Abonnementsprei=
Oertelährlich 1 Mark 50 Pf. md.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
ellen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
eegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
dw Quaraal inck Poſtauiſchlag
150. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
verdenangenommen in Darnſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Böher
Holhzſtraße Nr. 36, ſowie auzwärd
von allen Annomean=Eppeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannlmachungen des Graßh. Preisamts. des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Ne 118.
Dienstag den 21. Juni.
B e k a n n t m a ch u n g.
Am 1. Juli l. 33. tritt der jährliche Wechſel in der Eintheilung der Kehrbezirke an die vier hieſigen Kaminſeger ein
und werden unter Beobachtung der nachſtehenden Bezirkseintheilung bis zum 1. Juli 1888 fungiren:
Im II. Bezirk: Kaminfeger A. Wenzel.
Im 1. Bezirk: Hofkaminfeger Endner.
Im IV. Bezirk: Hofkaminfeger App.
Im II. Bezirk: Kaminfeger J. Wenzel.
Bezirkseintheilung.
Erſter Kehrbezirk: Hofkaminfeger Endner. Alexanderſtraße, Aliceſtraße, Arheilgerſtraße, Ballonplatz,
Blumen=
thalſtraße, Dieburgerſt aße, Frankfurterſtraße, Fuhrmannsſtraße, Gardiſtenſtraße, Gartenſtraße, Heinheimerſtraße,
Hoftheater=
platz, Hohlerweg, Kahlertſtraße, Kaupſtraße, Kranichſteinerſtraße, Lagerhausſtraße, Landwehrſtraße, Lauteſchlägerſtraße,
Lieb=
frauenſtraße, Liebigſtraße, Louiſenplatz, Louiſenſtraße von Haus Nr. 1-10, Magdalenenſtraße, Mathildenplatz, Mauerſtraße,
Müllerſtraße, Pallaswieſenſtraße, Pankratiusſtraße, Paradeplatz. Promenadeſtraße, Rheinſtraße von Haus Nr. 1-9,
Ruths=
ſtraße, Schloßgartenſtraße, Schloßgarten, Schwanenſtraße, Taunusſtraße, Victoriaſtraße, Wilhelminenſtraße von dem
Wilhel=
minenplatz bis zum Louiſenplatz, Wendelſtadtſtraße, Zeughausſtraße, Kranichſtein.
Zweiter Kehrbezirk: Kamiufeger A. Wenzel. Große Bachgaſſe, kleine Bachgaſſe, Beckſtraße, Blumenſtraße,
Brand=
gaſſe, Kapellſtraße, große Caplaneigaſſe, kleine Caplaneigaſſe, Darmſtraße, Döngesborngaſſe, Dreibrunnenſtraße, Erbacherſtraße,
Ernſt=Ludwigsplatz, Ernſt=Ludwigsſtraße, Geiſtberg, Gervinusſtraße, Hinkelsgaſſe, Holzſtraße, Kirchſtraße, Langegaſſe,
Linden=
hoſſtraße, Ludwigsſtraße, Marktplatz. Marktſtraße, Mühlſtraße, Mühlweg, Neugaſſe, Obergaſſe, große Ochſengaſſe, kleine
Ochſengaſſe, Pädagogſtraße, Rittergaſſe, Roßdörferſtraße, Rundethurmſtraße, Sackgaſſe, Schirmgaſſe, Schloßgaſſe, Schloßgraben,
Schulſtraße, Schulzengaſſe, Schuſtergaſſe, Schützenſtraße von 1-10, Soderſtraße, Stiſtſtraße, Teichhausſtraße,
Wieners=
ſtraße, Woogsplaß, Woogſtraße, Kiesſtraße Nr. 66, 70, 72, 74, 78, 80 91 und 93.
Dritter Kehrbezirk: Kaminfeger J. Wenzel. Sämmtliche Gebäude der Main=Neckar= und Heſſ. Ludwigsbahn,
Allee, Bahnhoſſtraße, Bleichſtraße, Caſerneſtraße, Caſinoſtraße, Eliſabethenſtraße, Fabrikſtraße, Friedrichsſtraße, Georgſtraße,
Grafenſtraße, Griesheimerweg, Hofſtallſtraße, Louiſenſtraße von Nr. 12-42, Ludwigsplatz, Neckarſtraße, Rheinſtraße von
Nr. 10-55, Saalbauſtraße von Nr. 2-41, Waldſtraße Weiterſtädterweg, Wieſenſtraße, Wilhelminenſtraße von dem
Louiſen=
platz bis Wilhelminenplatz, Zinmerſtraße.
Bierter Kehrbezirk: Hofkaminfeger App. Artillerieſtraße, Eſchollbrückerſtraße, Grünerweg, Heidelbergerſtraße,
Hein=
richſtraße, Hochſtraße, Hoffmannsſtraße, Holzhof=Allee, Hölgesſtraße, Hügelſtraße, Karlsſtraße, Kiesſtraße Nr. 1-65, Nieder=
Ramſtädterſtraße, Riedeſelſtraße, Saalbauſtraße von dem Marienplatz bis zur Heinrichſtraße, Sandſtraße, Schützenſtraße von
der Hügelſtraße bis zur Hölgesſtraße, Steinſtraße, Weyprechtſtraße, Wilhelminenplatz, Wilhelminenſtraße von dem
Wilhel=
minenplatz bis zur Heinrichſtraße, Gemeinde Beſſungen.
Darmſtadt, den 16. Juni 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
[5959
Bekanntmachung.
In dem Konkurſe über das Vermögen
des Cigarrenfabrikanten Philipp Illig
zu Eberſtadt wird zur Abnahme der
Schlußrechnung, zur Erhebung von
Ein=
wendungen gegen das Schlußverzeichniß
und zur Beſchlußfaſſung der Gläubiger
über die nicht verwerthbaren
Vermögens=
ſtücke Schlußtermin auf
Dienstag den 12. Juli 1887,
Nachmittags 3 Uhr,
beſtimmt.
Darmſtadt, den 18. Juni 1887.
Großh. Amtsgericht II.
(5960
Dr. Schneider.
Holz=und Steinkohlen=
Lieferung.
Die Lieferung von 250 Centner
Ruß=
kohlen, prima Qualität, und von 5 Rmt.
Kiefern=Scheitholz für Großh. Amtsge=
richt Darmſtadt II. ſoll auf dem
Sub=
miſſionsweg vergeben werden.
Lieferungs=Bedingungen ſind
einzu=
ſehen und Offerten
bis 5. Juli l. 33.
einzureichen bei der
Gerichtsſchreiberei des Großh.
Amts=
gerichts Darmſtadt I. (5961
Hermann Bock iſt als Theilhaber
402
1526
der Firma Wilhelm Mahr zu Eberſtadt/
am 1. Mai l. Js. ausgetreten und wird
das Geſchäft von Wilhelm Mahr als
Alleininhaber weiter geführt.
Darmſtadt, am 14. Juni 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Lauer.
[5962
Bekanntmachung.
Die Erd= und Maurerarbeiten zur
Erbauung der Kanalverlängerung der
Alexanderſtraße ſoll im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 25. Juni d. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 28.
