Darmstädter Tagblatt 1887


12. Juli 1887

[  ][ ]

Noonnementspreis
Bertellähretich 1 Mark 5o Pf. inc
Augerlohn. Anzwürtz werden von
e Pofimtern Beſtellungen ent=
eyengenommen
zn 1 Marl 50 Pf.
Zw Quarial uck. Poſtaufſchlag

Amtliches Organ
fur die Bekannkmachungen des Graßh. Lreisamts. des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Mer.
Dienstag den 12. Juli.
Ns 133.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Die nachſtehende Zeiteintheilung für die Schießübungen der 13. (Königlich Württembergiſchen) Artillerie=Brigade bringen
wir hiermit zur öffentlichen Kenntnitß.
Darmſtadt, den 7. Juli 1887.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(6656
v. Marquard.
13. Artillerie=Brigade (K. W.)
Zeiteintheilung für die Schieß=Uebung 1887.

Datum.

Samstag
Sonntag
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstae
Freitag
Samstag
Sonntag
Montag
l Dienstag
Mittwock
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag.
Montag
Dienstag.
Mittwoch
Donnerstag
preitag
Samskag
Sonntag 14.
Montag

Feld=Artillerie=Regt 13.

Eintreffen auf dem Schießplatz.

1. Unterrichtsſchießen.
Dispoſition.
2. Unterrichtsſchießen.
Beſpanntererzieren.
3. Unterrichtsſchießen.
Dispoſition.

4. Unterrichtsſchießen
Dispoſition.
5. Unterrichtsſchießen.
Dispoſition.
1. Kriegsm. Battr.=Schießen.
Beſpanntexerzieren.

2. Kriegsm. Battr.=Schießen.
Dispoſition.
1. Kriegsm. Abthlas=Schießen.
Dispoſition.
2. Kriegsm. Abthlgs=Schießen.
Beſpanntererzieren.
Dispoſition.
Regimentsexerzieren.
Prüfungsſchießen.
Prüfungsexerzieren.
Preisſchießen.

Feld=Artillerie=Regt. 29.

Eintreffen auf dem Schießplatz.
Beſpanntererzieren.
1. Unterrichtsſchießen.
Dispoſition.
2. Unterrichtsſchießen.
Dispoſition.
3. Unterrichtsſchießen.
Dispoſition.
4. Unterrichtsſchießen.
Beſpanntererzieren
5. Unterrichtsſchießen.
Dispoſition.
1. Kriegm. Battr.=Schießen.

Dispoſition.
2. Kriegsm. Battr=Schießen.
Beſpanntererzieren.
1. Kriegsm. Abthlgs=Schießen.
Dispoſition.
2. Kriegsm. Abthlgs=Schießen.

2. zugweiſ. Schießen.
3. zugweiſ. Schießen.
Dispoſition
1. Batterieweiſ. Schießen.
2. Batterieweiſ. Schießen.
Dispoſition.

3. Batterieweiſ. Schießen.
4. Batterieweiſ. Schießen.
Dispoſition.
b. Batterieweiſ. Schießen.
6. Batterieweiſ. Schießen.
Dispoſition.

Regimentsexerzieren
Dispoſition.
Prüſungsexerzieren.
Prüfungsſchießen.
Dispoſition.
Preisſchießen.
Verladen.
Abfahrt.

Verladen.
15.
Abfahrt.
Anmerkung. Das Fußartillerie=Bataillon ſchießt von früh 5 Uhr an (mit Ausnahme des Prüſungsſchießens).
Regimenter ſchießen von 7½ Uhr an, reſp. exerzieren von 5½ Uhr an.
Ludwigsburg, den 15. Mai 1887.
A. v. Gleich.
Generalmajor und Brigadekommandeur.

Bataillonsſchießen.
Prüfungsſchießen.
Dispoſition.
Dispoſition.
Preisſchießen 2 Kompagnien.
Preisſchießen 2 Kompagnien.

Die Feldartillerie=

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Das beabſichtigte Schießen des II. Bataillons Großh. Heſſ. 1. Infanterie=(Leibgarde=Regiments Nr. 115 auf dem
450

[ ][  ][ ]

1706
Nr. 133
Artillerie=Schießplatz bei Griesheim am 13. d. Mts. Nachmittags von 4-7 Uhr findet eingetretener Hinderniſſe halber
nicht ſtatt.
Darmſtadt, den 11. Juli 1887.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(6657
v. Marquard.

u
der
in

Betreffend: Das Aushebungsgeſchäft pro 1887 im Kreiſe Darmſtadt.
Darmſtadt, am 8. Juli 1887.
Der Civil=Vorſitzende der Großherzoglichen Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Bezugnahme auf die diesſeitige Bekanntmachung vom 1. l. Mts. (Tagblatt Nr. 127), lade ich Sie ein, ſich an
den in derſelben näher bezeichneten Tagen mit den Militärpflichtigen Ihrer Gemeinden, Vormittags ¼ 8 Uhr zum Aus=
hebungsgeſchäft
einzufinden.
Die betreffenden Militärpflichtigen ſind wiederholt darauf aufmerlſam zu machen; daß ſie ſich in den Straßen Darm=
ſtadt's
und im Muſterungslokal ruhig und anſtändig zu betragen haben und namentlich nicht im angetrunkenen Zuſtande vor
der Ober=Erſatz=Commiſſion erſcheinen dürfen. Zuwiderhandelnde werden alsbald in Gewahrſam gebracht und event. ent=
ſprechend
beſtraft werden.
Eiwa noch weiter ſtattfindende Zugänge Militärpflichtiger wollen Sie ſofort hierher namhaſt machen und die Be=
treffenden
anweiſen ſich im Aushebungstermin einzufinden.,
J. V.: Dr. v. Wedekind.
(6658

6

2½.

149
9

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Aushebungsgeſchäft im Kreiſe Darmſtadt pro 1887.
Es wird hierdurch zur Kenntniß der Intereſſenten gebracht, daß nach Anordnung der Großh. Ober=Erſatz=Commiſſion
im Bezirk der 49. Infanterie=Brigade das Aushebungsgeſchäft (General=Muſterung) im Kreiſe Darmſtadt am 15. 18.,
18. und 19. Juli l. J3. in der ſtädtiſchen Turnhalle, gegenüber der Stadtkapelle hier, ſtattfinden wird.
Es haben zu erſcheinen:
I. Freitag den 15. Juli l. Js., Vormittags halb 8 Uhr:
1. Die von den Truppentheilen bei der Meldung zum Dienſtantritt als untauglich abgewieſenen Leute, welche Berech=
tigung
zum einjährig freiwilligen Militärdienſt beſitzen.
5. Die wegen begründeter Reclamationen und geringer koͤrperlicher Fehler der Erſatz=Reſerve l. Cl. überwieſenen
Militärpflichtigen.
II. Samstag den 16. Juli l. Js., Vormittags halb 8 Uhr:
1. Die wegen allgemeiner Körperſchwäche der Erſatz=Reſerve l. Cl. überwieſenen Militärpflichtigen.
2. Die von den Truppentheilen zur Dispoſition der Erſatz=Behörden entlaſſenen Mannſchaften.
3. Die Invaliden.
4. Diejenigen Reſerviſten und Wehrleute, welche ſich als felddienſtunfühig gemeldet haben.
III. Montag den 18. Juli l. Js., Vormittags halb 6 Uhr:
Von den für brauchbar erklärten Leuten:
2) Die Vorzumerkenden des Jahrgangs 1885.
1886.
c) Die Militärpflichtigen des Jahrgangs 1887 bis einſchließlich Loos Nr. 110.
IV. Dienstag den 19. Juli l. Js., Vormittags halb 8 Uhr:
Ferner von den für brauchbar erklürten Leuten:
2) Die übrigen Militärpflichtigen des Jahrgangs 1887.
b) Die Ueberzähligen des Jahrgangs 1886.
1885.

