Darmstädter Tagblatt 1888


03. Januar 1888

[  ][ ]

1l.
Co
10D

Abonnementspreis
vierteljührlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Pokämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 5o0 Pf.
vro Quartal incl. Poſtaujſchlag.

151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
nedenangonnanzihnDarnſtadth
von der Expedttion Rheinſt. R 2.
m Beſſungen vonFudt Eßez.
Holſtuze Nr. 19. ſonit Tauswärn

von

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamks und ſämmtlicher Belgrden.

Ne 1.

Dienstag den 3. Januar.

1838.


B e k a n n t n z Hh u n g.
Betreffend: Die Ausführung des Reichsgeſetzes vom 15. Juni 1883 über die Krankenverſicherung der
Arbeiter, hier ſtatutariſche Beſtimmungen für die Gemeinde Ober=Darmſtadt.
Die nachſtehend abgedruckten ſtatutariſchen Beſtimmungen für die Gemeinde Ober=Ramſtadt, bringen -wir hiermit zur
öffentlichen Kenntniß.
Groſsheræoglic
Darmſtadt, den 28. Dezember 1887.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Hlosßisehe
v. Marquard.
ibiehe.
Statutariſche Beſtimmungen für die Gemeinde Ober=RauhAdt. .
Auf Grund des 8 2 des Reichsgeſetzes betreffend die Krankenverſicherung der Arbeiter vom 15. Juni 1885 und mit
Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 24. Dezember 1887 zu Nr. M. J. 29858 wird hier=
mit
das Nachſtehende beſtimmt:
8 1. Die Anwendung der Vorſchriften des 8 1 des Reichsgeſetzes, betreffend die Krankenverſicherung der Arbeiter vom
15. Juni 1883 wird erſtreckt auf die von der Gemeinde Ober=Ramſtadt in dem Gemeindewald beſchäftigten Holzhauer.
8 2. Die 88 49 bis 53 des Reichsgeſetzes vom 15. Juni 1883 über die Verpflichtung der Arbeitgeber zur An= und
Abmeldung, ſowie über die Verpflichung zur Einzahlung der Beiträge finden auf die nach 8 1 dieſer Beſtimmungen ver=
ſicherten
Perſonen Anwendung.
8 3. Die vorſtehenden Vorſchriften treten mit Wirkung vom 21. November 1887, als dem Tage des Beginns der
Holzhauerei in Kraft.
Ober=Ramſtadt, den 28. Dezember 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=Namſtadt.
Schulz.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Uebertritt der Krankenverſicherungspflichtigen von Beſſungen in die Darmſtädter

Orts=Krankenkaſſen.

Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung in gleichem Betreff vom 27. d. Mts. bringen wir nachſtehend die für die
Betheiligten wichtigſten geſetzlichen Beſtimmungen, ſowie die von den einzelnen Kaſſen nach Maßgabe der bezw. Kaſſeſtatuten
getroffenen Einrichtungen zur allgemeinen Kenntniß.
Die Arbeitgeber haben jede von ihnen beſchäftigte verſicherungspflichtige Perſon, welche zur Zeit des Eintritts in die
Beſchäſtigung einer Hülfskaſſe nicht angehört, ſpäteſtens am 3. Tage nach Beginn der Beſchäftigung anzumelden und ſpäteſtens
am 3. Tage nach Beendigung des Arbeitsverhältniſſes wieder abzumelden. Die Anmeldung hat durch den Arheitgeber in
Perſon oder ſchriſtlich mittelſt eines bei der Meldeſtelle unentgeltlich zu beziehenden Formulars (von welchem wir den uns
bekannten Arbeitgebern je 1 Exemplar durch die Schutzmannſchaft haben behändigen laſſen) bei der Meldeſtelle zu erfolgen.
Das Meldebüreau befindet ſich im Stadthaus Gheinſtraße 18. Zimmer Nr. 1). Die Geſchäſtsſtunden ſind auf die Zeit von
9-12 Vormittags und 2-5 Uhr Nachmittags (Samstag Mittag ausgenommen) feſtgeſetzt.
Unterlaſſene rechtzeitige Anmeldung zieht eine gerichtliche Beſtrafung bis zu 20 Mark, die Verpflichtung zur Nachzahlung/
des Beitrags aus eigenen Mitteln und Außerdem die Verpflichtung des Arbeitgebers zum Erſatz aller Aufwendungen, welchel
eine Krankenkaſſe für eine vor der Anmeldung erkrankte Perſon gemacht hat, nach ſich. Die nicht rechtzeitige Abmeldung hath.
außer der Beſtrafung die Verpflichtung zur Weiterzahlung der Beiträge bis zur erfolgten Abmeldung im Gefolge.
Die Arbeitgeber ſind verpflichtet die Beiträge an die beireffende Kaſſe im Voraus einzuzahlen, ſie ſind berechtigh
ihren Arbeitern 23 dieſer Beiträge bei der Lohnzahlung abzuziehen, ſoweit dieſe Beiträge auf die Lohnzahlungsperiode enk
fallen. Das übrige ¼ iſt ſomit von den Arbeitsherren ſelbſt zu tragen. Uebertretungen dieſer Beſtimmungen werden mil
einer Strafe bis zu 300 Mk. geahndet.
Rückſtändige Beiträge werden wie Gemeindeumlagen beigetrieben.

[ ][  ][ ]

2

Nr. 1
Nachſiehend laſſen wir eine Ueberſicht der Verwaltungsorgane ſämmtlicher Ortskrankenkaſſen folgen:

Bezeichnung der Vorſitzende. Des Kaſ enarztes Rechner. Erheber. Kaſſe. Name. Sprechſtunde. 1 Nahrungsmittel=
gewerbe
Bierbrauer L. Heß Dr. Birnbaum Stadthaus,
8-9 Uhr Im. A. Köhler, Carlsfir. 26 Eitemüller. 2 weibl. Beſchäftigungen Verwalter:
Finanzaſſiſtent Koch Dr. Stimmel Weyprechtſtr. 5.
1- 3 Uhr Nm. do. Scheidler. 3 Merkur Kaufmann Egenolf Dr. Maurer Hölgesſtraße 16,
2- 4 Uhr Nm. do. Torge. 4 Fabrikarbeiter Fabrikant Bünte do. do. do. Eitemüller. 5
Metallarbeiter Werkmeiſter Freihaut Dr. von Herff Waldſtraße 21,
12-¼4 Uhr Nm. A. Rady, Eliſabethen=
ſtraße
27 do. Vekleidungshandwerker Schneidermeiſter Dres do. do. do. do. 6 Holzarbeiter Glaſermeiſter Felmer Dr. Habicht Marktplatz 2.
33- 4 Uhr Nm. do. do. 8 Bauhandwerker Weißbinder Erb do. do. do. 9 verſchiedene Gewerbe Färbermeiſter Keller Dr. Birnbaum Stadthaus,
8-9 Uhr Vm. do. Scheidler. Schließlich machen wir noch darauf aufmerkſam, daß ſämmtlid he Kaſſen, mit A Ausnahme derjenigen für r weibliche Be=

ſchäftigungen (Ladnerinnen, Modiſtinnen ꝛc.) auch den Familienangehörigen freie ärztliche Behandlung und Arznei, ſowie ein
Sterbegeld gewähren. Die Arzneilieferung kann jedoch nur auf Anweiſung des betreffenden Kaſſearztes, darf indeſſen in jeder
beliebigen Apotheke, ſelbſtverſtändlich alſo auch bei Herrn Lauer in Beſſungen, erfolgen.
Darmſtadt und Beſſungen, den 30. Dezember 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Ohly.
Berth.
(2

Bekanntmachung.
Die am 29. d. Mts. abgehaltene
Pappelholz=Verſteigerung iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können an der Stadt=
kaſſe
in Empfang genommen werden,
Darmſtadt, den 31. Dezember 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
Ueber den Aufenthalt der nachſtehen=
den
Perſonen wird Auskunft begehrt:
1) J. 398487. Den Schuhmacher
Johann Geiler, geb. am 19. März
1851 in Pölling.
2) N. 121587. Den Hauſirer Hein=
rich
Hager, geb. 18. Okiober 1866 zu
Ingersheim.
3) J. 331487. Den Arbeiter Joſef
Beringer aus Kirdorf.
Frankfurt a. M., den 28. Dezbr. 1887.
Königl. Staatsanwaltſchaft. 4
Steckbrief.
J. 4514187. Gegen den Taglöhner
Friedrich Heinrich Rübfamen, geb.
am 28. Oktober 1858 zu Leun, Kreis
Wetzlar, welcher flüchtig iſt, iſt die Unter=
ſuchungshaft
wegen Diebſtahls i. w. R.
verhängt.
Es wird erſucht, denſelben zu verhaften
und die Unterzeichnete von der erfolgten/
Feſtnahme unverzüglich in Kenntniß zu
etzen.
Frankfurt a. M., 29. Degember 1887.
K. Staatsanwaltſchaft. (5
C.
Neiſepelz, Pelzſtiefel,
und Mütze, o3ars
verkäuflich. Eliſabethenſtr. 52, Comptoir.

