Darmstädter Tagblatt 1887


03. August 1887

[  ][ ]

Ahonnementspreis
viertelſihrlich 1 Mart 5o Pf. hel.
Bringerlohn. Auswäntz werden von
allen Poſtümtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark b0 Pf.
pro Quartal inck. Pofaufichlag
Lod-

150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Illuftrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerale
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 25,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12, ſowie auswaͤrts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Mittwoch den 3. Auguſt.
4207.
N 149.

Gefunden: 1 Frauenzugſtiefel. 1 Spazierſtöckchen (Gambusrohr mit Horngriff. 1 weißes Taſchentuch, klein. 1 Leſe=
buch
, betitelt: Die Heimkehr; 1 meſſingener Thürgriff. 1 Armband von weißem Metall, durchbrochen, mit 2 blauen und
1 rothen Perle. 1 Hohl=(Kaſſe==Schlüſſel, woran ein Schild. 3 verſchiedene kleine Hohlſchlüſſel. 1 Portemonnaie, enthaltend
2 Mk. und 1 goldenen Ring, ſowie Schlüſſel. 1 Nickelarmband. 1 weißes Taſchentuch mit rothen Streifen am Rande, gez.
F. S. 1 Paar Mannsſchuhe. 1 Paar röthliche Strümpfe.
Verloren: 1 Korallenhalskette. 1 Portemonnaie, enthaltend 7 Mk. und 1 Schlüſſel. 1 Portemonnaie von Seehunds=
leder
, enthaltend 85 Pfg. 1 goldenes Medaillon in Albumſorm, 4 Photographien enthaltend.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir ſehen uns veranlaßt, den Inhalt der 88 52, 53 und 54 des Ortsbauſtatuts für Darmſtadt nachſtehend mit dem
Bemerken in Erinnerung zu bringen, daß wir die längſte Friſt zur Herſtellung der noch rückſtändigen und der nothwendigen
Verputz= und Anſtricharbeiten an den von den öffentlichen Straßen und Plützen aus ſichtbaren Außenſeiten der Gebäude auf
Ende des Jahres 1888 feſtſetzen und nach Ablauf dieſes Termins unnachſichtlich gegen die Säumigen, nach Maßgabe der
Artikel 79 und 80 der allgemeinen Bauordnung vorgehen werden.
8 52. Binnen zwei Jahren, nachdem ein Gebäude an einer Straße unter Dach gebracht worden, iſt dasſelbe mit
Verputz und Anſtrich zu verſehen, falls die Anfangswände nicht aus behauenen Steinen oder Blendmauerwerk beſtehen. Aus
beſonderen Gründen kann die Baupolizeibehorde die Friſt nach Anhörung des Stadtvorſtandes verlängern.
8 53. Alle an den Straßen ſtehenden Gebäude, Mauern und ſonſtigen Einfriedigungen ſind ſtets in ſolchem Zuſtande
des Verputzes und Anſtrichs zu erhalten, daß ſie für das Ausſehen der Straße nicht mißſtändig werden.
Zum Neuverputz iſt Cement oder Kalk mit ſcharfem Flußſand zu empfehlen.
8 54. Für den Anſtrich dürfen Farben nicht verwendet werden, welche blenden oder der Geſundheit ſchädlich, oder
welche mißſtändig für die Straße ſind. Weiße Farbe darf, Fenſterrahmen ausgenommen, nicht verwendet werden.
Darmſtadt, den 29. Juli 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
[7397

Bonnnntmuchung.
Die ſtädtiſche Kiesgrube an der Beckſtraße ſoll von jetzt ab bis Ende 1888
verpachtet werden.
Pachtbedingungen liegen auf unſerem Büreau, Stadthaus Zimmer Nr. 13,
zur Einſicht der Intereſſenten auf.
Die Pachtgebote ſind ſchriftlich, gehörig verſchloſſen und mit der Aufſchrift
Verpachtung der ſtädtiſchen Kiesgrube= verſehen, bis längſtens
Samstag den 6. Auguſt l. Js., Vormittags 10 Uhr,
bei uns einzureichen.
Darmſtadt, den 29. Juli 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[7398

Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des unterzeich=
neten
Gerichts wurden folgende Einträge
vollzogen:

Am 21. Juli 1887.
Die Firma Körner & Vomberg!
zu Darmſtadt iſt erloſchen.
Am 25. Juli 1887.
Kaufmann Auguſt Bodenſtein zu

Darmſtadt iſt aus der Firma Jakob
Scheid; daſelbſt ausgetreten und dieſelbe
vom 1. April 1887 an auf Guſtav Hipp
mit Aktiven und Paſſiven übergegangen.
Darmſtadt, am 30. Juli 1887.
Großherzogl. Amtsgericht
Darmſtadt l. (7399
hünsen,
ſo lange Vorrath,
per Pfund 10 Prg.
C. Hchmenger.
Rheinſtraße 14. (7400
499

[ ][  ][ ]

1886

Nr. 149
Bekanntmachung.
Die ſtädtiſche Straßenreinigung zu Darmſtadt betreffend.
Die bisher in eigener Verwaltung betriebene Straßenreinigung der Stadt/
Darmſtadt ſoll vom 1. Oktober 1887 ab auf eine Reihe von Jahren anders ge=
regelt
und ganz oder theillveiſe an einen Unternehmer vergeben werden.
Es iſt vorgeſehen:
Entweder:
1) die Bergebung der geſammten Abfuhr aller Produkte der Straßenreinigung
und des ſonſt für die Straßenreinigung benöthigten Fuhrwerks; die
Straßenreinigung ſelbſt würde dann durch die ſtädtiſche Reinigungsmann=
ſchaft
beſorgt.
Oder:
2) die Vergebung des geſammten Straßenreinigungsweſens, wobei der Unter=
nehmer
alle Mannſchaften, Pferde und Fuhrwerke zu ſtellen hat.
Die Vertragsbedingungen ſowie mündliche Auskunft jeder Art ſind durch das
ſtädtiſche Tiefbauamt zu erhalten.
Der Submiſſionstermin, bis zu welchem Angebote, verſchloſſen und gehörig
überſchrieben, an uns einzureichen ſind, iſt auf
Freitag den 26. Auguſt d. Js., Vormittags 11 Uhr,
beſtimmt.
Darmſtadt, den 27. Juli 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Miedlinger, Beigeordneter.
[7401
FlerYerſteigerung.
Am Mittwoch den 3. Auguſt, Nachmittags 6½ Uhr,
läßt die Oberverwaltung der Großh. Hofgüter die II. Schur Klee
am Ahlandsbirnbaum (Elfeicher Weg) loosweiſe an Ort und
Stelle verſteigern.
Die Oberverwaltung der Großh. Hofgüter.
[7355
Dettweiler.

Fettnteh=Yerſteigerung.
Nächſten Donnerstag den 4. Auguſt, Vormittags 1½ Uhr,
werden in Großh. Hof=Meierei Darmſtadt
3 fette Kühe
verſteigert.
Die Oberverwaltung der Großh. Hofgüter.
7356
Dettweller.
Bekanntmachung.
Wegen Baues der Kreisſtraße von dem Darmſtädter Friedhof nach dem Forſt=
haus
Böllenfallthor wird der ſeitherige Weg
vom 1. Auguſt d. Js.
bis auf Weiteres für Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Beſſungen, den 1. Auguſt 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
ſ402
Bekanntmachung.
Wegen Chauſirung des Pfungſäadterwegs in der Nähe der neu angelegten
Sammelgrube iſt der ſeitherige Feldweg
vom 3. Auguſt l. Js. an
bis auf Weiteres für Fuhrwerke und Reiter feldpolizeilich geſperrt.
Beſſungen, den 2. Auguſt 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[7403

Zum
Anſetzen u. zum
Etnmſchen
empfehle:
allo Arien Spirſüosen
in beſter abgelagerter Waare
ohne jeden Aufſchlag zu den bekannten,
alten, billigen Preiſen.
Zucker, Gewürze,
Vergament=Papier
in beſten Qualitäten
ebenfalls billigſt.
C. Hammann,
Caſinoſtraße 23. 17247
Brause Limonaden
mit feinſtem
Himbeer=,Erdbeer=,Ananas=Kirſche,
Orange=, Citron=, Waldmeiſter=
Champagner= ꝛc. Geſchmack 10 Pf.
Mineral-Wusser.,
friſche Füllungen.
Garantirt reine Weine
von 55 Pf. an.
Thoodor Stommor,
Eliſabethenſtr. 14. [404

(ſog. Bauernbrodd.
backe von heute ab aus
neuem Kornmehl,
und empfehle dasſelbe beſtens.
Achtungsvoll (7220
P. Olbert,
Bäckermeiſter,
Nieder=Ramſtädterſtraße 52.

H. Bern,

2⁄₈
=
Colonialwaaren,3
5
4 Louiſenplatz 4,
empfiehlt reichhaltigſtes Lager in
rohem Lafkoo.
Gebr. Maſſee's eigener Brennerei
täglich friſch, ſowie
Suppeneinlagen
und ſonſtige Haushaltungsartikel
zu billigſten Preiſen bei größter Aus=
wahl
und vorzüglicher Qualität. (256

4
(5
4
2
10
5.
86

½
2
2

[ ][  ][ ]

188.

Nr. 149

Verſteigerung

im Auctionssaal, Darmstadt, Mathildenplatz 9.
Donnerstag den 4. Auguſt, Vormittags 9 Uhr.
Zur Verſteigerung kommen:
Ganz neue Möbel und zwar: 2 nußbaum. franz. Betiſtellen mit Muſchel=
Aufſatz und 2 Sprungfedermatratzen in geſtr. Drell, 3 dreitheilige Woll=
Matratzen und Kopfpolſter, 3 dreitheilige Seegrasmatratzen, 1 nußbaumene
Waſchkommode mit grauer Marmorplatte, 2 nußbaumene Nachttiſche, desgl.
1 nußbaumener, feiner, hoher Spiegelſchrank mit Muſchelaufſatz und Crhſtall=
glas
, 1 nußbaumener ovaler Sophatiſch mit Stegfuß, 1 desgl. auf 1 Säulen=
ſuß
, 1 nußbaumene feine Kommode mit 4 großen Schiebladen, 1 nußbaumene
feine Kommode mit Säulen und Muſchelknopf, 1 feiner 2thüriger Kleider=
ſchrank
, 6 rundeckige Spiegel in verſchiedenen Größen, neue und gebrauchte
Sopha's, 1 Divan, 2 gebrauchte Nähmaſchinen, 1 antike und 1 Repetiruhr,
circa 12 Mille feine Cigarren in verſchiedenen Preislagen, diverſe gebrauchte
Möbel und Gegenſtände.
[740,
Sämmtliche Gegenſtände können täglich eingeſehen werden.
Reckert & Groſch, Verſteigerungs=Unternehmer.

