Abonnementsprei=
151. Jaßrgang.
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufichlag.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerale
werdenangenommen in Darmſ Ddt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von FriekL. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Eppeditionen.
Aod.
Antliches Organ
für die Behannlmachungen des Großh. Areisamls. ves Großh. Polizeinmts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 17. Januar.
Ne 11.
1888.
B e k a n n t m a ch u n g.
Von Seiten der 4 Bezirkskaminfeger wird Klage darüber geführt, daß ihnen die Ausübung ihres Dienſtes von Seiten
der Hausbewohner vielfach erſchwert werde. Wir ſehen uns daher veranlaßt, die 88 9, 17 und 18 des Regulativs für die
Reinigung der Schornſteine hiermit in Erinnerung zu bringen und insbeſondere darauf aufmerkſam zu machen, daß zu den
Boden= und Kellerräumen, von welchen aus die Schornſteine zugänglich ſind, den Kaminfegern beim Reinigen der Zutritt zu
geſtatten iſt.
8 9. Die Reinigung der Schornſteine darf ohne Zuſtimmung des Hauseigenthümers und der dabei betheiligten
Haus=
bewohner in den Monaten Mai, Juni, Juli und Auguſt nicht vor 6 Uhr Morgens, in den übrigen Monaten nicht vor 1 Uhr
Morgens vorgenommen werden.
Das Ausbrennen der Schornſteine während der Dunkelheit iſt überhaupt unzuläſſig.
Den Ruß hat der Schornſteinſeger in das von dem Hauseigenthümer oder Bewohner des Hauſes zu deſſen Aufnahme
zu ſtellende Gefäß zu bringen. Die weitere Beſeitigung des Rußes liegt dem Eigenthümer des Hauſes ob.
Wenn Ausſeigöffnungen im Dache angebracht ſind, um an die Schornſteinöffnungen gelangen zu können, ſo hat der
Schornſteinfeger dieſe zu benutzen und darf nicht über die Dachfläche von einem Schornſtein zum andern gehen.
8 17. Die Vornahme der ordnungsmäßigen Reinigung hat der Schornſteinfeger jedesmal einige Tage zuvor - und
zwar in den Orten, wo er ſeinen Wohnſitz hat, den Bewohnern der betreffenden Häuſer, möglichſt auch mit Angabe der
Tageszeit, ſelbſt anzuſagen, — außerhalb ſeines Wohnſitzes aber der Ortspolizeibehörde der betreffenden Gemeinde zur
Be=
nachrichtigung der Ortseinwohner anzuzeigen, um ihre Einrichtungen hiernach in der Art treffen zu können, daß der
Schorn=
ſteinfeger in ſeinem Geſchäft nicht gehindert iſt. Wenn aber auch in dieſem Falle, ohne allzugroße Störung häuslicher
Ge=
ſchäfte ꝛc., die Reinigung nicht augenblicklich vorgenommen werden könnte, und die alsbaldige Reinigung nicht als dringend
nöthig erſcheinen ſollte, ſo kann der Schornſteinfeger, auf desfallſiges Verlaugen, die Reinigung anf einige Zeit, jedoch höchſtens
auf 14 Tage, ausſetzen.
Glaubt der Schornſteinfeger auf die Verſchiebung der Reinigung nicht eingehen zu können, ſo entſcheidet die
Ortspolizei=
behörde darüber, ob letztere alsbald vorgenommen oder ob und auf wie lange ſie verſchoben werden ſoll.
8 18. Widerſetzt ſich der Hauseigenthümer oder Bewohner eines Hauſes der ordnungsmäßigen Reinigung eines
Schorn=
ſteins und weigert er ſich in dem 8 17 angeführten Falle der Verfügung der Ortspolizeibehörde Folge zu leiſten, ſo hal die
letztere, des Widerſpruchs ungeachtet, die Reinigung zwangsweiſe vollziehen zu laſſen. Außerdem wird derjenige, welcher ſich
einer ſolchen Widerſetzlichteit ſchuldig gemacht hat, nach Maßgabe des 8 368 des Strafgeſetzbuchs, reſp. des Artikels 146 des
Polizeiſtrafgeſetzes, beſtraft, inſofern nicht für ſonſtige dabei vorgefallene Exceſſe eine ſchwerere Strafe angedroht iſt.
Darmſtadt, den 14. Januar 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
(509
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von 500 Keilo
Theer=
ſtrick beſter Qualität ſoll im Wege der) Die Holzpreiſe im Großherzoglichen
öffentlichen Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 1. Februar d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Die Anlieferung hat bis zum 1. März
d. J. zu erfolgen.
Darmſtadt, am 11. Januar 1888.
Großherzogliche BürgermeiſtereiDarmſtadt.
J. V. d. O.=B:.
Riedlinger, Beigeordneter. 610
Bekanntmachung.
Holzmagazin ſind vom 1. Oktober v.
33. an die nachſtehenden:
Buchen=Scheiter I. Klaſſe, pr. Amt.
11 Mark.
Kiefern=Scheiter I. Klaſſe, pr. Amt.
Mark.
8
Kiefern=Scheiter II. Klaſſe, pr. Amt.
6 Mark.
Kieferu=Knüppel
entrindet - pr.
Amt. 6 Mark.
Beſtellungen bei Großherzoglichem
Neutamt Paradeplatz 2.
Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
Preuſchen, Forſtinſpector. (9748
Bekanntmachung.
Zur Verdingung von 37000 Kilo
Lagerſtroh zum Füllen der Strohſäcke iſt
ein Termin auf
Freitag den 3. Februar er.,
Vormittags 10 Uhr,
im Geſchäftszimmer der unterzeichneten
Verwaltung - Lagerſtraße 66 - an=
16
beraumt, woſelbſt auch die bezüglichen
Bedingungen vorher eingeſehen werden
können.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 14. Januar 1888.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung.
6511
Steckbrie,
B. 392. N. 136687. Gegen den
Tag=
löhner Chriſtian Nuhn, geboren den
7. Oktober 1860 zu Schlitz, Kreis
Lauter=
bach, welcher flüchtig iſt, iſt die
Unter=
ſuchungshaft wegen Diebſtahls verhängt.
Es wird erſucht, denſelben zu verhaften
uud von der Verhaftung unverzüglich
Nachricht zu geben.
5512
Frankfurt, den 14. Januar 1888.
Königliche Staatsanwaltſchaft.
Ueber den Aufenthalt der
nachſtehen=
den Perſonen wird Auskunft begehrt:
701 B. - N. 107287. Den Schloſſer
Mar Linſenmaher von Oettingen.
J. 441087. Den Schloſſer Georg
Herbert, geb. 16. Juli 1867 zu Neudorf.
622 B. - J. 4340187. Den
Schuh=
macher Otto Kasper von Döbel.
M. 315587. Den Taglöhner
Aman=
dus Lomb, geb. am 25. November 1867
in Petersberg bei Fulda.
Frankfurt a. M., den 13. Januar 1888.
Königl. Staatsanwaltſchaft. (513
Nr. 11
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Eohte Broitbarth'’sche
oGmIVILOVdn0
von Ratibor in Päckchen
20 Pfg.
ſind wieder friſch eingetroffen bei den
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Sohn Nachf., J. Ph. Schneiders Wwe.,
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Rheinſtr., Z. Hirſch, Rheinſtr. 6514
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Die Arbeiten zur Erbauung eines Octroi=Erhebehauſes in der
Dieburger=
ſtraße, beſtehend in Glaſer=, Schreiner= Schloſſer=, Spengler= und Weißbinder=
Arbeiten, ſowie Blitzableiter=Anlagen, ſollen im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 19. Januar d. J., Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 33,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die Formulare für die Offerten zu
er=
heben ſind.
Darmſtadt, am 12. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter.
141:
Mohiltur=Yerkeigerung
zu Eberſtadt.
Mittwoch den 18., Donnerstag den 19. und Freitag den
20. Januar l. Js., Morgens um 10 Uhr anfangend,
laſſen die Erben der Johannes Wiemer zweiter Wittwe auf der unteren
Wieſenmühle bei Eberſtadt gegen baare Zahlung verſteigern, als:
1 Sekretär, 1 Kaſſenſchrank, 2 Sopha, 1 Schreibtiſch, Betten, Kle iderſchränke,
Pfeilerſchränke, Nachttiſche, 1 Nähmaſchine, Ausziehtiſche, Stühle, 1
Küchen=
ſchrank, Teppiche, Spiegel, Kommode, Waſchtiſche, Frauenkleider, Weißzeug,
Küchengeſchirr, 1 Häckſelmaſchine, 1 Buttermühle, 1 Partie Tannen=Brennholz,
1 Partie Diele und Borden, 1zweiräderiger Karren, Bütten, Züber, 2
Mehl=
kaſten und ſonſtigen Hausrath und Küchengeräthſchaften.
Die Möbel ſind theilweiſe noch neu. Sämmtliche Gegenſtände kommen in
nachfolgenden Tagen:
1) Kleider, Weißzeug, Haus= und Küchengeräthſchaften den 18. Januar,
2) die Möbeln und Betten den 19. Januar,
3) das Holz, Diele und ſonſtige Oeconomie=Geräthſchaften den 20. Januar
zum Ausgebot und können die Gegenſtände Dienstag den 17. Januar l. J3. vor
der Verſteigerung eingeſehen werden.
