Aoonnement=preis
vlertelährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Bringerlohn. Auswürzz werden von
allen Poftmtern Beſtelungen
ent=
egengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
zw Quarial inc. Poauſchlag
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Ne 183.
Dienstag den 20. September.
neberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. bis 15. September 1887.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 17.20. — Korn per Sack
100 Kilo M. 13.25. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 1550. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 12.-.
Darmſtadt, den 17. September 1887.
Großherzogliches Polizeiamt.
Ueberſicht
der Marltpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 1. bis 15. September 1887.
Butter per ¼ Kilo M. 1.15, desgl. in Partien M. 1.05.
Eier per Stück 6 Pfg., desgl. per 25 Stück M. 1.50.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 7.75, desgl. per 25 Kilo
M. 2.-. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.30 - Heu per
50 Kilo M. 2.70.
19167
Darmſtadt, den 17. September 1887.
Großherzogliches Polizeiamt.
Brkanntmachung.
Für Großherzogliches Gefängniß und Großherzogliches Provinzial=Arreſthaus
Darmſtadt ſoll die Lieferung von Hülſenfrüchten und Kartoffeln, Kornſtroh,
und Spelzenſpreu,
Samstag den 24. September 1887, Vormittags 10 Uhr,
vergeben werden.
Die Submiſſions=Bedingungen liegen auf dem Büreau des Großh. Oeconomen,
Rundethurmſtraße Nr. 8. offen, und ſind die Angebote verſchloſſen und mit
ent=
ſprechender Aufſchrift verſehen bis zum Eröffnungstermin daſelbſt einzureichen.
Darmſtadt, am 15. September 1887.
Der Erſte Staatsanwalt
am Großherzoglichen Landgericht der Provinz Starkenburg.
J. A.:
Rothermel, Großh. Oeconom.
(9168
Bekanntmahung.
Die zum Nachlaß des Forſtmeiſters i. P. Peter Billhardt dahier gehörigen
Mobilien, beſtehend in:
Kleidern und Weißzeug, einigen Betten, 1 Sekretär, 1 Cylinderbüreau,
1 Sopha, Tiſchen, Stühlen, Waſchtiſchen, 1 Blumentiſch, 1dreitheilige
Brand=
kiſte, 1 Pfeilerſchrank, Spiegeln, Bildern, einer Kücheneinrichtung und
ſon=
ſtigem Hausrath, einem Krankenfahrſtuhl und einer großen Anzahl Reh=
und Hirſchgeweihen u. ſ. w.,
ſollen nächſten
Donnerstag den 22. September 1887, Vormittags 9 Uhr,
in dem Hauſe Hoffmannſtraße Nr. 8 parterre, öffentlich gegen Baarzahlung
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 19. September 1887.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
19169
Harres.
Bekanntmachung.
Die Grummetgras=Ernte von der Wieſe
hinter dem Friedhof und den Wieſen im
Soder, ſowie die zweite Schur von dem
Kleeſtück am Eingang des Friedhofs ſoll
Freitag den 23. d. Mts.,
Nach=
mittags 5 Uhr,
oͤffentlich meiſtbietend verſteigert werden.
Steigliebhaber wollen ſich zu
genann=
ter Zeit an der Kreuzung der Beck= und
Darmſtraße einfinden.
Darmſtadt, den 19. September 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(9170
Ohly.
Algier-Hein
von
Charlos Bruno, Philippovillo,
direct bezogen,
bei Abnahme von 12 Flaſchen N. 12.. Glas frei ins Haus.
Georg Webök,
„zur Ludwigshallen.
Hammelfleiſch
40 Pfg.
Gustav Egner.,
Landwehrſtr. 17. (9172
606
2300
Nr. 183
Bekanntmachung.
Die Verſteigerung im ſtädtiſchen Pfandhauſe, Grafenſtraße 9, beginnt
am 17. Oktober d. Js., Nachmittags 2½ Uhr,
was mit dem Anfügen zur Kenntniß gebracht wird, daß darin Gold, Silber und
Pretioſen, ſowie Kleidungsſtücke und Weißzeug jeder Art zum Ausgebot kommen.
Ganz beſonders wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Gold= und
Silbergegenſtände am 18. und 21. Oktober verſteigert werden.
Darmſtadt, den 16. September 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohlhy.
[9173
Die Pfleggelder und Unterſtützun
Waiſen pro 1. Quartal 188.
werden ſchon vom 22. d. M. an ausbezahlt.
Darmſtadt, den 20. September 1387.
Großherzogliche Landes=Waiſenkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.
gen
ür
88
(o174
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die von uns aufgeſtellte
Urliſte derjenigen Perſonen, welche zu dem Amte eines Schöffen oder Geſchworenen
berufen werden können, 8 Tage lang und zwar
vom 17. bis incl. 24. d. Mts.
während der Büreauſtunden auf Großherzoglicher Bürgermeiſterei zur Einſicht
offen liegt.
Während der angegebenen Zeit kann von Jedermann die Urliſte eingeſehen
und gegen die Richtigkeit und Vollſtändigkeit derſelben ſchriftlich oder durch bei uns
abgegebenes Protokoll Einſprache erhoben werden.
Beſſungen, den 16. September 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
0906
FleinkohlenAirferung
für die Gemeinde Eberſtadt.
Donnerstag den 22. September l. Js., Vormittags 1 Uhr,
ſoll auf dem Rathhauſe dahier, die Anlieferung von 4-500 Centner
Stein=
kohlen für die Gemeindeſchulen an den Wenigſtfordernden vergeben werden.
Eberſtadt, den 15. September 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
19071
erſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 21. September 1887, Vormittags 10 Uhr,
werden im Saale der Ritſert'ſchen Brauerei zum „Schützenhof” dahier:
1 goldene Herren=Remontoiruhr mit Doppeldeckel, 4 Oelgemälde,
als: Anſichten von Nom ꝛc., 1 Papagei (grülne Amazone), 1 Kanapee,
1 Schrank, 3 ausgeſtopfte Thiere, 1 Cigarrenſpitze, 2 Tabaks.
beutel, 1 Pfeife, 1 goldener Zwicker, 1 Zimmerpiſtole, 1
Glas=
ſchräukchen, 1 Nauchtiſch, 1 Notenſtänder, 1 Waſchtiſch mit
Mar=
morplatte, 1 Glaskaſten mit Muſcheln, 1 Schreibtiſch. 1 Nähtiſch,
1 Commode, 1 Corallenkette, 1 weiße Fücherkette, 6 Wiener
Rohr=
ſtühle, 1 Partie Zimmerteppiche, Steppdecken, Unterhoſen,
Unter=
röcke, Jagdweſten, Damenkragen ꝛc. 1 Badbütte, 1 Decimalwage,
1 Oelpumpe, 4 Käſige, 1 Schnupftabaksdoſe; ferner: 1 Kanapee,
1 Sekretär, 6 Pfandſcheine des ſtädtiſchen Pfandhauſes, 1 runder Tiſch,
1 Anrichte, 40 Flaſchen Eau de Cologne, 3 Dutzend Poudre de ris, ein
Dutzend Flaſchen Haaröl, 80 ſeidene Herren=Regenſchirme, 40 Zanella=
Regenſchirme, 12 ſeidene Damen=Sonnenſchirme und 1 Leiterwagen
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 19. September 1887.
(9175
Wittich, Großh. Gerichtsvollzieher.
rOOLOI
Beste jeder Stückzahl
enorm billig.
Vorhang-Gallerien,
wasserdichte Betteinlagen
empfiehlt
C. A. Stützer,
(9176
Schützenſtraße 5.
Amerikauiſche u. gewöhnliche
G.
RGIOION
empfiehlt in großer Auswahl die
Eber=
ſtädter Eiſengießerei und Ofenfabrik
von
Vr. Benz.
Reparaturen werden prompt und
billigſt ausgeführt.
(8052
5.
08.
Ahueure
und
Pein=Eſſig
liefern in beſter Waare
ſg. Scherer &amCo.
Dampf=Deſtillation und
Weineſſig=Fabrik
H.augem
(Heſſen, Main=Neckar=Bahn.)
Zu haben in Delicateß= und
Colonialwaaren=Handlungen ꝛc. ꝛc.
62
)
RuTAOhGU,
beſtes ſtückreiches Fettſchrot,
Stückkohlen, gew. Nußkohlen,
Anthracitkohlen für amerikan.
Füllöfen, Briquettes und Holz
zu den billigſten Preiſen unter
Zuſicherung reeller Bedienung.
8te=
G. vdmmler.;
bio ödohloimor kingoſoh.
Hiogoloi Aetion -Gesollschaft,
Comptoir:
Frankfurt a. M.,
Finkenhofſtr. 29, II.,
empfiehlt ihre vorzüglichen Fabrikate
zu billigen Preiſen bei höchſter
Leiſtungsfähigkeit. (9177 G64943)
ſoy
95
120
bö
[ ← ][ ][ → ]2301
Nr. 183
Bekanntmanhung.
Die Rechnung über Einnahmen und Ausgaben der evangel.
Martins=
gemeinde im Rechnungsjahr 1886-87 liegt zur Einſicht jedes Intereſſenten von
Mittwoch den 21. d. Mts. ab acht Tage lang auf unſerem Amtszimmer offen.
Darmſtadt, den 18. September 1887.
Der evangeliſche Kirchenvorſtand der Martinsgemeinde.
9178
Flöring.
ArI”
Hierdurch behre ich mich die ergebene Mittheilung zu machen, daß Herr
A. J. Supp, Rathhaus hier, meine Vertretung reſp. den Verkauf meiner Mehle
und Landesprodukte nicht mehr hat und bitte ich gefl. Beſtellungen für die Folge
bei Herrn Carl Diehm ≈ Comp., Rheinſtraße 3. machen zu wollen.
Hochachtend
Ludwig Jumgmamm.
Bezugnehmend auf obige Annonce halten wir uns in:
Ungar. Kaiſermehl, Württemberger Kaiſerauszug, fſts.
Blüthenmehl, fſts. Suppengries, prima bahriſcher und
Württemberger Hafer, Haferſchrot, Gerſte,
Gerſten=
ſchrot, Mais, Maisſchrot, Hühner= und Taubenfutter,
Waizen= und Roggenkleien,
beſtens empfohlen.
Indem wir einem geneigten Zuſpruch entgegen ſehen, machen wir ein
verehr=
liches Publikum darauf aufmerkſam, daß wir nur die anerkannt beſte Waare bei
billigſter Berechnung verabfolgen werden.
Hochachtend,
Carl Diehm & Comp. ¾
egen baldiger Geſchäftsverlegung in mein Haus „Ecke der Herdweg=
und Carlsſtraßen verkaufe, um den Umzug zu erleichtern, zu
herab=
geſetzten Preiſen.
040 Vamboldt, Spenglermſtr.,
Beſſungen.
Lager in Haushaltungs= E Küchenartikeln. (8988
Die Relch
ſind in allen Größen eingetroffen und erlaube ich mir
die=
ſelben wegen der großen Auswahl als auch hinſichtlich der
Preiſe beſtens zu empfehlen.