M.
zpar-LLrthkuſezugeſungen.
O
C.
In Folge der vertragsgemäß am 1. April 1888 ſtattfindenden Vereinigung
der Beſſunger Gemeinde=Sparkaſſe mit der ſtädtiſchen Sparkaſſe zu Darmſtadt
werden die Statuten der letzteren Kaſſe von genanntem Termine an maßgebend.
Unter Bezugnahme auf 8 19 der Statuten der Beſſunger Sparkaſſe, wonach
Veränderungen des Zinsfußes für die Einlagen drei Monate vorher bekannt zu
machen ſind, bringen wir daher hiermit zur Kenntniß der Einleger, daß in der
Darmſtädter Sparkaſſe
Einlagen bis zu 2000 Mk. einſchließlich mit 3½ pCt., größere aber
nur mit 3 pCt. jährlich verzinſt werden.
Allen Einlegern, welche ſich mit dieſer Verzinſung nicht befriedigt erachten,
kündigen wir hiermit auf Grund des 8 23 der Statuten ihre Einlagedn zur Rück=
zahlung
am 31. März 1888.
Beſſungen, den 29. Dezember 1887.
Der Verwaltungsrath der Spar= und Leihkaſſe.
Berth.
13502
Brkanntmuchung.
Das Brechen, Fahren und Schlagen der zur Unterhaltung der Kreisſtraßen
des Kreiſes Darmſtadt in dem Rechnungsjahr 1888,89 nöthigen Deckſteine ſoll ver=
geben
werden und zwar:
a) Das Brechen auf dem Submiſſionsweg,
b) das Fahren und Schlagen in öffentlicher Verſteigerung.
Die Akkordbedingungen können bei dem Unterzeichneten eingeſehen werden.
Die Gebote auf das Brechen ſind verſiegelt und mit der nöthigen Aufſchrift
verſehen bis längſtens
Samstag den 7. Januar, Vormittags 11 Uhr,
bei der Regiſtratur Großherzoglichen Kreisamts, Neckarſtraße Nr. 3, einzureichen.
Die Verſteigerung des Fahrens und Schlagens ſindet
Montag den 9. Januar, Vormittags 9 Uhr,
in dem Verſteigerungslocal der Gemeinde Beſſungen ſtatt.
Darmſtadt, den 28. Dezember 1887.
J. A.:
[13505
Gehreimer.

Jummi-Wauren-Banar
E.
Hannheim. Es. I.
Proislisten gegen 20 Pfg. Marke. (5334

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weg
39.
[12721

[ ][  ][ ]

Nr. 1
Bekanntmanhung.
Betreffend: Das Militär=Erſatzgeſchäft für 1888, hier die Auf=
ſtellung
der Stammrollen.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Anmeldungen der
Militärpflichtigen zur Stammrolle vom 15. Januar bis 1. Februar l. Js. unter
Vorlage der Geburtsſcheine - mit Ausnahme der hier Geborenen - der betreffenden
Pflichtigen auf unſerem Büreau entgegengenommen werden.
Zur Anmeldung ſind verpflichtet:
1) alle im Jahre 1868 Geborenen,
2) ebenfalls die in den Jahren 1867 und 1866 Geborenen,
3) alle Militärpflichtigen, welche eine endgültige Entſcheidung über ihre
Dienſtpflicht durch die Erſatzbehörden noch nicht erhalten, jedoch in
Beſſungen ihren dauernden Aufenthalt haben.
Militärpflichtige, welche zwar in Beſſungen, jedoch in anderen Kreiſen des
Großherzogthums, überhaupt in Orten des deutſchen Reichs zur Stammrolle einge=
tragen
ſind, können in Beſſungen nicht zur Muſterung zugelaſſen werden, dieſelben
haben ſich bei derjenigen Bürgermeiſterei anzumelden, in welcher ſie ihren dau=
ernden
Aufenthalt haben.
Bezüglich derjenigen Militärpflichtigen, welche von hier abweſend ſind, liegt
deren Eltern, Vormündern, Lehr= Brod= und Fabrikherrn die Anmeldung ob.
Schließlich machen wir noch darauf aufmerkſam, daß diejenigen, welche es
unterlaſſen, ſich zur Stammrolle anzumelden mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark, event.
Haft bis zu 3 Tagen beſtraft werden.
Beſſungen, den 29. Dezember 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(6
Eohte Darmslädtor Hanskohrſohtkaston.
Genau nach Vorſchrift des hieſigen Tiefbauamts.
Den geehrten Bewohnern Darmſtadts und Beſſungens die ergebene Mittheilung,
daß ich in meiner Fabrik die Einrichtung zur Anfertigung von Hauskehrichtkaſten/
getroffen habe und liefere dieſelben zu bedeutend ermäßigten Preiſen.
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Einrichtung zum Verzinken aufmerkſam und halte mich auch in dieſem Fach beſtens
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Vermh. Gams,
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9 Expedition d. Bl.
(13183

Von Großherzoglichem Hauptſteueramt wurde mir der
Verkauf des denaturirten Steinſalz zur Verwendung als Thauſalz
nicht geſtattet, und kann hierzu nur Bade= oder Eisſalz benutzt
werden.
In den nächſten Tagen werde meinen werthen Abnehmer auch
damit dienen können.

EE HGUIdby
Mathildenplatz 1.

68

Goldene
Preis=Medaille

42
GESEIAO18 Ausſtellung London 1885

4 der Internationalen
vorzüglichſte und allgemein beliebte
Erdbeer--Burgunder--Maiser-,Ananas-,Vanille-,
Mhee-, Orangen-, Sherry-, Schlummer- Arae-,
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[11822
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Herren zu haben. Alle Karten ſind ſichtbar zu tragen.
Der Vorstand.

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platz
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Wilh. Hublitz. Kirchſtraße 18.

Koch L. Staehely, Schulſtraße 8.
Jacob Scheid, Kirchſtraße 6.
Carl Stumpf, Kirchſtraße 10.
C. J. Wenz, Eliſabethenſtraße 8.

9Obo
Gbons

1133]

chen

5
.

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keit
, Rauheit im Halſe ꝛc.
Meine nach ärztlicher Vorſchriſt zubereiteten Zwiebel=Bonbons verdienen den
Borzug vor den meiſten anderen Huſtenmitteln, insbeſondere vor den theuren mehr
oder minder werthloſen Shrupen, Pillen ꝛc. und ſind nicht mit geringwerihigen
Fabrikaten zu verwechſeln.
E. Schiirer, Apotheker.
Per Pack 40 Pf. nur zu haben bei Carl Wahinger, Wilhelminenſtr. II.

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8 haus, helle Werkſtattsräume mit
8 Wohnung per Anfang April.
Zu erfragen im Vorderhaus.
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92
[1010
113

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9762) Nieder=Ramſtädterſtr. A1möbl. 3
9765) Ballonplatz 3 ein fein möbl.
Zimmer ſofort zu verm.
11863) Martinſtraße 17, gut möbl.
Zimmer, ſofort beziehbar. Preis 9. M.
11865) Martinſtraße 17, part., zwei
fein möbl. Zimmer, ſep. Eingang.
13451) Marienplatz 7, parterre, ein
ſchönes möbl. Zimmer nach der Straße
gelegen.
13) Eliſabethenſtr. 40 im 1. Stock
Neubau) ein größes, eleg. möbl. Zimmer
ſofort zu vermiethen.
rsrsria.
14) Zwei geübte Spengler
ſofort geſucht.
Bernh. Gans.

15

5

8ioſV
745
850
940
112
128N
129)
22
510
60,
740
812
883
920
1010
18
5 Erſt vo
1888 abu
B
6ch

[ ][  ][ ]

kr.


2
4)
5
15101)
60
720
6 92
5 113s
f22)
2-
215
5 ⁄₈4
50)

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Happen, ſowie Soennecken's Briefordner in allen erſchienenen Ausgaben, wie ſeit
[3520
Jahren, ſtets vorräthig.

Darmstädter
v20
4
Carneval-Gesellschakt.
Die geſtern, Freitag den 30. Dezember d. J3. ein=
4.
berufene General=Verſammlung war leider ſo außeror=
91
che Ha., dentlich ſchwach beſucht, daß die anweſenden Herren des A. M.
4
L..
Comité's aus dieſer paſſiven Haltung der Mitglieder
den Schluß ziehen mußten, daß letztere für das Jahr 1888 auf die Beranſtaltungen
der Carnevals=Vergnügungen verzichten. - In Folge deſſen, ſowie angeſichts der
für derartige Vergnügungen zu ernſten Zeitverhältniſſe wurde beſchloſſen:
Die Carneval=Sitzungen für das Jahr 1888 aus=
zuſetzen
und ſolche
bei hoffentlich günſtigeren/
Verhältuiſſen
erſt 1889 wieder aufzunehmen.
Die bereits eingezahlten Beiträge ſind verzinslich angelegt und kommen den
betreffenden Mitgliedern ſölbſtverſtändlich für 1889 zu gut.
Darmſtadt, den 31. Dezember 1887.
Das 1s8ser Comité
(15
der Darmſtädter Carneval=Geſellſchaft.

