Darmstädter Tagblatt 1888


08. März 1888

[  ][ ]

19
1
RETUUN
CGLOON

¾.
5
500
72½
897)
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24.
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550)
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5

70)
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12-

40)
64)
800
950
2

1
2)

Abonnemenlapreis
vierteljührlich 1 Mark 50 Pf. ind.
Oringerlohn. Auswürts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſiaufſchlag.

151. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

lluſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
verdmangenommmi n Darnh ad=
von
der Expedition Rheinſtr. Xe 23.
m Beſſungen von Frier. Bllhe
Holzſtraße Nr. 12, ſowie auſwäm
von allen Annonen=Ewpeditiana.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Lreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

N8 48.

Donnerstag den 8. März.

1888.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Invalidenbücher behufs Abſtempelung in den Revieren bis zum 27. I. Mts.
abgegeben, ſowie am 1. k. Mis. daſelbſt wieder abgeholt werden können und wird hierbei wiederholt an die genaue Ab=
änderung
des Quittungsſchemas durch die Invaliden ſelbſt und die Beifügung der Unterſchrift erinnert.
Darmſtadt, den 1. März 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
(2304

Bekanntmachung
Zur Richtigſtellung der Verzeichniſſe über die Erhebung der Recognitions=
gebühr
für Kanal=Anſchlüſſe iſt es erforderlich, elwa erfolgten Beſitzwechſel von
Hofraithen, welche an die Kanaliſirung angeſchloſſen ſind, anzuzeigen.
Wir erſuchen alle diejenigen früheren Hausbeſitzer, deren Hofraithen ſeit
unſerer letzten Bekanntmachung in leicher Angelegenheit vom 13. April v. J3. in
andere Hände übergegangen ſind, dieſen Beſitzwechſel innerhalb acht Tagen bei uns
ſchriftlich anmelden zu wollen, damit die Recognitionsgebühren den jetzigen Eigen=
thümern
in Rechnung geſtellt werden können.
Darmſtadt, den 5. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[2436

1
2.
72
90
221)
50¾
29)

Behanntmachung.
Die Lieſerung des beim ſtädtiſchen Tiefbauamt im Etarsjahr 1888ſ89 erfor=
derlichen
Bedarfs an gewöhnlichem und gummirtem Hanfſchlauch ſoll im Wege der
Submiſſion vergeben werden.
Das zunächſt benöthigte Quantum beträgt:
60 Meter gumm. Hanfſchlauch von 55 Mm. i. D.,
40
40


Offerten nebſt Proben ſind bis
Dienstag den 20. d. Js., Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bedingungen liegen auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26, zur Einſicht offen. nen die Abfuhrſcheine gegen Hinterlegung
Darmſtadt, am 5. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter.
[2437

Verſtrigrrung.

Den 15. dieſes Monats, Vormittags 10 Uhr,
werden im Hofe des Leughauſes ausrangirte Gegenſtände, als:
Metalle, Laue, Pappe, Sandſteinplatten, Leder ꝛc.,
öffentlich meiſtbietend gegen Baarzahlung verkauft.
Artillerie=Depot Darmſtadt.

Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß der Eva Linck zu Beſ=
ſungen
gehörigen Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 1946 266 Hofraithe Rückert=
ſtraße
,
III. 19406 117 Grabgarten
da=
ſelbſt
.
Montag den 12. Mürz d. Js.
Vormittags 1½ Uhr,
auf hieſigem Rathhaus zum dritten und
letzten Male öffentlich meiſtbietend ver=
ſteigert
.
Beſſungen, den 7. März 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Weimar.
12439

Stammholz=Verſteigerung
im Eberſtädter, Gemeindewald.
Die am 20. Februar l. J8. im hie=
ſigen
Gemeindewald abgehaltene Stamm=
holz
=Verſteigerung iſt genehmigt und kön=
der
Bürgſcheine auf der Großh. Bürger=
meiſterei
in Empfang genommen werden.
Erſter Abfuhrtag: 8. März l. Js.
Eberſtadt, den 5. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
(2440
Müller.
Für Banunternehmer und
Fuhrleute.
Für die Schießplatz=Anlagen ſucht die
unterzeichnete Behörde gute Gartenerde
anzukaufen, welche ſich, während der jetzt
(2438 beginnenden Bauthätigkeit, beim Aus=
91

[ ][  ][ ]

914
ſchachten der Fundamente ergiebt; auch
iſt der Ankauf von Lehm beabſichtigt.
Offerten werden entgegengenommen:
Liebigſtraße 9, 2 Treppen.
Schießplatz=Verwaltungs=
Commiſſion. (2441

Wie nouon baumwollenon,
610
BUIEAzUUO
Estremadura.
Doppelgarne,
Sommer-Aerino.,
in roh, gebleicht und farbig,
empfiehlt zu äußerſt billigen
Preiſen
Anton Schmidt,
Ludwigsſtr. 8. (442

Nr. 48
Holzuerſteigerung.
Montag den 12. März l. Js., Vormittags 9 Uhr
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen aus dem Gemeindelaubwald, Driſtrict
Dieterſchlag. Franzoſenberg, und Ständige Weide, folgende Holzſortimente ver=
ſteigert
:
2 Rm. Eichen=Scheiter, 62 Rm. Buchen=, 39 Rm. Eichen=, 215 Rm. Kiefern=
4 Rm. Erlen=Knüppel, 4040 Stück Buchen=, 880 Stück Eichen=, 2820 Stück
Kiefern=, 100 Stück Weichlaub=Wellen und 8 Rm. Eichen=Stöcke, und
Dienstag den 13. März l. Js., Vormittags 9 Uhr,
ſan Ort und Stelle:
68 Stück Eichen=, 95 Stück Lärchen=, 50 Stück Nadel=, 4 Stück Eſchen=,
1 Birkenſtamm von verſchiedener Länge und Durchmeſſer, ſowie 9 Stück
Eichen=, 4 Stück Buchen=, 2 Stück Eſchen=Derbſtangen, 266 Stück Nadel=
Derbſtangen und 155 Stück Nadel=Reisſtangen
verſteigert. Sämmtliches Holz iſt für Wagner und Zimmerleute geeignet.
Zuſammenkunft der Steigliebhaber am Alexandertempel. Wegen näherer
Auskunft wolle man ſich an den Forſtwart Lehr wenden.
Beſſungen, den 5. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(2312
Berth.

Taizzar

Hechte,
LAmder,
Harpfen,
Schelläsche,
S0les.
Theodor Stommor,
Eliſabethenſtraße 14. (2443
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Vertiger Anzug, circa Mk. 40 bis Mk. 80.
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ſeit einem Menſchenalter gegen
Rheumatismus und Gicht be=
währt
, werden, allen Leidenden
Vhierdurch in empfehlende Erinne=
rung
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Friedr. Schaofor.
Großherzogl. Hoflieferant,
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Dieſes hochfeine, vollkommen unſchädliche und ſehr aromatiſche Zahnpulver iſt
eines der vorzüglichſten Schutzmittel gegen Diphtheritis, Keuchhusten
und Hundſüule ſowie alle andern gefährlichen Krankheiten, welche durch Ein=
athmen
giftiger Pilzkeime hervorgeruſen werden, indem es die oft äußerſt gefähr=
lichen
Sporen oder Keimkörner der Pilze, welche beim Athmen in den Mund, in den
Speichel, in das Blut und in die Lunge gelangen, zerſtört und vernichtet. Es iſt
außerdem ein vortreffliches Mittel, die Zähne geſund und blendend weiß zu erhalten,
indem es dieſelbe vor Verderbniß, Hohlwerden und Fäulniß ſchützt, die geſunde
roſenrothe Farbe des Zahnfleiſches erhält, die krankhaften Wucherungen desſelben
verhindert u. dem Hauche, dem Athem, einen äußerſt lieblichen Wohlgeruch verleiht.
Preis: große Schachtel 80 Pfg., kleine Schachtel 60 Pfg.
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[1612

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bis Mk. 1.80.

[ ][  ][ ]

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Ludwigsſtraße

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Kaffee sehr ähnliches gesundes und kräftig wohlschmeckendes Getränk.
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= geben. Näher. in der Exped. (2447

[ ][  ][ ]


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Nach ſtattgehabter, jetzt beendeter Inventur kommen die ganzen Reſtbeſtände, ſowie ſämmtliche neu eingetroffenen Waaren, welche ich in
Verbindung mit noch 3 ſüddentſchen Geſchäfsfreunden auf einer der größten Waarenverſteigerungen tont prix erworben, zu

ganz undenLban
Peenen
goͤllligen
zum ſchleunigen Ausverkauf. Wenn ſchon bisher, betreff Billigkeit, die größten Anſtrengungen gemacht wurden, ſo hat ſich die Geſchäftsleitung
ganz beſondere Mühe gegeben, geringwerthige Artikel überhaupt nicht zu führen, ſondern ausſchließlich beſte und feinere Qualitäten zu ſo
niedrigen Preiſen auszulegen.

