Abennement=prei=
Derteirshrſlich 1 Mark 50 Pf. md.
Beingerlohn Auzwärt werden von
allen Poſtimtern Beſtellungen
en=
oyengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
w uenel unck. Pſtaurſihlag
150. Fabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Juhniiltp authgttuuhootatt.
Zaſerale
vendenangenomen: unDernktadt
von der Epedition, Rheinftr. Ae. W,
mBeſſungen von Friede. Bußet,
Holzſtraße Kr. 19. ſowie auzvir
von eallen Aunnonen-Ewedikonen.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N 230.
Donnerstag den 24. November.
1887.
Bekanntmachung.
In Vollziehung des Schuldentilgungsplanes der Stadt Darmſtadt ſind
nach=
ſtehende ſtädtiſche Obligationen auf den Inhaber durch Verlooſung zur
Rück=
zahlung beſtimmt worden:
I. Rückzahlbar am 1. Juni 1888.
Die 4%igen Obligationen:
Lit. D. Serie I. Nr. 161, 193, 442, 678. 832, 852 1000 Mk.
V. II. 89, 592, 796, 824, 980 500 Mk.
V. „ III. „ 9, 205, 355, 498, 696, 745 200 Mk.
II. Rückzahlbar am 1. Juli 1888.
Die 3½oigen Obligationen.
Lit. A. Nr. 90, 191, 260, 269, 30, 361, 388 1000 fl. 1714 Ml. 29 Pf)
„ B. „ 91, 94, 172, 190, 194, 270, 362, 377, 388, 399 500 fl.
1857 Mk. 14 Pfg.
C. „ 38. 9, 10l, 162, 178. 196. All, 250, 269 292, 400, 416
469 200 fl. (342 Mk. 86 Pf.)
Die 3½öigen Gaswerks=Obligationen:
Lit. B. Nr. 11, 34, 39, 80, 98, 143, 153, 186, 208, 246, 266, 381, 408,
415, 416, 421 428 Mk. 57 Pf.
III. Rückzahlbar am 1. Oktober 1888.
Die 4oigen Obligationen:
Lit. E. Nr. 30. 43, 51, 64, 154. 186, 188, 261, 280, 299 500 fl.
(857 Mk. 14 Pfg.
„ F. „ 316 200 fl. (342 Mk. 86 Pf.)
Die 4oigen Gaswerks=Obligationen:
Lit. A. Nr. 626, 636, 672, 759, 921, 1200, 1228, 1240 200 Mk.
Die Rückzahlung erfolgt bei unſerer Stadtkaſſe und unſerer Gaswerkskaſſe,
für die Obligationen des Anlehens Lit. V., außerdem bei den Niederlaſſungen der
Bank für Handel und Induſtrie zu Darmſtadt, Berlin und Frankfurt a. M., für
die Gaswerks=Obligationen Lit A. außer den genannten ſtädtiſchen Kaſſen bei dem
Bankhauſe Ferdinand Sander zu Darmſtadt und Frankfurt a. M.
Die Verzinſung der Obligationen hort mit den oben angegebenen
Verſall=
terminen auf.
Darmſtadt, den 22. November 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
G2011
Behanntmuchung.
Das Schulgeld für das Großherzogliche Reolgymnaſium, die Realſchule und
deren Vorſchule, Victoriaſchule und die beiden Mittelſchulen pro IV. Quartal 1887.
iſt bei Vermeidung der Mahnung längſtens bis zum 1. nächſten Monats an
den Wochentagen Vormittags von 8-12 Uhr bei der Stadtkaſſe zu entrichten.
Darmſtadt, den 23. November 1887.
Die Stadtkaſſe:
Kriegk.
[2012
2155l B. J. 206187. Ueber den
Aufenthalt des Schuhmachers Adam
Schrieder von Wäſſerndorf, geboren am
22. Auguſt 1860, wird Auskunft begehrt.
21274 A. - J. 3758187. Ueber
den Aufenthalt der Arbeiterin Katharine
Kaſſel, geb. Ernſt von Frieſenheim, geb.
12. Januar 1855, wird Auskunft
be=
gehrt.
Frankfurt a. M. 21. November 1887.
K. Staatsanwaltſchaft. 12013
Wiemer
RGShumn
aus der
Kaiſerl. königl. priv.
Eben=
furter Dampfmühle.
Feimstes
2 hochfeine Sorten,
unübertroffen in feiner Backart.
G. P PolD,
Bleichſtraße. 112014
Prima neue
Dampfäpfel
eingetroffen.
Carl Watzinger,
Wilhelminenſtraße I1.111925
3040
Nr. 230
Bichwurz. und Fartoffel Der.
keigerung zu Gherſtadt.
Freitag den 25. November l. J., von Vormittags 10 Uhr an,
werden in der un eren Wieſenmühle bei Eberſtadt zu dem Nachlaſſe der Johannes
Wiemer ll. Wittwe, circa 350 Centner Dickwurz und circa 60 Mälter
Kar=
toffeln partieweiſe gegen baare Zahlung verſteigert.
Eherſtadt, den 22. November 1887.
J. A.:
Großherzogliches Ortsgericht Eberſtadt.
Müller.
12015
en
AA. SGIaGIO,
weiße und farbige Flanelle, für Röcke und Unterkleider,
Futterlamas in allen Farben,
Baumvohſlanelle, einfarbige und bedruckte.
Barchende, Flockpiauses.
Große Auswahl und billigſte Preiſe.
W.
Borbemſch,
22 Ernſt=Ludwigsſtraße 22,
(12016
nahe dem Ludwigsplatz.
4
AAIIO½
6
fein blam Java, großbohnig und edel, zu dem
ſtaunenswerth billigen Preiſe von
E
H
M. L.20 PerNo. L
empfehlen
Carl Diehm & Co.
Haffee-Amport.
11961
Größte Kbilligſte Bezugsquelle
Carlsſtr. 7, gegenüber d. Gymnaſium,
„
von F. W. Sohlüter.
Großartiges Lager in Regenſchirmen
aller Art, als: Garantie=Seide, eugl. u. deutſche
Gloria, Perfectom, Halbſeide, Zanella. Kinder=
Bſchirme in jedem Stoff. Erſtaunlich bill. Preiſe.
Eignes Fabrikat. Ueberziehen u. Reparatur.
an jedem Tag. Von 6 M. an hat jeder Schirm
4.
Patent=Hohlgeſtell, bei Kinderſchirmen v. 4 M. an.
6
Kirchſtraße
R. Rohrer, Vorm. J. B. Dilgor,
8,
empfiehlt ſich in allen Arten Schwarzwälder Uhren, ſowie gewöhnliche Taſchen=
Uhren für den billigſten Preis. Reparatur wird aufs Sorgfältigſte ausgeführt.
R½
C. Naumann's H.
Kohlen= und Holzhandlung,
Comptoir: Carlsſtraße 45,
Lager: Heſſ. Ludwigs=Bahn,
liefert:
Ia. Ruhr. Fettſchrot, Stückohlen,
Nußkohlen Iu. II, Schmiedekohlen,
Coaks, Anthracitkohlen und
Briquettes,
Buchen-, Tannen- und
Abfallkolz. (11765
Friſche
Bleichſtraße.
per Pfund 25 Pfg.,
Vral-Caviar
Oller=
Dolicatess-Häringe,
feinſt marinirt,
ſoeben eingetroffen.
G. P. Polh,
⁄
Feinste
Spirituosen:
Batavia-Arac,
Handarin-Arac,
Jamaica-Rum,
Schwarzwälder Kirschgeist,
Französischer und
Deutscher Cognac,
Verschiedene Liqueare,
Hochfeine Pansch-Essenzen.
Alles in vorzüglichſten Qualitäten
empfiehlt
Friedr. Schaefer,
Grossh. Hoſlisferant. 12018
Nicht zu überſehen!
on heute an verkaufe ich nur
A Prima Qual. Rindfleiſch
per Pfd. 50 Pf.,
Prima Qual. Kalbfleiſch
per Pfd. 50 Pf.,
Lenden im Ausſchnitt.
LCopold Fauly.
Saalbauſtr. 28. (11934
12
iese”
Nr. 236
S*
WETB-
H.
2
58
3 2
½
2⁄
148
Lo
3
3½
„
St
2)
½ 2
Prois-Liste. Per Paar Schwarze Glacs, Damen, 2 Knopflänge,
M. 1. 80. Schwarze Glacé. Damen, 3 Enopflänge,
„ 2.40. Sohnarzs Glacs, Damen, 4 Knopflänge,
„ 3. 50. Schwarze Glacé, Damen 6 Enopflänge,
„ 3. 50. Woisse Glacé, Damen. 2 Enopflänge,
„ 1. 40. Woisse Glacs, Damen, 4 Knopflänge,
„ 1. 80. Woisse Glacs, Damen, 6 Enopflänge,
„ 2. 75. Parbige Glacs, Damen 3 Knopflänge,
„ 1. 50. Parbige Glacs, Damen, 4 Enopfläuge,
„ 1. 90. Farbige Castor, Damen, 3 Knopflänge,
„ 1. 50. Parbige Castor, Herren, „ 1. 50. Farbige, Wildleder, Herren, „ 2. 40. Parbige Glacs, Herren, „ 2. 40. Schwarzs Glacs, Herren, „ 2.40. Woisse Glädé, Herren, „ 2.. Vornügl., prämiirtos Fabrilat.
S
6
2
C.
H. STAUETU.
[1696
W
Wetterauer und ſelbſtgemäſtete
Gänſe,
Welſchhahnen und Hühner, franz., ital.
und deutſche Poularden, Enten, Hahnen/
Tauben,
empfiehlt in groͤßter Auswahl zu den billigſten Preiſen
H. Arhuumm,
Wildpret= und Geflügel=Handlung,
[11976
Schulſtraße 16.
zu Weihnachts=Buckereien
empfehle:
Kunstmohl der Mehl= und
Brod=
fabrik in Hauſen, in plombirten ¹ ⁄
Säckchen, ſowie offen, billigſt.
