Adennementsprei=
Vertſhehenid 1 Mark 50 Pf. ud
Brungerlohn. Auswätt werden von
dm Poftmtern Beſtellungen
ent=
egengenommen zu 1 Mark b0 Pf.
ww Quartal ind. Poſtaufſchlag
150. Lahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Tüuſttorrp Bultehuethagvothil.
Inſerate
verdenangenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 27. September.
N 188.
1887.
Darmſtadt, den 19. September 1887.
Betreffend: Die Voranſchläge der Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt für 1888-89.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.
Um die Voranſchläge für 1885-89 rechtzeitig fertig zu ſtellen, iſt von Ihnen ſofort mit deren Aufſtellung zu
be=
ginnen (Art. 71 der Landgemeinde=Ordnung, 88 3, 21-28 der Inſtruction vom 24. Oktober 1874), der Entwurf acht Tage
lang in dem Geſchäftslokale des Bürgermeiſters offen zu legen und ſolcher alsdann mit den etwa gemachten Bemerkungen
dem Gemeinderathe zur Berathung und Beſchlußfaſſung ſpäteſtens Ende Oktober d. J. zu übergeben. Bei der
Be=
rathung mit dem Gemeinderathe ſind die 88 4-9 der Inſtruction zu beachten und iſt ſodann nach 8 10 weiter zu verfahren.
Nachdem hierauf der vom Gemeinderathe vollendete Voranſchlag 8 Tage lang offen gelegen, iſt derſelbe in doppelter
Aus=
fertigung mit allen ſeinen Anlagen und den etwa erhobenen Einwendungen bis ſpäteſtens zum 15. November l. J. an
uns einzuſenden. Wir machen Sie noch darauf aufmerkſam, daß das Vermögensverzeichniß, Beilage 2, für 1888-89 in der
in 8 38 der Inſtruction vorgeſchriebenen Weiſe unter allen daſelbſt angegebenen Hauptrubriken zergliedert aufzuſtellen und
gemäß 8 39 der Inſtruction deſſen Uebereinſtimmung mit dem von dem Bürgermeiſter zu führenden Inventarium, welches
hinſichtlich der Immobilien auch mit dem Grundbuch übereinſtimmen muß, zu beſcheinigen iſt.
Die vorgeſchriebenen Termine ſind pünttlich einzuhalten, für rechtzeitige Beſchaffung der in 8 44 der Inſtruction
er=
wähnten Beilagen iſt Sorge zu tragen und uns berichtliche Anzeige zu machen, wenn Ihnen die Auszüge aus den
Kirchen=
budgets oder die detaillirten Anforderungen der Schulvorſtände über die Bedürfniſſe für die Schulen nicht rechtzeitig zugeſtellt
werden ſollten. Auch unſere Reviſionsbemerkungen zu vorderen Voranſchlägen ſind auf das Sorgfältigſte zu beachten.
Im Beſonderen empfehlen wir Ihnen folgendes:
1) Die Beiträge zur Kreiskaſſe ſind mit der für das Jahr 1887-88 angeforderten Summe vorzuſehen.
2) Da wo der Großh. Fiscus ein Steuerkapital von wenigſtens 500 fl. - 857 Mark beſitzt und derſelbe nicht bereis
im Gemeinderath vertreten iſt, haben Sie gleichzeitig mit der Offenlegung des Boranſchlags 68 10 der Inſtruction) ein
Exemplar desſelben der betreffenden Oberförſterei zur Einſicht mitzutheilen.
3) Die in den Boranſchlägen vorzuſehenden Bauten, groͤßere Herſtellungen u. ſ. w. ſind inſtructionsgemäß durch
Ueber=
ſchläge von Technikern zu begründen.
4) Die gehörige Einladung des Vertreters der Forenſen zur Berathung des Voranſchlages (8 6 der Inſtruction) iſt
ſtets zu beſcheinigen, ebenſo iſt zu beurkunden, wenn derſelbe zur Berathung nicht erſchienen. Auch die Anweſenheit des
Ge=
meinde=Einnehmers bei der Berathung des Voranſchlags durch den Gemeinderath (8 8 der Inſtruction) iſt zu beurkunden.
5) Inſoweit es mit Rückſicht auf die Höhe der Umlage ausführbar erſcheint, iſt auf Beſchaffung eines den
Verhält=
niſſen der Gemeinden entprechenden beziehungsweiſe Erhöhung des vorhandenen baaren Betriebskapitals Bedacht zu nehmen.
6) Die Rubrik 93 des Voranſchlags erhält die Benennung „Für die Gemeinde=Krankenverſicherung= und iſt unter
der=
ſelben neben dem Gehalt des Rechners und der Koſten für Beſchaffung von Formularien ꝛc., auch der etwa für das betreffende
Kalenderjahr erforderliche Zuſchuß der Gemeinden zur Kaſſe der Krankenverſicherung vorzuſehen.
Sollten ganz unvorhergeſehene Umſtände die Vorlage des Voranſchlags Ende Oktober oder die Einſendung des
Voran=
ſchlages bis zum 15. November an uns unmöglich erſcheinen laſſen, ſo iſt unter Darlegung der Gründe vorher um
Friſt=
erſtreckung bei uns nachzuſuchen. Bis zum 15. Oktober wollen Sie berichten, wie weit Ihre Vorarbeiten vorgeſchritten
ſind. Da in früheren Jahren wir genöthigt waren an verſchiedene Bürgermeiſtereien eine größere Anzahl von
Erinnerungs=
ſchreiben ohne baldigen Erfolg richten zu müſſen, bemerken wir Ihnen, daß im l. J. bei Nichteinhaltung eines Termins
alsbald ein Wartboten geſandt werden wird, welchem Tagesgebühren und Transportkoſten zu vergüten ſind.
v. Marquard.
[9533
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Pflaſterung der Fahrbahn in der Nieder=Ramſtädterſtraße wird dieſe Straße und zwar von Kies= bis
Heinrich=
ſtraße bis auf Weiteres für Fuhrwerke und Reiter polizeilich geſperrt. Die unterm 5. l. Mts. für den zwiſchen Roßdorfer=
und Kiesſtraße gelegenen Theil obengenannter Straße angeordnete Sperre wird hierdurch aufgehoben.
19534
Darmſtadt, den 24. September 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v26
v. Grolmar.
2380
Nr. 188
B e k a n n t m a ch u n g.
Zur Vermeidung von Verkehrsſtockungen und Verhütung von Unglücksfallen auf der diesjährigen Herbſtmeſſe wird
das Fahren durch die Reihen der Verkaufsbuden hiermit verboten und darf über den Ludwigs= und Ernſt=Ludwigsplatz an
den Carouſſels und Schaubuden nur im Schritt gefahren werden.
Zuwiderhandlungen werden nach 8 366 Poſ. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuchs beſtraft.
Darmſtadt, den 25. September 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
[9535
Bekanntmachung.
Die Einſchätzung zur allgemeinen Einkommenſteuer betreffend.
Wir werden in den nächſten Tagen an die hieſigen Geſchäftstreibenden ꝛc. wie
ſeither ſchon alljährlich geſchehen, in vorſtehender Angelegenheit ein ſchriftliches
Er=
ſuchen um Angabe der von denſelben beſchäftigten Perſonen u. ſ. w. richten.
Die betreffenden Erſuchen werden den Intereſſenten durch die
Schutzmann=
ſchaft zugehen und ſollen nach Vorlauf von acht Tagen den ſich zur Abholung
ein=
findenden Officianten wieder eingehändigt werden.
Wir bitten deshalb die betr. Formularien alsbald nach Empfang auszufullen
und zum Abholen bereit zu halten.
Darmſtadt, den 23. September 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
l9536
Bekanntmachung.
Die Verſteigerung im ſtädtiſchen Pfandhauſe, Grafenſtraße 9, beginnt
am 17. Oktober d. Js., Nachmittags 2½ Uhr,
was mit dem Anfügen zur Kenntniß gebracht wird, daß darin Gold, Silber und
Pretioſen, ſowie Kleidungsſtücke und Weißzeug jeder Art zum Ausgebot kommen.
Ganz beſonders wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Gold= und
Silbergegenſtände am 18. und 21. Oktober verſteigert werden.
Darmſtadt, den 16. September 1887.
„i
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(9137
Ohly.
Bekanntmahung.
Donnerstag den 29. September d. J., Vormittags 11½ Uhr,
wird im Faſſelhof dahier der im 3. Quartal geſammelte Faſſeldung an die
Meiſt=
bietenden verſteigert.
Beſſungen, den 16. September 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
9277
Verſteigerung
von Nutz=, Stützel= und Abfall=Holz.
Mittwoch, den 28. d. Mts., Nachmittags 2 Uhr,
ſollen im Hölzhofe dahier nachbenannte Holzſortimente verſteigert werden:
10 Akazien=Stämme von. 15-17 Etm. Durchm. und 2-5. Meter Länge zu
Wagnerholz geeignet,
23 St. dgl. Stangen zu Baumſtltzen geignet,
1.2 Rm. Akazien=Knüppel,
11 Haufen 5gl. Reiſer, 3 Am. Stützelholz 6 Am. Buchen= und 9 Rm.
Kiefern=Abfallholz.
Darmſtadt, den 25. September 1887.
Großherzogliche Holzmagazins=Verwaltung.
Preuſchen.
09538
Kartoffel=Verſteigerung.
Donnerstag den 29. September d. J.
ſoll die Kartoffelernte vom diesjährigen
Waldfeld verſteigert werden und zwar:
Faſanerie nächſt dem Forſthaus Faſanerie
von 13 Looſen.
Darmſtadt, 22. September 1887.
Großherzogliche Oberfoͤrſterei Kranichſtein.
Eckſtorm.
(9370
Bekanntmachung.
Samstag, den 1. Oktober l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
ſoll das Holzfällen für das Jahr 1888
in dem Gemeinde=Tannen=, wie in dem
Laubwald auf dem Rathhauſe zu
Beſ=
ſungen nach den vorgeſchriebenen
Be=
dingungen in Akkord vergeben werden.
Beſſungen, den 22. September 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(953
Das Unterzeichnete Proviant=Amt hat
2) mit dem freihändigen Hafer=Ankauf
begonnen und erſucht die Herren
Land=
wirthe um lebhafte Zufuhr mit dem
Be=
merken, daß auch die kleinſten Poſten
jeder=
zeit angenommen werden.
(9540
Darmſtadt, im September 1887.
Großherzogliches Proviant=Amt.
19
AleUſThooas
von
Charles Bruno, Philippoville,
direct bezogen,
bei Abnahme von 12 Flaſchen M. 12.. Glas frei ins Haus.
S
Georg Neber.
1
„zur Ludwigshalle”
4Mob 1ua zat,u
gegen das Brennen und
Wund=
werden der Füße, empfiehlt
Eriedr. Schaefer.
