Darmstädter Tagblatt 1888


15. Februar 1888

[  ][ ]

1
241
37)
4)
273
1
209
e7

Aoonnementsprei=
Verteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtamtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Voſtaufſchlag.
o.

151. Fahrgang.

Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerake
werden angenommen: in Darmſtad:
von der Expedition. Rheinſtr. xr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auswär
von allen Annonen=Exeditionen.
.

Amtliches Organ
für die Belanntmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmlicher Behörden.
Mitloogh Len v. Vebrmarvo
Ne 32.
1888.

Geſunden: 1 Spazierſtock. 1 rothled. Geldtäſchchen, enth. 24 Pf. 1 ſchwarzled. Geldtäſchchen, enth. 3 Schlüſſel, 1 Hemdenknopf
und 1 Pfennig. 1 Drücker rund. 1 Kaſſeſchluͤſſel.
1 Hohlſchlüſſel mit Röllchen. 1 ſchwarzer Mufſ. 1 altes ſchadhaftes Taſchenmeſſer.
9 M. 49 Pf.
goldener Taſchenuhrdeckel. 1 durchbrochenes Nickelarmband.
Verkoren:
1 brauner Kinderpelzkragen. 1 ſchwarzled. Vortemonnaie, enth. ca. 29 M. 1 Brille mit goldenem Geſtell. 1 goldene
altmod. Broche. 1 Vortemonnaie, enth. über 11 M.
Zugekauſen:
weißer kleiner Hund mit gelben Ohren. - Entkauſen: 1 brauner glatthaariger Jagdhund.
Darmſtadt, 13. Februar 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Vetreffend: Berufsgenoſſenſchaft der chemiſchen Induſtrie.
Darmſtadt, am 10. Februar 1888.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes mit Ausnahme von Darmſtadt und Beſſungen.
Seitens der Section VII der Verufsgenoſſenſchaft ſind für den 6. Bezirk dieſer Section, zu welchem auch der Kreis
9 Darmſtadt gehört, die nachverzeichneten Perſonen zu Vertrauensmännern ernannt worden.
I. Dr. R. Schaefer, Mineralwaſſer=Fabrikant in Beſſungen;
2. Als Erſatzmänner:

a) Dr. von Hoermann, Director des Blaufarbenwerks Marienberg bei Bensheim,
b) Oberſtlieutenant a. D. Schultze (Volz, Lichtenberger L. Cie.) Hetzbach i. O.
Die Genannten haben insbeſondere die Befugniß, die Genoſſenſchaft bei der Unterſuchung von Unfällen zu vertrelen.
v. Marquard.
[1540

Polizei=Verordnung.
Das Befahren der Kreisſtraße Oberramſtadt-Tannenbaum, innerhalb der Gemarkung Oberramſtadt,
durch Steinfuhrwerke betreffend.
Auf Grund des Art. 78 der Kreisordnung wird mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Iunern und der
Juſtiz vom 20. Januar 1888 zu Nr. M. J. 1865 für den Bezirk der Gemarkung Oberramſtadt verordnet, wie folgt:
8 I. Das Beſahren der Kreisſtraße Oberramſtadt-Tannenbaum iſt innerhalb der Gemarkung Oberramſtadt
bis zum 1. April 1888 für Steinfuhrwerke bei naſſer Witterung und bei Thauwetter verboten.
8 2. Uebertretungen werden mit Geldſtraſe bis zu 30 Mk., an deren Stelle im Unvermögensfalle entſprechende Haft
tritt, beſtraft.
83. Die Polizeiverordnung tritt mit dem Tage der Verklündigung in Kraft.
Darmſtadt, den 7. Februar 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[1338

Bekanntmachung.
Die Lieſerung eines Sprengwagens
von 400 Liter Gefäß=Inhalt ſoll im Wege
der öffentlichen Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 22. Februar d. 38.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bedingungen liegen auf dem Lief=

bauamt, Zimmer Nr. 26, zur Einſicht, Rückertſtraße Nr. 12 in Beſſungen
die nachgenannten Mobilien, als:
offen.
Darmſtadt, am 12. Februar 1888.
Gold= und Silberſachen, Möbel,
Bettwerk, Kleider, Weißzeug. Küchen=
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
und Hausgeräthe,
J. V. d. B.:
Niedlinger, Beigeordneter. (54I loffenlich gegen baare Zahlung meiſtbie=
tend
verſteigert.
Beſſungen, den 14. Februar 1888.
Bekanntmachung.
Moutag den 20. Februar d. 33., Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Nachmittags 2 Uhr,
[1542
werden auf freiwilligen Antrag im Hauſe
Weimar.
58

[ ][  ][ ]

Nr. 32
392
Aufforderung der Pfandſchuldner
und
Pfünder=Yerſteigerung.
Die Schuldner des hieſigen ſtädtiſchen Pfandhauſes, deren Pfänder in den
Monaten
April 1887 bis einſchließlich September 1887
fällig waren, werden hierdurch aufgefordert, ſolche bis zum 10. März d. Js. ein=
zulöſen
oder die Pfandſcheine verlängern zu laſſen, widrigenfalls dieſe Pfänder
Montag den 16. April d. Js., Nachmittags 2½ Uhr,
verſteigert werden.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß fällige Pfänder, welche
weder ausgelöſt noch verlängert worden ſind, vor dem Verſteigerungs=Termin um=
verſetzt
ſein müſſen, indem während der Verſteigerungstage die Umverſetzung nicht
mehr ſtattfinden kann.
Darmſtadt, den 23. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(814
Ohly.

Brkanntmaqhung.
Das zum Nachlaß des Landwirths Philipp Möſer II. dahier gehörige
Vieh, Schiff, Geſchirr und Vorräthe, als:
4 Zugpferde, 4 Kühe, 2 Rinder, ſerner 4 Nollwagen, 1 Baumwagen, 1 großer
Kaſtenwagen, 2 kleinere Kaſtenwagen, 1 Wagen mit eiſernem Pfuhlfaß, 4
vollſtändige Pferdegeſchirre (ohne Decken), 3 Wagendecken, 6 ſchwere Ketten,
1 Häckſelſchneidemaſchine, 1 eiſerner Schiebkarren, 2 Vorder= und 2 Hinter=
pflüge
, 1 Egge, 1 Wieſenegge, 1 Windmühle, 1 Futtermühle, 2 Stoßtröge,
1 neue und 1 alte Heblade mit Zubehör; alsdann Vorräthe und zwar: ca
150 Centner Kartoffeln (gelbe Roſen), 150 Centner Futterkartoffeln, 30 Ctr.
Dickwurz, 80 Centner Wieſenheu, 150 Centner Kornſtroh, 4 Rm. Eichen=
Scheitholz. 8 Rm. Buchen=Brennholz. 1 Partie altes Eiſen und Holz und
8 Wagen Miſt
ſollen nächſten
Donnerstag den 16. Februar 1888, Vormittags 9 Uhr,
in deſſen Wohnung, Magdalenenſtraße Nr. 13, öffentlich an den Meiſtbietenden/
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 9. Februar 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(1304
Harres.

Holz=Verſteigerung.
Es werden verſteigert:
I. Montag den 20. Februar, Morgens 9 Uhr,
im Saale des Gaſtwirths Haaß zu Erzhauſen an Dürr= und Windfallholz aus
den Domanialwald=Diſtricten Heegberg, Krötſee, Kohlenſee und Hardt, ſowie
von der Abtriebsfläche des Diſtrikts Kirſchacker, das ſämmtlich zerſtreut lagernde
Holz öſtlich der Feldſchneiſe, nämlich:
Scheiter Am.: Buchen 4, Eichen 36, Kiefern 110, Erle 2; Knüppel Rm.:
Buchen 4, Birken 2, Eichen 24, Kiefern 239, Linden, Erlen 8; Reiſig:
Buchen 160, Eichen 560, Kiefern, Erlen, Linden 4520 Wellen.
2. Dienstag den 21. Februar, Morgens 9 Uhr,
im Saale des Gaſthauſes zum Apfel in Mörfelden, ſämmtliches Dürr= und
Windfallholz aus dem Diſtrikt Sensfelder Tanne zwiſchen Mörfelderpfad= und
Feldſchneiſe, nämlich:
Scheiter Rm.: Buchen 13, Birken 22, Eichen I. Claſſe 2. II. Claſſe 17,
Kiefern 127, Erlen, Linden 14; Knüppel Rm.: Buchen 18, Birken 21, Eichen
45. Kiefern 114, Erlen 17½ Reiſig: Buchen 340, Eichen 740, Kiefern, Linden
1160 Wellen; Stöcke Rm.: 12 Eichen und 23 Kiefern.
Steigliebhaber wollen das Holz vorher einſehen und wird Großh. Forſtwart
Schmitt zu Apfelbachbrücke desfallſige Auskunft geben.
Mörfelden, den 10. Februar 1888.
Großherzogliche Oberförſterei Mörfelden.
Marx.
(1543

Holzverſteigerung.
Mittwoch den 22. Februar d. Js.,
von Vormittags 9 Uhr an,
wird im Gemeindehauſe zu Arheilgen das
Dürrholz aus Forſtwartei Kalkofen,
Kleeneck, Kranichſtein und der vormaligen
Forſtwartei Faſanerie verſteigert und
zwar:
Scheiter: 25 Rm. Buche 1. Claſſe,
90 Rm. Buche II. Cl., 17 Rm. Birke,
1 Rm. Eiche I. Cl. 98 Rm. Eiche
II. Cl. 6 Rm. Nadelholz. 6 Rm.
Erle. Knüppel: 65 Rm. Buche,
25 Rm. Birke, 52 Rm. Eiche, 12 Rm.
Nadelholz, 11 Rm. Erle. Reiſig:
1300 Wellen Buche, 530 Wellen
Eiche, 200 Wellen Nadelholz, 90 Wll.
Erle u. 50 Wellen Ginſtern. Stöcke:
44 Rm. Buche, 31 Rm. Eiche, 5 Rm.
Nadelholz. 2 Rm. Erle.
Das Eichen=Scheitholz iſt zum Theil
für Küfer ꝛc. geeignet.
Auskunft ertheilen die betr. Forſt=
warte
.
Darmſtadt, 13. Februar 1888.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
Eckſtorm.
[1544

Keinster
Haar
& Toinlpudet
75 Pfg.
Cettwuder
60 und 100 Pfg.,
aus C. D. Wunderlichs Kgl. Bayer.
Hof=Parfümeriefabrik.
Haſten unſichtbar auf der Haut und
verleihen dem Teint ein jugendliches Co=
lorit
, auch wird die Haut weich und vor
dem Aufſpringen bewahrt.
Alleinverkauf bei
H. Scharmann,
Ludwigsplatz 2. 1170
Vorzügliches
ROTun00Sb
Maccaroni,
Herdemse-Hadeln
billigſt bei
RIREI RauOE,
Ballonplatz 5.
[573
Gals-TkaUI.
In geſunder Lage, mit freier Ausſicht,
iſt ein Haus, 3 vollſtändige Wohnungen
enthaltend, nebſt Seitenbau und Garten,
wegzugshalber preiswürdig zu verkau=
fen
durch
F. Whüringer.
Schulſtraße 5. 1545

[ ][  ][ ]

E.

