Aömnementspreis
VierdelEhrſis 1 Mark 50 Pf. inel.
Bringerlohn. Auzwärt werden von
allen Poſtlmtern Beſtellungen
em=
eengenommen zu 1 Marl 5o Pf.
vw Ouartal unck. Doftäüfſchlagz
150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Unrthulluioviuit.
Inſerake
erdenangenommnzin Dermſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12, ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Erpeditionen.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Lreigamts,. des Großh. Polizeiamts und ſmmitlicher Behörden.
Ns 231.
Freitag den 25. November.
Betreffend: Vorſchriften über das Rechnungsweſen der Krankenkaſſen.
Darmſtadt, am 21. November 1887.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Vorſtände der Gemeinde=Krankenverſicherungen und der Orts= und Betriebs=Fabrik=Kranken=
Kaſſen des Kreiſes.
Im Verfolg unſeres Ausſchreibens vom 7. d. Mits. (Amtsblatt Nr. 9 benaͤchrichtigen wir Sie, daß die Formulare für
die von Ihnen zu führenden Bücher, nämlich:
1) Mitgliederverzeichniß, verbunden mit Hebregiſter,
2) Krankenbuch,
3) Einnahme und Ausgabebuch und
4) Vermoͤgensrechnung,
in der Papierhandlung von Heinrich Elbert, Ernſt=Ludwigsſtraße dahier, vorräthig ſind.
Sie wollen ſich bezw. Ihre Rechner ſo zeitig damit verſehen, daß die neue Buchführung am 1. Januar k. J3.
be=
ginnen kann.
v. Marquard.
[12062
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hierdurch zur oͤffentlichen Kenntniß, daß dem Handarbeiter Georg Plauk dahier die Conceſſion als
Dienſt=
mann mit der Nummer 10 ertheilt worden iſt.
Darmſtadt, den 23. November 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
[2063
Edictalladung.
Nachdem wider
Nnſprüche an den unter der Rechts=
2 wohlthat des Inventars erblich
er=
worbenen Nachlaß des Schneiders Jakob
1) den Gardiſt Jakob Wildhirt der 6. Compagnie 1. Großherzoglich Heſſ. Stahl zu Darmſtadt ſind bei Meidung
Infanterie=(Leibgarde=)Regiments Nr. 115, geboren am 17. Dezember 1863 der Nichtberückſichtigung binnen einer
zu Offenbach a. M.
2) den Gardiſt Carl Auguſt Rebell der 7. Compagnie desſelben Regiments,
geb. am 10. Dezember 1864 zu Offenbach a. M., zuletzt anſäſſig in Darmſtadt,
3) den Gardefüſilier Karl Adolf Puſſardin, der 9. Compagnie desſelben
Re=
giments, geboren am 11. Februar 1864 in Grube, Kreis Schleitſtadt, Elſaß, 20745 A. - J. 2658ſ87. Ueber
Woche hier anzumelden.
Größherzögliches Aultsgericht
Darmſtadt l. (12065
4) den Gardefüſilier Georg Huſer der 11. Compagnie desſelben Regiments, den Aufenthalt des Schneiders Michael
geboren am 5. Januar 1866 zu Weißenburg, Elſaß,
Joſ. Mühlmeiſter von Großenbrach
5) den Musketier Karl Auguſt Michel der 5. Compagnie 2. Großherzoglich, wird Auskunſt begehrt.
Heſſ. Infanterie=Regiments (Großherzog) Nr. 116, geboren am 21. Auguſt
B. 21492. J. 318687. Ueber den
1867 zu Wetzlar,
Aufenthült des am 29. Juli 1868 zu
6) den Dragoner Heinrich Bey der 2. Eskadron 2. Großherzoglich Heſſ. Dra= Reith in Baiern geborenen Fahrburſchen
goner=Regiments (Leib=Dragoner=Regiments) Nr. 24, geboren am 21. Februar Franz Witzel wird Auskunft begehrt.
1864 in Oberhofen, Kreis Hagenau, Elſaß,
21512 B. - J. 316287. Ueber
7) den Rekruten Julius=Ernſt Philipp Dreher des 1. Vataillons 1. Groß= den Aufenthält des Auslaufers Joſef
herzoglich Heſſ. Landwehr=Regiments Nr. 115, geboren am 21. Febrüar 1865 Franzel von Wernberg wird Auskunft
in Berlin, zuletzt anſäſſig in Egelsbach, Kreis Offenbach a. M.,
begehrt.
der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, werden dieſelben hiermit aufge=
21660 B. N. 134287. Ueber den
fordert, ſich ſofort bei ihrem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf Aufenthalt des Taglöhners Johann
Montag den 26. März 1888, Vormittags 10 Uhr,
Sendner von Wieſentheid, geboren am
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls 31. Auguſt 1858, wird Auskunſt begehrt.
N. 120787. Ueber
die wider ſie eingeleitete Unterſuchung geſchlöſſen und jeder in eine Geldbuße von
21608 V.
den Aufenthalt des Handelsmanns Allbert
Einhundert und Fünfzig bis Dreitauſend Mark verurtheilt werden wird.
12064 Moſes, geboren am 4. Januar 1859 in
Darmſtadt, den 19. November 1887.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion. Leipzig, wird Auskunft begehrt.
800
J. 3955187. Ueber den Aufenthalt,
des Maurers Hermann Jordan, geb.
den 25. September 1868 zu Neuſtadt bei
Neuhof, Reg.=Bezirk Kaſſel, wird
Aus=
kunft begehrt.
Frankfurt a. M., 22. November 1887.
K. Staatsanwaltſchaft. (2066
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aller Arten im Ganzen und im Ausſchnitt. (1974
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Seidenen Tüchern, Herrenkragen, Hanschetten,
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ſind die beliebteſten, faſt unentbehrlichen Feſtgaben geworden u. erfreuen ſich bei der jugendlichen Leſewelt eines ſo
guten Rufes, daß Tauſende von Wünſchen ſich im Voraus nach ihnen richten. Lediglich dieſer bedeutende
Abſatz=
kreis ermöglicht es, für einen ſo überraſchend billigen Preis ſo viel Mannigfaltiges u. Gutes, ſelbſt
das Vorzüglichſte der Jugendliteratur geben zu können.
Jedes Alter von 2 bis 14 Jahren, Knaben u. Mädchen, wird verſorgt. Die Familie wird der
Unbequemlich=
keit enthoben, ſtets neue Bücher zu hohen Preiſen wählen u. kaufen zu müſen. Denen, welche verſchiedene
Alters=
klaſſen zu beſchenken haben, bietet ſich hier eine gleich vortheilhafte Gelegenheit, da einzelne Werke dieser
Bibliothek fast den Werth der ganzen Sammlung repräsentiren.