Lndwigsplatz 7. 6001
Amerikaniſche u. gewöhnliche
Fühlöken
ſempfiehlt in großer Auswahl die Eber=
1) Vormittags 8½ Uhr im Diſtrikt ſtädter Eiſengießerei und Ofenfabrik
Faulbruch, nächſt den Sängerbuchen von von
Vr. Benz.
52 Looſen;
2) Nachmittags 3 Uhr im Diſtrikt billigſt ausgeführt.
Reparaturen werden prompt und
(8052
1l.
1as
.
1
141)
[ ← ][ ][ → ]Nr. 188
2381
Berthold Dambitsoh
aus Jrankfurt d. V. Jaden: Aeue Kräme 2.
empfiehlt während der Darmstädter Messe nur allein in der
grossen Echbude gegenüber Herrn Metzger J. Poth
nachſtehende Waaren, welche ſämmtlich zu den verzeichneten jedoch feſten Preiſen am Lager zu haben
ſind und iſt Niemand im Stande gleich gute Waare zu Preiſen zu liefern wie ich ſolche verkaufe.
für Tiſche, 85 Emt. breit,
per Stück M. 1. -, 1.30,
Wüchstuch=Reſte
Fenſter=Rouleaux 150. 2..
per Mtr. 85 Pfg.
für Küche, per Stück
per Stück 50, 60,
Wachstuch=Reſte, 80Pfg. M. 1.-, 1. 20. Ledertuch=Schürzen 85 Pfa. M.l.-
Lüufer=Teppichreſte, ganzer Reſt,
für Waſchtiſche und Kom=
Wachstuch=Reſte, moden, per Stück 65,
80 Pfg., M. 1.
für Fußböden, pr. Stück
Wachstuch=Reſte 85 Pf. M. 1. 130., 170
Große weiße Damaſt=Gummi=
Tiſch=
decken als Erſatz der Tiſchtücher von
von M. 2. - an.
garan=
Aechte Gummi=Betteinlagen, int 1 Linoleum, etud 280, 330.4. , per Stück 60, 75, 80 Pfa.,
M. 1.-, 1.50, 3.-.
per Stück 40, 50, 70. 80 Pf.
Ledertuch=Reſte, und M. 1.
Während der Meſſe auf keinem anderen Platz als wie ſeit vielen Jahren bekannt,
Große Eckbude, gegenüber dem Herrn Metzger J. Poth.
Berthold Dambitsch aus Frankkurt a. I. 654
M. 135.
in Stubenlängen,
M. 2.25, 2.80, 360 und 4.75.
per Meter
Zimmer= und Gangläufer 35 Pfo.
50, 70, 80 Pfg. und höher.
per Stück 75, 90 Pfg., M.l,
Bettvorlagen
1.90, 2.40, 3.
und Floor=Cloth=Vorlagen per
per
Abgepaßte Sopha=Vorlagen Stuck
12 Meter lang) M. 290, 350. 5 -, 6.-,
7. 8, 10.., 12.., 16..
AEEILCUIUuot
ſoeben in ausgeſucht ſchöner Qualität eingetroffen bei
Theodor Slemmot,
9542
Eliſabethenſtraße 14.
Darmſtädter Pferde= u. Fohlenmarkt,
am 6., 7. und 8. Oktober 1887.
Proisvertheilung am 6. Oktober, Nachmittags 3 Uhr.
Verlooſung am 8. Oktober, Nachmittags 4 Uhr, von ſchönen Reit=
und Wagenpferden, Fohlen, einem eleganten Zweiſpünner mit 2 Pferden
und comßletem Geſchirr, einem Stuhlwagen mit Pferd und Geſchier, vielen
Reit= und Fahrgegenſtände ꝛc. ꝛc.
Der Venrieb der Loſe 2 Mark per Stuck iſt dem Herrn L. F. Ohnacker
in Darmſtadt im einzigen General=Debit übertragen.
Der Darmſtüdter Pferdemarkt=Verein. (8892
Im Ausſchnitt:
ſrosse Auswahl feiner
Fleisch- & Nurst-Arten
in ſtets friſcheſter und hochfeinſter
Qualität.
Grosse AusWahl
in
EischConserven
und geräücherten Fischen,
ſowie in
HöSOm.
Philipp Weber,
Carlsſtraße 24. (9339
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Wohl noch nie ſind ſolide, ſtreng reellſte Modewaaren, Seidenſtoffe,
Teppiche ꝛc. ſo ſpottwohlfeil verſchleudert worden wie gerade jetzt. n
Folge eines in Carlsbad plötzlich verſtorbenen Seidewaaren=Fabrikanten ſind mir
von deſſen Erben große Poſten ſchwarze und farbige der koſtbarſten Reinſeidenſtoffe
zum außer=
übergeben. Sämmtliche Seidenstoſe ſind verbürgt echte. Reinſeide aus den
beſten Rohſeidenfaſern hergeſtellt und eignen ſich nur für Noben, Schürzen ꝛc.
Schwarze reinſeidene Taffet de Lyon ſtatt
4 M. jetzt Meter 175 M. Schwarze
vor=
zügliche reinſeidene Faille=France ſtatt
4.50 M. jetzt Meter 225 M. Schwarze
reinſeidene Satin=Merveilleux, weiche edle
Seide, ſtatt 6 M. Meter jetzt 2.90 M.
Schwarze reinſeidene Brillant=Merveilleux,
dicht geſchloſſene weiche Seide, ſtatt 7.50 M.
jetzt Meter 3.50 M. Schwarze reinſeidene
Satin de Lyon, graziöſe Waare, ſtatt 9 M.
jetzt Meter 4.25 M. Schwarze reinſeidene
Satin=Ducheſſe, ſowie bedeutende Poſten
ſchwarze, hell= und dunkelfarbige Ducheſſe,
Satin=Rhadame, Suhra, Sicilienne, Pa.
Faille=France und Satin=Allemania,
koſt=
barſte gediegenſte Seidenſtoffe unter
Ga=
rantie für Reinſeide, dieſe Stoffe koſten
regulär mindeſtens 9-18 M. und werden
jetzt für 5-750 M. per Meter offerirt.
Eine große Partie ſchwarze und farbig
gemuſterte (carrirt, geſtreiſt u. geblümt),
hochfeine Seidenſtoffe für eleganteſte Tag=
und Geſellſchaftstoilette in Reſten und am
Stück jetzt per Meter 2, 3, 4 und 5 M.
Ferner kommen dieſe Woche ſämmtliche
auf der jüngſten Londoner großen
Waaren=
verſteigerung acquirirten Poſten zum
gänz=
lichen Ausverkauf.
Abgepaßte leinene grau u. weißgeſtreifte
Küchenhandtücher jetzt Stück 15 Pfg.
Große Guipure=Sophaſchoner (ſchwierige
Zwirnhandarbeit) Stück 50 Pfg. Große
weiße leinene Drell= und Gebild=
Stuben=
handtücher Stück 30 Pfg. Große weiße
reinleinene Taſchentücher Stück 20 Pfg.,
enorme große Poſten wollene und
Waſch=
kleiderſtoffe b aͤls wie:
Waſchüchte feinſte engl. Lephyr=Roben.
EtrL-Giweue.
leter-38. uns-45.Par-Wetth XU5.
Neue, wollene und halbſeidene Beige=k
Kniggerbogger=Kleiderſtoffe in dunkeln
und Mittelfarben, ſtatt 1 M. jetzt ver
Meter 30 und 40 Pfg. Schwere
doppel=
breite Tuch= und Cachemir=Robenſtoffe nur
in den neueſten Deſſins ſtatt 2-3 M.
jetzt per Meter 65, 80 Pfg. und 1 M.
Ganz feine reinwollene doppeltbreite uni
und kleingemuſterte Beige=, Crepe= und
Voil=Robenſtoffe Meter 1 M. u. 1.20 M.
Ein ſehr großer Poſten ſchwarzer Double=
Tuchcachemires in doppelter Breite jetzt per
Meter 65, 80 Pfg., 1, 1.50 u. 2 M., wirk=,
licher Werth das dreifache. Große
abge=
paßte echte Brüſſeler Bettvorlagen ſtatt!
7-10 M. jetzt Stück 3 u. 4 M. Ganz
große echte Tournay=Velour=Bettvorlagen
Stück 5 und 6 M. Große beſte
Baum=
wollatlas=Steppdecken 5 u. 6 M. Große k
Manilla=Tiſchdecken mit gewirkter Borde,
und Franſe Stück 1 M. Große gewirktetz
Manilla=Gobelin=Tiſchdecken, neue Farben
mit Kordel und Quaſten Stück 1.50, 2
und 3 M. Große Fantaſie=Gobelin=
Tiſch=
decken, großartige Zeichnung mit Metall=g
Effekten Stück 4, 5 und 6 M. Ganze
große ſchwerſte echte kurzgeſchorene Plüſch=F
und ſeidendurchwirkte Gobelin=Tiſchdecken/
zu allen neuen Meublements paſſend, ſtatt
30- 40 M. jetzt 750, 9, 10-15 M.
Eine Partie 1.4022 Mtr. gr. Parquette=/
rahe Sopha=Teppiche Stück 2 M. 1.402-
2 Meter große Holländer Sophateppiche,
ſchwere gewirkte Waare, Stück 3 u. 4 M.
1.40 2c2 Meter große Prima Germania
Sophateppiche St. 4.50, 5 und 6 M.
1.40 2c 2 Meter große Plüſch= und engl.
Tapeſtry=Teppiche, ganz neue Deſſins, ſtatt!
20-25 M. jetzt 8.50, 10 und-12 M.
JalLrp=
JPahr.
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[ Pürte vörlilich Gölhegie Belie ui
Vigogne=Robenſtoffe, 60 Etm. breit, in
mitteln u. dunkeln Farben jetzt per Meter
30 und 40 Pfg., Werth mindeſtens 80 Pf.
JzrxirlHazhaiz-azzin
GEöVé zymmor; und baten-zeppiche in
Emyrna, Axminſter, Tournay, Brüſſel,
Velour, Tapeſtry und verſchiedene andere
Qualitäten um ſo ſchnell als möglich zu
räumen, werden dieſelben noch unter
Vorhange in elß und creme Pabe: Dn. .bo M. Brobe OAnaſt Derdieten Otd.
Galla=Salon=Tüllgardinen, neueſte Zeich=2 u. 3 M. Große reinleinene
Kaffee=
breitk, weiß und ereme ſtatt 2-3 M.) Gedeck 450 und beſie Cviets ur. Gerth
Salon=Vorhänge, jetzt das Fenſter 8. 10, Unterröcke und Reſte von Tuch= und
12 und 14 M. Schwere waſchächte Bett=Buckskinſtoffen, ſpottwohlfeil. Ein ſehr
Drell=Stubenhandtücher, jetzt per Obd.ſjetzt Meter 30, 40 und 50 Pfaeſt Gie=
JZnne ¾achentuager bjur Fletren tnicht großer Poſten Baumwollatlas (Satinh in
ſtatt 750 M. jetzt per Otzd. 3 M. Großeſ ſtatt 1.25 jetzt durchweg per Met. 75 Pfg.
