REEUBuUTTT TRTIUIN
Aonuemenlspreis
vlertelſhrlid 1 Marl 50 Pf. mdl.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtkmtern Beſtellungen
ent=
eegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal unck. Poſtauſchlag
150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
fuͤr die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Ne 198.
Dienstag den 11. Oktober.
1887.
Bekanntmuchung.
Die Verſteigerung im ſtädtiſchen Pfandhauſe, Grafenſtraße 9, beginnt
am 17. Oktober d. Js., Nachmittags 2½ Uhr,
was mit dem Anfügen zur Kenntniß gebracht wird, daß darin Gold, Silber und
Pretioſen, zſowie Kleidungsſtücke und Weißzeug jeder Art zum Ausg. bot kommen.
Ganz beſonders wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Gold= und
Silbergegenſtände am 18. und 21. Oktober verſteigert werden.
Darmſtadt, den 16. September 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[9137
Ohly.
Bekanntmuchung.
Die Berichtigung der im Monat Auguſt l. J. gerichtlich erkannten Forſt= und
Feldſtrafen hat in den erſten 25 Tagen des Monats Oktober und zwar mit
Aus=
ſchluß des 12., 13. und 14. jeden Vormittag von 8 bis 12 Uhr, bei Großh.
Diſtricts=Einnehmerei Darmſtadt zu geſchehen, widrigenfalls das mit Koſten
für die Schuldner verbundene Beitreibungsverfahren eingeleitet wird.
Auf Erſuchen der gedachten Behörde bringen wir dies hiermit zur
öffent=
lichen Kenntniß.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
110024
Beknnntmuchung.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche Tauben halten, wollen dieſelben wegen
der Saatzeit vom 10. d. Mts. bis 10. November l. J3. bei Vermeidung einer
Strafe von 2 Mk. für jeden vorkommenden Uebertretungsfall eingeſperrt halten.
Sollte ein Taubenbeſitzer nicht im Stande ſein, ſeine Tauben bis zum
Ein=
tritt des oben genannten Termins in den Schlag zu bringen, ſo muß er davon
bei Vermeidung der Nichtbeachtung dieſes Umſtandes - auf unſerm Büreau (
ath=
haus am Markt, 1. Stock) alsbald Anzeige machen.
Darmſtadt, den 6. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(10136
Bekanntmuchung.
Das ſtädtiſche Pfandhaus betreffend.
Die Verſteigerung der verfallenen Pfänder beginnt
Montag den 17. Oktober, Nachmittags 2½ Uhr.
Ein Verzeichniß der zur Verſteigerung kommenden Pfänder liegt vom 8. bis
15. Oktober auf unſerem Büreau, Stadthaus, Rheinſtraße 18. Zimmer Nr. 13,
zu Jedermanns Einſicht offen.
Darmſtadt, den 5. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
110137
Ohly.
Bekanntmachung.
Das Anfahren der geklopften Steine
und des Rheinkieſes auf die Straßen in
und außerhalb der Stadt ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 15. Oktober,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
ſauf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 28,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 6. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
J. V. d. O.B.:
Riedlinger, Beigeordneter I10l38
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß des Hofkutſchers
Philipp Friedrich Wittwe dahier
ge=
hörigen Mobilien, beſtehend in Kleidern,
Weißzeug, Bettwerk, Möbel und allerlei
ſonſtigem Hausrath ſollen nächſten
Mittwoch den 12. Oktober 1887.
Vormittags 9 Uhr,
in deren Wohnung Mühlſtraße Nr. 52,
öffentlich an den Meiſtbietenden gegen
Baarzahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 8. Oktober 1887.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Harres.
[10139
Bekanntmachung.
Auf dem hintern Hofe der Cavallerie=
Kaſerne ſollen
Donnerstag den 13. d. Mts.,
Vormittags 9 Uhr,
ausrangirte Utenſilien, wollene Decken,
Oefen, Raufen, Krippen, Eiſen=, Zink=
und Bleitheile ꝛc., in öffentlicher Auction
gegen gleich baare Bezahlung verkauft
werden, wozu Kaufliebhaber eingeladen
9943
werden.
Garniſon=Verwaltung Darmſtadt.
669
2558
Nr. 198
Bekanntmachung.
Betr.: Die Fortbildungsſchule für die aus der volksſchule entlaſſene
männliche Jugend.
Die hieſige Fortbildungsſchule wird den Unterricht für den Winter 188788
Dienstag, den 25. Oktober l. J., Abends präcis 7 Uhr,
beginnen. Derſelbe wird an den vier Wochentagen: Montag, Dienstag, Donnerstag
und Freitag, Abends von 7 bis 9 Uhr, in den Schulhäuſern hinter der Stadtkirche
und in der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtattfinden.
Zum Beſuche der Fortbildungsſchule geſetzlich verpflichtet ſind alle diejenigen
Knaben, welche in den Jahren 1885, 1886und 1887 aus den hieſigen Volksſchulen
entlaſſen worden ſind, oder nach ihrer Entlaſſung aus Schulen anderer Gemeinden
ſich hier aufhalten, ohne anderen genügenden Schulunterricht zu genießen. Geſuche
um gänzliche oder zeitweiſe Befreiung vom Beſuch der Fortbildungsſchule ſind
als=
bald und jedenfalls vor Eröffnung der Fortbildungsſchule ſchriftlich an
Großh. Kreis=Schul=Kommiſſion Meckarſtraße Nr. 3) zu richten und muß
bis zur erfolgten Entſcheidung dieſer Behörde die Fortbildungsſchule beſucht werden.
Die Geſuche müſſen von den Schülern ſelbſt verfaßt, geſchrieben und unterſchrieben
ſein. Sie müſſen Angaben enthalten über: Heimatort, Namen und Geſchäft der
Eltern, ſeitherigen Schulbeſuch, dermalige Beſchäftigung des Schülers und beſondere
Gründe, aus welchen die Dispenſation beanſprucht wird, insbeſondere Art und
Stundenzahl etwaigen anderen Unterrichts und Perſon des Lehrers.
Die Schüler der an die Knaben=Mittelſchule anſchließenden beſonderen
Fort=
bildungsſchule, ſind, ſo lange ſie die letztere regelmäßig und mit Erſolg beſuchen,
von der allgemeinen Fortbildungsſchule befreit.
Die Eltern ſchulpflichtiger Knaben oder deren Stellvertreter, ebenſo
Dienſt=
herrſchaften und Lehrherren, welche ſchulpflichtige Knaben im Dienſt oder in der Lehre
haben, ſind Kraft Geſetzes verpflichtet, dieſe Knaben zum Beſuche der
Fortbildungs=
ſchule anzuhalten. (Artikel 24 des Schulgeſetzes und 8 120, Abſatz 2 der deutſchen
Gewerbeordnung). Die Behauptung, der Schulpflichtige ſei zur Zeit des Unterrichts
im Geſchäft der Eltern, Lehrherrn oder Dienſtherrſchaft unentbehrlich, kann nicht zur
Entſchuldigung dienen, vielmehr iſt den Schülern die zum Beſuche der
Fortbildungs=
ſchule nöthige Zeit und zwar ſelbſiverſtändlich in der Ausdehnung zu laſſen, daß ſie
ſich vor Beginn des Unterrichts genügend waſchen, ankleiden und eſſen können.
Zu=
widerhandlungen werden mit einer Polizeiſtrafe von 2 bis 20 Mark beſtraft. (rt.
25 des Schulgeſetzes). Unentſchuldigte Schulverſäumniſſe unterliegen den geſetzlichen
Schulſtrafen lie 20, im Wiederholungsſalle 40 Pfennig), welche nöthigenfalls durch
Haft nach Maßgabe der 88 28 und 29 des Reichsſtrafgeſetzbuches vollſtreckt werden.
Außerdem erfolgt zwangsweiſe Abholung in die Schule, wofür je 10
Pfenni=
ſofort an den Abholenden zu entrichten ſind.
Die Foribildungsſchüler aus den Jahren 1885 und 1886 haben ſich
Dienstag den 25. Oktober l. J., Abends präcis 7 Uhr, in dem
Schul=
haus hinter der Stadtkirche einzufinden, während Diejenigen, welche im Jahr
1887 aus der Volksſchule entlaſſen worden ſind oder obwohl früher entlaſſen, ſeither
eine Fortbildungsſchule nicht beſuchten, oder freiwillig am Unterricht Theil zu nehmen
wünſchen, ſich:
Montag, den 24. Oktober l. J., Abends präcis 7 Uhr,
in der ſtädtiſchen Turnhalle auf dem Kapellplatz einzufinden haben, um in eine
Abtheilung der Schule eingereiht und für den am folgenden Abend beginnenden
Unterricht entſprechend inſtruirt zu werden.
Zu den Eliern, Lehr= und Dienſitherren ſprechen wir auch diesmal das
Ver=
trauen aus, daß ſie den großen Nutzen des der männlichen Jugend unentgeldlich
gebotenen Fortbildungsunterrichts erkennen und nach Kräften bemüht ſein werden,
die Zwecke der Schule durch Ueberwachung des Schulbeſuchs und durch Anſpornung
der Schüler zur Folgſamkeit gegen Vorſteher und Lehrer der Schule, ſowie zu Fleiß,
Ordnung und guter Sitte, in und außerhalb der Schule zu foͤrdern.
Darmſtadt, den 7. Okiober 1887.
Der Schulvorſtand:
Ohly, Oberbürgermeiſter.
[10140
Kiefern=Scheiter II. Klaſſe, pr. Rmt.
6 Mark.
Kiefern=Knüppel - entrindet - pr.
Beſtellungen bei Großherzoglichem
11 Mark.
Kiefern=Scheiter 1. Klaſſe, pr. Amt. Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
8 Mark.
Preuſchen, Forſtinſpector. (9748
Bekanntmachung.
Die Holzpreiſe im Großherzoglichen
Holzmagazin ſind vom 1. Oktober v. Amt. 6 Mark.
Js. an die nachſtehenden:
Buchen=Scheiter 1. Klaſſe, pr. Amt. Rentamt Paradeplatz 2.
Aecht,
Chines. & ostnd.
IEE
9
k6
188er Ernte.
empfiehlt in den bekannten
vorzüglichen Qualitäten
Carl Watuingor.
Thee= und Droguen=Handlung,
11 Wilhelminenſtr. 11. (10141
empfiehlt zu billigen Preiſen
Karl Hess
Carlsſtraße 29. (10142
Grossfrüchtige Johanuisbeeren,
roth, weiß u. ſchwarz, 100 St. 10-20 M.,
hochſt. roth 75 Pf. bis 1 M., großfrücht.
Stachelbeeren 100 St. 15-20 M.,
hoch=
ſtämmige 75 Pf. und 1 M.,
Erdbeer=
pflanzen „König Albert von Sachſen”
100 St. 4 M., Penſées 100 St. 2 M.
empfiehlt
(10143
Aloye Roesener, Kranichſteinerſt. 51.
Fichtenzapfen 45 Pf.,
Tannäpfel 70 Pf.,
per Sack franco ins Haus liefert
Geinrioh Leller Sohn.
W Bei Abnahme von 10 Sack je
5 Pfg. billiger.
[10144
RArtofelm.
Der Verſandt von Salat= und feinſten
und mittleren Sorten Kartoffeln, beſte
Qualitäten, hat begonnen, was ich meinen
Abnehmern hiermit ergebenſt anzeige.
Wobias Deisx.
Offſtein, 6. Oktober 1887. (0145
Ruhr Kohlen,
beſtes ſtückreiches Fettſchrot,
Stückkohlen, gew. Nußkohlen,
Anthracitkohlen für amerikan.
Füllöfen, Briquettes und Holz
zu den billigſten Preiſen unter
Zuſicherung reeller Bedienung.
G. Stammler.e
Das unterfertigte Amt verkauft ein, in Mainbullau, Amts=/
gericht Miltenberg, gelegenes Gut, von 39½ Hectar, gleich
115¼⁄ bayeriſche Tagwerk.
Mainbullau iſt ein Filialkirchdorf mit geſunder Lage, 1 Stunde
ſion Kleinheubach, Station der Aſchaffenburg=Miltenberger Bahn,
entfernt.
Das Gut iſt gut ertragsfühig und durch ſeine ebene Lage leicht
74
zu bewirthſchaften.
Der Kauf wird durch günſtige Bedingniſſe erleichtert.
Aſchaffenburg, den 30. September 1887.
Königlich bayeriſches Stifts=Rentaut.
9828
Martin.
Rudolk Wick, G. Hickler's Nachk.,
Beſter und billigſter Bezug
wollener Beinlängen
in allen Orössen,
hergeſtellt aus den vorzüglichſten engliſchen Garnen.
loo4s
6 Ludwigsplatz 6.
Darmstädter Gewerbehallevereins
(e. G.).
Erster Hauptgewinn i. W. v. 1000 Mark.
412 Gewinne im Geſammtwerth von 9800 Mk.
1 Loos nur 1 Mark.
General-Vertrieb der Loose H. Hilsdorf,
Darmſtadt, Ernſt=Ludwigsſtraße 9.
10147
TGOO
nouor Urnte
[10148
mpfiehlt
S. Pettmann.
Hoine vampfroinigung
ſmeueſtes Syſtem) für gebr. Bettfedern
und Flaumen halte dem verehrlichen
Publikum von Darmſtadt und Umgebung
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als von Morgens bis Abends entbehrt zu
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[5522
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aſſortirt und empfehle dasſelbe den
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2560
Nr. 198
Landeshuugemerhſchule in
Darmſtadt.
Beginn des neuen Unterrichts=Kurſus am 1. November 1887, Dauer
desſelben bis zum 15. März 1888.
Anmeldungen, ſchriftlich oder mündlich, haben bei dem Büreau der
Groß=
herzoglichen Centralſtelle für die Gewerbe und den Landesgewerbverein —
Neckar=
ſtraße Nr. 3 in Darmſtadt - und zwar längſtens bis zum 31. Oktober zu
ge=
ſchehen. Die Zulaſſung von Schülern erfolgt nach Maßgabe der Plütze, welche die
vor handenen Unterrichtslocalitäten bieten.
G0l46
Bekanntmuchung.
Die Vertheilung des Stiftungsholzes betreffend.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten, daß die Polizeireviere
1-IV (im Kyritz'ſchen Stift, im Jägerthorgebäude, im Großh. Gefängniß und
Wilhelminenſtraße 35) von Großherzoglichem Polizeiamte dahier beauftragt worden
ſind, die Anmeldungen zu dem von uns jetzt zu vergebenden Stiftungsholze in der
Zeit vom 10. bis einſchließlich 15. d. Mts., Vormittags von 9-1 und.
Nachmittags von 3-5 Uhr, entgegen zu nehmen.
Darmſtadt, den 4. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
09945
Silberne Hodalle
Stuttgart 1887.
Goldene Hedaille
Paris 1886.
Sülberne Hedaillo
Leipzie 1887.
Johronkrauss sches Graham-Brot,
fein und grob, rühmlichſt bekannt als beſtes Brot für Geſunde und Kranke,
von den bedeutendſten Aerzten des Jn= u. Auslandes empfohlen, da es laut Atteſten
ſchon ſo Vielen ausgezeichnete Dienſte leiſtete gegen Leibesverſtopfung und alle
dadurch entſtandene Krankheiten, gegen Magen=, Verdauungs= und Lungenleiden,
Bleichſucht und Blutarmuth, Rachitis u. ſ. w. bringe in empfehlende Erinnerung.
G. Weber Hachfolger,
Hoflieferant,
16 Eliſabethenſtraße 16.
Das Geſchäft befindet ſich nicht mehr in dem ſeither innegehabten Lokale,
„
E ſondern gerade nebenan und bitte ich genau auf Rummer und Firma
W achten zu wollen.
(9893
Ridu
aAutUEdh-
vo
vo=
gämmtlichen Kinder-E Damen-Filnhüton.
Um ſchnell zu räumen, verkaufe die neueſten Façons
zu Fabrikpreiſen; vorjährige moderne Façons unter
Fabrik=
preiſen, ältere Façons zu halben Fabrikpreiſen.
Sammete, Peluche, Bänder, Federn ete.
zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen.
Modellhüte erſtaunlich billig.
Winder-Müte von 20 Pf. an.
[10032
Fantasie-Flügel von 20 Pf. an.
Garnirte Kinderhüte von 50 Pf. an.
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Mein=Eſſig.
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Weineſſig=Fabrik
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GHeſſen, Main=Neckar=Bahn.)
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Colonialwaaren=Handlungen ꝛc. ꝛc.
Thee.
grün und schwarz.,
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KAIIOION
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Fette
Paſſauer Gäuſe
liefert in jedem Quantum per Pfund zu
50 Pf. incl. Verpackung.
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Johann Hager, Paſſau.
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Ch ü rION
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brauer, Metzger, ſowie überhaupt alle
Perſonen, die viel im Waſſer arbeiten,
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Pankratiusſtraße 1. (9851
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Ludwigsſtraße
Eenmanh,
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2
Küfer Sauerwein,
Schloßgaſſe.
[9989
1
9.
113
41
T5
88
9=
10u
11
⁵4
5.
Alle in hieſigen Lehranſtal=
[10151
ten eingeführten
ſind in dauerhaften Einbänden
zu billigſten Preiſen vorräthig.
G. V. Argnor,
Buch= u. Kunſthandlung,
Wilhelminenſtraße 21.
einfarbig und geſtreift,
waſchächt und zu billigen Preiſen
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TTI86n oingGtouhn.
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Eieler Bückinge zum
Roh=
eſſen und Backen,
Holländische Häringe,
naturell und marinirt,
Holländ. Sardellen ete.
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[10154
GRAnUéL TUd.
Rieler Sprotten,
Eieler Bückinge,
Flunder, 4alo,
Crevetten, Neunaugen.
Brathäringe, Dolioatesshäringe,
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Astrachan- und Vral-Caviar
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möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9002) Verläng. Hochſtraße 18 ein
ſchönes Zimmer mit 1 od. 2 Kab., möbl.
9121) Marienplatz 10 ein fein möbl.
Zimmer mit Kabinet, nach dem Platz, da=
9191) Neckarſtr. 18 möbl. Zimmer.
9252) Obergaſſe 4, nächſt d. Inſ.=
Kaſerne, ein freundl. möbl. Zimmer.
9663) Waldſtraße 7. 1. Stock, ein
möbl. Zimmer mit ſeparatem Eingang.
9765) Ballonplatz 3 ein fein möbl.
Zimmer ſofort zu verm.
9854) Eliſabethenſtr. 22, II., ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
9855) Dieburgerſtr. 2, 1 St. hoch,
iſt ein möbl. Zimmer zu vermiethen, für
einen Herrn Einj=Freiw. paſſend.
9860) Nieder=Ramſtädterſtraße 9,
Hinterb., ein kleines möbl. Zimmer, an
einen ſoliden Herrn oder anſtänd.
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zimmer, zu vermiethen.
9907) Eliſabethenſtr. 40 im Neubau
ein ſchön möblirtes Zimmer zu verm.
9908) Ruthsſtr. 16, 1. Stock, ein
möbl. Zimmer billig zu vermiethen.
9909) Eliſabethenſtr. 23, 2. St.,
zwei ſchön möbl. Zimmer zuſammen oder
einzeln zu vermiethen.
10076) Grafenſtr. 31, 2 Treppen, ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10078) Ecke der Soder= u.
Stifts=
ſtraße 44. II. Stock, ein möbl. Zimmer
mit oder ohne Penſion.
10081) Mauerſtr. 14 ein gut möbl.
Zimmer.
10163) Hochftr. 38 ein ſchön möbl.
Zimmer mit ſeparat. Eingang ſofort.
10164) Woogsplatz 3 iſt ein großes
gut möbl. Zimmer mit ſeparatem
Ein=
gang ſofort zu vermiethen.
10165) Wilhelminenſtr. 17 zwei bis
drei möbl. ſchöne Zimmer ſofort zu verm.
670
2562
Nr. 198
Bayerſsche Hypothehen und Wechselbanh in Hönchen
a0apfl.
6ründet im Jahre 1835 mit gindm baa6lgonahlion
Actienkapital von 20,000,000 Gulden.
Abtheilung für Lebens- und Leibrenten-Versicherung.
Die Bank übernimmt Lebensversicherungen auf den Todesfall auch mit Betheiligung der Versicherten am
Ge-
schäftsgewinn im Verhältniss der Summe der bezahlten Prämien, wodurch eine fortwährende Verminderung der
Prä-
mienzahlung bewirkt wird, indem sich die Dividende der Versicherten 7. B. bei einem Gewinnantheil von 3% der
Gesammt-Prämienzahlung.
40 Jahren
30 Jahren
20 Jahren
10 Jahren
nach 5 Jahren
300
60o
900⁄₈
1200⁄₈
auf 15⁄₈
der Jahresprämien Stellt.
Capitalversieherung für Ausstattung der Wöchter und für den Militärdienst der Söhne.
Günstige Bedingungen für die Aufnahme, für Beleihung und Rückkauf der Policen, für Veränderungen eto.
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Näheres Expedition.
2564
Nr. 198
Hunstgoorbe Ausstollung
holltsch nationale
zm Hümchem 1888.
Untér dom Protectorate Sr. Königl. Hoheit des PrinzRogenten Luitpold von Bayern.
Dauer der Ausstellung vom 15. Mai bis 15. Oktober 1888. Programm und Anmeldeformulare könen durch
[I81487)
den Bayer. Kunstgewerbe Verein zu München bezogen werden.
[8351
Stemographio.
Montag den 1. Oktober, Abends 8 Uhr,
eroffnet der Steuvgraphenverein in ſeinem Uebungslokale (Schulhaus - Ecke der
Carls= und Niederramſtädterſtraße) einen etwa 40 Lektionen umfaſſenden
Unterrichts=
kurs in Stenographie,
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Der Unterricht wird während des Winterhalbjahres an wöchentlich 2 Abenden
ertheilt. Das Honorar beträgt 10 M.
Anmeldungen nehmen entgegen: Die Hoſbuchhandlung A. Bergſträßer,
Schulbuchhandlung H. Schmitt (Säng), Schreibmaterialienhandlung J.
Gött=
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Goldene Ehren=Medaille Leipzig 1887.
(10180
Bekanntmachung.
Samstag den 15. Oktober, Vormittags 10 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen im Gemeindekiefernwald Diſtrikt,
Köhlertanne 36 Looſe Waldrodland zum Umroden nach den vorgeſchriebenen
Be=
dingungen öffentlich an die Wenigſtnehmenden in Akkord gegeben.
Beſſungen, den 8. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
10181
Ein Schüler,
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öffent=
lichen und privaten Schulen
ge=
braucht werden, ſind gebunden
vor=
räthig bei
[10184
Johs. Waltz,
Ernſt=Ludwigsſtr. 19.
Die bei dem Vorfall am 26. v. M.
von mir gegen Herrn Herche gebrauchten
beleidigenden Aeußerungen nehme ich
hier=
mit zurück und gebe dem letzteren damit
volle Ehrenerklärung.
Darmſtadt, b. Ottober 1887.
Eliſe Klein,
Frau von Anton Klein. (10185
Serren oder Schüler konnen guten
4 Mittagstiſch erhalten. Coder=
[10186
ſtraße 16, eine Stiege hoch.
Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Radv, Eliſabethenſtraße 27.
Der Schnelldampfer „Ems”, Kapitän Jüngſt,
vom Nordd. Llohd in Bremen, welcher am
28. Setztember von Bremen abgegangen war,
iſt am 1. Oktober wohlbehalten in New=York
angekommen.
im Preiſe von 40 M. monatlich. Off.
unter L. B. a die Expedition.
[10182
Futerhaltene Mange geſucht. Kies=
1 ſtraße 59 mittl. Stock.
(10183
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 11. Oktober.
10. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Die Bett, in der man ſich langweitt.
Luſtſpiel in 3 Akten von E. Pailleron.
Verſonen:
Herzogin von Reville
Frl. Schütkh.
