Abonnementspreis
vlerkleljährlich 1 Mart 50 Pf. inc.
Bringerlohn. Ausmärts werden von
aͤllen Poſtämſern Beſtellungen
ens=
gegengenommen zu 1 Mart 50 Pf.
vrs Quartal incl. Pslauichlag
151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Mittwoch den 18. Januar.
1888.
Geſunden: 1 arauled. Vortemonnaie, enth. 25 Pf. und 2 Brieſe. 1 Schlüſſel. 1 Kaſtenſporn. 1 altes Taſchentuch, weiß mit
rothen Streifen, gez. C. G. 1 woll. Handſchuh= blau, roth und gelb. 1 ſchwarzer Kinderhandſchuh. 1 dunkelblauer Kinderhandſchuh.
1 Federmeſſer mit 2 Klingen und 1 Scheerchen. 1 ſilbernes Kinderarmband. 1 Zwicker.
Verioren: 1 ſchwarzled. Vortemonnaie, enth. ca. 3 M. und rothe Karte. 1 Zehnmarkſtück. 1 Corallenarmband. 1aold. Armband
Portemonnaie enth. 10 M. 1 ſilb. Armreif mit Münzen. 1 graues kl. Portemonnaie, enth. 19 Pf.
mit 2 Photographien.
Enttauſen:
Hund Foxterrier) mit Marke
Entlauſen: 1 kleiner brauner Jagdhund mit weißer Bruſt und weißen Pfoten.-
5656.
Entſtogen: 1 Kanarienvogel.
Darmſtadt, 16. Januar 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Betreffend: Verzeichniß der Wohnplätze im Großherzogthum Heſſen.
Darmſtadt, am 14. Januar 1888.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien und Kirchenvorſtände des Kreiſes.
Wir machen Sie darauf aufmerkſam, daß im Verlage der G. Jonghaus'ſchen Hofbuchhandlung dahier
Alphabetiſches Verzeichniß der Wohnplätze im Großherzogthum Heſſen mit Angabe der Zahl der Einwohner und
der bewohnten Häuſer, ſowie der Gemarkungen, Gemeinden, Bürgermeiſtereien und Standesämter, Kreis= und
Kreis=
geſundheitsämter, Pfarrämter, Decanate, Amtsgerichte, Steuer=Kommiſſariate, Diſtricts=Einnehmereien, Rentämter
(Ober=Einnehmereien), Orts=Einnehmereien, Hauptſteueramts=Bezirke, Oberförſtereien und Forſtämter, ſowie
Diſtri=
butions=Poſtanſtalten, zu welchen jeder einzelne Wohnplatz gehört. Nebſt einer Ueberſicht der Eintheilung des Landes
in Bezirke für die verſchiedenen Zweige der öffentlichen Verwaltung, die kirchlichen und gerichtlichen Verhältniſſe.
Herausgegeben von der Großherzoglichen Centralſtelle für die Landesſtatiſtiku.
in 4. vollſtändig umgearbeiteter Auflage zu dem Subſcriptionspreiſe von 3 Mk. 60 Pfo. erſcheinen wird.
Mit Rückſicht auf die ſeit der letzten Auflage 1877) erfolgten mannichfachen Aenderungen, können wir Ihnen im
Inter=
eſſe des Dienſtes die Anſchaffung dieſes nützlichen Buches nur empfehlen.
Sofort nach Erſcheinen erhöht ſich der Preis auf 4 Mk. 50 Pfo.
(561
v. Marquard.
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von 500 Kilo
Theer=
ſtrick beſter Qualität ſoll im Wege der
öffentlichen Submiſſion vergeben werden.
Offerten mit Muſter ſind bis
Mittwoch den 1. Februar d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Die Anlieferung hat bis zum 1. März
d. J. zu erfolgen.
Darmſtadt, am 11. Januar 1888.
Großherzogliche BürgermeiſtereiDa mſtadt.
J. V. d. O.=B.
Riedlinger, Beigeordneter. (510
Bekanntmachung.
Das für das Etatsjahr 188886 für
die hieſigen Garniſon=Anſtalten
nothwen=
dig werdende Weichholz (174 Cbm.) und
Petroleum (21590 Kilogr.) ſoll in
öffent=
licher Submiſſion
Montag den 6. Februar er.,
Vormittags 1 Uhr,
im Büreau der unterzeichneten
Verwal=
tung verdungen werden, wozu
Unter=
nehmer hiermit eingeladen werden. Die
Bedingungen liegen daſelbſt zur Einſicht
aus.
Großherzogl. Garniſon=Verwaltung
[562
Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Die Lieſerung des für die Zeit vom
1. April 1888 bis dahin 1889
erforder=
lichen Bedarfs an weißer Kernſeife und
erhſtalliſirter Soda für die hieſige
Ver=
waltung und das Garniſon=Lazareth in:
Darmſtadt ſoll im Submiſſionswege
ver=
geben werden.
Hierzu iſt ein Termin auf
Montag den 6. Februar er.,
Vormittags 10 Uhr,
im Geſchäflszimmer der unterzeichneten
Verwaltung - Beamtenwohngebäude 66
anberaumt, woſelbſt auch die
bezüg=
lichen Bedingungen vorher einzuſehen ſind.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 15. Januar 1888.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung.
(563
Am 20. Januar 1888, 10 Uhr,
ſollen die Verpflegungsbedürfniſſe für das
hieſige Garniſon=Lazareth für die Zeit
vom 1. April 1885 bis ultimo März
1889 in öffentlicher Submiſſion
ver=
geben werden.
Die bezüglichen Bedingungen, welche
auch die Qualität und Quantität der zu
liefernden Gegenſtände angeben, liegen im
Bureau des Garniſon=Lazareths auf und
ſind vor Abgabe von Offerten zu leſen
und zu unterſchreiben.
Die Offerten, welche die
Preisforde=
rungen in beſtimmten Geldbeträgen
18
128
- M. - Pf.) pro Liter, Stück und
Kgr. ausdrücken und den ſonſtigen
Be=
dingungen entſprechen müſſen, ſind bis
ſpäieſtens am 20. Januar 1888, 10 Uhr,
im Bureau des Garniſon=Lazareths zu
Händen des Chefarztes abzugeben.
Großherzogliches Garniſon=Lazaretl
Darmſtadt.
[162
Am 20. Januar 1888, 10 Uhr,
ſoll die Abnahme der im Lazareth=
Haus=
halt in der Zeit vom 1. April 1888 bis
ultimo März 1889 gewonnenen
Küchenab=
fälle, Knochen und Brotreſte in
öffent=
licher Submiſſion an den
Meiſtbieten=
den vergeben werden. Die bezüglichen
Bedingungen liegen im Bureau des
Gar=
niſon=Lazarets auf und ſind vor Abgabe
von Offerten zu leſen und zu unterſchreiben.
Die Offerten, welche den Bedingungen
genau entſprechen müſſen, ſind bis ſpäteſtens
am 20. Januar 1888, 10 Uhr, im
Bu=
reau des Garniſon=Lazareths zu Händen
des Chefarztes abzugeben.
Großherzogliches Garniſon Lazareth.
Darmſtadt.
[159
Ueber den Aufenthalt der
nachſtehen=
den Perſonen wird Auskunſt begehrt:
1
) J. 7288. Den Ingenieur Adolf
Georg Ernſt Hahn, geb. am 11.
Fe=
bruar 1848 zu Daſſel.
2 602 A. J. 2939187. Den
Schul=
knaben Heinrich Peter von
Kilian=
ſtädten.
3) J. 4583187. Die Schneiderin
Emma Charlotte Delvendahl, geb. am
23. Ottober 1848 zu Thorn.
4) J. 4073187. Den Taglöhner
Jo=
hann Büch, geb. am 1. September 1862
in Heiligenroth, früher in Rodelheim,
Hof Rebſtock, wohnhaft.
5) A. 657 J. 16488. Den
Tag=
löhner Johannes Keil von hier, zuletzt
Citronengaſſe Nr. 13 wohnhaft.
Frankfurt a. M., den 14. Januar 1888.
Königl. Staatsanwaltſchaft. 664
nntan
eutſcher
pe.
44 b5
G3
44
485 jna.
„
14
deſtillirt aus deutſchen Trauben,
prämiirt hochfeine Qualitäten,
per Plasche H. 180 und
M. 2.20.
„ 1½
141
GekiA Dend.
(565
Bleichſtraße.
20 Naummeter trockenes
Buchen=Scheit=EPrügelholz
zu verkaufen. Näheres Beſſunger Herd=
(177
weg Nr. 92.
Nr. 12
Holz=Verſteigerung.
Montag den 23. Januar, Vormittags 9 Uhr,
werden in dem Traiſaer Gemeindewald Diſtrict Haide und Bickenbeig an Ort und
Stelle folgende Holzſortimente verſteigert:
1) Bau= und Nutzholz: 6 eichene Stämme = 064, 1 eichene Derbſtange —
06, 2 Nadelſtämme = 024, 79 Nadel=Derbſtangen = 263, 55 Stück
Nadel=Reisſtangen = O73 Feſtmet. Inhalt.
2) Brennholz: 26 Rm. Buchen=, 6 Rm. Birken=, 10 Rm. Eichen=Knüppel, 32
Rm. Nadel=Scheiter. 93 Rm. Nadel=Knüppel, 870 Stück Buchen=, 50 Stück
Eichen=, 720 Stück Nadel=Wellen, 8 Rm. Buchen=, 2 Am. Eichen= und 21
Rm. Nadel=Stöcke.