Maiserauszug vorzüglicher
Back=
art, bei Abnahme von 10 Pfund
M. 1.90,
Selbstgestossene Raifinade,
10 Pfund per M. 2. 90,
güsse und bittere Mandeln,
ganz und gemahlen,
Maselnüsse, gekernt und gemahlen,
Ceylon-Eimmet, ganz u. gemahlen,
Nelken; gemahlen,
Rosinen, Coriuthen und
Sultauinen,
Hessina-Citronen,
Vanille, feinſt eryſtalliſirt,
Colonlal-Parin, Anis, beleſen,
Pottasche, Ammonium,
Honig, Backoblaten,
Streuzucker, Sandel,
Maizena,
Fuderzucher,
Crystallzucher ete.
3041
Schwerſte reinwollene
RRUANdN
in prachtvollen, dunklen Muſtern
M. 1.80.
ReStO
in farbigen und ſchwarzen
Kleiderſtoffen
von 1 bis 10 Meter zu jedem
Preis.
E0rUder „8U,
Ludwigsplatz.
112019
Triſche
frischer Pariser
ROPſatdl.
WIf. Co0 Ra6ſl.,
Hoflieferant,
(12020
16 Eliſabethenſtraße 16.
Pilsmer.
Lagerbier aus dem Bürgerlichen
Bräuhaus,
Culmbacher Exporthier aus der
1. Actien=Brauerei,
Hünchener Exporthior
von G. Pſchorr,
empfiehlt in ½ und ⁄ Flaſchen, ſowie
in Gebinden
Cerl Will,
Ernſt=Ludwigsſtr. 7. 111767
Aechten Borger
uoſlGndLC0OIUTan
in Flaſchen und offen.
Aechten Loſoden-
Vorsch Joberthran
empfiehlt
NCarl Walziger
Wilhelminenſtr. II. I1a
Täglich frische Pressheſe.
Holz= und Blechformen werden verliehen.
[1719
Hürnberger Jobkuchen von Häborloin.
Hmanuet Fuld.
3042
Nr. 230
ho=
RUSL IGIIOd.
erscheint tä gl1ch (yöchentlich 6 mal).
Aonnouent 1 Mavls - pro gurlal.
Die „Rerliner Abendpogte ist ohne politisehen Parteistandpunkt
eine Beitung der Thatsnchen.- Rasche, sachliche
Berleht-
erstaltung auf allen Gebieten des täglichen Lebens - Handels- und
Börsenberichte. - Die preuss. Lotterielisten um Tage der Aiehung.
Im Feuilleton beginnt am 1. Den.: „Der Alpéi von Erich v. Lippo.
Dieser Roman bietet in fesselnder Sprache ein echtes Lobensbild
bäuerlicher und aristokratischer Kreise.
Probo-Abonnoment
für don Honat Donomber
34 Pfeumigo.
Nur bei Postanstalten zu abonniren.
Berlin Sw. Vorlag der „Berliner Abendposta. I1949
AEESSUIOUN. E
Geschäſtsverlegung und Empfehlung.
Einem geehrten Publikum von hier und Umgegend zeige ich hiermit ergebenſt
an, daß ich mein ſeitheriges Geſchäft von Kirchſtraße 29 nach Herdwegſtraße 1
verlegt habe. — Um allen Anſprüchen gerecht zu werden, habe ich mein Lager in
Tuch und Buckskins von M. 2.50 per Mtr. an, ſowie in allen Sorten Wolle,
Durch
Leinen, Baumwolle, Kurz= und Weißwaaren bedeutend vergrößert.
eigene Sachkenntniß in der Kleider=Conſectionsbranche werde ich dieſem Artikel mein
Hauptaugenmerk zuwenden und offerire Herren= und Knaben=Anzüge,
Ueber=
zieher ꝛc. zu billigſten Preiſen. - Um geneigten Zuſpruch bittet und zeichnet mit,
aller Hochachtung
H. Braun, Herdwegſtr. I.
[12021
NB. Anzüge werden nach Maaß unter Garantie angefertigt.
Liegenleder Handschuhe
Specialität.
anerkannt beſtes Fabrikat.
Dogshim-Hamdschuhe
für Herren.
Anprobiren geſtattet. - Vortheilhafteſter Einkauf.
Lorenz Dorn, Handſchuhfabrik.
Ludwigsstrasse.
[12022
ringe meine Plelschwaaren
ſowie prima Qualität Rind=
und Kalbfleiſch per ¼ Kilo
50 Pfg. in empfehlende
Er=
innerung.
[(11978
L. Guckenheimer,
Ecke d. gr. Ochſen= u. Langgaſſe.
Fleisch-Extracte,
Fleisch-Bouillon,
Fleisch- Peptone und
Fleisch-Pepton-Pastillen.
Friedr. Schaefer
Grossh. Hollisferant. 12024
Grosse
Waldhaſen
von 2.30 Pfg. an, ſowie
Rehbratem
im Ausſchnitt, empfiehlt
(12025
HeinL. Rönrloh,
gegenüber der kath. Kirche.
Lafkee,
ſtets friſch gebrannt, ſowie roh,
noch zu billigen Preiſen.
C. Hammann,
Caſinoſtraße 23. (434
Ausvorkauf sämmtlicher Waarenvorräthe
zu außergewöhnlich billigen Preiſen wegen Umzug in meinen neuen Laden
„Eliſabethenſtraße Nr. 127. - Von Samstag den 26. d. bis Mittwoch den 7.
nächſten Monats kommen zum Ausverkauf
Glas- und Crystall-Waaren:
Liqueur, Wein=, Bier= und Punſch=Servies, Teller, Compote, Salat= und
Fruchtſchalen, alle Sorten Gläſer und Flaſchen, Aufſätze, Blumenkörbchen und
Vaſen, eine große Partie Stammgläſer ꝛc. ꝛc.
Es eignet ſich der größte Theil zu
paſſenden Weihnachts=Geſchenken!
Zum Beſuch der Ausſtellung lade ergebenſt ein.
(12023
Lomis Honel,
Großherzogl. Hoflieferant.
Ludwigsplatz I.
Ludwigsplatz I.
boht. ongl. BisGllts
von
Huntley ≈ Palmers:
Albert. Lugver, Mixed,
dem, Hie-Hac, Hapoleon,
Gracknell, Eindergarten,
Water=Biscuits und Vanille-
Nakkeln,
„direct bezogen:
immer friſch bei
FE
vaxt Watanger.
Wilhelminenſtr. I1. (11672
Pa. btoarmaeſtor,
Münzing.,
in allen Packungen ſowie loſe bei
R. V. Prassel.
Nr. 230
Winter-Mäntel und Regen-Mäntel
verkaufe, um damit zu räumen, unter Koſtenpreis.
[11664
L. Lshmann Simon, Markt 4.
5043
bestimmt am 27. December
Mur eine Liehung.
und folgende Tage.
Letute Lotterie der Stadt,
9
Adem-RAdOM.
lbl.
M.0O.
Hanptgoninno i. . von M. 50900. 25000. 10900 n. S. V.
⁄₈.
„N
4¼l.
4er
du
Fro=
Looſe hierzu M. 2.10, 10 Stück M. 20, verſendet das General=Debit
von Horitz Heimerdinger in Wiesbaden und Baden-Baden.
Für Porto und Gewinnliſte ſind 25 Pfg. beizufügen. - Auch ſind die Looſe,
zu haben in Darmſtadt bei G. L. Kriegk, Rheinſtraße, und L. F.
Ohnacker, Ludwigsſtraße.
[11728,
M ShlUlh-Ollluroi.
ulle Arttkel
in friſcher Waare und ausgeſuchter, beſter Qualitüt.
ETrodrI0 ooaedI
Großherzogl. Hoflieferant. 11896
Allher.
Hafſee!
ſtets friſch gebrannt,
ſchwere vorzügliche Qualitäten,
per Pfund Mk. 1.40, Mk. 150, Mk. 160, Mk. 180.
H
G. P. TOid,
Ecke der Caſino= und Bleichſtraße. 11396
d as ſoeben in neuer Auflage erſchienene offizielle Verzeichniß
7der bei der Fernſprech=Einrichtung Betheiligten in
) Darmſtadt iſt 40 Pf. per Exemplar zu beziehen durch die
L. C. Wiltisb’sche Hofbuchdruckeroi.
Costumes
von den einfachſten bis zu den eleganteſten
werden billigſt angefertigt
[11945
Rheinſtraße 33.
Nicht zu überſehen!
Prima ſettes Rindſteisch
per halb Kilo 45 Pfo. bei
(12020
auf der Inſel
l. Jägor, Nr. 18.
Holländer und andere
Pussteppiche
ſehr billig.
Al827
J. A. Loopprith.
Holländiſche und Helgoländer
heute erwartend.
Horin landall,
Mathildenplatz 1. 112027
größte ital. Kaſtanien).
C. Hammann,
Caſinoſtraße 23. (11450
Metzer, Wetterauer
und
[2028
Landgänſe
von 6-16 Pfund empfehle in großer
Auswahl zu den billigſten Preiſen.
„
Heinr. Köhrich,
gegenüber der kathol. Kirche.
Große friſchgeſchoſſene
Waldhaſen,
owie
Roh- und Dammvild.
Braten,
Pasanen, wilde Enten
und Feldhühnor
empfiehlt billigſt
Homrich Grimm,
Wildpret= und Geflügelhandlung,
Schulſtraße 16. 11932
798
3044
Bei mir iſt vorxäthig:
RommGt II MII:
13 Bilder aus dem Leben Jeſu
von
Heinrich Hofmann.
Preis in eleganter Mappe M. 25.
Es iſt dieſes Werk womöglich noch
ſchöner als das „Gedenke meinn desſelben
Künſtlers:
[11926
Johs. Waltz.
Von heute anz (12029.
Prima Rindſeisch
per halb Kilo 50 Pf.,
Prima Malbſteisch
per halb Kilo 50 Pf.
bei
August Hahn,
Marktſtraße, Ecke der Rittergaſſe.
la. Rheinſalm Leb. Rheinhechte
M. 3.
75 Pf. bis 1 M.,
Ha. Rheinſalm
Aal,
M. 2.20,
Turbots, Karpfen,
Seezungen, Backfiſche,
Zander,
Cabliau
AuserU,
50 und 60 Pfg.,
M. 1.50
la. Schellfiſche, per Dutzend.
25 und 30 Pfg.,
Schollen und grüne Häringe
zum Backen und Sieden,
per Pfd. 25 Pfo.,
Aechte
Mouickendamer Bratbückinge
per Stück 10 Pfg.,
Kieler Bückinge & Sprotten,
CaV1ar,
Aäl m Gelée
per Portion 25 Pfg.