Gräfin von Ceran
rl. Berl.
Suzanne von Villiers
Frau Kläger.
Roger, Graf von Ceran Herr Hacker.
Bellac
Herr Edward.
Paul Raymond:
Herr Steude.
Jeanne Raymond.
Virot
General von Briais
Toulonnier
de Saint Reault
Frau von Saint Reault
Frau von Loudan.
Miß Lucy Wattſon
Frau von Arxiego
Frau von Boines.
GHajac
Melchior von Boines
Desmillets
François
Anfang 7 Uhr.
Frl. Ethel.
Herr Hartig.
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Herr Knispel.
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Frl. v. Felden.
Frl. Cramer.
Frau Klein.
Frl. Hettwer.
Herr Mickler.
Herr Klotz.
Herr Sachs.
Herr Leib.
Ende nach 110 Uhr.
Nr. 198
ollulgs-Joraudorultz
Meiner geehrten Kundſchaft, ſowie
Freunden und Bekannten zur Nachricht,
daß ich meine Wohnung Wienerſtraße
ver=
laſſen und jetzt
Stiftsſtraße 62
wohne und bitte um beſtes Wohlwollen.
Achtungsvoll
Fhülipp Sellwig.
Schuhmachermeiſter. (10187
Consorvatorzum der Husik,
Grafenſtraße 35.
Mittwoch den 12. Oktober:
Aufnahmeprüſung
der neu angemeldeten Schüler.
Der Direktor: 10188
Kapellmeiſter Martin Wallenstein.
Schüler erhalt. zunächſt den Schulen gute,
preiswürdige Penſion, jüngere a.
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hülfe. Näh. Soderſtr. 25 II. St. (9583
2565
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unentgeldlich erlernen. Zu erfragen Exp
Volitiſche Ueberſichl.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer empfing am 8. den
Statt=
halter Fürſten Hohenlohe zur Meldung.
Ueber das Beſinden des Kronprinzen geht dem B. B. K. u von
einer ärztlichen Autorität die nachſtehende Mitteilung zu: Der
Kron=
prinz (welcher am 7. in Baveno eintraf) iſt ſeit circa ſieben bis acht
Wochen Gottlob ohne Recidiv der Geſchwulſt, die bekanntlich in
einer gewöhnlichen Warzenbildung beſteht, welche irrtümlich für
Krebswucherung angeſehen ward, deren Natur aber durch die
un=
vergleichlich zuverläſſigen Unterſuchungen unſeres Virchow für
gut=
artig erklärt worden iſt. Die Behandlung Seiner Kaiſerlichen
Hoheit beſteht jetzt nur in Einblaſungen von Wismuth=Pulver, und
es iſt, wie ſchon geſagt, ſeit etwa zwei Monaten der Zuſtand gut
geblieben, alſo wahrſcheinlich ein Rückfall überhaupt nicht mehr zu
befürchten. Der Kronprinz ſieht vortrefflich aus, ſeine Stimme iſt
nicht ſo ſtark wie ſie war, aber immerhin laut und hat einen
ge=
wiſſen Klang. Wenn noch Zweifel beſtehen über den zu wählenden
Winteraufenthalt, ſo liegen dieſe begreiflicher Weiſe nicht allein im
Zuſtande des Kronprinzen; es ſoll ein mildes, gleichmäßiges, feuchtes
Klima aufgeſucht werden, ein Ort, wo dem hohen Patienten nicht
viel zu ſprechen Gelegenheit geboten wird und der auch keinen ſolchen
Naturereigniſſen ausgeſetzt iſt, wie ſie im vorigen Jahre die Riviera
verwüſteten. Einſtweilen iſt für den Aufenthalt Baveno, wie
be=
kannt, in Ausſicht genommen. Wenn das Wetter es erfordert, und
die Zeit der Erdbeben vorüber iſt, wird dann an der italieniſchen
Küſte ein Platz ausgewählt werden. Hoffentlich iſt dann im Mai
die Reizbarkeit der Kehlkopfſchleimhaut vollſtändig gehoben, ſo daß
der Kronprinz wieder nach Potsdam überſiedeln kann.
Dem Reichstag wird ein Geſetzentwurf wegen Einführung des
Warrantſyſtems in Deutſchland zugehen.
Hchweiz. Ueber die Beſchlüſſe des Kongreſſes von Delegierten
der ſozialiſtiſchen Partei Deutſchlands, der vorige Woche auf
ſchwei=
zeriſchem Boden, in St. Gallen, tagte, liegen jetzt einigermaßen
zu=
ſammenhängende Meldungen vor. Danach faßte der Kongreß
Be=
ſchlüſſe, welche die Schutzzollgeſetze, die Beſteuerung der Lebensmitts
und die Monopole verurteilen und die herrſchenden Klaſſen für das
Scheitern der Arbeiterſchutzgeſetze verantworttich machen (. Ferner
erklärte ſich der Kongreß gegen alles und jedes Paktieren der
ſozial=
demokratiſchen Partei Deutſchlands bei den Wahlen mit den „
Bour=
geoisparteien” und gegen die bisherige „opportuniſtiſche: Politik
der ſozialiſtiſchen Reichstagsabgeordneten, verurteilte den
Anarchis=
mus, als antiſozialiſtiſch, ſowie die Gewalttheorie und beſchloß
end=
lich, im Jahre 1888 einen internationalen Arbeiterkongreß
einzu=
berufen.
Faſt ſämtliche genannte Ergebniſſe der St. Gallener
Verhandlungen bekunden demnach in ihrer radikalen Form das
ent=
ſchiedene Vorwiegen des revolutionären Elements innerhalb der
deutſchen Sozialdemokratie und unzweifelhaft wird dieſe Thatſache
ihren nächſten Ausdruck in einer noch ſchärferen Haltung der
ſozia=
liſtiſchen Abgeordneten in der herannahenden Reichstagsſeſſion finden.
Selbſt die ſich gegen den Anarchismus kehrenden Beſchlüſſe des St.
Gallener Parteitages können nicht darüber hinwegtäuſchen, daß in
der Sozialdemokratie die ultraradikale Richtung Oberwaſſer
ge=
wonnen hat, dieſe Beſchlüſſe ſind nichts als eine Phraſe, denn in
St. Gallen ſelbſt hat ja eine ganze Anzahl Delegirter erklärt, daß
die ſozialiſtiſche Bewegung unter allen Umſtänden ihren
revolutio=
nären Charakter wahren müſſe.
Heſterreich=Angarn. Die Wiener „Allgemeine Zeitung' erhielt
eine Pariſer Depeſche, nach welcher Großfürſt Nicolaus ſeine äußerſte
Entrüſtung über ſeinen angeblichen Toaſt bekundete. Der „
Figaro=
habe ſeine Worte ſtark übertrieben.
Der italieniſche Miniſterpräſident hat, nach einer Mitteilung
aus Veſt, ſeine dortigen Freunde verſichert, Italien ſei entſchloſſen,
dem Grundſatze der Nichteinmiſchung in Bulgarien Geltung zu
ver=
ſchaffen.
Frankreich. Graf Münſter überreichte Flourens gleichzeitig mit
der deutſchen Note einen Betrag von 50000 M. Wie aus der Note
hervorgeht, iſt die deutſche Auffaſſung folgende: Ein erneuter
Aus=
druck des Bedauerns wird für unnötig gehalten, da ein deutſches
Bedauern bereits unmittelbar nach dem Vorfalle in aller Form
aus=
geſprochen wurde. Was die Entſchädigung anbelangt, ſo hält die
deutſche Regierung daran feſt, daß bei dem Vorfalle kein böſer
Wille, ſondern nur ein bedauerlicher Irrtum vorliegt; da aber das
Unglück infolge deutſcher Dienſteinrichtungen geſchehen und dadurch
franzöſiſche Unterthanen geſchädigt wurden, ſo halte die Regierung
es für ihre Pflicht, ſoweit thunlich, eine Entſchädigung zu gewähren,
die ſie mit 50000 M. angemeſſen veranſchlagt halte. Bezüglich
etwaniger Beſtrafung des Soldaten Kaufmann müſſe alles den
Ge=
richten überlaſſen bleiben, die nach Recht erkennen würden. Flourens
ſprach dem Grafen Münſter ſeinen Dank für das der Billigkeit
ent=
ſprechende Entgegenkommen Deutſchlands aus, wodurch der Fall
endgültig erledigt iſt.
Indem am Samstag ſtattgehabten Miniſterrate erſtattete Flourens
Bericht über die Erledigung des Greyzfalles und füate hinzu, er
habe vom franzöſiſchen Geſchäftsträger in Berlin eine Depeſche mit
dem Auftrage erhalten, dem verwundeten v. Wangen und ſeiner
Familie das Bedauern der deutſchen Regierung wegen des
beklagens=
werthen Unfalls auszuſprechen.
Kriegsminiſter Ferron läßt das Gerücht dementieren, welches
ihm die Abſicht zuſchreibt, demnächſt die Oſtarenze zu inſpizieren.
Eine Mitteilung des Marineminiſteriums beſtätigt, daß das
Panzerſchiff „Courbet= und der Kreuzer „dEſtrées= Befehl erhalten
hätten, nach Marokko abzugehen.
Nach dem =Figaro, lautet der Trinkſpruch, den Großfürſt
Nikolaus an Bord des „Uruguah' gehalten hat, folgendermaßen
„Frankreich arbeitet, um die Vergeltung vorzubereiten, und thut
wohl daran; und es zeugt von ſeiner großen und geſunden
Denk=
weiſe, daß es ſich durch die beſtändigen Quälereien des
Nachbar=
landes nicht in Erregung verſetzen läßt. Möge es fortfahren, ſich
vorzubereiten, ſeine Rüſtung auszubeſſern und aus ſeinen Soldaten
Helden zu machen, deren Großthaten die Geſchichte verewigen wird.
Aber auch Rußland ſeinerſeits bleibt nicht unthätig; es arbeitet
unaufhörlich daran, den deutſchen Einfluß auszurotten. Daß man
es wiſſe: unſere ganze Familie liebt Frankreich. Alle Beſtrebungen
des Zaren gehen dahin, den deutſchen Einfluß, der zu einer gewiſſen
Zeit groß war unter unſern Würdenträgern, abzuſchwächen, und
bald wird unſere ganze Regierung ſich nur noch aus Männern
zu=
ſammenſetzen, die Frankreich lieben. Bis dahin, ich wiederhole es.
möge Frankreich ſich nicht fortreißen laſſen, denn gegenwärtig würde
es ſchwierig ſein, im Kriegsfalle unſer Bündnis zu verwirklichen,
binnen kurzem aber werden alle Hinderniſſe verſchwunden und im
Falle eines Krieges werde ich der erſte ſein, der ſich in die
fran=
zöſiſche Armee, die ich aus vollem Herzen liebe, einreiht. Und
meinem Beiſpiel, davon ſeien Sie überzeugt, werden viele Ruſſen
folgen.
Da der Inhalt dieſes Trinkſpruchs auch von anderen Blättern
im weſentlichen beſtätigt wird, ſo wird eine jedenfalls erfolgende
Ableugnung nur mit großem Mißtrauen aufzunehmen ſein. Zur
teilweiſen Entſchuldigung des Großfürſten kann vielleicht
angenom=
men werden, daß er nicht ganz nüchtern war,
Großfürſt Nikolaus Michaelowitſch von Rußland, welcher den
erwähnten Toaſt in Dünkirchen ausgebracht hat, iſt in Paris
ein=
getroffen, wo er etwa s Wochen zu verweilen gedenkt. Der
Groß=
fürſt ſteht im 28. Lebensjahr und iſt ein Sohn des Bruders Kaiſer
Alexanders II., Michael Nikolajewitſch, und der Prinzeſſin Cäcilie
von Baden, mit der Großherzoglichen Familie von Mecklenburg=
Schwerin verſchwägert und durch ſeinen wiederholten Beſuch am
Berliner Hofe auch daſelbſt wohl bekannt.
General Caffarel, Souschef im Generalſtab des Kriegsminiſteriums,
wurde am 7. abends 9 Uhr vor ſeiner Wohnung verhaftet und in
671
2566
Nr.
das Militärgefängnis verbracht. Es wird ihm zur Laſt gelegt,
Handel mit Ehrenlegionskreuzen getrieben zu haben, dieter zu 25
bis 50000 Frs. verkaufte; ferner werden ihm Indiskretionen bei
den Mobilmachungsplänen zugeſchrieben. Der General hatte
zahl=
reiche Mitſchuldige, die beauftragt waren, ihm Bewerber
zuzu=
führen, unter welchen ein Baron Kreitmayer und eine am
Triumph=
bogen wohnende Dame ſehr zweifelhaften Rufs aufgeführt werden.
Es ſoll zuverläſſig ſein, daß Offiziere, Senatoren, Abenteurer,
Kos=
mopoliten u. ſ. w. in der Sache bloßgeſtellt ſind. Caffarel hat,
nachdem er durch Beweiſe überführt worden, ein Bekenntnis ſeines
Treibens abgelegt.
Italien. Die „Agenzia Stefani= ſagt gegenüber dem
Nord=
in den Unterredungen zwiſchen Crispi und dem Fürſten Bismard
habe ſich volles Einvernehmen gezeigt und habe daher keine
Ver=
anlaſſung für den einen Teil vorgelegen, dem anderen Klugheit zu
empfehlen; das Verſprechen einer Vergrößerung ſei abſurd, da
keiner=
lei Unternehmung beſchloſſen worden ſei, aus welcher eine
Ver=
anlaſſung zu territorialen Veränderungen hergeleitet werden könnte.
Die „Riforma” beſtätigt den Beſuch eines Redakteurs der
„Frankfurter Zeitung' bei Crispi und die bei dieſem Beſuch
ſtatt=
gehabte Aeußerung, daß die Beziehungen zum Vatikan von Crispis
Standpunkt aus nicht Gegenſtand internationaler Diskuſſion ſein
können. Sonſt habe der beſuchende Redakteur mehr das ausgedrückt,
was er ſelbſt geſagt, als das, was Crispi geäußert. Die „Riforma
anerkennt den ſympathiſchen Ton des Artikels der „Frankfurter
Zeitung', bemerkt aber, daß Crispi ſeinerſeits in die Details
über=
haupt nicht eingegangen ſei.
Belgien. Belgien, England und die Niederlande beabſichtigen
auf der Londoner Konferenz die Abſchaffung der Zuckerexportprämie
zu beantragen.
Der Brüſſeler „Nordu erklärt, der Beſuch Crispis in
Friedrichs=
ruhe ſei die feierliche Beſiegelung der deutſchöſterreichiſchitalieniſchen
Tripelallianz.
Aus Brüſſel wird unterm 8. d. M. gemeldet, der eben dort
verweilende Kaiſer Dom Pedro werde die Regierung Braſiliens
nicht mehr übernehmen. Seine Abdankung zu gunſten ſeiner älteſten
Tochter, der Gräfin von Eu, dürfte Ende des Jahres erfolgen.
Dänemark. Einem Berichte aus Kopenhagen vom 8. zufolge
iſt die Abreiſe des Kaiſers von Rußland vorläufig auf den 14. d. M.
feſtgeſetzt.
Hpanien. Der Miniſter des Auswärtigen, Moret, hatte am
8. d. eine Unterredung mit dem franzöſiſchen Geſchäftsträger in
Madrid, welche ſich auf Marokko bezogen haben dürfte.
In Tanger an der marokkaniſchen Küſte ſind zwei ſpaniſche
Kriegsſchiffe eingetroffen.
Außland. Anläßlich der Generalreviſion des Zolltarifs durch
die hierzu eingeſetzte Miniſterialkommiſſion wird der Finanzminiſter
durch den Verein zur Förderung der ruſſiſchen Induſtrie und des
Handels und deſſen provinziale Sektionen eine Enquete veranſtalten.
Hierzu ſollen auch die Börſenkomites und gelehrte Geſellſchaften
herangezogen werden.
Das „Journal de St. Petersbourg' bemerkt zu dem Artikel
der „Nordd. Alla. 8tg.- über die Zuſammenkunft Crispis mit dem
Fürſten Bismarck in Friedrichsruhe: „Sicherlich wollen alle
Regie=
rungen ausnahmslos wie die große Mehrheit der Bevölkerungen
in Europa den Frieden. Der Friede aber iſt begründet auf der
Achtung vor den Rechten aller und iſt verbürgt in den Verträgen,
welche das öffentliche Recht der Nationen bilden. Jedes Werk,
welches den Zweck verfolgt, als eine neue Befeſtigung des
Frie=
dens angeſehen zu werden, muß alſo einzig und allein ins Auge
faſſen, daß das öffentliche Recht aufrechterhalten und da wieder
hergeſtellt werde. wo es gebrochen war und noch gebrochen iſt.
Zweifellos teilt auch die „Nordd. Allgem. Zeitung dieſe
Auf=
faſſung.
Warſchauer Blätter melden, daß außer einer verſchärften
Be=
wachung der weſtlichen Landgrenzen auch eine verſchärfte
Kon=
trolle der Grenzgewäſſer erfolgen ſoll, wofür 246 Fahrzeuge beſtellt
werden.
Bulgarien. Das Feſtmahl, welches am 6. d. zu Ehren des
Alexander=Regiments im Palais gegeben wurde, verlief in der
feſt=
lichſten Stimmung. Während des Feſtmahles erhob Fürſt
Ferdi=
nand ſein Champagnerglas und brachte folgenden Trinkſpruch aus:
„Ich trinke auf das Wohl des tapferen, in ſeiner Treue bewährten
Regiments des Fürſten Alexander und insbeſondere auf das Wohl
ſeines ausgezeichneten Kommandanten, meines lieben Freundes und
tapferen Kameraden, des Majors Popowl=, Hierauf erhob ſich
Popow und dankte dem Fürſten, der in einem ſo ſchweren
Augen=
blicke ſein Leben für das Wohl Bulgariens einſetze und den die
Bulgaren daher über alles lieben und verehren.
Hüdameriſka. In der Republik Peru herrſcht große Nachfrage
nach Miniſter=Kandidaten. Da alle Bemühungen des Präſidenten
der Republik Caceres für das zurückgetretene Kabinet ein neues zu
bilden, fruchtlos geblieben ſind, hat er die Direktoren der einzelnen
Departements zu interimiſtiſchen Miniſtern ernannt.
198
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 11. Oktober.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Oberſtlieutenant Kluck, Kommandeur des Train=Bataillons Nr. 11,
den Hauptmann Frhrn. Röder v. Diersburg vom Garde=Jäger=
Bataillon, den Premierlieutenant Scholl vom Feld=Art.=Regt. Nr. 31,
den Sekondlieutenant der Reſerve Stein von der Großh. Train=
Kompagnie, den Oberbürgermeiſter Brink und den Beigeordneten
Möller von Offenbach, den Reichstagsabgeordneten Direktor Brand
von Mainz, den Landgerichtspräſidenten Knorr von Gießen, den
Obermedizinalrat Dr. Neidhart, den Amtsrichter Gottwerth von
Groß=Gerau, den Geheimerat Frhrn. v. Preuſchen; zum Vortrag
den Staatsminiſter Finger, den Oberbürgermeiſter Ohly, den
Ge=
heimerat Dr. Becker, den Profeſſor Kittler, den Hoftheater=Direktor
Wünzer.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Freitag
den Beſuch Sr. Erl. des Erbgrafen und Ihrer Durchl. der Erbgräfin
zu Aſenburg=Meerholz. Die Herrſchaften nahmen darauf am Großh.
Luncheon teil.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 5. Oktober
1887 den Oberförſter der Oberförſterei Langen, Forſtinſpektor Dr.
Rudolf Prätorius, auf ſein Nachſuchen mit Rückſicht auf ſeine
geſchwächte Geſundheit und unter Anerkennung ſeiner treugeleiſteten
Dienſte in den Ruheſtand=- und den Oberförſter der Oberförſterei
Romrod, Ernſt Klump, in gleicher Dienſteigenſchaft in die
Ober=
förſterei Langen - beide mit Wirkung vom 1. November d. J. an
verſetzt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 5. Oktober
1887 den Reviſor 2. Klaſſe bei der Main=Neckar=Eiſenbahn Karl
Baumgard aus Darmſtadt zum Reviſor 1. Klaſſe, den Revidenten
bei genannter Bahn Auguſt Rullmann von Darmſtadt zum
Re=
viſor 2. Klaſſe und den Finanzaſpiranten Heinrich Weber aus
Mainz zum
Revidenten-
ſämtlich bei der Main=Neckar=Eiſenbahn
ernannt.
Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin
Lud=
wig von Battenberg, ſind Montag früh 6 Uhr 30 Minuten zu einem
Beſuch J. H. der verwitweten Frau Erbprinzeſſin nach Deſſau
abgereiſt.
Ihre Königl. Hoheit die Prinzeſſin Chriſtian von Schleswig=
Holſtein ſind geſtern vormittag 7 Uhr 56 Minuten nach England
zurückgereiſt.
Am Samstag waren bei Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog
Se. Großh. Hoheit Prinz Alexander, Ihre Durchl. Prinzeſſin von
Battenberg und Se. Hoheit Fürſt Alexander zum Luncheon geladen.
Am Sonntag war der Königlich Preußiſche Geſandte v. Eiſendecher
eingeladen.
Mozart=Cyelus. Im Verlaufe von ca. 3 Wochen werden
nachſtehende Opern des Komponiſten in chronologiſcher Reihenfolge
zur Aufführung kommen. Auf dieſe im Abonnement ſtattfindenden
Vorſtellungen wird noch ein Extra=Abonnement eröffnet und zwar
in zwei Abteilungen, auf welche einzeln abonniert werden kann und
die ſich folgendermaßen zuſammenſtellen. 1. Abteilung: Jdomeneus,
König von Creta lneu einſtudiert). Die Entführung aus dem Serail
ſneu einſtudiert). Figaro's Hochzeit. II. Abteilung: Don Juan.
So machen's Alle (Cosi kan tutte) (neu einſtudiert). Titus (neu
ein=
ſtudiert). Die Zauberflöte. Die Extra=Abonnement=Preiſe für die
erſte Abteilung ſind: 1. Rang M. 8.25, 1. Rana Fremdenloge M. 9,
I1. Rang Balkon M. 6. I1. Rang M. 5.25. I1. Rang Mittelloge
M. 5. 25. IIL. Rang Balkon M. 3.75. III. Rang M. 3. III. Rang
Mittelloge M. 3. Varketloge M. 6, Sperrſitz M. 5.25. Parterre
M. 3. Stehparterre M. 225. IV. Rang M. 2.10, L. Gallerie M. 135,
I. Gallerie M. 075. Die Extra=Abonnement=Preiſe für die zweite
Abteilung ſind: 1. Rang M. 11, 1. Rang Fremdenloge M. 12,
11. Rang Balkon M. 8. I1. Rang M.
11. Rang Mittelloge M. 7.
III. Rang Balkon M. 5. I1L. Rang M. 4. I11. Rang Mittelloge
M. 4. Parketloge M. 8. Sperrſitz M. 7. Parterre M. 4.
Steh=
parterre M. 3. IV. Rang Balkon M. 280, L. Gallerie M. 180,
11. Gallerie M. 1. Die Vorſtellungen beginnen Sonntag, den 16. Okt.
und werden die Billets für die erſte Abteilung Freitag, den 14. und
Samstag, den 15. Oktober, vormittags von 10-
Uhr an der
Tageskaſſe im Großh. Hoftheater abgegeben. Der Tag, an welchem
die Billets für die zweite Abteilung zur Ausgabe gelangten, wird
noch bekannt gemacht. An den betreffenden Vorſtellungstagen werden
Billets nur zu Tageskaſſe=Preiſen verkauft.