4
Horm

49
AAUUkUSARRAUU9

Tüchtige Dreher und ein
per V.
fuor

ſat; çot
für feine Holzgalanteriewaaren finden
dauernde und lohnende Stellung.
Näheres unter N. 1908 durch Rud.
Moſſe, Frankfurt a. M.
(17

Mittwoch den 4. Januar 1888, Abends
E Uhr,
im großen Saale der Brauerei zum

Schützenhof.
A Tagesordnung: 1) Rechnungs=Ablage für 1887.
2) Neuwahl des Comites.
3) Beſchlußfaſſung über das Car=
neval
=Programm in 1888.
Vor und nach der Hauptverſammlung:
TOUCPUL
ausgeführt von der ganzen Capelle des 1. Großh. Heſſ. Garde=Dragoner=
Regiments Nr. 23, unter perſönlicher Leitung ihres Capellmeiſters
Herrn Muſikdirektor Engel.
Die Mitglieder werden gebeten, ſich mit Kappe und Stern zu ſchmücken,
1
letzterer wird ihnen rechtzeitig zugeſtellt werden.
[13455
Das Elfer=Comits des Carneval=Zug=Vereins.
Gelegenheitskauf!
Geſucht eine Wohnung
La. reell alten Nierſteiner Liter ſvon 4-5 Zimmern für eine ruhige Fa=
oder
Fl. 75 Pfg.
verkauft 4 E f milie. Anerbieten bittet man unter L. k.
poſtl. Darmſtadt.
[12489 an die Exped. d. Bl. zu richten.
(16

Horrschaftswohnung
zu miethen geſucht.
Eine Etage von 8 Zim=
mern
und Zubehör oder ein
Haus mit 10-12 bewohn=
baren
Räumen, nebſt Stallg.
und Remiſe, im ſüdlichen
Stadttheil gelegen, für eine
ſeyr ruhige Haushaltung per
April zu miethen geſucht.
Schriftl. Offerten beliebe:
man an Herrn B. L. Trier,
Ludwigsſtraße, zur Weiterbe=
förderung
zu richten.
(18

16
GAUOIIgor
SChöN

iſt angekommen, um radical: Ratten,
Mäuſe, Schwaben, Wanzen ꝛc. unter

Anmeldungen
Garantie zu vertilgen.
nimmt die Exped. d. Bl. entgegen. 19
Wach der am 20. ſtattgehabten Lear==
I( Vorſtellung wurde in der Sperrſitz=/
garderobe links ein Opernglas vertauſcht.
[13571
Umzutauſchen Mühlſtr. 31.
Ein kleineres Wohnhaus
mit Garten wird zu kaufen geſucht.
Offerten an die Expedition d. Bl. abzu=
geben
mit der Bezeichnung L. G. (1340,

[ ][  ][ ]

Nr. 1

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eine Wohnung, 4-5 Piecen nebſt allem Zubehör. Parterre=
Wohnung in der Nähe der Waldſtraße bevorzugt. Offerten mit
Preisang. an Iudw. Kiohler, Waldſtr. 24, 3. Stock, erbeten.

90
Btädkiſche
zparkaſſe.
Die Zinſen von Einlagen des abgelaufenen Jahres können in den Monaten
Januar und Februar 1888 erhoben werden. Die nicht baar erhobenen Zinſen
werden dem Kapital beigeſchrieben. Das Beiſchreiben der Zinſen kann erſt vom
1. März an erfolgen.
Vom 2. bis einſchließlich 15. Januar 1888 ſind die Zahlſtunden an un=
ſerer
Kaſſe:
Vormittags von 9-12 Uhr und
Nachmittags von 2-4 Uhr.
Camstags Nachmittags iſt die Kaſſe geſchloſſen.
Zugleich wird bemerkt, daß in den Nachmittags=Zahlſtunden mit Rückſicht auf
den bedeutenden Andrang des Publikums nur die Auszahlung der Zinſen an
die Einleger ſtattfindet, während alle übrigen Geſchäfte in den Vormittagszahl=
ſtunden
vorzunehmen ſind.
Darmſtadt, den 27. Dezember 1887.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Spar kaſſe.
Bent.
[13544

Grlechische

eingeführt von Fojedr. Carl O0,
Würzburg &a Aünchen.
Unbedingte Bürgſchaft für Reinheit, Echtheit und directen
54
Bezug.
Niederlage in Darmſtadt nur bei
W. Praussel,
M.
11064
Rheinſtrahe.

IlEstrirte Unterhaltungsblätter
zur Complettirung des Jahrgangs 1887 ſind zu 10 Pfennig pro
Exemplar in der Expedition d. Bl. zu beziehen.

Dr. Kochs Fleisch-Pepton.
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event. früher zu vermiethen. Näheres:
durch die Exped. d. Bl.
[21

Wüchtige Colporteure
auf neueſte Druckſchriften, Dilder, Spiegel
Uhren ꝛc. gegen hohe Prov. ſucht
J. Brunner, Buchhandlung und
Abzahlungs=Geſchäft, 13405
Worms a. Rh., Fiſchmarkt 23.

Parquelhoden Nachs 3
leigenes Fabrikat von vorzüglicher
Qualität, in Blechbüchſen ¼ 2½
und 5 Kilo, mit ausführlicher Ge=
brauchsanweiſung
. Depots in allen
größeren Städten Deutſchlands.
Eine 2¼ Kilo=Büchſe M. 5. 5 Kilo=Büchſe M. 10.- franco
jeder Poſtſtation.
Stahlſpähne zum Reinigen der
Böden M. 1. 40 per Kilo, franco bei
5 Kilo.
k. baher.
barharlüd d AIID, Hoflieferanten
München, am Marienplatz.

22) Ein Mädchen von 19 Jahren,
mit guten Zeugniſſen, ſ. Stelle als Kinder=
mädchen
. Frau Holſchuh, Holzſtr. 13.

13353) Ein verheiratheter, zuverläſſiger
Herrschaſtskutscher
(früherer Artilleriſt) ſucht Stelle.
Zu erfragen in der Expedition.

1

13563) Eine mit guten Zeugniſſen ver=
ſehene
Köchin wird ſofort geſucht.
Heidelbergerſtraße 3. III. Stock.
23) Ein braves, älteres
Dienſtmädchen,
welches ſchon in beſſeren Häuſern gedient
hat, wird geſucht. Näheres Expedition.
24)
Geſu cht
ein zweites Müdchen für leichte Haus=
larbeit
ſogleich. Niederramſtädterſtr. 3.
13562) Geſucht zur Aushülfe auf vor=
läufig
einen Monat, zum ſofortigen Dienſt=
antritt
, ein gut empfohlener Herx-
gchaftsdiener
.
Beſſunger Wilhelmſtraße 9.
Exz
25) Geſucht ſofort ein tüchtiges Lauf=
mädchen
oder junge Frau für Vormitt.
Zu erfr. Waldſtraße 49, 2. Stock.

26) Gegen hohen Lohn eine ſaubere
Lauffrau geſucht. Grünerweg 6.
27) Ein gut empfohlener Gärtner
geſucht. Breite Allee 11.
28) Ein Kegeljunge wird geſucht.
ſaſerneſtraße 48.
29) Ein tüchtiger Schreiner geſucht.
Zu erfragen Expedition.

F.
C

in Kind kann mitgeſtillt werden. Zu
erfr. in der Exped. d. Bl.
[30

[ ][  ][ ]

8.
1.

¾l.

8.

50
72½
87
1027
119
244
458
550)
742
110

7

4

76
ſ00
12.

406
809
950
04

E.
6740
54
421,
448
Ehoss

2
5
67en
59
22
5150
00

2
104
12
gol

. zu
a.
ſe.

früne Schnittbohnen
von vorzüglicher Qualität und
delicat im Geſchmack.
AA. EAuutAtAul,
lang= und feinſchnittig, mit Wein=
und Wachholder=Geſchmack.
ſetrocknote Gomüso.
Prinzessbohnen,
Schnittbohnen,
Wachs-Salatbohnen,
Rosenkohl,
Carotten,
Julionne eto.
Wuu. "oool rdohle,
Hoflieferant,
(31
16 Elisabethenstr. 16.