Eberſtadt, den 12. Januar 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Eberſtadt.
Müller.
[413
MutnArxurLuhn.
Verſteigerung abgängiger Wärmflaſchen.
Von den auf hieſiger Station lagernden, durch Einführung der
Dampf=
heizung in den Perſonenwagen überflüſig gewordenen Wärmflaſchen, welche ſich
außer zum Gebrauch in Haushaltungen auch zum Einlegen in Equipagen,
Schlitten ꝛc. eignen, ſollen
Donnerstag den 19. Januar 1888, Vormittags 10 Uhr,
50 Stück durch den Stations=Vorſteher dahier öffentlich an die Meiſtbietenden auf
hieſiger Station verſteigert werden.
Auf dem Büreau des Stations=Vorſtehers dahier ſind die Verſteigerungs=
Bedingungen, ſowie eine Wärmflaſche zur Einſicht der Intereſſenten bis zum
Ver=
ſteigerungstermin aufgelegt.
Darmſtadt, den 13. Januar 1888.
Der Ober=Betriebs=Inſpektor:
Geſſner.
[516
„
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zur Complettirung der Jahrgangs 1887 ſind zu 10 Pfennige pro
Exemplar in der Expedition d. Bl. zu beziehen.
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in allen Formen von Hautkrankheiten. Verstärkte Cuellsalzseiſe
für veraltete, hartnäckige Leiden dieser Art; namentlich auch gegen
Frostbeulen und als Einreibung gichtischer Ablugerungen ist
sie von grossem Vortheil; sie bewirkte selbst da noch Heilung, wo alle
anderen Mittel ertolglos blieben. Lu bezichen sind diese Seifen in den
Apotheken, Droguen- und Mineralwasserhandlungen.- Gebrauchsanwei-
(519
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Der Neſidenzkalender
für das Jahr 1888 iſt erſchienen und zu 40 Pfg. per Exemplar in
der Expedition d. Bl. zu beziehen.
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„ Capern, Gſivon,
„ Salz= und Eſſiggurſien,
„ Braunſcw. Spargeln,
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Hoſinen,
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Carokken,
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80
44
68
4.
19
2)
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5 ſchönen Zimmern und gllem
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7 Zimmer, bis April beziehbar.
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3. Stock, je 6 Zimmer, Küche nebſt allem
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320) Soderſtraße 79 im 1. Stock
ſünf Zimmer mit allem Zubehör; daſelbſt
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360) Niederramſtädterſtraße 32
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11865) Martinſtraße 17, part., zwei
ſein möbl. Zimmer, ſep. Eingang.
13537) Friedrichſtr. 18. zwei gut möbl
Zimmer, einzeln oder zuſammen.
13541) Louiſenſtraße 8, erſte Etage,
zwei inenanderg. möbl. Zim. ſof. zu verm.
13) Eliſabethenſtr. 40 im 1. Stock
Neubau) ein großes, eleg. möbl. Zimmer
ofort zu vermiethen.
462) Saalbanſtr. 37 möbl. Zimmer.
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459) Saalbauſtraße 41 parterre ein
möblirtes Zimmer.
465) Eliſabethenſtr. 40, L., Neubau,
ein großes, eleg. möbl. Zimmer ſofort.
525) Waldſtr. 11 Stb. 2 möbl. Zim.
526) Beſſ. Carlsſtr. 16 ein ſchön
möbl. Zimmer, auf Wunſch mit Peuſion.
527) Marienplatz 11 zwei möblirte
Zimmer mit ſep. Eingang zu verm.
nterzeichneter übernahm die
Ver=
tretung der
Berliniſchen
Feuerver=
ſicherungs=Anſtalt von
1812
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von Verſicherungs=Anträgen.
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auf 1. Hypothek zu 4pCt. Zinſen
aus=
zuleihen.
Gerhardl,
Ober=Conſiſtorial=Buchhalter,
Grafenſtraße 25. (530
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Zu=
behör wird von einer ruhigen Familie zu
miethen geſucht.
Off. mit Preisang. bittet man unter
L. 100 bei der Exped. abzugeben. (476
531)
L a d e n
mit hübſcher Wohnung, in guter Lage,
beſonders für eine
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lung geeignet, an einen tüchtigen
Ge=
ſchäftsmann per ſofort zu vermiethen ev.
zu verkaufen. Offerten unter H. F. 3
bittet man an die Expedition abzugeben.
120
Nr. 11
Zum Beſten
des
Eliſabethenſtiftes u. des barmherzigen Schweſternhauſes.
Mittwoch den 25. Januar 1888, Abends 8 Uhr, im großen Saal
zur Trauhe.
Vorlesung des Herrn Hofſchauſpieler Mugo Edward.
Recitation von:
4
*1)
Der Meißterdieb.
Epiſche Dichtung in 6 Abtheilungen von Arthur Fitger.
3. Das Roß.
1. Die Heimkehr.
5. Der König.
4. Das Kleinod.
2. Die Anklage.
6. Der Bruder.
Eintrittspreiſe: Nummer. Platz M. 250, Saalbillet M. 150, Gallerie 1 M. h
Billets ſind von heute ab in der Klingelhöffer'ſchen Hofbuchhandlung.
6 Rheinſtraße 15. ſowie bei Herrn Verwalter Ruppel, Grafenſtraße 35. zu haben.
W
1
v53
4
wurden dem Verein mit der Aufforderung übergeben,
50 HarlT dass nachstehende Emnplangsbescheinigung voröſſent.
licht werde:
„ Von dem Vorstande der Vereinigung derjenigon Hausbesitier der Wil
helmstrasse in Bessungen, auf deren Kosten im Jahre 1883
die Canallairung der Wilhelmstrasso
ausgefuhrt wurde, ist heute an don
Armen- Hüllsverein Bessungen
die Summe von fünfzig Marle ausgerahlt wvorden, herrührend von der im
betreſſenden Vebereinkommen vorgeschenen Mehrzahlung eines nachtrüglich
beigetretenen Hausbositners.
Bessungen, Januar 1888.
633
Der Vorstand des Armen-Hülſsvereins Bessungen.
Untor dom hohon Protoktorato Ihror Föniglichon Hoheit
dor Frau Prinnossin Wilhelm von Preussen
wird Ende April d. J. in Werlin ein
AHAH
2um Besten der Pensions-Anstalt der Genossenschaft Deutscher
Buhnen-Angehöriger,
verbunden mit einer öſſentlichen Ausspielung von
Gowinngogenständen
veranstaltet werden
Dem erwerbslosen und erwerbsunfähigen Alter bei Angchörigen
der deutschen Buhnen im Inlande wie im Auslande Hilſe und Unter
stütgung in ausreichenderem Maasse zu gewähren, als dies zur Leit
die geringen Mittel der Tonsions-Anstalt ermöglichen, ist der Lwveck
dieses Unternehmens, kür welches wir den werkthätigen Beistand
wohl-
wollender Gönner und Freunde der dramatischen Kunst, hochgesinnter
dentscher Frauen und Jungtrauen, wie aller Derer, wolche dem Stande
der deutschen Bühnenkünstler ihre fördernde Theilnahme schenken,
hierdurch ganz ergebenst erbitten.
Berlin, den 1. Januar 1888.
Das Central-Comité.
Vorsitzender: Franz Botr, Königl. Kammersänger.
Freundliche Beiträge und Cabon fur den Bazar beliche man zu
richten an das Bagar-Aweig Comits im Grosh. Hoſtheater.
(296
0020200002000000002020000000
8 Hoine vampfroimgungs
8 (neueſtes Shſtem) für gebr. Bett=
8 federn und Flaumen halte dem
H verehrlichen Publikum von Darmſtadt
6 und Umgebung beſtens empſohlen.
8 Für neue Hüllen empfehle Bettdrelle, 8
6 Barchente u. Federleinen in beſten
0 Qualitäten billigſt.
8 I. Böttingor, Mathildenplatz 7.
WB. Die Betten brauchen nicht
8 länger als von Morgens bis Abends
F entbehrt zu werden.
[534
Loecoooooooecoooogeooeoooooo
Die Rechnungen
an den Nachlaß der
Johannes Wiemer II. Wittwe von
Eberſtadt.
bitte ich innerhalb 8 Tagen an mich
einzuſenden, auch können dieſelben bis
Freitag den 20. d. M.
auf der Unterwieſenmühle zu Eberſtadt
abgegeben werden.
Beſſungen, den 15. Januar 1888.
Vr. Schmeider,
Bäckermeiſter.
[535
Pfordotoppiche.
Um mit meinem großen Lager in
Pferdedecken
zu räumen, habe die Preiſe derſelben aufs
äußerſte herabgeſetzt und empfehle dieſelben
bei Bedarf beſteus.
G. Bachhaumor,
l536
Pankratiusſtr. I.
Johnender Vordionst.
Agenten werden gegen hohe
Pro=
viſion ev. fixes Gehalt zum Verkauf
geſetzlich geſtatteter Prämienlooſe
auf monatliche Theilzahlung geſucht.
Schriftliche Offerten unter Chiffre
4 J. G. 8427 an die Exped. (537
Werk. Priv.