Der Vorſtand der heſſiſchen Anwaltskammer hat in ſeiner
Sitzung vom 8. Oktober d. J. den Rechtsanwalt Petry in Mainz,
der ſeither an Stelle des in das Ober=Konſiſtorium übergetretenen
Herrn Buchner den Vorſitz vorläufig geführt hatte, zu ſeinem
Vorſitzenden gewählt. Bezüglich der übrigen Aemter im Vorſtand
trat eine Aenderung nicht ein; es wurde vielmehr Rechtsanwalt
Diery in Gießen zum Stellvertreter des Vorſitzenden, Rechtsanwalt
Schödler in Darmſtadt zum Schriftführer und Rechtsanwalt
Gut=
fleiſch in Gießen zum Stellvertreter des Schriftführers
wieder=
gewählt.
Nr.
C Geſtern abend hat eine längere Sitzung der Darmſtüdter
Kommiſſion in der Frage der Vereinigung Beſſungens mit
der Stadt ſtattgefunden.
l. Der Bauplatz zur Errichtung der elektriſchen
Central=
ſtation ſoll nunmehr um den Preis von 50000 Mk. definitiv
angekauft ſein, nachdem die Herren Eigentümer einige an den
Ver=
kauf geknüpfte, von der Stadt nicht wohl erfüllbare Bedingungen
haben fallen laſſen. Der Platz iſt an der Nordſeite der
Schuchard=
ſtraße gelegen und dürfte die Wahl desſelben als eine äußerſt
glückliche bezeichnet werden können.
Die Gründung eines heſſiſchen Viehzuchtvereins, wie ſie kürzlich
von dem Großh. Hofmeierei=Verwalter Dettweiler hierſelbſt angeregt
wurde, iſt jetzt infolge der zahlreichen Anmeldungen geſichert. Die
Vorarbeiten behufs Organiſation des neuen Vereins ſind im Gange
und die erſte konſtituirende Generalverſammlung iſt für Anfang
November vorgeſehen. Beitrittserklärungen ſowie Wünſche über die
Organiſation, Faſſung der Statuten ꝛc. ſind vorläufig noch an Hrn.
Dettweiler zu richten. Im Intereſſe der heſſiſchen Landwirtſchaft
iſt die kundgegebene rege Beteiligung nur mit Genugthuung zu
begrüßen.
B. Samstag. den 8. Oktober, gab Herr Eduard Strauß mit
ſeiner Kapelle ein Konzert im Saalbau. Der ausgezeichnete
Diri=
gent ſchien von ſeinem Beſuch vor einigen Jahren her noch in ſehr
freundlichem Andenken in unſerer Stadt zu ſtehen, denn eine ſo
zahlreiche Zuhörerſchaft, wie er hatte, haben dieſe Räume bei
ähn=
lichen Anläſſen wohl nicht oft umſchloſſen. Die Strauß'ſche Kapelle
verſtand es auch diesmal, die höchſten Erwartungen zu erfüllen.
Die Präziſion des Zuſammenſpiels war überraſchend, die
Phraſie=
rung großartig und auf das genaueſte durchgeführt. Bald entzückte
das zarteſte und dabe: doch wunderbar verſtändliche Piano, bald
riß die Macht der Töne in gewaltigem Schwunge die Begeiſterung
aller mit ſich fort. Der Applaus der elektriſierten Zuhörerſchaft
war denn auch mit vollem Maße gemeſſen, und der liebenswürdige
Konzertgeber nahm keinen Anſtand, ſein Publikum mit verſchiedenen
Einlagen zu erfreuen. Von zündender Wirkung waren unter dieſen
die Klänge des allbeliebten blauen Donauwalzers von Johann
Strauß. Was das Programm anlangt, ſo war ſolches ſehr
reich=
haltig und geſchmackvoll zuſammengeſtellt. Den Preis des Abends
möchten wir dem „Ave Maria' von Gottfried Pregen und dem
„Entracte u. Pizzicato=Volkav von Delibes zuſprechen. Herr Ed.
Strauß gab Gelegenheit, auch einiges ſeiner eigenen
Kompoſitio=
nen und Arrangements kennen zu lernen. Er ſcheint, nach dieſen
zu urteilen, an Tüchtigkeit und Erfindungsgabe der würdige Sohn
ſeines berühmten Vaters, des Walzerkönigs Johann Strauß, zu
ſein. Ganz beſonders betonen müſſen wir noch die außerordentliche
Gewandtheit und Sicherheit, mit welcher Herr Eduard Strauß,
einem Feldherrn gleich, ſeine Truppen zum Siege führte.
* Kleine Mitteilungen. Am Freitag abend wurden in einer
hieſigen Herberge auf Requiſition des Polizeipräſidiums zu
Frank=
furt a. M. ein Frauenzimmer und zwei Burſchen feſtgenommen,
welche verdächtig ſind, den Raubanfall an einem Kaufmann in
der Ulmenſtraße in Frankfurt begangen zu haben. Ein Theil des
geraubten Geldes - ältere Goldmünzen - fand ſich noch im Beſitz
der Verhafteten. - Ein in letzter Zeit wegen Diebſtahls ſchon
mehrmals feſtgenommener früherer Gendarm entwendete am Montag
vormittag einem Sattler in der Rheinſtraße einen vor dem
Hof=
thor ausgeſtellten Koffer, wobei der Mann jedoch von einem
Schutz=
mann ertappt und feſtgenommen wurde.
Alpenvereinsſektion Darmſtadt. Der ſeit länger geplante
Ausflug nach dem Rodenſtein und Reichelsheim ſoll nun, um den
Wald möglichſt noch im Blätterſchmuck zu ſchauen, nächſten
Sonn=
tag den 1b. d. ſtattfinden. Nähere Mitteilung folat.
Bei der Ziehung der Pferdemarkt=Lotterie fielen die
Haupt=
gewinne der Reihe nach auf nachſtehende Nummern: 3116. 8113.
16 681. 18 405. 2920. 9289. 458. 9908. 7298. 10288. 11776.
9972. 10 250. 19896. 9517. 6339. 1. 14 846. 6660. Die
Ziehungs=
liſte liegt auf der Expedition unſeres Blattes zur Einſicht auf.
— Eingeſandt. Einen weſentlichen Unterſchied zwiſchen Voll=
und Nebenbahnen hatte Einſender dieſes am Sonntag Gelegenheit
zu beobachten. Während nämlich bei erſteren Fahrgäſte dritter Klaſſe
nötigenfalls in Wagen zweiter und erſter Klaſſe befördert werden,
ohne daß von denſelben die entſprechend höhere Fahrtaxe erhoben
wird, iſt dieſes Entgegenkommen bei unſerer Dampf=Straßenbahn
nicht zu finden. Am letzten Sonntag mußten abends 6 Uhr 47 Min.
in Eberſtadt etwa 15 Verſonen in eine Wagenabteilung zweiter
Klaſſe einſteigen, weil ſie, ſelbſt mit Hülfe der Bahnbedienſteten,
keinen anderen Platz mehr erhalten konnten. Obwohl nun dieſe
Fahrgäſte von den Bahnbedienſteten ausdrücklich Plätze dritter
Klaſſe verlangt, aber des großen Andranges wegen nicht erhalten
hatten, mußten ſie doch den doppelt ſo hohen Fahrpreis zweiter
Klaſſe bezahlen, ſelbſt die auf der Plattform ſtehenden. Sollte
es bei der Straßenbahn nicht möglich ſein, in ſolchen Fällen wie
die Vollbahnen zu verfahren? — Das unpaſſende Benehmen eines
der Bedienſteten ſoll für diesmal nur angedeutet ſein.
Eingeſandt. Alljährlich, ſo auch im Oktober d. J. findet die
Generalverſammlung der hieſigen Saalbau=Aktien
198.
2567
geſellſchaft ſtatt, und ſei es erlaubt an dieſer Stelle, beſonders
darauf aufmerkſam zu machen. Kaum wird es in irgend welcher
Stadt ein Unternehmen geben, das einer gründlicheren Regeneration
bedurft hätte, wie es bei unſerem vielgemiedenen und vielbeſprochenen
Saalbau der Fall iſt. Die Verhältniſſe ſind geradezu unhaltbar
geworden und bei noch ſo redlichem Beſtreben des jetzigen
Vor=
ſtandes, den Karren nicht ganz verſinken, zu laſſen, wird doch aller
Liebe Mühe vergebens ſein. Es kann nichts helfen, als ein
voll=
ſtändiges Brechen mit dem ſeitherigen Verwaltungsſyſtem, das. von
einer unglaublichen Läſſigkeit der Aktionäre unterſtützt, die Sache ſo
weit kommen ließ. Die Aktionäre ſeien hier erinnert, ihren guten
Willen für das Intereſſe der Vaterſtadt zu bethätigen, indem ſie
mithelfen, dem aus der Jnitiative der Bürgerſchaft hervorgegangenen
Saalbau wieder auf die Strümpfe zu helfen, nicht mit Geld, ſondern
lediglich durch den vollen Gebrauch ihres Rechtes, Kraft deſſen ſie
lauch ſchon moraliſch verpflichtet), in der jährlichen
Generalver=
ſammlung ihren Wunſch und Willen zum Ausdruck bringen ſollen.
Durch Unterlaſſung dieſer Pflichterfüllung allein wurde der Saalbau
das was er iſt, ein Schmerzenskind aller Beteiligten, und haben ſich
die Aktionäre dadurch jedes Rechtes benommen, irgend ein Urteil
über den jetzigen Stand der Dinge zu fällen. Die ausübende
Ver=
waltung iſt, mag ſie aut oder ſchlecht ſein, wenn der Aktionär, der
gegebenen Falles das Recht der Intervention hat, zu allem ſchweigt,
nicht verantwortlich, für die ſich aus dem ganzen Organismus
entwickelnden Fehler. Darum zeige der Aktionär, daß er den
Willen hat, den begangenen Fehler wieder gut zu machen, dadurch,
daß er dem Saalbau eine lebensfähige Inſtitution giebt. Und zu
helfen iſt dem Saalbau durch vollſtändige Freigabe des Wirts, betr.
des Eſſens und Trinkens, ob Wein oder Bier, ſowie der ſämtlichen
Räumlichkeiten zur Verfügung des Wirtes. Dadurch würde der
ſchwerfällige Apparat der verſchiedenen, oft nicht miteinander
aus=
kommenden Kommiſſionen wegfallen, reſp. bedeutend vereinfacht
werden, ein Vorzua, der bald erkannt werden dürfte. Als
Aequi=
valent dieſer dem Wirte gebotenen Konzeſſionen verlange man eine
dem ſeitherigen Umſatze entſprechend angemeſſene Pacht. Auf
Grund=
lage dieſer Baſis muß der Saalbau und ein in ſeinem Geſchäfte
durchaus bewanderter, tüchtiger Wirt reuſſieren. Nachſtehende Zahlen
dürften diejengen, welche ſich durch unklare, um nicht zu ſagen
falſche Angaben zu der Meinung verleiten ließen, als müſſe jeder
Wirt im Saalbau zu Grunde gehen, aufs Evidenteſte vom
Gegen=
teil überzeugen. Der durchſchnittliche Jahresverbrauch an Bier war
ſeither über 600 Hektoliter. Der Wirt bezieht das Hektoliter
ohne den Aufſchlag der Saalbau=Geſellſchaft zur Deckung der Pacht
zu 18½ M. und verkauft das Bier je nachdem ob Konzert iſt
oder über die Straße und in der ſtändigen Wirtſchaft zu
ver=
ſchiedenen Preiſen. Bei einem angenommenen Durchſchnitts=
Verkaufspreis von nur 13 Pfg. das 8 „ Liter, machen dieſe 600
Hektoliter ca. 24000 M. ohne den Feldwebel, wogegen den Wirt
das gleiche Quantum nur ca. 11100 M. koſtet. Außerdem verdiente
der Wirt ſeither allein an Stopfengeld für den Weinverkauf über
4000 M. Dieſer Beweis, der auf thatſächlichen Zahlen beruht,
dürfte draſtiſch genug ſein, jeden Zweifel an dem Wiederaufblühen
unſeres Saalbaues zu nehmen. Jedes an den vorſtehenden Zahlen
zweifelnde Gemüt ſer hiermit vor die rechte Schmiede, den
Finanz=
kommiſſär der Saalbau=Geſellſchaft, gewieſen. Vor allem aber
müſſen die Aktionäre die Scheu überwinden, mit welcher ſie den
Generalverſammlungen bisher fern blieben. Und zur Ehre unſerer
Vaterſtadt darf angenommen werden, daß deren Bürger die
ver=
antwortungsſchwere Gleichgiltigkeit nicht ſo weit treiben, daß ſie das,
was aus ihrer eignen Thatkraft hervorging. wieder dem Verfall
preis.eben. Es wäre zu wünſchen, wenn dieſe Zeilen den Anſtoß
gegeben haben ſollten, eine Verſammlung der mit einer gründlichen
Aenderung der Saalbau=Verhältniſſe es ernſt meinenden Aktionäre.
zu provozieren, die ſobald wie möglich tagen müßte, um einen
event. Antrag noch rechtzeitig -14 Tage vor der
Generalverſamm=
lung - einreichen zu können.
Frankfurt, 8. Oktober. Dem Vernehmen nach iſt der Uebertritt
des Herrn Landrats v. Keller in das Amt des Polizeipräſidenten
unſerer Stadt zum 1. Januar nächſten Jahres zu erwarten. Der
ſeitherige Polizeipräſident Frhr. v. Hergenhahn legt aus
Geſund=
heitsrückſichten ſein Amt nieder.
Frankfurt, 10. Oktober. Nächſten Mittwoch wird hier im Saalbau
eine große Orchideen=Auktion, die erſte derartige in Deutſchland
und überhaupt auf dem Kontinent, durch den Orchideen=Importeur
Herrn Seeger aus London ſtattfinden. Zur Verſteigerung kommen
über 700 der verſchiedenſten Spezialitäten dieſer wertvollen
Pflanzen=
familie.
München, 9. Oktober. Die „Allg. 8tg. meldet aus Lindau, das
öſterreichiſche Dampfboot„Habsburg; ſei geſtern abend 8 Uhr vor
dem Lindauer Hafen mit dem bayeriſchen Dampfer„Stadt Lindau
zuſammengeſtoßen. Die „Stadt Lindau' ſei geſunken, 2
Paſſa=
giere des Schiffes ſeien verunglückt.
Trier, 8. Oktober. Die „Trier'ſche 8tg.- meldet, daß
Dom=
kapitular Heinrich Feiten zum Weihbiſchof der Diözeſe Trier
er=
nannt worden iſt.
2568
Nr.
Bonn, 8. Oktober. Die Strafkammer des hieſigen Landgerichts
hat in ihrer heutigen Sitzung den Frhrn. v. Schorlemer auf
Metternich wegen Beleidigung des Herrenhauſes zu 500 M.
Geld=
ſtrafe und in die Koſten verurteilt. Der Staatsanwalt hatte eine
zwermonatliche Gefängnisſtrafe beantragt.
Leipzig, 10. Oktober. Das Reichsgericht verurteilte Neve zu
15 Jahren Zuchthaus wegen vorbereitender Handlung und
Auffor=
derung zum Hochverrat, Zuwiderhandeln gegen das
Sprengſtoff=
geſetz, Verbreitung verbotener Druckſchriften und Meineid.
Berlin, 6. Oktober. Das Eiſenbahn=Regiment beſteht
ſeit dem 1. April d. J. aus 4 Bataillonen (worunter eine ſächſiſche
und eine württembergiſche Kompagnie). Außerdem iſt dem
Regi=
ment die Luftſchifferabteilung, ſowie die nach dem Kummersdorfer
Schießplatze führende Militäreiſenbahn unterſtellt.
Das dem
Gardecorps angehörige Regiment zählt etwa 95 Linien= 90 Reſerve=
und 85 Landwehroffiziere, im ganzen alſo gegen 270 Offiziere; die
Linien=Offiziere gehören faſt ſämtlich dem Ingenieur= und
Pionier=
corps an, während die Reſerve= und Landwehr=Offiziere in ihrem
Civilverhältnis größtenteils als höhere Regierungsbeamte
funk=
tionieren.
Verlin. Die Nordd. Allg. 3ta.- empfing folgendes Telegramm
vom 7. d. M.. „Der erſte Eiſenbahnzug auf der nördlichſt
ge=
legenen Eiſenbahn der Erde, Lulea=Ofſten, paſſierte heute den
Polar=
kreis. Die Bahn iſt von Lulea bis vier ſchwediſche Meilen vom
berühmten Erzgebirge Gallivara fertiggeſtellt.”
Auf einem der letzten Hofbälle bemerkte man, daß ſich derjüngſt
in Wiesbaden verſtorbene Dr. Langenbeck in auffallender Weiſe
der Geſellſchaft der jüngſten Gardeoffiziere anſchloß. Einem Prinzen
des kaiſerlichen Hauſes der den berühmten Arzt darüber befragte,
ſagte Langenbeck mit pfiffiger Miene: „Hoheit, ich will etwas lernen.
Ich behandele gegenwärtig eine wunderſchöne junge Frau, die mir
zu Ehren die allerreizendſten Schlafröcke täglich ins Gefecht führt.
Ich möchte ihr nun einmal ein Kompliment über ihre Toilette machen
und da will ich die Herren Gardeoffiziere belauſchen, wie ſie das
anſtellen.
Hamburg, 7. Oktober. Der Verwaltungsrat der Hamburg=
Südamerikaniſchen Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft beſchloß. mit dem
Bau von drei neuen großen Dampfern die hieſige Reiherſtieg=
Schiffswerft und die Schiffswerfte von Blohm und Poß zu
beauf=
tragen. Die Hamburgiſche Börſenhalle; welche dieſe Nachricht
veröffentlicht, ſpricht ihre Genugthuung darüber aus, daß dieſe auf
viele Millionen ſich belaufenden Aufträge deutſchen Werften
zuge=
fallen ſeien.
Luzern. Am 4. d. Mts. iſt auf der Brünig=Bahn die
Loko=
motive zum erſtenmale im Arbeitsdienſt von Alpnach=Stad nach
Sarnen gefahren, bis wohin das Geleiſe jetzt fertig geſtellt iſt; bis
Ende dieſes Monats ſoll dies bis Giswil=Diechtersmatt der Fall
ſein, ſo daß die Linie Brienz=Meiringen=Lungern=Alpnach=Stad bis
1. Juni 1888 und, da der Lopperberg=Tunnel Neujahr 1889
durch=
brochen ſein ſoll, die ganze Linie Alpnach=Stad=Luzern bis 1. Juni
1889 vollendet ſein wird.
Madrid, 8. Oktober. In der hieſigen Tabakfabrik haben
am 6. ds. morgens 5000 Arbeiter revoltiert. Der Aufſtand wurde,
nachdem die Fabrik von Gendarmen cerniert worden, am 7. ds.
unterdrückt.
Petersburg, 9. Oktober. Im März d. J. hatten Bauern eines
Dorfes im Kreiſe Juſſar (Gouvernement Penſa) in förmlicher
Ver=
ſammlung die Ermordung des gutsherrlichen Verwalters
be=
ſchloſſen und auch ausgeführt. Infolge deſſen wurden 30 Bauern
dem Kriegsgerichte überwieſen, welches 14 derſelben wegen
vorbe=
dachten Mordes zum Tode durch den Strang und die
Gemeinde=
älteſten und den Dorfſchulzen wegen äußerſt fahrläſſiger
Amtsfüh=
rung zu Zuchthaus mit 31, reſp. 3 Jahren verurteilte. 14
An=
geklagte wurden freigeſprochen.
Großßerzogliches Hoftheater.
Freitag. 1. Oktober.
„Der Attache.”
B. M. In den Formen und Stoffen Scribe's bewegen ſich zum
großen Teil alle Luſtſpiele des modernen Frankreichs. Sie legen
die Fülle des alltäglichen Daſeins in einer nicht abreißenden Reihe
von bunten, ſauber gezeichneten Bildern auseinander. Nach
poeti=
ſchen Empfindungen ſuchen wir in dieſen Darſtellungen freilich
ver=
geblich, dafür entſchädigen uns ſprudelnde Laune und ſchlagfertiger
Witz. Dieſe Werke ſind zugleich eine unerſchöpfliche Fundgrube
lehrreicher Beobachtungen für den Ausländer, wenn er das
fran=
zöſiſche Volk nicht im kriegeriſchen Schmucke ſehen will, oder in der
von Staub und Pulver geſchwärzten Blouſe, ſondern im Hauskleide
oder im Ballſtaate. Das Talent Meilhacs. welches auch ganz
un=
verkennbar die Bahnen Scribes wandelt, iſt zu Hauſe im Salon
und ſeinen Intriguen und verſteht ſich gleichfalls darauf, die
ver=
ſönlichſten Privatintereſſen mit ein klein wenig Politik
auszuſtaf=
fieren. Die Perſonen im „Attache= gehören zu denen, bei welchen
198
der Zuſchauer auf der Stelle weiß. mit wem er es zu thun hat,
und über die Charaktere ſchnell im Klaren, giebt er mit
Wohlge=
fallen dem Wechſeln einer gut eingefädelten und geſchickt
durchge=
führten Handlung ſich hin ſowie dem Genuß eines leichten, nie
ſchleppenden Dialogs. Das Suiet iſt nicht mit verblüffenden
Zwiſchen=
fällen geſpickt; die Vorgänge ſtreben vielmehr in gerader Linie auf
Ein Ziel zu, ohne daß während der 4 Akte die Spannung
irgend=
wie nachläßt. Geſpielt wurde durchgehend mit Friſche, alle
Be=
teiligten nahmen ſich ihrer Aufgaben mit regem Eifer an, und doch
können wir nicht behaupten, daß dieſe Art der Durchführung ganz
den Erwartungen entſpricht, welche wir in Bezug auf die
Wieder=
gabe ſolcher Stücke hegen, deren Wirkung der Hauptſache nach in
der verſtändnisvollen Behandlung eines feinen leichten Dialogs
be=
ruhen. Unſere Künſtler ſind gewiß nicht ſchwerfällig, und daß ſie
tiefgehendes Verſtändnis für den Geſamtaeiſt eines Stücks und den
Charakter der Rollen beſitzen, brauchen ſie uns nicht erſt an
Meil=
hac zu beweiſen. Wir würden auch ſicher zu weit gehen, wollten
wir behaupten, in der heutigen Aufführung. habe es etwas
durch=
aus Verfehltes gegeben, aber ſo viel ſteht feſt, daß wir in ihr das
Leben vermißten, aus dem das Stück ſelbſt geboren iſt. Füße, die
ſich an ſolide Dielen oder an feſtes Straßenpflaſter gewöhnt haben,
werden, wenn ſie ſonſt auch noch ſo ſicher aufzutreten vermögen,
auf dem glatten Parketboden entweder zu kleine oder zu große
Schritte machen. Das war bei der Wiedergabe des „Attache;
wenigſtens heute - es braucht nicht unabänderlich dabei zu bleiben
entſchieden der Fall. Vieles, was pointierter hätte gefaßt
wer=
den ſoſlen. ward nur oberflächlich geſtreift, wogegen anderes. wofür
leichte Andeutung hinreichend geweſen, mit breiter Ausführung
be=
dacht wurde. Der Dialog, wenn er auch dem Charakter des
Luſt=
ſpiels gemäß, leicht und mit keinem allzuſcharfen Accent von ſtatten
gehen muß, darf doch nicht in ſolche undeutliche, zur Hälfte
ver=
wiſchte Vlauderei ausarten wie wir ſie heute vernahmen oder
viel=
mehr nicht vernahmen. Um dieſe Geſpräche zu verſtehen, welche
im 1. und 2. Akt geführt wurden, bedurfte es nicht nur der äußerſten
Anſtrengung - dieſe reichte nicht aus - ſondern der genauen
Kennt=
nis des Textes. Wir gehören noch glücklicherweiſe zu denen, welchen
die Natur ein ſehr ſcharfes Gehör beſchieden hat, um ſo mehr mußte
ſich uns heute die Frage aufdrängen, wie es wohl bei dieſem
Ge=
flüſter” ſolchen Theaterbeſuchern zu Mute ſein muß, die ſich auf ihr
Gehör nicht ganz ſo gut verlaſſen können oder die der Bühne ferner
ſitzen. Wir haben uns über dieſen Punkt ſchon öfters
geäußert-
bisher ohne Erfolg - ſehen uns aber gerade bei der Aufführung
des „Attache: veranlaßt, nochmals mit Nachdruck darauf
zurückzu=
kommen. Frl. Cramer iſt eine viel zu gewandte Darſtellerin, als
daß ſie in einem Konverſationsſtück nicht genügend Figur machen
ſollte, dennoch merkten wir ihrer Frau v. Palmer, ſo friſch und
an=
mutig ſich dieſe auch in manchen Zügen gab, keinen ſonderlichen,
bis ins Detail dringenden Fleiß an. Es giebt da noch manches zu
feilen und zu beſſern, bevor Frl. Cramer als Madeleine auf der
Höhe ſteht, die ſie z. B. in der Verkörperung der Suſanne von
Brie in Sardou's Letzter Briefu einnimmt. Herr Steude
be=
handelt ſeinen Graf Prachs zwar mit all der ihm zu Gebote
ſtehen=
den liebenswürdigen Laune, gerät aber dabei oft zu ſtark in das
Fahrwaſſer der Moſer=Schönthanſchen Bonvivants. Das erſtreckt
ſich ſelbſt bis auf die äußere Haltung; ſo iſt z. B. das fortwährende
Drehen des Schnurrbarts für den Grafen Prachs. zumal, wenn er
ſich mit Frau v. Palmer unterhält, durchaus nicht am Platze. Herrn
Werners Baron v. Scharpf kam mit ſeiner Rolle hauptſächlich
in den Stellen zurecht, welche auf eine rein komiſche Wirkung
ab=
zielen, - dagegen blieb er uns in der Schilderung des einſeitigen
und verrannten Bureaukraten manches ſchuldig. Die Baronin
v. Scharpf. welche ſich in den Händen des Frl. v. Felden befand,
zeigte, abgeſehen von der Anmuth ihrer äußeren Erſcheinung, keine
ſonderliche Phyſiognomie und machte durchaus nicht den Eindruck
einer Dame, die hinter dem Rücken des Gemahls Huldigungen
ent=
gegen nimmt. Von den Nebenperſonen verdienen Anerkennung vor
allem die Herren Dalmonico (Feige) und Wagner Frondeville).
