Aoonnement=
prei=
vlernteljährlich 1 Mark 50 Pf. ind.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Marl 50 Pf.
pw Quartal inck. Pofaufſchlag
A0
150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Zuſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
151.
Freitag den 5. Auguſt.
1887.
B e k a n n t
Betr.: Sitzungen des Provinzi=
In Gemäßheit der Art. 39 und 92 des Geſetzes vom
ſchlüſſe des Provinzialtags zur öffentlichen Kenntniß gebracht:
1. Die von den Kreistagen vorgenommenen
Ergänzungs=
wahlen der Provinzialtags=Abgeordneten wurden für gültig
erklärt;
11. der von dem Provinzial=Ausſchuß vorgelegte
Ver=
valtungsbericht vom Jahr 1885186 und die Rechnung für
dasſelbe Jahr wurden gutgeheißen. Hiernach und nach dem
für das Jahr 1. April 188788 feſtgeſetzten Voranſchlag der
Provinzialkaſſe betragen die:
Ergebniſſe der Rech= Anſätze des
Voran=
nung für 188586. - ſchlags für 188788.
Einnahme.
1. Beiträge der Kreiſe 152700 M.- Pf. 177000 M. — Pf. 4. Beiträge d. Staatszum Neubau von
Kreisſtraßen. 33208 „ 44 „ 28900 „ 30 „ 6. Kapitalzinſen. 1226 „ 78 „ 600 „ „ 8. Koſten des öffent=
lichen Verfahrens 334 „ 28 „ 400 „ „ 19. Ausſtände aus vor=
hergehend. Jahren „7 „ 50 „ „ - „ 40. Kaſſenvorrat aus
vorhergehenden
Jahren 27274. 30 ½. 11267 „ 63 „ Summe 214 751 M. 30 Pf. 218167 M. 93 Pf.
Zugleich wurden die Unterhaltungsvoranſchläge der
und der Provinz zu dem Neubau folgender Kreisſtraßen bewil
1) im Kreiſe Bensheim:
a. von Reichenbach nach Beedenkirchen,
b. von Schmal= nach Ober=Beerbach;
2) im Kreiſe Darmſtadt:
von der Darmſtädter Gemarkungsgrenze bis auf die
Nieder=Ramſtädter Straße lam Böllenfallthor);
3) im Kreiſe Dieburg:
a. von Groß=Umſtadt nach Raibach,
b. von Frankenhauſen nach Neutſch,
c. von Klein=Zimmern nach Habitzheim;
4) im Kreiſe Erbach:
a. von Michelſtadt nach Weitengeſäß,
ma ch u n g.
ltags der Provinz Starkenburg.
12. Juni 1874 werden die am 14. Juli d. J. gefaßten Be=
nung für 1885ſ86. Anſätze des Voran=
ſchlags für 188788 Ausgabe.
22. Beſoldungen 1750 M. Pf. 2000 M. - Pf. 23. Diäten und Ge=
bühren 145¾ „ 53 „ 2400 „ „ 24. Botenlohn u. Ver=
kündigungskoſten. 113 „ 65 „ 180 „ „ 25. Für, Büreaube=
dürfniſſe und Ge=
rätſchaften 908 „ 52 „ 1250 „ „ 28. Bau und Unter=
haltung v. Kreis=
traßen 18253) „ 74 „ 189 251 „ 42 „ 29. Uneinbringliche
Ausſtände. 41 „ — „ — „ 30. Zuſchuß in andere
Kaſſen. 1000 „ — „ 1000 „ „ 31. Koſten des öffent=
lichen Verfahrens 152 „ 85 „ 200 „ 32. Koſten d. Ratural=
verpflegungsſtat. „ „ 20000 „ „ 39. Reſervefonds für
unvorhergeſehene
Fälle „ — „ 1886 5
Summe 187951 M. 29 Pf. 218167 M. 93 Pf.
für 188788 genehmigt und Beiträge des Staats
b. Ortsdurchfahrt von Rohrbach,
c. von Beerfelden nach Airlenbach;
5) im Kreiſe Groß=Gerau:
a. von Erfelden nach Leeheim,
b. von Leeheim nach Geinsheim:
6) im Kreiſe Offenbach:
Fortſetzung der Straße von Dietzenbach über den
Wildhof nach Offenbach mit Abzweigung nach
Heu=
ſenſtamm und von da nach Obertshauſen.
II. Die von dem Provinzialkaſſerechner zu leiſtende
Kau=
tion wurde auf 2000 M. ſeſtgeſetzt.
1904
Nr. 151
IV. Die Ueberſchreitung des Koſtenvoranſchlags für den ). 2) zu Erſatzmitgliedern, die Herren:
Neubau der Kreisſtraße Klein=Bieberau auf die Kreisſtraße
Aſchbach=Rodau im Kreiſe Dieburg wurde genehmigt und
dementſprechend weitere Beiträge des Staats und der Provinz
bewilligt.
V. Die Ergänzungswahl der Mitglieder des Provinzial= vorgenommen und ſind gewählt worden:
Ausſchuſſes wurde vollzogen und ſind hiernach für die
Wahl=
periode 1887ſ93 gewählt worden:
1) zu Mitgliedern, die Herren:
Bürgermeiſter Kredel zn Michelſtadt,
Direktor Kugler zu Offenbach,
Gemeinde=Einnehmer Rohn zu Schwanheim,
Rechtsanwalt Schüler zu Darmſtadt;
Darmſtadt, am 30. Juli 1887.
Der Provinzial=Ausſchuß der Provinz Starkenburg.
v. Marquard.
[7490
B e k a n n t m a ch u n g.
Die nachſtehende Polizeiverordnung bringen wir mit dem Anfügen in Erinnerung, daß unſer Feldſchutzperſonal
an=
gewieſen worden iſt, die Säumigen zur Anzeige zu bringen, was Beſtrafung derſelben mit 1 bis 5 Mk. und Ausführung
des Zurückſchneidens ꝛc. auf deren Koſten zur Folge haben würde.
Darmſtadt, den 19. Juli 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Hickler, Beigeordneter.
Polizei=Verordnung.
Betreffend: Das Beſchneiden der Hecken.
