Abonnemenlspreis
vierteljährlich 1 Marl 10 Pf. iucl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Geſiehungen
ent=
gegengenommen zu 1 Marl ib Pf.
pro Quartal incl. Johauiſiglag
151. Fahrgarg.
Mit der Sonntags=Beilage:
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werdenangenommen in Darmſ Ddt
von der Expeditton. Rheinſtr. Ne. 28.
in Beſſungen von Friede Blbßer,
Holzſtraße Nr. 12. ſowle auswaͤrt
von allen Annoncen=Expeditlonen.
Cod-
Amtliches Organ
für die Bekannlmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Poliheiamts und ſämmllicher Behörden.
Ne 17.
Mittwoch den 25. Januar.
1888.
Geſunden: 1 Schlüſſel. 1 kleines Schlüſſelchen mit rother Kordel. 1 Schraube mit weißem Metallknopf. 1 Sporn. 1
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1 ſchwarze Schürze. 1 meſſ. Armkette mit St. Georgsmünze. 1 kleiner Hohlſchlüſſel
Vertoren: 1 Vortemonnaie, euth. 30 M. Zugekauſen: 1 kleiner ſchwarzer Hund.
Darmſtadt, 28. Januar 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Verlooſungen.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtlig hat der Direction des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins
Mannheim und der Direction des Badiſchen Renndereins Mannheim geſtattet, die Looſe der aus Aulaß des Ende April und
Anfangs Mai d. Js. in Mannheim abzuhaltenden Pferde= und Nindviehmarkles ſtatfindenden Verlooſung von Pferden,
Rind=
vieh, Silbergegenſtänden u. ſ. w., 2 Mt., im Großherzogthum zu vertreiben.
Darmſtadt, den 21. Januar 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
6811
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 83 11 und 12 des Reichsgeſehes vom 21. Otober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen
der Sozialdemokratie ſind verboten worden:
1. Laut Bekanntmachung der Königl. Württemb. Regierung des Neckarkreiſes zu Ludwigsburg vom 7. Januar 1888:
a) Das zur Verwendung als Plakat beſtimmie und angeblich in Zürich gefertigte Flugblatt mit der Ueberſchrift: „Arbeiter
aller Länder vereinigt euch; mit den Anfangsworten: „Arbeiter bereitet euch= und mit dem Schluß: „Hoch die ſogiale
Re=
volutionJ- b) Das in Form eines Brieſes aus Zürich vom 12. November 1887 gefertigte Flugblatt mit der Ueberſchrift:
„Auf zur Nachel- mit den Anſangsworten: „Parſons Engel= und mit dem Schluß: „Hoch die ſoziale Revolution!
2. Laut Bekanntmachung der Königl. Regierung. Abtheilung des Innern zu Köln vom 16. Januar 1888. die ohne
Angabe des Verlegers oder Herausgebers erſchienene Druckſchrift mit der Ueberſchrift;: „Ein Mahnwort” beginnend mit den
Worten: „Wenn Unverſtand im Schooße der Geſellſchaft herrſcht” und mit der Unterſchriſt: „Hoch die Sozialdemokratie!"
3. Laut Bekanutmachung des Königl. Polizei=Präſidenten zu Verlin vom 17. Januar 1888 das Flugblatt: „
Neujahrs=
gruß an die Genoſſen Verlins. Genoſſenſchaftsdruckerei Hottingen-Zürich."
4. Laut Bekanntmachung der Polizeibehörde zu Hamburg vom 18. Januar 1888 die Nr. 1 des zweiten Jahrgangs
der Druckſchrift:„General=Anzeiger zu Jenſen's Fachzeitſchriften, verantwortlicher Redacteur Fr. Meyer, Hamburg=
Hohen=
felde, Verlag von E. Jenſen & Co., Hamburg, Druck von Fr. Meyer, Hamburg, ſowie das fernere Erſcheinen dieſer
Druckſchrift.
Darmſtadt, den 21. Januar 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
812
Laſſelucu=Yrrktreigrrung.
Montag den 30. Januar d. Js., Vormittags 11 Uhr,
werden im Faſſelhofe dahier 2 abgängige gut erhaltene Faſſelochſen meiſibietend
verſteigert.
Beſſungen, den 24. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
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6813
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28
194
Nr. 17
Aufforderung der Pfandſchuldner
und
Eau deColoeno
4
Mundrt=Aerkeigerung.
Die Schuldner des hieſigen ſtädtiſchen Pfandhauſes, deren Pfänder in den
Monaten
April 1887 bis einſchließlich September 1887
fällig waren, werden hierdurch aufgefordert, ſolche bis zum 10. März d. Js.
ein=
zulöſen oder die Pfandſcheine verlängern zu laſſen, widrigenfalls dieſe Pfänder
Montag den 16. April d. Js., Nachmittags 2½ Uhr,
verſteigert werden.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß fällige Pfänder, welche
weder ausgelöſt noch verlängert worden ſind, vor dem Verſteigernngs=Termin
um=
verſetzt ſein müſſen, indem während der Verſteigerungstage die Umverſetzung nicht
mehr ſtattfinden kann.
Darmſtadt, den 23. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
6814
VerkeigerungaAnzrige.
Donnerstag, den 26. Januar, Vormittags 9½ Uhr,
werden auf freiwilligen Antrag des Kaufmanns Jean Hirſch, Obergaſſe 1 dahier,
nachfolgend verzeichnete Gegenſtände öffentlich gegen baare Zahlung durch den
Unter=
zeichneten verſteigert:
Eine vollſtändige faſt neue Ladeneiprichtung für ein Cigarrengeſchäft,
beſtehend aus verſch. Regalen, 1 Ladentiſch mit 8 Schiebladen, 2 Glaskaſten
und eine Ladenuhr; 1 zweithüriger Eisſchrank, Reſtbeſtände in Cigarren und
Cigarretten; ſerner Cigarrenſpitzen, Pfeifen, Cigarrentaſchen,
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maſchinen, Abſchneider, Taſchenſeuerzeuge und Stöcke; eine türkiſche
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(678
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195
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[1133]
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(603
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604
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196
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22
Junge E. Erbsen
Sohnittbohnen
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„ Champignons
Erauurh
Wuld
18
„
vozauanoratenanenorananenananauanananotiauazonanorOto;
isra.
44)
14⁄
⁄0₈
5⁄1₈
4½
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5Geyen Heiserkeit und Husten Fine dieser Paatillon boi ranher 8
E wittorung im Mundo „orgenen lassen, heisst sich gegon katarrhalssche Affeetionen dos
Rachens. den Kchlfopfa und der Lungé schutzon. Wo golche Krankheiten schon 6
H ainzetreton gindl. wirken die aus den beston Glnsralbrunnen Sodons durch Abdampfung, unte:
Lärztlicher Controlo gewonnenen Pastillen, ebenso wio die Guellen selbst, schleimlösend
E u heilend.
„y
ſa selbst bei
3 Anch bei ChTonischem Katat th, ausgesprochener Lungen.
G luberkulose haben zich die Lodener Mineral-Pastillen. in grögserer Lahl und
in lanwarmem Sodener Wasser öſter genommen, els Nittel gegen quälen-
E von Busten und Entkräftung bewährt. Verdauungsstörungen, Leibesvérstopkung und Garmkatarrh
G boseitigend. schaffen sie die Vorbedingung bessorer Ernährung des Organismus, sind daher für
Recanvulegcenten
von hohem Werth. Den
insbenondore nach- Rippenfell- und Lungen-Entæündung pationten. welche an H
G vAmorrhoiden. leiehter Leberanschwellung, anhaltender einf. Versehleimunz e
leiden. bieten dis Sodener Castillen ein von der Natur selbst erzeugtes, wirksamstes Heilmittel. *
das. namentlich für den Gebrauch von Frauen und Kindorn in unzähligen Haushaltungen
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bei E. 618 V. 174 8 940 112 124 2.. 129 262 510 605, 740 812 88B) 92) 1010 112 Erſt 1888 ab: 21 1 E [ ← ][ ][ → ]
96
42
30)
20)
20)
88
20)
B.