50
522
2
92
110-
122
2-
212
305
50
580

1. 48 v0 288 89 ho 113 1160 5

1000
A1esl
H
P.
860
8
G
hio
1151
Eün
u m
e.
ge.

Nr. 32
Bekanntmachung.
In Gemäßheit des Artikels 5 der allgemeinen Bauordnung bringen wir hier=
mit
zur Kenntniß, daß der durch Beſchluß des Gemeinderaths vom 23. Januar
d. J. aufgeſtellte Bebauungsplan über das ſüdliche Quartier, ſpeziell den Theil
von der Klappacherſtraße bis zur Main=Neckar=Eiſenbahn gelegen,
vom 15. bis 29. Februar, Vormittags von 8-12 und
Nachmittags von 2-5 Uhr,
auf unſerem Büreau zur Einſicht der Intereſſenten offen liegt.
Einwendungen gegen den Bebauungsplan ſind bei Vermeidung des Aus=
ſchluſſes
während dieſer Friſt entweder mündlich zu Protokoll oder ſchriftlich bei
uns vorzubringen.
Beſſungen, den 13. Februar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[1546
Berth.
Herkeigerungs-Anzeigr.
Donnerstag den 16. Februar 1888, Vormittags 10 Uhr
anfangend,
verſteigert der Unterzeichnete im Schützenhof zu Darmſtadt nachverzeichnete Gegen=
ſtände
gegen Baarzahlung:
1 faſt noch neues Pianino, 3 vollſtündige Betten, Sophas, Kleider=
ſchränke
, 1 Nähmaſchine, 1 Pult, Tiſche, Kommoden, 5 neue Wirths=
tiſche
, 18 do. Stühle, 1 Regulator, 1 Kaffeebrenner, verſchiedene
Liqueure, 1 vollſtändiges Meyer's Converſations=Lexikon, 2 Schweine,
1 Schreibſekretär, 3 Glasſchränke, 2 Ladentheken, 1 Real, 3 Nähmaſchinen,
20 Handkoffer, 2000 Stück Cigarren, 2 Hobelbänke mit Hobeln, 1 Hand=
wagen
, 20 Stück Diele und Bord, 1 Wagen.
Der Verkauf der ſettgedruckten Sachen findet unwiderruflich ſtatt.
Darmſtadt, den 14. Februar 1888.

ohenſtein, Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Sick. gub
vm eznähren iok
1 keine Rundk,
der Rllche
GUhns bekannte Suppen-Einlagen
udt Wauer lonorhalb noulger Minuten
Anorr's Suppentakeln vorhliede Sappon Uetarndi;
Knorr's Julienne Cuppenkriuter), ſarer für Einder
Enorr's Hafer- oder derstenmehl jrntznad
La Adn in de naau. Caluia-a Diliadtan- AarAuge

(569

Einem geehrten hieſigen und auswärtigen Publikum beehre ich mich hiermit
bei herannahender Saiſon meine mit den neueſten Maſchinen und Einrichtungen
ausgeſtattete
Masehimem-Strichzereh
in empfehlende Erinnerung zu bringen. - Beſonders empfehle Beinlängen,
Strümpfe vom eleganteſten bis zum ordinärſten Genre, in Seide, Wolle und
Baumwolle, in allen erdenklichen Muſtern, wie Doppelrand, doppelte Knie an Bein=
längen
und Strümpfen, letzteres für Kinder ſehr vortheilhaft, geſchmackvolle Ringel=
ſtrümpfe
, durchbrochene Fantaſie=Strickereien ꝛc. Ferner empfehle ich mich zur
Anfertigung von Normalartikeln, Syſtem Profeſſor Dr. Jäger. - Gefl. Auf=
träge
werden in kürzeſter Friſt zu nur reellen Preiſen ausgeführt. Reparaturen
ſchnell und billig.
Strumpfwaarenfabrik, Firma: Lotz & Soherr,
L. F. Braun,
Herdwegſtraße 16 und Kiesſtraße 23.

Dr. Overlaoh.

Spezialarzt für Geſchlechts= und Frauen= Krank=
heiten
, Frankfurt a. M., Stiftsſtr. 22, I.
Sprechſtdn. täglich von 10-1 u. 3-5 Uhr. (1340

393
J. Spemgler',
Lwiebaok,
ſchon ſeit Jahren ſowohl zur Kinder=
nahrung
als für Magenleidende ärztlich
als vorzüglich anerkannt, ebenſo ſolchen
täglich friſch zum Familiengebrauch,
empfiehlt
leorg Sohwab,
vormals J. Spengler,
Grafenſtraße 33. (1548
agen-U. Darm,
LLeber-- U. Gallenleiden
werden Lippmann's Karlsbader
Brause-Pulver zu 3 bis 4wöchentl., bei
abnormer Fottanhäufung, Säurebildung
zu 4 bis 6wöchentl. Kurgebrauch ärztl.
allg. empf. Erh. in Sch. 1 M. und
M. 3.50 in d. Apotheken. - En gros
Darmstadt friedr. Schaofer's
Droguerie.
19727
ſlyeorin-Schwofolmilch- Soiſo
aus der Kgl. Bayer. Hofparfümerie=Fabrik
C. D. Wunderlich, prämiirt 1882.
Nürnberg.
Entſchieden eine der beliebteſten und
angenehmſten Toiletteſeifen zur Erlangung
eines ſchönen, ſammetartigen weißen Teints
iſt dieſe Seife vorzüglich geeignet zur Rei=
nigung
von Hautſchärfen, Hautausſchlägen
Jucken der Haut, Flechten ꝛc.
Alleinverkauf 35 Pf. bei
E. Scharmann,
Hof=Bürſtenfabrikant,
Ludwigsplatz Nr. 2. (9894

Aechte

ohne Apretur, vollſtäudiger Erſatz
für Handarbeit, empfehle in Stücken
von 4, 1 mt. in größter Auswahl
zu Fabrikpreiſen.
Ne.
C. 2-ETD, Vohelshausſr's Haohl.
Ludwigsplatz 4. (6190

Abfallholz, 5
8
kleingemacht, frei ans Haus, liefert
N. Holtz. Eſchollbrückerſtr. 8.

Eine gebrauchte, jedoch gut erhaltene
grüne Poluchegarnitur
[1167
zu verkaufen. Näheres Exped.
Rosen-Seiſe, (9610
Veilchen-Seite,
in vorzüglicher Qualität empf. Packel
[3 Stück 40 Pf. D. Kiofer, Mittwe.

[ ][  ][ ]

2½
2

2

2.
O
=
1
.
N3O
5
S

2.
S.
9
1
&4
Nre.
Rasſ.
2

So.
O

S=
2.
12

3
2 r
2
26.

Se.
7½
263
19
1
2
J
0
19
O S.
20
2
40O
0 C.
1
2
C.

O
3¾.
2
S)
C.
C
G=
;
Z
7

3
2 S⁄₈
vic.
2

R.
1

1030


65

.

o7
69

26

2r

S

2.2
13
O

E
1
H.
2
F2.
A.
3
6)
7
29
Le-S

.

2½
S=
3 D
5
16
3
5
) 6.
S

2

2
½
1

2
Se.
4)
Co
O
Sel.
S

2

D
Ge
2.
SL.:

3
8
OE
2

D
C.
2
2 1

O

2.

S.

O=


p P.
O...

Sc.

0
5.
O
0 Ha

)
Z
6
69
Lher
26
5
H

G

2
=

*

iix

=
2
GO
d
2
6

D
E
1)

2.
38

5

2 e.
1 1
11S
C
C.
6


2
e.
a2)

B=
5

8
GO
GC.
2
C0


2O
2
S
C.
vSES

5
p
vB½
S.Ol.
2
2
.

2
C.
C

OC
3
2

gl
OOS


3.

S
7
2)


A.
20.
Se.
Vrr.

.
2
P

9O

O
12
2

32
3 8.

3

2
S
.
diS
B.
Bt
2
Jc.
1⁵⁄₈

=
½
2 c.
8
2.
7


5
A=

1
2
D
2½
5 9
2

C
0
2
.
2
0¾
2
=1

AO
O
18
2 H
33

5
2
S.
2
8.
GGL
2
2

S.
HS8
O6
Ol=
Se.
S
e 0
S L.

2S.
cXS.
S)

4
O
4
G
L4½
4

4
S
89
Ce


S=
2
S.

7.
S6

19

SS.
2
31
C.
Oc,
S
St.
80J
T=
S
S

2
O

8
27
.
S
S
S.

2L.
D. S2S.
2
[.
G
202
Gc.

½2
ung=
D
a
C2=
G
29
Sp=
C
5
½.
2
3
ö251
G
O
S
2.

Er3)
2)
5½2

5
141
4


09

S.

92)
5
1
H.
J
7
G

26
=

5
T.
2
9
S.
O=
G
.
25
3S
G
S

Nr. 3

Wilhelmſtraße 16
iſt der obere Stock, beſtehend aus
5 6 Zimmern, Küche mit Speiſekam=
mer
, Bodenraum, Keller, Burſchen=
H zimmer im Souterrain, Stallung
für 4 Pferde und Gartenantheil
1
g vom 1. April an anderweitig zu
k.
vermiethen. Zu erfragen bei der
9 Expedition d. Bl. oder bei B. L.
d.
4 Trier, Ludwigsſtraße 10. (3183
HxaziAAizi TzrAiizanzAazzitzAian
620) Hermannſtr. 15 parterre drei
Zimmer nebſt Küche und Zubehör an eine
ruhige Familie zu vermiethen und am
1. Mai zu beziehen.

S D.
LLD.
2O
OSOO
1
.
BOD
pLe

.
186) Rheinſtraße 25 im Seitenbau
tßedge,
eine Wohnung von 4 Zimmern mit allen
me= per 8 Bequemlichkeiten an ruhige Miether.
360) Niederramſtädterſtraße 32
hen.
iſt der zweite Stock (Beletage) meines
I neu erbauten Hauſes, enthaltend 5 Zim=

Woh= mern, Küche mit allem Zubehör, wenn
42
mezubeh., gewünſcht Badezimmer, ſogleich oder bis
garten= 1. April zu vermiethen. Nachzufragen
ſofort. Parterre.
ie,

434) Friedrichſtr. 13 eine ſehr
ſchöne Parterre=Wohnung: 6 Zimmer
mit allem Zubehör, Gas= u. Waſſer=
4 leitung, auf Wunſch mit Stallung,
Wagenremiſe, Heuboden u. Burſchen=
4 zimmer, ſowie ein weiteres Manſar=
G denzimmer, per 10. April zu ver=
A miethen. Näheres daſelbſt Beletage
H von 11-1 Uhr.