Auf Grund des Art. 31 des Feldſtrafgeſetzes vom 21. September 1841, der Art. 78 und 48. V, 2 der Kr. und Prov=
Ord., mit Zuſtimmung des Kreis=Ausſchuſſes, ſowie mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der
Juſtiz vom 16. Dezember 1881 von Nr. M. J. 25744 wird unter Aufhebung der für die Gemarkung Darmſtadt erlaſſenen
Local=Polizei=Verordnung vom 25. April 1877 für den Kreis Darmſtadt verordnet, wie folgt:
8 1. Alle Hecken an öffentlichen Fahr= und Fußwegen im Kreiſe Darmſtadt müſſen jeweilig und zwar in der Zeit
zwiſchen dem 1. Auguſt des einen und dem 1. März des folgenden Jahres ſoweit zurückgeſchnitten und jederzeit
zurückge=
bunden werden, daß ſie nicht über die Nachbar= und Weggrenze hinausragen.
8 2. Alle Garteneinfriedigungen, ſoweit ſie an öffentliche Wege oder Plätze angrenzen, ſind ſtets in ordnungsmäßigem
Zuſtande zu erhalten und etwaige Lücken in denſelben auszubeſſern.
8 3. Zuwiderhandlungen unterliegen einer Geldſtrafe von ein bis fünf Mark und wird außerdem das Zurückſchneiden
der Hecken, Zurückbinden der Schößlinge und die Ergänzung der mangelhaften Garteneinfriedigungen, wenn nöthig, auf Koſten
der Säumigen von Amtswegen ausgeführt.
Darmſtadt, am 12. Januar 1882.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
lgez.) v. Marquard.
7240
Kommerzienrath H. Keller in Darmſtadt,
Rechtsanwalt Grünewald daſelbſt.
VI. Die Neuwahlen der bürgerlichen Mitglieder der Ober=
Erſatz=Kommiſſionen auf 3 Jahre 1887 bis incl. 1889 wurden
1) für den Bezirk der 49. Infanterie=Brigade, die Herren:
Rentner Clemens Knipp zu Offenbach als Mitglied,
Bürgermeiſter Schiemer zu Pfungſtadt als Erſatzmann.
2) für den Bezirk der 50. Infanterie=Brigade, die Herren:
Oeconom Georg Dreſſel IV. zu Groß=Zimmern, als
Mitglied,
Bürgermeiſter Becker zu Rodau, Kreis Bensheim, als
Erſatzmann.
Ueberſicht,
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 15. bis 30. Juli 1887.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 1925. — Korn per Sack
100 Kilo M. 14. - - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 16.75. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 13.-.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1887.
Großherzogliches Polizeiamt.
Ueberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 15. bis 30. Juli 1887.
Butter per ¼ Kilo M. - 95, desgl. in Partien M. - 85.
Eier per Stück 5½ Pfa., desgl. per 25 Stück M. 1. 35.
— Kartoffeln per 100 Kilo M. 9.-, desgl. per 25 Kilo
M. 230. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 250 - Heu per
50 Kilo M. 2.75.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1887.
[7491
Großherzogliches Polizeiamt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. Ottober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen
der Sozialdemokratie ſind verboten worden:
1) Laut Bekanntmachung des Regierungs=Präſidenten zu Arnsberg vom 23. Juli 1887 die Druckſchrift; „An das
arbeitende Volk von Lüdenſcheid und Umgegend-; herausgegeben, gedruck und verlegt von der Genoſſenſchafts=Druckerei in
Hottingen-Fürich.
4
2) Laut Bekanntmachung des Königl. Poligei=Präſidenten zu Berlin vom 29. Juli 1887 das Flugblatt mit der
Ueber=
ſchrift: Arbeiter und Bürger Berlins! Genoſſen!” und den Schlußworten: „ Um weitmöglichſte Verbreitung dieſes
Flug=
blattes wird gebeten. Genoſſenſchafts=Buchdruckerei Hottingen-Fürich=.
3) Laut Bekanntmachung des Stadtraths zu Gotha vom 29. Juli 1887 wurde das unterm 6. Februar d. J. erlaſſene
Verbot des ferneren Erſcheinens der von W. Bock zu Gotha redigirten und verlegten, und von W. Vockroth gedruckten
Zeitung: „Der Schuhmacher=, auf die von W. Bock zu Gotha verlegten und von W. Vockroth gedruckten Zeitung: „
Schuh=
macher=Fachblatt, Organ der deutſchen Schuhmacher, welche lediglich die Fortſetzung der erſtgenannten Zeitung darſtellt, erſtreckt.
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[492
v. Grolman.
Nr. 151
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1905
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Todten. Mühlſtraße 28, Seitenbau rechts,
1 Treppe hoch.
[7179
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verreiſt vom 6. bis 22. Auguſt
[7503
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[ ← ][ ][ → ] Nr. 151
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[7506
Schulstrasse 16.
Geſangverein Liedertafel.
Samstag den 6. Auguſt 1887.
MG-Tddillo
d UOIVdu.
Anfang Abends 8 Uhr.
Der Vorstand. (332
Loologischer Garlen
uul Frankfurt a. H.
Sonntag den L. August 188
(bei günſtiger Witterung):
Zur Jeier des 29jährigen Htiftungsfeſtes
von 4½ bis 10½ Uhr:
Grosses Doppel-Concert,
ausgeführt von der
Muſik des 1. Heſſ. Infanterie=Regiments Nr. 81, unter Leitung
des Herrn Muſikdirektors A. Kalkbrenner, und der Kapelle des
Gartens, unter Leitung des Herrn Capellmeiſters Louis Keiper.
Um 6 Uhr:
Auffahrt dos löronautonpaares Horrn und Frau Socurius
mit 5 zuſammengekoppelten Luftballons.
Anfang der Füllung um 1 Uhr.
Mitnahme von Paſſagieren.
Um 8½ Uhr:
Wasser-Feuerwerk
und
[7507
uboel
ge. 4
Bongalische Boleuchtung dor Burg und dos Parks,
ausgeführt von dem Kgl. Hof=Kunſtfeuerwerker
Herrn C. Vidacovich aus Höchst.
ſEintrittspreis 1 Mark.
Kinder 50 Pfg.
Von einer alten hochang eſehenen Le=
Ubensverſicherungs=Anſtalt werden thätige
und ſolvente Vertreter für hier und
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Herren aus dem Offiziers= und
Be=
umtenſtande erhalten den Vorzug. Gefl.