Im Uehrigen wird auf die jedem Militärpflichtigen ſpeziell zugegangene Ladung verwieſen.
Alle Militärpflichtigen ꝛc., haben püntlich zu den angegebenen Zeiten zu erſcheinen und ihre Looſungsſcheine bezw.
ſonſtigen Militärpapiere vorzulegen.
Diejenigen, welche ohne genügenden Entſchuldigungsgrund ſich vor der Ober=Erſatz=Commiſſion nicht ſtellen oder zu
ſpät kommen, werden mit Geldſtraſe bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tägen beſtraft. Auch können dieſelben unter Um=
ſtänden
vorweg' oder als unſichere Dienſtpflichtigen ſofort eingeſtellt werden.
Die von der der Erſatz=Commiſion wegen zeitiger Untauglichkeit Zurückgeſtellten' haben vor der Ober=Erſatz= Com=
miſſion
nicht zu erſcheinen.
Von den als dauernd unbrauchbar ausgemuſterten und der l. Klaſſe der Erſahz=Reſerve überwieſenen
Militärpflichtigen haben ſich nur diejenigen zu ſtellen, welche beſondere Ladung erhalten. Die Uebrigen haben ihre Aus=
muſterungs
= und bezw. Erſatz=Reſerbe=Scheine II. Klaſſe alsbald nach beendigtem Aushebungsgeſchäft gegen Rückgabe der
Looſungsſcheine bei dem Unterzeichneten (Büreau für Militär=Angelegenheiten, Neckarſtraße 3. mittlerer Stock) in Empfang
zu nehmen.

Schließlich wird noch darauf hingewieſen, daß alle diejenigen Angehörigen von Militurpflichtigen, welche auf Grund
ihrer häuslichen und gewerblichen Verhältniſſe, die Befreiung ihrer Söhne vom Militärdienſt in Antrag gebracht haben, ſich
der Ober=Erſatz=Commiſſion an den Tagen vorzuſiellen haben, an welchen ihre Söhne bei der Aushebung erſcheinen.
Darmſtadt, den 1. Juli 1887.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
J. V.,
Dr. v. Wedekind.
6325

[ ][  ][ ]

Nr. 133
1707
B e k a n n t m a ch u n
Wegen Herſtellung eines Kanals in der Soderſtraße wird dieſe Straße bis auf Weiteres für Fuhrwerke und Reiter
geſperrt.
Darmſtadt, den 8. Juli 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. V.: Seim.
(6659

Bekanntmachung.
In dem Konkurſe über das Vermögen
des Konrad Fiſcher V. von Ober= Ram=
ſtadt
iſt an Stelle des Ernſt Emig II.
Ober=Ramſtadt der Liqueurfabrikant
Philipp North daſelbſt als Konkursver=
waͤlter
beſtellt und neuer Termin zur
Beſchlutßfaſſung über die Wahl eines
Gläubiger=Ausſchuſſes und eintretenden
Falls über die in 8 126 der K=H. be=
zeichneten
Gegenſtände ſowie zur Prül=
ſüng
dek angemeldeten Forderungen auf
Dienstäg den 3. Auguſt l. Js.
Vormittags 11 Uhr.
vot dem unterzeichneten Gerichte anbe=
taumt
worden.
Darmſtadt, den 7. Juli 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(6660
v. Diemar.
Bekanntmachung.
Der Theithaber Friedrich Nungeſſer
von Griesheim iſt am 1. Juli 1887 aus
der Firma L. L. Nungeſſer zu Griesheim
ausgetreten und wird das Geſchäft von
Heinrich Nungeſſer als alleiniger In=
haber
unter der bisherigen Firma weiter=
geführt
. Die Activa ſind auf Heinrich
Nungeſſer übergegangen.
Darmſtadt, den 8. Juli 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(6661
Lauer.
Bekanntmachung.
Die am 30. Juni l. J3. abgehaltene
Heugrasverſteigerung von der Vorder=
Steckarts=, Breit= und Schulwieſe iſt ge=
nehmigt
und können die Grasabgabe=
ſcheine
bis
Donnerstag den 14. Juli d. J3.
bei dem Gemeinde=Einnehmer, Wittmanns=
ſtraße
, in Empfang genommen werden.
Beſſungen, den 11. Juli 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(6662

Rein wollené
doppelt breite
Bleiderſto
ſr.
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und Halbtrauer.
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Ludwigsplatz.
Ein Theil der Stoffe iſt in einem
unſerer Schaufenſter ausgeſtellt. (6314

Bekanntmuchung.
Betreffend: Die öffentliche Impfung des Jahres 1887.
Die diesjährige öffentliche Impfung für die nach 8 1. Zifſer 1, ſowie 8 2
oder 3 des Reichsimpfgeſetzes Pflichtigen wird, wie in unſerer Bekanntmachung vom
4. April d. J. angegeben, für die hieſige Stadt
Dienstag, den 12. Juli, Nachmittags 5 Uhr,
und die folgenden Dienstage, ſo lange das Bedürfniß dauert, im Schulhauſe in der
Rundethurmſtraße fortgeſetzt.
Impfpflichtig im laufenden Kalenderjahre ſind nach den erwähnten Geſetzes=
beſtimmungen
die im vorigen Jahre geborenen Kinder, ſowie die Rückſtändigen
früherer Jahrgänge.
Wir laden die hieſigen Einwohner, welche impfpflichtige Kinder haben, zur
Benutzung dieſer öffentlichen Termine mit dem Bemerken ein, daß alle in den=
ſelben
vorgenommenen Impfungen für den Einzelnen unentgeltlich ſind. Wer die
Termine nicht benutzen will, muß die Impfung ſeines pflichtigen Kindes bis zum
Jahresſchluß auf ſeine Koften bewerkſtelligen laſſen, widrigenfalls ihm im Januar
nächſten Jahres zur Nachholung der Impfung eine vierwöchentliche Friſt unter
Strafandrohung geſetzt wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen auch Erwachſene auf ihren
Wunſch und Kinder, welche erſt im laufenden Jahre geboren ſind, auf den Wunſch
ihrer Verkreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht mehr als 50 Impfungen vor=
genommen
werden.
Alle in einem Termine geimpften Kinder müſſen bei Meidung der geſetzlichen
Straſe, in dem 8 Tage ſpäter abgehaltenen Termine zur Nachſchau nochmals
erſcheinen.
Kinder, deren Zurückſtellung von der Impfung wegen Kränklichkeit beanſprucht
wird, können gleichfalls in den Terminen dem Impfarzt vorgeſtellt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſondere Benachrichtigung
der Schulvorſteher erfolgen.
Darmſtadt, den 8. Juli 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.
(6648
Riedlinger, Beigeordneter


Brkanntmachung.
Das Communal= und Kirchenſteuer=Hebregiſter der Gemeinde Beſſungen pro
1887 liegt von
Dienstag den 12. d. Mts.
8 Tage lang zu Jedermanns Einſicht während der Büreauſtunden auf dem Rath=
hauſe
offen.
Es wird dies mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Beſchwerden gegen die
im Regiſter enthaltenen Anſätze binnen 4 Wochen nach Ablauf der Offenlegungs=
friſt
entweder ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll bei Großh. Kreisamt Darm=
ſtadt
vorgebracht werden müſſen, ſpäter einlaufende Beſchwerden finden keine Be=
rückſichtigung
.
Beſſungen, den 11. Juli 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(6663
Berth.

