150. Jahrgang.
Rönnement=preis
Inſerate
Rertelſähah 1 Marl 50 Pf. ind.
Bringerlohn Autwaͤrtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
ggengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quarial mck. Poſtaufſchlag
Mit der Sonntags=Beilage:
beiskryuirnlhovtuer.
endenangenomment hn Darmſtadt
von der Expedition, Rhelnſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr Blher
Holzſtraße N. 36, ſowie auswiz
von elle Annoneen-Expeditiona.
Amtliches Organ
fllr die Bekannlmachungen des Großh. Lreisamts. des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
1887.
Freitag den 15. Juli.
Ne 136.
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das
Ver=
mögen des Cigarrenfabrikanten Philipp
Illig zu Eberſtadt wird nach erfolgter
Abhultung des Schlußtermins hierdurch
aufgehoben.
Darmſtadt, den 12. Juli 1887.
Großherzogliches Amtsgericht II.
Dr. Schneider.
(6758
Konkursverfahren.
Ueber den Nachlatz des Jacob
Heppenheimer von Nieder=Ramſtadt
wird, heute am 13. Juli 1887,
Vormit=
tags 11 Uhr, das Konkursverfahren
er=
öffnet.
Der Kaufmann Adolph Rady von
Darmſtadt wird zum Konkursverwalter/
ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum
10. Auguſt 1887 bei dem Gerichte
anzu=
melden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über
die Wahl eines anderen Verwalters,
ſo=
wie über die Beſtellung eines Gläubiger=/
ausſchuſſes und eintretenden Falls über
die in 8 120 der Konkursordnung
be=
zeichneten Gegenſtände - und zur
Prü=
fung der angemeldeten Forderungen auf
Mittwoch den 10. Auguſt 1887,
Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte, Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig
ſind, wird aufgegeben, nichts an den
Ge=
meinſchuldner zu verabfolgen oder zu
leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt,
von dem Beſitze der Sache und von den
Forderungen, füͤr welche ſie aus der Sache/
abgeſonderte Befriedigung in Anſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter bis zum
10. Auguſt 1887 Anzeige zu machen.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
v. Diemar.
(6759
Bekanntmachung.
Für Haus= und Güterbeſitzer dahier.
Zur Wahrung der Ab= und Zugänge an Grundſtücken und Gebäuden, der
Neubauten und Bauveränderungen ſowohl an Vorder= wie Hintergebäuden, haben
die Eigenthümer die desfallſigen Anzeigen bei dem unterzeichneten Ortsgericht bis
zum 30. Juli d. Js.
zu machen und wenn dieſe Veränderungen an der Grundflüche der betreffenden
Hofräume ſtatthatte, vorſchriftsmäßige Meßbriefe mit vorzulegen.
Ebenſo ſind die Kulturveränderungen als Anlegen eines Ackers zu einer
Wieſe ꝛc. binnen gleicher Friſt dahier anzuzeigen.
Im Unterlaſſungsfalle tritt die nach der beſtehenden Verordnung angedrohte
Strafe von 3 fl. (5 Mk. 14 Pfg.) für jeden einzelnen Fall ein.
Beſſungen, den 6. Juli 1887.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
(6541
Weimar.
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(6760
48
[ ← ][ ][ → ]1732
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7
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13
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W
W
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[ ← ][ ][ → ]Nr. 136
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Büreau des Landesgewerbvereins in Empfang genommen werden. Anmeldungen/
zum Feſteſſen bittet man ſpäteſtens bis Sonntag den 17. l. Mts. ebendorthin
gelangen zu laſſen.
Darmſtadt, den 13. Juli 1887.
Großherzogliche Centralſtelle für die Gewerbe und den
Landesgewerbverein.
lgez.) Fink.
(ge3.) Dr. Hesse.
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Woog, 14. Juli 1887.
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ihrer Neigung zur Zerſetzung eine ſehr
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denkliche Speiſe für die Kinderwelt. Hohe
Sterblichkeit des Säuglingsalters mahnt jetzt
Sommer-Casimo
zur höchſten Vorſicht. Die Milch bedarf eines
Zuſatzes, der ihre Mängel gründlich beſeitigt
und Ernährungsſtörungen vorbeugt. Dieſe
in der Restauration Haust.
Aufgabe hat ſich ſeit ükelen Jahren Timpe's
Die Mitglieder der Turngemeinde Beſſungen haben ſreion Kindernahrung ihier bei Carl Watinger.
Wilhelminenſtraße 11) mit ſo vorzüglichem
Zutritt.
Erfolge gelöſt, daß jeder ſorgſamen Mutter ein
(677.
Die Obmannschaſt. (676s Verſuch dringend zu enpfehlen iſt.
1736
Nr.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 7. bis 13. Juli 1887.
Geoorene: Am 2. Juli.: Dem Schuhmacher Heinrich Konrad
Stein, S. Auguſt. Dem Maler Ernſt Friedland, T. Dorothea
Katharina. Am 3.: Dem Großh. Forſtwart Wilhelm Nold, T.
Auguſte Caroline Wilhelmine. Am 6.: Dem Oberfeuerwerker
Ro=
man Eugen Karl Kühnel, T. Anna. Am 8.: Dem BahnwärterſGeorg
Rauch, S. Georg. Am 8.: Dem Schloſſer Johann Adam Nau, S.
Wilhelm. Am 9.: Dem Maurer Johann Peter Kartſcher, S.
Ludwig.