AESISLTAU

zu und unter Einkaufspreiſen.
Wegen demnächſtigen Umzug verkaufe zu bedeutend redu=
cirten
Preiſen:
Foine Lederwaaren und Reiscartikol:
Portemonnaies, Cigarren=Etuis, Brieftaſchen, Photographie=
Album, Damentaſchen, Reiſetaſchen, Reiſekoffer, Plaidriemen,
Schultorniſter ꝛc. ꝛc.
Fone Holnschnitnereion:
Rauchtiſche, Cigarrenkaſten und=Schränke, Hausapotheken, Garde=
robehalter
, Schreibzeuge, Rauchſervice, Schlüſſelhalter, Salontiſche,
Schirmſtänder, Triumphſtühle, Feldſtühle ꝛc.
Ferner: Mosenträger, Cravatten, Manchetten.
Enöpſe. Cigarrenspitzen. Vurketten, Rahmen,
f. Wollettenseifen und Parſümerien ete.
Eine kleine Partie Marmorwaaren, Büſten u. Figuren
in Elfenbeinmaſſe, Japanartikel zu jedem annehmbaren
Preis.
Heiurich Loe,
Ludwigsstrasse S.

Bruchrzucker

in 2½ 5, 10, 20, 50 und 100 Pfund=Packungen zu Fabrik=
Preiſen bei
Morie Landaut,
6923
Mathildenplatz 1.

Prakt. Arzt und Geburtshelfer, Spezialarzt für
Dr. Overlach. Frauen= und Geſchlechts=Krantheiten, Frauk=
furt
a. M., Stiftsſtraße 22. - Sprechſtunden
66166
üglich von 10 bis 1 und 3 bis 5 Uhr. Auswärts w. a. brieflich.

Französischer
GRAUALIO,
Wir empfehlen:
Duc de Montebello,
8t. Harccaux,
Heidsick Honopole.
Voll & Asthormor,
7 Schützenſtraße 7. (6696

Hochfeinen

Esparseile-
Sohleuderhonig
ſwaſſerhell und garantirt rein) empfiehlt
Theodor Stommer,
Eliſabethenftr. 14. C406

Aechten Emmenthaler
Schwelzerkak,
vollsaftig,
per Pfund M. 1. 5 Pfund billiger.
C. Hammany,
Caſinoſtraße 23.
(7259
Weisse Crelonnes
für Bett= und Leibwäſche,
Weisse 170 Eim. br. Gretonnes
für Beittücher ohne Naht,
weißgeſtr. Satin für Beinkleider,
weiße Flock=Piquées,
weißen und ½ Damaſt in größter
Auswahl und am billigsten bei
Gobrüder Holl,
Ludwigsplatz. C261

Von heute an
neues Hornbrod
bei
7187
Chr. Hgert,
Bückermeiſter,
Kirchſtraße Nr. 21.

( Fine noch im guten Zuſtande befindliche
CKolonialwaareneinrichtung iſtpreis=
würdig
zu verk. Mühlſtraße 14. (6509
zu verkaufen.
Hunge Spitahunde Schulzeug. I.

[ ][  ][ ]

1888

feine Delicatess-Häringe
ohne Gräten in Senf= und Tomatenſauçe,
Sardellen, Sardinen,
Heue Häringe
empfiehlt
Tbeodor Stemmer.
Eliſabethenſtraße 14. (7407

Nr. 149
5282) Roßdörferſtr. 9 eine hübſche
Manſarde mit Glasabſchluß auf 1. Sept.
an eine kleine ruhige Familie.
5659) Mauerſtraße 22 ein Zimme=
zu
vermiethen.

Fin faſt neuer Werktiſch mit kleinerem
C=Schraubſtock iſt billig zu verkaufen.
WoL ſagt die Expedition d. Bl. (740,

Friedrichsdorfer
T.wieAON

von J. F. Pauli.
Aerztlich anerkannt.
Für Magenleidende, Erſatz für Muttermilch
ſowie zum Gebrauch bei Geſellſchaften ſtets
friſch zu haben. - Alleinverkauf im Lader
der L. Remmert Wwe., Bleichſtr. 45.

Tum Ausetzen
von Kirſchen, Heidelbeeren, Nüſſen ꝛc.
empfehle guten Nordhäuſer Brannt=

wein ¼ Liter 28 Pfg., Kartoffel=

Branntwein ¼ Liter 24 Pfg. (7035
Chr. Müller, Langgaſſe 4.

Wheinſtraße 8 (Sattlerwerkſtätte) ſin
v6 neue, ſowie noch gute gebrauchte
Koffer
E
wieder vorräthig und äußerſt billig.

Bioyole (orford 54.
ſehr gut erhalten, preiswürdig zu ver
kaufen. Schwanenſtraße 29.
[7409

3714) Neue Kiesſtr. 74 eine ſchöne
Manſarde mit allen Bequemlichkeiten per
ſofort zu vermiethen.
4675) Aliceſtraße 25 Wohnung in
Hochparterre, 4 Zimmer nebſt Zubehör,
per 1. Oktober d. J. Näheres Aliceſtr. 23
parterre links, Nachmittags.
4863) Den Bahnhöfen gegenüber, im
erſten Stock meines Hauſes, eine freund=
liche
Wohnung von 5 Zimmern nebſt
Balkon und den ſonſt nöthigen Räumlich=
keiten
iſt bis Mitte Auguſt zu verm.
Georg Schneider.
5905) Wilhelminenſtraße 35 (Ecke
der Hügel=und Wilhelminenſtraße) iſt
der 2. Stock, beſtehend aus 8 Zimmern
mit ſonſtigem Zubehör und allen Bequem=
lichkeiten
per 15. Sept. d. J. anderweil
zu vermiethen. - Die Beſichtigung der
Wohnung kann Montags und Donners=
tags
zwiſchen 3 und 5 Uhr erfolgen und
wird jede weitere gewünſchte Auskunft hier=
über
Hügelſtr. 41 1. Stock ertheilt.

6005) Rheinſtr. 47 über 3 Stiegen
iſt eine Wohnung von 6 Zimmern,
nebſt Zubehör per 1. Okt. z. beziehen.
Einzuſehen täglich von 10 Uhr an.
Näh. bei C. Köhler, Rheinſtr. 49 III.

6007) Dieburgerſtr. 69 eine Wohnung
von 3 Zimmern, 1 Kammer und allem
Zubehör ſofort beziehbar.
6011) Liebigſtraße 2 Couvre) III. St.
Wohnung von 9 Zimmern nebſt Zubehör
auf Wunſch auch Stallung, per 1. Oktbr=
c
. preiswürdig zu verm. Näheres Aliceſtr.
Nr. 23, parterre, links, Nachmittags von
3-5 Uhr.
6255) Wilhelminenſtraße 19 vom
1. October an geräumige Manſarde mit
Zubehör.

6355) Rheinſtraße 47, Hinterbau,
hübſche Wohnung, beſtehend aus 2
Zimmern mit Alkoven, Küche ꝛc. an
ruhige Leute per 15. Sept. Näh. bei
C. Köhler, Eliſabethenſtraße 4.
Lo

6259) Beſſ. Heidelbergerſtraße 54
der 2. Stock, 4 Zimmer mit Zubehör zu
vermiethen. Zu erfr. Forſtmeiſterſtr. 10
6366) Hügelſtr. 57, die Beletage, 6
Zimmer und allem Zubeh. 1. Okt. bezbr.
6479) Ernſt=Ludwigsſtr. 9, III. Stock,
3 Zim., Küche, Boden ꝛc., Bleichpl. pr. Mitt,
Aug. Näh. im Laden der Gewerbehalle.
6511) Herdwegſtraße 56 eine hübſche
Manſardenwohnung für eine kleine ruhige
Familie, ſofort beziehbar.
Näheres Martinſtraße 35.
6603) Waldſtraße 32 iſt eine freundl.
Wohnung mit Werkſtätte zu verm.
Zu erfr. Vorderhaus 1. Etage.
6515) Eliſabethenſtraße 36 eine
kleine Parterre=Wohnung, 3 Zimmer,
Küche, Keller ꝛc. für 1 oder 2 allein
ſtehende Damen, jährlich 300 M.
6704) Wienerſtraße 62 der mittlere
Stock, Waſſerl., Bleichpl. Näh. Parterre.
6740) Heerdweg 92 die Parterrewoh.
nung, beſtehend aus 5 Zimmern und Zu=
behör
, auch etwas Garten, bis 15. Auguſi
d. J. beziehb. an eine ruhige Familie.
6814) Beſſ. Herdweg 19 eine Wohn.
3 Zimmer nebſt Zubehör, bis 1. Oktober
zu vermiethen.
6823) Grüner Weg 1. 1. Stock
5 Zimmer nebſt Zubehör, ſofort zu ver
miethen. Näheres bei Frau Vogel,
Schloßgartenſtraße 15.
6933) Waldſtr. 25 part. 2 unmöbl
Zimmer mit ſeparat. Eingang, Glasab=
ſchluß
, auch kann Küche u. ſonſt. Zugehö=
dazu
gegeben werden, für eine oder zwei
einzelne Perſonen.

