Abonnement=preis
Merteijshtlich 1 Mark 50 Pf. uck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
eegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufichlag.
150. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
GDe
Iuſerate
werden angenommen: mDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswär
von allen Annontien=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Groſih. Areisamts, des Großh. Palizeiamts und ſämmklicher Behörden.
Mittwoch den 25. Mai.
Ne 100.
Dor.
Gefunden: 1 RegenſchirmL. 1 Fächer ¾ 2 Taſchentücher gezä 2 Handſchuhe, einzeln L. 1 Viſitenkartentaſche k.
1 Anhänger L. 1 graulederner Handſchuh. 1 Portemonnaie, enthaltend 1 Maͤrk. 1 desgl., enthaltend 2 Mk. 56 Pfg. und
1 Schlüſſel. 1 Kinderarmband von rothen Perlen. 1 weißes Taſchentuch, gez. E. S. 1 desgl., gez. J. C. K. verſchlungen,
am Rande ſchwarz und roth. 1 Arbeitsbeutel, blau und weiß, enthaltend ein weißbaumwollenes Strickzeug. 1 Brille.
1 Paar rothweiße baumwollene Socken, gez. S.
Verloren: 1 Zwicker (Nickelgeſtell.) 1 Granatarmband.
WB. Die mit 1 bezeichneten Gegenſtände ſind im Großherzoglichen Hoftheater gefunden worden und dortſelbſt in Verwahr.
Darmſtadt, den 23. Mai 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Zerſtörung des Telephons nach dem Waſſerwerk.
Am 17. l. Monats zwiſchen 4 und 5 Uhr ſind an dem Eſchollbrückerweg 25 Jſolatoren der Telephonleitung zwiſchen
dem ſtädtiſchen Waſſerwerk und dem hieſigen Tiefbauamt zertrümmert worden.
Die Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt hat auf die Ermittlung der Thäter eine Belohnung von fünfzig
Mark ausgeſetzt.
Die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes werden beauftragt, Nachforſchungen nach den Thätern anzuſtellen
und das etwaige Reſultat derſelben anzuzeigen.
Darmſtadt, am 23. Mai 1887.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
14997
v. Marquard.
Auffurderung.
Für die minderjährigen Kinder des Chriſtian Karl Jordan hier iſt die
ihnen in dem Nachlaß ihres genannten Vaters angefallene Erbſchaft unter der
Rechtswohlthat des Inventars angetreten worden.
Alle diejenigen, die Anſprüche an den Nachlaß des genannten Chriſtian Karl
Jordan zu bilden haben, werden deshalb aufgefordert dieſelben bei Meidung der
Nichtberückſichtigung innerhalb 8 Tagen bei dem unterzeichneten Gericht geltend
zu machen.
Darmſtadt, den 18. Mai 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.:
65037
Wagner.
Grux-AETREtgPrUnd.
Donnerstag den 26. Mai l. Js., Vormittags 1 Uhr,
ſoll in dem Großherzoglichen Orangeriegarten zu Beſſungen die erſte Schur
Gras meiſtbietend öͤffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 24. Mai 1887.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
J. A.:
503
Nau, Hofkammerrath.
Bekanntmachung.
Die bei den Trottoirherſtellungen
vor=
kommende Goſſenumpflaſterung ſoll im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 26. Mai l. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
ſauf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 18. Mai 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Niedlinger, Beigeordneter. 14904
Ein große und eine
Eünder-Badbüllo,
noch ganz neu, ſowie eine ſchöne, eiſerne
Gartenbaul mit Holzſitz und ein
zweiräderiges Wügelchen billig zu
verkaufen. NähereszExpedition. (5039
345
1310
Nr. 100
Brkanntmachung.
Die zum Neubau einer Burſchenbaracke ꝛc. auf dem Artillerie=Schießplatz bei
Mk. Pf.
„ 4935 88
„
„ 1531 85
789
„
„
„ 599
„
„ 514 59
„
76 04
„
„
„ 800 86
„
618 42
Darmſtadt erforderlichen Arbeiten und zwar:
a) Erd=, Maurer=, Asphalt=, Steinmetz= ꝛc. Arbeiten, veranſchlagt zu 8124 64
b) Zimmer=Arbeiten,
6) Dachdecker=Arbeiten,
0) Schreiner=Arbeiten,
1.
e) Schloſſer=Arbeiten,
k) Spengler=Arbeiten,
8) Glaſer=Arbeiten,
h) Weißbinder=Arbeiten,
1) Pflaſter=Arbeiten,
624
k) Lieferung und Aufſtellung von Oefen 300 Ml. und 324 Mk.
