſich auf 29378 Telegramme
mit 799926 Worten. Am 9. März erreichte derſelbe die in Berlin
noch nicht dageweſene Zahl von 36 615 Telegrammen mit 1115551
Worten in den verſchiedenſten Sprachen und nach allen Weltteilen.
Sämmtliche irgend verfügbare Beamte waren herangezogen, alle
Apparate, auch die des an dieſem Tage geſchloſſenen Börſenamts
waren zur Bewältigung dieſer Maſſen in Thätigkeit. Die Zahl
der in den ſchlimmſten Stunden im großen Betriebsſaale gleichzeitig
beſchäftigten Beamten belief ſich auf 346 Köpfe, die der Apparate
auf 230 Stück. Daß es raſtloſen und ſchnellſten Arbeitens bei Tag
und Nacht bedurfte, um den Andrang zu bewältigen, iſt ſelbſtver=
ſtändlich
. Jeder ſetzte die letzte Kraft ein.
Wien, 12. März. An der Univerſität veröffentlicht ein Ausſchuß
einen Aufruf behufs einer Trauerfeier für Kaiſer Wilhelm. Die
deutſche Studentenſchaft von Prag entſendet den Obmann der Leſe=
halle
nach Berlin. Der Gemeinderat von Salzburg beſchloß in
außerordentlicher Sitzung, der Berliner Stadtvertretung ſein Beileid
auszudrücken und einen Kranz zu ſenden. Im Gemeinderat von
Graz hielt der Bürgermeiſter Portugall eine Trauerrede; die Ge=
meinde
ſendet einen Kranz aus Lorbeer und Edelweiß. In Prag
hielt Schmeykal eine Trauerrede im Grand Hotel vor den Vertretern
der deutſchen Vereine; ebenſo fand eine Trauerkundgebung der deut=
ſchen
Geſangvereine in Prag ſtatt. In Brünn beſchloß der Turn=
verein
einen Trauerkommers.
In Linz hielt der Bürgermeiſter in einer außerordentlichen
Sitzung des Gemeinderats eine von den Anweſenden ſtehend an=
gehörte
Anſprache, in welcher er im Namen der Bevölkerung der
tiefen Trauer über das Hinſcheiden des Kaiſers Wilhelm Ausdruck
gab und mitteilte, er werde an das Stadtverordneten=Collegium in
Berlin telographiſch die Bitte richten, namens der Landeshauptſtadt
von Oberöſterreich einen Kranz am Sarge des Kaiſers nieder=
zulegen
.
[2850
Darrkſcgztrtg.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme und die
zahlreichen Blumenſpenden bei der Beerdigung unſerer Schweſter,
Schwägerin und Tante
Fräulein Elisabethe Jakoby
ſagen wir hiermit Allen unſern innigſten Dank.
Beſſungen, 12. März 1888.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.