2
150
48
66
88
4
68
44)
1)
2
2
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theilt.
702
703) Dreibrunnenſtr. 10, e.
Woh=
nung im 2. St., 3 Zim., Küche m. Waſſerl.,
Keller u. ſonſt. Bequemlichk., neu herg.
ſofort oder auf ſpäter zu vermiethen.
709) Beſſunger Holzſtraße 17 eine
Parterre=Wohnung zu vermiethen.
713) Wilhelmſtr. 20, zweiter Stock,
eine ſchöne geräumige Wohnung von 6
Zimmern mit vollſtändigem Zubehör, am
1. April zu beziehen.
Näheres daſelbſt im Erdgeſchoſſe oder
bei J. Glückert, Bleichſtraße.
715) Promenadeſtr. 46, 2 Stiegen
hoch, elegante Wohnung von 6 Piecen
ofort zu vermiethen.
831) Kahlertſtraße 7, Hochparterre,
chöne Wohnung von 3 Zimmern und
Zubehör per 1. April c. Näheres
Alice=
ſtraße 23, Hochpart. links, Nachmittags.
832) Sackgaſſe 20 eine Wohnung.
833) Carlsſtr. 27 eine Wohnung,
3 mittelgroße Zimmer, Waſſer, abgeſchl.
Vorplatz, an ein auch 2 Leute alsbald.
834) Liebigſtr. 5 Beletage: 1 Salon,
5 Zimmer nebſt Zubehör.
835) Ecke der Allee u.
Wittmann=
ſtraße die Beletage mit Manſarde zu
vermiethen und bis 1. April beziehbar.
Näheres Herdwegſtraße 71.
836) Hoffmannſtraße 14 Beletage:
5 Zimmer, an ruhige Fam. per April.
f.
C
fIie.
143
10975) Ludwigsſtraße 14 Laden
mit Zimmer, und Küche, per ſofort
1888. Beletage: möblirtes Wohn= und
Schlafzimmer per ſofort.
Wilhelminenſtraße Nr. 8
iſt der früher Weiler'ſche Laden nebſt
dazu gehörigen Rämlichkeiten per 15. Febr.
1888 andermeitig zu vermiethen. (11856
Näheres Fabrikſtraße Nr. 21, parterre
Kleiner Laden
baldigſt zu vermiethen
(203
Eliſabethenſtraße 4.
205) Lauteſchlägerſtraße 30 iſt der
Laden nebſt Wohnung. worin ſeit Jahren
eine Rindsmetzgerei mit gutem Erfolg
be=
trieben wurde, anderweitig zu vermiethen
und bis den 1. April zu beziehen. Zu
erfragen daſelbſt eine Stiege hoch.
581) Schulſtraßes der mutlere
grosse uene Laden
mit 2 Schaufenſtern und
daran=
toßendem Comptoir per ſofort zu
vermiethen.
EATD
692) Großer heller Laden mit
Comptoir, event. Lagerräume und
Keller. Wilhelminenſtr. 19, nahe
der Eliſabethenſtraße.
1
E
11987) Roßdörferſtr. 32 ein ſchön
möblirtes Parterre=Zimmer zu verm.
E35
DTN
12457) Markt. Zweiſchön
möb=
lirte Wohn= und Schlafzimmer per
4 Januar zu vermiethen. K. Volz.
41
175) Rheinſtraße 24 möbl. Iim.
13397) Eliſabethenſtr. 21 2. St.,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
13537) Friedrichſtr. 18, zwei gut möbl.
Zimmer, einzeln oder zuſammen.
19
13539) Marienplatz 7 iſt ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
206) Blumenthalſtr. 41 Manſ. ein
einfach möbl. ſowie ein unmöbl. Zimmer
billig zu vermiethen.
211) Schulſtraße 16, 2 St., ein gut
möbl. Zimmer zu vermiethen.
458) Schulſtr. 16 1. St. zwei möbl.
Zimmer, ganz oder getrennt, per ſofort.
461) Zwei ineinandergeh. ſchön möbl.
Zimmer, auf Wunſch auch einzeln, nächſt
der Drag=Kaſerne, ſoſort zu vermiethen.
Näheres Expedition.
656) Zwei möbl. Zimmer, einzeln
oder auch zuſammen, in beſter Lage der
Stadt, ſofort zu verm. Zu erfr. i. d. Exp.
657) Alexanderſtr. 14 gut möblirt.
großes Parterrezimmer, ſep. Eingang,
zu vermiethen. Preis 16 Mk.
722) Beſſ. Hermannſtraße 9 ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
537) Eliſabethenstr. 7 iſt ein möbl.
Zimmer zu vermiethen. Zu erfragen im
Putzgeſchäft.
838) Steinſtr. 5 ein kleines,
freund=
liches Parterre=Zimmer, möblirt.
839) Beſſ. Carlsſtr. 3 ein ſchönes,
möblirtes Zimmer.
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ge=
ucht. Offerten unt. B. 77 an d. Exped.
d. Bl. erbeten.
762
Nr. 17
M
1.
RudT1Uk
APurRuſk.
Die Zinſen von Einlagen des abgelaufenen Jahres können in den Monaten
Januar und Februar erhoben werden. Die nicht baar erhobenen Zinſen werden
dem Kapital beigeſchrieben und erfolgt das Beiſchreiben der Zinſen vom 1. März an.
Darmſtadt, den 15. Januar 1888.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Beſt.
6841
Unter dom hohen Protektorate Ihror Königlichen Hoheit
dor Frau Prinnessin Wilhelm von Preussen
wird Ende April d. J. in Berlin ein
2um Besten der Pensions-Anstalt der Genossenschaft Deutscher
Buhnen-Angehöriger,
verbunden mit einer öſſentlichen Ausspielung von
Gewinngegenständen
veranstaltet werden
Dem erwerbslosen und erwerbsunfähigen Alter bei Angehörigen
der deutschen Bühnen im Inlande wie im Auslande Hilfe und
Unter-
stützung in ausreichenderem Maasse zu gewähren, als dies zur Leit
die geringen Hittel der Pensions-Anstalt ermöglichen, ist der Lweck
dieses Unternehmens, für welches wir den werkthätigen Beistand
wohl-
wollender Gönner und Freunde der dramatischen Kunst, hochgesinnter
deutscher Frauen und Jungfrauen, wie aller Derer, welche dem Stande
der deutschen Bühnenkünstler ihre fördernde Theilnahme schenken,
hierdurch ganz ergebenst erbitten.
Berlin, den 1. Januar 1888.
Das Gentral-Comité.
Vorsitzender: franz Betz, Königl. Kammersänger.
Freundliche Beiträge und Gaben für den Bazar beliebe man zu
richten an das Bazar-Aweig- Comité im Grossh. Hoſtheater.
(296
hoator des Carnovat Jug Joreins
Darmstadt.
Mittwoch, den 25. Januar 1888, im Saalbau:
Wiederholung des preisgekrönten Concurrenzſtückes:
zLOPaua kaISTaaaa.
Localposse in A Acten und Darmstädter Mundart,
von Dr. G. Büchner.
Preise der Flätze:
Beſonderer Sperrſitz M. 3.-,
Sperrſitz M. 2.-
Saal, Eſtraden und Logen M. 1.-,
Vorſaal M. -. 50.
Billetverkauf bei den Herren D. Fair & Söhne, G. L. Kriegk, Rheinſtraße,
W. Kaminsky, Marktpaſſage, L. Damm, Ludwigsplatz.
Abends an der Kaſſe tritt ein Aufſchlag von 20 Pfg. per Billet ein.
Anfang der Vorſtellung 8 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Kaſſeeröffnung 7 Uhr.
