Darmstädter Tagblatt 1888


28. Februar 1888

[  ][ ]

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50
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122
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242)
20
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560
7oe=
1016
102

Abonnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. inel
Bringerlohn. Augwärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
eeyengenommen
zu 1 Marl 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag

151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Zuſerate
werden angenommen: in Darmß ad=
von
der Expedition Rheinſtr. x. V.
in Beſſungen von Friedz. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12. ſowte anzwaͤm
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
ſür die Belanntmachungen des Großh. Rreisamts. des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

R6 4I.
.

Dienstag den 28. Februar.

1888.

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1250
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64
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12
116

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2 L r g r b u n 9
des Abfalles aus den Küchen des ſtädtiſchen Hoſpitals, des Pfründ=
nerhauſes
an der Frankfurterſtraße der Pfründnerabtheilung an der
Dieburgerſtraße und des Armenhauſes.
Die in dem Verwaltungsjahre vom 1. April 1888 bis 31. März 1889 ſich
ergebenden Abfälle ſollen unter den auf unſerem Büreau zur Einſicht offen liegenden
Bedingungen auf dem Submiſſionswege vergeben werden.
Wir laden Uebernahmsluſtige ein, ihre verſchloſſenen Offerten lnach den vier
Anſtalten getrennt)
Mittwoch den 7. März d. 33., Vormittags zwiſchen 10-13 Uhr,
in den im unteren Hausflur des Stadthauſes aufgehängten Submiſſionskaſten ein=
zulegen
.
Darmſtadt, den 23. Februar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[1996
Ohly.
Belnnntmnchung.
Die Erd=, Maurer= und Steinhauer=Arbeiten für das ſtädtiſche Electricitäts=
werk
zu Darmſtadt ſollen im Wege der öffentlichen Submiſſion im Ganzen oder in
mehrere Looſe getheilt vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 5. März d. Js., Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Zeichnung, Voranſchlag und Bedingungen liegen auf dem Tiefbauamt, Zim=
mer
Nr. 26, zur Einſicht offen, bei welchem auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Voranſchlag und Bedingungen, ſowie die Offert=Formulare können auch zum
Preiſe von 3 Mk. vom Tiefbauamt bezogen werden.
Darmſtadt, am 24. Februar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.
Riedlinger, Beigeordneter.
[913
A u f g r bo k
wird hiermit erlaſſen auf Antrag des vormaligen Stationsaſſiſtenten zu Biſchofs=
heim
, nunmehrigen Stationsvorſtehers zu Worms, Heinrich Hermann Chriſtian
Elbert, rückſichtlich der Lebensverſicherungsurkunde 2425 der Renten= und Lebens=
verſicherungsanſtalt
zu Darmſtadt, mit Aufforderung an den Inhaber der Urkunde,
ſpäteſtens im Aufgebotstermin
Freitag den 4. Mai 1888, Vormittags 10 Uhr,
dahier ſeine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen bei Meidung der Krafi=
loserklärung
letzterer.
11997
Darmſtadt, den 11. Februar 1888.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

Die Holzverſteigerung
vom 21., 23. und 24.1. Mis. wird hier=
durch
mit dem Anfügen genehmigt, daß
die Abfuhrſcheine vom 6. März durch
Großh. Rentamt Darmſtadt zu beziehen
ſind und die Ueberweiſung tags darauf
Morgens 7 Uhr ſtattfindet.
Ober=Ramſtadt, am 25. Februar 1888.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
11998
Krauß.
Die Lieferung
des für die hieſigen Garniſon=Anſtalten
im Etatsjahr 1888189 nothwendig wer=
denden
irdenen, gläſernen u. Fahence=
Geſchirr ſoll im öffentlichen Submiſſions=
termin
am
10. März er., Vormittags 11 Uhr,
im Büreau der unterzeichneten Verwal=
tung
verdungen werden. Die Bedingungen
liegen daſelbſt zur Einſicht aus.
Darmſtadt, den 25. Februar 1888.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung. 11999

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176

[ ][  ][ ]

514
Nr. 41

Bokanntmuchung.
r. Die Boranſchlaͤge der ſtädtiſchen Spezialkaſſen (Pfandhaus=, Armen=, Hospital=
Waſſerwerks= und Gaswerkskaſſe) für das Verwaltungsjahr 1. April 1888 bis
Ende März 1889 ſind im Entwurf vom 27. l. Mis. an bis einſchließlich 6. März
auf dem Stadthaus, Zimmer Nr. 13, gemäß Art. 83 der Städteordnung offen
gelegt.
Darmſtadt, den 24. Februar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[1908
Bekanntmachung
Die der Stadt Darmſtadt gehörigen, hinter dem ſtädtiſchen Friedhofe gelegenen
Aecker (Gemarkung Beſſungen): Flur IV. Nr. 1705⁄₀ - 456 Om.; Flur IV.,
Nr. 1703 2 1244 Am.; ſowie der Theil von Flur IV., Nr. 164 - 1859 Om.,
welcher rechts des nach dem Erlenweg führenden Weges liegt, zuſammen alſo
5556 Om., ſollen unter den auf unſerem Büreau, Stadthaus, Rheinſtraße Nr. 18,
Zimmer Nr. 13, einzuſehenden Bedingungen auf eine Reihe von Jahren verpachtet
werden.
Pachtliebhaber wollen ihre Offerten, in welchen die Pachtbedingungen aus=
drüclich
anzuerkennen ſind, bis längſtens
Freitag den 2. März d. Js.
bei uns einreichen.
Darmſtadt, den 23. Fesruar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Niedlinger, Beigeordneter.
(2001
Belunntmachung.
Das 5. und 6. Ziel Communal= und Kirchenſteuer pro 188788, ſowie das
Schulgeld für das Großherzogliche Realgymnaſium, die Realſchule und deren Vor=
ſchule
, Victoriaſchule und die beiden Mittelſchulen pro 1. Quartal 1888, iſt bei
Vermeidung der Mahnung, längſteus bis zum 10. nächſten Monats an den
Wochentagen, Vormittags von 8 bis 12 Uhr, bei der Stadtkaſſe zu entrichten.
Darmſtadt, den 23. Februar 1888.
Die Stadtkaſſe:
[1910
Kriegk.
Etumm- und Brennhulz
Verkkeigerung.
Donnerstag den 1. März l. J., Vormittags 9 Uhr anfangend,
ſollen im Roßdörfer Gemeindewald, Diſtrict Mark (Tannenkopf):
16 Stück Eichenſtämme mit 15.86 Feſtmeter enthaltend,
36 Stück Nadelſtämme mit 3192
4 Am. Buchen=, 41 Eichen=, 100 Nadel=Scheiter=
17 70 Knüppel,
verſteigert werden=
Die Zuſammenkunſt iſt auf der Kubig am Eingang des Waldes.
Roßdorf, den 22. Februar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Noßdorf.
Müller.
20b.

Perde-Yrrkauf.

Am Donnerstag den 1. März d. Js.,

Vormittags 11 Uhr,
wird auf dem Vorderhofe der Kavallerie=Kaſerne ein nicht mehr
zum Reitdienſt geeignetes Dienſtpferd öffentlich meiſtbietend ver=
ſteigert
.
Darnſtadt, den 27. Februar 1888.
2. Dragoner=Regiment Nr. 24. (003

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Schwarzen Lyoner Hoiré,
Schmarzen gestreiſten Moiré,
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Schwarze spanische Spitzen,
Schmarze seid. Spitzenstoſſe,
Schwarze woll. Spitzenstoſſe,
Schwarze mattekassementrie,
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. bi
Ebah.
ge.

Nr. 41
Holzurrkeigerung.
Montag den 5. März l. Js., Vormittags 9 Uhr
beginnend, werden im Heſſiſchen Hof= zu Traiſa aus den Diſtricten Hinterforſt,
Gebrannter Schlag und Spieß verſteigert:
11 Eichenſtämme = 242 Feſim., 4 Eichen= und 151 Lärchenſtangen mit zu=
ſammen
633 Feſtm.; ferner: Scheiter Rm.: Buchen 16, Eichen 10, Nadel=
holz
8; Knüppel Nm.: Buchen 36. Eichen 52, Nadelholz 15, Erlen 2. Aspe
4; Wellen: Buchen 2150, Eichen 800, Nadelholz 4050; Stöcke Rm.: Buchen
20, Eichen 21, Nadelholz 8.
Ober=Namſtadt, am 25. Februar 1888.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
(2005
Krauß.