Ganz ſchwere doppeltbreite Wollentuchlamas in dkl. Farben, früher
Mtr. 2 M. jetzt Mtr. 85 Pfg. und 1 M. Schwerſte reinwollene Ze=
phyr
=Lamas (Ladenpreis 2.50 bis 4 M.) jetzt Mtr. 125, 1.50 und
1.75 M. Ganz ſchwere gewalkte waſchechte Zwirnlamas für gute Haus=
kleider
, jetzt Mtr. 30-40 Pf. Ca. 3000 Mtr. doppeltbreite echtſchwarze
Cachemirs auf gezwirnter Kette, jetzt Mtr. 60 u. 75 Pf. Ganz ſchwere
doppeltbreite reinwoll. Zephyr=Cachemirs und Crepe de UInde per Mtr.
90 Pf. 1 M. u. 1.25 M. Ein Rieſenpoſten allerſchwerſte doppeltbreite
Double=Tuch=Cachemirs (dieſe Qualitäten ſind beſſer wie Seide) ſtatt
3-6 M. jetzt per Mtr. 1.50, 2 u. 2.50 M. Ca. 800 Mtr. allerfeinſte
Satin=Atlaſſe 80 Ctm. breit, in den neueſten hellen u. dunklen Farben für
Geſellſchaftstoiletten jetzt per Meter 75 Pfg. Eine Partie dunkelgewirkte
große Herrentaſchentücher, früher Stück 75 Pf. jetzt 6 Stück für 1 M.
Ca. 400 Stück ſchwere weiße Piqus=Waffeldecken mit geknüpfter Franſe,
jetzt Stück 75 Pf. Eine Partie altdeutſche Poktierenhalter (Meſſingketten
mit metallverzierten Eichenholzkugeln) früher 2 M. jetzt per Halter 40 Pf.

Neue wollene u. halbſeid. Beige=Kniggerbogger=Kleiderſtoffe in dunkeln u.
Mittelfarben, ſtatt 1 M. jetzt per Meter 30 u. 40 Pfg. Schwere dop=
peltbreite
Tuch= u. Cachemirrobenſtoffe nur in den neueſten Deſſins,
ſtatt 2-3 M. jetzt per Mtr. 65, 80 Pf. und 1 M. Ganz feine rein=
wollene
doppeltbreite uni u. kleingemuſterte Beige=, Crepe= u. Voil= Roben=
ſtoffe
per Mir. 1 M. u. 1.20 M. Hochfeinſte doppeltbr. reinwollene!
Nouveautés für Roben ſtatt 4-6 M. jtzt M. 1.50 bis 2 M. Schwarze
Panamas u. Alpaccas für Schürzen per Mtr. 35, 40 u. 50 Pf. Ein ſehr
großer Poſten ſchwarzer u. farbiger Lyoner u. Crefelder Reinſeidenſtoffe,
wie Faille=france, Satin=Merveilleux, Satin=Luxor, Satin=Rhadame u.
verſchiedene andere beſte Qualitäten trotz des rapiden Seidenaufſchlages
jetzt (in Reſten von 10, 12, 14 u. 16 Mtr.) per Mtr. 2, 2.50, 3, 4 u.
5 M. (wirkl. Werth 4.50-10.50 M.) Elſäſſer beſte baumw. Kleiderſtoffe
als waſchächte Madapolam, Cretonne, echte Blaudruck u. ſchwerſte Piqués,
jetzt per Mtr. 30 und 40 Pf. Ein ganz großer Poſten ca. 800 Zim=
mer
= und

des reellen Werthes. Eine Parthie 1.40 x 2 Mtr. große Parquet=
rahe
Sophateppiche, Stück 2 M. 1.40 2e 2 Mtr. große Holländ.
Sophateppiche, ſchwer gewirkte Waare, Stück 3 und 4 M. 1.40 2 2
Mtr. große Prima Germania=Sopha=Teppiche Stück 4.50, 5 und 6 At.
1.40 c 2 Mtr. große Plüſch= und engl. Tapeſtryteppiche, ganz neue
Deſſins (ſtatt 20-25 M.) jetzt 8.50, 10 und 12 M. 1.40 2c 2 Mtr.
große Tournah=, Velour=, echt Brüſſel= und ſchwerſte Gala=Plüſchteppiche,
jetzt 13.50, 15. 18-25 M., ca. 600 Stück ganz gr. Zimmer= und

Salonteppiche in Smyrna, Axminſter, Tournah, Brüſſel, Velour, Tapeſtrh 50 Pf. Große Taſchentücher fürj Damen per Dtzd. 1 M. und 1.50 M.
und verſchiedene andere Sorten in allen gangbaren Größen nach den Große reinleinene Taſchentücher ür H. und D. jetzt per Dtzd. 1.90,
neueſten Zeichnungen, jetzt für den dritten Theil des Werthes. Große 2 u. 3 M. Ganz feine reinlein. Bielefelder u. engl. Taſchentücher ſſtatt;
Plüſch= und ſchwerſte Panama=Bettvorlagen Stück 1.50 und 2 M. 6 bis 15 M.) jetzt per Dhd. 4, 5, 6u. 7.50 M. Große Damaſt=Servietten
Große abgepaßte engliſche Tapeſtry=Bettvorlagen, neueſte Deſſins, jetzt Dtzd. jetzt 3.50, 4u. 5 M. Schwerſte reinleinene Damaſt u. Drelltiſch=
1.50, 2 und 2½ M. Gr. echte Brüſſel=Bettvorlagen ſtatt 7-10 M. tücher, Stück 1, 1.25, 2 u. 3 M. Große Bettdecken in Pique und
jetzt Stück 3 und 4 M. Ganz große echte Tournah=Velour=Bettvor=Waffel mit dicker geknüpfter Franſe von 1.50 bis 5 M. Folgende Poſten,
lagen Stück 5 M. Große beſte Baumwollatlas=Steppdecken 5 und welche zum Theil auf dem Transport über See an den Kanten u. Webenden
6 M. Größte Wollatlas=Steppdecken mit der Hand, in den ſchönſten nur unbedeutend naß geworden und olche, die unmerklich auf dem Trans=
Zeichnungen ausgenäht, in blau und bordeaux Farben, jetzt Stück port gelitten, werden jetzt in Reſten und Coupons ſpottbillig abgegeben.
10, 12 und 14 Mark. Seidenatlas=Steppdecken, größte Sorte und Ganz ſchwere engliſche Dowlas und appretfreie weiße gebleichte Haus=
ſchönſte
Handarbeit in mattblau, grenat und bordeaux Farben, früher Uuche Meter 25 und 30 Pf. Waſchechte gute Bettüberzüge Mtr. 25 u.
52 M., jetzt Stück 22 M. Abgepaßte Chenille= und Memphis=Por=140 Pfg. Ganz ſchwere ⁶⁄ breite Zwirn= und Damaſt=Bettüberzüge
tieren, nur in beſter Qualität a Stück 7, 8 und 10 M. Große ab= Meter 40, 50 u. 60 Pfg. Ganz ſchwere Cöper Bettbarchente ⁶⁄ breit,
paßte Chenille=Plüſch=Tiſchdecken in den neueſten großartigſten Deſſins, Meter 60 und 80 Pfg.
⁶⁄₄ breite echte Druckleinen für Schürzen ſvon
Stück 450, 6 und 7.50 M., Werth 10-15 M. Große Manilla- beiden Seiten bedruckt) Mtr. 50 und 60 Pfg., 6 u. 10
Bett=
breite

Tiſchdecken mit gewirkter Borde und Franſe Stück 1 M. Große barchente und Betttuchleinen erſtaunlich, billig. Große lechte Cophu-
gewirkte
Manilld= Gobelin=
ppr
. paarrcpr.
Oerie.
decke
4.
nor=
Cork.

1.25 M. Ganz ſchwere ungebl. Weſtfäliſche und Gebirgs= Hausmacher=
leinen
in ganzer Breite für Betttücher, jetzt per Mtr. 85 Pf., 1 M.
und 125 M. Abgepaßte leinene Handtücher mit rother und blauer
Borde, jetzt per Ohd. 2.50 M. und 350 M. Ganzſchwere abgepaßte
leinene Drell=Stubenhandtücher, jetzt per Dtzd. 3,50, 4 und 5 M.
Schwerſte leinene Damaſt= und Jaquard=Stubenhandtücher, das halt=b
barſte, was darin fabricirt wird, jetzt per Dzd. 6 M. Ganz feine ge=
ſäumte
Batiſt=Kindertaſchentücher mit ſchöner Bordüre, jetzt ½ Dtzd.

2.
2
18

[ ][  ][ ]

618

Rheinſalm, Auſtern,
Turbot,
Hummern,
Seezungen,
Hechte,
Zander,
pr. Pfd. 50 u. 60 Pf., Karpfen,
Backfiſche,
Cabliau,
pr. Pſd. 60 u. 70 Pf., Hechte
Schellfiſche, auf Eis per Pfund
40 und 45 Pfg.
70 Pfg.,
Schollen,
zum Backen und
Sieden.
Grüne Häringe
Friſch gewäſſerten Labberdan
und Stockfiſch.

Nr. 48
2455) Caſerneſtr. 64 iſt die Parterre=
Wohnung. beſtehend aus 5 Zimm., Küche,
Magdkammer und ſonſtigem Zubehör per
ſofort zu vermiethen. Näheres zu erfr
Riedeſelſtraße 70.
Tar
4

im Eckhauſe Obergaſſe Nr. 1, gegen=
über
der Infant=Kaſerne, zu vermiethen.
1894) Heidelbergerſtraße, nächſt
der Artillerie=Kaſerne, Stallung für
6 Pferde (mit ſehr guter Einrichtung),
Remiſe, ſowie Burſchenzimmer, alsbald
zu vermiethen. Näheres Riedeſelſtraße 35
Ein großer, heller Laden,
mit Wohnung. auch als Wirthſchaft ge=
eignet
, zu verm. Näheres Exped. (2108

Hoflieferanten.
[2454

natirervzis

4.
452
44)
2A
Lr= .