8e Der Reinertrag iſt zum Beſten der zu errichtenden Anſtalt für verwahrloſte
[795
Kinder beſtimmt.
200
Dr. Ovorlaoh,
Nr. 17
Spezialarzt für Geſchlechts= und Frauen=
Krank=
heiten, Frankfurt a. M., Stiftsſtr. 22, I.
Sprechſtdn. täglich von 10-1 u. 3-5 Uhr. (1340
=
a3 in ſo hohem Grade Anklang gefundene
Münchner Pschorrbrän
iſt wieder in Doppelwaggon=Sendung eingetroffen.
Heute Abend Anſtich, wozu freundlichſt einladet
G. D. Drb. uum , Pschorrbräu,
[842
Ernſt=Ludwigsſtraße 6.
GAMLR-RAGEGheodhmC H. VOIIOs
(einfach und elegant) billigſt zu verleihen bei
Eliſabethenſtraße
A. Bemsel,
39. (739
Harart-Varalm.
Samstag den 28. Januar 1888, Abends 8 Uhr:
I41 GAdIWU,
VOrEgood.
unter gütiger Mitwirkung
der Concertſängerin Fräulein Dora Volpiansky aus
Berlin und des Violinvirtuoſen Herrn Alfred Hoss aus
Frankfurt a. Main.
Das nähere Programm für die Feier wird den Mitgliedern im Lauſe der
nächſten Tage zugeſtellt.
Ein Verkauf von Karten an Nichtmitglieder des Vereins findet
nicht ſtatt.
[843
Der Vorstand.
4½
Gtervelaſe=Derein „nge
Samstag den 4. Februar 1888, Abends 8 Uhr:
Generul-=Yerſummlung
in der Brauerei zur Harmonie (Kirchſtraße 3).
Nichtmitglieder ſind freundlichſt eingeladen.
Der Vorstand. (634
Montag den 30. Januar, Abends 8 Uhr, im großen Saale des
Darmstädter Hoſes:
Auter Programm.
Vortrag des Nordpolfahrers Kapitän W. Bade über:
„Die deutſche Nordpol=Expedition 1869-70, ſpeziell über
ſeinen Aufenthalt unter den Eskimos”
verbunden mit einer Ausſtellung grönländiſcher Coſtüme, Waffen,
Geräthe, Bilder ꝛc.
Eintrittskarten für Mitglieder, Abonnenten und Schüler 50 Pig. und
für Nichtmitglieder Mk. 1. werden im Vereinslokale und Abends an der Kaſſe,
für Nichtmitglieder auch in den Buchhandlungen der Herren Bergſträßer und
Hofmann (Caeſar K John) ausgegeben.
Unſere verehrl. Mitglieder erſuchen wir, die Karten von Mittwoch bis
Sams=
tag im Vereinslokal abholen zu laſſen, da die Ausgabe beſchränkt iſt.
Der Vorstand.
(844
845) Drei Mädchen, 34, 19, 17J.
alt, mit gut. Zeugn, ſuchen ſofort Stelle.
Näh. Frau Holſchuh, Holzſtraße 13.
846) Mädchen vom Lande, welche
gedient haben, ſuchen Stellen. -
Stellen=
bureau Frau Reßling, Luiſenſtr. 30.
847) Reinliche junge Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Sackgaſſe 20 parterre.
Jumger Hamm,
1 J. ged., perfect. Compt. u. Verkf.,
flotte Erſcheinung, ſchon gereiſt, mit la.
Zeugniſſen u. Referenzen, ſucht per erſten
April d. J. Stellung. Branche einerlei,
womöglich Reiſepoſten. Branchekenntniß:
Tuch, Herrenconfection, Manufactur und
Mode. — Offerten unter 1200 an die
[848
Expedition d. Bl.
L.adnerin-Gesuch.
Tüchtige Verkäuferin in der
Kurz=
waarenbranche geſucht. Offerten C. P.
Post. rest. Mannheim.
[793
590) Ein braves Dienſtmädchen,
welches ſelbſtſtändig kochen kann und ſich
aller Hausarbeit unterzieht, wird zum
ſofortigen Eintritt geſucht.
Roßdörfer=
ſtraße 13, 2. Stock.
Contection.
Ein fleißiges Mädchen, welches
lauf Raffen und Drapiren von
Röcken gut geübt iſt, ſucht per
ſofort
[754
N. HLerch.
749) Ein braves, nadelgewandtes
Mädchen, welches in Lederarbeiten auf
der Nähmaſchine geübt iſt, findet bei
ſteigendem Gehalte dauernde Stellung.
Auch iſt Gelegenheit geboten, ſich noch in
Lederarbeiten und Schaften beſſer
einzu=
arbeiten.
C. Wlein, Wilhelminenſtraße 6.
40 tüchtige Sattler
auf Mililärarbeit gegen ſehr hohen Lohn
geſucht von
J. C. Weill, Karlsruhe,
Adlerſtraße 26.
[21
849) Geſucht wird ein geſetztes
Dienſtmädchen,
welches bürgerlich kochen und alle
Haus=
arbeit verſehen kann. Näheres Exped.
850) Zu ſofortigem Eintritt wird ein
kräftiges Dienſtmüdchen geſucht, das die
Hausarbeit verſteht und auch etwas im
Kochen bewandert iſt. Näheres
Heinrich=
ſtraße 7, gleicher Erde.
Nr. 17
201
N
4
G
4
RGTAA”
4.
an dor katholischon
E. Kirche.
25 Wilhelminenstrasso 25.
in dor katholischen
Kirche.
Generalvertrieb aller Möbelfabrikate
von
Gebrüder Weber in Slullgarl
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Durch Uebernahme des Generalvertriebes für obige Länder bin ich in der Lage hier am
Platze alle Möbel der Herren Gobrüder Webor zu
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Arbeit, fur welche jede Garantie geleistet wird, ſowie durch ſehr billige
Preiſe aus.
In meinen 16 complet eingerichteten Musterzimmern ſind fortwährend
Neuheiten in allen Arten Möbeln, ſowie die neueſten Decorationen ausgeſtellt und lade ich
zu deren Beſuch ergebenſt ein.
Eignes Atelier zum Entwerfen neuer Hodelle und Decorationen hier im Hause.
Die Fabrikate der Herren Gebrüder Weber ſind hier am Platze nur durch mich
zu beziehen.
851) Ein zuverläffiger, ſtadtkundiger,
junger Mann
kann bei mir als Austräger eintreten.
G. v. Aigner, Buchhdlg.,
Wilhelminenſtr. 21.
Lehrling geſucht!
Zum baldigen Eintritt ſuche einen
jungen Mann aus achtbarer Familie;
als Lehrling.
(756
H. Lerch.
339) Für einen mit guten
Vorkennt=
niſſen verſehenen jungen Mann iſt
Lehrſtelle
in einem hieſigen En=gros-Geſchäfte auf
Oſtern zu beſetzen. Reflectanten wollen
ihre Adreſſe bei der Exped. unt. L. abgeb.
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geſucht.
Carl Schenck,
Maſchinenfabrik. (853 von 4 Zimmern und
Wohuung Zubehör geſucht.
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pedition unter R. W.
[854 Geſucht 2 unmöbl. Zimmer
vnn einem einzelnen Herrn. Es wird be=
ſonders auf aufmerkſame Bedienung ge=
ſehen. Separater Eingang und Waſſer=
leitung erwünſcht.
Gefl. Offerten erbeten unter E. M.
an die Expedition d. Bl.
[855
(Fin Mädchen, im Weißzeugnähen u.
C Ausbeſſern, wie auf der Maſchine
geübt, wünſcht noch Kunden. Pro Tag
1 M. Näheres Schloßgaſſe 10. (856 [ ← ][ ][ → ]
Nr.
902
Politiſche Ueberſicht.