Wollene Beinlängen
in den beſten Qualitäten, jede extra Größe und Art wird,
wenn nicht vorräthig, ſofort angefertigt.
Neue Strickwolle
in Handgeſpinnſt und Maſchinengarne, nur anerkannt beſte
Fabrikate.
5 Procent sconto bei Baarzahlung!
Göhauod adsdor,
Ludwigsſtraße 12.
Papagelkäſt,
ſchon gebraucht, in gutem Zuſtand, wird
geſucht. Näheres Expedition.
f9180
erſter Qualität empfiehlt
Heinrich Noack, Heidelbergerſtraße.
Mein Lager
in
deutſchen und ungariſchen
halte ganz in den
gehab-
ten Qualitäten, reſp. wie
ſolche von der Firma L.
Jung-
mann annoncirt werden, bei
billigster Berechnung beſtens
empfohlen.
L. J. Copp,
Mehl= und Hefe=Handlung,
am Markt, im Rathhaus.
Wichtig für Zausfrauen.
Die Holländiſche
Halee-Brennerei
H. Disaué & Co, Hannheim,
empfiehlt ihre, unter der Marke
„Elephanten=
10
2
Kaffer
wegen ihrer Güte und Billigkeit ſo
be=
rühmten, nach Dr. v. Liebig's Vorſchrift
gebrannte, hochfeine Qualitäts=Kaffees:
1.Westind. Mische. p. Pfd. M. 140,
f. Menado
„ „ „ 1.60,
f. Bourbon „ „ „ 180,
extra L. Mocca
„ „ 2.—
Durch vorzügliche neue Brenn=
Methode
kräftiges feines Aroma.
Große Grſparniß.
Nur ächt in Packeten mit Schutzmarke
„Elephant verſehen von 1, ½ und
¹⁄. Pfund.
Niederlagen in Darmſtadt bei:
fl. 1ägor, Paul Ensling, Moiss &a Egonolf,
Ludw. Gorschlauer, Ph. Huwerth,
H. Reller Promenadeſtr. 26, Mrch.
Rosslor, Wilhelminenſtraße, L.
Stoin-
vässer, gegenüber der Stadtkirche, I.
Limmermann, Soderſtraße 44, A. I.
Supp, Schuſtergaſſe 3, Ludwig Wosp.
2302
AEEUA WGUh-
E
Judwigstrasse
3.
En gros.
Putz. und Aodewaaren. Fu diall.
beehrt ſich den Empfang ſämmtlicher
ollheiten fuür dio Horbst. und Wintor-Caison
ergebenſt anzuzeigen und empfiehlt insbeſondere in großartigſter Auswahl:
Indnigstrasse
8,
4Azhlte
und
Formen
für Damen und Mädchen,
dGldeRs vanger.
Federn,
Agrettes,
Flügel,
vgrafen,
Sammete.
1 as0D,
Hutstoſſe
im reichſten
Farben=
ſortiment.
Grösste Auswahl in den ſo ſehr beliebten
äohlen Sohwener Gickereien
ohne Appret, bei
H. FERIH, Promenade 70. ¾
Hherbſt= und Winter-Saiſonz
ſind in reicher Auswahl eingetroffen.
Carl TUII,
Herrenbekkeidungs=Geſchäft.
(9183
Wilhelminenſtraße 31.
Hlee,
halb mit gutem Gras gemiſcht, 2
Mor=
gen, im Bachgang, billig abzugeben.
Rheinſtraße 47, zwei Treppen.
[9184
Pursiche
Gartenſtraße 15.
(9185
Joh. Hoffé
Halnertract-
ſosundheits-Bior
friſch eingetroffen.
Carl Watzingers
Wilhelminenſtr. 11.
Ein Porzellanofen
zu verkaufen Aliceſtr. 28. 2. Stock. (9186
Sopha, 6 Fauteuils lneu) nebſt dinv.
Möbeln ſind billig zu verkaufen.
Zu beſichtigen zwiſchen 10211 Uhr
Vorm. Wilhelmſtr. 4 parterre. (8991
Ein eleganter Damenpaletot,
neu, iſt preiswürdig zu verkaufen.
Näheres Kranichſteinerſtr. 42. (8984
49
50 66
79
84
855
92
101
E2. 4 6. 6u
72 461
8 99
112 122n 19 259
48
510 605
740
812 835¼
92,
Oa
His
M.
G0mihlo
Nr. 183
von 6 Mark bis zu den feinſten Sachen.
2303
B. Bouudtz
AuAsCud,
Markt 4.
[8781
E
6439) Martinsſtraße 30 eine freundl.
Manſarde, beſtehend aus 2 geraden und
1 ſchräg. Zimmer, Küche mit Waſſerleit.,
abgeſchl. Vorplatz ꝛc. (für Loder 2 Damen
ſehr geeigneth per 1 Oktober d. J. zu verm.
8367) Eliſabethenſtr. 10 Hinterh.
Manſarde, 3. Zimmer, Küche, Waſſerltg.,
u. ſ. w., an nur ganz ruhige Miether
per Ende November.
8481) Soderſtr. 79 2. St. mit fünf
Zimmern und allem Zubehör zu verm.
8605) Wohnung: eine Stiege
hoch, 5 Zimmer, Veranda, alle
Be=
quemlichkeiten auf ſofort. Auskunft:
Blumenſtraße 6, eine Stiege hoch.
ſ.
112,
14
8703) Rheinfr. 33 ft der 2. Slock.
7 Zimmer nebſt Zugehör, von Mitte
Ok=
tober ab zu vermiethen.
8950) Schöne Wohnung
Ludwigsplatz 4, 1. Stock, beſtehend aus
3 großen Zimmern, je 2 Fenſter,
Glas=
abſchluß und ſonſtigem Zubehör, alles
comſortabel eingerichtet, iſt per ſofort od.
ſpäter zu vermiethen. — Näheres
Lud=
wigsplatz 3 in der Conditorei.
9101) Magdalenſtr. 6 eine Wohnung
von 3 Zimmern mit allem Zubehör, im
Seitenbau, Oktober beziehbar zu verm.
Näheres Marienplatz 10.
9052) Niederramſtädterſtraße 32
parterre 3 Zimmer, 2 Entreſols und der
1. Stock, 5 Zimmer ꝛc. zu vermiethen u.
ſogleich zu beziehen.
9187) Magdalenenſtr. 14 im
Vor=
derhaus eine Wohnung zu vermiethen.
Näheres Wilhelminenſtr. 8 im Laden.
9188) Beſſ. Kirchſtr. 48 der zweite
Stock vom 5. Novbr. d. J. zu beziehen.
Näheres Martinſtraße 6.
2
Läden, Hagazie elo.
7296) Kirchſtr. 10 ein Laden mil
Wohnung per Oktober zu vermiethen.
6976) 12 Rheinſtraße 12
Laden nebſt Wohnung zu vermiethen.
1
E
7163) Ein kleines Zimmerchen mit
Penſion an einen braven jungen Mann.
Näheres in der Expedition.
7464) Neckarſt. 11. nahe d. Drag.=Kaſ.
ſind ſchön möbl. Parterrezimmer, paſſend
für 2-3 Herren.
7791) Louiſenſtr. 28 ein möblirtes
Zimmer ſofort.
7994) Soderſtr. 25 ein hübſch möbl.
Parterrezimmer mit oder ohne Penſion.
8510) Soderſtraße 79 ein hübſch
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8824) Obergaſſe 36, in der Nähe der
Inf=Kaſerne, möbl. Wohn= und
Schlaf=
zimmer vom 1. Okt. an einen oder zwei
Herren zu vermiethen.
8901) Waldſtr. 11 zwei gutmöbl. Zim.
8902) Heidelbergerſtr. 19 zwei gut
möbl. Zimmer zuſammen oder getrennt.
8999) Mathildenplatz 3 im
Seiten=
bau ein möblirtes Zimmer.
9002) Verläng. Hochſtraße 18 ein
chönes Zimmer mit 1 od. 2 Kab., möbl.
9121) Marienplatz 10 ein fein möbl.
Zimmer mit Kabinet, nach dem Platz,
da=
ſelbſt Stallung für 3 Pferde mit
Zu=
behör ꝛc. ſofort beziehbar zu vermiethen.
9123) Beſſ. Friedrichſtr. 1 ein
Zim=
mer ſofort zu vermiethen.
9189) Caſinoſtr. 11 ein Treppe hoch
ein nett möblirtes Zimmer ſofort zu verm.
9190) Rheinſtr. 24 möbl. Zimmer.
9191) Neckarſtr. 18 möbl. Zimmer.
9192) Ein bis zwei gut möblirte
Zimmer im Centrum der Stadt an einen
gebildeten Herrn zu vermiethen.
Zu erfragen in der Expedition.
9193) Waldſtraße 39 zwei möblirte
Zimmer vom 1. Oktober an zu verm.
Zwei kleine möbl. Zimmer
mit Koſt ſofort zu vermiethen bei Metzger
G. Berſch, gegenüber dem Pädagog.
Auch können mehrere Herren Koſt
er=
halten.
[9194
p.
p.
vad
ueISTGhOk
Efalz))
das deutsche Hiaza.
Altbewährter kimatiſcher
Curort und Heilanſtalt.
Traubonkuron!
Im Winter Sanatorium für
Bruſt=
kranke.
(9195
Dr. mod. Sohneider.
Eine kleine Wohnung,
2 Zimmer, Küche und Zubehör, von zwei
älteren Leuten ohne Kinder in einfachem
Hauſe zum Preiſe von M. 160 bis 220
per Jahr ſofort zu miethen geſucht.
Anerbieten unter E. F. 1887 an die
Expedition d. Bl.
[9195a
Gebörübel Aer Urt
insbeſondere hartnäckige u. veraltete
Fälle werden ſchnell und dauernd
gebeſſert und geheilt durch den
neu erfundenen patent=amtlich geprüft.
und bekannt gemachten Gehör=
Be=
handlungs=Apparat, wofür ein
Kaiserl. Reichs-Patent
für Deutſchland, ſowie Staats=
Patente von faſt allen Ländern
verliehen wurden, z. B. Belgien,
Luxemburg, Italien, England,
Spanien, Oeſterreich ꝛc.
Ueberall Beifall und höchſte
An=
erkennungen in wiſſenſchaftl. Kreiſen.
W Aehnliches exiſtirt
über=
haupt nicht! Jeder kann die
Er=
indung ganz ſeinem Leiden
ent=
ſprechend anwenden.W
Als Vertreter des Erfinders werde
ich in Darmstadt, im Hôtel
Köhlerss am 21. und 22.
Sep=
tember von 9 bis 1 Uhr Vormitt.
und 3 bis 6 Uhr Nachm. zu ſprechen
ſein. Alle Gehörleidenden aus
Stadt und Umgegend lade ich zum
Beſuche ein.
[9129
A. Wittmann,
ehem. Kgl. Ober=Lazareth=Inſpektor,
Weferlingen Prov. Sachſen).
Verlorem
ein ſilbernes Armband mit großer
Münze (Ludwig XV1772) Sonntag
Vor=
mittag. Abzug. gegen gute Belohnung
Soderſtraße 47.