695) Hermannſtraße 5 eine ſchöne
Wohnung, 3 Zimmer, Küche, Magdkam=
mer
ꝛc., per ſofort. Zu erfragen daſelbſt
im Laden.
697) Eine neuhergerichtete Beletage,
beſtehend aus 5 Zimmern mit allem Zu=
behör
, Waſſerleitung ꝛc., per April zu
vermiethen. Zu erfr. Dieburgerſtr. 9part.
Rheinſtraße 25
iſt im Gartenhaus die Parterre=Wohnung,
beſtehend aus 4 Zimmern mit Zubehör zu
vermiethen. Nähere Auslunſt wird im
Comploir des Herrn Trier daſelbſt er=
theilt
.
[702
709) Beſſunger Holzſtraße 17 eine
Parterre=Wohnung zu vermiethen.
713) Wilhelmſtr. 20, zweiter Stock,
eine ſchöne geräumige Wohnung von 6
Zimmern mit vollſtändigem Zubehör, am
1. April zu beziehen. Näheres daſelbſt im
Erdgeſchoſſe oder bei J. Glückert, Bleichſtr.
715) Promenadeſtr. 46, 2 Stiegen,
hoch, elegante Wohnung von 6 Piecen
ſofort zu vermiethen.
833) Carlsſtr. 27 eine Wohnung,
3 mittelgroße Zimmer, Waſſer, abgeſchl.
Vorplatz, an ein auch 2 Leute alsbald.
834) Liebigſtr. 5 Beletage: 1 Salon,
5 Zimmer nebſt Zubehör.
835) Ecke der Allee u. Wittmann=
ſtraße
die Beletage mit Manſarde zu
vermiethen und ſofort beziehbar. Näheres
Herdwegſtraße 71.
1111) In meinem Hauſe Beſſunger
Heidelbergerſtr. 9 die Manſarde, 3 Zim=
mer
, Küche und alles Zubehör, per 1.
April zu beziehen. Heinrich Beſt, Hoff=
mannsſtraße
1.
1114) Wienerſtraße 80, nächſt der
Allee, iſt die Manſarde mit ſchöner Aus=
ſicht
per 1. April oder Mai beziehbar.
1178) Bleichſtr. 9 iſt der mittlere
Stock, beziehbar am 1. April, zu verm.

395
1181) Rückertſtr. 15 Manſarde für
1-2 Perſonen per Ende April zu verm.
Eine Wohnung in
ſchönſter Lage
mit 5 Zimmern und ſonſtigen Bequem=
lichkeiten
, neu hergerichtet, ſofert bezieh=
bar
, zu vermiethen. Zu erfragen bei Hrn.
Hofmöbelfabrikant Alter und Liebigs=
ſtraße
Nr. 13½
(1306
1351) Ecke der Wiener= u. Roß=
dörferſtraße
69 eine hübſche Parterre=
Wohnung, 4 Zimmer und alle ſonſtigen
Bequemlichkeiten, auf 1. Mai oder auch
rüher. Zu erfr. Roßdörferſtr. 9 part.
1419) Zeughausſtr. 3 möbl. heizb.
Zimmer m. ſep. Eingang. Näh. Manſarde.
39
EA-iirAtrrArit rrnnAnirrrtArrtrchtnAtrrraiaan
1421) Carlsſtraße 13 Laden E.
mit geräumiger Wohnung, 6 Zim=
mer
mit allem Zubehör, für 900 M.
per 1. Juni oder ſpäter zu verm.
¼ Näheres bei Ingenieur W. Dreſſel,
6 Dieburgerſtraße 66.
CrAiriniirrAirAitAirrrAdieztrAAiiAirAz
1426) Ballonplatz 5, die Beletage mit
3 ſchönen Zimmern, Küche und Zubehör,
Waſſerleitung zu verm. W. Manck.
1434) Mullerſtr. 123, der Parterre=Stock,
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
1436) Beſſ. Heidelbergerſtraße 14,
89 Piecen, Beletage und 3 im oberen
Halbe) Stock, ger. Küche und Zubehör
Garten, Stallung für 4 Pferde, pr. April.
1444) Kiesſtr. 74 Hochpart.= Woh=
nung
, 4 Z., Küche u. allen Bequemlichk.,
zu beziehen nach Vereinbarung.
1551) Rheinſtraße 28 Rückgebäude
iſt eine kleine Wohnung an eine ruhige
kinderloſe Familie bis 1. Mai zu verm.

1552) Heinrichſtraße 3
Haus zum Alleinbewohnen:
7 Zimmer mit Veranda nebſt gro=
ßem
Garten mit den feinſten Obſt=
ſorten
, Reben, Spargeln ꝛc. ange=
legt
, per Mitte April.

Heinrichſtraße 7 der mittlere
Stock, 6 Zimmer, Badekabinet, ge=
rades
Zimmerchen in der Manſarde
nebſt allem Zubehör, ſeparates Gärt=
chen
mit Laube, per Mitte April.
Zu erfragen Heinrichſtr. 3.

1553) Promenade 27 eine
liche Manſarde zu vermiethen.

freund=

3 Eine kl. Wohnung für eine
Perſen od. kinderloſe Familie.
Promenadeſtraße 42.
[1554

Ds

Untere Heinrichſtraße
iſt eine elegant ausgeſtattete
Bel-Ktage
t per Mitte Mai zu vermiethen.
Näheres bei J. Glückert,
Logis=Nachweiſungsbureau,
Bleichſtr. 31. (1555.

[ ][  ][ ]

396

1556) Wilhelmsſtr. 8 eine ele=
gante
Parterre=Wohnung, 6 Zimmer
mit Vorgarten, für 1. April zu verm.
Näheres im Hauſe daſelbſt 3. Stock
und bei B. L. Trier, Ludwigsſtr.

6)
b300, Hagaz00 60.
10975) Ludwigsſtraße 14 Laden
mit Zimmer, und Küche, per ſofort
1888 Beletage: möblirtes Wohn= und
Schlafzimmer per ſofort.
Wilhelminenſtraße Nr. 8
iſt der früher Weiler'ſche Laden nebſt
dazu gehörigen Rämlichkeiten per 15. Febr.
1888 anderweitig zu vermiethen. (11856.
Näheres Fabrikſtraße Nr. 21, parterre.
Kleiner Laden
203
baldigſt zu vermiethen
Eliſabethenſtraße 4.
205) Lauteſchlägerſtraße 30 iſt der
Laden nebſt Wohnung, worin ſeit Jahren
eine Rindsmetzgerei mit gutem Erfolg be=
trieben
wurde, anderweitig zu vermiethen
und bis den 1. April zu beziehen. Zu
erfragen daſelbſt eine Stiege hoch.

1551) Schulſtraße 3 der minlere
14
rosse nene Laden
mit 2 Schaufenſtern und daran=
ſtoßendem
Comptoir per ſofort zu
vermiethen.
44

692) Großer heller Laden mit
Comptoir, event. Lagerräume und
Keller. Wilhelminenſtr. 19, nahe
9 der Eliſabethenſtraße.
1202) Schuſtergaſſe Nr. 3 Laden
mit Wohnung zu vermiethen per 1. Aug.
auf Wunſch auch früher zu beziehen.
Näheres Stiftsſtraße 48.
1308) Obere Eliſabethenſtr. 9 ein
L.Adem
mit anſtoßendem Zimmer, mit oder ohne
Wohnung, per 1. Oktober zu vermiethen.
Näheres bei dem Eigenthümer des Hauſes
Wilhelm Kimmel, Wienerſtr. 80, nächſt
der Allee.
1310) Eine Scheuer (Lagerraum)
zu vermiethen. Pankratiusſtr. 6.

Nr. 32
13397) Eliſabethenſtr. 21 2. St.,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
206) Blumenthalſtr. 41 Manſ. ein
einfach möbl. ſowie ein unmöbl. Zimmer
billig zu vermiethen.
Zwei
fein möblirte Zimmer,
im erſten Stock, in beſter
Lage der Stadt, ſind ſofort
oder ſpäter an eine einzelne,
ſehr ruhige Dame zu bil-
ligem
Preiſe dauernd zuh.
vermiethen.
Näheres bei Joſeph Trier,
Wilhelminenſtraße 25. (363

461) Zwei meinandergeh. ſchon mohl.
Zimmer, auf Wunſch auch einzeln, nächſt
der Drag.=Kaſerne, ſofort zu vermiethen.
Näheres Expedition.
657) Alexanderſtr. 14 gut möblirt.
großes Parterrezimmer, ſep. Eingang,
zu vermiethen.
783) Ecke d. Hoffmanns= u. Kies=
ſtraße
46 parterre ein möbl. Zimmer.
839) Beſſ. Carlsſtr. 3 ein ſchönes,
möblirtes Zimmer.
973) Nieder=Ramſtädterſtraße 28
ein ſchönes Zimmer nebſt Cabinet an
eine Dame zu vermiethen.
1078) Grafenſtr. 31, 1. Stock, ein
möblirtes Zimmer.
1206) Heidelbergerſtr. 1 zwei möbl.
Parterrezimmer per 1. März.
1354) Rheinſtraße 47, dritter Stock,
zwei gut möblirte geräumige Aim-
mer
mit ſepar. Eingängen, ſchöner Aus=
ſicht
, nahe den Bahnhöfen und gegenüber
dem Verein. Geſellſch.=Garten, ſofort mit
oder ohne Penſion zu vermiethen.
1353) Hügelſtr. 5½ part. 2ſchön möbl.
Entreſ.=Zimm. nach d. Str. Monatl. 20 M.
1449) Hügelſtr. 26 ein möbl. Zimmer
im oberen Stock zu vermiethen.
1451) Saalbauſtr. 17, 1 St. hoch, ein
ſein möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
1557) Frankfurterſtraße 9 iſt ein
freundlich möbl. Manſardezimmer zu ver=
miethen
und bis 1. März zu beziehen.
1557a) Waldſtraße 3, 2. Stock, ein
gut möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.

141
A444

11987) Roßdörferſtr. 32 ein ſchön
möblirtes Parterre=Zimmer zu verm.
12457) Markt. Zweiſchön möb=
lirte
Wohn= und Schlafzimmer per
) Januar zu vermiethen. K. Volz.

Ein fein gebildetes Fräulein
geſetzten Alters ſucht Stelle als Geſell=
ſchafterin
in einer Familie oder zur
Führung des Hauhalts bei einem allein=
tehenden
Herrn. Offerten bittet man
unter A. A. 114 in der Expedition ds.
Blattes abzugeben.
[1468

1558) Zwei Fräulein, welche die höhere
Schule beſuchten, möchten gerne in ein
feineres Geſchäft. Schriftl. Anerbieten
an die Exped. unter A. L. H.