85½
BelesivJastuul,
Deſſauerftr. 34a., beſorgt gewiſſenhafte
Ausk., Ermittlg., Beobachtung. Regulir.,
Incaſſo ꝛc. — Proſpekt gratis, engag.
Agent.
[538
R von 4 oder 7 Zim=
Wohnuntz mern nebſt Stallung
ꝛc. geſucht. — Offerten an die Expedition
unter M. G.
(539
16
Gaohhugestanden
werden ertheilt gegen mäßiges Honorar.
Wo? ſagt die Expedition.
[229
Nr. 11
121
4
5
506
724
867
1027
112
244
468
559
747
1109
8
5
5
795
1021
12-
40
60
960
110=
30
909
1217
440
102
2
747₈
905
1221
508
100)
o0
5
96
104
44
90
50
ac.
9ne-öfla,
2viak-
ahnlahshra-
vGRUU AuashUhssiUnGlsR.
Genau nach Vorſchrift des hieſigen Tiefbauamts.
Den geehrten Bewohnern Darmſtadts und Beſſungens die ergebene Mittheilung,
daß ich in meiner Fabrik die Einrichtung zur Anfertigung von Hauskehrichtkaſten
getroffen habe und liefere dieſelben zu bedeutend ermäßigten Preiſen.
Zugleich mache ich die Herren Schloſſermeiſter ſowie Eiſenhändler auf meine
Einrichtung zum Verzinken aufmerkſam und halte mich auch in dieſem Fach beſtens
empfohlen.
Hochachtungsvoll
Vermh. Gams,
Heinheimerſtr.7
gegenüber der Brauerei „zum Hanauer Hofn.
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6
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Beſithzer der altdeutſchen Weinſtube
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Wir ſuchen ffür Darmstadt einen leiſtungsfähigen
d Vertreter und erhalten ſolche den Vorzug, welche den Oden-
) wald und die Vergstrasse bereits bereiſen.
Nur Offerten mit Prima=Referenzen werden berückſichtigt.
(540
agaoooooaaogoooooooooooot
Zur Trier des Gedenktages der
Neu-
begründung des deutſchen Reiches
Mittwoch den 18. Januar, Abends 8 Uhr:
543) Ein junges, braves Mädchen
ſucht Stelle. - Stellenbureau Röſe,
Schützenſtraße 14 parterxe.
544) Ein Zuberläſſiges
Franenzim=
mer, welches beſte Zeugniſſe beſitzt, wünſcht
bei beſſeren Leuten Monatdienſt. Ecke der
Wieſen= und Gartenſtr. 16, 1 St. hoch.
366) Eine Hodistin
ſucht Stelle als zweite Arbeiterin in einem
feineren Putzgeſchäft. Zeugniß ſteht zu
Dienſten. Offerten erbittet man gefl.
unter Chiffre M. K. in der Erped. d.
Bl. abgeben zu wollen.
545) Eine junge Frau ſucht Lauſd.
ſod. ſonſtige Arbeit, Waſchen od. Putzen.
Zu erfragen Langgaſſe 35, 2. St.
546) Eine zuverläſige Kinderfrau
ſucht für ſofort Stelle. Zu erfragen bei
Frau Hahn, Ernſt=Ludwigsſtraße 9.
947) 2 Mädchen, d. kochen können, ſ.
Stelle. Stellenb. Korb, Soderſtraße 60.
548) Sechs Herrſchaftsköchinnen
gegen hohen Lohn geſucht. Stellenbureau
Röſe, Schützenſtr. 14 part.
550) Zur Führung eines kleinen
Haus=
haltes und zur Erziehung zweier Kinder
im Alter von 7½ und 4¼ Jahren wird
eine gebildete Dame
geſetzten Alters zu engagiren geſucht.
Offerten unter P. 47 durch die Exped.
hogollige Joroinigung
im
Ritsert’schen Saale zum Schützenhofe dahier
mit
der Kapelle des 1. Großh. Heſſ. (Garde=)Dragoner=
Negiments Nr. 23,
unter Leitung des Muſikdirectors Herrn O. Engel.
Unſere Mitglieder, ſowie alle Freunde und Geſinnungsgenoſſen,
ſind hierzu eingeladen.
Der Vorſtand des Vereins der nationalliberalen Partei
ür Darmſtadt und Beſſungen:
O. Wolſskehl, Vorſitzender.
[482
Himat. Juftkur.
Gut. Logis mit gedieg. reichl. Koſt pr.
Tag Mk. 2½. Geſund. Luft. Gebirg und
Wald. Adr. B½ postl, Heppenheim.
542) Ein Fuhrknecht,
ſtadkundig, mit guten Zeugniſſen verſehen,
der geneigt iſt auch andere Arbeiten zu
verrichten, findet Stellung.
Eſchollbrückerſtraße 8.
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ſofort geſucht.
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[494
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der ſchon in einem Colonialwaaren= oder
Flaſchenbier=Geſchäft thätig war, wird per
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Dieburgerſtr. 9. (496
122
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(502
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[485
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Hermione, deſſen Gemahlin Frl. Cramer.
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Mamilius,
Marie Nöder.
Kinder
Verdita,
Frl. v. Felden.
Volixenes, König v. Arkadien Herr Dalmonico.
Florizel, deſſen Sohn.
Herr Hacker.
Herr Mickler.
Camillo,
ſiciliſche Herr Knispel.
Antigonus,
Hofherren . Herr Klotz.
Kleomenes,
Dion
Herr Wagner
Paulina, Gemahlin des
Antigonus
Frl. Berl.
Erſte
Frl. Schütky.
Frau Hermiones Frl. Bernhard.
Zweite
Tithrus, ein Schäfer,
Herr Butterweck.
Mopſus, deſſen Sohn
Herr Sachs.
Dorkas, Schäferin
Frau Kilian.
Autolykus, ein Gauner
Herr Werner.
Der Aelteſte e. Gerichtshofes Herr Leib.
Oberprieſter Apollo's
Herr Müller.
Ein Gerichtsſchreiber . Herr Göbel.
Kerkermeiſter,
Herr Schimmer.
Ein Diener des Mamilius Herr Hartig.
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Währ=
wolf. Chor von Laſſen.
Vorkommende Tänze.
Akt 1. Feſttanz, ausgeführt von den Damen
Swoboda, Ziegelbauer und dem
Corps de Ballet.
Akt 2. Schäfertanz, ausgeführt vom Corps
de Ballet.
Anfang ½7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Nr.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer nahm am 14. einen längern
Vortrag v. Wilmowski's entgegen.
Am 15. nahm der Kaiſer mehrere kürzere Vorträge entgegen
und konferierte ſodann längere Zeit mit dem Chef des
Militär=
kabinets v. Albedyll. Die Herſtellung von dem letzten Unwohlſein
iſt eine vollſtändige.
Der „Reichsanzeiger: veröffentlicht folgendes Bulletin: „San
Remo, 13. Januar, 8 Uhr morgens. Die Krankheitserſcheinungen
bei Sr. Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen
be=
ſtanden während der letzen zwei Wochen in etwas ſtärkerer
Schwel=
lung der linken Kehlkopfhälfte und von dort aus ſich etwas
allge=
meiner ausbreitender entzündlicher Reizung der Kehlkopfſchleimhaut.
Gleichzeitig war ſtärkere Schleimabſonderung vorhanden, welche wie
die Entzündung jetzt wieder im Verſchwinden begriffen iſt. Das
Allgemeinbefinden iſt recht gut. Schrader. Krauſe. Hovell.
Wie den Abendblättern vom 14. aus San Remo mitgeteilt wird,
wird Dr. Mackenzie auch fernerhin, ſelbſt wenn der
Geſundheits=
zuſtand des Kronprinzen ohne auffällige Störungen bleibt, in
ge=
wiſſen regelmäßigen Zeitabſchnitten ſich nach San Remo begeben.
Der Reichskanzler Fürſt Bismarck beantragt beim Bundesrat,
daß vom 1. April 1838 an fremde Scheidemünzen in Hahlung weder
gegeben noch genommen werden dürfen. Damit ſoll vornehmlich
die Anomalie beſeitigt werden, die in Elſaß=Lothringen beſteht, daß
der Kleinverkehr in Sous und der Geſchäftsverkehr der Kaufleute
nach der Frankwährung rechnet.
Der Staatsſekretär des Auswärtigen Amts, Graf Bismarck=
Schönhauſen, iſt am 14. abends auf zwei Tage nach Friedrichsruh
gereiſt. Man wird alſo mit der Annahme wohl nicht fehlgehen,
daß der Reichskanzler ſeine für nächſte Woche beabſichtigte
Reiſ=
nach Berlin noch um einige Zeit aufgeſchoben hat.
Der Unterſtaatsſekretär im Kultusminiſterium Dr. Lucanus hat
ſeine Schulinſpeltionsreiſe in der Provinz Poſen beendet und iſt
nach Berlin zurückgekehrt.