Taſchentücher fuͤr Jamen der V. J. M. Eine Partie engl. und elläſſiſche Dowlas
tucher für Herren und Damen jetzt her Partie Sommer=Kleiderſtoffe jeßr ⁄5 Pfhr,
Dtzd. 1.90, 2 und 3 M. Ganz feine, 30 Pfg., 50 Pfg. ꝛc.
5 Bielefelder und engl. Taſchentücher (ſtatt
angeboten. Ganz breite engliſche Tüll= 6 bis 15 M.) jetzt per Dhd. 4, 5, 6 und
beiden Seiten mit ſtarkem Band eingefaßt, jetzt 3, 4 und 5 M. Schwerſte reinleinene
jetzt Meter 45, 50 und 60 Pfg. Schwerſte Damaſt= u. Drelltiſchtücher Stck. 1, 1.25,
nung, in 130, 140 und 150 Centimeter Tafelgedecke mit 6 Servietten, jetzt per
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Fuhrung der Haushaltung eines älteren
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Perſönlichkeit zum ſofortigen Eintritt
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im Packen geübt iſt. Zu erfr. in d. Exp.
Diemer,
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5 Uhr, geöffnet.
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werden im Vorſtandszimmer entgegengenommen: Dienstags von
Darmſtädter Pferdemarkts
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von M. 6. - an,;
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Deſſertmeſſer, -Gabeln od. Löffelf in 3 Muſtern
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„
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„
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den Bayer. Kunstgewerbe-Verein zu München bezogen werden.
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von Arbeiterfamilien in der Knaben=Arbeits=Anſtalt.
Sonntag, den 2. Oktober 1887 von Morgens 8 Uhr bis Abends 5 Uhr.
Einlieferung der Pflanzen: Freitag den 30. September von Morgens 9 bis
Abends 5 Uhr und Samstag von Morgens 9 bis 11 Uhr.
Die Gratisſtöcke wollen die Empfänger gefälligſt mit einlieſern.
Die Kommiſſion für Blumenpflege.
9579
66. Vereinsjahr, Winter 1887-88).
Dienstag, den 27. September, Nachmittags 3-4 Uhr,
wird im=Saalbau (Damenſalon) durch das Loos die Reihenfolge beſtimmt, in
der die Auswahl der nummerirten Plätze der inaktiven Mitglieder ſtattfinden wird.
Die geehrten Mitglieder des Vereins werden gebeten, ſich zur gennannten Zeit
entweder perſönlich einzufinden oder einen ſchriftlich bevollmächtigten Stellvertreter
mit der Loosziehung zu beauftragen. — Diejenigen Mitglieder, die ſich mit
Be=
kannten zur Zuſammenlegung von mehreren Plätzen zu vereinigen gedenken, wollen:
ein Mitglied zur Ziehung der Ordnungsnummer für die Wahl der gewünſchten
Plätze bevollmächtigen; zugleich bittet man um genaue Angabe der Adreſſe
der=
jenigen Perſonen, welchen ſpäter die Quittungen zuzuſtellen ſind.
Mittwoch, den 28. September,
findet ebenfalls im Saalbau (Damenſalon) die Auswahl der nummerirten
Plätze naͤch der Reihenfolge der zuvor gezogenen Ordnungsnummern ſtatt und zwar
für die Inhaber der Nummern
1-75 von 3-3¼ Uhr,
76-150 von 3½ — 4 Uhr,
über 150 nach 4 Uhr.
Die Eintrittskarten werden ſofort nach getroffener Auswahl der Plätze den
Mitgliedern eingehändigt.
Diejenigen inaktiven Mitglieder, welche bei der Loosziehung nicht erſchienen
ſind, können nach 4½ Uhr aus den noch übrigen Plätzen wählen. Für diejenigen,
welche die Wahl unterlaſſen, beſtimmt der Vorſtand die Plätze in der bisher
inne=
gehabten Anzahl.
Der Vorstand. 19580
gen hohen Herrſchaften, ſowie geehrten Kunden halte auch in dieſer Meſſe mein
T, reichhaltiges Lager verſchiedener Sorten
66
Homighuchen,.
E
als: Halle'ſche, Nürnberger, Thorner, Braunſchweiger, Baſeler
Pflaſter=
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Qnalitäten, ſowie das anerkannt vorzügliche
Deutſche Geſundheits=Magenbrod,
nur allrin ächt,
ſowie ff. gebrannte Zimmt= und Banille=Mandeln,
hiermit beſtens empfohlen.
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Inhaber: Ernst Moch,
[9581
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Roß=
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ſon der Reiſe zurückgekehrt, habe
ich meine Praxis wieder
über=
nommen.
Dr. Lipp. (85ss
Dr. Hüfelli
iſt von der Reiſe zurückgekehrt.
Aree. Dienn
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer,Werra”,Kapitän H. Bruns.
vom Nordd. Llohd in Bremen, welcher am
7. September von Bremen abgegangen war,
iſt am 22. September wohlbehalten in
Bal=
timore, der Poſtdampfer, Saale;, Kapitän
H. Richter vom Nordd. Lloyd in Bremen,
welcher am 14. September von Bremen und
am 15. September von Southampton
abge=
gangen war, iſt am 23. September
wohlbe=
halten in New=York angekommen.
2390
Nr. 188
Vorladung.
Der Sergeant Chriſtian Schnepper der Leib=Komp. Inf.=Rgmts. Nr. 117,
geboren am 19. Auguſt 1854 zu Darmſtadt, hat ſich von ſeinem Truppentheil
ent=
fernt und iſt bisher nicht zurückgekehrt.
Derſelbe wird wiederholt aufgefordert, ſich behufs verantwortlicher Vernehmung
im Militärgerichts=Zimmer 105 des Garniſon=Arreſthauſes hier zu geſtellen.
Mainz, den 22. September 1887.
(9588
Gonvernements=Gericht.
RaulUEAsudta-gd11
Hontag den 10. Oktober d. J.
Pfungstadt.
Gotel Strauss,
Messe
Nur während der
auf dem Ludwigsplatz.
HAU8
das größte Nieſenſchwein der Welt.
W-Preisgekrönt in allen Staaten Curopas.-
hat eine Länge von 10 Fuß und 3 Zoll - iſt 4 Fuß hoch
v61 10108S - 250 Meter Umfang und hat das enorme Gewicht von
E1205 Fſund. E
Ueberall, wo dieſe Naturſeltenheit gezeigt wurde, hat dieſelbe das größte
Aufſehen erregt und hoffe daher auch von hier und Umgegend auf recht zahlreichen
Beſuch.
(9590
Entrée nur 10 Pfg.
D a s
Kohlengeſchäft von W. Hoſkmanm,
Darmſtadt, Grafenſtraße 18,
liefert ſtückreiche, wenig rußende
EuhrEohlem von großer Heitzkraft,
aus Zeche „er. Hamburg; ſowie Nußkohlen, Stückkohlen u. üchte Anthracit=
Kohlen und Briquettes.
[8107
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Am Verſöhnungsſeſte.
Dienstag den 27. September am Vorabend
des Feſtes, um 6 Uhr 15 Min.
Predigt um 6 Uhr 25 Min.
Mittwoch den 28. September am Tage des
Feſtes, Morgens um 6 Uhr 30 Min.
Predigt und Todtenfeier um 10 Uhr 80 Min.
Schlutzpredigt Nachmittags um 4 Uhr 30 Min.
Feſttag Ausgang um 6 Uhr 30 Min.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 27. September.
2. Vorſtellung i. d. 2. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig).
Zum erſten Male:
Die Ztuthochzeit,
oder:
Zie Barkholomäusnacht.
Trauerſpiel in 4 Akten von Albert Lindner.
Perſonen:
Katharina von Medici. . Frl. Verl.
König Karl 1X.
Herr Wagner.
Heinrich, König v. Navarra Herr Edward.
Heinrichv. Anjou,) Herzöge Herr Göbel.
Franzv. Alengon; v. Frank= Herr Steude.
Heinrich v. Guiſe.) reich Herr Hacker.
Der Cardinal v. Lothringen Herr Knispel.
Coligni
Herr Dalmonico
Herr von Rioux
Herr Sachs.
Voltrot
Herr Mickler.
Der Magus
Herr Leib.
Ein Mönch
Herr Klotz.
Tavannes
Herr Hartig.
Gondi=Rez, Marſchall . . Herr Göllnitz.
Prinz Condé
Herr Fiſcher.
=
Graf Teligni
Herr Ebrecht.
Margarethe von Valois Frl. Cramer.
Die Marquiſe von Fontanges Frl. von Felden.
Reichskanzler
Herr Müller.
Kammerherr
Herr Knörzer.
Im Louvre zu Paris 1572
Anfang 7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
W. Zampfſtratzenbahn. Nach Schluß
jeder Vorſtellung wird noch ein Zug nach
Eberſtadt abgehen und an den im
Fahr=
plan näher bezeichneten Punkten der Stadt
nach Bedarf anhalten.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Se. Maj. der Kaiſer richtete aus Anlaß des
Jubiläums des Fürſten Bismarck einen eigenhändigen Brief an
den=
ſelben, welchen er ihm durch den Grafen Herbert Bismarck
über=
reichen ließ.
Am 24. d. vormittags empfing der Kaiſer den Generalmajor
v. Winterfeldt, welcher ſich am Abend nach Toblach zum
Kron=
prinzen begab, und hierauf den General v. Wißmann; ſpäter
er=
folgte ein Vortrag Albedylls. Nachmittags 1½ Uhr fand im
Bei=
ſein des Staatsſekretärs Grafen Bismarck, des
Oberceremonien=
meiſters Grafen Eulenburg und des Ceremonienmeiſters v.
Rom=
berg der Empfang des chineſiſchen Geſandten Hſü Ching Cheng,
des Dolmetſchers Kreyer und des Legationsſekretärs Tchu Tſung
Tſeang ſtatt, welche dem Kaiſer im Namen des chineſiſchen Kaiſers
Geſchenke überreichten. Der chineſiſche Geſandte übergab
nach=
ſtehendes Glückwunſchſchreiben des Kaiſers von China an Kaiſer
Wilhelm: „Der Kaiſer des großen chineſiſchen Reiches entbietet dem
deutſchen Kaiſer und König von Preußen ſeinen Grußl Am
acht=
undzwanzigſten Tage des zweiten Monats dieſes Jahres begingen
Ew. Majeſtät das freudig=ſegenvolle Feſt des neunzigſten
Geburts=
tages. Als ich hiervon Kenntnis erhielt, war ich darüber
hocher=
freut. Im Hinblick auf das ſehr freundſchaftliche Verhältnis und
die ausgezeichneten Beziehungen zwiſchen China und dem Reiche
Ew. Majeſtät ſende ich dieſes Glückwunſchſchreiben nebſt einigen
Geſchenken. Zur Darbringung meiner Glückwünſche, ſowie des
Aus=
drucks meiner freundſchaftlichen Gefühle habe ich meinen Beamten
zweiten Ranges, Mitglied der Hanlin=Akademie und bei Ew.