Zeulſches Zieich. Am 23. nahm der Kaiſer die Vorträge
Per=
ponchers Eulenburgs und Wilmowskis entgegen, empfing um 1 Uhr
den Fürſtbiſchof Kopp und ſpäter den Grafen Radolinski; um 2½
Uhr machte der Kaiſer eine Spazierfahrt. Nachmittags empfing
die Kaiſerin den Fürſtbiſchof Kopp.
Der deutſche Kronprinz und ſeine erlauchte Gemahlin begehen
heute, den 25. Januar, ihr dreißigſtes Ehe=Jubiläum und
wenngleich ſich dieſes Feſt in Anbetracht der Krankheit des
Kron=
prinzen nur im engſten Rahmen einer Familienfeier bewegen wird,
ſo iſt es doch für die deutſche Nation ein willkommener Anlaß ihrer
fortgeſetzten Teilnahme für den ſo ſchwergeprüften edlen Kaiſerſohn
und ſeine Familie erneuten Ausdruck zu geben. In den dreißig
Jahren, welche nun Kronprinz Friedrich Wilhelm und Kronprinzeß
Victoria vereint durchs Leben geſchritten ſind, haben die beiden
fürſtlichen Gatten inmitten ihrer Kinder= und Enkelſchaar dem
deutſchen Volke ein leuchtendes Beiſpiel echten, köſtlichen
Familien=
lebens gegeben und zugleich auch durch ihre perſönlichen
Eigen=
ſchaften undeTugenden ſtets zum Vorbilde für die Angehörigen
aller Klaſſen und Stände gedient. Daher hat denn auch in unſerem
Volke die Liebe zu dem erlauchten Paare immer tiefere Wurzeln
geſchlagen, daher die allgemeine Teilnahme an allen Ereigniſſen in
der kronprinzlichen Familie und daher auch das tiefe Mitgefühl,
welches ſich in den weiteſten Kreiſen der Nation fortgeſetzt für den
Kronprinzen anläßlich ſeiner jetzigen ſchweren Heimſuchung äußert.
So vereinigen ſich denn zum diesmaligen Ehrentage des
kronprinz=
lichen Paares die Gedanken Aller immer wieder zu dem heißen
Wunſche, daß dem geliebten Kronprinzen die endliche, baldige
Ge=
neſung und frohe Heimkehr nach dem Vaterlande beſchieden ſein
möge. — Die Kundgebungen anläßlich der Feier vom 25. Januar
werden ſich natürlich unter den obwaltenden Verhältniſſen nur in
enggezogenen Schranken halten können, jedenfalls dürfte aber an
ihrer Spitze die gegen 190000 Unterſchriften zählende
Rieſenglück=
wunſch=Adreſſe der Berliner Bürgerſchaft ſtehen, welche dem
Kron=
prinzen heute überreicht werden wird.
Der Kronprinz von Griechenland iſt am 23. früh von Berlin
abgereiſt.
Der rumäniſche Miniſter Sturdza, der ſeit einigen Tagen ſich
in Berlin aufhält, iſt, einer Einladung des Fürſten Bismarck
fol=
gend, am Samstag nachmittag nach Friedrichsruh gereiſt und am
22. abends von dort zurückgekehrt.
Lord und Ladh R. Churchill ſind aus Petersburg in Berlin
eingetroffen und werden ſich einige Tage vor ihrer Rückreiſe nach
London dort aufhalten.
Der Fürſtbiſchof von Breslau, Dr. Kopp, iſt von ſeiner Reiſe
nach Rom und San Remo, wo er von dem Kronvrinzen empfangen
wurde, in Berlin eingetroffen. Am vormittag des 22. ſtattete ihm
der Kultusminiſter Dr. v. Goßler einen längeren Beſuch ab, dann
folgte der Fürſtbiſchof der Einladung des Kaiſers zur Teilnahme
an der Feier des Krönungs= und Ordensfeſtes.
Am 23. genehmigte der Reichstag die Einführung der
Gewerbe=
ordnung in Elſaß=Lothringen in dritter Leſung unverändert und
nahm hierauf eine Reſolution wegen einheitlicher Regelung der
Dampfkeſſelfrage durch das Reich an. Beim Etat des
Reichsver=
ſicherungsamts wiederlegt Staatsſekretär v. Bötticher die
Behaup=
tung, daß die Verwaltungskoſten zu hoch ſeien gegenüber den freien
Hilfsgenoſſenſchaften. Ob das Altersverſorgungsgeſetz noch in dieſer
Seſſion zur Verabſchiedung gelange, könne er nicht ſagen, dasſelbe
liege dem Bundesrat noch nicht vor. Die Regierung ſei jedoch
be=
ſtrebt, dasſelbe möglichſt zu beſchleunigen. Sodann genehmiate der
Reichstag die übrigen Titel des Etats des Miniſteriums des Innern
und die einmaligen Ausgaben desſelben. Die längere aber
unerheb=
liche Debatte bewegte ſich vorwiegend um das
Unfallverſicherungs=
geſetz und deſſen Koſten und Wirkungen, ferner um die
phyſikaliſch=
techniſche Reichsanſtalt.
Die Wehrgeſetz=Kommiſſion des Reichstags tritt an dieſem
Donnerstag in die zweite Leſung des Entwurfes ein. Falls dieſelbe
ebenſo glatt verläuft, wie die Generaldebatte, ſo kann das Plenum
möglicher Weiſe ſchon in den erſten Tagen der nächſten Woche die
Spezialberatung beginnen und erwartet man von ihr, daß ſie die
verſchiedenen Härten und Lücken, welche das neue Geſetz noch
auf=
weiſt, beſeitigen wird; daß dasſelbe mit großer Mehrheit
ange=
nommen wird unterliegt nicht dem geringſten Zweifel. Ueber die
Höhe der Koſten für die Durchführung des Wehrgeſetzes laufen
noch immer allerhand unkontrollierbare Meldungen um jetzt heißt
es gar, die Regierungsforderung betrage nicht 150 Millionen oder
200 Millionen Mark, ſondern 230 Millionen Mark, welche
natür=
lich durch eine neue Anleihe beſchafft werden müßten. Da erſt im
vorigen Frühjahre vom Reichstage 176 Millionen Mark für
außer=
ordentliche militäriſche Zwecke, Feſtungsbauten, ſtrategiſche Bahnen,
Ergänzung des Kriegsmaterials u. ſ. w. bewilligt worden ſind, ſo
werden die Reichsboten ſich nur ſchweren Herzens zur Bewilligung
der abermaligen und noch weit bedeutenderen Summe für militäriſche
Zwecke entſchließen. Aber die Vertreter der Nation ſtehen vor einer
eiſernen Notwendigkeit; die rieſige Vermehrung des deutſchen Heeres,
17
wie ſie durch das Landſturmgeſetz ausgeſprochen wird, erfordert
ſelbſtverſtändlich auch die vollſtändige Ausrüſtung der
Hundert=
tauſende von neuen Streitern, ſoll eben die Maßregel nicht nur
eine halbe bleiben und unter dieſem äußeren Zwange wird der
Reichstag wohl oder übel Ja und Amen zu der in Ausſicht
ſtehen=
den weiteren Forderung ſagen müſſen. Hoffentlich wird man aber
alsdann die Vervollſtändigung unſerer Wehrkraft für abſehbare Zeit
als abgeſchloſſen betrachten dürfen.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus trat am 23. in die zweite
Leſung des Etats ein. Beim Etat der Lotterieverwaltung erklärt
der Regierungskommiſſar, daß trotz der Verdoppelung der Loſe nicht
alle Beſtellungen hätten befriedigt werden können. Beim Etat der
Seehandlung bringt Dr. Meyer=Breslau nochmals die Beteiligung
dieſes Inſtituts an der Emiſſion der ruſſiſchen Anleihe vom Jahre
1884 zur Sprache und erklärt ſich dabei überhaupt gegen die
Bei=
behaltung der Seehandlung. Der Finanzminiſter erwidert, daß die
Seehandlung im vorlienenden Falle allerdings ihre Befugniſſe
über=
ſchritten habe, im übrigen aber ein für den Staat unentbehrliches
Inſtitut ſei.