18614 28
ſollen in oͤffentlicher Submiſſin an Mindeſfordernde vergeben werden und iſt
hier=
zu ein Termin auf
Montag den 6. Juni er., Vormittags 10 Uhr,
anberaumt.
Die bezüglichen Bedingungen und Koſtenanſchläge liegen in dem Büreau der
unterzeichneten Verwaltung — Lagerſtraße 66 - zur Einſicht auf.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt, den 23. Mai 1887.
(5040
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
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Woh=
nung mit 4 Zimmern und allen ſonſtigen
Bequemlichkeiten als Bleichplatz ꝛc. zu
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miethen und Mitte Mai zu beziehen.
2100) Landwehrſtraße 27 eine
Woh=
nung, 4 Zimmer, Bleichplatz, für ſofort.
2106) Louiſenplatz 7 im Seitenbau,
1 Treppe hoch, eine freundliche Wohnung
von 4 Zimmern, Cabinet und Zubehör
per ſofort zu vermiethen.
2399) Herdwegſtr. 103 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, Küche
nebſt Zubehör zu vermiethen und Ende
Mai zu beziehen. Näheres bei Friedrich
Linck, Schuſtergaſſe 9.
3070) In dem der Stadt gehörigen
Haus, Waldſtraße 21, iſt eine große
Wohnung, beſtehend aus 6 Zimmern,
Küche ꝛc. im 2. Stock und 3 Zimmern in
der Manſarde alsbald zu vermiethen.-
Nähere Auskunft wird ertheilt im
Stadt=
haus, Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 21.
3231) Roßdörferſtraße 12 die zweite
Etage mit allem Zubehör per ſofort.
3590) Schulſtraße 3 parterre und
1. Stock im Hinterhauſe per 1. Juli.
Wilhelminenſtraße 3
(Seitenbau) 5 Zimmer, Küche ꝛc.
per ſofort. Hierzu auf Wunſch auch
Werkſtätte.
(3393
3454) Friedrichfr. 5 der mittlere
Stock, 5 Zimmer mit allem Zubehör, per
1. Juli zu vermiethen.
3712) Dieburgerſtraße 69 die
ab=
geſchloſſene Parterre=Wohnung, enthaltend
Zimmer, Waſſerleitung und allem
Zu=
behör, event. Antheil am Garten.
Be=
ziehbar am 1. Juli.
3714) Neue Kiesſtr. 74 eine ſchöne
Manſarde mit allen Bequemlichkeiten per
19. Juni zu vermiethen.
3863) Riedeſelſtr. 68 Beletage, neu
hergerichtet, 5 Zimmer und Kabinet mit
allem Zubehör per 1. Juli beziehbar.
3990) Bleichſtraße 43 die Manſarde
mit Zubehör an eine ruhige Familie per
Mitte Juli beziehbar. Näh. im Laden.
1312
4001) Ludwigsſtraße 1 eine neu
her=
gerichtete freundliche Wohnung, 7
Zim=
mer und Kabinet, Küche ꝛc., für den
1. Juli zu vermiethen.
rriiri
4149) Theaterplatz 1
Manſarde=
wohnung: Küche u. allem Zubehör,
per Junt nur an ruhige Miether.
4289) Ecke Soderſtr. 16 2. St. eine
Wohnung, 3 Z., allem Zubeh. Zu erfr.
2. St. links.
4415) Heinrichſtraße 6 Beletage:
4 Zimmer mit allem Zubehör Anfangs
Auguſt zu vermiethen.
4525) Caſinoſtraße 26 die Parterre=
Wohnung zu vermiethen.
4529) Eliſabethenſtraße 62 die
Beletage: 5 Zimmer, Küche u.
Manſarde=
zimmer ꝛc. per 1. Juli, auf Wunſch auch
früher zu beziehen.
4593) Neckarſtr. 1 Beletage:
7 Zimmer, Gas, Waſſer
Garten=
vergnügen, alles Zubehör ſofort zu
vermiethen. Näheres 3 Treppen.
4594) Stiftſtraße 59 unmöblirtes
Zimmer zu vermiethen.
4630) Schloßgraben 15 eine ſchöne,
freundliche Wohnung mit 5 Zimmern,
Küche, Boden, Waſchküche, Keller und
Waſſerltg. bis 20. Mar zu beziehen.