Wilhelmſtraße 16
iſt der obere Stock, beſtehend aus
6 Zimmern, Küche mit Speiſekam=
mer
, Bodenraum, Keller, Burſchen=
zimmer
im Souterrain, Stallung
für 4 Pferde und Gartenantheil
vom 1. April an anderweitig zu
A vermiethen. Zu erfragen bei der
Expedition d. Bl. oder bei B. L.
4 Trier, Ludwigsſtraße 10. (13183


202) Neckarſtraße 24 der 3. Stock,
6 Zimmer, Küche nebſt allem Zubehör,
per 1. April d. J. zu vermiethen.
Näheres im Laden.
779) Beſſ. Carlsſtr. 3 fünf Zimmer,
nebſt allem Zubehör, abgeſchloſſ. Vorpl.,
Waſſerltg., Bleichplatz. Nach Wunſch kann
auch ein Theil der Manſarde beigegeben
werden. Näheres 2. Stock.
877) Beſſ. Holzſtr. 32 eine Wohng. im
2 St., 3 Zim., abgeſchl. Vorpl., Dachzim.,
Waſſerltg. und Garten. Näheres 34.
1036) Caſerneſtraße 64 iſt die Par=
terrewohnung
mit 5 Zimmern zu verm.
Am beſten wäre die Wohnung für einen
Herrn Offigier paſſend.
1259) Ecke der Grafen= u. Wieſen=
ſtraße
2 eine Wohnung im 1. Stock,
5 Zimmer nebſt Zubehör, Waſſerltg. ꝛc.,
an eine rubige Familie per 1. Mai z. v.
2333) Capellplatz 12 die Parterre=
Wohnung per 15. Mai an eine ruhige
Familie zu vermiethen.
2334) Mühlftr. 60 iſt der 1. Stock
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
Näheres parterre.

459) Saalbauſtraße 41 parterre ein
möblirtes Zimmer.
720) Caſinoſtraße 11 ein nett möbl
Zimmer ſofort zu vermiethen.
1521) Saalbauſtr. 37 ein möbl. Z.
1688) Mühlſtraße 12 ein freundlich
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2015) Grafenſtr. 2 ein fein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
2456) Kirchſtraße 21 ein gut möbl.
Zimmer zu vermiethen.
2457) Waldſtr. 11 Stb. möbl. Z. u. Kab.
2458) Blumenthalſtr. 41, 2. St., ein
möl. Zimmer an einen anſtändig. Herrn
per ſofort.

2342) Ein junges Mädchen mit beſten
Zeugniſſen, bewandert im Kleidermachen,
ucht Stelle als beſſeres Hausmädchen.
Näheres Expedition.

2343) Mädchen, welche alle häus=
lichen
Arbeiten verſehen können, empfehle
ich den geehrteſten Herrſchaften aufs Ziel.
Frau Uhrig, Kiesſtraße 18.
2346) Eine in der Putz=, Kurz=
Weiß= und Modewaarnbranche
gewandte Verkäuferin ſucht Stellung
zum alsbaldigen Eintritt. Nüh. i. d. Exped.
Ein ordentliches Mädchen
mit guten Zeugniſſen ſucht auf Oſtern
Stelle durch Frau Zulauf, untere Sand=
traße
Nr. 40.
2459) Eine perfekte Köchin
ucht Stelle auf Oſtern. - Zu erfragen
Marienplatz 8, Hinterbau.
2265) Ein Techniker ſucht ſofort
Stelle. Näheres in der Expedition d. Bl.

2460) Perfekte Köchinnen, ſowie an=
dere
brave Mädchen mit guten Zeugn.
ſuchen auf Oſtern Stellen. Stellenbüreau
Frau E. Bauer, Ludwigsplatz 3, 1. St.

2272) Für die Kleinkinderſchule, Mauer=
ſtraße
, wird auf Oſtern ein Mädchen
geſetzten Alters, im Kochen nicht uner=
ahren
und mit guten Zeugniſſen verſehen,
in die Küche geſucht. Anmeldungen wer=
den
Promenadeſtraße 53 bei Frl. Baur,
oder in der Anſtalt, Mauerſtraße, entgegen=
genommen
.
1979) Ein brabes, zuverläſſiges Mäd=
chen
, welches kochen kann und die Haus=
arbeit
gründlich verſteht, wird auf Oſtern
zu miethen geſucht. Gute Zeugniſſe er=
forderlich
. Näheres in der Exped. d. Bl.
2353) Brave Mädchen erhalten für
hier und auswärts ſehr gute Stellen.
Frauks Stellenbüreau, Eliſabethenſtr. 4.
235) Ein Mädchen
mit guten Zeugniſſen, das kochen kann u.
die Haushaltung verſteht, wird geſucht.
Heinrichſtraße 104.
2461) Mehrere brave, ſolide Mädchen
erhalten in kleinen, ruhigen Haushaltungen
ſehr gute Stelle. - Stellenbureau Frau
Luckhaupt, Graſenſtr. 16.
2462) Geſucht auf Oſtern in eine
Haushaltung von zwei Perſonen ein
kräftiges Mädchen,
das ſelbſtſtändig kochen kann. Zu erfr.
zwiſchen 12-2 Uhr Wilhelminenplatz 17
im erſten Stock.
2463) Ein fein. Hausmädchen, nicht
unter 20 J., gegen hoh. Lohn nach ausw
geſ. Franks Stellenb., Eliſabethenſtr. 4.
2359) Eine reinliche Frau zum Weck=
tragen
geſucht. Friedrich Fwuld,
kath. Kirche 12.
2364) Ein junger Handarbeiter, der
auch eine Bohrmaſchine bedienen kann,
geſucht. Arheilgerſtr. 7.
Diemer.
Geſucht per 1. April ein gewandter,
zuverläſſiger, unverheiratheter Diener.
Nur ſolche, welche beſte Zeugniſſe auf=
zuweiſen
haben, wollen ſich melden in der
Expedition d. Bl.
[2420
Offene Lehrſtelle!
Auf Oſtern ſuche ich einen Lehrline
mit guter Schulbildung in mein Papier
und Schreibwaarengeſchäft.
L. B. Müller,
Schulſtraße 14. (1823

1879) Einen braven Lehrling ſucht
Philipp Kraus, Spenglermeiſter,
Kiesſtraße 27.

[ ][  ][ ]

1)
½

619

Nr. 48

Retto-Blauz der Darmstädter Volksbank s. G.
pro 31. Dezember 1887.

Activa.

Passiva.

1. Caſſa= und Coupons=Conto
Haus=Conto Gankgebäude Steinſtr. 2)
3. Immobilien=Conto (Haus Schloßgarten=
ſtraße
47)
4. Vorſchüſſe.
5. Effecten=Conto
6. Wechſel= und Wechſel=Zncaſſo=Conio.
7. Debitoren=Conto
8. Mobilien=Conto.
3.. Zinſen=Conto

M. Pf. Ml. Pf. 48418 53 1. Stammantheile 554052 14 56087 50 2. Capitalien von Privaten 6401 83 3. Sparkaſſe=Cont. 531133 H1 36600 63 4. Creditoren=Cont. 106777 79 568943 42 5. Reſervefonds
74463. 7 23818 27 6. Gewinn=Reſerbe= u. Del= 122796 64 credere=Conto
25536. 23 100000 636312 06 7. Acceptationen=Conto 1652 15 1140 8. Zinſen=Conto 719 73 3117 42 9. Dividende, Verbandsbeiträge ꝛc. 35130 17 10. Bankverkehr 161368 15. 1491235 4. 497235 247

Die Dividende iſt von der Generalverſammlung auf 6¹ pCt. feſtgeſetzt worden und wird an unſerer Caſſe gegen
Vorlage der Stammantheilbücher ausbezahlt beziehungsweiſe gutgeſchrieben.
Darmstidter Vollsbamla,
eingetragene Genoſſenſchaft.
Bornhardt. Rohde. Geminder.
ei=

1
Krankenwärter=Stelle.
Geſellſchaft
Eintragt,
In dem Bürgerhoſpital zu Worms iſt

Die verehrlichen Mitglieder, welche Bücher aus der Bibliothek
entliehen haben, werden hiermit erſucht, dieſelben ohne Ausnahme
nächſten Freitag oder Samstag, in den Nachmittagsſtunden von
1-4 Uhr, zum Zwecke der Neu=Aufſtellung eines Catalogs zurück=
Zuliefern.
Wegen Wieder=Ausgabe der Bücher erfolgt beſondere Mit=
theilung
.
Darmſtadt, den 6. März 1888.
[2429
Der Vorstand.
Freitag den 9. März 1888:
Hauptproße
zur
dramatisch-Muoikalischen Aufführung
zum Beſten unßemittelter Lehrerwitiwen des groß=
herzoglhums
Heſſen,
veranſtaltet vom Academiſchen Verein an der Techniſchen Hochſchule.
I. Probe des muſikaliſchen Theils.
II. Probe des dramatiſchen Theils.
Anfang 8 Uhr.
Karten zur Hauptprobe ſind am Abend an der Kaſſe zu 50 Pfg. zu haben.
[2409
Bas Comite.

iſt die Stelle eines Krankenwärters, ver=
bunden
, mit einer Remuneration von
300 M. und freier Station, per 1. April
a. c. zu beſetzen. Reflektanten wollen
ihre Geſuche bei unterzeichneter Stelle
einreichen.
[2365
Hospitalſecretariat Worms.
H. Relmhard,
Privat=Krankenpfleger,
22 Saalbauſtraße 22, empfiehlt ſich im
Massiren, kalten Abreibungen ato.
ſowie in der Hülfeleistung der
Kraukenpllege.
[2465
Prompte, gewiſſenhafte Bedienung.
Zu miethen geſucht
ein Parterre=Local zum Geſchäftsbetrieb
(4 bis 5 Näume, kein Laden) mit etwas
Hof, womöglich in der neuern Stadt.-
Offerten beſorgt F. Winter, Promenade=
ſtraße
5I.
[2336