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 18. Juni 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (5963
Bekanntmachung.
Die ſtädtiſchen Gebäude, Ballonplatz
Nr. 1 (ausſchließlich des dreiſtöckigen
Schulhauſes in der Magdalenenſtraße)
und Nr. 2 ſollen zum Verkauf auf
Ab=
bruch im Wege der Submiſſion
ver=
geben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 23. Juni l. J8.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
k5 Die Bedingungen liegen auf dem
Stadthauamt zur Einſicht offen.
Darmſtadt, am 15. Juni 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (5870
Nr. 118
Bennnntmuchung.
Die Lieferung der Materialien für den Handarbeitsunterricht in der Stadt=
Mädchenſchule im Etatsjahr 188788 ſoll ſubmiſſionsweiſe vergeben werden.
Bedinguugen nebſt Verzeichniß der liefernden Materialien liegen auf unſerem
Büreau, Stadthaus, Zimmer Nr. 13, die betreffenden Muſter bei den Oberlehrern
der Stadtmädchenſchule zur Einſicht offen.
Offerten auf die ganze Lieferung oder getrennt auf die Leinwand und die
übrigen Materialien ſind unter Angabe der Einzelpreiſe bis
Freitag den 24. d. Mts., Vormittags 1 Uhr,
verſchloſſen und gehörig überſchrieben, bei uns einzureichen.
Darmſtadt, den 16. Juni 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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Brust-
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und Halskranken
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Die Lieferung des Bedarfs der Stadtmädchenſchule an Zeichenmaterialien bis
zum Schluſſe des laufenden Etatsjahres ſoll ſubmiſſionsweiſe vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf unſerem Büreau, Stadthaus,
Zim=
mer Nr. 13, die betreffenden Muſter bei den Oberlehrern der beiden Gruppen zur
Einſicht offen.
Offerten ſind bis
Freitag den 24. d. Mts., Vormittags 1 Uhr,
verſchloſſen und mit der Aufſchrift; „ Lieferung von Zeichenmaterialiens verſehen,
bei uns einzureichen.
Darmſtadt, den 16. Juni 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(5868
Ohly.
Perde=Yerkanf.
Nächſten Mittwoch den 22.d. M., Vormittags 11 Uhr,
wird auf dem Hofe der Artillerie=Kaſerne hier, ein für den
Militär=
dienſt nicht mehr brauchbares Dienſtpferd öffentlich meiſtbietend ge gen
Baarzahlung verſteigert.
6964
Beſſungen, den 18. Juni 1887.
2. Abtheilung Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regmt. Nr. 25.
ferde. und
Wagen. vkr. Verſteigerung.
Donnerstag den 23. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
ſollen im Großherzoglichen Hofmarſtalle dahier
vier Fahrpferde und vier verſchiedene Wagen ꝛc.,
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 17. Juni 1887.
Großherzogliches Hofmarſtall=Amt.
(5965
Freiherr von Nordeck zur Rabenau.
Lettnieh Verſteigerung.
Kommenden Dienstag den 21. Juni, Vormittags 1½ Uhr,
ſwerden in Großh. Hofmeierei Darmſtadt
B fette Kühe
verſteigert.
Die Oberverwaltung der Großh. Hofmeiereigüter.
(6873
Dettweiler.
Nr. 118
Bekanntmachung.
Das Verzeichniß der für das l. Semeſter 1887-85 zur israel.
Gemeinde=
kaſſe zu zahlenden Schulgelder liegt vom 22. d. Mts. an acht Tage lang auf
unſerer Gemeindeſtube (Friedrichsſtraße 2) zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 20. Juni 1887.
(5966
Der Vorſtand der israel. Religionsgemeinde.
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Bettdecken, wollene Bettteppiche, Tischdecken, Vorhangstoffe,
als: Tüll, Manilla, Pute ꝛc.; Flanelle, Lamas für Kleider, Hemden,
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tücher, Taschentücher.
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beſeitigt jedes Hautübel, als:
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Liebig & Sohn, F. Schmidt,
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(5723
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kann eintreten bei Carl Stumpf,
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Geöffnet täglich von 3 Uhr ab.
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Darustadt.
Alle Diejenigen, welche Forderungen über Leiſtungen und Lieferungen an die
Saalbau=Actien=Geſellſchaft zu machen haben, und über welche noch keine
Rech=
nungen vorliegen, werden hiermit aufgefordert, dieſe bis zum 30. Juni als
Schluß=
tage des Betriebsjahrs 1886-87 hierher einzureichen.
(5975
J. A.: Vellen.
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10 a. WGuuord =Aldungoico”
erſcheint wöchentlich einmal und enthält die Verlooſungen
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licher börſengängiger Werthpapiere, ſowie als Beilage Cursblatt
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Das neue Abonnement beginnt am 1. Juli und koſtet, 6931
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M
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18)
„)
9)
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5 00
17
19
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Nr. 118
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für das Lager eines hieſigen
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[5979
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Perſon, welche im Flicken bewandert,
keine Aushilfsperſon, geſucht durch Frau
Mattern, Grafenſtraße 37.
Gesucht
n ein hieſiges Geſchäft ein fleißiger ig.
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mächtig, etwas zu zeichnen verſteht,
Stadt=
kundſchaft beſucht ꝛc. — Selbſtgeſchriebene
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ſeitherige Thätigkeit nimmt die Expedition
(5942
d. Bl. unter Nr. 11 entgegen.
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gegen den Einfluß der Luft zu ſchützen,
kein ſo wohlthätiges und zugleich ſo
bil=
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Gieon. Man achte auf die
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ſchrift: Gimon, Rue de Provence 36,
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1531
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die Expedition. d. Bl. entgegen. (5981
Eine goldene Brille
ſPince nen) wurde geſtern verloren. Der
redliche Finder erhält bei Zurückgabe ein
Trinkgeld von 2 Mark in der Expedition
(5982
dieſes Blattes.
Interzeichneter, welcher Teichhaus=
11 ſtraße 6 dahier eine
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in
Gtrümpfon, Beinlängen &Sochon
eröffnet hat, empfiehlt ſich den geehrten
Herrſchaften, allen Freunden u. Bekannten.
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Beſtreben ſein durch gewiſſenhafte
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führung derſelben bei billiger Berechnung
und prompter Bedienung mir ein werthes
Vertrauen zu erwerben. Hochachtungsvoll
91)
Schmidt,
Maſchinenſtricker. (5827
Woog, 20. Juni 1887.
Waſſerhöhe am Pegel 3775 Meter.
Lufttemperatur 169 R.
Waſſerwärme Vormittags 8 Uhr 180ſ.
Woogspolizeiwache.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer empfing nach einer im
Ganzen gut verbrachten Nacht am 19. nachmittags den General
v. Albedyll und ſpeiſte ſpäter mit der Großherzoain von Baden.
Der König von Württemberg reiſte am 18. zum
Sommer=
aufenthalt nach Friedrichshafen.
Fürſt Bismarck wird bis Ende des Jahres von Berlin fern
bleiben. Der Fürſt gedenkt von Friedrichsruh ſpäter nach Kiſſingen
und vielleicht im Hochſommer nach Gaſtein zu gehen. Während
des Kiſſinger Aufenthalets dürfte eine Beſprechung mit dem Grafen
Kalnoky ſtattfinden.