Das Rutzholz eignet ſich für Wagner, lagert im Bickenberg und kommt erſt
zum Ausgebot.
Traiſa, den 16. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Traiſa.
Walter.
[566
Eanne unaiguvrt.
Eotnertstrte.
macht in der Saiſon auf ihre Original=Südweine, Cognaes ꝛc.
zum Frühſtück, wie auch für Kranke und Reconvalescenten,
aufmerk=
ſam. — Ausſchank auch auf der Eisbahn.
Hauptniederlage: Alexanderſtraße 13.
Probekiſtchen von 2, 3, 4 und 6 Flaſchen per Poſt.
Die Verwaltung. 6567
C
16
Opecialität.
Wuueskkvabhuth,
von 5etrt ab:
Noueste
Gorten.
Patent Ho. 122½ montirt
do. „ 125
do. „ 133
do. „ 152
Lmazono D. R. P.
Eisvogel „ „
60.
„ „
Markur „ „
40.
„
Hard
„ „
Vnivarsal „ „
Halikax I.
do. II.
do. 5
Paar M. I.
„ 1.80
vernickelt
vernickelt
vernickelt
mit Hebel
2.20,
3.50,
3.-
6.
10.
4. 50,
10.-
5.-
5.50,
Z.-
2.
1.80.
44.
Würvt. Metallwaarentabriſ Colslingen.
Fabriklager: Darmstadt, Rheinstr. 8.
[568
APkSIhOlz,
3
kleingemacht, frei ans Haus, liefert
N. Ranz. Eſchollbrückerſtr. 8.
Rosen-Seiſe.
[910
Veilchen-Seife.
in vorzüglicher Qualität empf. Packet
[3 Stück 40 Pf. D. Kiofer, Milime.
184
⁄ 2 44 50. 61) 7R gis — 7. 184 40 63 943 5₈ 5 62 50 636 846 110 22 250) 500 64 83 26 3 141 Zu= 110 218 462 gu= 8 Fi S 74₈ ⁄0 45. 914 9455 62 ſ2 855 12) N. 610 825 947
4 Nurk.
Wiebeln
60
[ ← ][ ][ → ]Nr. 12
Fabrik Hiederlage
der
Manuſacture Royale de Corsets
WRIEEIILES.
Billigsto Preiso!
Bestes fabrikat!
Hanmanu's Hoissnaaron. & Stichoroigeschäft,
[310
Ernsk-Ludwigastrasse 2I.
M
Vorzügliches
„GIO
129
Vordenux St. Julien, Flaſche M. 2.
Vordenux Hedoc,
„ 1.50,
„
Wordeaux St. Emilion. „
„ 1.25.
ſämmtlich reine vorzügliche Qualitäten.
Flaſchen werdem 15 Pfs. zurückgenommen.
Wriedr. Schaeſe:
Grossh. Hoſlioferant.
[11992
„
wonn
dor
AEORRsbehannte Suppen-Einlagen
mt Wasser innorhalb neulger Mnnten
Thorr's Suppentafeln vortsslche Suppor Raſand;
Enorr's Jullenne (Cuppenkräntor), forner für Rindor
Rnorr's Hafer- oder Gerstenmehl varvendet verich;
laaxdn zaita Lnigt AiisgesszHanAugu
(359
A.
Bony
AARRAOTIN
Ru.,
Haffee-Röst-Anstalt,
ſgroßtes Etabliſſenent der Branche im Deuſchen Reiche, vielſach pramirt auf
großen Kochkunſt=, Gewerbe= und Induſtrie=Ausſtellungen mit den höchſten Preiſen
als Ehrendiplome, goldene und ſilberne Medaillen) empfiehlt ihre extrafeinen
ge-
brannten Java's zu noch billigen Preiſen.
Niederlagen in Darmſtadt bei den Herren:
Carl Reinemer, N.=Ramſtädterſtr. 71,
Franz Ebert, Arheilgerſtraße.
C. Hammann, Caſinoſtr. 23,
Martin Roll, Dieburgerſtr. 2,
Ferdinand Kahn, Schloßgartenſtr. 43. Gg. Schupp, Heinheimerſtraße 31½
G
Süße, große
EüTL. Setsehen,
per Pfd. 20, 25 und 30 Pfg.
H.
wemiſchtesObft,
7 hochfeine Sorken,
per Pfund 50 Pfg.
Amerikauiſche Dampf=Bepfel,
Apfelſpalten,
Franzöſiſche und italieniſche
Edelbirnen,
Mirabellen, Kochfeigen,
Kirſchen, Bordeauxpflaumen.
6.
Heinrich Löffler, Mathildenplatz 11, Philipp Weber, Carlsſtr. 24,
J. H. Möſer, Ruthsſtraße 16,
C. F. Naumann, Wendelſtadtſtr. 22.
In Beſſungen bei Herrn C. Nohl.
In Eberſtadt bei Herrn Joſ. Simon.
Ludw. Weſp, Heidelbergerſtraße 17½.
G. - Obo,
Bleichſtraße.
(570
Feinster
4 Fviniypudir
3401
75 Pfa.
Fettpuder
60 und 100 Pfg.,
aus C. D. Wunderlich3 Kgl. Bayer.
Hof Parfümeriefabrit.
Halten unſichtbar auf der Haut und
verleihen dem Teint ein jugendliches
Co=
lorit, auch wird die Haut weich und vor
dem Aufſpringen bewahrt.
Alleinverkauf bei
E. Scharmann,
Ludwigsplatz 2.
[170
feosso Ssndungon
11399
14
8
7
Gunzatkugoha.
Bekannte, von den meiſten Aerzten empfohlene Bruſt=Bonbons in ſtets friſcher
Waare, P. Schachtel 40 u. 20 Pig. bei Paul Ensling, Louiſenſtraße, C. Reinemor.
(311
Nieder=Ramſtädterſtraße, A. Marburg, Beſſungen.
Dr. Ovarlaoh.
Spezialarzt für Geſchlechts= und Frauen=
Krank=
heiten, Frankfurt u. M., Stiftsſtr. 22, I.
Sprechſtdn. täglich von 10-1 u. 3-5 Uhr. (1340
per Stück M. 2.50 bis M. 3..
Ansenbraten per Stück M. 280,
Gasegziemer per . Ko. - 80,
65,
Hasankzuls
„
50,
Hasonvorderläaſe ,
30,
Hasanragonl
„
empfiehlt
Hoinrioh Röhrloh,
gegenüber der kalhol. Kirche. (306
130
Zwei Häuser
zum Alleinbewohnen, in der Nähe
der katholiſchen Kirche, zu verkaufen.
Eüm Haus
in Mitte der Stadt, mit ſehr
gut=
gehender Reſtauration, mit
ſämt=
lichem Inventar, wegzugshalber zu
verkaufen.
Alles Nähere durch
C. Schnabel.
Immobilien=Geſchäft,
Hügelſtr. 15. (391
Lum
Hroppolbacken
empfehle:
Hochſeines
Waizemmehl,
Hirabehen-Golée,
ApfelGelée
zum Füllen.
Prima
Sohvenesohmalz.
Feinstes
Sweiseöl,
vorzüglich im Geſchmack, ſehr
fettreich.
Feine
Landbutter.
Hochſeine
Contriugen-Buller
billigſt.
Frische grosse Hier.
G. F.Polh,
Bleichſtraße.
(57)
Honsheimer
89
uORUN50
bei
EAEGEhé „hC,
[572
am Marktplatz.
Nr. 12
Der Reſidenzkalender
für das Jahr 1888 iſt erſchienen und zu 40 Pfg. per Exemplar in
der Expedition d. Bl. zu beziehen.
Spetem.
Antverpen.
geordn.
Aus-
wakl-Sortimente zu
30 Pf. in allen Scureibw.-Xdlg.
vowätig. Ausfuhrl. Preieliste Lostenfrei.
8oonnecken goblhre daz beaondere Verdienst, in Boung anf St,
edern rofor.
watorisch und im Intereuo des Sebroibendeon gonürkt i haben. . „Wiener Allg.
Ltg. vom 20. Nov. 1881.
Man hat olch nlcht entblödet, elnen Poll ungerer Schrelbfesern in Form genau,
11730
aber In gerlnger qualltät, nachaublldon, daher aohto man im oigenen Interesss
genan auf den Garäntiestemvel ,„F. SoEnuror En”
Berlin , F. SoBnVEchEne vEnLid, BonN.Leiprie
Wim Haus
zum Alleinbewohnen, zunächſt der kath.
Kirche, iſt zu verkaufen und alsbald zu
beziehen. Näheres bei
P. Thüringer,
Schulſtraße 5. (314
Aechte
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für Handarbeit, empfehle in Stücken
von 4, U mt. in größter Auswihl
zu Fabrikpreiſen.
„änoonlo
C. L. ETb, Volblvaaot 5 Ie hl.
Ludwigsplatz 4. (8190.
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14
AUIOO
Maccaroni,
Eier-demüse-Hudehn
billigſt bei
WUE uahOk.
Ballonplatz 5.
(573
Gordeauz
Gell. Roth-Weld ebenbürtig)
Güte, Alter, Wirkung verbürgt, L. od.
[11662
Fl. 70, 85, 110 Pfg. offerirt
Mitsch. „3. Ritterv, Heppenheim B.
rGlbungs-ndſtulabll
[(389
zu verkaufen.
WoL ſagt die Expedition.
5 in Kanapee, neu, für 28 Mark zu
E. verkaufen. Kirchſtr 25, 1. St. (574
M
9959) Eliſabethenſtr. 26 Beletage
7 Zimmer per 1. Januar zu vermiethen.
10831) Ecke der Wilhelminen= u.