7047) Stiftsſtraße 56 eine Woh=
nung
von 4 Zimmern, Magdkammer, Küche
nebſt allem Zubehör per 1.Oktober.
7049) Gr. Caplaneigaſſe 59 iſt bei
J. Müller an eine ruhige Familie eine
Wohnung per 20. Oktbr. d. J. zu verm.
7052) Wienerſtraße 60 Parterre=
Wohnung. 4 Zimmer, Küche u. ſ. w.
Preis 380 Mark.
7055) Soderſtr. 54 Zimmer, Kabinet
u. Küche an eine kinderl. Familie ſofort.
7057) Promenadeſtraße 58
iſt die Beletage anderweitig per
20. Oktober zu vermiethen.

Heinheimerſtraße 16
eine Parterre=Wohnung, 5 Zimmer,
Küche und allen Bequemlichkeiten.
M. 450.-.

Daſelbſt 1. Stock: 6 Zimmer,
Küche ꝛc., ganz oder getheilt. Preis
nach Vereinbarung.

Im Hinterbau eine Wohnung, vier
Zimmer, Küche ꝛc. M. 260.
Daſelbſt eine Werkſtätte M. 110.
Zu erfragen bei Aug. Horſt,
Magdalenenſtraße 1.
[7124

7155) Schulſtraße 3 im Hinterbau
Parterre und 1. Stock mit je 3 Zimmern,
Küche und allem Zubehör, ganz oder ge=
theilt
ſofort zu vermiethen.
7156) Hügelſtraße 372. Stock drei
Zimmer, Küche und Zubehör neu herge=
richtet
, ſofort zu vermiethen. Näheres im
Hauſe parterre und bei Herrn Trier,
Ludwigsſtraße.
7157) Gardiſtenſtr. 7 eine Woh=
nung
zu vermiethen.
7271) Mühlſtraße 15 eine Manſarde,
beſtehend aus 3 Zimmern nebſt Zubehör,
per 1. Oktober zu vermiethen.
7275) Heinrichſtr. 25 iſt im neuge=
bauten
Hauſe die Beletage und 3. Stock,
beſtehend je in 6 Zimmern nebſt allem
Zubehör, zu vermiethen.
H. Schmidt, Hoffmannsſtr. 12.
7289) Möblirte Wohnung mit Küche
zu verm. Näheres Liebigſtraße 33.
7293) Kiesſtr. 19 Neubau 2 freund=
liche
Wohnungen, je 3 Zimmer, Küche,
Waſſerleitung und allem Zubehör bis 1.
Oktober zu vermiethen.
7351) Magdalenenſtraße Nr. 9
iſt die Parterre=Wohnung ſofort zu verm.
7410) Soderſtr. 48 eine ſchöne Gie=
belwohnung
, 3 Zimmer, Küche u. ſ. w.,
eine kl. Wohnung, 2 Zimmer, Küche z. v.
7411) Frankfurterſtr. 39 in der Nähe
des Pfründnerhauſes, ein Zimmer mit
Küche, Keller ꝛc. für einzelne Perſon.
7412) Schloßgartenſtraße 43 iſt
eine Wohnung von 2 Zimmern, Küche,
Keller, Waſſerleitung ꝛc., an ruhige ältere
Leute per 1. September a. c. zu verm.
7413) Wendelſtadtſtr. 51 eine Woh=
nung
, 1. St., mit Glasabſchl., 2 Zimmer,
Küche, Bodenk. nebſt Zubeh. per 1. Okt.

[ ][  ][ ]

7414) Neckarſtr. 26 im Hinterb. eine
abgeſchloſſene ſchöne Wohnung an ruhige
Leute zu vermiethen.
7415) Heinrichſtr. 43 wegen Ver=
ſetzung
des Herrn Landger.=Rath v. Kreß
iſt die von demſelben ſeither bewohnte
Etage zu verm. und am 1. Okt. beziehb.
7416) Lauteſchlägerſtraße 14 eine
Wohnung ſogleich zu beziehen.

Große helle Räume
für Werkſtatt oder Lager zu ver=
(4757
miethen. Näheres bei.=
J. A. Zoeppritz.

Nr. 149
4868) Allexanderſtraße 5 ein einfach
möblirtes Zimmer ſofort zu vermiethen.
4957) Roßdörferſtraße 26 2 =
blirte
Zim., zuſammen oder auch einzeln.
5181) Bleichſtraße 24 im oberen
Stock 2 Zimmer mit Möbel an einen
ruhigen Herrn ſofort zu vermiethen.
5390) Hölgesſtr. 13 ein großes möbl.
Parterrezimmer mit ſeparat. Eing. ſofort.
5518) Heidelbergerſtraße 105 zwei
gut möbl. Zimmer (Beletage) mit ſchöner
Ausſicht ſofort beziehbar.
5572) Eliſabethenſtr. 22 1. St. m. 8.
24
5915) Wilhelminenſtraße zwei
freundlich möbl. Zimmer Geletage)
zu vermiethen. Näheres bei Herrn
B. L. Trier, Ludwigsſtraße.

6152) Wendelſtadtſtraße 15 ſchöne
Stallung nebſt Zubehör zu vermiethen.
6260) Wilhelminenſtr. 19, dem
Großh. Palaisgarten gegenüber, zwei
neu hergeſtellte Läden mit hellen
Komptoir=Räumen alsbald zu verm.
Näheres Parterre daſelbſt.

6165) Ecke der Landwehr=u. Dictoria'
ſtraße 11, Manſarde, ein freundl. =
blirtes
Zimmer.
6263) Wilhelminenſtraße 19,
Beletage mit Ausſicht in Großh. Pa=
K laisgarten, zwei gut möbl. Zimmer
an einen ruhigen Herrn zu vermieth.

6513) Laden mit Comptoir
per 1. November oder früher zu verm.
C. Schüßler, Wittwe, Ludwigsſtraße 14.
Ein großer Laden
ko.
mit 2 Erker, Comptoir und
2 Lagerräumen, in beſter Ge=
ſchäftslage
, ſofort zu verm.
Näh. bei Herrn B. L. Trier,
(6619
Ludwigsſtraße.

6936) Rheinſtraße 47 größere und
kleinere Räumlichkeiten für Geſchäfts=
betrieb
. Näheres bei C. Köhler, Eli=
ſabethenſtraße
4.
6825) Schulſtraße 3 der mitlere
große neue Laden mit zwei Schau=
fenſtern
und daranſtoßendem Comptoir
nebſt Wohnung im 1. Stock per Sep=
tember
zu vermiethen.
6976) 12 Rheinſtraße 12
Laden nebſt Wohnung zu vermiethen.
7295) Neckarſtr. 4 Stallung für 2
bis 3 Pferde mit Burſchenſtube und Re=
miſe
zu vermiethen.

6380) Hofſtallſtraße 6, nächſt dem
Mathildenplatz. ein fein möblirtes Par=
terrezimmer
ſofort zu vermiethen.
6484) Mühlſtraße 9 zwei elegant
möbl. Zimmer (Schlaf= und Wohnzimmer),
für Herren Offiziere geeignet, ſof. beziehb.

6517) Promenadeſtraße 7o zwei
ſchön möbl. Zimmer an einen Herrn
pr. 1. Auguſt zu vermiethen.

Tva

W

4293) Bleichſtr. 19 2. Stock ſchönes
helles möbl. Zimmer zu vermiethen.
4534) Bleichſtraße 17 Beletage ein
Zimmer mit Kabinet, gut möbl., ſofort
zu vermiethen. Näheres parterre.
4867) Markt zwei ſchön möbl. Wohn=
und Schlafzimmer zu vermiethen.
K. Volz, Metzgermeiſter.

6622) Bleichſtraße 27, 2 Tr., ſind
1 auch 2 fein möblirte Zimmer für 1 auch
2 Herrn zu vermiethen.
6708) Ein großes ſchön möbl. Zimmer,
nach der Straße gehend, mit ſep. Eingang
preiswürdig ſofort zu vermiethen. Näh.
Dieburgerſtraße 6.
6709) Eliſabethenſtr. 22 II., zwei
möbl. Zimmer (Wohn= u. Schlafz.) per
1. Auguſt beziehbar zu vermiethen.
6710) Ecke der Grafen. u. Hofſtall=
ſtraße
10 ein gut möbl. Zimmer zu verm.
6937) Hölgesſtraße 8 parterre ein
freundliches, gut möbl. Zimmer alsbald
zu vermiethen. Einzuſehen Mittags
zwiſchen 11 und 3 Uhr.
6938) Niederramſtädterſtraße 25
ein freundl. Parterrezimmer mit ſeparatem
Eingang, möbl. oder unmöblirt, billig.
7064) Roßdörferſtraße 32 ein gut
möblirtes Parterrezimmer.
7070) Müllerſtr. 14 parterre Wohn=
oder
unmöblirt, per 15. Auguſt zu verm. gegen freie Station einer hochbetagten

1889
7163) Ein kleines Zimmerchen mit
Penſion an einen braven jungen Mann.
Näheres in der Expedition.
7299) Neckarſtr. 26 parterre, zunächſt
der Cavalleriekaſerne, fein möbl. Wohn=
und Schlafzimmer mit ſeparatem Eingang
per 1. Oktober zu vermiethen.
7302) Eliſabethenſtr. 62 zwei ſehr
gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
7305) Friedrichſtr. 18 möbl. Zimr.
7347) Schulſtraße 5 Hinterhaus
ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen.
7383) Saalbauſtraße 17 ein elegant
möblirtes Zimmer per ſofort zu verm.
7384) Grafenſtr. 31 2 Tr. hoch ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
7417) Gr. Ochſengaſſe 1 ein freundl.
möbl. Zimmer an einen jungen Herrn zu
vermiethen. Näheres im Cigarrenladen.
7418) Steinſtr. 22, 2. St., 2 frdl.
möbl. Zimmer zuſammen oder getrennt.
7419) Neckarſtr. 9, 2. St., gut möbl.
Wohn= und Schlaſzimmer ſofort zu verm.
7420) Niederramſtädterſtr. 1 ein
hübſch möbl. Zimmer ſofort zu verm.