515

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eines der vorzüglichſten Schutzmittel gegen Diphtheritis, Reuchhusten
und Hundſtäule ſowie alle andern gefährlichen Krankheiten, welche durch Ein=
athmen
giftiger Pilzkeime hervorgeruſen werden, indem es die oft äußerſt gefähr=
lichen
Sporen oder Keimkörner der Pilze, welche beim Athmen in den Mund, in den
Speichel, in das Blut und in die Lunge gelangen, zerſtört und vernichtet. Es iſt
außerdem ein vortreffliches Mittel, die Zähne geſund und blendend weiß zu erhalten,
indem es dieſelbe vor Verderbniß, Hohlwerden und Fäulniß ſchützt, die geſunde
roſenrothe Farbe des Zahnfleiſches erhält, die krankhaften Wucherungen desſelben
verhindert u. dem Hauche, dem Athem, einen äußerſt lieblichen Wohlgeruch verleiht.
Preis: große Schachtel 80 Pfg., kleine Schachtel 60 Pfg.
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AirAAdr-rirditrAititrritrriddeairarirrrnirkiraraid
meiner ſämmtlichen Waaren zu
herabgeſetzten Preiſen bis zum
10. März wegen Aufgabe meines
Geſchäfts.
J. J. Girnhard,
Eliſabethenſtr. 36. (1508

REüTSAA
00
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Ver
4½
10,
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per Schoppen 36 Pfo.
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w Vebor.
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Comptoir: Carlsſtraße 45,
Lager: Heſſ. Ludwigs=Bahn, liefert:
La. Ruhrer Fettſchrot, Stückkohlen,
Nußkohlen 1 und II, Schmiedekohlen,
Coaks, Anthracitkohlen, Briquettes,
Buchen=, Tannen= und Abfallholz.
O
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Hofbäcker, Bleichſtr. 13.
(778
Samstags geſchloſſen.

[ ][  ][ ]

Nach ſtattgehabter, jetzt beendeter Inventur kommen die ganzen Reſtbeſtände, ſowie ſämmtliche neu eingetroffenen Waaren, welche ich in
Verbindung mit noch 3 ſüddeutſchen Geſchäftfreunden auf einer der größten Waarenverſteigerungen tont prix erworben, zu
gaUz
undenkbar billligen Preiſen
zum ſchleunigen Ausverkauf. Wenn ſchon bisher, betreff Billigkeit, die großten Anſtrengungen gemacht wurden, ſo hat ſich die Geſchäftsleitung
ganz beſondere Mühe gegeben, geringwerthige Artikel überhaupt nicht zu führen, ſondern ausſchließlich beſte und feinere Qualitäten zu ſo
niedrigen Preiſen auszulegen.
Ganz ſchwere doppeltbreite Wollentuchlamas in dkl. Farben, früher Neue wollene u. halbſeid. Beige=Kniggerbogger=Kleiderſtoffe in dunkeln u.
Mtr. 2 M. jetzt Mtr. 85 Pfa. und 1 M. Schwerſte reinwollene Ze=MMittelfarben, ſtatt 1 M. jetzt per Meter 30 u. 40 Pig. Schwere dop=

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doppeltbreite reinwoll. Zephyr=Cachemirs und Crepe de LInde per Mtr.

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Satin=Atlaſſe 80 Cim. breit, in den neueſten hellen u. dunklen Farben für verſchiedene andere beſte Qualitäten trotz des rapiden Seidenaufſchlages
Geſellſchaftstoiletten jetzt per Meter 75 Pfa. Eine Partie dunkelgewirkte jetzt (in Reſten von 10, 12, 14 u. 16 Mir.) per Mtr. 2, 2.50, 3, 4 u.
große Herrentaſchentücher, früher Stück 75 Pf. jetzt 6 Stück für 1 M. 5 M. ſwirkl. Werth 450-10.50 M.) Elſäſſer beſte baumw. Kleiderſtoffe
Ca. 400 Stück ſchwere weiße Piqué=Waffeldecken mit geknüpfter Franſe, als waſchächte Madapolam, Cretonne, echte Blaudruck u. ſchwerſte Piqués,
jetzt Stück 75 Pf. Eine Partie altdeutſche Portierenhalter (Meſſingketten l jetzt per Mtr. 30 und 40 Pf. Ein ganz großer Poſten ca. 800 Zim=
mit
metallverzierten Eichenholzkugeln) früher 2 M. jetzt per Halter 40 Pf. mer= und

4
WLon=

des rellen Werthes. Eine Parthie 1.40 J 2 Mtr. große Parquet=
rahe
Sophateppiche, Stück 2 M. 1.40 2 Mtr. große Holländ.
Sophateppiche, ſchwer gewirkte Waare, Stück 3 und 4 M. 1.40 2 2
Mtr. große Prima Germania=Sopha=Teppiche Stück 4.50, 5 und 6 M.
1.40 J 2 Mtr. große Plüſch= und engl. Tapeſtrhteppiche, ganz neue
Deſſins ſſtatt 20-25 M.) jetzt 8.50, 10 und 12 M. 1.40 2 Mtr.
große Tournah=, Velour= echt Brüſſel= und ſchwerſte Gala=Plüſchteppiche,
jetzt 1350. 15. 18-25 M., ca. 600 Stück ganz gr. Zimmer= und
Salonteppiche in Smyrna, Axminſter, Tournay, Brüſſel, Velour, Tapeſtry
und verſchiedene andere Sorten in allen gangbaren Größen nach den
neueſten Zeichnungen, jetzt für den dritten Theil des Werthes. Große
Plüſch= und ſchwerſte Panama=Bettvorlagen Stück 1.50 und 2 M.
Große abgepaßte engliſche Tapeſtry=Bettvorlagen, neueſte Deſſins, jetzt
1.50, 2 und 2½ M. Gr. echte Brüſſel=Bettvorlagen ſtatt 7-10 M.
jetzt Stück 3 und 4 M. Ganz große echte Tournay=Velour= Bettvor=
lagen
Stück 5 M. Große beſte Baumwollatlas=Steppdecken 5 und
6 M. Größte Wollatlas=Steppdecken mit der Hand, in den ſchönſten
Zeichnungen ausgenäht, in blau und bordeaux Farben, jetzt Stück
10. 12 und 14 Mark. Seidenatlas=Steppdecken, größte Soͤrte und
ſchönſte Handarbeit in mattblau, grenat und bordeaux Farben, früher
52 M., jetzt Stück 22 M. Abgepaßte Chenille= und Memphis=Por=140 Pfg. Ganz ſchwere ⁶⁄₄ breite Zwirn= und Damaſt=Bettüberzüge
tieren, nur in beſter Qualität Stück 7, 8 und 10 M. Große ab=
paßte
Chenille=Plüſch=Tiſchdecken in den neueſten großartigſten Deſſins,
½ Stück. 450. 6. und. 7.9.
M. Werth 10-15 M..T
Große. Mayilla=
Mrl. Wert.

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leinen
in ganzer Breite für Betttücher, jetzt per Mtr. 85 Pf., 1 M.
und 125 M. Abgepaßte leinene Handtücher mit rother und blauer
Borde, jetzt per Ozd. 2.50 M. und 350 M. Ganz ſchwere abgepaßte
leinene Drell=Stubenhandtücher, jetzt per Otzd. 3,50, 4 und 5 M.
Schwerſte leinene Damaſt= und Jaquard=Stubenhandtücher, das halt=
barſte
, was darin fabricirt wird, jetzt per Ohd. 6 M. Ganz ſeine ge=
ſäumte
Batiſt Kindertaſchentücher mit ſchöner Bordüre, jetzt Otzd.
50 Pf. Große Taſchentücher für Damen per Otd. 1 M. und 1.50 M.
Große reinleinene Taſchentücher für H. und D. jetzt per Dßd. 1.90,
2 u. 3 M. Ganz feine reinlein. Bielefelder u. engl. Taſchentücher (ſtatt
6 bis 15 M.) jetzt per Oßd. 4, 5, 6u. 7.50 M. Große Damaſt=Servietten
Dtzo. jetzt 3.50, 4u. 5 M. Schwerſte reinleinene Damaſt u. Drelltiſch=
tücher
, Stück 1, 1.25, 2 u. 3 M. Große Bettdecken in Piqué und
Waffel mit dicker geknüpfter Franſe von 1.50 bis 5 M. Folgende Poſten,
welche zum Theil auf dem Transport über See an den Kanten u. Webenden
nur unbedeutend naß geworden und ſolche, die unmerklich auf dem Trans=
port
gelitten, werden jetzt in Reſten und Coupons ſpottbillig abgegeben.
Ganz ſchwere engliſche Dowlas und appretfreie weiße gebleichte Haus=
tuche
Meter 25 und 30 Pf. Waſchechte gute Bettüberzüge Mir. 25 u.
Meter 40, 50 u. 60 Pfg. Ganz ſchwere Cöper Bettbarchente ⁶⁄ breit,
Meter 60 und 80 Pfg. ö, breite echte Druckleinen für Schürzen von
beiden Seiten bedruckh Mtl. 50 und 60 Pfg., 6 u. 10 hreite Bett=h