Die diesjährige Sammlung, welche nur neue. durch unsere früheron Collectionen noch
nicht verbreitete Bücher enthält, iſt ſo gediegen und vielſeitig, der Bilderſchmuck ſo reich und ſchön, daß
alles bisher Gebotene, ſelbſt die verwöhnteſten Anſprüche übertroffen werden. Aus deren reichhaltigen Inhalt nennen
wir Folgendes:
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der große Kurfürſt” oder „Das deutſche Ritterweſen'; „Die Bremer Stadtmuſikanten; „Rudolf von Habsburg:
„Marco, der Königsſohn:; König und Krouprinz;; „Aus Nettelbeck's Leben;; „Kane, der Nordpolfahrer Das
vierte Gebot; „Die Argonauten, Sagen des klaſſiſchen Alterthumss. „Die Belagerung von Boſton v. Fr. Hoffmann.”
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Quart=Bilderbuch mit vielen bunten Bildern von künſteriſchem Werth u. mit drolligem Tert; oder „Die
frohe Jugendzeit”„Nußknacker's Erlebniſſe; u. A. Ein großes fein colorirtes Thierbilderbuch mit Text oder
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⁄₈
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werden ſämmtliche noch vorräthigen Wegen-Mäntel, Winter-Mäntel,
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12082
ROEAtuberoim.
(Winterhalbjahr 1887-88).
Samstag den 26. November, Abends 8 Uhr:
WWGI6s (önbuh1 ul vadiddu,
unter Leitung des Herrn Hofkapellmeiſters W. do Haan,
und unter gütiger Mitwirkung
des Fräul. Lilli Hitze und des Fräul. Minna Scheid
von hier.
Program m.
1) Das Dörſchen, Männerchor von Schubert; 2) Lieder, geſungen von
Fräul. Scheid, a. „Von ewiger Liebe von Brahms, b. „Morgenlied: von
Eckert; 3) Fantaſie (V.moll) für Clavier von Chopin, vorgetragen von Fräul.
Hitze; 4) Zwei Chöre von Schumann, a. „Der träumende Seei, b. „Die
4 Minneſänger;; 5) Lieder, geſungen von Fräul. Scheid, a.„Vergiß mein
nicht! von Hoffmann, b. „Minnelied: von Wolf; 6) Zwei Chöre, a. „Die
Kapelle; (is-moll) von Kreutzer, b. „Reiterlied von Ortner; 7) Zwei
Solo=
ſtücke für Clavier: a. „Liebeslied aus „Die Walküre von Wagner=Braſſin,
b. „Scherzo brillant- von Wolkenhaupt; 8) Frühlingsnetz für Männerchor
von Goldmark.
Hierauf:
TAHE im grossen Saal.
Zur Theilnahme ſind nur die Mitglieder des Vereins
Ohne Vorzeigung der Karten iſt der Eintritt Fie mand,
berechtigt.
geſtattet.
Der Vorstand.
[2042
Kunſt=Anzeige.
Donnerstag den 1. Dezember: Eröffnung der 3. Gemälde-
Aus-
stellung zu Darmſtadt im Saale des Darmſtädter Hofs. - Alles Nähere
durch die Tages.=Annoncen.
Achtungsvoll
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F. Hüpper.
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Wür Taube u. Schwerhörige.
Eine Perſon, welche durch ein einſaches Miltel von einer 23jährigen Taubheit
geheilt wurde, iſt bereit eine Beſchreibung deſſelben in deutſcher Sprache allen
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Namens des Handelsvereins.
Das Curatorium. (12003
3057
Nr. 231
Das „Illuſtrirte Unterhaltungsblatt” wird von
jetzt bis Weihnachten der Freitagsnummer
unſeres Blattes beigelegt.
Expedition des Jagblatts.
12091) Kehtſtopfleiden können bei der
ge=
ringſten Vernachläſſigung ſehr bedenklich
wer=
den. Man verſäume nicht, bei eingetretenem
12057) Laufdienſt geſucht für eine Reizzuſtande des Kehlkopfs ſofort die Hodener
Mineral=Baſtillen zu gebrauchen, deren
gün=
brave Frau. — Nähere Auskunft
Sand=
ſtigſte Wirkung überall bezeugt wird. Herr
ſtraße 2 im 1. und 2. Stock.
Heinrich Gottinger, Opernſänger in
Würz=
burg, ſchreibt: Der Wahrheit gemäß kann ich
12087) Ein in Handarbeit, Friſiren Ihnen nur bezeugen, daß die Wirkung der
und Hausarbeit gewandtes Mädchen Hodener Mineral=Paſtillen auf den Kehlkopf
ſucht ſofort Stelle. — Auch eine Köchin und die übrigen Halsorgane eine geradezu
ſenſationelle iſt. Einige Paſtillen genügten,
kann nachgewieſen werden. - Franksſum das ſtark belegte Organ zu befreien. Ich
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Leder=
konſervirmittel noch den Vorteil, daß es das
tägliche Glanzwichſen der Stiefel in keiner
Weiſe hindert. Doſe: 25 und 50 Pf. Zu
haben bei:Carl Watzinger, Wilhelminenſtr. 11.
W. Manck, Ballonplatz. A. Cellarius,
Bleich=
ſtraße 53. Ph. Greinert. Carlsſtraße 26. Cl.
Behle, Markt. J. V. Haenzel, Rheinſtr. 37.
Carl Löhr, Promenadeſtraße 2. V.
Heber=
mehl, Eliſabethenſtr. 53. Frau S. Endner,
Soderſtr. 52, und bei Carl Mahr, Traiſa.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 25. November.
6. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Der Hypochonder.
Luſiſpiel in 4 Akten von G. von Moſer.
Perſonen:
Birkenſtock, Rentier . . Herr Werner.
Emma, ſeine Frau
Frl. Berl.
Aſta, ihre Tochter
Frau Kläger.
Sauerbrei, Kaufmann und
Stadtverordneter
Herr Butterweck.
Roſalie, ſeine Frau
Hrl. Schütky.
Klara, deren Tochter
Frl. von Felden.
Arnold Reimann, Baumeiſter Herr Hacker.
Hugo Berger, Agent einer
Lebensverſicherung
Herr Steude.
Vieper, Stadtverordneter Herr Wagner.
Lina, ſeine Frau
Frl. Ethel.
Ballinger,
Herr Knispel.
Karner,
Stadt= Herr Mickler.
Lehmann,
Herr Schimmer.
verordnete
Blechſchmidt,
Bamberger,
Herr Leib
Herr Hartig.
Herr Dalmonico.
Moll, Sanitätsrat
Hauzp., Boie der Stadtb. Herr Sachs.
Frau Balder
Frau Kilian.