E

7421) Eine reinl. kinderl. Frau ſucht
Monatſtelle od. Waſchen und Putzen.
Wienerſtraße 50.
7422) Eine Frau empfiehlt ſich im
Waſchen und Putzen ſofort. Näh. Exped.
6853) Ein Kaufmann, geſetzten Alter
ſucht in einem Fabrik=oder Engros=Geſchäft,
hier oder in der Umgegend Placirung als
Buchhalter, Lageriſt ꝛc. unter beſcheidenen
Anſprüchen. Schriftl. Off. unter W. be=
ſorgt
die Exped. d. Bl.

E

Eine ältere Köchin,
welche etwas Hausarbeit übernimmt und
gute Zeugniſſe aufzuweiſen hat, wird für
einen kleinen Haushalt geſucht. Adreſſen
in der Expedition abzugeben.
[7340
7423) Für ſofort wird ein anſtänd.,
reinliches Laufmädchen geſucht. Näh.
Grünerweg 10, 3. St, Vorm. 8-10.
7424) Reinliches Laufmädchen
geſucht. Wenckſtraße 1.
Ein Hausburſche
im Alter von 14-17 Jahren geſucht. 4
L. Steingäſſer, Holzſtr. 26.

Gesmcht

und Schlafzimmer mit ſep. Eing., möbl. ein opferwilliges, geb. Fräulein, welches
7158) Hügelſtraße 37 2. Stock drei lnicht kranken) Dame mit Hülfe eines
elegant möblirte Zimmer ſofort zu ver= Dienſtmädchens ihre Angelegenheiten be=
miethen
. Näheres im Hauſe parterre und ſorgen würde.
bei Herrn Trier, Ludwigsſtraße.
Sollte die Arbeit allein übernommen
7161) Soderſtr. 67 ein gut möbl. werden, entſprechender Lohn.
Parterrezimmer mit ſep. Eingang billig. Offerten poſtlag. A. 1 Darmſtadt.

[ ][  ][ ]

1890
7497) Eine reinliche Lauffrau
geſucht. Marienplatz 8.

Nr. 149

ſFin junger Mann findet in ſeiner freien
L Zeit Beſchäftigung in ſchriftlichen
Arbeiten. Näh. Landwehrſtr. 13. (7427a

5067) Für das Comptoir eines hie=
ſigen
Fabrik= und Engros=Geſchäfts
wird ein junger Mann mit guter Schul=
bildung
, aus achtbarer Familie, in die
Lehre geſucht.
Schriftliche Offerten unter C. L. 30
poſtlagernd erbeten.

7086) Zwei gute Schreinergeſellen
und ein Lehrling geſucht. Kiesſtr. 49.

6988) Ein Lehrling wird gegen Lohn
ſofort geſucht.
G. Steingäſſer, Tapezier,
Niederramſtädterſtraße Nr. 26.

6990) Einen braven Jungen, der
das Friſeurgeſchäft erlernen will, ſucht
M. Stein, Kirchſtr. 8.

Lehrling geſucht.
Für das Comptoir eines hieſigen
Verſicherungs=Geſchäftes
wird ein braver junger Mann aus guter
Familie ſofort geſucht. Offerten L. 100
[7428
an die Expedition d. Bl.

Nohnungsdesnoh.
Eine Wohnung von 2-3 Zimmern
oder mehr, auch ein kleineres Häuschen,
worin Waſcherei betrieben werden kann,
wird geſucht. Die Miethe kann auf Ver=
langen
vorausbezahlt werden.
Offerten mit Preisangabe unter M. 8.
an die Expedition erbeten.
[7429

CTESATAIN)

Prahl. EaUaI,
hat im Hauſe des Herrn Trier
Harhtplatz. 4, 1. Stocl,
ſeine Praxis angefangen.
Sprechſtunden: Morgens von 8-1 Uhr,
Mittags von 2-6 Uhr.
Arme unentgeltlich.
[7091

Raſſee=Eſſenz in Doſen

von

Pfeilter & Düllller

in Horehheim bei Vorms,
ein hochfeines, ſehr ausgiebiges Kaffeezuſatzmittel, nach einem
neuen beſonderen Verfahren zubereitet, erhöht das Aroma des Bohnen=

Kaffee's und gibt dem Getränke eine ſehr hübſche Farbe. Man verlange ſolche in
den Colonialwaaren=Handlungen und achte beim Ankauf genau auf obige Firma.

5

G

ſirchſtraße 8 ſind Schlafſtellen offen
für 3 Mann, wobei Kaffee.
Zu erfragen im Laden.
[7430

Weine Wohnung befindet ſich jetzt
P.
Mühlſtraße S parterre.
Frau Guske, Stellenbureau. (7431

(in anſtaͤndiger Menſch kann Koſt und
L, Wohnung erhalten. Daſelbſt können
auch 3 Herren Mittagtiſch bekommen.
Näheres Frankfurterſtr. 36 Htbau. [432

Für den alleinigen
eines renommirten

Ausſchank

Münchener

C2purt-Viteres

wird unter günſtigen Bedingungen für
Darmſtadt ein Abnehmer geſucht.
Offerten sub C. 6916b an Haasen-
stein
& Vogler, Mannheim, erbeten.

Saalbad Darustadt.
Mittwoch den 3. Auguſt Nachmittags 4 Uhr:
Laſee-Comcert.

Eintritt 20 Pfg. Kinder 10 Pfg.

[435

Dnante Mr de Mdhene Aele 10r 10 uoden den ſahel
geführten dunklen Lagerbier noch ein vorzügliches,
helles Exportbier, beides aus der Brauerei C. Fay,
in Zapf genommen habe.
Gleichzeitig bringe meine garantirt reinen
Weiss- und Roth-Weine
in empfehlende Erinnerung.
Hochachtungsvoll

J. Hempfk Wwe.
Beſſ. Rückertsſtraße 15.
[7436

Ein gebrauchtes Bett,
neu hergerichtet, billig zu verkaufen.
J. Böttinger, Mathildenplatz 7. m.

Saalbal Darmstadt.
Donnerstag den 4. Auguft 1887:
Hroßes Atkitär-Concer!
ausgeführt
von der Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Inf. Ceibg=.Regiments Nr. 115,
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Wilh. G. Hilge.
2. Abtheilung: Beethoven,
Ouverture zuFideliov, Adelaide, 2. Satz a. d. Cmoll Symphonie, Marſch
a. d. Es-dur Concert.
Entrée 40 Pfg.
Anfang 8 Uhr.
Kinder 10 Pfg.
[743]
Programme an der Kaſſe.

5.

[ ][  ][ ]

Nr.

1891

ESAON
4
Utue

an dor katholischon
Kircho.

25 Wilhelminenstrasso 25.

in der katholischen
Kirche.

bih.
Jaeo

Generalvertrieb aller Möbelfabrikate
von
8S
Gebrüder Weber in Stullgart
für Deutschland, Schweiz, Holland, Htalien, England.
Durch Uebernahme des Generalvertriebes für obige Länder bin ich in der Lage hier am
Platze alle Möbel der Herren Gebrüder Weber zu
Original-Fabrikpreisen
verkaufen zu können. - Sämmtliche Möbel zeichnen ſich durch die hochfeinſte, allerſolideſte
Arbeit, für welche jede Garantie geleistet wird, ſowie durch ſehr billige
Preiſe aus.
In meinen 16 complet eingerichteten Musterzimmern ſind fortwährend
Neuheiten in allen Arten Möbeln, ſowie die neueſten Decorationen ausgeſtellt und lade ich
zu deren Beſuch ergebenſt ein.
Eignes Atelier zum Entwerfen neuer Hodelle und Decorationen hier im Hause.
Die Fabrikate der Herren Gebrüder Weber ſind hier am Platze nur durch mich
zu beziehen.

Vexlorem.
Am Samstag wurde von der Ludwigs=
höhe
nach dem Chauſſeehaus oder auch in
den Räumen desſelben ein goldenes Me=
daillon
nebſt Compaß verloren. - De=
redliche
Finder wird gebeten, es gegen
5 Mark Belohnung auf dem Chauſſeehaus
abzugeben.
17438
14.
AONO½
Vorzügliche Qualitäten zu alten
Preisen, mit einem kräftigen Aroma,
von M. 1.20 an empfiehlt
Thoodor Stommor,
Eliſabethenſtraße 14. ſ439

in beſter Lage für cautionsfähigen Wirth.
Schriftliche Offerten unter F. M. an
die Expedition erbeten.
[7440

Ein Stud. Phil. slass.
iſt bereit griech. und lat. Unterricht zu
ertheilen. Offerten unter H. K. an die
Expedition d. Bl. erbeten.
[7441

Junge Kaufleute oder Schüler finden
gule Pension
in einer Familie, in Mitte der Stadt.
[7442
Näheres Expedition.
Commerantenthaltl
In nächſter Nähe Darmſtadts, beliebter
Ausflugsort, werden mehrere Zimmer mit
Penſion kommende Woche wieder frei.
Näheres Expedition.
[7139

Ein goldones Hodaillon
(Albumform), worin 4 Photogr., verloren.
Dem ehrlichen Finder gute Belohnung
[443
Wilhelminenſtraße 4, 2. Etage.

Fourage=Vergebung.
Montag den 8. Auguſt l. 33, Vor=
mittags
10 Uhr,
wird auf dem Rathhauſe zu Beſſungen
der Bedarf an Fourage für das Faſſel=
vieh
, als:
50 Centner Hafer,
Kornſtroh und
42
Gerſtenſtroh
6
durch Submiſſion vergeben werden.
Schriftliche Offerten ſind verſiegelt bei
uns einzureichen.
Beſſungen, den 1. Auguſt 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[7444
Berth.