Broſktamiert als Verlobte: Der Kirchendiener Adam
Wam=
bold dahier, und Maraarethe Bernius zu Reinheim. Der Lehrer
Julius Zinßer zu Ellenbach, Kreis Heppenheim und Eliſabethe
Margarethe Nohl dahier. Der Güterbodenarbeiter Heinrich
Wil=
helm Wolf, Witwer hier und Margarethe Schmidt zu Beerfelden,
Kreis Erbach.
Geſtorbene: Am 8. Juli: Dem Oberfeuerwerker Roman Eugen
Karl Kühnel, T. Anna, 2 T. alt.
Polttiſge Ueberſicht.
Deutſches Beich. Der Reichskanzler Fürſt Bismarck ſieht ſich,
wie aus Berlin vom 13. gemeldet wird, veranlaßt ſeinen Aufenthalt
dort um einige Tage zu verlängern. Das Befinden des Fürſten
iſt ſehr befriedigend.
Neben ſeinen Aemtern als Kanzler des Reiches und preußiſcher
Miniſterpräſident führt Fürſt Bismarck ſeit 1880 auch die Geſchäfte
als preußiſcher Handelsminiſter, da ſich für dieſen Poſten nach dem
Uebertritte des Herrn v Hofmann in den reichsländiſchen Dienſt
nicht gleich eine geeignete Perſönlichkeit finden wollte. Der Kanzler
empfand aber mehr und mehr die Laſt dieſer verſchiedenen Aemter
und ſo hat er ſich denn jetzt entſchloſſen, das preußiſche
Handels=
miniſterium abzugeben; wahrſcheinlich wird der Staatsſekretär im
Reichsamte des Innern, Herr v. Bötticher, dieſem Reſſort mit
vor=
ſtehen. Ueber die Kiſſinger Badereiſe des Reichskanzlers ſind noch
immer beſtimmtere Mitteilungen abzuwarten.
Die „Polit. Korreſp. ſchreibt aus Berlin. „Die Verhetzungen
gegen Deutſchland, die unwürdige Behandlung, denen Deutſche in
Frankreich ausgeſetzt ſind - wenn ſie auch ſicherlich nicht dazu
führen werden, daß man in Deutſchland den Franzoſen gegenüber
das Gaſtrecht verletze - haben mit der Zeit eine ſolche Erbitterung
hier hervorgerufen, daß jede Maßregel der Regierung, durch welche
Repreſſalien ausgeübt würden, der beifälligſten Aufnahme in
Deutſch=
land ſicher ſein würde. Glücklicherweiſe iſt das Staatsruder in
ſtarken, gewandten und vorſichtigen Händen, ſo daß man hoffen
darf, Deutſchland werde nicht gezwungen ſein, auf die
Herausforde=
rungen mit einer Annahme des angebotenen Kampfes zu antworten.
Leider hat man aber in Frankreich zu der Verſöhnlichkeit der
deut=
ſchen Politik vielleicht noch größeres Vertrauen, als ſie beanſprucht,
denn es giebt eine Grenze, wo die Frage der Wahrungdes Friedens
mit der der Aufrechterhaltung der Würde Deutſchlands in Konflikt
geraten könnte. Sollte dieſe Grenze erreicht werden, ſo darf man
als zweifellos annehmen, daß dann jede andere Rückſicht in den
Hintergrund treten würde. Was die Beziehungen Deutſchlands zu
Rußland betrifft, ſo zeigt die bezüglich der Sicherheit ruſſiſcher
Wertanlagen entſponnene Volemik, daß die feſte Abſicht beſteht, den
von Rußland auf handelspolitiſchem Gebiete angebotenen Kampf
energiſch aufzunehmen, und aus der Defenſive, in der man ſich
bis=
her gehalten hatte, zum Angriff überzugehen.
Die „Berliner Volit. Nachr.” erklären, es handle ſich bei der
Warnung der Beſitzer ruſſiſcher Werte nicht um die momentane:
Lage, es ſei keine Ausſicht vorhanden, daß ſich dieſelbe ſo bald
beſſern werde; im Gegenteil müßten die Darlegungen ſo
langefort=
geſetzt werden, bis die deutſchen Kapitaliſten ſich des größten Teils
ihres Beſitzes ruſſiſcher Werte entledigt hätten, ehe dieſe noch eine
weitere empfindlichere Entwertung erlitten haben. Dieſe Entwertung
ſei ſicher vorauszuſehen.
Der neuernannte griechiſche Geſandte Wlachos, iſt zur
Ueber=
nahme ſeines Poſtens am 12. nachmittags aus Griechenland in
Berlin eingetroffen.
Der vom Haren aus Franzensbad nach Peterhof zur Beratung
befohlene Graf Peter Schuwalow, der vor einigen Tagen mit ſeiner
Familie auf der Durchreiſe in Berlin eingetroffen war, iſt am 12.
abends nach Peterhof weitergereiſt.
Der „Schleſ. 8tg.: wird aus Berlin telegraphiert, daß in gut
unterrichteten Kreiſen die Kandidatur des Prinzen Ferdinand von
Koburg für den Fürſtenthron von Bulgarien für erledigt gelte.
Oeſterreich=Angarn. Dem Vernehmen nach werden ſich Kaiſer
Franz Joſef und die Kaiſerin in den erſten Tagen des Auguſt nach
Gaſtein begeben, um daſelbſt Kaiſer Wilhelm zu begrüßen.
Kronprinz Rudolf iſt am 12. Mittags von ſeiner Reiſe nach
Galizien wohlbehalten nach Laxenburg zurückgekehrt.
Die Abordnung der bulgariſchen Sobranje iſt am 13. abends
in Wien eingetroffen und auf dem Bahnhofe von dem Sekretär des
Prinzen von Koburg. Hofrat Fleiſchmann, empfangen worden. Die
Abordnung wird ſich zuſammen mit der am 13. eintreffenden Ab=
136
ordnung der Regentſchaft zu dem Prinzen Ferdinand von Coburg
nach Ebenthal begeben.
