Adonnement=
prei=
diertelährlich 1 Mark 50 Pf. ud.
Bringerlohn. Answürtz werden von
allen Poſtümtern Beſtellungen
ent=
eegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal inck. Poſtaufſchlag
150. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Uuterhaltungsblatt.
Inſerate
verdemangenommen inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmllicher Behörden.
Ne 170.
Donnerstag den 1. September.
1887.
B e k a n n t m a ch u n g
Wegen Umpflaſterung der Obergaſſe wird dieſelbe von der Alexanderſtraße bis zur großen Ochſengaſſe am Donnerstag.
den 1. und Freitag den 2. September für Fuhrwerke und Reiter polizeilich geſperrt.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
18398
Aufforderung der Pfandſchuldner
und
Pfänder=Verſteigerung.
Die Schuldner des hieſigen ſtädtiſchen Pfandhauſes, deren Pfänder in den Monaten
Oktober 1886 bis einſchließlich März 1887 fällig waren, werden hierdurch
aufgefordert, ſolche bis zum 10. September d. J3. einzulöſen oder die Pfandſcheine
verlängern zu laſſen, widrigenfalls dieſe Pfänder
Montag den 17. Oktober d. Js., Nachmittags 2½ Uhr,
verſteigert werden.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß fallige Pfander, welche
weder ausgelöſt noch verlängert worden ſind, v o r dem Verſteigerungs=Termin
um=
verſetzt ſein müſſen, indem während der Verſteigerungstage die Umverſetzung nicht
mehr ſtattfinden kann.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[789.
Verſteigerung abgängiger
Bau=
geräthe.
Dienstag den 6. September 1887, Nachmittags 3 Uhr,
ſollen im ſtädtiſchen Baumagazin „Arheilgerſtraße Nr. 431 verſchiedene
ab=
gängige Bau=Utenſilien, als: Doppeltwirkende Saug= und Druckpumpen, gußeiſerne
Cäulenpumpen, Holzpumpen mit ſchmiedeiſernem Geſtänge und Schwengel,
Spreng=
fäſſer mit und ohne Wagen und verſchiedene Partien altes Guß= und Schmiedeiſen,
öffentlich an den Meiſtbietenden unter den bei der Verſteigerung bekannt gegeben
twerdenden Bedingungen verſteigert werden.
Darmſtadt, den 29. Auguſt 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(8358
Ohly.
neue,
gutkochende Waare.
G. P. Pol
Bleichſtraße.
(8398.
Dr. Overlach.
täglich von 10 bis 1 und 3 bis
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Frauen= und Geſchlechts=Krankheiten,
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kathol. Kirche 12. (8399
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Ragout, „ 40 „ „
ſowie
Rebhühmer
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von 80 Pfg. per Stück.
Reinrioh Röhrioh,
gegenüber der kathol. Kirche.
559
[ ← ][ ][ → ] Nr. 170
2114
Grummet=Gras=Verſteigerung.
Montag den 5. September 1886, Nachmittags 2 Uhr,
wird das Grummet=Gras von 43,98 Hectaren = 176 Morgen der ſtädtiſchen
Pallaswieſen in 175 Looſen an Ort und Stelle verſteigert.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
68225
Ohly.
In Grossherzoglicher Hof-Meierei Darmstadt
werden von heute ab
gute HpriſeLurtoffeln
zu herabgeſetzten Preiſen abgegeben.
Die Oberverwaltung der Großh. Hof=Meierei=Güter.
(8401
Dettweiler.
Die Lechnung
der euangeliſchen
Rirche zu Beſſungen
von 1886
liegt vom 1. September d. Js. an acht Tage lang auf dem Rathhauſe zur
Ein=
ſicht offen.
Beſſungen, den 31. Auguſt 1887.
Der evangeliſche Kirchenvorſtand:
J. V.:
Fr. Nitſert, d. 3. Spezialvikar.
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110¼
1227
20”
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ganb
96⁷
1113
bel.
1106
22
42)
9l2
5
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7978) Roßdörferſtr. 32 mittl. St.,
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Bequemlichkeiten, per 1. Dezbr. zu verm.
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von 6 Zimmer mit allem Zubehör,
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kon, Garten, auf 1. Oktober, auch früher.
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unmöbl. Parterrezimmer, mit ſep. Eing.,
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Näheres bei Frau Wüſt.
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5572) Eliſabethenſtr. 22 1. St. m. Z.
7163) Ein kleines Zimmerchen mit
Penſion an einen braven jungen Mann.
Näheres in der Expedition.
7462) Promenadeſtr. 22 ein möbl.
Wohn= nebſt Schlafzimmer, parterre.