Hebr. Röſinger,
Hoflieferanten. 112030
Nr. 230
die Flaſche M. 1.70 u. 2.70
mpfiehlt
vATL WIII,
Ernſt=Ludwigsſtr. 7. (1772
984) Heinrichkr. 23 fk de
Beletage, beſtehend aus 5 Zimmern,
Küche nebſt allem Zubehör ſofort zu
vermiethen. Preis 770 M. melnſibe
Waſſer. Näheres=daſelbſt parterre.
10970) Neckarſtraße 11 der mittlere
Stock, 8 Piecen mit Balkon, pr. 1. April
1888 zu vermiethen.
11550) Erbacherſtraße 57. 2. St.
neu hergerichtet mit Vorplatz,
Waſſerlei=
tung, großem Garten=Antheil mit
Garten=
häuschen, großem Bleichplatz und
Waſch=
küche, ſofort beziehbar. Näheres bei Ad.
Bernet, große Ochſengaſſe 12.
11553) In meinem neu erbauten Hauſe
Ecke der Erbacher= und Stiftsſtraße !
iſt der erſte und zweite Stock nebſt
Man=
ſarde zu vermiethen.
H. Repp.
rnuiur,
Strzu
Läde, Hagazhne 6l0.
Laden und Vohnung
in meinem Eckhauſe, Obergaſſe 1,
gegen=
über der Infanterie=Kaſerne, (ſeither von
Herrn Jean Hirſch bewohnt) zu vermieth.
Gg. Fr. Dingeldey. (11270
12031) Pankratiusſtr. 6 Scheuer
und Werkſtätte zu vermiethen.
f.
p
Pa. Oohsen- & Bindſorsoh
er halb Kilo 50 Pf=
Kalbfleiſch 50 Pf.
B. HaV,
Ecke der Holzſtraße und Bachgaſſe,
zunächſt der Stadtkirche. [1957
7464) Neckarſt. 11, nahe d. Drag.=Kaſ.
ind ſchön möbl. Parterrezimmer, paſſend
für 2-3 Herren.
9002) Verläng. Hochſtraße 18 ein
ſchönes Zimmer mit 1 od. 2 Kab., möbl.
10566) Pädagogſtr. 8 ein möbl. Zim.
an ein ſolides Frauenzimmer oder Herrn.
11273) Caſinoſtraße I, eine Treppe,
ein ſchön möbl. Zimmer den 1. Dezember
zu beziehen.
11356) Niederramſtädterſtr. 3 ein
möbl. und ein unmöbl. Zimmer ſofort.
11461) Steinſtr. 8 ein hübſch möbl.
Zimmer im Seitenbau ſofort zu verm.
11640) Rheinſtr. 28, 2 St. rechts,
ein möblirtes Zimmer zu verm.
11777) Wilhelminenſtraße 13 zwei
möblirte Zimmer.
11863) Martinſtraße 17. gut möbl.
Zimmer, ſofort beziehbar. Preis 9. M.
11865) Martinſtraße 15, part., zwei
fein möbl. Zimmer; ſep= Eingang=
12032) Georgenſtrl13. zwei freundl.
möbl. Zimmer mit hübſcher Ausſicht.
12033) Mathildenplatz 1 Hinterh.
ein kl. möblirtes Zimmer mit Penſion
ſofort preiswerth zu vermiethen.
12034) 2 Mädchen, 17 J. alt; mit
ſehr guten Zeugn, 2 Jahre gedient, ſuchen
ſof. St. Frau Holſchuh, Holzſtr. 13.
12035) Den geehrten Herrſchaften
em=
pfehle ich Mädchen auf Weihnachten.
Korb, Soderſtraße 60.
12036) Eine Aushülfs=Köchin ſucht
Stelle. Näheres Stiftsſtraße 59.
12037) Ein junger Mann von hier
mit ſchöner Handſchrift, der ſich allen
Arbeiten unterzieht, ſucht Beſchäftigung.
Näheres in der Expedition.
12038) Ein junger Mann ſucht ſeine
freie Abendſtunden, von ½7 Uhr ab, mit
ſchriftlichen Arbeiten auszufüllen. - Off.
unter H. 100 an die Expedition.
11955) Ich ſuche für meinen Sohn,
20 Jahre alt, eine beſſere Beſchäftigung
in einem Geſchäfte in der Stadt gegen
freie Station. Zu erfr. bei der Exped.
12039) Ein geſetztes Mädchen, das
in allen Hausarbeiten bewandert iſt und
mehrjährige gute Zeugniſſe beſitzt, wird
geſucht. — Schriftl. Offerten unter D. 8.
an die Expedition.
12040) Auf Weihnachten ein
Mäd=
chen geſucht. Waldſtraße 38.
Ein tüchtiger Heizer
geſucht
[(11056.
Wilhelm Rummel,
Braueret „zur Eiſenbahn”
Dr. Karl Habicht,
hat ſeine Praxis wieder übernommen.
Wohnung: Marktplatz Nr. 2 im
Gaydoul'ſchen Hauſe. Eingang von der
Marktpaſſage.
(11897
Gesmcht:
1 Paar Rothkehlchen,
1 Paar Stieglitze,
1 Paar diesj. Kanarienweibchen.
Landwehrſtraße 25, 3. Stock.
(12041
Wibliotheken u. einz. gute ältere wie
L neuere Werke kauft lsaak St. Coar,
Buch= und Antiquariats=Handlung,
Roß=
markt 6, in Frankfurt a. M. (11204
Nr. 230
Horart-h.
14*
Tü8
(Winterhalbjahr 1887-88).
Samstag den 26. November, Abends 8 Uhr:
Imoltes COIOIET Im Cäalbal,
unter Leitung des Herrn Hofkapellmeiſters W. de Haan,
und unter gütiger Mitwirkung
des Fräul. Lälli Hitne und des Fräul. Minna Scheid
von hier.
Program m.
1) Das Dörfchen, Männerchor von Schubert; 2) Lieder, geſungen von
Fräul. Scheid, a. „Von ewiger Liebe von Brahms, b. „Morgenlied= von
Eckert; 3) Fantaſie (Emoll) für Clavier von Chopin, vorgetragen von Fräul.
Hitze; 4) Zwei Chöre von Schumanv, a. „Der träumende See, b. „Die
Minneſänger;; 5) Lieder, geſungen von Fräul. Scheid, a. „Vergiß mein
nicht! von Hoffmann, b. „Minnelied von Wolf; 6) Zwei Chöre, a. „Die
Kapellen Wis-moll) von Kreutzer, b. „Reiterlied: von Ortner; 7) Zwei
Solo=
ſtücke für Clavier: a. „Liebeslied; aus „Die Walküre von Wagner=Braſſin,
b. „Scherzo brillant- von Wolkenhaupt; 8) Frühlingsnetz für Männerchor
von Goldmark.
Hierauf:
1AAei 1HLrosseI OaaI.
berechtigt.
W.
geſtattet.
Zur Theilnahme ſind nur die Mitglieder des Vereins
Ohne Vorzeigung der Karten iſt der Eintritt Kie mavdl
Der Vorstand.
[12042
1
Jnalbau Artien Geſellſchaft
zu Darmſtadt.
Dienstag den 13. Dezember 1887, Abends 7 Uhr,
ſindet im Vorſaal des Saalbaus die ſtatutenmäßige
paerk
ordentliche ſenei alversammlung.
der Saalbau=Actien=Geſellſchaft zu Darmſtadt ſtatt, zu welcher die
Actionäre hierdurch ergebenſt eingeladen werden.
Ta ge sor dnu n g:
1) Geſchäftsbericht des Vorſtands mit den Bemerkungen des Auſichsraths.
2) Bilanz für 1886ſ87 mit Gewinn= und Verluſt=Rechnung.
3) Wahl von ſieben Mitgliedern des Vorſtands und von zwei Mitgliedern
des Aufſichtsraths.
Darmſtadt, den 23. November 1887.
Für den Vorſtand der Saalbau=Actien=Geſellſchaft.
Der Vorſitzende:
Der Schriftführer:
Aernim.
Dr. E. E. Hoffmunn,
Rechtsanwalt.
12013
Hroßherzogliche Handelskammer.
Gefentliche Sitzung.
Freitag den 25. November 1887, Abends 6 Uhr.
Berathungsgegenſtände:
1) Neue Einläufe.
2) Vdentitsngachweis für die Piederausfuhr von Getreide.
[204
3045
Für ein Huseum
werden von einem hier durchreisenden
Herrn
AIterthümer
zll haufen gesucht!
Alte Porzellan-Piguren, Vasen, Tassen,
Teller ete., Sehnupftabaksdosen,
Nadel-
büchsen, Riechflacons und andere
Nipp-
sachen, alterthümliche Krüge, gemalte
und geschliffene Gläser, altmodische
Sonnenfächer, Spitzen, Seidenstoffe,
Schuhschnallen und sonstiger Schmuok
mit weissen Glassteinen, kleine
Bild-
ſchen, Portraits auf Elfenbein gemalt,
alte Waffen, antike Meubles ete. ete.
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Expedition d. Bl. erbeten.
112045
25 Mh. Bolohuung.
Am 28. September verſandte ich ein
größeres Packet, welches, wie ſich jetzt erſt
ergibt, nicht an ſeine Adreſſe gelangte.
Daſſelbe enthielt unter anderen
Bü=
chern auch das Prachwerk:
„ Tur See: Folioformat,
in elegantem Einband.
Wer mir zur Wiedererlangung obigen
Packetes behülflich iſt, erhält 25 Mark
Belohnung.
Carl Röhler, Buchhdlg.,
Eliſabethenſtr. 4. 112046
Verlorem
ein Medaillon, ſchwarz emaillirt mit
Perlenkreuz. - Gegen Belohnung
abzu=
geben Annaſtraße 18.
[12047
1OOSD
der
Weihnachts=Verlooſung
9
hieſiger Gewerbehalle
1 Mark,
H ſind in der Exped. d. Bl. zu haben.
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Unterzeichnete ertheilt gründlichen
italienischen Unterricht
(reine toskaniſche Ausſprache).