Hoine vampfreimgung
neueſtes Shſtem) für gebr. Bettfedern
und Flaumen halte dem verehrlichen
Publikum von Darmſtadt und Umgebung
beſtens empfohlen. Für neue Hüllen em=
pfehle
Bettdrelle, Barchente u. Feder=
leinen
in beſten Qualitäten billigſt.
I. Böttinger, Mathildenplatz 7.
NB. Die Betten brauchen nicht länger
als von Morgens bis Abends entbehrt zu
werden.
(5522

Nr. 1
In unterzeichnetem Verlage iſt vorrälhig
Darmſtädter Hiſtoriſche

Kleinigkeiten.

236 Heilen großz Oclav. Breis l R. 50 P.
Inhaltsüberſicht: 1) Name der Stadt,
Stadtmauern und Stadthore, Bevölkerung
2) Ein Geſammtbild von Darmſtadt, wie es
war vor 100 Jahren und wie es darin herging.
3) Straßen=Namen und Beleuchtung, die Hanje=
einzelner
Straßen und ihre Beſitzer. 4) Plätze
der Stadt. 5) Kirchen und Kapellen, Geiſtliche,
Confeſſionelles. 6) Das Reſidenzſchloß und ſeine
Umgebung, Namhafte Häuſer.
7) Leben an
Hofe und in der Geſellſchaft. 8) Waſſerverſorgung.
Brunnen und Teche. 9) Ackerbau, Weinbau
und Gartenbau. 10) Gewerbeweſen, Handel und
Reiſeverkehr. 11) Preisverhältniſſe. 12) Juſtiz
und Polizei. 13) Gemeindeverwaltung. 14) Schöne
Künſte, Malerei, Muſik und Theater. 15) Feſt
lichkeiten. 16) Brände. 17) Kriegsnöthen
18) Sagen. 19) Oertlichkeiten bei Darmſtadt.
L. C. Wittich'ſche Zofbuchdruchrrei.

Nachtrag zu den Neujahrs-Entſchuldigungen.
F. Ekert. Frl. Alexandrine Decker. Frau
Oberlandesgerichtsrath v. Heſſe. Prälat Dr.
Habicht. Frl. Charlotte und Sophie Wider.
C. Fiſcher (Hotel Köhler). Frau Carl Flinſch.*
Louis Hiob.k Dr. Löb.* Rechtsanwalt Dr.
Löb.* Ludwig Jungmannk Frau Poſtrath
Müller. Buchhändler A. Pferffer. Rudolf
Ramſpeck und Frau.k Rechnungsrath Wagner.!
Dr. Windhaus und Frau.k Rudolf Wocke
Vremierlieutenant a. D. Walter. Statt Georg
Frank, Rentner, iſt im letzten Verzeichniß zu
leſen Georg Frank, Hofweißbinder.

Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Radv, Eliſabethenſtraße 27.
Der Schnelldampfer Fulda,Kapitän Ringk,
vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher am
21. Dezember von Bremen abgegangen war,
iſt am 31. Dezember wohlbehalten in New=
York angekommen.

32) Befreiung von allem Ungeziefer, wie
Ratten, Mäuſe, Schwaben, Wanzen ꝛc. ſteht
unſern, mit dieſer egyotiſchen Plage= behaf=
teten
Mitbürgern nun bevor. Wie aus einer
Annonce in heutiger Nummer erſichtlich iſt
- wird - Kammerjäger Clem. Schön aus
Duisburg dieſe Bruten dauernd vernichten.
Herr Schön beſitzt über ſeine Wirkſamkeit die
beſten Zeugniſſe, welche in Original bei ihm
eingeſehen werden können, nicht nur von
Privatperſonen, ſondern amtliche von Bürger=
meiſterämtern
, Fabrikanten, größeren Land=
wirthen
ꝛc., u. a. ein Atteſt von der Direktion
des Zoologiſchen Gartens in Düſſeldorf. Herr
Schön iſt dieſerhalb nur zu empfehlen, und
leiſtet vollſtändige Garantie für die Vertilg=
ung
des Ungeziefers. wie auch, daß die An=
wendung
ſeiner Mittel ſchadlosgegen Menſchen
und Haustiere iſt und kein Geruch von den
verendeten Tieren entſteht. Näheres im In=
ſeratentheil
.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 3. Januar.
10. Vorſtellung in d. 5. Abonnementsabteilung
(Rote Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Ein Schritt vom Wege.
Luſtſpiel in 4 Akten von Ernſt Wichert.
Arthur von Schmettwitz,
Gutsbeſitzer
Herr Steude.
Ella, ſeine Frau
Frl. Cramer.
Kurt v. Hagel, deren Bruder Herr Göbel.
Egon, ein Reiſender
Herr Hacker.
Dr. Rathgeber, Badearzt Herr Dalmonico.
Buſch, Badecommiſſarius. Herr Wagner.
Schnepf, Geh. Regiſtrator. Herr Werner.
Clotilde, ſeine Frau
Frl. Berl.
Bertha, ſeine Tochter
Frau Kläger.
Blanknagel, Kaufmann
Herr Knispel.
Roſette Haſenklein, Vor=
ſteherin
e. Damenpenſionats Frl. Schütkh
Peter Schnips, Kellner
Herr Sachs.
Ein Führer
Herr Mickler.
Ein Hirte
Herr Hartig.
Ort der Handlung: Bad Kieferthal im Fürſten=
thum
Sulzingen und Umgegend.
Anfang 7 Uhr. Ende nach ¼10 Uhr.

PA.AAAAAO
Meinen lieben Freunden, Bekannten,
6
Geſchäftsfreunden und Verwandten
4 herzlichſten Rlückwunſch
zum neuen Jahr.
PI1LGII LOIUT,
Zimmermeiſter.
(33

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer empfing am 30. den General
Derenthal von Straßburg und nachmittags den Staatsſekretär
Grafen Herbert Bismarck zu längerem Vortrag. Die Kaiſerin
erteilte den Geſandten Siams, Japans und China's Audienz. Am
31. nahm der Kaiſer den Vortrag des Oberſten v. Brauchtiſch ent=
gegen
, um 4 Uhr erſchien Staatsſekretär Bismarck zum Vortrag.
Die Kaiſerin empfing um 4 Uhr den portugieſiſchen Geſandten be=
hufs
Entgegennahme des Ordens der Empfängnis unſerer lieben
Frauen von Villa Vicoſa-
Der Kaiſer verlieh dem Kronprinzen von Griechenland den
ſchwarzen Adlerorden.
Die Neujahrs=Cour bei den kaiſerlichen Majeſtäten hat am
Neujahrstage in der hergebrachten Weiſe ſtattgefunden, ſo daß zu
erſt die zur Zeit in Berlin anweſenden Mitglieder der königlichen
Familie, hierauf die Hofſtaaten, dann die Staatswürdenträger, die
Generalität ꝛc. zur Beglückwünſchung erſchienen. Den Beſchluß

bildete nachmittags 2 Uhr der feierliche Empfang der Botſchafter
durch den Kaiſer.
Die Teilnahme des deutſchen Volkes an dem Geſchicke ſeines
Kronprinzen hat ſich auch anläßlich des Jahreswechſels wieder
glänzend geäußert. Unzählig ſind die Aeußerungen herzlichſten
Mitgefühles, die aus der Heimat zum Neujahrstage abermals beim
Kronprinzen in San Remo eingelaufen ſind, ganz beſonders ragt
aber die impoſante Kundgebung der Bürgerſchaft Berlins hervor.
Auch in Nürnberg und Köln iſt eine Neujahrs=Glückwunſch=Adreſſe
an den deutſchen Thronfolger und ſeine Gemahlin aufgelegt worden.
Wenn etwas geeignet erſcheint, die Hoffnung auf die Geneſung des
theuren Kranken neu zu beleben, ſo ſind es die fortgeſetzt unge=
wöhnlich
günſtig lautenden Nachrichten, welche jetzt aus San Remo
über das Befinden des Kronprinzen einlaufen und denen zufolge
auch in dem örtlichen Leiden eine weſentliche Beſſerung eingetreten
iſt. Man darf daher wohl erwarten, daß dieſe guten Nachrichten
auch der nicht immer taktvoll geführten Polemik, welche ſich in der
heimiſchen Preſſe über die Fähigkeit des Kronprinzen zur Thron=
folge
erhoben hat, ein Ziel ſetzen werden.
Dem Reichskanzler iſt noch am letzten Tage des alten Jahres
durch den Präſidenten Pape der in erſter Leſung feſtgeſtellte Geſetz=
entwurf
des Bürgerlichen Geſetzbuches überreicht worden.
Die auf Befehl des Czaren dem Reichskanzler zur Prüfung des
Inhalts und des Urſprungs zugegangenen, die bulgariſche Frage
betreffenden gefälſchten Aktenſtücke werden in der Nummer des
Reichsanzeigers: vom 31. Dezember veröffentlicht. Ein anſcheinend
hochoffiziöſes Berliner Telegramm bemerkt hierzu. Wären die
Aenderungen in den fingierten Briefen begründet geweſen, würde
der amtlichen deutſchen Politik der Vorwurf der Duplicität und
der Unehrlichkeit haben gemacht werden können, da die deutſche
Politik das Unternehmen des Coburgers in Bulgarien als den Ver=
trägen
zuwiderlaufend angeſehen hat und noch anſieht.: Sieht
man von der etwas unklaren äußeren Faſſung dieſes Kommuniques
ab, ſo erhellt aus demſelben, daß man deutſcherſeits trotz des pein=
lichen
Zwiſchenfalles mit den gefälſchten Aktenſtücken nach wie vor
zum möglichſten Entgegenkommen gegen Rußland bereit iſt, wie
namentlich der Paſſus über die vertragswidrige Stellung des Co=
burgers
in Bulgarien bekundet.