Die Thronrede zur am 14. ſtattgehabten Eröffnung des
preußi=
ſchen Landtags ſagt, die Sorge um den Kronprinzen habe den König
und die Nation noch nicht verlaſſen, die Hoffnung auf Geneſung
bleibe beſtehen. Sie hebt die über Erwarten günſtig geſtaltete
Finanzlage hervor. Die Verwaltungsreſultate 1886-87 ſeien infolge
der Mehreinnahmen und Minderausgaben um 32 Millionen beſſer
als veranſchlagt. Noch günſtiger ſcheine ſich das Rechnungsjahr
188789 zu geſtalten. Während eine Anleibe von über 40
Mil=
lionen notwendig erſchien, laſſen die bisher vorliegenden Reſultate
hoffen, daß wiederum die Minderausgaben, überwiegend jedoch die
Mehreinnahmen, ſowie die Mehrüberweiſungen des Reichs
beträcht=
lich größeren Ueberſchuß gewähren. Troßzdem habe die Regierung
den Ausgabebedarf des nächſten Jahres überall aufs ſparſamſte
und zurückhaltendſte bemeſſen. Als dringend werden anerkannt
dauernde Mehrhrausgaben zur Verbeſſerung der Lage und
Ver=
hältniſſe der Geiſtlichen aller Bekenntniſſe. Ferner werden
ange=
kündigt Vorlagen über die Aufhebung der Witwen= und
Waiſen=
geldbeiträge der Beamten, die Erleichterung des Druckes der
Kom=
munallaſten und Schullaſten durch teilweiſe Uebernahme der
Be=
ſoldung der Volksſchullehrer auf die Staatskaſſe, die Herſtellung
weiterer wichtigerer Schienenverbindungen zur Vervollſtändigung
des Staatseiſenbahnnetzes, die Regulierung der unteren Weichſel,
die Kreis= und Provinzialordnung in Schleswig=Holſtein, die
Be=
ſtreitung der Koſten der Ortspolizei in den Stadtverwaltungen mit
Königlicher Polizeiverwaltung. Die Thronrede konſtatiert
ſchließ=
lich die ungeſtörte Durchführung der Geſetzgebung betreffend die
Fürſorge für in den land= und forſtwirtſchaftlichen Betrieben
be=
ſchäftigten Arbeiter. - Bei Eröffnung der Sitzung beſchloſſen
ſo=
wohl das Herrenhaus als das Abgeordnetenhaus Telegramme an
den Kronprinzen zu richten mit dem Ausdrucke der innigſten
Teil=
nahme und der Hoffnung baldiger Geneſung.
Der Landesausſchuß von Elſaß= Lothringen iſt durch kaiſerliche
Verordnung auf den 26. d. M. einberufen.
An Stelle des Abg. Haſenclever, deſſen Entmündigung in den
nächſten Tagen bevorſteht, wird als ſozialdemokratiſcher Kandidat
im 6. Berliner Reichstagswahlkreiſe Liebknecht aufgeſtellt werden.
Der fortſchrittliche Wahlverein des Berliner 2.
Reichstagswahl=
kreiſes (Potsdamer Bezirk) nahm unter dem Vorſitze des bekannten
Majors Hinze eine Reſolution an, welche einen allgemeinen
freiſin=
nigen Parteitag für wünſchenswert erklärt.
Nach der amtlichen Zuſammenſtellung hatten Ende vorigen
Monats die ſechzehn deutſchen Notenbanken einen Notenumlauf von
1208 002 000 M. worunter die Reichsbank mit 1010549000 M.;
gegen den Vormonat hatte der Notenumlauf durchweg zugenommen.
Die „Nat.=8tg.: bemerkt zu den Aeußerungen des Prinzen
Ferdinand von Coburg beim Neujahrsempfange in Sofia: Das
„ſchöne neue Blatt in der Geſchichte Bulgariens;, wie der Prinz
beſcheiden die Epiſode ſeines Auftretens in Sofia neunt, iſt eine
humoriſtiſche Leiſtung erſten Ranges. Wem der im bedenklichſten
Schwanken begriffene Prinz Ferdinand mit dem Schlagen an ſein
Schwert zu imponieren unternahm, dem ruſiſchen Zaren oder dem
11
123
deutſchen „Reichsanzeiger, hat er nicht aufgeklärt. Die
Groß=
ſprechereien werden das Schickſal des Prinzen eher beſchleunigen
als aufhalten.
Schweiz. Dem Bundesrat wurde amtlich mitgeteilt, die Königin
Victoria werde beim demnächſtigen Beſuch in San Remo durch
ſchweizeriſches Gebiet reiſen.-Die Beſchlußfaſſung des Bundesrats
betreffend den Nordoſtbahnvertrag iſt auf Dienstag verſchoben.
geſterreich=Angarn. Das Wiener „Fremdenblatt= ſagt bei
Be=
ſprechung der Neujahrsrede lam 12.) des Prinzen Ferdinand von
Coburg: Die Annahme Bulgarien ſtünde vor ernſten Ereigniſſen,
finde keine ausreichende Berechtigung in dem, was über die Lage
bekannt ſei. Da die Geſtaltung der Dinge in Bulgarien bisher
nicht den Gegenſtand irgendwelcher meritoriſcher Verhandlungen
unter den Cabineten bildete, ſo ſei nicht abzuſehen, weshalb der
Coburger von der Möglichkeit baldiger Ereigniſſe ſprach. Der
Wert ſeiner Rede ſei problematiſcher Natur und ohne ernſte
Nach=
wirkung.
Die=Preſſe' ſchreibt, ein aktiver ruſſiſcher Diplomat, deſſen
Name kein Geheimnis ſei les iſt der ruſſiſche Botſchafter in
Kon=
ſtantinopel Nelidow gemeint, bemühe ſich augenblicklich, den Haren
zu der irrigen Annahme zu bewegen, daß Oeſterreich auf die Pforte
einwirke, damit dieſe den Prinzen Ferdinand anerkenne. Der ruſſiſche
Diplomat finde in der Umgebung des Zaren dieſelbe Unterſtützung
wie die Fälſcher der bulgariſchen Aktenſtücke und der Verfaſſer des
Artikels im „Ruſſiſchen Iuvalidenl. Im Intereſſe des Friedens
ſei zu wünſchen, daß ſeine Entlarvung ebenſo vollſtändig ſein werde
als die jener beiden. In demſelben Intereſſe ſei es notwendig, die
öffentliche Aufmerkſamkeit auf dieſes neue Intriquenſpiel zu lenken.
Wie offiziös verſichert wird, hat der deutſch=böhmiſche
Partei=
führer Dr. Schmeykal für den 22. d. das Exekutivkomite der
deutſch=
böhmiſchen Vertrauensmänner zur Erörterung der „
Ausgleichsvor=
ſchlägel der ezechiſch=feudalen Führer einberufen. Dieſe Beſprechung
dürfte die Vorläuferin einer größeren deutſch=böhmiſchen Partei=
Verſammlung ſein.
Frankreich. Der von dem Kriegsminiſter General Logerot im
Miniſterrat vorgelegte Geſetzentwurf hat den Zweck, der Regierung
im Falle der Mobilmachung die Möglichkeit zu geben, ohne
Unter=
ſchied ſowohl in den aktiven Regimentern wie in den Territorial=
Regimentern die Ueberſchüſſe der Cadres zu Soldaten der
verſchie=
denen Reſerveklaſſen zu verwenden.
Die Regierung von Victoria hat der franzöſiſchen Regierung
ihre Beteiligung an der Weltausſtellung von 1889 zugeſagt, im
Falle Frankreich ſich amtlich bei derjenigen von Melbourne vertreten
läßt. Aus dieſer Veranlaſſung fand am Sonntag im
Handels=
miniſterium eine zahlreiche Verſammlung von Induſtriellen und
Kaufleuten unter dem Vorſitz Dautresmes ſtatt, um die Vertretung
Frankreichs auf der Weltausſtellung von Melbourne zu ordnen.
Italien. Wie die „Agenzia Stefani' aus Maſſauah vom 14.
meldet, ſoll Ras Alulah mit ſtarker Truppenmacht in Ghinda
ein=
getroffen ſein; demſelben ſoll vom Negus beſtimmt ſein, als erſter
die Italiener anzugreifen.
Der „Oſſervatore Cattolico' nimmt den Erzbiſchof von Gneſen=
Poſen, Dinder, in Schutz und bedauert, daß es in Volen ſo ſchlechte
Katholiken gebe, die ſich gegen den Oberhirten auflehnten, den Rom
ſchützen müſſe. Eine Abordnung, die ſich über den Erzbiſchof
be=
ſchweren wollte, würde dort ſchlecht aufgenommen werden.
Rußkand. Bei dem Neujahrsempfang lam 13.) des
diplomati=
ſchen Corps unterhielt ſich der Kaiſer längere Zeit mit dem deutſchen
Botſchafter General v. Schweinitz.
Der bisherige proviſoriſche Leiter des Finanzminiſteriums
Wyſchnegradski wurde zum Finanzminiſter ernannt. Der Miniſter
des Innern, Graf Tolſtoy, erhielt den Wladimir=Orden erſter Klaſſe
und der Generalprocurator der heil. Synode Pobedonoszeff den
Alexander=Newskiorden mit Brillanten mit ſehr gnädigen Diplomen.
Die beiden Genannten ſind als die Führer der panſlaviſtiſchen
Partei und als die eigentlichen Träger der deutſchfeindlichen
Strö=
mung in der ruſſiſchen Regierung bekannt, und ſtehen als ſolche in
einem ausgeſprochenen Gegenſatze zu dem Leiter des auswärtigen
Amtes in St. Petersburg, Herrn v. Giers, welchem keinerlei
Aus=
zeichnung zu teil wurde.