Am 17. genehmigte der Reichstag in dritter Leſung die
Poſt=
dampfernovelle, ſowie den Geſetzentwurf wegen Aenderung der
Rechtsverhältniſſe in den deutſchen Schutzgebieten und trat ſodann
in die dritte Leſung der Branntweinſteuervorlage ein. Das Geſetz
wurde im Ganzen in namentlicher Abſtimmung mit 233 gegen 80
Stimmen angenommen. Das Kunſtbuttergeſetz fand ebenfalls in
dritter Leſung Annahme.
Am Samstag ſtimmte das Haus in dritter Leſung ohne
weſent=
liche Erörterung zu: der Rechnung über den Reichshaushaltsetat
ür 188384, der Ueberſicht der Reichsausgaben und =Einnahmen für
das Etatsjahr 1885186, dem Geſetzentwurf über den Verkehr mit
Nahrungsmitteln, den Geſetzentwürfen für Elſaß=Lothringen, der
Un=
fallverſicherung der Seeleute, dem Geſetzentwurf betreffend die
Be=
ſteuerung des Zuckers, dem Geſetzentwurf betreffend Abänderung der
Gewerbeordnung in Verbindung mit dem von den Abgo. Biehl,
Ackermann, Graf v. Behr vorgeſchlagenen Geſetzentwurfe, ferner
dem Rechenſchaftsbericht über die Verhängung des kleinen
Belage=
rungszuſtandes über Spremberg und erledigte ſchließlich eine Reihe
von Wahlprüfungen.
Gegen 2½ Uhr ſchloß der Reichstag ſeine Arbeiten unter den
üblichen Dankesworten an den Präſidenten und von dieſem an
ſeine Genoſſen im Vorſtand und an das Haus. Der Verleſung der
kaiſerlichen Botſchaft, durch welche der Schluß der Sitzung
angeord=
net wurde, fügt Staatsſekretär v. Bötticher folgende Worte hinzu:
„Meine geehrten Herren! Bei dem Abſchluß Ihrer Beratungen habe
ich die angenehme Pflicht zu erfüllen, auf beſonderen Befehl Sr.
Maj. des Kaiſers den Gefühlen des Dankes und der Anerkennung
Ausdruck zu geben, mit denen der Allerhöchſte Herr die Arbeiten
und die Beſchlüſſe begleitet hat, durch welche Sie der
vaterländi=
ſchen Wehrkraft und den Finanzen des Reiches die Stärke und
Feſtigkeit gegeben haben, welche die Vorbedingungen für unſeren
Frieden und für die Entwicklung ſeiner Werke bilden. Sie haben
in mühevoller und treuer Arbeit das Vertrauen des Volkes
gerecht=
fertigt, welches Sie entſandt hat, um ſein Wohl und ſeinen Frieden
im Verein mit den verbündeten Regierungen zu fördern und zu
ſichern. Sie wollen nunmehr neben der eigenen Befriedigung, welche
erfolgreiche Thätigkeit im Dienſte des Vaterlandes gewährt, den
Dank Sr. Majeſtät unſeres allverehrten Kaiſers und der verbündeten
Regierungen mit in die Heimat nehmen.: Mit einem dreimaligen
Hoch auf Se. Majeſtät trennten ſich die Mitglieder.
Heſterreich=Angarn. Bis zum 18. waren 300 Wahlen zum
ungariſchen Reichstage bekannt. Die Regierungspartei erzielte bis
dahin einen Gewinn von 20 Sitzen, welche meiſtens die gemäßigte
Oppoſition verloren hat.
Die am 17. beendeten Wahlen zum kroatiſchen Landtage ergaben
86 Anhänger der Regierungspartei und 19 Oppoſitionelle; einige
Wahlen ſtehen noch aus. In Agram wurden durchgehends regie
rungsfreundliche Kandidaten gewählt.
Die in Wien eingetroffenen neuen rumäniſchen Handelsvertrags.
gegenvorſchläge gelten für unbefriedigend.
Franktreich. Der Miniſter des Aeußern empfing am 18. den
neuen päpſtlichen Nuntius Rotelli; derſelbe wird demnächſt dem
Präſidenten Grevy ſein Beglaubigungsſchreiben übergeben.
Kriegsminiſter Ferron hat in der Sitzung des Miniſterrats vom
18. verſchiedene militäriſche Geſetzentwürfe vorgelegt, darunter ſolche
betreffend die Errichtung von 4 Kavallerie=Regimentern und 18 neuen
Infanterie=Regimentern, ſowie über Erhöhung des
Effektivbeſtan=
des der Kompagnien auf 125 Mann. Die von dem Miniſterrate
genehmigten Vorlagen werden in der nächſten Woche bei der
Kam=
mer eingebracht werden.
Der franzöſiſche Geſandte Conſtans in Peking hat dem Miniſter
des Auswärtigen telegraphiſch gemeldet, daß der Handelsvertrag
mit China in kürzeſter Zeit die Unterſchrift der chineſiſchen
Regie=
rung erhalten werde. Conſtans, der alsdann nach Frankreich
zurück=
kehren wird, erwähnt keiner Ablehnung der Beteiligung Chinas an
der franzöſiſchen Ausſtellung von 1889.
General Breſſonnet, der Vorſitzende des Genie Komitss im
Kriegsminiſterium und zugleich Oberbefehlshaber des 17.
Armee=
corps CToulouſe), iſt von ſeinem Kommando abberufen und ſoll
ſich allein mit den wichtigen Arbeiten des Komites beſchäftigen.
In=
folge deſſen wird das Armeecorps frei, für welches man
Bou=
langer beſtimmt hat. Boulanger wird das Kommando ſofort
z1
193¾
Nr.
antreten müſſen, oder vielleicht für längere Zeit zur Verfügung
ge=
ſtellt bleiben.
Die Abgeordnetenkammer nahm am 18. d. nach Verwerfung
aller Gegenentwürfe den Artikel 1 der Militärvorlage an, der
er=
klärt, daß jeder Franzoſe zur Leiſtung des Kriegsdienſtes
ver=
pflichtet iſt. Die Kammer verwarf ſodann mit 301 gegen 213
Stim=
men Dupuys Antrag, wonach auch die in Frankreich geborenen
Söhne in Frankreich geborener Ausländer zum Kriegsdienſt
heran=
gezogen werden ſollen.
Die Generäle Delebeque und Marquis de Gallifet wurden vom
Kriegsminiſter Ferron nach Paris berufen, um über die
Neugeſtal=
tung der Reiterei ihre Meinung abzugeben.
Wie „Paris” meldet, wurde in Bordeaux ein deutſcher Spion
verhaftet. Der Verhaftete war angeblich beauftragt, das „
Geheim=
nis: des Melinits zu erforſchen.
Itakien. Der deutſche Botſchafter Graf Solms wurde am
Montag behufs Ueberreichung ſeines Beglaubigungsſchreibens in
feierlicher Audienz empfangen.