7464) Neckarſt. 11, nahe d. Drag.=Kaſ.
ſind ſchön möbl. Parterrezimmer, paſſend
für 2-3 Herren.
7791) Louiſenſtr. 28 ein möblirtes
Zimmer ſofort.
7994) Soderſtr. 25 ein hübſch möbl.
Parterrezimmer mit oder ohne Penſion.
8117) Saalbauſtr. 17, 1. Stock, ein
fein möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
8269) Kiesſtr. 22, 1. St., ein möbl. Z.
8320) Waldſtraße 11 im Seitenbau
zwei gut möblirte Zimmer zu verm.
8325) Eliſabethenſtr. 35 kl. möbl. Z.
8407) Ecke d. Soder= und
Stifts=
ſtraße 44 im 3. Stock ein möbl. Zim=/
mer mit Penſion.
8408) Rheinſtraße 33 oberer Stock
zwei möblirte Zimmer zu verm.
Arbeit
wird ausgegeben.
Anzufragen nur an den Tagen,
Dienstag. Donnerstag und Samstag,
Morgens von 8-9 Uhr.
Emil Sander,
Hemdenfabrik,
Theaterplatz Nr. 1. (8409
Eine Wohnung,
zwei Zimmer, Küche und Zubehör, von
zwei älteren ruhigen Leuten, ohne Kinder,
auf 1. Oktober zu miethen geſucht.
An=
erbieten mit Preis unter E. F. 77 an
Ddie Exped. d. Bl.
(8410
Am 2. September bleibt die Bibliothek geschlossen.
Die Direction. 6841
Freitag den 2. September d. Js. Gedantag) iſt die
hieſge Etadtkaſe
Nachmittags geſchloſſen.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1887.
[8412
Mriegk, Stadtrechner.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß
usore Büreauz
Freitag den 2. September, Nachmittags, geſchloſſen ſind.
Darmſtadt, den 1. September 1887.
Bank für Handel und Industrie.
Bank für Süddentschland.
4
8
SEAEAIIOON
Einladung
an ſämmtliche Herren Collegen zu der am
Samstag den 3. September l. J., Abends 8 Uhr,
im kleinen Gartenſaal der Brauerei „zum Schützenhof” (
Hügel=
ſtraße) ſtattfindenden Vorbeſprechung über die Feier des diesjährigen
Judithfeſtes.
Dr. Clemm, Cabinetsſekretär.
v. d. Hoop, Forſtaſſeſſor.
Dr. Kahlert, Rechtsanwalt.
Kritzler, Garniſons=Auditeur.
Kritzler, Finanzacceſſiſt.
Dr. Lindt, Gymnaſiallehrer.
Moyat, Baumeiſter.
Schenck, Gerichtsacceſſiſt.
Weber, Polizei=Inſpektor.
Weber, Hofjagdamtsaſſiſtent.
Dr. Würth, Steueraſſeſſor.
(8326
W
8414) Ein reinl. Mädchen ſucht ein
bis 2 Laufdienſte. Näh. Obergaſſe 10.
Daſelbſt eine Waſch= und Putzfrau.
8415) Mädchen mit guten Zeugn.
kann ich den geehrten Herrſchaften empf.
Stellenb. Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.
8416) Müdchen, die kochen können,
empfehle ich den geehrten Herrſchaften.
Stellenbureau Korb, Soderſtr. 60.
LaAttza,
Eine perfekte Köchin
mit guten Zeugniſſen bei hohem Lohn
nach auswärts geſucht.
Näheres in der Expedition. (8333
8417) Geſucht eine Köchin für die
feinere Küche, ſolid, anſtändig; mehrjähr.
Zeugniſſe erforderlich. Näh. in der Exp.
8336) Es wird zum 1. Oktober ein
älteres feines=Zimmermädchen geſucht.
Nur ſolche mit den beſten Zeugniſſen
ver=
ſehene wollen ſich melden. Näheres Exp.
Brave Mädchen
erhalten dauernden und lohnenden
Ver=
dienſt bei
[8337
C. W. Leske, Buchdruckerei.
7475) Für ein feineres
Manufactur=
waarengeſchäft in Darmſtadt wird eine in
der Branche bewanderte, tüchtige
VerEhmtertm
per 1. Ottober geſucht. — Nur ſchriftl.
Offerten unter P. H., welchen
Photo=
graphie u. Zeugniſſe beigefügt ſein müſſen,
werden berückſchtigt und ſind bei der
Expedition d. Bl abzugeben.
4gute Schreinergesellen
und ein Anſchläger geſucht.
(8894
Kiesſtraße 49.