Eliſabethenſtraße 17, gegenüber dem
Palaisgarten, Dachſtock: 3 Zimmer, zwei
Kabinette, Küche, Boden, per Januar zu
vermiethen. Preis 360 M.
11256) Markt. Eine Wohnung im
erſten Stock, 3 Zimmer nebſt Zubehör per
Januar zu vermiethen.
K. Volz.
12440) Beſſ. Holzſtr. 17 eine
Man=
ſarden=Wohnung ſofort zu vermiethen.
12444) Aliceſtr. 23 iſt der 3. Stock,
beſtehend aus 6 Zimmern, 3
Bodenkam=
mern ꝛc. wegzugshalber per 1. März 1888
weiter zu vermiethen. Näheres daſelbſt
Hochparterre links, Nachmittags von 3 bis
5 Uhr.
12590) Martinſtr. 18 der 2. Stock,
4 Zimmer, Küche ꝛc.
12770) Schloßgartenſtraße 3 eine
freundliche Wohnung von 4 Zimmern mit
allen ſonſtigen Bequemlichkeiten, per 1. April
beziehbar, zu vermiethen.
Wilhelmſtraße 16
iſt der obere Stock, beſtehend aus
6 Zimmern, Küche mit
Speiſekam=
mer, Bodenraum, Keller,
Burſchen=
zimmer im Souterrain, Stallung
für 4 Pferde und Gartenantheil
vom 1. April an anderweitig zu
vermiethen. Zu erfragen bei der
Expedition d. Bl.
(13183
13339) Neckarſtraße 18. II. Etage,
beſtehend aus 4 Zimmern ꝛc., iſt per
1. April zu vermiethen.
Näheres 1. Etage.
13527) Mühlſtraße 28, die Manſarde,
beſtehend aus 7 Piecen, nebſt allem
Zu=
behör zu M. 340 per 1. April an ruhige
Familie zu verm. Zu erfrag. Hinterban.
125
40
50
63
930
95¼
19
619
745)
⁄
[ ← ][ ][ → ] 920
188
212
305
54
„2
1
2
28
56) Neue Kiesſtr. 42 große, ſchöne
Manſarde mit allen Bequemlichkeiten per
1. April, auf Wunſch früher, an ruhige
Familie.
184) Aliceſtr. 9 iſt der 2. Stock mit
Balkon, 6 Zimmer und ſonſt allen
Be=
quemlichkeiten nebſt Gartenantheil zu
ver=
miethen und bis 4. April zu beziehen
Nähere Auskunft Promenadeſtraße 40.
Wilh. Rahn.
186) Rheinſtraße 25 im Seitenbau
eine Wohnung von 4 Zimmern mit allen
Bequemlichkeiten an ruhige Miether.
191) Landwehrſtr. 19 iſt der 3. St.,
beſtehend in 3 Zimmern und ſonſt allen
Bequemlichkeiten zu verm. und bis 15ten
Mai zu beziehen, auch ſchon früher.
Nähere Auskunft Promenadeſtraße 40.
Wilh. Rahn.
200) Wilhelmſtraße 36,
Parterre=
ſtock, 6 Zimmer, Küche ꝛc. mit Garten zu
vermiethen.
268) Erbacherſtr. 13 eine
Manſarde=
wohnung, 3 Zimmer und Küche, per 1.
April. Preis 180 M.
312) Beſſ. Carlsſtr. 19 Parterre=
Wohnung zum 1. April an ruhige
Fa=
milie zu verm. Näheres 2. Stock.
356) Heinrichſtr. 49 elegante
Woh=
nung Geletage): 6 Zimmer mit Zubeh.,
gr. Garten, per ſofort. Daſelbſt
Garten=
wohnung an kl. Familie, 3-4 Z., ſofort.
359) Wittmannſtraße 1 iſt die Bel=
Elage wegen Verſetzung des Herrn
Haupt=
manns v. Amſtetter mit Manſarde zu
vermiethen und bis 1. April beziehbar.
Näheres Herdweg 71.
360) Niederramſtädterſtraße 32
iſt der zweite Stock (Beletage) meines
neu erbauten Hauſes, enthaltend 5
Zim=
mern, Küche mit allem Zubehör, wenn
gewünſcht Badezimmer, ſogleich oder bis
1. April zu vermiethen. Nachzufragen
Parterre.
434) Friedrichſtr. 13 eine ſehr
ſchöne Parterre=Wohnung: 6 Zimmer
mit allem Zubehör, Gas= u.
Waſſer=
leitung, auf Wunſch mit Stallung,
Wagenremiſe, Heuboden u.
Burſchen=
zimmer, ſowie ein weiteres
Manſar=
denzimmer, per 10. April zu
ver=
miethen. Näheres daſelbſt Beletage
von 11-1 Uhr.
437) Hölgesſtraße 4 eine Wohnung
im 2. Stock, beſtehend aus 3 Zimmern,
1 Kammer, Küche und allen Bequemlichk.
442) Wienerſtraße 56 wegen
Sterbe=
all der 1. Stock, 5 Zimmer nebſt allem
Zubehör, und Gartenantheil. Einzuſehen
Vormittags.
446) Aliceſtraße 28 eine Parterre=
Wohnung. beſtehend aus 3 Zimmern.
575) Fuhrmannsſtr. 13 eine kleine
Wohnung gleich zu beziehen.
576) Schulſtraße 3 die Manſarde:
2 Zimmer, Küche, Waſſerltg. und allem
Zubehör an kinderloſe Familie. - Auf
Wunſch ſofort beziehbar.
Nr. 12
577) Neugaſſe 5 eine kleine
Woh=
nung an ein einzelnes Frauenzimmer.
578) Neckarſtraße 9 die Bel=Etage
(8 Zimmer).
579) Schützenſtraße 18 erſter Stock,
5 Zimmer, Küche, Speiſekammer, zwei
Manſardenkammern, Waſſerltg., Bleichpl.
und ſonſtigen Bequemlichkeiten zu verm.
580) Herdwegſtraße 28
Parterre=
wohnung, 7 Zimmer nebſt Zubehör,
Waſſerltg., zu vermiethen und 1. April
d. J. zu beziehen. Nüheres zu erfr. bei
Kanzlei=Inſpektor Blum, Hochſtr. 9.
9905) Wilhelminenſtraße 19
neuer Laden
mit zwei Erkern, groß und hell, nebſt
ent=
ſprechenden Comptoirräumen zu verm.
L. Schnitzſpahn, Hofjuwelier.
10975) Ludwigsſtraße 14 Laden
mit Zimmer und Küche per 1. Februar
1888. Beletage: möblirtes Wohn= und
Schlafzimmer per ſofort.
Wilhelminenſtraße Nr. 8
iſt der früher Weiler'ſche Laden nebſt
dazu gehörigen Rämlichkeiten per 15. Febr.
1888 anderweitig zu vermiethen. (11856
Näheres Fabrikſtraße Nr. 21, parterre.
o000000ooooooooooooooooooooo
12277) Karlsſtraße 16 Laden,
mit Wohnung, billig zu vermiethen.
Näheres bei Herrn Miniſt.=Regiſtrator
Weitzel, Grüner Weg 12.
Kleiner Laden
(203
baldigſt zu vermiethen
Eliſabethenſtraße 4.
204) Karlsſtraße 12, Laden
mit geräumiger Wohnung, 6
Zim=
mer mit allem Zubehör, für 900 M.
per 1. Februar oder ſpäter zu
ver=
miethen.
Ferner, ebendaſelbſt im Seitenbau:
eine große, helle Werkſtatt mit
chöner Wohnung, 3 Zimmer mit
Zubehör, für 550 M. per 1. März
oder ſpäter.
Näheres bei Ingenieur W. Dreſſel,
Dieburgerſtraße 66.
205) Lauteſchlägerſtraße 30 iſt der
Laden nebſt Wohnung, worin ſeit Jahren
eine Rindsmetzgerei mit gutem Erfolg
be=
trieben wurde, anderweitg zu vermiethen
und bis den 1. April zu beziehen. Zu
erfragen daſelbſt eine Stiege hoch.
581) Schulſtraße 3 der mulere
grosse nene Laden
mit 2 Schaufenſtern und
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131
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möbl. Zimmer mit Kabnet zu verm.
12775) Rheinſtraße 24 möbl. Zim.
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13397) Eliſabethenſtr. 21 2. St.,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
13537) Friedrichſtr. 18. zwei gut möbl.
Zimmer, einzeln oder zuſammen.
13538) Alexanderſtraße 5, eine St.
hoch, ein gut möbl. Zimmer zu vermiethen
und gleich zu beziehen.
13539) Marienplatz 7 iſt ein möbl.
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einfach möbl. ſowie ein unmöbl. Zimmer
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[583
132
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Kleinigkeiten.
336 Heilen groß Octav. Breis 1 M. 50 B.
Inhaltsüberſicht: 1) Name der Stadt,
Stadtmauern und Stadtthore, Bevölkerung.
2) Ein Geſammtbild von Darmſtadt, wie es
war vor 100 Jahren und wie es darin herging.
3) Straßen=Namen und Beleuchtung, die Häuſer
einzelner Straßen und ihre Beſitzer. 4) Plätze
der Stadt. 5) Kirchen und Kapellen, Geiſtliche,
Confeſionelles. 6) Das Reſidenzſchloß und ſeine
Umgebung, Namhafte Häuſer. 7) Leben am
Hofe und in der Geſellſchaft. 8) Waſſerverſorgung,
Brunnen und Teiche. 9) Ackerbau, Weinbau
und Gartenbau. 10) Gewerbeweſen, Handel und
Reiſeverkehr. 11) Preisverhältniſſe. 12) Juſtiz
und Polizei. 13) Gemeindeverwaltung. 14) Schöne
Künſte, Malerei, Muſik und Theater. ſ.)