England. Prinz Heinrich von Preußen iſt am Samstag mit
7 Torpedobooten in Sherneß eingetroffen. Am gleichen Tage trafen
Prinz und Prinzeſſin Wilhelm, ſowie der Erbgroßherzog von
Mei=
ningen nebſt Gemahlin in London ein. Charles Hood hat dem
Kronprinzen von Deutſchland ſeinen ganz nahe bei Norwood
ge=
legenen herrlichen 50 Morgen großen Park zur Verfügung geſtellt
und hat der Kronprinz dies Anerbieten angenommen.
Infolge des von dem erſten Lord des Schatzes Smith am 10.
Juni eingebrachten Antrages. nach welchem alle am 17. Juni abends
10 Uhr nicht erledigten Zuſatzanträge und Artikel der iriſchen
Straf=
rechtsvorlage ohne weitere Verhandlung zur Abſtimmung gebracht
werden ſollen, verließen am Freitag abend 10 Uhr die Parnelliten
den Saal. Es wurde hierauf der Artikel 6 mit 332 gegen 163
Stimmen angenommen. Nach dieſer Abſtimmung kehrten auch die
Parteifreunde Gladſtones nicht wieder in den Sitzungsſaal zurück.
Sämtliche Artikel der iriſchen Strafrechtsvorlage wurden ſchließlich
ohne Abſtimmung angenommen.
Einer Nachricht von „Reuters Bureauu aus Lahore zufolge
meldet die dortige „Civil= und Militär=Zeitung;, daß die Eiſenbahn
bis Kandahar vollendet und die Peſhawur=Linie bis Junwood
wei=
tergeführt werden ſolle.
Die Volizei verhaftete in Queenstown einen jungen Irländer,
Namens Peter Troy, welcher mit der „Adriatiel von Amerika
ge=
kommen war. In ſeinem Beſitze befanden ſich eine Anzahl Würfel,
an deren einem eine lange Lunte befeſtigt war, und Leuchtkugeln.
Der Beſchuldigte wollte die gefährlichen Artikel von einem
ameri=
kaniſchen Freunde bekommen haben.
Riederſande. Der König begnadigte die anläßlich der
Ruhe=
ſtörungen in Amſterdam im Juli 1886 Verurteilten.
Beſgien. Die Brüſſeler „Reform” meldet, daß das belgiſche
Miniſterium die Beteiligung an der Pariſer Weltausſtellung
abge=
lehnt hat.
Spanien. Nachdem der deutſche Botſchafter Graf Solms der
Königin=Regentin ſein Abberufungsſchreiben überreicht hat, übergab
der neue deutſche Geſandte Stumm am 18. ſein
Beglaubigungs=
ſchreiben, wobei er dem Wunſche des Kaiſers Ausdruck gab, die
freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiderſeitigen Höfen und
Regierungen von Deutſchland und Spanien zu erhalten und zu
be=
fe igen. Die Königin=Regentin gab in ihrer Erwiederung denſelben
Geſinnungen Ausdruck und ſagte, der deutſche Geſandte könne der
aufrichtigen Mitwirkung der ſpaniſchen Regierung zu dieſem Ziele
verſichert ſein.
Rußkand. Die Ausweiſung deutſcher Beamten ſcheint ſich zu
verwirklichen und ſoll bereits deutſchen Angehörigen, welche
Grund=
beſitz in Volen haben, die Weiſung zugegangen ſein, ihre dortſelbſt
domizilierenden deutſchen Beamten, wenn ſolche ſich nicht
naturali=
ſieren und in den ruſſiſchen Verband aufnehmen laſſen, zurück zu
ziehen und durch ruſſiſche zu erſetzen, da ſonſt ihre Ausweiſung
er=
ſolgen wird. Dieſe Maßregel hat ſelbſtverſtändlich ſowohl bei den
Bentzern als auch bei den betr. Beamten große Beſtürzung
hervorge=
rufen.
Herbien. Milan ſoll auf die beabſichtigte Scheidung verzichtet
haben, jedoch wünſchen, daß die Königin ſamt dem Kronprinzen im
Auslande verbleibe.
Das „Amtsblatt' brinat einen Ukas des Königs betreffs
Auf=
löſung der Skupſchtina: die Ergänzungswahlen entfallen, Neuwahlen
werden in dem durch die Verfaſſung vorgeſehenen Zeitraum
ausge=
ſchrieben werden.
Zukarien. Wie es heißt, wird die Regentſchaft der Sobranie
vorſchlagen, die Verfaſſung dahin abzuändern, daß im Falle einer
Thronerledigung oder falls ſich die Vertragsmächte nicht über die
auf die Fürſtenwahl bezüglichen Beſtimmungen des Berliner
Ver=
trags einigen, die Sobranje einen alljährlich neu zu wählenden
Re=
genten ernennen ſolle. Die Wahl eines Fürſten ſolle dem Wunſche
der Pforte gemäß nicht ſtattfinden. Den Deputierten wird Bericht
über die gegenwärtige Lage erſtattet ſowie der in der
Kandidaten=
frage geführte Schriftwechſel vorgelegt werden.
118
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Juni.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog, Se. Königl. Hoheit der
Erbgroßherzog, J. J. Gr. Gr. H.H. die Prinzeſſinnen Irene und Alix,
Prinz und Prinzeſſin Ludwig von Battenberg nebſt der Prinzeſſin
Alice von Batteuberg ſind Sonntag vormittag zur Teilnahme an
den Jubiläumsfeierlichkeiten nach London abgereiſt.
Im Gefolge der Höchſten Herrſchaften befinden ſich Miß Jackſon,
Generallieutenant v. Weſterweller, Oberſtallmeiſter Frhr. v. Nordeck
zur Rabenau und Hauptmann v. Schwarzkoppen.
Ihre Großh. Hoheit die Fürſtin zu Leiningen, welche Samstag
abend von Amorbach hier eingetroffen war, iſt ebenfalls mit den
Höchſten Herrſchaften nach London weitergereiſt.
Se. Königl. der Großherzog empfingen am Samstag den
Oberſt Manteuffel gen. v. Zoegen, Kommandeur der 11. Feld=Artillerie=
Brigade, den Oberſt v. Kayſer, Kommandeur des Großh. Feld=Art.
Regts. Nr. 25, die Sekondelieutenants der Reſerve Caspary, Beſt
und Machenhauer von demſelben Regiment, den Sekondelieutenant
der Landwehr=Kavallerie Eckſtorm, den Premierlieutenant la suite
der Großh. Artillerie Locher, den Premierlieutenant Hoffmann vom
Inf.=Regt. Nr. 69, den Rentamtmann Roßmann von Alsfeld. zum
Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten
Weber, den Oberſtkammerherrn v. Grolman, den Geheimerat Dr.
Becker, den Hofjägermeiſter v. Werner, den Hoftheater=Direktionsrat
Winter.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
Se. Durchl. den Fürſten zu Pſenburg=Birſtein.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den in der
Eigen=
ſchaft als Volksſchullehrer angeſtellten Seminarlehrer Adam Coy
zum Lehrer an dem Schullehrerſeminar zu Alzey mit den Rechten
eines Civilſtaatsdieners ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Kanzleigehilfen
Heinrich Donges von Darmſtadt zum Miniſterialkanzliſten bei der
Kanzlei des Miniſteriums der Finanzen ernannt.