2116
Nr. 170
eier vom L. September.
Am Nachmittag den 2. September von 4 bis 5 Uhr; Musik am Landes-Denkmal.
Am Abend werden ſich die Geſang=, Krieger= und Turnvereine, Feuerwehren ꝛc. von Darmſtadt-Beſſungen im
Eug vom Woogsplatz aus (präcis 8 Uhr) durch die Schulſtraße, Ludwigsplatz und Ludwigsſtraße über den Markt,
Markt=
ſtraße, Ochſengaſſe, Obergaſſe, Alexanderſtraße nach dem Landes=Denkmal begeben, wo Geſang und Belenchtung des
Denkmals, insbeſondere auch Darſtellung des eiſernen Kreuzes (8½, Uhr) ſtattfindet.
Eine möglichet allgemeine Bethelligung der Bürgerschaft an dem Aug ist erwünscht.
Wir laden deshalb alle Corporationen und Vereine, insbeſondere auch die Innungen in Darmſtadt-Beſſungen hiermit zur
Theilnahme daran freundlichſt ein. Ihre Lampions ꝛc. haben ſich die Theilnehmer ſelbſt zu ſtellen. - Hieran ſchließt ſich
Geſellige Vereinigung
der Zugtheilnehmer in den Räumen drs Saalbaues, wohin (9 Uhr) vom Landesdenkmal aus im Zug gegangen wird.
Solche, welche ohne am Zug theilzunehmen der geſelligen Vereinigung anwohnen wollen, können eine Eintrittskarte
von 40 Pfg. bei den Herren D. Falz & Göhne, W. Pfeil, Eliſabethenſtraße, Inſpector Velten im Saalbau und
am Feſtabend an der Saalbaukaſſe löſen.
Anmeldungen zum Zug bitten wir, ſoweit noch nicht geſchehen, baldigſt bei Herrn Brand=Director Juatus,
Kapell=
platz, vorzubringen.
Sehliegslich bitten wir unsere Mitbürger ihre Hänser zum 2. September festlich
zum schmücken.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1887.
(8418
Väs Loschätsführende Cowils für die Hationalleior.
tä⁄.
8419) In Großh. Hofmeierei Darm=ſtadt wird zu ſofortigem Eintritt ein
tüchtiger
Milchverkäufer
bei hohem Lohn geſucht.
Die Oberverwaltung der Großh.
Hof=Meierei=Güter.
Dettweiler. 8424) Für ein feineres Putz=
und Modewaaren=Geſchäft wird
eine durchaus tüchtige, junge
Dame als
erste Verkäufer in
geſucht. — Offerten unter R. R. 100
an die Expedition d. Bl. Mffeno lehrlingostelle
für einen jungen Mann mit guten
Schulkenntninen und ſchöner Hand=
ſchrift.
Emil Sander,
Theaterplatz 1,
Manufactur Engros und Hemden=
Fabrik.
[8420 Ein junger Mann,
mit guten Schulkenntniſſen und aus guter
Familie kann ſofort bei mir als Lehr=
ling eintreten. Schriftliche Anerbieten
ſind an mich zu richten.
Karl Eämmerling,
Werkzeug= und Maſchinengeſchäft,
[8425
Darmſtadt. Neckarſtr. 1. Ein ſtarkes, braves, geſetztes
Mädchen
auf ſofort geſucht.
Beſſ. Wittmannsſtraße 18.
[842) Dr. mod. Arthur Hoffmann,
Hügelſtraße 4,
hat ſeine Praxis wieder über=
nommen.
[8426 H
Ein Lehrling fuͤr ein feineres Delikateſſengeſchäft wird
geſucht. Näheres in der Exped. d. Bl. 1 Ein feinmöblirtes Zimmer,
wird vom 30. September ab auf circa
3 Wochen in der Nähe der Artillerie=
Kaſerne zu miethen geſucht. Offerten
werden bis zum 4. September unter
Chiffre R. W. C. 123 poſtl. Darmſtadt erbet. dauernd. - Offerten und Zeugniſſe sub
E. L. 119 an die Expedition.
Ein kräftiger Mann
zu einem kranken Herrn geſucht.
Näheres in der Exped. d. Bl. (8423
7631) Etiquettenfälſchung. Wir leſen in
Nr. 170 des Deutſchen Reichs=Anzeigers vom
23. Juli d. J3. die Publikation eines Urteils
der Erſten Strafkammer des Poſener
König=
lichen Landgerichts vom 1. März 1887.