Erſterer giebt ſeine Partie ohne jede Prätention und mit
erfreu=
licher Naturwahrheit; letzterer bringt die kleine intriguante Partie
zur Geltung, ſo weit das der Stoff geſtattet. Die übrigen
Ver=
treter der Herren, welche um das Geſtirn der „20 Millionen' kreiſen,
fanden ſich mit ihren Aufgaben je nach ihrer Individualität ab.
In die Firma, aus welcher von Ramſay ſeinen Toilettenbedarf
be=
zieht und mit welcher er ſich allem Anſchein nach in der Art
aſſo=
cieren wird, daß er mit ſeinem Namen dem Geſchäftsinhaber zur
Folie dient und dafür ſeine Garderobe empfängt, in dieſe Firma
ſetzen wir kein großes Vertrauen,
denn die Kleidung Herrn
Knisvels - wir glauben, es iſt im 2. Akt die nämliche, welche er
als Vianiſt und Muſiklehrer in „Mein Leopolds vorführt, läßt
den Glauben an ſein Stutzertum nicht aufkommen. Herr Göbel
(v. Mazeray), den wir in klaſſiſchen Stücken bereits als eine viel
verſprechende Kraft begrüßen konnten, bewegt ſich im modernen
Frack noch immer ziemlich unbeholfen.
Hierzu eine Beilage für Nichtpoſtabonnenten: Probenummer des 6. Jahrgangs „Fürs Hausu.
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruderei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.
[ ← ][ ][ → ] Anſrz Welk: das Bauz. Glkez Hrgen: im Haug.
Anſen Glücke: zu Baus. In jedem Baus: „Rürz Baug.
Kaiſer Heinrich IV.
und Bertha von Suſa.
Um die Haiſerpfalz von Speper hat ſich dunkle
Nacht gebreitet:
Durch das Fallthor nach dem Rheine ſtumm ein Zug
von Männern ſchreitet.
Leiſe klirren ihre Schwerter unter dichter Mäntel
Falten,
Cief verhüllt ſind die Geſichter, faſt geſpenſtiſch die
Geſtalten.
Siehl - da ſchleicht es hinter ihnen, gleichen Critts
auf ſcheuen Johlen
drückt ſich in der Mauer Schatten - ſtrebt, die
Flüchtgen einzuholen.
Haiſer heinrich kehrt ſich rückwärts: „Man verfolgt
uns, meine Creuen!
Tprich, wer biſt Ou? Ein Verräterp Sprichl
du ſchweigſt? Es wird dich reuen”
Blanke Schwerter blitzen drohend; die Geſtalt ſinkt
auf die Kniee:
„ürne, Kaiſer, — doch vergönne, daß mit dir ich
weiterziehe!
heimlich haſt du mich verlaſſen, - und ich jolgte
Deinen Schritten,
Ohne vich kann ich nicht leben, - nimm mich
mit, - erhör mein Bitten!
Unermüdlich ſorgend will ich nach Canoſſa Dich
begleiten,
Laß mich Croſt Dir ſein und Stütze in der
Crüb=
ſal ernſten Zeiten.
Dir vertraut hat mich die Uirche in des Glanzes
gold'nen Cagen:
Und du willſt mir nun verweigern Deine Schmach
mit Dir zu tragen?”
- „ Raiſerinl= - „icht ſo, mein
Gatte-
vergiß jetzt Rang und Würde:
Als dein Weib laß mich ſie teilen Deines
Elend=
ſchwere Bürde,
Als Dein weib, das nichts begehret, denn die Stirn
Dir mild zu kühlen,
wenn die brennenden Gedanken Dein gemartert
Hirn zerwühlen-
Als dein weib, das ot und Mühſal ſtolz und
freudig will ertragen,
Darf ſein Herz nur nah dem Deinen in den
Prü=
fungsſtunden ſchlagen
Als dein Weib, das tief empfindet alles, was Dein
Gaupt getroffen, —
Das nicht müde wird zu beten - das nicht müde
wird zu hoffen”=
Feucht erglänzen heinrichs Angen; er umſchlingt
ſie, tief erſchüttert.
Nie geliebt hat er die Creue, - hat das Leben
ihr verbittert,
hat ihr weſen nicht verſtanden, - ihre Seele nicht
geachtet:
Und zum Dank will ſie ihm folgen nun der
Bann=
fluch ihn umnachtet
Ueber rauhe Alpenpfade zoger nach Coskanas Gauen,
Bertha mit ihm durch die Wildnis, durch Gefahr
und Codesgrauen.
In des Elends bittern Stunden ward ihm die
Gemahlin teuer:
Ihre Liebe war ſein Schutzgeiſt, - echtes Gold, im Feuer
Baroneſſe Alice v. Gaudr.
Bleibet in der Liebe.
Dder es doch nicht vergäßel Wer doch
56 das ſchöne Wort ſo in ſich auf=
=89 nehmen könnte, daß immer in dem
5
6 Augenblick, wo er ihm untreu
wer=
den will, es wie mit
Flammen=
ſchriſt auf dem Grunde ſeines Herzens erſchiene
und ſein ganzes Weſen zur ernſten Milde kehrte!
Wie unendlich viel beſſer geht doch Alles durch
die Liebe. Sie ſchließt die Strenge und den
Ernſt nicht aus, wo ſolche am Plaze, ja, ofl
durchaus notwendig ſind; aber die Gehäſſigkeit,
die Bosheit, die Schadenfreude, die Selbſtſucht,
überhaupt alle unedlen Regungen des menſchlichen
Herzens, die ſchließt ſie aus. Und wo iſt das
Menſchenherz. das völlig frei davon wäre? Das
Erinnern zu rechter geit an jenes: Bleibet in
der Liebe! läßt ſchamvoll niederkämpfen, was an
niedrigen Gedanken und Empfindungen in uns
aufſteigen will. E3 folgt ja eine ſo köſtliche
Verheißung darauf: „Wer in der Liebe bleibet,
der bleibet in Gott und Gott in ihm In
weſſen Herzen aber Gott wohnt, der wird ſich
unabläſig bemühen, ſeinen inneren Menſchen zu
beſſern.
Fortſetzung folgt.)
Aneignung geſellſchaftlicher
Vorzüge.
ochmücke dich mit allen Vorzügen, die
45
L ohne Gründlichkeit, nichts bedeuten,
E
20) ohne die aber Gründlichkeit großenteils
S unnütz iſt
Nimm einen Mann von ſehr
mittel=
mäßigem Wiſſen, aber von ſchöner Geſtalt,
ein=
nehmender Rede, artig, anlockend, kurz, mit allen
den kleineren Gaben geſchmückt! Damit vergleiche
einen andern von geſundem Verſtande und großen
Gelehrſamkeit, aber ohne die angeführten
Vor=
züge. Erſterer wird nicht nur letzterem bei jeder
Beſtrebung den Rang ablaufen, ſondern es wird
gar keine Mitwerbung unter ihnen ſtattfinden.
Kann ſich wohl jeder ſolche Vorzüge
erwer=
ben? Ich ſage ja, wenn er will, und wenn
die Umſtände ihm erlauben, gute Geſellſchaft zu
beſuchen. Aufmerkſamkeit, Erfahrung und
Nach=
ahmung werden es unfehlbar zu Wege bringen.
Wenn du einem Mann begegneſt, deſſen erſte
Anrede dich zu ſeinem Vorteile einnimmt und
dir eine günſtige Meinung von ihm beibringt,
ohne daß du weißt, warum, ſo zergliedere dieſe
Anrede, unterſuche die verſchiedenen Teile, aus
denen ſie beſteht, du wirſt alsdann finden, daß
ſie der Erfolg, die glückliche Vereinigung einer
Beſcheidenheit ohne Verlegenheit, Ehrerbietung
ohne Schüchternheit, einer wohlanſtändigen aber
ungezwungenen Stellung des Leibes und der
Glieder, eines offenen, heitern, nicht aber
grin=
ſenden Geſichts und einer zwar nicht nachläſſigen,
doch auch nicht geckenhaften Kleidung iſt. Ahme
ihn alſo nach, nicht knechtiſch. ſondern ſo, wie
einige der größten Meiſter in der Malerei andere
nachgeahmt haben, ſo daß ihre Nachbilder an
Schönheit und Freiheit den Urbildern gleich
wurden.
Wenn dir ein Mann vorkommt, von dem
man durchgängig einräumt, er zeichne ſich als
ein angenehmer, wohlerzogener Menſch aus, ſo
ſieh auf ihn, gieb ſorgfältig auf ihn Acht,
be=
merke, auf welche Art er ſich an ſeine Oberen
wendet, wie er mit ſeinesgleichen lobt, und wie
er geringeren Leuten begegnet: Achte auf die
Wendungen ſeines Geſprächs beim Morgenbeſuche,
der Mittagsmahlzeit und den Abendbeluſtigungen:
Werde ſein Nachbild, nicht aber ſein Aſſe!
Du wirſt finden, daß er Sorge trägt, nie
etwas zu ſagen oder zu thun, was als
Vernach=
läſſigung oder Verachtung ausgelegt werden, oder
auf irgend eine Art Anderer Eitelkeit oder
Eigen=
liebe kränten kann. Vielmehr wirſt du ſehen,
daß die Leute Gefallen an ihm haben, indem e
es zuerſt dahin bringt, daß ſie Gefallen an ſich
haben. Er anfert Ehrerbietung, Achtung, Hoch
ſchähung und Aufmerkſamkoit da, wo immer es
ſich ſchickt. Er ſät ſorgfältig aus und erntet
im Ueberfluſſe.
Dieſe liebenswürdigen Vorzüge laſſen ſich alle
durch Uebung und Nachahmung erwerben. Denn
was wir ſind, ſind wir mehr als halb durch
Ne=
Hauafrauen, wrrbek jur Eurr Brilung!
Rur ſolche Handſchriften können berückſichtigt werden, welche deutlich und
und mit der genauen Adreſſe des Verfaſſens verſehen ſind. Der Name des letzteren
nur zuf einer Seite von Pabier milb breirzn Rande vosnäns. Fürc Baus. belbe enn devtuldt. luing vornſawiegen. Bir iehilen us is bidi vrsdin-
Nachahmung. Die Hauptſache iſt, gute Muſter
zu wählen und ſorgfältig zu ſtudiren. Die
Menſchen nehmen unvermerkt nicht nur die Miene,
die Sitten und Laſter derer an, die um ſie ſind,
ſondern auch ihre Tugenden und ſogar ihre
Denkungsart
Das iſt ſo wahr, daß ich Leute von ganz
geringem Verſtande gekannt habe, die einen
ge=
wiſſen Grad von Witz durch beſtändigen Umgang
mit ſolchen, die viel davon beſaßen, erlangten.
Beharre dabei, dich zur beſten Geſellſchaft zu
halten, ſo wirſt du unvermerkt ihr ähnlich
wer=
den; ſetzeſt du aber Aufmerkſamkeit und
Beob=
uchtung hinzu, ſo wirſt du gar bald einer aus
ihrer Mitte werden. Dieſe Anpaſſung an die
Geſellſchaft zeigt dir die Notwendigkeit, die beſte
zu beſuchen und jede andere zu vermeiden; denn
aus einer jeden wird dir etwas hängen bleiben.
L. Ch
Wie ich meine Gardinen
behandle.
(2 bgleich ich über viele fremde Hände zu
verfügen habe, waſche und plätte ich
„1
doch meine Gardinen ſtets ſelbſt und
ſtehe mich gut dabei. Ich laſſe die
Gardinen niemals ſehr ſchmutzig
wer=
den, da man ſie ſonſt in der Wäſche zu ſehr
an=
greift. Beim Abnehmen ſtäube ich ſie vorſichtig
aus und lege ſie am Tage vor der Wäſche,
waſchgerecht zuſammengenommen, in reichliches
kaltes, weiches Waſſer. Am andern Morgen
wringe ich die Gardinen mit der Wringmaſchine
aus, lege ſie in einen Beutel und ſtelle ſie mit
Stückchen grauer Stangenſeife und weichem Waſſer
kalt aufs Feuer. Ich laſſe ſie dann leicht
auf=
kochen und waſche ſie in dem Waſſer, worin ſie
gekocht ſind, vorſichtig rein. Nachdem ſie
aus=
gedrückt, gieße ich reines kochendes Waſſer
dar=
auf und laſſe es zweimal, ohne die Vorhänge
auszuringen, mit kaltem Waſſer abwechſeln.
Nachdem ich ſie dann ausgerungen, behandle
ich ſie mit klar gekochter, ſchlanker, gut geblauter
Stärke, drücke ſie mit den Händen aus, ſchlichte
ſie vorſichtig und hänge ſie bei windſtillem Wetter
draußen, ſonſt im Hauſe, zum Trocknen auf. Zum
Plätten ſprenge ich die Vorhänge tags vorher
vermittelſt eines Sprengbeſens (Haidquaſt) nicht
zu feucht ein, recke ſie vorſichtig und lege ſie
glatt zuſammengenommen in feuchte Tücher und
feſt zugedeckt in einen Korb. Zum Plätten habe
ich einen ſehr großen Tiſch, über den ich eine
wollene Decke und ein ſauberes Leintuch breite.
Die Eiſen müſſen ſauber und recht heiß ſein.
Zwirngardinen rolle ich vor dem Plätten, ſie
werden dann glatter und laſſen ſich beſſer plätten.
Ich halte ſtreng darauf, daß beim Oeffnen
der Fenſter die Gardinen mit feinen Stecknadeln
ſtets glati in ihre Falten zurückgeſteckt werden,
damit der Wind nicht ſein Spiel mit ihnen treibe.
Zu dieſem Zwecke hängt in jedem Zimmer ein
kleines Nadelkiſſen. Auch laſſe ich beim Reinigen
der Zimmer das untere Ende der Gardinen
nie=
mals auf die Fenſterbank legen, ſondern es in
die Höhe ſtecken. Das ſchont bedeutend. — Nur
neue Gardinen ſtopfe ich, wenn ſie zufällig einen
Liß bekommen haben. Werden ſie alt und mürbe,
ſo daß ſie ſchon in der Wäſche zerreißen, ſo halte
ich das Stopfen für verlorene Mühe. Solche
Vorhänge ſtelle ich auf folgende Weiſe her.
Zu=
gleich mit den auszubeſſernden Gardinen ſtärke
ich ein übriggebliebenes Stück Stoff oder eine
alte Gardine, ſprenge es ziemlich naß ein,
ſchneide beim Plätten paſſende Stücke davon ab
und plätte ſie auf den ſchadhaften Stellen feſt.
Bei einiger Uebung und einem ſauberen Eiſen
iſt das Ausgebeſſerte nach dem Aufſtecken kaum
zu bemerken.
Frau Jda in Holſtein
Was ein Ehemann an ſeiner
Frau liebt.
(Aus der Schule geſchwatzt und allen Bräuten
und jungen Frauen gewidmet.)
I. Uebertreibe nie deine Liebe zum Gatten.
2. Klage nie darüber, daß ſich dein Mann zu
dir kalt und gleichgiltig zeigt.
3. An Allem, was dein Chegeſpons angeht,
nimm herzlichen Anteil.
4. Siehe zu, daß dein Mann ſich gern zu
Hauſe aufhält.
5. Dein Anzug ſei ſtets geſchmackvoll und rein,
pflege und erhalte deine Geſundheit und
die Schönheit Deines Körpers.
6. Ermüde nie, an Deiner geiſtigen
Vervoll=
kommnung zu arbeiten.
7. Sei ſtets ſchamhaft und ſittſam.
8. Langweile Deinen Mann nicht mit
überflüſ=
ſigen Redensarten.
9. Bezähme Deine Eigenheiten.
10. Sei vorſichtig im Umgange mit fremden
Männern.
11. Gieb Deinem Mann keinen Anlaß zur Eiferſucht.
12. Strafe die Fehler und Schwächen Deines
Mannes nicht ſcharf und bitter.
13. In Liebesbeweiſen wechſelt ab.
14. Stecke Deine Naſe nicht in Angelegenheiten
und Arbeiten Deines Mannes.
15. Sei nicht Deines Mannes Schatten.
16. Benimm Dich zu Deinem Mann immer wie
zum Geliebten.
17. Achte deſſen Eigenheiten.
18. Erziehe die Kinder weiſe, pflege ſie gut.
19. Sei nicht gleichgültig, wenn Dir Dein Mann
eine Ueberraſchung oder Freude bereiten
will.
20. Quäle ihn nicht mit Eiferſucht.
21. In poetiſcher Stimmung dämpfe den Flug ſeiner
Gedanken nicht mit alltäglichen Reden.
Aus dem böhmiſchen „ Alata domara kniha'
überſett v. Ricardo. Auſſ. Holen.
Mäſten der Cruthühner.
Shlljährlich in den Herbſtmonaten, bis
G.
L6 zum November, werden von Zeit zu
59.
Zeit durch alle an der großen Straße
80eL liegenden Ortſchaften der Steiermark
ganze Herden - oft gegen 200 bis
300 Stück - von Truthühnern getrieben, welche
aus Unterſteier, der windiſchen Mark und Kroatien
kommen und beim Durchzuge in kleineren oder
größeren Partien, auch einzeln, zum Preiſe von
2 fl. 50 kr. bis 3 fl. für das Paar oder 1 fl.
40 kr. bis 1 fl. 50 kr. (2 4 20 4. bis 2 4
40 4) für ein Stück verkauft werden. Dieſe
zum Weihnachtsbraten beſtimmten Truthühner, Indian genannt, — ſind außerordentlich
mager, faſt nur aus Knochen, Haut und Federn
beſtehend. Es iſt daher notwendig, ſie erſt
ordent=
lich zu mäſten. Durch das nachſtehend
beſchrie=
bene, von mir Jahre lang erprobte Verfahren
erzielt man wahre Prachteremplare von
erſtaun=
licher Größe und Schwere. (Fortſetzung folgt.)
„Auch da”
RLeit einigen Wochen ſind wir im Beſitz
e.
unſres zweiten Kindes, eines herzigen
H69) Bübleins. Daß ich dasſelbe mit Lärt=
O55 lichkeit überſchütte, wird jede Mutter
begreifen. So ſpielte ich jüngſt mit
demſelben und war ganz verſunken in ſeinen
An=
blick, als mein Zweijähriger, mein Werner, mich
am Kleide zupfte, mit ſeinen großen, ſchönen
Augen bittend mich anſah und ganz vorwurfsvoll
ſagte: „Wene auch dal Ich fühlte mich
ganz beſchämt, denn ich mußte mir ſagen, das
gute Kind hat das Richtige gefühlt. Wie muß
das einem Kinderherzen wehe thun, wenn es,
bis=
her nur alleiniger Beſitzer der Liebe, nun eine
gewiſſe Zurückſetzung gewahren muß. Plötzlich
ſiel mir ein: wie manchmal war ich gereizt gegen
den guten Wernerl Derſelbe hat beſonders in der
erſten Zeit, wo mir die Sorgen um mein Jüngſtes
noch etwas Ungewohntes waren, häufiger
Füch=
tigungen erhalten, als er dieſelben vielleicht
ver=
diente. Ich habe mir aber ſeine Mahnung z1
Herzen genommen. „Auch da= ſoll fernerhin
für mich bedeuten, daß meine mütterliche Liebe
jetzt zweien gehört, und daß jedes das gleiche
Recht darauf hat.
(ortſezung folgt.)
Der Kaffee.
m guten Kaffee zu trinken, wähle man
Och vor allen Dingen eine gute Sorte,
die nach eigenem Geſchmacke ausge=
O5E ſucht werden ſolle. Bei der
Her=
ſtellung eines guten Kaffees kommt
es hauptſächlich aufs Brennen an. Hierbei
wer=
den die größten Fehler begangen. Beim
Bren=
nen oder Röſten der Bohnen treten nämlich zwei
ſehr wichtige Erſcheinungen auf. Erſtens das
einzelne Knacken der Bohnen und dann nach
ei=
niger Zeit das unausgeſetzte Knacken oder
viel=
mehr Kniſtern derſelben. Sobald letzteres eintritt,
ein Zeichen, daß ſich das Kaffeesl entwickelt, das
den Bohnen das glänzende Ausſehen giebt (das
Schwitzen), muß der Kaffee aus der Trommel
heraus in eine Mulde von Holz oder Draht
ge=
ſchüttet und fleißig geſchüttelt oder gerührt
wer=
den, weil er ſonſt leicht in der eignen Hitze
ver=
brennt und verkohlt und dann faſt wertlos
wird. Die Kaufleute brennen den Kaffee nicht
gern bis zum richtigen Grade, der übrigens bei
den verſchiedenen Sorten verſchieden eintritt,
weil er dadurch zu viel am Gewichte verliert.
Um den Bohnen das glänzende Ausſehen zu
geben als ſei das Kaffeesl ſchon frei geworden,
wird in manchen Geſchäften etwas Butter in die
heißen Bohnen verrührt. Im Allgemeinen geht
beim Brennen 1 des Gewichtes verloren, daher
der Preis=Unterſchied derſelben Sorte rohen
oder gebrannten Kaffees. Alle Kaffeezuſätze
ver=
beſſern denſelben nicht und ſind meiſt viel zu
teuer; doch ſpielt ja hier, wie bei ſo vielen
Ge=
nußmitteln, der Geſchmack eine Hauptrolle.
Doppel=
kohlenſaueres Natron macht den Kaffee dunkler:
ob aber dies Auslaugen den Geſchmack verbeſſert,
iſt eine andere Frage. Will man für viele
den Geſchmack erhöhen, ſo ſetze man beim
Auf=
brühen ein Körnchen Vanille hinzu; die Vanille
darf aber nicht vorſchmecken. Für alle, welche
den Kaffee weiß trinken, iſt der Zuſatz einer guten
Sahne (ahm, Oberes, Schmant, Flott) eine
Haupt=
bedingung des Wohlgeſchmacks. Agavla zu Niesky.