Der Schluß des Landtags wird vorausſichtlich am 24. d. M.
erfolgen und zwar durch Herrn Staatsminiſter Finger Exc., da
Se. Königl. Hoheit der Großherzog ſich noch in England befinden
werden.
— Militärdienſtnachricht. Dr. Großer, Unterarzt vom 1. Großh.
Inf.=Regt. Nr. 115. wurde mit Wahrnehmung einer bei dem
ge=
nannten Truppenteile vakanten Aſſiſtenzarztſtelle beauftragt.
Die Schwurgerichtsverhandlungen für das zweite Quartal 1887
wurden geſtern vormittag unter dem Vorſitze des Landgerichtsrats
Herrn Rohde eröffnet. Die erſte zur Aburteilung gelangende Klage
iſt gegen den 29ährigen Schuhmacher Georg Burdollo von
Niederweidbach wegen Brandſtiftung gerichtet und wird demſelben
zur Laſt gelegt, daß er am 24. April bei Neu=Iſenburg vorſätzlich
die dortigen Fürſtlich Iſenburg'ſchen Waldungen in Brand geſetzt
habe. Der geſtändige Angeklagte iſt mehrfach, u. a. wegen Bettelns,
Diebſtahls und auch wegen Unterſchlagung, vorbeſtraft, er trieb ſich
längere Zeit vagierend umher, bis er ſchließlich, wie Staatsanwalt
Zimmermann im Laufe der Verhandlungen bemerkte, die
Brand=
ſtiftung begangen hat, nur um ein Unterkomnen zu finden.
Der Angeklagte war zur Zeit der That betrunken. Die Geſchworenen
billigten dem Angeklaaten mildernde Umſtände zu, und verurteilte
dir Gerichtshof denſelben zu 1½ Jahren Gefängnis unter
Aufrech=
nung von einem Monat Gefängnis, ferner zu den Koſten des
Verfahrens unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf
die Dauer von zwei Jahren.
In der Nachmittagsſitzung hatte ſich der 22jährige Taglöhner
Johann Wilhelm Heilmann von Darmſtadt wegen Raubs zu
ver=
antworten und zwar wird ihm zur Laſt gelegt. daß er im Februar
d. J. dem 13jährigen Georg Gärtner einen Revolver mit Gewalt
weggenommen und denſelben um den Preis von zwei Mark
ver=
kauft habe. Bei Schluß des Blattes waren die Verhandlungen
noch im Gange.
B. M. Allgemeiner deutſcher Sprachverein. (Zweigverein
Darm=
ſtadt.) Die am Freitag den 17. Juni im Saalbau tagende
Mit=
gliederverſammlung des Zweigvereins war das erſte öffentliche
Auftreten desſelben. Der Vorſitzende, Herr Major v. Pfiſter,
be=
grüßte die Anweſenden und ſprach dann ungefähr folgendes: Es
geht nunmehr in das zweite Jahr, daß eine Zahl deutſch geſinnter
Männer zu Braunſchweig behufs Läuterung unſerer Mutterſprache
den allgemeinen Deutſchen Sprachverein gründete. Ungeachtet ſeiner
beſcheidenen Anfänge und der kurzen Zeit ſeiner Thätigkeit hat
der=
elbe doch bereits befriedigende Erfolge zu verzeichnen. Zu den
er=
freulichen Ergebniſſen darf man u. a. rechnen, daß von höchſter
Stelle aus den Eiſenbahnverwaltungen anheimgegeben ward, die
remden Wörter durch heimiſche zu erſetzen. Die vielgeſtaltige
Thätigkeit des Vereins hat ſich zwei hauptſächliche Wirkungsfelder
erkoren: einmal gilt es die Läuterung der Mutterſprache
und ſodann die wiſſenſchaftliche Richtigſtellung derſelben.
Was nun das erſtere anlangt, ſo iſt es nicht allein gethan mit dem
Verzichten leicht vermeidbarer Fremdwörter, ſondern als notwendige
Ergänzung dieſer Läuterungsarbeit tritt an uns die Aufgabe heran:
Nr.
die Sündenſchuld unſerer Voreltern ſeit ſo und ſo vielen
Jahr=
hunderten wett zu machen, die Arbeit, die ſie aus Bequemlichkeit
oder anderen Gründen unterlaſſen haben, nachzuholen. An dem
erſten Teil der Reinigungsarbett mitzuwirken, iſt nun vor allem
Haus und Schule berufen. Und im Hauſe nicht blos der Mann,
ſondern recht eigentlich die Frau, denn wir reden eine
Mutter=
ſprache, und auf Grund dieſer einfachen Wahrheit hat ſchon Jakob
Grimm in ſchöner, ſinniger Weiſe die Bedeutung des Weibes als
Pflegerin und Hüterin unſeres Sprachhortes entwickelt. Aber jeder
Einzelne in ſeinem beſonderen Wirkungskreiſe, ob Beamter,
Ge=
lehrter, Künſtler, ſollte ſein Teil an der Geſamtarbeit thun. Redner
warnt hauptſächlich vor dem Wahn, als ſei es in unſeren Tagen
beſſer geworden und die Fremdſüchtelei im Abnehmen begriffen.
Früher ſagte jedermann, ich reiſe zu Fuß, zu Wagen, zu Roß!
Jetzt hat man ſchon dafür das Wortper ſper Droſchkel; ja in unſerer
Gegend hat man ſich ſogar nicht geſcheut die unerhörte Wendung
per ſofort zu begehenl Die undeutſche Geſinnung in den
Reichs=
landen iſt nach der Meinuag v. Pfiſter's zum Teil auch daraus zu
erklären, daß wir es verſäumt haben, der dortigen Bevölkerung
vaterländiſche Gedanken und damit zugleich volkstümliche Ausdruds=
und Redeweiſe einzupflanzen: das Beamtentum, das mit der neuen
Ordnung ſeinen Sitz in Elſaß=Lothringen aufzuſchlagen hat, iſt
jedenfalls gediegener, geſinnungstüchtiger, als das frühere
franzö=
ſiſche, aber deutſch, innerlich deutſch iſt es nicht. Gegenüber dieſer
Lage der Dinge iſt um ſo anerkennenswerter das löbliche Streben
der badiſchen Regierung und Verwaltung, den Eiſenbahndienſt
mög=
licht von fremden Ausdrücken rein zu halten. In den trübſten Zeiten
unſerer Geſchichte, während des 30jährigen Krieges, räumte die
badiſche Regierung auch im Gerichtsweſen mit den fremdländiſchen
Benennungen auf und führte dafür die guten alten Bezeichnungen
aus dem Schwabenſpiegel ein. Die zweite Seite der
Läuterungs=
aufgabe beſteht in dem Kampfe gegen feſtgewurzelte Fremdwörter,
die der Einzelne als ſolcher kaum umgehen kann, ohne ſich den
Vor=
wurf der Unverſtändigkeit zuzuziehen, zu deren Vermeidung es eben
des einheitlichen Zuſammenwirkens aller Volksgenoſſen bedarf.