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3* einem Geſchäfte thätig, wird in einer
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lichen oder nordöſtlichen Stadttheil
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1907
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für das „Darmſtädter Tagblattu mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden
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Einladung zum Abonnement
auf das
Darmſtädter Tagblatt
150. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr in ſeinen 150. Jahrgang eingetretene Tagblatt
bringt neben einer poſitiſchen Aeberſicht reichhattige Mittheilungen
von allgemeinem und koſtaſem Intereſſe aus Htadt und Cand;
Anterhattung wird ferner durch das damit verbundene „Ilkuſtrierte
Anterhattungsstatts mit Beiträgen namhafter Schriftſteller und
ährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion excl. Bringerlohn.
Abonnements konnen jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23,
owie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Neuhinzutretende Abonnenten erhalten die ſeit 1. Auguſt erſchienenen
Nummern nachgeliefert.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 28. Juli bis 3. Auguſt 1887).
Geborene: Am 23. Juli: Dem Maurermeiſter Georg Heinrich
Frantz, S. Georg Ernſt Ludwig. Am 27.: Eine unehel. T. Martha
Auguſte Ferdinande. Am 28. Dem Handelsgärtner Johann Peter
Ernſt Schulz. S. Karl Theodor. Dem Heizer an der Heſſ. Ludwigs=
Bahn, Georg Philipp Karl Zöller, S. Karl. Am 29.. Dem Schloſſer
Heinrich Henkel III, S. Georg Friedrich Wilhelm. Am 30.: Dem
Buchdruckereiarbeiter Emil Friedrich, S. Emil.
Broklamiertals Verſobte: Der Gartenarbeiter Wilhelm Geyer L.,
ein Witwer dahier, und Barbara Caſpari, Witwe, von Hahn.
Geſtorbene: Am 27. Juli: Dem Schreiner Georg Karl Stier,
S. Georg Karl, 1 M. 26 T. Am 29.: Dem Schreiner Georg
Heinrich Spahn, S. Heinrich, 8 M. 16 T. Dem Bürſtenmacher
Karl Dreſte, T. Katharina, 11 M. 4 T. Dem Feldſchütz Georg
Stier l., T. Maria Katharina, 6 M. 25 T. Am 30.: Dem
Dach=
decker Philipp Wüſt, S. Joſeph, 2 J. 7 M. 19 T. Eine unehel.
T. Katharina, 3 M. 16 T. Am 31.: Dem Güterarbeiter Ludwig
Berg. L. Margaretha, 2 M. 21 T. Am 1. Auguſt: Die Ehefrau
des Rentners Friedrich Abich, Anna, geb. Müller, 45 J. 3 M. 26 T.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Kaiſer Wilhelm gedenkt nicht am
Donners=
tag, den 11.
Auguſ=
wie erſt jüngſt gemeldet wurde
ondern.
bereits am kommenden Montag ſeine Gaſteiner Badekur zu beenden
und noch am genannten Tage die Heimreiſe anzutreten. Der greiſe
Monarch fühlt ſich ſo außerordentlich gekräftigt, daß einer
Ab=
kürzung ſeiner Nachkur nichts im Wege ſtand; ſchon ſeit Anfang
dieſer Woche hatte der Kaiſer ſeine tägliche Badezeit auf 18 Minuten
verlängert.
Die Dispoſitionen bezüglich der Kiſſinger Badereiſe des
Reichs=
kanzlers ſtehen noch immer nicht feſt. Mit einer gewiſſen
Beſtimmt=
heit wurde behauptet, daß Fürſt Bismarck am 2. Auguſt in dem
von ihm ſo bevorzugten Kiſſingen eintreffen werde aber er hatte
an dem gedachten Tage Varzin noch gar nicht verlaſſen und gedenkt
er, wie nunmehr verlautet, ſein pommeriſches Tuskulum auch nicht
eher mit Kiſſingen zu vertauſchen, als nicht etwas kühlere
Witte=
rung eintritt. Da ſich der Reichskanzler auf ſeiner Reiſe nach dem
fränkiſchen Badeorte einen Tag in Berlin aufzuhalten gedenkt und
man für dieſe Woche einen abermaligen Beſuch des ruſſiſchen
Bot=
ſchafters Grafen Paul Schuwalow, welcher zur Zeit in ſeiner
mecklen=
burgiſchen Sommerfriſche Remplin weilt, in der Reichshauptſtadt
erwartet, ſo glaubt man an eine bevorſtehende Beſprechung zwiſchen
dem Kanzler und dem ruſſiſchen Botſchafter. Inwiefern eine
der=
artige Kombination zutreffend iſt, läßt ſich noch nicht genau
beur=
teilen, jedenfalls würde aber die ſignaliſierte Beſprechung angeſichts
der gegenwärtigen Weltlage von hochpolitiſcher Bedeutung ſein.
Ueber die Alters= und Invaliditätsverſicherung der Arbeiter
ſind in letzter Zeit wiederſpruchsvolle Meldungen durch die Preſſe
gegangen. Es verdient daher konſtatiert zu werden, daß die bereits
zur allgemeinen Kenntnis gelangten Grundzüge zu dem betreffenden
Entwurfe nebſt einer eingehenden Denkſchrift am 4. Juli an die
Bundesregierungen mit dem Erſuchen zur Begutachtung gelangten,
die Gutachten vorläufig geheim zu halten. Dieſe gutachtlichen
Aeußerungen der Einzelſtaaten dürften dem Bundesrate erſt nach
dem im September zu erwartenden Wiederzuſammentritte des
Plenums zugehenzman ſetzt die Zuſtimmung der Bundesregierungen
zu den Hauptpunkten der Grundzüge voraus. Erſt nach dem
Ein=
treffen der Rückäußerungen der Bundesregierungen wird dann an
die Ausarbeitung des eigentlichen Geſetzentwurfes gegangen werden,
die aber vermutlich in kurzer Zeit erledigt werden wird. Als eine
der erſten Vorlagen, welche dem Reichstage bei ſeinem
Wiederzu=
ſammentritte gemacht werden ſollen, wird der Entwurf über die
Einführung der Reichsgewerbeordnung in Elſaß=Lothringen genannt,
welcher in voriger Seſſion nicht zur Erledigung gelangte. Die
Einführung ſoll mit einigen, durch die beſonderen Verhältniſſe der
Reichslande gebotenen Einſchränkungen erfolgen; insbeſondere heißt
e8, daß die jetzigen Beſtimmungen über die Preſſe und die
Theater=
polizei in Elſaß=Lothringen bis auf Weiteres Geltung behalten
würden.