Pauline, Dienſtmädchen. . Frl. Beck.
Eine Modiſtin
Frl. Bernhard.
Anfang 1 Uhr. Ende nach ¼10 Uhr.
Sonntag. 27. November.
7. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabteilung.
Blaue Karten gültig.)
Undine.
Romantiſche Zauberoper mit Ballet in
4 Akten von Lortzing.
3058
Nr.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 10. bis 23. November 1887.
Geborene: Am 17. November: Dem Landwirt Georg Ludwig
Wilhelm Maurer, S. Hermann. Am 22.. Dem Feldwebel Heinrich
Friedrich Wagner, T. Anna Mathilde.
Aufgesote: Der Schleifer Friedrich Wilhelm Dietz von
Als=
feld und Anna Barbara Röß aus Zainhammer, Königreich Bahern,
T. des verſtorb. Friſchmeiſters Chriſtoph Röß von da. Der
Fabrik=
arbeiter Wilhelm Schwab dahier und Margaretha Setzer, T. des
Taglöhners Leonhard Setzer zu Steinbach, Kreis Heppenheim.
Der Bäcker Peter Müller von Ober=Ramſtadt und Helene=Caſtritius,
L. des Bäckermeiſters Georg Caſtritus dahier.
Eheſchkietzungen: Am 13. November: Der Steindrucker Johann
Valentin Ludwig Engel, ein Witwer, dahier. mit Suſanna
Ame=
lung von Ginsheim, L. des Bäckermeiſters Gottlieb Amelung daſ.
Heſtorbene: Am 17. November: Die Witwe des Großh.
Förſters Ludwig Karl Auguſt Dornſeiff, Margaretha Suſanna geb.
Winter, 67 J. 6 M. 24 T. alt.
Voliuiſchs Aeberſcht.
7 Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer nahm am 23. die Vorträge
v. Perponchers und Wilmowski's entgegen und empfing ſpäter den
General der Infanterie v. Dannenberg.
Der Reichstag wurde geſtern durch den Staatsſekretär v.
Böt=
ticher eröffnet. Die Thronrede gedenkt des ſchweren Leidens, welches
den Kronprinzen heimgeſucht, und den Kaiſer, ſowie das ihm
ver=
bündete deutſche Volk mit banger Sorge jerfüllt. Der Etat zeige
eine erfreuliche Beſſerung der Finanzlage. Für das nächſte
Finanz=
jahr ſind nach Gegenrechnung der Matrikularbeiträge 50 Milliouen
Ueberſchuß zu erwarten. Die Vorlage wegen des Wegfalls der
Witwen= und Waiſenheiträge der Offiziere und Beamten ſei in
Vor=
bereitung. Ebenſo wird die Vorlage wegen Erhöhung der
Getreide=
zölle dem Reichstage zugehen. Ferner wird die Vorlage, welche die
Landwehr und Landſturm betrifft, eine weſentliche Erhöhung der
Wehrkraft des Reiches herbeiführen. Der Kaiſer hofft, daß der
Geſetzentwurf wegen der Alters= und Invaliden=Verſicherung der
Arbeiter dem Reichstage noch in dieſer Seſſion wird vorgelegt
wer=
den können. Die weitere Ausdehnung der Unfallverſicherung wird
im Auge behalten werden. Der Geſetzentwurf betreffend die
Bil=
dung von Genoſſenſchaften mit beſchränkter Haftpflicht der
Mit=
glieder wird vorgelegt werden, ebenſo ein Geſetzentwurf die Frage
des Verkehrs mit Wein in geſundheitspolizeilicher Hinſicht regeln.
Die Regierungen hoffen, dem Reichstag das Abkommen mit
Oeſter=
reich=Ungarn vorlegen zu können, wonach der beſtehende
Handels=
vertrag mit dem Deutſchen Reich vorläufig verlängert wird. Die
auswärtige Politik des Kaiſers ſei mit Erfolg bemüht, den Frieden
Europas durch die Pflege freundſchaftlicher Beziehungen zu allen
Mächten, durch Verträge und Bündniſſe zu befeſtigen, den
Kriegs=
gefahren vorzubeugen und ungerechten Angriffen gemeinſam
entgegen=
zutreten. Das Deutſche Reich hat keine aggreſſiven Tendenzen,
keine Bedürfniſſe, die durch ſiegreiche Kriege befriedigt werden
könnten. Die unchriſtliche Neigung zu Ueberfällen benachbarter
Völker iſt deutſchem Charakter fremd. Die Verfaſſung und
Heeres=
einrichtungen des Reiches ſind nicht darauf berechnet, den Frieden
der Nachbarn durch willkürliche Angriffe zu ſtören.
Aber in der
Abwehr ſolcher und der Verteidigung unſerer Unabhängigkeit ſind
wir ſtark und wollen mit Gottes Hilfe ſo ſtark werden, daß wir
eder Zeit jeder Gefahr ruhig entgegenſehen können.
In Rückſicht auf die traurigen Umſtände, welche die ſchwere
Erkrankung im königlichen Hauſe hervorgebracht hat, ſoll in dieſem
Winter nach der Beſtimmung des Kaiſers auf alle Hoffeſtlichkeiten
größeren Stils. verzichtet werden. Abgeſehen vom Ordensfeſt dürfte
das Königliche Schloß in dieſem Winter keine größere
Feſtgeſell=
ſchaft ſehen,
Prinz Wilhelm hat während der Anweſenheit des Reichskanzlers
Fürſten Bismarck in Berlin täglich mit demſelben verkehrt. Da
der Prinz darauf gefaßt ſein muß, jeden Augenblick zur Vertretung
des Kaiſers und ſennes erkrankten Vaters in den Staatsgeſchäften
berufen zu werden, ſo iſt es erforderlich, daß er über den Verlauf
der öffentlichen Angelegenheiten genau unterrichtet wird. Der
Prinz ſteht daher mit dem Staatsminiſterium in reger Verbindung.
Zur Zeit iſt er nur mit der Vertretung des Kaiſers und des
Kron=
prinzen nach Außen betraut, da Se. Majeſtät ſich gegenwärtig wie
der einer vollkommenen Geſundheit erfreut, ſo daß er ſich ſeinen
erhabenen Berufspflichten voll und ganz widmen kann. Sollte in
Zukunft eine Vertretung für alle Fälle notwendig werden, ſo würde
dazu eine beſondere vom Staatsminiſterium gegengezeichnete
kaiſer=
liche Willensmeinung erforderlich ſein, wie im Jahre 1878, als der
Kronprinz mit der Leitung der Staatsgeſchäfte betraut wurde. Daß
für die allernächſte Zeit wichtige Ereigniſſe nicht erwartet werden,
ſcheint ſich aus dem Umſtande zu ergeben, daß der Reichskanzler es
nicht für geboten erachtet, in Berlin in der Nähe des Kaiſers zu
verbleiben.