In Wiener finanziellen Kreiſen wird beſtätigt, daß es mit der
kürzlich aufgetauchten Nachricht, wonach der Chef des dortigen
Bankhauſes Rothſchild, Baron Albert Rothſchild, nach Paris
über=
zuſiedeln beabſichtige, ſeine Richtigkeit habe.
In Serajewo endigte der Prozeß gegen die Militärlieferanten
Gebrüder Baruch mit der Verurteilung des mehrfachen Millionärs
Daniel Baruch zu fünf Jahren ſchwerer Kerkers, des Joſeph Baruch
zu zwei Jahren, des Javer Effendi Baruch zu fünf Monaten. Vier
andere Helfershelfer erhielten zwei Jahre bis zu 3 Monaten, jünf
Angeklagte wurden freigeſprochen. Während der Verhandlung ſind
gegen Daniel Baruch, wie der Staatsanwalt mitteilte, vierzehn
neue Anzeigen eingelaufen, die eine abermalige Unterſuchung gegen
ihn wegen Verbrechens des Betrugs zur Folge haben werden.
Franſtreich. Floquet teilte am 13. der Kammer der
Abgeord=
neten mit, daß er das Präſidium der Kammer weiter führen werde.
Die Kammer nahm die Geſetzentwürfe betr. die Errichtung vier
neuer Reiterregimenter und Abſchaffung der ſechſten Schwadronen
der berittenen afrikaniſchen Jäger an, desgleichen den Geſetzentwur,
betr. Umgeſtaltung der Infanterie. Auf Erſuchen Rouviers
wur=
den für die nächſte auf Freitag anberaumte Sitzung folgende
Ge=
ſetzentwürfe auf die Tagesordnung geſetzt: Mobilmachungsplan,
Kabelverbindung auf den Antillen, Pariſer Stadtbahn.
Seitens der Behörden wurden zum Nationalfeſte am 14. ganz
außerordentliche Vorſichtsmaßregeln getroffen.
Deroulede hat ein Rundſchreiben an die Mitglieder der
Patrio=
tenliga erlaſſen, in welchem er ſie auffordert, am 14. beim
Stand=
bild der Stadt Straßburg auf dem Eintrachtsplatz und zur
darauf=
ſolgenden Heerſchau ſich einzufinden. Deroulede bemerkt, daß die
Bürger das Recht haben, dem Namen zu huldigen, der ihnen teuer
iſt. daß das Geſetz aber verbietet, laute Kundgebungen gegen die
Mitglieder der Regierung zu veranſtalten. Die Liga verſammelt
ſich um halb neun Uhr am Oſtbahnhof und zieht dann zum
Ein=
trachtsplatz.
Itakien. Die Kurie beabſichtigt, demnächſt das Rundſchreiben
Rampolla's an die Nuntien in Sachen der angeſtrebten Verſöhnung
Italiens mit der Kurie zu veröffentlichen.
Rußland. Nach einer Meldung aus Petersburg vom 13. ignoriert
Rußland die Beſchlüſſe der bulgariſchen Sobranje, hält aber
diplo=
matiſchen Einſpruch für unnötig, weil die Fürſtenwahl ſelbſt den
Charakter der Nichtigkeit trage. Die Beſetzung Bulgariens ſei
gänzlich aus dem Programm Rußland ausgeſchieden, anderſeits ſei
wünſchenswert, daß die Mächte den Standpunkt Rußlands bezüglich
der Ungeſetzmäßigkeit der bulgariſchen Regierung und der Sobranje
ſich aneigneten. Die Annahme der Fürſtenkrone durch den Prinzen
Koburg habe vorläufig nur einen platoniſchen Charakter, da
Ruß=
land die Einſetzung desſelben in irgend einer legalen Form kaum
unterſtützen dürſte.
Das „Journal de St. Petersbourg' bezeichnet die Wahl des
Prinzen von Koburg als einen unfruchtbaren Akt der im Sterben
begriffenen Regentſchaft. Wenn derſelbe die Löſung der bulgariſchen
Schwierigkeit nicht herbeiführe, ſei doch zu hoffen, daß erauch nicht
weitere Komplikationen unter den Mächten veranlaſſe. Rußland
werde auf ſeiner alten Verhaltungslinie bleiben.
Rumänien. Die Häfen von Kuſtendje und Sulina ſind für
die aus Sizilien kommenden Schiffe geſchloſſen worden.
Ausge=
nommen ſind Schiffe, welche vorher in den türkiſchen Häfen in
Beobachtung gelegen haben.
Buſgarien. Präſident Tontſcheff machte in der Sitzung vom
11. der Sobranje Mitteilung von einem vom Prinzen von Koburg
eingelangten Telegramme, in welchem derſelbe allen Städten und
Gemeinden, ſowie den Behörden für die herzliche Art ſeiner
Be=
grüßung den Dank ausſpricht und hinzufügt, daß die Verwirklichung
des Wunſches der Nation von den Geſinnungen Europas und dem
klugen Verhalten der Nation abhänge.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 15. Juli.
Se. Majeſtät der Kaiſer paſſierte geſtern nacht auf der
Durchreiſe von Coblenz nach der Mainau unſere Stadt.
Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog, Prinz und Prinzeſſin
Ludwig von Battenberg, nebſt Prinzeſſin=Tochter Alice ſind geſtern
vormittag 6 Uhr 40 Minuten von Enaland hier eingetroffen und
am Bahnhof von Sr. Hoheit dem Fürſten Alexander empfangen
worden. Die Höchſten Herrſchaften ſind im Großh. Schloſſe
ab=
geſtiegen und im Laufe des Vormittags nach Schloß Heiligenberg
bei Jugenheim a. d. B. weitergereiſt, woſelbſt S. K. H. der
Erb=
großherzog bis zum Ablauf ſeines Militärurlaubs zu verweilen
gedenkt.
Im Gefolge der Herrſchaften ſind Oberſtallmeiſter Freiherr
v. Nordeck zur Rabenau und Hauptmann v. Schwarzkoppen hierher
zurückgekehrt
D. 8tg.
Herr Miniſterialrat Lotheißen hat geſtern einen mehrwöchigen
Urlaub angetreten.
Nr. 136
1737
Das: Großh. Regierungsblatt Nr. 21 enthält: Landtags=
Abſchied.
Unter dem Vorſitz des Provinzialdirektors Herrn von
Marquard fand geſtern vormittag im großen Saal des
Rat=
hauſes eine Sitzung des Provinzialtages der Provinz Starkenburg
ſtatt. Nachdem man verſchiedene alljährlich wiederkehrende
Gegen=
ſtände erledigt hatte, aab die Feſtſtellung des Voranſchlags der
Provinzialkaſſe für 1887-88, insbeſondere der Koſtenvoranſchläge
für den Neubau von Kreisſtraßen, zu längeren Verhandlungen
Veranlaſſung, aus denen wir hervorheben, daß die Straßenſtrecke
von dem Darmſtädter Friedhof bis zum Böllenfallthor, welche zur
Chauſſierung in einer Breite von 4½ Meter vorgeſehen war, reſp.
die Höhe der hierfür vorgeſehenen Koſten, aus der Mitte der
Ver=
ſammlung beanſtandet und die Breite der Straße auf 4 Meter
reduziert wurde. In den übrigen Kreiſen genehmigte man die
vor=
geſehenen Straßenſtrecken nach den Vorſchlägen des
Provinzialaus=
ſchuſſes, insbeſondere auch nach längerer Debatte mit 16 gegen
10 Stimmen die Erbauung einer Straße von Leeheim nach
Erfel=
den. Die Herſtellung der verkehrsreichen Strecke Rüſſelsheim=
Biſchofsheim iſt abermals hinausgeſchoben. Der Kreis
Heppen=
heim hat keine Neubauten in Anregung gebracht, jedoch beſchließt
der Provinzialtag auf Anregung des Abgeordneten Arnold
be=
ziehungsweiſe des Bürgermeiſters Brink ein Erſuchen an die
Re=
gierung, wonach dieſelbe für die Gemeinden Siedelsbrunn, Ober=
und Unter=Abtſteinach im nächſten Staatsbudget eine entſprechende
Staatsunterſtützung vorſehen und ſo die Ausführung einer Straße
von der Kreidacher Höhe über die genannten Orte bis zur badiſchen
Landesgrenze nach Maßgabe der einſchlägigen geſetzlichen
Beſtim=
mungen ermöglicht werden ſoll.
Die Unterhaltungsvoranſchläge für die Kreisſtraßen fanden
keine Beanſtandung. Infolge abgelaufener Dienſtzeit haben als
Mitglieder des Provinzialausſchuſſes auszuſcheiden: die Herren
Bürgermeiſter Kredel in Michelſtadt, Direktor Kugler in Offenbach,
Gemeindeeinnehmer, Rohn in Schwanheim und Rechtsanwalt
Schmeel in Darmſtadt; die drei erſtgenannten Herren werden
wie=
dergewählt, für Herrn Schmeel, welcher eine Wiederwahl abgelehnt
hat, wurde Rechtsanwalt Schüler und als Erſatzmitglieder
Kom=
merzienrat Keller und Rechtsanwalt Grünewald in Darmſtadt
ge=
wählt. Zu bürgerlichen Mitgliedern der Obererſatzkommiſſion
wurden die Herren Knipp von Offenbach und Bürgermeiſter
Schie=
mer von Pfungſtadt wiedergewählt.
Nach mehrwöchentlicher Pauſe hat geſtern nachmittag unter
dem Vorſitze des Beigeordneten Herrn Riedlinger eine Sitzung der
Stadtverordneten ſtattgefunden. Nach der Mitteilung des
Vorſitzen=
den, daß die Pläne für den Schulhausbau auf dem Ballonplatz
zur Einſicht für die Mitglieder der Verſammlung aufgelegt ſeien,
fand die Wahl der Einſchätzungs=Kommiſſion für die
Einkommen=
ſteuer und Kapitalrentenſteuer ſtatt. Auf Vorſchlag der
Finanz=
kommiſſion beziehungsweiſe des Herrn Steuerrat Rau wurden in
die erſte Abteilung gewählt die Herren: Rentner Lautenſchläger,
Friedrich Mahr, Adolf Sander, Oberbuchhalter Beſt,
Weißbinder=
meiſter Georg Frank, Rentner Georg Braun und Rentner Georg
Jordis, als Erſatzmänner die Herren: Kommerzienrat
Blumen=
thal, Stadtverordneter Georg Mahr, Bauunternehmer Heinrich
Müller, Möbelfabrikant Friedrich Bechtold und Schloſſermeiſter
Möſer. Zur zweiten Abteilung wählte man die Herren: Ganß.