Foſt=
lichkeiten. 16) Brände. 11) Kriegsnöthen.
18) Sagen. 15) Oertlichkeiten bei Darmſtadt.
L. E. Wittich'ſche Zofbuchdruckerei.
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585) Zur ſelbſtſtändigen Führung e.
Haushaltes ſucht ein gebildetes, geſetztes
Fräulein
ſanderweitige Stelle. - Beſte Zeugniſſe
liegen vor. Näheres Expedition.
586) Zwei brave Mädchen, welche
gut bürgerlich kochen können, gute Zeugn.
haben, ſuchen Stelle durch F. Katzenbach,
Alexanderſtr. 15.
587) Eine reinliche Perſon ſucht
Be=
ſhäftigung im Waſchen, Putzen od.
Lauf=
dienſt. Zu erfr. große Ochſengaſſe II.
590) Ein braves Dienſtmädchen,
welches ſelbſtſtändig kochen kann und ſich
aller Hausarbeit unterzieht, wird zum
ſofortigen Eintritt geſucht.
Roßdörſer=
ſtraße 13, 2. Stock.
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finden lohnende Arbeit in der
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[495
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Adlerſtraße 26.
[71
Zwei gute Schreinergeſellen,
[1 Bauanſchläger), ein Lehrling geſucht.
Kiesſtraße 49.
[497
591) Ein Herrſchaftsdiener
ſofort geſucht. - Becks Stellenbureau,
Mathildenplatz II.
339) Für einen mit guten
Vorkennt=
niſſen verſehenen jungen Mann iſt
Lehrſtelle
in einem hieſigen En=gros-Geſchäfte auf
Oſtern zu beſetzen. Reflectanten wollen
ihre Adreſſe bei der Exped. unt. L. abgeb.
246) Einen Lehrling ſucht
K. Arheilger, Handelsgärtner.
PHIIIPP IEVIR,
Cartsſtraße 24.
36)
Colonialuaavon; Dalicatanzen;,
Le=ſech. S Hinvauam.
Handug.
1
E gro a en dſtad.
588) Ein Mädchen, welches kochen
kann, in Hand= u. Hausarbeit erfahren u.
gute Zeugn. beſitzt, ſucht Stelle auf ſofort.
Frau Becker, Schulzengaſſe 2 part.
589) Ein Müdchen, welches bürgerl.
kochen kann und mit der Nadel geübt iſt, ſ.
Stelle. Näheres durch Frau Zulauf,
untere Sandſtr. 40.
gpRGtkirkr:
Raße, Ludker,
Landuproduet, Staraien,
Dalicatarn, Feinz,
Bincraluazir & Coſacke.
PHILIpP VEBER.
Carksfraßhe 24.
133
Nr. 12
P6
RGI URTAudI GU UuntN
Gegründet 1833. - Geſammtvermögen 56 Millionen Mark.
Anlage von Kapitalien auf ſofort beginnende lebenslängliche Leibrenten:
Jährliche Rente aus einer Einlage von 1000 Hark.
Lebensalter beim Eintritt z. B.: 40 45 50 55 60 65
70 Jahre,
Betrag der Rente: Mk. 6410 6850 74. - 8080 8930 10030 116.10,
mit Auſpruch auf Dividende,
welche ſeit 25 Jahren 10 bis 25 pCt. der Rente betragen hat. Die Rente der 55jährigen Perſon erhöht ſich beiſpielsweiſe
bei 13 pCt. Dividende lgegenwärtiger Satz) von Mk. 80.80 auf 91.20.
Die Einlagen können für jedes Lebensalter und auch mit Rückvergütung gemacht werden, in welch letzterem Falle ſich
die Rente etwas niedriger ſtellt. Zwei im Leben verbundene Perſonen können gegenſeitig einlegen.
Bei einer jährlichen Rente von wenigſtens Mk. 200 wird halbjährlicher Bezug geſtattet; die Renten=Coupons
lauten auf 31. Dezember ſeventuell auch 30. Juni) und werden durch die Generalagentur in vollem Betrag=ausgezahlt.
Das einzulegende Kapital wird auf Reichsbank=Giro=Conto oder bei der Bank für Handel und Induſtrie
koſten=
frei eingezahlt, auch wird der Verkauf von Werthpapieren zum Tageskurſe übernommen.
Anzahl der auf Renten Verſicherten Ende 1886 ca. 12500, welche eine jährliche Rente von Mk. 830,000 beziehen.
Wir machen auf obige Kapitalanlage (Tafel 8) beſonders aufmerkſam, weil es bei dem geſunkenen Zinsfuß vielen
Perſonen, insbeſondere ſolchen, welche lediglich auf das Erträgniß ihrer Kapitalien angewieſen ſind, von Werth iſt, eine
Ge=
legenheit zu haben, ihr Einkommen weſentlich zu erhöhen, oder Erſatz für den niederen Zinsfuß zu erhalten.
(11380
Statuten, Proſpekte und Antragsformulare, ſowie alle nähere Auskunft durch die
General=Agentur Darmſtadt: Fr. Hhert, Waldſtraße 1.
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(Vediegener Klavierunterricht wird in
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erfragen in der Expedition d. Bl. (231
„WStellenſuchende jeden Berufs
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Ein Weinkeller
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pedition unter C. H. E.
(596
Für feanzösische Conversalion.
wird Jemand aus Frankreich (Schweiz)
geſucht. Näh. Wilhelmſtr. 20, II. (597
Erree.er. e.
Htadtſapeſte.
Mittwoch den 18. Januar Abends 5 Uhr
in der Stadtkapelle Bibelſtunde: Herr
Pfarrer Pahncke.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer nahm am 16. im Laufe des
vormittags verſchiedene Vorträge entgegen, darunter einen längeren
des Wirkl. Geheimen Rats v. Wilmowski, empfing nachmittags den
General v Obernitz, den Grafen v. Brühl=Pförten und den Grafen
Herbert Bismarck, der heute aus Friedrichsruh zurückgekehrt war.
Die Kaiſerin empfing um 4¼ Uhr den Grafen v. Brühl=Pförten
und hielt abends eine Sitzung im Palais ab. woran eine
Abord=
nung von 20 Frauen vom Verein des Roten Kreuzes teilnahmen.
Von dem Kronprinzen iſt nachſtehendes Telegramm aus San
Remo eingegangen: „In den mir vom Abgeordnetenhauſe
über=
mittelten wohlgemeinten Wünſchen erkenne ich gern die tiefe
Teil=
nahme, mit welcher die geſamte Bevölkerung die Beſſerung meines
Befindens begleitet. Ich ſpreche Ihnen meinen warmen Dank
da=
für aus. Mögen Ihre dem Wohl des Staates gewidmeten
Ar=
beiten, denen ich auch fern der Heimat lebhaften Anteil ſchenke,
einen für das Vaterland ſegensreichen Fortgang nehmen.
Friedrich Wilhelm.
Das dem Reichstage am 16. zugegangene Sozialiſtengeſetz
bean=
tragt die Verlängerung bis zum 30. Sepkember 1893 und außerdem
folgende Verſchärfungen des beſtehenden Geſetzes: Die Verbreitung
einer verbotenen Drückſchrift ſoll fortan mit Geldſtrafe bis zu
1006 Mark oder Gefängnis bis zu einem Jahre beſtraft werden.
Gegen Perſonen, welche ſich die ſozialdemokratiſche Agitation zum
Geſchäft machen, iſt auf Gefänanis nicht unter zwei Jahren zu
er=
kennen. Neben der Freiheitsſträfe kann auf die Zuläſſigkeit der
Einſchränkung ihres Aufenthalts erkannt werden. Auch wegen
Be=
teiligung an einer geheimen ſozialdemokratiſchen Verbindung kann
auf Zuläſſigkeit der Einſchränkung des Aufenthalts erkannt werden
und zugleich auf Entziehung der Staatsangehörigkeit. Durch ein
ſolches Erkenntnis erhält die Zentralbehoͤrde des Heimatsſtaates des
Verurteilten die Befugnis, den letzteren ſeiner Staatsangehörigkeit
für verluſtig zu erklären und aus dem Bundesgebiete auszuweiſen.
Das Erkenntnis begründet gleichzeitig für die Landespolizeibehörde
die Befugnis zur Beſchränkung des Aufenthaltes des Vekurteilten.
Perſonen, welche ihrer Staafsanachörigkeit in einem Bundesſtaat
verluſtig erklärt worden ſind, cerlieren dieſelbe auch in jedem anderen
Bundesſtaate und können ohne Genehmigung des Bundesrats in
keinem Bundesſtaate die Staatsangehörigkeit von Neuem erwerben.
Wer ohne Erlaubnis zurückkehrt, wird mit Gefängnis von einem
Monat bis zu drei Jahren beſtraft. Die Beteiligung eines
Deut=
ſchen an einer ſozialdemokratiſchen Verſammlung außerhalb des
Bundesgebietes iſt mit Gefängnis zu beſtrafen. Neben der
Frei=
heitsſtrafe kann auf Zuläſſigkeit der Entziehung der
Staatsange=
hörigkeit erkannt werden.