(9196
⬜Os werden Damenkleider und
Mäntel, auch Umänderungen
O auf das Neueſte und Modernſte
D, angefertigt und arrangirt bei
ſehr billiger und reeller
Bedie=
nung und es wird mein eifriges Beſtreben
ſein hochgeehrte Damen in größte
Zu=
friedenheit zu ſtellen.
Wieſenſtraße 16. 1 Stiege hoch. 09197
Smpfehle hierdurch meinen guten
4 bürgerlichen Mittags= und
D, Abendtiſch zu billigen Preiſen.
Täglich von Morgens 6 Uhr ab
Kaffee. Für Damen ein ſeparates
Zim=
mer. Eliſabethenſtr. 43 Seitenb. 9198
Fine große Meßbude zu vermiethen.
C= Grafenſtr. 27 Hinterbau. (9199.
607
Nr. 183
2304
GorEmpfe,Sochiem, Behmläugom,
in bewährten Qualitäten.
H.STAUAETUUR, Ungros-Lager.
Die Brippe am Aiee Hospital
19201
iſt von Montag den 26. September an wieder geöffnet.
Alice=Frauenverein für Krankenpflege.
Zu außergewöhnlich billigen Preiſen
verkaufe ich von Donnerstag den 22. d. M. an bis zu Ende der Herbſtmeſſe
eine grosse Partie
echtes Porzellan.
E
Teller, flach und tief, glatt und gerippt, zu 20-25 Pf. per Stück.
Deſſertteller, glatt und gerippt,
„ 15- 20 „ „ „
Kaffeetaſſen, glatt und gerippt,
„ 25 „ „
ſowie
Suppenterrinnen, Salat= und Gemüſeſchüſſeln, Platten, Saucieres,
Kaffeekannen, Milchkannen ꝛc. billigſt.
Vorthenhafterer Einkauf wie auf der Hesse.
Louis Nonctz, Ludwigsplatz 1.
Saalbam Darmstadt.
Einem geehrten Publikum die ergebene Mittheilung, daß mit Montag den
19. d. M. die Winter-Reatauration im Tunnel eröffnet iſt.
Bier aus Diſchinger's Brauerei per Glas 12 Pfg., Münchener Bier per
Glas 18 Pfg.
Beſtellungen auf Hochzeiten, Diners und Soupers werden gerne
angenom=
men und zur Zufriedenheit ausgeführt.
Hochachtend
H. Juug.
5
Grosser Saal.
Saalbau Darwsladl.
Rur noch 2 Darſtellungen
Mittwoch den 21. Septemller 1887.
Was grosse
orsöhnuungsopfor auf Golgatha
(die Lebens- und Todesgeschichte lesn).
(9139
Aufgeführt von der
Geſellſchaft altbayeriſcher Paſſionsſpiele (30 Perſonen)
unter der Direction von Ed. AIlesch.
Schülervorstellung Hachmittags 4 Uhr.
Caſſenöffnung 7 Uhr. - Anfang 7½ Uhr. — Ende 9½ Uhr.
Freise der plätzer.
Cercleſitz 2 M., Sperrſitz M. 1.50, Parterreſitz 1 M., Vorſal 50 Pfg.
Karten=Vorverkauf in der Muſikalienhdlg. von Herrn G. Thies, Eliſabethenſtr.
Bester Ursatn für
Allgen Bordeauh
direkt bezogener Montagne (rother Algierwein) bei Abnahme von 12 Flaſchen
mit Glas M. 12.- frei ins Haus.
J. L. Diotenbaoh.
9204) Eine reinliche Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Holſchuh, Holzſtr. 13.
9205) Eine reinliche, zuverläſſ., junge
Frau ſucht Beſchäftigung im Waſchen u.
Putzen. Näheres Langgaſſe 45 im Laden.
9206) Eine perfekte
Herrſchafts=
köchin mit vorzügl. Zeugn. ſucht Stelle.
Frank's Stellenbureau, Caſinoſtr. 2.
mit der Kurz= und Wollwaaren=Branche
vertraut, ſucht, geſtützt auf gute Zeugn.,
Stelle. Dieſelbe würde ſich auch dem
Haushalt widmen. Schriftliche Offerten
unter J. E. an die Expedition. (9201
9018) Ein anſtändiges Mädchen ſucht
Stelle bei einer kinderloſen Familie.
Näheres Marienplatz 6.
9056) Für ſogleich od. ſpäter ſucht
ein jgr. Kaufmann geſetzten Alters
für Comptoir oder Lager womöglich
ſelbſtſtändige u. dauernde Stellung.
Anſprüche beſcheiden. Beſte Zeugn.
u. Referenzen zu Dienſten. - Gefl.
Off. unter L. 100 an die Exped.
M
9208) Eine bürgerliche Köchin gegen
hohen Lohn nach auswärts geſucht. Auch
für hier finden brave Mädchen ſehr
gute Stellen. - Franks Stellenbureau.
9209) Ein reinliches, beſſeres
Mäd=
ſchen für Mittags zu Kindern geſucht.
Wo? ſagt die Expedition.
9210) Mädchen, die kochen können,
erhalten ſehr gute Stelle in kleiner
Haus=
haltung. Korb, Soderſtraße 60.
9211) Ein Laufmädchen im Alter
von 16-18 Jahren geſ. Kiesſt. 40 III.
9212) Es wird ſofort ein angehender
Commis und ein Lehrmädchen in ein
Kurzwaarengeſchäft geſucht. Offerten sub
B. S. an die Exped. d. Bl. erbeten.
Eine gewandte Verkäuferin
für Schweinemetzgerei ſucht Stelle.
Näheres Expedition.
[9151
Ein braves Dienſtmädchen,
das kochen kann, auf Michaelis geſucht.
Auskunft bei Frau Thylmann,
Heinrich=
ſtraße 15.
(9061
2305
Abſolut unnurteiiſche Zeitung.
l9213
Die täglich erſcheinenden Berliner
„Neueſte Nachrichten
welche nach erſt fünfjährigem Beſtehen bereits zu den geleſenſten
Tages=
blättern des Deutſchen Reichs zählen, enthalten:
Ausführliche politiſche Mittheilungen.
Wieder die intereſſanteſten Meinungsäußerungen der
Preſſe aller Parteien.
— Eingehendſte Nachrichten über Theater, Muſik, Kunſt
und Wiſſenſchaft.
Ausführliche lokale und Gerichts=Nachrichten.
Spannende Romane.
Sorgfältige Börſen= und Handelsnachrichten.
Vollſtändigſtes Coursblatt. Lotterie=Liſten.
Die amtlichen Nachrichten; ſämmtliche Perſonal=
Verän=
derungen im Militär= und Civildienſt.
Die Abonnenten der „Neueſte Nachrichten' erhalten als Gratisbeilage
folgende 7 Beiblätter:
1) Der Hausfreund: ein illuſtrirtes Familienblatt erſten Ranges,
(15 Druckſeiten ſtark, wöchentlich)
2) „ Illuſtrirte Moden=Zeitung: mit Schnittmuſter=Beilagen (monatlich,
3) „Produkten= und Waarenmarkt=Bericht=, betreffend Baumwolle, Wolle,
Getreide, Leder, Colonial= und Fettwaaren ꝛc.,
(wöchentlich),
4) „ Verlooſungs=Blatt=, betr. Staatspap, Priori=
Ineluſive der
täten, Anleihelooſe ꝛc. (wöchentlich),
5) „Zeitung für Landwirthſchaft und Garten=
Beiblätter
bau;, (2mal monatlich),
6) „ Hausfrauen=Zeitung: (2mal monatlich,
pro Quartal
7
„Humoriſtiſches Echo” (wöchentlich).
Der bereits begonnene Roman„Betrogene
Be=
trügerl von Hermann Heinrich, wird den neu
All Mdr n J.o
hinzutretenden Avonnenten auf Verlangen gratis und
ranco nachgeliefert.
bei
Probe=Nummern gratis und franco.
Billigſte große Zeitung!
allen Deutſchen
Poſtanſtalten.
Bauuan,
Beu,
W
M.
1
4
4
das bevährteste Hausmittell2=
Geyen Heiserkeik und Husten Bins Aeser Pastnen bei mader
H Witterung im Munde zergenen lassen, helsst sich gogen katarrhallsche Aſſectonen des
Rachens. des Kehlkopts und der Lunzo schutzen. Wo solche Erankheiten sohon
eingetreten sind. wirken die aus den besten Minsralbrunnen Sodens duroh Abdampfung, unter
ärztlioher Controle gevonnenen Pastillen, ebenso wie die quellen selbst, schloimlösend
G u. heilend.
Ja geIbet bei
auch bei Chronischem Katarrh, augesprochener
Lungen-
haben sich die Sodener Mineral-Pastilen, in grösserer Lahl und
tuberkulose in laumarmem Sodener Masser ötter genommen, als Nittel pogen qullon-
E aen Rusten und Entkrättung bewährt. Verdauungsstörung sn, Lelhosvérstopfung una Darmkatarrh
beseitigend, sohaffen sie die Vorbedingung besserer Ernährung des Organismus, sivd daher für
Reconvaleseenten
von hohem Werth. Den
insbesondere nach- Rippenfell- und Lungen-Entællndung patienten, welche an
Rämorrhoiden, leichter Leberanschwellung, anhaltender einf. Verschleimune
loiden, bieten die Sodener Pastuien ein von der Natur selbst erzougtos, wirksamstes Heilmittel.
das, namentlich für den Gebrauch von Frenen und Eivdern ſ unzähligen Hausheltungen
und vielen Anstalten sohon eingebürgert, mit ärztlich beglaubigtem Erfolg gogen
Reiz-
zustände und Vorgohleimungen angewandt wird. Die Sodener Mineral-Pastilon gind
erhältlich die Sohachtel G Pf. in allen Apotheken.
Eongnaauzauanuauuzzutanauz-
9214) Ein geb. Fräulein wünſcht gegen
mäß. Honorar Kindern
Anfangsunter=
richt im Klavier zu ertheilen od. dieſelben
beim Ueben zu beaufſ. Näheres Exped.
Mitleser.
zur Frankfurter Zeitung geſucht.
[9215
Beſſunger Carlsſtr. 6.
Diemer,
ein gewandter, unverheiratheter, mit guten
Zeugniſſen, per ſofort geſucht.
Näheres Expedition.
[9216
=2,
19
7 einem feinen Confektionsgeſchäft
können Mädchen das
Hleideruaohen
unentgeldlich erlernen. Zu erfragen Exp
7848) Einen Lehrling ſucht gegen Lohn
L. Koch, Schloſſer, Dieburgerſtr. 5.
Dr. Holb
iſt von der Reiſe zurückgekehrt und
hat ſeine Praxis wieder
über=
nommen.
(9217
Es werden
[8913
20000 Harl
im ganzen, auch getheilt, gegen erſte
Hy=
pothek auszuleihen geſucht. - Gefl. Off.
unter D. 500, verſchloſſen, an die Exp.