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GLdel ein,


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[ ][  ][ ]

HAeM-Dieht-Stuck. 22. M. Abaevakte Cheuille- und-Aembhis=Vor=-
C..
5...
chrrtlié-Wlüich=Tiſchdecken in den neueſten großartigſten Deſſins.
) Tiſchdecken mit gewirkter Vorde und Franſe Stück 1 M.- Größe
gewirkte Manilla=Gobelin=Tiſchdecken, neue Farben mit Kordel und
Quaſten Stück 1.50, 2 und 3 M. Große=Fantaſie=Gobelin= Tiſch=
decken
, großartige Zeichnung mit Metall=Effekten Stück 4, 5 und
16 M. Ganz große ſchwerſte echte Plüſch= und ſeidendurchwirkte Gobe=
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=Tiſchdecken, zu allen neuen Möblements paſſend, ſtatt 30- 40 M.,
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Herepp-Läufer per Mtr. 80 Pf. 1 M. und 1.30 M. Ganz ſchwere
engliſche Tüll=Vorhaͤnge in weiß und ereme Farbe, mit ſtarkem Band
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ſchwere Manilla=Vorhänge mit Franſen und von beiden Seiten bedruckt,
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G. Fabiohh.
ggrankfurt a. M., Schäfergaſſe 102.
Auswärtige Aufträge werden gewiſſenhaft im Sinne der werthen Beſteller gegen Nachnahme oder vorherige Betragſendung pünktlich
effektuirt. Proben lönnen nicht verſandt werden. Für Kaufleute und Wiederverkäuſer große Poſten gegen Caſſa erſtaunlich billig.

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518

Nir. 41

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41.
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bedeutend unterm Koſtenpreis.

J. LChmamm-Shmom,

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[ ][  ][ ]

Nr. 41

519

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von Sonntag den 26. Februar bis Donnerstag den 1. Mürz inel.,
Vormittags von 10 Uhr bis 1 Uhr,
im früheren Lokale der Hauptſtaatskaſſe Geſidenzſchloß), Eingang
von der Rheinſtraße.
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Dividende im Jahre 1888. 41% der Normalprämie nach dem alten, 32 bis
128⁄₈ der Normalprämie nach dem neuen gemiſchten: Vertheilungs=
ſyſtem
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ohne Beſchräukung der Verſicherungsſumme für alle Verſicherten,
welche infolge der allgemeinen Wehrpflicht oder welche als Nicht=
combattanten
Kriegsdienſt leiſten, vom Tage der Policen=Einlöſung
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Ehepaar. Zu erfr. Luiſenſtr. 40, Victo=
riaheim
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1974) Eine gut empſohlene Frau ſucht
Monatdienſt. Große Ochſengaſſe 30.
2020) Mädchen vom Lande, welche
gedient haben, kann ich den geehrten Herr=
ſchaften
zu Oſtern empfehlen. Stellenb.
Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.
2021) Ein Mädchen ſucht Monat=
dienſt
. Näheres Expedition.
2022) Zwei beſſere Hausmädchen mit
gut. Zeugn. ſuchen ſofort Stelle. Näh.
Frau Holſchuh, Holzſtr. 13.

F4.
4AAEU
41

1989) Ein älteres Frauenzimmer
als Dienſtmagd in ein evangeliſches Pfarr=
haus
aufs Land geſucht. Näheres zu er=
fragen
Roßdörferſir. 4, 1 Stiege hoch.
1979) Ein braves, zuverläſſiges Mäd=
cheu
, welches kochen kann und die Haus=
ſarbeit
gründlich verſteht, wird auf Oſtern
zu miethen geſucht. Gute Zeugniſſe er=
forderlich
. Näheres in der Exped. d. Bl.
tAiAiirra rziratuaAnurrD
27
1981) Ein zuverläſſiges Mad=
chen
, das ſelbſtſtändig kochen kann u.
die Hausarbeit verſtehl, geg. hoh. Lohn
auf Oſtern geſucht. Nur ſolche mit
guten Zeugniſſen wollen ſich melden
Nachmittags von 3-5 Uhr Wilhel=
minenſtraße
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können, erh. auf Oſtern gute Stellen.
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2024) Geſucht auf Oſtern ein rein=
liches
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bei entſprechendem Lohn.
WoL ſagt die Expedition.
2025) Ein ordentliches Müdchen mit
guten Zeugniſſen für Küche und Hausarheit
auf Oſtern geſucht. Näheres Expedition.
2026) Ein tüchtiges Mädchen, das
gut kochen kann, für=ländlichen Haushalt
geſucht zu einer Herrſchaft dicht bei der
Stadt durch Frau Katzenbach, Alexander=
ſtraße
15.

4N

gaH
¾

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per 1. April geſucht. Näheres Exped.

2028) Lehrmädchen in ein feineres
Confektionsgeſchäft geſucht.
Zu erfragen bei der Expedition.

[ ][  ][ ]

521

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[2038

Nr. 41
Mittwoch den 29. Februar:

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Dienstag. 28. Februar.
12. Vorſtellung in d. 7. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig).
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1. Abteilung. - 1. Vorſtellung.
Götz von Berlichingen.
Schauſpiel in 6 Aufzügen von Göthe.
Vorher: Ouvertüre zu König Stephanz von
L. van Beethoven.
Anfang 6 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Beich. S. M. der Kaiſer empfing am 25. vormittags
den Flügeladjutanten des Großherzogs von Baden, Major Schönau,
welcher über das Ableben des Prinzen Ludwig berichtete und nahm
darauf militäriſche Meldungen und den Vortrag von Albedylls
entgegen. Nachmittags 4 Uhr hatte Fürſt Bismarck Vortrag.
Am 26. fand in dem kaiſerl. Palais ein vom Oberhofprediger
Dr. Kögel abgehaltener Gottesdienſt ſtatt, welchem außer dem
Kaiſer und der Kaiſerin nur Prinz und Prinzeſſin Wilhelm und
die Adjutanten vom Dienſt beiwohnten.
Der Reichsanzeiger= bringt folgendes Bulletin lauch von Pro=
feſſor
Kußmaul unterzeichnet) aus San Remo vom 26. nachmittags
2 Uhr 1 Min.: Das allgemeine Befinden und der Schlaf des Kron=
prinzen
waren gut, Huſten und Auswurf etwas weniger. Die
Unterſuchung der Bruſt ergab keine Zeichen einer Lungenaffektion.
Wie verlautet, ſteht der Erlaß einer Kabinettsordre bevor, durch
welche dem Prinzen Wilhelm ein vortragender Rat für die Ein=
führung
in ſtaatsrechtliche und ähnliche Angelegenheiten beige=
geben
wird.
Der Reichstag nahm am 25. den vom Aba. Goldſchmidt ein
gebrachten Geſetzentwurf, betr. den Verkehr mit bleihaltigen und
zinkhaltigen Gegenſtänden in erſter und zweiter Leſung an, nachdem
Staatsſekretär v. Bötticher die Zuſtimmung zu demſelben ausge=
ſprochen
. Das Vogelſchutzgeſetz wurde in zweiter L ſung mit einigen
unerheblichen Abänderungen genehmigt. Am 26. genehmigte der
Reichstag in dritter Leſung den Meiſtbegünſtigungsvertrag mit
Paraguay und nahm in dritter Leſung das Reliktengeſetz mit dem
Antrag Bernuth, betr. die Anrechnung der an die Landesanſtalten
entrichteten Reliktenbeiträge, an. Staatsſekretär v. Bötticher hatte
erklärt, er glaube nicht, daß durch die Annahme des Antrags Ber=
nuth
die Annahme des Geſetzes im Bundesrat gefährdet werde.
Der Nationallib. Korreſp. zufolge würde der Schluß des
Reichstages vorausſichtlich am 9. oder 10. März ſtattfinden.
Im elſaß=lothringenſchen Landesausſchuß wurde der Antrag
Bulach und Genoſſen, mit dem Bau eines definitiven Landesaus=
ſchußgebäudes
zu beginnen, mit großer Mehrheit angenommen.
Heſterreich.=Angarn. Die öſterreichiſche Regierung machte der
ruſſiſchen die vertrauliche Eröffnung von der Notwendigkeit, die
diplomatiſchen Erörterungen der namhaft gemachten Punkte auf
alle mit der endgiltigen Löſung der bulgariſchen Frage zuſammen=
hängenden
auszudehnen. Die Antwort ſoll gleichlautend mit der=
jenigen
Enalands und Italiens ſein.
Das Wiener Fremdenblatt/ vom 26. beſpricht im Hinblicke auf
die Ausführungen des Nord= und der Riformar von Neuem die
bulgariſche Frage und wiederholt, eine Weigerung des Prinzen
Ferdinand, freiwillig das Land zu verlaſſen, mit deſſen Schickſalen
er ſich bisher identifiziert habe, müſſe auch in Betracht gezogen
werden. Wenn der Prinz der an ihn auf den Antrag aller Mächte
gerichteten Aufforderung der Pforte, die Regierungsgewalt nieder=
zulegen
, ebenſowenig nachkommen würde, wie vor Monaten, als die
Pforte die analoge Eröffnung in Sofia machte, dann würde die
Situation durch neue Schwierigkeiten kompliziert werden; es er=
ſcheine
deshalb nicht ungerechtfertigt, bei der Anſicht zu beharren,
daß es durch das Intereſſe an einer haltbaren deſinitiven Regelung
des Zuſtandes Bulgariens gefordert werde, wenn man, eher ent=
ſprechende
Schritte in einer Angelenheit von ſo weitreichender und
vielſeitiger Traaweite unternommen werden, ſich auch vollkommene
Klarheit über alle Folgen derſelben zu verſchaffen ſuche.
Nach einer aus klerikalen Kreiſen ſtammenden Mitteilung haben
die Biſchöfe Oeſterreichs der Regierung eine Denkſchrift über die
konfeſſionelle Schule unterbreitet.
Franktreich. Die Deputiertenkammer nahm die Vorlage, wo=
nach
für den Fall des Scheiterns der Verhandlungen mit Italien
die Grenzzölle für gewiſſe italieniſche Produkte erhöht werden, an,
und lehnte die Anträge auf Beſteuerung von Cocons und roher
moulinierter Seide ab. Der Handelsminiſter ſprach den Wunſch
aus, daß eine Verſtändigung mit Italien erzielt werde, welche die
Anwendung des neuen Tarifs unnötig mache.
Die Nachricht des Matin; daß Tirard eine Anleihe beabſich=
tige
, wird von den Blättern als aus der Luft gegriffen behandelt.

