Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. inel.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vro Quartal incl. Poſiauſichlag.
151. Jahrgarg.
Mit der Sonntags=Beilage:
Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangenommen in
Darmſtad=
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Lreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Ns 2.
Mittwoch den 4. Januar.
1898.
Geſunden: 1 Schlittſchuh. 1 desgl. 1 weißes Eiswolltuch. 1 Bouquet von rothen und weißen Federn. 1 Vortemonnaie, enth.
2 eigliſche Goldmünzen, 8 engliſche Silbermünzen, 1 engl. Kupfermünze und 1 franz. Kupfermünze. 1 Doppelſchlüſel. 1 altes
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monnaie, enth. 5 Pf. 1 Gummiſchuh. 1 kleiner Schüſſel. 1 desgl. 1 ſchwarzer Pelzkragen, klein. 1 Meſſingknopf von einer Droſchke.
1 brauner Glacehandſchuh. 1 Granatkreuz. 1 weißwoll. Halstuch.
Vertoren: 1 ſchwärzled. Vortemonnaie, enth. 5 M. 1 Zwicker mit Rickelgeſtell. 1Corallenarmband, vierreihig, mit rundem Schloß.
Zugeſſogen: 1 Kanarienvogel.
Darmſtadt, 2. Januar 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Erneunung der Experten in Brandverſicherungs= und Brandentſchädigungs=Angelegenheiten.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß zum Nachfolger des verſtorbenen Experten Heyl, der
Zimmer=
meiſter Philipp Spieß dahier und zu deſſen Stellvertreter der Zimmermeiſter Wilhelm Holtz dahier zu Experten in
Brand=
verſicherungs= und Brandentſchädigungs=Angelegenheiten für Darmſtadt und Beſſungen ernannt worden ſind.
Darmſtadt, den 2. Januar 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[39
Reberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 15. Dezember 1887 bis 1. Januar 1888.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 18.50. — Korn per Sack
100 Kilo M. 14.25. — Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 16.-. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 1350.
Darmſtadt, den 2. Januar 1888.
Großherzogliches Polizeiamt.
Reberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 15. Dezember 1887 bis 1. Januar 1888.
Butter per ½ Kilo M. 1.10, desgl. in Partien M. I.
Eier per Stück 7½ Pfg., desgl. per 25 Stück M. 1.85.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.-, desgl. per 25 Kilo.
M. 1.55. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.30 - Heu per
50 Kilo M. 3.25.
Darmſtadt, den 2. Januar 1888.
(40
Großherzogliches Polizeiamt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Sitzung des Kreistags des Kreiſes Darmſtadt.
Wir bringen hiermit zur offenlichen Kenntniß, daß eine Verſammlung des Kreistags
Donnerstag den 5. Januar 1888, Vormittags 11 Uhr,
in dem Rathhausſaal dahier Marktplatz 8) ſtattfindet.
Auf die Tagesordnung ſind folgende Gegenſtände geſetzt:
1) Bereinigung der Gemeinde Beſſungen mit der Stadt Darmſtadt;
2) den Unterhaltungsvoranſchlag der Kreisſtraßen fürs Jahr 1. April 1888189;
3) die Wahl eines weiteren Mitglieds in den Provinzialtag;
4) Uebernahme der Pflegekoſten für verwahrloſte Kinder auf die Kreiskaſſe.
Darmſtadt, den 28. Dezember 1887.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(13470
0. 31987. Ueber den Aufenthalt,
Das Konkursverfahren
über das Vermögen des Kaufmannsſ des Kellners Carl Auguſt Lindner,
(Cigarrenhändlers) Wilhelm Stein zu
Darmſtadt wird nach Schlußvertheilung
aufgehoben.
[41
Großh. Amtsgericht Darmſtadt .
geb. 19. Oktober 1860 zu Neuwied, wird
Auskunft begehrt.
Frankfurt a. M., den 29. Dezbr. 1887.
Gordeauz
Goll. Roth-Wolv ebenbürig,
Güte, Alter, Wirkung verbürgt, Lt. od.
Fl. 70, 85, 110 Pfg. offerirt, (11662
Königl. Staatsanwaltſchaft. 42 Mitach, „3. Ritter!, Heppenheim B.
2
[ ← ][ ][ → ]12
Nr. 2
Betanntmnchung.
Die Reinigung der Straßen von Schnee und Eis betreffend.
Diejenigen Haus= und Grundſtückbeſitzer, vor deren Grundſtücken ſich feinere
Trottoirbefeſtigungen, alſo namentlich Cement, Asphalt oder gebrannte
Thonplätt=
chen befinden, machen wir wiederholt darauf aufmerkſam, daß das Aufhacken von
Eis und Schnee mit Beilen, Stoßeiſen und ähnlichen die Trottoirs beſchädigenden
Inſtrumenten nicht ſtattfinden darf
Dagegen empfehlen wir die Anwendung von Geräthſchaften, mit denen
Schnee auch in feſtgetreteuem und vereiſtem Zuſtand abgeſchabt werden
kann.
Sollte ſich trotz rechtzeitiger Beſeitigung des Schnees Eis oder feſigetretener
Schnee auf den Trottoirs bilden, ſo empfehlen wir das Aufſtreuen von Salz vor
dem Aufeiſen, ein Hülfsmittel, welches dieſe Arbeit weſentlich erleichtert.
Darmſtadt, den 2. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Niedlinger, Beigeordneter.
[43
Bekunntmanung.
Die am 20. Dezember 1887 abgehaltene Holzverſteigerung iſt genehmigt
und können die Abfuhrſcheine bei dem Gemeinde=Einnehmer, Wittmannſtraße Nr. 6,
in Empfang genommen werden.