In den maßgebenden Kreiſen erörtert man die Erhebung des
bisherigen Delegaturbezirks der Diöceſe Breslau, Stadt Berlin mit
Brandenburg und Pommern, zu einem ſelbſtändigen apoſtoliſchen
Vikariate. Die neuliche Anweſenheit des Dompropſtes Dr. Kahyſer
aus Breslau in Berlin wird mit dieſer Angelegenheit in
Verbin=
dung gebracht. Es iſt von der Errichtung eines apoſtoliſchen
Vika=
riats in Berlin ſchon öfters die Rede geweſen, ohne daß die Sache
über das Anfangsſtadium hinauskam; ob dieſer Plan jetzt Ausſicht
auf Verwirklichung hat, muß noch dahin geſtellt bleiben.
Außer dem Finanzminiſter v. Scholz ſoll in den letzten Tagen
auch der frühere italieniſche Miniſter des Auswärtigen, Graf
Robi=
lant, bei dem Reichskanzler in Varzin geweſen ſein.
In dieſer Woche haben in der Danziger Bucht die größeren
Uebungen des dort zuſammengezogenen Panzergeſchwaders unter
Mitwirkung der Torpedoflotille begonnen. Bei dieſen Uebungen
pielt Prinz Heinrich von Preußen, der künftige Admiral der
deut=
ſchen Flotte, zum erſtenmal eine hervorragende Rolle, indem er die
eine Torpedodiviſion befehligt, welche der Prinz anläßlich der
Lon=
doner Jubiläumsfeſtlichkeiten bereits nach England führte. Den
diesjährigen Flotten=Manövern wohnt auch ein erlauchter Gaſt,
Prinz Ludwig von Bayern, der älteſte Sohn des Prinz=Regenten
Luitpold, bei. Prinz Ludwig wird in dieſen Tagen in Danzig
er=
wartet, um ſich dann an Bord des „Kaiſer' zu begeben.
Heſterreich=Angarn. Sadullah Paſcha hatte am Dienstag eine
Unterredung mit Kalnoky, die mit den Bemühungen der Pforte,
den Prinzen von Coburg von der Reiſe nach Bulgarien abzuhalten,
in Verbindung gebracht wird. — Nach Meldungen Wiener Blätter
wurden bei Lemberg zwei der Spionage für Rußland verdächtige
Perſonen, ein Franzoſe und ein Ruſſe, verhaftet, die daſelbſt durch
mehrere Monate Spionage betrieben haben ſollen.
Wie die „Volit. Korr. aus Konſtantinopel meldet, ſei der
Ge=
danke, für die Regelung der bulgariſchen Frage eine Konferenz zu
berufen, einen Augenblick lang in den Pfortenkreiſen aufgetaucht,
aber in Anbetracht der Ausſichtsloſigkeit, die Zuſtimmung aller
Mächte, insbeſondere Rußlands, zu erhalten, bald fallen gelaſſen
worden.
Der bulgariſche Deputierte Stransky, deſſen Aufenthalt in Wien
hauptſächlich mit der Aufnahme der bulgariſchen Anleihe in
Zu=
ſammenhang ſtand, iſt nach Tirnowa abgereiſt. Der Miniſter
Natſchewitſch weilt noch in Wien.
Das Gerücht, der Prinz von Coburg ſei am 3. ds. nachts nach
Bulgarien abgereiſt, iſt unbegründet.
Frankreich. Ferry hat den Zweikampf mit Boulanger
ver=
weigert, da er nicht geſonnen iſt, auf die von dieſem geſtellten
Be=
dingungen einzugehen. Die Mehrzahl der Journale tadelt Ferry
deshalb, denn dem Beleidigten ſtehe das Recht zu, die Bedingungen
feſtzuſtellen, und der Vorſchlag eines Kugelwechſels auf zwanzig
Schritte ſei annehmbar. Bezeichnend für die franzöſiſche
Duellauf=
faſſung iſt die Verteidigung der Freunde Ferrhs, die naiv erklären,
daß Ferrys Sekundanten zu der Ablehnung vollſtändig berechtigt
geweſen ſeien, da der Zweikampf unter den von Boulanger geſtellten
Bedingungen einen ernſten Ausgang hätte haben können, was weder
der Geringfügigkeit der Beleidigung noch den franzöſiſchen Sitten
entſprochen hälte.
Ein wahrer Schmerzensſchrei hallt durch die Pariſer Preſſe
über den Tod Katkows. Alle Blätter widmen dieſem ybeſten und
aufrichtigſten Freunde: Frankreichs die wärmſten Nachrufe und
be=
klagen ſeinen Lod als einen der ſchwerſten Verluſte. welchen
Frank=
reich erleiden konnte. Man tröſtet ſich hier jedoch etwas mit der
Hoffnung, daß die Politik Katkows mit dieſem nicht verſchwinden,
ſondern weiter leben werde, und daß daher die Freundſchaft und
die Allianz. zwiſchen Rußland und Frankreich durch Katkows Tod
nicht erſchüttert werden könne. So ſchreibt „National” folgendes:
„Die Hand, welche Skobelew verräteriſch ermordete, iſt dieſelbe,
welche Katkow getötet hat. Alle beide wurden vergiftet. Vergiftet
von wem? Derjenige allein, der an ihrem Tod ein Intereſſe hatte,
kann denſelben beſchleunigt haben. Es giebt Reptile für alle
Auf=
gaben und tödliches Gift für alle hinderlichen Opfer.
„Paris- läßt ſich in einem Artikel „Zu viel Glück' wie folgt,
vernehmen: „Katkow iſt tot. Die Deutſchen können ſich
beglück=
wünſchen. Noch ein Feind, der verſchwindet. Sie ſind in Wahr=
Nr.
heit zu glücklich. Sie ſehen, einen nach dem andern, alle die ſterben,
deren ſEinfluß oder Genie ſie fürchteten, und ſie ſehen ſie gerade
in dem Momente ſterben, wo ſie ihnen am meiſten furchtbar
er=
ſcheinen. Erſt Skobelew, dann Gambetta, dann Chanzy und heute
Katkow. So moͤgen ſie ſich denn freuen und in vollen Zügen den
Geruch des neuen Kadavers einatmen; er muß gut riechen, denn
er hat ſie gründlich verabſcheut. Aber ihr myſteriöſes Glück wird
nicht verhindern, daß die Ereigniſſe ſich erfüllen. Frankreich iſt mit
Gambetta nicht geſtorben. Ebenſo kann der Tod Katkows an der
ruſſiſchen Politik nichts ändern. Die Stärke des Journaliſten=
Apoſtels lag in der Sache, die er vertrat, und dieſe Sache, die
Sache des unabhängigen Rußlands, als eines aktiven Elements
des europäiſchen Gleichgewichts, iſt in dem Zaren verkörpert, der
die Macht und auch den Willen hat, dieſelbe zum Triumph zu
führen.