Majeſtät beglaubigten Geſandten Hfü Ching Cheng. beauftragt.
Ich gebe mich der angenehmen Hoffnung hin, daß Ew. Majeſtät
Regierung zu allen Zeiten von Glück und Segen begleitet ſein
und zum Heile unſeres beiderſeitigen aufrichtigen Friedens
ge=
riechen werdel
Am Samstag nachmittag 2 Uhr empfing der Kaiſer den
Prinzen Wilhelm von Preußen, welcher am 25. d. nach Oeſterreich
abzureiſen beabſichtigte, um an Jagden teilzunehmen.
Der Kronprinz hat ſeinen Aufenthalt in Toblach beendigt und
reiſte am Sonntag über Trient nach Venedig weiter; die Frau
Kronprinzeſſin gedachte am Montag über Ampezzo nachzufolgen.
Der „Reichsanzeiger- meldet: Sir Morell Mackenzie, welcher
ſich zur Heit auf einer Erholungsreiſe befindet, ſtattete Seiner
Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen in Toblach
einen Beſuch ab und konſtatierte, daß die Beſſerung des
Hals=
leidens Seiner Kaiſerl. und Königl. Hoheit ſich in einem
erfreu=
lichen Fortſchreiten befand. Vor ſeiner Rückkehr nach England
hat Sir Morell Mackenzie einen nochmaligen Beſuch in Ausſicht
geſtellt.
Die nächſte Bundesratsſitzung, welche vorausſichtlich am
Diens=
tag ſtattfindet, wird ſich mit der Frage des proviſoriſchen
Inkraft=
tretens der Ausführungsbeſtimmungen für die Branntweinſteuer
beſchäftigen haben.
Den„Berliner Politiſchen Nachrichten' zufolge wird der Aus
ſchuß des Centralverbands deutſcher Induſtrieller zur Beratung der
Frage der Alters=Invaliden=Verſorgung der Arbeiter für November
berufen werden.
Der bayeriſche Landtag hat die Adreſſe nach kurzer Beratung
einſtimmig angenommen. Ueber den vorhergegangenen
Meinungs=
ſtreit im Ausſchuß wird gemeldet, daß ein Mitglied desſelben in
der Adreſſe das Bedauern wollte ausgeſprochen haben, daß ein
Re=
ſervatrecht aufgegeben werde. Ein ultramontanes Mitglied wünſchte
den Satz einzuſtellen: „Es ſei zu wünſchen, daß Mittel und Wege
gefunden werden, das Vertrauen des Volkes zum Miniſterium zu
tärken. Dieſer Satz wurde ſehr weſentlich modifiziert und die
Bemerkung wegen des Reſervatrechts gar nicht in die Adreſſe
auf=
genommen.
Die bayeriſche Kammer verwies das
Verfaſſungsänderungs=
geſetz an einen Spezialausſchuß von 14 Mitgliedern und nahm den
Nr.
Geſetzentwurf betreffs der ſtrategiſchen Bahnen in kurzer Debatte in
erſter Leſung an.
Heſterreich=Angarn. Durch ein an den Grafen Taaffe
gerich=
tetes Handſchreiben des Kaiſers wird der Reichslag auf den I.
Oktober einberufen.
Am 25. d. beginnen in Budapeſt unter Teilnahme Kalnoky's,
Taaffee's und Dunajewsky's die Miniſterberatungen des
gemein=
ſamen Budgets und der Spiritusſteuer.
Aus Klagenfurt wird gemeldet, daß die polizeiliche
Ueberwach=
ung des fürſtbiſchöflichen Palais angeordnet wurde wegen der
Volks=
erregung gegen den Jeſuitenfreund Fürſtbiſchof Kahn.
Rranſtreich. Bei dem Präſidenten der Republik iſt Freyeinet
zu mehrtägigem Beſuche in Mont=ſous=Vaudrey eingetroffen.
Der am Samstag ſtattgehabte Miniſterrat ſetzte das
außer=
ordentliche Budget des Krieges von 139 auf 84, das der Marine
von 301 auf 16 Millionen herab. — Der deutſche Botſchafter Graf
Münſter hat am Freitag Flourens einen Beſuch abgeſtattet und eine
lange Unterredung mit dem franzöſiſchen Miniſter gehabt. Laut
der „Temps” hat der deutſche Botſchafter in ſeiner Unterredung mit
dem franzöſiſchen Miniſter des Auswärtigen ſeine Ueberzeugung
ausgeſprochen, daß alle Mächte gegenwärtig über die Erhaltung des
Friedens einverſtanden ſeien.
Finanzminiſter Rouvier hat der Budgetkommiſſion durch ein
Schreiben mitgeteilt, daß das urſprüngliche vom früheren
Finanz=
miniſter Dauphin eingebrachte und nach ſeinen, Rouviers,
Vor=
chlägen auf 122 Millionen ermäßigte außerordentliche Budget
in=
folge neuer vom Kriegsminiſter und Marineminiſter vorgenommener
Abſtriche nur noch 100 Millionen betrage.
Die Pariſer Leitungen beſtätigen, daß die Regierung die
Kon=
verſion der alten 4½ proc. Rente in eine Sproc. erwägt. Die weitere
Herabminderung des außerordentlichen Budgets wird als ein
Be=
weis betrachtet, daß eine neue Anleihe nicht beabſichtigt wird.
Die achtzehn neugebildeten Infanterie=Regimenter werden am
1. Oktober ihre Garniſonen beziehen. Zwei kommen nach Toul,
eins nach Maubeuge, drei nach Verdun, eins nach Commerey, eins.
nach Lerouville (bei Commerey), zwei nach Lyon, eins nach Nizza,
eins nach Briançon, eins nach Verpignan und zwei nach Paris.
Seitens des Kriegsminiſteriums werden die franzöſiſchen
Zei=
tungen benachrichtigt, die Meldung, daß die Herſtellung der Gewehre
nach dem neuen Modell eingeſtellt worden ſei oder langſamer
be=
trieben werde, ſei unbegründet und wird erklärt, daß der
Kriegs=
miniſter Ferron ſofort bei ſeinem Dienſtantritt eine beſchleunigte
Herſtellung angeordnet habe und daß dieſe in ſteigender Progreſſion
vor ſich gehen werde. Hinzugefügt wird, daß die mit Zuſtimmung
des Kriegsminiſters eingetretene Herabminderung der geforderten
Kredite ohne Einfluß ſei auf die Herſtellung der Waffen und
Pa=
tronen.
England. Der Prozeß OBrien vor dem Mitchelstowner
Ge=
richtshofe iſt bereits am Sonnabend beendigt worden, allerdings
erſt nach Erledigung eines beſonderen Zwiſchenfalles. Es entſpann
ſich nämlich am Freitag, dem erſten Prozeßtage, eine ſcharfe
Pole=
mik zwiſchen dem Staatsanwalt und dem Verteidiger OBriens,
Harrington, weil letzterer der Regierung vorwarf, ſie habe abſichtlich
den wahren. Wortlaut der inkriminierten Rede des Angeklagten
unterdrückt. Der Staatsanwalt bezeichnete dieſen Vorwurf als reine
Erfindung. worauf Harrington den Staatsanwalt einen Lügner
nannte. Der Gerichtspräſident drohte, er werde Harrington aus
dem Saale ſchaffen laſſen, wenn dieſer ſeine Sprache nicht mäßige;
Harrington legte infolge deſſen die Verteidigung meder und mußte
demnach die Verhandlung abgebrochen werden. Bei der
Wieder=
aufnahme der Verhandlung am Sonnabend drückte der Gerichtshof
ſein Bedauern aus, daß O Brien ohne Verteidigung ſei und machte
Harrington hierfür verantwortlich; der Deputierte Dillon
rechtfer=
tigte Harrington und kritiſierte die Bemerkungen des
Staatsanwal=
tes vom Freitag ſehr abfällig. Schließlich wurde OBrien wegen
Aufreizung der Pächter zum Widerſtande gegen die Staatsgewalt
zu drer Monaten Gefängnis verurteilt und die gleiche Strafe traſ
ihn wegen Aufreizung der Menge bei den Unruhen von
Mitchels=
town. Doch ſoll es dem Verurteilten geſtattet ſein, beide Strafen
auf einmal „abzumachen: Die von O Brien angebotene Kaution
wird angenommen
Die „Times' ſchreibt aus Anlaß des Miniſterjubiläum des
deutſchen Reichskanzlers: „Unſere Glückwünſche ſind um ſo
auf=
richtiger, weil niemand daran zweifeln kann, daß die Stärke und
die Einigkeit Deutſchlands, welche die großen Errungenſchaften des
Fürſten Bismarck ſind, die ſicherſte und ſolideſte Bürgſchaft für die
Aufrechterhaltung des europäiſchen Friedens bilden und ſtets
gebil=
det haben. In dieſer Hinſicht war die Dauer der miniſteriellen
Stellung des Fürſten Bismarck ſicherlich von unermeßlichem Vorteil
für Europa. Nichts in der jüngſten Geſchichte der europäiſchen
Politik läßt ſich mit der einzigen Stellung vergleichen, welche der
deutſche Reichskanzler einnimmt; am 25. Jahrestage ſeines
Ein=
tritts in das Miniſterium ſteht er ſtärker und feſter da, als je
vor=
her. Nur Fürſt Bismarck konnte die deutſche Nation durch die
Schwierigkeiten und Gefahren, welche ihren Pfad umlagerten,
188
5391
führen, und die Schöpfung des Deutſchen Reichs iſt ſicherlich die
größte ſtaatsmänniſche Leiſtung unſerer Zeit.
Bekgien. Der ruſſiſch offiziöſe Brüſſeler „Nord' ſchreibt:
Rußland erwarte als die erſte Folge der Beſprechung in
Friedrichs=
ruh, daß Deutſchland und Oeſterreich gemeinſam mit Rußland für
die Wiederherſtellung des Berliner Vertrages, welcher durch die
illegale Thronbeſteigung des Prinzen von Coburg verletzt wurde,
orgen werden, andernfalls wäre der europäiſche Friede bedroht.
Ikaſien. Der preußiſche Geſandte beim Vattkan, v. Schlözer,
welcher am 23. in Rom eingetroffen war, wurde am 24. vom Pabſt
empfangen.