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[ ][  ][ ]

1708

Nr. 133

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6550) Ein gewandtes Tadenmädchen,
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thätigkeit
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übernehmen evang. Confeſſion, verheirathet
und am liebſten ohne Kinder ſein. Gute
Zeugniſſe erforderlich. Schriftliche Offerten/
ſind unter A. 5 an die Expedit. ds. Bl.
2
zu richten.
(66=
6678) Einen Lehrling mit guten
Schulkenntniſſen ſuchen für das Comptoir.
Gehalt nach Leiſtung.
L. Kolbe & die.

5067) Für das Comptoir eines hie=
ſigen
Fabrik= und Engros Geſchäfts
wird ein junger Mann mit guter Schul=
bildung
, aus achtbarer Familie, in dis
Lehre geſucht.
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6271) Für ein hieſiges feineres
Putz-u.ſlodowaarongeschäftein
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6682

[ ][  ][ ]

Nr. 135
1311
B e k a n n t m a ch u n =
Betreffend: Ausführung des Reichsgeſetzes vom 21. Oktober 1878 uber die gemeingefährlichen
Beſtrebungen der Sozialdemokratie.
Auf Grund des 8 11 des Geſetzes vom 21. Oktober 1878 iſt die Rummer 157. vom Freitag den 8. d. Mits., der im
Druck und Verlag von A. Leißler Wittwe dahier erſcheinenden Darmſtädter Freien Preſſer, mit Rückſicht auf den Inhalt
des erſten Artikels, überſchrieben Soldaten Kameraden, verboten werden.
Darmſtadt, den 11. Juli 1887.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(6683
v. Marquard.

6075

22
Ne.,

l
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4.

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d. J. bei uns ausgetreten iſt.
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Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Nach dem Reiſeprogramm S. M. des Kaiſers
erfolgt die Abreiſe von Ems nach Coblenz Montag den 11. um
4 Uhr nachmittags. Der Aufenthalt in Coblenz währt bis Mitt=
woch
den 13. abends. Die Ankunft auf der Inſel Mainau erfolgt
am 14. morgens. Am 18. verläßt der Kaiſer die Mainau und
kommt am 19. in Gaſtein an.
Prinz Wilhelm von Preußen iſt bereits am 8. vormittags in
Potsdam eingetroffen.
Wie verlautet wird Fürſt Bismarck demnächſt von Friedrichsruh
nach Varzin überſiedeln. Nach den von verſchiedenen Seiten vor=
liegenden
Meldungen ſoll die Abreiſe des Fürſten nach Kiſſinger
am 2. Auguſt erfoigen. Wie aus Mürtchen berichtet wird, werder
im dortigen königl. Marſtall bereits für den Reichskanzler auf
Allerhöchſte Anordnung ſechs prachtvolle Caroſſiers mit drei Kut=
ſchern
und den betreffenden geſchloſſenen und offenen Hofequipagen.
zur= Abfahrt nach Kiſſingen in Bereitſchaft gehalten.
Graf Herbert Bismürck reiſte am 9. nachmittags auf einige
Tage nach Friedrichsruh zum Fürſten Reichskanzler.
Der Reichsanzeiger' publiziert die Aufhebung des Pferdeaus
fuhrverbotes
Prinz, Kram Hluang Divawongſe Varoprakar von Siam, welcher
im Auftrage des Könias von Siam dem Kaiſer den höchſten ſiame
ſiſchen Orden=Maha Chakri' welcher nur an Souveräne verliehen
wird, und dem Prinzen Wilhelm eine andere hohe ſiameſiſche Ordens=
auszeichnung
überbringt, iſt am Samstag vormittag in Berlin ein

getroffen. Zugleich mit Prinz Divawongſe trafen von Paris
kommend auf der Reiſe naͤch Kopenhagen die vier ſiameſiſchen
Prinzen Kitegiker, Rabi, Pravit und Chira ein.
Die Beſtimmungen des Geſetzes vom 14. Juli 1871, wonach
bei den damaligen Friedensgerichten, jetzt Amtsgerichten, im franzö=
ſiſchen
Sprachgebiete des Reichslandes bis auf weiteres gerichtliche
Verhandlungen und Urteile in franzöſiſcher Sprache abgefaßt wer=
den
ſollen, und daß es den Notaren und Gerichtsvollziehern geſtattet
ſein ſoll, ihre Verhandlungen und Beurkundungen in franzöſiſcher
Sprache abzufaſſen, ſind durch eine Verordnung des Statthalters
dahin aufgehoben worden, daß dieſe Beſtimmungen vom 1. Januar
1888 ab bezüglich der Verbandlungen und Beurkundungen der Ge=
richtsvollzieher
, vom 1. Januar 1889 ab auch bezüglich der Akte
der Notare außer Wirkſamkeit treten ſollen. Dieſe Verordnung
leitet eine entſchiedene Wendung in der Sprachpolitik für das
Reichsland ein, welcher weitere ohne Zweifel folgen werden, da
auf dem Gebiete der Verwaltung für die Städte Metz und Dieden=
hofen
der Anfang ſchon früher gemacht worden iſt.
Heſterreich=Angarn. Prinz Ferdinand von Coburg erklärt in
ſeiner an den Präſidenten der bulgariſchen Sobranje gerichteten
Antwort auf die telegraphiſche Mitteilung der auf ihn gefallenen
Wahl zum Fürſten von Bulgarien, er nehme die Wahl an und ſei
bereit, ſich nach Bulgarien zu begeben, ſobald die Pforte ſeine Wahl
annehme und die Mächte dieſelbe anerkennten.
Prinz Ferdinand erwartet die bulgariſche Abordnung in Schloß
Ebenthal.
Das offiziöſe Wiener Fremdenblatt= weiſt auf die Möglichkeit

[ ][  ][ ]