Wir ſollen die Lücken in unſerer Sprache mit dem Bildungsſtoffe
der Sprache ſelbſt zuſchließen. Damit iſt nun nicht geſagt, daß
die=Fremdwörter gänzlich verbannt werden müſſen, nein dieſe mögen
immer für den zwiſchenländiſchen Verkehr in Kraft bleiben, nur
ver=
ſäumen wir es nicht, daneben auch das entſprechende deutſche Wort
zu erzeugen.
Was nun den 2. Teil der geſamten Thätigkeit des
Sprach=
vereins, welcher die Richtigſtellung der Mutterſprache bezweckt,
an=
geht, ſo konnte ſich Herr Major v. Pfiſter in dieſem Punkte vorerſt
nur auf Andeutungen beſchränken, da er ja keinen ſprachforſchlichen
oder lehrtümlichen Vortrag halten wollte. Er kam da u. a. auf
den mehr und mehr um ſich greifenden Verfall der Sprache in
gramatikaliſcher Hinſicht zu reden. An der Ferſtörung der Beugung,
an dem Unverſtand, mit welchem gegen den Wes= und Wem=Fall
Genitiv und Dativ) vorgegangen werde, zeige es ſich recht
auf=
jällig, daß das ſprachliche Gefühl für die Lauterkeit der
Mutter=
ſprache in ſtetem Niedergange begriffen ſei. Die Altvorderen z. B.
bildeten noch ganz richtig: Eliſabethen= und Marienſtraße, die
Neueren ſind hierzu ſchon nicht mehr imſtande, ſie ſchreiben: Alice=,
Viktoriaſtraße. Früher war es jedem guten Schriftſteller geläufig,
den Aufenthalt in einer Stadt von dem in einem Lande durch
die Präpoſition wohl zu unterſcheiden, wie wir es ja auch bei den
Nachbarvölkern finden (in England - at London; Pavis - en
France). Ehedem ſchrieb man auch bei uns in Heſſen, in Preußen,
aber zu Frankfurt, zu Breslan, zu Straßburg u. ſ. w. Jetzt nimmt
man es ſich nicht mehr übel, auch vor Städtenamen „in zu ſetzen.
Um derartigem Unfuge zu ſteuern, empfiehlt ſich für unſere Zeit
wohl eine „Sprachwarte; nach dem Vorbilde der Akademie françaiſe.
Jakob Grimm wollte von der Errichtung einer ſolchen für
Deutſch=
land nichts wiſſen, heute wäre er vielleicht auch anderer Meinung.
Zum Schluſſe ſeines anregenden, klar gegliederten Vortrags legte
Redner noch nachdrücklich allen Anweſenden die Bitte aus Herz,
ihrer Pflicht als vaterländiſch geſinnte Männer und Frauen ſtets
eingedenk zu bleiben, treu öber der Reinerhaltung der deutſchen
Sprache zu wachen und in allen Dingen, welche dieſelbe angehen,
mutig Farbe zu bekennen.
Major v. Pfiſter's Auseinanderſetzungen verraten, wenn ſchon
ſie ſich in allgemein verſtändlicher Form geben, in jeder Wendung
den gediegenen Sprachforſcher, der ganz im Geiſte Jakob Grimms
wirkt, nicht im Dienſte einer Gelehrtenkaſte, ſondern zum Wohl und
Nutzen des ganzen Volks.
Nach dem Vorſitzenden redete noch Herr Prof. Weiß einige
treffende Worte zur Sache, wobei er namentlich darauf hinwies, daß
es auch für die Verbreitung der naturwiſſenſchaftlichen Erkenntniſſe
von Vorteil ſein würde, wenn man an eine Verdeutſchung der
Kunſt=
ausdrücke ginge.
An der weiteren Erörterung des Gegenſtandes beteiligte ſich
noch eine Lehrerin mit einigen Beiträgen von der jüngſten
Lehrer=
verſammlung in Gotha, wo gleichfalls die Fremdwörterfrage auf
der Tagesordnung geſtanden hat.
118
1533
* Kleine Mitteilungen. Samstag nacht mußte ein Taglöhner
aus Weiterſtadt, der in trunkenem Zuſtande auf dem Trottoir der
Frankfurter Straße lag, in das Polizeigefängnis verbracht werden.
In derſelben Nacht wurde in der Hinkelsgaſſe ein Taglöhner
von einem Kollegen überfallen und mittelſt eines Inſtrumentes
am Kopfe, jedoch nicht gefährlich, verletzt. — Einem 9 Jahre alten
Knaben wurde von einem Unbekannten der Strohhut vom Kopf
genommen und entwendet. — Auf der Ludwigshöhe kam am
Sonn=
tag einer Dame die goldene Uhr abhanden. - Verhaftet wurde
ein angeblicher Komiker wegen Bettelns und Führung falſchen
Namens.
Immobilien=Verkäufe. Die beiden Häuſer des Herrn Ludwig
Dietz, Obergaſſe Nr. 34 und 36, gingen in den Beſitz der Frau
Kaufmann Friedrich Wagner Witwe käuflich über. - Ferner wurde
ein Bauplatz in der Mathildenſtraße an Herrn Schreinermeiſter
Julins Weichſel verkauft. Die Verkäufe wurden durch den Agenten
P. Thüringer abgeſchloſſen.
Eingeſandt. Unſere in ſo ſchöner Entwickelung geweſene
Lin=
den=Allee in der Rheinſtraße ſcheint einer trüben Zukunft
entgegenzugehen. Verſchiedene Bäume zeigen Spuren des Abſterbens,
infolge der in den letzten Wochen eingetretenen heißen und trockenen
Witterung. Durch gründliches nachhaltiges Gießen könnte
mög=
licherweiſe nach Abhülfe geſchaffen werden!
(h. Die Ludwigshöhe, einer der beliebteſten Ausflugspunkte
unſerer an Naturſchönheiten ſo reichen Umgebung, übt ihren Reiz
ſelbſt auf die Bewohner des goldenen Mainz. Viele Mainzer hatten
ſich nämlich am Sonntag nachmittag unter Vorantritt der Kapelle
des 2. Tragoner=Regiments zu einem gemütlichen Waldfeſt dortſelbſt
vereinigt und füllten in Gemeinſchaft mit den vielen Darmſtädter
Beſuchern den weiten Raum vollſtändig aus. Dank dem
Entgegen=
kommen unſerer Forſtbehörde iſt durch entſprechende Abholzung der
herrliche Blick auf Darmſtadt und die Rheinebene vollſtändig
freigelegt, ſo daß der Aufenthalt an dieſem ſchönen Punkte an
An=
nehmlichkeit wieder gewonnen hat.
Beſſungen, 20. Juni. Bei dem geſtrigen Gottesdienſte machte Herr
Pfarrer Dingeldey, welcher für ſeinen ſchwer erkrankten Amtsbruder
Herrn Pfarrer Dr. Krähinger predigte, ſehr betrübende und die
allgemeine Teilnahme der Gemeinde erregende Mitteilungen über
deſſen Befinden. Möchten die ausgeſprochenen Befürchtungen ſich
nicht verwirklichen und unſerer Gemeinde ihr treuer Seelſorger
er=
halten bleiben!