Der Finanzminiſter hat ſich auch beeilt, durch Anſchlag an der Börſe
die Nachricht des Matin von der beabſichtigten Anleihe für gänzlich
unbegründet z1 erklären.
Die Liberte' bringt über das Beſinden des deutſchen Kron=
prinzen
ſehr beunruhigende Nachrichten und meldet ſodann als eine
merkwürdige Thatſache, daß ſeit vier Wochen mehr als zweitauſend
Briefe aus Frankreich an die Villa Zirio und an die deutſche Bot=
ſchaft
in Paris gerichtet worden die ſämtlich in teilnehmenden
Aeußerungen abgefaßt ſeien.
Engkand. Die Ernennung des Grafen Robilant zum Bot=
ſchäfter
Italiens wurde offiziell angezeigt. Graf Robilant wird
anfangs April in London erwartet.
Dem Obſerver; zufolge ſind beim Auswärtigen Amte vom
15. September datierte Nachrichten von Emin Paſcha eingegangen.
Nach denſelben erwartet Emin Paſcha die Ankunft Stanley's für
den Monat November und empfahl die Route Mombaſa als die
geeignetſte.
Beſgien. DerNord' erklärt, der Berliner Vertrag diene dem
Vorſchlage Rußlands zur Grundlage, derſelbe bedinge wohl einen
Kollektivſchritt der Mächte bei der Pforte, daß ſie die Anweſenheit
des Koburgers in Bulgarien für ungeſetzlich erkläre. Wenn alle
Kabinette von dem Wunſche beſeelt ſeien, den Berliner Vertrag
aufrichtig in Anwendung gebracht zu ſehen, folge daraus auch die
Zuſtimmung der Mächte zu dem in dem Werke des Berliner Kon=
greſſes
beruhenden Vorſchlage Rußlands. Damit die von Rußland
nachgeſuchte Kundgebung der Mächte die gewünſchte Wirkung er=
ziele
, müßten aber alle Kabinette auch aufrichtig und ohne Vor=
behalt
daran teilnehmen.
Hauptmann van de Velde, welcher die Expedition zur Auf=
ſuchung
Stanley's leiten ſollte, fand den Tod in Inner=Afrika, das
gleiche Schickſal erfuhr Lieutenant Warlomont. Die Aufregung in
Brüſſel iſt ſehr groß.
Italien. Der Kriegs= und Marineminiſter werden in der Kam=
mer
eine Vorlage wegen eines Kredits von 24 Millionen für außer=
ordentliche
Militärerforderniſſe einbringen.
Der italieniſch=ſpaniſche Handelsvertrag wurde am 26 ds.
unterzeichnet. Der Tribuna zufolge wird das geſamte engliſche
Mittelmeer=Eskadre in 14 Tagen in Genua eintreffen.
Doktor Rogazzi reiſt demnächſt nach Schoa, um dem König
Menelik Geſchenke und ein Schreiben des Königs von Italien zu
überbringen.
Rutzkand. Auf Befehl des Kaiſers ſoll der die Einführung
der fakultativen Metallwährung betreffende Entwurf durch eine
Spezial=Konferenz unter Hinzuziehung der Repräſentanten der
Börſenkomites geprüft werden. Dem=Journal de St. Petersbourg;
zufolge tritt dieſe Konferenz am 17. März zuſammen.
Das Journal de St. Petersbourg; ſagt anläßlich der Inter=
pretationen
und alarmierenden Gerüchte betreffs des Geſetzent=
wurfs
wegen Einführung des Metallumlaufs: Niemals ſei davon
die Rede geweſen, den Staat oder die Bahnen zu ermächtigen, in
Kreditrubeln zu zahlen. Es ſei nichts geſchehen, was die Art der
Beziehungen der ruſſiſchen Finanzverwaltung zu den Gläubigern
des Reichs entkräften könnte.
Das Journal de St. Petersbourg' ſchreibt, es ſei ohne allen
Zweifel, daß es keineswegs der einmütigen Zuſtimmung aller Mächte
bedürfe, um den Antrag auf Anwendung des Berliner Vertrags
zu ſtellen, jedoch ſei es wünſchenswert, daß alle Mächte ſich dem
von Rußland zu unternehmenden Schritte anſchlöſſen, weil ein
anderes Verhalten die Anarchie in Bulgarien nur verlängern
würde.
Einer Nachricht aus Petersburg zufolge hat ſich daſelbſt der
Botſchaftsſekretär Prinz Hohenlohe=Oehringen, Sohn des Herzogs
von Uieſt, erſchoſſen
Auf den ſüdruſſiſchen Bahnen iſt infolge furchtbarer Schnee=
ſtürme
der Verkehr abermals eingeſtellt worden.
Butgarien. Der Erzieher und Ratgeber des Fürſten Ferdinand,
Hofrat Fleiſchmann aus Bamberg. wird auf dringenden Wunſch des
Fürſten in Sofia eintreffen.
Die bulgariſche national=liberale Partei' hat ſich für das von
Radoslawoff aufgeſtellte Programm erklärt, deſſen weſentlichſte
Punkte die nachſtehenden ſind: 1) Die Freiheit des Vaterlandes
73

[ ][  ][ ]