Schmidt, Schorlemmer, Wambold, Spieß, Karl Beſt und Rentner
Philipp Kinkel und als Erſatzmänner Philipp Hillgärtner,
Rent=
ner Heinrich Joſt, Stadtverordneten Lehr, Konrad Mahr und
Rentner Jakob Volz. - Zur Feier des 50jährigen Jubiläums des
Landesgewerbvereins werden dem genannten Verein
Dekorations=
gegenſtände, Beleuchtungskörper und das während der Feier
erfor=
derliche Gas koſtenfrei zur Verfügung geſtellt.
Die Main=Neckarbahn beabſichtigt eine Wegunterführung im
Zug der Holzhofallee herzuſtellen und erſucht die Stadt um die
Genehmigung hierzu. Die Baukommiſſion iſt hiermit nicht
ein=
verſtanden, ſondern ſchlägt vor, daß die Stadt die Unterführung der
Eſchollbrückerſtraße und die gleichzeitige Herſtellung eines eiſernen
Stegs je an der Holzhofallee und an dem Uebergang von der
Rheinſtraße zu der Breiten Allee verlangen ſolle. Nach längerer
Debatte, an welcher die Herren Harres, Rückert, Schödler, Thiel,
Hochſtätter und Riedlinger teilnahmen, ſtimmte die Verſammlung
den Kommiſſionsvorſchlägen zu. Dem Kaufmann Supp wurde die
ſſtädtiſche Butterwage gegen eine jährliche Pachtvergütung von
30 M. vorläufig auf die Dauer eines Jahres überlaſſen. Eine
Reihe weiterer Punkte beziehen ſich auf den Bücherſchluß der
Volizeikaſſe für 1886,87, ſie finden keine weſentliche Beanſtandung.
Ueber die Bilanz des Saalbaues für 1885186 und den
Voran=
ſchlag für 188788 referiert Herr Karp und empfiehlt beide zur
Ge=
mehmigung, welche erfolgt. Herr Rückert hatte gewünſcht, daß dieſe
Angelegenheit zurückgeſtellt würde, da er die Abſicht hatte, bei dieſer
Gelegenheit die geſamten Saalbauverhältniſſe eingehend zur Sprache
Zu bringen, er ſchlägt vor, daß die Verſammlung demnächſt in
ge=
heimer Sitzung über die Saalbauangelegenheiten verhandeln möge,
welchem Vorſchlag die Verſammlung einſtimmig zuſtimmt. Die
Erledigung einiger Baugeſuche bot kein beſonderes Intereſſe. Einer
von dem Tiefbauamt vorgeſchlagenen Aenderung zur Abfuhr des
Hauskehrichts ſtimmte man zu, ebenſo erklärte man ſich damit
ein=
verſtanden, die Kehrichtabfuhr und die Straßenreinigung an einen
Uebernehmer zu vergeben und zu dieſem Zweck eine öffentliche
Sub=
miſſion auszuſchreiben.
Der öffentliche Fuhrwerksverkehr in der Kaupſtraße wird bis
auf weiteres unterſagt, da ſich die Bewohner über Beſchädigungen
ihrer Häuſer beſchweren und die Verbreiterung der Kaupſtraße zur
Zeit noch nicht ausführbar erſcheint. Nach Erledigung einiger
minder wichtigen Bauangelegenheiten genehmigte man nachträglich
noch einen weiteren Kredit von 10000 Mark für den Schulhausbau
am Ballonplatz, worauf man in die übliche geheime Sitzung
eintrat.
E. Hiſtoriſches Konzert des Pianiſten und Orgelvirtuoſen Herrn
Wilhelm Wülfinghoff. Wer einigermaßen mit den Verhältniſſen
unſerer Reſidenz vertraut iſt, weiß, daß es ſo ziemlich zu den
un=
möglichen Dingen gehört, mitten im Juli bei glühendſter Hitze
Teilnahme für ein Konzert im geſchloſſenen Raume zu erwecken,
noch dazu für ein Konzert, das wie das in Rede ſtehende
Wülfing=
hoff'ſche lediglich aus Klaviernummern beſteht und ſich in ſeinem
hiſtoriſchen Charakter ausſchließlich an den ſtreng geſchulten
muſi=
kaliſchen Sinn und Geſchmack wendet. Der Beſuch ließ denn leider
auch recht ſehr zu wünſchen übrig, und ſchon im Intereſſe der
Sache hätten wir dem Weimarer Virtuoſen einen beſſeren Erfolg
gewünſcht. Es gehört doch immer ein wirklich ideales Fühlen und
Streben dazu, heutzutage an die Veranſtaltung hiſtoriſcher Klavi.
r=
konzerte zu denken. Nur Männer, die einen Weltruf haben, wie
Bülow, Rubinſtein, können ſich an dergleichen Unternehmungen mit
Glück wagen. Herr Wülfinghoff verfügt über eine große Technik
und eine noble Vortragsweiſe, hat überhaupt alle die Eigenſchaften,
die befähigen, ein 10 Piecen haltiges Programm - la Rubinſtein
- ohne Pauſe und ohne Ermüdung mit ſicherer Beherrſchung der
verſchiedenen Stilarten im Laufe von 1½ Stunden abzuſpielen.
Das Wülfinghoff'ſche Konzert gab uns - und das war ſa der
Zweck - in zuſammengedrängter Form eine Skizze der
Entwick=
lungsſtationen, welche die Klaviermuſik von Bach bis Liszt
durch=
zogen hat. Nachdem die letzten Töne des herrlichen Gebets aus
dem 1. Akt des Lohengrin, welches Liszt ſo wirkungsvoll für Klavier
arrangiert hat, verklungen waren, ſchieden wir mit dem Gefühl
wirklicher Befriedigung und wollen auch nicht unterlaſſen, an dieſer
Stelle dem Künſtler Dank und Anerkennung zu ſagen für den Mut
und die Gewiſſenhaftigkeit, welche ihn angeſichts des ſchlecht
ge=
füllten Saals, doch das ausgegebene Programm in allen ſeinen
Teilen einhalten ließ.