Nr.
1112
eines ſchönes Traumes der bulgariſchen Sobranje hin. Derſelbe
könne vielleicht bald ausgeträumt ſein.
Jrankreich. Miniſterpräſident Rouvier teilte der Budgetkom=
miſſion
mit, daß die obere Eiſenbahnkommiſſion dem Entwurfe einer
verſuchsweiſen Mobiliſierung eines Armeecorps abgeneigt gegenüber=
ſtehe
, weil die Zeit hierzu unzureichend ſei. Rouvier erklärte weiter,
die Regierung halte die Vorlage über die Mobilmachung und Kon=
centrierung
der Truppen aufrecht bis auf die Abänderung, daß die.
Unkoſten auf 7 Millionen vermindert werden. Kriegsminiſter Ferron
teilte der Budgetkommiſſion mit, die Abänderung beſtehe darin, daß
die Zuſammenberufung der Territorialarmee unterbleiben ſolle; die
Einberufung der Reſerviſten ſei bis zum 1. Oktober vertagt.
Cavaignac, der gegen die Mobilmachung iſt, trat als Berichter=
ſtatter
zurück und wurde durch Lesquillier erſetzt, welcher der Mobil=
machungsvorlage
günſtig iſt. Sein Bericht wird am Montag im
Ausſchuſſe beraten werden.
Die Abgeordnetenkammer nahm am 9. die ganze Militärvor=
lage
mit 367 gegen 183 Stimmen an. Die Kammer ſetzte die Inter=
pellation
der äußerſten Linken über die Monarchiſtenumtriebe für
Montag auf die Tagesordnung.
Die äußerſte Linke beſchloß. die Regierung über die allgemeine
Politik zu interpellieren. Rouvier erklärte ſich bereit, die Inter=
pellation
am Montag entgegenzunehmen.
General Boulanger iſt am Freitag abend zur Uebernahme ſeines
Kommandos nach Clermont=Ferrand abgereiſt. Die Menge, welche
bei der Abreiſe Boulangers ſich auf dem Bahnhofe eingefunden
hatte, verhinderte während zweier Stunden die Abfahrt des Zuges.
Boulanger verließ ſchließlich ſeinen Wagen und beſtieg eine Loko=
motive
, welche allein abfuhr. Der Zug nach Clermont fuhr dann
ab und nahm Boulanger auf der Station Villeneuve auf.
England. Auf erneute dringende Bitten des Sultans hat Lord
Salisbury eingewilligt, daß Sir H. Drummond Wolff ſeine Abreiſe
von Konſtantinopel, die auf Samstag anberaumt war, zum letzten
Male bis zum 15. Juli verſchiebt.
Das Unterhaus nahm am Samstag die iriſche Strafrechtsbill
in dritter Leſung mit 349 gegen 262 Stimmen an.
Die Londoner Blätter beſprechen die Wahl des Prinzen Ferdinand
von Coburg zum Fürſten von Bulgarien in einem beifälligen Sinne.
Die Times hält es für ausgemacht, daß England und Italien,
wahrſcheinlich auch die Türkei, keinen Einſpruch gegen die Wahl
erheben werden.
Belgien. Nach einem Artikel des Brüſſeler Nord= hat die
Wahl des Prinzen von Coburg zum Fürſten von Bulgarien keine
Ausſicht, von Rußland anerkannt zu werden.
Italien. Der Senat hat den afrikaniſchen Kredit in geheimer
Abſtimmung mit 79 gegen 12 Stimmen angenommen.
Das amtliche Blatt veröffentlicht ein Dekret, welches für Schiffe,
die aus den Häfen Rocella, Jonica und Catania, wo die Geſund=
heitsverhältniſſe
verdächtig ſind, in anderen italieniſchen Häfen ein=
treffen
, ärztliche Unterſuchung anordnet.
Außland. Bei der Erwähnung der Wahl des Prinzen von
Koburg zum Fürſten von Bulgarien erinnert das Journal de
St. Petersbourg; daran, daß Rußland die Legalität der Ver=
ſammlung
, welche den Prinzen wählte, niemals anerkannt habe.
Die ruſſiſchen und engliſchen Mitglieder der afghaniſchen Grenz=
kommiſſion
erzielten ein vorläufiges Einverſtändnis, und da Oberſt
Ridgeway nach Petersburg zurückgekehrt iſt, erwartet man in nächſter
Zeit den Abſchluß der Arbeiten.
Bukgarien. In der am 8. d. in Tirnowa eingetroffenen Ant=
wort
des Prinzen von Köburg nimmt derſelbe die Wahl dankend
an; er wird in Bulgarien eintreffen, ſobald die Wahl die Billigung
der Pforte und Anerkennung ſeitens der Mächte erhalten habe.
Das Miniſterium Radoslawow beſchloß zu demiſſionieren.
Am 9. d. demiſſionierte die Regentſchaft ebenfalls. Sie ſtellte
es der Sobranje frei, ihre Demiſſion oder die Demiſſion des Kabi=
nets
anzunehmen. Es verlautet, die Sobranje werde beide De=
miſſionen
ablehnen und zwiſchen beiden Regierungsorganen eine
Verſtändigung herbeizuführen ſuchen.
Die Sobranje beriet am 9. d. in geheimer Sitzung über die
Demiſſion der Mitglieder der Regentſchaft, welche von den De=
putierten
aufgefordert wurden, Aufklärungen über ihre Demiſſion
zu geben. Die Regenten fordern den Rücktritt von Nicolajew, wo=
gegen
das Miniſterium einmütig ſtehen oder fallen zu wollen erklärt