522
Ziel. 2) Sie ſtellt dem Fürſten Ferdinand, den ſie als Ausdruck beſchäftigungen haben, einzig und allein der Landwirtſchaft und
3) Zum Kabinett Stambuloff tritt ſie in Oppoſition.
riſchen Frage mit.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Februar.
Ein Telegramm Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs an Se. 3 oberen Klaſſen auf 96, in den unteren Klaſſen auf 84 Mark.
Königl. Hoheit den Erbgroßherzog, aufgegeben San Remo, 24. Febr.,
Hoheit der deutſche Kronprinz durch die Nachricht von dem Ableben 1 die evang. Kirche im Großherzogtum Heſſens erſcheinen. Das Werk
ſeien; der Hohe Patient habe in der Nacht wenig Schlaf gehabt, 1 Prof. Dr. Herzog in Erlaugen harmoniſiert und mit Ein=, Ueber=
D. 8tg.
wogegen der geſtrige Tag. gut geweſen ſei.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 20. d. M. den 5 M, in Halbfranzband auf 650 M.
Reviſionskontrolleur bei dem Hauptſteueramte Mainz Franz Bewohner unſerer Stadt in Anſpruch zu nehmen, ſo wird ein Apell
Wagner zum Reviſionsinſpektor bei dieſem Amte - den Haupt=
teueramtsaſſiſtenten
1. Kl. bei dem Hauptſteueramte Darmſtadt, an deren Wohlthätigkeitsſinn ſtets lebhaften Wiederhall finden. Wir
Hauptſteueramtsaſſiſtenten 1. Kl. bei dieſem Amte= - und den Erfolg begleitet war. Schon ſeit Wochen waren für die Lotterie
Finanzaſpiranten Peter Joſeph Uebel aus Dieburg zum Haupt= maſſenhaft Gaben, darunter ſehr werwolle, an das Komite ein=
ſteueramtsaſſiſtenten
2. Kl. bei dem Hauptſteueramte Mainz - er= geliefert worden und in den letzten Tagen geſellten ſich hierzu reiche
nannt.
den Pfandmeiſter bei dec Obereinnehmerei Mainz Heinrich Seng durch den lebhaften Zuſpruch entſchädigt. Schon bald nach Er=
zu
Mainz an das Rentamt Lampertheim in gleicher Dienſteigen=
ſchaft
mit Wirkung vom 1. März d. J. verſetzt.
- Se. Königl. Hoh. der Erbgroßherzog werden Sich heute
abſteigen.
paſſiert
Wilhelm von Baden iſt auf Allerhöchſten Befehl eine Hoftrauer bis und darf aus dem änimierten Leben und Treiben, das ſich dem
zum 2. März einſchließlich angeordnet worden.
Haus die Budgetberatung bei Kapitel 48 Hofbibliothek und Müſeum=
ſchuß
vorſchlägt. Hierbei iſt ein Betrag für Verſicherung der Be=
ſtände
der Hofbibliothek gegen Feuersgefahr eingeſchloſſen, der
Ausſchuß will aber auch die Sammlungen des Muſeums verſichert
wiſſen und erſucht um entſprechende Vorlage an die Landſtände.
Hierüber entſpann ſich eine längere Debatte, in welcher die Regierung ſeither mit ſeinem Bruder Chriſtian Henkel gemeinſam betriebene
und mehrere Abgeordnete die Anſicht äußerten, daß nur in einem bedeutende Kunſt= und Handelsgärtnerei in Beſſungen für ſeine
Muſeumsneubau die beſte Gewähr für die Erhaltung der reich=
und auch das Erſuchen an die Regierung auf Verſicherung mit
großer Majorität angenommen. Die Verſicherung würde eine jähr=
liche
Prämie von etwa 30000-40000 M. erfordern. Für den
botaniſchen Garten und das botaniſche Kabinet bewilligte man
den jetzigen Inhaber der Stelle. Als Beitrag zum Hiſtoriſchen
Verein wurden 1000 M. gefordert, jedoch unter Abſtrich von 314 M. würde der Tarif von 8 Mark pro Meter um ein Geringes über=
nur
686 M. bewilligt. Zum Kapitel Kreisärzte, Kreisaſſiſtenzärzte,
Kreisveterinärärzte ꝛc. ꝛc. erſuchte man die Regierung nach längerer
Debatte unter Verwilligung von 118298 M., die Frage der Sala= dagegen blieben buchene Knüppel (180 Raummeter) mit einem Erlös
vierung praktiſcher Thierärzte in den ärmeren Landesteilenz in von nahezu 6 M. pro Meter etwas hinter dem Tarif zurück.
Erwägung zu ziehen und eventuell eine geeignete Vorlage an die
angefügt, daß ſolchen Thierärzten amtliche Funktionen können über=
Anſtalten zu Gießen und Mainz. das Landeshospital Hofheim die
Landesirrenanſtalt Heppenheim, und die auf 10000 M. ermäßigte und wurde deshalb von Schutzleuten unter lebhaftem Widerſtand
Forderung (früher 25000 reſp. 20000 M.) für infolge von Seuche=
fällen
getödtetes Vieh fanden keinerlei Beanſtandung. Bei dem Anzeige wegen Mißhandlung eines Kindes erhoben.
Kapitel Anſtalt für Blödſinnige Aliceſtift' bei Darmſtadt: wünſchte
Schröder ausgedehntere Vergünſtigung für unbemittelte Leute.
Einnahmen und Ausgaben der Anſtalk, wie im Voranſchlag ein=
und Förderung der Bodenmeliorationen= führten Graf Oriola,
Michel, Weſternacher, Hermann, Oſann, v. Rabenau, Schrader und
Erk lebhafte Klage über den Rückgang der Landwirtſchaft, welcher
zum Teil zurückgeführt wird auf den Mangel an einheitlicher
Leitung unſeres Landwirtſchaftsweſens, für die Leitung der neu geweſene Gemeinderatsſitzung nicht zu Stande kam wurde von
zuſchaffenden oberen landwirtſchaftlichen Behörde wurde ein Mann
gefordert, der nicht nur mit theoretiſchen Kenntniſſen und organi=
ſatoriſchem
Talent ausgerüſtet ſei, ſondern auch Einfluß und Ver=
trauen
in den Kreiſen der Landwirte beſitze der es nicht dulde, wie
gehalten und zum Tummelplatz politiſcher Parteifragen gemacht l auf Vorſchlag als Beiſitzer die Gemeinderatsmitglieder Conr. Creter