Jänemarſt. Profeſſor Matzen erklärte dieſer Tage auf einem
konſervativ=politiſchen Feſte in dem ſeeländiſchen Städtchen Skielſkör,
es ſei Thatſache, daß die deutſche Regierung mit der däniſchen
Op=
poſition nichts zu thun haben wollte. Der deutſche Geſandte in
Kopenhagen teilte infolge eines ausdrücklichen Auftrages ſeiner
Regierung der däniſchen Regierung mit, daß die deutſche
Regie=
rung nicht nur keinen Anteil an den vor einiger Zeit gegen
Däne=
mark in deutſchen Blättern enthaltenen gehäſſigen Artikeln habe,
ſondern daß die deutſche Regierung im Gegenteil dieſe Angriffe
mißbillige. Man glaubt, daß Matzen von dem Miniſterium zu
dieſer Enthüllung ermächtigt worden iſt.
Außland. Der Börſenzeitung; zufolge werden die
Unterhand=
lungen wegen des Abſchluſſes einer ruſſiſchen Anleihe in Paris
nicht allein mit der Rothſchild=Gruppe geführt, auch ſeitens der
Gruppen des Comptoir d’Escompte liege eine Offerte vor.
Der deutſchen „Petersburger Zeitung; zufolge wäre eine
dem=
nächſtige allgemeine Erhöhung des ruſſiſchen Zolltarifs zu erwarten.
Von 241 Poſitionen desſelben ſollen nur 38 intakt bleiben.
Rumänien. Erzherzog Albrecht von Oeſterreich traf am 24.
n Stnaia an, wo ihn die Königin empfing. Der König begrüßte
ihn bereits in Predeal.
Das Bukareſter Blatt „Etoile Noumaine' bezeichnet die
Nach=
richten eines oppoſitionellen Blattes, daß zwiſchen dem König von
Rumänien und dem Prinzen Ferdinand von Koburg ein reger
Ver=
kehr ſtattfinde und daß der Prinz Ferdinand einen Adjutanten mit
einem Schreiben an den König nach Sinaia entſendet habe, als
vollſtändig unbegründet.
Bulgarien. Der franzöſiſche Generalkonſul in Philippopel,
Boyſſet, iſt abberufen worden und ſind nunmehr ſämtliche
fran=
zöſiſche Vertretungen in Bulgarien und Oſtrumelien eingeſtellt.
Die bulgariſche Regierung richtete an die auswärtigen Konſuln
in Philippopel das Erſuchen um Ueberlaſſung der Liſten der in
Oſtrumelien wohnhaften Fremden behufs Einhebung der
Einkom=
menſteuer. Die Konſuln erwiderten, es ſei ihnen nichts davon
be=
kannt, daß eine ſolche Steuer im osmaniſchen Reiche eingeführt ſei,
ſie bedauerten deshalb, das Erſuchen der bulgariſchen Regierung
abſchlagen zu müſſen.
Die Hladtkirche.
Viel lange, lange Jahre
Stand ich feſt eingeengt,
Bis Ihr in dieſen Tagen
Die Feſſeln mir geſprengt.
Nun ſehet Ihr mich ſtehen
Wie ich von Anfang war
Und mein urſprünglich Weſen
Tritt vor Euch ſchlicht und klar.
Doch achl aufs Neue regen
Sich wieder Arm und Hand,
Mir um den Leib zu preſſen
Das kaum gelöſte Band!
Hab ich'3 um Euch verdienet,
Daß Ihr mich ſo bedrängt,
Und Luft und Licht zum Leben
So grauſam mir beengt?
War ich nicht Euer Hüter
Vor mancher Feuersnot?
Gab ich nicht Euren Kindern
Das beſte Lebensbrod?
Ging nicht von meinen Räumen
Der reichſte Segen aus,
Strömt Friede nicht und Gnade
Aus mir in jedes Haus?
O zwängt mich nicht aufs Neue
In enge Bande ein,
Laßt frei mich - ewig werd ich
Euch dafür dankbar ſeinl
Und müßk umſonſt ich bitten
Die Söhne dieſer Stadt,
Dann hoff ich noch auf Einen,
Der Mitleid mit mir hat.
Wenn Alle untreu werden,
Er bleibet mir getreu,
Der nimmer von mir läſſet
Und das iſt Heſſens Leu!
In meinem Schoß geborgen
Iſt ſeiner Väter Gruft,
Aus der mit ernſtem Tone
In zwölfter Stund es ruft
Die Kirche, da wir ruhen,
Verlaß ſie heute nicht,
Erhalte und bewahre
Ihr freie Luft und Licht=
Darmſtadt, den 25. September 1887.
629
[ ← ][ ][ → ]2392
Nr. 188.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 27. September
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am
Samſtag=
den Generallieutenant Graf v. Schlippenbach, Gouverneur von,
Mainz. die Garniſonspfarrer Gerhard und Wölfing von Mainz,
den Oberſt v. Chappuis, Kommandeur des 1. Großh. Inf.=(
Leib=
garde=Reats. Nr. 115, den Premierlieutenant Herpel, die
Sekond=
lieutenants Frhr. v. Lepel, Frhr. v. Preuſchen und Frhr. Schenk zu,
Schweinsberg von demſelben Regt., den Major Henrici vom Inf=
Regt. Nr. 137, den Sekondlieutenant Selzam vom 2. Großh. Drag.=
Regt. (Leib=Drag.=Regt.) Nr. 24, den Rittmeiſter Damſch,
Komman=
deur der Großh. Train=Kompagnie, den Sekondlieutenant Schenk
von derſelben Kompagnie, kommandiert zur Central=Turnanſtalt,
die Sekondlieutenants der Reſerve Harder, Friedmann und Schuchardt.
zur Dienſtleiſtung bei der Großh. Train=Kompagnie eingezogen, den
Vremierlieutenant Eckſtorm vom 3. Großh. Inf.=Regt. (Leib=Regt.
Nr. 117, den Oberlazarettinſpektor v. Mellenthin von Coblenz, den
Geheimerat Melior, den Geheimerat Jaup, den Präſidenten der
Oberrechnungskammer Heß, den Geheimerat Becker, den Geheimerat
Draudt, den Königlich Württembergiſchen Oberfinanzrat Hegelmaier,
den Oberforſtrat Frey, den Profeſſor Marx, den Kreisrat v. Bechtold
von Erbach, den Oberrechnungsrat Beck. den Landgerichtsrat
Bon=
hard, den Steuerrat v. Buri, den Oberſteiger Knoche von Melbach,
den Gerichtsvollzieher Kamp von Wörrſtadt, den
Hauptſteueramts=
rendant Wittich, den Bahnwärter Kaufmann von der Main=Neckar=
Eiſenbahn, den Herrn M. Anſpach als Vertreter der Firma Faix
&Em Söhne; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den
Miniſterial=
präſidenten Weber, den Oberkonſiſtorialpräſidenten Dr. Goldmann,
den Hofjägermeiſter v. Werner.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 22. September
den Landgerichtsſekretär Dr. Max Mayer zu Darmſtadt zum
Sekretär des Vereins zur Unterſtützung und Beſſerung der aus den
Strafanſtalten Entlaſſenen ernannt; am 24. September den Amts.
richter bei dem Amtsgericht Darmſtadt 1 Eberhard Weller zum
Landrichter bei dem Landgericht der Provinz Starkenburg, ferner:
mit Wirkung vom 1. Oktober 1887. den Amtsrichter bei dem
Amts=
gericht Offenbach, Dr. Wilhelm Berchelmann, zum Amtsrichter
bei dem Amtsgericht Darmſtadt 1. den Amtsrichter bei dem
Amts=
gericht Groß=Gerau, Dr. Ernſt Werle, zum Amtsrichter bei dem
Amtsgericht Offenbach, den Amtsrichter bei dem Amtsgericht Schotten,
Eduard Weidig, zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Vilbel,
den Gerichtsaſſeſſor Ludwig Gottwerth aus Darmſtadt zum
Amts=
richter bei dem Amtsgericht Groß=Gerau und mit Wirkung vom
2. Oktober 1887 den Gerichtsaſſeſſor Karl Taſche aus Gießen zum
Amtsrichter bei dem Amtsgericht Herbſtein ernannt.
Ordensverleihung. Das Militär=Wochenblatt' meldet: Se.
Majeſtät der Kaiſer und König haben Allergnädigſt geruht, dem
Sekondelieutenant im 1. Großh. Heſſ. Inf.= (Leibgarde=) Regt. Nr.
115 Ernſt Ludwig, Erbgroßherzog von Heſſen und bei
Rhein, Königliche Hoheit die Erlaubnis zur Anlegung des
von Ihrer Majeſtät der Königin von England ihm verliehenen
Großkreuzes (Civilklaſſe) des Bathordens, ſowie der goldenen
Jubiläums=Medaille zu erteilen.
Se. Königl. Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen ſind
Samstag vormittag zu Beſuch der Großh. Familie hier eingetroffen.
Im Gefolge des Prinzen befindet ſich Korvettenkapitän Freiherr
v. Seckendorff.
Ihre Königl. Hoheit die Prinzeſſin Chriſtian von Schleswig=
Holſtein ſind von einem Beſuche, welche Höchſtdieſelben in Schloß
Heiligenberg abgeſtattet haben, Freitag nachmittag mit Ihrer Großh.
Hoheit der Prinzeſſin Viktoria, Prinzeſſin Ludwig von Battenberg,
zu Wagen hierher zurückgekehrt.
— Militärdienſtnachrichten. v. Mellenthin, Lazarett=
Verwal=
tungsinſpektor in Darmſtadt, zum Ober=Lazarettinſpektor ernannt
und als ſolcher nach Koblenz. Nikolai IL., Lazaratt=
Verwaltungs=
inſpektor in Frankfurt a. M. zur Wahrnehmung der Ober=
Lazarett=
inſpektorſtelle nach Darmſtadt - verſetzt; Kuri, Lazarettinſpektor
auf Probe in Mainz, zum Lazarettinſpektor ernannt.
) Schwurgericht. Am Samstag hatte ſich der 26jährige
Schuh=
machergeſelle Heinrich Trumpfheller unter der Anklage zu
ver=
antworten, daß er am 13. Juni d. J. im Walde in der Nähe von
Würzberg den Taglöhner Konrad Kroll durch einen Wurf mit einem
eichenen Prügel am Kopf verletzt und dadurch den Tod des Kroll
herbeigeführt habe. Kroll hatte in angetrunkenem Zuſtande den
An=
geklagten, der am linken Arm gelähmt iſt und zwei Klumpfüße hat,
verfolgt und dieſer hatte, als er ſich ſeines Verfolgers nicht anders
zu erwehren wußte, rückwärts geworfen und den Kroll am Kopfe
getroffen. Die Geſchworenen nahmen Notwehr als erwieſen an,
infolge deſſen Freiſprechung erfolgte.