L.adem

Geſchäfts=Empfehlung.
Der Unterzeichnete empfiehlt einen ausgezeichneten ſpaniſchen Rothwein und
Sherry in Flaſchen, aus dem Lager der Frau Heyer zu billigen Preiſen.
VaC. Hartmamm,
zur Kanone.

mittlerer Größe, in guter Geſchäftslage,
wird für ein feines Geſchäft zu miethen
geſucht. Offerten mit genauer Preis=
angabe
unter E. F. G. an die Exp. 12335
Puf Nachhypothek auf eine Hofraithe in
54 beſter Lage hieſiger Stadt (mit ver=
bleibendem
bedeutendem Ueberſchuß an
Taxationswerth) wird ein Darlehen von
2000 Mark
geſucht. Gefl. Offerten mit Zinsforderung
unter A. 79 an die Expedition. (2339

[ ][  ][ ]

Nr. 47

und por Bahn ohno
Verpackung aller Art
bei grösster
umd billigem

Gl6 aobGtkranspoTLAnstald

von

Aülor Land per Aehse
STT
Umladung, ſowie
beſorgt unter Garautie
Pünkrdichkeit,
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DD.

Dr. Wieh aelis.
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mittel Für jodes 1lter.
Tuockmässig als Ersatz für Thee und Kaffes.
Eum medicinischen Gebrauch bei katarrhalischen Aſſectionen
der Verdauungsorgane, selhst hei Säuglingen zoitweise als
Ersate für Miſoh, besonders bei diarrhæischen Auständen mit
sicherer Wirkung anzuwenden.
Anerst in der unter Leitung des Herrn Prof. Dr. Senator.
stehendon Poliklinik des Augusta-Hospitals zu Verlin mit
ausserordentlichem Erfolge angewandt.
(Siehe,Dentsche Medicinische Wochenschrift- Nr. 40. 1885.)
500 Gr. Büchse, Verkauf HE. 2.50
250
1.30
Probe-Büchse
0.50
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Erfolge anf Franco-Anfragen gratis.
Alleinige fabrikanten:
Gebr. Stollverchi,
Eöln A. Rh.
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poſtlagernd.
[2432
Es wird in der Nähe der unteren
Annaſtraße ein trockner, verſchließbarer
Raum
zu miethen geſucht, um zwei Velocipede
unterzubringen. Gefl. Offerten Anna=
ſtraße
34½.
[2468

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Mathildenplatz 1

Fin junger Mann wünſcht bürgerl.
C Mittagstiſch. Das Eſſen wird
abgeholt. Offerten mit Preisangabe in
der Exped. d. Bl. niederl. u. C. S. (2369

Lehrlingsſtelle
für einen braben, jungen Mann zum Ein=
tritt
per 15. März oder nach Oſtern.
Befähigte Lehrlinge werden unter
meiner perſönlichen Anleitung bis zum
Schluſſe der 2½jährigen Lehrzeit zu
durchaus brauchbaren u. erwerbstüchtigen
Kaufleuten herangebildet.
M. Heyer, Papierhandlung,
Ernſt=Ludwigsſtraße 8. (2466
Abfuhr-Anstalt Carlshof
entfernt Latrine und Aſche.
Gefl. Beſtellungen an
11608
F. P. Pitthan.
Es können noch einige Herren
gulſon bürgorl. Mittagstisch
erhalten. Daſelbſt ſind auch 2 möbl.
Zimmer per 1. Aprit, mit vollſtändiger
Penſion, wieder zu vermiethen.
Zu erfr. in der Expedition. (2467,

empfiehlt alle ins Colonialwaa=
renfach
einſchlagenden
Artikel, 114980
in nur beſten Qualitäten ſtets
zu den billigſten Preiſen.

HORIL LAIIV.
Mathildenplatz I.

1566) 20-30 ordentl. Jungen u.
Mädchen für leichte, ſaubere, lohnende
Arbeit geſucht.
Aug. Mohlstadt & Cie.,
in Beſſungen.
Hin jg. Kaufmann ſucht freundl. möbl.
C Zimmer zu miethen. Offerten mit
Preisangabe incl. Bedienung an die Expe=
ition
d. Bl. unter A. E. 100. (2469
Fine Frau empfiehlt ſich als Aushülfe
im Kochen. Annaſtr. 10, Manſarde.

Ein Mädchen mit guten Zeugniſſen,
E⁄, welches in Küche und Hausarbeit
erfahren iſt, ſucht Stelle durch Frau
Fiſcher, kleine Ochſengaſſe 6. (2471
2 Arbeiter können Koſt u. Logis erhalten.
G Holzſtraße Nr. 7 im Laden. (2255

5

76

[ ][  ][ ]

Nr. 48
Liefern xtammholz
Verkkeigerung.
Montag den 12. und Dienstag den 13. März l. Js, von
Vormittags um halb 10 Uhr an,
werden in dem Gemeindewald zu Eberſtadt, Diſtrict Klingsäckertann:
300 Stück Kiefern=Stämme
von 20 bis 50 Emtr. Stärke,
an Ort und Stelle verſteigt. Die Zuſammenkunft iſt auf der Schlangenſchneiſe
am Uebergang der Main=Neckarbahn. Bemerkt wird, daß ſich unter den Stämmen
eine Anzahl dürre ſchöne Stämme befinden.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſchaft wird das Holz bis Ende September
l. Js. verbürgt.
Eberſtadt, den 6. März 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
[2472
Müller.

Samstag den 10. März 1888
in sämmtlichen Räumen des Saalbaues:

und daranffolgender EALLILL.

zum Beſten unbemittelter Lehrerwittwen des Großherzogthums Heſſen
veranſtaltet
vom Akademiſchen Verein an der Techniſchen Hochſchule
unter gütiger Mitwirkung des Herrn R. Müller, früherem Concertmeiſter des
Bilſe'ſchen und Philharmoniſchen Orcheſters in Berlin, des Herrn Opernſänger
Arnold und des Herrn Capellmeiſter W. Hilge.
I.
1. .Einzug der Gäſte; aus Tannhäuſer= R. Wagner.
2. Zwei Lieder, vorgetragen von Herrn Arnold.
3. Violinconcert
F. Mendelsſohn=Bartholdy.
vorgetragen von Herrn R. Müller.
4. Zwei Orcheſterſtücke:
2. Abendlied
R. Schumann.
b. Pixzicatis aus dem Ballet=Sylia½ L. Delibes.
5. Auf Wiederſehen!, Lied von
Lud. Liebe.
für Cornet Piſton, vorgetragen von Herrn
Capellmeiſter W. Hilge.
6. Quverture zu Freiſchütz=
C. M. v. Weber.
Die Leitung des Orcheſters und die Clavierbegleitung hat Herr Gg. Gerhard
gütigſt übernommen.
HI.
Sudeskenstreiche
oder
Humoristische Studien.
Schwank in einem Akt von Bernard.
Regie: Herr Hofſchauſpieler Wagner.
Anfang 7 Dur.
Billete zur Aufführung ſind bei Herrn Verlagsbuchhändler A. Bergſtrüßer,
Rheinſtr. 6, zu M. 2.50, Familienkarten, gültig für 3 Perſonen, zu M. 6. 50 zu
erhalten. Karten ſind am Abend der Aufführung an der Kaſſe zu M. 3.
verkäuflich.
Flügel aus dem Pianofortelager des Herrn A. W. Zimmermann. (2430
Das Comité.

621
Abonnements und Insorate
für das Darmſtädter Tagblatt mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden jeder=
zeit
angenommen und pünktlich beſorgt
durch
(8028
H. V. Lücker, Arheilgen.
.
rarnico
p.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synaaoge).
Samstag den 10. März.
Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr 80 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Predigt um 9 Uhr 15 Min.
Sabbathausgang um 6 Uhr 40 Min.

Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 10. März. Vorabend 5 Uhr 20 Min.
Morgens 8 Uhr - Min.

Min.
Nachm. 4 Uhr
Sabbathausgang 6 Uhr 40 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntaa 1I. März an:
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr - Min.
W. Dienstag den 13. März:
Rausch Chaudesch Hisan.

p. Gel.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag. 8. März
2. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig).
Der Widerſpänſtigen Zähmung.
Komiſche Oper in 4 Akten von Herm. Goetz.
Baptiſta
Herr Eilers.
Frl. Roth.
Katharina) ſeine Töchter Frl. Jungk.
Bianka
Herr Riechmann.
Hortenſio) Bianka's Freier Herr Hofmüller
Lucentic.
Eine Edeldame aus Padua Frl. Ethel.
Petrucchio
Herr Feßler.
Grumio, ſein Diener
Herr Bögel.
Ein Schneider
Herr Reichhardt.
Haushofmeiſter
Herr Lang.
Haushälterin.
Frl. Büdinger.
Anfang ½7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.

Freitag, 8. März
3. Vorſtellung 1. d. 8. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Zum erſten Male:
Mit fremden Federn.
Luſtſpiel in 4 Akten von Carl Schönfeld.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.

Sonntag. 10. März.
Zum erſten Male wiederholt:
Der deutſche Michel.
Oper in 3 Akten. Muſik von Adolf Mohr.