Mainz, 19. Juni. Dem „Bonifaziusboten” zufolge hat der
Papſt dem Fürſten zu Pſenburg die Inſignien des
Chriſtus=
ordens verliehen. Die Verleihung war von einem Schreiben
be=
gleitet, welches für die Bemühungen des mit Heſſen abzuſchließenden
kirchenpolitiſchen Friedens Dank ſagt.
4. Mainz, 19. Juni. Bezüglich der Wiederbeſetzung
ſämt=
licher verwaiſter katholiſcher Pfarrſtellen in der Diözeſe
Mainz ſchweben bereits ſeit längerem zwiſchen dem hieſigen
Dom=
kapitel und der Regierung Verhandlungen, die zu dem Reſultat
geführt haben, daß ſofort nach Inkrafttretung des eben von der
zweiten Kammer genehmigten Kirchengeſetzes ſämtliche erledigte
Pfarreien beſetzt werden können. Wie verlautet, ſollen eine größere
Anzahl Geiſtliche aus anderen Diözeſen hierher berufen werde:
und die vielſeitig erhoffte Beförderung älterer Kapläne nur
teil=
weiſe ſtattfinden. - Das ultramontane „Mainzer Journal:, das
bisher von Kaplan Forcher redigiert worden iſt, hat ſeit geſtern
ſeine Redaktion gewechſelt. Als verantwortlicher Redakteur
unter=
zeichnet ſich ein Herr Felix Stromowski. Wie das„Mainz. Tagbl.
wiſſen will, habe Kaplau Forcher ſeine Thätigkeit bei dem „Mainz.
Journal” auf direkten Wunſch des Biſchofs eingeſtellt.
J. Mainz, 10. Juni. Auf eine Beſchwerde, die die hieſigen
Rechtsanwälte darüber erhoben, daß beſtimmte Gerichtsvollzieher
ihren Klienten nur beſtimmte Anwälten zum Prozeſſieren empfohlen
haben, hat das Großh. Juſtizminiſterium jüngſt den
Gerichtsvoll=
ziehern durch ein Reſcript unterſagt, irgendwelche Empfehlung von
Rechtsanwälten ihren Kunden gegenüber vorzunehmen.
St. Frankfurt a. M., 17. Juni. Ungeachtet der ſchönen
Witte=
rung, der häufigen Gartenfeſte ꝛc. machen unſere beiden Theater
zur Zeit gute Geſchäfte. Namentlich das Schauſpielhaus, in
wel=
chem Herr Schweighofer aus Wien gaſtiert, iſt bei deſſen Auftreten
faſt ſiets ausverkauft. Selbſt das alte Cotta'ſche „Blitzmädel:
machte der gefeierte Gaſt durch die virtuoſe Wiedergabe der Partie
des „Brüller' genießbar.
8t. Bingen, 20. Juni. Das herrliche Wetter hatte geſtern
un=
zählige Touriſten an den Rhein geführt und Bingen und
Rüdes=
heim, ſowie der Niederwald wimmelten geradezu von Fremden. In
den Gaſthöfen am Rhein herrſchte das heiterſte Leben. In
Beider=
linden's „H0tel Rheinſtein' ſchien ſich bei den trefflichſten Weinen
und der guten Küche Frankfurt und die Nachbarſtädte rend.avous
gegeben zu haben, denn überall traf man auf bekannte Geſichter.
Leipzig, 18. Juni. Hochverratsprozeß. Das Urteil des
Reichsgerichts lautet gegen Köchlin=Claudon auf einjährige, gegen
Blech auf zweijährige, gegen Schiffmacher auf zweijährige, gegen
Trapp auf anderthalbjährige Feſtungshaft. Jordan, Reybel, Freund
und Humbert wurden freigeſprochen. In den Urteilsgründen
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Nr. 115
heißt es, es ſei als erwieſen anzuſehen, daß der Zweck der
Patriotenliga die Wiedereroberung Elſaß=Lothringens mit
Waffen=
gewalt war. Die Art, wie die franzöſiſche Jugend durch die Liga
erzogen werde, deute unfehlbar auf einen beabſichtigten Krieg. Es
ſei nicht denkbar, daß der Zweck der Liga nur ſei, den
Verteidiguns=
krieg vorzubereiten, im Gegenteil, alle Kundgebungen und
Hand=
lungen der Liga ließen nur die Idee eines Angriffskriegs gegen
Deutſchland erkennen. Ganz unerfindlich ſei, wie der poſitive Zweck
der Wiedergewinnung Elſaß=Lothringens durch einen
Verteidigungs=
krieg erreicht werden könne. Der ganze Zweck der Patriotenliga
ſei alſo die Vorbereitung des Revanchekrieges. Dieſer Zweck der
Liga ſei auch der Zweck der Handlungen der Verurteilten. Es
be=
ſtehe kein Zweifel, daß derjenige Deutſche, der unter deutſchem
Schutz ſtehende Ausländer, welcher einen ſolchen Klieg vorbereiten
helfe, ſich des Hochverrats ſchuldig mache. Die Verurteilung zu
Feſtungshaft iſt deshalb erfolgt, weil der Gerichtshof nicht die
Ueberzeugung erlangte, daß die Angeklagten der Tragweite ihrer
Handlungsweiſe ſich bewußt geweſen ſeien.
Gelſeukirchen, 16. Juni. Nach einem vorläufigen Ueberſchlage
wird die Knappſchafts=Berufsgenoſſenſchaft durch das
Gruben=
unglück auf Zeche „Hiberniau mit einer jährlich an die
Hinter=
bliebenen der Opfer der Kataſtrophe zu zahlenden Rente von 17000
Mark belaſtet.
Verlin, 18. Juni. Wie nachträglich gemeldet wird, gewährten
der Prinz und die Frau Prinzeſſin Wilhelm am Sonntag im
Marmor=Palais dem perſiſchen Geſandten Mirza=Reza=Khan die
von demſelben nachgeſuchte Audienz. Der Geſandte hatte von
ſeinem Souverän, dem Schah, den Auftrag, dem Prinzen das
Por=
trät des Schahs und der Prinzeſſin den perſiſchen Damen=
Orden zu überreichen. Das Medaillon=Porträt des Schahs, die
höchſte Auszeichnung, die er verleiht, iſt von drei Reihen Brillanten
umgeben und wird an einem blauen Bande auf der linken Bruſt
getragen. Eine ähnliche Dekoration mit derſelben Montierung
be=
ſitzen bereits der Kaiſer und der Kronprinz. Der Damen=Orden
gleicht den Inſignien des Sonnen=Ordens, iſt ebenfalls reich in
Diamanten gefaßt und zum Tragen für eine Dame am roſa und
grünen, über die Schulter gehenden Bande eingerichtet.
Verlin, 20. Juni. Geſtern abend fuhr ein von Potsdam
kom=
mender Zug in einen im Bahnhof Wannſee ſtehenden Zug. Die
Lokomotive des erſteren ſtürzte um; ein nahe ſtehender Zug geriet
in Brand. Zwei Perſonen ſollen tot, fünf ſchwer, zahlreiche
leicht verwundet ſein. Die Zahlen ſind noch nicht genau feſtſtehend,
einige Perſonen, welche in den brennenden Wagen ſaßen, werden
vermißt.