[ ][  ][ ]

Graf Peter Schuwalow reiſte am 31. abends nach Petersburg
zu rück.
Nach der Kreuz=9tg.; hat Prinz Alexander von Oldenburg
(Kommandeur des ruſſiſchen Geniecorps und Generaladjutant des
Zaren, der ſich zur Zeit in Paris aufhält, den Auftrag über den
Zuſtand der franzöſiſchen Armee auf Grund perſönlicher Erfah=
rungen
und Beobachtungen dem Zaren Bericht zu erſtatten.
Papſt Leo XIII. hat gelegentlich ſeines gegenwärtigen Prieſter=
Jubiläums die ſchon ſignaliſiert geweſene Enchelika an die bayriſchen
Biſchöfe gerichtet. Das päpſtliche Rundſchreiben ſchlägt einen ziem=
lich
ſelbſtbewußten Ton an und behandelt in ſehr beſtimmter Weiſe
die Fragen betreffs der Seminarien, der Ausbildung des Clerus
und der Erziehung der Jugend. Zwar werden die Gläubigen er=
mahnt
, geheimen Geſellſchaften fern zu bleiben und weiſt der Papſt
ferner auf die aus der Einigkeit zwiſchen Kirche und Stuat er=
wachſenen
Vorteile hin, anderſeits fordert er aber auch die Katho=
liken
Bayerns auf, die Rechte der Kirche und des Glaubens
energiſch zu verfechten, und erinnert er an das zwiſchen Bayern und
dem Vatikan abgeſchloſſene Concordat. Zum Schluß bedauert der
Papſt. daß der Staat ſeinen Verpflichtungen nicht ebenſo nach=
gekommen
ſei, wie der heilige Stuhl und ſetzt er ſeine Hoffnung auf
die Weisheit des Prinz=Regenten. Dieſe ſchroffe Schlußwendung
in der päpſtlichen Kundgebung wirkt um ſo überraſchender, als ja
Leo XIII. vor gar nicht ſo langer Zeit ſeine hohe Befriedigung
über die günſtige Lage der katholiſchen Kirche in Bayern aus=
geſprochen
hat und daß ſeitdem eine Veränderung eingetreten ſein
ſollte, muß entſchieden zurückgwieſen werden. Bei der lohalen Hal=
tung
, welche vom Prinzen Luitpold ſeit dem Beginne ſeiner Regent=
ſchaft
dem Vatikan gegenüber beobachtet worden iſt, hätte man wohl
einen freundlicheren Ton in der Eneyelika erwarten können; es wird
ſich wohl bald zeigen, wohin ſie mit ihren befremdlichen Schluß=
worten
zielt.
Wie aus der Capſtadt gemeldet wird, hat die Entdeckung der
Goldfelder den Reichskommiſar Dr. Göring veranlaßt, den Antritt
eines ſchon vorher erbetenen Urlaubs nach Capſtadt zu beſchleunigen.
Ende Oktober iſt er mit den beiden Führern der Goldgräber über
Walfiſchbai in der Capſtadt angelangt; er, um ſich mit der deutſchen
Regierung des Ereigniſſes wegen in Verbindung zu ſetzen, die bei=
den
, um weitere Maßregeln behufs Ausbeutung der Goldfelder zu
treffen. Die Ausführung dieſes Vorhabens iſt ihnen nicht ſchwer
gefallen, führten ſie doch eine Anzahl Erzproben mit ſich, deren
großer Goldgehalt in zuverläſſiger und genauer Weiſe feſtgeſtellt
worden iſt, und ſchon Mitte November haben ſie ſich, mit den er=
ſorderlichen
Gerätſchaften und mit Lebensmitteln für längere Zeit
ausgerüſtet, nach dem Orte ihrer Thätiakeit zurückbegeben. Man
ſieht jetzt mit Spannung der weiteren Entwicklung der Dinge ent=
gegen
. Herr Dr. Göring iſt am 9. November nach Berlin abgereiſt,
um mit der deutſchen Regierung über die Maßregeln und Einrich=
tungen
zu beraten, welche mit der Entdeckung der Goldfelder für
das deutſche Schutzgebiet notwendig geworden ſind. Von der deut=
ſchen
Regierung erwartet man mit Recht, daß ſie bei der bevorſtehen=
den
gänzlichen Umwälzung der Verhältniſſe die durch die Schutz=
herrſchaft
übernommenen Verpflichtungen in einer Weiſe durchführt,
welche den im Lande beſtehenden Intereſſen wirklichen Schutz ge=
währt
und bei den civiſierten Nationen wie bei den Eingeborenen
Achtung einflößt. Ein bloß dem Namen nach beſtehender Schutz
würde auch nicht den geringſten Zweck erfüllen.
Heſterreich=Angarn. Auf dem auswärtigen Amte gab am
31. Dezember der ruſſiſche Botſchafter Lobanow in nichtamtlicher
Form im Geſpräch Verſicherungen über die friedlichen Abſichten
der ruſſiſchen Regierung ab.
Die Wiener Zeitung vom 1. bemerkt zu der Veröffentlichung
der gefälſchten Aktenſtücke durch den deutſchen Reichsanzeiger:: Da=
durch
, daß Kaiſer Alexander ſelbſt zur Aufdeckung der Fälſchungen
mitwirkte, iſt deren Ziel, ihn mit Argwohn oder Mißtrauen gegen
die deutſche Politik zu erfüllen, völlig vereitelt, und hierin liegt
wiederum ein gewichtiges Moment für die Erhaltung des Friedens.
Frankreich. Bei dem Neujahrsempfange des diplomatiſchen
Corps beantwortete Präſident Carnot die Glückwunſch=Anſprache
des Nuntius mit einer Auslaſſung, worin er ſagte: er wünſche
ſehnlichſt, daß dieſes Jahr alle Befürchtungen beſeitigen möge und
daß es uns gelingen möge, die Völker zu beruhigen.
England. Der Standard' ſchließt ſeinen Neujahrsartikel über
die auswärtige Lage folgendermaßen: Sollte unglücklicher Weiſe
der Krieg ausbrechen, ſo wird Enalands Sympathie auf Seite
Oeſterreichs und ſeiner Bundesgenoſſen ſein. England kann auch
niemals ein paſſiver Zeuge eines ruſſiſchen Angriffs auf die Frei=
heiten
Bulgariens oder eines franzöſiſchen Angriffs auf die Einheit
und Unverletzlichkeit Italiens ſein.
Der private engliſche Kolonialbeſitz in Oſtafrika hat mit einem
Schlage eine bedeutſame Erweiterung erfahren. Von der engliſchen
oſtafrikaniſchen Geſellſchaft iſt mit dem Sultan von Hanzibar ein
Vertrag abgeſchloſſen worden, dem zu Folge der Sultan ſeine
Hoheitsrechte auf ein= 350 Kilometer lange Küſtenſtrecke, von der
Jumba=Mündung bis zur deutſchen Kolonie Witu, an die genannte
Geſellſchaft abtritt, auf die Dauer von 50 Jahren.