Göthe=Cyelus.
II. Abteilung: Iphigenie auf Tauris.
Torquato Taſſo. -- Fauſt.
Die Extra=Abonnementspreiſe für die zweite
Abteilung ſind: 1. Rang 825 M. 1. Rang
Fremdenloge 9 M. 2. Rang Balcon 6 M.
2. Rang 525 M. 2. Rang Mittelloge 525 M.
3. Rang Balcon 375 M. 3. Rang 8 M.
3. Rang Mittelloge 3 M. Parketloge 6 M.
Sperrſitz 525 M. Parterre 3 M. Stehpar=
terre
225 M. 4. Rang Balcon 2.10 M.
1. Gallerie 135 M. 2. Gallerie 75 Pfg.
Die Vorſtellungen der zweiten Abteilung
beginnen Dienstag, den 13. März und werden
die Billets für dieſelbe Montag, den 12. März.
vormittags von 10-1 Uhr und nachmittags
von 3-5 Uhr an der Tageskaſſe im Großh
An den betreffen=
Hoftheater abgegeben.
den Vorſtellungstagen werden Billets nur zu
Tageskaſſe=Preiſen verkauft.
92

[ ][  ][ ]

642

Nr.
Politiſche Ueberſicht.
Deulſches Aeich. S. M. der Kaiſer hat zur Schonung ſeiner
Geſundheit die Entgegennahme von Vorträgen am 6. noch ausgeſetzt.
Das Befinden des Kaiſers läßt keine Bedenken zu. obwohl die
Aerzte der Anſicht ſind, daß das Leiden noch einige Tage in An=
ſpruch
nehmen wird.
Der Kaiſer ſchlief in der erſten Hälfte der Nacht vom 6. zum
7. nicht gut. Am Mittwoch morgen um 10, Uhr erſchien Prinz
Wilhelm bei dem Kaiſer und der Kaiſerin; ſpäter begab ſich Fürſt
Bismarck zum Kaiſer.
Ein geſtern abend 7 Uhr ausgegebenes Extrablatt derDarmſt.
3tg. bringt folgende Nachricht aus Berlin, d. d. 7. März. 4 Uhr
Nachmittags:
Der Reichs=Anzeiger; meldet: Bei dem Kaiſer haben ſich
zu den ſeit Sonnabend vorhandenen allgemeinen Erkältungs=
Erſcheinungen, welche mit Affektion der Halsſchleimhaut, Reizung
Tagen öfters eintretende ſchmerzhafte Unterleibsbeſchwerden geſellt.
Seit geſtern iſt auch der Appetit weſentlich vermindert. Infolge
deſſen iſt eine merkliche Abnahme der Kräfte eingetreten.
v. Lauer. Leuthold.
Der Reichs=Anzeiger veröffentlicht folgendes Bulletin aus
San Remo vom 6 vormittags 11 Uhr: Gegenüber den in der
Preſſe verbreiteten Gerüchten von Meinungsverſchiedenheiten unter
den behandelnden Aerzten des Kronprinzen, erklären die Unterzeich=
neten
daß hinſichtlich der Natur und der Beurteilung der Krankheit
eine ſolche unter ihnen nicht beſteht. Ebenſo wenig iſt von ihnen
die Nähe einer gefährlichen Wendung des Leidens behauptet worden.
Die einheitlich verantwortliche Leitung der Behandlung befindet ſich,
wie vor der Operation, in den Händen Mackenzie's. An die Zeit=
ungen
des Inlandes wie des Auslandes richten die Aerzte noch
einmal im Intereſſe des hohen Kranken und der Völker, die ihn
hochachten, lieben und verehren, die Bitte, ſich jeder Diskuſſiön
über die Krankheit desſelben oder über die bei der Behandlung an=
gewandten
Methoden und Inſtrumente zu enthalten. Die örtlichen
Störungen in und am Kehlkopfe des Kronprinzen haben ſich im
weſentlichen nicht verändert; die Wunde iſt geheilt: die Canülen
liegen gut, die Lungen ſind geſund, Huſten und Auswurf wurden
geringer. Der Kräſtezuſtand iſt ein befriedigender, der Appetit im
Zunehmen; Verdauungsſtörungen ſind nicht vorhanden, ebenſowenig
Schmerzen beim Schlucken oder Kopfweh. Der Schlaf hält ununter=
brochen
ſtundenlang an. Da die Miſſion v. Bergmanns beendet
iſt, wird derſelbe demnächſt abreiſen.
Mackenzie. Schrader. Krauſe. Hovell. v Bergmann. Bramann.
Sofort nach der Rückkehr des Prinzen Wilhelm werden die ihm
beigegebenen drei Räte: Profeſſor Gneiſt für das Gebiet des Staats=
rechts
, Regierungsrat v. Brandenſtein und Generalmajor v. Wittich,
ihr Amt antreten. Profeſſor Gneiſt iſt auf Vorſchlag des Fürſten
Bismarck berufen worden, die beiden anderen Herren hat der Prinz
ſelbſt gewählt. Generalmajor v. Wittich, zur Zeit Kommandeur der
11. Infanteriebrigade zu Brandenburg, war vor dem Jahre 1870
als Lehrer der Technik an der Kriegsakademie thätig. Im Feldzug
war er der erſte Offizier des Generalſtabs des 4. Armeecorps, ſpäter
erhieit er ein Regimentskommando, kam dann als Abteilungsdirektor
in das Kriegsminiſterium und aus dieſer Stellung in ſeine jetzige
als Brigadekommandeur. General v. Wittich gilt als einer unſerer
hervorragendſten Militärs. Ueber die Wahl des Profeſſors Gneiſt
bemerkt noch die Nationalzeitung:: Die Initiative dazu iſt vom
Fürſten Bismarck ausgegangen, deſſen Vorſchlag alsbald die Ge=
nehmigung
des Kaiſers ſowie die Zuſtimmung des Kronprinzen
bei welchem in früherer Zeit der jetzige Juſtizminiſter Dr. Fried=
berg
eine ähnliche Stellung inne hatte - und des Prinzen Wil=
helm
erhielt. Auch im Staatsminiſterium iſt die Angelegenheit zum
Vortrag gekommen. Wie verlautet, hat Profeſſor Gneiſt die Stel=
lung
übrigens als eine durchaus freie übernommen, auch den Be=
zug
einer Beſoldung abgelehnt. Regierungsrat v. Brandenſtein, ein
noch junger Beamter, iſt, wie es heißt, für die ihm zugedachte
Kabinettsſtellung vom Prinzen Wilhelm ſelbſt ausgewähltlworden.
Der Reichskag genehmigte am 6. in erſter und zweiter Leſung
den Vertrag wegen Unterdrückung des Branntweinhandels unter
den Nordſeeſiſchern auf hoher See, ſowie die Freundſchaftsverträge
mit Eenador, Guatemala und Honduras, und erledigte ſodann
mehrere Rechnungsvorlagen. Der Geſetzentwurf, betr. die Rechts=
verhältniſſe
in den deutſchen Schutzgebieten, wurde in dritter Leſung
angenommen.
Der Schluß der Reichstagsſeſſion wird vorausſichtlich am nächſten
Samstag erfolgen; eine Verlängerung um ein oder zwei Tage
könnte nur durch einen Zufall herbeigeführt werden.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus genehmigte am 6. den Geſetz
entwürf betr. die fünfjährige Legislaturperiode in zweiter Leſung.
Der elſaß=lothringenſche Landesausſchuß lehnte am C. einſtimmig
den Regierungsantrag auf Gewährung einer Unterſtützung von
60000 M. für das Skraßburger Stadtheater ab.