Nach dem im Preußiſchen Abgeordnetenhauſe eingebrachten
Etat pro 1888189 beträgt das Einnahmeplus gegen das Vorjahr
121693708 M., das Ansgabeplus 81235 925 M. Die ſtaatlichen
Betriebsverwaltungen ergaben einen Mehrüberſchuß von 3196953- M.,
134
darunler 22263 526 M. bei den Eiſenbahnen. Die Branntwein=
und Zuckerſteuer ergaben ca. 71 Millionen Mark. Der
Mehrüber=
ſchuß der Finanzverwaltung beträgt 46, Millionen Mark.
Der Chef der Reichskanzlei, Geh. Ober=Regierungsrat
Dr=
v. Rottenburg, der am 5. morgens nuch Friedrichsruh gereiſt war,
iſt am 16. nachmittags nach Bexlin zurückgekehrt.
Die =Nordd. Allgeſ. Heitung' ſchreibt: Die „Hamburger
Nach=
richten glauben als ſymptomatiſch bemerkenswert regiſtrieren zu
müſſen, daß der „Reichs=Anzeiger: der ſonſt niemals Auslaſſungen
über die auswärtige Lage in ſeine Rubrik Zeitungsſtimmen
auf=
nehme, daſelbſt einen Artikel der „Schleſiſchen Zeitung; betitelt
Vertrauen in den Frieden; abgedruckt habe. In dieſem Artike.
war das dem Fürſten Bismarck in den Mund gelegte Wort: „Laſſen
Sie ſich nicht verblüffen!' kitiert, und des weiteren ausgeführt, daß
die Lage der Dinge wahrlich dazu angethan ſei, das Vertrauen in
den Frieden zu befeſtigen. Die „Schleſiſche Zeitung; iſt, wie jedes
andere Blatt, berechtigt, ihre Anſichten über die Lage zu haben und
ſuuszuſprechen, wenn aber die „Hamburger Nachrichten' aus dem
Umſtande, daß der „Reichs=Anzeiger' den Artikel der „Schleſiſchen
Heitung' reproduciert hat, folgern will, die Auslaſſungen der„
Schle=
ſiſchen Zeitung; ſeien von amtlicher Seite ſanktioniert worden, ſo
können wir dieſer Auffaſſung auf Grund der von uns eingezogenen
Erkundigungen entgegentreten.
In den Verhandlungen der ſächſiſchen 2. Kammer vom 11. d. M.
nahm Staatsminiſter von Noſtiz=Wallwitz Veranlaſſung zu
folgen=
der Aeußerung: „Die ſächſiſche Regierung hat keine auswärtige
Politik zu machen und macht keine auswärtige Volitik; ſie überläßt
das denjenigen Organen, welchen es nach der Reichsverfaſſung
zu=
kommt, und das kann auch gar nicht anders ſein. Die Politik eines
Reiches wie Deutſchland, und namentlich in der jetzigen allgemeinen
Weltlage, kann überhaupt nicht von einer Mehrheit von Regierungen
geführt werden, ja nicht einmal von einer Mehrheit von Perſonen,
ſondern überhaupt nur vom Kaiſer und dem Reichskanzler.
Heſterreich=Angarn. Wie aus Lemberg gemeldet wird, ſind die
Leiter aller bedeutendern polniſchen Blätter Galiziens in einer
Zuſammenkunft übereingekommen, ſich bei Beſprechung äußerer
Verwicklungen große Zurückhaltung aufzulegen und den maghariſchen
Chauviniſten kein Hehl daraus zu machen, daß ſie für gewiſſe Pläne
nicht auf Mitwirkung der Polen zühlen können. Es iſt anzunehmen,
daß dieſe Zurückhaltung einem Wunſche der Regierung entſpricht,
welche jede Verſchärfung der Lage zu vermeiden ſucht.
Franktreich. In der Sitzung der Deputiertenkammer vom 16.
ſtand die Interpellation Lamarzelle zur Beratung. Lamarzelle
er=
innerte zunächſt an die revolutionären Kundgebungen, die auf den
Congreß einen Druck hatten ausüben ſollen, damit Ferry nicht zum
Präſidenten der Republik gewählt würde und führte ſodann mehrere
Aufrufe an, die für den Fall von Ferrys Wahl zur Empörung
auf=
reizten und wies nach, daß der Pariſer Gemeinderat
gemeinſchaft=
liche Sache mit den Anſichten der aufſtändiſchen Bewegung gemacht
hätte. Der Gemeinderat erklärte ſich am 1. December in Permanenz
und ergriff am 2. December Maßregeln gegen die Polizer, als die
Botſchaft Grevys erſchien, verſammelte ſich der Gemeinderat im
Stadthauſe mit den Abgeordneten der Revolutionscomites; man
beſchloß Abſendung einer Abordnung an die Deputirten von Paris
am 3. December; während des Congreſſes war der Vorſtand des
Gemeinderats wieder in Permanenz und im Saale nebenan waren
die Abgeordneten der Revolutionscomites verſammelt. Es ſei
dem=
nach vollkommen erwieſen, daß der Gemeinderat gemeinſchaftliche
Sache mit der aufrühreriſchen Kundgebung gemacht hätte. Redner
verlangt daher, daß die Regierung das Geſetz handhabe und den
Gemeinderat auflöſe. Lamarzelle ſpricht ſodann vom Seinepräfekten,
der gegen das Erkenntnis des Senatsrats nicht Amtswohnung im
Stadthauſe erhalten habe, und fragt, ob die Regierung zu dem
Zwecke die Unterſtützung der Deputirtenkammer erwarte. Dieſe
werde die Regierung erlangen, denn es handle ſich dabei um die
Unabhängigkeit und Freiheit des Parlaments, die eines Tages
durch die revolutionäre Gewalt gefährdet werden könnten. Dieſe
Gefahr ſei keineswegs ein Hirngeſpinnſt, habe doch einſt die Pariſer
Commune den Convent geknechtet und der Convent unter dem
Drucke der Commune die Girondiſten ausgeliefert. Im vollen
Pariſer Gemeinderate habe man ſich gerühmt, man habe dem
Congreß ſeine Wahl vorgeſchrieben! Die Communarden
trium=
phirten über dieſen Sieg und wollten gegen die jetzige Republick
iriſche Mittel oder eine vollkommen bereit gehaltene Organiſation
anwenden.
Miniſter Tirard erſuchte die Kammer, die Dringlichkeit für das
Geſetz zur Einſetzung des Präfekten in die Amtswohnung im
Stadt=
hauſe und verlangte ſpäter einen Kammerbeſchluß, welcher konſtatire,
daß die Regierung das Vertrauen der Mehrheit beſitze. Nachdem
ein Antrag auf einfache Tagesordnung mit 429 gegen 132 Stimmen
verworfen worden war, wurde eine Tagesordnung in zwei Teilen
angenommen und zwar der erſte Teil lautend: „Die Kammer
er=
wartet die Beratung des beſondern Geſetzentwurfs, den die
Regie=
rung vorlegen wird: mit 342 gegen 195 Stimmen und der zweite
Teil, der das Vertrauen auf die Regierung ausſpricht, mit 265
Stimmen gegen 178 Stimmen.
Nr. 12
Während der Kammerſitzung waren von 1 Uhr im Innern des
Stadthauſes die autonomiſtiſchen und ſocialiſtiſchen Pariſer
Ge=
meinderäte verſammelt, um die Abſtimmung der Deputirtenkammer
Uber Sie Interpellation Lamarzelle abzuwarten. Auf dem Platze
nor dem Stadthauſe warteten die Abgeordneten des Revolutions=
Comites; die Regierung hatte zur Vorſicht Polizeimaßregeln
an=
geordnet.
Der Seinepräfekt hat die Väter der Stadt Paris wiederum
tödlich beleidigt. Dieſelben hatten nämlich angeordnet, daß das
Bulletin Municipal”, welches außer den die Stadt Paris
betreffen=
den Erlaſſen auch die Berichte über die Reden in der
Gemeinderats=
ſitzung bringt, regelmäßig an den Stadtſchulen von Paris
ängé=
ſchlagen werde, was der Bildung der Schuljugend nur förderlich
ſein könne. Nun hat aber, auf des Miniſters des Innern Befehl,
der Seinepräfekt den zwanzig Bürgermeiſtern von Paris verboten,
das Anſchlagen des Bulletin zu dulden.
Schweden. Der zweite Sohn des Königspaares, Prinz Oskat,
Herzog von Gotland igeb. 15. November 1859), iſt entſchloſſen, ſich
mit einem Hoffräulein ſeiner Schwägerin, Kronprinzeſſin Victoria,
Ebba Henriette Munck von Folkila (geb. 1857), ehelich zu verbinden
und damit ſeinem Thronfolgerecht zu
entſagen-
ein Verzicht, der
allerdings nicht von großer Bedeutung iſt, da der Kronprinz Guſtav
ſchon zwei Söhne hat. Ebba Munck, die übrigens von ſeltener
Schönheit iſt, gehört einem finniſchen Adelsgeſchlecht mit Diplom
von 1585 an.
Rußkand. Das „Journal de St. Petersbourg' ſagt, das
Pro=
gramm des Finanzminiſters Wiſchnegradski beſtätige nochmals nicht
allein die lohalen, friedlichen Abſichten der Regierung, ſondern auch
ihr Vertrauen darauf, daß der Friede auf lange Zeit erhalten
wer=
den könne, wenn die (ntegrität, die Würde, die Ehre und die
In=
tereſſen Rußlands geſchützt würden. Ohne Zweifel könne keine
Re=
gierung für die Aufrechterhaltung des Friedens auf beſtimmte Zeit
eine unbedingte Bürgſchaft übernehmen. Dieſer Vorbehalt ſei
voll=
ſtändig natürlich. Bis jetzt habe die kaiſerliche Regierung ſtets ihre
Politik des Friedens unter Bedingungen bethätigt und ausgeſprochen,
deren Wichtigkeit niemand hate entgehen können. Es habe dies
auch den beſten Eindruck auf das Ausland gemacht. Zu wünſchen
ei daher, daß die auswärtigen Zeitungen und deren Leſer nicht
weiterhin die Opfer alarmierender und ſpekulativer Erfindungen
würden.