1559) Ein anſtändiges Mädchen, das
längere Jahre bei Kindern war, gute
Zeugniſſe beſitzt, ſucht baldigſt Stelle.
Stellenbureau Frau E. Bauer, Lud=
wigsplatz
3, 1. Stock.

1560) Ein braves Mädchen, das
gut bürgerlich kochen kann u. gute Zeugn.
yat, ſucht ſofort Stelle. Stellenbureau
F. Katzenbach, Alexanderſtr. 15.

1561) Ein Müdchen, welches bürgerl.
kochen kann u. alle Hausarb. verſteht, ſucht
Stelle. Frau Fiſcher, kl. Ochſengaſſe 6.
1562) Laufdienſt für Morgens ge=
ſucht
. Näheres Beſſ. Schulſtr. 31.
1467) Ein zuverläſſiger, durchaus nüch=
terner
Mann, welcher einen großen Theil
des Tages frei hat, ſucht Beſchäftigung
rgend welcher Art. Näheres Exp. d. Bl.

44

1563) Ein zuverläſſiges Mädchen, das
elbſtſtändig kochen kann und die Haus=
arbeit
verſteht, auf Oſtern geſucht.
Nur ſolche mit guten Zeugniſſen wollen
ſich melden Nachmittags von 3-5 Uhr
Wilhelminenſtraße 29, 2. Stock.
1564) Brave Mädchen mit g. Zgn.
erh. für gleich und Oſtern gute Stellen.
Stellenbureau Frau E. Bauer, Lud=
wigsplatz
3, 1. Stock.
Einige Lehrmädchen
in eine Damen=Confection geſucht.
Näheres Expedition d. Bl.
[1565

Zwei brave Mädchen
können das Kleidermachen gründlich er=
lernen
. Wo? ſagt die Exped.
[1317

Lohrlngs-Stelle
für einen jungen Mann mit guten Schul=
eugniſſen
unter günſtigen Bedingungen
in einem hieſigen Waarengeſchäfte.
WoL ſagt die Expedition.
[1379
1529) Ein braver und fleißiger
junger Mann im Alter von 16 bis
20 Jahren wird als
guslanter 8o.
geſucht. Gute Zeugniſſe ſind er=
ſorderlich
.
Eriedr. Schefer,
Ludwigsplatz 7.

1566) 20-30 ordentl. Jungen u.
Mädchen für leichte, ſaubere, lohnende
Urbeit geſucht.
Aug. Kohlstadt & Cie..
in Beſſungen.

9

1530) Als Nebenbeſchäftigung ein
Sadtreisender
geſucht. Offerten unter A. L. an die
Expedition abzugeben.

[ ][  ][ ]

Magazin für somplette Böttsn; sowie oinzöine Théile dersslbén.

S

Ich empfehle in ſauberer, ſolideſter Arbeit:
denöhnliche lackirte Bettstollon zu M. 12, 13, 15, 16, 17.
Halbfranzös. &ap französ. Bollstellen zu M. 18, 19, 20, 24, 25, 26, 27.
ſenöhnliche polirte nussb. Bettstellen zu M. 30, 32, 33, 35, 36.
Halbtranzösische polirte nussb. Bottstollen zu M. 36, 40, 45.
danzfranzös. pollrte nussb. Bettstellen zu M. 50, 55, 60, 65, 70, 80, 85 bis 120.
Sprungfedormatratzon mit beſten ächten Stahlfedern zu M. 20, 22, 24, 26, 28, 30.
Strohmatratzen aus guten Leinen zu M. 5, 6, 7, 8.
Seegrasmatratzen mit Keil=Kiſſen zu M. 9, 11, 12, 14, 15, 16, 18, 20.
Vollmatratzen,
zu M. 20, 22, 24, 26, 28, 30, 32.

je nach Wahl der Roßhaare, M. 50 bis 120.
Rosshaarmatratzen
Foderbetton aus garantirt neuen, ſtaubfreien, reinen Gansfedern, zu M. 22, 25, 30,
32, 34, 36, 38.
Eissen, desgleichen, zu M. 6. 50, 7.50, 8. 50, 9.-, 10..
Unterbetten, desgleichen, in allen Preislagen.
Bottfodorn, Daunon, Wollo, Rosshaaro, Barchonto, Broll
in größter Auswahl zu billigſten Preiſen.
W. Das Einfüllen der Federn kann im Beiſein meiner verehrlichen Auftraggeber ſtattfinden.

Große Ochſengaſſe 23.

Grösstes Lager fertiger Betten von M. 50.- bis fl. 250.

1320) In einem hieſigen Handlungs=
hauſe
iſt für einen mit der Berechtigung
zum einjährig=freiwilligen Dienſte ver=
ſehenen
jungen Manne
Lehrſtelle
auf Oſtern zu beſetzen. - Reflectanten
wollen ihre Adreſſe bei der Expedition
d. Bl. niederlegen.
1567) Für ein Comptoir wird ein
Lehrling
geſucht. Offerten an die Exped. d. Bl.
unter Chiffre R. Nr. 70.
1568) C. Hoffmann3 Buch, u. Kunſt=
handlung
(Caefar u. John), Ecke d. Eli=
ſabethen
= u. Luiſenſtr., ſucht auf Oſtern
einen Lehrling mit tüchtiger Schulbildg.

Als Lehrling
ſuche per ſofort oder Oſtern einen jungen
ordentlichen Mann mit guter Schulbildg.
Georg Liebig Sohn,
Rheinſtraße 28.
[1569

Für Damem.
Die ergebene Anzeige, daß vom 15. Februar an in meiner neuen Woh=
nung
Ecke Ludwigsſtraße und Ludwigsplatz (Haus Rittershaus) Eingang
Ernſt=Ludwigsſtraße, mein beſtgeleitetes Lehrinſtitut für Damenconfection
durch eine Weissnähschule erweitert wird.
Abth. 1: Curſe im Kleidermachen perfect und ſicher nach leichtfaßlicher
Damen mit Vorkenntniſſen können das
und beſtbewährter Pariſer Methode.
Schnittzeichnen, Zuſchneiden und Zurichten in ¼ Monat erlernen.
Abth. 11: Zuſchneiden der Weißwäſche, Hand= und Maſchinennähen, Flicken
und Sticken. Große helle Arbeitsräume, Privatlehrzimmer für Frauen
und ältere Damen. Mäßiges Honorar. Für Schülerinnen unentgeltl. franz.
Converſations=Unterricht. Uebernahme zur Anfertigung von Damenconfection.
Herren= und Damenwäſche.
Frau M. Bohny,priv. Confectionslehrerin (Kirchſtr. 5,bis z. 15. Febr.)

1O inen hauptſächlich aus Reſten beſtehenden Theil meiner
F. Hinler-CJommorGloſſe
gebe wegen vorgerückter Saiſon zu und unter (Einkaufspreis
ab.

(866

Wilhelminenſtraße 31.

Ein tüchtiger Cärtnor
wird zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Die Vorlage guter Zeugniſſe wird ver=
langt
. Näheres Expedition.
[1570

1571) Ein Lehrling für die Feilen=
hauerei
gegen Lohn geſucht.
Hch. Sonnthal,
Stiftsſtr. 49.

1572) Ein braves Mädchen, welche=
ſelbſtſtändig
kochen kann und alle Haus=
ſarbeit
verſteht, geſucht für 1. März.
Heinrichſtr. 103, 1. Stock.

[ ][  ][ ]

398

Nr. 32

Wsüvorehn

Prohr v Mutthänn
Palion
4

Freitag den 17. Februar, Abends 8 Uhr,
in dor Aula dor Boalschulo.
Der Vorstand.

U573

Dampt-Destillation
n.
d. Voinassig Fabrik.
Gegründet ſ833.
Seherer eCo.inLangom
1

C
Hessen - Main-Neckar=Bahn).
E
Feinste Maaro.
Geok
Billige Freise.
(332
Hur an Wiederverkänter.
Preisliste und Muster gratis und franco.

Die Gemeraiversammtumg

der

Putesoit
VGIROhGhbGIUgs-besGhSChalL yos zoche
findet Mittwoch den 22. Februar, Abends 8 Uhr, in dem
Saale der Brauerei Hess- Kirchſtraße - ſtatt und es werden
hierzu die verehrlichen Mitglieder ergebenſt eingeladen.
Tagesordnung: Bericht des Vorſtandes.
Rechnungsablage,
Neuwahl des Vorſtandes.
Darmſtadt, den 10. Februar 1888.
Der Vorstand.
Die Jahresrechnung liegt vom 18.-22. Februar zur Einſichtnahme der
Mitglieder bei dem Vereinsrechner offen.
[1482

80h Weins

eingeführt von Waseds. Cari Oll,
Würzburg &am Hünchen.
Unbedingte Bürgſchaft für Reinheit, Echtheit und directen
Bezütz.
Viederlage in Darmſtadt nar bei
H. W. Prassel,
Rheinſtraße.
11064
RrAthottten=-erein.
Sonntag den 19. Februar 1888, Abends 8 Uhr:
H
GusUAIGS RGASTAGSA-
Der Vorstand.
[1574
Bis zu 7000 Mk.
1ES Stellenſuchende jeden Berufs
placirt ſchnell Reuter's Burezu
gegen Hypothek auszuleihen.
Wo? ſagt die Exped. d. Bl. (1575 U in Dresden, Reitbahnſtraße 25. (595

8 Heine Bampfreimgung
8 lneueſtes Shſtem) für gebr. Bett=
8 federn und Flaumen halte dem
8 verehrlichen Publikum von Darmſtadt
g und Umgebung beſtens empfohlen.
8 Für neue Hüllen empfehle Bettdrelle,
6 Barchente u. Federleinen in beſten
3 Qualitäten billigſt.
0 L. Bölinger, Mathildenplatz 7.
RB. Die Betten brauchen nicht
248
8 länger als von Morgens bis Abends
8 entbehrt zu werden.
[534

Mittwoch Morgen:
5AGuAGN
in Eispackung,
3u 40 Pfo. per halb Kilo,
bei
Gemens Behle,
am Marktplatz. 1576

Pheinſtraße 8 zwei Wohnungen, 3 und
GC 4 Zimmer, im Hinterbau mit allem
Zubehör, ebenſo ein geräumiges Magazin,
Glasſchränke, Glaskaſten ꝛc. werden bil=
ligſt
abgegeben. Zu erfragen: Vorderhaus
bei Fr. Maurer.
[981
Schutt kann abgeladen werden Beſſ.
d Wilhelmſtraße, Neubau.
(502

eſucht von Zwel Damen eine
25
hübſche Manſarde
von 2 graden Zimmern, 2 Kabinetten u.
Küche mit abgeſchloſſenem Vorplatz.
Schriftliche Offerten mit Preisangabe
bittet man unter J. W. bei der Exped.
d. Bl. abzugeben.
[1325

iirkrctteirAirtdArrriirrai

Verlorem
ein dunkelbrauner Kinder=Pelzkragen.
Abzugeben gegen gute Belohnung Liebig=
ſtraße
20.
[157O
Stammhölzor
zum Schneiden
können angefahren werden.
Dampfägemühle von G. Mahr,
Pallaswieſenſtr. 24. (326

Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer,Rhein' Kapitän W. Töpſer,
vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher am
25. Januar von Bremen abgegangen war, iſt
am 9. Februar wohlbehalten in Baltimore,
der Schnelldampfer Lahn', Kapitän H. Hell=
mers
vom Nordd. Llohd in Bremen, welcher
am 1. Februar von= Bremen abgegangen war,
iſt am 10. Februar wohlbehalten in New=
York angekommen.