Nr. 41
gilt der Partei als das höchſte, mit Gut und Blut zu verteidigende l werde. Der Leiter des Landwirtſchaftsweſens dürfe keine Neben=
des
nationalen Willens betrachtet, loyal ihre Kräfte zur Verfügung. ihren Fragen müſſe er ſeine ganze Arbeitskraft widmen können, und
noch manche andere Wünſche wurden laut. Die Beratung wird
Türkei. Der ruſſiſche Botſchafter v. Nelidoff teilte am 25. ds. heute vormittag fortgeſetzt werden. Der in Freiheit geſetzte Ab=
der
Pforte die bekaunten Vorſchläge Rußlands betreffs der bulga= geordnete Jöſt hatte die Samstagsſitzung der Kammer bereits
beſucht.
Infolge des von der 2. Kammer der Stände gefaßten
Beſchluſſes erhöht ſich in den Städten Darmſtadt, Mainz. Gießen
und Worms das Schulgeld für Gymnaſieu und Realgymnaſien in den
Um Oſtern wird im Verlag von Joh. Waitz hier ein von
11 Uhr 20 Min., vormittags, meldet daß Se. Kaiſerl. und Königl. Großh. Oberkonſiſtorium herausgegebenes neues Choralbuch für
des Prinzen Ludwig von Baden, Gr. H ſehr angegriffen worden ( enthält 188 Choräle und mehrere liturgiſche Sätze und iſt von
leitungen und Schlüſſen verſehen. Der Preis ſtellt ſich geh. auf
Wenn es gilt im Intereſſe eines guten Zwecks die Hilfe der
charakteriſierten Reviſionskontrolleur Karl Gengenbach zum freuen uns auch heute konſtatieren zu können, daß die von dem
Reviſionskontrolleur bei dieſem Amte, - den Hauptſteueramts= Alice=Frauen=Verein zum Beſten der Unentgeltlichen Armen= Kranken=
ſſiſtenten
2. Kl. bei dem Hauptſteueramte Ludwig Seitz zum pflege am Samſtag unternommene Veranſtaltung vom günſtigſten
Spenden für das Büffet. - Für alle Mühe, die das Komite mit
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 20. d. M. dem Arrangement des Ganzen hatte, wurde es denn auch vollauf
öffnung der Säle um 3 Uhr füllten ſich die Räume der Vereinigten
Geſellſchaft und mögen wohl im Ganzen 1000 Perſonen erſchienen
ſein um ihr Scherflein zum Beſten der Sache darzubringen. Die
nachmittag nach Karlsruhe begeben und im Großh. Reſidenzſchloſſe Looſe an den drei im größen Saal aufgeſtellten, hübſch dekorierten
Tomholas. von jungen Damen dargeboten, waren denn auch bald
Das ſchwediſche Kronprinzenpaar hat geſtern vormittag 10 Uhr vergriffen und mußte infolgedeſſen bereits aegen 7 Uhr das Entree
25 Min. mittels Extrazuges den hieſigen Main=Neckar=Bahnhof l auf 50 Pf. herabgeſetzt werden.-Ein gleich lebhaftes Treiben ent=
wickelte
ſich an den drei ebenfalls von Damen bedienten Büffets
Wegen des Ablebens Sr. Großh. Hoheit des Prinzen Ludwig und an dem ſchier unerſchöpflichen Blumenſtande. Die Kapelle des
I. Großh. Drag.=Regts. Nr. 23 konzertierte während des Feſtes,
Verhaudlungen der zweiten Kammer. Am Samstag ſetzte das l Auge bot, geſchloſſen werden, daß die Anweſenden ſehr befriedigt
von den Arrangements waren. Die Veranſtaltung wurde aus=
fort
. Gefordert ſind hier 93230 M., deren Verwilligung der Aus= gezeichnet durch den Beſuch Sr. Kgl. Hoheit des Erbgroßherzogs,
Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin Alir, Sr. Großh. Hoheit des
Prinzen Alexander mit durchlauchtigſter Gemahlin, Sr. Hoheit des
Fürſten Alexander, Prinz von Battenbera, und J. J. D. D. des
des Grafen und der Gräfin Erbach=Schönberg.
Nachdem Herr Hofbouquetlieferant Heinrich Henkel die
haltigen Kunſtſchätze liegen köͤnne. Die Forderung wurde bewilligt alleinige Rechnung übernommen hat, beabſichtigt der letztgenannte
in Auerbach a. d. B. ein ähnliches Etabliſſement zu errichten und
hat derſelbe bereits 2 aneinander grenzende Grundſtücke zwiſchen
dem Bahnhof und Auerbach zu dieſem Zwecke käuflich erworben.
Die geſtern morgen in der Turnhalle am Wogsplatz begon=
neue
Verſteigerung von Holz aus dem ſtädtiſchen Oberwald lieferte bei
235 M. darunter jedoch 1038 M. Gehalt des Direktors nur für I ſehr ſtarker hieſiger und auswärtiger Konkurrenz ein gutes Reſultat.
Für 709 Raummeter buchene Scheiter, welche zum Ausgebot kamen,
ſchritten; der Meter ſtellt ſich durchſchnittlich nahezu 8 M. 2 Pf.,
½
Kleine Mitteilungen. Ein elfjähriger Junge aus Beſſungen
Stände gelangen zu laſſen. Auf Antrag Muth's wurde dem noch entwendete aus einem Hausgarten in der Eichbersſtraße einen Bett=
überzug
, bei welchem Diebſtahl das Bürſchchen von den Be=
tragen
werden. Die Kapitel über das Impfweſen, die Entbindungs=/ wohnern bis zur Ankunft der Polizei feſtgehalten wurde. - Sonntag
Nacht verübte ein Sackträger in der Hinkelsgaſſe Ruheſtörung
feſtgenommen. - Gegen einen Fabrikarbeiter und ſeine Frau wurde
Ein
Tapezier entfernte ſich heimlich aus einem Wirtslokal, ohne
vorher ſeine Zeche berichtigt zu haben. Ein hierher zugereiſte
Dienſtmagd aus Weinheim kam Sonntag abend in einem Hofe
geſtellt, wurden nicht beanſtandet. Bei Kapitel 59 Landwirkſchaft in der Bleichſtraße mit einem Knaben nieder. Mutter und Kind
wurden in das ſtädtiſche Hoſpital verbracht. Wegen Bettelns
und Obdachloſigkeit wurden 12 Perſonen in das Polizei=
gefängnis
eingeliefert.
L. Beſſungen, 25. Februar. Da die am 23. d. M. anberaumt
erſchienenen Mitgliedern ſofort der Antrag eingebracht, auf geſtern
nachmittag die Fehlenden zur Sitzung einzuladen und dieſe als
dringlich zu bezeichnen. Es fand dieſe Sitzung um 5 Uhr ſtatt und
waren 9 Mitglieder zugegen. Für die demnächſt vorzunehmende
dies ſeither geſchehen. daß die landwirtſchaͤftliche Zeitung tendenziös l Wahl von 6 Mitgliedern zur Stadtverordneten=Verſammlung wurden

[ ][  ][ ]

Nr. 4½
und Ph. Wolf, als Erſatzmann A. Weinmann gewählt.
Verkauf von Branntwein über die Straße ſeitens des Joh. Ga. Huſten. Die Lungen ſind nicht affiziert.
Wolf, Ludwigsſtraße 11, ſowie die Wirtſchaftskonzeſſion an J. J.
ſuch der ledigen Katharina Krüger gegen einmalige Zahlung von
200 M. ihr und ihrer Schweſter Erbbegräbnis zu unterhalten. wird beſchloſſen, denſelben, vorbehaltlich der
Genehmigung Großh. Kreisamts, den einzelnen Gruppen der Orts= liſchen Geſchwader und empfing den Admiral Heiett.
krankenkaſſe in Darmſtadt nach Verhältnis der aus der Beſſunger
Gemeindekrankenverſicherungskaſſe an die verſchiedenen Gruppen
überwieſenen Mitglieder zu verteilen. - Der 13000 M. betragende
Ueberſchuß der Spar= und Leihkaſſe wird wie folgt verteilt: 1 Zu
Gunſten der Kleinkinderſchule 2150 M. 2) Zu Gunſten der Hand=
werkerſchule
Annaſtift:1000 M. 3) Zu Gunſten der von Ihrer
Kgl. Hoheit der höchſtſeligen Frau Prinzeſſin Karl in der Gemeinde die der Oper bereits durch ſeine nach Geibels Dichtung komponierte
Beſſungen gegründeten Krankenpflege durch Diaconiſſinnen des Loreley; eingeführt hat, betritt im Deutſchen Michel; einen Weg,
Schweſternhauſes Eliſabethenſtift zu Darmſtadt 6000 M. 4) Zu
Gunſten der Einleger, inſoweit ſie dem Geſinde= und Taglöhner=
ſtande
angehören 1060 M. 5) Zu Gunſten der Anſtalt zur Unter=
bringung
verwahrloſter Kinder als einmaliger Beitrag die Summe
Sterbekaſſe Vereins Beſſungen, eingeſchriebene Hülfskaſſe Nr. 25,
einen einmaligen Beitrag von 900 M. zu dem von dem Verein
ſtatutenmäßig zu gründenden Reſervefonds. Abtretung von Ge=
lände
in der Hermannſtraße. Die Gemeinde hat noch 6 Quadrat=
meter
Gelände in der bezeichneten Straße in Eigentum und muß
dasſelbe von H. Felſing erworben werden. Mit dem Verkauf an
Felſing iſt der Gemeinderat unter gewiſſen Vorbehalten einverſtan=
den
. - Wegen Abtretung von Weggelände im grünen Weg ſoll
erſt Probator Zeh Käufer des Hofofficiant Wolf'ſchen Hauſes im
grünen Weg L aufgefordert werden zu erklären, ob er auf Ankauf
des Weggeländes verzichte. Geſchieht dies, ſo wird dasſelbe den
Herren Spieß und Pretſch überlaſſen.- Die weiteren Mitteilungen
ſind von wenig Intereſſe, nur das ſei noch bemerkt, daß den Herrn
Profeſſor Lincke und Conſ., welche ſchon verſchiedenemale um Her=
ſtellung
eines Teils des oberen Herdwegs nachgeſucht haben, ge=
ſtattet
wurde, auf ihre Koſten Floßrinnen herzuſtellen und die Wand=
ſteine
ſtellen zu laſſen, alles jedoch in ununterbrochener Weiſe von keit von markierten Richtungen begeben wollen, iſt Selbſtſtändigkeit
der Martin= bis zur Hochſtraße. Nivellement ſoll denſelben ange=
geben
werden.
4. Mainz, 24. Februar. Das Kreisamt Mainz hat auf Grund
des Sozialiſtengeſetzes den hieſigen Arbeiterwahlverein= und den
Unterſtützungsvereins verboten.
4 Mainz, 26. Februar. Wie das M. J.u mitteilt, iſt Biſchof
Haffner vorgeſtern in Rom eingetroffen.
Die Heſſiſche Ludwigsbähn hat den größten Teil des noch
unbebauten Terrains des alken Bahnhofes hier an den Bauunter=
nehmer
Arnoldi verkauft.
Mainz, 27. Februar. Die Geſamteinnahme des Karneval=
vereins
dürfte in dieſem Jahre etwa 96 000 M. betragen. Die
Einnahmen für den Zug ſpeziell betrugen: Sammlung freiwilliger
Beiträge 6182 M., Zuſchuß des kleinen Rates 30000 M. zuſam=
men
36182 M. Die Ausgaben: Zuſchüſſe an 20 Vereine und
Innungen 14500 M., Koſtümierung von 9 Muſikchören und Hono=
rierung
derſelben 11500 M., eigene Veranſtaltungen des Karneval=
vereins
ca. 10000 M. zuſammen 36000 M.
Karlsruhe, 27. Februar. Die Leiche des Prinzen Ludwig iſt
in der Schloßkirche aufgebahrt. Die Beiſetzung finder Mittwoch
ſtatt: zu derſelben wird Prinz Wilhelm von Preußen mit einer
Deputation des Regiments, welchem Prinz Ludwig früher angehörte,
erwartet. Das ſchwediſche Kronprinzenpaar trifft heute hier ein.
Nach der Beiſetzung werden ſich der Großherzog und die Groß=
herzogin
nach Berlin begeben.
Köln, 25. Februar. Die Verlobung des Kölner Tenoriſten und
Kammerſängers Emil Götze mit Fräul. Conſtanze Donita iſt,
wie berichtek wird, rückgängig gemacht worden. Fräul. Donita ſoll
bereits Schritte zur Löſung ihres Engagements gethan haben.
Danzig, 24. Februar. Von 20 Booken, welche mit voller Be=
ſatzung
geſtern vom Fiſcherdorfe Heubude ausfuhren, ſind nur
wenige zurückgekehrt. Ein heftiger Schneeſturm überraͤſchte die
Fiſcher auf See und brachte die Boote zum kentern. 20 Familien=
väter
und deren Söhne ſind ertrunken, viele werden außerdem noch
bis heute vermißt.
Warſchau, 26. Febr. In der Tlomackiſchen Synagoge wurde
geſtern bei dem Abendgebet durch falſchen Alarm eine Panik her=
Vorgerufen, wobei im Gedränge 4 Frauen getötet und 16 ſchwer
verletzt wurden.
Kopenhagen, 26. Februar. Das ſchwediſche Kronprinzen=
paar
traf geſtern aus Malmö hier ein und konnte erſt heute, da
der Bahnverkehr durch Schneegeſtöber geſtört war, die Reiſe nach
Karlsruhe fortſetzen.
Sau Nemo, 25. Februar, Mitternacht. Der Kronprinz verbrachte
infolge des erquickenden Schlafes der vorangegangenen Nacht einen
befriedigenden Tag.
San Nemo, 26. Februar, 3 Uhr 45 Minuten nachmittags. Schlaf