hat. Unter den Abgeordneten herrſcht große Mißſtimmung über
den ſo ſehr unzeitigen Streit.
Herbien. Der König bot telegraphiſch, wie der,M. Allg. 8.
gemeldet wird, dem in Karlsbad weilenden früheren Geſandten in
Wien, Nicolo Chriſtic, die Uebernahme des Kabinets an Stelle
Riſties an.
Königin Natalie hat am 8. ds. von Odeſſa aus mittelſt eines
Donaudampfers die Heimreiſe nach Serbien angetreten.
Türſtei. Der ruſſiſche Botſchafter in Konſtantinopel, welcher
im Begriffe ſtand, einen längeren Urlaub anzutreten, hat die Wei=
ſung
erhalten, die Abreiſe bis zur Klärung der Frage, betreffend
die Ratiſikation der engliſch=türkiſchen Konvention zu verſchieben.
Der diplomatiſche Agent Bulgariens, Vulcovich, überreichte am

133
9. d. dem Großvezier eine Note ſeiner Regierung, in welcher die
Wahl des Prinzen Ferdinand von Koburg zum Fürſten von Bul=
garien
und die Annahme der Wahl durch den Prinzen notifiziert
und hierzu die Genehmigung der Pforte nachgeſucht wird.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 12. Juli
Aus beſter Quelle vernimmt die D. 8tg., daß Se. Großh.
Hoheit der General der Kavallerie Prinz Heinrich von Heſſen und
bei Rhein, Kommandeur der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion, auf
Sein Nachſuchen durch Allerhöchſte Entſchließung Seiner Majeſtät
des Kaiſers vom 7. d. Mts. mit der Beſtimmung zur Dispoſition
geſtellt worden iſt. daß Höchſtderſelbe in dem Verhältnis la snite
des Huſaren=Regiments (1. Rheiniſchen) Nr. 7 zu verbleiben habe
und auch in der Anciennetätsliſte der Generale weiter zu führen
ſei. Das Allerhöchſte Kabinettsſchreiben, durch welches Sr. Großh.
Hoheit dieſe Entſchließung mitgeteilt wurde, enthält nachſtehende
Schlußworte:
Bei dieſer Veranlaſſung finde ich Mich im Hinblick auf die
von Euer Großherzoglichen Hoheit in drei Feldzügen vor dem
Feinde geleiſteten hervorragend braven Dienſte bewogen, Euer
Großherzoglichen Hoheit nachträglich den Orden pour le mérite
zu verleihen. Ich wünſche durch dieſe Auszeichnung Euer Groß=
herzoglichen
Hoheit Meinen warmen Dank für die treue Pflicht=
erfüllung
und Hingebung zu bethätigen, mit welchen Sie Mir
und der Armee ſehr gute und erfolgreiche Dienſte geleiſtet haben,
deren Ich jederzeit in gnädiger Erinnerung eingedenk ſein werde.
Se. Großh. Hoheit Prinz Heinrich hat unterm 9. ds. nach=
ſtehenden
Tagesbefehl an die Großh. Heſſ. Diviſion erlaſſen:
Ich lege hiermit das Kommando der Diviſion meder, mit
dankbarem Herzen für die mir gewordene Auszeichnung und für
die gnädigen Worte der Anerkennung aus dem Munde meines
Allerhöchſten Kriegsherrn.
Der Wunſch, welchen ich bei Uebernahme des Kommandos
im Jahre 1879 ausgeſprochen: daß ein Jeder an ſeiner Stelle
mich in meinem Beſtreben unterſtützen möchte, die Diviſion auf
dem hohen Standpunkt der Ausbildung und Disciplin, ſo wie ich
ſie übernommen, zu erhalten und weiter zu fördern; iſt in ſchönſter
Weiſe in Erfüllung gegangen, und danke ich Ihnen Allen, den
Herren Generalen und Kommandeuren, ſämtlichen Offizieren,
Sanitätsoffizieren, Beamten, Unteroffizieren und Mannſchaften
aus aufrichtigem Herzen für das mir entgegengebrachte Vertrauen
für die Ausdauer und das unermüdliche Streben, immer Höheres
zu leiſten.
Jeder der mit Leib und Seele Soldat und der den Krieger=
ſtand
zu ſeinem Lebensberuf erwählt hat, wie ich, wird es ver=
ſtehen
, daß ich mit ſchwerem Herzen Abſchied nehme von
meiner Diviſion, von Ihnen Allen.
Lebt wohl, Kameraden! Ich ſcheide mit dem Ruf: Hoch lebe
Seine Majeſtät unſerer hehrer Kaiſerl Hoch lebe Seine König=
liche
Hoheit unſer geliebter Großherzog
lgez.) Heinrich Prinz von Heſſen.
Der Finanzacceſſiſt Friedrich Gärtner aus Alzey wurde
zum Steueraſſeſſor, Wilhelm Haardt zu Lauterbach und Wilhelm
Dechert zu Offenbach zu Steuerkommiſſariatsaehilfen, der Hilfs=
heizer
bei den Oberheſſiſchen Eiſenbahnen Friedrich Bindewald
aus Ziegenberg zum Heizer bei dieſen Bahnen ernannt.
Der Vortrag des Herrn Stadtverordneten Rückert in der
letzten Monatsverſammlung der Sektion Darmſtadt des Alpenvereins
war ſehr zahlreich, auch von Damen, beſucht. Der Vortrag ver=
diente
iu jeder Beziehung die rege Teilnahme. Der Gegenſtand,
Neapel und Pompeji; ward von dem Vortragenden nicht nur
gründlich und - ſoweik dies in einem 1¼ſtündigen Vortrage mög=
lich