Der leitende Ausſchuß der Patriotenliga hat beſchloſſen,
Derou=
lede als Vertreter der Liga zu dem Begräbnis Katkows zu
ent=
ſenden; es iſt jedoch noch zweifelhaft, ob Deroulede den Auftrag
annimmt. — Die Vereinigung von Studierenden der Fakultäten von
Paris hat an die Familie Katkows ein Beileidstelegramm geſandt.
Die verſchiedenen Syndicate und Vereinigungen der Preſſe hielten
eine Verſammlung ab, und beſchloſſen, da es unmöglich ſei, bis
Samstag, wo die Beerdigung Katkows ſtattfindet, Vertreter nach
Moskau zu ſenden, das Beileid der franzöſiſchen Preſſe auf tele
graphiſchem Wege auszudrücken.
Weſgien. Dem Vernehmen nach beabſichtigen Belgien und
Frankreich eine übereinſtimmende Haltung auf der Londoner Zucker
Konferenz einzunehmen.
England. Das Unterhaus verwarf mit 153 gegen 107
Stim=
men die Bill, betreffend weitere Verſuche zwecks des Baues eines
Tunnels unter dem Kanale. Die Regierung hatte ſich gegen die
Bill ausgeſprochen.
Itakten. In Stradella fand am Donnerstag das feierliche
Leichenbegängnis des verſtorbenen italieniſchen Miniſterpräſidenten
Depretis unter allgemeinſter Teilnahme ſtatt, die davon Zeugnis
ablegte, wie ſehr die italieniſche Nation in Depretis den allezeit
patriotiſchen Mann betrauert. Nachdem nun dem dahingeſchiedenen
Staatsmann die letzten Ehren erwieſen worden ſind, wird die Frage
der Neubildung des italieniſchen Kabinetts zunächſt zu erörtern ſein,
zu welchem Behufe ſich die bisherigen Cabinettsmitglieder von
Stradella nach Monza zum Könige begeben haben. Manche ſonſt
gutunterrichtete Provinzblätter glauben an ernſte Schwierigkeiten
dieſer Löſung, weil ſie vorausſetzen, daß einige bisherige Kollegen
nicht unter Crispi dienen wollen; dagegen ſtimmen die politiſchen
mit den diplomatiſchen Kreiſen Roms in der Meinung überein, daß
die letzte Kriſenlöſung die heutige bereits eingeſchloſſen habe, daß
Crispi gegenwärtig der einzige denkbare Miniſterpräſident ſei, und
daß das Kabinet möglichſt unverändert bleiben werde. Crispi werde
vorläufig die Verwaltung des Miniſteriums des Aeußern fortführen
und im Herbſt einem Diplomaten, wahrſcheinlich Nigra, dieſes
Porte=
feuille übertragen.
Rußland. Wie verlautet, findet das Begräbnis Katkows am
mächſten Samstag ſtatt.
Die „Deutſche Petersburger Zeitung' erfährt, daß der
Einfuhr=
goll auf Eiſenbahnwagen aller Art demnächſt erhöht werden würde.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 5. Auguſt.
- Se. Excellenz der Großh. Staatsminiſter Finger hat geſtern
Iu ſine mehrwöchentliche Urlaubsreiſe angetreten.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 22, enthält:
LIu) Oeffentliche Anerkennung einer edlen That. 2) Bekanntmachung,
Die Anmeldung unfallverſicherungspflichtiger Tiefbau= und anderer
H Baubetriebe betr. 3) Bekanntmachung, die für das Rechnungsjahr
1.88788 zur Beſtreitung der Kommunalbedürfniſſe der Stadt
Worms zu erhebenden Umlagen betr. 4) Ordensverleihungen.
16) Ermächtigung zur Annahme und zum Tragen eines fremden
Ordens. 6) Namensveränderung. 7) Dienſtnachrichten. 8)
Charak=
öhererteilungen. 9) Konkurrenzeröffnungen.
Ernannt wurde: der Kanzleiwärter im ſüdlichen Kollegien=
- hiauſe Adam Funk zu Darmſtadt zum Kanzleidiener bei dem
Mini=
hſſ ſcerium des Innern und der Juſtis mit Wirkung vom 1. dieſes
1IE Monats an.
14 Die Mondfiuſternis am Mittwoch abend konnte bei dem
iſt noolkenloſen Himmel ſehr gut beobachtet werden. Sie begann8 Uhr
1 Minuten, 9½ Uhr war der Höhepunkt erreicht und 10 Uhr 38
6 Minuten war die Erſcheinung vorüber. Etwa⁄ der Mondſcheibe
voar verdunkelt.
Wie die „N. H. V.. mitteilen, wird in der kommenden
8½2heaterſaiſon ein Mozart=Cyclus, beſtehend aus folgenden Opern:
- Don Fuan: Entführung aus dem Serail=, „Figaro's Hochzeit
chb Situs, „8auberflöte, „ Cosi ſan tutte- und „Jdomeneo' aufgeführt
werden, zu welchem Cyclus Extra=Abonnements mit ermäßigten
UéPreiſen vorgeſehen ſind. - Als Eröffnungsvorſtellung am 1. Sep=
Uſtamber ſoll Lindner'3 „Bluthochzeit” in Scene gehen.
151
1909
O Nachſtehend bringen wir den diesmaligen
Kommunalſtenet=
ausſchlag derjenigen ſechs Städte des Großherzogtums, in welchen
die Städteordnung gilt und fügen zur Vergleichung den
Ausſchlags=
cosfficienten für das vorhergegangene Jahr 188687 bei:
diesjähr.
vorjähr.
Darmſtadt
Mainz
Gießen,
Offenbach
Worms
Alzei
335000 M.
1236 558¾⁄ „
295274 „
375000 „
275 000
„
72600
Ausſchlagscosfficient
Kommunalſt. 20553 Pf. 205107 Pf.