Beſſungen, den 3. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(49
Vom 27. Dezember bis 20. Januar,
vor der Inventur,
2
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„
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„
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„
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hübſches möbl. Zimmer zu vermiethen.
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Zim=
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Zimmer zu verm. Preis 8 M. monatl.
per Pfund 25 Pfg.
A1818T Oprooen,
11
14
2
5⁄
1456
621
82)
1055
1-
132
233
405
509)
384
930
951
1 2
1TAr-CAVlaL
ſoeben eingetroffen.
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Bleichſtraße.
[62
Auuuaan Dhon,
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gut möbl. Zimmer gleich zu beziehen.
8708) Marienplatz 5 parterre zwei
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wo=
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wird.
(13548
19
11
60
4
61.
74
86.
94
112
122
12
8½
9=
101
113
[ ← ][ ][ → ]58
14
64
A=
G.
125
1150
⁄5
10
110,
40
24
46.
669
8
10⁄
1100
1154
Dr. Ovorlaoh,
Nr. 2
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Sprechſtdn. täglich von 10-1 u. 3-5 Uhr. (1340
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Brandſtätter, Ecke der Mühl= und
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bacherſtraße,
Fair & Söhne, Ernſt=Ludwigsplatz,
L. Gerſchlauer, Ecke der Neckarſtr. und
Marienplatz,
J. Huber, Ecke der Schloßgarten= und
Lautenſchlägerſtraße,
Huwerth, Wienerſtraße,
C. Krämer, Alexanderſtr. 19,
Koch am Staehely, Schulſtr. 8,
H. Lautz, Ecke der Grafen= u. Rheinſtr.,
Aug. Marburg, Beſſ. Carlsſtr. 54,
Mainzer, Ecke der Wendelſtadt= u.
Pro=
menadeſtraße,
J. Scheid, Kirchſtraße 6,
J. Trier, Wilhelwinenſtraße 25,
wird von Morgens 10 Uhr ab durch Placat bekaunt gegeben, ob
die Eisbahn für den betreffenden Tag geöffnet oder geſchloſſen iſt.
Der Vorstand.
[64
EEssUnath. G.
Geſchäfts=Verlegung und Empfehlung.
Einem geehrten Publikum von hier und Umgegend zeige ich hiermit ergebenſt
an, daß ich mein ſeitheriges Geſchäft von Kirchſtraße 29 nach Herdwegſtraße 1
verlegt habe. — Um allen Anſprüchen gerecht zu werden, habe ich mein Lager in
Tuch und Buckskins von M. 2.50 per Mtr. an, ſowie in allen Sorten Wolle,
Leinen, Baumwolle, Kurz= und Weißwaaren bedeutend vergrößert. — Durch
eigene Sachkenntniß in der Kleider=Confectionsbrauche werde ich dieſem Artikel mein
Hauptaugenmerk zuwenden und offerire Herren= und Knaben=Anzüge,
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zieher ꝛc. zu billigſten Preiſen. — Um geneigten Zuſpruch bittet und zeichnet mit
aller Hochachtung
H. Braun, Herdwegsſtraße I.
NB. Anzüge werden nach Maaß unter Garantie angefertigt.
[12021
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welches gut bürgerlich kochen kann, ſucht,
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Ochſengaſſe 6.
13494) Ein Monatdienſt wird
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genommen. Näh. Langgaſſe 47 i. Laden.
67) Mädchen, die kochen können,
ſo=
wie andere brave Mädchen erhalten ſofort
ſehr gute Stelle. Stellenbüreau Röſe,
Schützenſtraße 14 part.
13558) Ein Herr, der auf einige
Monate über ſeine Zeit verfügen kann, in
der kaufm. Buchführung wie überhaupt in
ſchriftl. Arb. erfahren, mit ſchöner
Hand=
chriſt, gut empfohlen, ſucht entſpr.
Be=
ſchäftigung. Off. u. M. K. an d. Exped.
14
1
24)
Geſu cht
ein zweites Müdchen für leichte
Haus=
arbeit ſogleich. Niederramſtädterſtr. 3.
26) Gegen hohen Lohn eine ſaubere,
Lauffrau geſucht. Grünerweg 6.
27) Ein gut empfohlener Gärtner
geſucht. Breite Allee 11.
68) Ein reinliches Dienſtmädchen,
welches ſchon in beſſern Häuſern gedient
hat, zu ſofortigem Eintritt geſucht.
Heinrichſtraße 56.
Geübte Näherinnen
zum Garuiren und Einfaſſen feiner
Strohhüte finden dauernde und lohnende
Beſchäftigung bei
A. Rosenthal & Co,
Strohhutfabrik,
Rheinſtraße 20.
ſ66
70) Ein junges, ſauberes Mädchen
wird ſofort in einen kleinen Haushalt
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ſucht. Marienplatz 8 parterre.
13566) Ein tüchtiger Hausburſche
zum Brodfahren per ſofort geſucht.
Fr. Ewald, kath. Kirche 12.
Man ſucht einen fleißigen, willigen
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der die beſten Zeugniſſen aufweiſen kann.
20 Weſtendſtraße, Frankfurt a. M.
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14) Zwei geübte Spengler
ſofort geſucht.
Bernh. Gans.
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auf Militärarbeit gegen ſehr hohen Lohn
geſucht von
J. C. Weill, Karlsruhe,
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Adlerſtraße 26.
Conservatorium der Husih.
Grafenſtraße 35.
Beginn des neuen Quartals:
Don=
nerstag den 5. Januar.
Anmeldungen nimmt entgegen:
Der Director:
Capellmeiſter Hartin Wallenstoin,
Großh. Kammervirtuos.