Hoine vampfreinigung
(neueſtes Syſtem) für gebr. Bettfedern
und Flaumen halte dem verehrlichen
Publikum von Darmſtadt und Umgebung
beſtens empfohlen. Für neue Hüllen
em=
pfehle Bettdrelle, Barchente u.
Feder=
leinen in beſten Qualitäten billigſt.
L. Böttinger, Mathildenplatz 7.
NB. Die Betten brauchen nicht länger
als von Morgens bis Abends entbehrt zu
werden.
(5522
Tüchtige Reiſende (8869
Colporteure) auf neueſte Druckſchriften,
Bilder, Spiegel u. Regulateure ſucht
J. Brunner, Colportage=u. Abzahlungs=
Geſchäft, Worms, Fiſchmarkt 23.
⬜Ss wird Jemand von hier geſucht,
de der ſich allwöchentlich einige Stun=
G den dem Inſeratenweſen eines
Fachblattes widmen kann.
Be=
fähigte Bewerber wollen ihre Offerten
mit Honorarangabe unter R. C. 20 an
die Expedition d. Bl. richten. (9218
2
H )bergaſſe 15 zwei gute Schlafſtellen
auf Wunſch mit Koſt.
(8974
ründl. engl. Unterricht ertheilt .
Mrs. Songough, Eliſabethenſt. 59. S
4.
Prachtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Hefſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma.
M.7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
GaE SOTAILNu816
gegen alle Insekten
Dieſe neue auserwählte Spezialität vernichet mit überraſchendſter Kraft und Schnelligkeit
alles Ungeziefer in Wohnungen, Küchen u. Hotels, ſowie auf unſeren Hausthieren, in Ställen, auf
Pflanzen in Glashäuſern u. Gärten. Echt nur in Originalflaſchen mit Namensfertigung u.
Schutz=
marke. Was in loſem Papier ausgewogen wird, iſt niemals eine „Zacherl=Spezialität”
6525
In Darmſtadt alleiniges Depot bei Herren Georg Liobig Sohn.
in Offenbach bei Hrn. A. Kegelmann. in Gr.=Geran bei Hrn. J. G. WolffErben.
Alzey
„ Erbach
„ „
Frankfurt „
„ Phil. Becker.
Babenhauſen „ J. A. L. Grünewald.
Bensheim „ „3 Jean Kern.
Beerfelden „ „5. A. F. Meinhardt.
Biebesheim, „„ Jcan Knöbel.
Bingen „ „ 4. Jul. Bellesheim.
Dieburg „ Carl Reh.
3 Franz Muth.
AHölzle &a; Chelius
Gernsheim,
Heppenheim
Iugenheim,
Langen
Mainz
J. Farch.
L. Förſter.
Wilh. Illig.
Beck &a Steingöller.
Gottfr.Engelmann.
A. L. E. Fiſcher.
J. A. Glückert.
Jacob Graef.
Karl Kopps Nachf.
in Mombach bei Hrn.
„ Michelſtadt „ „
„ Nauheim „ „
„ Odernheim „ „
„ Oppenheim „ „
„ Seligenſtadt „ „
„ Stockſtadt „ „
„ Weiſenau „ „
„ Worms
„
„ Gr.=Zimmern „
„ Zwingenberg, „
M. Franz.
Guſtav Oſterheld.
Carl Straub.
P. Winter.
Gebrüder Berkes.
Jacob Kraus.
Th. Kabey.
Jgnaz Becker.
Peter Peth.
Juſtin Hoffer.
Georg Fuchs.
D a s
W. Holmanm,
Kohſengeſchäfk von
Darmſtadt, Grafenſtraße 18,
liefert ſtückreiche, wenig rußende
RuhrEohlem von großer Heitzkraft,
aus Zeche „der. Hamburg=, ſowie Nußkohlen, Stückkohlen u. üchte Anthracit=
Kohlen und Briquettes.
[8107
Woog, 19. September 1887.
Waſſerhöhe am Pegel 356 Meter.
Lufttemperatur 110 R.
Waſſerwärme Vormittags 8 Uhr 130 R.
Woogspolizeiwache.
. Kochs Fleisch-Pepton.
Ein nenor, durch soinon Cchalt an Riwoiss thatsächlich
nahrhafter Voisch-Uxtract.
Das uirkesamste aller hisher vekannten Aittel zur Frnährung und
Kräſti=
rnnæ von Kranken, Genesenden, Glutarmen und Allen, die an gestörter„
erdanung leiden. Bei seinem grossen Nährwerthe und Eleinen Volumen,
vorzüglich für Reisende, Jouristen, läger ete.
soldene Medaille Nowv-Orleans 1886.
Ehren-Diplom Antwuerpener Meltausstellung 1885.
Vorräthig in Apotheken, Droguen- und Kolonialwaaren-Handlungen.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 20 September.
13. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsabteilung
(Rote Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Des Meeres und der Liebe Weſſen.
Trauerſpiel in 5 Aufzügen von Fr. Grillparzer.
Perſonen:
Hero
Frl. Cramer.
Der Oberprieſter, ihr Oheim Herr Dalmonico.
Leander
Herr Hacker.
Naukleros
Herr Edward.
1
Janthe
Der Püter des Tempels
Vater
Hero's
Mutter
Frl. v. Felden.
Herr Mickler.
Herr Knispel.
Frl. Schütky.
Herr Leib.
Diener
Die neue dekorative Ausſtattung Turmgemach
im III. Akt ꝛc.) iſt von Hoftheatermaler
Schlegel.
Anfang 7 Uhr. Ende 110 Uhr.
r. 18
[ ← ][ ][ → ] Nr. 183
Brennmaterialien=Handlung
von
Elisabothonstrasse
Bernhard H. Hachenburger.
42,
empfiehlt: Beſtes ſtückreiches Fettſchrot, Stückkohlen, Schmiedekohlen,
ge=
waſchene Nußkohlen 1 und II, Anthracitkohlen, Braunkohlen=Briquettes,
Preßſteine, 1a. trockenes Buchen= und Tannen=Scheitholz, geſchnitten und
gehackt, Klötzchen in vorzüglichſter Qualität und zu den billigſten Preiſen.
Beſtellungen auf ganze Waggons zu Zechenpreiſen.
[8385
2307
5chiffsnachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer=Main”,Kapitän H. Bödecker
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
31. Auguſt von Bremen abgegangen war,
iſt am 14. September wohlbehalten in
Bal=
timore der Poſtdampfer „Trave, Kapitän
W. Willigerod vom Nordd. Loyd in Bremen,
welcher am 7. September von Bremen und
am 8. September von Southampton
abge=
gangen war, iſt am 16. September
wohlbe=
halten in New=York angekommen.
Einladung zum Abonnement
auf das
Darmſtädter Tagblatt
(150. Jahrgang.
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr in ſeinen 150. Jahrgang eingetretene Tagblatt
bringt neben einer pokitiſchen Aeverſicht reichhattige Mittheilungen
von allgemeinem und lokalem Inlereſſe aus Htadt und Cand;
der Theaterzettel des Graßb. Hoftheaters wird der Regel nach
voll=
ſtändig veröffentlicht; Anterhattung wird ferner durch das damit
verbundene Ikkuſtrierte Anterhattungsstatts mit Beiträgen
nam=
hafter Schriftſteller und jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen
geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion excl. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23,
owie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Neuhinzutretende Abonnenten erhalten das Blatt bis zum 1. Ortbr.
gratis verabfolgt.
Politiſche Ueberſicht.
Zeutſches Reich. S. M. der Kaiſer iſt am 17. abends mit dem
Prinzen und der Prinzeſſin Wilhelm, dem Prinzen Friedrich Leopold
und dem Grafen Moltke wieder in Berlin eingetroffen. Vor der
Abreiſe von Stettin reichte der Kaiſer dem Generallt. v. d. Burg
wiederholt die Hand. Derſelbe wurde nach den Manövern zum
kommandierenden General des 2. Armeecorps ernannt und ihm der
Rothe Adlerorden 1. Klaſſe verliehen. Am 18. nahm der Kaiſer
den Vortrag des Oberhofmarſchalls Grafen Perponcher entgegen
und empfing den Beſuch der Prinzeſſin Wilhelm. Um 12 Uhr
em=
pfing der Kaiſer den am 17. von Friedrichsruhe eingetroffenen
Staatsſekretär Grafen Herbert Bismarck zum Vortrag und ſpäter
den Botſchafter in Paris, Grafen Münſter, in Audienz.
Prinz Wilhelm von Preußen wird mit ſeiner Gemahlin und
mit der Prinzeſſin Irene von Heſſen am 21. in Kiel eintreffen, um
dem am 22. ſtattfindenden Stapellauf der neuen Korvette Erſatz
Ariadne beizuwohnen.
Graf Kalnoky hat am Sonntag ſeinen dreitägigen Beſuch beim
Fürſten Bismarck beendet und die Rückreiſe nach Wien angetreten.
Der engliſche Botſchafter Sir Malet iſt aus Urlaub am 17.
wieder in Berlin eingetroffen.
Es beſtätigt ſich, daß die deutſche Regierung vor kurzem bei der
Pforte, als der ſuzeränen Macht des Fürſtentums, ernſte
Vorſtel=
lungen über die Behandlung erhoben hat, welcher der deutſche Konſul
v. Löper in Ruſtſchuk ſeitens der bulgariſchen Behörde und der
Preſſe ausgeſetzt worden iſt. Der Präfekt Mantow in Ruſtſchuk, hat
ſich wie allen anderen Konſuln gegenüber, ſo auch dem deutſchen
Konſul gegenüber wiederholt über die bekannten völkerrechtlichen
Vereinbarungen hinausgeſetzt, die mit der Pforte getroffen worden
ſind. Die in Ruſtſchuk erſcheinende, unter ſeinem Einfluß ſtehende
Zeitung=„Bulgarie' hat Herrn v. Löper wiederholt angegriffen und
verleumdet. Die hohe Pforte hat ſich ſofort beeilt, der deutſchen
Regierung alsbald volle Genugthuung zu verſchaffen. Der Präfekt
Mantow wurde ſeines Amtes entſetzt, die Zeitung,Bulgarie ſofort
unterdrückt, der Redakteur derſelben unter Verfolgung geſetzt und
vor das Geſchworenengericht verwieſen. Ebenſo hat die bulgariſche
Regierung dem deutſchen Generalkonſul Freiherrn v. Thielmann in
Sofia, der mit derſelben offiziöſe Beziehungen zu unterhalten hat,
ihr lebhaftes Bedauern über dieſen Zwiſchenfall ausgeſprochen.
Gutem Vernehmen nach wird dem Reichstage eine Vorlage
wegen der Ausdehnung der Unfallverſicherungspflicht auf eine
An=
zahl weiterer der Unfallsgefahr unterliegender Betriebe zugehen.
Ob die Unfallsverſicherungsgeſetzgebung Aenderungen unterliegt, hängt
von augenblicklich ſchwebenden Ermittelungen ab.