Dem Reichskanzler geht aus San Remo folgendes Schreiben
zur Veröffentlichung zu:
231
Die vielen aus allen Teilen des Deutſchen Reiches und dem
Auslande kommenden Beweiſe von Teilnahme und die zahlreiche
Einſendung von wohlgemeinten Ratſchlägen zur Hebung des Leidens
Sr. Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen haben
Höchſtdenſelben aufs tiefſte gerührt und innig gefreut. Da bei der
überaus großen Zahl der eingehenden Briefe und Telegramme eine
Beantwortung der einzelnen unmöglich iſt, bin ich höchſten Orts
beauftragt, den wärmſten Dank Sr. Kaiſerlichen und Königlichen
Hoheit des Kronprinzen auf dieſem Wege zum Ausdruck zu bringen.
San Remo, den 21. November 1887. Der Hofmarſchall, Graſ
Radolinski.
Im Bezirkstag für Lothringen beantragte das älteſte Mitglied
Ditſch=Finſtingen, der Bezirkstag wolle dem Kaiſer die'ſchmerzliche
Empfindungen ausdrücken, welche die Krankheit des Kronprinzen
im Lande verurſacht, ſowie die Wünſche für die Geneſung des
er=
habenen Kranken ausſprechen. Der Bezirkstag nahm den Antrag
einſtimmig an und übermittelte denſelben telegraphiſch dem Kaiſer.
Die „Kreuzzeitung; fordert von der „Kölniſchen Zeitung”
un=
verzüglich Beweiſe für die Behauptungen in Betreff der Haltung eines
Teils der Hofpartei in Berlin in Sachen der auswärtigen Politik.
Dem Vernehmen nach tritt der deutſche Volkswirtſchaftsrat am
5. Dezember in Berlin zuſammen.
Der Ausſchuß des Central=Verbands deutſcher Induſtrieller
ſetzte eine Kommiſſion von 26 Mitgliedern zur Prüfung und
Be=
gutachtung der Grundzüge der Alters= und Invalidenverſicherung
ein. Die Kommiſſion tritt am 2. Dezember in Berlin zuſammen.
Der geſchäftsführende Ausſchuß des= Verbandes der deutſchen
Berufsgenoſſenſchaften erklärte ſich mit den prinzipiell wichtigen
Punkten und Grundzügen der Alters= und Invalidenverſicherung
für Arbeiter, insbeſondere mit dem Regierungsvorſchlag, die
Be=
rufsgenoſſenſchaft zu Trägern der Verſicherung zu machen,
einver=
ſtanden und beſchloß, einen außerordentlichen
Berufsgenoſſenſchafts=
tag auf den 16. Dezember d. J. nach Berlin einzuberufen.
Am 23. hat ſich in Stuttgart die ſüddeutſche Geſellſchaft für
Koloniſation in Südbraſilien konſtituiert.
Heſterreich=Augarn. Die deutſchen Abgeordneten zum böhmiſchen
Landtag haben am 22. in Prag eine Reſolution beſchloſſen, worin
ſie den Verhandlungen der Landtagsſeſſion fern bleiben zu wollen
erklären, da die Veranlaſſung ihres ſeinerzeitigen Austrittes noch
fortbeſtehe und das deutſche Volk Böhmens durch den Ausgang der
jüngſten Wahlen mit erhebender Einmüthigkeit den Austritt=
ge=
billigt habe.
Frankreich. Präſident Grevy hatte am 22. nach den Beſpreck
ungen mit Briſſon und Leroyer noch verſchiedene
Verhandlunge=
mit Deves, mit dem Senator General Billot, mit Foucher de Careil
und andern Mitgliedern beider Kammern. Am 23. vormittags
konferierte Grevh zwei Stunden hindurch mit Ferry und Raynal,
welche die Anſicht ausſprachen, daß Grevy's Rücktritt zur Löſung
der Kriſis unvermeidlich ſei. Grevy erklärte, er werde ſich
keines=
falls vor gebieteriſchen Forderungen weder der Preſſe noch derjenigen
Perſonen, welche die Kriſe herbeiführten, zurückziehen; er werde nur
abtreten, wenn die Unmöglichkeit zu regieren klar dargetgan ſei.
Ferry und Raynal machten gellend, daß dieſe Unmöglichkeit bereits
bewieſen ſei, da es ſich als unmöglich herausgeſtellt, habe ein
Kabinett zu bilden. Am Nachmittag desſelben Tages hatte Grevy
noch eine lange Unterredung mit Maret, welcher ſich auf Grevys
Bitte unumwunden über die Lage ausſprach und gleichfalls den
Rücktritt des Präſidenten für notwendig erklärte. Grevy entgegnete
es gebe für ſeine Abdankung nur zwei Mittel: entweder das Geſuch
Um Rücktritt des Kabinetts Rouvier abzulehnen und Rouvier mit
der Einberufung des Kongreſſes zu beauftragen oder aber Ribot
oder Goblet zu berufen und dieſen oder jenen mit der Einberufung
des Kongreſſes zu beauftragen. Grevys Rücktritt wird infolge dieſer
Erkläruna für gewiß gehalten; man hofft, daß nun die Kriſis höchſtens
in. zwei Tagen beendigt ſein werde. Im Senate wurde bereits
Grevys Rücktritt als zuverläſſig beſprochen, da Grevy auch gegen
den Präſidenten Leroher geäußert hatte, „er ſei bereit, von der
Re=
gierung zurückzutreten, aber mit Ehre und Würde. Grevy ſagte zu
Maret, „ſein Rücktritt ſei als thatſächlich zu betrachtens.
Die „Agence Havas' beſtätigt, daß Grevy gegen Maret äußerte,
er werde zurücktreten und am 24. Ribot erſuchen, ein Miniſterium
mit dem Auftrage, den Kongreß zuſammen zu berufen, zu bilden,
aber er, Grevy, lehne alle Verantwortlichkeit für innere und aus.
wärtige Verwicklungen ab, die er vorherſehe; er werde dem Lande
durch eine Botſchaft anzeigen, daß ſein Rücktritt nicht aus einem
freiwilligen Entſchluſſe, ſondern nur aus der Unmöglichkeit, zu
regieren, hervorgegangen ſei.
Wie verlautet iſt Ribot bereit mit Goblet und Deves die
Neu=
bildung des Kabinetts zu übernehmen.
Die Debats” ſchreiben, es gezieme ſich, das Reſultat der
Schritte-Grevys behufs= Bildung eines neuen Miniſteriums ohne
zuviel Ungeduld abzuwarten, es würde aber gefährlich ſein, die
Schwere des Zuſtandes der Unſicherheit zu verheimlichen, deſſen
Verlängerung nur die Gelüſte nach einer Dietatur oder nach
Un=
ordnung begünſtige.