Dem Fürſten Barklah de Tolly, Generaladjutanten des Kaiſers,
wurde vom Zaren ein Verweis erteilt, weil er ſeine Zuſtimmung
gegeben, daß ſeine Enkel evangeliſch getauft wurden.
Der Unterrichtsminiſter macht bekannt, daß die Univerſitäten
Petersburg, Moskau, Kaſan, Charkoff und Odeſſa nicht an dem
üblichen Termin, das heißt am 15. 27. Januar, wieder eröffnet
werden.
Die „Petersburger Zeitung/ vom 14. meldet, der Prozeß gegen
die „Neue Zeit; wegen deren Aeußerungen gegen Villaume finde
am 20. Februar, wahrſcheinlich mit Ausſchluß der Oeffentlichkeit,
ſtatt; angeklagt wird nur der Chefredakteur der Zeitnng.
Butgarien. Prinz Ferdinand erklärte beim Neujahrsempfang
lam 13.) auf die Glückwünſche des Miniſterrats, die Regierung
könne ſich zu den erreichten Reſultaten beglückwünſchen: die
natio=
nale Exiſtenz habe ihre definitive Stellung wiedergefunden, die
Be=
völkerung habe ihre gewohnte Beſchäftigung wieder aufgenommen,
12
124
Nr.
im Vertrauen auf das Kabinett und deſſen feſten Patriotismus.
Die Armee fühle ſich ſtark, um allen Eventualitäten der Zukunft
zu begegnen. Er, der Prinz, ſei mit ſeinem Denken und Fühlen
Bulgare geworden und ſo hätte das Land mit Gottes Hilfe ein
neues ſchönes Blatt ſeiner Geſchichte hinzugefügt. Auf die
Glück=
wünſche der Armee antwortete der Prinz, gebunden durch einen
heiligen Eid. werde er ſeine Sache niemals von derjenigen
Bul=
gariens trennen. Mit einer Armee, wie die bulgariſche ſei, könne
man alles wagen; die glorreiche Vergangenheit ſei eine Garantie
für künftige Erfolge. Wenn er im laufenden Jahre gezwungen ſein
ſollte, das Schwert zu ziehen, ſo würde die bulgariſche Armee unter
Führung ihres Fürſten der Welt zeigen, daß die Bulgaren zu ſterben
wiſſen für die Ehre ihrer Fahne und für die Verteidigung des
Vaterlandes.
Fürktei. Die Kriegsverwaltung hat allen
Militärkommandan=
ten die Weiſung zugehen laſſen, auf die ſofortige Bereitſchaft der
Redifs (Reſerve=Mannſchaften) für den Fall einer Mobilmachung
hinzuwirken. -— Aus Kleinaſien und namentlich aus der Provinz
Smhyrna, werden namhafte Truppenbewegungen gemeldet.
Die türkiſchen Behörden haben 20 Mann von der Bande
Nabokows auf osmaniſchem Gebiete verhaftet. Bei der Leiche
Nabokows fand man außer anderen wichtigen Schriftſtücken einen
Brief des ruſſiſchen Vertreters in Bukareſt, Hitrowo, ferner eine
kleine Menge Dynamit.
Vereinigte Htaaten. Präſident Cleveland hat am 12. ds. dem
Kongreß die von der franzöſiſchen Regierung an die Vereinigten
Staaten gerichtete Einladung zur Teilnahme an der Pariſer
Aus=
ſtellung übermittelt. Staatsſekretär Bayard betont in ſeinem
Be=
richt an den Präſidenten, die Vorteile für den Handel, die Induſtrie
und die Wiſſenſchaft, welche die Vereinigten Staaten aus der
Be=
teiligung an früheren Ausſtellungen in Paris gezogen, ſeien ſo
zahl=
reich und augenſcheinlich, daß es thunlich erſcheint, eine Annahme
der gegenwärtigen Einladung zu empfehlen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. Januar.
Se. Königl. Hoheit des Erbgroßherzog begaben Sich am
Samstag nachmittag in Begleitung des Hauptmanns v.
Schwartz=
koppen zum Beſuch Sr. Durchl. des Fürſten zu Solms=Lich
nach Lich.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 3enthält: Bekanntmachung,
die Abänderung der Beſtimmungen über Verladung und
Beförde=
rung von lebenden Tieren auf Eiſenbahnen betr.
Das Ehrenzeichen für Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr
wurde erteilt: durch Entſchließung Großh. Miniſteriums des Innern
und der Juſtiz vom 9. Januar l. J. den Mitgliedern der
freiwil=
ligen Feuerwehr zu Ober=Hilbersheim: 1) Heinrich Linck V., 2)
Friedrich Porth. 3) Adam Linck, 4) Philipp Schwarz IV. und
5) Peter Wolf II.
Großh. Handelskammer, öffentliche Sitzung vom 13. Januar.
Die Herren Merck und Parcus wurdenzum Präſidenten bezw.
Vicepräſidenten der Handelskammer für 1888 durch Akklamation
wiedergewählt. Einer von drHandelskammer Offenbach mitgeteilten
Eingabe an den Reichstag, betr. den Zoll auf Baumwollenſamenöl
und Leinöl beſchloß die Handelskammer ſich in Gemäßheit früherer
Beſchlüſſe anzuſchließen. — Nachdem hiernach noch eine Reihe von
Einläufen zur Kenntnis genommen waren, erſtatteten die Herren
Kahlert und Schenck das Referat über die Grundzüge zur
Alters= und Invalidenverſicherung der Arbeiter. Beide Referenten
erklärten ſich mit der Tendenz der „Grundzüger einverſtanden und
begrüßten dieſelben freudig als einen weiteren Fortſchritt auf dem
Gebiet der ſozialpolitiſchen Geſetzgebung. Die Kammer beſchloß
einen den Referaten entſprechenden Bericht an das Großh.
Miniſte=
rium zu erſtatten. Hervorzuheben iſt daraus das Folgende: Man
ſprach ſich für die Ausdehnung der Verſicherung auch auf die in der
Hausinduſtrie beſchäftigten Perſonen aus, ferner wurde die
Schaf=
fung einer einzigen Stelle als Ausgleichsſtelle für ſämtliche einzelne
Verſicherungsanſtalten als den Prinzipien des Entwurfs entſprechend
befürwortet. Als Aufbringungsmodus wurde das allerdings von
vielen anderen Korporationen empfohlene Umlageverfahren
ver=
worfen. Man erklärt ſich vielmehr in dieſer Beziehung mit dem
in den „Grundzügen; vorgeſchlagenen Verſicherungsprinzip bezw.
Prämienverfahren einverſtanden, nur erachtete man den in den
Grundzügen auf vier Pfennige für den Kopf und Arbeitstag
nor=
mierten Betrag als zu hoch gegriffen und einen ſolchen von zwei
Pfennigen für ausreichend. Bezüglich der Erhebung der Beiträge
und des Nachweiſes der Zahlung desſelben wurde an Stelle des
von den Grundzügen in Vorſchlag gebrachten Markenſyſtems mit
Quittungsbüchern ein dem Verfahren bei der Krankenverſicherung
ähnliches Anmeldeverfahren als praktiſcher und billiger empfohlen.
Das auf Donner 3tag, den 19. d. Mts. angekündigte
Gaſt=
ſpiel des Kgl. Preuß. Kammerſängers Herrn Emil Götze findet
eingetretener Hinderniſſe wegen vorerſt nicht ſtatt.
Dem Vernehmen nach ſoll auch in dieſem Winter, und zwar
zu Anfangs März, ein Concert zum Beſten der hieſ. Barmh. Schweſtern
veranſtaltet werden. Hoffentlich wird ſich das Unternehmen wieder
11
der freundlichen Unterſtützung der hieſ. Einwohnerſchaft zu erfreuen
haben.
In der Krippe des Alice=Frauenvereins in der
Dieburger=
ſtraße waren im November v. J. 9 und im Dezember v. J. 10 in
ihrer Entwickelung zurückgebliebene, ſchwächliche Kinder zur
voll=
ſtändigen Verpflegung aufgenommen.
- Wie wir hören, iſt in letzter Sitzung der Stadtverordneten
die Hofraithe Klappacherſtraße 68 (Herrn Lehrer Reichmann
ge=
hoͤrig) und das Haus des Herrn Zimmermeiſter Wittmann am
Aus=
gang der Heidelbergerſtraße durch die Stadt angekauft worden, zur
Errichtung der dort erforderlichen Oktroihebſtellen. In der
Ludwigs=
ſtraße ſoll ſich ein paſſendes Haus zum Ankauf nicht gefunden
haben, weshalb dort eine neue Hebſtelle erbaut werden dürfte.
In der Verſammlung des Lokalgewerbvereins vom 18. d. M.
hielt Herr Maſchinenbauführer Lindner einen Vortrag über das
„Eiſenbahnweſen: Er betonte, daß bereits bei den Pharaonen in
Stein (ingehauene Spurwege vorhanden waren, welche hauptſächlich
zum Herbeiſchaffen der Steine zum Pyramidenbau dienten. Auch
in Griechenland hatte man ähnliche Einrichtungen. Dagegen waren
bei den Römern die Spurbahnen nicht ſo entwickelt, es ſind indes
in Pompeji Spurwege, jedoch ohne Vertiefungen aufgefunden worden.