„Zum Lichten!
Aei uns in der Ober=Lauſitz unterſcheider
6
P9ko) man ſtreng zwiſchen einer Einladung
zum Abendbrot und einer, zum Lichten”,
SO d. h. für die Zeit nach dem
Abend=
brote. Das Abendbrot findet um 7
oder 7½ Uhr ſtatt, „zum Lichten' kommt man
um 8 oder 8½ Uhr. Hierzu meldet man ſich
auch wohl auf vorherige Aufforderung ſelbſt an
und braucht nicht zu fürchten, daß die Hausfrau
in Schrecken gerät; denn „zum Lichten” bedeutet
nur eine Bewirtung mit Thee und Kuchen,
dar=
auf ein Glas Wein oder Bier, Aepfel und Nüſſe
u. ſ. w. Man geht „zum Lichten” im Hauskleide
bez. Hausrocke. „8um Lichten” iſt eine deutliche
Bezeichnung. „Um des Lichts geſell'ge Flamme
ſammeln ſich die Hausbewohner und wer mit
ihnen verkehren will „ohne Umſtänden. Möchten
doch ſolche anſpruchsloſe Einladungen, zum Lichten”
auch anderwärts Verbreitung finden.
Kleinſtaster in der Ober=Cauſſz.
endungen zu kürzen und abzuaͤndern und konnen uns zur Rüchendung nicht
ver=
bindlich machen. Alle abgedructen Handſchriften (mit Ausnahme von Kochrezepten)
Rürz Paux.
werden vierteljährlich honorirt und bleiben, ſofern leine andere
Verein=
barung getroffen wurde, für immer Eigentum des Verlags dieſer Zeitſchrift.
Wie mein einjähriges Kind auf
der Eiſenbahn reiſte.
ſich war kürzlich durch eine Verſetzung
14t
1 meines Mannes gezwungen eine 15 ſtün=
4
S9z dige Eiſenbahnfahrt mit meinem ſehr
S=ezarten, ein Jahr alten Kinde zu
unter=
nehmen. Um das Kind nicht beſtändig
auf dem Schoß zu haben, nahm ich eine
Hänge=
matte mit, welche mir ausgezeichnete Dienſte leiſtete.
Sobald meine Kleine eingeſchlafen war, befeſtigten
wir die Hängematte an den eiſernen Stangen,
welche das Netz zum Aufbewahren des
Handge=
pädes tragen, legten Kiſſen hinein und darauf
das Kind. Dasſelbe ſchlief durch die Bewegung
des Wagens ſanft hin= und hergeſchaukelt mehrere
Stunden. Ich konnte mich unterdeſſen ausruhen
und empfehle allen Müttern, welche mit kleinen
Kindern reiſen, eine Hängematte mit zu nehmen.
Frau m zu Meg.
Alltäglichkeit.
zu Euch rede ich heut, Ihr lieben Mit=
„
ſchweſtern, die Ihr in der Einſamkeit
4
24) wohnt wie ich, fernab von den Mittel=
5 punkten des geiſtigen Lebens. Verſinkt
nicht in Alltäglichkeit, denn Langeweile
iſt ihr Gefolge.
Wirtſchaftlichkeit und praktiſcher Sinn ſind
ja nicht zu unterſchätzen; iſt es aber nicht
ſchreck=
lich, wenn eine Frau förmlich aufgeht in ihren
Kochrezepten, wenn Reinmachen, Scheuern,
Wa=
ſchen die höchſten Genüſſe ihres Lebens ſind und
die verſchiedenen Arten der Butter= und
Käſebe=
reitung ihre einzigen Geſpräche bilden? Man
halte ſich durch das Leſen guter Bücher und
Zeit=
ſchriften den Sinn für alles geiſtige Leben offen.
Iſt eine Hausfrau auch noch ſo ſehr beſchäftigt,
ein Stündchen des Tages kann ſie doch hierfür
erübrigen. Will man aber nicht verſinken in der
Alltäglichkeit, ſo pfropfe man nicht bloß den Kopf
mit allerlei Kram voll, ſondern überdenke und
zergliedere das Geleſene und Gehörte, um es ſich
wahrhaft zu eigen zu machen. Der Gatte hilft
gewiß gern bei ſolchem Unternehmen und ergänzt
durch ſein Wiſſen, wo die Kenntniſſe einer Frau
Bewohnerin einer Felsſchlucht.
nicht ausreichen.
Mütterlicher Rat.
Oein teures Kind, vernimm der Mutter
Lehren und präge tief ſie Dir ins
Herze ein, wirſt Du dereinſt ſie
HL Dir zur Richtſchnur wählen, wird
Deine Zukunft wohlberaten ſein!
Gott ſchuf Dich ſchön, doch Schönheit hat
nur Würde, iſt ſie der ſchönen Seele ſchönes
Kleid; ſie dauern nicht der Jugend holde Reize,
vergänglich iſt des Weibes Blütezeit.
Sei anſpruchslos, ſei höflich, ſanft, beſcheiden,
Gefallſucht ſei und bleibe ſtets Dir fern, ein
frommer Sinn und Herzensfreiheit leuchte Dir
aus der Seele durch des Auges Stern.
Wenn Trübſal ſich an Deine Pfade kettet,
ſieh' ungebeugt und unerſchrockenen Blicks dem
Ernſt des Schickſals in das finſtre Auge; ein
mutig Herz wird Meiſter des Geſchicks.
Doch wenn das Glück mit ſeiner Gabenfülle
verſchwend riſch Dir den Lebensweg beſtreut, ſo
trockne gern die ſtillgeweinten Thränen der
leiden=
den, verſchämten Dürftigkeit.
Laß nimmer Dich die Leidenſchaft verblenden;
ein thöricht Lieben wird oft ſchwer beweint, und
dauernd Eheglück Dir zu begründen, wähl' einſt
Dein Herz mit der Vernunft vereint.
Haſt dennoch Du ein trübes Los gezogen, ſo
trage ſtill und harre in Geduld; die Liebe kann
oft vieles überwinden, und mißlingt's dennoch,
biſt Du außer Schuld.
Doch ward Dir in der Liebe Deines Gatten
des Erdenglückes beſtes Teil beſcheert, ſo mache
ſtets Dich dieſes Himmelsſegens durch treue
Uebung Deiner Pflichten wert.
Jenuy.
Wie uns unſere Kinder erziehen.
Oderden nicht oſt aus vergnügungs=
Glefegè ſüchtigen Mädchen, vortrefliche
De) Mütter, aus harten, eigennützigen
SOt Mannern, liebevolle aufopfernde
Väter? Das Alles bewirkt die
Liebe zu den Kindern.
Wenn du, junge Mutter, der ſüßeſten aller
Mutterpflichten genügſt, wenn du dein herziges
Kind an deinem Buſen nährſt, wie viele Opfer
bringſt du ihm, die wohl früher kein Menſch
ſätte von dir fordern dürfen! Biſt du jetzt
un=
willig, wenn du von Feſten und Bällen fern
bleiben mußt? Biſt du nicht vielmehr entzückt
und erſtaunt darüber, wie ſchnell dir in der
Pflege deines Kleinen die Stunden entrinnen, ſo
daß du all' jene Vergnügungen, jene ſchaalen
Romane entbehren kannſt. Und dein Gatte! Wie
ganz anders, wie von Jahr zu Jahr liebevoller
und hausväterlicher wird er, wenn ihn die kleinen
Freuden und Leiden des Familienlebens allmählich
umgarnen, wenn ſein Söhnchen heranwächſt, und
er es in dieſem und jenem unterweiſen und
be=
lehren kann. Auch die beliebten Kraftausdrücke
wird er fortlaſſen, ſobald ihm ſein Kind dieſelben
nachgeſprochen hat. Ein Vater nannte ſeinen
Knaben mit Vorliebe „Schafköppel”, und als der
Kleine auch einmal „Schafköppel” ſagte, ward
er natürlich „in die Ecke” geſtellt. Bald hatte
der Vater dieſe Warnung vergeſſen, der Sohn
aber nicht die Strafe; und als ſein Vater wieder
den beliebten Schmeichelnamen anwandte, ſagte
der Kleine ganz energiſch: „Geh in die Ecke,
Papa””
(Fortſetzung folgt.)
An die „Stützen”
ie Engländer ſind doch ein kluges Volt,
100O) welche das ſich um eine Stellung im
O
B Hauſe bewerbende junge Mädchen vor
8
dem letzten bindenden Wort zu einem
Probefrühſtück einladen! Wenn das
doch die deutſchen Hausfrauen auch thäten, oder,
wenn doch die deutſchen „Stützen” welche am
Familientiſch teilzunehmen wünſchen, ſo äßen,
daß ſie an einer engliſchen Probemahlzeit zu
je=
der Stunde mit Ehren beſtehen könnten! Dann
brauchte ich mich nicht mehr an den Tiſch,
wo=
ran eine „Stützen erſcheint, mit der zagenden
Furcht zu ſetzen: „Was wirſt Du heut wieder
anſehen und erleben müſſen!" Ihr deutſchen
Stützen, denkt daran, daß es Manchem Herz und
Nerven zerreißt, wenn er Euch zuſehen muß, wie
Ihr Eure Speiſen in kleine, kleine Bißchen
zer=
ſchneidet, dann die linke Hand auf den Schoß
ſtemmt und nun, den rechten Ellenbogen weit in
die Luft gereckt, zu eſſen beginnt; — wenn er
ſehen muß, wie Ihr nicht die Hand aufwärts
zum Mund ſondern umgekehrt den Kopf hinab
zur Gabel bewegt, - wie Ihr das Meſſer in
den Mund ſteckt; — wie Ihr das Brot in kleine
Stückchen ſchneidet und dann auf dem Teller
herumführt, um ihn ganz weiß abzufegen;
wie Ihr mit Meſſer und Gabel ſpielt, in der
Luft umherfuchtelt, klappert; — wie Ihr wohl
gar, das Meſſer in der Hand, die Fauſt auf
den Tiſch ſtemmt; — wie Ihr die Schüſſel,
welche Euer Nachbar Euch reicht, ihm nicht
ab=
nehmt, ſondern ſie den Nachbar ruhig halten
laßt, bis Ihr Euch verſorgt habt! — Wie Ihr
zu ängſtlich ſeid, um zu bitten, daß Euch eine
Schüſſel gereicht werde, und lieber über einige
Tiſchgäſte mit beiden Armen hinweglangt!
Jedes junge Mädchen, es ſei aus noch ſo
ein=
fachem Hauſe, ſollte ſich guter Tiſchmanieren be=
Agnes v. d. D.
fleißigen!
(Preisgekrönt.)
Ein Hommer.
von Ferdinand Avenarius.
Motto: Nicht aus äußern Geſchehens Hauf
Bauſt Du, Dichter, ein Kunſtwerk auf. -
Willſt Du lehren, die Welt zu verſtehn,
Lehr uns vor Allem: Seelen zu ſehn.
W a ſtand ſie nun mit der Stirn in die
(0D4 Scheiben gelehnt, am Fenſter ½.
O)4, Heimatſchloſſes und ſah über v. Ge=
48 lände ihrer Heimat hinaus. Im Thale
drunten ſchwamm der Abendnebel über
den Wieſen und floß in langen Wellen
an den Waldrändern hin und legte ſich leiſe übers
Dorf, daß nur die höchſten Dächer mit ihren
Schorn=
ſteinen und der alte, ſtumpfrote Kirchturm noch über
ihn hinſahen.
Die junge Gräſin rückte ſich die Wittwenhaube
im vollen Haare zurecht und wiegte leiſe ihr feines
Köpfchen. Der große Raſenplatz unter ihren Fenſtern,
war es wirklich derſelbe, auf dem ſie als Kind mit
Kindern Ball geſpielt, waren dieſe Becte dieſelben,
die einſt ihr Vater angelegt und jenes kleine
Eich=
lein dort, war es das nämliche, das der alte Graf
am erſten Geburtstag ſeines einzigen Kindes
ge=
pflanzt, ſeines Töchterleins, welches ſchon keine Mutter
mehr wartete - an ihrem eigenen erſten
Geburts=
tage? Dieſe Wege, die ſich den Gang
hinunter=
ſchlängelten, waren es die gleichen, auf denen ſie ſo
oft, ſo oft hinabgelaufen war ins Thal, nicht als
junge Gräfin zu Bauernbuben und Mädeln, ſondern
als ein kleines Menſchenkind ſchlechthin zu kleinen
Menſchenkindern zum Spiel?
Wie fremd ihr das alles geworden! Jetzt hatte
ſie ſelbſt eine Tochter, ſo groß wie damals ſie
ge=
weſen war. Freilich, Lisbeth war als Stadtkind
her=
aufgewachſen, ſie war im gleichen Alter noch ein
Landkind geweſen. Aber jetzt war auch die Mutter
ein Stadtkind wie irgend eines,. .. warum war ſie
eigentlich hierhergekommen? Es war doch wohl ein
Irrtum geweſen, der ſie glauben ließ, hier im
Vater=
haus werde ſie ſich nach ihres Gatten Tode wohler
fühlen, als im verödeten Stadtpalaſt!
Gräſin Margareta wandte ſich vom Fenſter ab
und begann langſam durch die Zimmerreihe zu
ſchreiten. In den Gemächern war's ſchon ganz
dunkel; nur von einem Marmortiſch, einem Spiegel,
einem vergoldeten Bilderrahmen ſchimmerte noch der
letzte Tagesſchein zurück. Margareta blieb vor einem
geöffneten Flügel ſtehen und ſah unthätig auf die
Taſten. Nun ſchlug ſie einen Accord an, den ſie
verhallen ließ. Da zuckte ſie zuſammen - regte ſich
nicht etwas? Nichts! Auf den Armleuchtern hatten
die Glasprismen geklirrt.
Sie ließ ſich nieder und begann zu ſpielen.
Doch ſpielte ſie weniger mit den Tönen, als die
Töne mit ihr ſpielten. Sie brachten Bilder herein,
die an den Wänden vorbeiwandelten wie Nebelbilder
aus einer wunderſamen Zauberlaterne. Der Garten,
der Thalhang dahinter und das Dorf, auf die ſie
eben hinausgeſehen, ſie tauchten wieder auf aus dem
Dunkel vor ihr. belebt mit allerlei Geſtalten.
Spielende Kinder im Grün von Wald und
Wieſe. Ein alter, freundlicher Herr, auf den
Krück=
ſtock geſtützt, der ihnen zulächelte. Dann ein Plätzchen
an einer ſprudelnden Quelle. Sie ſprachen dort
von ſehr ernſthaften Dingen und ſchwuren ſich
kin=
diſche Schwüre dazu: ſie, d. h. die kleine Gräfin
und ein Bauernjunge mit blauen Augen. Ach ja
derl Der Pächtersſohn aus ihrer Landwirtſchaft!
Ein hübſcher und ein braver Junge und nun er
erwachſen und ein Arzt geworden, wohl ein recht
paſſender Bräutigam für ein ſo tüchtiges Mädchen
wie Lisbeth's Erzieherin, ſeine jetzige Braut..
Sein Bild war bald verweht. Margarete ſpielte
weiter, wie es eben die Finger wollten. Was jetzt
vor ihrem inneren Auge vorbeizog, hatte nicht mehr
Gras und Bäume zum Hintergrunde, ſondern
ſtäd=
tiſche Zimmer und Säle. Penſionserinnerungen
waren's mit allerlei Geſichtern von „Freundinnen:
und Tanzſtunden=Bekannten. Dann ganz plötzlich
ein ganz anderes Bild. Es baute ſich auf um ihres
Vaters Sarg. Hinter dem Sarge ſtanden ein
vor=
nehmer älterer Herr und ein nicht vornehmer
jün=
gerer. Und ſie gab dem älteren vornehmen ihre
Hand und ließ den Pächtersſohn ſtehen. Das
Kla=
vier verſtummte, Margarete ſann nach. Das war
nun dreizehn Jahre her.
Und die Töne ſpielten weiter mit ihr. Es
währte nun nicht mehr lange, bis ſie nach
regel=
rechteſtem Tanztakte gingen, denn ſie erzählten von
Bällen, Theatern, Maskenfeſten und all den andern
rauſchenden Freuden einer jungen, ſchönen,
vor=
nehmen, bewunderten Weltdame der Großſtadt.
Zwar wie der Schatten eines Schattens ſtand in
all dem Glanze irgend etwas Fremdes zwiſchen ihr
und ihrem Gemahl.
(Fortſetung ſolgt.)
uns bezogen werden. Wer bei der Poſt nach Beginn des Quartals abonnirt, kann die
Die ſeit Begründung des Blattes (. Ot. 182V erſchienenen Rummern können
für14das Vierteljähr. für Veutisland und Oeſtereich=üngarnportofreidurch BürL DaUx. inzwiſchen erſchienenen Rumnern nur zezgen Kachgahlung von 1o Piennigen erhalten.
VWW
Preisfrage Nr. 18.
Wchhabe zu weihnachten 6 Per=
Sh ſonen zu beſchenken: einen
alten Herrn, eine alte und eine junge
Dame, eine Hausfrau und zwei
Mäd=
chen von 6 und 10 Jahren. Meine
Geſchenkkaſſe enthält nur 10 Mark;
- verwende ich dieſe Zumme am
neckmäßigſten?
Die beſte Antwort auf dieſe Frage wird
mit einem Preiſe von 30 Mark gekrönt.
Bewerber wollen die Aummer der Preisfrage an
die Hpitze ihrer Mitteilung ſtellen. Schluß der
Annahme von Antworten am 29. Gktober,
Ver=
kündigung des Urteils am 19. November.
LLLA2AAAA
Für den Erwerb.
Kochfrau, Plättfrau. Manche
Frau, welche in der von Arbeitskräften
überfüllten Großſtadt keine
Beſchäf=
tigung findet, könnte lohnenden
Ver=
dienſt erwerben, wenn ſie ſich in einer
der unweit von Großſtädten
befind=
lichen Villenkolonien niederließe. Da
fehlt es meiſt an ſolchen Aushülfen!
Kötzſchenbroda bei Dresden wäre z. B.
ein ſolcher Ort.
Geſundheit=pflege.
Rachenkatarrh. (An B. bei
Dresden.) Vergl. Sie den Aufſatz:
„Wunde im Haſſe; in Nr. 188.
„Vierziger: (An beſorgte Mutter.)
Ueber den „Vierziger= genannten
Ge=
ſichtsausſchlag vergl. Sie den Aufſatz
in Nr. 187.
Aegyptiſche Augenentzündung.
(An O. K. zu Berlin.) Meiden Sie
alles Scharfe, und leben Sie
natur=
gemäß. Mit Beſſerung des Blutes
wird auch Ihr Auge beſſer werden.
Ausſchlag an kleinen Kindern.
(An M. St. zu Spangenberg.) Der
Ausſchlag Ihres Kindes iſt keine
be=
ſondere Krankheit, ſondern nur
Blut=
ſchärfe, welche ſich durch
zweckentſpre=
chende Lebensweiſe von ſelbſt verlieren
wird. Vergleichen Sie, was über
Haut=
pflege, Schüppen, Augen der Italiener
in den Nr. 182, 186, 187 und 219
geſagt iſt.
Abtrocknen nach dem Bade.
(An R. H. zu Leipzig.) Ueber das
ſtärkere oder ſchwächere Abtrocknen
nach dem Bade läßt ſich keine Regel
aufſtellen. Jeder Fall entſcheidet für
ſich. Wer viel Wärme hat, braucht
ſich gar nicht abzutrocknen, wer wenig
hat, muß ſich tüchtig abreiben. Der
in Nr. 196 gegebene Rat bezog ſich
auf Kranke, die an übergroßer
Eigen=
wärme leiden, und deshälb mit ihren
Wärmevorräten verſchwenderiſch
um=
gehen können.
Waſſer thut's freilich uicht.
(An Laien.) Sie haben gan; recht,
daß nicht das Waſſer, ſondern die
rich=
tige Anwendung desſelben heilt, und
daß ſogar das Waſſer ein
zweiſchnei=
diges Schwert iſt, indem es bei
un=
richtiger Anwendung mehr ſchadet als
nützt. Deshalb können wir aber das
Loblied nicht unterſchreiben, welches
Sie der Homöopathie ſingen. Dieſelbe
hat nur den Vorzug vor der
Allöo=
pathie, daß ſie neben den ſtrengeren
diätetiſchen Anforderungen, welche ſie
an die Kranken ſtellt, ihre
Heil=
mittel in viel ſchwächeren Doſen
ver=
ſchreibt und dahee weniger Schaden
anſtiftet als jene.
Bierkinder. (Anängſtliche Mutter.)
Iſt es denn möglich, daß Ihr 5
Mo=
nate altes Kind ſchon mit Vorliebe
Vier trinkt. Man glaubt ja, ſeinen
eignen Ohren nicht mehr trauen zu
dürfen. Die Amme hat Unrecht, wenn
ſie ſagt, daß das Bier dem Kinde
ſchaden könnten. ſie hätte ſagen
müſſen, daß das Bier dem Kinde Un=
fehlbar ſchaden muß. Unſeren Gruß
und Händedruck der geſcheiten Amme,
die in ihrer Liebe und Sorgfalt um
ihr liebes Pflegebefohlenes mehr
un=
bewußtes Wiſſen entwickelte, als oft
die Gebildetſten unſerer Zeit auf dem
Gebiete der Geſundheitspflege
aufzu=
weiſen haben.
Herzleiden. An R. bei
Dres=
den.) Sie fragen, ob die ſo vielfach
von uns empfohlenen feuchten
Ab=
reibungen des ganzen Körpers auch
bei ausgeſprochenem Herzleiden bez.
Lungenkatarrh verwendet werden
dür=
fen? Ja, gewißl Wir halten ſie
ſo=
gar zur Regelung des Blutumlaufes
ſolcher Kranken für ganz unentbehrlich.
Natürlich ſind bei derartigen Leiden
auch noch andere blutableikende
Kur=
formen, wie die nächtlichen, feuchten
Fußverpackungen, die kleinen, kühlen
Lavements, vielleicht auch unter
Um=
ſtänden die blutableitenden Sitzbäder,
gleich unentbehrlich. Wir haben dieſe
an vielen Stellen unſeres Blattes aufs
dringendſte empfohlen. Etwas anderes
iſt es ſchon, wenn es ſich um die
naſſen Einhüllungen des ganzen
Körpers handelt oder gar der
leiden=
den Teile allein! Dabei kann unter
Umſtänden der Kranke, bei
ſtümper=
hafter Behandlung, geſchädigt werden,
beſonders, wenn bei den Ganz= oder
Dreiviertel=Verpackungen das Auflegen
eines kühlenden Umſchlages außer
Acht gelaſſen wird.
L. v. B. hrgieiniſcher mitarbeter
Hahmpflege.
Lachgas. (An Monika.) Im
allgemeinen iſt es nicht ratſam, ſich
des Lachgaſes zu bedienen. Nehmen
Sie Rückſprache mit Ihrem Hausarzt.
Zahnpulber. (An Carmen.)
Nicht zu ſcharfe Zahnpulver ſind den
Zahnpaſten ſtets vorzuziehen, da die
Seifen aus den Zwiſchenräumen der
Zähne ſchwerer zu entfernen ſind und
den Zahnſtoff leicht chemiſch angreifen.
Künſtliches Gebiß. (An Frau
A. zu Metz.) Jedes Gebiß wird
an=
fänglich als fremder Körper im Munde
empfunden, und es bedarf einer
kür=
zeren oder längeren Zeit, bis man
im=
ſtande iſt, damit gut zu ſprechen und
richtig zu kauen. Mit einiger
Willens=
kraft werden Sie indeſſen die
Schwie=
rigkeiten bald überwinden. Durch
große Platten wird der Geſchmack
allerdings etwas beeinträchtigt.
Zahnaͤrztlicher mitarbeiter.