Das Dampferunterſtützungsgeſetz wird vorausſichtlich in der
bevorſtehenden Reichstagsſeſſion eine Erweiterung erfahren. In den
Kreiſen, welche an der Entwicklung unſerer Kolonieen beſonderen
Anteil nehmen, glaubt man für den Wunſch, die von der
klerikal=
fortſchrittlichen Mehrheit ſeiner Zeit geſtrichene afrikaniſche Linie
hergeſtellt zu ſehen, auf das Entgegenkommen der Reichsregierung
rechnen zu dürfen. Die in dem urſprünglichen Geſetzentwurf
ent=
haltene Linie ging längs der weſtafrikaniſchen Küſte bis zum Cap.
Daneben wird aber auch dringend gewünſcht, es möchte eine
Zweig=
linie von Aden aus über Lamu, was für die Erwerbungen in Wien
von beſonderer Wichtigkeit wäre, nach Zanzibar oder vielleicht noch
weiter ſüdlich bis zur Delagoa Bai gehen. Die zunehmende
Be=
deutung gerade von Oſtafrika läßt dieſen Wunſch gerechtfertigt
er=
cheinen.
Die bayeriſche Abgeordnetenkammer wird am kommenden
Mitt=
woch im Plenum in die Beratung der Branntweinſteuerfrage
ein=
treten, die Abſtimmung ſoll am Donnerstag erfolgen. Die Annahme
der Vorlage erſcheint geſichert.
Der Badiſche „Staatsanzeiger' verkündet den Termin für den
Beginn der Landtagswahlen auf Mittwoch den 5. Oktober.
Heſterreich=Angarn. Für König Milan von Serbien wurden
in Wien für Dienstag den 20. Zimmer im Hotel Imperial beſtellt
und wird derſelbe wenigſtens eine Woche daſelbſt verweilen.
Das Wiener Fremdenblatt” ſagt: „Das Manifeſt des Grafen
von Paris lehre die franzöſiſche Regierung, daß ſie nur durch
Stabi=
lität beſtehen könne und durch innere Unruhen die Beſtrebungen der
Prätendenten fördere.
In Ungarn wurden von der bulgariſchen Regierung 800 Pferde
gekauft und zwei Offiziere nach Stuhlweißenburg zur Uebernahme
derſelben entſandt. Ferner wird aus Peſt gemeldet, daß ein
eng=
liſches Haus eine Lieferung von Repertirgewehren für Bulgarien
übernehme.
Bei der Landtagswahl in Budweis wurde der deutſcheliberale
Kandidat Schier mit 1363 Stimmen gegen den ezechiſchen
Gegen=
kandidaten Zatka gewählt. Letzterer erhielt 1047 Stimmen.
Frankreich. Der engliſche Botſchafter in Paris, Lord Lyons,
wird durch den Botſchafter in Berlin, Sir Edward Mallet, erſetzt
werden.
Miniſterpräſident Rouvier erklärte in einer Unterredung mit
dem Vorſitzenden des Budgetausſchuſſes, er werde dem Ausſchuß
über das „außerordentliche Erfordernis: Mitteilungen machen, ehe
letzteres den Kammern vorgelegt ſei. Dieſe werden gegen den 20. Okt.
einberufen.
Sofort nach Wiedereröffnung der Kammern wird die äußerſte
Linke eine Interpellation an die Regierung wegen der dem
Mani=
feſte des Grafen von Paris geſtatteten Veröffentlichung ſtellen.
Der „Voltaire; das Organ des Kammerpräſidenten Floquet,
ſchreibt: „Man verſichert uns. daß die Regierung infolge der
Ver=
öffentlichung des Manifeſtes des Grafen von Paris die erſte günſtige
Gelegenheit ergreifen wird, um ſich neuerdings über die Volitik zu
äußern, welche ſie in der kommenden Seſſion zu befolgen
beab=
ſichtigt. Man weiß noch nicht, unter welcher Form dieſe
Auf=
klärungen gegeben werden, ob in einer Rede des Konſeilspräſidenten
oder in einer am Tage des Wiederzuſammentritts der Kammern zu
verleſenden Erklärung. Dieſer Punkt wird dem Vernehmen nach in
einem der nächſten Kabinettskonſeils beſtimmt werden. Die
Re=
gierung ſcheint demnach zu begreifen - und wir ſind glücklich darüber
daß die Politik der Schonungen ſich überlebt hat. Nach dem
Manifeſt des Grafen von Paris darf Herr Rouvier nicht zögern,
ſich energiſch für eine Politik auszuſprechen, welcher die weitaus
größere Mehrheit der republikaniſchen Partei ſich anſchließen wird.
Am Donnerstag wählte in Paris der große Orient ſeinen Rat.
Alle Vertreter der Elaß=Lothringiſchen Freimaurergeſellſchaften
wurden aus demſelben ausgeſchloſſen d. h. nicht wiedergewählt.
General Boulanger hielt gelegentlich der Truppen=Uebungen
eine Anſprache an die Offiziere und empfahl dabei die Entwickelung
Nr.
2308
der Offenſiv=Taktik: die Stunde der Abrüſtung habe noch nicht
ge=
ſchlagen, es ſei Thorheit, das zu glauben und ein Verbrechen, das
zu ſagen; es würde heißen, Frieden um jeden Preis ſei das einzige
Ziel Frankreichs. Die Feinde wüßten, daß dem nicht ſo ſei; es gelte
alſo weiterzuarbeiten für Frankreich.
Bekgien. Der Brüſſeler ruſſiſch=offiziöſe „Nord: erklärt, eine
Zuſammenkunft des Kaiſers Wilhelm mit dem Zaren würde auch,
wenn ſie ſtattgefunden hätte, nicht die geringſte politiſche Bedeutung
gehabt haben, da der Zar feſt entſchloſſen ſei, ſich durch keinen
Vertrag mehr die Hände binden zu laſſen.
England. Die bei der am 16. erfolgten Vertagung des
Parla-
ments verleſene Thronrede beſagt, daß die Beziehungen zu den
auswärtigen Mächten freundſchaftliche verbleiben. Die Königin
hofft, daß die engliſch=ruſſiſche Konvention bezüglich der
nordafgha=
niſchen Grenze, welche vom Emir bereitwillig anerkannt worden
ſei, ſehr zur Aufrechterhaltung eines dauernden Friedens in
Mittel=
aſien beitragen wird. Die Rede erwähnt ſodann die durch den
Sultan nicht ratifizierte Konvention betreffs Egyptens und ſagt,
daß die durch die Pflichten der Königin gebotene Haltung dem
Herrſcher und dem Volke Cgyptens gegenüber unverändert bleibt.
Die Anweſenheit der britiſchen Truppen hat Eoypten die
Wohl=
thaten der Ruhe geſichert und der Königin geſtattet, die
Bemüh=
ungen des Khedive, ſeinem Volke eine gute Regierung und
Wohl=
fahrt zu ſichern, nachdrücklich zu unterſtützen. Ferner kam die
Königin mit dem Präſidenten der amerikaniſchen Union überein, die
Regulierung der ſchwierigen Fiſchereifrage in Nordamerika einer
aus Vertretern beider Länder beſtehenden Kommiſſion zu
übertra=
gen. Die Königin glaubt, daß der lange auf dem Handel und der
Induſtrie laſtende Druck einen minder ernſten Charakter
anzuneh=
men beginne; leider trete noch keine Minderung der harten
Prü=
fungen der ländlichen Bevölkerung ein; in Irland würde hoffentlich
die Wiederherſtellung der Ordnung eine Ermutigung der Induſtrie
herbeiführen. Die Königin dankt ſchließlich für die lohalen
Ova=
tionen anläßlich ihres Regierungs=Jubiläums.
Am 17. wurde Mandeville aus dem nämlichen Anlaß, wie
vor=
dem O Brien, wegen Aufreizung der Pächter zum Widerſtande
gegen die Geſetze verhaftet. Die Gerichtsverhandlung wurde um
acht Tage verſchoben, alsdann ſoll Mandeville mit O Brien
zuſam=
men vor Gericht erſcheinen.
Rußkand. Der ruſſiſche Botſchafter am Berliner Hofe, Graf
Schuwaloff, iſt am 17. über Dünaburg nach Berlin zurückgereiſt.
Butgarien. Der Ruſtſchuker Präfekt Mantow überreichte dem
Miniſterium ſeine Entlaſſung, nachdem die Unterſuchung über die
Beſchwerden der fremden Konſuln zu ungunſten des Präfekten
aus=
gefallen war. Die Abſetzung Mantow's mußte ſchon aus dem Grunde
erfolgen, da die türkiſche Regierung dieſſelbe in einer an die
bul=
gariſche Regierung gerichteten Note verlangte. Zwei ausländiſche
Journaliſten, welche Zeitungen redigierten, wurden aus Sofia
aus=
gewieſen. Die Regierung hat die Depeſchencenſur wieder eingeführt.
Türſel. Wie aus Konſtantinopel vom 16. berichtet wird fanden
nach Eintreffen der Antwort Bismarcks zweitägige
Miniſterbera=
tungen ſtatt; es wurde ein Mazbata feſtaeſetzt, worin geſagt wird,
die Pforte beabſichtige nicht den ruſſiſchen Vorſchlag ſich anzueignen,
ſondern ſehe ſich bloß in die Notwendigkeit verſetzt, dieſen Vorſchlag
Deutſchland behufs Vermittlung zu unterbreiten. Dem Sultan
mißfiel dieſe Antwort; im Palais wurden unter ſeinem eigenen
Vorſitz abermals lange Beratungen abgehalten, als deren Ergebnis
gilt, daß die Pforte vorläufig gar nichts unternehmen wird. Man
fürchtet jetzt jedoch ſehr, daß Rußland die in größter finanzieller
Bedrängnis befindliche Pforte durch nachdrückliche Forderung der
reſtlichen Kriegsentſchädigung empfindlich treffen werde.
Vereinigte Htaaten. Die Entſcheidung des oberſten
Gerichts=
hofes von Illinois auf die Berufung der in Chicago zum Tode
verurteilten Anarchiſten lautet bekanntlich zu ungunſten der letzteren.
Infolge deſſen werden von den Anarchiſten geheime Verſammlungen
abgehalten und alle Anſtrengungen gemacht, um öffentliche Meetings
zu organiſieren, in welchen gegen die bevorſtehende Hinrichtung
der Verurteilten proteſtiert werden ſoll.
Coypten. Durch das ungewöhnlich ſtarke Steigen des Nils iſt
großer Schaden angerichtet worden. Viele Ländereien am rechten
Ufer des Fluſſes zwiſchen Aſſuan, Girget bis hinauf nach Luxor
ſind vernichtet. In Luxor haben ſich die Eingeborenen in den großen
Tempel geflüchtet. Die Dura=Ernte, welche faſt reif iſt, iſt unrettbar
an vielen Orten zerſtört. Kairo iſt geſichert durch die vortrefflichen
Vorſichtsmaßregeln, welche die Behörden getroffen haben. In Boulak
iſt eine 3 Fuß dicke Mauer, welche zwiſchen der Eiſenbahn und dem
Fluſſe errichtet worden war, eingeſtürzt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. September.