523
Der und Appetit des Kronprinzen ſind ziemlich gut; er hat weniger
Sau Nemo, 26. Februar, abends 10 Uhr 30 Der Kronprinz
Girnhard auf dem Schießhauſe wurden genehmigt, ebenſo das Ge= verbrachte einen ziemlich guten Tag. Es heißt Bergmann und
Kußmaul reiſen morgen ab.
San Nemo, 26. Februar. Die Kronprinzeſſin fuhr geſtern
Ueber die Verwendung des Ueberſchuſſes von 1887 der Gemeinde= nachmittag auf dem Barbarigo; mit ihren Kindern und dem
Großherzog von Heſſen hinaus anf die Rhede zu dem eng=

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 26. Februar.
Der deutſche Michel.
E. M. Herr Adolf Mohr, welcher ſich in die Muſikwelt, ſpeziell
auf dem ſich, wie die Erfahrung an vielen Beiſpielen gelehrt hat,
die lieblichſten Sangesblüten pflucken und zwanglos zu einem Meſo=
dienkranze
vereinigen laſſen, dem man den Titel,Oper' bereitwillig
zugeſtehk. welche Einwendungen auch immer diejenigen vorbringen
von 500 M. 6) Zu Gunſten des Neuen Allgemeinen Kranken= und mögen, die es ſich und Andern ſchuldig zu ſein glaüben, derartige
Erzeugniſſe vom erhabenen Standpunkt der operu seria aus zu be=
urteilen
. Die Muſikäſthetik hat bis jetzt eigentlich noch keine Kate=
gorie
für Kompoſitionen vom Schlage des Deutſchen Michel
aufgeſtellt, aber die Sache ſelbſt iſt uns bekannt, ſeitdem die Melo=
dien
des Neßlerſchen Rattenfängers= und Trompeters' ſiegreich
von Bühne zu Bühne gezogen ſind, und durch das beliebte Schlag=
wort
Liedertafelmuſiks iſt über ihren Wert oder Unwert ſo güt
wie gär nichts entſchieden. Wenn in dieſem Falle eine Analogie
geſtattet iſt, ſo möchten wir auf gewiſſe lyriſch=epiſche Produkte
ünſerer modernen Litteratur verweiſen, die ſich allgemeiner Zuſtim=
mung
und großer Leſerkreiſe erfreuen, vielfach ſogar Motive zu
Opernterten geliefert haben und vermöge ihrer ganzen Art eine
ähnliche Stellung in der Poeſie einnehmen wie Der deutſche
Michel; u. a. in der Opernmuſik. Das Mohrſche Werk hat viele
liebenswürdige Züge und intereſſiert von Anfang bis zu Ende.
Für die Komponiſten, welche ſich nicht in unmittelbare geiſtige Abhängig=
und nun vollends Orginalität iedenfalls ein ſchwieriges Ding. Der
gebildete Muſiker, der in der Opernlitteratur zu Hauſe iſt, hat, be=
vor
er an eigene Entwürfe gehl, das Bedürfnis ſich von Reminis=
cenzen
frei zu machen, dabei kann es ihm nun freilich trotz beſten
Wiſſens und Gewiſſens hie und da paſſieren, daß ſich einige Takte
in ſeiner Partitur faſt Note für Note mit bereits bekannten muſika=
liſchen
Phraſen decken. Nur ein Silbenſtecher wird darauf beſon=
deren
Accent legen. Weit mehr ins Gewicht fällt u. E. der Um=
ſtand
, daß die Furcht vor einem möglichen Plagiat oder einer zu
ſtarken Reminiscenz den Komponiſten, zumal wenn er noch am
Anfange ſeiner Laufbahn ſteht, vor großen Schritten, kühnen An=
läufen
zurückhält und ihn eine Muſik ſchreiben läßt, welche den
Hörer weder kalt noch warm macht. Adolf Mohr iſt über die
Stadien der Anfängerſchaft ſchon glücklich hinaus. Dennoch hält
ſich die muſikaliſche Sprache im 1. Akt noch ſtark auf dem Durch=
ſchnittsniveau
, während ſie ſich ſpäter von Scene zu Scene ſteigert
und häufig das Gefühl wirklicher Befriedigung erzeugt. Die Faktur
iſt recht ſauber, die Geſangspartien ſind dankbar behandelt und die
Inſtrümentation verkünder den gebildeten Muſiker. Herr Mohr,
der ſchon jetzt für viele Stimmungen, ſowohl für rein lyriſche wie
für ſolche von dramatiſchem Charakier, einen glücklichen Ausdruck
zu finden weiß, wird ſich mit der Zeit auch noch an ſtrafere Formen
gewöhnen, an prägnantere Rhhthmen und vor allem an einſchlagen=
dere
Melodik. Auch könnten die Aktſchlüſſe in muſikaliſcher Hinſicht
einen ausgeſprocheneren Finalcharakter tragen, wie es denn auch
dem Werke zu ſtatten gekommen wäre, wenn der Komponiſt dem
Orcheſter eine etwas ſelbſtſtändigere Stellung angewieſen hätte.
Unſer letzter Wunſch geht die Enſembleſätze an, bei welchen Klar=
heit
und Durchſichtigkeit allemal von größter Schönheit und Wirk=
ung
ſind; Herr Mohr iſt in dieſem Punkte noch nicht ſo weit, daß
er die einzelnen Perſonen, wo ſie vereinigt auftreten, charakteriſtiſch
zu ſcheiden weiß, dennoch findet ſich in den Duetten, Terzetten,
Quintetten manches recht Gute.
Laſſen wir das Werk in ſeinen Einzelnheiten Revue paſſieren!
Nach dem Vorſpiel, das faſt den Anlauf zu einer Ouvertüre nimmt,
zeigt uns der 1. Akt ein Volksgewühl zu Nienburg an der Weſer,
in welchem ſich die Stimme eines Handelsmanns vernehmlich macht,
der den Kaufluſtigen ſeine Waaren anpreiſt und nebenbei die Tages=
chronik
verkündet. Es iſt die Zeit des dreißigjährigen Krieges, und
die Einwohner der guten Stadt Nienburg erfahren, daß der General
Obentraut, genannt der Deutſche Michel= bei ihnen Quartier be=
ziehen
werde. Weiter iſt jedoch vom Kriege bis kurz vorm Ende
der Oper nicht mehr die Rede. Der Feldherr, welcher an der Seite
ſeines alten Kameraden Buſek, dem der Auf voraneilt, daß er den
Frauen die Ohren abſchneide, einzieht, hat alles Eiſenfreſſertum
abgeſtreift und entpuppt ſich als ein artiger Kavalier, der den Gruß
und Willkommen ſchöner Frauen wohl zu ſchätzen weiß und doppelt