Unſere Kinder.
Schreien und Weinen der
Kinder beim Waſchen zu
ver=
hüten. Man ſinge den Kleinen oder
auch größeren Kindern ein Liedchen
und wäſche im Takt (ſtatt Takt ſchlagen).
Bald werden ſie vom Weinen zum
Lachen übergehen.
Frau Clara.
Woher kommt der Regen?
Eines Tages war ein Gewitter, und
meine Kinder verhandelten ſehr lebhaft
darüber, wo wohl der viele Regen
herkäme. Da fiel mein Siegfried den
andern in die Rede. „Seid doch nicht
ſo dumm; bei der Hitze ſchwitzt der
Himmel, und die Tropfen fallen alle
auf die Erde.
Frau Elſe.
Geſelligkeit.
Verein gegen üble Nachrede.
Der neueſte in Enoland gegründete
Verein nennt ſich Verbindung gegen
üble Nachreder Die Mitglieder dieſer
Geſellſchaft werden aufgefordert, ehe
ſie über jemand urteilen, drei Fragen
an ſich zu ſtellen und zwar: 1. Iſt es
wahr? 2. Entſpricht es dem Gebote
der Nächſtenliebe? 3. Iſt es
not=
wendig, darüber zu ſprechen? Die
Eintrittskarte der Mitglieder trägt vier
den Grundſätzen der Geſellſchaft
ent=
ſprechende Bibelſprüche. Möchten die
deutſchen Frauen nicht ohne
Vereins=
verband den Vorſatz faſſen, obige drei
Gewiſſensfragen zum Prüftein ihrer
Worte zu machen? Gewiſſenhafte
Aus=
übung der Pflicht, welche der engliſche
Verein von ſeinen Angehörigen fordert,
dürfte nicht wenig zum Wohle der unte
böſen Zungen leidenden Menſchheit
beitragen.
L. G. zu Würzburg.
Dienſtboten.
Wiener Dienſtmädchen.
Un=
ſere Dienſtmädchen, wenn nur eins
gehalten wird, ſogen. „Mädchen für
Alles=, ſchlafen in der Regel in der
Küche. Ein ſolches Mädchen bekommt
ganz dieſelbe Koſt wie die Herrſchaft.
In vielen Häuſern iſt es jetzt üblich,
daß ſie kein Nachtmahl, aber dafül
monatlich 3 fl. (etwa 5. 4) Entſchädigung
bekommen. Brot iſt frei nach Wunſch.
Lohn gewöhnlich monatlich 8 fl. (etwa
13 4.) Zum Chriſtgeſchenke Stoff zu
einem Kleide, zu Neujahr ein keineres
Geſchenk.
Mama zu Wien.
Heichnen und Malen.
Neue Majolikateller. Auf
ei=
nem polirten Majolikateller befeſtige
ich unweit des Randes mittelſt
Fiſch=
leim eine Blumenhalbzweigoblate (
ge=
prägter Buntdruck in Kreisform) und
in der Mitte eine altdeutſche Figur
oder einen Engelskopf. Das Ganze
wird mit durchſichtigem Firniß
mehr=
mals lackirt und erſcheint dann wie
die mühſamſte Malerei. Ich habe viele
ſolcher Teller angefertigt. welche ſtets den
größten Beifall und viel Nachahmungen
fanden.
Handarbeit.
Praktiſcher Hemden=
Aus=
ſchnitt. Wird der Ausſchnitt von
Frauenhemden nach folgenden Maßen
gemacht, ſo ergiebt der abfallende Stoff
einen Aermel, ohne daß man zu ſtückeln
braucht. Länge des Ausſchnitts 50 em,
vorn iſt er 10 em tief, hinten nur
4 em; gegen die Achſeln wird er
ab=
gerundet. Das Aermelmuſter wird
auf den Ausſchnitt gelegt und berührt
mit der Schulter und dem 18 em
langen Saum die beiden Brüche. Die
522,
Ner- Rundung des Armlochs legt ſich an
die Rundung des Ausſchnitts. Die
neringe Rückenhöhe ergiebt einen breiten
Saum. Die punktirte Linie zeigt die
Schlußnaht des Hemdärmels.
A. H. zu Bern.
Hausgarten.
Das Ueberwintern der
Roſen=
bäumchen. (An Roſe von der Ulmer
Alp in Nr. 161.) Sie empfahlen
aus=
geſiebte Kohlenſchlacke zum Bedecken
der Roſen. Das Material iſt gut;
habe ich aber nicht genug davon, ſo
überſchütte ich die niedergelegten Roſen
mit Sand. Im Sande fault das Holz
ſelten an. Kürzlich veredelte Roſen,
bei denen das Auge ein wenig
ange=
trieben hat und das Holz noch nicht
reif genug iſt, verpacke ich
folgender=
maßen: Auf die Stelle wohin das
Auge zu liegen kommt, ſchütte ich etwas
Sand. umhülle das Auge oder Reis
mit Moos, lege es um; ſtülpe eine
eere Cigarrenkiſte darüber, bei welchen
der Deckel und ein Stirnbrettchen
ent=
fernt wird lletzteres Ende wird dem
Stamme zugekehrt. und überſchütte
den Strauch mit Kohlenſchlacke oder
Sand. Von dem Verpacken der Roſen
in Stroh rate ich ab. Iſt letzteres
nicht ganz körnerrein, ſo ſind die
Sträucher dem Mäuſefraße ausgeſetzt.
Aoſenfreund zu hartwigswalde.
Zimmergärtnerei.
Blumenkaſten im Winter.
Ende September oder Anfang Oktobe,
fülle man einen hölzernen, ungefähr
10-12 em hohen, 50 em breiten und
50-65 em langen Kaſten mit guter,
fetter, fein geſiebter, mit etwas
Fluß=
ſand vermiſchter Gartenerde, und pflanze
in die Mitte desſelben 1-2 Stöckchen
Garten=Vergißmeinnicht. 8 cm entfernt
von dieſen lege man einige treibbare
Zwiebeln, Hyacinthen, Tazetten,
Nar=
ziſſen und gefüllten Duc van Thol.
In jede Ecke pflanze man einen
ge=
füllten Veilchenſtock, und 3 em vom
Rande des Kaſtens lege man als
Ein=
faſſung Crocus=Zwiebeln, abwechſelnd
mit Maiblümchen, Schnee= und
März=
glöckchen. Man befeuchtet die Erde
mäßig, läßt den Kaſten im Freien
ſtehen, bis Froſt eintritt, ſetzt ihn dann
in das Fenſter eines froſtfreien
Zim=
mers, ſchützt ihn, wenn ſtark geheizt
wird, durch vorgeſetzten Schirm vor
großer Wärme, und belegt die Erde
locker mit Moos, wodurch der Staub
abgehalten wird, und die Erde feucht
bleibt. Wenn die Zwiebeln getrieben
haben, nimmt man das Moos
vor=
ſichtig ab und giebt ihnen bei mildem
Wetter und Sonnenſchein in den
Mit=
tagsſtunden öfter Luft. Sämtliche
Pflanzen und Zwiebeln blühen im
Februar mit= oder kurz nacheinander.
Heinrich Eheen.
Gräberſchmuck.
Mit Blumen gefüllte
Blech=
ſchalen. Ich ließ mir vom Klempner
zwei länglichrunde Blechſchalen mit
fußlangem Stiel fertigen und mit
dunkelgrüner Oelfarbe, anſtreichen.
Dieſe Schalen fülle ich mit feuchtem
Sande und ſtecke ſchöne Blüten und
Cypreſſenzweige hinein. Selbſt im
Spätherbſte laſſen ſich die Schalen
mit Eisbeeren und weißen und roſa
Strohblumenröschen ſchön ſchmücken.
Kränze und Sträuße drücken den
ge=
pflanzten Epheu beim Auflegen nieder,
während durch den Stiel der Schale
das auf dem Grabe Gepflanzte gar
nicht beſchädigt wird. Die Schalen
ſind ſehr raſch neu gefüllt, und die in
den feuchten Sand geſteckten Blumen
halten ſich länger friſch als zum Kranz
gebundene. An die Strohblumen
be=
feſtige ich Blumendraht, der im Sande
guten Halt findet. Nach der Mitte zu
erhöhe ich den Sand, ſo daß die Schale
den Eindruck eines ſchönen Straußes
macht. Der Stiel wird nur zur Hälfte
in die Erde geſteckt, ſo daß die Schale
wie ſchwebend erſcheint. Zwei Schalen
koſteten 80 .
Eva zu Hoſen.
Haustiere.
Erleichterung für Kettenhunde.
Um das ganze Haus läuft, unter
Ver=
meidung aller ſcharfen Biegungen, ein
Rohr, welches an der einen Seite
aufge=
ſchlitzt iſt und in ſeinem Innern eine
Kugel trägt. Mit dieſer Kugel ſteht
durch den Schlitz hindurch die Kette in
Verbindung, deren anderes Ende an
den Hals des Hundes angeſchloſſen iſt.
Begiebt ſich der Hund auf eine andere
Seite des Hauſes, ſo verſchiebt ſich die
Kugel in dem Rohr und folgt der von
dem Tiere eingeſchlagenen Richtung.
Eine in die Kette eingeſchaltete
Spiral=
feder bewirkt, daß auch heftige
Bewe=
gungen des Hundes, Aüfſpringen ꝛc.
ohne ſtarke Rucke und Zerrungen
er=
folgen können. Während dieſe
Vor=
richtung dem Hunde geſtattet, das Haus
in wirkſamſter Weiſe von allen Seiten
zu bewachen, hindert ſie ihn zugleich,
ſich von letzterem zu entfernen und
ge=
währt doch dem Hunde die zu ſeinem
Wohlbefinden erforderliche
Bewegungs=
fähigkeit. Dieſe Vorrichtung wurde,
nach der Dresdner Tierſchützeitung
„Androklus;, Herrn Th. Matt zu
Markdorf in Baden patentirt.
Sinnſprüche.
Auf eine Kaffeetaſſe.
Der Taſſe ſei es eingebrannt.
Hell leuchte es von Land zu Land:
kein beſſirer Freund für edle Frauen,
Al3 Dich, „Fürs Haus', im Haus zu
chauen.
Den 1. II. II., IV. und V. Jahrgang verſenden wir vortofrei, elegant gebunden
handlung 1 4. durch uns portofrei 1 4 30 9. Es können nur ſolche
Empſeh=
fur je 5 4, einei Sammelraͤſten für 329. Eine Einbanbdeäe ſoſter durch jede Buch= B ü r k H a U K. hungen von Bezugsquellen zum Abdruck ſommen, welche mit voller Namelb=
Was um uns ſchlingt ein geiſtig Band ?
Du biſt es, Blatt, „Fürs Häus=
ge=
nannt.
Frau Fraͤnzchen.
Ich grüße Dich an jedem Morgen,
Halt Krankenwachen mit Dir aus,
Verſcheuch' ſo gerne Deine Sorgen,
Drum iſt mein Heim das deutſche
Haus!
Kaffeeſchweſter Bettr zu Gueſen.
Mögl des Südens duftge Gabe
Zum Wohl Dir dienen und zur Labe!
E. R. zu Gffenbach.
Wohnung.
Winterfenſter. Zum Verzieren
der beliebten Mooseinlagen zwiſchen
Winterfenſtern trifft man
Vorbereitun=
gen im Herbſte. Man macht
Ein=
kaſſungen von gleichgroßen Eicheln,
Hagebütten, Erlenzapfen, oder von
Erbſen und Holzſtäbchen und beſteckt die
kleinen Moosbeete mit Immortellen
Strohblumen), feinen Grasrispen und
Bartmoos. Eine Erlenwurzel wird
zum Bäumchen zugeſchnitten, erhält
an den Enden der hochroten Aeſtchen
Einſchnitte und goldne oder grüne
Papierblättchen angeſteckt wohk gar
kleine Roſen, oder weiße Blüten. Von
Birkenrinde werden Brücken und
Häus=
chen gebaut, der Same der Kaiſerkrone
gibt dunkle Einfaſſungen, und die
Schilf=
blume liefert die Dachziegeln.
Birken=
zweige bilden das Geländer und Bäume
für Winterlandſchaften, weißes Moos
ſteut das ſchneebedeckte Laub vor.
Hübſche Steine bilden Felſen,
ge=
ſponnenes Glas Waſſerfälle und
Spring=
brunnen, eine Gläsſchale den Teich
und Kork die Schifflein.
Porzellan=
figuren oder ſolche von gepreßtem
Pa=
pier beleben die kleinen Landſchaften.
Auch die Krippe läßt ſich zu Weihnachten
recht nett daſelbſt anbringen. Dergleichen
eignet ſich am beſten für die Fenſter eines
Kinderzimmers. Itiefmatterchen zu Prag.
Scheuern.
Dielen weiß zu ſcheuern. (An
Alma zu Chemnitz 292.) Wir weichen
den dritten Teil der Diele mit
lau=
warmem Waſſer ein und waſchen (ohne
Seife, Soda oder Sand) mit einer
harten, womöglich Wurzel=Bürſte, bis
die Diele rein iſt. Dann wird
abge=
ſchweift, bis das Waſſervöllig rein bleibt,
und gut abgetrocknet. Nun wird der
andere Teil der Diele eingeweicht,
ge=
waſchen ꝛc. Wenn Sie' die Kräfte
nicht ſparen, wird der Fußboden, auf
dieſe Weiſe gereinigt, ganz weiß werden.
Bertha im Schleſterland.
Beleuchtung.
Lampendocht. Weicht man den
Lampendocht vor dem Gebrauch in
ſtarkem Eſig, ſo brennt er ohne Rauch
und Geruch=
Petroleum=Gefäß. Seit einiger
Zeit brannten meine Lampen trübe,
obgleich ich das Petroleum aus der
beſten hieſigen Quelle bezog und ſtets
für peinlichſte Sauberkeit der Lampen
jorgte. Da kam mir in den Sinn,
den irdenen Krug, in dem ich bereits
ſeit Jahren das Petroleum aufbewahre,
mit einer heißen Sodalöſung Ausſpülen
zu laſſen. Die Löſung wurde eine faſt
ſchwarze Flüſſigkeit!Seit dieſer
Rei=
nigung brennen die Lampen
vorzüg=
lich; ich kann daher dieſes Verfahren
allen Hausfrauen empfehlen. Aus der
Farbe des Petroleums vor der
Reini=
ſung konnte man nicht auf
Unſauber=
keit des Kruges ſchließen.
Frau Anna zu Spandau.
Bett.
Steppdecken mit
Daunen=
füllung. Man fertigt ſolche Decken
aus blauem oder roſa Inlettſtoff oder
nimmt, der Billigkeit halber, bunten
Kattun. welcher ebenfalls gut ausſieht.
Dieſe Decken können nicht in Kouvberts
eingeſchlagen, ſondern müſſen vollſtän=
dig überzogen werden. Der Stoff dazu
müß 368 em lang und ungefähr 120
em breit ſein. Man teilt denſelben
in zwei Hälften, ohne ihn jedoch zu
zerſchneiden, ſo daß jede Hälfte 184
em lang iſt. Jede dieſer Haͤlften wird
nun in 46 Vierecke geteilt und zwar
ſo. daß an der Längenſeite 8, an der
Breitſeite 5 Vierecke entſtehen. Man
zieht hierzu mittels eines Lineals
ſo=
wohl der Länge als der Quere nach
Bleiſtift=Linien über den Stoff. Auf
dieſe Linien wird weiß baumwollenes,
1 cm breites Band mit der
Nähma=
ſchine aufgeſteppt. (ortſetzung folgt.)
Ceppiche.
Linoleum. Ich habe 2 Zimmer
mit Linoleum ausgelegt und folgende
Erfahrungen dabei Zemächt:Man wähle
möglich helles Linoleum, denn es
dunkelt bedeutend nach; auch nehme
man ein möglich kleines Muſter, denn
auf großen, gleichfarbigen Flächen ſieht
man jeden Fußſtapfen. Gut iſt es,
unter das Linoleum eine dicke Schicht
Druckpapier zu legen; das macht den
Leppich viel wärmer und ſchont ihn
an den Stellen, an welchen die
Dielen=
bretter aneinandergefügt ſind.
Aſter zu Presden.
Abfälle.
Länfer aus Tuchenden. Die
in „Fürs Haus; empföhlenen Läufer
aus Tuchenden kommen durch das
Weben ziemlich teuer. Um den
Webelohn zu ſparen, bügle ich die
Stoffſtreifen ſo zuſammen, daß die
un=
geſällmten Enden nach innen geſchlagen
ſind. An widerſpenſtigen Stoffen
nähe ich den Bug mit großgeſiellten
Maſchinenſtichen. Iſt dies geſchehen,
ſo ſtricke ich die Stofftreifen mit ſehr
groben Holznadeln und gewinne auf
dieſe Weiſe ſehr billige Läufer, die in
Breite und Länge ganz meinem Wunſche
entſprechen.
Carola zu Nuͤrnberg.
Kleidung.
Gummiöſe zum Feſthalten der
Aermel. Die nach jetziger Mode
ſeh=
kurzen und oft noch ſpitz
ausgeſchnit=
tenen Kleiderärmel ſind beim Anziehen
des Mantels ſchwer glatt zu halten.
Um das Umkippen oder Heraufziehen
des Aermels zu verhüten, nähe man
an der inneren Naht 1em vom Rande
entfernt eine Oeſe von Gummiband
feſt, genügend lang, um ſie beim
An=
ziehen des Mantels über den Daumen
ziehen zu können. Wird die Oeſe nicht
gebraucht, ſo verbirgt man ſie im
Aermel.
Frau Lieſe im Harz.
Fußbekleidung.
Herrenſtiefel weich zu erhalten.
Alle acht Tage müſſen ſie abends mit
Fett eingerieben und an den Ofen
ge=
legt werden, ſo daß die Sohle trocken
wird. Man kann Salatöl nehmen;
es iſt geruchlos und ſehr weich. Jeden
Abend müſſen ſie umgelegt, inwendig
mit einem ſeuchten Tuch ausgerieben
und mit Papier ausgeſtopft werden,
damit ſie geruchlos bleiben. - Man
kann ſie mit Zeitungspapier ausſtopfen
und ausputzen.
E. v. D.
Wäſche.
Schnell=Bleiche. Um die
Wir=
kung der Sonne auf die Wäſche zu
unterſtützen und dadurch die
Raſen=
bleiche abzukürzen, „beuche- man
vor=
her die rein gewaſchene Wäſche. Das
„ Beuchen= geſchieht in folgender Weiſe:
Man packt die Wäſche in das hohe
Beuchſchaff, in welchem ein Zapfen
zum Ablaſſen des Waſſers angebraͤcht
ſein muß. Zuerſt gieße man über die
im Schaff eingepackte Wäſche nur einen
warmen Aufguß, beſtehend aus weichem,
mit grüner Seife und Soda geſchärftem
Waſſer. Sobald das Waſſer die Wäſche
bedeckt, wird der Zapfen herausgezogen,
um dasſelbe abzulaſſen; dann fülle
man kochende, mit Soda vermiſchte
Seifenbrühe nach und ſetze dies fort,
bis der Boden des Faſſes erwärmt iſt.
Die abgelaufenen Uebergüſſe gebe man
ſtets wieder in den Keſſel. Nachdem
die Oeffnung des Schaffes mit dem
dazugehörigen Zapfen von unten
ver=
ſtopft und das Schaff auch mit dem
gut ſchließenden Deckel verſchloſſen iſt,
laſſe man die Wäſche über Nacht ziehen.
Am nächſten Morgen wird ſie
heraus=
gewaſchen und auf einem kurz
geſchnit=
kenen Raſenplatz ausgebreitet.
Haupt=
ſächlich muß darauf Bedacht genoͤmmen
werden, daß die Wäſche von Anfang
an fleißig begoſſen wird. - Gelb
ge=
wordene Wäſche, welche man auf dem
Raſen zu bleichen verhindert iſt, wird
nach folgender Methode wieder weiß
hergeſtellt: Nachdem die Wäſche aus
dem Spülwaſſer gerungen, drückt und
ringt man dieſelbe nochmals durch
Waſſer, welches für jeden Eimer mit
einem Eßlöffel von einer Miſchung
von drei Teilen Spiritus und einem
Teil gereinigten Terpentinöls verſetzt
iſt.
Magda in Vapern
Wäſcheſchrank.
Einordnen. Aus
Geſundheits=
rückſichten empfehle ich jeder Hausfrau,
in Schränken und Kommoden die
ſchweren Gegenſtände immer in
Armes=
höhe zu legen, in die oberſten und
unterſten Fächer ſtets die leichten Sachen.
Es iſt im Wäſcheſchrankz. B. viel beſier,
eine Theeſerviette vom oberen, ein
Hand=und Wiſchtuch vom unteren Fache
zu nehmen, als mühſam Tiſch= und
Bettwäſche herab= oder heraufzuholen.
Dieſe Wäſche (beſonders
Dienerſchafts=
bettzeug, das am ſchwerſten iſt) habe
ich geräde vor meiner Hand, wenn ich
den Schrank öffne. Ich brauche mich
daher nie nach ſchweren Stücken zu
bücken und mik ihnen belaſtet wieder
zu erheben. Auch in meinen
Kom=
moden heißt es: Schwere Sachen im
oberſten und mittelſten Fach, die
leich=
teſten nach unten.
m. x. zu Darmſtadt.
Flecken.
Tintenflecke aus Leinewand
zu entfernen. Man taucht die
be=
fleckte Stelle in geſchmolzenes Talg
und wäſcht ſie dann aus.
x.
Fettflecken aus Tapeten zu
entfernen. (An Poſtfrau in
Thü=
ringen 286.) Mit Brot laſſen ſich die
Fettflecken in der Tapete vorzüglich
abreiben.
Vergißmeinnicht.
auf und iſt, nachdem ich ihn tüchtig
mit kaltem Waſſer ausgewaſchen, ſchöner
als vorher. In wenigen Minuten
kann man mit derſelben Renge
Seifen=
ſtein eine ganze Anzahl Schwämme
reinigen; je mehr man ſie drückt, um
ſo ſchneller und vollkommener iſt die
Reinigung.
Ch. Ansſel.
Chemie für Jedermann.
Vorſicht mit Javellewaſſer.
Ich habe wiederholt das Javellewaſſer
als Mittel gegen Moder=, Obſt= und
Weinflecken, auch zur Vertilgung von
Inſekten und ſchlechter Luft empfohlen,
mache aber auf Folgendes aufmerkſam:
1. Flecken auf Marmor dürfen nie
mit dieſem Waſſer entfernt werden, da
dasſelbe leicht Gäure enthält, welche
den Marmor zerſetzen würde. 2.
Ja=
vellewaſſer iſt ein ſtarkes Gift. 3. Es
hinterläßt auf bunten Webſtoffen
weiße Flecken,) welche nicht
ver=
gehen, und iſt daher gefährlich für
farbige Kleidungsſtücke. Die
Ver=
wendung beſchränkt ſich alſo auf
un=
gefärbte Stoffe. Chem. Mitarbeiter.
Speiſekammer.
Trauben aufzubewahren. Die
zur Aufbewahrung beſtimmten Trauben
müſſen großbeerige, lockere, ſpät
rei=
fende Sörten ſein. Weißen Trauben
giebt man den Vorzug. Will man
Trauben nur 2-3Wochen aufbewahren,
ſo legt man ſie auf Stroh, in eine
kühle dunkle Kammer. Sollen ſie
länger vorhalten, ſo müſſen ſie
aus=
geſucht und einzeln mit der Spitze
nach oben aufgehängt werden, weil
ſich ſo die Beeren abwärts biegen,
trockener werden und mit der inneren
Seite, welche am leichteſten fault, frei
aufliegen.
Magda in Bayern.
Cafelſchmuck.
Trauben=Kronleuchter. In
un=
ſerem Hauſe war es Sitte, bei feſtlichen
Gelegenheiten, zur Zeit der Trauben,
über dem Eßtiſch einen Trauben=
Kron=
leuchter anzubringen, ſo daß Jeder
ſeinen Nachtiſch ſelbſt holen konnte.