Der „D. 8ta. gingen aus Romrod reſp. Schlitz nachſtehende
Privatdepeſchen zu: Nomrod, 16. Sept. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog ritten heute gegen 8½ Uhr vom Schloß nach der Straße
nach Alsfeld. wo Oberſt v. Colomb, der Führer des Oſtdetachements,
eben die Befehle zum Vormarſch erteilte. Der vorgehenden Kaval=
183
lerie folgend begaben Sich Se. Königl. Hoheit nach dem
Schmitt=
berg, nordöſtlich von Billertshauſen, der eine weite Ausſicht
ge=
währte über die Aufſtellung des Oſtdetachements und den Anmarſch
des Weſtdetachements, das mit dem linken Flügel gegen Gethürms
und mit dem Gros gegen Leuſel anrückte. Nachdem letzterer Ort
genommen war, wurde der Angriff gegen die Hauptpoſition des
Weſtdetachements auf dem Ruppler Berg eingeleitet, worauf das
Signal zum Einſtellen des Gefechts und zur Kritik gegeben wurde.
Nach derſelben erfolgte der Rückzug des Oſtdetachements, da die
angekommenen Verſtärkungen dem Weſtdetachement bedeutende
Ueber=
legenheit gegeben. Der Vormarſch erfolgte noch bis Alsfeld.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog, begleitet von Sr. Großh.
Hoheit dem Prinzen Heinrich und Sr. Hoheit dem Fürſten
Alexander, ritten von Alsfeld nach Romrod zurück. Zur Tafel
kamen auch Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog, begleitet
von den Hauptleuten v. Schwartzkoppen und Frhrn. v. Stoltzenberg.
Nach der Tafel kehrten Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog in
ſein Quartier nach Vockenrode zuruͤck.
Romrod, 17. Sept. Se. Königl. Hoheit der Großherzog ſind
heute früh nach 8 Uhr gegen Brauerſchwend hin zum Manöver
geritten. Die 49. Brigade, das bedeutend verſtärkte Weſtdetachement,
geht von Alsfeld vor gegen Lauterbach und ſtößt vorher auf die
das Oſtdetachement bildende 50. Brigade.
Nomrod, 18. Sept. Se. Königl. Hoheit der Großherzog
wohnten mit dem Erbgroßherzog und dem Fürſten Alexander
dem Gottesdienſt bei, fuhren dann nach Eiſenbach zum Beſuch des
Baron Riedeſel und im Laufe des Nachmittags nach Schlitz zum
Grafen Görtz, in deſſen Schloß Allerhöchſtdieſelben Wohnung nahmen.
Schlitz, 18. Sept. Se. Königl. Hoheit der Großherzog ſind
geſtern nach 1 Uhr mit dem Fürſten Alexander in Schloß
Eiſen=
bach eingetroffen, woſelbſt die Höchſten Herrſchaften von Baron
Riedeſel und deſſen Mutter, der Baronin Riedeſel, empfangen
wurden; anweſend dabei waren Oberſt v. Kaiſer und die dort
ein=
quartierten Offiziere der reitenden Batterie, welche auch zur Tafel
geladen waren. Nach derſelben wurde gegen 5 Uhr die Fahrt über
Lauterbach nach Schlitz angetreten, welches feſtlich geſchmückt war.
Se. Königl. Hoheit wurden von der Bevölkerung empfangen, es
war eine Ehrenpforte errichtet. Eine Anſprache hielt Oberpfarrer
Diefenbach, Bürgermeiſter Zinſer brachte ein Hoch aus. Dann
begab man ſich in das Schloß zu Graf und Gräfin von Görtz.
Nomrod, 17. Sept. Se. Großh. Hoheit der Prinz Heinrich,
begleitet von dem perſönlichen Adjutanten Rittmeiſter Freiherr
v. Schenck, reiſten heute nach der Tafel um 3 Uhr nach Darmſtadt ab.
Ihre Großh. Hoheiten die Prinzeſſinnen Irene und Alix
ſind Sonntag aus England zurückgekehrt.
Schwurgerichtsverhandlunger pro 3. Quartal 1887. Vorſitzender:
Großh. Landgerichtsrat Heß. Stellvertreter: Großh. Landgerichtsrat
Rhode. Dienstag, den 20. Sept., vormittags 9 Uhr: Gg. Joſeph
Schmidt von Offenbach wegen Meineids. Staatsanwalt: Dr. Rüſter.
Verteidiger: Lindt. Mittwoch, den 21. Sept. vormittags 9 Uhr:
Daniel Daus von Bürgel wegen Meineids. St.: Dr. Schmidt.
Vert.: Köhler. Donnerstag. den 22. Sept., vormittags 9 Uhr:
Georg Laut von Werſau wegen Brandſtiftung. St.: Dr. Schmidt.
Vert.: Pfaff. Freitag, den 23. Sept. vormittags 9 Uhr: Adam
Knopf von Wünſch=Michelbach wegen Mordverſuchs. St.:
Zimmer=
mann. Vert.: Gallus. Samstag, den 24. Sept., vormittags 9 Uhr:
Heinrich Trumpfheller von Würzburg wegen Körperletzung mit
tötlichem Erfolg. St.: Dr. Güngerich. Vert.: Dr. Kahlert. Montag,
den 26. Sept., vormittags 9 Uhr: Theodor Zimmermann und deſſen
Ehefrau von Offenbach wegen Meineids und ſtrafbarem Eigennutz.
St.: Dr. Schmidt. Vert.: Dr. Oſann, Metz I. Dienstag, den 27.
Sept., vormittags 9 Uhr: Peter Müller L. Witwe von Birkenau
wegen Meineids. St.: Dr. Güngerich. Vert.: Dr. Schmidt.
Mitt=
woch, den 28. Sept., vormittags 9 Uhr: Philipp Wirth von
Oberts=
hauſen wegen Raub und Verſuch der Notzucht. St.: Dr. Schmidt.
Vert.: Dr. Seibert.
Die Maturitätsprüfung am Ludwig=Georgs=Gymnaſium hat am
Freitag und Samstag ſtattgefunden. Derſelben unterzogen ſich 27
Abiturienten, welche ſämtlich beſtanden. Als Regierungskommiſſarius
fungierte Gymnaſialdirektor Dr. Becker.
Die Vorarbeiten zur Ausführung der elektriſchen
Centrallicht=
anlage ſind in vollem Gange, namentlich werden gegenwärtig die
Baupläne für das in die Schuchardpaſſage kommende Maſchinenhaus
angefertigt, die für die Hausinſtallationen nötigen Detailaufnahmen
in den zur elektriſchen Beleuchtung angemeldeten Häuſer
bewerk=
ſtelligt und die Dimenſionen der diverſen Kabelſtränge feſtgeſtellt.
Die Inſtallationen im Großh. Hoftheater ſind von der deutſchen
Ediſongeſellſchaft in Berlin bereits nahezu fertiggeſtellt.
Wie wir hören wird Fräulein Hermine Spieß von Wiesbaden
in dem erſten Muſikvereins=Konzert mitwirken.
Auf der diesjährigen (3.) Hauptverſammlung des Tierſchutz=
Vereins für das Großherzogtum Heſſen, die am 12. Oktober zu
Michel=
ſtadt i. O. ſtattfinden ſoll, wird Herr Lehrer Schmunck in Vielbrunn
einen Vortrag halten über: „Was iſt ſchuld, daß ſich unſere nützlichen
Vögel von Jahr zu Jahr vermindern, und was läßt ſich thun, um
dieſem Uebelſtande abzuhelfen ?
Nr. 183
2309
Der Verein „Kunſtfreund= hielt nach mehrmonatlicher Pauſe
Freitag Abend im oberen Saal der Reſtauration „Zur Poſt! wieder
die erſte Monatsverſammlung ab. Der Vorſitzende konnte mit
Ge=
nugthuung die ſtetige Zunahme der Mitgliederzahl konſtatieren,
welche jetzt gerade 120 beträgt, ſo daß für die Ende Oktober oder
Anfangs November ſtattfindende Verloſung von Oelgemälden,
bei=
welcher auf Grund der Statuten unter 5 Mitgliedern jährlich ein
Bild verloſt werden muß, für dieſes Jahr 24 Oelgemälde angekauft
werden müſſen. Dieſelben ſind zum großen Teil ſchon angekauft
und bei dem Konſervator des Vereins, Herrn Rentner Schmidt,
Soderſtraße 10, aufgeſtellt, welcher gerne bereit iſt, ſolche an die
ſich dafür Intereſſierenden zu zeigen. Für Sonntag den 25. Sept.
iſt ein Beſuch des Städelſchen Kunſtinſtituts in Frankfurt in
Aus=
icht genommen, deſſen Vorſtand in entgegenkommendſter Weiſe eine
frühere Eröffnung der Sammlungen für den Verein zuſagte, ſowie
einen beſonderen Führer zur Verfügung ſtellte. Wir hoffen, daß
eine recht lebhafte Beteiligung der Mitglieder an dieſem Ausflug
ſtattfindet, wozu noch ſpezielle Einladungen ergehen werden. Für
die nächſten Monatsverſammlungen ſind Vorträge, welche Bezug
auf Malerei und Kunſt im allgemeinen haben, in Ausſicht
genom=
men, ſo daß ein recht reges Leben in dem Verein zu erwarten iſt.
Kleine Mitteilungen. Gegen einen hier wohnhaften
Kolpor=
teur wurde Anzeige wegen Unterſchlagung von etwa 124 M.
erhoben. — Ein junger Burſche, in der Pankratiusſtraße wohnhaft,
verübte Samstag nacht in ſeiner Wohnung fortgeſetzt großen
Skandal, ſo daß ſich die Polizei genötigt ſah den Burſchen in
das Haftlokal zu verbringen. wobei er den Schutzleuten energiſchen
Widerſtand entgegenſetzte. — Samstag nacht wurden in der
Martins=
ſtraße und dem Martiuspfad mehrere Sachbeſchädigungen an
Laternen, Staketenzäunen und Rebenanlagen ausgeführt. - In der
ſtädtiſchen Tanne wurde am Sonntag vormittag von zwei Arbeitern
die Leiche eines hieſigen Weißbinders, welcher ſeit Samstag morgen
vermißt wurde, aufgefunden. Der Mann, welcher an
Geiſtes=
ſtörung gelitten, hatte ſich durch einen Revolverſchuß in die linke
Bruſt entleibt.
L. Beſſungen, 17. September. In der geſtrigen geheimen
Ge=
meinderatsſitzung fand nachſtehender von Gemeinderat Mayer
eingebrachter Antrag einſtimmige Annahme:
„Die letzte Darmſtädter Stadtverordneten=Verſammlung hat
es abgelehnt auf Grund des Berichtsunſerer Kommiſſion
über die Frage der Vereinigung weiter zu verhandeln. Die Gründe
hierfür liegen weſentlich in der Motivierung, welche unſerem
Vertragsentwurf beigegeben iſt, und zwar ſowohl in dem
Vor=
wort als in dem Schlußwort des Berichts, als auch in der
be=
ſonderen Motivierung der einzelnen Vertrags=Paragraphen; es iſt
die Anſicht geäußert, als ob die vorerwähnte Motivierung für die
Stadt Darmſtadt kränkend ſei.