erſchöpfend, ſondern auch mit warmer Begeiſterung in ſehr
anſprechender mitunter hochpoetiſcher Form behandelt. Der Redner
ſchilderte die Stadt Neapel und ihre zwei Hauptteile, die Verkehrs=und
Luxusſtadt, betonte namentlich den nervenerſchütternden Lärm in den
Straßen, die herrliche nähere Umgegend (Poſilippe, San Elene,
San Martino.) die Ferne, wie den Veſuv, den Golf, Herkulanum,
insbeſondere aber Pompeji. Die Darſtellung der letzteren Stadt,
die nach Berechnung des Redners nicht den gewöͤhnlich angenom=
menen
Umfang haben konnte, war eine beſonders gelungene und
ließ ſehr bedauern, daß der Redner nicht einer Schilderung des
römiſchen Pompeii im Vergleiche zu der jetzigen wieder aufgegra=
benen
Stadt mehrere Abende widmen konnte. Zahlreiche Photo=
graphien
erläuterten die an ſich klare und ſehr anſchauliche Er=
zühluug
. Reicher Beifall lohnte den Redner, dem der Vorſitzende
noch den beſonderen Dank der Verſammelten ausſprach.
Ge=
ſchäftliche
Mitteilungen ſchloſſen ſich an, aus denen wir namentlich
hervorheben, daß die Sektion auf vielfaches Verlangen vom Herbſte
ab Wochenabende zur geſelligen Zuſammenkunft der zahlreichen
Mitglieder einrichten wird und daß ſie hofft, die Darmſtädter Hütte
im Moosthale noch in dieſem Herbſte einweihen zu können.
Heftige Gewitterregen begleiteten den Ausflug der Sektion
Darmſtadt nach Wald=Leiningen am Sonntag Vormittage, es
hatte ſich gleichwohl eine namhafte Anzahl von Mitgliedern be=

[ ][  ][ ]

Nr. 133
1713

teiligt. Der Abſtieg aus der Höhe des Tiergartens nach dem Jagd=
ſchloſſe
des Fürſten und den es umgebenden herrlichen Wald= und
Wieſengründen bildet ohne Zweifel einen der ſchönſten Waldgänge
auf weite Umgebung. Am Nachmittage hatte der Himmel die
Schleuſen geſchloſſen. Der Weg führt von Breitenbach im
Leiningen'ſchen Parke teils im Walde, teils am Rande eines üppigen
Wieſengeländes und geſtattet fortwährend entzückende Umblicke;
Wieſengründe, Baumgruppen, Waldblößen wechſeln mit einander
ab, man hat überall geſchmackvoll künſtleriſch geordnete Schöpfungen
vor ſich; beſonderes Leben bringen die zahlreichen keineswegs un=
gewöhnlich
ſcheuen Wildgruppen; der Pfad zieht ſich während
11, Stunden bis auf die Höhe des Seeſchlags und die hohe Straße;
der Marſch auf letzterer iſt weniger befriedigend, obwohl er ſtets
im Walde führt; recht anſprechend iſt dagegen wieder der Gang
durch den Erbach'ſchen. Park bis Erbuch und von hier in einem
lieblichen Wieſenthale, in welches am ſchönſten Punkte das Thal
von Ernsbach einmündet, nach Dorf Erbach und Michelſtadt (von
Kailbach an etwa 7 ſchwache Stunden, welche bei direktem Gange
von Ernſtthal zum Seeſchlag noch gekürzt werden können). In
Michelſtadt bewies Herr Friedrich, daß ſein Gaſthof mit Recht als
der beſte des Odenwaldes bezeichnet wird, die Touriſten fanden ein
treffliches, reichliches und äußerſt preiswürdiges Mittageſſen.
Rühmlich muß noch anerkannt werden, daß die heſſiſche Ludwigs=
bahn
den Ausſichtswagen trotz der der Unbill der Witterung gegen=
über
erklärlichen ſchwächeren Beteiligung ihrer Zuſage gemäß der
Sektion zur Verfügung ſtellte und beließ.
Der hieſige Woogverein hat beſchloſſen, einige Douchen am
Wooge aufzuſtellen und ſich für ſolche die Zuleitung des Waſſers
aus der ſtädtiſchen Waſſerleitung von der Stadtverordnetenverſamm=
lung
zu erbitten, da die Wirkung der Douche vornehmlich durch
die Verwendunz kälteren Waſſers bedingt iſt und die Stadtleitung
die richtige Temperatur beſitzt. Der Aufſtellung der Douchen müſſen
zunächſt noch einige ſachverſtändige Erhebungen vorangehen. Auch
ſonſtige Verbeſſerungen ſind ins Auge gefaßt. Der Verein iſt in
ſeiner Thätigkeit leider durch eine gewiſſe Lauheit des Publikums
ſehr gehemmt, die beſchränkten Mittel, welche ihm bei einer Mit=
gliedſchaft
von 120 Perſonen mit einem Jahresbeitrag von 1 M.
zur Verfügung ſtehen, geſtatten keine größeren Kundgebungen. So=
bald
aber einmal das Projekt der Errichtung von Badhäuſern in
einiger Entfernung vom Ufer durch eine Brückenanlage ſeitens der
Stadt verwirklicht iſt, worauf im nächſten Sommer zu rechnen ſein
ſoll, wird der Verein eine umfaſſendere Thätigkeit entfalten. Wir
empfehlen ſeine nützlichen Beſtrebungen der werkthätigen Unter=
ſtützung
der hieſigen, von gemeinnützigem Sinne getragenen Ein=
wohnerſchaft
. Die Leitung der Geſchäfte hat Herr Prof. Dr. Büchner
übernommen; Anmeldungen können auch bei den Vorſtandsmit=
gliedern
Herrn Kaufmann' Dingeldei (Obergaſſe), Herrn Fabrikant
Fritz Hochſtätter, Herrn Stadtverordneten Lehr, Herrn Rechtsanwalt
Metz l., Herrn Garniſonbauinſpektor Rettig, Herrn Rentner Adol,
Sander und Herrn Kaufmann Wilhelm Schulz (Eliſabethenſtraße)
erfolgen.
Der von der Schützengeſellſchaft Darmſtadt zum Frank=
furter
Schützenfeſt geſtiftete Preis, beſtehend in einem ſilbernen
Tafelaufſatz im Werte von 950 M., fiel Herrn Georg Schwarz=
mann
aus Landshut zu. Den erſten Preis auf dem Jagdſtand
llaufendes Wild), beſtehend aus einer von der Frankfurter
Schützengeſellſchaft geſtifteten Büchsflinte mit Einlageröhren, Wert
550 M., erhielt Herr Fritz Ekert aus Darmſtadt mit 34 Ringen.
Den dritten Preis auf der Jagdſcheibe ſſilbernes Eßbeſteck im Werte
von 300 M. Ehrenpreis der Stadt Darmſtadt) erhielt Herr H.
Gräff aus Bingen mit 33 Ringen. Die Herren L. Delp und H.
Emmel von der Darmſtädter Schützengeſellſchaft ſchoſſen auf den
Standfeſtſcheiben Heimat München; und Düſſeldorf; auf jeder
Scheibe einen guten Treffer und haben ſchöne Preiſe zu erhoffen.
Zu bemerken iſt, daß auf den Standfeſtſcheiben überhaupt nur je
ein Schuß geſtattet iſt. Einen ſilbernen Becher ſchoß am Samstag
Herr L. Beſt von Darmſtadt heraus.
N. H. V.
Wie uns mitgeteilt wird, feiert der Darmſtädter Bieyele=Klub
am 24. Juli ſein 4. Stiftungsfeſt, verbunden mit Rennen auf
dem Marienplatz. Das große Intereſſe, das ſeitens des Publikums,
beſonders von Seiten der Jugend, dieſer Art Rennen entgegen=
gebracht
wird, zeigte im vorigen Jahre der außerordentlich zahl=
reiche
Beſuch und glauben wir, da auch viele benachbarte Vereine
ihr Erſcheinen zugeſichert haben, auf einen glänzenden Verlauf des
diesjährigen Feſtes ſchließen zu dürfen.
4 Die von uns kürzlich erwähnte Neuerung des Radfahrer
Vereins Darmſtadt, den Knaben inaktiver Mitglieder Gelegenheit
zu geben, unter Aufſicht älterer Fahrer, kürzere, ihrem Alter ent=
prechende
Touren zu machen, hat großen Anklang gefunden, was
ſich durch Anmeldung einer Anzahl neuer inaktiver Mitglieder zeigt.
In der Thal hat der Verein durch dieſe Einrichtung dem Wunſch
vieler Eltern entſprochen, die ihren Knaben gern die Ausübung des
geſunden und ſchönen Sports des Radfahrens gönnen, aber mit
Recht gegen das unbeaufſichtigte Fahren ſind.