[2
Eine junge Dame,
mehrere Jahre als Erzieherin thätig,
er=
theilt zu mäßigen Preiſen Unterricht im
Franzöſiſchen (auch Konverſation) und
An=
ängern gründlichen Klavierunterricht.
Adreſſen erbeten unter H. 37 an
(13568
die Expedition d. Bl.
in kleines Haus mit zwei ſchönen
G Bauplätzen wegen Nichteinhaltung der
Termine ſehr billig, zu M. 4700 anſtatt
M. 5500, freihändig ſofort zu verkaufen.
Off. u. B 10 an die Exped. (73
O.
Gamstett,
per Pfund M. 2.-, bei
A. Hlos, Brauerei ,Zur Krone.
—
Feiust,
Dlam Lavo
M. 1.20 per ¼ Kilo,
ſowie
feinst,
gebrannten Rafſeo,
garantirt rein,
M. 1.30 per ¹ Kilo,
fortwährend noch vorräthig u. wird jedes
Quantum abgegeben.
[75
Carl Diohm & Co.,
Kaffee=Import,
3 obere Rheinſtraße 3.
F.
C.
in Kind kann mitgeſtillt werden. Zu
erfr. in der Exped. d. Bl.
[30
76) Ein freundlich möbl. Zimmer an
einen Herrn oder Schüler mit oder ohne
Penſion zu verm. Zu erfr. Expedition.
Htadtſtapelle.
Mittwoch den 4. Januar Abends 2 Uhr
in der Stadtkapelle Bibelſtunde: Herr
Pfarrer Pahncke.
16
Nr. 2
gomone Boylon-Anstall zu Dullgal.
Gegründet 1833. - Geſammtvermögen 56 Millionen Mark.
Aulage von Kapitalien auf ſofort beginnende lebenslängliche Leibrenten:
Jährliche Rente aus einer Einlage von 1000 Mark.
65
70 Jahre,
Lebensalter beim Eintritt z. B.: 40 45 50 55 60
Betrag der Rente: Mk. 64.10 6850 74. - 80.80 89.30 100.30 116.10,
mit Anſpruch auf Dividende,
welche ſeit 25 Jahren 10 bis 25 pCt. der Rente betragen hat. Die Rente der 55jährigen Perſon erhöht ſich beiſpielsweiſe
bei 13 pCt. Dividende (gegenwärtiger Satz) von Mk. 80.80 auf 91.20.
Die Einlagen können für jedes Lebensalter und auch mit Rückvergütung gemacht werden, in welch letzterem Falle ſich
die Rente etwas niedriger ſtellt. Zwei im Leben verbundene Perſonen können gegenſeitig einlegen.
Bei einer jährlichen Rente von wenigſtens Mk. 200 wird halbjährlicher Bezug geſtattet; die Renten=Coupons
lauten auf 31. Dezember leventuell auch 30. Juni) und werden durch die Generalagentur in vollem Betrage ausgezahlt.
Das einzulegende Kapital wird auf Reichsbank=Giro=Conto oder bei der Bank für Handel und Induſtrie
koſten=
frei eingezahlt, auch wird der Verkauf von Werthpapieren zum Tageskurſe übernommen.
Anzahl der auf Renten Verſicherten Ende 1886 ca. 12,500, welche eine jährliche Rente von Mk. 830000 beziehen.
Wir machen auf obige Kapitalanlage (Tafel B) beſonders aufmerkſam, weil es bei dem geſunkenen Zinsfuß vielen
Perſonen, insbeſondere ſolchen, welche lediglich auf das Erträgniß ihrer Kapitalien angewieſen ſind, von Werth iſt, eine
Ge=
legenheit zu haben, ihr Einkommen weſentlich zu erhöhen, oder Erſatz für den niederen Zinsfuß zu erhalten.
[11380
Statuten, Proſpekte und Antragsformulare, ſowie alle nähere Auskunft durch die
General-Agentur 2aruſtadt: RT. EAOrt, Paldſtraße 1.
Einladung zum Abonnement
auf das
43zT4.
ARERAUILL EEATIA
[151. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr mit ſeinem 151. Jahrgang beginnende Tagblatt
bringt neben einer pokitiſchen Aeverſicht reichhattige Rittheikungen
von allgemeinem und ſokatem Intereſſe aus Stadt und Land;
der Theäterzettel des Großh. Hoftheaters wird der Regel nach
voll=
ſtändig veröffentlicht; Anterhakkung wird ferner durch das damit
verbundene „Ikluſtrierte Anterhaktungssſatis mit Beiträgen
nam=
hafter Schriftſteller und jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen
geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoͤncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 150 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion excl. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23,
owie auf allen Poſtanſtalteu erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Neujahrstag bot der Berliner
Bevölke=
rung Gelegenheit zu einer Ovation für den Kaiſer. Viele tauſende
von Menſchen durchbrachen, als die Wache an dem Palais
vorbei=
zo9 und der Kaiſer an dem hiſtoriſchen Eckfenſter erſchien, die dichte
Kette der Schutzmannſchaft und drang bis vor das Palais, wo ſie
in donnernde Hochs und Hurrahs ausbrachen. Als der Kaiſer ſich
nach mehreren Minuten dankend zurückzog, ſtimmte die Menge den
vieltauſendſtimmigen Geſang „Heil Dir im Siegeskranz' an!
Das Kaiſerpaar empfing am 2. Januar vormittags die aus
Halle eingetroffene Deputation der Salzwirkerbrüderſchaſt, welche
Neujahrsglückwünſche und Geſchenke darbrachte. Der Kaiſer arbeitete
darauf mit Wilmowski und empfing den kommandierenden General
v. Heuduck. Sodann hörte er den Vortrag des Staatsſekretärs Bismarck.