258
255
19623
20555
23,293
225
2
5980
19781
197101
23,151 „
„
Wie man ſieht, hat Worms eine Erhöhung von ⁸¹⁄₁₀ Pf. und
Mainz ſogar eine ſolche von 33 Pf. auf die Mark Steuerkapital
zu verzeichnen, während ſich die Ausſchläge in den anderen Städten
ſo ziemlich gleich geblieben ſind.
— Der zweite Kongreß des Verbandes der Vereine für Reform
des Beſtattungsweſens und fakultative Feuerbeſtattung findet hier am
17. und 18. September d. J. ſtatt. Der Berliner Verein hat folgende
Anträge geſtellt: 1) Der engere Ausſchuß des Verbandes beſteht
aus 5 Mitgliedern, welche ihren Wohnort ie 1 in Berlin,
Darm=
ſtadt, Dresden, Frankfurt und Hamburg haben. Die Aemter
ver=
teilen dieſe 5 Mitglieder unter ſich. 2) Gründung einer
Verbands=
kaſſe. 3) Aufnahme der ſprachverwandten Vereine in den Verband
(Holland, Dänemark und Schweden). 4) Der Verein begründet neue
Vereine für Feuerbeſtattung in Bremen, Breslau, Köln, Königsberg,
München, Stettin, Stuttgart und Leipzig. 5) Die „Neue
Flamme=
wird durch den Verband in je 5-10 Exemplaren in den 50 größten
Städten auf Verbandskoſten öffentlich ausgelegt. 6) Abhaltung
des Verbandstages 1888 im September zu Hamburg. 7)
Abhal=
tung eines internationalen Kongreſſes 1889 mit Ausſtellung in
Berlin. 8) Aenderung der Verbandsſtatuten nach dieſen Anträgen,
eventuell nach den Beſchlüſſen in Darmſtadt.
Die Zahl der Sterbfälle betrug in unſerer Stadt im Juli
d. J. - 78. was auf den Jahresdurchſchnitt eine
Sterblichkeits=
ziffer von 217⁄ ergiebt. (Im Juli des Vorjahres 69 Todesfälle,
Sterblichkeitsziffer 19,1800o.) Von den Verſtorbenen hatten 3 das
80., 10 das 70. und 3 das 60. Lebensjahr zurückgelegt. Kinder im
erſten Lebensjahre ſind 23 verſtorben.
Kleine Mitteilungen. Verhaftet wurde am Mittwoch abend
ein Seilerlehrling. welcher ſeinem Lehrherrn zwei neue Waſch.
leinen entwendete und ſolche ſeiner in Worms dienenden Schweſter
zuſchicken wollte; ein anderer Lehrling entwendete aus dem Laden
ſeines Prinzipals verſchiedene Kolonialwaaren; als das Geſtohlene
Wegen
zur Poſt gegeben werden ſollte, wurde der Dieb ertappt.
Bettelns und Obdachloſigkeit wurden 4 Perſonen in das
Polizei=
gefängnis eingeliefert.
Vom Lande. Die Bienenzüchter werden in dieſem Jahre
durch ein überaus reiches Reſultat an Honig erfreut werden. Die
denkbar ungünſtigſte Witterung im Monat Mai verurſachte den
Imkern ſaure Geſichter, denn kein einziges Bienenvolk ſchwärmte
aus und ſo konnte ſich der Bienenſtand nicht vergrößern. Dagegen
häuften ſich aber die Vorräte in den alten Stöcken an Honig in
ſolchem Maße, daß dies Reſultat das Minderſchwärmen der Bienen
reichlich erſetzte. Große Imker taxieren den diesjährigen Ertrag
an Honia um das Zehnfache, wie in den Vorjahren.
— Arbeiterkolonie Neu=Ulrichſtein. Zu Ende Juli waren in der
Kolonie arbeits=, reſp. ſtellenlos insgeſamt 38. Hiervon waren
landw. Arbeiter 5. Bäcker 1, Buchbinder 2. Cigarrenmacher 4,
Fleiſcher 2. Former 1, Kaufleute 1, Kellner 1. Keſſelſchmiede 1, Maurer
Müller 2, Schmiede 1, Schneider 2, Schuhmacher 2, Tapezierer1,
Weber 1, Zimmerleute 1 Schreiner 1, Holzbildhauer 1. Den Staaten
nach kommen auf: Großherzogtum Heſſen 8. Naſſau (Frankfurt a. M.)
2, Thüringen 1, Baden 1. Bayern 3, Württemberg 1, Sachſen 1.
Von Preußen die Provinzen: Hannover 1, Heſſen (Kaſſel) 5, Poſen
Schleſien 1, Sachſen 1, Rheinland 7, Weſtfalen 2, Schleswig I,
Lübeck 1. Elſaß=Lothringen 1. Abgegangen ſind im Laufe des
Monats Juli 13. Davon gingen auf eigenen Wunſch 4, durch die
Kolonie in Stellung 5, durch eigenes Bemühen 1, durch Entlaſſung
1. zur Familie 1, arbeitsunfähig 1. Im ganzen wurden ſeit
Eröff=
nung der Anſtalt aufgenommen 647 Koloniſten. Die laufenden
landwirtſchaftlichen Arbeiten wurden beſorgt, mit dem Roggenſchnitt
begonnen. An Verpflegungstagen wurden 1140 an Arbeitstagen
912 gezählt. Der Geſundheitszuſtand iſt ein recht guter.
f7 Arheilgen, 4. Auguſt. Die Kornernte in hieſiger
Gemark=
ung, nach Quantität und Qualität gut ausgefallen, iſt nunmehr
be=
endigt und iſt man bereits eifrigſt mit dem Ausdruſch mittelſt der
Dreſchmaſchine beſchäftigt. Für Futtergewächſe, insbeſondere das
Grummet, ſowie für die Kartoffeln wäre nunmehr ein ergiebiger
Regen ſehr erwünſcht.
Der am A. v. M. hier durch einen Pferdetritt lebensgefährlich
verwundete Metzgerburſche wurde im ſtädtiſchen Spital in
Darmſtadt glücklich operiert und ſieht dem Vernehmen nach unter
der dortigen vorzüglichen Pflege ſeiner baldigen Geneſung entgegen.