Neue Kartoffeln
zu verkaufen Roßdörſerſtraße 40. (7221
Woog, L. Auguſt 1887.
Waſſerhöhe am Pegel 3,70 Meter.
Lufttemperatur 140 R.
Waſſerwärme Vormittags 8 Uhr 19½ R.
Woogspolizeiwache.
500

[ ][  ][ ]

1892

Nr.
Politiſche Reberſichi.
Zeutſches Reich. Entgegen den bisherigen Angaben verlautet
nunmehr, daß Kaiſer Wilhelm bereits am 11. oder 12. ds. von
Gaſtein auf Schloß Babelsberg eintreffen wird; bald darauf wird
ſich auch die Kaiſerin Auguſta von Bad Homburg nach Babelsbere
begeben, um dort an der Seite ihres kaiſerlichen Gemahls einige
Zeit zurückgezogen zu verleben. Prinz Wilhelm hat Potsdam ver=
laſſen
und ſich zunächſt zum Beſuch des Prinz=Regenten Luitpold
und des Prinzen Ludwig von Bayern nach München begeben. Von
dort wird er nach Gaſtein weiterreiſen wo er zwei Tage zu bleiben
gedenkt. Auf dem Rückwege nach Potsdam wird er einer Ein=
ladung
des Herzogs von Coburg zu Jagden Folge leiſten. Die
Frau Prinzeſſin Wilhelm beabſichtigt, nur ihre drei älteſten Söhne
nach der Inſel Wyk zu begleiten und nach kurzem Aufenthalt da=
ſelbſt
nach Potsdam zurückzukehren. Die jungen Prinzen werden
etwa ſechs Wochen auf der Inſel Wyk bleiben.
Dem Reichskanzler iſt eine Petition aus Bromberg zugegangen,
worin gebeten wird, Mapregeln gegen die Operationen der Baiſſe=
partei
in Roggen zu treffen, die koloſſale Mengen Roggen aus
Rußland auf den deutſchen Markt werfen wolle.
Die Meldung, daß den Bundesregierungen die Vorlage über
die Altersverſicherung der Arbeiter bereits zugegangen, war ver=
früht
; bislang iſt den Bundesſtaaten noch kein bezügliches Material
zugegangen. Auch hat man im Reichsamte des Innern bislang
noch gar keinen vollſtändigen Entwurf aufgeſtellt, ſondern es han=
delt
ſich noch immer um die bekannten Grundzüge der Alters= und
Invaliditätsverſicherung der Arbeiter, welche dem Reichskanzler
zur Zeit vorliegen. Die Ausarbeitung eines vollſtändigen Ent=
würfes
erfolgt erſt nach den Aeußerungen der einzelnen Regierungen.
Die Poſt- meldet: Aus Petersburg iſt jetzt in Warſchau der
Befehl eingetroffen, die Beſtimmungen des Ukas vom 14.26. März
d. J. bezüglich der Entfernung derjenigen Direktoren, Adminiſtra=
toren
und bevollmächtigten Geſchäftsleiter induſtrieller Etabliſſe=
ments
und Landgüter in Polen, welche Ausländer ſind, innerhalb
zehn Tagen durchzuführen.
Die Straßburger Poſt' berichtet über folgenden Gewaltſtreich
der franzöſiſchen Regierung gegen deutſchen Erwerbfleiß: Die ſeit
ſechs Jahren in Embermenil bei Lüneville beſtehende Pappenfabrik
von Gebr. Weisbach, welche vor einigen Wochen in der franzöſiſchen
Hetzpreſſe als deutſche denunciert wurden, iſt durch Dekret des
Präfekten Schnerb von Nancy plötzlich geſchloſſen worden. Die
Firmen=Inhaber ſind aufs empfindlichſte geſchädigt; über 100 Arbeiter,
deutſcher und franzöſiſcher Nationalität, brotlos und dem Elend
preisgegeben. Weisbach hat bei der Gründung der Fabrik allen
geſetzlichen Anforderungen genügt, ſeitdem mit den franzöſiſchen
Vokalbehörden ſtets aufs friedlichſte gelebt und iſt in der ganzen
Gegend geachtet, ſo daß die Maßregel offenbar keinen perſönlichen
Charakter trägt, ſondern der Hetzpreſſe zuliebe als ein Schlag gegen
Deutſche verfügt wurde.
Heſterreich=Angarn. Am Mittwoch feiert der Feldmarſchall
Erzherzog Albrecht ſeinen 70. Geburtstag.
Der preußiſche Geſandte v. Schlözer, welcher am 31. Juli aus
Rom in Wien eintraf, wurde vom päpſtlichen Nuntius Galimberti
am Bahnhofe empfangen und folgte nachmittags einer Einladung
Galimberti's zum Diner.
Die Blätter kommen erneut darauf zurück, daß die Abreiſe des
Prinzen von Koburg nach Bulgarien unmittelbar bevorſtehe und
die Eidesleiſtung Donnerstag in Tirnowa ſtattfinden ſolle. Be=
ſtätigende
Nachrichten fehlen. Der bulgariſche Miniſter des Aeußern,
Natſchevitſch, iſt in Wien eingetroffen.
Nach einer Meldung aus dem Badeorte Tatra=Fueſed im Lepzer
Comitate iſt daſelbſt für den König von Serbien auf 4 Wochen eine
Wohnung gemietet und wird der König demnächſt daſelbſt eintreffen.
Jranſreich. Bei der Enthüllung eines Standbildes Martins
in St. Quentin hielt Deroulede die üblichen Reden über die Wie=
dergewinnung
von Elſaß=Lothringen und Frankreichs Entſchluß,
ſich von niemand herausfordern zu laſſen. Natürlich ließ die Menge
auch Boulanger hochleben.
Die =Agence Havas' läßt ſich aus Konſtantinopel melden, daß
die Pforte ſich dem Prinzen Ferdinand von Coburg gegenüber dahin
geäußert habe, er möge nicht eher nach Bulgarien gehen, als bis
die Mächte ein Einverſtändnis unter ſich erzielt hätten.
Zeitungsnachrichten zufolge fand in der Nacht von Dienstag
auf Mittwoch ein Mobilmachungsverſuch mit dem in Bar=le=duc
liegenden 9. Infanterie=Regiment ſtatt. Der Oberſt erhielt abends
ein Telegramm mit dem Befehl, um Mitternacht zu alarmiren.
Um 9 Uhr morgens ſtand das Regiment feldmarſchmäßig mit Wa=
gen
und allem Zubehör zum Abmarſch bereit. Auch das 132. Re=
giment
derſelben Diviſion iſt in derſelben Nacht alarmirt worden.
Aehnliche Verſuche werden öfters vorgenommen.
Wie es heißt, würden, da Raynal und Caſimir Perier von
Paris abweſend ſind, der Deputierte Prouſt und Ferry dEsclands
die Zeugen Ferry's in dem Ehrenhandel mit Boulanger ſein.
Der Abgeordnete Delafoſſe telegraphiert der France' folgendes:
Ich gehörte niemals irgendwelcher Abordnung an, die zum Gene=

149
ral Boulanger geſandt worden; ich habe zu keiner Zeit noch von
irgend jemand den Auftrag erhalten, ihm irgend etwas vorzuſchla=
gen
, und der General hat mich ſtets mit der gleichen Herzlichkeit
empfangen, und wenn die Worte desſelben, von denen Ihr Bericht=
erſtatter
ſpricht, wirklich von ihm an jemand gerichtet worden ſind,
ſo ſind ſie an mich beſtimmt nicht gerichtet worden.
Holland. Privatnachrichten aus Amſterdam widerſprechen den
durch die europäiſche Preſſe zirkulierenden Gerüchten von einer
ernſtlichen Erkrankung König Wilhelms III. von Holland. Das
Grundgeſetz verbietet während der Regentſchaft die Regelung der
Thronfrage. Bei dem gegenwärtigen Stande der Verfaſſungsände
rung ſpielt die Thronfolge eine große Rolle. Sicher iſt, daß irgend=
welche
Gefahr die Regierung zu einer beſchleunigten Behandlung
in der erſten Kammer veranlaſſen würde, wofür bisher keinerlei
Anzeichen vorliegen.
Itakten. Der Miniſter des Innern Crispi iſt proviſoriſch auch
mit der Leitung des Miniſteriums des Auswärtigen beauftragt
worden. Meldungen aus Stradella zufolge werden alle Mitglie
der des Kommunalrates dem Leichenbegängnis von Depretis bei=
wohnen
. An dem Wohnhauſe desſelben ſoll eine Gedenktafel an=
gebracht
werden.
Rußland. Katkow iſt am Montag auf ſeinem Gute Snamensky
geſtorben.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 3. Auguſt
Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Se. Königl. Hoheit
der Erbgroßherzog waren am letzten Sonntag zur Tafel auf Schloß
Heilgenberg bei Jugenheim, wohin Se. Durchl. der Prinz und Ihre
Großh. Hoheit die Prinzeſſin Ludwig von Battenberg bereits Tags
zuvor zurückgekehrt waren. Se. Königl. Hoheit der Großherzog
kehrten am Montag vormittag von dort wieder hierher zurück,
während Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog bereits Montag abend
die Rückreiſe angetreten hatten.
Auf Grund Allerhöchſter Entſchließung Sr. Königl. Hohei=
des
Großherzogs vom 30. Juli iſt dem Herrn Friedrich Feldheim
das Exequatur als Konſul der Vereinigten Staaten von Mexiko
in Mainz erteilt worden.
Se. Durchl. Prinz Ludwig von Battenberg iſt zum erſten
Offizier an Bord des engliſchen Panzerſchiffs Dreadnought er=
nannt
und reiſt Samstag den 6. Auguſt über England nach Gibral=
tar
, wo ſich das Mittelmeergeſchwader unter dem Befehl Sr. Kgl.
Hoheit des Herzogs von Edinburg, zu welchem der Dreadnought
gehört, demnächſt aufhalten wird.
Herr Geh. Staatsrat Dr. Kuorr von Roſenroth iſt aus Urlaub
zurückgekehrt.
Wahlnachrichten. Als Abgeordneter der Zweiten Kammer
wurden gewählt: im 11. Wahlbezirk der Provinz Starkenburg
Oberlandesgerichtsrat Heinzerling, im 2. Wahlbezirk der Provinz
Rheinheſſen Gutsbeſitzer Römer. Gewählt ſind ferner in Gerns=
heim
: Kreisrat Haas; in Lich: Theobald; in Nidda: Müller
Erk in Nidda; in Oſthofen: Stephan; in Gau=Algesheim: Racké;
in Langen: Kugler; in Wöllſtein: Bürgermeiſter Michel in Neu=
bamberg
.
D. 8tg.
Die Ausſtellung im Großh. Muſeum von Gegenſtänden aus
der Großh. Silberkammer iſt nur noch bis 5. d3. geöffnet.
9. In der am 1. Auguſt ſtattgehabten Sitzung der Vertretung
der Martinsgemeinde ehrte man zum Eingang das Gedächtnis der
drei ſeit der letzten Sitzung verſtorbenen Mitglieder durch Erheben
von den Sitzen; inſonderheit wurde aufs wärmſte der Verdienſte
des verſtorbenen Kirchenvorſtehers Herrn Karl Vogel um den
äußern und inneren Aufbau der Martinsgemeinde gedacht. Man
genehmigte hierauf den von den beiderſeitigen Kirchenvorſtänden
proponierten Entwurf einer Teilung des allerdings nicht erheblichen
Vermögens der evang. Geſamtgemeinde und nahm die Erſatzwahl
für zwei verſtorbene Kirchenvorſteher vor. Es wurden hierbei mit
erfreulicher Majorität gewählt Herr Stadtverordneter Karl Gräf,
und Herr Lehrer Otto.- Zum Schluß wurde allerſeits der lebhafte
Wunſch zum Ausdruck gebracht, es möchten doch recht Viele in der
Gemeinde durch private Sammlungen bei frohen Feſten und dergl.
zur Beſchaffung der Geldmittel für eine zweite tiefere Glocke
beitragen, durch welche erſt das Geläute auf der Martinskirche
Kraft und Wohllaut erhalten würde. In der Kirche iſt bekanntlich
für dieſen Zweck eine beſondere Sammelbüchſe aufgeſtellt.
Dermalen findet die Trottoirherſtellung in der oberen Rhein=
ſtraße
ſtatt; die Trottoirs werden in einer den Größenverhält=
niſſen
dieſer Straße und der Wichtigkeit des dortigen Verkehrs
entſprechenden Breite ausgeführt. Mit den bereits beſtehenden
Trottoirs in der Louiſenſtraße wird die Verbindung durch breite
Bankettſtreifen über den Louiſenplatz vermittelt. Die Alleebäume
werden bei dieſer Gelegenheit mit gußeiſernen Schutzdeckeln ver=
ſehen
, wie ſolche bereits in der Wilhelminen= und Heidelberger=
ſtraße
zur Anwendung kamen.
Im Juli d. J. wurde Oktroi für folgende Schlachtvieh=
quantitäten
errichtet, wobei die eingeklammerten Zahlen ſich auf den