Geſtern ſtand der 38jährige Dienſtmann Theodor Zimmermann
und deſſen Ehefrau von Oſfenbach a. M. vor Gericht, erſterer des
Meineids und des ſtrafbaren Eigennutzes, letztere der Beihülfe zu dem
Vergehen des ſtrafbaren Eigennutzes beſchuldigt. Zimmermann war
im Mürz d. J. zur Ableiſtung des Offenbarungseides vor das
Amtsgericht Offenbach a. M. geladen worden, jedoch nicht erſchienen, 1
weshalb ſein Gläubiger Haftbefehl gegen ihn erwirkte und
Zimmer=
mann während ſeiner Haftzeit alsdann den Eid leiſtete und
ge=
ſtändig iſt mit vollem Bewußtſein einen Betrag von 400 M.
ver=
ſchwiegen zu haben während er den übrigen Anſchuldigungen
gegen=
über heute hartnäckig leugnet. Seine Frau, welche vor dem
Unter=
ſuchungsrichter andere Ausſagen gemacht hatte, geſteht heute zu,
während ihr Mann ſich in Haft befand, diverſe Ausſtände im Betrag
von etwa 200 M. eingezogen und auch einige Pfänder veräußert
zu haben. Die Beweisaufnahme nahm lange Zeit in Anſpruch, da
zahlreiche Zeugen zu vernehmen waren, ſie geſtaltete ſich beſonders
für den Angeklagten Zimmermann ungünſtig. Zeuge Rechtsanwalt
Hofmann von Offenbach deponierte namentlich, daß er überzeugt ſei,
daß Zimmermann, welcher ein rechtskundiger Mann ſei und viel
verdient habe, eine namhafte Summe auf die Seite geſchafft habe.
Herr Oberbürgermeiſter Ohly iſt zur Teilnahme an dem
diesjährigen Congreß des deutſchen Vereins für Armenpflege
und Wohltätigkeit nach Magdeburg abgereiſt.
— Die beginnende herbſtliche Witterung bot der Turnerſchaft der
Turngemeinde Anlaß Sonntag den 25. September vom
Sommer=
turnplatz wieder in die gedeckten Räume der Winterturnhalle am
Woogsplatze überzuziehen und mit dieſem Wechſel einige öffentliche
Vorführungen zu veranſtalten. Vormittags fand Preisfechten der
Turner ſtatt, bei welchem nach heißem Kampf die Mitglieder
Hein=
rich Langsdorf, Georg Wagner und Eduard Bilſtein durch Preiſe
ausgezeichnet wurden; im Anſchluß hieran war ein Preisturnen
der Turn=Höglinge veranſtaltet, bei welchem ſich nach anſtrengenden
Uebungen Wilhelm Hofferbert, Ludwig Kuhn, Georg Wolf und
Karl Vogelsberger Preiſe errangen, während die Hbglinge Ble,
Jung. Mann und Demalade ehrende Anerkennung fanden.
Nach=
mittags 3 Uhr begann unter der Leitung des 1. Turnwarten Georg
Schneider das öffentliche Schauturnen der aktiven Turnerſchaft, an
welchem ſich 50-60 Mann beteiligten, deren Leiſtungen bei dem
zahlreich anweſenden Publikum lebhaften Beifall fanden. Nach den in
ſtrammer Haltung ausgeführten Ordnungs=und Freiübungen wurde
an allen Geräten eifrig geturnt und dabei Leiſtungen vorgeführt,
welche der turneriſchen Ausbildung der Mannſchaft zur Ehre
ge=
reichen. Aber auch in den neuerdings wieder mehr in Schwung
kommenden unter Leitung eines tüchtigen Fechtmeiſters ſtehenden
Fechtübungen zeichneten ſich mehrere Gruppen durch elegante
Men=
ſuralübungen mit Säbel, Fleuret und Schlägern aus. Am Abend
fand geſellige Vereinigung im oberen Lokale ſtatt, bei welcher namens
der in einer Anzahl von 35 Mann anweſenden Turngenoſſen von
der Turngeſellſchaft in Offenbach deren erſter Turnwart Herr Martin
Goldhorn Dank für die freundliche Aufnahme und Anerkennung für die
gebotenen Leiſtungen ausſprach, während ſeitens des Vereinsvorſtandes
die hingebende Thätigkeit der Turnwarte Schneider und Leiſt
ge=
bührend anerkannt wurden. Die ganze Veranſtaltung verlief in
würdigſter Weiſe und dürfte dazu beigetragen haben, der Turn=
E.
ſache neue Freunde zuzuführen.
Bei dem demnächſtigen Herbſtpferdemarkt fällt die
Prämie=
rung der I= reſp. 1½ jährigen zohlen aus. Die erſparte Summe
ſoll zur Vermehrung der Prämien für Mutterſtuten und ültere
Fohlen verwendet werden.
NAuf einen groben Unfug, der ſich in jüngſter Heit in der
Nähe der Martinskirche faſt täglich vollzieht, möchten wir an dieſer
Stelle einmal aufmerkſam machen. Zu gewiſſen Tageszeiten treibt
ſich nämlich dort eine Sorte von Schuljugend umher, welche den
größten Skandal macht, die Anlagen an der Kirche zu beſchädigen
ſucht, Obſtbäume plündert, ſich gegenſeitig mit Steinen wirft u. ſ. w.
Dabei fallen Ausdrücke, welche das Ohr jedes Vorübergehenden
böchſt unangenehm berühren müſſen. Verſucht man, dieſem Unweſen
zu ſteuern, ſo ſetzt man ſich der Gefahr aus, mit Gemeinheiten
geradezu überflutet zu werden. Könnte nicht von ſeiten der
be=
treffenden Behörde, von Eltern und Lehrern hier eingewirkt werden,
damit wenigſtens etwas Erleichterung (von radikaler Abhilfe wollen
wir gar nicht ſprechen) geſchafft würde für die dortigen Bewohner?
N Kleine Mitteilungen. Am Freitag nachmittag waren zwei
Arbeiter in einem Neubau in der Soderſtraße damit beſchäftigt,
die Kellerverſchalung herauszunehmen, wobei ein Teil des
Keller=
gewölbes zuſammenſtürzte und einen Arbeiter derart am Kopf
und linken Fuß verletzte, daß derſelbe in das Hoſpital verbracht
werden mußte. — Ein bei einem Weißbinder in der Soderſtraße
in Dienſten ſtehendes Mädchen, ließ am Freitag abend, während es
ſchlafen gehen wollte, eine Petroleumlampe fallen und erlitt. durch
das ſich entzündende Petroleum ſo erhebliche Brandwunden,
daß ſeine Aufnahme in das Hoſpital erfolgen mußte. Die
Ver=
letzungen ſollen lebensgefährlich ſein. - In der Holzſtraße wurde
am Samstag abend ein junger Mann von einem anderen ohne jede
Veranlaſſung überfallen und ihm mit einem Meſſer mehrere
Schläge auf den Kopf verſetzt. Die Verletzungen ſind nicht
ge=
fährlich. — Am Sonntag nachmittag kam ein alter Herr beim
verlaſſen einer Droſchke in der Bleichſtraße zum Fall und brach
das rechte Bein. - Am Sonntag abend wurde ein
Vienſt=
mann per Karren von einem Kollegen in das Polizeigeſängnis
verbracht, weil er in einem ſolch betrunkenen Zuſtande ſich befand,
daß er nicht mehr gehen konnte.- Verhaftet wurde in Pforzheim
Nr.
ein 16jähriger Burſche, welcher dringend verdächtig iſt, einer Frau
in der Arheilgerſtraße die goldene Uhr entwendet zu haben.
Beſſungen, 26. September. Der für Beſſungen ernannte
Pfarrer, Herr Römheld von Arheilgen, hat dieſer Tage ſein
neues Heim dahier beſichtigt und ſich ſehr lobend über die
zweck=
mäßige Herſtellung ausgeſprochen. Das neue Pfarrhaus iſt ein ſo
ſchöner Bau, daß man nur bedauern muß, daß derſelbe von der
Straße aus ſo wenig ſichtbar iſt.
Der von der verſtärkten Anſchluß=Kommiſſion an drei
Abenden redigierte Vertragsentwurf dürfte - wie man hört - wohl
die Zuſtimmung des hieſigen Gemeinderats und der Darmſtädter
Stadtverordneten=Verſammlung finden. Es ſind unweſentliche
redaktionelle Aenderungen und nicht in die Wagſchale fallende kleine
Zuſätze vorgenommen worden. Das größte Verdienſt hat ſich Herr
Präſident Geh. Rat Dr. Goldmann Excellenz dabei erworben, der
in ruhiger, klaxer Weiſe die Auseinanderſetzungen leitete und ſeine
reien Abeende der Sache opferte; ihm gebührt daher in erſter Linie
der Dank der Einwohner.
17) Eberſtadt, 23. Sept. Heute wurden durch die hieſige
Orts=
polizei zwei Zigeunerinnen gefänglich eingezogen, welche in dem
dringenden Verdacht ſtehen, auf der Poſtagentur zu Egelsbach den
Betrag von 40 M. geſtohlen zu haben.
88 Pfungſtadt, 25. September. Die in Nr. 225 des =Täglichen
Anzeigers' gebrachte Mitteilung, wonach hierorts 200 Kinder an
Scharlach darnieder liegen ſollen, iſt nicht richtig. Dem
Ober=
lehrer an der Volksſchule wurden bis jetzt 5 leichte Erkrankungen
und 1 ſchwerer Fall zur Anzeige gebracht. Höchſt auffallend iſt es
daß auch der Pfungſtädter Anzeiger dieſe Nachricht brachte, der ſich
doch bei den hieſigen Aerzten genau hätte informieren können.
Mainz, 26. Sept. Dieſen Mittwoch findet vor der Strafkammer
des hieſigen Landgerichts die Verhandlung der auf Geheimbündelei
und Verbreitung verbotener Schriften lautende Anklage gegen die
Führer der Mainzer Sozialdemokraten ſtatt. Angeklagt ſind
8 Perſonen, darunter der Landtagsabgeordnete Jöſt. Als
Belaſtungs=
zeugen ſind 10 Perſonen geladen, von welchen in der
Vorunter=
ſuchung der ehemalige ſozialiſtiſche Zollparlamentskandidat,
Schuh=
macher Böll, der vor etwa Jahresfriſt aus der ſozialiſtiſchen Partei
ausgeſchloſſen wurde, für die Angeklagten ſehr belaſtende Ausſagen
gemacht hat. Ein zweiter wichtiger Belaſtungszeuge, durch welchen
hauptſächlich die Anklage gegen den Landtagsabgeordneten Jöſt
unterſtützt werden ſoll, iſt ſeit einiger Zeit ſpurlos verſchwunden
und dürfte, falls derſelbe bis zum fixierten Termin nicht ermittelt
werden ſollte, bei der Wichtigkeit von deſſen Ausſage möglicher
Weiſe eine Vertagung des Prozeſſes eintreten. Als Vorſitzender
wird bei dem bevorſtehenden Prozeß Landgerichtsdirektor Dr. Pauly
ſungieren. In die Verteidigung der Angeſchuldigten teilen ſich drei
Rechtsanwälte, die Herren Dr. Cauſe, Dr. Börkel und Dr. Schmitt.