18=
Hell;

2
617
79=
910

184
409
68

56
g8

[ ][  ][ ]

OE

an dor katholischon
L. Mrche.

ET LaId

an der katholischen
25 Wilhelminenstrasso B5.
Kirche.

Pormanento Ausstollung von 16 complet eingerichteten Husterzimmorn.
Generalvertrieb aller Möbelfabrikate

von

Gebrüder Weber in Stullgarl
fr Deutschland, Schweiz, Molland, Htalien, England.

Durch Uebernahme des Generalvertriebes für obige Lünder bin ich in der Lage hier am
Platze alle Möbel der Herren Gobrüder Weber zu
Origimal-Tabrikpreisen
verkaufen zu können. - Sämmtliche Möbel zeichnen ſich durch die hochfeinſte, allerſolideſte
Arbeit, für welche ſede Garantie gelcistet wird, ſowie durch ſehr billige
Preiſe aus.
In meinen 16 complet eingerichteten Musterzimmern ſind fortwährend
Neuheiten in allen Arten Möbeln, ſowie die neueſten Decorationen ausgeſtellt und lade ich
zu deren Beſuch ergebenſt ein.
Eignes Atelier zum Entwerfen neuer Hodelle und Decorationen hier im Hause.
Die Fabrikate der Herren Gebrüder Weber ſind hier am Platze nur durch mich
zu beziehen.

4
4.
Hgomone Ronten-Austall zu Gullgarl.
Gegründet 1833. - Geſammtvermögen 56 Millionen Mark.
Aulage von Kapitalien auf ſofort beginnende lebensläugliche Leibrenten:
Jährliche Rente aus einer Einlage von 1000 Hark.
Lebensalter beim Eintritt z. B.: 40 45 50 55 60 65 70 Jahre.,
Betrag der Rente: Mk. 6410 6850 74. - 8080 8930 10030 116.I0,
mit Anſpruch auf Dividende,
welche ſeit 25 Jahren 10 bis 25 pCt. der Rente betragen hat. Die Rente der 55jährigen Perſon erhöht ſich beiſpielsweiſe
bei 13 pCt. Dividende (gegenwärtiger Satz) von Mk. 80.80 auf 91.20.
Die Einlagen können für jedes Lebensalter und auch mit Rückvergütung gemacht werden, in welch letzterem Falle ſich
die Rente etwas niedriger ſtellt. Zwei im Leben verbundene Perſonen können gegenſeitig einlegen.
Bei einer jährlichen Rente von wenigſtens Ml. 200 wird halbjührlicher Bezug geſtattet; die Renten=Coupons
lauten auf 31. Dezember ſeventuell auch 30. Juni) und werden durch die Generalagentur in vollem Betrage ausgezahlt.
Das einzulegende Kapital wird auf Reichsbank=Giro=Conto oder bei der Bank für Handel und Induſtrie koſten=
frei
eingezahlt, auch wird der Verkauf von Werthpapieren zum Tageskurſe übernommen.
Anzahl der auf Renten Verſicherten Ende 1886 ca. 12500, welche eine jährliche Rente von Mk. 830,000 beziehen.
Wir machen auf obige Kapitalanlage (Tafel B) beſonders aufmerkſam, weil es bei dem geſunkenen Zinsfuß vielen
Perſonen, insbeſondere ſolchen, welche lediglich auf das Ertränniß ihrer Kapitalien angewieſen ſind, von Werth iſt, eine Ge=
legenheit
zu haben, ihr Einkommen weſentlich zu erhöhen, oder Erſatz für den niederen Zinsfuß zu erhalten.
[1380
Statuten, Proſpekte und Antragsformulare, ſowie alle nähere Auskunft durch die
General=Agentur Darmſtadt: Fr. Ehert, Waldſtraße 1.
59

[ ][  ][ ]

400

Nr. 32

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Beich. S. M. der Kaiſer nahm am 13. den Vortrag
Wilmowski's entgegen, empfing dann die Abordnung des vierten
Ulanenregiments, welche zum Geburtsgedenktag des Prinzen Georg
eingetroffen iſt, ſowie den Beſuch der Prinzeſſin Wilhelm. Der
Kaiſer hat das Wehrgeſetz am 11. d. M. unterzeichnet. Dem Kaiſer
ſind nach der glücklichen Operation des Kronprinzen von verſchie=
denen
Souveränen Telegramme zugegangen; beſonders herzlich ſoll
dasjenige des Kaiſers von Rußland gehalten ſein.
Der Reichsanzeiger veröffentlicht folgendes Bulletin über das
Befinden des Kronprinzen: San Remo, 13. Februar, 10 Uhr 10 Min.
vormittags: Die Verhältniſſe der Wunde und das Allgemeinbefinden
ſind ebenſo befriedigend wie geſtern. Der Kronprinz verließ geſtern
auf drei Stunden das Bett.
Der Reichstag genehmigte am Montag den erſten Artikel des
Sozialiſtengeſetzes in der Faſſung des Kommiſſionsvorſchlags ( zwei=
jährige
Verlängerung des beſtehenden Geſetzes) in namentlicher Ab=
ſtimmung
mit 164 gegen 80 Stimmen.
Der Seniorenkonvent des Reichstags beſprach am 13. die ge=
ſchäftliche
Behandlung der in der Schwebe befindlichen Arbeiten des
Reichstags und es knüpften ſich daran ſelbſtverſtändlich Erörterungen
über die vorausſichtliche Dauer der gegenwärtigen Tagung; es ergab
ſich, daß der jetzige Arbeitsſtoff mit Leichtigkeit bis ſpäteſtens zum
20. März abgewickelt und ſomit zu dieſem Zeitpunkte der Schluß
der Seſſion herbeigeführt werden könnte.
Die Abordnung des ruſſiſchen Kalugaſchen Infanterie=Regiments.
beſtehend aus dem Kommandeur, zwei Offizieren und einem Feld=
webel
, wird am 18. d. in Berlin eintreffen, um dem Kaiſer zum
70jährigen Chefjubiläum ihre Glückwünſche darzubringen.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus nahm am 13. in dritter
Leſung den Antrag v. Benda, die Verlängerung der Legislatur=
periode
gegen die Stimmen des Centrums, der Volen und der deutſch=
freiſinnigen
an.
Heſterreich=Angarn. Die Wiener Extrapoſt' erhielt aus Peſt
die Meidung, daß zwiſchen England und Italien Vereinbarungen
beſtehen, welche ſich nicht blos auf Sicherung der Freiheit des
Mittelmeeres, ſondern unter Umſtänden auch auf den Schutz Kon=
ſtantinopels
beziehen.
Jranſtreich. Der Prinz von Wales iſt am 11. in Paris ange=
kommen
und hat in Begleitung des Botſchafters Lord Lytton dem
Vräſidenten Carnot einen Beſuch abgeſtattet. Carnot erwiderte den
Beſuch umgehend. Abends wohnte der Prinz unter Führung des
Generals Galliffet der Vorſtellung der Tosca im Theater de la
Vorte Saint=Martin bei; während des Zwiſchenakts unterhielt er
ſich mit Sarah Bernhardt. Am 12. frühſtückte der Prinz auf der
engliſchen Botſchaft und reiſte am 13. nach San Remo ab.
In der Kammer der Abgeordneten wurde am 13. der von der
Regierung für Tonking verlangte Kredit von 20 Millionen mit
Stimmengleichheit, 256 gegen 256 Stimmen, abgelehnt. Miniſter=
präſident
Tirard erklärte, dieſer Beſchluß bedeute die Räumung
Lonkings. Die Regierung könne die Verantwortlichkeit hierfür nicht
auf ſich nehmen. Wenn die Kammer die Regierung lediglich be=
ſtimmen
wolle, Erſparungen zu machen, ſo ſei die Regierung bereit,
dieſen Weg zu beſchreiten. Der Miniſter erſuchte darnach die Kam=
mer
, ein Kredit von 19800000 Fres. zu bewilligen. Die von ihm
verlangte Verminderung des Kredits um 200 000 Fres. deute nur
die Bereitwilligkeit der Regierung an, auf die Wünſche der Kammer
einzugehen. Schließlich wird der von Tirard verlangte ermäßigte
Kredit im Betrage von 19800 000 Fres. mit der knapven Mehrheit
von 264 gegen 256 Stimmen bewilligt. Die Kriſis iſt alſo heute
noch einmal vermieden.
Der ſehr ehrwürdige Biſchof Freppel benutzte die Debatte zu
der Erklärung, daß die militäriſchen Streitkräfte, welche die Be=
ſetzung
von Tonking, Annam und Madagaskar erfordern, nicht be=
deutend
geuug ſeien, um die Befürchtung zu rechtfertigen, daß die=
ſelben
eventuell Frankreich auf dem europäiſchen Kriegsſchauplatze
fehlen könnten. Die franzöſiſche Armee ſei jetzt im Stande, jedem
Angriffe zu trotzen, jedem Feinde ſiegreich zu widerſtehen und die
Größe und die Einheit Frankreichs wiederherzuſtellen. Außerdem
vertraue er auf Gott, der Frankreich nicht im Stich laſſen werde.
Auch in Frankreich habe man die Furcht Gottes, ohne damit wie
gewiſſe Phariſäer zu prahlen, ohne ſich mehr zu dünken als andere
Mationen, ohne alle Welt zu provozieren, ohne jeden Augenblick
Zwiſchenfälle herbeizuführen, wodurch die Gemüter beunruhigt
werden, ohne die Weltherrſchaft zu beanſpruchen.
Engkand. Die Morning Poſt' bezeichnet die von Paris aus
verbreiteten Gerüchte über Unterhandlungen mit England für deſſen
Anſchluß an eine franzöſiſch=ruſſiſche Allianz, um der Koalition der
Centralmächte entgegenzuarbeiten, als gänzlich unbegründet; ein
ſolches Vorgehen würde eine ernſte Bedrohung des europäiſchen
Friedens bilden, der jetzt nicht gefährdet erſcheine, ſo lange die
Tripelallianz von England und der Türkei unterſtützt werde.
Der Standard führt aus, es bedürfe nicht beſonderer Ver=
einbarungen
mit England, um die öſterreichiſchen und italieniſchen
Küſten vor feindlichen Landungen zu ſchützen; England könne keine