9 Von den aus Frankfurt anläßlich der Verhängung des kleinen
Belagerungszuſtandes ausgewieſenen ſozialdemokratiſchen
Parteiführern haben mehrere, teilmeiſe nach Verbüßung der
gegen ſie erkannten Gefängnisſtrafen, unſere Stadt als
Aufenthalts=
ort gewählt.
Kleine Mitteilungen. Bei dem im Saalbau Dienstag nacht
ſtattgehabten Einbruch wurde auch eine daſelbſt aufgeſtellte
Sammel=
büchſe für das Reichswaiſenhaus in Lahr mit etwa 15 M. Inhalt
entwendet. Die Büchſe wurde heute nachmittag in einem entlegenen
Teil des Gartens aufgefunden. — Ein hieſiger Kaufmann
verein=
nahmte ein falſches Zehnpfennigſtück. — Dienstag nacht wurde
einem in der Kirchſtraße wohnhaften Kaufmann das Portemonnaie
mit ca. 65 M. aus dem Schlafzimmer entwendet.
— Die Kapelle des 1. Württembergiſchen Feld=Artillerie=Regiments
Nr. 13 aus Ulm, unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn C.
Pantleon (Nachfolger des Herrn J. Sonntag), welche ſchon ſeit
Jahren mit ſo ſchönem Erfolg während ihres hieſigen Aufenthaltes
auf dem Karlshof konzertierte, wird von nächſten Sonntag ab
eben=
falls eine Reihe von Konzerten daſelbſt geben. Da die genannte
Kapelle dem hieſigen Publikum ſicher noch in freundlicher
Erinne=
rung ſteht, können wir bevorſtehende Konzerte auch dieſes Jahr mit
Freude berüßen.
15 Arheilgen, 14. Juli. Am Montag, den 11. d. M., verſchied
in Jugenheim a. d. B. der Lehrer i. P. Johann Heinrich
Roß=
mann in einem Alter von 78 Jahren — Tagen; er wurde geſtern
nachmittag um 4 Uhr auf dem Friedhof zu Jusenheim zur ewigen
Ruhe gebracht. Der Verſtorbene trat am 8. Mai 1847 in hieſiger
Gemeinde ſeinen Dienſt an und wurde Ende 1873 infolge dauernder
Krankheit in Ruheſtand verſetzt, nachdem er alſo etwa 26 Jahre als
Lehrer hier gewirkt hatte. Familienverhältniſſe veranlaßten ihn,
noch vor wenigen Jahren von hier nach Jugenheim überzuziehen.
Die letzten 18-14 Jahre ſeines Lebens mußte R. faſt
ununter=
brochen im Krankenbett zubringen, ſo daß der Tod für ihn nur
eine Erlöſung von langen und ſchweren Leiden war. Ruhe und
Frieden ſeiner Aſche
Aus dem Kreiſe Worms, 13. Juli. Seit Wochen ſchon ſind
ver=
ſchiedene Orte des Kreiſes von Diphtheritis= und
Scharlach=
erkrankungen in außergewöhnlich ſtarkem Maße heimgeſucht. In
einem Dorfe mußte die Schule geſchloſſen werden, da 23 Knaben
krank gemeldet waren. Wenige Häuſer ſind dort von Krankheits=
1738
Nr.
fällen ganz verſchont geblieben; eine Familie verlor binnen weniger
Tage vier Kinder.
W. 8tg.
Frankfurt, 13. Juli. Das geſtern auf dem Schützenplatze vor
der Feſthalle veranſtaltete Militär=Konzert zum Beſten der
durch das Unglück am Zuger See Geſchädigten hatte einen
glänzen=
den Verlauf und ergiebt nach vorläufiger Aufſtellung 6348 M. für
den wohlthätigen Zweck. Dr. Stadlin, Vorſitzender des Zuger
Hülfs=
ausſchuſſes, ſprach telegraphiſch ſeinen Dank für die Veranſtaltung
aus, indem er zugleich bemerkte, der Anblick des Trümmerfeldes ſei
grauſig, Hülfe dringend nötig
Frankfurt, 14. Juli. Auf die Feldſcheibe ſchoſſen 1135, auf die
Standſcheiben 1660 Schützen zuſammen 2795. An Schußgeldern
aingen ein: M. 239000. Abgegeben wurden auf dieſe Scheiben
79666 Schüſſe.
Für die prächtigen Kohlenſkizzen des Münchener
Künſt=
lers Tonh Aron, welche die Wand der Bajuvarenkneipe auf dem
Feſtplatze ſchmückten, wurden bei der Verſteigerung 4000 M. erzielt.
Rüdesheim, 12. Juli. Die 45 Mann ſtarke Schützenkapelle
aus Meran in Tyrol
einfache Handwerker und
Gewerbe=
treibende, welche abends nach vollbrachtem Tagewerk unter Leitung
eines Muſikers von Fach den Muſen huldigen - ſtattete geſtern
vormittag dem Nationaldenkmale auf dem Niederwald einen Beſuch
ab. Nachdem die Kapelle vor dem Denkmal die Wacht am Rhein
geſpielt hatte, legte ſie zu den Füßen der Germania einen
präch=
tigen Kranz nieder, der auf einer roten Schleife die Worte trug:
Niederwalddenkmal, 11. Juli 1887. So feſt wie die Felſen im
Tyroler Lande, ſo feſt ſteht in unſeren Herzen deutſches Wort und
deutſche Treue. Die Bürgerkapelle aus Meran in Südthrol.