Da=
nach wurden die Kaufleute Edmund und Joſeph
Kantorowicz (beide Inhaber der bekannten
Firma Hartwig Kantorowicz iu Poſen),
ſo=
wie deren Agenten Johannes Wortelbaer in
Berlin. John Kluge und Guſtav Staehr in
Hamburg des Vergehens gegen das
Marken=
ſchutz=Geſetz vom 30. November 1874 für
ſchuldig erklärt und deswegen Edmund und
Joſeph Kantorowicz zu je 400, und
Wortel=
baer, Kluge und Staehr zu je 156 M.
Geld=
ſtrafe, ſowie ſämtlich in die Koſten des
Ver=
fahrens und der einmaligen Einrückung des
verfügenden Teils des Erkenntniſſes in den
Deutſchen Reichs=Anzeiger verurteilt. Da die
Einzelheiten dieſes Prozeſſes auch für weitere
Kreiſe von Intereſſe ſein dürften, teilen wir
in kurzer Faſſung das, was uns hierüber
be=
kannt, mit. Der Geſchädigte in dieſer
Straf=
ſache iſt der bekannte Erfinder des Boonekamp
of Maag=Bitter, H. Underberg=Albrecht in
Rheinberg am Niederrhein. Dieſer Firma
war ſchon ſeit mehreren Jahren mit einem
Produkte Konkurrenz gemacht worden, welches
mit täuſchender Nachahmung ihres Etiquettes,
Siegels, facsimilés, der Form ihrer Flaſchen
u. ſ. w. unter der fingierten Firma: H. van
Underbroken und Zoonen in Amſterdam als
allein echter Boonekamp of Maag=Bitter
überall, namentlich im öſtlichen Deutſchland,
verbreitet war, bis es ſchließlich gelang, die
Quelle dieſer widerrechtlichen Konkurrenz im
Hauſe der hieſigen Firma Hartwig
Kantoro=
wiez ausfindig zu machen. Auf Antrag der
verletzten Firma wurde das Strafverfahren
gegen die Beſchuldigten wegen Vergehens
gegen das Markenſchutzgeſetz vom 30. Novbr.
1874 eingeleitet. in Folge deſſen ſämtliche
An=
geklagten im Sinne der 8814 und 18 b. e.
des genannten Geſetzes für ſtrafbar erklärt
und demgemäß, wie oben referiert, verurteilt
wurden. Da das Reichsgericht die von den
Verurteilten eingelegte Reviſion verworfen
und das Urteil nunmehr rechtskräftig
gewor=
den iſt, ſo wird von der beſchädigten Firma
H. Underberg=Albrecht die Schadenerſatz=Klage
folgen.
84
2
I.
17½)
REG
v0
Nr. 170
2117
engl. Crépe und Grenadine für Trauer=Garderobe.
Aan GEaGGOON
Nationalſeier am 2. September.
An Beiträgen ſind weiter eingegangen: Frau Johanna Wolfskehl 5 M. Otto
Wolfs=
kehl 5 M. C. Bauer 2 M. C. Stempel 5 M. H. Kern 50 Pf. L. Wiener 5 M. Aug.
Schmidt 1 M. Hch. Lautz 1 M. V. Bechtold 1 M. F. Z. 1 M. M. W. P. 1 M. D.
N. 1 M. H. Neuſtadt 2 M. Henrici 2 M. Mohr 1 M. Pfannmüller 1 M. Strecker.
Witwe, 1 M. E. W. 50 Pf. V. J. 1 M. Michaelh 1 M. W. Zimmermann 1 M. V.
Breitwieſer 50 Pf. E. Ludwig 1 M. Moldenhauer 1 M. H. Bodenheimer 2 M.
Bech=
ſtatt 3 M. H. R. 1 M. Guſtav Starke 1 M. Wilh. Diefenbach 5 M. J. H. E. Merck
3 M. C. Merck 2 M. J. Hachenburger 1 M. B. G. Roth 1 M. Hößlein 1 M. C.
Fiſcher 2 M. Reichert 50 Pf. K. Volz 50 Pf. Casp. Schloſſer 1 M. Rathgeber 1 M.
Gaydoul 1 M. Guſt. Heß 1 M. Lanz 50 Pf. N. Lerch 1 M. Dexheimer 1 M. Diehm
F. 50 Pf. A. G. 50 Pf. Urich 1 M. Manck
50 Pf. Bergſträßer 1 M. J. T. 50 Pf.
50 Pf. G. A. 50 Pf. J. Deutſch 50 Pf. H. Joh. W. Rau 10 M. Piſtor 1 M. Wagner
1 M. A. Lang 50 Pf. G. Schuchmann 50 Pf. H. Volz 1 M. L. Wörner 1 M. Kehres
50 Pf. K. Weller 1 M. Karl Krämer 50 Pf. Karl Fay 5 M. W. Manck 1 M. Gebr.
Arnold 1 M. M. Bock 50 Pf. F. Wittich 3 M. Joſ. Sander 1 M. Gg. Heyl 1 M.