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Wilhelminenſtr. 3. 2. St. (1473
Dwei Herren können Koſt und Logis
2) erhalten gr. Ochſengaſſe 5, V., 3 St.
in graßer Auzmahl
zu ſehr billigen Preiſen.
Voroin für Vorbreitung von Volksbildung.
Vortrag.
des Augenarztes Herrn Dr. mod. Arthur Brückner hier,
über:
Auge und Elick.:
Donnerstag den 24. November, Abends 8 Uhr, im großen Saale
der Turngemeinde (oogsplatz).
Eintritt frei für Jedermann.
(11960
Handelsverein
für
Darmſtadt und Zeſſungen.
Wir beehren uns dem hieſigen Handelsſtande mitzutheilen, daß der
Handels=
verein, mit Genehmigung der Großh. Schulbehörde, eine Fortbildungsſchule für
Handlungslehrlinge errichtet.
Der Beginn der Schule, ſowie Unterrichtslokal werden demnächſt bekannt
ge=
macht. Anmeldungen werden einſtweilen bei Herrn Kaufmann Th. Kalbfuß am
Markt entgegen genommen, woſelbſt auch nähere Auskunft ertheilt wird.
Die Theilnahme an dieſem Unterricht entbietet die Lehrlinge von dem
Beſuch der allgemeinen obligatoriſchen Forthildungsſchule.
Das Curatorium. 12050
Olulgeweroverein Zarmſtaot.
Freitag den 25. November l. 33., Abends 8 Uhr: Versammlung
der Mitglieder im großen Saale der Brauerei Diſchinger (Textor) in,
der Saalbauſtraße.
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Profeſſor Brauer, Mittheilungen
über eine techniſche Studienreiſe nach England.
Eröffnung des Lokals 7½ Uhr, in welchem die neueren techniſchen
Zeit=
ſchriften aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, den 22. November 1887.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins.
Tecklenburg.
[12051
BAAICCL. FVI0
Kirchſtraße.
LA6ER
aller ins
Cotenlatwaarenfah
einsehlagenden
Artikel
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ſucht. - Frankirte Angebote mit
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Alexanderſtraße 18, Sonntag 27. November, Abends
Ferrrabrnd, 8 Uhr der am 13. november ausgefallene) Vortrag
des Herrn Superintendenten Dr. Sell über Hans Sachs, Schuhmacher u. Dichter.
gestaUration „zur alten Posti
Bürgerliches Brauhausbier Hünchen,
direkt vom Faß.
Anstich: Mittwoch den 23. November, Nachmittags 5 Uhr.
Franz Lingelbach. 11o4s.
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Wo? ſagt die Expedition.
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Donnerstag den 24. Novbr.:
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fort abzugeben. Näheres Exped. (12004
Von Morgens 9 Uhr an:
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ſtraße 19.
[1193,
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synaaoge).
Samstag den 26. November.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr — Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 5 Uhr — Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
Hr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 26. Novbr.: Vorabends Uhr 45 Min.
Morgens 8 Uhr - Min.
Nachm. 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr — Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 27. Nov. an:
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachm. 3 Uhr 45 Min.
Tranzöſiſche u. engliſche Nachhilfe-
1ß ſtunden werden von einem Fräulein
ertheilt. Näheres Expedition. (11474
Gratbückinge.
10 Stück 50 Pf.,
eingetroffen.
Mortz Lundan,
Mathildenplatz 1. 112058
12059) Alle Aerzte empfehlen zur
Be=
eitigung leichter Hautausſchläge,
aufge=
ſprungene Haut, Röthe und Froſtbeulen den
Gebrauch der Creme Simon, nachdem ſie
ſich durch langjährige Beobachtung von dem
wunderbaren Erfolg dieſes unübertrefflichen
Toilettenmittels überzeugt haben. Mau achte
auf die Unterſchrift: Stmon, rue de
Pro-
vence 36, Paris.- Vorräthig in den
Apo=
theken und beſſeren Parfümerie=Geſchäften.
Erarxrz.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 24. November.
5. Vorſtellung i. d. 4. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Die Kaiserstochter.
Oper in 3 Akten von Willem de Haan.
Perſonen:
Kaiſer Karl der Große . Herr Feßler.
Emma, ſeine Tochter
Frl. Roth.
Adalrun
Frl. Finkelſtein.
Meginfried, Oberkämmerer Herr Eilers.
Ritter Gerold
Herr Bögel.
Eginhard,
Herr Bär.
Radolf, ein Knappe
Herr Hofmüller.
Anfang 17 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Freitag. 25. November.
6. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.
Der Hypochonder.
Luſtſpiel in 4 Akten von G. von Moſer.
Anfang 7 Uhr. Ende nach ¼10 Uhr.
Sonntag. 2. November.
7. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabteilung.
(Blaue Karten gültig.)
Undine.
Romantiſche Zauberoper mit Ballet in
4 Akten von Lortzing.
Polttiſche Ueverſiche.
Deutſches Reich. Der Kaiſer hat ſich neuerdings eine leichte
Erkältung zugezogen, die ſein gutes Allgemeinbefinden zwar nicht
beeinträchtigt, ihn auch nicht an der Arbeit hindert, aber doch zwingt,
das Zimmer zu hüten. Am 22. verließ der Kaiſer gegen 10¾ Uhr
das Bett, nahm darauf die Vorträge des Oberhofmarſchalls Grafen
Perponcher und des Polizeipräſidenten v. Richthofen ſowie eine
Reihe militäriſcher Meldungen eatgegen und arbeitete dann mit dem
Chef des Militärkabinetts General v. Albedyll.
In ihrer Morgennummer vom 23. ſchreibt die Köln. 8tg”:
„Die einſtündige Unterredung, welche Fürſt Bismarck mit dem
Kaiſer von Rußland gehabt hat, ſteht noch immer im Mittelpunkt
der politiſchen Unterhaltung. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſelbe
zu keinerlei Abmachungen oder gar Bündnisabſchlüſſen geführt hat.
Immerhin hat ſie in einem weſentlichen Punkte zu einer ſehr
er=
wünſchten Aufklärung geführt. Wie uns von unbedingt zuverläſſiger
Seite mitgeteilt wird, iſt im Laufe dieſer Unterredung feſtgeſtellt
worden, daß dem Zaren eine ganze Reihe von Briefen und Depeſchen
über die Haltung des Fürſten Bismarck in der bulgariſchen Frage
vorgelegt worden ſind, die von Anfang bis zu Ende gefälſcht
waren und die, wenn ſie echt geweſen wären, in der That dem
Zaren allen Grund gegeben haben würden, erzürnt zu ſein, der
Politik des Fürſten Bismarck zu mißtrauen und ihn gegen dieſelbe
zu verhetzen. Die urſprüngliche Quelle dieſer Fälſchung iſt alsbald
ermittelt worden; es genügt vorläufig mitzuteilen, daß ſie
orleaniſti=
ſchen Urſprungs iſt, und daß ſie vielleicht noch dem Staatsanwalt
Anlaß zum Einſchreiten bieten wird. Dem Fürſten Bismarck iſt es
raſch gelungen, den Zaren davon zu überzeugen, daß er in dieſer
Hinſicht ein Opfer der ſchlimmſten jeſuitiſchen Kniffe geworden ſei,
und hätte die Unterredung auch nur den einen Erfolg gehabt, dieſe
großartige Intrigue einer europäiſchen Kriegspartei zu entlarven,
ſo würde ſie ſchon in nicht unweſentlichem Maße zur Erhaltung
des europäiſchen Friedens beigetragen haben. Im Laufe der
Zu=
ſammenkunft hat ſich aber auch noch ferner herausgeſtellt, daß ein
kleiner aber einflußreicher Teil der Berliner Hofkreiſe dazu
mitge=
wirkt hat, bei dem Zaren den falſchen Glauben zu erwecken, als
wenn der Reichskanzler in ſeiner auswärtigen Politik nicht in vollem
Einklange mit Kaiſer Wilhelm ſtehe, ſondern von dieſem nicht ſelten
nur widerwillig die Genehmigung ſeiner Vorſchläge und ſeiner
Politik erhalten könne. Auch in dieſer Hinſicht hat der Har bei der
jetzigen Zuſammenkunft leicht eines beſſeren und richtigeren belehrt
werden können. Im übrigen wird von allen Seiten beſtätigt, daß
der Charakter der Unterredung ein gefälliger und nahezu
freund=
ſchaftlicher geweſen iſt. Die einzelnen Beſchwerdepunkte ſind zur
Sprache gekommen und zum Teil aufgeklärt oder richtig geſtellt
Nr.
3048
worden. Ob die Unterredung auch weitere praktiſche Folgen für
das fernere gegenſeitige Verhalten der beiden, benachbarten
Kaiſer=
mächte zeitigen wird, kann freilich erſt die Zukunft lehren und wird
zunächſt der Ton der ruſſiſchen Zeitungen äußerlich verraten.
Fürſt und Fürſtin Bismarck ſowie Graf Rantzau ſind Dienstag
nachmittag um 5½ Uhr nach Friedrichsruh abgereiſt, Fürſt
Bis=
marck empfing vorher noch den Beſuch des Prinzen Wilhelm.
Die bayeriſche Abgeordnetenkammer nahm einſtimmig die
Vor=
lage des Miniſters v. Crailsheim betreffs Gründung einer Alters=
Invaliden= und Hinterbliebenen=Verſorgung der ſtändigen Staats=
Eiſenbahnarbeiter an.
Der badiſche Landtag wurde am 22. mit einer Thronrede
er=
öffnet, in der es heißt: „Wir begegnen uns in ſorgenvoller Zeit.
Ein teures Leben, auf welches Kaiſer und Reich ſtolz ſind und die
ſchönſten Hoffnungen gebaut haben, iſt von ſchwerem Leiden bedroht.
Durch innige Bande des Blutes, der Liebe, der Freundſchaft ihm
zugethan, iſt mein Haus durch dieſe Heimſuchung in tiefe
Betrüb=
nis verſetzt. Mit, uns teilt mein treues Volk, teilen alle deutſchen
Herzen die bangen Sorgen. Ich weiß, daß Sie von dieſem
Mit=
gefühl ganz durchdrungen ſind; vertrauen wir auf Gottes Gnade,
die uns ſo oft durch Kreuz zum Licht geführt hat.