Der „Kreuzzeitung' zufolge hat der Kaiſer am Neujahrsempfang
der Zuverſicht Ausdruck gegeben, daß der Friede erhalten bleibe.
Der Kaiſer ſoll zu der Generalität geſagt haben: Ich bemerke
Ihnen, daß Ihre Aufmerkſamkeit in dieſem Jahre die Kaiſermanöver,
welche das dritte Corps und das Gardecorps abhalten, in Anſpruch
nehmen werden.
Der Tod der Herzogin=Mutter von Sachſen=Meiningen hat am
Berliner Hofe eine ſchmerzliche Teilnahme erregt. Die verſtorbene
Herzogin war bekanntlich eine Nichte unſeres Kaiſers und weitere
Verwandtſchaft zwiſchen dem diesſeitigen und dem meiningiſchen
Hofe beſtand durch die verſtorbene erſte Gattin des regierenden
Herzogs, Tochter des verſtorbenen Prinzen Albrecht von Preußen,
und durch die Vermählung des älteſten Sohnes dieſer Prinzeſſin
mit der Tochter des Kronprinzen. Wie es heißt, werden der
Erb=
prinz und die Erbprinzeſſin von Meiningen ſich zum Begräbnis
der Großmutter des Prinzen unverweilt von San Remo nach
Meiningen begeben.
Der „Reichsanzgr.” ſieht ſich veranlaßt den Gothaiſchen
Genea=
logiſchen Hofkalender für 1858, welcher dem Fürſten Ferdinand von
Bülgarien den Titel „Königl. Hoheit= beilegt, dahin zu berichtigen,
daß der Prinz Ferdinand nach dem Berliner Vertrag nicht als
Fürſt von Bulgarien anzuſehen ſei und daß, wenn er wirklich der
Fürſt wäre, ihm doch nur der Titel „Durchlaucht' zukomme.
Ein kaiſerlicher Erlaß trifft Anordnungen über die Ausrüſtung
der Fußartillerie und Pioniere. So erhält die geſamte Fußartillerie
mit Ausnahme des Garde=Fußartillerie=Regiments ſchwarzes
Leder=
zeug, desgleichen erhalten die Pioniere und das Eiſenbahn=Regiment
neus Torniſter mit Torniſterbeutel und Tragegerüſt und neue
Patrontaſchen.
Die Nordd. Allg. 8tg. vom 2. ſagt in ihrer
Zeitungsrund=
ſchau: In der Veröffentlichung der gefälſchten Aktenſtücke dokumentirt
ſich ohne Frage das bei Weitem bedeutſamſte zeitgeſchichtliche
Er=
eigniß. Es wird damit für die loyalen Geſinnungen des Zaren
ein beredter Beweis geliefert und einer zuverſichtlicheren Auffaſſung
der Geſamtlage die Bahn geebnet. Daſſelbe Blatt konſtatiert
aus=
drücklich, daß der deutſche Bötſchafter in Petersburg, General
v. Schweinitz, keinen Brief des Kaiſers an den Zaren überbracht
hat, und erklärt ferner, es ſei durchaus nicht auffallig, daß General
v. Schweinitz bisher nicht in Gatſchina geweſen ſei.
Heſterreich.=Angarn. Das Kriegsminiſterium verfügte daß die
Reſerviſten der mit Mehrladern äusgerüſteten Truppenkörper zu
einer ſiebentägigen Uebung behufs Schulung im Gebrauch des
Ge=
wehres einberufen werden. An dieſer Waffenübung ſollen auch die
Reſerve=Offiziere der betreffenden Truppenteile teilnehmen. Die
Uebungen werden am 22. ds. ihren Anfang nehmen. Die
Ein=
berufung der Reſerven des 10. Korps wird halbamtlich als eine
rein techniſche Maßregel erklärt, die unaufſchiebbar ſei, weil das
10. Korps bereits mit Repetirgewehren ausgerüſtet. Die kurze Zeit
der ſiebentägigen Uebungen und die partieenweiſe Einberufung zeige,
daß die Maͤßregel nicht anders aufzufaſſen ſei, als die vorjährige
14tägige Gewehrübung der Reſerven Deutſchlands.
Sämtliche Wiener Abendblätter vom 2. verlangen Aufklärung
darüber, wie es kam, daß in dem erſten nach Wien gelangten
tele=
graphiſchen Berichte über die Rede Tisza's vor dem Worte
kriege=
riſch das Wort,nicht; ausgelaſſen worden ſei, durch welche
Ent=
ſtellung ein großer Kursſturz der Börſe hervorgerufen worden war.
Das Wiener „Fremdenblatt” ſchreibt:„Mit Rückſicht auf Artikel
von Peſter Blättern, wonach verbürgte Berichte in Wien eingelangt
wären, daß die Verſchiebungen ruſſiſcher Truppenmaſſen und
Kriegs=
güter aus dem Inneren des Reiches nach Weſten ungeſtört
fort=
dauern, ſind wir auf Grund beglaubigter Informationen in der
Lage, jene Meldung dahin zu rektifizieren, daß in letzter Zeit keine
weiteren authentiſchen Nachrichten über neue Dislokationen ruſſiſcher
Truppenmaſſen aus dem Inneren des Reichs nach den Weſtgrenzen
oi
Nr. 2
angelangt ſind, vielmehr aus den letzten Berichten hervorgeht, daß Verſicherung unterliegen, zur Anzeige. In drei dieſer Fälle hatten
es ſich bei den in jüngſter Zeit gemeldeten Nachrichten häuptſäch= die vorgekommenen Verletzungen den Tod, in 21 Fällen eine
Er=
lich um Verſchiebungen innerhalb der Grenzprovinzen zu haͤndeln werbsunfähigkeit von mehr als 13 Wochen zur Folge. Von dieſen
ſcheint."