W. Pfersdorff 1 M. Karl Frank 50 Pf. L. Engel 1 M. H. Elbert 50 Pf. E. Preuß
1. M. Ch. Wirthwein 1 M. Gebr. Neu 1 M. Stützer 50 Pf. G. Gerber 1M. F. Harter
50 Pf. J. Rau 50 Pf. S. Schmidt 50 Pf. H. Koch 50 Pf. W. Hublitz 50 Pf. Meyer,
Pavierhandlung, 50 Pf. G. Lorz 50 Pf. Karl Müller 1 M. Dr. Landsberger 1 M.
Kahn und Stern 50 Pf. Anton 1 M. Karl Köhler 50 Pf. F. C. Winter 1 M. Caeſar
und John 3 M. Th. Stemmer 1 M. C. Hornmann 1 M. Jungmann 50 Pf. Vietor
1 M. Hemmerde 1 M. Michael Schmidt 1 M. C. Grahn 1 M. F. Krätzinger Sohn
1 M. Falkenſtem 1 M. Georg Hof 1 M. C. Hochſtätter 1 M. Ungenannt 50 Pf.
Schäffer 3 M. Ewald 1 M. Kramer 1 M. Dr. Würth 50 Pf. Bornſcheuer 50 Pf
Schneider, Miniſt.=Reviſor 50 Pf. Grünig 50 Pf. Dauber 50 Pf. Poſeiner 1 M.
Poſeiner 1 M. Jaeger 1 M. Frenay 1 M. Engelhard, Kom.=Rat, 2 M. Büttel 1 M.
Lang 1 M. N. N. 1 M. Ploch 50 Pf. P. Dörr 1 M. Beſt 50 Pf. Keim 50 Pf. C.
Brückner 1 M. Buchhaltung für Forſtweſen 1 M. 20 Pf. W. Welcker 1 M. Zuſammen
159 M. 20 Pf. Hierzu die bereits veröffentlichten M. 16250. Zuſammen M. 321,70.
Um weitere Beiträge bittet
Der Rechner:
Meyer, Kanzlei=Inſpector.
40 - 50 Tausend Mark
ſind zu Anfang Oktober dieſes Jahres
gegen erſte Hypothek zu 4 pCt.
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leihen. Zu erfragen bei der Exp. (8328
Ein kleines Kind
wird in Pflege genommen. Zu erfragen
in der Expedition.
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in geſunder Lage, eine Wohnung von
3 Zimmern nebſt Zubehör Parterre oder
1. Stock für ſofort oder ſpäter zu miethen
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für die ganze Saiſon und ein halber
Sperrſitz für die beiden erſten
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ments abzugeben. Näheres
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ſtraße Nr. 65.
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ſind weiter bei uns eingegangen: Rentner
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K. v. K. 4 M. N. N. 1 M. zuſammen 15 M.
Hierzu früherer Betrag 179 M. Im Ganzen
bis heute 194 Mk.
Um weitere Gaben bittet
die Expedition des Darmſtädter Tagblatts.
Laut Beschluss des königl.
Land-
gerichts Berlin L vom 20. August ist
anerkannt worden, dass
17
9.L.L.
24
F. G0BIlEOIEI8
DAuAGAUIIN
D. R. Patente Nr. 38758 u. 40139
die Patente der Firma A. Leiss & Co.,
808. Shannon. R. C.
nicht verletzen,
weshalb die in unserer Berliner Filiale
erfolgte Beschlagnahme nieder auf.
gehoben wurde.
Soennecken's Briokordnor,
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mässigsten von allen, machen die
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spieligen und sperrigen Apparate zum
provisorischen registriren ganz
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flüssig und sind so billig, dass Jedes
Geschäft sie anschaffen kann.
V. A. im Gebrauche bei:
Volks-
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[8431
F. S0RhuEEEEI'S VEnLAG,
BERImz Boul 4 IEſp2l6.
Woog, 31. Auguſt 1887.
Waſſerhöhe am Pegel 356 Meter.
Lufttemperatur 170 R.
Waſſerwärme Vormittags 8 Uhr 16⁄ R.
Woogspolizeiwache.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 1. September.
1. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Die Tüdi n.
Große Oper in 5 Akten. Muſik von Halevy
Perſonen:
Kaiſer Sigismund
Herr Lnispel.
Johann von Brogny
Leopold, Reichsfürſt. Herr Hofmüller.