Die „Deutſche Heereszeitung= brinat einen Artikel: „Das
Dis=
ciplinarſtrafrecht im deutſchen und öſterreichiſchen Heerei, deſſen
Schlußpaſſus lautet: „In Bezug auf die Aufrechthaltung der
Dis=
ciplin befinden ſich hiernach beide Heere auf gleichem Niveau, und
wäre im, Falle einer gemeinſamen Operation keinerlei Störung zu
beſorgen.
Ueber den aus Naney gemeldeten Fall einer Grenzverletzung iſt
bis jetzt nur ſo viel bekannt, daß am Freitag ein Franzoſe, Namens
Barbarot, bei Fentſch mit einem Gewehr bewaffnet auf deutſches
Gebiet kam. Der Grenzaufſeher nahm ihm nach einem
Handge=
menge das Gewehr ab.
Heſterreich= Angarn. In den Wiener politiſchen Kreiſen machen
die Anariffe, welche in der „Times' gegen den Leiter der
auswär=
tigen Politik Oeſterreich=Ungarns, den Grafen Kalnoky, erhoben
worden ſind, bedeutendes Aufſehen. Dies namentlich deshalb, weil
die Angriffe in die Form einer Korreſpondenz des Londoner
Welt=
blattes aus Wien eingekleidet ſind, und es wird verſichert, daß die
Mitteilungen des betreffenden Wiener Korreſpondenten im Grunde
genommen nur die Anſchauungen des Grafen Andraſſy wiedergäben.
In der Korreſpondenz wird erklärt, daß das Bündnis mit
Deutſch=
land für Oeſterreich=Ungarn durchaus keine Lebensfrage ſei und die
Korreſpondenz geht ſogar ſo weit, ein öſterreichiſch=ruſſiſch=
fran=
zöſiſches Bündnis gegen Deutſchland als möglich erſcheinen zu
laſſen. Es werden dann dem Grafen Kalnoky ſchwere, aber
aller=
dings nur ganz allgemein gehaltene Vorwürfe wegen ſeiner Volitik
gemacht und um dem ganzen Machwerk die Krone aufzuſetzen,
ver=
ſichert die Korreſpondenz am Schluß, Oeſterreich=Ungarn würde
unter einem anderen Miniſter, z. B. unter dem Grafen Andraſſy,
einen „ganz andern Ton' anſchlagen. — Offenbar hat man es hier
mit einem erneuten, kaum verhüllten Verſuche zu thun, Mißtrauen
zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich zu ſäen, woran allerdings
ge=
wiſſe Leute ihr beſonderes Jutereſſe haben mögen. Zunächſt darf
man wohl einer Kundgebung des Grafen Andraſſy entgegenſehen,
da ſein Name nun einmal in dieſe Affaire hineingezogen worden
iſt. Von den Wiener Regierungsblättern liegen noch keine
Aeuße=
rungen über die in der„Timess veröffentliche Wiener Korreſpondenz
vor und dieſes abſolute Stillſchweigen erſcheint beinahe auffällig.
zumal man ſich in Wien eifrig mit den gegen Kalnoky gerichteten
Auslaſſungen der gedachten Korreſpondenz beſchäftigt. Die
An=
gelegenheit bedarf offenbar noch ſehr der Klärung, die hoffentlich
bald eintreten wird.
Der Kriegsminiſter Graf Bylandt befindet ſich in der Beſſerung
und iſt fieberfrei.
Der Vollzugsausſchuß der deutſchen Vertrauensmänner in Prag
beſchloß nach langſtündigen Beratungen, die Verhandlung mit den
Czechen auf Grund der Lobkowitzſchen Vorſchläge abzulehnen
daher ein Vierer=Ausſchuß zunächſt nicht gewählt wird -
da=
gegen die Bereitwilligkeit auszudrücken, in Verhandlung auf Grund
der bekannten deutſchen Forderungen einzutreten. Der Briefwechſel
mit Lobkowitz ſoll erſt veröffentlicht werden, nachdem dieſem das
Schreiben des Vollzugs=Ausſchuſſes zugeſtellt ſein wird, alſo
wahr=
ſcheinlich am Mittwoch.
Frankreich. Der „Agence Havas' wird aus Nanch vom 23.
gemeldet: Ein franzöſiſcher Jäger überſchritt auf der Jagd im
Gebiete von Trieux die deutſche Grenze, weil er das Zeichen eines
deutſchen Douaniers für eine Aufforderung anſah, zu dieſem zu
kommen. Der Douanier nahm dem Franzoſen, welcher ſich thätlich
wiederſetzte, gewaltſam das Gewehr ab. Die Regierung hat noch
keine genaue Nachrichten über den Vorfall an der franzöſiſch=deutſchen
Grenze erhalten. Der Miniſter des Innern telegraphierte an den
Präfekten von Nancy, damit er durch den Unterpräfekten in Briey
eine Unterſuchung anſtellen laſſe.
Luiſe Michel iſt wieder in Paris eingetroffen; die Kugel iſt
noch nicht aus dem Schläfenbein herausgezogen.
Engkand. Die Königin wird ihre Reiſe nach dem Kontinent
am 11. oder 12. März antreten. Bei ihrer Durchreiſe durch Paris
wird ſie ſich einige Stunden bei dem engliſchen Geſandten Lord
Nr. 17
203
Lytton aufhalten, um den Beſuch des Präſidenten Carnot zu
em=
pfangen. In San Remo wird die Königin nur einige Stunden
verweilen und dann einen mehrwöchichen Aufenthalt in Florenz
nehmen.
Der Schwiegerſohn der Königin, Prinz Heinrich von
Batten=
berg, ſtürzte dieſer Tage während der Jagd auf der Inſel Wight
und verletzte ſich leicht am Kopfe.
Der parnellitiſche Deputierte für Oſtelare, Cor, wurde am 23.
nachmittags in London verhaftet.
Itakien. Der König empfing am 22. den öſterreichiſch=ungariſchen
Botſchafter Bruck in Privataudienz.
Aus Maſſauah ſind wichtige Meldungen eingetroffen. General
San Marzano ſoll ſich endgiltig enſchloſſen haben, am 24. ds. zum
Angriff auf Saati vorzugehen. Der Negus hat Adua in der
Rich=
tung auf Gondar verlaſſen.-Die Sudaneſen rücken von Metamneh
gegen die Abeſſynier vor; der Negus bat Menelik von Schoa um
Hilfe gegen die Mahdiſten, empfing aber keine Antwort.
Einem am 23. in Rom eingetroffenen Telegramm zuſolge kam
es bei Debeb zu einem Zuſammenſtoß der Italiener, welche ihre
Recoanoszierung bis Halah ausgedehnt hatten, mit dem Feind.
Die Reſerve=Brigade wird demnächſt von Neapel nach Maſſauah
abgehen. Das geſtrige Gerücht einer Niederlage der Italiener auf
der Affenebene wird von der Quäſtur dementiert.
Rußland. Der Petersburger „Börſenzeitung= zufolge wäre
zwiſchen dem Finanzminiſter und einer holländiſchen Bankiersgruppe
über den Ankauf der Bahnlinien Rjask=Wiazna und Morſchanek=
Sysceran durch die Krone eine definitive Uebereinkunft geſchloſſen,
wonach die Aktionäre für zwei Aktien eine dreiprozentige, binnen
66 Jahren mit dem Nominalbetrage rückzahlbare Obligation von
125 Metallrubel erhalten. Auch ein Abkommen über den Ankauf
der Transkaukaſiſchen Eiſenbahn, wonach die Aktionäre pro Aktie
140 Metallrubel in vierprozentiger Staatsrente erhalten, ſei perfekt
geworden.