Nr. 1

Bekgten. Der Brüſſeler=Nord' ſchreibt, wenn verlangt würde,
daß Rußland ſeine Anſprüche in der bulgariſchen Frage formuliere,
ſo ſei zu entgegnen, daß dieſe Anſprüche von lang her bekannt
ſeien. Rußland verlange die Anwendung des Berliner Vertrages,
es könne ihm aber nicht genügen, wenn man ſich platoniſch zu
Gunſten desſelben ausſpreche.
Riederkande. Verſchiedene holländiſche Blätter befürworten leb=
haft
den Eintritt Hollands in die europäiſche Friedensliga.
Itafien. Auf einſtimmigen Antrag der Miniſter iſt der Bürger=
meiſter
von Rom Herzog von Torlonia durch Dekret des Königs
ſeines Poſtens enthoben worden. Als Grund giebt man an, daß
der Bürgermeiſter dem Generalvicar Parocci einen Beſuch abge=
ſtattet
und einen Gegenbeſuch des letzteren empfangen habe, wobei
er den Generalvicar bat, dem Papſte ſeine Glückwünſche zu über=
bringen
.
Durch eine am 31. erfolgte amtliche Veröffentlichung iſt der
Handelvertrag zwiſchen Italien und Oeſterreich=Ungarn mit dem
1. Januar in Kraft geſetzt worden.
Der Papſt empfing in beſonderer Audienz den Grafen v. Brühl=
Pförten, welcher ein eigeahändiges Glückwunſchſchreiben Sr. Maj.
des Kaiſers Wilhelm überreichte.
Alle Meldungen aus Oſtafrika bekunden, daß daſelbſt Italien
vor einem ernſten Colonialkriege ſteht, da der König Johannes von
Abeſſinien nicht nur jede Verſtändigung entſchieden zurückgewieſen,
ſondern ſogar gegen die Italiener die Offenſive ergriffen hat und
jeder Tag kann die Kunde von dem erſten Zuſammenſtoße zwiſchen
dem italieniſchen Expeditionscorps und den Abeſſiniern bringen.
Spanien. Der gegenwärtige Geſandte in Berlin Graf Benomar
iſt zum Botſchafter bei dem deutſchen Reiche ernannt worden.
Rutzſand. Die Neue Zeit vom 2. d. M. ſieht in der Ver=
öffentlichung
der gefälſchten Aktenſtücke durch den Deutſchen Reichs=
anzeiger
und die ſeitens des Reichsanzeigers; gemachten Be=
merkungen
die Wiederherſtellung guter ehrlicher Nachbarbeziehungen
und das erfreuliche Reſultat der Audienz des Fürſten Bismarck bei
dem ruſſiſchen Kaiſer.
Aumänien. Eine Botſchaft des Königs vom 1. ſpricht den
Schluß der parlamentariſchen Seſſion und die Auflöſung der
Deputiertenkammer aus. Die Neuwahlen ſind auf den 4. Februar
d. J. anberaumt und die Kammern ſollen am 19. Februar zuſammen=
treten
.
Herbien. Nachdem Riſtic zurückgetreten, wurde am 1. das neue
Kabinet wie folat gebildet: Oberſt Gruic Vorſitz und Krieg, Oberſt
Franaſſovic Aeußeres, Velimirovie Bauten, Miloslavljevic Inneres,
Wuie Finanzen, Povovic Handel und Gerſchie Juſtiz.

Aus Stadt und Land.

Darmſtadt, 3. Januar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Vremierlieutenant Becker vom 4. Oſtpreußiſchen Grenadier=Regt.
Nr. 5. zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Miniſterial=
präſidenten
Weber, den Hofceremonienmeiſter Geheimerat v. Werner.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sonntag
zur Entgegennahme der Neujahrsgratulationen: Ihre Großh.
Hoheiten die Prinzen Heinrich, Wilhelm und Alexander,
Se. Hoheit den Fürſten Alexander, Prinzen von Battenberg,
und Se. Durchl. den Prinzen Franz Joſeph von Battenberg.
Außerdem empfingen Se. Königl. Hoheit in Gegenwart des
Erbgroßherzogs, K. H.
die General= und Flügeladjutanten, die perſönlichen Adjutanten
der Prinzen des Großh. Hauſes, ſowie den militäriſchen Begleiter
Sr. Königl. Hoheit des Erbgroßherzogs und den Generalmajor
la suite Mootz;
die Oberhof= und Hofchargen, den Oberhofprediger, den Direktor
des Großh. Hoftheaters;
den Kommandeur der Großh. (25.) Diviſion Generallieutenant
v. Wissmann nebſt den Generalen, Brigade= und Regiments= Kom=
mandeuren
der Garniſon Darmſtadt, ſowie den Kommandeur des
Großh. Gendarmeriecorps;
den Staatsminiſter Finger, den Präſidenten des Miniſteriums
der Finanzen Weber, den Präſidenten des Oberkonſiſtoriums Dr.
Goldmann, den Präſidenten des Oberlandesgerichts Görz, den
Präſidenten der Oberrechnungskammer Heß und den Oberbürger=
meiſter
Ohly;
den Königlich Preußiſchen außerordentlichen Geſandten und be=
vollmächtigten
Miniſter Geheimen Legationsrat Dr. Frhrn. von
Thielmann und den Königlich Großbritanniſchen Geſchäftsträger
Hon. Naſſau=Jocelyn;
die Oberförſter der Oberförſtereien Beſſungen und Kranich=
ſtein
.
D. Z.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 15. Dezember
dem Schullehrer Ludwig Karl Göbel zu Dautenheim, im Kreiſe
Alzey, das Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift: Für lang=
jährige
treue Dienſter verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Gerichtsacceſ=
ſiſten
Hermann Freiherrn Schenck zu Schweinsberg zum Hof=
ſunker
ernannt.

[ ][  ][ ]

9
Nr. 1

Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben die Hofgärtner
Noack und Dittmann zu Hofgarten=Inſpektoren, den Kammer=
laquai
Brückmann zum Hofkammerdiener, den Schloßbeſchließer
Treichler zu Schloß Braunshardt zum Schloßverwalter und den
Kanzleiboten, Hoflaquai Kempf zum Kanzleidiener bei dem Hof=
marſchallamt
- ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 1. Januar
dem Direktor des Hoftheaters und der Hofmuſik Theodor Wünzer
das Ritterkreuz 1. Klaſſe des Verdienſt=Ordens Philipps des Groß=
mütigen
verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Dr. Hermann
Sahl dahier zum Vorſtand der Kabinetts=Bibliothek und des
Muſeums mit dem Titel Kabinettsbibliothekar' ernannt.
Wegen des Ablebens Ihrer Hoheit der Herzogin Marie
von Sachſen=Meiningen, geborenen Prinzeſſin von Heſſen, iſt auf
Allerhöchſten Befehl eine Hoftrauer bis zum 9. d. M. einſchließlich
angeordnet worden.
Geſtern nachmittag½2 Uhr fand von dem Großh. Palais
aus eine Schlittenpartie ſtatt, an der ſich Se. Königl. Hoheit der
Großherzog mit Hoher Familie, ſowie zahlreiche Damen und
Herren der Hofgeſellſchaft beteiliaten.
Die Statiſtik der evangeliſchen Kirche für das Jahr 1886 er=
gibt
bezüglich des Kirchenbeſuches für die Superintendentur
Darmſtadt 198. Mainz 258 und Gießen 343 Procent der evangel.
Bevölkerung. Am geringſten beteiligten ſich am Kirchenbeſuch das
Dekanat Offenbach mit 147, Darmſtadt mit 160 und Erbach mit
177 Procent der evangel. Bevölkerung; die größte Beteiligung
zeigten die Dekanate Büdingen mit 375, Lauterbach mit 404 und
Hungen mit 496 Prozent. Das Verhältnis der Kommunikanten
ſtellt ſich bei den 5 größten Städten des Landes wie folgt: Offen=
bach
mit 157 Gießen mit 281, Worms mit 284, Darmſtadt
mit 28.9, Mainz mit 364 Procent der Erwachſenen.
In der geſammten Landeskirche wurden im Jahre 1836 durch
evangel. Geiſtlichen getauft: 19105, konfirmiert: aus rein evangel.
Ehen 12931, aus Miſchehen 758, der Konfirmation wurden entzogen 3.
Beerdigt wurden: Verſtorbene über 6 Jahre mit Begleitung des
Geiſtlichen 8000, ohne ſolche 406. In letzterer Beziehung zeigte
Darmſtadt das weitaus ungünſtigſte Verhältnis, indem auf 646
Beerdigungen mit Geiſtlichen nicht weniger als 130 ohne ſolchen
kamen. Eheſchließungen kamen vor in der Superintendentur
Darmſtadt 2189, wovon 1953 Paare zugleich kirchlich getraut
wurden. Für die Superintendentur Gießen ſtellte ſich das Ver=
hältnis
1674 zu 1659 und für die Superintendentur Mainz 1313
zu 943. Am ungünſtigſten war das Verhältnis im Dekanat Mainz.
wo von 504 Paaren nur 276, und Offenbach, wo von 415 Paaren nur
293 Paare kirchlich getraut wurden. Im Dekanat Darmſtadt wur=
den
von 479 Paaren 419 auch kirchlich getraut.
An Liebesgaben für die geſamte Landeskirche giengen ein:
Für Vereine und Anſtalten chriſtlicher Liebesthätigkeit 92 82261 M.,
an Kollekten 21 008.22 M., an Kirchenopfer für die Armen 28625.72 M.,
an ſonſtigen freiwilligen Leiſtungen für kirchliche Zwecke 5474448 M.
Ferner erfolgten 233 Schenkungen und Vermächtniſſe im Geſamt=
betrag
von 305 279.17 M.
Infolge der Geſetze, betreffend die Fürſorge für die Witwen
und Waiſen der Reichs= und Staatsheamten, ſowie von Angehörigen
des Reichsheeres und der Kaiſerlichen Marine ſind die Bedingungen,
unter welchen die Wohlthaten des Potsdam'ſchen großen Militär=
Waiſenhauſes im allgemeinen bisher verliehen wurden, einer Ab=
änderung
unterworfen worden.
Die Wohlthaten, welche die obige Stiftung bedürftigen, eltern=
loſen
und vaterloſen Soldatenwaiſen, die während des aktiven
Militärdienſtes des Vaters bei preußiſchen oder unter preußiſcher
Militärverwaltung ſtehenden Truppenteilen ehelich geboren ſind,
oder deren Bater als Soldat bei dieſen Truppenteilen geſtorben iſt,
gewährt, beſtehen:
A. in der Aufnahme in eine Erziehungs=Anſtalt.
B. in der Bewilligung eines Pflegegeldes.
A. Aufnahme.
1) Kinder im Alter vom zurückgelegten 6. bis zum 12. Lebens=
jahre
können, wenn ſie ganz geſund ſind, im Militär=Knaben=
Waiſenhauſe zu Potsdam, im Militär=Mädchen=Waiſenhauſe zu
Pretzſch, Kinder katholiſcher Konfeſſion in der katholiſchen Er=
ziehungsanſtalt
Haus Nazareth' in Hörter - untergebracht werden,
ſoweit der Raum und die Mittel es geſtatten.
2) Die Knaben finden zu Oſtern und zu Michaelis, die Mädchen
nur zu Oſtern jeden Jahres Aufnahme.
3) Die Kinder, deren Aufnahme genehmiat worden iſt, werden
zunächſt in die Anwärterliſte eingetragen. Die Auswahl der zu
dem nächſten Termine Aufzunehmenden aus der Zahl der als berech=
tigt
und berückſichtigungswert zu dieſer Wohlthat aufgezeichneten
Kinder erfolgt nach Maßgabe der militäriſchen Verdienſtlichkeit der
Väter und der Bedürftigkeit der Familien, unter Berückſichtigung
des Alters der Kinder und thunlicher Beachtung der Zeit ihrer
Aufzeichnung.
4) Soldatenwaiſen, für welche das geſetzliche Waiſengeld aus
Staats= oder Reichsfonds zahlbar iſt, finden nur unter der Bedin=