Am 21. abends hielten im Cafe americain in Paris auf
Ein=
ladung der Arbeiter=Forderation gegen 180-Stadträte, Pariſer Ab=
Nr. 231
geordnete und Arbeiterführer eine Beratung über die Lage. Nach angekaufte Platz liegt zwar nicht im Mittelpunkt dieſes Bezirks,
kumultuöſen Reden beſchlöß man, die Pariſer Abgeordneten aufzu=l aber er war immerhin der günſtigſte, der im Verhältnis zu den
fordern, keinem Miniſterium ihr Vertrauen zu bewilligen, das nicht vorhaudenen Mitteln zu haben war. Das Beiſpiel der
Martins=
mit Grevhs Abdankung erſcheine, und einen Wachſamkeits= und kirche zeigt, wie ſich die Stadt dann bald auch nach jener Seite
Wohlfahrts=Ausſchuß zu bilden. der aus Abgeordneten, Senatoren/ hin ausdehnen wird.
und Stadträten von Paris und Führern von Arbeitergruppen
be=
ſtehen und den Ereigniſſen folgen ſoll.
vom 23. die Mehrheit beſchloſſen, Karaweloff und Konſorten in Wiesbaden verkauft.- Ferner wurde ein Bauplatz, in der Mathilden=
Anklagezuſtand zu verſetzen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 25 November
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog erteilen Samstag, den
26. d. M., keine Audienzen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben mittelſt
Aller=
höchſter Entſchließung vom 8. d. M. Se. Großh. Hoheit den Prinzen
Alexander von Heſſen und bei Rhein für die Dauer des XXVI.
Landtags zum erſten Präſidenten der erſten Kammer ernannt.
Die erſte Kammer hat geſtern vormittag ihre konſtituierende
Sitzung abgehalten. Der als landesherrlicher Einweiſungs=Kommiſſär
fungierende Geheimerat von Werner konſtatierte, daß die zur
Konſtituierung des Hauſes geſetzlich erforderliche Anzahl von
An=
meldungen eingegangen ſei und verkündigte einige
Entſchuldi=
gungen wegen Fernbleibens von der Sitzung und ferner, daß am
31. Oktober für den verſtorbenen Freiherrn Wambold von
Um=
ſtadt eine Erſatzwahl ſtattgefunden habe und als Mitglied der
Kammer der Oberſtallmeiſter Freiherr von Rabenau gewählt
worden ſei.
Zum erſten Präſidenten der Kammer iſt von Sr. Königl. Hoheit
dem Großherzog Prinz Alexander ernannt worden. Die Wahlen
des zweiten Präſidenten und des erſten Schriftführers erfolgten per
Acclamation, ſie fielen auf den Fürſten zu Iſenburg=Büdingen
und den Grafen Erbach=Schönbera. Zum zweiten Schriftführer
wurde Oberkonſiſtorialpräſident Dr. Goldmann gewählt. — Die
erſte Kammer wird heute mittag 1 Uhr eine weitere Sitzung
ab=
halten.
Kurz nach 12 Uhr erfolgte ſodann auch die Konſtituierung der
zweiten Kammer. Hier fungierten als Einweiſungs=Kommiſſäre
vie Herren Geheimerat Jaup und Miniſterialrat Lotheißen und als
ekretär Regierungsrat Achenbach. Der Namensaufruf ergab, daß
f.- genügende Zahl von Abgeordneten zugegen war. Als älteſtes
Um mermitglied wurde der Abgeordnete Pfannſtiel ermittelt, unter
ſen Präſidium ſich alsdann die Wahlen des erſten und zweiten
Fräſidenten vollzogen. Wie früher wurden Kugler zum erſten
und Wolfskehl zum zweiten Präſidenten mit großer
Majo=
rität gewählt. Als Schriftführer wurden die Herren Arnold
und Heinzerling ebenfalls mit großer Majorität wiedergewählt.
Die Ausſchußwahlen wird das Haus in ſeiner am Samstag
vormittag ſtattfindenden Sitzung vornehmen.
Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters. Sonntag, 27.
November: „Undine: Dienstag, 29. November: „Graf Hammer=
4tein; Donnerstag, 1. Dezember:„ Precioſa”
Die geplante evangel. Kirche im Nordweſtviertel wird zunächſt
der Liebig= und Kahlertſtraße zu ſtehen kommen etwas zurück von
beiden die Länasſeite nach der Kahlert=, die Stirnſeite nach der
Liebigſtraße. Die ſonſt übliche Stellung des Chors nach Oſten iſt
durch die Lage des Baugeländes ausgeſchloſſen. Die Kirche ſoll
650 Sitzplätze enthalten ünd 500 nötigenfalls durch Sitzbänke zu
belegende Stehplätze. Der Sthl des Gebäudes ſoll der gothiſche
werden und haben ſich die Architekturformen der mittelrheiniſchen
Bauzone des 14. Jahrhunderts anzuſchließen. Die Kirche ſoll mit
Rückſicht auf den Koſtenpunkt thunlichſt einfach gehalten, dabei aber
die Möglichkeit ſpäteren Schmucks vorgeſehen werden. Sie ſoll, da
Darmſtaͤdt nur wenige Türme beſitzt, mit einem imponierenden
Glockenturm verſehen werden. Mit Fertigung der Entwürfe und
Leikung der Bauausführung iſt Profeſſor Frhr. v. Schmidt von
München betraut. Derſelbe, ſeit Jahren mit der ſiylgemäßen
Her=
ſtellung der Katharinenkirche in Oppenheim betraut hat nebenher
eine ganze Reihe ſchöner evangeliſcher Kirchen in Rheinheſſen und
Starkenburg (Griesheim) erbaut oder im Bau; er iſt gerade für
ſolche Bauten eine Kraft, wie nicht leicht eine andere zu finden iſt.
Allerdings wird mit dem Bau ſelbſt erſt begonnen werden, wenn
die Mittel hierzu ſoweit vorhanden ſind, um beginnen zu können.
Die Mittel zu beſchaffen iſt Sache des Kirchenbauvereins, der ja
gerade gegründet iſt, um jenen Bau zuwege zu bringen. Es iſt
ſicher zu hoffen, daß. nachdem nunmehr der Plan greifbare Geſtalt
gewonnen hat, das Intereſſe der hieſigen Bevölkerung daran wachſen
und zu einer allſeitigen thatkräftigen Beteiligung veranlaſſen wird.