Das nunmehr beinahe vollendete neue Stockwerk auf dem
Fabrikgebäude des Herrn W. W. dahier giebt erſterem ein ſehr
1910
Nr. 151
jungen Geſchäftes ſehr erfreulich.
ein Herr Bertſch oberhalb unſeres Kurortes, in der Nähe des Ein= partien. An Unterhaltung wird es demnach nicht fehlen.
ganas zum Fürſtenlager, von Herrn Gemeinderat Kadel 650 Meter
Unternehmen mit Freuden begrüßt, ſo erblickt man doch allgemein dem weiten Gebiete der Menſchen= und Nächſtenliebe ein ſo
groß=
reichſten Teile ünſeres Ortes. durch welchen faſt jeder Beſucher geſtellt werden kann. Ueber Guſtav Werner iſt ſchon zu ſeinen
Felsberg u. ſ. w. wandern, eine ſchwere Schädigung für unſern hervorragende Männer haben ſich mit jeinen Schöpfungen befaßt.
Wir erwarten, daß unſer Ortsvorſtand ganz entſchieder gegen das l ziehung verlaſſener Kinder zü widmen und als deren Zahl immer
Vorhaben eintritt.
das Lokal zu verlaſſen, was dieſelben auch ohne weiteres thaten.
Mainz, 4. Auguſt. Herr Gouverneur von Schlippenbach,
am 1. Oktober in Penſion treten - hat nach der Kl. Pr. ſein am Bahnhof und reiſte mit demſelben nach Mürnau zur Gebirgs=
Geſamtmobilar bereits vor einigen Tagen nach ſeinen Gütern bringen jagd weiter.
laſſen.- Während der Abweſenheit des Herrn von Schlippenbach
wird der Dienſt eines Gouverneurs interimiſtiſch von dem Kom= vollen Baumgruppen die öſtliche Berqumwallung des Tegernſees
mandanten der Feſtung Mainz Sicharts von Sichartshoff verſehen. niederſteigt, unweit des Schloſſes, ſteht ſeit geſtern enthüllt das
J. Mainz, 4. Auguſt. In der Angelegenheit der angeblich ent= Denkmal des Dichters Karl Stieler, den man vor zwei Jahren
daten der hieſigen Garniſon und der franzöſiſchen Patriotenliga iſt nächdem er durch einen allzu frühen Tod aus ſeiner beſten
Schaffens=
betreffenden Truppen abteilungsweiſe vor das Militärgericht geführt Gleich nach Stielers Tode war ein Kreis von Freunden desſelben
der Kaſernendurchſuchungen in der Preſſe verbreiteten Mitteilungen Mittel raſch aufzubringen.
mehr oder minder als Vermutungen und Kombinationen zu
be=
einer Maßnahme zu thun hat, die man bei ſämtlichen elſaß=lothringi= blieb die Spazierfahrt und heute früh nach dem Bade die
Prome=
getaucht, eine Genoſſenſchaftsbäckerei in das Leben zu rufen mittags 12 Uhr unmittelbar nach der Ankunft desſelben ſtatt.
und wird nächſter Tage eine größere Verſammlung ſtattfinden, um
die Frage näher zu prüfen.
bundes erreichte heute abend durch den Abſchluß des Meiſter= Beſtellte gebracht, nippte der Franzoſe nur ein wenig an dem Glaſe
turniers nach faſt dreiwöchentlicher Dauer ſein Ende. Den erſten und erging ſich dann in den gröbſten Schmähungen, daß das Ge=
Preis 11000 M.) erhielt Kapitän Geo Macenzie aus New=York tränk nichts tauge, daß man in Italien überhaupt nichts Gutes
mit 15 Punkten, nämlich 13 gewonnenen und 4 unentſchieden ge= bekomme u. ſ. w. Einem am Nebentiſche ſitzenden Ilaliener wurde
bliebenen Partieen. Der zweite und dritte Preis (750 und 500 M.) das Gepolter des anmaßenden Franzoſen endlich zu arg, raſch trat
wurde zwiſchen dem Londoner Blackburne und dem Wiener Max er an denſelben heran und gab ihm in gutem Franzöſiſch die derbe
Weiß geteilt, welche es beide auf 13½ Punkte brachten. Den Lehre: Allez Berlin, oü Bismarck vons donnerd dn meilieur Martel ”
vierten Preis (300 M.) erhielt C. v. Bardeleben GVerlin) mit 13 „Gehen Sie nach Berlin, dort wird Ihnen Bismarck beſſern Martel
Punkten. In den fünften und ſechsten (200 und 150 M.) teilen ſich (martel - Hammer, auch Schlägel geben.) Der Franzoſe hatte
Profeſſor J. Berger aus Graz und Dr. Tarraſch aus Nürnberg, nichts Eiligeres zu thun, als zu verduften.
welche beide auf 12 ſtanden. Den ſiebenten Preis 1100 M.) errang
B. Engliſch aus Wien mit 11½ und in den achten 180 M.) haben Als die unentgeldliche Volksküche dieſer Tage eröffnet wurde, wollten
ſich wieder L. Paulſen aus Blomberg und E. Schallopp aus Berlin 4000 Leute hinein; es entſtand eine furchtbare Verwirrung, ein
mit je 11 Punkten zu teilen. Der vielgefeierte Londoner Schach= Kind wurde totgedrückt und zahlreiche Perſonen erlitten Verletzüngen.
ſpieler Zukertort brachte es nur auf 8½ Punkte und ging deshalb Militär mußte die Ordnung mit gezücktem Säbel herſtellen. In
leer aus. woran wohl körperliches Leiden die Schuld trug. Den der Nähe von Catania, in Troina, überfielen die Bauern eine
erſten Preis in dem ſchon vorige Woche beendeten Hauptturnier Familie, in welcher ein Cholera=Erkrankungsfall vorgekommen, und
(300 M. hatte der Buchhalter J. H. Bauer aus Wien erhalten.
8t Frankfurt, 3. Auguſt. Die Teilnehmer am fünften deutſchen hüten. Militär wurde geholt und 56 Verhaftungen vorgenommen.
Schachkongreß wurden von Herrn A. Marx Gabending's
Hof=
atelier) in einem großen Gruppenbilde aufgenommen, welches ſehr
gelungen und zur Zeit in der Andre'ſchen Muſikalienhandlung aus= ſ
ſtellt iſt. Das große Bild zeigt eine Anzahl ſehr intereſſanter
Phyſiognomien.