Eleaſar, ein Jude
Herr Bär.
Ruggiero, Oberſchultheiß
der Stadt Conſtanz
Herr Bögel.
Albert, kaiſerl. Offizier, Herr Fiſcher.
Prinzeſſin Eudoxia, Nichte
des Kaiſers
Fr Mayr=Olbrich.
Recha
Ein Waffenherold
Herr Reichhardt.
Ein Herold,
Herr Klotz.
44
Cardinal: Herr Riechmann, als Debüt.
444
Recha
Frau Caliga, vom Königl.
Hoftheater in Stuttgart, als Gaſt.
Anfang ¼„1 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Freitag. 2. September.
2. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsa . ilung.
(Rote Karten gültig.)
Zußel=Huvertüre von C. A. von Beber.
Hierauf:
LoLber g.
Hiſtoriſches Schauſpiel in 5 Akten von
Paul Heyſe.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Sonntag. 4. September.
3. Vorſtellung i. d. 1. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Wvilhelm Tell.
Große Oper in 4 Akten mit Ballet von Roſſini.
W Zampſſtraßenbahn. Nach Schluß
jeder Vorſtellung wird noch ein Zug nach
Eberſtadt abgehen und an den im
Fahr=
plan näher bezeichneten Punkten der Stadt
nach Bedarf anhalten.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Freitag den 2. September.
Zur Feier des Sedantages:
Jeſtgottesdienſt Abends um 6 Ahr.
Hierauf:
Vorabendgottesdienſt für den Sabbath um
6 Uhr 20 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 7 Uhr 80 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
Hr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 3. Sept.: Vorabend 6 Uhr 5 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr - Min.
Sabbathausgang 7 Uhr 30 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 4. Sept. an:
Morgens 6 Uhr — Min.
Nachm. 6 Uhr — Min.
560
5126
Nr.
ſchmuſe Schiff wurde von hunderten an dem Ufer befindlichen
Perſonen mit lebhaftem Hurrah begrüßt. Heute morgen hat das
Schiff die erſte fahrplanmäßige Reiſe nach Trarbach unternommen.
Berlin, 30. Auguſt. In betreff der zu bildenden
Aktienge=
ellſchaft für Spiritusverwertung wird der „National=
Zeitung mitgeteilt, daß ſich die Brenner bis zum 15. September
an den Vertrag gebunden erklären werden. Das Finanz=
Konſor=
tium würde ſich ſeine Entſcheidung nach Maßgabe des Reſultats
am 15. September vorbehalten.
Weimar, 30. Auguſt. Zuverläſſig verlautet, die preußiſche
Re=
gierung wolle den Plan einer teilweiſen Verſtaatlichung der
Lud=
wigsbahn vorläufig zurückſtellen.
Altona, 30. Aug. Die Sozialdemokraten Lichtner, Steinfatt,
Mütze, Frank und Abel wurden zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt,
wobei die Unterſuchungshaft von 3 Monaten abgerechnet wird, die
übrigen Angeklagten, unter ihnen auch Molkenbuhr, wurden
frei=
geſprochen.
München, 27. Auguſt. In der Familie des Prinzen Ludwig
ſteht ein freudiges Familienereignis bevor. Die Frau Prinzeſſin
Ludwig wird ihren Gemahl in einigen Monaten mit dem zwölften
Kinde beſchenken. (Von den elf Kindern aus der Ehe des Prinzen
Ludwig mit der Vrinzeß Marie Thereſe leben noch 10 und zwar
1 Knaben und 6 Mädchen.)
München, 30. Auguſt. Deutſch=nationale Kunſtgewerbe=
Ausſtellung 1888 in München. Nachdem die nötigen
Vorar=
beiten beendet, gelangt ſeitens des Direktoriums der Aufruf zur
Beteiligung an der Ausſtellung, das für dieſelbe aufgeſtellte
Pro=
gramm und deſſen Ausführungsbeſtimmungen zur Verſendung. Nach
denſelben wird die Ausſtellung am 15. Mai 1888 eröffnet und am
15. Oktober geſchloſſen und umfaßt alle Zweige des Kunſtgewerbes
und der damit verwandten Gebiete. Die Anmeldung der
Gegen=
ſtände hat möglichſt bald, ſpäteſtens aber bis zum 1. November 1887
zu erfolgen. Die Platzmiethe beträgt für den Quadratmeter
Boden=
fläche 25 M. Alle Gegenſtände müſſen bis zum 1. Mai 1888
auf=
geſtellt ſein. Für hervorragend kunſtgewerbliche Leiſtungen werden
Auszeichnungen in Form einer einheitlichen Medaille mit
zugehöri=
gen Ehrendiplomen erteilt. Für verdienſtvolle Mitarbeiten iſt die
Zuerkennung in Ausſicht genommen. Mit der Ausſtellung wird
eine Verlooſung von angekauften Ausſtellungsgegenſtänden
verbun=
den. Programme und Ausführungsbeſtimmungen ſind vom
Aus=
ſtellungs=Direktorium jeder Zeit zu erhalten, welches auch alle
An=
fragen bereitwilligſt erledigen wird.