Entſpricht doch der Bau einem unleugbaren Bedürfnis, dem durch
den dermaligen Gottesdienſt im Armenhaus nur ſehr ungenügend
entſprochen wird; namentlich wenn, wie beabſichtigt, das ganze
Nordweſtviertel, wie dies vor zwei Jahren mit der Martinsgemeinde
geſchah. zu einer ſelbſtändigen Gemeinde erhoben wird.- Vieſer
würde etwa alles zugewieſen, was zwiſchen Frankfurter= und
Pro=
menadeſtraße, bis jenſeits der Main=Neckar=Bahn, liegt. Der jetzt
3059
Immobilien=Verkäufe. Das dreiſtöckige Wohnhaus, Ecke der
Hoch= und Kiesſtraße Nr. 34, Herrn Spezereihändler Georg Späth
Bulgarien. Wie aus Sofia gemeldet wird hat in der Konferenz gehörend, wurde mit Geſchäft an Fräulein Maria Kneipp von
ſtraße liegend, Herrn Miniſterial=Kanzliſten Louis Nick gehörend,
an Herrn Glaſermeiſter Ludwig Stern von hier verkaufk. Beide
Verkäufe wurden durch den Agenten Karl Schnabel abgeſchloſſen.
Volapllk. In der Hauptverſammlungdes
Weltſprach=
vereins legte Herr Prof. Dr. Mehmke in einem längeren, äußerſt
lichtvoll behandelten Vortrage, Zweck und Bedeutung des Volapük
dar. Dasſelbe wurde 1878 von dem ehemaligen Pfarrer J. M.
Schleyer in Konſtanz erfunden und ſoll ein Verſtändigungsmittel
für alle Völker der Erde bilden. Daß das Bedürfnis nach einer
Weltſprache vorliege, beweiſe die ungeheuere Verbreitung von Volapük
in den acht Jahren ſeines Beſtehens. Die Umwälzungen, welche
dieſe zur Erleichterung und Vereinſachung des Weltverkehrs
ge=
machte Erfindung im Leben der Völker mit ſich führen werde, laſſen
ſich vorerſt nur ahnen. Die Frage, warum man keine der
vor=
handenen Sprachen zum Range einer Weltſprache erhoben habe,
beantwortete der Redner damik, daß eben jedes größere Volk ſeine
Sprache zur Herrſchaft erhoben wiſſen wollte und ſodann ſeien die
Naturſprachen auch ſchwerer erlernbar wegen vieler Regeln,
Aus=
nahmen und Abſonderlichkeiten. Hingegen iſt Volapük durch ſeine
einfache, ſinnreiche Grammatik äußerſt leicht erlernbar; man braucht
höchſtens½— der Wörter zu lernen, da man die übrigen ſelbſt
bilden kann. Es iſt ein Irrtum zu glauben, daß die Philologen
durchweg Gegner des Volapük ſeien, ſie ſtehen vielfach ſogar an
der Spißze der Bewegung. und daß man die wiſſenſchaftliche
Be=
rechtigung dem Volapük nicht abſpreche, beweiſe u. a. ein Ausſpruch
des berühmten Sprachforſchers Prof. Max Müller (Vorleſungen
über die Wiſſenſchaft der Sprache, Bd. 2. Holapük kann von allen
Völkern gelernt werden. Eigene Lehr= und Wörterbücher des
Volapük haben bereits Franzoſen, Engländer, Italiener, Spanier,
Portugieſen, Holländer, Dänen, Schweden, Norweger, Ruſſen, Ungarn,
Serben, Böhmen, Türken, Araber. Davon, daß ſich Volapük auch
ſehr gut zum mündlichen Verkehr eigene, hat man ſich auf den
internationalen Volapük=Kongreſſen (Friedrichshafen, Auguſt 84 und
München, Auguſt 875 überzeugt. Die Verhandlungen wurden in
Vp. geführt. Am 15. Januar '87 fand in Paris ein Vy.=Bankett
ſtatt, woran 200 Perſonen teilnahmen: die Unterhaltung, die Reden,
Trinkſprüche alles ging in Vp., auch die Kellner ſprachen Pp.
Darüber, daß Vp. ſehr wohlklingend ſei, herrſcht nur eine Stimme.
Genaue Unterſuchungen hat darüber ein Profeſſor in Agram
an=
geſtellt, er weiſt dem Vp. in dieſer Beziehung gleich die Stelle nach
dem Italieniſchen und dem Kroatiſch=Serbiſchen (der wohlklingendſten
flaviſchen Sprache) an. Das Vh. iſt auch ſchon verbreitet genug,
um dem Einzelnen Nutzen zu bringen, denn kein Land iſt ohne
An=
hänger; die BZahl derſelben wird bereits auf ¼ Million geſchätzt.
In Rußland bringen die höchſten Geſellſchaftskreiſe dem Vp.
Teil=
nahme entgegen; in Schweden iſt der Gewerbe= und
Handwerker=
ſtand ein eifriger Förderer der Weltſprache (in den
Mitglieder=
verzeichniſſen finden ſich Buchbinder, Mechaniker, Zuckerbäcker
Schuh=
macherl. In Spanien befürwortet auch die Geiſtlichkeit ſehr das
Vp. Viele angeſehene Blätter haben Unterrichtsbriefe gebracht, und
die Unterrichtskurſe in Paris und Wien hatten einige Tauſend
Teilnehmer. An den Univerſitäten Madrid und Mexiko werden
Vorleſungen in Vp. gehalten, jetzt auch ſchon in München Dr. Weiß)
und in Darmſtadt Prof. Mehmke). Der Nutzen, den man jetzt
aus dem Volapük ziehen kann, liegt auf der Hand. Mit vielen
ausländiſchen Firmen, namentlich in Frankreich, aber auch mit
Männern und Frauen aller Lebensſtellungen können Briefe in Vp.
gewechſelt werden. Verſchiedene techniſche Zeitſchriften hiben längſt
Briefkaſten in Vp.-errichtet, und daß ſolches ſich auch zu ſtreng
wiſſenſchaftlichem Briefwechſel eigene, hat die Erfahrung gleichfalls
gelehrt. Prof. Lederer in Wien' ſteht im Begriff, mit Erlaubnis
des Kronprinzen von Oeſterreich, deſſen Reiſewerk „Meine
Orient=
reiſe 1882 in Volapük zu überſetzen. Bald wird man ſich auch
auf Reiſen mit Vp. durchhelfen können. Schon jetzt haben viele
Hotels und Geſchäfte Vp. ſprechende Angeſtellte. Am 1. November
ward in Paris ein Vp=Auskunftsbüreau für Fremde eröffnet, und
ähnliches wird in Brüſſel, Bordeaux und La Rochelle geplant.
Sicher werden in den durchgehenden Eiſenbahnzügen bald Schaffner
anzutreffen ſein, welche des Vp. mächtig ſind. Bei Anwendung des
Vp. im telegräphiſchen Verkehr werden, abgeſehen von der
Er=
ſparnis an Geld und Zeit, weit weniger Irrtümer vorkommen.