Die Spurwege zeigten viele Jahrhunderte keine weſentliche
Fort=
ſchritte. Hölzerne Spurwege hatte man zuerſt in England, bis
dort um das Jahr 1767 ein engliſches Werk aus Veranlaſſung der
enorm niedrigen Eiſenpreiſe eiſerne Platten mit Ruthen g0ß, in denen
alsdann die Bahn lief. Der Engländer Quirl führte zuerſt einen
Spurkranz ein und brachte auch die heute, außer in Rußland, überall
angewandte Spurweite von 1435m in Vorſchlag. - Ebenſo war es
wiederum in Enaland, wo die erſten Verſuche zur Herſtellung
ſchmiedeeiſerner Schienen gemacht wurden. Die im Jahre 1825
zwiſchen Stockton und Darlington eröffnete Bahn war die erſte,
welche zwei Städte mit einander verband. Sie diente dem
Güter=
verkehr, wurde mit Pferden betrieben und fuhr mit einer
Geſchwindig=
keit von 16 Em pro Stunde. — Einen eigentlichen Aufſchwung des
Eiſenbahnweſens brachte jedoch erſt die Einführung der Lokomotive,
deren Erfindung freilich ſchon weiter zurückliegt. Sie iſt das
Ver=
dienſt des Engländers Stephenſon, welcher zuerſt für die 1830 eröffnete
Bahn von Liverpool nach Mancheſter Perſonenbeförderung
ein=
führte. Stephenſon hatte bei einem Konkurrenzausſchreiben den
Sieg davongetragen und fuhr mit ſeiner Maſchine 30-36km pro
Stunde. Die Stephenſon'ſche Maſchine erfuhr in raſcher Folge
viel=
fache Verbeſſerungen. Bereits 10 Jahre ſpäter waren ſämtliche
engliſche Hauptſtädte durch Eiſenbahnen verbunden. In
Deutſch=
land wurde die erſte Lokomotivbahn 1837 zwiſchen Nürnberg und
Fürth eröffnet, der alsdann raſch andere Strecken folgten.—
Nach=
dem hierauf ſeitens des Vortragenden die Konſtruktion der
Stephen=
ſon'ſchen Lokomotive und die im Laufe der Zeit an derſelben
ange=
brachten Verbeſſerungen erörtert waren, wandte er ſich zur
Be=
ſprechung der Entwickelung des Eiſenbahnweſens, welche
natur=
gemäß in den verſchiedenen Ländern eine ſehr verſchiedene war.
Geſetzliche Regelung erfuhr das Eiſenbahnweſen zuerſt in Oeſterreich
und in demſelben Jahre auch in Preußen. - Im weiteren wendete
ſich Herr Lindner der Beſprechung der Entwickelung des
Eiſenbahn=
weſens zu, beſprach ferner die Uebernahme der Zinsgarantien des
Staates und die für dieſelben ſtipulierten Gegenleiſtungen der
Eiſen=
bahngeſellſchaften, ſowie die Gründung des Vereins deutſcher
Eiſen=
bahnverwaltungen. Ebenſo fanden die Beſtrebungen der einzelnen
Staaten auf Uebernahme des geſamten Eiſenbahnweſens in die
Staatsverwaltung und das Tariſweſen kurze Beſprechung.
Nach=
dem alsdann die Ausführungen durch Generalunternehmer, wie
Strousberg u. a. erwähnt, gedachte Herr Lindner des großen
Auf=
ſchwunges von Handel und Induſtrie, den die Entwickelung des
Eiſenbahnweſens mit ſich brachte, und der großartigen Erfolge in
ſtrategiſcher Beziehung.
Zum Schluſſe ſeines intereſſanten und recht beifällig
aufge=
nommenen Vortrags wurden ſeitens des Vortragenden noch die
Ver=
ſuche zur Einführung eines Reichseiſenbahngeſetzes erwähnt und die
Gründung des Reichseiſenbahnamtes hervorgehoben.
Die Verſammlung dankte Herrn Lindner in der üblichen Weiſe.
Sodann wurde mitgeteilt, daß die nächſte Wochenverſammlung
einen Vortrag des Herrn Aſſiſtenten Rumpf -über die letzte Karls
ruher Ausſtellung, ſpeziell über dort ausgeſtellte Schmiedearbeiten
und ein Referat des Herrn Techniker Naumann über die „hieſige
Handwerkerſchule' bringen werde.
3. Im Anſchluß an den hier beſtehenden Kirchengeſanaverein
hat ſich in dieſen Tagen ein evang. Kirchen=Geſangverein für die
Martiuskirche gebildet, der ſich die Aufgabe ſtellt, die Verlen der
kirchlichen Muſik der Gemeinde in beſonderen unentgeltlichen
Auf=
führungen oder im Gottesdienſt vorzuführen und dadurch die Freude
an dieſer edelſten Art von Geſang zu erwecken. Leider konnten mit
Rückſicht auf den beſchränkten Raum vorläufig nicht alle
aufgenom=
men werden, die ſich dazu bereit erklärt hatten. Das Amt des
Dirigenten hat Herr Poſtſekretär Colin gütigſt übernommen. Der
vorbereitende Vorſtand beſteht aus den Herren Regierungsrat
Achenbach, Weißbindermeiſter Emmel, Pfarrer Flöping, Muſikdirektor
Netz, Lehrer Otto und Lehrer Wißmann.
Nr. 11
125
* Kleine Mitteilungen. Einem Schuhmacher in der Ernſt=
Ludwigsſtraße wurde Samstag Nacht das Firmenſchild abgeriſſen
und entwendet. — Wegen Bettelns und Obdachloſigkeit ſind
gehn Verſonen in das Volizeigefängnis eingeliefert worden.
Eine Dienſtmagd entwendete einer Kollegin eine Vorſtecknadel
und einen Rock.
k Das am Sonntag im Saalbau ſtattgehabte karnevaliſtiſche
Konzert war außerordentlich zahlreich beſucht und nahm einen ſehr
animierten, echt karnevaliſtiſchen Verlauf.
J. Mainz, 13. Januar. In der jüngſten Sitzung der hieſigen
Handelskammer wurde zur Sprache gebracht, daß bei der letzten
Handelskammerwahl es wiederholt von Seiten der Wähler
bean=
ſtandet wurde, daß dieſelben die Namen der zu Wählenden auf
einem ihnen von dem Wahlkommiſſär zur Verfügung geſtellten und
mit einer Nummer verſehenen Wahlzettel ſchreiben mußten. Mit
Rückſicht darauf, daß dieſe den geheimen Charakter der Wahl
illu=
ſoriſch machende Beſtimmung durch das Handelskammergeſetz
vor=
geſchrieben iſt, beſchloß die Kammer wiederholt bei der Regierung eine
Abänderung dieſer Beſtimmung wie überhaupt eine Reviſion des
ganzen Handelskammergeſehes zu befürworten.
k. Mainz, 14. Januar. Die geſitrige zweite Sitzung der
„Narrhallas war womöglich noch zahlreicher beſucht, als die
erſte. Sie bot, abgeſehen von der Eröffnungsfeier, eine noch weit
größere Fülle von karnevaliſtiſcher Darbietung als die Sitzung am
verfloſſenen Freitag. An die äußerſt gelungene, den karnevaliſtiſchen
Sinn der Mainzer charakteriſierende Eröffnungsrede des Präſidenten
Wilhelm Jakobh reihten ſich in bunter Folge eine lange Kette der
trefflichſten Vorträge, in welchen auf jede nur denkbare Art ſtädtiſche
und ſtaatliche Miß= und Zuſtände, ſowie Schwächen und Fehler
Einzelner und der Geſamtheit gegeißelt und ſatiriſch beleuchtet
wurden.
J. Mainz, 15. Januar. Der Inhaber des weithin bekannten
„ Café Paris' hier iſtg ſeit einigen Tagen ſpurlos verſchwunden.
— Ein vor einigen Tagen mit Hinterlaſſung großer Schuldenmaſſen
von hier flüchtig gegangener Spezereihändler iſt geſtern in
Baſel verhaftet worden und wird demnächſt hierher transportiert
werden. — Nach einer Zuſammenſtellung der Standesakten
aus dem Jahre 1887 ſind hier bei einer Bevölkerung von 65711
Seelen im verfloſſenen Jahr 2021 als Geboren, 1376 als
Ver=
ſtorben und 567 als Verehelicht eingetragen worden.
Worms, 14. Januar. Am Samstag Abend ereignete ſich
am Bahnübergang an der Frankenthaler Chauſſee ein
folgen=
chwerer Unfall. Als der Knecht eines Holzhändlers mit einem
Wagen den Bahnübergang paſſieren wollte, wurde er von einem
daherkommenden Zuge der Worms=Offſteiner Bahn überfahren
Der Knecht. welcher unter die Maſchine geraten, war ſofort tot.