Fraukreich. Die bereits geſtern kurz erwähnte Antwort des Baugewerbe, 21 im Bahnbetriebe und 24 in ſonſtigen Handwerken.
Präſidenten Carnot auf die Anſprache des päpſtlichen Nuntius bei
dem Neujahrsempfang im Eliſée lautet: „Er rechne auf die Mit= ſonen endeten ihr Leben durch einen Sturz aus dem Fenſter. In
wirkung des diplomatiſchen Corps, um die Bande der Freundſchaft l einem Falle konnte die Indentität bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt
zwiſchen Frankreich und den auswärtigen Regierungen nicht nur werden. zu erhalten ſondern um dieſeiben noch feſter zu knüpfen; 311 durchreiſende Handwerksgeſellen die Hülfe der hieſigen
Natural=
er vereinige ſeine Wünſche mit denjenigen der Vertreter der frem= verpflegſtation in Anſpruch. Durch die mit der genannten Station
den Mächte daß jede Beſorgnis ſchwinden möge jund die Völker in Verbindung ſtehende Arbeitsnachweiſeſtelle wurde 3
Arbeitſuchen=
in voller Sicherheit ſich der Entwicklung ihrer moraliſchen und den dauernde Arbeit vermittelt. Die Koſten der Station pro
De=
materiellen Wohlfahrt widmen könnten.-
Belgien. Die Regierung läßt erklären, daß ſie noch immer des Jahres 1887 4528 Perſonen verpflegt und entſtanden dadurch
ohne authentiſche Nachrichten über den Verlauf der Stanley=Expe= 2153 M. 62 Pf. Koſten. Seit Wiedereinführung der Arbeitsleiſtung
dition ſei.
Italien. Der Papſt drückte dem ſeines Amtes entſetzten Bür= nehmenden Paſſanten zu verzeichnen. - Verhäftet wurde in
Frank=
germeiſter von Rom, Herzog von Torlonia, ſein Bedauern über furt a. M. ein Schloſſergeſelle aus Berlin, welcher von der hieſigen
ſeine Maßregelung aus.
Rutzland. Die„Neue Zeit' MNowoje Wremja) erachtet die An= brieflich verfolgt wurde.
gelegenheit betreffend die gefälſchten Schriftſtücke mit der Erklärung
des Deutſchen Reichs=Anzeigers' für abgeſchloſſen. Unter Hervor= Shlveſter=Abend der Präſident des hieſigen
Kriegerver=
hebung der in dieſer Erklärüng enthaltenen Worte, daß, wenn die eins. Als Ausdruck des Dankes für ſeine langjährige, vorzügliche
Schriftſtücke echt und die erdichteten Briefe wahr geweſen wären, Leitung der Vereinsangelegenheiten wurden ihm vom Vereine eine
der amtlichen deutſchen Politik mit Recht der Vorwürf der Doppel= ſchöne Pfeife und von einem Ehrenmitglied des Vereins ein von
pEf.
Ee.
züngigkeit und den deutſchen amtlichen Erklärungen derjenige der l dieſem ſelbſt verfaßtes Gedicht, die Schlacht von Gravelotte, in
Unehrlichkeit hätte gemacht werden können, ſagt das Blatt, dieſe welcher die meiſten Vereinsmitglieder mitgefochten, lin hübſchem
Worte ſprächen für ſich ſelbſt; ehrlicher und beſtimmter könne man Rahmen unter Glas) mit geeigneten Anſprachen überreicht.
ſich nicht ausdrücken. Daß der Fälſcher nicht entdeckt ſei, habe keine
praktiſche Bedeutung, wohl aber hätten die Worte des „Reichs= laſſen, es kam diesmal nur noch vereinzelt vor, dennoch wurde ein
Anzeigers= eine Bedeutung, welche den Wert der Schriftſtücke kenn= junger Menſch, wenn auch nur unbedeutend, an der Hand verletzt.
zeichneten, wenn dieſelben echt geweſen wären. Durch dieſe Worte
werde die Notwendigkeit guter und ehrlicher nachbarlicher Bezieh= Erbauung der Dampfſtraßenbahn zwiſchen hier und Darmſtadt
ungen wiederhergeſtellt. Das ſei ein erfreuliches Ergebnis der ungünſtig, was hier allgemein bedauert wird.
Audienz des Fürſten Bismarck beim Kaiſer von Rußland; die
Sprache ehrlicher und offener Leute thue jetzt not.
Der erſte Eindruck, welchen die begleitenden Sätze des=Reichs= zerte in der „Stadthalle inauguriert. Dieſelben verliefen in außer=
Anzeigers” zu der Veröffentlichung der gefälſchten Schriftſtücke in ordentlich gelungener und animierter Weiſe und unter zahlreicher
Petersburg hervorgerufen haben, iſt außerordentlich günſtig. Der In= Beteiligung hieſigen und auswärtigen Publikums. Die Zahl der
halt der Schriftſtücke iſt noch nicht telegraphiſch dorthin über= Beſucher der Konzerte wird wohl 3800 überſchritten haben.
mittelt worden.
Das „Journal de St. Petersbourg' äußert ſeine lebhafte Be= dem Neujahrsgruß, welchen der General von Schlotheim,
Komman=
friedigung über die Veröffentlichung der gefälſchten Aktenſtücke, wo= deur des 11. Armeekorps, an die demſelben unterſtellten Truppen
durch das Mißtrauen beſeitigt werde, und erkennt die Geradheit ſ gerichtet hat, einen kriegeriſchen Sinn herausleſen. Der Neujahrs=
und Loyalität in der Herbeiführung der Aufklärung an.