Zwei Reiſen, von denen der untere
kleiner ſein muß, werden ſauber mit
Buchs umwunden und an 3 Seiten mit
ſtarken, gleichfalls mit Buchs
umwun=
denen Schnüren zum Aufhängen
ver=
ſehen. Der untere Reifen, welcher mit
dem oberen auf 3 Seiten mit Schnüren
verbunden iſt (die Entfernung kann
15 em betragen), erhält blaue Trauben,
der andere weiſe. Auch kann mar
kreuzweiſe Fäden ſpannen und dieſe
mit Trauben behängen. magda in Bayern.
Scherzrätſel.
Was ſagen die Cürme?
Hausmittel.
Badeſchwämme zu reinigen.
Ich löſe ein kleines Stückchen
Aetz=
natron, unter dem Namen Seiſenſtein
beim Hroguiſten zu haben, in kaltem
Waſſer auf und drücke den Schwamm
in dieſer Löſung, die gar nicht ſtark
zu ſein braucht, aus. Er quillt wieder
Die Preiſe, welche wir für richtige Loͤſung
dieſes Rakſels ausſetzen, werden in der erſten
Rummer des nenen Jährganges bekannt gemacht.
1) Bei großer Vorſicht kann man auch aus
bunten Waſchſiöffen Fleze mir dieſen Mitres
entfernen.-
Pas beſſeate etück wird für
einen Augenblic in eine Schüſſel mit
ver=
dünntem Javellewaſſer gelegt und dann in
kaltem Waſſer ausgewaſchen Hat es nicht
ge=
holfen, ſo wiederholt man bas Verfahren.-
L 39½
D
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8
2¾
G=.
23
8.
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1„
4
4
1
2
2
2
8
6
Unterſchift und Adreſſe der Einſender verſehen ſind. Empfehlungen
von Verwandten und Freunden ſind unzuläſſig. Wir bitten vor die
Rürz Paux.
Antwort g fälligſt die Rummer und Ziffer der Frage zu ſetzen.
Schrift=
liche Beantwortung von Anfragen iſt uns leider ganz unmöglich.
Für die Küche.
Karpfen auf oſtpreußiſche Art.
Man ſchneidet den Karpfen in ſchöne
Stücke, übergießt ihn mit ¼ Liter
ſochendem Eſſig und kocht ihn in
Fiſch=
brühe bei gelindem Feuer langſam
gar. Die Fiſchbrühe beſteht aus 1 Liter
Waſſer und ¼ Liter Eſſig; hinzugefügt
werden eine geſchnittene Zwiebel und
Möhre, einige Gewürznelken, ein
Lor=
beerblatt, Pfefferkörner und Salz.
Man läßt die Brühe ½ Stunde kochen
und ſeiht ſie dann durch. Man reicht
den Fiſch mit geriebenem rohem
Meer=
rettig, zerlaſſener Butter und
Kar=
toffeln. Statt Butter und Meerrettig
kann man den Fiſch auch mit
geſchla=
gener Saͤhne (Sahnenſchnee), die nack
Geſchmack mit geriebenem Meerrettig
vermiſcht wird, auf den Tiſch bringen
Frau Chekla Sch. zu Einſiedel b. Chemnitz.
Pflaumen einzulegen. 60
Pflau=
men, 250 g Zucker, 1 Taſſe Weineſſig
etwas Zimmet und Gewürznelken. Die
Pflaumen werden ſchichtenweiſe mit
dem klaren Zucker und Gewürz in
einen Steintopf gelegt, der Eſſig wird
darüber gegoſſen und der Topf in
einen Keſſel mit kochendem Waſſer
ge=
ſetzt, welches wenigſtens bis zur Hälfte
des Topfes reichen muß. Man läßt
e3 1 Stunde kochen, bis die Pflaumen
anfangen, aufzuſpringen, nimmt ſie
dann aus dem Ofen und bindet ſie,
etwas verkühlt, mit Pergament=Papier
zu. Die erſten Tage ſchüttelt man den
Lopf etwas, damit die Brühe darüben
ritt. (Kirſchen kann man auch au
dieſe Art zubereiten.) So eingelegte
Pflaumen halten ſich ſehr lange, bleiben
ſeſt und ſehr wohlſchmeckend; auch er
fordern ſie wenig Zeit und Mühe.
Frau Sp. zu 3ſchallitz.
Salmenfleiſch. Man nehme 2
bis 2½ g vom unteren Teile eines
Kalbsſchlegels, reibe das Fleiſch mit
Salpeter (für 4-5 4) und Salz ein
und lege es in ein irdenes Geſchirr,
in welchem es gekocht werden kann.
Dazu gebe man vier in Scheiben
ge=
ſchnittene Zwiebeln, Lorbeerblätter, eine
Hand voll Peterſilie, 10 Nelten, ganzen
weißen Pfeffer etwas Thymian und
Baſilikum (beides in Mull gebunden)
ſowie Wachholderbeeren, gieße guten
Weineſſig darüber und laſſe das Fleiſch
4 Tage darin liegen, es täglich
umwen=
dend. Zum Kochen füge man ſo viel
Waſſer hinzu, als man Eſſig daran
gethan, und ſiede es langſam, aber ja
nicht zu weich. In dieſer Brühe laſſe
man das Fleiſch erkalten, nachdem
ſämtliches Gewürz entfernt worden, da
ſonſt der Geſchmack zu ſcharf wird
Zum Gebrauch ſchneidet man das
Fleiſch in glatte Stücke, von welchen
man alles Unanſehnliche entfernt, dreht
die Scheiben in feinem Olivenöl, legt
ſie feſt aufeinander und läßt ſie ſo
einige Stunden durchziehen, dann
be=
ſtreicht man jede einzelne mit einer
Miſchung von fein gehackten Sardellen
und Peterſilie und beſtreut ſie mit
Kapern. Will man die Schüſſel
be=
ſonders fein machen, ſo putzt man ſie
mit Fleiſchgallerte aus
Deutſche Malers=Frau.
Küchenzettel.
Samstag: Fleiſchbrühe mit Reis:
Rindfleiſch mit gelben Rüben und
abgeſchmälzten Kartofſelſchnitzen.
Sonntag: Klarel Fleiſchbrühe mi
gebähten Brotſchnittchen; Hackebraten
mit Rübchen und Kartoffeln;
Brot=
pudding mit Weinſchaum. -
Mon=
tag: Erbſenſuppe; gedämpſte
Hammel=
keule mit Kohl und Kartoffeln
Dienstag: Wurzelſuppe; Sauerbraten
mit Semmelklößen. — Mittwoch:
Pfannkuchen=Suppe; Rindfleiſch mit
weißer Zwiebeltauche, gebratenes
Kalbs=
herz mit Sproſſenkohl. —
Donners=
tag: Geriebene Gerſte in Fleiſchbrühe;
Kalbsbraten mit Schwarzwurzeln und
Salzkartoffeln. - Freitag:
Milch=
ſuppe mit Reis; Kartoffel=Pfannkuchen
mit vermiſchtem Apfel= und
Kartofſel=
brei.
Hohenzollerin.
Rernſprecher.
W Wer uicht für den Papierkorb
ſchrei=
ben will, beachte die Bemerkungen am Kopſe
un ſerer Zeitung.
Fragen.
Abdruck und Beantwortung hauswirtſchaftlicher
Anfragen erfolgt koſtenfrei.
1. Pauline zu Graz: „Wie wird
weſtfäliſcher Schinken vorgerichtet und
geräuchert zu
2. Unterfränkin in Bayern: „Wie
reinigt man die Goldſtickerei einer Uniform
von deren bläulich mattem Ton, ohne ſie zu
ſchädigen ?„
3. Frau Gretel: „Wie viel koſtet eine
hübſche Wohnung von drei Zimmern
ſſelbige kann im 2. Stockwerke gelegen ſein) in
Königsberg i. Pr. (Sackheimer Viertel,
und wie hoch ſind dort die Lebensmittelpreiſe pu
Antworten.
An Oberflächliche Jda zu Rendsburg.
Schau, die kleine Lerche, ſie baut
Tief ihr Neſt in die ſchützenden Aehren,
Und die ſchwankenden Halme wehren
Jedem Feind, der zu nahen ſich traut.
Sieh, wie ſie jubelnd empor ſich ſchwingt
Als das höchſte Vöglein von allen;
In des Himmels ſonnigen Hallen
Sie dem Schöpfer ihr Danklied bringt!
Nur wenn Du ganz in die Tiefe Dich ſenlſt,
Kannſt Du ſteigen zu höchſter Höhe,-
Und Du ſtreiſeſt die Gottesnähe
Nur, wenn den Blick Du nach innen
lenkſt.
Und je tiefer gegründet Dein Sein,
Um ſo ſtärker der Seele Schwingen
Ueber das Alltagsleben zu dringen,
Hoch hinauf in den Sonnenſchein!
Mira.
An Frau Agnes zu Arnauin Böhmen.
Vielen Dank für die guten Rezepte in Nr.
246 Mailänderli und „Vanille=Kip
ferln.” Ich habe beide verſucht und bin
ent=
zückt, beſonders von letzteren. Bei erſteren
wäre wohl Rum anſtatt des Weißweines
prak=
tiſcher, weil derſelbe den Teig treibt. Zum
Mandelreiben möchte ich raten, immer die
Mandelmühle ſkoſtet 2-4) zu benutzen, wobei
die ſonſt ſo ermüdende Arbeit zu einem wahren
Vergnügen wird. ½kg kann mit Leichtigkeit
in einer Viertelſtunde fein gerieben werden:
doch muß man die Mandeln, nachdem ſie
ab=
gezogen ſind, mit kaltem Waſſer ſpülen, damit
ſie ganz kalt und naß durch die Mühle gehen
Sind ſie noch warm, ſo verurſacht die Reibung.
welche ohnehin ſchon Wärmeerzeugt, ſehr ſchnel.
Stockung, ſo daß man gar nicht weiter reiben
kann. Bei dem Reiben in der Mühle kann
man auch kleine und zerbrochene Mandeln mit
reiben. Paſtorsfrau bei Oſtrowo.
An Alte Abonnentin im Rheinlande.
Eine „Kaiſerlicher Zulage beſieht weder
für verheiratete noch unverheiratete Offiziere.
Söhne verdienter Staatsbeamten und Offiziere
erhalten ſowohl in Preußen und Sachſen, wie
auch in Bahern und vermutlich in andern
deutſchen Staaten Zulage aus den
Privat=
mitteln des Landesherrn. In früheren Zeiten
kam es namentlich in Preußen mehrſach vor, daß
Se. Majeſtät die Verheiratung eines Offiziers
mit der Tochter irgend eines Mannes, der ſich
um das Land oder den Thron verdient gemacht
hatte, dadurch ermöglichte, daß er, ſei es die
geſetzliche Bürgſchaft, ſei es die derſelben
ent=
ſprechende Jahresrente gewährte; eine fuͤr ſolch
Fälle, die ſelbſiverſtändlich nur zu den äußer
ſten Ausnahmen gehören, beſtehende Beſtim
mung giebt es aber nicht. Jeder Unterthan ha
das Recht, ſeine Bitten dem Landesherrn vor
zutragen. Man wählt dazu den Weg
perſön=
lichen Anbringens (udienz) oder der ſchriſtlichen
Eingabe (Immediatgeſuch). Letztere iſt
un=
mittelbar an des Königs„Majeſtät- zu richten
und der Poſt zu übergeben. Offiziere, welche
ein derartiges Geſuch einreichen wollen, haben
vorher ihre Abſicht unter kurzer Angabe des
Inhaltes, oder wenn ſie eine Audienz nach
ſuchen, unter Mitteilung des Zwecks derſelben
an ihren Regiments= ꝛc. Kommandeur zu
melden, das Immediatgeſuch durch dieſen be
fördern zu laſſen, eine Audienz aber durch den
Flügel=bez. General=Adjutanten vom Dienſt, an
den ſie deshalb zu ſchreiben haben, nachzuſuchen
Civilperſonen und Lamen bringen die Bitte
um Gewährung einer Audienz beim
Hofmar=
ſchall=Amte an. Militär. Mitarbeiter.
Echv.
Major zu München:
„Wir haben geſchloſſen mit emſigem Sinn
Einenhäuslichen Bund, allen wohl zu Gewinn,
Wirhaben, - ſo weit Gottes Sonne nur ſcheint,
Zu gemeinſamem Wirken uns innig vereint
Aus Hütte, wie Schloß, über Meere hinaus
Töne Nord, Süd, Oſt, Weſt unſer Wahlſpruch:
„Fürs Haus””
Holſteinerin zu New=Jerſey,
Ame=
rika: „Gewiß fühlen ſich viele diesſeits des
Ozeans mit mir von einem Heimatgruße
angeweht, erſcheint „Fürs Hausv. Ich ſchenkte
das liebe Blatt meinem Töchterchen zum
Ge=
burtstage, damit es helfe, dieſelbe im deutſchen
Sinne zu einer brauchbaren Frau zu erziehen,
und ich ſehe mit jeder neuen Nummer, daf
mein Wunſch erfüllt wird. Was Ermahnungen und
Bitten oft nicht vermögen, namentlich in dieſem
Lande, das vollbringt leicht das gedruckte Wort
All Euch Schweſtern ſende ich einen herzlich
deutſchen Gruß aus der Ferne.”
Th. Pietſch zu Ronsdorf: „
Mein=
vor einigen Wochen in „Fürs Haus= gegebene
Anregung, auch in kleinen Städten
Badean=
ſtalten (für Sommer und Winter) zu errichten,
hat eine Reihe Fuſchriften zur Folge gehabt,
die beweiſen, ein wie tief gefühltes Bedürfnis
dieſe Anſtalten ſind. Man kann eine ſolche
ſchon für 40-50000 4 fix und fertig herſtellen.
Ich habe Grundriß, Vorderanſicht, Durchſchnitt
nebſt Beſchreibung derſelben angefertigt und
vervielfältigt, und gebe ſolche den ſich dafür
intereſſirenden Häuslerinnen oder Häuslern,
gegen geringe Vergütung meiner Urbeit und
Uuslagen gern ab."
Gräfin O. in Rußland: „Durch unſer
liebes Blatt wurde ich auf ein Gebiet gelenkt,
welches mir zuvor ganz überflüſſig ſchien, nun
habe ich aber Entdeckungen gemacht, welche mich
zu Thränen rührten! Es iſt ſchrecklich, daß ich
meine Teueren ſo lange Jahre mit Better
zugedeckt habe, die ganze Neſter von Inſekten
enthielten. Ich ließ jüngſt alle Betten nach der
Methode von Frau Maier=Streib waſchen und
bin nun ſehr beſorgt auf unſerer Reiſe im
Schwarzwald nicht überall geſunde Betten
an=
zutreffen. Eine Namhaftmachung der Gaſthöfe,
welche beſondere Sorgfalt auf ihre Betten
ver=
wenden, wäre ſehr erwünſcht."
L. zu Neuſtrelitz: „Was ſoll. ich
heute Lochen? Um dieſe Frage ſchnell zu
beantworten, habe ich ein Buch angelegt, in
welches ich die Gerichte unſeres Mittagsmahles
täglich einſchreibe. Nach Verlauf weniger
Wo=
chen hat man auf dieſe Weiſe eine Anzahl
Küchenzettel zur Auswahl, wie ſie im eignen
Hauſe beliebt und gebräuchlich ſind. Jede Seite
des Buches hat ſechs Abteilungen, von denen
die erſte und zweite für Tag und Datum, die
dritte für Suppe, die vierte für Fleiſch, die
fünfte für Gemüſe und die ſechste füͤr
Mehl=
ſpeiſen beſtimmt iſt. Auf dieſe Weiſe iſt es leicht,
dem täglichen Mittagstiſch die nötige
Abwechs=
lung zu ſchaffenr.
U. St. zu Stolp:
„Zum ſechſten Male trittſt Du an die Reiſe,
Lu teures Blatt, uns allen lieb und wert,
Du biſt ein Liebling in der Frauen Kreiſe.
Von hoch und niedrig, arm und reich geehrt.
Du halfſt in großen und in kleinen Nöten,
Du lehrteſt kochen, waſchen, backen, brau'n,
In Krankheit halfſt Du, auch bei
Hochzeits=
ſeten,
Stets lonnten wir vertrauend auf Lich
ſchau'n.
Eo zieh denn fröhlich Leine Straße weiter
Du liebes, einz ges, teures Blatt, Fürs Haus',
Sei fernerhin der Unerfahrnen Leiter,
Und teile fürder Rat und Segen aus.”
Mutter von fünf Arbeitsbienen:Es iſt
unberechtigt, daß den verheirateten Frauen,
mehr Ehre entgegen gebracht wird als den
unverheirateten. Denken wir und die
Ehe=
frauen ohne Männer, dann knicken ſie zuſammen
wie der Halm im Winde, Die unverheirateten
arbeitenden Frauen jedoch ſiehen dem
Mann=
frei gegenüber, ſie bedürfen ſeiner Stütze nicht.
Es iſt empörend mitanzuſehen, wie oſt
ver=
heiratete Frauen, die nichts gelernt haben, ſich
vom Manne ernähren und beſchützen und ihre
häuslichen Arbeiten von Dienſtmädchen
ver=
richten laſſen, unverheiratete, arbeitende Frauen
welche wie ein Mann treu dem Vaterlande
dienen, von oben herab behandeln, nuc, weil
ſie „Fräulein' heißen.
Briekkalken der Bchriftleikung
An Adele zu Sondershauſen. Es iſ
jetzt feine Sitte, daß auch junge Mädchen den
rren die Hand bei der Begrüßung oder beim
Abſchied reichen.
An Clara im Oberelſaß. Die
Aus=
beſſerung von Fabrikartikeln, wie z. B.
Petro=
leumöfen, lohnt ſich nur ſelten, da ſie teuer iſt.
und nicht lange hält.
An G. B. zu Lincoln Neb. Herz
5⁄₈
Dank für Ihr treues Werben für unſen
t. Möchte „Fürs Haus” immer mehr
Freundinnen auch jenſeits des Weltmeeres
ſnden
An Sophie im Aldenham Park.
Si=
ſcheinen ſehr ſchlechte Erfahrungen als Er
zieherin in England gemacht zu haben noch
lechtere aber wir mit Ihren - entſetzlichen
Verſen!
An Münchnerkindl. Ein weißer Fuß
boden iſt, wenn derſelbe ſtets ſauber gehalter
wird, das hübſcheſte für die Küche. Sehr
prak=
tiſch iſt auch brauner Oelanſtrich. Bei ſehr
laltem Fußboden iſt Linoleum mit dicker Unte
lage von Beitungspapier ſehr empfehlenswert.
An elfjährigen Knaben. Warte Kleiner
bis Du ſelbſt älter biſt und Deine Gedichte
ifer ſind. Wir müſſen in dem Rufe großer
Gutmütigkeit ſtehen, daß ſelbſt elfjährige
Junge=
ungereimten Reimereien an uns zu ſenden
ihre
wagen, natürlich hinter dem Rücken der Eltern.
n Johanna auf dem Hausberge.
Sie haben wenig Heit, Ihre Einſendung
aus=
uarbeiten und muten uns zu, dies zu thun.
benſo wollten Sie wahrſcheinlich unſere träg
dahinſchleichenden Stunden verkürzen indem
ie gütigſt nur auf einen Beitrag ſtatt auf
alle drei Ihre Adreſſe ſchrieben!
An Schwarzwaldkind. Wollte Jeder
einen Kopf zu Rate ziehen, ehe er in geſlügelte
le an „Fürs Hausu ſchreibt, ſo würde mar
R1DSöb
es Porto und manche Zeit erſpart werden.
rängt Sie nicht Ihr Herz den freundliche
Gebern bei der erſten Begegnung zu danken?
Der ſchuldige Beſuch kann ja ſpäter e
An Magdazu Alexandrien. P
uern
auf
3, daß die 16 tägige Friſt für
Rätſel=
löſungen fur unſere egyptiſchen und andere
üverſeeiſchen Leſerinnen zu kurz bemeſſen iſt.
1lten Sie ſich doch an die Preisfragen. Fü
ſt eine Friſt von 4 Wochen feſtgeſetzt.
8.
Ihre Löſung war übrigens falſch
nKleine Paſtorsfran zu L. in Baden.
Sie wollen ein Wort der Freundſchaft in dem
und amüſanten' Briefkaſten, wie
hred
Sie ſa=
7 Tauſend gute Wünſche! Aus de
kleinen fleißigen Emilie iſt alſo eine unermiü
lich thätige Paſtorsfrau geworden, die nebe
hren zahlreichen häuslichen Obliegenheiten nos
Latein ſtudiren will und nach einem Leitfaden
ver=
langt. Gewiß nennt jemand e in derartiges Buch.
An unerfahrenes Lieschen. Die Sitte auf
ſeine Beſuchstarte beim ubſchiednehmen
P. e. - pour prendre congs zu ſchreiben,
alideutſch, weil franzöſiſch. U. A. 3. n.
ſo=
ſich dafür einbürgern. Schickt man eine Karte
emand durch die Poſt oder ſeine Dienerſcha
0 wird dieſelbe nicht eingekniffen, wohl abe:
bei perſönlichem vergeblichem Beſuche.
Stat=
einer Ecke kneift man jetzt gewöhnlich die rechte
Querſeite der Karte ein. Dieſe Sitte gilt für
Herren und Damen.
An Alwine zu Birnbaum. Bitten
dringend die Regeln für Beiträge zu beachten!
Können Sie ſich denn nicht vorſtellen, d.
wir wie alles auch die Preisfragen geſonde
1t
ſammeln? Wie iſt dies aber möglich, wen
Sie auf einer Seite Preisfrage 6 und auf der
Kehrſeite des Papieres Preisfrage 7
beant=
worten? Möge jede vor Ablaſſung eines B
trages unſere Muſter in Nr. 238 ſtudiren
Viel Mühe und viel Papierkorbfutter wird dann
erſpart.
An Junge Hausfrau. Ob Sie den
Gur=
lenjalat mit ſilbernem oder blecheinem Löffe
mengen ſollen? Folgender Verſuch beumwortet
Ihre Frage: Legen Sie in Gurtenſalat einen
zwölflötigen ſilbernen Löffel und einen zinnern
oder gut verzinnten eiſernen Löffel. Ver ſilberne
Löffel iſt nach 24ſtündiger Friſt mit Grunſpan
bedeckt und ſelbſt die Oeltropfen, die ſich auf
ſeiner Oberfläche beſinden, ſind grün geſärbt
von aufgelöſtem Kupferogyd, indes Her zinnerne
er verzinnte Löffel gur keine Veränderung
erlitten hat.
In Eine, die nicht auskommt zu Altong
en Cie auch wirtlich rict das G=
Verſ
naſte;
Wird kein Stüachen Fleiſch ſchlecht,
kein Rindchen Brot ſchimmelig? Laſſen Jh.
Kinder keine Butterſchuitten umher legen und
vertrockne:
Wem dieſe ſündliche
Verſchwen=
dung nicht als Kind ausgetrieben wird, der
treibt ſie auch in ſpateren Jahren. Lehren Sie
Ihren Kleinen:
Im Weg das Stückchen Brol=
Lritt nicht mit Deinem Fuß,
Weil's in des Hungers Not
Ein Tierlein finden muß
Leg's auf den Stein vorm Haus
Und kannſt Du, brock es kein,
Still dankt es Dir die Maus
Und ſtill das Vögelein.
An B. Z. zu Prien am Chiemſee.