Der Wagen, von welchem ſich die Pferde losgeriſſen und
davon=
gejagt, iſt vollſtändig zertrümmert. Der Zug ſelbſt, außer der
Ent=
gleiſung der Maſchine, blieb intakt und kamen die Paſſagiere mit
dem Schrecken davon. Nach mehrſtündiger Arbeit war das
Ge=
leiſe wieder frei und konnten die folgenden Züge ohne Störung
weiter.
St. Frankfurt, 16. Januar. Der Journaliſtenball zählte
etwa 860 Beſucher und verlief recht animiert. Die Verſteigerung
der von den Künſtlern gewidmeten Bilder ergab mehrere Tiuſend
Mark, auch die Tombola, von den Damen unſeres Schauſpiels
ge=
leitet, ging ſehr flott. An komiſchen Intermezzi war auch kein
Mangel, ſo daß die Ballnacht recht raſch dahinſchwand.
Bamberg, 13. Januar. In der bekannten Mogelgeſchichte
Selling aus Lichtenfels, der in zwei Inſtanzen rechtskräftig
frei=
geſprochen iſt, iſt die Disciplinarunterſuchung angeordnet worden
und demnächſt ſollen weitere Vernehmungen in dieſer Sache
ſtatt=
finden.
Metz, 13. Januar. In den Gouverneurſtellen von Metz
und Straßburg ſteht ein Wechſel bevor. Der Gouverneur von
Straßburg, Verdi du Vernois, ſoll die Gouvernementsgeſchäfte von
Metz, als des exponirteſten Punktes von Deutſchland, übernehmen,
während in ſeine Stelle ein anderer General treten ſoll.
Dresden, 13. Januar. Oskar Pletſch, der Maler der
deutſchen Kinderwelt, der Freund des deutſchen Hauſes, iſt geſtern
abend auf ſeinem Landſitz in der Niederlößnitz nach langen Leiden
verſtorben.
Konſtanz, 14. Januar. Der Bodenſee bei Allensbach iſt mit
einer vollſtändigen Eisdecke überzogen.
Lyck, 12. Januar. Die „K. H. Z.” berichtet: Der
Spiritus=
ſchmuggel nach Polen hatte ſeit dem Inkrafttreten des neuen
Zoll=
geſetzes faſt ganz aufgehört, der Durſt der Ruſſen und Polen blieb
aber derſelbe, gelöſcht mußte er natürlich werden. In der letzten
Zeit hörten ſie von unſerem billigen denaturierten Spiritus.
Sie koſteten davon, es ſchmeckte zwar nicht beſonders, aber der
Ruſſe gewöhnt ſich an alles, alſo auch an die Miſchung. In Maſſen
geht jetzt unſer denaturierter Spiritus über die Grenze und die
Nachbarn trinken ihn mit Wohlbehagen. Sie miſchen den
denatu=
rierten Spiritus mit dem Gebräuſel ihres Landes, und es ſchmeckt
vortrefflich. Erkrankungen ſind bis jetzt noch nicht vorgekommen,
toßdem neulich ein Grenzſoldat einen halben Liter in einigen
Zügen leerte. Der Rauſch aber von dem Getränk ſoll fürchterlich ſein.
Graz, 14. Januar. Die Herzogin von Alençon, deren
Nervenleiden zu vielen romantiſchen Deutungen Anlaß gegeben
hatte, iſt nun vollkommen geheilt und hat in Begleitung des Herzogs
und ihres Gefolges nach ſiebenmonatlichem Aufenthalt im
Meer=
ſcheinſchloſſe Graz verlaſſen, um ſich nach Wien zu kurzem
Aufent=
halte und dann auf den Landſitz des Herzogs in England zu begeben.
Peſt, 14. Januar. Das Hochwaſſer der Donau hat die
Regulierungsarbeiten gänzlich zerſtört Die Stadt Gran iſt
über=
ſchwemmt. Mehrere Menſchenleben ſind zu beklagen. Duna=
Szerda=
yely iſt ernſtlich bedroht.
Paris, 14. Januar. Eine eigentümliche Meldung, die
leb=
haft an die abenteuerlichen Indianerüberfälle in den
Präriegegen=
den Nordamerikas erinnert, kommt aus Paris. Danach ſammelte
ſich in der Nacht vom 11. zum 12. d. in dem tiefen Erdeinſchnitte
zwiſchen Narbonne und Lezignan eine Bande von Strolchen, welche
zwei Güterzüge anhielt. Die Mitglieder der Diebsgeſellſchaft riſſen
die Plomben von den Waggonthüren und entnahmen den Wagen
ſämtliche wectvolle Waaren, die auf bereitſtehenden Wagen
fort=
geführt wurden. Die Aufregung über dieſes freche Attentat iſt in
Frankreich ſelbſtverſtändlich eine ſehr große. Die Gendarmerie
jahndet nach den Verbrechern, welche Bauern aus den umliegenden
Dörfern ſein ſollen.
Paris, 15. Januar. Drei Stockwerke der Bibliothe: der
Académie françaiset wurden vorgeſtern infolge des Bruches
eines Waſſerleitungs=Rohres „unter Waſſer geſetzt.: Der Schaden,
den dieſe Ueberſchwemmung verurſachte, iſt ſehr groß, da 2500
koſt=
bare Bände, darunter die Geſchichte Ungarns von Carl V. und
andere unmöglich zu erſetzende Werke teils vernichtet, teils ſchwer
beſchädigt wurden.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 13. Januar.
E. A. Der heutige Schauſpielabend gehörte wieder einmal dem
großen britiſchen Klaſſiker. „Ein Sommernachtstraum' von
Shakeſpeare hat ſeine Bedeutung auch noch für unſere Zeit,
trotz=
dem die Geſchmacksrichtung, welche im England der Königin
Eliſa=
beth die Entſtehung ſolcher phantaſtiſchen Komödien begünſtigte,
der Hauptſache nach ſchlafen gegangen iſt mit jenem Geſchlecht, das
ſich zuerſt an dem duftigen Reigen der Elfen, den heiteren
Liebes=
wirrſalen und den derben Späſſen der Handwerker ergötzte. Für
unſere Tage hat die Mendelsſohn'ſche Muſik zur erhöhten
Lebensfähigkeit des Werkes weſentlich beigetragen. Ihr iſt es zu
danken, daß dasſelbe nun thatſächlich, allen Zufälligkeiten und
Ge=
ſchmacksänderungen entrückt, auf einer Höhe ſteht, welche ſeine
Exiſtenzberechtigung auf den modernen Bühnen auch für die
Zu=
kunft verbürgt. Die feine, durchgeiſtigte Tonſprache legt ſich
mil=
dernd, ausgleichend und verklärend über ſo manche Härten und
Wunderlichkeiten des Textes; ſie iſt es, die in Wahrheit die Pforten
der Märchenwelt aufſchließt und uns fortwährend zum Bewußtſein
bringt, daß ſich Handlung und Perſonen auf dem Boden eines
Zauberlandes bewegen, das einzig mit dem Maßſtabe luftiger
Traumbilder gemeſſen ſein will.
Die Aufführung des „Sommernachtstraums' nahm ſeitens aller
Beteiligten einen ziemlich friſchen und anſprechenden Verlauf. In
der Beſetzung der einzelnen Partien hat ſich mit Ausnahme der
„Thisber ſeit dem Frühjahre, wo wir dem Stücke zuletzt begegneten,
nichts verändert. Die Rolle des „Oberon' ſcheint nunmehr dauernd
in den Beſitz von Frl. Cramer übergegangen zu ſein, womit wir
recht zufrieden ſein können, denn die über Spiel und Rede mit
ſicherer Anmut gebietende Künſtlerin bringt die poeſievolle Geſtalt
des Elfenkönigs zu lichtvollſter Ve. körperung. Warme
Aufmunte=
rung verdient Frl. Beck, welche ſich einer ſehr verſtändnisvollen
Wiedergabe der Titania befleißigte. Der Puck der Frau Kläger
zeigte auch heute alle die Eigenſchaften, welche ihn ſeit Jahren zu
einem ganz beſonderen Liebling des hieſigen Publikums machen.
Die friſche Natürlichkeit und neckiſche Schelmerei, die doch von
jedem Zug koboldartiger Aufdringlichkeit frei iſt, wirkt geradezu
entzückend.
Um von der elfiſchen auf die menſchliche Sphäre zu kommen,
ſo erwähnen wir in dieſer zuerſt die Vertreterinnen der Hermia
und Helena, Frl. Ethel und v. Felden, welche beide recht
tempe=
ramentvoll ſpielten; auch letztere ging etwas mehr als ſonſt aus
ihrer Gelaſſenheit heraus. Lebhaft im Gedächtnis iſt uns noch die
Auffaſſung der Helena durch Frl. Weigelt, welche, wie wir glauben,
ganz das Richtige traf, wenn ſie dieſer Shakeſpeareſchen
Frauen=
geſtalt eine bedeutende Doſis übermütigen Trozes verlieh. Frl.
v. Felden'3 Darſtellung bewezt ſich durchweg in den Bahnen des
Sentimentalen, Schwärmeriſchen. Die beiden Freier Lhſander und
Demetrius waren in der Wiedergabe der Herren Hacker und
Göbel einander viel zu ähnlich; in nichts zeigte ſich der Unterſchied
des Temperaments, der doch vom Dichter augenſcheinlich gewollt
iſt und der auch von den früheren Darſtellern dieſer Partien, wir
entſinnen uns deſſen ganz deutlich, zum Ausdruck gebracht wurde.