Anläßlich des 25. Jahrestags des Polenaufſtandes (23. Januar)
hofft die „Nowoie Wremjal, daß weder die Polen noch die Ruſſen
deſſelben in Feindſchaft gedenken werden und daß die Rückſicht auf
den Germanismus ſie veranlaſſen werde, ſich die Hände zu reichen.
Heroien. Die Skupſchtina wurde durch einen Ukas des Königs
am 23. aufgelöſt; die Neuwahlen ſind auf den 4. März anberaumt.
Butgarien. Prinz Ferdinand iſt am 23. mit dem ganzen Hof
und den Miniſtern Stambulow, Mutkurow und Natſchewitſch zu
einem dreiwöchentlichen Aufenthalt nach Philippopel abgereiſt. Von
dort aus wird der Prinz in der Begleitung Stambulows und
Stranskis auch Burgas beſuchen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 21. Januar
den ſeitherigen proviſoriſchen dritten Arzt bei der Landes=
Irren=
anſtalt Dr. Hermann Stühlinger aus Roßdorf zum dritten
Arzt bei der Landes=Irrenanſtalt ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben mittelſt Allerhöchſter
Entſchließung vom 21. Januar l. J. den Premier=Lieutenant a. D.
Franz von Herget zum Hofjunker ernannt.
Ernanut wurden am 21. Januar der Gefangenwärter Johann
Adam Hauſt zu Lorſch, zum Amtsgerichtsdiener bei dem
Amts=
gericht Lorſch; der Vizefeldwebel im 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115,
Adolf Zotz zu Darmſtadt, zum Amtsgerichtsdiener bei dem
Amts=
gericht Lauterbach - beide mit Wirkung vom Tage des
Dienſt=
antrittes an.
Städtiſche Sparkaſſe. Die vorläufige Ueberſicht über die
Geſchäftsergebniſſe von 1887 ergiebt: Die baren Einlagen betrugen
M. 2197226.9 in etwa 28 700 Einlage=Poſten (aegen M. 21279726]
in 1886). Die Rückzahlungen betrugen M. 182091831 in 10465
Voſten (gegen M. 188191703 in 1886). Die Zahl der Einleger
war 24951 laegen 26 060 in 1886). An neuen Einlegern kamen
hinzu 3128. Deneu ausgeliehenen Kapitalien betrugen in 1887. auf
Hypotheken M. 1365740.-, im Conto=Correntverkehr M. 445.375.65,
zuſammen M. 181111565 (gegen M. 131173038 in 1886). Die
zurückbezahlten Kavitalien betrugen in 1887. in Hypotheken u. ſ. w.
M. 682285.28, im Conto-Correntverkehr M. 563.000.86, zuſammen
M. 1245 286.14 (gegen M. 87856194 in 1886). Der Geſamtkaſſe=
Umſatz bis Ende 1887 beläuft ſich vorläufig auf ca. Siebenundeinehalbe
Million Mark, welcher ſich auf etwa 50000 Poſten verteilt.
So=
wohl die Einlagen wie die ausgeliehenen und zurückbezahlten
Kapi=
talien im abgelaufenen Jahre haben die höchſten Ziffern aufzuweiſen,
welche jemals bei der Städtiſchen Sparkaſſe vorkamen.
0 Unſere Steuereinſchätzungskommiſſion hat das nicht immer
angenehme Einerlei ihrer nun bald zu Ende gehenden Sitzungen am
verfloſſenen Sonntag durch einen Ausflug in die Bergſtraße
unter=
brochen, an welchen ſich ein fröhliches Mahl in dem mit Recht ſo
wohl renommierten Hauſe des Herrn van Gries in Bensheim ſchloß.
Der älteſte der ſtädtiſchen Arbeiter iſt der 80ährige Adam
Brunner. Sein hohes Alter iſt indeſſen weniger bemerkenswert,
als der Umſtand, daß der Genannte jetzt ſchon ſeit 62 Jahren un
unterbrochen als Taglöhner im Dienſte der Stadt arbeitet.
Bei der erſten diesjährigen Verſteigerung von Brennholz aus
dem ſtädtiſchen Oberwald ſind die Tariſpreiſe nicht durchweg
erreicht worden. Bei lebhafter Konkurrenz wurden buchene Scheiter
am beſten bezahlt, ſie erzielten durchſchnittlich nahezu den Tariſpreis
von 8 M. per Raummeter, während buchene Knüppel mit nur
knapp 5 M. für den Raummeter abſchloſſen.
Die Stipendienſtiftung zu Ehren des Bjährigen
Regierungs=
jubiläums des Hochſeeligen Großherzogs Ludwig III. hat nach dem
jüngſt erfolaten Rechnungsabſchluß zur Zeit ein Kapitalvermögen
vpon 36800 M. Aus dieſer Stiftung werden alljährlich 3 Stipendien
an je einen Angehörigen der 3 Provinzen) am Jubiläumstage
117. Juni) verabfolgt.
5 Der Gärtner Theodor Heppner hat am 2. Dezember
vorigen Jahres in der Wirtſchaft zum Mainzer Hof dem Taglöhner
Will 23 M. 50 Pf. aus der Taſche geſtohlen und ſich davon gemacht.
Er wurde jedoch bald als der Thäter ermittelt und hatte ſich
dieſer=
halb geſtern vor der Strafkammer zu verantworten. Er wurde zu
6 Monaten Gefängnis verurteilt.
Wegen fahrläſſiger Körperverletzung hatte ſich der Fuhrknecht
Wilhelm Hindermeyer von hier zu verantworten. Er war am
24. September v. J. mit einem Rollwagen in der Kirchſtraße ſo
nahe an das Trottoir herangefahren, daß der 12jährige Heinrich
Kraft von der Rolle erfaßt und an die Wand gedrückt wurde.
Kraft erlitt einen Brnch des rechten Ellenbogens. Hindermeyer
wurde wegen dieſer Fahrläſſigkeit in eine Geldſtrafe von 10 M.
eventuell 2 Taae Gefängniß und ferner in eine an den Verletzten
zu zahlenden Buße von 10 M. verurteilt.
E. Kaufmänniſcher Verein. Am Montag ſprach Herr Dr. H.
Heidenheimer aus Mainz über „Der Geſandtenmord in
Raſtatt. In der Einleitung aab Redner eine Skizze der
Welt=
lage zur Zeit der erſten franzöſiſchen Revolution, verweilte beſonders
auf den zerriſſenen Verhältniſſen Deutſchlands. welche, ſamt der
Zwieſpältigkeit der Intereſſen der Fürſten, Schuld waren, daß die
Unterhandlungen auf dem Raſtatter Kongreß, woſelbſt ſich 1799 die
Geſandten aller Länder befanden, zu keinem erfreulichen Reſultat
führen konnten. Sodann entwarf Herr Dr. Heidenheimer eine
kurze Schilderung von der Perſönlichkeit der drei franzöſiſchen
Geſandten, welche von Talleyrand die Inſtruktion erhalten hatten,
auf ihrem Poſten bis zum letzten Augenblicke auszuharren. In
Raſtatt zogen ſich die Verhandlungen noch hin, obſchon in Paris
und Wien die Kriegserklärungen fertig waren und Szekler Truppen
in Raſtatt Einzug hielten. Endlich rüſteten ſich die franzöſiſchen
Geſandten mit ihren Frauen, Kindern und Gefolge zur Abreiſe,
nachdem man ihnen wiederholt verſichert hatte, daß die Wege frei
wären; das Geſuch um eine Eskorte war nicht bewilligt worden.