gung Aufnahme, daß der Betrag dieſes Waiſengeldes für die Dauer
des Aufenthalts in der Anſtalt von dem auf den Monat der Auf=
nahme
folgenden Monate (in der Regel 1. Mai oder 1. November)
ab als Erziehungsbeitrag an die Haupt=Militär=Waiſenhaus=Kaſſe
in Berlin abgeführt wird.
5) Wenn ſolche Kinder Aufnahme finden, für welche Erziehungs=
gelder
aus dem Reichsinvaliden= oder Kaiſerlichen Dispoſitionsfonds
gezahlt werden, ſo hört dieſe Zahlung an die Mütter bezw. Vor=
münder
ꝛc. ebenfalls mit dem Monat der Aufnahme auf und erfolgt
von da ab an die Haupt=Militär=Waiſenhaus=Kaſſe.
B. Pflegegeld.
1) Das Pflegegeld wird auf jedes dazu angemeldete Kind
wenn die Etatsmittel es geſtatten - von dem Monate ab bewilligt,
in welchem das mit den nötigen Beweisſtücken eingegangene Geſuch
als berückſichtigungswert anerkannt iſt, und bis zum vollendeten
14. Lebensjahre der Kinder oder bis zu ihrer etwaigen Aufnahme
in eine Erziehungsanſtalt gezahlt.
2) Das Pflegegeld erfolgt in beſtimmten Sätzen mit Rückſicht
darauf, ob die Kinder elternlos oder vaterlos ſind, als ein Beitrag
zu den laufenden Koſten für die Ernährung und Bekleidung der
Kinder und daher niemals für eine rückliegende Zeit.
3) Sobald für die Kinder das geſetzliche Waiſengeld oder ein
anderweites Erziehungsgeld aus Staats= oder Reichsfonds bewilligt
wird, hört die Zahlung des etwa bereits angewieſenen Pflegegeldes
für Rechnung des Militär=Waiſenhauſes von dem Monate der
Zahlbarkeit jenes Erziehungsgeldes ab auf.
Mit der Entlaſſung der Waiſen aus den Anſtalten oder mit
dem zurückgelegten 14. Lebensjahre der Kinder hört die Fürſorge
des Waiſenhauſes für dieſelben auf und fällt wieder den Angehörigen
oder der geſetzlich dazu verpflichteten Gemeinde allein zu.
Anmerkung. Lie Anträge auf Unterbringung der Militär=
waiſen
in den Erziehungsanſtalten, oder auf Bewilligung eines
Pflegegeldes ſind an das Direktorium des Potsdamſchen großen
Militär=Waiſenhauſes in Berlin zu richten und dazu in Regel
folgende Schriftſtücke beizubringen:
1) die Militärpapiere des Vaters, aus welchen hervorgehen
muß, wann, wie lange und bei welchen Truppenteilen des ſtehenden
Heeres derſelbe gedient hat, ob derſelbe Feldzüge mitgemacht und
ſich dabei ausgezeichnet bezw. verwundet iſt, oder ob derſelbe als
Invalide anerkannt worden iſt
2) die Sterbeurkunde des Vaters, und wenn auch die Mutter
tot iſt, die Sterbeurkunde der Mutter;
3) die Geburtsſcheine der betreffenden Kinder unter 14 Jahren;
4) ein amtliches Dürftigkeitsatteſt und, wenn für Kinder ver
ſtorbener Kriegsinvaliden, Gendarmen, Wallmeiſter, Zeugfeldwebel
ꝛc. oder für ſolche Soldatenwaiſen, deren Väter als verſorgungs=
berechtigte
Militärs eine Anſtellung im Civildienſte gefunden hatten,
ein Pflegegeld nachgeſucht wird:
5) ein amtlicher Ausweis daß für die Kinder noch kein fort=
laufendes
Erziehungsgeld, bezw. geſetzliches Waiſengeld aus Staats=
oder
Reichsfonds gezahlt wird, die Bewilligung eines ſolchen auch
nicht in Ausſicht ſteht.
Zum Beſten des hieſigen Frauen=Vereins der Guſtav=Adolfs=
Stiſtung und des Evangeliſchen Kirchenbauvereins wird Herr
Superintendent Dr. Sell in den Wochen vor Oſtern eine Reihe
von 6 bis 7 unter einander zuſammenhängenden Vorträgen über
Die Entwickelung des chriſtlichen Geiſtes; halten. Ein
ausführliches Programm über den Inhalt der einzelnen im Feſtſaale
des Gymnaſiums ſtattfindenden Vorträge, ſowie über die Abonne=
mentsbedingungen
wird ſeiner Zeit veröffentlicht werden.
Nach den Beobachtungen des Großh. Kataſteramts zeigte
der Thermograph am 1. Jan. morgens 7 Uhr
1788 C. bei S.=W.
am 2. morgens 7 Uhr - 16500 C. bei S.=O.
Der Verwaltungsrat der ſtädtiſchen Sparkaſſe hat dem nun=
mehr
in den Ruheſtand getretenen Sparkaſſe=Kontroleur Herrn
Ekert bei ſeinem Ausſcheiden aus dem Dienſt am 31. Dezember
des abgelaufenen Jahres, in Anerkennung ſeiner vieljährigen, pflich=
treuen
Dienſte, namentlich mit Rückſicht auf die vieljährige Thätig=
keit
an der Anſtalt vor ſeiner Anſtellung, ein bleibendes Andenken
in Form eines ſilbernen Vokals mit entſprechender Inſchrift überreicht.
Immobilien=Verkäufe. Verkauft wurde das Haus des Herrn
Rentner Moſes Maher, Waldſtraße Nr. 22, an Herrn Kaufmann
Honnet Katzenſtein;
das Wohnhaus des Herrn Architekten
E. Harres, Weyprechtſtraße Nr. 18, ging in anderen Beſitz käuf=
lich
über, ſowie ein Bauplatz in der Hoffmannſtraße an einen Bau=
unternehmer
; ferner wurde in der Schuchardſtraße ein Bauplatz an
einen Geſchäftsmann verkauft, welcher daſelbſt ein 3ſtöckiges elegantes
Haus mit 2 Läden erbauen wird.
Sämtliche Verkäufe wurden
durch den Agenten P. Thüringer abgeſchloſſen. - Da in der
Schuchardſtraße im Frühjahr das ſtädtiſche Elektrizitätswerk mit
ſchöner Fronte erbaut wird, ſo darf man erwarten, daß jetzt die
wenigen noch freien Plätze raſch ebenfalls ihre Liebhaber finden
werden, wozu bereits mehrſeitige Verhandlungen im Gange ſind.
th. Mit Rückſicht auf die ungünſtigen Zeitverhältniſſe und den
Umſtand. daß aus dem äußerſt ſchwachen Beſuch der General
verſammlung der Schluß gezogen werden mußte, daß für carneva=

[ ][  ]