Die groteske Komik in den Handwerkerſcenen, welche in der
Vor=
führung der „kurzen und langweiligen ſpaßhaften Tragödie' ihren
Gipfelpunkt erreicht, kam in der heutigen Vorſtellung in ihrer
ganzen Lebenskraft zur Geltung. Den Löwenanteil erwarh ſich
126
Nr. 11
dabei wie immer Herr Butterweck als Zettel=Phramus, der in
ſolchen Rollen niemals zu wenig, noch zu viel thut. Auch die
Ver=
treter der übrigen kunſtliebenden Handwerker waren mit Leib und
Seele bei der Sache. Etwas mehr erwartet haben wir von Herrn
Sachs (Thisbe), der diesmal nicht hinlänglich aus ſich herausging
und nicht beſtimmt genug die Gründriſſe der Karrikatur zog.
Sonntag, 15. Januar.
Das genialſte Stück italieniſcher, komiſcher Oper ſo ziemlich der
letzte, unvergängliche Reſt dieſes Genres, Roſſinis Barbier von
Sevillar, ging heute mit teilweiſe neuer Beſetzung in Scene. Das
Werk. das bis in unſere Tage das Entzücken der ganzen
muſik=
liebenden Welt geblieben, ward bekanntlich in der beiſpiellos kurzen
Zeit von zwei Wachen fertig geſtellt; die Ouvertüre - man hört
es ihr nicht einmal an, daß ſie zu einem ganz anderen Stoffe
köm=
voniert iſt - mußte Roſſini ſeiner erſten Oper „Eliſabetha'
ent=
lehnen. Die ſprudelnden, ewig jungen Melodien im,Barbier' die
ſich nur mit der Mozartſchei Tonſprache vergleichen laſſen, ſind
für jede Bühne, welche die Lyer einigermaßen gut zu geben
ver=
mag, von unſchätzbarem Gewirſe.
Was nun die heutige Auſillurung betrifft, ſo können wir ſämt=
26
lichen Darſtellern unſer volles Lob erteilen. Den Mittelpunkt der
Eé
Aufmerkſamkeit bildete die „Roſine; des Frl. Loiſinger, welche E
die überaus ſchwierige Partil, die einer Marcella Sembrich zu den
höchſten Triumphen verhilft, heute zum erſtenmale ſang. Die junge,
talentvolle Dame hat uns in dieſer Spielzeit ſo viele Proben ihres
vorgeſchrittenen Könnens gegeben, daß wir im voraus von ihrer
Fähigkeit für die Roſinenpärtie überzeugt waren. Das reiche
Paſſagenwerk, mit welchem dieſelbe ausgeſtattet iſt, wurde von Frl. H Verwandten und Freunden hierdurch die trauerige An=
Loiſinger mit großer Sauberkeit und gutem Geſchmack
ausge=
führt. Daß es hierbei vorläufig für die junge Dame noch eine 4 Leiden in Michelſtadt erfolgten Ableben unſerer
innigſt=
ganz beſtimmte Grenze giebt und ſie das Auditorium nicht mit
einem Brillantfeuerwerk von Fiorituren, Trillern und
Staccato=
läufen überſchüttet, wird man ſelbſtverſtändlich finden. Ein
Arditi=
ſcher Walzer, als Einlage in der Geſangsſtunde des 2. Aktes ſehr
friſch und mit ziemlicher Bravour geſungen, brachte der Künſtlerin
reichen Applaus. Herr Feßler gab die Titelrolle mit viel
cheva=
lereskem Anſtand, andrerſeits auch mit genügender Beweglichkeit,
doch fehlte ſo zu ſagen das Naiv=Schlaue, die ungezwungene
Komik. Für die ſchwierigen Parlandoſtellen, die größte Klippe
deutſcher Sänger, kommt Herrn Feßler wenigſtens die deutliche
Ausſprache zu ſtatten, die faſt nie ein Textwort dem Zuhörer
ver=
loren gehen läßt. Im echten Buffoſtil waren die Figuren des Dr. 6
Bartolo (Herr Eilers) und Baſilio (Herr Riechmann gehalten. Ga.
Letzterer mußte auch muſikaliſch recht befriedigen.
Herr Hof= „.
H½i
müller jang und ſpielte den Grafen Almaviva friſch und
aus=
drucksvoll, doch die Koloratur des Sängers hat noch nicht die Höhe
ihrer Ausbildung erreicht. Die ſichere und temperamentvolle
Lei=
tüng durch Herrn Kapellmeiſter de Haan, gereichte der Aufführung
ſehr zum Vorteil.
Die ſich an den „Barbier' ſchließende Vorführung des
pom=
peuſen Ballets=Diavolina= erinnerte an die Glanzzeik des
Darm=
ſtädter Balletweſens. Daß derartige Traditionen, an welchen
nament=
lich das Herz der ältern Theaterbeſucher hängt, ſobald ſie ſich
künſtleriſch rechtfertigen laſſen, nicht unterbrochen werden, iſt im
Intereſſe unſeres Kunſtinſtituts zu wünſchen. Wir unſrerſeits
be=
drützen es daher mit lebhafter Freude, wenn man - wie in dieſer 8
Saiſon geſchieht - den tüchtigen Kräften unſeres Ballets Raum
zu ſelbſtändigen Aktionen läßt. Was heute dem Publikum in der
„Diavolina' geboten wurde, kann den ſtrengſten kritiſchen Maßſtab
Haa.
vertragen, nicht nur was die choreographiſchen Leiſtungen, ſondern
auch was das ganze dekorative Arrangement betrifft, bei welchem
der feine Geſchmack des Herrn Maſchinenmeiſter Kranich ſich
wieder in bervorragender Weiſe beteiligt zeigte. Die zweite Dank=
Adreſſe, welche Publikum und Kritik auszuſtellen hat, richtet ſich
an Frl. Dittmann, deren Eifer und unermüdlicher Fleiß bei der der Beerdigung unſeres unvergeßlichen Bruders, Schwagers
Einſtudierung neuer Tänze und Touren vom ſchönſten Erfolg ge= und Onkels
krönt worden iſt. Die Auszeichnung durch Lorbeerkranz und
mehr=
fachen Hervorruf war ganz am Platze.
Geradezu Staunenswertes leiſteten unſere Solotänzerinnen zu Theil geworden, für die ehrenvolle Begleitung zur letzten
Frl. Weiner, Swoboda und Ziegelhaur. Erſtere führte ihre Ruheſtätte, ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden ſagen wir
ebenſo anſtrengende wie umfangreiche Titelrolle, die auch an das
mimiſche Ausdrucksvermögen keine geringen Anforderungen ſtellt, innigſten Dank.
mit Grazie und Feuer aus. An einzelnen Stellen mußte ihr Tanz
die Zuſchauer wahrhaft elektriſieren! Kein Wunder, daß ihr
leb=
hafter, andauernder Beifall zufiel, und ſie nebſt ihren Kolleginnen
öfters gerufen wurde.
Die Damen vom Corps de Vallet hielten ſich ſämmtlich höchſt
wacker. Große Anerkennung fand von ihren Leiſtungen namentlich
der elegante Fächertanz. Auf Einzelnheiten der Aufführung kommen
wir ſpäter noch einmal zurück, da vorausſichtlich die „Diavolina”
verſchiedene Wiederholungen erleben wird.
Podes=Anzeige.
(556
ſlatt jeder beſonderen Arzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige
Nachricht, daß Samstag Nachmittag unſere liebe
Schwägerin, Tante und Großtante
Fräulein Friederike Hauſer
nach längerem Leiden im 63. Lebensjahre ſanft. dem
Herrn entichlaſen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 15. Januar 1888.
Die Beerdigung findet ſtatt: Dienstag, 17. Januar,
Nachmittags 3 Uhr, auf dem Darmſtädter Friedhofe.
14
W
)
E
4
(557
Dodes=Arrzeige.
Statt jeder beſonderen Mittheilung machen wir
zeige von dem geſtern Abend nach kurzem aber ſchwerem
geliebten Tochter und Schweſter
Anna Schupp
und bitten um ſtille Theilnahwe.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Michelſtadt i. O. und Darmſtadt,
16. Januar 1888.
A Die Beerdigung findet ſtatt in Michelſtadt i. O.
Mitt=
woch den 18. Jan., Nachmittags 2½ Uhr.
1)
yOOeS=ATrzelde.
(Statt joder bosonderen Anzoige).
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige
Nachricht, daß unſer lieber guter Vater
Friedrich Diehl,
Großherzogl. Hofinſtrumentenmacher i. P.,
nach kurzem ſchwerem Leiden ſanft dem Herrn eutſchlafen iſt.
Hamburg, den 14. Januar 1888.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
August Dichl, Geigenmacher.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe der Theilnahme, welche uns bei
Friedrich Thomas
Darmſtadt, den 16. Januar 1888.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Derrkſagitrtg.
(560
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Tode und der Beerdigung unſerer lieben Mutter ſagen wir
Allen unſern herzlichen Dank.
Darmſtadt, den 15. Januar 1888.
Karl Winter. Heinrich Winter.
Druas und Berlig 2. E. Billihiche boſbucdmuakrei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.