Die Geſandten hatten noch nicht ½ Stunde die Thore Raſtatts
hinter ſich, als ſie von Soldaten angefallen, ihrer Briefſchaften
be=
raubt und zwei von ihnen ermordet wurden. Der dritte entging
durch Liſt dem gleichen Loſe. Dieſer Mord, welcher eine brutale
Verletzung des Völkerrechts in ſich ſchloß, machte begreiflicherweiſe
in ganz Europa das größte Aufiehen, und von Wien aus wurde
die ſtrengſte Unterſuchung des Sachverhalts angekündigt. Redner
jührte nun auf Grund des geſchichtlichen Quellenmaterials die
ver=
ſchiedenen richterlichen Mutmaßungen über die Urheberſchaft des
Verbrechens an, welche jedoch zu keinem abſchließenden Ergebnis
geführt haben, denn bis zum heutigen Tage iſt die Sache nicht
auf=
gehellt worden.
Der intereſſante Vortrag, welcher den reichhaltigen Stoff auf
möglichſt gedrängatem Raum brachte, ließ in allem den
gewiſſen=
haften und gediegenen Forſcher erkennen.
Der Kaufmänniſche Verein hat außer ſeinem Programm für
Montag den 30. noch einen Vortrag arrangiert und zwar wird
Herr Kapitän Bade über ſeinen Aufenthalt unter den Eskimos
er=
zählen. Der berühmte Nordpolfahrer hat ſich bei dem hieſigen
Publikum vor 2 Jahren durch ſeinen Vortrag über die
Nordpol=
fahrt ſo gut eingeführt, daß wir nichts über ihn ſelbſt weiter zu
erwähnen brauchen, und werden gewiß alle, die ihn ſ. Z. hörten,
mit Vergnügen die Gelegenheit benutzen, wieder ſeinen intereſſanten
Mitteilungen zu folgen. Des beſchränkten Raumes halber raten
wir ſehr ſich zeitig mit Karten zu verſehen und verweiſen wir im
übrigen auf die betr. Anzeige.
Der Mozart=Verein begeht nächſten Sonntag im 46. Jahre
ſeines Beſtehens ſein alljährliches und mit der Feier von Mozart's
Geburtstag verbundenes Stiftungsfeſt. Die Veranſtaltung findet
in den Räumen des Saalbaus ſtatt und verſpricht nach dem
vor=
liegenden Programm den Mitgliedern des Vereins einen ebenſo
ge=
nußreichen wie angenehm unterhaltenden Feſtabend. Die 1.
Ab=
teilung bringt unter Leitung des Herrn Hofkapellmeiſter de Haan
in abwechſelnder Folge Chöre von Mozart, Herbeck, Büchler und
Mendelsſohn, ſowie Geſangsvorträge des Frl. Volpiansky aus Berlin,
einer vielverſprechenden Schülerin der berühmten Ardot, und
Violin=
vorträge des hierorts bereits beſt bekannten Herrn Alfred Heß aus
Frankfurt. Die 2. Abteilung iſt der heiteren Muſe geweiht und von
den Mitgliedern des Chors ſchon ſeit Wochen auf das beſte und
vielgeſtaltigſte vorbereitet. Zu bemerken iſt noch, daß genau wie
im Vorjahre der Saal ſchon vom Beainne an zur Reſtauration
ein=
gerichtet iſt und daß für diejenigen Beſucher, welche nicht an der=
204
ſelben leilnehmen wollen, die beiden Galerien reſerviert bleiben.
Nichtmitglieder, mit Ausnahme derjenigen, welche ſich im Beſitze
von Gaſtkarten befinden, haben keinen Zutritt, dagegen berechtigen
Anmeldungen zur Mitgliedſchaft, welche noch vor dem Feſte bei dem
Vorſtande einlaufen, zum Beſuch desſelben.
CAV. Wir verfehlen nicht, Freunde eines geſunden Humors
auf die heute, Mittwoch, abends 8 Uhr, im Saalbau zum Beſten
der Anſtalt für verwahrloſte Kinder ſtattfindende Aufführung der
preisgekrönten Karneval=Poſſe „E geplagda Familie=Vadda”
noch=
mals aufmerkſam zu machen. Das Stück ſelbſt und die flotte
Wiedergabe desſelben iſt aus den vorjährigen Aufführungen
genug=
ſam bekannt, ſo daß zu deren Empfehlung kaum etwas hinzuzufügen
wäre; den guten Zweck jedoch, um deſſentwillen die Poſſe wiederum
über die Bretter ſchreitet, wollen wir unſeren Leſern umſomehr ans
Herz legen, als es ſich hierbei um eine Stiftung handelt, deren
Zweck und Nutzen im vollſten Sinne unſerer Vaterſtadt zugut
kommt. — Karten zu der Theater=Vorſtellung ſind an den bekannten
Verkaufsſtellen, ſowie - mit dem üblichen Kaſſen=
Aufſchlag-
abends im Saalbau erhältlich.
eine größere Partie zum Trocknen aufgehängt geweſene Wüſche
ent=
wendet worden. Der Thäter wurde in der Perſon eines 17jährigen
Burſchen aus Bockenheim ermittelt und in das Polizeigefängnis
eingeliefert.
L. Beſſungen, 24. Januar. Gemeinderatsſitzung vom 23.
d. Mts. Den Bau der Nieder Ramſtädterſtraße vom Forſthaus
Böllenfallthor bis zum Darmſtädter Friedhof (Kreisſtraͤße) betr.
Großh. Kreisamt empfiehlt mit Verfügung vom 15. November v. J.
den Gemeinderat zu bewegen, auch in das Ueberlaſſen des
Eigen=
tums an den Materiallagerplätzen an den Kreis Darmſtadt
einzu=
willigen. Es empfiehlt ſich aus verſchiedenen Gründen, daß beim
Bau von Kreisſtraßen auf Anlage geeigneter Lagerungsplätze
hin=
gewirkt werde und könnten durch eine nur leihweiſe Ueberlaſſung
des Geländes in ſpälerer Zeit möglicherweiſe Anſtände zwiſchen
Gemeinde und Straßenperſonal entſtehen. Der Gemeinderat
be=
harrt jedoch auf ſeinem Beſchluſſe vom 13. Juni v. J. und
über=
läßt die Lagerplätze nur leihweiſe dem Kreis. — Abtretung von
Weggelände am grünen Weg. Die Gemeinde hat am grünen Weg
noch einen Geländeſtreifen von 11⁷⁄₁₀ Quadratmeter liegen, welchen
die Herren Spieß und Pretſch zu erwerben wünſchen. Da dieſe
Beiden jedoch nicht alleinige Aufſtößer ſind, ſollen die anderen
auf=
gefordert werden ſo bald ſie auf das Gelände reflektieren, ebenfalls
ihre Gebote bei der Bürgermeiſterei einzureichen. — An= und
Ver=
kauf zweier Faſſelochſen. Beſchloſſen wird einſtimmig, zwei zum
ferneren Sprung untaugliche Faſſelochſen zu veräußern und die
landwirtſchaftliche Kommiſſion zu beauftragen, für zwei andere
Tiere beſorgt zu ſein. — Mitteilungen. Aus denſelben heben wir
hervor: a. Ankauf eines 238 ⬜Meter betragenden in der unteren
Schulſtraße gelegenen, der Main=Neckar=Bahn gehörigen
Gelände=
ſtreifens zu 50 Pf. pro ⬜Meter; b. Uebernahme von 40 Stück
rot=
blühenden vom Verſchönerungsverein in der Wilhelmſtraße
ange=
pflanzten Kaſtanienbäume in Gemeinde=Eigentum; c. Genehmigung
des Verzeichniſſes der Mehr=Einnahmen und Minder=Ausgaben
während des Rechnungsjahres 1886187; d. Kenntnisnahme der
Amts=
niederlegung des Gemeinderats C. Henkel, ſowie der Verfügung
Großh. Kreisamts vom 17. d. M. inhaltlich welcher nunmehr zu
einem Gemeinderatsbeſchluſſe 9 Mitglieder anweſend ſein müſſen.