[ ][  ][ ]

5

14)
12
2.
22
7-
7O₈
91
.
B
po
9S

4⁄₈

Nr.
nämlichen Monat des Vorjahres beziehen: 169 (71) Ochſen, 112
1120) Kühe und Rinder 1266 (1333) Schweine, 694 (687) Kälber,
157 (85) Hümmel und Schafe, ſowie 112) Pferde und 4 (7 Ziegen.
Immobilien=Verkauf. Das 3ſtöckige Wohnhaus des Herrn
Lehrer Guſtav Kopp, Grünerweg Nr. 13, ging in den Beſitz des
Herrn C. Petri käuflich über. Der Verkauf wurde durch den
Agenten V. Thüringer abgeſchloſſen.
Die Mondfinſtermis, welche, wie ſchon erwähnt, für heute,
den 3. Auguſt, bevorſteht, wird auch bei uns ſichtbar ſein. Die Ver=
finſterung
beginnt 8 Uhr 9 Min., dauert bis 10 Uhr 36 Min. und
erreicht um 9 Uhr 21 Min. die Größe von zwei Fünftel des Mond=
durchmeſſers
. Etwa eine Stunde lang vor und nach der Finſternis
wird man den Halbſchatten der Erde auf dem Monde bemerken
können.
5 Kleine Mitteilungen. Ein hieſiger Metzgermeiſter verein=
nahmte
in ſeinem Laden ein falſches Einmarkſtück. Montag
nacht wurde aus einem Stall in der Waldſtraße ein Pferd ge=
ſtohlen
. - In derſelben Nacht iſt die bei einer Bauſtelle am
Griesheimer Weg aufgeſtellte Geſchirrhütte erbrochen und
daraus eine Partie Kleidungsſtücke und Handwerkszeug entwendet
worden.-
Bei der am verfloſſenen Sonntag nachmittag in einer
Wirtſchaft am Griesheimer Weg zwiſchen Civiliſten und Militär
ſtattgehabten Schlägerei wurde einem Civiliſt mit einem Säbel
ein Stich beigebracht, welcher die alsbaldige Aufnahme des Ver=
wundeten
in das Hoſpital notwendig machte. Auch ſind dem Wirt
eine große Anzahl Gläſer entzwei geſchlagen worden, ebenſo Thüren
und Fenſterſcheiben.
1. Beſſungen, 2. Auguſt. Bei der heute um 11 Uhr ſtattge=
fundenen
Wahl eines Abgeordneten für den 12. Wahlkreis
erhielt Gymnaſiallehrer Friedrich 36 Stimmen; 1 weißer Zettel
wurde abgegeben; gewählt haben 37 Wahlmänner.
D. Beſſungen. Donnerstag, den 4. Auguſt nachmittags 5 Uhr,
findet Gemeinderatsſitzung mit nachſtehender Tagesordnung
ſtatt: 1) Anſchluß von Beſſungen an Darmſtadt; 2) die Reviſion
des Holzpreistarifs: 3) Herſtellung der Trottoirs in der Heidel=
bergerſtraße
; 4) Geſuch um Konzeſſion zum Wirtſchaftsbetrieb;
5) Mitteilungen und Geſuche.
88 Pfungſtadt, 1. Auguſt. Geſtern abend kam es bei einem
Konzerte in der Wührer'ſchen Wirtſchaft zu Exeeſſen, ſo daß das
Militär einſchreiten mußte, welches die Tumultuanten auseinander
trieb und einen auf die Wacht brachte.
In dem benachbarten Hahn wollte der Sohn eines Landwirts,
ein Knabe von ungefähr 10 Jahren, die aufrecht ſtehende Deichſel
an einem Wagen herablaſſen. Dieſelbe fiel ihm aus der Hand, die
linke Hand geriet dabei in die Unterlage der Deichſel, wodurch drei
Finger vollſtändig zerquetſcht wurden.
O Bensheim, 1. Auguſt. (Odenwaldklub, Sektion Bens=
heim
.) Am Sonntag, den 7. Auguſt, wird nach Beſchluß der Ge=
neralverſammlung
der Sektion zur Erinnerung der Einweihung des
Ausſichtsturms auf der Knodener Höhe eine Feier ſtattfinden
und ſoll dieſelbe in folgender Weiſe abgehalten werden: Abfahrt in
Bensheim um 1,11 Uhr vormittags vom Lokale der Vereinigten
Geſellſchaft aus bis zu den Schannenbacher Waſſerfällen hinter
Gronau. Die Fußgänger, welche den Weg von der Villa Maxia lauf
der Staatsſtraße nach Schönberg) nach Gronau einſchlagen, treffen
mit den Fahrenden ziemlich zu gleicher Zeit an beſagtem Punkte
ein, von welchem gemeinſchaftlich zu Fuß in einer Stunde über
Schannenbach, von hier ab unter Vorantritt eines Teils der Kapelle
des Großh. Inf.=(Leibgarde=) Regts. 115 nach Knoden marſchiert
wird; hier findet um 1 Uhr nachmittags ein gemeinſames Frühſtück,
das trockene Couvert zu M. 150, im Saale des Wirts G9. Pfeifer
ſtatt. Nach demſelben (2 Uhr) Zug auf den Turmplatz, dort An=
ſprache
an die Verſammelten von Seiten des Vorſitzenden der
Sektion und Ueberreichung von Erinnerungsbildern an die Ein=
weihungsfeier
im verfloſſenen Jahre. Hierauf Beſteigung des
Turms und dann geſellige Vereinigung auf dem Feſtplatze im kühlen,
ſchattigen Walde bei Muſik und Geſang. Für gute Getränke iſt
geſorgt. Zwiſchen 6 und 7 Uhr am Abend les ertönt Fanfare) Rück=
marſch
über den Hohenſtein nach Reichenbach und von da zu Fuß
oder zu Wagen nach Bensheim, wo gegen ½9 Uhr im Deutſchen
Haus Konzert ſtattfindet. Alle diejenigen, welche ſich für den
Ausſichtsturm und die prachtvolle Gegend auf der Knodener Höhe
intereſſieren, ſind freundlichſt eingeladen, der Feier beizuwohnen.
Wer von Bensheim ab an der gemeinſchaftlichen Fahrt oder in
Knoden an dem gemeinſamen Frühſtück teilnehmen will, wird
freundlichſt gebeten, dieſes längſtens bis Freitag den 5. Auguſt
dem Vorſitzenden der Sektion Bensheim ſchriftlich mitzuteilen.
Schönberg. 2. Aug. Die Gräflich Erbach=Schönberg'ſche Familie
hat im Verein mit derjenigen Sr. Großh. Hoheit des Prinzen Alexander
zu Ehren des Fürſten Alexander von Battenberg in nächſter Nähe
des weithin ſichtbaren, oberhalb Reichenbach gelegenen Felsblocks
Hohenſtein' einen Gedenkſtein errichten laſſen, welchem der Name
Alexanderſtein beigelegt worden iſt.
Mainz, 2. Auguſt. Bei den Mannſchaften des 2. Naſſ. Inf.=
Regts. Nr. 88 wird demnächſt, ähnlich wie dies bei Truppenteilen
anderer deutſcher Garniſonen bereits der Fall iſt, die Verab=