Die Rede
kündigt eine Vorlage an, welche den wiederholten Anträgen der
Leitung der katholiſchen Kirche des Landes durch Verzicht auf einige
vom Staatsintereſſe nicht mehr gebotene Einſchränkungen unter
voller Wahrung der erprobten Grundlagen unſerer freiſinnigen
kirchenpolitiſchen Geſetzgebung entgegenkommt. Die Vorlage
ver=
folgt das Ziel, dem in den heutigen ernſten Jagen beſonders
bedeut=
ſame Verhältniſſe des Staates und der Kirche Gewähr und Dauer
zu geben. Ferner ſind angekündigt Vorlagen zur Regelung der
kirchlichen Beſteuerung, Ausſtellung gerichtlicher Erbbeſcheinigungen,
Feſtſtellung geſchloſſener Hofgüter, Einführung landwirtſchaftlicher
Unfallverſicherung. Durch die zu erwartenden Erträgniſſe der
Branntweinſteuer iſt es möglich, das Budget im Gleichgewicht
vor=
zulegen.
Die Berliner Pol. Nachrichten' bezeichnen die Meldung der
Blätter, daß eine Vorlage ausgearbeitet ſei, wonach die
fremdlän=
diſchen Papiere einer beſonderen Abgabe zu unterwerfen ſeien, als
in allen Punkten unzutreffend. Daß bei der rapide wachſenden
Placierung fremder Werte in Deutſchland die Frage einer
Präci=
pual=Beſteuerung ſolcher Papiere erwogen werden könnte, wäre nicht
weiter zu verwundern; dagegen ſei ſicher, daß jetzt eben ſo wenig
wie gelegentlich früherer Erwägungen irgendwelche endgültige
Ent=
ſchlüſſe gefaßt ſeien, ein bezüglicher Geſetzentwurf alſo auch nicht
ausgearbeitet ſein könne.
Oeſterreich=Angarn. Bei einer im Peſter Stadthauſe
abgr=
haltenen Katholikenverſammlung, welche wegen einer
Jubiläums=
adreſſe an den Papſt beriet, kam es zu einer ultramontanen
Kund=
gebung für die Herſtellung der weltlichen Macht. Viele Magnaten
und zwei Bürgermeiſter wuren anweſend. Die ultramontanen
Blätter verlangen, die Katholiken ſollten gegen den Dreibund
Ein=
ſpruch erheben.
Frankreich. In der Unterredung, welche Grevh am Montag
mit Clemenceau, Freyeinet, Goblet und Floquet hatte, ſprachen
die=
ſelben die Anſicht aus, daß die Präſidentenkriſis ſchwerer ins
Ge=
wicht falle als die Miniſterkriſis. Grevy erwiderte, er glaube nicht,
daß eine Miniſterkriſis beſtehe; wörtlich ſetzte er dann noch hinzu:
In jedem Fall will ich der Richter über die Umſtände bleiben'
Hierauf empfing Grevy Briſſon und erwiderte auf deſſen Vorſtellung,
daß nach allgemeiner Anſicht eine Präſidentſchaftskriſis beſtehe, die
er für unheilbar halte, die gegebenen Verhältniſſe ſprächen dafür,
daß man die regelmüßige Amtszeit ablaufen laſſe; der erſte Beamte
der Republik müſſe außer dem Bereiche der=Parteiſtreitigkeiten
ſtehen; wenn er ſich zurückzöge, ſobald man ihn in eine Erörterung
hineinziehe, ſo würde das zur= Unbeſtändiakeit führen, ſo wäre, das
eine Prämie für die Verwegenheit aller Unternehmungen, es wäre
das, vom Standpunkte der auswärtigen Angelegenheiten aus
be=
trachtet, eine Schmälerung des=Anſehens Frankreichs durch die
Ge=
brechlichkeit der Staatsgewalt!: Briſſon gab die Triftigkeit; der
Gründe, die Grevy vorbrachte, zu, beſtand aber auf der ſchweren
Bedeutung der Kriſis und auf der unumgänglichen Notwendigkeit
der Löſung, welche von der Macht der Verhältniſſe= gefordert werde.
Als Grevy hierauf bat, ihm die Gründe einer ſolchen Ueberzeugung
zu entwickeln, entgegnete Briſſon, es ſei ihm zu peinlich, dieſelben
zu entwickeln, ſie machten' ſich von allen Seiten geltend und der
Präſident müſſe ein Echo der öffentlichen Meinung vernommen
haben. Leroher= und andere= politiſche Perſönlichkeiten, die hierauf
ins Elyſée berufen= wurden, ſprachen ſich ähnlich aus.
In anbetracht, der Möglichkeit von Manifeſtationen gegen den
Präſidenten Grevy haben mehrere Regimenter in der Provinz den
Befehl erhalten, zum Abmarſch nach Paris bereit= zu ſein. Auch
die Polizei' hat auf alle Eventualitäten ſich vorbereitet. In den
radikalen Kreiſen der=Kammer bereitet man einen neuen Schlag
gegen Grevy! vor. Er ſoll darin beſtehen, daß die Kammer das
Budget nicht eher bewilligt, bis Grevy ſein Amt niederlegt.Es
zeigt ſich immer mehr, daß esiden Radikalen in erſter Linie um
Boulanger zu thun iſt.Rochefort ſchlägt=ſchon Herrn Grevy einen
230
Handel vor: „Nehmen Siel, ſo ſagt er, „unſern Boulanger, den
Schrecken der Deutſchen, in das Miniſterium und wir decken dann
über alles den Mantel chriſtlicher Milde und erklären Wilſon für
einen Ehrenmann.; — Prinz Napoleon richtet an Baron Dufour
einen offenen Brief, worin er eine Präſidenten=Nenwahl für
un=
mittelbar bevorſtehend erklärt und die Bonapartiſten vor einer
monarchiſtiſchen Falle warnt. Das Land, ſagt er, will nicht zur
Monarchie zurückkehren; dieſe wäre eine Verhöhnung der
Bolks=
ſouveränetät und der erſte Anſturm des allgemeinen Stimmrechts
würde das Zwitterkönigtum wegfegen.
Itakten. „Secolo” meldet, König Humbert werde den deutſchen
Kronprinzen beſuchen und in San Remo mit Bismarck
zuſammen=
treffen.
Rutzland. Die innere Lage Rußlands ſieht nach Berichten der im
allgemeinen ruſſenfreundlichen „Daily News' völlig verzweifelt aus.
In den letzten drei Monaten iſt kaum ein Tag vergangen, daß
nicht irgend ein neuer kleiner Steuerzuſchlag veröffentlicht wird.
Der neue Finanzminiſter Wiſhnigradskh, der die Nachfolgerſchaft
Bunges mit glänzenden Verſprechungen einer Finanzreform
be=
gann, hat das Uebel nur verſchlimmert. Die Bauern zahlen jetzt
verhältnismäßig dreimal ſo viel Steuern wie die adeligen
Guts=
beſitzer. Die Verkehrswege werden den Militärſtraßen geopfert
und ſind ſo verfallen, daß die Getreide=Ausfuhr hier und dort ein
Ding der Unmöglichkeit iſt, ganz abgeſehen davon, daß durch den
amerikaniſchen, indiſchen und ägpptiſchen Wettbewerb die ruſſiſche
Ausfuhr im beſten Falle nicht mehr den früheren Gewinnſt
ab=
wirft. Die Bauern ſterben und verderben, gerupft von den
be=
trunkenen Ortsbehörden und ausgeſogen von Wucherern. Selbſt die
körperliche Untauglichkeit für den Militärdienſt wird beſteuert; denn
der Zurückgewieſene hat eine Steuer zu zahlen und ſeine Hütte zu
verkaufen, wenn er den Betrag nicht beſitzt. In den mittleren
Klaſſen gärt es ob eines Regierungsbeſchluſſes, welcher die beſſer
bezahlten Civilämter lausſchließlich dem Adel vorbehält. Die
all=
gemeine Unzufriedenheit iſt ſo weit verbreitet, daß ſie kaum mehr
dem Ohre des Kaiſers fern bleiben kann. Das Mißvergnügen
über die verrückte äußere Politik hat ſoeben noch in dem
Monats=
organ der„Slawiſchen Geſellſchaft von Petersburg: dem „Jsweſtie',
Ausdruck gefunden. Profeſſor Lamanski führt der Regierung zu
Gemüte, daß der Weg nach Konſtantinopel nicht, wie die
Hetz=
blätter behaupten, über Wien ginge, ſondern über Freiheit und
Fortſchritt; nur dadurch ließen ſich die ſüdſlawiſchen Völker mit
der ruſſiſchen Herrſchaft verſöhnen.
Burgarien. Eine Abordnung von 30 Deputierten erſchien am
21. beim Metropoliten Clement und forderte ihn auf, in drei Tagen
Sofia zu verlaſſen. Clement antwortete, er werde nur der
Polizei=
gewalt weichen. Man befürchtet nun große Kundgebungen gegen
Clement.
Herbien. Nach der Korreſpondenz „de (Eſt' ſchlug Riſties
Bulgarien eine internationale Enquete in der Affaire des Kawaſſen
der ſerbiſchen Agentie vor. Vorgeſtern nacht erſchienen Poliziſten
in der Wohnung des Kawaſſen, nahmen eine Reviſion vor, und
verhafteten ihn. Stambuloff wurde befragt, welche Gründe dazu
Veranlaſſung gegeben hätten und antwortete darauf, die Regierung
ſei überzeugt geweſen, daß der Kawaß nicht mehr in ſerbiſchen
Dienſten ſei. Er unterhalte beſtändig Verbindungen mit Emigranten.
Der Sekretär der ſerbiſchen Agentie entgegnete, daß der Kawaß
ſerbiſcher Unterthan iſei und in Dienſten des ſerbiſchen Agenten
ſtehe. In einer ſcharfen Note an Stranski verlangte der ſerbiſche
Agent binnen 24 Stunden Aufklärung.
Vereinigte Staaten. Der Geſandte der Vereinigten Staaten
in Berlin, Mr. Pendleton, war vom Staatsſekretär Bayard
beauf=
tragt worden, Kaiſer Wilhelm anläßlich der Krankheit des
Kron=
prinzen die Teilnahme des Präſidenten und der Bürger der
Ver=
einigten Staaten auszudrücken. Daraufhin teilte der deutſche
Ge=
ſandte in Waſhington dem Staatsſekretär Bayard mit, er ſei
be=
auftragt,, ihn zu erſuchen, dem Präſidenten den herzlichſten Dank
des Kaiſers für= die= innigen Ausdrücke der Teilnahme, die ihn tief
gerührt.hätten, abzuſtatten.