Koblenz, 13. Juli. Kaiſer Wilhelm und die Kaiſerin machten
geſtern abend und heute vormittag halbſtündige Ausfahrten nach
den Rheinanlagen. Die Abfahrt des Kaiſers nach der Mainau
er=
folgte heute abend 110 Uhr.
Köln, 13. Juli. Geſtern kamen vier chineſiſche Generäle,
welche zu Befeſtigungszwecken und behufs Abſchließung von
Ver=
trägen bezw. von Lieferungen einige Zeit beim Kommerzienrat
Krupp in Eſſen weilten, hier an. Zwei derſelben fuhren nach Paris,
die beiden anderen nach Berlin.
Berlin, 12. Juli.
Hieſige Blätter berichten, daß in der
Feld=
mark Mahlitſch bei Dommitſch, Kreis Torgau, in den letzten Tagen
der verfloſſenen Woche der Kartoffelkäfer aufgetreten ſei, und
zwar auf einer Fläche von ungefähr 3 Hektaren. Die
Vertilgungs=
maßregeln ſeien denſelben Perſonen übertragen worden, welche im
Jahre 1877 bei Schildau die gleichen Arbeiten mit Erfolg geleitet
haben
London, 13. Juli. Das Befinden des deutſchen Kronprinzen
iſt vortrefflich; ſeine Stimme macht ſtetig gute Fortſchritte ſodaß
ſich Dr. Mackenzie über die raſche Geneſung ſeines Pfleglings
hoch=
erfreut ausſpricht. Der Kronprinz wird übrigens ſeine Reiſe nach
der Inſel Wight noch etwa eine Woche aufſchieben und ſich in
Windſor aufhalten, um in der Nähe ſeines engliſchen Arztes zu
bleiben und weil Norriscaſtle noch nicht für ſeine Aufnahme fertig
geſtellt iſt. Während dieſer Zeit wird die deutſche Kronprinzeſſin
an Bord der Pacht „Viktoria; und „Albert: verbleiben.
Dr. Morell Mackenzie hat der „K. Z. zufolge dem
Kron=
prinzen für die beiden Beſuche, die er in Berlin machte, 2500
Guineen (52500 M.) in Rechnung geſtellt. Nach engliſchen Begriffen
iſt das mit Rückſicht auf des Patienten hohe Stellung nicht gerade
zu viel, aber freilich auch nicht zu wenig. Als vor einem Jahre
der Direktor des ſtädtiſchen Krankenhauſes in Berlin, Dr. Hahn,
herüberbeſtellt wurde, um dem Rechtsanwalt Montague Williams
den kranken Kehlkopf auszuſchneiden, bezeichneten hieſige Blätter als
das für die übrigens wunderbar glücklich vollzogene Operation
ge=
orderte Honorar die Summe von 1000 L. (20000 M.); indeſſen
ſoll er in Wirklichkeit nur 250 L. (5000 M.) erhalten haben, obſchon
er von ſeinem Aſſiſtenten begleitet war. Für die fernere Kur wird
wohl Dr. Morell Mackenzie dieſelbe Summe noch einmal verlangen.
Portsmouth, 13. Ju.n. Als die königliche Pacht „Victoria und
Albert;, worauf der Kronprinz und die Kronprinzeſſin
von Deutſchland und drei Töchter des Prinzen von Wales zur
Fahrt nach Cowes auf der Inſel Wight ſich befanden, nachmittags
abging, dampfte die Pacht infolge eines im Maſchinenraum
mißver=
ſtandenen Signals rückwärts ſtatt vorwärts und kollidierte mit dem
Stern des Transportſchiffes „Orontes:. Die Pacht konnte, obgleich
beſchädigt, die Reiſe fortſetzen.
Nom, 13. Juli. Durch die Exploſion des Pulvermagazins
zu Taulud bei Maſſauah wurde ein großer Teil der für die
afri=
kaniſche Herbſtkampagne beſtimmten Munitionsvorräthe zerſtört.
Die Urheberſchaft an der Exploſion wird den Abyſſiniern
zuge=
ſchrieben. Außer 7 Toten werden, der „Tribuna' zufolge, etwa 50
Verwundete gezählt.
Vermiſchtes.
— Der Wert des Vergſteigens für die Geſundheit. Ein höchſt
intereſſantes Urteil über den Wert des Bergſteigens für die Geſund=
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heit findet ſich in dem „Handbuch der Allgemeinen Therapie der
Kreislaufs=Störungen von Prof. Dr. Oertel. Nicht nur für
Touriſten bieten die Anſchauungen des tüchtigen Profeſſors der
Münchener Univerſität ein hervorragendes Intereſſe, ſondern können
auch der leidenden Menſchheit zur Würdigung empfohlen werden.
Prof. Oertel ſtellt den Grundſatz auf, daß bei Kreislaufſtörungen
vor allem auf Verminderung der Flüſſigkeitsmenge im Körper
hin=
zuwirken ſei, was ſowohl durch Verminderung der Aufnahme von
Flüſſigkeiten in den Körper, als auch durch Vermehrung der
wäſ=
ſerigen Ausſcheidungen erzielt werden ſoll. Seine experimentalen
Unterſuchungen in letzterer Hinſicht ergaben folgendes Reſultat:
„Wenn wir die durch die verſchiedenen Methoden der
Waſſerent=
ziehung des Körpers erhaltenen Gewichtsverluſte
nebeneinander=
ſtellen, ſo weiſen die Verſuche, bei welchen eine Vermehrung der
Waſſerabgabe des Körpers durch Bergſteigen erzielt wurde, die
höchſten Zahlen auf. Schon bei mittlerer Arbeitsleiſtung, der
Er=
ſteigung einer Höhe von 362 m über der Thalſohle, wurden
Ge=
wichtsverluſte notiert, wie ſie in den zwei anderen Verſuchsreihen,
durch römiſch=iriſche Bäder und Dampfbäder nicht erreicht wurden.”