2. Frankfurt, 4. Auguſt. Heute iſt in unſerer Stadt wieder ein
großartiges Etabliſſement eröffnet worden, das in ſeiner Art
ſaſt einzig in Deutſchland daſteht. Das altbekannte und renommierte
Gummi=Geſchäft von Julius Roller, bisher in der Kaiſerſtraße,
hat ein großartiges Verkaufslokal in dem Neubau der Germania”
auf dem Rößmarkt eingerichtet, das in dieſer Branche jetzt das
größte iſt. Die Auslage in den Schaufenſtern bildet einen
Haupt=
anziehungspunkt des Publikums.
8t. Franlfurt, 4. Auguſt. Nächſten Sonntag wird
günſtige
Witterung vorausgeſetzt
- das 29. Stiftungsfeſt des Zoologiſchen
Gartens durch ein großes Gartenfeſt gefeiert. Das Programm
des Nachmittags und Abends bringt Doppel=Konzert (Militär= und ½
ſtattliches Ausſehen und iſt das raſche Emporblühen dieſes noch , Gartenkapelle, Aufſteigen des Luftſchifferpaares Securius mit fünf
aneinander gekoppelten Ballons, Feuerwerk auf dem Teich ſowie
6. Auerbach, 3. Auguſt. Zur Errichtun; eines Kalkofens hat bengaliſche Beleuchtung des Turmes und der intereſſanteſten Garten=
Reutlingen, 3. Auguſt. Am Dienstag abend iſt im Bruder=
Gelände angekauft. Obwohl man hierorts jedes neue gewerbliche haus in Reutlingen ein Mann geſtorben deſſen Wirken auf
in der Erbauung eines Kalkofens in dem ſchönſten und verkehr= l artiges geweſen iſt, daß ihm etwas ähnliches kaum an die Seite
Auerbachs, möge er nach dem Auerbacher Schloß, Fürſtenlager, Lebzeiten eine umfangreiche Litteratur erſchienen weite Kreiſe und
viel und mit beſonderer Vorliebe gern beſuchten Kurort. Es darf Die Anfänge ſeiner Wirkſamkeit reichen bis in die 30er Jahre, als
unter keinen Umſtänden und in dieſer Gegend am allerwenigſten Werner die Stelle eines Pfarrvikars in dem Dorfe Walddorf im
die Erbauung eines ſolchen Ofens geſtattet werden.- Auerbach württembergiſchen Schwarzwald verſah. Dort hat er ſeine
chriſtlich=
iſt auf den Fremdenverkehr angewieſen und dieſen zum Vor= ſoziale Hülfsthätigkeik begonnen: der Tod einer armen Mutter von
teile einzelner zerſtören, hieße an dem Orte ſchwer geſündigt. 6 Kindern wird bei dem jungen Prediger der Anlaß, ſich der
Er=
zunahm, war Werners Entſchluß gefaßt. Im Jahre 1840 gab er
Pfungſtadt, 4. Auguſt. Wie uns von zuſtändiger Seite mit= ſein Amt auf, zog mit ſeinen Kindern nach Reutlingen und hat
geteilt wird iſt das Militär bei den in der Wührer'ſchen Wirt=l ſeitdem kein anderes Ziel gekannt, als den Armen und Verlaſſenen
ſchaft am Sonntag vorgekommenen Streitigkeiten nicht eingeſchritten. ein treuer Vater zu ſein. Vor einigen Jahren ſind die Werner'ſchen
Die Ruheſtörer wurden vielmehr durch den Wirt ſelbſt veranlaßt, Anſtalten zu einer Stiftung umgewandelt worden, durch welche
die Weiterführuna im Geiſte des Verſtorbenen geſichert iſt.
München, 3. Auguſt. Prinz Wilhelm von Preußen iſt heute
welcher demnächſt Unſere Stadt für immer verläßt - derſelbe ſoll früh hier eingetroffen. Er frühſtückte mit dem Herzog von Koburg
München, 1. Auguſt. Wo mit lichtgrünen Matten und
pracht=
deckten Verbindung zwiſchen elſaß=lothringiſchen Sol= auf dem flutumſungenen Friedhofe von Tegernſee begraben hatte,
ſeitens der Militärbehörde eine Vernehmung ſämtlicher hier lie= thätigkeit. aus all ſeinen Plänen und Entwürfen aus den Ehren
genden Elſatz=Lothringer angeordnet worden, zu welchem Behuf die ſeines früh erworbenen Tichterruhmes herausgerihſen worden war.
werden. Nach dem, was bis jetzt über die ganze Angelegenheit in zuſammengetreten, um für die Errichtung eines Denkmals zu wirken.
die Oeffentlichkeit dringt, zu ſchließen ſind alle die über den Anlaß 1 Mit Hülfe hochherziger Spenden gelang es, ohne viel Lärmens die
Gaſtein, 3. Auguſt. Kaiſer Wilhelm nahm geſtern
abend=
trachten, und gewinnt es vielmehr den Anſchein, daß man es mit den Thee bei der Gräfin Lehndorff ein. Des Regens halber
unter=
ſchen Soldaten von Zeit zu Zeit notwendig hält.-Mit Rückſicht darauf, nade. Im Laufe des Vormittags nahm Se. Majeſtät Vorträge
daß die Brod= und Weckpreiſe zur Zeit in keinem Verhältnis zu l entgegen. Das Befinden des Kaiſers iſt vorzüglich. Die
Zuſammen=
den Fruchtpreiſen ſtehen, iſt neuerdings hier wieder die Abſicht auf= kunſt mit dem Kaiſer von Oeſterreich findet am nächſten Samstag
Berichtigung.
Die Beerdigung von
Frau Amalie Neustadt,
geb. Maiuzer,
findet Freitag den 5. Auguſt, Nachmittags 3 Uhr,
vom Sterbehauſe aus, Rheinſtraße 32, ſtatt.
- In ein Gaſthaus in Mailand trat jüngſt ein Franzoſe und
Frankfurt, 2. Aug. Der 5. Kongreß des Deutſchen Schach= und verlangte ein Glas Cognae Martel. Nachdem der Kellner das
Aus Catania kommen Nachrichten von blutigen Ausſchreitungen.
metzelten ſie nieder, um das Umſichgreifen der Kränkheit zu ver=
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Neraondlids die die dodachon dern. Dids