149
reichung von Fiſchnabrun=

eingeführt werden. Mit einer

1893

Hamburger Fiſchhandlung werden Unterhandlungen gepflogen wegen
wöchentlicher Lieferung von Seefiſchen, und wird ſich das ¼ Kilo
Seefiſche incl. Verpackung und Fracht von Hamburg nach Mainz
auf etwa 13-14 Pf. ſtellen. Sollte ſich der Verſuch bewähren,
dann wird bei ſämtlichen Truppenteilen die Verabreichung von
Eiſchnahrung eingeführt werden. Wöchentlich einmal würde jeder
Soldat zum Mittagstiſch ein Pfund Fiſch erhalten. Bei dieſer
Neuerung hat man nicht nur eine beſſere und abwechſelndere Ver=
pflegung
der Soldaten im Auge, ſondern es wird damit auch eine
Hebung der deutſchen Seefiſcherei bezweckt.
Gießen, 1. Auguſt. Bei dem geſtrigen über die Stadt ge=
gangenen
Gewitter hat ein Blitzſtrahl eine wunderliche ungeahnte
Dienſtleiſtung verrichtet. Eine Frau hatte Wäſche zurecht gemacht
und das Brennmaterial mit Hobelſpähnen unter dem Waſchkeſſel
ſo zubereitet, daß ſie es nur mit einem Streichholz hätte in Brand
zu ſetzen brauchen. Dieſe Arbeit verrichtete nun beſagter Blitzſtrahl
in demſelben Moment, als die Hausfrau, mit der Hand auf der
Thürklinke, in die Waſchküche eintreten wollte; er ſetzte die Hobel=
ſpähne
unter dem Waſchkeſſel in Brand, ohne weiteren Schaden
anzurichten.
Frankfurt, 2. Auguſt. Das Auskunftsbureau des Deutſchen
Kolonial=Vereins zu Frankfurt a. M., Neue Kräme 1. hat trotz der
kurzen Zeit ſeines Beſtehens eine erſprießliche Thätigkeit entwickelt.
Da der größte Teil der an dasſelbe gerichteten Anfragen die neuen
Deutſchen Kolonien betraf, wollen wir nicht unterlaſſen, darau
aufmerkſam zu machen, daß auch über die Reiſen nach Nord= und
Süd=Amerika die Auskünfte bereitwilligſt und gratis erfolgen.
Frankfurt, 1. Auguſt. Ueber das Eiſenbahnunglück wird
der K. 8ta. von zuſtändiger Seite folgendes mitgeteilt: Der um
12 Uhr 35 Minuten von hier abfahrende Bebraer Schnellzug erlitt
noch innerhalb des Bahnhofs infolge eines techniſchen Fehlers eine
Entgleiſung, und dies hatte eine Betriebsſtörung zur Folge. Der
Um 2 Uhr 55 Minuten fällige Bebraer Verſonenzug konnte deshalb
erſt um 3 Uhr 18 Minuten abgelaſſen werden. Jenſeits der Main=
Neckarbahn=Brücke, an der Blockſtation Mainſpitze, kreuzen ſich nun
die Linien von Sachſenhauſen (Bebra), Luiſa (Main=Neckar) und
Mainz (Heſſ. Ludwigsbahn), und hier ſtieß ein um 3 Uhr 28 Min.
hier fälliger Mainzer Vergnügungszug auf den nach Sachſenhauſen
zu fahrenden Bebraer Zug, wodurch ein Bremſer getötet und vier
Fahrgäſte leicht verletzt wurden. Wie mir verſichert wird, hat der
Führer des Mainzer Zuges das Halteſignal, welches den Bebraer
Zug auf 30 Meter deckte, überſehen, aber ſobald er die Gefahr er.
kannte, Gegendampf gegeben, wodurch die Gewalt des Zuſammen=
ſtoßes
weſentlich gemildert wurde. Vom Mainzer Zug iſt niemand
verletzt, die Maſchine desſelben verlor den Schlot; dagege! wurden
die Wagen des Bebraer Zuges übel zugerichtet und zum Teil quer
über die Schienen geworfen. Sechs Wagen, mit Fahrgäſten, welche
zur Germania=Regatta wollten, dicht beſetzt, ſtürzten um; da aber
glücklicherweiſe die Koppelung riß, ſo blieben ſie auf den Schienen
liegen und die tödlich erſchrockenen Fahrgäſte konnten ſich durch
Herausklettern aus den Fenſtern in Sicherheit bringen. Der An=
blick
, welchen die Trümmerſtätte bot, war fürchterlich, das Geleiſe
war vollſtändig unfahrbar, auch die Telegraphenleitung wurde
zerſtört.
Frankfurt, 1. Auguſt. Die durch den Eiſenbahnunfall an
der Mainſpitze verurſachte Betriebsſtörung der Bebraer Bahn iſt
wieder gehoben und die Strecke ſeit heute früh wieder frei.
Wiesbaden, 2. Auguſt. Als Feſt= und Ehrentrunk der
Stadt Wiesbaden für die im September hier ſtattfindende 60. Jubi=
läums
=Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte wurde in
der von der Behörde ausgeſchriebenen Konkurrenz rheiniſcher Wein=
händler
aus weit über hundert eingeſandten Proben ausgewählt:
der beſte Rauenthaler, eigenes Wachsthum des Gutsbeſitzers A.
Wilhelmy zu Hattenheim leinſtimmig), ſowie der beſte Rüdesheimer
der Weingroßhandlung W. Bertram dahier. Nach ſeitherigen
Anmeldungen zu ſchließen, dürfte der Kongreß von mehr als zwei=
tauſend
Teilnehmern aus allen Gauen beſucht werden.
Wiesbaden, 1. Auguſt. Die Exkönigin Jſabella von Spanien
iſt hier angekommen und begibt ſich zur Kur nach Schlangenbad.
Berlin, 1. Auguſt. Der Nat=3tg. zufolge hat die Jury der
diesjährigen Berliner Kunſtausſtellung dem Kaiſer telegraphiſch
über ihren neueſten Beſchluß in der Angelegenheit des Bildes
Mors imperator berichtet, ſo c.5 1e4l der definitive Beſcheid des
Kaiſers abgewartet werden muß.
Verlin, 1. Aug. Das biſchöfliche Generalvikariat in Pelplin
Weſtpreußen) hat amtlich eine Aufforderung an die Pfarrgeiſtlich=
keit
gerichtet, die Eingepfarrten vor der Auswanderung nach Amerika,
welche ſchon viele in geiſtiges und leibliches Elend= gebracht habe,
eindringlichſt zu warnen.
Bremerhafen, 1. Auguſt. Nach dem Urteil des Seeamts in
Sachen der Strandung des Dampfers Oder bei Socotra iſt die
Strandung dadurch verurſacht worden, daß beim Erblicken von
Rasfehling die Entfernung zu groß geſchätzt wurde, infolge deſſen
ein gegen die Felſenriſſe an der Oſtküſte von Socotra nicht frei=
führender
Kurs genommen wurde. Auch abgeſehen von der falſchen

[ ][  ]