Schutz= und Trutzbündniſſe eingehen, es ſei jedoch vorbereitet, die
Verträge aufrecht zu erhalten, unter denen ſeine Unterſchrift ſiehe.
So lange die Tripelallianz eine Bürgſchaft der Erhaltung des Frie=
dens
ſei, werde ſie Englands Unterſtützung finden; wenn der Friede
von einer Macht außerhalb der Allianz geſtört würde, werde Eng=
lands
Gewicht in die Wagſchale gegen den Angreifer geworfen.
Tas ſei die Politik Lord Salisburys.
Itakien. Einer Meldung aus Maſſauah zufolge begann am
13. der Bahnverkehr bis Dogali, wohin die Verpflegungsmagazine
verlegt wurden. Die Brigade Gens nahm morgens mit ihrer Ar=
tillerie
2 Kilometer weſtlich Dogali Aufſtellung.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Februar.
Der am Montag in der Vereinigten Geſellſchaft ſtatt=
gehabte
Ball wurde durch den Beſuch Sr. Großh. Hoheit des
Prinzen Alexander, ſowie Sr. Hoheit des Fürſten Alexander, Prinzen
von Battenberg, ausgezeichnet.
Das Programm für das am 22. ds. Mts. zum Beſten des
Vereins heſſiſcher Lehrerinnen zur Gründung eines Lehrerinneu=
heims
ſtattfindende Konzert, veranſtaltet von der Hohen Protektorin
des Vereins, Ihrer Durchlaucht der Frau Prinzeſſin von Batten=
bera
. iſt wie folgt feſtgeſetzt: 1. Zwei Frauenchöre: a. Vorüber:
b. Frühling, beide von Bargiel. Unter Leitung von Fräulein Luiſe
Müller geſungen von den Damen: Finger, Heinzerling, Kerkow,
Locher, Preuſchen, P. v. Dalwigk. v. Heſſert, Lotheißen, Weber,
Weiß, M. v. Dalwigk, Johannſen, Keil, Königer, Merck. Soutor.
2. Arie; aus Oduſſeus von Bruch. Fräulein L. Keil. 3. Galop
chromatiques für Klavier zu 8 Händen von Lißt. Frau Menges.
Frl. v. Preuſchen, Frl. v. Grolman, Frl. v. Heſſert. 4. Zwei
Duette; für Frauenſtimmen: a. Haidenröslein von Jadasſohn;
b. Mailied von v. Hornſtein. Frl. M. Weber und Frl. H. Weiß.
5. Adagio und Presto; aus dem Quartett für Streichinſtrumente
in Dedur, op. 76. Nr. 2 von Haydn. Die Herren Hofmuſiker R.
Müller und F. Mehmel, Herr O. Wolfskehl und Herr Dr. C. Schuler.
6. -Zwei Liederv. a. Waldesgeſpräch von Schumann; b. Le flaime
Volse von Padilla. Fräulein v. Lehmann. 7. Ungariſche Tänze
für Klavier zu 4 Händen von Löw. Ihre Durchlaucht Frau Gräfin
zu Erbach-Schönberg und Frau L. Wolfskehl. L. Zwei Duette;
für Alt= und Baßſtimmen: a. Es rauſchet das Waſſer von Brahms:
b. Keine Sorg' um den Weg von Reinecke. Fräulein H. Merck und
Herr C. Merk. 9. 8wei Soloſtücke; für Violine: 2. Elegie von
Ernſt; b. Moto perpetuo von Vaganini. Herr Hofmuſiker R. Müller.
10. Zwei Lieder': a. Varei morire von Toſti; b. Musica proibita
von Gerſtaldon. Fräulein Anna Göring. 11. Arier aus Hans
Heilig von Marſchner. Herr A. Arnold. 12. Zigeunerleben für
kleinen Chor und Klavier von Schumann. Die Damen: Heinzer=
ling
, Müller, Merck und Königer; die Herren: Dr. Lindt, Dr. For=
bach
. C. Merck und A. Arnold.- Zum Schluſſe; Kinderſymphonie:
für Klavier zu 4 Händen und 8 Kinderinſtrumenten von Haydn.
Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog, Ihre Großh. Hoheit Prin=
zeſſin
Alix von Heſſen. Die Damen: Becker, Finger, v. Homberak,
v. Kugel, v. Marquardt; die Herren: v. Frankenberg=Ludwigsdorff,
v. Schwarzkoppen, A. Weber.
In den Ruheſtand wurde verſetzt: am 10. Februar der
Kriminalſchutzmann Jakob Knapp in Darmſtadt mit Wirkung vom
15. Februar l. J3. an.
Geſtern, am Faſtnacht=Dienstag, boten die ſonſt doch ziemlich
ruhigen Straßen unſerer Stadt ſchon vom frühen Morgen an ein
überaus belebtes Bild. Ein frohes, karnevaliſtiſches Treiben, dem
ſich ſelbſt die würdigen Erzieher der Jugend nicht alle entziehen
konnten, entwickelte ſich ſchon zwiſchen neun und zehn Uhr auf dem
Ernſt=Ludwigsplatze (dem Standquartier der Prinzengarde) und in
den benachbarten Straßen. Reiſende Engläuder mit dem unver=
meidlichen
Bädecker in der Hand, Soldaten und Wehrmänner aller
Waffengattungen, Indianer aus dem fernſten Weſten Nordamerikas,
Chineſen und Japaneſen waren vertreten und vertrieben ſich die
Zeit mit guten, mitunter aber auch mit herzlich ſchlechten Witzen.
Kurz nach zehn Uhr bezog die Prinzengarde unter dem Kommando
des Hauptmanns von Dachreiter, voran ein berittenes Muſikcorps.
ihr Quartier auf dem Ernſt=Ludwigsplatz, wo ſich alsbald ein rich=
liges
Lagerleben entwickelte und die Gardiſten, Dank der prompt
eingegangenen Kontributionen, augenſcheinlich keine Not litten. Die
projektierte Parade über die Garde iſt aus uns nicht bekannt ge=
wordenen
Gründen unterblieben.
Gegen halb 3 Uhr ſetzte ſich ſodann von der Kreuzung der
Heinrichs= und Annaſtraße aus die Kappenfahrt in Bewegung
und paſſierte die in unſerer vorigen Nummer bereits angegebenen
Straßen. Das Arrangement derſelben macht dem rührigen Karne=
valzugverein
alle Ehre, und wenn auch einzelne Gruppen des Hu=
mors
nicht allzuviel boten, und bei anderen das Aeußere etwas
vernachläſſigt erſchien, ſo iſt es doch ſicher, daß man in Darmſtadt,
vo den karnevaliſtiſchen Beſtrebungen eine allgemeine Sympathie
noch nicht entgegengebracht wird, wie dies in anderen Städten, bei=
ſpielsweiſe
in Mainz und in Wiesbaden, geſchieht, mit geringen

[ ][  ][ ]

Nr. 32
401

Milieln Gutes zu bieten vermag. Der geſtrige Zug wurde durch ein be=
rittenes
, koſtümiertes Muſikcorps eröffnet, dem eine Anzahl koſtü=
mierter
Reiter folgte, denen ſich der vorjährige Prinz Karneval mit
ſeiner Suite, einer Deputation des Karnevalvereins mit der Stan=
darte
und je in der Reihe ihrer Anmeldungen über 50 verſchiedene
Gruppen, welche von Zeit zu Zeit durch Reiterabteilungen und be=
rittene
Muſikcorps unterbrochen wurden, anſchloſſen.
Recht ſchmuck präſentierte ſich auch im Zuge die Prinzengarde
und wurde namentlich auch die Gruppe der ſtädtiſchen Straßen=
kehrer
, welche an ihrem Wagen die weithin leuchtende Deviſe
Alles normal; angebracht hatte, freudigſt begrüßt. Daß die eigent=
lichen
Arrangeure der geſamten diesjährigen Karnevalsfeſtlichkeiten,
das Elfer=Komité des Karnevalzugvereins, im Zuge in entſprechender
Weiſe vertreten war, iſt ſelbſtverſtändlich. Im Zuge ſelbſt herrſchte
eine gute Ordnung und darf hier nicht unerwähnt bleiben, daß wie
in früheren Jahren ſeitens der Militärbehörden in der zuvor=
kommendſten
Weiſe die drei hieſigen berittenen Muſikeorps und
zahlreiche Maunſchaften und Pferde zur Verfügung geſtellt waren.
Immobilicu=Verkauf. Das Schießhaus iſt mit ſämtlichem
Juventar um den Preis von 40000 Mark in den Beſitz des Herrn
Girnhardt käuflich übergegangen. Der Verkauf wurde durch den
Agenten V. Thüringer abgeſchloſſen.
Der am Samstag ſtattgehabte Saalbau=Maskenball war nicht
ſehr zahlreich beſucht. Die zur Verloſung gekommene goldene
Damenuhr gewann Frl. Kunkel, Mitglied des Corps de Ballet.
2 In wohlgelungener, äußerſt gemüthlicher Weiſe brachte der
Darmſtädter Bieycle=Klub dem Prinzen Karneval am vergangenen
Samstag im humoriſtiſch dekorierten Saal des Hotel Prinz Carl=
zum
erſtenmale ſeinen Tribut in einer närriſchen Sitzung dar.
Beſonders gute Stimmung machte von allem Anfang an die von
einigen Mitgliedern herausgegebene 16 Seiten ſtarke Karnevals=
Heitung: Der närriſche Scheerenſchleifer; worin in Bild und
Wort das an komiſchen Epiſoden überaus reiche Radfahrerleben in
gelungener Weiſe karikiert war. Daß nach der Sitzung dem Tanze
in ausgiebiger Weiſe gehuldigt wurde, dafür ſorgte der zahlreich
erſchienene Damenflor und hat der Klub mit dieſer Veranſtaltung
den bewährten Ruf ſeiner Feſte wieder aufs neue gerechtfertigt.
Die erſte Verſteigerung von Holz aus der ſtädtiſchen Tanne
fand am Montag ſtatt und wurden dabei, bei lebhafter hieſiger und
auswärtiger Konkurrenz, durchweg gute Preiſe erzielt und der Tarif
nicht unweſentlich überſchritten. Kiefernſcheitholz erzielte durch=
ſchuittlich
5 M. 30 Pf., Kiefernknüppelholz 3 M. 80 Pf. für den
Raummeter; Kiefernwellen 7 M. 80 Pf. für 100 Stück. Auch die
ausgebotenen Kiefern=Stämme wurden gut bezahlt und durch=
ſchnittlich
20 M. für den Kubikmeter erlöst.
Im Januar ds. J3. wurden im ſtädtiſchen Hospital 334
Kranke verpflegt, gegen 321 im nämlichen Monat des Vorjahres.
Die Anzahl der Verpflegstage beläuft ſich auf 5315 (darunter 4731
für Erwachſene und 584 für Kinder, ſodaß auf jeden Kranken im
Durchſchnitt 16 Verpflegstage entfallen.
* Kleine Mitteilungen. Bei einem Konditoreibeſitzer be=
ſtellte
vor einigen Tagen ein unbekanntes Frauenzimmer für einen
Tierarzt zwei Torten. Zugleich ließ ſich auch die Beſtellerin für
eine Mark Konfekt geben und entfernte ſich ohne etwas zu bezahlen.
Als der Konditor die Torten nun abliefern wollte, wurde die An=
nahme
verweigrt, da eine derartige Beſtellung nicht gemacht worden
ſei. Die Betrügerin wurde ermittelt und zur Anzeige gebracht.
Ein noch ſchulpflichtiger Junge entwendete ſeiner Pflegemutter
mehrmals Geld und kaufte hiervon für ſich und Mitſchüler ver=
ſchiedene
Gegenſtände, wie Sparbüchſe, Meſſer, Vortemonnaies ꝛc.
Zwei Taglöhner in Beſſungen ſind verdächtig von einem
Arbeitsplatz einiges Handwerkszeug entwendet zu haben.
Ein
Bäckerlehrling ließ vor einigen Tagen ſeinen Brodwagen in der
Grafenſtraße im Stich und entfernte ſich. Da der Burſche auch
noch ca. 9 M. Kundengelder mitgenommen hat, wurde gegen den=
ſelben
Anzeige wegen Unterſchlagung erhoben.
() Eberſtadt, 13. Februar. Der in Nr. 26 ds. Bl. angekündigte
Vortrag des Herrn Dr. Sonne aus Darmſtadt über Halt=
barmachung
der Lebensmittel! wurde am 7. Februar im
Vereinslokal des hieſigen Gewerbevereins gehalten. Obſchon die
ſchlechte Witterung den Beſuch desſelben beeinträchtiate, ſo war doch
die Verſammlung ziemlich zahlreich, auch von Damen, beſucht.
Auf den Inhalt dieſes Vortrags brauchen wir an dieſer Stelle
nicht näher einzugehen, da bereits in einer früheren Nummer ds.
Bl. gelegentlich des im Darmſtädter Lokalgewerbverein gehaltenen
nämlichen Vortrags ausführlich berichtet wurde. Der Präſident
des hieſigen Gewerbvereins, Herr Ph. Pfeiffer, dankte für den ſehr
verſtändlichen und lehrreichen Vortrag, und die Anweſenden gaben
ihre Anerkennung durch Erheben von den Sitzen zu erkennen.
St. Frankfurt, 14. Februar. Der von Mitgliedern des Turn=
und Zithervereins veranſtaltete Maskenball zählte 900 Beſucher und
eine gülle Ueberraſchungen wie Die Banda kömmt;, Koſakentanz,
Throler Sänger, das Bürgerbräu mit famoſen Kreidezeichnungen
la Toni Aron von Bd. Graeſer. Zum heutigen Bürger=Karne
val=Ball waren bis geſtern bereits mehr wie 500 Anmeldungen
erfolgt.