Der amtliche Dniewnik Warſchawski veröffentlicht die
Neu=
jahrsrede des Generalgouverneurs Gurko an die Militär= und
Civilbeamten. Der General ſagte: Ich gratuliere Ihnen zum neuen
Jahre und wünſche, daß es uns, wie das vergangene, in
fort=
chreitender Waffenvervollkommnung fördern möge, um Sr. Kaiſerl.
Majeſtät Freude und unſerm Vaterlande Ruhm zu bereiten.
Nach einer Meldung aus Petersburg vom 17. drückte der Kaiſer
in einem Reſcript an den Gouverneur von Moskau die
zuverſicht=
liche Hoffnung aus, daß im jetzigen wie in künftigen Jahren der
Friede geſtatten werde, alle Kräfte dem inneren Gedeihen zu widmen.
Bukgarien. Juſtizminiſter Strilow reiſte am 17.
Familienver=
hältniſſe halber nach Konſtantinopel und erhielt nebenher den
Auf=
trag, nach Kräften auf die Stimmung der Pforte zu Gunſten
Bul=
gariens einzuwirken.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Januar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 4. Januar
dem Hofſchauſpieler Hugo Edward in Darmſtadt die Erlaubnis
zur Annahme und zum Tragen des ihm von Sr. Hoheit dem Herzog
von Coburg und Gotha verliehenen Verdienſt=Kreuzes für Kunſt
und Wiſſenſchaft erteilt.
Von der Schulabteilung Großh. Miniſteriums ſind im
Ein=
verſtändnis mit der Miniſterialabteilung für öffentliche
Ge=
undheitspflege allgemeine Normen über die Beſchaffenheit
der Schreibmaterialien in den öffentlichen Schulen erlaſſen
worden, welche die Schonung und Erhaltung der Sehkraft
be=
zwecken. Darnach wird empfohlen, in den Schulen nur Papier
zu=
zulaſſen, welches nicht glänzend und nicht rein weiß iſt, ſondern
einen in das graue oder gelbe ſpielenden Farbenton zeigt, die Länge
der Zeilen ſoll nicht über 0.15 m, die Höhe der Schreibhefte nicht
über 0.20 m gehen. Soweit nicht ganz davon abgeſehen werden
kann, die Führung der Hand durch vorgezogene Linien zu
unter=
ſtützen, ſind einfache Linien den Doppellinien vorzuziehen. Schwarze
Linien ſind den blauen Linien, gezogene Linien den unterzulegenden
Linienblättern vorzuziehen, die quadratierten Liſiennetze ſing ganz
zu verwerfen. Auch die ſchwarzen Schiefertafeln ſollen im Gebrauch
ſoweit als möglich beſchränkt und durch Schreibtafeln von hellerer
Farbe erſetzt werden. Die Nachteile der ſchwarzen Schiefertafeln
treten nach verſchiedenen Richtungen hin hervor.
Provinzal=Ausſchuß der Provinz Starkenburg. In der Sitzung
des Provinzial=Ausſchuſſes am 14. d. M. wurde unter dem Vorſitz
des Herrn Provinzial=Direktors v. Marquard über den Rekurs
gegen das Kreis=Ausſchuß=Erkenatnis, betr. Reklamation gegen die
Bürgermeiſterwahl zu Höchſt, verhandelt. Die Rekurrenten
Nr.
waren durch Herrn Rechtsanwalt Dr. Oſann, der Gewählte,
Fried=
rich Lang II., durch Herrn Rechtsanwalt Hallwachs verbeiſtandet.
Es waren 38 Zeugen geladen, und wurden die meiſten davon
ver=
nommen. Die Rekurrenten behaupteten, es ſeien unerlaubte
Wahl=
beeinfluſſungen vorgekommen. Das Urteil des Provinzial=
Aus=
ſchuſſes beſtätigte das angefochtene Erkenntnis des Kreisausſchuſſes;
die Rekurrenten wurden in die Koſten des Verfahrens und in einen
Averſionalbetrag von 10 M. verurteilt.
D. 319.)
Am 9. Januar 1888 wurde der Zugführer bei den Oberheſſiſchen
Bahnen Georg Friedrich Brückel wegen geſchwächter Geſundheit in
den Ruheſtand verſetzt, mit Wirkung vom 1. Februar l. J. an.
S. C. Der Schlittſchuhclub wird, wenn wir noch einige Tage das
Froſtwetter behalten, das Deficit in ſeiner Kaſſe, welches durch die
im Herbſt ins Werk geſetzte neue Herſtellung des Eisplatzes und
die Rechnung für Waſſerverbrauch entſtanden war, wieder gedeckt
haben und kann dann mit friſchem Mut ſich ſowohl der äußeren
beſſeren Geſtaltung des Platzes, als auch der Vervollkommnung
ſeiner inneren Organiſation widmen. In letzter Beziehung wäre
es ſehr wünſchenswert, wenn ſich bei einer demnächſt zu berufenden
Verſammlung von Freunden des Kunſtlaufens eine Anzahl junger
Kräfte finden würden, welche ſich der Pflege dieſer ſportlichen Seite
etwas annehmen wollten. Es würde hierdurch ſowohl ein Preis=
Kunſilaufen in hieſiger Stadt zu Stande kommen können, als auch
die Möglichkeit gegeben ſein, den von vielen anderen Städten an
unſeren Club ergangenen Einladungen zur Preisbewerbung im
Kunſtlaufen Folge zu leiſten. In den nächſten Tagen wird
einer der erſten Berufs=Kunſtläufer Deutſchlands, mit ſeiner Frau
auf der Eisbahn des hieſigen Schlittſchuhklubs ſeine Kunſt zeigen
und hierdurch wohl auch allen Kunſtläufern neue Anregung zur
ferneren Ausbildung der ſchönen Kunſt geben können.
2 Die Herren Gebr. Wiener zur Krone beabſichtigen in aller
Kürze am Seitersweg eine Pumpſtation zu errichten, zur
Ge=
winnung des Waſſers für einen demnächſt in größerem Stil
auf=
zuführenden Brauerei=Neubau auf ihrem Felſenkeller in der
Die=
burgerſtraße.
Im Laufe der nächſten Woche ſoll, wie wir hören, im
Saalbau die im vorigen Jahre mit ſo großem Beifall
aufgenom=
mene Faſtnachtspoſſe „E geplagda Familjevadda” wieder aufgeführt
werden, und zwar zum Beſten der hieſigen Armen. Die beiden
vorjährigen Aufführungen fanden bekanntlich bei ausverkauftem
Hauſe ſtatt; eine dritte ſollte damals unmittelbar folgen, mußte
aber wegen Erkrankung eines Mitwirkenden verſchoben werden.
Die jetzige Wiederholung wird daher von Vielen, welche bis dahin
noch nicht Gelegenheit gehabt, ſich an dem köſtlichen Humor dieſer
vaterſtädtiſchen Poſſe zu ergötzen, mit Freuden begrüßt werden:
unſerer Armenkaſſe aber zweifelsohne eine erkleckliche Beiſteuer
bringen, die dieſe bei der andauernden ſtrengen Kälte wohl
ge=
brauchen kann.
Die Nebenbahn Reinheim-Reichelsheim hat bis jetzt, wie
man der „D. 3tg.' ſchreibt, ein Reſultat zu verzeichnen, auf das
wohl auch die Unternehmer kaum gerechnet hatten, die Einnahmen
dürften im Vergleich mit denen anderer Nebenbahnen im
Groß=
herzogtum Heſſen den erſten Rang einnehmen. Nicht allein der
Güterverkehr, ſondern auch der Perſonenverkehr iſt ein ſehr
leb=
hafter. Faßt man nun die gegebenen Verhältniſſe des
Gerſprenz=
thales zur Entwickelung reſp. Errichtung induſtrieller
Unter=
nehmungen, namentlich hinſichtlich des vielverſprechenden Bergbaus
ins Auge, ſo ſcheint der Bahnbetrieb einer ſehr günſtigen Zukunft
entgegen zu gehen. Von durch die Bahn verurſachten Unfällen mit
Fuhrwerken auf der Straße, wie ſolche allerdings befürchlet
wor=
den ſixd, hat man bis jetzt noch nichts gehört.
4 4 Dem Vernehmen nach haben ſich in Beſſungen eine Anzahl
Bürger dahin geeinigt, diejenigen Wirtſchaften nicht mehr zu
be=
ſuchen, in denen ſocialiſtiſche Blätter aufliegen.
4. Mainz, 16. Januar. Rhein und Main bringen wieder viel
Eis. Der Verkehr mit den fliegenden Brücken bei Koſtheim und
Gernsheim iſt wieder eingeſtellt.
Die Aktivmitglieder der „Narrhalla' haben ſich in Gemeinſchaft
mit dem Comité bezüglich des am Faſtnachtmontag ſtattfindenden
Carnevalzug nun dahin ſchlüſſig gemacht, daß der Zug nach einer
einheitlichen Jdee zu geſtalten ſei. Die ins Auge gefaßte Jdee iſt, daß
der Zug eine Huldigung ſein ſoll, die dem Prinzen Carneval
dar=
gebracht wird. In der erſten Abteilung ſoll die Huldigung von
Mainz, in der zweiten Abteilung die Huldigung der fremden
Poten=
taten und Völkerſchaften und in der letzten Abteilung die Huldigung
der Dreiheit der großen Narrenſtädte Mainz, Köln und Venedig
dargeſtellt werden.