[ ][  ]

524
Nr.
entzückt iſt als er in der Frau Margarethe van Delp, deren Tochter
Geetchen ihm ein Strauß weißer Roſen überreicht, ſeine einſtige
Jugendflamme erkennt. In den folgenden Akten hat unſer Held
Beſſeres zu thun als auf der Spur Tillys herzuziehen; es dreht
ſich nunmehr nur noch alles um Liebe und Hochzeit - jedenfalls
das dankbarſte Thema für eine Operl Durchaus konventionell iſt
die Muſik, welche das Kommen des Helden vorbereitet und ihn bei
ſeinem Erſcheinen begrüßt. Die erſten glücklichen lyriſchen Stim=
mungsbilder
geben die Arie der Margarethe: Es taucht aus der
Erinnerung Meer= und das friſche Lied Zu Heidelberg in der
arünen Pfalz'. Der deutſche Michel' verliebt ſich auf ſchnellſtem
Wege in das junge Gretchen, in welchem er die erſtandene Jugend=
liebe
begrüßt, ohne zu bedenken, daß ſein Haar bereits grau ge=
worden
und ſich demgemäß zu ſeiner Lebensgefährtin weit beſſer
die ältere ſeiner noch immer in alter Treue geder kende Margarethe
als ihre jugendliche Tochter eignen dürfte. Unter dem Namen,
Deutſcher Michel; hat ſich in unſerer Vorſtellung ein ganz be=
ſtimmter
Typus der deutſchen Volksſeele, wie ihn uns z. B. auch
Joh. Scherr in ſeinem Roman gleichen Namens zu ſchildern ver=
ſuchte
, feſtgeſetzt. An dieſen dürfen wir jedoch nicht denken, ſobald
wir den Helden der Mohrſchen Oper im Auge behalten wollen;
denn letzterer iſt in zwar kräftigen, aber in der Natur des Libretto
zugeſtimmten allgemeinen Umriſſen gehalten.
General Obentraut verfolat ſeine Liebe wie ein junger Heiß=
ſporn
und kommt in ſeiner Hitze faſt auf den Punkt, den braven
Liebhaber des jungen Mädchens und ſeinen eigenen treuen Waffen=
gefährten
, dem er das Prädikat Sohn' zugeſteht, zu mißhandeln,
doch bald kehrt ſeine edle Natur von ſelbſt aus dieſer Verirrung
zurück. Die Muſik erfaßt dieſen ſeeliſchen Umſchwung äußerſt
poetiſch. In der Betrachtung Obentrauts Im Mondlicht glänzt
die Welle; Harfenklänge dominieren in der Orcheſterbegleitung
herrſcht eine elegiſche Ruhe, die dann in dem Gebet, das im An=
ſchluß
an den hinter der Scene intonierten Choral einſetzt, Vater
dort oben, dich muß ich loben' zur ſchlichten Würde aufſteigt.
Ein hübſches Inſtrumentalſpiel, anknüpfend an die geläuterten
Empfindungen des Helden, führt über zu dem 3. Akt, der ſich zu=
nächſt
in munterem Epiſodenwerk gefällt und dann zu zwei ernſten
Duos zwiſchen Obentraut und ſeinem Pflegeſohn und ihm und der
Frau Margarethe ſchreitet. Letzteres. das zur ſchönſten Harmonie
führt, hat als muſikaliſchen Kern ein friſches Reiterlied O horch
wie die Trommel ſo fröhlich erſchallt;, das ſeinen kampfmutigen
und doch zugleich lebensfreudigen Charakter auch dem Finale auf=
drückt
.
Ueber die Auführung werden wir uns bei der erſten Wieder=
holung
ausführlich verbreiten und wollen heute nur erwähnen, daß
der Komponiſt, welcher derſelben beiwohnte, nach dem 2. Akte und
am Schluſſe gerufen wurde. Frl. Chalupetzky vom Stadttheater
in Nürnberg, welche für die unpäßlich gewordene Frl. Jungk in
der Rolle des Gretchen eintral. beſitzt eine friſche, namentlich in der
Höhe ausgiebige Stimme, verfügt über eine lebendige Mimik und
wird wohl die Partie dem Komponiſten zu Dank geſungen und
geſpielt haben. Am vorteilhafteſten konnte die Dame ihr Können
in der großen Scene zu Anfang des 2. Aktes entfalten. Uebrigens
erinnert dieſe Scene nicht nur muſikaliſch, ſondern auch was die
Situation anlangt an die bekannte Gartenſcene in Gounods Fauſt.

41

RRRRRRarrrRRrrRRRRrrr
4
4 Statt jeder beſonderen Anzeige.

*
*
Henriette Volff.
1*
14
Zulius Bogel,
4
Verlobte.
4
N Darmſtadt,
Bingen,
14
im Februar 1888.
20434

RRRRRRrArRRrLRrArrars

Darkſagurg.

(2044

Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Theilnahme, die mir
bei dem Hinſcheiden meiner unvergeßlichen Gattin von allen
Seiten dargebracht wurden, insbeſondere für die troſtreiche
Grabrede des Herrn Pfarrer Dingeldey, ſowie für die zahl=
reichen
Blumenſpenden ſage ich hiermit meinen herzlichſten Dank.
Darmſtadt, 27. Februar 1888.
Ludwig Egner, Metzgermeiſter.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem
ſchmerzlichen Verluſte unſerer unvergeßlichen Gattin, Mutter
und Tante Frau Elisabothe Geibig, Hebamme,
ſagen wir Allen unſern innigſten Dank.
Beſſungen, 27. Februar 1888.
Familie Geibig.

2046
Codes=Arzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere liebe
Frau, Tante und Großtante
Frau Friodoriko Houss,
geb. Merker,
nach langem ſchweren Leiden im 74. Lebensjahre in
ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Um ſtille Theilnahme bittet
Im Namen der Hinterbliebenen:
Der trauernde Gatte
Jacob Houss,
Palaisverwalter i. P.
Darmſtadt, den 27. Februar 1888.
Die Beerdigung findet am 29. Februar d. J.,
Nachm. 3 Uhr vom Sterbehaus aus, Bahnhofsſtraße
Nr. 1. ſtatt.

W
(2046
Codes=Arzeige.
Statt besonderer Anxeige.
Geſtern Abend 6 Uhr entſchlief nach kurzem Krank=
ſein
in Mainz unſere liebe Mutter, Schwiegermutter,
Groß= und Urgroßmutter
Katharina Hornfacher,
geb. Hax,
im 70ſten Lebensjahre.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt=Mainz, den 27. Februar 1888.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 29. Februar, Nach= M
mittags 3 Uhr, auf dem Darmſtädter Friedhofe vom
Leichenhauſe aus ſtatt.

Bodes-Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige mache allen Freunden, Ver=
wandten
und Bekannten die ſchmerzliche Mittheilung,
daß unſere liebe Tochter
Harie
im 15. Lebensjahre nach langer und ſchwerer Krankheit
heute Nacht ſanft dem Herrn entſchlaſen iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
die trauernde Familie.
Adam Heil, Schutzmann.
Beſſungen, den 26. Februar 1888.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 29. d. M., Nach=
mittags
3½ Uhr, vom Sterbehauſe aus (Beſſ. Schul=
ſtraße
7., Mädchenſchule) auf dem Beſſ. Friedhof ſtatt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.