1894

Nr. 149

Abſchützung der Entfernung von Rasfehling wäre es richtiger ge=
weſen
, in einer größeren Entfernung von den erwähnten Riffen
einen freiführenden Kurs einzuſchlagen. Dem Schiffer Pfeifer iſt
die Berechtigung zur Ausübung des Schiffergewerbes micht zu
entziehen
München, 1. Auguſt. Die Kaiſerin von Oeſterreich iſt aus
England hier eingetroffen und alsbald nach Bad Kreuth weiter=
gereiſt
.
Gaſtein, 1. Auguſt. Der Kaiſer machte heute nach dem Bade
abermals eilen Spaziergang und dehnte denſelben zum erſten Male
bis zum Ende der Kaiſerpromenade aus. Ueber ſeinen erſten längeren
Spaziergang in Gaſtein erfährt man noch folgendes: Am Donnerstag
vormittag 10 Uhr verließ der Monarch das Badeſchloß in Be=
gleitung
des Flügeladjutanten Oberſtlieutenants Petersdorff und
eines Kammerdieners. Auf die Straße gelangt, bemerkte der Kaiſer
den Generaladjutanten Grafen Lehndorff oben auf dem Plateau
der Freitreppe; ein freundlicher Wink lud den General zur Prome=
nade
ein. In animierter Konverſation mit den begleitenden Kava=
lieren
ſetzte der erlauchte Herr ſeinen Spaziergang fort, freien,
kräftigen Schrittes. Der Stock, den der Monarch in der Rechten
führte, wurde leicht gehalten. Nach einigen hundert Schritten be=
merkte
der Kaiſer eine ihm entgegenſchreitende Damengruppe die
Gattin und die beiden Töchter ſeines vortragenden General= Adju=
tanten
v. Albedyll. Willig überließ der Kaiſer ſeine Hand den
beiden jungen Fräuleins, die ſich tief zum Handkuſſe neigten, während
das Auge des hohen Herrn wohlwollend auf den anmutigen Mädchen
ruhte. Der freundliche Blick des Kaiſers machte den jungen Damen
Mut und die ältere überreichte zwei Roſen, die ſie kurz vorher ge=
pflückt
, dem Kaiſer, welcher das Geſchenk des hocherrötenden Fräu=
leins
gerne entgegennahm. Nach kurzer Konverſation mit Frau
v. Albedyll ſetzte dann Kaiſer Wilhelm die Promenade fort, die er
bis zum =Hirſchen=Hotel; ausdehnte. Dort ließ ſich der Monarch
auf eine 'ſchattige Bank zu kurzer Raſt nieder. Dieſen Moment
benutzte ein Münchener Künſtler, um unbeachtet eine Skizze zu
entwerfen und den ſeltenen Augenblick feſtzuhalten. Den Rückweg
machte der hohe Herr nur teilweiſe zu Fuß. Die Großherzogin
von Sachſen=Weimar trifft am 6. ds. Mts. zum Kurgebrauch in
Gaſtein ein.
Wien, 1. Auguſt. Papſt Leo XIII. erhält zu ſeinem Jubi=
läum
aus Wien ein maſſiv goldenes, mit Edelſteinen geſchmücktes
Kreuz, deſſen Wert 100 000 Gulden beträgt. Der Kaiſer hat hierzu
20000 Gulden geſpendet; der Reſt wurde von der Ariſtokratie auf=
gebracht
. Die Wittwe Hans Makarts hat ſich in Iſchl mit einem
Wiener Advokaten verlobt.
Bern, 1. Auguſt. Wie man aus dem Oberland berichtet ſchreitet
der Bau der Brünigbahn rüſtig vorwärts. Der Bahnkörper von
Brienz nach Meiringen iſt bereits fertig. Auf der Brünig=Höhe
treffen die beiden Linien Brienz=Brienzwyler=Brünig und Meiringen=
Brünig zuſammen. Gegen Lungern mündet ein ziemlich langer
Tunnel und auf der Linie Brünig=Lungern ſind viele Erdeinſchnitte,
desgleichen bei Giswyl und Sachſeln. In Sarnen ſind die Schienen
ſchon gelegt. Der längſte Tunnel iſt der durch den Lopperberg,
einem Ausläufer des Pilatus. Auch die Pilatus=Bahn iſt namhaft
vorgeſchritten.
Am vorigen Montag ſtarb der Präſident der Mormonen und
Oberhaupt der zwölf mormoniſchen Apoſtel, John Taylor. Der
Tod ereilte ihn der Nähe von Salt Lake City.
Wo das Geld hernehmen zu Geländeverbeſſerungen ?
Es iſt gut, daß das Geld billiger geworden, billiger dem Zins=
fuße
nach. Freilich. was für die Einen nützlich, iſt oft für andere
ſchädlich. Im materiellen Leben folgt gemeiniglich das Eine aus
dem Anderen. Dennoch behalten die Eingangsworte, es iſt gut,
daß das Geld billiger geworden, ihre Geltung. Billigkeit des Geldes
fördert nämlich die nützlichen Unternehmungen mehr als hohe Zinſen.
Seitdem die Kapitalzinſen geſunken, regt ſichs auch bei den Land=
wirten
; überall werden Drainierungen und andere Geländeverbeſſe=
rungen
vorgenommen, was der Landwirtſchaft mehr Nutzen bringt,
als die anderen ihr verſchriebenen Heilmittel, die, weil fern von
Hof und Gut, unwirkſam geblieben ſind. Kapitalien bei der Land=
wirtſchaft
verwendet, können aber nur langſam wieder zurück fließen
in die Hände der darleihenden Kapitaliſten, die bekanntlich danach
trachten, ihr Geld oft umzuſchlagen. Dieſe Thatſache ſollten die
kapitalſuchenden Landwirte recht ſehr bedenken und es vorziehen,
Anſtalten zu benutzen, die ihret, der Landwirte, wegen geſchaffen
worden ſind. Wie in anderen Ländern Deutſchlands, beſteht eine
ſolche Anſtalt auch im Großherzogtum Heſſen. Aber nur wenigen
iſt die Landeskulturrentenkaſſe in Darmſtadt bekannt. Bei beſſerer
Bekanntſchaft mit ihr würde man nicht, wie oft geſchieht, behaupten,
ſie ſei zu theuer. Wer dieſe Kaſſe beſſer kennt, der weiß, daß ſie
ſogar ſehr billig iſt. Genannte Kaſſe baſiert auf dem Geſetz vom
10. März 1880. Danach ſind für je 100 M. Kapital jährlich5 M.
175 Pf. Rente zu entrichten und wenn dieſes Amal geſchehen, dann
iſt das Kapital getilgt.
Freilich iſt man ſehr geneigt nach dieſen
Zahlen zu rechnen: 41 X5 M. 175 Pf. = 212 M. 17½ Pf. Das

iſt ja mehr als das Kapital verdoppelt, meinen dann die Unkun=
digen
. Kundige wiſſen dagegen, daß ein 4 pCt. Kapital mit Zinſes=
zinſen
ſchon in 18 Jahren ſich verdoppelt. Bei der Landeskultur=
rentenkaſſe
dauert dagegen die gewöhnliche Abtragung 41 Jahre.
Die 5 M. 175 Pf. für je 100 M. Kapital beſtehen in: 4pCt. Zinſen,
1 pCt. zur Tilgung, und die 17½ Pf. (3½ pCt. von dieſen 5 pCt.)
bilden einen Beitrag zu den Verwaltungskoſten, welche ſehr gering
berechnet ſind, da die 17½ Pf. nur ¼ pCt. ausmachen. Die 4 pCt.
Zinſen vom urſprünglichen Kapital ſind im letzten wie im erſten
Jahr der Tilgungsperiode zu entrichten. Da aber die Tilgung
immer mehr zunimmt, ſo werden von Jahr zu Jahr größere Zinſen=
erſparniſſe
erzielt, welche genau in 41 Jahren die Tilgung ergänzen.
Eine Tabelle hierüber, leicht anzufertigen, liefert den Beweis, daß
auf dem bezeichneten Wege die Tilgung, und nur dieſe, aber kein
Gewinn erreicht wird. Ebenfalls nach dem angeführten Geſetz können
gekündigte außerordentliche Abtragungen ſtattfinden von 500 M.
und mehr. Alsdann wird den Kündigern geſagt: Es iſt in der
ſeitherigen Weiſe ſo und ſo viel auf das Kapital abgetragen wor=
den
es bleiben alſo noch ſo und ſoviel darauf Reſt; nach Zahlung
dieſes Reſtes iſt der ganze Poſten ausgeglichen. Uebrigens ſind
dieſe Abzahlungen gar nicht einmal vorteilhaft. Nehmen wir an,
ein Mann ſei bei einer Drainierung mit 1000 M. an den Geſamt=
koſten
beteiligt. Dieſer Mann rechnet jedoch nicht ſo: A1mal 5175
- 221 M. 15 Pf., ſondern ſo, wenn ich die 1000 M. ausleihe, ſo
beziehe ich jährlich 40 M. Zinſen, habe alſo jährlich nur 11 M.
75 Pf. zuzulegen, was in 41 Jahren = 481 M. 75 Pf. ausmacht,
ich ſpare ſomit bei Entrichtung der Jahresrente 518 M. 25 Pf.
Aehnlich, wie mit dieſer Anfangs=Abtragung, iſt es bei außer=
ordentlichen
Abtragungen im Laufe der Abrentungsperiode. Was
geht nun hieraus hervor? Jedenfalls das, daß die Landeskultur=
rentenkaſſe
nicht nur ſehr billig, ſondern auch ſehr bequem iſt für
die Abrentung von Meliorationskoſten. Alle Freunde der Land=
wirtſchaft
, welche der Gelände=Verbeſſerung das Wort reden, ſollten
daber niemals unterlaſſen, die Landeskulturrentenkaſſe für die Geld=
beſchaffung
zu empfehlen. Selbſtverſtändlich kann ſich dieſe Kaſſe
nicht mit den einzelnen Beteiligten, ſondern nur mit den Vertretern
von Genoſſenſchaften und Gemeinden befaſſen, deren Rechner mit
den Diſtrikts=Einnehmereien das Tilgungsrenten=Erhebungsgeſchäft
zu vermitteln haben. Allein auch dieſes iſt eine angenehme Be=
quemlichkeit
. Bequemer war es in gewiſſem Sinne allerdings mit
den teilweiſe noch fortlaufenden Tilgungsrenten. Dieſelben ſind
eigentlich eine Fortſetzung der alten Grundlaſten in feſten Geld=
beträgen
, die bis zu Ende der Tilgungsperiode zu entrichten, inſo=
fern
nicht deren Reſte=Ablöſung erfolgte und bei Teilung von be=
laſteten
Parzellen erfolgen mußte. Die Steuerbehörden und Steuer=
einnehmer
beſorgten dabei alle Arbeiten. Jetzt bekommen dagegen
die Gemeinden das gewünſchte Kapital, worauf dieſe die Abrentung
einzuleiten und auszuführen haben. Der Staat konnte dieſe Verein=
fachung
wählen, nachdem die Gemeinden die Selbſtverwaltung ge=
wünſcht
und erlangt hatten. In dieſen und ähnlichen Arbeiten
müſſen und werden die Gemeindebehörden ſich ſchon zurecht finden.
In der Gemeinde Bönſtadt, welche einen großen Teil ihrer Ge=
markung
drainiert hat, wofür ca. 37000 M. Koſten entſtanden
waren, hatte man von der Benutzung der Landeskulturrentenkaſſe
geradezu abgeraten. Allein die Gemeindevertretung blieb dabei doch
anderen Belehrungen zugänglich; ſie prüfte Alles und wählte das
Beſte, nämlich die Landeskaſſe, die hier nachträglich noch ihre Hilfe
und damit der Gemeinde einen Vorteil von mehreren Tauſend Mark
gewährte. Das für Bönſtadt eingerichtete Abrentungsverfahren,
allgemein verſtändlich, wird auch der kommenden Generation einen
Teil der Koſten zuweiſen, was dieſe für recht und billig anerkennen
müſſen, da ſie auch von den Verbeſſerungen, welche ihre Vorfahren
ausführten, ernten. Die Mehrernten bilden meiſt vollkommenen
Erſatz der Meliorationskoſten, ſo daß dieſe gute Kapitalanlagen
werden, wobei Kaſſeeinrichtungen, wie Landeskulturrentenkaſſe vor=
trefflich
als Sparkaſſe dienen. Da aber die Einlagen dafür ge=
ſchehen
müſſen, ſo ſoll man, der ſchwachen Leute wegen, eine Ueber=
bürdung
vermeiden. Bönſtadt wird darum den andern Teil der
Gemarkung erſt dann drainieren und die Felderregulierung vor=
nehmen
, wenn die Tilgungsrenten für die Grundlaſten aufhören,
was in wenigen Jahren der Fall ſein wird.

Darrkſcgitrtg.

[7445

Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem
uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſerer lieben und unver=
geßlichen

Wiesa
ſagen wir allen Verwandten und Bekannten unſeren tiefge=
fühlteſten
Dank.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1887.
Die trauernde Familie Jacobi.

Dudk und Verlaa: L. C. Wittic'ſdhe Hofbucdrdrei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.