Ihre Zuſchrift lockte uns Thranen der Freude
ins Auge. Sie ſchreiben:„Ich halte Ihr Blatt
nun ſchon 3 Jahre, und es iſt von
außerordent=
lich gutem Einfluß für mich geweſen. uls ic
ill, - i
uf dasſelbe durch einen glücklichen
ge lieber durch Gottes Schickung
zufn
m wurde, war ich durch allerlei traur
uͤr.
h ſchwere Sorgen und Kummer.
hniſſe, d
utlos geworden, daß ich den notwendiger
Kampf dagegen aufgegeben hatte und ein
tra=
riges Leben führte. La wurde ich durch Ihr
Blatt in eine Geſellſchaft edel denkender
Men=
ſchen eingeführt, z- ich las immer mehr mit
Intereſſe, und ganz ſchön ſtill kehrte das alte
Gottvertrauen zurück und mit ihm neuer Mut
und Schaffensfreude. Jetzt bin ich, Gott ſei
Dank, trotz vieler Plage und Sorge wieder ein
anderer Menſch geworden, geſünder an Geiſt
und Herz, geſünder ſogar am Körper.
Rnzeigen die zwpaltige Peile ( 12 Suben im voraus 14 62 tr.)
burch uns mit geno=kun velimnoit.
voſtlagerno, weil
dev=
mittetunh,
Bek in den 7Anzeigen=ſeinen Naͤmen verſchweigen wiu, erbitte die Offerten F ü rs Haux. Auch poſtlagerude Briefe werden Auf Gunſch durch die Brieſträger beſiellt.
HorhstCataloo von MEl & ELIOh. Leinzio-Plaawitz.
Wir beehren uns, hierdurch anzuzeigen. dass unser
[1013s
Catalog für die Herbstsaison 1887
erschienen ist und auf Verlangen unberechnet und portofrei zugesandt wird. - Unser Herbst-Catalog bringt eine überraschende
Auswahl der von uns geführten Waaren, von denen wir nur nennen: Wäsche für Damen, Herren und Einder; Stofke
ver-
schiedenster Art; Gardinen, Tafelzouge, Decken, Topplche, Polzwaaren, Damen-Confection, Tricotagen, Uhren,
Schmuexgegenstände, Cigarren ete. ete.
Wir halten streng an dem Prineip rest, nur gute brauchbare Waaren zu möglichst billigen
Preisen zu liefern; wir haben weder Reisende, noch Agonten odor Repräsentanten, sondern verkaufen nur direkt an die Privatkundschaft.
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Follſellern u. annen Handle
ründet 1826, en dstal
on gros
v. H. SBbaüi'er; Hoflieſeraut.
Berlin C., Spandauer Brücke 2.
jager europ. u. überſeeiſch. Bettſekb. u.
Daun Chineſ. Mandarinen=Daun. v.
wunderb. Füllkr. (3 Pfd. eine dick. Decke),
chineſ. ujapaneſ. Halbdaunen u. Daun
v. 125-¾ A. Proben, Preisl. verfnach
Jaußerh. grat's. B. Kaſſakäuf.gewähr.
110⁄₈. auch a. Teilzahl. Anerkenn.-Schr.
Aüber geſcheh. u gute Lief. v. Federn ꝛc.
lieg. äus all. Gegend. Deutſchlandz in
m. Geſchaftsl.; gef. Einſicht äus.18493
E.mit bez Fed. ſind auf mneu aufgeſt.
m.d neueſt Konſir. verſeh. Dampfm. d.
waſce weiz. Dampfe itroc Hitze gerein.)
Chr. Modersohn,
Lippstadt Weſtſalen.
Prs
Wosttul. Scuinken
in anerkannter Güte a Pſund 90 Pfæ. ab
Hier jogen Nachnahme B. Meinert,
Münſter i. w. H. Büusmann).
echte, Poſtkiſte 9½ Pfund
Marzkäse, 4360 inkl. frei geg. Nachn.
834)) Herm. Raetler jun., Harzburg.
Gir Unbaeh u Bislisheimn ſſurmn,
rſte und älteſte Fabrik von (1016s
Dampf-Kochtöpfen, Dampf.
u. anderen Haus=
Waschapparaten haltungs=Maſch.
gegr. 1856, vielf prämiirt, empf. ihre anerkannt
oliden Fabrikate jeder praktiſchen Hausfrau
beſtens. J Zuſtell der Preisliſte gratis u. frko.
Die vereluigten
Hechaniodhs Geborsi M änadenlrei
2ndn
ppei 7n 49)
Hauuſobbi Ei zu nallsdort bei Neurode
ermäßigten ihre Preiſe für leinene und
baum=
wollene Wäſche u. Bettſtoffe inſolge Preis=
Rückgangs des Nohmateridls zum großen Te
von 3bis 20 pro Aeter. Jed
Einzelmaß wird
abgegeben. Preisliſte und Muſter auf Wunſch
gratis und franko. Flachs wird in Zahlun
genommen oder auch ſelſigeſponnenes Garn
erarbeitit-
Bnnaönſrei i. Schleſ., im September iöon.
Fu. Aim mermanh.
preis der Zeile 10 pf. für 10000 Abdrücke.
Nachdem - geſtützt auf ſein Programm und
Dankſeinerunerreichten Billigkeit - unſer Blatt
eine ſo große und fortwährend wachſende Auflage
erlangt hat, glauben wir mit gutem Gewiſſen
behaupten zu können, daß „Fürs Hauzu in der
Wirkſamkeit hauswirtſchaftlicher Anzeigen
von keinem deutſchen Blatte übertroffen wird.
Entſpricht dieſer Wirkſamkeit auch der
Zeilen=
preis? Oder iſt letzterer vielleicht zu hoch ?
Zur Beurteilung dieſer Fragen bitten wir 1)
Preis. 2) Länge der Zeile und 3) Auflage des
Blattes in „Fürs Haus= und anderen deutſchen
Blättern, deren richtige Auflage bekannt iſt, zu
vergleichen und gemäß des Ausfalls dieſes
Ver=
gleiches die Inſertionsaufträge zu erteilen. Da
wir für 1-6 jede Beile der Anzeigen 100,000
mal abdrucken und verbreiten, ſo koſtet jede
Aufnahme einer Zeile den 1000. Teil eines
Pfennigs. Sollte jemand bei Anſtellung ſolcher
Berechnung ein anderes Blatt finden, welches
mehr leiſtet, ſo wird er gewiß beſſer thun, nicht
bei uns zu inſeriren.
Es exiſtirt kein anderes Wochenblatt,
welches bei gleich hoher Auflage einen ſo
niedrigen Zeilenpreis eingeführt hat.
Den=
noch glauben wir in unſerem eigenen Vorteile
zu handeln, da der Ertrag teurer Inſerate die
mannigfaltigen Vorteile nicht aufwiegt, welche
einer Zeitung aus einer großen Zahl wahrhaft
nützlicher und ſolider Anzeigen erwachſen.
Auch bitten wir zu erwägen, daß alle in
Fürs Hausu veroffentlichten Anzeigen einen
weſentlichen Teil dieſer Wochenſchrift bilden, weil
ſie in unmittelbarem Zuſammenhang mit
dem redaktionellen Teil ſtehen. Wührend bei
den meiſten übrigen Blättern die Anzeigen
eine mehr zufällige Beigabe ſind, bilden
die Inſerate einer hauswirtſchaftlichen
Bei=
tung eine notwendige Ergänzung zu deren
übrigem Iuhalt und werden - da jede
Haus=
frau fortwährend einzukaufen hat - mehr
be=
rückſichtigt. als die irgend eines anderen Blattes.
Ferner bleiben die Anzeigen in „Fürs Haus=
6 Tage vor den Augen der Hausfrau und geben
auch noch nach Jahren zu Einkäufen Anlaß,
indem jeder Jahrgang, gebunden, als bewährtes
Nachſchlagebuch geſchätzt wird.
Ausgeſchloſſen ſind alle Anzeigen, welche
Geheimmittel, und ſolche Dinge anpreiſen, von
denen im Familienkreiſe nicht geſprochen zu
werden pflegt, ferner Heiratsanzeigen und
ſchwindelhafte Reklamen. Auch in allen Fällen,
in denen uns berechtigte Klagen über ſchlechte
Bedienung mitgeteilt werden, entziehen wir dem
Inſerenten das Recht zu annonciren, weil unſere
Leſer von uns erwarten, daß wir ſie vor Schaden
bewahren.
Der außerordentlich niedrige Leilenpreis
unſerer Zeitſchrift hätte jedoch ſchon längſt nicht
aufrecht erhalten werden können, wenn wir nicht
unſere Buchführung auf das Aeußerſte
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Grundſatze feſt, daß nur ſolche Anzeigen
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frankirt und adreſſirt werden müſſen, ſo
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berechnen wir für 1000 Beilagen 3 Mark.
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jährlich
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Prakkiſchez Wuchenblatk für alle Hauxfrauen.
Wir bitten um freundliche Weiterverbreitung dieſer Probenummer.
ie kalten winde rauſchen,
Doch hier iſt's ſtill und warm,
Und Märchen ſollſt Du lauſchen
Auf Deiner Mutter Arm.
149 vie märchen ſinds, die alten,
Die mich als Eind entzückt,
Mit zwingenden Gewalten
Der Wirklichkeit entrückt.
Rürx kleine Volk.
Noch quillt in unſern Bergen
Der alte Jagenborn:
Schneewittchen mit den Zwergen,
Und Aöschen tief im Dorn.
Die Nixen und Alrannen,
Hobold und Rübezahl,
Erfüllen noch mit Staunen
die Kinderwelt zumal.
Im treueſten Gedächtnis
Bewahr auch Du die Fut
des koſtbaren Vermächtnis,
Das in den Märchen ruht.
G, halte ſie in Ehren,
Zie ſind kein leerer Cand;
Es ſpricht aus alten Mären
Urewiger Verſtandl
Graͤſn w. v. wiskenbug Almah.
Cauſendſchön
und Wunderhold.
Ein Maͤrchen von Anna her zu Blankenburg a. H.
Preisgekrönte Antwart auf Preis.
frage Ar. 4.*)
Es war einmal eine Prinzeſſin,
die war ſo klein, daß man ſie kaum
ſehen konnte, und doch war ſie ſo
allerliebſt, in ihrem ſchneeweißen
Kleidchen, der roſa Schärpe und
den langen, goldenen Locken: darum
hieß ſie auch Prinzeßchen
Tauſend=
ſchön. Alle Leute nannten ſie ſo,
und daß ſie eine Prinzeſſin war,
ſah man ihr ſchon von weitem an;
denn ſie trug ein golden Krönlein
auf ihrem Kopfe.
Stricken und Nähen hatte ſie
allerdings nicht gelernt, denn das
braucht eine Prinzeſſin ja nicht.
2) Im Ganzen gingen 19 Märchen bei
uns ein=- Rehrere Lavön werden gleichfalls
von unz veröffentlicht werden.
H. S.
Tauſendſchön hatte gar nichts zu
thun. Den ganzen Tag ſprang ſie
auf der Wieſe herum, ſpielte Haſchen
mit den Schmetterlingen, ritt auf
den Goldkäferchen ſpazieren, trank
den klaren Thau und aß
Blüten=
ſtaub und Honig. War ſie müde,
ſo ſetzte ſie ſich auf eines der gelben
Sammetpolſter, welches in jedem
Gänſeblümchen für ſie bereit lag,
und die Bienen ſangen ihr ein leiſes
Schlummerlied. Alle mochten die
kleine Prinzeſſin gern, denn ſie war
immer freundlich und artig. Selbſt
die große, giftige Fingerhutſtaude,
die ſonſt nichts ſchön findet als ſich
ſelbſt, ſah ihren kindlichen Spielen
lächelnd zu. Die Maikäfer aber
ſagten ſogar „Majeſtätr zu ihr.
Eines Tages wurde es der
klei=
nen Prinzeſſin doch recht langweilig
auf der Wieſe. Sie hatte ſchon
ein ganzes Bündel Sonnenſtrahlen
geſammelt, da rief ſie ihre Gold=
käferchen und ſagte: „Schnell, ihr
Geſellen, ſpannt den Citronenfalter
vor meinen neuen Blumenwagen:
ich will in die weite Welt
hinaus=
fahren.” Die Goldkäfer wurden
traurig, weil ſie ihre kleine Herrin
verlieren ſollten, aber ſie mußten
thun, was Tauſendſchön befohlen
hatte.
Da fuhr denn die kleine
Prin=
zeſſin fröhlich in die Welt, immer
noch ihr Sonnenſtrahlenbündel im
Arme. „Wenn ich doch bald
ein=
mal einen wirklichen Menſchen ſehen
könnte!” ſagte Prinzeßchen
Tauſend=
ſchön.
Da ſaß ein kleines Mädchen
am Wege, mit einem Körbchen ſchöner,
roter Walderdbeeren. Aber es blickte
ganz traurig darauf hin, und
manch=
mal ſiel eine Thräne in ſeinen
Schoß.
„Warum biſt Du ſo traurigs„
fragte Tauſendſchön.
„Ach,„ ſagte das Kind und
weinte heftiger, „geſtern iſt mein
Schweſterchen geſtorben, nun bin ich.
ganz allein.”
Das that der kleinen Prinzeſſin
innig leid; denn ſie hatte ein gutes,
mitleidiges Herzchen. Sie tröſtete
das Mädchen, ſo gut ſie irgend
konnte, und legte ihm ſchließlich
einen von ihren Sonnenſtrahlen leiſe
auf das Herz. Da wurden die
trüben Aeuglein hell, und die Kleine
lächelte dankbar und glücklich; denn
wer einen Sonnenſtrahl geſchenkt
bekommt, der kann nimmermehr
traurig ſein. „Leb wohl!” ſagte
Prinzeßchen Tauſendſchön, und weiter
ging's in die Welt hinaus. Nicht
lange, ſo kam ein Knabe des Weges
daher, den Schulranzen auf dem
Rücken, aber mit einem Geſichte, wie
vierzehn Tage Regenwetter.
Gortſezung ſolgt)
Aus dem Iuhalte
des fünften Jahrganges.
Nachſtehend angeführte Aufſätze bilden
noch nicht den 20. Teil der im 5.
Jahr=
gange enthaltenen. In jeder Rummer
iſt eine volle Seite gegenſeitiger
Auskunfts=
erteilung gewidmet.
Abfälle.
Blechliſten und Kalaobuͤchen zu verwerten.
Alte Ballblumen zu verwerten.
Beleuchtung.
befahrlichleit des Flachbrenners. - Einen
ſenſterloſen Hausflur billig zu erleuchten.
Bett,
Lüften der Betten. - Petiellen. -
Feder=
roſe. - Inlette, Bettſchürzen, Staubdecke.
Buchführung.
Adreſſenverzeichnis.- Vorſicht mit
Palet=
adreſſen.
Chemie für Iidermann.
Kunſt= von Naturbuuer zu unterſcheiden.
Doppeltkohlenſaures Ratron.
Dienſtboten
Dienſtbotenheim. - Hicklaſſe meines
Mäd=
chens. - Trinkgelder.- Beugnis der
Dienſi=
beten.
Für den Erwerb.
Beſorgerinnen von Eintauſen. - Aufnahme
und Ausbildung zur Diakonilſin. -
Peldra-
tionsmalerinnen und Tapeziererinnen.
Erzählungen.
Aus zarter Rückſicht. - In der
Boden=
kammer. - Chriſtroſen. - Ceemannstreue.
Erziehung.
Erzieherinnenheim in Frankreich. -
Haus=
haltungsſchulen für Bauerntöchter.
Flecken.
Epor=, Obſt, Wein= und andere Flecke aus
Weißzeug zu entfernen.
Fußbekleidung.
Wie ich dem Drücken der Schuhe abhelſe.
Wie man an Schuhen ſparen kann.
Gedichte.
Zum Brauttranz einer Freundin. - Zu
fragſt mich, warum mir das Auge ſo licht?
Geſelligkeit.
Ernteſeſt. - Feier der ülbernen Lochzeit.
— Ehlveſterlied zum Chorgeſang.
Geſundheitspflege.
Behandlung kleiner Kinder. -
Brand=
wunden. - Folgen des ſeſten Schnürens.
Handarbeit.
Attrape für den Weihnachtstiſch.
Praktiſche Klammerſchürze
Hausgarten
Friſcherhaltung der Blumen.- Chriſtblume.
Junge Erbſen vor Vögeln zu ſchützen.
Hausmittel.
Wrſſeſe auf Leinwanb zu ſchkelben.
Holzwürmer aus Möbeln zu entfernen.
Hausrat.
Schlechten Geruch aus Schraͤnlen zu
ent=
fernen. - Waſchtiſch jur Kinder.
Haustiere.
Aauarium. - Gute Brlter. -
Geſligel=
cholera. - Schwarzwerden der Goldſiſche.
Heizung.
Unſere Brennſtoſſe. - Brauntohlen=
Pri=
quetts. - Grudeöſen. — Natronöſen.
Keller.
Wie man ein Fah anzapft. - Das
Grün=
werden der Kartoffeln zu vermeiden.
Karneval.
Maskenanzüge für einen großen Herrn.-
Vergnügungsanzeiger. - Gſchnaadanzug.
Unſere Kinder.
Adventslranz. - Schnigen von Holzßiguren.
— Vorbereitung zum erſten Schulgange.
Für unſere Kleinen.
Vortragen unter dem Chriſtbaume.
Kinderarbeiten.- Advent. — Uhrſpiel.
Kleidung
Wie man Kleider lange gut erhält.
Schnitt für Kinderlleider. - Unſer Reiſegepaͤc.
Für die Küche.
Feines Abendeſſen. - Kuſiſcher Chloduil.
Wiener Apfelſtriezel. - Faſtenſuppen.
Muſik.
Neue Klaviatur für das Pianoforte.
Daͤnpfervorrichtung. - Kindermuſirſchule.
Recht.
Ervvertraß unter Vetlobten.-Dir
Contte=
ſtellung der Frauen im Recht.
Speiſekammer.
Aahe, Kavern, Zitonen, Aüſe Zwiebeln,
Weintrauben aufzubewahren.
Spiele im Freien.
Begegnen.- Blumenſpiel. - Dreiſchlag.
Eiſenbahnſpiel. — Komm mit.
Verſicherung.
Die Lebensverſicherung der deutſchen Frau.
Wäſche.
Fetlaugenmehl. - Gummiwäſche. - Filzig
gewordene Strümpfe wieder weich zu machen.
Wäſcheſchrank.
Die rechte Seite bei leinen Gebilde,
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quard= und Damaſttafelzeug zu erkennen.
Wohlthätigkeit.
Erholung für Veruſsarbeiterinnen.
Wohnung.
Ausſchmlckung der Wohnung.-Luftdichter
Fenſterverſchluß. -rohßig. - Feldeinrichtung.
Zeichnen und Malen.
Auseinanderlaufen der Farben zu
ver=
hindern. — Deckſarben. — Kenſingtonmalerei.
Zimmergärtnerei.
Coleus. - Frühlingsblumen im Zimmer.
Fuchſien und Geranien zu beſchneiden.
Zimmerſchmuck.
Gemälde. - Biumentbrbchen aus Moos.
Zimmerſchmuck im Winter.
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nungsaustauſch der Hausftauen ſtalkr Aner
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14
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Und eine 9
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von allen Annoncen=Expeditionen.
B Sechster Jahrgang.-
E) bgleich zweiſellos die allerbeſte Lehr=
Imeiſterin die eigene Erfahrung iſt, ſo
ſwird doch eine Hausfrau von der an=
4 deren zu mauchem Nützlichen angeregt.
Ein Weg, auf welchem jeder Hausfrau
cine große Zahl wichtiger Erfahrungen
zu=
geführt wird, dürfte daher nicht nur den
jüngeren, ſondern jeder Hausfrau zum
Vor=
teil gereichen.
ünſere Heitſchrift „Fürs Haus”
be=
müht ſich in dieſer Richtung. Ihre Verbreitung
verdanten wir weniger unſeren eigenen
An=
ſtrengungen, als der warmen Unterſtützung.
welche uns von den deutſchen Hausfrauen in
Nord und Süd, in Oſt und Weſt ſo bereitwillig
entgegengebracht wurde. Vorzugsweije voi
ihnen, nicht von uns wird ,Fürs Haus”
geſchrieben. Unſere Anfgabe beſteht
weſent=
lich in dem Bemühen, auch ſolche Gegenſtände
zur Beſprechung zu bringen, hinſichtlich
wel=
cher die Hausfrau des Nakes erfahrener
Fach=
leute bedarf. Zu dieſem Zweck haben wir
hervorragende Gelehrte und Künſtler,
Päda=
gogen und Aerzte, Tochniker und
Gewerb=
treibende zu Mitarbeitern gewonnen.
„Fürs Haus= bringt alle zweckmäßigen
Neuerüngen auf dem Gebiete des Hausweſens
zur Kenutnis ihrer Leſerinnen und erſtrebt
vernünftige Erſparniſſe im Haushalte. Die
Vorteile, welche hieraus den Hausfrauen
er=
wachſen, durften das geringe Opfer vielfach
ausgleichen, welches das Abonnement auf
un=
ſere Zreitſchrift erfordert. Küche und Keller,
das Schlaf= und Kinder=, Eß= und
Wohn=
zimmer, der Waſch= und Bodenraum, Hof und
Hausgarten, ſowie die künſtleriſche
Ausſtat=
tung des Haufess ſeſſeln die Aufmerkſamkeit
unſerer Mitarbeiter in gleichem Grade. Auch
der Sorge für den Gatten, der leiblichen und
geiſtigen Pflege der Kinder, deren Arbeiten
und Erholungen wollen wir uns liebevoll
weihen. Wir möchten die Töchter fürs Haus
erziehen helfen und ſie zu ſeiner
Verſchöne=
rung anleiten.
Nicht minder iſt auch der großen Zahl
von Mädchen unſer Rat gewidmet, denen ein
eigener Herd nicht vergoͤnnt iſt. Die
Erfor=
ſchung neher Verufszweige für unverheiratete
Damen und die Förderung und Erweiterung
der älteren iſt daher eine unſerer
Haupt=
aufgaben. Dabei wollen wir uns vor Allem
unſere Weiblichkeit bewahren.
Unſer Zweck iſt erreicht, wenn jede Leſerin
in perſönlichen Verkehr zu uns tritt und das
Ihrige dazu beiträgt, um das deutſche
Haus nach innen und außen auszubauen
und zu veredeln.
Die Herausgeberin des prakt. Wochenblattes für alle Hausfrauen =Fürs Haus=:
Clara von Hkudnitz in Dresden. Bestellschein umstehend.
Preis der Anzeigenzeile
10 Pfennige für
10,000
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nmtlicher Behörden.
äkeltes Halstuch. 1 Bürſte.
erdemarktloos. 1 Schlüſſel.
unde.
umt Darmſtadt.
ber 1887 zu Recht erkannt:
n für ſchuldig erkannt und
n der letzteren Vergehen in
en erlittener Unterſuchungs=
en entſcheidenden Theil des
zu veröffentlichen.
[10189
eiteres für Fuhrwerke und
[10190
anntmachung.
zur
zur
der
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auf
po-por;
% „
Maſchinenſtroh,
30
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Einwinterung der Brunnen, ſowie
20 Centner Kornſtroh,
Einwinterung der Gasbehälter=Baſſins auf dem Gaswerk, ſoll auf dem Wege
Submiſſion vergeben werden.
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Freitag den 14. Oktober d. Js., Vormittags 10 Uhr,
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Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[10191
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illigen Antrag werden die
3 Stier Eheleute zu
Beſ=
ſungen gehörigen Immobilien, als:
wigsſtraße, I. 4543 45 Grabgarten da=
ſelbſt, I. 406,4 130 Acker daſelbſt, VI. 175 719 Acker am Sei=
bertsberg. VII. 292 2644 Acker in der Lands.
krone, VIII. 197 2175 Acker hinter der
Saubach,
672 [ ← ][ ]
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nannten ſie ſo,
Prinzeſſin war,
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denn das
ja nicht.
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Tauſendſchön
thun. Den
auf der Wieſe
mit den Sch
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ſtaub und H
ſo ſetzte ſie
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der im 5.
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Wie ich den
Wie man an Schuhen ſparen lann.
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