48
Die Nordd. Alla. 3tg. ſagt bezüglich der von der italieniſchen
Kammer äusgeſprochenen Wünſche für den deutſchen Kronprinzen:
Dieſe ſpontaue und einſtimmige Kundgebung von Teilnahme iſt um
ſo erhebender, als ſie den Beweis lieſert, daß unſere Beziehungen
zu Italien nicht nur auf der Wahl der Regierungen ruhen, ſondern
auf den nationalen Sympathien der beiden Völker.
Heſterreich=Angarn. Das Wiener Fremdenblatt= druckt einen
Artikel des Petersburger Graſhdanin= ab über die wahren Ge=
ſinnungen
des Panſlavismus und die Verhältniſſe Frankreichs zu
Rußland ſowie Rußlands zu Deutſchland. Dem Graſhdanin zu=
folge
führt der Wea nach Konſtantinopel über Wien, doch derjenige
nach Wien über Berlin. Die Vereinigung aller flaviſchen Stämme
könne nur auf den Trümmern Oeſterreich=Ungarns erfolgen. Das
Fremdenblatt' bemerkt hierzu: Das heißt deutlich geſprochen und
dieſe Definition des Panſlavismus klingt weſentlich anders als jene
litterariſch=philologiſche Auffaſſung, die man ſo gerne in Umlauf
ſetzen möchte.
Jrankreich. In der Deputiertenkammer verlangte Lokroh am
6. d. bei der Fortſetzung der Beratung des Kriegsbüdgets Aufklä=
der
Augenlidbindehaut verbunden waren, in den nächſtfolgenden rungen über den Geſetzentwurf, betr. die Einſetzung von 5 General=
inſpekteuren
, und beantragte Verweiſung des Geſeßzentwurfs an die
Armeekommiſſion. Der Kriegsminiſter erwiderte, die Generalinſpek=
teure
ſollten Delegierte des Kriegsminiſters ſein. Die Kreierung
der Generalinſpekteure ſei eine große Hauptſache und werde beſſer
als bisher ermöglichen, die Maynahmen für die Kriegsvorbereitung
zu inſpizieren und zu prüfen und über die Sicherheit des Landes
zu wachen. Im Hinblick auf die Wichtigkeit der Vörlage ſei er mit
der Verweiſung an die Armeekommiſſion einverſtanden. Hierauf
nahm die Kammer die Kapitel des Budgets für das Kriegsmini=
ſterium
bis 20. unverändert an. Bei Kapitel 21 erklärt der Kriegs=
miniſter
auf erfolgte Anfrage, die Einberufung der Reſerviſten äuf
13 Tage ſei nur eine Ausnahmemaßregel, es würden in Zukunft
die 28 Tage beibehalten werden. Nachdem das Kriegsbudget ohne
Abänderungen angenommen, ging die Kammer zur Beratung des
Budgets für das Ackerbauminiſterium über.
Der National' brinat unter der Ueberſchrift: Das Komplot
Boulangers folgende Mitteilung: Der Kriegsminiſter hatte an=
fangs
die Abſicht, den General Boulanger mit einer Arreſtſtrafe
von 30 Tagen zu belegen, weil ſeine halbe Ableugnung der Um=
triebe
des Komites Thisbaud eher als ſie dem Kriegsminiſter vor=
gelegt
worden, in den Zeitungen erſchien; aber auf Vorſtellung
Einiger Miniſier unterließ General Logerot dieſe Maßregel. Wahr=
ſcheinlich
von dieſem Zwiſchenfalle in Paris unterrichtet, traf Bou=
langer
am vorigen Donnerstag Morgen in Paris ohne Erlaubnis
ein und begab ſich ſofort zum Kriegsminiſter. Logerot empfing
Boulanger und dieſer übergab ihm ſeinen Brief, den die Zeitungen
bereits veröffentlicht hatten. Aus Staatsrückſichten blieb Boulanger
dafür unbeſtraft, daß er ohne Erlaubnis nach Paris gekommen
war. Die Regierung nahm Boulangers Brief an, obgleich ihre
Beſorgniſſe über ſeinen Chraeiz in keiner Weiſe gehoben ſind; man
willigte ein, den Brief als Bürgſchaft einer notwendig geweſenen
Unterwerfung zu betrachten; man wollte zulaſſen, was der General
zuzulaſſen ſich vorgenommen hatte; aber die eingeleitete Unterſuchung
iſt nicht geſchloſſen. Am Donnerstag abend kehrte Boulanger nach
Clermont=Ferrand zurück1 Der National meldet ferner, daß der
bonapartiſtiſche Courrier da Pas de Calais die Bildung eines
Komites in Lille anzeigt, das Boulanger als Kandidaten bei den
nächſten Wahlen aufſtellen werde; es ſei von hunderttauſend Franes
für dieſen Wahlfeldzug die Rede. Das Echo de la Frontiere: ein
in Valenciennes erſcheinendes reaktionäres Blatt, hebt gleichfalls
Boulangers Namen auf den Schild. Das in Dijon erſcheinende
reaktionäre Blatt,Bien Publie- fordert auf, am nächſten Sonntag
für Boulanger zu ſtimmen.
England. Das Reiſeprogramm der Königin Victoria iſt nun=
mehr
folgendermaßen feſtgeſtellt: Die Königin verläßt Windſor am
20. d. in Begleitung der Prinzeſſin Beatrice und des Prinzen
Heinrich von Battenberg, ſchifft ſich auf der königlichen Pacht
Victoria und Albert' in Vortsmouth ein, begiebt ſich von da nach
Cherbourg und mittelſt Extrazugs nach Paris das mit der Gürtel=
bahn
umfahren wird. Von da geht die Reiſe über Dijon und durch
den Mont Cenis nach Turin, Genua, Spezzia und Piſa nach
Florenz.
Zür ſilbernen Hochzeit des Prinzen von Wales wird auch das
belgiſche Königspaar in London erwärtet.
Im Kriegsminiſterium ſind ziemlich ernſt lautende Nachrichten
über den jüngſten Angriff der Derwiſche auf Suakim eingetroffen.
Es iſt durchaus nicht unwahrſcheinlich, daß Verſtärkungen abge=
ſandt
werden.
Im Unterhauſe ſtelle am 6. d. bei der Beratung des Kriegs=
budgets
Barttelot den Antrag auf Ernennung einer Kommiſſion zur
Unterſuchung der Mittel zur Verteidigung des Landes: der Finanz=
ſekretär
im Departement des Krieges, Brodrick bekämpfte den An=
trag
, weil derſelbe die Schwächen Englands vor der ganzen Welt
bloßl gen würde; der erſte Lord des Schatzes. Smith, erklärte, die
Regiekung ſei bereit, einer Unterſuchung darüber zuzuſtimmen, in
wie weit die Organiſation des Heeres und der Flotte den natio=
nalen
Bedürfniſſen entſpreche, den Antrag Barttelots könne die

[ ][  ][ ]

Nr. 45
645

Regierung aber nicht annehmen. Die weitere Beratung des
Barttelot'ſchen Antrags wurde ſchließlich auf nächſten Donners=
tag
vertagt.
Türſtei. Der Großvezier hat am 6. ds. Mts., dem ruſſiſchen
Antrage entſprechend, an die bulgariſche Regierung telegraphiſch die
Erklärung gerichtet, daß die Anweſenheit des Prinzen Ferdinand
an der Spitze der Regierung des Vaſallenſtaates rechtswidrig ſei.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. März.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 19. Februar
dem vortragenden Rat bei dem Miniſterium des Innern und der
Juſtiz. Abteilung für Schulangelegenheiten. Geheimen Oberſchulrat
Theodor Becker dis Komthurkreuz 2. Kl. des Verdienſt=Ordens
Philipps des Großmütigen verliehen.
JJ. Königl. Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin
von Baden paſſierten geſtern Nachmittag bei der Durchreiſe nach
Berlin mittelſt Extrazugs den hieſigen Main=Nekar=Bahnhof.
Verhandlungen der zweiten Kammer. Die Budgetberatung
wurde in der geſtrigen Sitzung fortaeſetzt und für die Unterhaltung
ſämtlicher Hofgebäude, ſowie für Neubauten und größere Herſtellungen
im Hofbauweſen zuſammen ein Pauſchale von 57100 M. per Jahr
bewilligt. Bei dem Kapitel Dommanialbauweſen; werden die Mittel
für die laufende Unterhaltung nicht beanſtandet. Eine Reihe größerer
Herſtellungen und Neubauten wurden bewilligt, hierunter der Neu=
bau
eines Nebengebäudes nebſt Stall und Futterräumen auf der
Ludwigshöhe 16600 M.). Zu den geplanten baulichen Anlagen
auf dem Hof Rheinfelden (1300 M) hatte Ohly den Antrag. ein=
gebracht
anſtatt 5o, nur 3½% Pachtzins an den Pächter. des
Hofes zu fordern; der Antrag wurde gegen 6 Stimmen abaelehnt,
die Forderung ſelbſt bewilligt. Ebenſo die projektirten Herſtellungen
auf dem Häuſerhof (4320 M.), auf dem Hof Haina (2950 M.),
ferner 18000 M. für Neubau einer Oberförſterswohnung ꝛc. zu Lorſch,
20 000 M. für einen ſolchen Neubau zu Dornberg, 12500 M. zur
Erbauung von Arbeiterwohnungen auf der Saline Theodorshalle,
62 500 M. für Umbau und Einrichtung eines Hauſes zum Kurhauſe
in Theodorshalle, ſowie kleinere Summen für Reparaturen an der
Veſte Obberg und dem Schloſſe Lichtenberg. Zu der Anforderung
für Erhaltung und Reſtauration ſtaatlicher Bau= und Kunſtdenk=
mäler
beantragte der Ausſchuß die Verwilligung von 21275 M.
Graf Oriola wünſchte hierzu, daß zur Beurteilung von ſolchen Re=
ſtaurationsarbeiten
nur geeignete Kräfte möchten herangezogen
werden und es möchte mehr das Augenmerk auf Erhaltung, als
auf Niederreißen gerichtet werden.
Die Regierung erklärte, daß dies ſeither geſchehen ſei und auch
für die Folge geſchehen werde. Für die Unterhaltung der 1866635
Kilom. vorhandenen Staatsſtraßen werden nach längerer Debatte
zuſammen 770000 M. bewilligt. Für die Unterhaltung der Mainzer
Rheinbrücke, derjenigen über den Main bei Koſtheim und zwiſchen
Hanau und Klein=Steinheim werden inkl. allgemeiner Verwaltungs=
koſten
zuſammen 20880 M. gefordert und bewilligt. Für vermehrte
Materialbeſchaffung ſind unter dem Titel beſondere Herſtellungen
und Erneuerungen 100000 M. angefordert, der Ausſchuß ſchlägt
nur 60000 M. zur Verwilligung vor, welche auch beſchloſſen wurde.
Im Ganzen wurden hier 222445 M. für die ganze Budgetperiode,
davon jährlich U mit rund 74148 M. 33 Pfg. bewilligt, hierunter
ſind 50000 M. für eine Abfindungsſumme an die Stadt Mainz für
Herſtellung der Straßenſtrecke vom Neuthor bis zur Eiſenbahnbrücke
mit erhöhtem Trottoir, Baumanlagen, Pflaſterung ꝛc. und 28000 M.
für Umbau einer Brücke bei Alsfeld.
Bei dem Titel Baum=
pflanzungen
an den Staatsſtraßen;, wofür 15000 M. bewilligt
worden, ſprachen ſich mehrere Abgeordneten trotz entgegenſtehenden
früheren landſtändiſchen Beſchluſſes gegen dieſe Baumpflanzungen
aus, namentlich betonte Wolz, daß dieſelben auf das Ackerland ge=
hörten
. Daß das Kapitel Territorial=, Fluß= und Dammbau
längere Debatten hervorrufen werde, war vorauszuſehen, da der
Kreisausſchuß hier bedeutende Abſtriche in Antrag gebracht hatte.
Auf die Debatte gehen wir auch hier nicht näher ein, ſondern
erwähnen nur die Verwilligung von 141780 M. für die gewöhnliche
Unterhaltung der Flußbauwerke und Dämme, von 29000 M. für
allgemeine Koſten, ferner, trotzdem ſich namentlich Kugler gegen die
Bewilligung wendete, je 60000 M., zuſammen alſo 120000 M. für
Fortſetzung der Rheinkorrektion in der Gemarkung Ibersheim und
den Ausbau des Korrektionswerkes bei Nackenheim, die beiden letzten
Voſitionen unter der Beſchränkung. daß vor Verwendung dieſer
Summen nähere Vereinbarung mit den Ständen getroffen werden
muß. - Für die Ufererweiterung unterhalb der Mammündung
wurden 55000 M. für Entfernung einer Querkribbe und Regulie=
rungsarbeiten
im Rheinarme an der Langenaue 10000 M. und für
Regulierung der Rheinſtrecke zwiſchen Mainz und Bingen 120 000
Mark, für Regulierungsarbeiten am Main 421000 M. verwilligt.
- Bei ſämtlichen Bewilligungen dürfen jedoch die durch Abgebote
bei den Vergebungen ſich ergebenden Erſparniſſe nur ſoweit ver=
wendet
werden, als ſie zur Deckung von Aufgeboten über die Vor=
anſchläge
oder zu Fundamentierungsarbeiten nötig werden.