J. Aus Rheinheſſen, 25. Sept. In Biebesheim herrſcht unter
der Schuljugend ſeit einiger Zeit derartig die äghptiſche
Augen=
krankheit, daß die Schulen geſchloſſen werden mußten. - In
Heßloch graſſiert in bedenklicher Weiſe Scharlach und zwar nicht
allein unter den Kindern, ſondern auch bei den Erwachſenen.
J. Aus dem Rheingau, 23. Sept. Die mit großer Spannung
verſolgte Unterſuchung der ausgedehnten, mit vielen fremdländiſchen
Reben bepflanzten Rebkulturen der Geiſenheimer
Lehr=
anſtalt iſt nach viertägiger Arbeit nunmehr beendet und das
Re=
ſultat der ſehr eingehenden Unterſuchung iſt, daß ſämtliche
Rebkul=
turen von der Reblaus frei befunden wurden.
Frankfurt a. M. 25 September. Die heute ſtattgefundene
außerordentliche Hauptverſammlung des Börſenvereins der deutſchen
Buchhändler, an welcher 395 Vereinsmitglieder aus allen Teilen
Deutſchlands teilnahmen, nahm nach einer von dem erſten Vorſteher,
Kommerzienrat Adolf Kröner (Stuttgart) gegebenen, die gegenwärtige
Lage und die Beſtrebungen des Buchhandels beleuchtenden und mit
begeiſtertem Beifall aufgenommenen Darlegung die Statuten=
Revi=
ſionsvorlage an, durch welche die Aufrechterhaltung und die weitere
Entwickelung eines geſunden Provinzial=Sortiments=Buchhandels
gewährleiſtet und die Machtmittel des Vereins gegen die
Schleu=
derei im Buchhandel bedeutend vermehrt werden.
Hattenheim, 25. September. Nachſtehend geben wir den
wört=
lichen Abdruck des intereſſanten Probeverzeichniſſes der Kneiperei
am großen Feſt, das Herr Wilhelm den Teilnehmern der in
Wies=
baden tagenden Naturforſcher=Verſammlung gab. Die Koſtprobe
bezeichnete ſich „als eine antiferroniſtiſche Mobilmachung im Bereiche
des Rheingauer Weinkorps, auch die älteſten Jahrgänge werden
aufgeboten, das Programm ſelbſt ſtellt eine höchſt witzige Parodie
der in Wiesbaden bei den allgemeinen Sitzungen gehaltenen
Vor=
träge dar. Einige Nummern mögen das beweiſen: — Ueber den
Einfluß des 1858er Rüdesheimer Kometen=Weins auf Naturforſchung
und Schule, mit beſonderer Berückſichtigung der Einwirkung deſſelben
auf die Gehirnganglien der klaſſiſchen Philologen des 19.
Jahr=
hunderts und die daraus erfolgende leichtere Deklination und
Kon=
ſugation der Wörter: mensa und typto nach Prof. Preyer. - Das
Aſthma der Naſe ſasthma rhinicum), eine Studie nach Prof. Hack,
auf Verlangen ſofort reflektoriſch erzeugt durch die Blume der 1875er
Marcobrunner Ausleſe. - Die Pholyphaſie oder das „Reden mit
188
2313
tauſend Zungen=, eine Herd=Erſcheinung in der elften Ganglienzelle
der dritten linken Hirnwindung und ihre Beziehungen zur 1868er
Rauenthaler Berg Ausleſe nach Prof. Munk.- Die transformiſtiſche
Wirkung der beſten 1876er Rauenthaler Gehirn=Ausleſe auf Orts=
und Raumſinn der Naturfoſcher nach Virchow. — Die Impfung
mit der edelſten 1850er Marcobrunner Trockenbeer=Ausleſe, als
rationellſte Prophylaxe gegen Milzbrand, Hundswut und
Klauen=
ſeuche lan ſich ſelbſt erprobt) nach Prof. Paſteur. — Alle dieſe
Proben wurden im Verlaufe der reizenden Stunden, die wie im
Sturme verfloſſen, verzapft; als Einlage wurde der Kurioſität halber
1783er 6) Marcobrunner, aus dem Keller des großen Napoleon
ſtammend, herumgereicht.
Karlsruhe, 24 September. Der geſtrigen Sitzung der Konferenz
der Vereine vom Rothen Kreuz wohnten der Großherzog und
die Großherzogin, ſowie der Kaiſer von Braſilien bei. Die Konferenz
beſchloß. die der Genfer Konvention beigetretenen Staaten um die
Durchführung der antiſeptiſchen Behandlung von der Gefechtslinie
ab zu erſuchen, ferner den Regierungen und Eiſenbahngeſellſchaften
für die koſtenfreie Beförderung der Naturalſendungen im Intereſſe
der Verwundetenpflege zu danken und den Wunſch nach einer
Verallgemeinerung dieſer Erleichterungen auszuſprechen. Die Kaiſerin
ſandte ein Danktelegramm für das geſtrige Begrüßungstelegramm.
Der heutigen Sitzung wohnten der Großherzog und die
Groß=
herzogin gleichfalls bei, auch der Erbaroßherzog war diesmal zugegen.
Um 12 Uhr erſchien J. M. die Kaiſerin, welche von Baden=Baden
hier eingetroffen war. Zur Beratung kam die Frage der Stellung
des internationalen Komites und der Beziehungen der Centralcomites
zu demſelben. Die hierzu geſtellten ruſſiſchen Vorſchläge, welche
eine Aenderung in der Stellung des internationalen Komites
be=
zweckten, wurden abgelehnt und die Beſchlüſſe der
Kommiſſions=
mehrheit angenommen, welche die Beibehaltuug des in Genf
reſi=
dierenden internationalen Komites in der bisherigen Art empfehlen.
Nachmittags hielt Profeſſor Kraske aus Freiburg einen Vortrag
über Verbandgeſchoſſe, die ſodann bei den damit vorgenommenen
Schießübungen praktiſch vorgeführt wurden.
Verlin, 25. September. Die Geburtstagsgeſchenke, welche
heute dem Kaiſer durch den chineſiſchen Geſandten von dem Kaiſer
von China überreicht wurden, beſtehen zunächſt aus ſehr koſtbaren
Jade=Gegenſtänden, einer ſehr ſchönen, in Europa kaum gekannten
weißfarbigen Steinart, welche wegen ihrer Härte und ihres Glanzes.
ſowie der Seltenheit ihres Vorkommens einen der bevorzugteſten
Schmuckgegenſtände in China bildet. Dieſelbe kommt regelmäßig
in kleineren Stücken vor: größere Stücke ſind ſehr ſelten und in
aus=
gearbeiteten Formen ſehr teuer. Von weiteren Geſchenken erwähnen
wir zwei gleiche mittelgroße ſechseckige Vaſen mit ſchönen blauen
Verblümungen auf weißem Grund. Dieſelben ſtammen aus der im
vorigen Jahrhundert von Kaiſer Kien Lung gegründeten, inzwiſchen
eingegangenen Kaiſerl. Porzellanfabrik. Ein Geſchenk, welches die
höchſte Bewunderung erregte, iſt ein Wandgehänge von nicht weniger
als 5 Meter Länge und 2 Meter Breite. Dasſelbe beſteht aus
feinſter chineſiſcher Seide, aus einem umfangreichen Centrum und
indigoblauem Randteile. In der Mitte des Centrums ſteht, vom
Alter gebeugt, jedoch in den Wangen voller Röthe der Genius des
hohen Alters, ſich auf einen krummen Stab ſtützend, der auf ſeinem
oberen Theile mit einem Blumengewinde hellblauer und hellgelber
Farbe umwunden iſt. Weitere Geſchenke ſind zwei Kiſten Ching=
Ming=Thee, eine der wohlriechendſten und beſten Sorten, die in China
wächſt.
Colmar, 26. September. Einer Depeſche des Generalprokura
tors in Nancy zufolge iſt an der Grenze bei Vexincourt ein
ranzöͤſiſcher Bürger getötet, ein anderer verwundet worden.
Deutſcherſeits iſt eine genaue Unterſuchung angeordnet. Es
ver=
lautet, ohne daß genaues feſtſteht, ein auf der Jagd unmittelbar
an der Grenze befindlicher Franzoſe habe, von den diesſeitigen
Förſtern angerufen, nicht geantwortet. Die Förſter hätten
Wild=
diebe vermutet und die Waffen gebraucht, wobei der Jäger am
Bein verwundet und ein Piqueur getötet wurde.
Trieſt, 23. Sept. Ober=Ingenieur Weißmantel badete
vor=
geſtern in der Schwimmſchule und ſchwamm in die freie See hinaus.
Plötzlich näherte ſich dem Badenden ein rieſiger Haifiſch. Bevor
er ſich vor dem Ungetüm retten konnte, erfaßte es ihn und biß ihm
den rechten Schenkel ab. Auf die Hilferufe des Verunglückten eilten
ſofort Schiffer zu ſeiner Rettung herbei, welche ihn ans Land
brachten und dann ins Spital beforderten, wo er in
lebensgefähr=
lichem Zuſtande darniederliegt.
London, 25. Sept. Jenny Lind, die „ſchwediſche Nachtigall,
iſt von einem Schlaganfall betroffen worden und liegt hoffnungslos
danieder.
New=York. In Gegenwart des Marineſekretärs und zahlreicher
Vertreter auswärtiger Mächte wurden bei New=York die erſten
praktiſchen Verſuche gemacht, Dynamitbomben mittels
kom=
primierter Luft abzuſeuern. Beim erſten Schuſſe wurde der
als Scheibe benutzte Schiffsrumpf durch die 75 Pd. betragende, aus
Schießbaumwolle beſtehende Ladung buchſtäblich in Atome zerriſſen
2394
Nr. 188
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 23. September.
„Des Meeres und der Liebe Wellen."
E. H. Man hat die Goetheſche „Jphigenie; ein Echo
griechi=
ſchen Geſanges genannt, auch der Grillparzerſchen Hero und
Lean=
dertragödie läßt ſich mit Fug und Recht dieſe Bezeichnung geben.
Das hohe Lied der Liebe, welches uns die Wellen des Hellespont
zurauſchen, hat für die Welt des klaſſiſchen Altertums ganz die
nämliche Bedeutung wie Shakeſpeares „Romeo und Julier für das
chriſtlich=germaniſche Zeitalter.