Mainz, 16. Januar. Vom 17. bis 19. Januar tagt in Frank
furt die mitteleuropäiſche Fahrplankonferenz zur Feſtſetzung
des Sommerfahrplans. Die Konferenz wird ſich auch mit dem
Antrag des preußiſchen Verkehrsminiſters befaſſen, eine vollſtändige
Gleichſtellung der rechtsrheiniſchen Züge mit denen der linken Seite
herbeizuführen. Dieſe Gleichſtellung wird dadurch angeſtrebt, daß
nach jeder Richtung täglich 2 Schnell= und 2 Perſonenzüge bis und
von Frankfurt mehr eingelegt werden ſollen. Für die Bewohner
des Rheingaues. wie auch derjenigen der Zwiſchenſtationen zwiſchen
Frankfurt und Kaſtel iſt dieſe Zugvermehrung ein unberechenbarer
12
135
Vorteil, während andererſeits die Ludwigsbahn dadurch wieder eine
weitere Schmälerung ihrer Einkünfte inſofern erfahren dürfte, als
ſich bei den Nachtzügen der Perſonenverkehr für die Folge wohl
auf die beiden rheiniſchen Linien verteilen und die Strecke
Frank=
furt=Bingen der heſſiſchen Ludwigsbahn an ihrer Frequenz
ver=
lieren wird.
Bensheim, 16. Januar. Herr Pfarrer Dr. Geyer iſt vom Herrn
Biſchof zum Dekan des Dekanats Bensheim ernannt worden.
Von der Bergſtraße, 15. Januar.
In hieſiger Gegend wurden
in jüngſter Zeit zahlreiche Nußbäume angekauft. Das Holz der
Stämme wird zu Gewehrſchäften verarbeitet.
Gießen, 16. Januar. Unter entſprechenden Feierlichkeiten beging
geſtern die hieſige Handwerkerſchule die Feier ihres
fünfzig=
jährigen Beſtehens. Herr Dr. v. Ritgen eröffnete die Feier mit
Begrüßung der ſehr zahlreich Erſchienenen, worauf Herr Prof. Dr.
Buchner die Feſtrede hielt, in welcher er einen Rückblick auf die
Entſtehung und Entwicklung der Schule warf. Der
Generalſekre=
tär der Centralſtelle des Landesgewerbvereins Herr Dr. Heſſe
über=
brachte die Glückwünſche des Landesgewerbvereins. Im ſchloß ſich
noch eine große Zahl von Gratulanten an, u. v. Vertreter der
Stadt, der Realſchule ꝛc. In Anerkennung ſeiner Verdienſte um
die Leitung der Handwerkerſchule wurde Herr Dr. v. Ritgen zum
Ehrenpräſidenten derſelben ernannt. Nachdem die Preiſe für die in
Darmſtadt prämiierten Lehrlingsarbeiten verteilt waren, vereinten
ſich die Erſchienenen zu einem gemütlichen Kommers, der in
ani=
mierteſter Stimmung. verlief.
Frankfurt, 16. Januar. Die Errichtung eines
Volkskaffee=
hauſes in unſerer Stadt iſt nunmehr geſichert. Der Frankfurter
Bezirksverein des Deutſchen Vereins gegen den Mißbrauch geiſtiger
Getränke hat den bezüglichen Beſchluß gefaßt. Ermöglicht wurde
letzteres vor allem durch die reiche Zuwendung eines hieſigen
Men=
ſchenfreundes, der in Zukunft in der Küche des zu ſchaffenden
Volks=
kaffeehauſes die Koſt für die bereits hier vorhandenen
Suppenan=
ſtalten armer Schulkinder gemeinſam hergeſtellt und von dorther
bezogen ſehen möchte. Solcher Anſtalten gibt es zur Zeit drei,
deren jede mit einer unſerer ſchulgeldfreien Volksſchulen
verbun=
den iſt.
Frankfurt. Bei dem am vorigen Samstag im Palmengarten
ſtattgehabten Ballfeſt der Frankfurter Preſſe wurde auch eine
„Mitternachtszeitung ausgegeben, der wir den nachſtehenden
poeti=
ſchen Beitrag W. Jordan's entnehmen:
Standhaft.
Laß die praktiſch klugen Leute
Ob dein Volk mit ſeinem Blute
Kreuzend mit dem Winde ſegeln; Leidvoll ſchweißen dieſen Riß muß,
Willſt du ein Charakter heißen,
Folge nie dem Strom ber Dinge,
Steure nach Bekenntnisregeln.
Sondern deinem Katechismus.
Wenn die Unſchuldsengelfreiheit
Frage nicht, ob deine Weisheit
Für den Menſchen dein Prinzip iſt, Und für ſie die Welt ſchon reif iſt,
Feile durch, was Zähmungskette, Wenn dein Rücken in der
Schnür=
bruſt
Um den ſchlimmſten
Raubtier=
trieb iſt.
Nur unbeugſam ſtolz und ſteif iſt.
Denn um ſelber was zu gelten
Mußt du ſtrenge conſequent ſein
Und genau derſelben Meinung
Als Miniſter und Student ſein.
Verlin, 14. Januar. Die meiſten Orden in Preußen hat,
wie aus der ſoeben erſchienenen,Rang= und Quartierliſte der
preu=
ßiſchen Armee für das Jahr 1888 zu erſehen iſt, der Kronprinz.
nämlich 74. Der Kaiſer iſt als oberſter Kriegsherr ohne Orden.
Auf den Kronprinzen folgt der General 1a suite der Armee
Hausmarſchall Graf Pückler mit 51 Orden; Fürſt Bismarck beſitzt
jetzt 49, Feldmarſchall Graf Moltke 44, der Chef des Militärkabints
des Kaiſers General v. Albedyll 43. Generaladjutant Graf
Lehn=
dorff 40, Prinz Wilhelm hat bereits 36 Prinz Heinrich 27, und
Graf Herbert Bismarck, der als Major la surte der Armee
auf=
geführt iſt, 26 Orden aufzuweiſen, jwährend Prinz Friedrich Leopold 14
und Graf Wilhelm Bismarck augenblicklich 13 Dekorationen beſitzen.
Kronprinz=Theater, das dürfte wahrſcheinlich der Name ſein,
welchen das Walhalla=Theater in ſeiner neuen bevorſtehenden Aera
von Ludwig Barnay erhalten wird. Barnay hat ſich, wie das
„Frdbl. erfährt, mit einem diesbezüglichen Geſuch an das
Kron=
prinzliche Hofmarſchallamt gewendet, und die Genehmigung dürfte
dem Künſtler, der ſtets vom Kronprinzen in huldvollſter Weiſe
ausgezeichnet wurde, nicht vorenthalten werden.
San Remo, 15. Januar. Wegen der regneriſchen kühlen
Witte=
rung iſt geſtern und heute der deutſche Kronprinz nicht
ausge=
gangen. Prinz Heinrich von Preußen und Erbprinz Bernhard von
Sachſen=Meiningen beſichtigten mit ihren Adjutanten geſtern ſehr
eingehend die Kaſerne des hieſigen Infanterie=Bataillons. Geſtern
wurde hier ein Kontrakt unterzeichnet, durch welchen die Villa
„Evelina, die ſchon längſt als künftiger Aufenthalt der Königin
Victoria bezeichnet worden war, für 12000 Franes bis zum 20ſten
Juni im Namen eines Londoner Agenten Smith gemietet wurde.
Das aufs neue auftretende Gerücht von einem hier zwiſchen dem
15. und 20. Januar bevorſtehenden Beſuch des Königs Humbert iſt
unbegründet.
136
Nr.
San Remo, 16. Januar. Das Beſinden des Kronprinzen
iſt unverändert günſtig. Das Wetter iſt ſonnig, die Luft jedoch noch
rauh, ſo daß eine Ausfahrt verhindert iſt.
Die Ueberſchwemmung in China.) Ein hoher
chineſiſcher Beamter, welcher beauftragt war, die Verheerungen
an Ort und Stelle zu unterſuchen und ſeiner Regierung Bericht
darüber zu erſtatten, meldet, daß nahezu ein Sechſtel der
Pro=
vinz Honan, die der Garten China's= genannt wird, in einen
großen See umgewandelt iſt, aus dem hur hier und dort das
Dach einer Pagode oder hohe Türme und Mauerzinnen
hervor=
ragen und den Ort andeuten, wo ſich vor Kurzem noch
menſchen=
reiche Städte befanden. Tauſende von Einwohnern, die von dem
Waſſertode gerettet wurden und einſt reich und wohlhabend
waren, weilen gegenwärtig heimatlos an den Ufern des neuen
Sees und laſſen ihre Augen verzweifelnd über die Fluten
hin=
ſchweifen, in denen ihr Beſitztum untergegangen iſt und ihre
An=
gehörigen ein trauriges Ende gefunden haben, während ihnen
ſelbſt nichts geblieben iſt, als das nackte Leben und die Ausſicht
auf Hungertod. Die Ueberſchwemmungen begannen ganz in der
Nähe von Kai=fung=fu, einer der größten Städte der Provinz. Dort
wurde eine meilenlange Strecke des großen Dammes, welcher zum
Schutze der Gegend errichtet war, vollſtändig durch die austretenden
Waſſer des Fluſſes niedergeriſſen und Alles, was über dem Erdboden
hervorragte von den einbrechenden Fluten geradezu wegraſiert.