Die Unterhaltungskoſten der Schiffbrücken und Ueberfahrten zu
Worms, Gernsheim, Oppenheim und Koſtheim mit zuſammen
10 665 M. jährlich wurden nicht beanſtandet. Reinhardt hatte bei
dem Kapitel nach dem Stande der Arbeiten für eine ſtehende Brücke
bei Worms gefragt, wozu Miniſterialrat Schäffer erklärte, daß die
Vorarbeiten hierzu energiſch in die Hand genommen ſeien, es be=
ſtänden
jedoch ſo große Schwierigkeiten, daß eine Vorlage auf
dieſem Landtage nicht mehr verſprochen werden könne, die Regierung
werde indes nichts unverſucht laſſen, um die Vorlage dennoch
baldiaſt zu ermöglichen.
Für die Subventionierung von Eiſenbahnlinien wurden die ge=
forderten
550 000 M. bewilligt, für Vicariats= und Aushülfekoſten,
Reiſekoſten, Diäten und Remunerationen ſind gefordert 20000 M.
und für Sterbequartale an Hinterbliebene von aktiven Beamten der
Finanzverwaltung 65000 M. welche beide Poſten unbeanſtandet
bleiben. Die Matrikularbeiträge wurden ohne Debatte mit 4 Mill.
Mark eingeſtellt. Abg. Jöckel brachte einen Antrag auf Erbauung
einer Bahn von Homburg nach Friedberg ein.
- Zweite Kammer der Stände. Abg. Arnold und Genoſſen haben,
der D. 3tg. zufolge, bei der Zweiten Kammer folgenden Geſetz=
entwurf
eingebracht: Einziger Artikel. An Stelle des Artikels 84
der Verfaſſungsurkunde vom 17. Dezember 1820 treten die nach=
ſtehenden
geſetzlichen Beſtimmungen: Mitglieder der Ständeverſamm=
lung
können von der Einberufung des Landtags an (Art. 1 der Ge=
ſchäftsordnung
) bis zur Schließung oder Auflöſung (Art. 57 und 58
desſ.) während der Dauer desſelben und inſolange er nach Maß=
gabe
der Artikel 57 und 58 der Geſchäftsordnung nicht aufgelöſt oder
geſchloſſen iſt, ohne Genehmigung der Kammer, welcher ſie ange=
hören
, wegen einer mit Strafe bedrohten Handlung nicht zur Unter=
ſuchung
gezogen, oder in Unterſuchungshaft genommen werden.
Die Genehmigung der Kammer iſt nicht erforderlich, wenn ein Mit=
glied
der Ständeverſammlung auf friſcher That betroffen oder im
Laufe des nächſtfolgenden Tages ergriffen wird, in welchem Fall
aber alsbald der Kammer, zu welcher der Verhaftete gehört, die
Anzeige des Vorfalls mit Entwickelung der Gründe gemacht werden
ſoll. Die im Abſatz 1 erwähnte Genehmigung iſt für die dort
angegebene Zeit auch bei der Civilhaft erforderlich, ſoweit in der
Beziehung reichsgeſetzliche Regelung nicht ſchon vorliegt. - Auf
Verlangen der Kammer wird jede gegen ein Mitglied derſelben ein=
geleiſete
Unterſuchung und jede Unterſuchungs= oder Civilhaft für
die Dauer des Landtags aufgehoben. JFolgen 30 Unterſchriſten.)
Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters. Sonntaa,
11. März: Der deutſche Michel." Dienstag, 13. März: Iphigenie
auf Tauris (Goethe=Cyklus, 2. Abteilung. 1. Vorſtellung). Donners=
tag
, 15. März: Die luſtigen Weiber von Windſor.
0 Der diesjährigen allgemeinen Prüfung im Finanzfach, welche
am 16. April d. J3. beginnt, werden ſich 5 Finanz= und 6 Forſt=
acceſſiſten
unterziehen. - Zu der am 4. April d. J3. ihren Anfang
nehmenden ſpeciellen Prüfung des Finanzfachs haben ſich
nicht weniger als 49 Kandidaten gemeldet.
Im Februar d. J3. wurden bei der Stadtkaſſe die nach=
folgenden
Schlachtviehquantitäten verſteuert: 195 Ochſen, 113 Kühe
und Rinder, 1433 Schweine (darunter 40 von Privaten), 705 Kälber,
236 Hämmel und Schaafe ſowie 6 Ziegen und 6 Pferde.
Im Auftrage der Südweſtdeutſchen Konferenz für innere Miſſion
hat Herr Paſtor Rahlenbeck, im Dienſte desk Berliner Central=
Ausſchuſſes für innere Miſſion, verſchiedene Städte unſeres Landes,
ſo Mainz, Bingen und Worms beſucht und daſelbſt Predigten und
Vorträge gehalten. Wie eine Anzeige in dieſem Blatte ſchon mit=
geteilt
hat, wird er Freitag, abends 8 Uhr, im Saale der Sonntags=
ſchule
, Heinrichſtraße 80, einen Vortraa halten über: Sonntags=
freude
für unſer chriſtliches Volk, eine Aufgabe unſerer chriſtlichen
Vereine.: Der Vortrag iſt zunächſt für den hieſiaen evangeliſchen
Männerverein beſtimmt, es iſt jedoch jedermann willkommen, der ſich
für dieſes Thema intereſſiert. Der Eintritt iſt frei. Herr Paſtor
Rahlenbeck, der im vergangenen Jahre in der Martinskirche einen
Gottesdienſt abgehalten hat, wird diesmal kommenden Sonntag,
vormittags, in der Stadtkirche predigen. Die Freunde der inneren
Miſſion werden hierauf beſonders aufmerkſam gemacht.
Der in der Tanne erſchoſſen aufgefundene junge Mann ſtammt
von Mainz und iſt der nahezu 27 Jahre alte Sohn des dortigen
Notars Dr. Jungk. Derſelbe war Gerichtsacceſſiſt und wollte ſich
dem am Montag begonnenen Staatsexamen unterziehen. Wie es
ſcheint hat den jungen Mann, der Reſerveoffizier und von ſehr
lebensfrohem Charakter war, eine ſchwer faßbare Angſt vor dem
Examen zu dem Schritt getrieben.
G. Die Liedertafel veranſtaltet, als Abſchluß ihrer Winter=
Vergnügungen, Sonntag den 11. l. M. einen Ausflug nach Traiſa
und iſt eine rege Teilnahme der Mitglieder und deren Angehörigen
ſehr erwünſcht. Näheres über den Ausflug wird im Laufe dieſer
Woche durch Annoncen bekannt gegeben.
Worms, 6. März. Heute Mittag iſt der erſte Storch wieder
bei uns eingekehrt und hat von dem Neſte auf der Pauluskirch=
Beſitz ergriffen. Die Rückehr der Störche fällt diesmal um volle
14 Tage ſpäter wie im vorigen Jahre und ſelbſt jetzt noch wird
das deutſche Heim den Störchen ſehr winterlich vorkommen, ſo daß
ſie ſich ſchwerlich ſchon zum dauernden Bleiben entſchließen dürften.