Bad Kiſſingen, 30. Auguſt. Die Fürſtin Bismarck iſt heute
abend hier angekommen; dieſelbe wurde vom Fürſten Reichskanzler
am Bahnhofe empfangen. Fürſt Bismarck hat ſich dieſer Tage auf
der ſeinen Namen tragenden Wage wiegen laſſen, ſein Gewicht iſt
ganz genau dasſelbe wie im vorigen Jahre, nämlich 207 Pfund.
Brüſſel, 30. Auguſt. Der in Deutſchland oft genannte
Sultan von Zanzibar hat der belgiſchen Regierung offiziell
ankündigen laſſen, daß er ſich mit ſeinen Landesprodukten an den
nächſtjährigen Weltausſtellungs=Unternehmungen beteiligen
werde. Dieſe Nachricht hat dadurch ein erweitertes Intereſſe, daß
in Rede ſtehende Beſchickung die Erzeugniſſe der Zanzibariten zum
erſten Male auf einer europäiſchen Weltausſtellung darbieten wird.
Wie man vor zwei Jahren auf der Antwerpener Weltausſtellung
außer den Congoprodukten einen Congohäuptling mit zahlreichem
Gefolge antraf, ſo wird die belgiſche Hauptſtadt im kommenden
Jahre im Ausſtellungspark einen Fürſten Zanzibars mit ſeiner
Be=
gleitung zu Gaſte haben. Ueberhaupt iſt das ausführende Komits
bemüht, neben den ernſten Beſtrebungen der Freude und den
Ver=
gnügungen Raum zu bieten. Auch dieſer Teil ſoll ſich indeß durch
die Reize des Großartigen und Neuen auszeichnen. So wird eine
Jagdgeſellſchaft, welche ſich unter hohem Protektorate kürzlich in
Rußland gebildet hat und welche eine Wiederbelebung des
mittel=
alterlichen edlen Sports der Falkenjagden erſtrebt, dieſen ritterlichen
Sport mit wohldreſſierten Pferden und Falken hier in Brüſſel zum
erſten Male dem Publikum vorführen. Von hier aus beabſichtigen
die Falkenjäger eine Rundreiſe durch ſämtliche Hauptſtädte Europas.
Aus Ungarn meldet die in Wien ernannte öſterreichiſche Delegation
die Beteiligung einer ungariſchen Czarda an. Wir werden alſo in
dem weiten Park der Weltausſtellung ſelbſt eine echte Haideſchenke
aus den grasreichen Steppen der Theiß und Maroſch vorfinden, in
der uns echte Ungarmädchen in Nationaltracht ihre heimatlichen
Getränke kredenzen und Zigeunerbanden ihre Fiedeln ſtreichen.
Paris, 31. Auguſt. Pranzini, der Mörder der Marie
Reg=
nault, wurde heute früh hingerichtet.
Vermiſchtes.
Der Pflichtlorbeer. Der „Don Juan'Jubelvorſtellung in
Salzburg hat auch Heinrich Bulthaupt, der bekannte Dramaturg
und Dichter, beigewohnt. In einem Feuilleton, welches er darüber
für die „Weſer=8tg. geſchrieben, faßt er ſein Urteil über die
Auf=
führung folgendermaßen zuſammen: „Man hörte den „Don Juan',
wenn auch nicht den ganzen, zum Teil vortrefflich und beſſer, als
die meiſten Theater ihn zu gewähren vermögen, aber man ſah ihn
ſo ſchlecht, wie ihn kaum mehr Bühnen dritten Ranges in der
170
alten thörichten Tradition zu geben wagen” Zudem wurde die
Darſtellung noch durch eine wunderbare Taktloſigkeit geſtört.
Bult=
haupt erzählt: „Kaum hatte Leporello ſeine Arie beendigt, da
er=
ſchien ein Herr in Frack und weißer Binde auf der Bühne und
überreichte dem Sänger, mit einer unverſtändlichen, täppiſchen Geſte
ins Publikum deutend, einen rieſigen Lorbeerkranz. von deſſen
rot=
weißen Schleifen der Name,Mozarteum' leuchtete. Und abermals
nach Elvira's Arie erſchien dieſer Kranzſpender aus der Kouliſſe,
die Illuſion gröblich ertötend, und abermals nach Anna's Rachearie
und ſo fort, bis alle Sänger ihren Pflichtlorbeer hatten, auch der
biedere Maſetto, auch der ſteinerne Gaſt. Ich beneide den nicht,
der dieſe herrliche Anordnung getroffen.