Frankfurt, 14. Februar. Die Einwohnerzahl von Frank=
furt
a. M. beträgt 160000 Seelen. Im Jahre 1887 waren 40712
Verſonen von außerhalb zugezogen und 30098 Perſonen nach außer=
halb
verzogen gemeldet worden. In den hieſigen Gaſthöfen und
Herbergen haben im Jahre 1887 241428 Fremde logiert. Die Zahl
der täglich die hieſige Stadt frequentierenden Fremden iſt durch=
ſchnittlich
auf 8-9000 Verſonen zu veranſchlagen. Dies ergibt für
das Jahr 1887 einen Verkehr von 3000000 Fremden.
Halle, 13. Februar. Das Landgericht ſprach die angeklagten
Soztaliſten von dem Vergehen gegen die 88 128, 129 des Straf=
geſetzbuchs
frei.
Verlin, 12. Februar. Der reichſte Steuerpflichtige in
Preußen wohnt, der Freiſ. Z. zu Folge, im Regierungsbezirk
Düſſeldorf und iſt im Jahre 1887,88 zu einem Einkommenſteuer=
betrage
eingeſchätzt von jährlich M. 156 600 in der Einkommenklaſſe
von M. 5220000 bis 5280000 Einkommen. Derſelbe Steuerpflich=
tige
hat ſich in ſeinem Einkommen in den letzten Jahren augen=
ſcheinlich
verbeſſert. Im Jahre 1883 84 finden wir denſelben nur
zu einem Steuerſatz von M. 63600 veraulagt. Zwei Jahre darauf
betrug der Steuerſatz ſchon M. 93000 und im darauf folgenden
Jahre M. 151200. Der zweitreichſte Mann im preußiſchen Staate
wohnt im Regierungsbezirk Wiesbaden. Im Jahre 188384 hatte
er nur M. 76000 Einkommenſteuer zu zahlen. Allmählich hat er
ſich dann in ſeinen Einkommenverhältniſſen ſo weit aufgebeſſert,
daß ſein jährlicher Steuerbetrag gegenwärtig M. 118800 beträgt.
Der drittreichſte Mann wohnte noch im Jahre 1886 87 im Regie=
rungsbezirk
Wiesbaden, wo er mit M. 77400 beſteuert war. Jetzt
ſcheint er nach Berlin verzogen zu ſein; wenigſtens iſt der dritt
reichſte Mann nach der Einkommenſteuerliſte von 188788 in Berlin
wohnhaft und zahlt M. 73800 Einkommenſteuer. Zwiſchen dieſen
drer Erzmillionären und den kleinen Leuten unter den Millionären
iſt ein großer Zwiſchenraum, denn Nr. 4 und 5 zahlen nur Mark
39 600 und wohnen in Berlin und im Regierungsbezirk Münſter:
Nr. 6 wohnt in Breslau und zahlt M. 36000; Nr. 7 in Oppeln
mit M. 32400 Einkommenſteuer; Nr. 8 wohnt in Berlin mit
M. 30600. Dieſe 8 Perſonen haben über M. 1 Million Jahres=
Einkommen. Die Zahl derjenigen, welche mit einem Jahresein=
kommen
von M. 480000 bis zu 1 Million abgeſchätzt ſind, beträgt
27, darunter 12 Verliner.
San Nemo, 13. Februar. Der Kronprinz verbrachte eine
ſehr gute Nacht. Befinden, Eßluſt und Stimmung ſind vortrefflich.
Der Wundverlauf iſt ſo günſtig wie möglich. Geſtern war der
hohe Krauke drei Stunden auf und las.
Es iſt mildes Wetter
bei ſtrömendem Regen. Se. Könial. Hoheit der Großherzog von
Heſſen, Prinz Heinrich und Prinzeſſin Irene machten, ganz
waſſerdicht aekleidet, einen längeren Spaziergang.
San Nemo, 13. Februar. Das Befinden des Kronprinzen
war im weiteren Verlaufe des Tages durchaus zufriedenſtellend, ſo
daß er den Beſuch ſeiner Familie empfangen konnte. Mackenzie
wird wahrſcheinlich bis Mittwoch bleibe
Wien, 12. Februar. Herzog Adolf von Naſſau ſchwebte, dem
N. W. T. zufolge, geſtern nachmittags in einer ernſten Gefahr.
Der Herzog, welcher gewöhnlich einen unnummerierten Fiaker zu
ſeinen Fahrten benutzt, fuhr um halb 2 Uhr nachmittags über den
Rennweg nach der Stadt. Infolge ungeſchickten Lenkens drang die
Deichſel eines Fahrzeuges durch das vordere Fenſter in das Coupé
des herzoglichen Fiakers. Der Herzog blieb glücklicherweiſe ganz
unbeſchädigt.

Großherzogliches Hoftheater.
Montag, 13. Februar.
Aſchenbrödel.
E. A. Vorſtellungen wie die heutige ſind für das dankbarſte;
Publikum berechnet, für die Jugend aller Altersſtufen, für ein
Auditorium alſo, das von kritiſchen Anwandlungen frei iſt, und
deſſen Veranügen kein vollſtändiges wäre, wenn es nicht nach Herzens=
luſt
Beifall klatſchen könnte.
Das Görnerſche Märchenſtück Aſchenbrödel= gehört zu den
liebenswürdigſten ſeiner Gattung und hat noch den Vorzug, durch
die leichte Satire, mit welcher es einige Perſonen, beſonders den
chwachen Monte Conte behandelt, auch die Erwachſenen in behag=
liche
Luſtſpielſtimmung zu verſetzen.
Die ſechs Abteilungen wurden uns mit all dem Glanz an
Dekorationen und Maſchinerien vorgeführt, welchen unſer Hoftheater
bei ſolchen Gelegenheiten zu entfalten pflegt, und die kleine Welt,
welche das Haus in allen Räumen erfüllte, hatte kaum Augen ge=
nug
, um all das aufzufaſſen, was ſich da im raſchen Aufeinander
an Schönem und Wunderbarem den entzückten Blicken darbot. Ge=
freut
haben wir uns bei der Wahrnehmung, daß jedoch nicht nur
die Scenen, welche den größten Vrunk aufweiſen, ſondern gerade
auch ſolche, welche den ſchlichten Märchencharakter wahren, zu Sinn
und Gemüt der kleinen Knaben und Mädchen ſprachen. Als Aſchen=
brödels
Tauben auf die Bühne flogen, da konnte man es an dem
Jubel im Zuſchauerraum deutlich merken, daß hier ein liebes und
vertrautes Bild der Kinderphantaſie ſeine Verwirklichung gefun=
den
hatte.

[ ][  ]

402
Nr. 32

Um noch von der Darſtellung einige Worte zu ſagen, ſo ſei
bemerkt, daß Frau Klägers Aſchenbrödel= und Herrn Hackers
Prinz Wunderhold poeſievolle Verkörperung der zwei anmutigen
Märchengeſtalten waren, daß die Damen Berl, Ethel und
v. Flden die böſe Stiefmutter und die hochmütigen Schweſtern ſo
ſpielten, daß ſich die Kleinen recht über deren Bosheit erzürnen
konnten, und daß die Herren Butterweck und Dalmoniko mit
ihren Karikaturen zum Ergötzen von Alt und Jung fertig wurden.
Ein Lob ſei zum Schluſſe noch dem Ballet geſpendet, das in
dieſer Woche außerordentlich in Anſpruch genommen. Seine heutigen
Leiſtungen ließen an Grazie und Sicherheit nichts zu wünſchen übrig.