Herbien. Die Skupſchtina genehmigte mit 120 gegen 63 Stim= politiſche Lage eine ernſte, ſo iſt ſie gegenwärtig noch viel ernſter.
men die Zwanzigmillionen=Anleihe, worauf ſie am 2. durch könig= Möge aber kommen, was da wolle, unſere Parole wird ſtets ſein:
lichen Ukas bis zum 29. Januar vertagt wurde.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 4. Januar.
- Großh. Hoſtheater. Wegen plötzlich eingetretener Heiſerkeit
des Frl. Schütkh mußte geſtern das neu einſtudierte Luſtſpiel „Ein
Schritt vom Wegel vom Repertoire abgeſetzt werden; ebenſo die für
Donnerstag den 5. und Freitag den 6. Januar vorgeſehenen
Vor=
ſtellungen von „Gaſparone; und die 3 Einakter.
Donnerstag,
5. Januar, gelangt „Freiſchütz= und Freitag, 6. Januar, „
Sommer=
nachtstraum” zur Aufführung.
Im Dezember v. J3. wurden bei der Stadtkaſſe
nach=
folgende Schlachtviehquantitäten veroktroirt: 192 Ochſen, 127 Kühe
und Rinder, 1501 Schweine (darunter 51 von Wirten und Privaten),
720 Kälber, 365 Hämmel und Schafe, ſowie 7 Pferde und 25
Ziegen.
2 Der neu ernannte ſtädtiſche Straßenmeiſter, Herr Forth,
hat ſeinen Dienſt angetreten.
C2V. Auf die Mittwoch Abend um 8 Uhr im Saale des
„Schützenhofes' ſtattfindende Hauptverſammlung des Carneval=
Zug=Vereins machen wir hierdurch wiederholt aufmerkſam. Ein
zahlreicher Beſuch derſelben iſt ſchon um deßwillen erwünſcht, damit
die Beſchlußfaſſung von einer anſehnlichen Mitgliederzahl ausgehen
möge. Aber auch das mit den Beratungen verbundene Konzert,
zu welchem Herr Muſikdirektor Engel mit bekannter
Liebenswürdig=
keit ſeine ganze Kapelle zur Verfügung geſtellt hat, wird hoffentlich
recht lebhaften Zuſpruch veranlaſſen. Aus dieſem Grunde iſt auch
von dem früheren Comite=Beſchluß, nur Mitgliedern den Eintritt
zu geſtatten, Umgang genommen worden und ſind Freunde des
Carneval wo möglich mit närriſcher Kopfbedeckung, willkommen.
An den Abſtimmungen können ſich indeſſen nur Mitglieder unter
Vorzeigung ihrer Karte beteiligen.
Verein Kunſtfreund. Die für Freitag den 4. Januar
vorge=
ſehene Monats=Verſammlung fällt aus und findet die nächſte
Monats=Verſammlung am Freitag den 3. Februar ſtatt.
* Kleiue Mitteilungen. Im Jahre 1887 gelangten 219 Unfälle,
welche nach Maßgabe des Reichsgeſetzes vom 6. Juli 1884 der
17
Unfällen ereigneten ſich 117 in Fabriken und Brauereien, 57 im
Selbſtmorde kamen im abgelaufenen Jahre 19 vor. Drei Per=
Während des abgelaufenen Monats Dezember nähmen
zember beziffern ſich auf 15430 M. - Im Ganzen wurden während
iſt eine erhebliche Abnahme der die Verpflegſtation in Anſpruch
Polizei ſeit längerer Zeit wegen eines größeren Diebſtahls ſteck=
Arheilgen, 2. Januar. Angenehm überraſcht wurde am
Das ſinnloſe Neujahrsſchießen hat hierorts ſehr nachge=
Nach einem hier verbreiteten Gerücht ſind die Ausſichten für
J. Mainz, 2. Januar. Die diesjährigen
Faſtnachtsveran=
ſtaltungen wurden geſtern durch zwei große karnevaliſtiſche Kon=
J. Mainz, 2. Januar. Peſſimiſtiſche Gemüter wollen aus
gruß ſchließt nämlich mit den Worten: War voriges Jahr die
Gott mit uns. treu zu Kaiſer und Reich!
8t. Frankfurt, 2. Januar. Am Shlveſterabend gelangte im
Schauſpielhaus ein Lokal=Schwank von Adolf Stoltze Alt=
Frankfurt' zur Aufführung und erzielte einen durchſchlagenden
Er=
folg. Der Verfaſſer verſtand es eine Reihe Bilder aus den 6der
Jahren geſchickt ineinander zu fügen, ſo däß ſich die Zuhörer in
die Zeiten des ſeeligen Bundestages zurückverſetzt glaubten. Das
animierte Publikum rief die Darſteller, unter welchen ſich Herr
Strohecker als„Muffel; ganz beſonders auszeichnete, und den
Ver=
faſſer nach jedem Aktſchluß. Auch die Nachbarbühnen dürften mit
„Alt=Frankfurt' ſicher Erfolg erzielen.
München, 2. Januar. Der Redakteur Morgenſtern (
Sozial=
demokrat) iſt auf den Antrag der Polizeidirektion durch Verfügung
des Miniſters des Innern ausgewieſen worden.
Stuttgart, 2. Januar. Der Mittagskourierzug von Paris
nach Wienentgleiſte bei Eßlingen infolge eines Schienenbruchs.