4741) Waldſtraße 25, part., 2
un=
möblirte Zimmer, ſeparater Eingang
Glasabſchluß, zu vermiethen.
4675) Aliceſtraße 25 Wohnung im
Hochparterre, 4 Zimmer nebſt Zubehör,
per 1. Oktober d. 8. Näheres Aliceſtr. 23
parterre links, Nachmittags.
4862) Beſſ. Heidelbergerſtr. 105
Manſarde (2 Zimmer und Zubehör) per
1. Jum beziehbar. Näheres Expedition.
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4864
4863) Den Bahnhöfen gegenüber im
erſten Stock meines Hauſes, eine
freund=
liche Wohnung von 5 Zimmern nebſt
Balkon und den ſonſt nöthigen
Näumlich=
keiten iſt bis Mitte Auguſt zu verm.
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4943) Ernſt=Ludwigsſtr. 22 (Neubau)
eine Wohnung von 3 Zimmern, Küche,
Boden= und Kellerraum per Mitte Auguſt,
event. auch frülher zu vermiethen.
Näheres bei P. Berbenich,
Ludwigs=
ſtraße Nr. 17 im Laden.
4945) Mauerſtraße 22 zwei unmöbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
4947) Soderſtraße 51 kl. Manſarde
mit Waſſerl. (ohne Kinder).
4949) Grafenſtraße 17 3 Zimmer,
2 Cabinete im erſten Stock in der Nähe
der Rheinſtraße zu vermiethen.
4953) Alexanderſtraße 1 eine neu
hergerichtete Wohnung, 5 Zimmer, Küche
mit. Waſſerleitung. Glasabſchluß, Keller,
großer Boden und allem Zubehör,
als=
bald beziehbar.
Nr. 100
4951) Heinheimerſtraße 13 der
mitt=
lere Stock zu vermiethen.
Näheres Lautenſchlägerſtraße 46.
4954) Promenade 46, 2 Treppen hoch,
Wohnung von 6 Zimmern, per 1. Aug.
zu vermiethen. Zu erfragen parterre.
4955) Hoffmannſtraße 7, Neubau,
iſt die Beletage mit 5 Zimmern, Boden
u. Magdkammer ꝛc., per 1. Juli zu verm.
Näh. b. L. E. Böttinger, Hoffmannſtr. 15.
5054) Martinſtraße 11½ im
2. Stock Wohnung von 4 großen
Zimmern mit geſchloſſener Veranda,
Küche und allem Zubehör, ſofort zu
vermiethen. Näheres im Hauſe ſelbſt
und bei Herrn B. L. Trier,
Lud=
wigsſtraße.
5055) Hofſtallſtraße 6, nächſt dem
Mathildenplatz, eine neuhergerichtete
Woh=
nung (Beletage) 3-4 Zimmer nebſt allem
Zubehör an ruhige Familie zu verm.
Ga.
9O9
n, AaA0 80.
3395) Lagerräume,
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ſind ſofort zu vermiethen.
Wilhelminenſtraße 3.
5 Remiſe und Burſchenzimmer
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Iſchollbrückerſtraße I.
4366) In meinem Hauſe iſt der
L. Ad en
nach der Wilhelminenſtraße zu, ſowie
der dritte Stock zuſammen oder getrennt
zu vermiethen und alsbald beziehbar.
J. Hipp Wwe., Eliſabethenſtraße 20
4008) Eliſabethenſtraße 12
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Schau=
fenſtern ꝛ. großem
Comptoir=
zimmer,
auf den 1. Oktober event. 1. September
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Hausverwalter.
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J. A. Zoeppritz.
711) Eliſabethenſtr. 62 zwei große
ehr gut möblirte Zimmer zu vermiethen.
2116) Hochſtraße 28 ein freundlich
möblirtes Zimmer zu vermiethen, auf
Wunſch mit Penſion.
2249) Roßdörferſtr. 47 möbl. Zm.
3397) Hügelſtr. 2 ein möbl.
Zim=
mer mit Penſion zu vermiethen.
3398) Steinſtraße 26 im mittleren
Stock gut möbl. Zimmer mit Cabinet.
3399) Grafenſtr. 26 im 3. Stock
ein gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
3600) Wienerſtr. 47, Beletage, gut
möblirtes Zimmer mit ſchöner Ausſicht
und ſeparatem Eingang zu vermiethen.