Im weiteren Verlaufe führt Prof. Oertel aus, daß beim
Berg=
ſteigen gerade jene Bewegungen ſtattfinden, welche die Kreislaufs=
Thätigkeit ſteigern: „Für die Kräftigung des Herzmuskels haben
wir nur die Gymnaſtik als einziges Mittel und ihre Ausführung
beſteht in der Anregung kräftiger Koniraktionen desſelben durch
Bewegung, teils in der Ebene, vorzüglich aber durch Beſteigung
größerer Höhen oder Berge. Man hat bisher dieſe Verhältniſſe
viel zu ſehr außer Acht gelaſſen und ſolchen Kranken jede
körper=
liche Anſtrengung, ermüdendes Gehen oder gar Bergſteigen ſtreng
verboten, damit vor allem der Herzmuskel geſchont bliebe. Dadurch
hat man aber den Kranken nur geſchadet und zu einer Verfettung
dieſes Muskels beigetragen, anſtatt denſelben zu kräftigen. Weiter
heißt es: „Die Wirkung der Erſteigung von Bergen bis zu 1000 m
Höhe über der Thalſohle und darüber iſt eine ſo gewaltige auf das
Herz und die Lungen, daß wir keine gleichwertige durch andere
Mittel erzielen können. Eine ſo vollſtändige Ausgleichung von
Cir=
kulationsſtörungen ſo hochgradiger Art wie durch Bergſteigen iſt
bis jetzt niemals geglückt und ſie zeigt ſo recht, welch gewaltige
Eingriffe in den Oraanismus und wie weit gehende Rekonſtruktion
auf phyſiologiſchem Wege möglich ſind. Entwäſſerung des Körpers
und Bergſteigen wird wohl von nun an bei Krankheiten im
Cirku=
lationsapparate. Stauurgen im Venenſyſtem, Herzſchwäche (bei
Tuberkuloſe), Beengung des Lungenkreislaufes, mangelhafter
Ver=
brennung und Verfettung des Herzmuskels, als hauvtſächlichſtes
Heilmittel zu nennen ſein.: Prof. Oertel, der auf dieſem Gebiete
als Autorität gilt, deſſen Schüler Dr. Schwenninger durch ſeine auf
Oertels Grundſätzen beruhende Kur an dem Fürſten Bismarck ſo
viel Aufſehen hervorrief - zollt am Schluſſe ſeines Werkes den
touriſtiſchen Beſtrebungen ſeine Anerkennung mit den Worten; „Als
ſehr nutzbringend muß hier die Thätigkeit des Deutſchen und
Oeſter=
reichiſchen Alpenvereins angeſehen werden, durch welche in den
bahriſchen und öſterreichiſchen Alpen eine große Zahl von Höhen
und Bergen allgemein zugänglich gemacht worden iſt und zu
thera=
teutiſchen Zwecken verwendet werden kann.
Baafiſche in der Kneipe. In M.=Gladbach wurde dieſer Tage
eine Anzahl Schülerinnen der ſtädtiſchen höheren Töchterſchule im
Alter von 14-18 Jahren von der Anſtalt gewieſen. Die
emanci=
pationsluſtigen Dämchen hatten, laut der Gladbacher
Zeitung=
teilweiſe in männlicher Kleidung mit Schülern des hieſigen
Gym=
naſiums am Abend die Kneipen beſucht, wobei ihnen die moderne
kurze Haartracht ſehr zu ſtatten kam.
Die Urſache des Scharlachs beim Menſchen iſt der Hicrococens
Searlatinae. Dr. Klein in London iſt dieſe Entdeckung kürzlich
ge=
lungen, indem er im Blute und in den Geweben von Patienten,
die an Scharlach erkrankt waren, ein ſchmarotzendes Lebweſen fand.
welches bei der mikroſkopiſchen Betrachtung, wie bei der künſtlichen
Züchtung dieſelben Charaktere zeigte, als der bei der Kuh als
Er=
reger des Scharlachs gefundene Hierococcns Scarlatinae. Kälber und
Mäuſe, welche mit dem bei den Menſchen gefundenen Mikrokokkus
gefüttert oder geimpft wurden, bekamen Scharlach und zeigten
wieder dieſelben Mikrokokken. Dr. Klein hat dieſe auch in der
unter dem Namen „Roſe Brandz namentlich in niederen
Volks=
klaſſen viel genoſſenen Art von kondenſierter Kuhmilch nachgewieſen.
Durch zwei Möglichkeiten kann die Milch der kranken Kühe
an=
ſteckend wirken: entweder wird die Milch von dem Melker während,
des Melkens infiziert, indem anſteckende Teilchen von dem
ver=
ſchwärten Euter oder den Zitzen abgeſtreift werden, oder die Milch
enthält ſelbſt den Anſteckungsſtoff. In prophylaktiſcher Beziehung
iſt wichtig, daß die Vernichtung des Anſteckungsſtoffes durch
Er=
bitzung bis zu 850 C. leicht zu bewirken iſt, da dieſe die
Lebensfähig=
keit des Hierococcus Scarlatinae zerſtört. Danach erſcheint es
rat=
ſamer, keine rohe Milch zu trinken.
Gel.
Cl.
Tageskalender.
Samstag, 16. Juli: Sommer=Kaſino der freiw. Turner=Feuerwehr
Beſſungen.
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.