Der Abgeordnete Kräcker (Soz.) iſt am Samstag, wie die
„ Frankf. 3tg.” erfährt, nach Schluß des Reichstags beim Verlaſſen
des Reichstagsgebäudes vor der Thür desſelben verhaftet worden.
Paris, 18. Juni. Bei der geſtrigen Abreiſe des Königs von
Griechenland und ſeines Sohnes nach London ereignete ſich ein
höchſt unangenehmer Auftritt. Der griechiſche Generalkonſul,
Baron v. Erlanger, hatte ſich dort zur Begrüßung des Königs
ein=
gefunden. Kaum war er auf dem Bahnhof angekommen, als ein
Oberſt Noireton, der gegen Erlanger einen Prozeß verloren hatte,
an den König herantrat und ihm zurief: „Majeſtät, Sie haben hier
als Generalkonſul einen der größten Schurken, welche die Erde
trägt! Er hat mich beſtohlen, und ich habe ihm verſprochen, daß
jedesmal, wenn ich ihm begegne, ich ihn ohrfeigen werde. Kaum
hatte der Oberſt dieſe Worte geſprochen, als er auf den Baron
v. Erlanger einſchlug, ihm Fußtritte gab und ſeine Orden
herab=
zureißen ſuchte. Die Polizei nahm den Oberſten ſofort feſt.
Budapeſt, 18. Jum. Bei der Provinzialſtadt Paks ſetzten 250
Wallfahrer mittelſt Ueberfahrplätten über die Donau. Ein
Sturm=
wind ſtürzte das Fahrzeug um, ſämtliche Inſaſſen ertranken.
Bisher wurden 100 Leichen herausgezogen.
Zum Jubiläum der Königin Viktoria. Die Königin hat am
16. d. M., begleitet von dem Prinzen und der Prinzeſſn Heinrich
von Battenberg, Balmoral verlaſſen, um nach Windſor
zurückzu=
kehren, woſelbſt ſie Freitag eintraf. Am Montag ſiedelte der Hof nach
London über und am Abend fand große Familientafel im
Bucking=
ham=Palaſt ſtatt. Der Dienstag iſt dem Jubiläums=
Dankgottes=
dienſt in der Weſtminſter=Abtei und einer großen Cour im
Bucking=
ham=Palaſt gewidmet. Am Mittwoch empfängt die Königin
Glück=
wunſchadreſſen und nach einem Beſuche des Schulkinderfeſtes im
Hydepark begiebt ſie ſich nach Windſor, woſelbſt ſie der feierlichen
Enthüllung ihres Standbildes auf dem Schloßhügel beiwohnt. Am
Donnerstag nimmt ſie im Windſorſchloſſe weitere
Glückwunſch=
adreſſen entgegen, hält im Windſor=Park eine Revue über 200
frei=
willige Feuerlöſchvereine ab und beſucht dann ein großes
Kinder=
feſt, das auf der Nordterraſſe des Schloſſes abgehalten wird. Abends
findet ein Galabanket in der St. Georgshalle des Schloſſes ſtatt.
Am Freitag werden im Windſorſchloſſe Kapitel verſchiedener hoher
Orden abgehalten. Soweit reicht bis jetzt das Programm der
Ju=
biläums=Feſtlichkeiten. — Die Herzogin von Buccleuch, Uistress of
ihe Robes der Königin, beſichtigte am Mittwoch in der Weſtminſter=
Abtei die Vorbereitungen, welche für den Dankſagungsgottesdienſt
getroffen ſind. Es iſt noch nicht entſchieden, ob die Königin, wenn
ſie unter den Thronhimmel tritt, die ſchweren Staatsgewänder
tragen wird, oder ob die letzteren nur vom Thronſeſſel herabhängen
werden. - In den letzten Tagen haben die Polſterer ihre Arbeit
in der Abtei begonnen. Der Thronhimmel wird vofl einem
meſſingenen Gitter umgeben ſein. Die hölzernen Pfeiler, auf denen
die Gallerien ruhen, werden mit Lillatuch drapiert und die unteren
Partien der Gallerien weiß behängt werden, damit das viele Rot
der Sitze und Brüſtungen gemildert wird. Der zwülf Fuß breite
Gang, auf welchem der Zug der Königin in die Kirche ſchreitet,
wird mit einem ſcharlachroten Teppich belegt werden, auf dem der
Bathorden eingeſtickt iſt. Der ganze, 100 Pards lange Teppich
be=
ſteht aus einem Stück. Zu beiden Seiten des Ganges werden
zwiſchen den ſchwarzgoldenen Säulen ſcharlachrote ſeidene Seile
hängen. Der königliche Empfangsſalon an der Weſtſeite der Abtei
wird auf das prächtigſte eingerichtet. Der Teppich iſt ſcharlachrot,
das Fußgeſims gold= und chokoladefarben und die Wände ſind mit
ſcharlachroter Gaze und Tuch behängt. Der Empfangsſalon der
übrigen Fürſten befindet ſich in der Jeruſalem=Kammer und den
Zimmern des Sekretärs des Kapitels zur Rechten des Eingangs.
0000000000e000000eeoeoooo0eoe0ooooooooee
8
Die glückliche Geburt,
4
g eines geſunden Knaben zeigen hocherfreut an
Lcopold Reinhard und Fran.
Looeeeooaaoseooaoaoaeugneeooooooooooooooes
DerrkſcgrtrrJ.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
mich ſo ſchwer betroffenen Verluſte meiner lieben Frau
A ARD
ſage ich hiermit allen Verwandten, Freunden und Bekannten,
welche während ihrer langen, ſchweren Krankheit ſo innigen
Autheil nahmen insbeſondere den Varmherzigen und den
Schweſtern des Diakoniſſenhauſes für die aufopfernde Pflege,
ehenſo für die zahlreichen Blumenſpenden meinen
tiefgefühl=
teſten Dank.
Friedrich Lutz.
Darmſtadt, den 20. Juni 1887.
5988
(5989
Darkſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme anläßlich
des Hinſcheidens unſeres Vaters des
Canzleidieners i. P. Georg Becker
ſagen wir hierdurch im Namen der Hinterbliebenen unſeren
liefgefühlteſten Dank.
Gobr. Bocker.
H
GOOeS-Airzeiſe.
Verwandten und Freunden theilen wir ſtatt jeder
beſonderen Anzeige hierdurch mit, daß es dem
Allmäch=
tigen gefallen hat, unſeren theuren Sohn, Bruder und
Schwager
Meinrich Felsing,
Gr. Oldenburgiſchen Eiſenbahnbau=Juſpector
in Oldenburg,
heute Vormittag 10 Uhr nach langem und ſchwerem
Leiden im 36. Lebensjahre von dieſer Welt abzurufen
und bitten um ſtille Theilnahme.
Darmſtadt, den 20. Juni 1887.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet in Oldenburg ſtatt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſcke Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.