Darmſtadt, 24. November
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Generalmajor Frhrn. Röder v. Diersburg, Kommandant der Haupt=
und Reſidenzſtadt, den Oberſt v. Alvensleben, Kommandeur des
2. Großh. Dragoner=Regiments Nr. 24, den Major v. Oppen vom
Großh. Feld=Artillerie=Regiment Nr. 25, den Hauptmann von
Hannecken vom Infanterie=Regiment Nr. 95, den Hauptmann Specht
vom. 1. Großh. Infanterie=Regiment Nr. 115, den Hauptmann
v. Lyncker vom Infanterie=Regiment Nr. 28, den Rittmeiſter Zahn
vom 1. Großh. Dragoner=Regiment Nr. 24, den Premierlieutenant
v. Grolman la gurte desſelben Regiments, Adjutant der 28.
Ka=
vallerie=Brigade, den Sekondlieutenant Melior vom Feld=Artillerie=
Regiment Nr. 30, den Kammerherrn Frhrn. Schenk zu
Schweins=
berg=Wäldershauſen; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den
Miniſterialpräſidenten Weber, den Hofceremonienmeiſter Geheimerat
Nr. 230
3049
v. Werner, den Geheimerat Dr. Becker, den Hoftheater=Direktor
Wünzer.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben geſtern den von
Seiner Majeſtät. dem Deutſchen Kaiſer, König von Preußen, zum
außerordentlichen Geſandten und bevollmächtigten Miniſter am
hieſigen Hofe ernannten Legationsrat Dr. Freiherrn von
Thiel=
mann behufs Entgegennahme ſeines Beglaubigungsſchreibens in
be=
ſonderer Audienz empfangen.
Am Freitag, dem Geburtstage Sr. Königl. Hoheit des
Erb=
großherzogs, und an welchem Tage der Landtag eröffnet wird, findet
nachmittags im Großh. Reſidenzſchloſſe Galatafel ſtatt.
Eine längere Tagung des Landtags ſteht nicht in Ausſicht;
die zweite Kämmer wird ſich wohl ſchon am Samstag bis zur
Vorbereitung des Staatshaushalts für 1888ſ91 vertagen. In
dieſem Voranſchlag iſt die Erfüllung einer Anzahl ſeit längerer
Zeit hervorgetretener Wünſche vorgeſehen, ſo - um die wichtigſten
zu nennen - die Erweiterung der Geſchäftsräumlichkeiten der
zweiten Kammer, die Erbauung eines Muſeumsgebäudes für die
dermalen im Reſidenzſchloſſe aufbewahrten, dem Lande gehörigen
Sammlungen, der Bau eines zweiten Gymnaſiums dahier, die
Er=
richtung einer Irrenanſtalt an der Landesuniverſität Gießen und die
innere Ausſtattung der Katharinenkirche in Oppenheim.
An die zweite Kammer der Stände hat der Ausſchuß des
evangeliſchen Vereins cine Vorſtellung gerichtet, worin die feſte
Be=
willigung des ſeither von jedem Landtag neu bewilligten
Staats=
beitrags für die proteſtantiſche Kirche und die Erhöhung desſelben
auf 200 000 M. (ſeither 176000 M.) erbeten wird.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 29, enthält: 1)
Be=
kanntmachung, die Ergänzung und Vergrößerung des Freiherrlich
von Gemmingen'ſchen Familien=Fideikommiſſes Fränkiſch=Crumbach
betr. 2) Ordensverleihungen. 3) Ermächtigung zur Annahme und
zum Tragen eines fremden Ordens. 4) Namensveränderungen.
5) Aufaabe der Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft. 6)
Militärdienſt=
nachricht. 7Abweſenheitserklärungen. 8) Dienſtnachrichten. 9)
Dienſt=
entlaſſungen. 10) Ruheſtandsverſetzungen. 11) Konkurrenzeröffnungen.
12) Sterbfälle.
Der hieſige evangeliſche Kirchenbau=Verein welcher ſich
be=
kanntlich die Errichtung einer Kirche im Nordweſt=Viertel unſerer
Stadt zur Aufgabe ſtellt, hat nunmehr in dieſer Angelegenheit einen
bedeutſamen Schritt vorwärts gethan, indem der Verein von der
Firma Blumenthal und Comp. einen Ecke der Kahlert= und
Liebig=
ſtraße gelegenen ca. 3400 Quadratmeter großen Bauplatz um den
Preis von 33000 M. erworben hat. Die Ausarbeitung der Pläne
iſt bereits in Angriff genommen.
Zur Frage der Vereinigung der Gemeinde Beſſungen mit der
Stadt Darmſtadt. Wir haben am Tage vor der letzten
Donnerstags=
ſitzung der Darmſtädter Stadtverordneten in d. Bl. der Hoffnung
Ausdruck gegeben, daß es gelingen möge, in dem einzigen noch
vor=
liegenden Differenzpunkte, der von Beſſunger Seite geforderten
Ueberbrückung der Main=Neckarbahn am Pfungſtädter Weg, doch
auch noch eine Verſtändigung zu finden, der Gemeinde Beſſungen
lieber etwas mehr zu bieten, als man ſtädtiſcherſeits unbedingt
notwendig erachte. Der Verlauf der Verhandlung hat bewieſen,
daß wir uns in dieſer Hoffnung nicht getäuſcht haben und gereicht
es uns zur ganz beſonderen Genuathuung, konſtatieren zu können,
daß auch Herr Oberbürgermeiſter Ohly erklärte, wie ſehr
bedauer=
lich es wäre, wenn wegen einer untergeordneten Frage die
müh=
ſeeligen Vorarbeiten umſonſt geweſen ſein ſollten. Wenn die
Darm=
ſtädter Stadtverordnetenverſammlung ſo weitgehende Zuſicherungen
hinſichtlich des fraglichen Uebergangs gemacht hat (die Zuſicherung
in der von der Beſſunger Kommiſſion gewünſchten Form vermochte
ſie nach Lage der Sache nicht zu geben), wenn der Herr
Oberbürger=
meiſter die wohlgemeinte Warnung ausſprach, daß man lieber die
Vereinigung ganz aufgeben ſollte, wenn die Beſſunger den
Verſiche=
rungen, daß auch für ſie alles Nötige geſchehen ſolle, keinen Glauben
ſchenkten, denn dann tauge die Vereinigung doch nichts, wenn der
Herr Oberbürgermeiſter es weiter zurückwies, daß Beſſungen's
Ein=
wohner demnächſt etwa als Darmſtädter I. Klaſſe behandelt
wer=
den ſollten, daß dieſelben vielmehr nach der Vereinigung ſelbſtredend
als vollberechtigte Mitglieder der Geſamtgemeinde anzuſehen ſeien,
kurz und gut, bei dem durchaus wohlwollenden Ton gegen
Beſ=
ſungen, in welchem die ganze Verhandlung geführt wurde, könnte
man ſich auf Beſſunger Seite jetzt wohl beruhigen. Es wäre in
der That eine grauſame Jronie des Schickſals, nachdem im Laufe
der gegenſeitigen Verhandlungen alle von vornherein beſtandenen
Schwierigkeiten gelöſt, alle Differenzen glücklich beſeitigt worden
ſind, wenn dann die ganze hochwichtige Sache an einem Punkte
ſcheitern könnte, den man von Anfang an gar nicht in die
Verhand=
lungen aufzunehmen für nötig befunden hatte, der vielmehr erſt in
letzter Stunde aufgetaucht iſt!
Aber ſo liegt allem Vorausſehen nach die Sache nicht, es
ge=
winnt vielmehr den Anſchein, als ob in der auf heute
nachmit=
taglanberaumten Sitzung des Beſſunger Gemeinderats ein
definitives, die Vereinigung am 1. April 1888 ſicher ſtellendes,
Re=
ſultat ſich ergeben würdel Der Beſſunger Gemeinderat ſteht vor
einer Entſcheidung, von welcher das Wohl und Wehe der ihm
an=
vertrauten Gemeinde abhängt. Auf der einen Seite der in wohl=
wollendſter Weiſe freigeſtellte Eintritt in ein wohlverwaltetes, im
beſten Sinne des Wortes vorwärtsſtrebendes größeres Gemeinweſen,
die Teilnahme an allen Vorteilen und ſEinrichtungen
desſelben-
auf der anderen Seite die Fortdauer, ja die Verſchlimmerung der
ſeitherigen unhaltbaren Zuſtändel Der Beſſunger Gemeinderat. hat,
nach Beſeitigung eines der verdienten Vergeſſenheit bereits
über=
wieſenen Zwiſchenfalls, ſoviel Verſtändnis der Sachlage und ſo
viel guten Willen bekundet, daß man an der heutigen Entſcheidung
nicht zweifeln und die frohe Hoffnung hegen darf, daß ſich der
zu faſſende Beſchluß dem Beſchluß der Darmſtädter
Stadtverord=
neten vom vorigen Donnerstag würdig anſchließen und als
Reſul=
tat die lang erſtrebte Vereinigung bringen wird!
* Kleine Mitteilungen. Am Montag abend wurde einer Frau
aus Michelſtadt, während ſie vor dem Faizſchen Laden ſtand,
mit einer Scheere die an ihrem Muff befeſtigte Schnur durchſchnitten
und ihr der Muff entwendet. — In einem Hauſe in der Waldſtraße
entſtand am Montag abend ein Gardinenbrand, welcher durch
die Hausbewohner bald gelöſcht wurde.
Bei einem Schreiner in
der Kiesſtraße erſchien vor einiger Zeit eine Schirmflickerin und
er=
hielt einen noch guten Regenſchirm zur Reparatur. Derſelbe iſit bis
heute noch nicht zurückgebracht.
In dem Verlage von Arnold Vergſträßer hier ſind
wohl=
gelungene, in dem bekannten Hanfſtängel'ſchen Inſtitute in München
hergeſtellte, photographiſche Abbildungen der reſtaurierten
Holbein=
ſchen Madonna erſchienen und gegenwärtig in dem Schaufenſter
des Bergſträßer'ſchen Geſchäftes in der Rheinſtraße zur Ausſtellung
gebracht.