Herr Dr. D. Fr. Henning, früher Privatſekretär des Kaiſers
von Braſilien, iſt hier in ſeiner Vaterſtadt nach längerem Leiden
den Folgen des Aufenthaltes in dem tropiſchen Klima erlegen.
N Kleine Mitteilungen. Auf dem Wochenmarkt am verfloſſenen
Samstag verlor ein Bauersmann aus dem Odenwald das Porte=
monnaie
mit 60 M. Inhalt.
Einem zu einer zwölftägigen
Reſerve=Uebung einberufenen Metzger aus König wurde aus ſeinem
in der großen Ochſengaſſe belegenen Quartier ein vollſtändiger faſt
neuer Anzug entwendet.
Eine Frau ließ am Samstag
morgen auf dem Kartoffelmarkt aus Verſehen ein Körbchen mit
ein Paar neuen Kinderſtiefelchen ſtehen. Als ſie kurz darauf
dorthin zurückkehrte, war das Körbchen verſchwunden.-
In der
Kirchſtraße kam einem Schreiner aus dem Odenwald ſein Regen=
chirmabhanden
.- Samstag nacht verübte in einer Wirtſchaft
in der Arheilgerſtraße ein Lackierer fortgeſetzt ſolchen Skandal,
daß ſich ein Schutzmann veranlaßt ſah, den Burſchen feſtzunehmen.
Zwei Kollegen des Lackierers ſuchten nun denſelben mit Gewalt,
zu befreien und wurden hiernach alle drei auf das Revier verbracht
und am Sonntag morgen wieder entlaſſen.
Wie aus dem Annoncenteil hervorgeht, wird die Meraner
Schützen=Kapelle (40 Mann) mit den Nationalſängern heute abend
8 Uhr ein Konzert auf ihrer Durchreiſe im Saalbau geben. Die
Kapelle konzertierte in Wien, Gratz, München, Stuttgart, auf der
Rundreiſe am Bodenſee und während dem Frankfurter Schützenfeſt,
mit dem größten Erfolg, weßhalb wir glauben, das Publikum auf
einen genußreichen Abend aufmerkſam machen zu ſollen.
Der Pianiſt und Orgel=Virtuoſe Wilhelm Wülfighofl aus
Weimar wird am nächſten Mittwoch, den 13. d. M., ein Konzert
veranſtalten. Dem Künſtler geht ein recht guter Ruf voraus, ſo
daß ein Beſuch des Konzertes zu empfehlen iſt. Billete ſind in
der Muſikalienhandlung von G. Thies, Eliſabethenſtraße, zu haben.
Nachtfröſte. In der Nacht vom 6. zum 7. Juli hat es an
verſchiedenen Strecken des Weſterwalds Eis gefroren und ſind
teilweiſe Bohnen Gurken und Kartoffeln zu Grund gegangen. Am
Morgen des 7. Juli ſank in Siegen der Thermometer unter Null
und die Fluren zeigten ſich von ſtarkem Reif bedeckt. Der Froſt
hat dort wie auch in Alsfeld und anderen benachbarten Orten
großen Schaden an Kartoffeln u. ſ. w. angerichtet.
J4. Mainz, 10. Juli. Genau wie im vorigen Jahr hatte auch
heute das Wetter mit der 3. Internationalen Amateur=Ruder=
Regatta ein gütiges Einſehen. Während in der Nacht und bis
zum Morgen der Regen wolkenbruchartig niederging und den ganzen
Vormittag über bei verſchiedenen Regenſchauern das Gewölke eine
ſehr düſtere Miene zeigte, hellte ſich kurz vor Beginn der Regatta
der Himmel auf und brachte ein Wetter, wie es für eine Waſſer=
fahrt
nicht ſchöner gedacht werden kann. Obwohl das zweifelhafte
Wetter am Vormittag den Beſuch etwas beeinträchtigt hatte, ſo
war doch die Teilnahme des Publikums eine ſehr große und konnte
man insbeſondere auf der erſten Tribüne die Elite der Mainzer
Geſellſchaft zahlreich vertreten ſehen. In der Mitte des Stromes,
längs dem alten Winterhafen, war eine kleine Flotille von reich
beflagoten niedlichen Booten und Kähnen aufgefahren, die in Ver=
bindung
mit den dicht gedrängten Ufern dem reizenden Rhein=
panorama
ein heiteres belebendes Kolorit verliehen.
Mainz, 11. Juli. Den hieſigen Metzgern, die ſich als Ochſen=
metzger
bezeichnen, dabei aber meiſtens Rindvieh, Kühe ꝛc. ſchlachten,
iſt polizeilich verboten worden, obige Bezeichnung zu führen, widrigen=
falls
ſie wegen Täuſchung des Publikums gerichtlich belangt werden.
4 Mainz, 11. Juli. In dem benachbarten Gaubiſchofsheim
ereignete ſich vorgeſtern ein äußerſt betrübender Fall, durch
welchen eine angeſehene Familie in großen Schmerz und Kummer
verſetzt wurde. Der Weinbergsbeſitzer Kimmes war damit beſchäf=
tigt
in ſeiner Thorfahrt Holz zu ſpalten; ein dreijähriges Töchter=
chen
wollte dem Vater bei der Arbeit zuſehen und begab ſich aus
dem Zimmer in den Hof. In demſelben Augenblick als das Kind
durch die Verbindungsthür ins Freie trat, flog dem Vater die Axt
vom Stiele hinweg und traf derart unglücklich die Kleine, daß die=
ſelbe
eine große klaffende Wunde am Kopf erhielt, die alsbald den
Tod des Kindes zur Folge hatte. Von welch großem Schmerz der
unglückliche Vater befallen, läßt ſich leicht denken.
4 Kaſtel, 10. Juli. Wegen formaler Ungehörigkeiten ſind hier
ſchon zweimal die Gemeinderatswahlen kaſſiert worden.
Gegen die Gültigkeit der vor etwa Monatsfriſt ſtattgehabten Wahl
wurde wiederum Einſpruch erhoben, welcher Einwand indeß geſtern
von dem Kreisausſchuß als unbegründet abgewieſen wurde.
Frankfurt, 9. Juli. 1X. Deutſches Bundesſchießen und
Jubiläumsſchießen. Am Donnerstag Abend mutßzten die Auf=
führungen
der Frankfurter Turnerſchaft in der großen Feſthalle
unterbrochen werden, um einer drohenden Panik mit allen ihren
entſetzlichen Folgen vorzubeugen. Eine Menge von wenigſtens 8000
Perſonen, unter denen ſich viele Frauen und Kinder befanden, ſaß
dicht gedrängt an den für etwa 4000 Perſonen berechneten Tiſchen,
füllte ſämtliche Gänge und Zwiſchemäume in der Mitte, an den
Seiten, zwiſchen den Tiſchreihen und verſperrte jede Verbindung
und jeden Ausgang. Bei dem geringſten Unfall war eine gräß=
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gar keine Ausgangthüren hatte. Die Menge hantierte in ünbe= für immerdarl Hoch die deutſche Treuel Hochl Hochl Hoch!
immer mehr zuſammengekeilte Menge wogte hin und her, ein großes Gäſte bewirtet und gefeiert wurden.
Unglück ſchien unvermeidlich, wenn nicht ſchleunigſt die Halle ge=
Halle langſam,
dieſelben in Abweſenheit unſeres 1. Schützenmeiſters, des Herrn Carl
Deutſchlands Erde Anſpruch auf das Wort erheben kann: Nahe eindringenden Neubildung geliefert.
Dich in Ehrfurcht, denn der Boden, auf dem Du ſtehſt, iſt heilig;,
fließet der Rhein, der Strom an dem unſere deutſche Geſchichte, Straßburg iſt noch nicht beendet.
unſere deutſche Sage ihre Anfänge nahm. An dieſem Strome
Drachen hier minnte er um die königliche Kriemhild; hier an dem aus Katania dorthin eingeſchifft hatten.
ſtolzen Strome thronten ſtolze deutſche Männer auf ihren Burgen,
kaiſerliche Pfalz und thronten die mächtigen Kaiſer Deutſchlands. Cneen'ſangen.
Und wie dieſer Strom die Größe Deutſchlands geſehen, ſo ſah er
ſeine Schmach und Erniedrigung. Ein Wort des Franzoſenkönigs
genügte, um all die blühenden Städte, die freundlichen Dörfer, die
der größten Helden ihres Stammes feiern werden, um den die Sage
ihre goldenen Fäden ſpinnen wird, wie um die ſagenhaften Elfen
längſk vergangener Zeiten, erfüllte die Ahnungen des deutſchen
Volkes, erſchuf ein einiges mächtiges Deutſchland. vor dem die
Welt zittert. - Zu Ehren kam die deutſche Nation, die ſo lange
der Spott der Fremdlinge geweſen. Aber keinem Helden wäre
dieſe That gelungen, wenn nicht das geſamte deutſche Volk durch
Jahrhunderke ſich vorbereitet hätte in Geduld, Einigkeit und
deuiſcher Treue; treu dem Könige und dem Vaterlande, treu der
Nation, ſammelte Alldeutſchland ſeine Kraft für den großen Tag
der Abrechnung. Die deutſche Treue, die nie verletzte Treue, errang
den Sieg, die deutſche Treue machte das Reich groß, mächtig
und angeſehen im Rate der Völker. Wenn wir heim ziehen in
unſer ſchönes Heimatland, an die Donau, liebe Schützenbrüder,
nehmen wir außer dem tiefen Eindrucke, den wir an dieſer heiligen
Stelle empfunden, die Ueberzeugung mit, daß uns auch in unſerem
Lande nur zum Siege führen kann: Die deutſche Treuel
Die Treue zu Kaiſer und Reich, aber auch die unwandelbare zur
deutſchen Nationl Als eine feſte Burg ward die Oſtmark
gegründet, in Mitte der Strömungen nationaler Gegner. Die
deutſche Sache zu wahren und mit unſerem Herzblute zu verteidigen,
geloben wir heute an dieſer heiligen Stelle, treu unſerem Kaiſer,
äber auch der deutſchen Nation, den Kampf fortzuführen, wie ihn
unſere Väter ſiegreich geführt ohne Wanken und Zaudern, als
freie Söhne des deutſchen Volkes. - Und nun, Mutter Germania,
nimm dieſen Kranz hin, den wir, Deine Söhne aus Oeſterreich,
heute tiefbewegt zu Deinen Fützen legen; unſer Gelöbmis wird
uns heilig ſein für alle Zeiten! Ihr aber, öſterreichiſche Schützen,