In Erwägung nun, daß es dem Gemeinderat lediglich auf die
Sache ankommt und das Beſtreben beſteht, die Vereinigung- ſo
wie ſie den Intereſſen beider beteiligten Gemeinden entſpricht
thunlichſt zu fördern, auch die Abſicht einer Kränkung oder
Herab=
ſetzung der Stadt Darmſtadt gegenüber diesſeits nicht beſteht und
nicht beſtand:
in Erwägung ferner, daß der Vertragsentwurf der Beſſunger
Kommiſſion den gemeinſamen Entwurf vom Monat Dezember 1886
zur Grundlage hat, beſchließt der Gemeinderat:
Die Beſſunger Kommiſſion wird beauftragt, mit der Darmſtädter
Kommiſſion über die Frage der Vereinigung auf Grund der
beiden vorerwähnten Vertragsentwürfe in weitere
Ver=
handlungen zu treten und dem Gemeinderat über das Ergebnis
derſelben demnächſt Vorlage zu machen.
Auch wird es der Kommiſſion überlaſſen, falls ſeitens der
Stadt Darmſtadt hierauf Wert gelegt werden ſollte, einen neuen
Abdruck ihres - der Beſſunger Kommiſſion-
Vertragsentwurfs.
unter Weglaſſung von Vorwort, Schlußwort und Motiven, zu
veranlaſſen und den anderen Beteiligten durch Vermittlung der
Bürgermeiſterei zuzuſtellen.
Gleichzeitig ſpricht der Gemeinderat die Erwartung aus,
daß es der Kommiſſion gelingen werde, bis zum 1. Oktober den
definitiven Abſchluß ihrer Verhandlungen mit der Darmſtädter
Kommiſſion herbeizuführen.
Endlich beſchließt der Gemeinderat, die derzeitige
Kom=
miſſion um die Herren Präſident Dr. Goldmann Exc. und
Ghym=
naſtallehrer Schopp zu verſtärken.”
5* Arheilgen, 19. September. Wie in dieſem Blatte
ſchon mitgeteilt, fand geſtern das Jahresfeſt unſerer
Klein=
kinderſchule ſtatt. Herr Pfarrer Werner aus dem
Eliſabethen=
ſtift in Darmſtadt hielt die Feſtpredigt. Das Feſt verlief in ſchöner
Weiſe. Aber auf die Feſtfreude ſiel ein dunkler Schatten - unſer
ſo ſehr beliebter und hochgeachteter Herr Pfarrer Römheld erhielt
geſtern ſeine Ernennung zum Pfarrer von Beſſungen, was für
unſere Gemeinde ein großer Verluſt iſt.
Bensheim, 19. Sept. Immobilienverkauf. Tas von Herrn
Maurermeiſter Konrad Haaf neuerbaute elegante Wohnhaus ging
in den Beſitz des Herrn Fabrikanten Karl Auler käuflich über.
Der Verkauf wurde durch den Agenten P. Thüringer von
Darm=
ſtadt abgeſchloſſen.
J. Mainz, 18. Sept. Das infolge des Kirchenkonflikts im Jahre
1876 geſchloſſene biſchöfliche Prieſterſeminar wird, wie
nun=
mehr beſtimmt iſt, am 25. Oktober wieder eröffnet werden. Das
Profeſſoren=Kollegium iſt gebildet: Domdechant Dr. Heinrich für
Dogmatik, Domkapitular Dr. Moufang für Moral, Paſtoral und
Homiletik, Domkapitular Dr. Holzhammer und Dr. Hundhauſen
für Exegeſe und Einleitungs=Wiſſenſchaften, Domkapitular Dr. Ohler
für Pädagogik und Katechetik. Dr. Brück für Kirchengeſchichte und
Dompräbendat Dr. Schneider für Liturgik und Kunſtgeſchichte. Die
philoſophiſchen Kollegien wird an Stelle des Biſchofs Haffner ein
Neffe des Domdechanten Heinrich, der ſeitherige Rektor Dr. Heinrich
in St. Gallen, die kirchenrechtlichen an Stelle des verſtorbenen
Dom=
kapitulars Dr. Hirſchel Prof. Dr. Brück übernehmen.
L Aus Rheinheſſeu, 18. Sept. Unter dem Vorſitz des Geh.
Staats=
rats Dr. v. Knorr fand letzter Tage in der Reblausangelegenheit
eine Konferenz von Sachverſtändigen ſtatt, in welcher man ſich zu
folgenden Beſchlüſſen einigte: 1) daß die in dieſem Jahre
ſtatt=
findenden Unterſuchungen zunächſt auf die Weingärten beſchräukt
werden ſollen, da hauptſächlich bezüglich dieſer die Gefahr einer
Infektion vorliegt, auch ſollen ſolche Weinberge aksbald in Betracht
gezogen werden, welche nach Berichten der Lokalkommiſſionen als
verdächtig erſcheinen; 2) die Unterſuchungen ſollen zunächſt im Kreiſe
Mainz fortgeſetzt und ſodann im Kreiſe Bingen begonnen werden:
3) wurde der Antrag, eine Anzahl geſchulter Arbeiter aus
Rhein=
preußen für die Unterſuchungsarbeiten zu engagieren und ſolche
den Sachverſtändigen zur Verfügung zu ſtellen, mit der
Modi=
ſikation angenommen, daß nur eine beſchränkte Anzahl von
aus=
wärtigen Arbeitern und außerdem auch einheimiſche Arbeiter zu
den Unterſuchungen herangezogen werden ſollen, welch letztere dann
zu Hülfs=Sachverſtändigen heranzubilden ſind.
Gießen, 19. Sept. Die hieſige neue Schlachthaus=Anlage,
mit deren Bau im Auguſt 1885 begonnen wurde, ſoll am 15. nächſten
Monats dem Betriebe übergeben werden. Die Anlage umfaßt zehn
Gebäude, welche in Backſtein=Rohbau ausgeführt ſind. Dieſelben
enthalten: ein Verwaltungsgebäude, eine Hornviehſchlachthalle, ein
Maſchinen= und Keſſelhaus, eine Schweineſchlachthalle, eine
Kal=
daunenwäſche, eine Pferdeſchlachthalle, eine Wagenremiſe und ein
Krankenſtall, einen Stall für 20 Stück Großvieh, einen Stall für
30 Stück Kleinvieh und einen Schweineſtall.
St. Frankfurt, 19. September. Im Schauſpielhaus wurde uns
Sardou's „Odette; als Novität geboten und errang das
inter=
eſſante franzöſiſche Sittenbild mit Fräulein Frank in der Titelrolle
einen durchſchlagenden Erfolg. Die Künſtlerin zeigte ſich im erſten
Akt zwar etwas matt, errang aber in den andereu Akten
groß=
artigen Beifall.
Geiſenheim, 17. Sept. Bei der Verſteigerung hiſtoriſch
alter Weine der Freiherrl. v. Zwierlein'ſchen Gutsverwaltung
wurden für die Flaſche 1783er M. 825 bis M. 49, für die Flaſche
1748er M. 290 bis M. 2..- geboten. Die Verſteigerung erhielt
nicht die Genehmigung und wurde nicht weiter fortgeſetzt. Der
Geſamterlös der Kunſt= und Altertums=Auktion betrug M. 88100.
Biebrich, 10. Sept. Für die Desinfizierungs=und
Vernichtungs=
arbeiten im Herzoglichen Parke wurden bis jetzt 40 Fäſſer
Petroleum verwendet.
Wiesbaden, 17. September. Die wiſſenſchaftliche
Aus=
ſtellung, welche in Wiesbaden anläßlich der 60. Verſammlung
deutſcher Naturforſcher und Aerzte veranſtaltet wurde, iſt
feierlich eröffnet worden. Herr Ludwig Dreyſuß hielt die
Eröff=
nungsrede über Zweck und Charakter der Ausſtellung, und der erſte
Geſchäftsführer, Geheimerat Profeſſor Freſenius, gab der Hoffnung
Ausdruck, daß die Ausſtellung den Naturwiſſenſchaften und der
Medizin zu dauerndem Nutzen gereiche. Den Schluß machte eine
Anſprache des Oberbürgermeiſters v. Ibell. Seitens der Stadt
Wiesbaden iſt der Naturforſcherverſammlung eine Feſtſchrift
dar=
gebracht worden.
Baden=Baden, 18. September. Die Kaiſerin iſt geſtern abend
11 Uhr bei beſtem Wohlſein her eingetroffen.
Nürnberg, 18. Sept. Die nächſte Verſammlung des Guſtav=
Adolfs=Vereins findet in Halle a. S. ſtatt.
Berlin, 17. Sept. In dem Nachbarorte Friedrichshagen ſtürzten
geſtern morgen die geſamten inneren Mauern des neuen
Seiten=
flügels am Hauptgebäude der Gladenbeck'ſchen
Zink=
bronzeguß=Fabrik ein, ſo daß nur die Umfaſſungsmauern
ſtehen blieben. Von ſieben verunglückten Arbeitern iſt einer tot,
einer tötlich, die übrigen fünf ſind weniger ſchwer verletzt.
Aus Thüringen. Ein Beleg dafür, wie in thüringiſchen Landen
geſpart wird, liegt aus Schwarzburg=Rudolſtadt vor. Dieſes
Fürſtentum, welches nach der letzten Volkszählung noch nicht voll
54000 Einwohner zählte, hat nicht weniger als elf
Spar=
laſſen, welche zu Ende des Jahres 1886 zuſammen 7416480 M.
Spareinlagen enthielten, ſo daß auf je 38 Einwohner ſchon ein
Sparkaſſenbuch und auf jedes Buch 337 M. Guthaben entfallen, auf
je einen Einwohner 885 M.
Breslau, 16. September. Heute wurden hier 27
Sozial=
demokraten wegen Verdachts der Geheimbündelei verhaftet,
darunter der frühere Reichstagsabgeordnete Geiſer und der
Heraus=
geber der hieſigen „Volksſtimme;, ehemaliger Maurer Conrad.
2310
Nr.
Von früher her ſind noch acht Sozialiſten in Haft, einer iſt gegen
Bürgſchaft auf freiem Fuße.
Wien, 16. Sept. Nach den über die Chölera in Italien
eingegangenen Nachrichten kamen in Rom vom 12.-15. September
inkl. 56, in Meſſina vom 12.-15. September vormittags 258
Cho=
lerafälle vor; von letzteren waren 113 tötlich.
London, 16. September. In der Nähe von Donkaſter fand heute
ein Zuſammenſtoß zweier Züge mit Vergnügungsreiſenden ſtatt.
wobei gegen 20 Perſonen getötet und 70 verletzt ſein ſollen.
Meſſina, 16. September. Die Cholera auf Sicilien. Hier
iſt die Panik auf das Höchſte geſtiegen. Die Zahl der Fälle
be=
trägt täglich zwiſchen 100 und 200; faſt alle verlaufen tötlich.