Der Zugführer iſt tot, verſchiedene Reiſende ſind verletzt. Nähere
Nachrichten'fehlen noch.
Metz, 1. Januar. In den Kirchen des Bistums Metz wurde
heute ein Rundſchreiben des Biſchofs an den Klerus verleſen, in
welchem die Gläubigen aufgefordert werden, für die Herſtellung der
Geſundheit des Kronprinzen zu beten.
Verlin, 2. Jan. Das Weihnachtsgeſchenk des Kaiſers
von Rußland welches dieſer alljährlich unſerem Kaiſer
über=
ſendet, und welches in zwei großen Behältern mit lebenden
Ster=
letts, einer beſonders koſtbaren piſchart, beſteht, iſt am
Neujahrs=
tage in Berlin eingetroffen.
Verlin, 2. Januar. Im königl. Opernhauſe zu Berlin wird im
Februar d. J. Herr Anton Schott ein Gaſtſpiel abſolvieren. Das
urſprünglich für den Dezember beabſichtigte Gaſtſpiel der Frau
Marzella Sembrich nahm am 1. Januar ſeinen Anfang.— Der
frühere Direktor der königl. Oper in Berlin, Herr Ferdinand
v. Strantz, hatte gegen die Redaktion der „Frankfurter Zeitung,
die anläßlich ſeines bekannten Konfliktes mit dem königl. Jutendanten
Herrn Grafen Hochberg gegen denſelben vorgegangen war, den
Klageweg beſchritten, weil die Behauptungen völlig aus der Luft
gegriffen waren. Die „Frankfurter Zeitung; hat mittlerweile in
aller Form wiederrufen.
18
Nr. 2
Bremen, 1. Jan. Der heutige Brand in der alten Börſe
wurde gelöſcht, nachdem der größte Teil des Dachſtuhls durch das
ſchädigt, die darin befindlichen Gemälde, Acten u. ſ. w. wurden
unverſehrt geborgen.
Hamburg, 1. Januar. Die Lagerdorfer Cementfabriken
wurden kürzlich von einem jungen Japaner beſichtigt. Derſelbe Wir wünſchen dem heutigen Griechenvolke Glück dazu, daß es die
fabrikation zu erlernen und iſt mit einer größern Anzahl ſeiner
Landsleute nach Deutſchland gekommen, welche ſich in den
verſchie=
denen Zweigen der Induſtrie ausbilden wollen. Eine Hamburger
Japan beſchäftigt.
Eöslin, 1. Januar. Dem Bäckermeiſter K., der 25 Jahre
hin=
durch die hieſige Garniſon mit trefflichem Kommißbrot verſehen hat,
iſt zür Feier dieſes Jubiläums von ſeinen Freunden ein höchſt
ge=
wichtiger Orden verliehen worden. Derſelbe wiegt einen halben
Zentner und beſteht aus einem lebensgroßen Kommißbrot, von
einem Eichenkranz und einer Widmungsſchleife umgeben, alles aus
ſchön vergoldetem Eiſenguß.
Poſen, 2. Januar. Heute begann vor der zweiten Strafkammer
Slowinski und Genoſſen wegen Teilnahme an geheimen
Verbin=
dungen und Anreizung verſchiedener Klaſſen der Bevölkerung zu
Gewaltthätigkeiten gegen einander (88 128, 129 und 130 des
Straf=
geſetzbuchs). Die Angeklagten ſind meiſt Handwerker polniſcher
Nationalität. Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft wurde die
Oeffent=
lichkeit ausgeſchloſſen. Fur die Verhandlung ſind zwei Wochen in
Ausſicht genommen.
Wien, 2. Januar. Die Kronprinzeſſin Stephanie hat
ſich durch die Berührung des rechten Auges mit einem Brenneiſen
eine Braudwunde zugezogen, die nach dem Gutachten des Profeſſors
Dr. Fuchs indes nur eine leichte iſt und kaum acht Tage zur
Hei=
lung bedürfen wird.
San Remo, 1. Januar. Das Kronprinzenpaar empfing
heute beim Frühſtück die Neujahrswünſche der Familie, des
Hof=
ſtaats und der Aerzte. Unzählige Telegramme und Blumenſpenden
ſind eingegangen. Später brachte die Stadtkapelle eine
Morgen=
muſik. Die hieſigen bürgerlichen und militäriſchen Behörden ſowie
zahlreiche hier weilende Curgäſte ſchrieben ſich in die Beſuchsbücher
ein. Der Präfekt der Provinz ſtattete perſönlich ſeine Glückwünſche ab.
San Remo, 2. Januar. Unter den zahlloſen, aus Deutſchland
eingelaufenen Glückwünſchen und Huldigungstelegrammen von
Ge=
meiden und Korporatiönen gelangte geſtern zuerſt dasjenige
Tele=
gramm in die Hände des Kronprinzen, welches von der
Ge=
meinde Berſtett im Unterelſaß abgeſchickt worden war, um
anzu=
kündigen, daß eine Adreſſe mit der Unterſchrift ſämtlicher
Orts=
bürger unterwegs ſei. Der Kronprinz war ſichtlich erfreut, zuerſt
im neuen Jahre gerade von der Anhänglichkeit der Elſäſſer Kunde
zu erhalten.
Antwerpen, 2. Januar. Das hieſige Alhambratheater
wurde geſtern abend von einer heftigen Feuersbrunſt in Aſche
ge=
legt. Glücklicherweiſe fand keine Vörſtellung ſtatt, der Caſtellan
und ſeine Kinder die ſich im Hauſe befanden, wurden gerettet.