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bei ihren benachbarten preußiſchen Kollegen, ſo daß letztere natur= Todes löſen ſich auf in die Klänge der Siegesſymphonie!
gemäß leicht konkurrieren können.
überſandt.
San Ziemo, 6. März. Der Kronprinz verbrachte eine recht in Bezug auf ihre heutige Leiſtung erteilen können.
gute Nacht und fühlt ſich ſeit heute Morgen ſehr erfriſcht. Der
frühſtückte auch daſelbſt; ſein Befinden iſt ein viel beſſeres.
abaing. Der Huſten machte ſich ſehr wenig bemerkbar.-Waldeyer I erhöhtes Intereſſe entgegenbringen.
iſt nachmittags algereiſt.
ein. Huſten und Auswurf ſind weiter vermindert. Der Kron= fangennahme Egmonts von Alba vorbereiter wird kehrte Herr
Wetter iſt prächtig.
Derſelbe wurde mit einem Knaben von einer Lawine überraſcht verbirgt.
und begraben. Der bald herbeigeeilten Hilfsmannſchaft gelang es
ihn - unglaublich und doch wahr! - noch lebendig. Er konnte! Zug des Gegners für unbedeutend hält.
bei vollem Bewußtſein noch ſprechen. Er ſagt, am erſten Tage
habe er in der Wut der Verzweiflung mit den nackten Fingern ge= an bis zu der ſchüchternen Verſammlung aͤuf dem Marktplatz, wo
arbeitet, um ſich einen Ausgang zu ſchaffen. Seine Finger geben Clärchens Stimme ungehört verſchallt, waren ſämtlich recht aut in
wollte jedoch nicht kommen. Um ihn am Leben zu erhalten, müſſen l Vanſen des Herrn Werner.
ihm, aller Wahrſcheinlichkeit nach, beide Beine und Arme abge=
ſchnitten
werden ſo daß ein baldiger Tod für ihn eine wirkliche,
wünſchenswerte Erlöſung wäre.
Cap Town, 5 März. Nach ſoeben aus Walfiſchbay ein=
gelaufener
Nachricht iſt die Engros=Schlächterei und Central= Fak=
torei
der Deutſch=Weſt=Afrikaniſchen Kompagnie in Sandwichhafen,
zwei Meilen ſüdlich von Walfiſchbay, aufgeſchlagen und wird die
Schlächterei in kürzeſter Friſt in Betrieb geſetzt.

Nr. 48
4. Bingen, 6. März. Eine am Sonntag hier ſtattgehabte ſpieleriſchen Darlegung vor allem betont wiſſen. Herr Edward
Verſammlung der Branntwein=Brennereibeſitzer aus dem bleibt denn auch bis zum Schluſſe der Egmont, welcher rings um=
Kreiſe Bingenl hat den einſtimmigen Beſchluß gefaßt. an das Großh. geben vom drohenden Tode gewohnt iſk, das mutige Leben nur
Finanzminiſterium eine Petition zu richten, daß Veranlaſſung ge= doppelt raſch zu fühlen.: Die Majeſtät des Todes bezwingt den
nommen werde, die ungleichmäßige Beſteuerung im Verhältnis zu Lebensdrang des Helden ebenſowenig als ſie über den Ausgang des
den preußiſchen Branntweinbrennern zu beſeitigen. Infolge einer Dramas ſelbſt Gewalt hat. Die tragiſchen Schrecken, welche ſich
anderen Einteilung der Keſſelfülluna iſt die von den heſſiſchen 3. B. am Schluſſe des Don Carlos wie ein Bahrtuch über die
Branntweinbrennern zu entrichtende Steuer ein Fünftel höher, als Scene breiten, erſcheinen hier weſentlich gedämpft; die Schauer des
Das Clärchen des Frl. Cramer iſt ganz das ſelbſtlos ſich
Homburg v. d. H., 6. März. Aus Anlaß der am 10. März hingebende, mutige Mädchen, als welches wir uns Eamonts Geliebte
ſtattfindenden Feier der ſilbernen Hochzeit des Prinzenvon zu denken hab n. Die feine Detailarbeit, welche gerade dieſe Frauen=
Wales hat der Gemeindevorſtand und die Kurverwaltung der geſtalt von der Schauſpielerin verlangt, beſorgt Frl. Cramer in
Stadt Homburg, in welcher der Prinz alljährlich zum Kurgebrauch einer Weiſe, welche alle Dichter und Gelehrten, die ſich mit der
weilt, demſelben eine künſtleriſch ausgeſtattete Glückwunſch=Adreſſe Auslegung Goetheſcher Frauencharaktere beſchäftigt haben, zufrieden
ſtellen könnte. Das iſt und bleibt das beſte Lob, das wir der Dame
Der Brackenburg hat in unſeren Augen nie für eine undank=
Huſten und Auswurf ſind geringer. Das Wetter iſt prächtig. Der bare Rolle, zu der ihn einige Interpreten ſtempeln wollen, gegolten.
Kronprinz ging den ganzen Vormittag im Garten ſpazieren und Wer nun ſeine Wiedergabe durch Herrn Hacker kennen lernt, die
das tiefe Gemütsleben des unglücklichen Liebhabers zu erſchüttern=
San Remo, 6. März, abends. Der Kronprinz verbrachte den dem und dabei doch ſchlichtem Ausdruck bringf, wird dieſer Fiaur
Nachmittag längere Zeit auf dem Balkon, wo er öfter auf= und und ihrer Stellung zu den übrigen Perſonen des Dramas ein
Der Herzog Alba des Herrn Wünzer iſt vom Scheitel bis
San Nemo, 7. März. Die Nacht vom 6. zum 7. war eine recht zur Sohle der ſtramme ſpaniſche Feldherr und unbeugſame Diplomat,
gute; der Krouprinzfühlte ſich geſtärkt. Am 7. nahm der Kron= der nichts von den einmal gefaßten Entſchließungen aufzugeben
prinz das Frühſtück inguter Stimmung und mit vielem Appetit pflegt. In den Anordnungen und Befehlen, mit welchen die Ge=
prinz
beabſichtigt heute wieder im Garten zu promenieren. Das l Wünzer jenen trockenen, beſtimmten Ton heraus, der immer ein
Zeichen dafür iſt, daß der Sprecher ſeine Handlungsweiſe nach
Weiteres über Lawinenſtürze in der Schweiz wird der allen Seiten hin überlegt und über den Ausgang beruhigt ſein kann.
N. Z. Z.: gemeldet: Merkwürdig iſt das Schickſal, welches einem In dem langen Geſpräch mit Egmont trug der Künſtler jene Ruhe
22jährigen Jüngling in Altirolo bei Giornico widerfahren iſt. und Kälte zur Schau, welche den tückiſchen Anſchlag am beſten
Der Oranien hat nur eine Scene, in der er ſeine hiſtoriſche
nach wenigen Stunden, den toten Knaben herauszubefördern, Bedeutung an den Tag legen kann. Aber Herrn Dalmonico
während die Anſtrengungen in Bezug auf den jungen Ziegenhirten gelang es doch, uns in dieſer vollſtändig den Eindruck eines Mannes
erfolglos blieben. Endlich, nach mehr als hundert langen Stunden, zu machen, der ſeinen Worten zufolae über den Angelegenheiten der
gelang es, ſein kühles Grab aufzufinden, und dort fand man Provinzen wie ein. aufmerkſamer Schachſpieler wacht und keinen
Die bunt bewegten Scenen des Lebens. vom Armbruſtſchießen
ein beredtes Zeugnis von ſeinen Leiſtungen. Nachdem ihm beide 1 Scene geſeßt. Aus der Gruppe der Bürger, mit welchen Goethe
Beine und Hände abgefroren waren, gab er jede Möglichkeit einer der politiſchen Kannegießerei ein ſehr gelungenes Denkmal geſetzt
Rettung auf und ſehnte ſich nur noch nach dem Tode. Dieſer hat, thaten ſich hervor der Jetter des Herrn Butterweck und der

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 6. März.
B. A. Heute that ſich unſeken Blicken die reiche, vielgeſtaltige
Welt des Camont; auf. Zeigt dieſe auch nicht die feſte drama=
tiſche
Geſchloſſenheit des Schillerſchen Trauerſpiels, handelt es ſich
in ihr weniger um wirkliche tragiſche Konflikte, die aus entgegen=
geſetzten
Principien ihre Nahrung ſaugen, als um rein menſchliche
und perſönliche Beziehungen, ſo muß dieſe Welt doch um des echt
Goetheſchen Geiſtes willen, der in ihr lebt und der Menſchen und
Situationen vermöge ſeiner hohen Obiektivität eine bis jetzt in der
Literatur nicht wieder erreichte Plaſtik aufdrückl, auch von der
Bühne herab ihre tiefgehende, läuternde Wirkung thun.
Die Vorliebe für das Individuelle ließ Goethe mit Eamont
eine Fiaur ſchaffen, die, obwohl ſie von den hochgehenden Wogen
welthiſtoriſcher Kriſen umſpült wird, ihre Bedeutung nicht aus ihrer
Stellung zu den Zeitereigniſſen, ſondern aus ihrem Privatſchickſal
gewinnt.
Für die Darſtellung des Helden, welchen Goethe mit dem ganzen
Reichtum eigener Vorzüge ausgeſtattet hat. bedarf es einer ſchäu=
ſpieleriſchen
Perſönlichkeit. die mit dem äißern Glanz des Auf=
tretens
in Spiel und Sprache jene fröhliche Sicherheit und gewin=
nende
Nobleſſe an den Tag zu legen weiß, welche dem leichtlebigen
Helden die Herzen des Voͤlks und die Liebe ſeiner nächſten Um=
gebung
gewinnt. Herr Edward iſt ganz der Mann dazu, den
Charakter in dieſer Weiſe zu erfaſſen und in allen Nuancen durch=
zuführen
. Das Bild des Goetheſchen Egmont iſt mit den Farben
der Lebensfreude gemalt, und dies wollen wir auch bei der ſchau=

Frau Rendant v. Flammerdinghe
ſagen hierdurch innigſten Dank
die trauernden Hinterbliebenen.

Taaeskalender.

Samstag, 10. März: Dramatiſchemuſikaliſche Aufführung zum Beſten
unbemittelter Lehrerwitwen des Großherzogtums im Saalbau.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.