[) Einem hier umlaüfenden Gerüchte zufolge, wäre vor einigen
Tagen ein ſeit den Kämpfen um Orleans herum vermißter und aus
Dornheim gebürtiger Soldat der ſechſten Kompagnie des 117.
In=
fanterie=Regiments, direkt aus Algier kommend, woſelbſt man ihn
bis jetzt in Gefangenſchaft gehalten hatte, hierher zurückgekehrt.
Wir geben dieſes Gerücht unter aller Reſerve wieder.
Die kaiſ. kgl. öſterreichiſche Klavier=Virtuoſin Frau Menter,
welche bekanntlich am 30. November auch bei uns konzertieren wird,
ſteht heute entſchieden auf dem Höhepunkt ihres Könnens. Dr. Otto
Gumprecht ſchreibt über Sophie Menter in der„National=Zeitung”:
Wir ſind ſchon ſo manchmal der gefeierten Pianiſtin begegnet, und
immer gern. Die Grundbedingung aller muſikaliſchen Darſtellung
iſt ein ſchöner, modulationsreicher Ton. Zunächſt verfügt nun Frau
Menter über einen muſterhaft entwickelten Anſchlag, gewaltig und
nie gewaltſam iſt ihr Forte, ihr Piano von einſchmeichelnder
Süßig=
keit, in der ganzen dynamiſchen Skala zwiſchen dieſen beiden Extremen
fehlt keine Schattierung. Nur Wohllaut entquoll unter ihren Händen
dem trefflichen Bechſtein'ſchen Flügel; Kraft, Ausdauer und
Fertig=
keit leiſten den kühnſten techniſchen Wagniſſen Genüge endlich die
Hauptſache: der Ausdruck feſſelt durch warmblütiges Leben, durch
geiſtige Schlagfertigkeit.
J. Mainz, 22. Nov. Beim Wiederzuſammentritt der zweiten
Kammer wird von mehreren rheinheſſiſchen Abgeordneten,
unter=
ſtützt von einigen Abgeordneten aus Starkenburg, ein Antrag auf
Aufhebung des Brückengeldes für Fuhrwerke bei der Straßenbrücke
hier und bei der Schiffbrücke in Worms eingebracht werden. Der
Antrag iſt hauptſächlich durch eine Agitation aus
landwirtſchaft=
ichen Kreiſen hervorgerufen.
Der Import von Zwetſchen und Pflaumen aus Rumänien
nach der hieſigen Gegend war dieſes Jahr ein ganz enormer. Das
Bankhaus Bamberger u. Co. hier hat allein nahezu eine Million
Mark für ſolche Lieferungen nach Rumänien übermittelt.
Im Anſchluß an eine von Herrn Lehrer und Redakteur
Hoff=
mann geſtern über die Weltſprache gehaltenen Vortrag hat ſich hier
auch ein Volapüka=Klub gebildet. Beſonderes Intereſſe für die
Weltſprache bekundet hier die Damenwelt.
Mainz, 23. November. Dieſer Tage ging das fünfte und letzte
mit Zuckerrüben beladene Schiff in dieſer Campagne rheinabwärts.
Im Ganzen wurden verladen 766500 Kg. gegen 2604000 Kg. im
Vorjahr; es hat demnach ein erheblicher Rückgang im Rübenbau
in hieſiger Gegend ſtattgefunden.
Gießen, 23. Nov. In hieſiger Stadt, bezw. in zwei weiteren
Orten des Kreiſes ſind Naturalverpflegsſtationen, die ſich
anderwärts ſo gut bewähren, errichtet worden.
Königſtein i. T., 22. November. Der Herzog von Naſſau
wird in den nächſten Tagen zur Abhaltung von Jagden hier
ein=
treffen; ebenſo wird der Erbprinz von Naſſau erwartet.
München, 22. November. Der Prinz=Regent. hat 25000 M.
für die im nächſten Jahre hier ſtattfindende Kunſtausſtellung aus
Privatmitteln gegeben. — Der Prinz=Regent und die Prinzen
Leo=
pold und Arnulf begeben ſich am Sonntag zu einer zehntägigen
Jagd nach Aſchaffenburg.
Stuttgart, 22. November. Der Kronprinz hat dem
Gemeinde=
rate der Stadt Stuttgart für die ihm ausgedrückte Teilnahme ſeinen
wärmſten Dank ausſprechen laſſen.
Straßburg, 22. Novbr. Dem heutigen Begräbnis des Biſchofs
Räß wohnten die Biſchöfe Haffner (Mainz), Korum (Trier) und
Freppel (Angers) bei.
Baſel, 22. November. Eine ſchweizeriſche Geſellſchaft „für
Speditionen auf dem Waſſerwege hat eine Rheinfahrt von
3050
Nr.
Baſel nach Rotterdam proiektiert, deren Abfahrt von hier am
10. Dezember morgens 7 Uhr, ſtattfinden wird. Die Fahrt findet
ſtatt auf einem 15 Meter langen Kahn und es iſt der Fahrpreis
für die auf acht bis neun Tage berechnete Flußreiſe auf 50 Franken
für die Perſon feſtgeſetzt. Halteſtellen ſind: Straßburg, Mannheim,
Mainz, Koblenz. Köln, Düſſeldorf, Emmerich, Rotterdam. Da die
Entfernung von Baſel bis Rotterdam 867 Kilometer beträgt, muß
das Schiff eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 4 Meter per Sekunde
haben.
London, 22. November. Ueber die entſetzliche
Schiffskata=
ſtrophe im Kanal bei Dover liegen jetzt nähere Mitteilungen
vor. Der Dampfer„Scholten' von der niederländiſch=amerikaniſchen
Linie ſtieß nachts mit dem engliſchen Dampfer=Roſa Maryi
zu=
ſammen und ſank ſofort, wobei ſich auf dem „Scholten' ſchreckliche
Scenen abſpielten. Gegen 120 Perſonen, Paſſagiere und
Mann=
ſchaften von dem „Scholten”, ertranken, während 50 bis 60 Leute
durch den die Unglücksſtätte paſſierenden Dampfer =Ebro' gerettet
werden konnten. Die Schuld an dem Zuſammenſloß ſoll die „Roſa
Marh: durch unvorſichtiges darauflosfahren tragen.
New=York, 22. November. Die Schlußverhandlung gegen
Moſt hat begonnen.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 22. November.
B. M. Der Theaterzettel des heutigen Abends bot ſehr
ver=
ſchiedene Stücke, unter welchen jeder Vergleich ausgeſchloſſen iſt.
Im erſten Einakter „Lydia” führt uns der Autor Genſichen, ein
Schrifiſteller, der ſich den weltbedeutenden Brettern ſchon auf
verſchie=
denen Wegen genähert hat, auf römiſchen Boden, in die Zeit des
Auguſtus und Horaz und knüpft an den Namen des letzteren ſeine
dramatiſche Plauderei an. Der Kern derſelben fußt auf dem
Ver=
hältniſſe des berühmten Dichters zu der gefeierten Schönheit Roms,
Lydia, der viele ſeiner Oden huldigen. Sonnenſchein und Sturm
wechſeln in dem Liebesleben der beiden mit ziemlicher
Regelmäßig=
keit ab; ſie quälen ſich gegenſeitig mit Eiferſucht. Der Tag, an
welchem die Plauderei beginnt, ſteht auch wieder unter dem Zeichen
des Neptun. Horaz hat ſich ſo gut wie von Lydia losgeſagt:
nichts deſtoweniger findet er ſich in ihrem Hauſe ein, und ſie
ſteht gerade im Begriff einen jungen ſchwärmeriſchen Menſchen,
namens Calais, aus der Provinz, gegen den Geliebten als letzten
Trumpf auszuſpielen, - da führt eine Ode - es iſt der bekannte
Wechſelgeſang zwiſchen dem Dichter und Lydia - welche Horaz
anfänglich in ſatiriſcher Abſicht ſchreiben wollte, die ihm aber unter
der Hand zu einem begeiſterten Liebeshymnus geworden iſt, die
Beiden aufs neue zuſammen. Von einer wirklichen Verknüpfung
und Löſung des dramatiſchen Knotens kann in dieſer Plauderei
nicht die Rede ſein. Dagegen zeigt der Dialog manche gute
Wen=
dung, und auf dem Ganzen liegt ein gewiſſer vornehmer Anſtrich.
Indeß wird ſich mit uns mancher Hörer gewundert haben über
einige doch gar zu moderne Ausdrücke und Phraſen. An einer
Stelle iſt von den „Eintrittskarten in den Circus; die Rede (daß
nicht Billets geſagt wird, iſt alles Mögliche). Hört man Horaz
von der Veröffentlichung ſeiner Gedichte reden, — ſie ſollen als
„Buch' erſcheinen -, ſo könnte man glauben, er ſtände mit einer
modernen Verlagsfirma in Beziehung, und die Geſpräche, welche
zwiſchen ihm und Lydia ausgetauſcht werden, haben zuweilen etwas
von Pariſer Salonparfum an ſich. Nähme man den Perſonen ihre
römiſchen Gewänder, die ſtilvolle Ausſtattung des Atrium, kurz,
alles dekorative Beiwerk, ſo könnte man ſie ohne große
Schwierig=
keit in das Leben der Gegenwart verſetzen. Wir wollen jedoch
nicht unterlaſſen, zu bemerken, daß dieſe etwas anachroniſtiſche
Be=
handlung antiker Stoffe augenblicklich an der Tagesordnung iſt,
ſo=
wie vor einigen Jahrzehnten das pedantiſche Streben nach
hiſtori=
ſcher Treue in erſter Linie ſtand. Richard Voß l=Die„Patrizierin-).