Bei den Namen Hero und Leander ſteigt vor unſerem
Geiſtes=
auge eines jener Paare auf, die in langem Reigen die Weltpoeſie
durchziehen und durch die Macht der Dichtkunſt ein ewiges Leben
führen. Der Inhalt der antiken Sage iſt dichteriſch und zwar in
einem Epos zuerſt von dem griechiſchen Grammatiker Muſäus
be=
handelt worden, nach ihm von Unzähligen. Die Grillparzerſche
Muſe wußte ſich den tragiſchen und zugleich dramatiſchen Gehalt
der einfachen Sage ganz im Sinne des antiken Jdealdramas
zu=
recht zulegen. Der Hergang iſt folgender: Hero, die Nichte des
Oberprieſters im Tempel der Aphrodite zu Seſtos, einer Küſtenſtadt
in Thracien, iſt von ihrem Oheim für den Tempeldienſt der Göttin
erzogen und ſoll am Feſte der Aphrodite zur Prieſterin geweiht
werden. Unter dem zu dieſem feierlichen Akte aus den benachbarten
Orten zahlreich zuſammengeſtrömten Volke befinden ſich auch zwei
Jünglinge aus der gegenüber liegenden Stadt Abydos am aſiatiſchen
Ufer, Leander und Naukleros, denen es gelungen iſt, ſich bis in die
unmittelbare Nähe der Altäre vorzudringen, an welchen Hero ihre
Weihe empfangen ſoll. Als die Prieſterin, welche der Liebe für
immer entſagt hat, ſich dem Altar naht, wo die Fremden Stellung
genommen, fällt ihr Blick auf Leander und entzündet in ihrem
Herzen, faſt ihr unbewußt, den Strahl der Liebe. Aber vor allem
wird Leander, den der Tod der Mutter mit tiefer Melancholie
er=
jüllt hat und der vergebens im Getümmel heiterer Feſte Heilung
für ſeine kranke Seele ſucht, von dem Anblicke des Mädchens tief
getroffen. Nach Beendigung des Feſtes ſchleichen die Freunde
noch=
mals in den heiligen Tempelhain und begegnen Hero, die gerade
im Begriffe iſt, das zum Gottesdienſt nötige Waſſer herbeizuholen.
Naukleros, der das neue Empfinden des Freundes ſofort erfaßt,
ermuntert Leander, ſich der Prieſterin zu entdecken, und der
Jüng=
ling wirft ſich, doch ohne ein Wort zu wagen, heißer
Liebesſehn=
ſucht voll dem Gegenſtand ſeiner Anbetung und Leidenſchaft zu
Füßen. Naukleros übernimmt es, bei Hero für den Freund zu
prechen. Die junge Prieſterin weiſt mit ſanften, aber feſten Worten
die Reden und das Gebahren der Fremden zurück, läßt ſich aber
doch durch das inſtändige Flehen des Naukleros beſtimmen, ihrer
Weigerung milde und tröſtende Worte hinzuzufügen. Das
Da=
zwiſchentreten des Oheims macht dem Geſpräch ein Ende. Mit
trengen Worten weiſt der Prieſter die Jünglinge von dem heiligen
Boden und führt Hero eilends hinweg. Der Tag iſt geſunken und
mit anbrechender Nacht hat der Prieſter das Mädchen in die fortan
ihr beſtimmte einſame Wohnung geleitet, die in einem alten Turme
auf ragender, ſteil abfallender Uferhöhe hart am Meere gelegen iſt.
Noch einmal ſpendet er ihr freundlichen Zuſpruch und verläßt ſie
dann. Mit des Tages bunten Bildern zieht auch Leanders
liebens=
würdige Erſcheinung an Heros Geiſt vorüber, ohne daß die
Er=
innerung vorläufig imſtande wäre, ihr das innere Gleichgewicht zu
ſtören. Das Lied von Leda und dem Schwane, das ſie ſo oft ohne
Verſtändnis für den eigentlichen Sinn vor ſich hingeſummt hat,
ſindet auch jetzt den Weg auf ihre Lippen; ſie geſteht es ſich ſelbſt,
daß Leander am Ende der hätte ſein können, für den ſie die zuvor
noch nie gekannte Liebe empfinden würde, wenn nicht ihr heiliges
Amt fortan ſolchen Regungen Schweigen auferlegte. Still gefaßt
und ohne Trauer ſchickt ſie ſich an, ihr Lager zu ſuchen, als
plötz=
lich an dem hohen Turmfenſter die Geſtalt Leanders erſcheint.
Dieſer Moment bezeichnet die entſcheidende Wendung. Unmöglich
kann Hero den, welcher um ihretwillen ſein Leben den Wellen und
Klippen Preis gegeben hat, ſofort den gefahrvollen Weg zurückſenden
und je länger Leander bleibt, durch die Umſtände gezwungen bleiben
muß, um ſo reichlichere Nahrung empfängt die Sympathie, welche
Hero vom erſten Augenblick an für den Jüngling empfand. Die
Angſt vor Entdeckung hat beide einander näher geführt und Leander
ermutigt, erfleht von Hero die Erlaubnis zur Wiederkehr, die ſie
nach heftigem Kampf mit ihrem Gewiſſen zagend gewährt. Das
Verhängnis nimmt nun, wenn auch mehr äußerlich als innerlich
begrundet, ſeinen unerbittlichen Lauf. Der Tempelhüter, der die
ganze Nacht das Licht im Turme brennen ſah, hat Verdacht
ge=
ſchöpft und ſeinen Argwohn dem Oberprieſter mitgeteilt. Die
Wachſamkeit wird verdoppelt; nur auf Heros Augen, die ermüdet
von den vielen an ſie ergangenen Fragen und den Geſchäften, die
man ihr überwieſen, ſenkt nich der Schlummer und läßt ſie nicht
gewahr werden, daß ihr Oheim die Lampe, welche Leander das
Zeichen zur Wiederkehr ſein ſoll, im Turmgemache verlöſchte. Zu
der fehlenden Leuchte geſellt ſich noch der Eintritt eines heftigen
Orkans, der dem kühnen Schwimmer die Landung unmöglich machen
muß. Voller Verzweiflung erharrt Hero den Lag; das Frührot
fällt auf den Leichnam Leanders, den die Wellen ans Ufer geſpült,
haben. Heros Schmerz bricht nun wie ein raſender Bergſtrom
her=
vor und ruft den Prieſter ſamt den anderen Tempelbewohnern
her=
bei. Man bringt den Toten in den Tempel, wo Hero von neuem
in lautes Klagen ausbricht und ſich in Jammer aufaelöſt über die
Leiche wirft. Der Prieſter ordnet an, daß man dieſelbe heimführe,
um der Verzweifelten den Gegenſtand ihres Grams zu entrücken
und ſie zu ſchnellerer Faſſung gelangen zu laſſen. Als der Befehl
des Prieſters vollzogen wird, ſnkt Hero auf die Stufen des
Tem=
pels und haucht ihren Geiſt aus. Es bedarf keiner längeren, die
Liebe allmählich vorbereitenden Bekanntſchaft, um in den Herzen
beider die Gewißheit zu erzeugen, daß nur der Tod dieſen in
Heim=
lichkeit und Gefahr geſchloſſenen Bund zu zerbrechen vermag. Für
Hero und Leander iſt die Friſt noch kürzer bemeſſen als für das
Shakeſpeareſche Liebespaar; von einem Sonnenuntergang bis zum
nächſten müſſen ſie alles Entzücken und alles Leiden ihrer Neigung
durchleben. Leanders letzte Worte atmen Jubel, Verwegenheit und
trotzige Siegesgewißheit, und wenn das letztere Gefühl auch täuſcht
und den Jüngling dem ſicheren Untergang entgegentreibt, wir
ſchei=
den doch von ihm mit dem Empfinden, daß der Tod nichts bitteres,
nichts unerwartetes haben kann für den, der vom Leben empfing,
was er begehrte und keinen Augenblick zögerte, eine lange und öde
Zukunft der kurzen aber reichen Gegenwart zu opfern. Anders
ſieht es um Hero. Ihr ſind vom Dichter die Empfindungen und
Aeußerungen der tiefſten Qualen zugewieſen worden; ihr Herz
bricht nicht im Sturme des Glücks, ſondern ſtückweiſe in wildem
Weh an der Bahre des Geliebten, den ſie ſich zwar nicht gewählt,
eigenmüchtig, den ihr das Schickſal vielmehr aufgezwungen hat und
dem ſie ſich vielleicht gerade deshalb um ſo unlöslicher verkettet fühlt.
Die ſtürmiſche und doch reine Glut Leanders, die zarte tief
inner=
liche Neigung Hero's, ſind von Grillparzer in einer Weiſe
darge=
ſtellt worden, die in jedem Zuge den feinen Herzenskündiger und
die Kraft des echten Dichters verrät, welcher unbekümmert um
Vor=
bilder und bereits dageweſene Motive, den Stoff aus ſeiner
ſchöpfe=
riſchen Individualität heraus immer wieder neu erſchafft und
Stim=
mungsbilder hervorzaubert, die eben nur mit ſich ſelbſt verglichen
werden können. Das geiſtige, gemütvolle Leben, in welchem das
Weſen der Hauptperſonen wurzelt und das ſich vorzugsweiſe in
der keuſchen, edlen, allen Uebertreibungen abholden Ausdrucksweiſe
zu erkennen giebt, legt der Leidenſchaft bis zu einem gewiſſen Grade
Feſſeln an und ſtellt dieſe Tragödie in eine idealere Atmoſphäre als
die iſt, in welcher ſich die Geſtalten Romeos und Juliens bewegen.
Es iſt nicht die Schwüle einer mit betäubenden Blumendüften
ge=
würzten italieniſchen Sommernacht, die ſich unſerer Sinne
bemäch=
tigt, es iſt die warme, aber reine Luft des griechiſchen Himmels,
aus welcher uns friſcher=Meereshauch entgegenweht, in welcher wir
atmen, und die prieſterliche Kleidung Heros iſt in mehr als einer
Beziehung Shmbol für den Wärmegrad, den die Gefühle erreichen.
Ueber die Aufführung werden wir uns nach der erſten
Wieder=
holung eingehend verbreiten; für heute nur ſo viel, daß dieſelbe
unſeren Erwartungen nicht nur entſprach, ſondern dieſelben, zumal
was die Leiſtungen der Vertreter der beiden Hauptrollen anlangt,
noch in Einzelnem übertraf.
Todrs-Anzrige.
¾.
Heute Morgen 7 Uhr entſchlief ſanft nach langem
Leiden unſere innigſt geliebte Gattin, Mutter,
Schwieger=
mutter und Großmutter
Frau Marie Gross,
geb. Mann,
im 70ſten Lebensjahre.
Darmſtadt, den 25. September 1887.
Im Namen,
der trauernden Hinterbliebenen:
Dr. Gross,
Oberſtabsarzt i. P.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 28. September,
Nachmittags 3 Uhr, ſtatt.
E
[9592
OcXIE,GGITXIJ.
Für die herzliche Theilnahme während der Krankheit
ſowie bei der Beerdigung unſeres unvergeßlichen Gatten und
Vaters
Herrn Wilhelm Müller
ſprechen wir hiermit unſeren innigſten Dank aus.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.