Vorliegende Geſuche, betr. die Ratenzahlungen von Arzneikoſten,
werden genehmigt, andere Geſuche den betreffenden Kommiſſionen
überwieſen. - Zum Schluß berichtet Gemeinderat Mayer namens
der Baukommiſſion über das ſüdlich gelegene Bauquartier und
wer=
den die Anträge der Kommiſſion vom Gemeinderat anſtandlos
ge=
nehmigt, ferner wird der Verwaltungsrat der Sparkaſſe erſucht,
dem Gemeinderat alsbald Vorſchläge wegen Verteilung des
Ueber=
ſchuſſes zur Verwendung gemäß 8 29 der Statuten der Sparkaſſe
zu machen, und hierauf die Sitzung geſchloſſen.
Mainz, 23. Januar. Als eine große Ueberraſchung wird,
wie Mainzer Blätter mitteilen, an den 3 Karnevalstagen aus einigen
ſtädtiſchen Brunnen ſtatt Waſſer Wein laufen. Derſelbe wird
das Jubiläumsgeſchenk der hieſigen Weinhändler ſein. Ferner ſoll
auf dem Feſtplatz der Prinzengarde ein großer Ochs am Spieß
ge=
braten werden.
Die Schiffahrt iſt ſeit geſtern wieder eröffnet. Zu Berg wie
zu Thal fahren heute den ganzen Tag ſchon Remorqueure mit
Schlepp=
zügen vorüber. Der größte Teil der Schiffe ſchickt ſich an die Häfen
zu verlaſſen. Der Main bringt nur noch wenig und bereits ſehr
mürbes Eis.
8t. Frankfurt, 22. Januar. Das zweite Konzert des
Rühl=
ſchen Geſangvereins iſt auf Montag den 30. d., abends 1 Uhr,
im großen Saale des Saalbaues angeſetzt und bringt Haendels
Oratorium „3srael in Egypten; für Soli, Chor, Orcheſter und
Orgel unter gefl. Mitwirkung von Fräulein Bertha Klein (Sopran),
Fräulein Clara Weber (Alt) der Vereinsmitglieder Herren
Firn=
berg (enor), Pichler (Bariton), Schmitz =Baß, Hartmann (Orgel),
Nr. 17
des Theater=Orcheſters ꝛc. Das Konzert wird von Herrn Profeſſor
Dr. Bernh. Scholz geleitet.
8t. Frankfurt, 24. Januar. Die Jul. Stockhauſen'ſche
Geſangsſchule veranſtaltet eines ihrer beliebten Konzerte
Sonntag den 29. d. im Saale der Loge Karl am Mozartplatz. Das
reiche Programm bringt u. a..„Spaniſche Liebeslieder: von
Schu=
mann, Arie aus „Titusr, Duett aus Gluck's „Orpheusn ꝛc. Der
alleinige Billetverkauf findet durch die Hofmuſikalienhandlung von
Steyl & Thomas hier ſtatt.
Frankfurt, 23. Januar. Infolge des Glatteiſes am
Sams=
tag kamen maſſenhaft Unfälle durch Arm= und Beinbrüche vor.
Auf dem Holzpflaſter namentlich ſtürzten viele Pferde, der Verkehr
auf der Trambahn war zeitweiſe unterbrochen, die Droſchkenkutſcher
mußten ihren Pferden auf den Halteplätzen die Hufe ſchärfen laſſen.
Selbſt die Bahnzüge wurden durch das Glatteis in Mitleidenſchaft
gezogen, da ſie kaum von der Stelle zu bringen waren; die
Schaff=
ner ſchwebten auf den glatten Trittbrettern in beſtändiger
Lebens=
gefahr.
Nüruberg, 22. Januar. Die zwangsweiſe Verſteigerung des
N Aus einem Hofraum in der Kirchſtraße iſt Montag nacht Hotels zum Strauß, eines der arößten Gaſthäuſer der Stadt,
lieferte kein günſtiges Reſultat. Es erfolgte der Zuſchlag zu
640000 M. an ein Konſortium, welches den bisherigen Beſitzern
(Gebrüder Renner) die Geſchäftsführung überläßt. Das Hotel war
in den Jahren 1872-1875 neu gebaut worden und koſtete circa
1½ Mill., das Inventar ca. 200000 M. Letzteres iſt in obigem
Kauf mit inbegriffen.
Leipzig, 23. Januar. Bei dem Krönungs= und Ordensfeſte in
Berlin wurde dem Reichsgerichtsrat Dr. v. Buri dahier der Rote
Adlerorden 4. Klaſſe verliehen.
San Remo, 23. Januar. Das Beſinden des Kronprinzen
iſt gut, das Wetter frühlingsmild. Geſtern iſt der Kronprinz
zwei=
mal ausgefahren. Heute machte der Kronprinz eine Ausfahrt und
einen Spaziergang im Garten der Villa Zirio; nach 3 Uhr wurde
Herr v. Schlözer der Geſandte Preußens beim Vatikan, empfangen.
Die Großh. Heſſiſchen Herrſchaften werden für den 27. d. erwartet.
Der Tag der Ankunft Mackenzies iſt noch nicht feſtgeſetzt. - Im
Kreiſe der deutſchen Kurgäſte wird für Mittwoch, den Jahrestag
der Vermählung des Kronprinzen, eine kleine Huldigung mit
Glück=
wunſch, Blumenſpenden und Feuerwerk vorbereitet. — Die
Zeitungs=
nachricht, der Kronprinz mache ſeine Spazierfahrten in Begleitung
berittener Gendarmen, iſt erfünden. Die Lebensweiſe des
Kron=
prinzen iſt vielmehr ganz unverändert geblieben.
Wie man der M.=Allg. Zta von Berlin berichtet, wird der
Kronprinz nach eingegangener offizieller Mitteilung aus San Remo
Anfang Mai zurückkehren, um der Hochzeit des Prinzen Heinrich
beizuwohnen.
London. Ein Mr. Ricci, mehrfacher Millionär, der für
ge=
wöhnlich auf ſeinen Gütern in Weſtmoreland nahe London lebt,
hatte im vergangenen Jahre eine Reiſe nach dem Feſtlande gemacht
und hatte bei dieſer Gelegenheit mit Vorliebe Wagner'ſche Opern
gehört. Dieſe Einſeitigkeit an geiſtigen Genüſſen ſcheint den Mann
etwas verwirrt zu haben. Bei ſeiner Rückkehr ließ Mr. Ricci durch
Agenten eine Anzahl hochgewachſener, blonder, junger Damen
an=
werben, denen er enormes Gehalt verſprach, er verſorgte jede
der=
ſelben mit einem Vollblutpferde und nannte ſie ſeine Walküren.
Die Mädchen bekamen eine höchſt auffällige Kleidung und wenn
Mr. Ricci ſeine Ausfahrten machte, bildeten ſie eine berittene
Es=
korte; ihre Wohnungen hatten ſie in einem beſonderen Flügel des
Schloſſes. Ein in London etablierter Verwandter Riccis wollte den
Millionär wegen dieſer Marotte unter Kuratel ſtellen laſſen, das
Gericht entſchied indes, es müſſe jedermann frei überlaſſen bleiben,
ob er ſich von Männern oder Frauen bedienen laſſen wolle, ob ſein
Geſinde zu Fuß marſchiere oder ob es reite. So bleibt denn dem
neuen Wotan ſein Gefolge unbenommen.
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Dankſaguirtg.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme, welche uns
bei der Beerdigung unſerer lieben Mutter, Schwiegermutter
und Großmutter zu Theil geworden, ſagen wir Allen unſeren
herzlichen Dank.
Darmſtadt, den 24. Januar 1888.
Saeger, Zahlmeiſter,
und Familie.
Tageskalender.
Mittwoch, 25. Januar: Theater des Carneval=ZugVereins im
Saal=
bau.
Generalverſammlung des Bauhandwerkervereins
Darm=
ſtadt und Beſſungen in der Brauerei Heß.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Berantwortlich für die Redaktion: Carl Bitſich.