Adolf Wilbrand (.Arria und Meſſalina”) vertreten erſteren
Stand=
punkt mit vielem Glück in der zeitgenöſſiſchen Litteratur. Otto Franz
Genſichen iſt bemüht in „Lydia- auf Luſtſpielart einen ähnlichen
Weg zu gehen. Es it Sache der Darſteller, daß uns der Zwieſpalt,
welcher zwiſchen den Reden der Perſonen und dem Orts= und
Zeit=
kolorit thatſächlich beſteht, nicht gar zu auffällig zum Bewußtſein
komme. Dieſer Aufgabe waren ſich unſere Künſtler wohl bewußt,
und der Dichter kann ſich bei ihnen bedanken für die Geſchicklichkeit,
mit der ſie ſeinen Einakter über dem Waſſer hielten. Frl. Cramer
ſpielte die Lydia mit dem ihr eignen lebhaften Temperament. In
Herrn Hacker (CCalais) ſtand ihr bezüglich der Wärme und des
Schwungs ein ebenbürtiger Partner zur Seite. Herr Edward
gabals Horaz den Mann, welchem Stellung und Charakter eine größere
äußere Ruhe und Würde aufdrücken, der aber deswegen das
leiden=
ſchaftliche Empfinden nicht eingebüßt hat.
Auf das kleine Poulleron'ſche Luſtſpiel „Der zündende
Funke=
findet der bekannte Satz ſeine Anwendung: Ex ungue leonem!
Es enthält Züge, die des Autors von „der Welt, in der man ſich
langweilt; würdig ſind. Die Fabel an ſich iſt ſo dürftig, daß ſie
ſich des Wiedererzählens kaum lohnt, das Motiv auch ziemlich ab=
230
gebraucht, aber die Art, in welcher Poulleron diefe alten bekannten
Dinge auf die Szene bringt, iſt launig und feſſelt im beſten Sinne
des Wortes. Die drei Perſonen, zwiſchen welchen das Stück ſich
abſpielt: Leonie von Renat, die junge Witwe, welche ſich nach
einigem Sträuben erobern läßt, ſobald ſie ſieht, daß ber Freier im
Begriff iſt, eine andere zu heiraten, Raoul von Renat, der junge
Mann, welcher nach verſchiedenen Entdeckungsreiſen endlich die
Rechte findet, Antoinette, das bekannte Backfiſchchen, nur diesmal
ohne jeden Zuſatz von Sentimentalität, - dieſe Figuren wurden
von Fräulein Ethel, Herrn Hacker und Frau Kläger mit
eben=
ſoviel Wahrheit als Liebenswürdigkeit gegeben. Der Titel „Der
zündende Funke' bezieht ſich darauf, daß wie es bei der
Elektriſier=
maſchine zur Erzeugung des elektriſchen Funkens einer Reibung,
eines Drehens der Kurbel bedarf, ein analoger Vorgang auch do
ſtattzufinden habe, wenn es ſich darum handle, in einem Herzen
das Gefühl der Liebe zu wecken. Die wertvollſte Gabe des Abends
war ohne Zweifel „der zerbrochene Krugr von Kleiſt. Dieſes
Luſtſpiel ſteht nach Form und Inhalt im ſtärkſten Gegenſatz zu
unſerer heutigen Komödienkoſt; bei dem Vergleich mit dieſer kann
es aber nur gewinnen denn „ohne Zuhilfenahme des dazwiſchen
polternden Ungefährs (Situationskomik nennt man das heute) auf
Grundlage einer ſtreng einheitlichen Vorausſetzung wird die
Hand=
lung mit der Folgerichtigkeit einer Oedipodee retroſpektiv entwickelt,
wird eine Fülle bedeutſamer, lebenswahrer, prächtig geſteigerter
Komik aus dem Charakter herausgeſponnen Dieſes Wort von
Alfred Klaar verliert nichts an Bedeutung, wenn man auch
zu=
geben muß, daß die Breite der Ausführung eine Aufführung nach
dem Original kaum geſtattet, und deshalb die Arbeit des Rotſtifts,
zumal ſie auch auf die Beſeitigung gewiſſer Derbheiten bedacht ſein
muß, in dieſem Falle von Nöten iſt.
Die Rolle des Dorfrichters Adam, die ein Friedrich Haaſe,
Döring und andere Kunſtgrößen mit Vorliebe auf ihr Repertoire
ſetzten, findet auch bei uns in Herrn Werner einen ſehr
wirkungs=
vollen Vertreter. Es iſt keine komplizierte Aufgabe, die mit
dieſer Partie an den Schauſpieler herantritt. Verſchmitztheit und
Liſternheit gepaart mit Dummheit, das iſt der Grundzug des
Charakters, aber ſie muß doch mit möglichſter Abwechſelung
durch=
geführt werden. Herr Werner zeigte uns, daß er ſich auf die
draſtiſche Komik verſteht, und was die Hauptſache iſt, er
charak=
teriſiert noch, wo minder verſtändige Darſteller bereits karrikieren
würden. Stück und Aufführung hatten ſich lebhafter Zuſtimmung
zu erfreuen.
—
Litterariſches.
- Wir haben erſt vor Kurzem auf die letzten Hefte der „
Gar=
tenlaube” empfehlend hingewieſen; wir möchten auch das ſoeben
er=
ſchienene Heft 12 nicht mit Stillſchweigen übergehen; enthält es
doch eine ſeltene Fülle unterhaltenden und belehrenden Inhalts. Den
beſten Namen begegnen wir als Mitarbeitern der „Gartenlaube”
Ungemein wichtig iſt u. a. der Artikel,Broterwerb durch die
Maſ=
ſagel. Dr. Jabludowski ſtellt die Thatſache feſt, daß in Berlin
allein einige Hundert Maſſeure und Maſſeuſen ohne Beſchäftigung
ſind. Und doch werden noch Viele durch Anzeigen u. dgl. verleitet,
die Maſſage zu erlernen. Auch auf dem novelliſtiſchen Gebiete
bringt das zuletzt erſchienene Heft der „Gartenlaube' den Leſern
etwas Neues: „Die Geheimrätin”, eine Novelle von Hieronymus
Lorm, die ſich durch eine ſehr eigenartige Erfindung auszeichnet.
DerrkſcgitrrJ.
[2060
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei der
Beerdigung unſerer lieben Mutter, Schwiegermutter und
Groß=
mutter, der
Frau Förſter Dornseifk Wwe.
unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Beſſungen, den 22. November 1887.
Namens der trauernden Hinterbliebenen.
H. Müller.
[12061
OcxrkſertxIG.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an unſerem
ſchweren Verluſte ſagen wir hiermit unſeren innigſten Dank.
Darmſtadt, den 23. November 1887.
Familie Poth.
Tageskalender.
Freitag, 25. Novbr.: Oeffentl. Sitzung der Großh. Handelskammer.
Verſammlung des Lokalgewerbvereins Darmſtadt in der Brauerei
Diſchinger (Textor).
Hierzu eine Beilage der Firma „Reckert &a; Groſchu.
Drus und Berloa: L. C. Eittichſdhe Hotbusdrusrei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.
[ ← ][ ][ → ]EULILOON
Möbel=und Waaren=B a za r
von
RGCLOODVOLOD
Commiſſiort=,Rutckiorr=CJaxatiortsgeſchäft
Darustadt
2-; Mathildenplatz 9= und-Gartenſtraße 18. Od
Dieſes an hieſigem Platze erſie und eingzige Unternehmen bietet nach allen Seiten viele Amnehnlichkeiten die von wenigen
gekannt, wir hiermit einem gehrtkn Publikum erläutern wollen:
Wer
Möbel oder ſonſige Waaren aus Naummangel wegen Unzug ꝛc. oder auch um ſich auf dem raſcheſten Wege baares Gelb
zu verſchaffen, verkaufen will, wende ſich an den Auctionsſaal.
Wir
übernehmen zum commiſſionsweiſen Verkaufe durch Auction oder aus freier Hand neue oder gebrauchte Möbel, ſowie Waaren und
veräußern ſelbe auf dem raſcheſten Wege gegen Vergütung einer geringen Proviſion ohne Berechnung von Lagergeld oder ſonſtigen
Speſen.
Von Möbelſabriken aus allen Gegenden, kleinen Handverkern und auch von Privaten iſt unſer
Lager
daher jder Zet mit allen möglihen neuen und gebrauchten Möbeln 4e, ſowvie Waaren verſchiedener Art ausgeſatt, o daß jeder
Haullustige,
einen Beſuch im Auctiousſaale nicht verſüumen ſoll, un ſeinen Bedauß da zu ſuchen.
Wie Beschnfung
augenblicklich nicht vorräthigen Möbel ꝛc. wird von uns in möglichſt kurzer Friſt gerne übernommen.
Willis
kauft man daher Alles im Auctionsſale, da auf unbedingt raſchen Unſatz
und nur gegen Cassa
reflektirt werden muß.
Wür die Ouaität
der Möbel und Waren übernehnen, je nach deren Art, jede ud volle Garantiel
Ausstadtungen
können wir neue von den feinſten bis zu den gewohnlichſten vollſindig conplet ausführen und enthält unſer Lager inner
vor=
räthig:
Fertige Betten und Bettheile, als Deckbetten, Kiſſen und Matratzen aller Art, Waſchtiſche, Waſchſchränke,
Waſch=
kommoden, Nachtſchränke, Kleiderſchränke, Brandſchränke, Weißzeugſchränke, Geräthſchränke, Verticow, Kommoden,
Spiegel=
ſchränke, Bücherſchränke, Sekretäre, Herren= und Damenſchreibtiſche, Sophas, Divans, Garnituren in Plüche,
Fan=
taſieſtoffe, Seſſel, Stühle, Tiſche, Spiegel Bilder, Küchenſchräuke, Küchentiſche ꝛc., Uhren, Lampen, Gelegenheits=
Geſchenke und viele Kleinigkeiten, Läuſer, Teppiche, Bettwvorlagen, veiſchiedenes Weißzeug, Handtücher, Tiſchtücher,
Servietten ꝛc. ꝛc.
Bei gefülligen Verſteigerungs=Aufträgen auch außer dem Auctions=Saale, werden Taxation und Arrangements gratis
be=
ſorgt, rell und prompt ausgeführt! Taxation von Mobilien bei Erbtheilungen prompt und billigſt!
Der Auetiongsnal
iſt üglich auch Sounntags bis Abends 8 Uhr geöſiuet und laden wir zun geſülligen Beſuche ein.
Wechert & Groschh.
NB. Von einer reuommirten auswärtigen Fabrit, ſind uns eben ca. 200 Mamen-, Winter- u. Regenmüntel
nnd Jaquolts zum Verkauje übertragen. Dieſelem ſind in neueſtem Ghntte und vorzüglichiten Stoſßgr 3.
außerordent=
lich billigen Preiſen abzugeben.