Viele Leute ſterben auf der Straße, wie vom Blitze getroffen. Alles
flüchtet in die Umgebung, welche auch ſchon an mehreren Punkten
infiziert iſt. Man weigert ſich die Toten zu begraben. Die Geſchäfte
ſind alle geſperrt. Die Arbeiter, die dadurch brodlos geworden,
zogen vor das Municipium und verlangten Brod und Arbeit.
Sieb=
zehn Mitglieder vom „Grünen Kreuz' ſind erkrankt. Wie verlautet,
wird König Humberk noch im Laufe des Monats nach Sicilien
kommen und die infizierten Orte beſuchen. Aus Troina werden
blutige Ausſchreitungen gemeldet. Drei Aerzte ſollen ermordet
worden ſein. Der Telegraph wurde von dem wahnwitzigen Pöbel
zerſtört, da die Regierung durch denſelben, den Befehl zum
Aus=
bruch der Cholera giebt”
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 16. September.
Lumpacivagabundus:
E. M. Die Aufführung dieſer Zauberpoſſe, welche von
rechts=
wegen in die Karnevalszeit gehört, geſchah wohl unſerem neuen
Komiker zu Liebe, um demſelben endlich Gelegenheit zu geben. ſich
dem Publikum in einer größeren und ſeinen Fähigkeiten angemeſſenen
Rolle vorzuführen. Als Zwirn befand ſich Herr Sachs
thatſäch=
lich in ſeinem eigentlichen Fahrwaſſer, wußte alle Seiten der luſtigen
Partie auszunutzen und gab nirgends zu wenig oder zu viel. Höchſt
erfreulich wirkte Herr Sachs namentlich in den Szenen, in welchen
Zwirn ſich als Parvenu unſterblich lächerlich zu machen hat. Sehr
ge=
lungen fiel das Geſangspotpourri aus, an welchem die Damen Jungk
und Schütky erfolgreichen Anteil hatten. Daß Herrn Butterweck
in urwüchſiger und dabei doch immer dezenter Komik vorläufig
noch niemand an unſerer Bühne ausſtechen kann, hat der geſchätzte
Künſtler von neuem in ſeiner Wiedergabe des Schuſters gezeigt. Wenige
Schauſpieler dürften es fertig bringen, dieſen Schuapsbruder ſo
darzuſtellen, daß er immer nur beluſtigend, niemals widerwärtig
berührt. Herr Butterweck hat für dieſe Grenzen ein
außer=
ordentlich feines, künſtleriſches Gefühl. Mit ſeinen Kouplets, die
ſtets friſch ins unmittelbare Leben der Gegenwart greiſen, erzielte
er auch heute wiederum glänzenden Beifall.
Sonntag, 18. September.
Die ſicilianiſche Vesper=.
Der dramatiſche Gehalt des Tertbuches, das ſich in gewiſſem
Sinne in einem den „Hugenotten' verwandten Stoffkreiſe bewegt,
iſt vom Komponiſten in durchaus erſchöpfender Weiſe erfaßt worden.
Gleich in der Quvertüre künden ſich deutlich die Mächte an, welche
die kommenden Vorgänge muſikaliſch und dramatiſch beherrſchen:
der Sturm und Drang einer ungeſtümen Freiheitsbegeiſterung, der
ſchleichende Tritt der Verſchwörer, das Machtwort des Tyrannen
und das Flüſtern der Liebe. Merkwürdig genug iſt es für einen
Tondichter wie Verdi, daß er in der That die Sprache der Liebe
hier zu einem Flüſtern herabdämpft und ihr nirgends den
Spiel=
raum giebt wie in ſeinen übrigen Opern. Die Neigung zwiſchen
Helene und Heinrich hat freilich wie die zwiſchen Raoul und
Valen=
tine Gefahr und Leiden zu ihrer Vorausſetzung, aber ſie gewinnt
niemals ſo wie in den „Hugenotten' das Anſehen eines lichten
Bil=
des auf dunklem Grunde, bleibt vielmehr immer Skizze. Zu einem
ſolchen Aufſchwunge ſeliger Weltvergeſſenheit wie ihn das Rieſenduo
im 4. Akt der „Hugenotten' atmet, kommt es in der „Vesper= an
keiner Stelle. Die Gedanken der Liebe ſind in dieſer immer eng
verflochten mit den Gedanken für das Wohl des Vaterlandes; die
Arie Helenens „Leb wohl für dieſe Erde= und das ſich anſchließende
Duett: In jenem Leben winkt uns die Palme' iſt doch nur Epiſode.
Das Hauptgewicht ruht auf dem Verwandtſchaftsverhältnis
Hein=
richs zu Monfort, woraus ſich denn auch der innere und äußere
Zwieſpalt für erſteren ergiebt. Nach dieſer Richtung hin hat der
Komponiſt denn auch alle ſeine Kräfte gewandt und einen Reichtum
muſikaliſcher Schätze aufgeboten, dem gegenüber man doch noch
immer - und das iſt nicht gering anzuſchlagen - das Gefühl
be=
hält: der Komponiſt habe ſich trotz allem keineswegs erſchöpft und
ausgegeben. Die „ſicilianiſche Vesper iſt das Erzeugnis der
Ver=
bindung franzöſiſchen und italieniſchen Geiſtes; an der Abfaſſung
des Textbuches hat Scribe den Hauptanteil gehabt. Iſt das nun
vielleicht die Urſache, wesbalb es Verdi nicht recht gelungen iſt,
für die Partei der Sicilianer jene Sympathie im Herzen der Hörer
wach zu rufen, welche wir den Gefährten Raouls, den Genoſſen
Maſaniellos ſchenken? Es iſt nicht anzunehmen, daß der italie=
183
niſche Tondichter das auch gar nicht beabſichtigt habe, denn
da=
gegen ſpricht vor allem jene große, prachtvolle Arie Procida's „Du
Palermo, ewig Du teuer meinem Herzen und Sinn, hebe den Blick,
benetzt von Sklaventhränen, ſei wieder aller Städte Königin' ein
Tongemälde, welches, zugleich den Glanz und Duft eines ſüdlichen
Himmels athmend, aus einer tiefen, echten Vaterlandsliebe erwachſen
iſt, und ferner die muſikaliſche Zeichnung der Geſtalt Helenens. Für
uns liegt daher die Auffaſſung nahe, daß Verdi an dem Libretto
des Franzoſen eine natürliche Schranke gefunden habe. Es liegt
zudem tief in der menſchlichen Natur begründet, daß ſie ihre
Sym=
pathien allemal demjenigen Teil zuwendet, gegen welchen Tücke und
Verrat geübt wird, gleichviel ob es Tyrannen ſind oder nicht; denn
das Herz und das geſunde Gefühl läßt ſich niemals überreden, daß
ein guter Zweck die ſchlechten Mittel adle. Bei dem in Rede
ſtehen=
den Falle kommt noch hinzu, daß wir von Monforts Tyrannei keine
unmittelbaren Proben ſehen - die Roheit der Goldateska hat nicht
ihn zum direkten Urheber
ſeine Geſtalt iſt vielmehr durch ein
ſchönes allgemein menſchliches Gefühl der Liebe zum Sohne ſittlich
und äſthetiſch geadelt, während die Verſchwörer einem abſtrakten
Freiheitspathos huldigen und zumal Procida nicht den geringſten
Auſtand nimmt, dieſem ſelbſt die Herzen ſeiner Freunde zum Opfer
zu bringen. Unſere Teilnahme neigt ſich deshalb oft genug auf die
Seite Monforts, den ja Verdi überdies auch muſikaliſch ſo bedeutend
hingeſtellt hat, daß er den übrigen Hauptperſonen völlig das
Gleich=
gewicht hält.
Die heutige Aufführung verlief der Hauptſache nach im Charakter
der erſten und bietet nur Anlaß zum Lobe. Es erſcheint uns nicht
am Platze, diesmal ein beſonderes Gewicht auf den Umſtand zu
legen, daß eine Kraft nicht ſo ganz Herr ihrer ſtimmlichen Mittel
war wie am 12. September.
Wir begängen eine Unterlaſſungsfunde, wenn wir bei unſerer
zweiten Beſprechung nicht auch des Mannes gedenken wollten, dem
bei der Einſtudierung eines ſolchen Werkes immer das größte Stüc
Arbeit zufällt, dem aber ſelten genug eine üußere Anerkennung zu
Teil wird. Das Publikum ruft die Sänger, den Maſchinendirektor,
die Balletmeiſterin, aber es fällt Niemanden ein, daß auch der
Kapellmeiſter da iſt; man glaubt genug für dieſen und das
Orchſter gethan zu haben, wenn man die Ausführung der Quvertüre
Applaudiert. Wir ſind gewiß kein Freund von übertriebenen
Ova=
tionen, halten es aber für unſere Pflicht, Herrn Kapellmeiſter
de Haan Dank und nachdrücklichſte Anerkennung für die umſichtige
und wahrhaft künſtleriſche Leitung der Verdiſchen Tondichtung
zu ſagen.
Litterariſches.
P. K. Poſegger, der unerſchöpfliche Dichter der öſterreichiſchen
Alpenwelt, bringt uns auch in dieſem Jahre wieder einen neuen
Band ſeiner überall wohlbekannten und beliebten Schriften. „
Aller=
hand Leuter nennt ſich das neue Buch, das nach einer Mitteilung
von A. Hartleben's Verlag in Wien gegen Ende September erſcheint
und das eine reiche Fülle allerliebſter Schöpfungen Roſegger's
ent=
hält. Anmutige Novellen wechſeln mit übermütig tollen Schwänken,
reizende Genrebilder mit tiefernſten Erzählungen - eine
Blüten=
leſe des Beſten, das der Dichter geſchaffen. Nicht weniger als 46
geſchloſſene Stücke enthält das ſtattliche Buch und wir wüßten nicht,
ob wir dem luſtigen „Küſter am Kreuz”, der auch dem verbiſſenſten
Hypchonder ein Lächeln abringt, der heiteren Geſchichte „8wei, die
ſich nicht mögen: dem tiefernſten „8wei, die ſich mögen' oder einer
der anderen reizenden Piecen den Vorzug geben ſollen. Es iſt eben
eins wie das andere echt „Roſegger= und damit glauben wir dem
neuen Buche die beſte Empfehlung gegeben zu haben.
— Allgemeine Tierſchutz=Zeitſchrift. Herausgegeben von Direktor
Dr. L. Boßler. Jahrgang 1887, Nr. 9. Inhalt: Einladung zur
XIII. Hauptverſammlung. Protokoll des Verbandstages der
Tier=
ſchutz=Vereine des deutſchen Reiches. Die Königin von Englandals
Tierſchützerin. Die Hundefuhrwerke in der Provinz Heſſen=Naſſau.
Anzeigen.
Der unterzeichnete Ausſchuß des Akademiſchen
Vereins erfüllt hiermit die traurige Pflicht, ſeine
werthen Alten Herren und Mitglieder von dem am
Sonntag den 18. September erfolgten Ableben ſeines
lieben Mitgliedes, Herrn
Gustav Erömme,
geziemend in Kenntniß zu ſetzen.
Der Ausſchuß des Akademiſchen Vereins.
J. V.:
Heinzerling.
[9219
Drud und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchduuderei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.