11
Nr.
liſtiſche Beſtrebungen in dieſem Jahre nicht das nötige Intereſſe
vorhanden, beſchloß das Komite der Darmſtädter Karnevalgeſell=
ſchaft
die Sitzungen für das Jahr 1888 ausfallen zu laſſen und die
von den Mitgliedern bereits eingezahlten Beiträge für das nächſte
Jahr in Anrechnung zu bringen.
L. Beſſungen, 2. Januar. Unſer Herr Bürgermeiſter hat in
Gemeinſchaft mit den beiden Bezirks=Vorſitzenden der Armenver=
waltung
und den Armenpflegern geſtern nachmittag die Liſte armer
Kinder aufgeſtellt, welchen aus dem Erlös für Cigarrenab=
ſchnitte
beſcheert werden ſoll. Man einiate ſich auf die Zahl von
30 Kindern und zwar 12 Knaben und 18 Mädchen. Vorzugsweiſe
werden Waiſenkinder berückſichtigt, dann ſolche, denen Vater oder
Mutter verſtorben ſind. Arme Kinder, deren beide Eltern noch
leben, ſollen von der Beſcheerung ausgeſchloſſen ſein. Die Beſchee=
rung
wird Mittwoch den 4. Januar, nachmittags 5 Uhr, auf dem
Rathauſe ſtattfinden und ſind freundliche Geber zu derſelben ein=
geladen
. Es dürfte auf jedes Kind Geſchenke im Wert von etwa
5 M. entfallen.
Offenbach, 2. Januar. Im Winter 1884 kam ein Rotbrüſtchen
an das Fenſter des Herrn Luft Zur Felſenburg, welches ihm gaſt=
lich
geöffnet wurde und dieſe Gaſtfreundſchaft den Winter über
genoß. Seit dieſer Zeit kehrt der Vogel regelmäßig wieder und
hat auch im heurigen kalten Winter am Fenſter vorgeſprochen, und,
nachdem geöffnet wurde, ſein altes Winterquartier bezogen. Munter
bewegt ſich das Tierchen in der Wirtsſtube, holt das ihm in einem
Käfig gereichte Futter und fliegt durch das Fenſter aus und ein.
Im Jahre 1887 gelangten auf dem hieſigen Standesamt
972 Geburten zur Anzeige, Sterbefälle 732, 312 Ehen wurden ge=
ſchloſſen
, ſowie 464 Vaare aufgeboten.
O. 3tg.
Mainz. 30. Dezember. Der am nachmittag des 31. Juli
auf dem Neckarbahnhof in Frankfurt ſtattgehabte Zuſammen=
ſtoß
zweier Perſonenzüge wird demnächſt ſein gerichtliches
Nachſpiel erhalten. Nach einem Gutachten von zwei Sachverſtän=
digen
, einem von der Neckarbahn und einem von der Bebrabahn,
iſt der verhängnisvolle Zuſammenſtoß auf Unvorſichtigkeit des
Maſchnenführers des Ludwigsbahnzuges zurückzuführen und hat
ſich auf Grund dieſes Gutachtens der Maſchinenführer Joſ. Lim=
burg
von hier am 18. Januar vor der Strafkammer in Frankfurt
zu verantworten. Dem Angeſchuldigten ſteht ſeitens ſeiner Vorge=
etzten
das Zeugnis eines äußerſt gewiſſenhaften und nüchternen
Beamten zur Seite.
Nachdem den verurteilten Sozialdemokraten erſt vor=
geſtern
das abweiſende Urteil des Reichsgerichts zugeſtellt wurde,
iſt denſelben bereits geſtern durch die Staatsanwaltſchaft die Auf=
forderung
zugegangen, innerhalb drei Tagen die Strafe anzutreten.
Zwei der Verurteilten haben dieſer Aufforderung bereits Folge ge=
leiſtet
, während von den übrigen drei aus Geſchäfts= und Familien=
verhältniſſen
um Aufſchub der Urteilsvollſtreckung nachgeſucht haben.
.
Mainz, 1. Januar. In der verfloſſenen Shlveſternacht er=
reichte
die Kälte hier in dieſem Winter bis jetzt den höchſten Grad.
Ber vollſtändiger Windſtille zeigte das Thermometer an unge=
chützten
Orten zwiſchen 3 und 4 Uhr morgens eine Kälte von
17 bis 18 Grad Reaumur. Mit faſt unmerklicher Strömung be=
wegen
ſich die Eismaſſen in dem Rhein nur noch ſehr langſam und
haben die den Verkehr zwiſchen hier und Kaſtel vermittelnden
kleinen Trajektboote, die einzigen Fahrzeuge, welche man überhaupt
noch auf dem Strom ſieht, große Anſtrengungen zu machen, um
ſich durch die rieſigen Eisplatten einen Wea zu bahnen. Wenn die
Kälte noch einige Tage anhält, iſt unzweifelhaft eine Stellung des
Rheins zu erwarten. Nach einer heute Morgen hier eingetroffenen
Nachricht ſoll das Eis verfloſſene Nacht ſich an der Loreley ſchon
geſtellt haben
J. Vom Main, 1. Januar. Heute Morgen hat ſich der Main
bei Koſtheim geſtellt. Der ganze kanaliſierte Teil des Mains
von Frankfurt bis an den Ausfluß in den Rhein bildel bereits eine
Eisdecke.
Meiningen, 1. Januar. Die Herzogin=Mutter Marie iſt
heute früh geſtorben.
Bremen, 1. Januar. Heute vormittag um 10 Uhr brach in der
alten Börſe Feuer aus, das noch nicht gelöſcht iſt, aber auf
ſeinen Heerd beſchränkt bleiben dürfte w Das in nächſter Nähe
liegende Rathaus, ſowie die umliegenden Gebäude ſind unverſehrt.
San Remo, 31. Dezember. Heute iſt die Witterung ſonnig und
milder geworden. Der Kronprinz, der geſtern noch in geſchloſſe=
nem
Wagen ausfuhr, machte heute in offenem Wagen eine Spazier=
fahrt
. Sein Befinden iſt gut, die örtlichen Erſcheinungen ſind ver=
hältnismäßig
günſtig.
San hiemo, 2. Januar. Der Kronprinz beging im Familien=
kreiſe
ſehr heiter den Shlveſterabend; Prinz Heinrich und Prin=
zeſſin
Victoria führten vor dem Kronprinzenpaar Kurmärker und
Pikarde= und Ehepantoffelchen' auf. Am Neujahrstag nahm der
Kronprinz die Gratulation der ſtädtiſchen und militäriſchen Behör=
den
entgegen. Maſſenhaft liefen Depeſchen ein; Adreſſen aus allen
Ländern kamen an.
Paris, 31. Dezember. Zufolge aus China hier eingegangener
Nachricht explodierte am 21. Nov. in Amoy eine Pulvermühle

1
mit 40 000 Kilo Pulver. Viele Menſchen wurden getötet und ein
ganzer Stadtteil zerſtört.
New=York, 30. Dezember. Die Delegierten=Konferenz der Be=
amten
der Philadelphia=Reading=Eiſenbahn=Geſellſchaft beſchloß die
Erneuerung des Strikes.

ur

Codes=Arrzeige.

[34

Theilnehmenden die traurige Nachricht, daß heute
Nacht um 3 Uhr
Herr Budolk Wollgang Baltl,
Premierlieutenant a. D.,
nach längerem, ſchwerem Leiden in Folge eines Herzfehlers
im Alter von 36 Jahren, 10 Monaten ſanft verſchie=
den
iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
im Namen der Hinterbliebenen:
die tiefirauernde Wittwe
henriotte Baltz, geborene Lichtenberger.
Darmſtadt, den 1. Januar 1888.
Die Beerdigung findet ſtatt Mittwoch den 4. Januar,
Vormittags 11 Uhr.

Hodes-Auzoigo.
54)
Dem Allmächtigen hat es gefallen, unſer
M. vieljähriges Mitglied, den Premierlieutenant
Rudolk Baltz
4 aus dieſem Leben zu ſich abzurufen.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 4. Januar, Vor=
mittags
11 Uhr, ſtatt, und werden die Kameraden hier=
durch
zu recht zahlreicher Betheiligung eingeladen.
Sammlung um 311 Uhr am Eingang des Darm=
ſtädter
Friedhofs.
Der Vorstand. (35
E
(36
Darrkſegitirg.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Ableben unſerer lieben Mutter und Großmutter ſage herz=
lichen
Dank.
Imr Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Schröder.
5
Dankſagung.
Für die beim Hinſcheiden unſerer geliebten Mutter
Frau Joseſins kakermann Wittnve
empfangenen Beweiſe herzlicher Theilnahme ſagen wir hiermit
unſeren innigſten Dank.
Darmſtadt, 2. Januar 1888.
Die tiefbetrübten Hinterbliebenen.
(38
Darrkſagitntg.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an unſerm
ſchweren Verluſte ſagen wir hiermit unſern innigſten Dank.
Familie Steinins.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.