Der Meiſter des Fauſtkampfes. In Boſton wurde am 8. v. M.
im Theater dem Meiſter im Fauſtkampf der Meiſterſchaftspreis,
beſtehend in einem ſchwer mit Gold und reich mit Brillanten
be=
ſetzten Gürtel im Werte von 10000 Dollars, feierlich übergeben.
Mr. Sullivan, dieſer Champion of the World im Ringkampf,
empfing den Preis mit würdevollem Ausdruck und Geberde. Der
Gürtel ſoll ein Meiſterſtück amerikaniſcher Goldſchmiedearbeit ſein,
deſſen Wertgehalt mit der geſchmackvollen Arbeit im Einklang ſteht.
291 Diamanten zieren dies wertvolle, für körperliche Kraft und
Ausdauer gewidmete Andenken, und auf der 4 Zoll hohen, 14 Zoll
breiten Schlußplatte iſt die Inſchrift graviert: „Dem Meiſter der
Welt, J. Sullivan, die Bürger der Vereinigten Staaten, den
4. Juli 1887”
Der Sarkophag, in welchem die Gebeine Kaiſer Napoleons III.
in der St. Marienkapelle in Chislehurſt ruhen, wurde in dieſen
Tagen nach dem in Farnborough von der Kaiſerin Eugenie
er=
richteten Mauſoleum übergeführt, wo er neben dem Sarge des
kaiſerlichen Prinzen aufgeſtellt iſt. Der Sarkophag des Kaiſers iſt
8 Fuß 6 Zoll lang, 4 Fuß breit und 4 Fuß 9 Zoll hoch und trägt
die einfache Inſchrift„Napoleon III. R. I. P.”
Eine kleine Meſſing.
tafel an dem einen Ende zeigt an, daß er ein Geſchenk der Königin
Viktoria an ihre Freundin die Kaiſerin Eugenie iſt. Beide
Sarko=
phage ſind vollkommen gleich und aus rotem Granit von Aberdeen
gemeißelt.
Die „Rep. franç.” erzählt aus dem Jahre 1882 eine
Anek=
dote, die zugleich außerordentlich bezeichnend für den jetzigen
Mobil=
machungsverſuch der Franzoſen iſt. Es erging damals ſeitens des
Kriegsminiſters an das Kommando des 9. Armeecorps folgender
Befehl: „Der Generalinſpektor wird heute um Mitternacht
unver=
mutet ( Timproviste) ankommen, und alle Truppen der Garniſon
greifen beim erſten Kanonenſchuß zu den Waffen und ſammeln ſich
wie zum Gefecht”
Litterariſches.
— Das Heft 9 dieſes Jahrganges der „Gartenlaube” bringt den
Schluß von zwei Novellen, welche von dem Publikum mit großem
Beifall aufgenommen worden ſind: die eine derſelben iſt „Der lange
Holländer von Rudolf Lindau, in welcher ein ſehr intereſſantes
pſychologiſches Problem in ſpannendſter Form gegeben wird. Die
andere Novelle „Magdalena; iſt von einem bis jetzt weniger
ge=
kannten Autor Arnold Kaſten geſchrieben. Sie iſt reich an ſtarken
Konflikten; es fehlen ihr nicht poetiſche Schilderungen und vor
allem wußte der Verfaſſer die Leſer bis zum letzten Augenblick in
reger Spannung zu erhalten. - In demſelben Hefte finden wir
den Anfang einer wie es ſcheint im großen Stil angelegten
Hoch=
landsgeſchichte „Der Unfrieds von L. Ganghofer. Die Illuſtratior.
des Heftes iſt ebenſo reichhaltig wie geſchmackvoll und auch ſachlich
intereſſant.
Todrs=Anzeige.
Vorgeſtern Abend 10 Uhr entſchlief ſanft nach
langem, ſchwerem Leiden zu Bern in Folge einer
Lungengeſchwulſt unſer guter Gatte und Vater
Herr Geh. Obermedicinalrath
Dr. Ixiedrich Reißner
im 54ſten Lebensjahre.
Wir bitten um ſtille Theilnahme.
Darmſtadt, 30. Auguſt 1887.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 1. September,
Nachmittags 4½ Uhr, von der Halle des Darmſtädter
Friedhofs aus ſtatt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.