Prof. Mehmke bezeichnete es als eine Ehrenpflicht für jeden Deutſchen,
die deutſche Erfindung, welche im Auslande Bewunderung und
Be=
geiſterung erregt, verbreiten zu helfen und ſchloß ſeine intereſſante
Darſtellung mit dem Wunſche, es möge ihm gelungen ſein, die
An=
weſenden von dem hervorragend guten Zweck des Vereins und dem
Nutzen, welchen er für ſeine Mitglieder haben wird, zu überzeugen
802
3060
Nr. 231
Heute abend berichtet im Lokal=Gewerbverein Grauerei
Diſchinger, Saalbauſtraße) Herr Prof. Brauer über eine techniſche
Studienreiſe nach England, worauf wir hiermit beſonders
aufmerk=
ſam machen.
k4 Den Freunden des Verfaſſers von Amor im großen
Woog=
wird die Nachricht von Intereſſe ſein, daß der bei Herausgabe des
Schriftchens von dem Verfaſſer gehegte lanfänglich aus Gründen
nicht ausdrücklich kundgegebene) Wunſch, einen Reinertrag der
Kleinkinderbewahranſtalt in der Mauerſtraße zuwenden zu können,
ſich zu ſeiner Freude verwirklicht. Auch alle Freunde dieſer ſo
ſegensreich wirkenden Anſtalt, deren Einnahmen, um die ſtets
wach=
ſenden Ausgaben zu beſtreiten, oft aus dem Kapitalvermögen
er=
gänzt werden müſſen, werden dieſe Mitteilung beifällig bearüßen.
Dem Vernehmen nach wird auch ſchon von einem hieſigen Verein
eine Aufführung des Stückes vorbereitet, von deren Ertrag, dem
Wunſche des Verfaſſers entſprechend, eine Quote der gedachten
Anſtalt zugute kommen dürfte.
N Kleine Mitteilungen. Am Mittwoch abend gegen 11 Uhr
lief ein angeblicher Handelsmann aus Frankfurt bis auf das Hemd
entkleidet in der Bahnhofſtraße herum, wo er durch einen
Schutz=
mann aufgegriffen und in das ſtädtiſche Hoſpital verbracht wurde.
— An demſelben Tage vormittags kurz nach 11 Uhr wurde in der
Heinrichſtraße mittelſt Einſteigens durch ein offenes Fenſter aus
einem Schlafzimmer eine goldene Damenuhr ſowie noch ſonſtige
Schmuckgegenſtände im Geſamtwert von etwa 130 M. entwendet.
L. Beſſungen, 24. November. Gemeinderatsſitzung. Der
auf 5 Uhr anberaumten Sitzung, betr. den Anſchluß der Gemeinde
Beſſungen an Darmſtadt, ging eine Kommiſſionsſitzung voraus,
welcher Se. Excellenz Präſident Dr. Goldmann beiwohnte. Der Saal
iſt überfüllt von Publikum, und auch Darmſtädter, worunter mehrere
Stadtverordneten von da, bemerkten wir unter demſelben. —
Nach=
dem die Sitzung eröffnet, erteilte der Großh. Bürgermeiſter Sr.
Excellenz Herrn Geh. Rat Präſident Dr. Goldmann das Wort und
referierte derſelbe nunmehr in gedrängter Kürze über den von der
Stadtverordneten=Verſammlung unterm 17. ds. Mts. genehmigten
Vertrags=Entwurf; derſelbe empfiehlt Annahme desſelben, jedoch,
nach Beſchluß der Anſchluß=Kommiſſion, Streichung des geſchriebenen
Zuſatzes zu 8 12 des Schlußprotokolls; über die perſonellen Fragen
dürfte Beſchluß in geheimer Sitzung gefaßt werden.
Gemeinderat Mayer verlieſt nun den Vertrag und werden die
88 1 bis 7 ohne alle Debatte angenommen, während zu 8 8 ein
begründeter Antrag von der Anſchluß=Kommiſſion eingebracht und
um Genehmigung erſucht wird. Der Antrag geht dahin, den zu
8 8 zugeſchriebenen Zuſatz betr. Erbauung der Brücke über die
Main=Neckar=Bahn zu ſtreichen Die Gründe, die die Anſchluß=
Kommiſſion bewogen, den Zuſatz zu ſtreichen, erörterte Maher in
ein=
gehender Weiſe. Ebenſo wird der handſchriftliche Zuſatz des
Schluß=
protokolls zum 8 12 geſtrichen. Die Anträge der Commiſſion für
8 8 und 12 werden vom Gemeinderat genehmigt. Zu 8 19Oktroi=,
wird ausdrücklich betont, daß bezüglich Nachverſteuerung von
oktroipflichtigen Gegenſtänden nach dem 1. April 1888 die
größtmög=
lichſte Schonung ſeitens der Stadt Darmſtadt geübt werden möge.
- Alle übrigen Paragraphen werden ohne Anſtand und ohne alle
Bemerkungen vom Gemeinderat genehmigt.
Nunmehr wurde in die geheime Sitzung eingetreten.
J. Mainz, 24. November. In Betreff der
Waſſerverſor=
gung von Mainz haben die Stadtverordneten geſtern abend
be=
ſchloſſen. vorläufig auf die Dauer von 4 Monaten an dem Dr.
Rautert'ſchen Waſſerwerke Pumpverſuche vornehmen zu laſſen, um
ein Urteil über die Leiſtungsfähigkeit des Werkes zu bekommen. Der
hierführ erforderliche Betrag beläuft ſich auf 46280 Mark.
In
gleicher Stadtverordnetenſitzung wurde auch die Wahl der
Theater=
deputation vorgenommen und zwar wurden aus jeder der in der
Stadtverordnetenverſammlung vertretenen politiſchen Parteien je
zwei Mitglieder gewählt.
Ferner wurde eine Kredit von 93000 M.
bewilligt, zum Ankauf eines Geländeſtückes, auf welches ſpäter ein
Iſolierkrankenhaus gebaut werden ſoll
Vom nächſten Monat an erſcheint hier unter dem Titel „Die
Zeitn eine neue politiſche Tageszeitung. Herausgeber iſt der
früher oft genannte demokratiſche Stadtverordnete Harig=Bembe.
8t. Frankfurt, 24. November. Die einzige öffentliche
Veranſtal=
tung am morgigen Buß= und Bettage iſt das Konzert des Cäcilien=
Vereins, welcher Handns „Schöpfung' zur Aufführung bringt.