In den Diſtrikten von Tſching=tſchau und Tſchen=tau wurden,
wie gemeldet wird nicht weniger als dreitauſend große Dörfer
binnen weniger Minuten vollſtändig ein Raub der Waſſer und
faſt kein einziger der Einwohner war imſtande, ſich zu retten.
Die Ausdehnung des Unheils wird am klarſten, wenn man
be=
denkt, daß eine Gegend, die beinahe ſo groß und weit dichter
bevölkert iſt als Holland jetzt einen einzigen See bildet und daß
deren Einwohner faſt alle ertrunken oder obdachlos ſind. Der
Flächeninhalt des neuen Sees wird auf 8000 bis 10 000 engliſche
Quadratmeilen geſchätzt und die Zahl derer, die dort lebten, auf
über fünf Millionen. Die „Pekinger Zeitung= meldet von dem
ungeheuren Elende, dem die Ueberlebenden ausgeſetzt ſind, und
nach zuverläſſigen Nachrichten zühlen dieſelben mehrere
Mil=
lionen. Unter den untergegangenen Städten ſind die
haupt=
ſächlichſten Tſching=(ſchau, Wei=Si, Tſchung=mu, Ben=lin Fu=Kao,
Sishai, Tſin=tſchau, Tſcho=tſchia=Kow, Taiskank, Tai=ping und
Ping=tſchau. Die letztere Stadt gehörte zu der Provinz
Naan=
hwuy. Das furchtbare Unheil hat einen tiefſchmerzlichen
Ein=
druck auf die kaiſerliche Familie in Peking gemacht. Nach den
geringſten Schätzungen wird die Regierung einer Summe von
10 Millionen Tael und der Hilfe europäiſcher Ingenieure
be=
dürfen, ſoll der angerichtete Schaden auch nur einigermaßen
wieder gut gemacht werden. Um das nötige Geld aufzubringen,
haben die Ratgeber des Kaiſers vorgeſchlagen, ſofort den
An=
ſchaffungen von Waffen und Munition im ganzen Kaiſerreiche
Einhalt zu gebieten die Mantſchutruppen und die ſogenannten
Truppen des chineſiſchen Banners mit Reis anſtatt mit baarem
Gelde zu beſolden
was möglicherweiſe zu einem Aufruhr
unter denſelben führen dürfte -, die Kulibezahlung, welche für
alle chineſiſchen Provinzialarmeen üblich iſt, aufzuheben und
verſchiedene wichtige Gegenſtände des täglichen Gebrauchs zu
beſteuern. Das ganze in der Nähe der betroffenen Gegend
liegende Militär hat Befehl erhalten, ſich den Beamten für die
vorzunehmenden Arbeiten zur Verfügung zu ſtellen, aber die
Schwierigkeiten ſind ungeheuer und werden noch dadurch
ver=
mehrt. daß das zu den Bauten nötige Material nicht an Ort
und Stelle vorhanden iſt, ſondern aus großer Ferne wird
her=
beigeſchafft werden müſſen. Die kaiſerliche Familie hat mit
Be=
zug auf das entſetzliche Unglück am 15. Okt. in der „Pekinger
Zeitung folgendes Edikt erlaſſen:
„Der Kaiſer giebt hiermit dem tiefen Schmerze Ausdruck,
der ihm die durch die Ueberſchwemmungen in Honan, wo der=Gelbe
Fluß' in den Diſtrikten von Tſcheng=Tſchu etwas oberhalb von
Kaifeng=Fu ausgetreten iſt, über die Bevölkerung hereingebrochenen
Leiden verurſachen. Die Schwere des Unheils hat der Kaiſerin
Mutter Schlaf und Appetit geraubt. Sie erſucht den Kaiſer, dem
Gouverneur von Honan 100 000 Tael aus den Erſparniſſen der
Privatkaſſe zur Verfügung zu ſtellen, damit er dieſelben unter die
Notleidenden in ſeiner Provinz und der benachbarten Provinz
von Anchui verteilen laſſe. Der Gouverneur wird aufgefordert,
tüchtige Beamte zu wählen, welche die ernſtlichſten Anſtrengungen
machen ſollen, dieſe Aufgabe durchzuführen, und darauf zu ſehen
haben, daß kein Mißbrauch getrieben wird. Jeder Tag, der
da=
durch gewonnen wird, den Unglücklichen Erleichterungen zu
ge=
währen, wird Seiner Majeſtät einen Tag des Schmerzes er= geleiteten, ſagen wir hiermit unſern tiefgefühlten Dank.
ſparen.
Doch nicht nur Hilfe, ſondern auch Strafe wird von dem
Kaiſer verordnet. Denn am 8. Oktober hieß es in der „Vekinger
Zeitung”:
„Wir haben aus Tſien=Fu eine Denkſchrift erhalten, in
wel=
cher berichtet wird, daß der „Gelbe Fluß' innerhalb Tſcheng=
12
tſchen aus ſeinen Ufern ausgetreten iſt und zehn Gemeinden
über=
ſchwemmt hat, und in welchem darum nachgeſucht wird, daß die
für die Aufſicht über den Fluß verantwortlichen Beamten
be=
ſtraft werden. Im September waren an den dortigen
Fluß=
bauten Anzeichen wahrnehmbar, die auf große Gefahr ſchließen
ließen.. Die mit der Aufſicht über die Flußbauten betrauten
Beamten haben ſich einer unverzeihlichen Nachläſſigkeit ſchuldig
gemacht, indem ſie nicht rechtzeitige Vorſichtsmaßregeln trafen,
und der Generaldirektor, welcher die Abſetzung derſelben
vor=
ſchlug, hat eine weit zu geringe Form der Strafe beantragt.
Wir befehlen, daß die folgenden Beamten abgeſetzt und in den
cangue dem Flußufer entlang an den Pranger geſtellt werden
ſollen: Der Unterpräfekt und Bürgermeiſter von Schang=au, der
aſſiſtierende Departements=Beamte von Tſchengetſchu und der
Statthalter und zweite Sergeant der Station unterhalb
Tſcheng=
tſchu. Dem Intendant des Kai=Knei=tſchen=Hſü Gerichtsbezirkes
ſoll ſein Knopf genommen werden, und es iſt dieſer Beamte den
Behörden zur Feſtſtellung einer weiteren Strafe zu überliefern.
Die in dem obigen Dekret erwähnten „cangue' ſind ſchwere
hölzerne Kragen, welche den unalücklichen Beamten um Hals
und Schultern gelegt werden, und die dieſelben tragen müſſen,
bis ihre Strafzeik. 14 Tage bis drei Monate, beendet iſt.
Während der Sträfling mit dieſem Halsſchmucke verſehen iſt,
kann er weder ohne Schmerzen liegen noch ſich bewegen. Zur
Tageszeit wird der Gefangene an einem öffentlichen Orte an den
Pranger geſtellt und verkündet eine Inſchrift an dem Kragen
ſein Vergehen in großen Buchſtaben. Der Kragen iſt von ſolchen
Dimenſionen, daß der Sträfling mit ſeinen Händen nicht ſeinen
Kopf erreichen kann und der Pöbel vermehrt gewöhnlich noch
durch allerlei Schabernack die Quualen des ohnehin ſchon durch
dieſe Einrichtung bitter leidenden Schuldigen
D. 3
Klingenberg am Main iſt ſeit der Entdeckung und Ausbeutung
ſeiner vortrefflichen Thonlager ein wahres Eldorado für ſeine
Gemeindeangehörigen geworden. Das Städtchen erhebt von ſeinen
Bürgern nicht blos keine Gemeindeumlagen, ſondern zahlt noch aus
Gemeindemitteln die Staatsſteuern ſeiner Bürger und gibt jedem
derſelben alljährlich noch eine kleine Summe baar auf die Hand.
Im abgelaufenen Jahre erhielt jeder Bürger 140 M. 20 M. mehr
als im Vorjahre.
Ein großes Schiffsunglück hat ſich, nach einer telegraphiſchen
Meldung, auf dem Atlantiſchen Ocean ereignet. Der Dampfer
Britannia” ſoll auf ſeiner Reiſe von Gibraltar nach New=York
Schiffbruch gelitten haben, wobei nicht weniger als 850 Menſchen
Umgekommen ſein ſollen.
EOOCS-AxlzelOC.
(557
Statt jeder beſonderen Mittheilung machen wir
Verwandten, Freunden und Bekannten hierdurch die
traurige Anzeige von dem geſtern Abend nach kurgem
aber ſchwerem Leiden in Michelſtadt erfolgten Ableben
unſerer innigſtgeliebten Tochter und Schweſter
Anna Schupp
und bitten um ſtille Theilnahwe.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Michelſtadt i. O. und Darmſtadt,
16. Januar 1888.
Die Beerdigung findet ſtatt in Michelſtadt i. O.
Mitt=
woch den 18. Jan., Nachmittags 2½ Uhr.
Derrkſagitrrg.
(598
Allen Freunden und Bekannten, welche an dem
tief=
ſchmerzlichen Verluſt unſerer innigſt geliebten Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau Thilipp Seibel, Wwe..
geborene Sturm,
ſo herzlichen Antheil nahmen und ſie zur letzten Ruheſtätte
Die trauernden Hinterbliebenen.
Tageskalender.
Mittwoch, 18. Januar: Geſellige Vereinigung der nationalliberalen
Partei im Schützenhof.-Verſammlung des Kriegervereins
Darm=
ſtadt (zur alten Poſt).
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.