Das Mainzer Karnevalsjubiläum.
Nach einer äußerſt ſtürmiſchen und regneriſchen Nacht be=
gann
der Haupttag, der Tag des Jubiläumszuges mit wenig
heiterem, nur ab und zu einen vorwitzigen Sonnenſtrahl hervor=
laſſendem
Himmel.
Von den erſten Morgenſtunden an brachten ſämtliche Bahnzüge
aus allen Himmelsrichtungen tauſende von Fremden, die ſich be=
eilten
in einem Hotel oder einem Reſtaurant ein Plätzchen für nach
dem Zuge zu beſtellen. Alle Fenſter der vom Zuge berührten
Straßen ſind bis zu den Dachlucken dicht mit Köpfen beſetzt und
auf den Straßen ſelbſt befindet ſich ein gedrängtes Svalier Zuſchauer
Je näher die Stunde des Zuges herankam, deſto mehr erheilerte
ſich der Himmel und als dann das Zeichen zum Beainn gegeben
wurde, hatte das düſtere Wetter vollſtändig heiterem Sonnenſchein
Plaßz gemacht.
Den Anfang des Zuges, deſſen Grundidee wir ſchon in unſerem
erſten Aufſatz angedeutet haben, bildete aroteskmaskiertes Volk,
dem zum Zeichen der Reinlichkeit von Mainz Kehrmaſchinen mit
blitzblanken Bedienungsmannſchaf en und die üblichen Laternen=
anzünder
folgten. Hieran reihte ſich zunächſt der eigentliche Vor=
trab
des Zuges. Zugsmarſchall, Ceremonienmeiſter mit Gefolge,
Spaßvögel, Harlekins, Rote Teufel und Muſik zu Pferde - alle
in brillanten zum Teil ſatiriſchen Koſtümen. Großen Effekt machten
dann zunächſt die Radfahrer als Inſekten und Käfer, und die aus
zwei Wagen, einer Chaiſe und einer Fußaruppe beſtehende Gruppe
der Bäcker, welche ſich in der Vergangenheit, Gegenwart und Zu=
kunft
darſtellten. Die Vergangenheit zeigte die Strafe für zu leichtes
Gewicht, die Gegenwart winzige und die Zukunft rieſige Backwaaren.
Hieran reihten ſich die Glaſer= Wagner= und Küferzunft, welche in
ſinnigen Gruppen dem Prinzen Karneval ihre Huldigungen dar=
brachten
. In einer wahrhaft pomphaften Gruppe ſtellten ſich als=
dann
die Metzger vor, welche rieſige Opferſtiere mit ſich führten
Die Metzger und die Sohler habe noch die preuß'ſchen Tholer
lautete die bezeichnete Aufſchrift eines der Wagen. An mageren
Kühen waren Zettel mit den Worten nicht ladenrein' angebracht.
Eine rieſige Wurſt galt als beſonderes Jubelgeſchenk der Schweine=
metzger
. In einem auf das geſchmackvollſte dekorierten hohen Wagen,
der ganz von Blumen gebildet war, brachte die Flora ihre Huldig=
ung
dar. Ein rieſiges Schiff deutete die Erinnerung an die alten
Marktſchiffe an, durch welche ehedem der Verkehr zwiſchen Mainz
und Frankfurt vermittelt wurde. Frankfurt am Meer ſteht vorn
auf dem Schiff zu leſen, was unſchwer als eine Satire auf die
Reklame, welche man in Frankfurt mit dem Mainkanal macht, zu
erkennen war. Dann folgten 300 MainzerKlepperbuben! worunter
ziemlich ausgewachſene Exemplare, welche mit großer Virtuoſität
Kunrad kum' und Alle ächte Mainzer Bube die ſein bei der
Kleppergard; auf ihren ohrenzerreißenden Inſtrumenten zum Beſten
gaben. Eine nun folgende ſtramm militäriſche Garde bildet die
Ranzengarde vom Jahre 1838, der ſich eine von Turnern dargeſtellte
japaneſiſche Gruppe, Muſik, Volk, Geſandte in einer Sänfte, Jong=
leure
ꝛc. anſchloß. welche durch ihre genaue Imitation überraſchte.
Der nun folgenden Haubinger=Garde mit Muſik reihten ſich
Kameruner; an. Mohren mit Chlinderhüten als Radfahrer, eine
afrikaniſche Beſitzung auf einem Wagen, Negermuſik und eine
Menagerie zeigten ein Bild von Kamerun. Durch eine hohe in Form einer
cufgerichteten Gondel arrangierte Prunkgruppe bringt die Venetia ihre
Haldigung dar, der ſich eine auf das Reichſte ausgeſchmückte Gruppe,
die huldigende Moguntia im Verein mit Walpoden, Gutenberg,
Frauenlob, Druſus, alten Germanen, Vater Rhein, anſchloß. Eine
(ußerſt gelungene Gruppe bildete alsdann die huldigende Pfalz,
welche in Jorm eines Herbſtwagens wiedergegeben iſt. Nunmehr
folgte in wohlgeordneten Reihen die Prinzengarde mit dem kom=
mandierenden
General an der Spitze und alsdann weiter eine in=
diſche
Gruppe, in welcher auf einem rieſigen Elephanten das Komite
der Narrhalla' placiert war. Den Hauptpunkt bot die folgende
Nummer, die Prinzengruppe; Vorreiter, Fanfarenbläſer, der prinz=
liche
Ceremonienmeiſter, Standartenträger, Herolde, Stallmeiſter,
guirlandentragende Pagen, blumenſtreuende Mädchen, Hofmarſchall
und Edele bildeten den Anfang, worauf der überaus reiche Prinzen=
wagen
folgte, auf welchem unter einem Thronhimmel der außer=
ordentliche
Geſandte des Prinzen Karneval mit dem Präſidenten
des närriſchen Miniſteriums thronte. Umgeben waren die hohen

Herrſchaften von Siegelbewahrer, Hofpoet, Hofjäger, Schatzmeiſter ꝛc.,
alle in prachtvollen reichen Koſtümen. Dem Prinzenwagen folgte
Den Schluß des Zuges
zunächſt noch die Münze des Prinzen=
bildeten
zur Abwechſelung wieder Herolde und Gasauslöſcher,
Spezialfreunde des Chefs eines bekannten Mainzer Kunſtinſtituts
und viel lärmendes und ſchreiendes Volk.
Der Umzug brauchte zum Vorbeideſilieren über eine Stunde
und iſt ohne jeglichen Unfall verlauſen.
Nach dem Umzug entwickelte ſich in allen Teilen der Stadt
ein ſolches Gewühl von Menſchen, daß ein Paſſieren der Straßen
kaum möglich war. Nach kundiger Schätzung waren wohl 100 000
Fremde hier. Unter den Feſtgäſten befand ſich auch der Erbgroß=
herzog
von Heſſen mit Gefolge und Staatsminiſter Finger, Excellenz.
Den Beſchluß des Roſenmontag bildete ein großer Maskenball
in der Stadthalle', an welchem über 5000 Perſonen teilnahmen.

Vermiſchtes.
5 Man hat vielfach darüber geſchrieben, daß in früheren Jahren
das geiſtige Eigentum der Dichter und Schriftſteller gering, ja teil=
weiſe
gar nicht honoriert wurde. Unſer Dichter=Fürſt Göthe hat
darunter nicht gelitten. Nach einer Notiz H. Böhlau's, welcher
eine von der Cotta'ſchen Buchhandlung gemachte Zuſammenſtellung
ſämtlicher von ihr in den Jahren 1795 bis 1865 an Göthe und
ſeine Erben gezahlter Honorare zu Grunde lieat, erhielten 1) Göthe
233969 fl. - 401090 M. 2) Göthes Erben 270944 fl. - 461474 M.
Geſamthonorar 504913 fl. - 865564 M.
Ueber die Lawinenſtürze auf der Arlbergbahn vom 9. d. M.
ſind der Generaldirektion der öſterreichiſchen Staatsbahnen noch
folgende weitere Einzelheiten bekannt geworden: Die zweite, zwi=
ſchen
den Stationen Langen und Danöfen niedergegangene Lawine
trug die Eiſenkonſtruktion der Spreubachtobel=Brücke auf etwa 200
Meter zu Thal. Für die Aufſtellung eines Proviſoriums an Stelle
der demolierten Brücke ſind alle Voreinleitungen getroffen und wird
mit der Aufſtellung am 12. d. M. früh begonnen werden. Die
durch denſelben Lawinenſturz zerſtörte Telegraphenleitung iſt in
proviſoriſcher Weiſe wiederhergeſtellt. Der durch dieſe Lawine
verſchüttete Arbeiter, namens Franz Joſeph Kurzemann, wurde
aufgefunden, ſtarb jedoch zwei Stunden ſpäter. In der Station
Danöfen gingen gleichfalls drei Lawinen nieder, welche die Bahn
zwei bis vier Meter hoch überdeckten. Die Situation hat ſich inſofern
gebeſſert, als Aufheiterung bei fallender Temperatur eintrat, und
kann bei anhaltend günſtiger Witterung die Beſeitigung der Schnee=
maſſen
, ſowie die Aufſtellung des Brücken=Proviſoriums Montag
den 13. d. beendet ſein, ſo daß der Geſamtverkehr auf der Strecke
Landeck=Bludenz am 14. d. wieder eröffnet werden dürfte. Auf der
Strecke Steinach=Irdning=Oeblarn konnte der Vollverkehr bereits
wieder aufgenommen werden.

Litterariſches.
Katechismus der Archäologie von Dr. Ernſt Kroker.
Mit 130 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis geb. 3 M. Verlag
von J. J. Weber in Leipzig. Dieſer Katechismus will den
Schülern der höheren Lehranſtalten, den jungen Philologen und
Denen, welche der archäologiſchen Wiſſenſchaft und ihren Ergeb=
niſſen
ferner ſtehen, eine kurze aber überſichtliche und unſerer heutigen
Kenntnis entſprechende Darſtellung des Entwicklungsganges der
Kunſt bei den alten Völkern und ihrer hauptſächlichen Schöpfungen
in die Hand geben. Die Sprache befleißigt ſich dabei der Schlicht=
heit
und Anſchaulichkeit und letztere wird durch eine große Anzahl
wohl ausgewaͤhlter Abbildungen unterſtützt.

(1579
Codes=Arrzerge.
Freunden und Bekannten hiermit die ſchmerzliche
Mittheilung, daß heute Morgen 12 Uhr unſere liebe
Gattin, Mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Anna Maria Endres
durch einen ſanften Tod im 50. Lebensjahre von langem,
ſchwerem Leiden erlöſt wurde.
Um ſtilles Beileid bittet
Familie Endres.
Darmſtadt, 13. Februar 1888.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 16. Februar,
Nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Kiesſtraße
Nr. 8l, ſtatt.