Donnerstag, den 1. Dezember, findet die zweite humoriſtiſche Reci=
tation des Herrn G. A. Strohecker, des vorzüglichen Beherrſchers
des Frankfurter Dialektes, im Saalbau 7 Uhr abends ſtatt.
Frankfurt, 23. November. In einer hieſigen Familie kam
kürz=
lich zu gleicher Zeit ein freudiges und ein trauriges Ereignis vor.
Während in dem einen Zimmer die Großmutter, in ihrem Seſſel
ruhend, infolge Altersſchwäche, ſanft einſchlief, wurde ihr in dem
daranſtoßenden Zimmer der erſte Urenkel geboren.-Vom 1. Januar
1888 ab werden ſämtliche Güterzüge der Heſſiſchen Ludwigs=
Eiſenbahngeſellſchaft, welche nach Frankfurt fahren, nicht mehr
in dem Bahnhof der Main=Neckar=Bahn einfahren, ſondern in den
Centralbahnhof; nur die Güter der Schnell= oder Verſonenzüge
werden noch in dem Main=Neckar=Bahnhof abgefertigt.
8t. Frankfurt, 23. November. „Dukatenprinz” und „Mizekado”
hielten geſtern abend ſiegreich ihren Einzug im Schauſpielhaus und
ſanden die Operette, ſowohl als wie ganz beſonders die Opern=
Parodie ungemein beifällige Aufnahme.
Berlin, 22. Novbr. Das Kehlkopfleiden des Kronprinzen,
das in unzähligen Artikeln und Abhandlungen leider in allen ſeinen
Einzelnheiten und Stadien täglich dem Publikum erläutert wird, ſo
daß es bald wenig Laien mehr auf dem Gebiete der „Laryngologie”
geben wird, hat eine merkwürdige Erſcheinung zur Folge gehabt.
Seit einigen Tagen ſind hier in Berlin, wie auch anderswo die
Warteſäle der Spezialiſten für Kehlkopfleiden, die Kliniken derſelben
in den Spitälern überfüllt. Die Zahl derjenigen, welche ihren
Kehl=
kopf für erkrankt halten, iſt plötzlich rieſig gewachſen. Die
pſycho=
logiſche Erklärung für dieſe Erſcheinung iſt ſehr einfach.
Unwill=
kürlich konzentrieren ſich die Gedanken jedes einzelnen auf
das=
jenige, was ſein und vieler anderer beſonderes Intereſſe erregt.
Die Krankheit des Kronprinzen, welche gegenwärtig im
Vorder=
grunde des allgemeinen Intereſſes ſteht, veranlaßt ſehr viele, ihrem
Ligenen Kehlkopfe beſondere Beachtung zu ſchenken.
San Remo, 22. November. Obwohl der Regen aufgehört hat,
verhindert das anhaltend feuchtkalte Wetter den Kronprinzen
auszufahren. Das Allgemeinbefinden bleibt vortrefflich; niemand
würde dem Kronprinzen eine Krankheit anſehen. Er ſchläft gut,
ſpricht, wenn auch leiſe, ſo doch ohne Beſchwerde, verbringt den
Tag im Familienkreiſe bei gewohnter Beſchäftigung, läßt ſich
Zei=
tungen vorleſen aber nichts über ſeine Krankheit, ſcherzt wie
ge=
wöhnlich und ſieht der Zukunft nicht ohne Hoffnung mit
Gott=
vertrauen entgegen. Den Winter üher wird er wahrſcheinlich in
San Remo bleiben. Es ſind keinerlei Anzeichen vorhanden, daß die
Tracheotomie ſich in nächſter Zeit als nötig erweiſen würde. Prinz
Heinrich bleibt auf längere, unbeſtimmte Zeit hier.
Brüſſel, 23. November. Geſtern nacht traf hier die Nachricht
ein vom Untergang des großen Dampfers=Blaanderen=, welcher
auf der Fahrt von Banana nach Antwerpen begriffen war. Das
Unglück hat ſich an der franzöſiſchen Küſte ereignet. Näheres iſt
unbekannt. Mehrere Agenten des Congoſtaates befanden ſich an
Bord des Schiffes.
New=York, 2. Nov. Barnums weltberühmte Menagerie
mitſamt dem unſchätzbaren weißen Elephanten aus Birma iſt in der
Nacht vom 20. d. M. zu Bridgeport in Connecticut verbrannt.
Die Menagerie lag dort im Winterquartier, Löwen, Tiger,
Ele=
phanten, Affen, Pferde und Katzen. Das Gebrüll der erſteren weckte
die Wächter; ſechs derſelben verſuchten vergebens das ausgebrochene
Feuer zu löſchen und riſſen dann aus Furcht vor den wütend
ge=
wordenen Tieren aus. 36 Elephanten gelang es. ſich ihrer Ketten
zu entledigen und 30 derſelben entflohen in Geſellſchaft eines Löwen
nach den benachbarten Dörfern, wo ihr Erſcheinen großen Schrecken
verurſachte. Der Löwe ward ſchließlich erſchoſſen, als er ſich eben
zur Verſpeiſung einer von ihm getöteten Kuh niederlegte; von den
Elephanten genießen verſchiedene noch ihre Freiheit. Der Schaden
beträgt 140000 L. Unter den verbrannten Elephanten befindet ſich
Alice, die Gattin des Jumbo, der vor zwei Jahren von einer
Loky=
motive tot gequetſcht wurde. Es heißt, daß Barnums Menagerie
nur zu einem geringen Betrage verſichert war.
Angenehme Ueberraſchung. Im Hotel Milan in Florenz
diente ſeit vielen Jahren ein alter Portier, der im Winter einen
ſchweren Pelz trug, auf den er große Stücke hielt. Vor einigen
Tagen ſtarb der Greis und vermachte ſeinem einzigen Verwandten,
einem Neffen, ſeinen Pelz. Der Erbe war nicht beſonders erfreut
über dieſes Vermächtnis und nahm ziemlich unbefriedigt das defekte
Kleidungsſtück in die Hand. Plötzlich ſpürte er ein Kniſtern wie
von Papier im Pelze: er ſuchte nach und fand in dem Pelze ein
Packet, das 75 Stück Tauſendfrancsbillets enthielt. Der Pelz war
plötzlich ein äußerſt wertvolles Kleidungsſtück geworden.
Tageskalender.
Freitag, 25. Novbr.: Oeffentl. Sitzung der Großh. Handelskammer.
— Verſammlung des Lokalgewerbvereins Darmſtadt in der Brauerei
Diſchinger CTextor).
Hierzu eine Beilage von Chr. Wirthwein u. Cie., Haus= und Küchengeräthe=Magazin, Darmſtadt, Ludwigsplatz 9.
Dus und Berla: L. C. Bitichide Holbusdrd-et. - Nerantwortlick für die Re ackion. Carl Wittih.