Madrid, 30. Dezember. In Cartagena beging ein Zuſchauer
im Theater Selbſtmord mittelſt einer Dynamitpatrone. Infolge
der Exploſion verlöſchten die Lichter, es entſtand allgemeiner Schrecken,
und dabei wurden mehr als hundert Perſonen verwundet.
Darſtellung des Philoktetes von Sophokles im Königl. Theater
zu Athen. Atheniſche Zeitungen berichten, daß in jüngſter Zeit der
Lehrerverein zu Athen im dortigen Königl. Theater zweimal den
„Philoktetes: von Sophokles nach dem altgriechiſchen Texte
auf=
geführt habe. Die Aufführung des Philoktetes durch die Primaner
des Gymnaſiums zu Darmſtadt, die am 29. Januar 1887 im Großh.
Hoftheater ſtattfand, war in atheniſchen Blättern beſprochen worden
und erregte in Athen den Wunſch, die Darmſtädter Aufführung mit
ihrer muſikaliſchen Begleitung und ihrer autiken Bühneneinrichtung
in Athen zu wiederholen. Profeſſor Galani aus Athen wandte
ſich deshalb an Herrn Gymnaſiallehrer Dr. Bender zu Darmſtadt
mit der Bitte, ihm für die Darſtellung in Athen die muſikaliſche
Begleitung der Chorlieder und der melodramatiſchen Partien des
Philoktetes, die von Herrn Dr. Bender und Gymnaſiallehrer
Dr. Keller in Karlsruhe komponiert war, zu überſenden. Da aber
dieſe Kompoſitionen eine freie deutſche Ueberſetzung zur Unterlage
hatten, ſo komponierte Dr. Bender für die in Athen geplante
Auf=
führung zu den Rhythmen des altgriechiſchen Textes des Philoktetes
eine neue Muſik, über deren Schönheit die atheniſchen Zeitungen
jüngſt begeiſtert Bericht erſtatteten. Die dortigen Aufführungen
des Philoktetes fanden jedesmal vor überfülltem Hauſe ſtatt und
erzielten offenbar eine mächtige tiefgehende Wirkung in den
Neu=
hellenen, die jetzt mit regem Eifer Litteratur und Sprache ihrer
großen Vorfahren unter ſich auferſtehen laſſen. Davon zeugte der
Jubel, der ſich der Zuhörer bei einzelnen patriotiſchen Stellen des
Stücks bemächtigte. Beſonders bei der Stelle des Dramas, wo
Neoptolemos dem Philoktetes ſich mit den Worten zu erkennen
Feuer zerſtoͤrt war. Die Räume darunter ſind dürch Waſſer be= giebt: „Wir ſind Hellenen! und Philoktetes der ſo lange auf der
menſchenleeren Inſel Lemnos keine griechiſche Rede vernommen,
tiefbewegt in die Worte ausbricht: „2 teure Laute! Wonnel Hör
ich endlich doch ein Wort aus ſolchem Munde nach ſo langer Zeit! im Auftrage einer japaniſchen Geſellſchaft die Cement= Auferſtehung der altgriechiſchen Dichtung zu neuem Leben mit
ſolchem Jubel begrüßt. Wenn es gelingt, die Schätze der
alt=
griechiſchen Litteratur und Sprache mehr und mehr in Leben und
Sprache der Neugriechen überzuleiten und die Sprache der alten
Firma iſt zur Beit mit dem Bau einer großen Cementfabrik in Griechen - zunächſt bei den gebildeten Neugriechen - faſt zu
einer lebenden Sprache zu machen, ſo wird dieſer Fortſchritt der
Kultur Griechenlands ein dauernder und hoher Gewinn für die
allgemeine Weiterentwickelung und Vertiefung der menſchlichen
Bil=
dung werden. Sogar moderne Feinde der klaſſiſchen Bildung
wer=
den erfahren, daß die altgriechiſche Sprache nicht dem Untergang
überliefert werden kann, ſondern eine lebende, ewig junge und
verjüngende, ſchöne, tiefſinnige und für den Verkehr im Orient höchſt
wertvolle Sprache iſt. Zu unſerer Freude hören wir, daß die Athener
in ſtand geſetzt ſein möchten, auch noch andere Tragödien des
des Landgerichts die Verhandlung wider den Studenten Bronislaw Sophokles in ähnlicher Weiſe, wie den Philoktetes, auf ihrer Bühne
darzuſtellen.
D. Stg.
C.
GOdeS=Arrzeide.
(77
Heute Nachmittag 3 Uhr entſchlief unſer lieber Gatte,
Vater, Schwiegervater und Großvater
der Großh. Landgerichts=Actuar i. P.
Johannes Schaefer,
im 85ſten Lebensjahre, ſanft nach kurzem Krankenlager.
Darmſtadt=Beſſungen, den 2. Januar 1888.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Dr. Rud. Schaefer, Fabrikaut,
Hermann Schaefor, Amtsrichter.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 5. Januar, um
2 Uhr, auf dem Darmſtädter Friedhof ſtatt.
(78
Lodes=Axrzeige.
(tatt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten widmen wir
hiermit die ſchmerzliche Nachricht, daß unſere liebe Frau,
Mutter, Groß= und Schwiegermutter
Frau Elise Nungesser,
geb. Krug,
heute Morgen 7½ Uhr nach kurzem, aber ſchweren
Leiden ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
im Namen,
der trauernden Hinterbliebenen.
Chr. Nungossor.
Darmſtadt, den 3. Januar 1888.
Die Beerdigung findet Freitag, 6. Januar, Vormittags
10 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Mühlſtr. 9, ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Verluſte unſerer lieben Nichte und Couſine
Fräulein Eva Linle
ſagen wir Allen unſern herzlichſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.