Nr. 133
liche Kataſtrophe unvermeidlich, zumal die eine Längsſeite der Halle ſeid eingedenk der weihevollen Stundel Die deutſche Treue hoch
greiflichem Leichtſinn mit Cigarren und brennenden Streichhölzern, Bei den letzten Worten leate der Redner einen mächtigen Lorbeer=
während
doch ein Funke genügte, um das von der Hitze ausge= kranz zu Fützen des Denkmals, und nicht endenwollender Jubel
dörrte Holzwerk, die zahlloſen flatteraden Baumwollfahnen oder l ertönte am Schluſſe dieſer von größter Begeiſterung getragenen
die vertrockneten Guirlanden in Flammen zu ſetzen. Gegen 8 Uhr Rede. Nun wurde über Rüdesheim der Rückweg nach Bingen
begann vereinzeltes Pfeifen Trampeln, Klatſchen und Johlen in genommen, woſelbſt im Hotel Adler' unter mannigfachen Toaſten
den hinterſten Ecken, das ſich bald nach vorn verpflanzte und zu das Mittagsmahl eingenommen wurde und welches da Küche und
einem wüſten Höllenlärm ausartete. Alles ſtieg auf die Bänke und Keller Vorzügliches boten, bei den Gäſten die allſeitigſte Befrie=
Tiſche, von denen verſchiedene zerbrachen; das Schreien der Herunter= digung hervorrief. Hier brachte der Oberſchützenmeiſter, Herr
fallenden vermehrte den allgemeinen Spektakel noch. Beim Beginn Dr. Ritter v. Honſtetter, auf unſeren erſten Schützenmeiſter, welcher,
der Vorſtellung legte ſich der Lärm etwas, um bald mit erneuter durch den Delegiertentag in Frankfurt zurückgehalten. mittlerweile
Kraft loszubrechen. Wiederum waren Bänke und Tiſche gebrochen, eingetroffen war, ein Hoch aus. Der Gefeierte lud hierauf die
Frauen und Kinder in dem Gedränge ohnmächtig geworden; die Wiener Schützen zum Beſuche ſeiner Fabrikanlagen ein, wo die
Rh. u. N. B.
Verlin, 9. Juli. Das =Berl. Tagebl.- ſchreibt: Unſer Londoner
räumt wurde. Der Vorhang fiel, die Kapelle drängte ſich hinaus, 2.Korreſpondent depeſchiert am Donnerstag abend kurz nach 6 Uhr:
aber alles war vergeblich. Erſt als es wirklich nichts mehr zu ſ Soeben hat im Hauſe Dr. Mackenzies eine abermalige Unterſuchung
ſchauen gab und als die Polizei energiſch eingriff, leerte ſich die des Halſes Sr. Kaiſerl. und Königl. Hoheit des Kronprinzen
ſtattgefunden. Der Doktor erklärt, der Verlauf der Krankheit könne
Bingen, 6. Juli. Auf dem Niederwalde. Heute morgen kamen nichk beſſer ſein: es zeiat ſich kein Zuwachs der Wucherung und
mit dem Züge um 9 Uhr die in Frankfurt zum 9. Deutſchen Bundes= keine Cöngeſtion. Der Kronprinz hat ſeine Stimme wiedererlangt
und Jubiläumsſchießen weilenden Wiener Schützen in corpore hier Und darf von jetzt an täglich eine Viertelſtunde laut ſprechen. In
an, um dem Natiönal=Denkmal einen Beſuch abzuſtatten, und wurden 10 Tagen wird ſich der Kronprinz nach der Inſel Wight begeben.
Verlin, 9. Juli. Die Kliniſche Wochenſchrift=pübliziert ein
Gräff, von einigen Mitgliedern des Schützenvereins begrüßt, worauf l neues Gutachten Virchows über die Unterſuchung der äus des
eine gemeinſchaftliche Fahrt nach Aßmannshauſen per Nachen unter= Kronprinzen Hals entnommenen Partikeln und kommt zu dem
nommen wurde. Dort Angelangt, ging es mit der Zahnradbahn Reſultate, daß dieſe Operation in höherem Grade als die voran=
nach
dem Niederwald und zum National=Denkmal, woſelbſt der ( gegangene ergeben hütte daß man es mit einer von einer mäßig
ſtellvertretende Oberſchützenmeiſter und Redakteur der Neuen freien gexeizken und verdeckten Oberfläche ausgegangenen, harten, zuſammen=
Preſſe; Herr Dr. Starzengruber aus Wien folgende Anſprache l geſetzten Warze zu thun hat. Die Baſis derſelben hat auch nicht
hielt: Liebe Schützenbrüder aus Oeſterreichl Wenn eine Stelle auf l den entfernteſten Anhalt für die Annahme einer in das Gewebe
Leipzig. Am 18. September beginnt der Anarchiſtenprozeß
ſo iſt es die Stelle, an der wir heute tiefbewegt ſtehen. Vor uns Neve. Die Vorunterſuchung gegen Brückner und Genoſſen in
Niom, 9. Juli. Nach Meldungen aus Katania hat ſich die Zahl
rangen unſere Vorfahren mit den Römern um Freiheit und Leben, der Cholera=Erkrankungen vermehrt auch aus Palermo werden
an dieſem Strome erſchlug Held Siegfried den todbringenden mehrere verdächtige Krankheitsfälle von Perſonen gemeldet, die ſich
Der Montblant iſt in dieſem Jahre am Jubiläumstage der
an den Ufern dieſes Stromes zogen die frommen Kreuzfahrer dem Königin Viktoria zum erſtenmale von zwei Engländern beſtiegen
fernen märchenhaften Oſten zu, an dieſem Strome erhebt ſich die worden, welche in einer Höhe von 4800 Meter das ,God save the
Litterariſches.
- Deutſche Dichtung: Von der Halbmonatsſchrift Deutſche
än den Felſengeländen und Wäldern unſer entzücktes Auge erblickt, Dichtung/, welche Karl Emil Franzos in Wien im Verlage von
zu zerſtören, dem Morde, dem Brande und der Plünderung aus= Adolf Bonz u. Comp. in Stuttgart herausgiebt, liegen uns heute
zuſetzen - ein Wort des Königs an der Seine genügte, um dieſes die beiden Junihefte vor, welche wieder eine Fülle beſonders inte=
Paraͤdies in einen rauchenden Trümmerhaufen zu verwandeln. Macht= reſſanter und wertvoller Beiträge enthalten. Das erſte dieſer Hefte
los ſtand Deutſchland dieſen Einfällen gegenüber - zerſtückt in un= iſt ein Heinrich Heine=Heft. Das zweite Heft iſt gleichſam eine
zählige Staaten und Stäätchen, ohnmächtig, der Spott der Nationen. Feſtgabe zu dem 80. Geburtstage Friedrich Theodor Viſchers, welcher
Tiefes Weh geht durch unſer Herz, wenn wir dieſer Zeit der Schmach und auf den 30. Juni d. J. fällt, und enthält neben einem Porträt
Demütigung Deutſchlands gedenken. Aber der Tag der Rache, auf ( Viſchers und einer Reihe trefflicher kleinerer Dichtungen desſelben,
den das deütſche Volk ſo lange gehofft, er kam; für immer war l welche Beiträge zum Teile wie bei Heine in autograßhiſcher Nach=
die
Gefahr von Deutſchland abgewendet, der Retter erſtand: Ein bildung wiedergegeben werden, einen ausführlichen Eſſah über
Kaiſer. den die Deutſchen noch in den ſpäteſten Zeiten als einen 1 die Bedeutung dieſes trefflichen Dichters und Aeſthetikers von
Wilhelm Lang.

Tageskalender.
Täglich: Gemälde=Ausſtellung des Rheiniſchen Kunſt=Vereins in der
Aula des Gymnaſiums.
Dienstag, 12. Juli: Großes Tyroler=Konzert im Saalbau.
Samstag, 16. Juli: Sommerfeſt mit Tanz des Geſangvereins
Sängerluſt auf dem heiligen Kreuzberg.

Eodey=Anrige.
Theilnehmenden Verwandten und Freunden zeige ich
an, daß heute Nacht um 12 Uhr mein lieber Sohn
Dr. Carl Friodr. Honning,
Priv.=Secretär i. P. Sr. Majeſtät des
Kaiſers von Braſilien,
nach langem, ſchwerem Leiden ſanft verſchieden iſt.
Die trauernde Mutter
Marie Henning, Wittwe.
Darmſtadt, den 8. Juli 1887.
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Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.