3726) Schloßgraben 11 ein kleines
möblirtes Zimmer billig zu vermiethen.
3802) Rheinſtraße 33. 2. St., ein
möblirtes Zimmer mit Kabinet an einen
ruhigen Herrn zu vermiethen.
4011) Waldſtraße 39 2 möblirte
Zimmer vom 1. Jum an zu vermiethen.
4155) Riedeſelſtr. 68 parterre zwei
chön möblirte Zimmer nach der Straße
(Wohn= und Schlafzimmer).
4293) Bleichſtr. 19 2. Stock ſchönes
helles möbl. Zimmer zu vermiethen.
tE
4416) Ludwigsplatz 10 ein ſchö=
A nes möblirtes Zimmer zu verm.
419) Wenerſtraße 52 ein ſchönes,
möbl. Zimmer im 2. Stock zu verm.
4463) Dieburgerſtr. 22 parterre iſt
ein gut möbl. Zimmer mit ſeparatem
Eingang per ſofort zu vermiethen.
4534) Bleichſtraße 17 Beletage ein
Zimmer mit Kabinet, gut möbl., ſofort
zu vermiethen. Näheres parterre.
4544) Ecke des Mathildenplatzes
u. der Zeughausſtr. 7 gut möbl.
Zim=
mer im 1. Stock zu verm.
4546) Saalbauſtr. 37 1 auch 2 m. Z.
4547) Promenadeſtr. 41 ſind zwei
freundlich möblirte Parterre=Zimmer zu
vermiethen u. auf Wunſch gleich zu bez.
4633) Soderſtraße 67 ein freundlich
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4634) Schuſtergaſſe 13, 1. Stock, ein
ſchön möblirtes Zimmer billigſt zu verm.
4867) Markt zwei ſchön möbl. Wohn=
und Schlafzimmer zu vermiethen.
K. Volz, Metzgermeiſter.
4868) Alexanderſtraße 5 ein einfach
möblirtes Zimmer ſofort zu vermiethen.
4869) Marienplatz 7 parterre ein
chönes möbl. Zimmer nach d. Straße gel.
4957) Roßdörferſtraße 26 2
mö=
blirte Zim., zuſammen oder auch einzeln.
4958) Hermannſtraße 1, Ecke der
Carlsſtraße in Beſſungen, ein möblirtes
Zimmer ſofort zu vermiethen.
5056) Alexanderſtr. 18 ein Zimmer
mit 2 Betten mit oder ohne Penſion.
2.
nttride.
idz
Vohnungs-Aosnoh.
Für 2 Familien werden in einem
Hauſe zwei Wohnungen geſucht,
wovon die eine 5-6 Zimmer, die
andere 3-4 Zimmer haben muß.
Eventuell auch in einer Etage.
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Expe=
dition erbeten.
[4870
Mr.
3⁄
„
„
325
54)
520
120
85
ool
½
12½
35
5 5
550)
780)
15
125)
„
O15
145
250
296.
24¼
458
64½
812
029
182
150)
T
824
018
1145
256)
243
243
457)
650
814
0e
1186
1154
Nr. 100
86b
Wh. Banmbach, Rhöinsr. I0.
S
empfiehlt ein reichhaltiges Lager in:
Spazierſtöcken und Sonnenſchirmen, Triumphſtühlen
verſch. Muſter, Croquetſpiele, Kegel und Kegelkugeln.
Ausverlauſ.
Wegen Geſchäftsverlegung verkaufe einige größere Poſten Glaswuaren,
um raſch damit zu räumen, zum Selbſtkoſtenpreis. Ebenſo gebe Gummibälle
wegen vorgerückter Saiſon zu Fabrikpreiſen ab.
A. UHIramm,
Rheinſtraße 12.
(5053
ſz=
Grls Hranhenbaſſe
he Sunuidtul.
Mittwoch den 1. Juni, Abends halb 9 Uhr, findet in dem hinteren
Saale der Brauerei Hess, Kirchſtraße, die
ordentliche General=Verſammlung
ſtatt, zu welcher wir die Mitglieder und Beitrag zahlenden Arbeitgeber hiermit
einladen.
Tagesordnung: Abhör der Rechnung pro 1886.
Darmſtadt, den 24. Mai 1887.
Der Vorstand.
(057
Heute Mittwoch Abend unwiderruſlich Schluss
des
Hemälde Verkaufs
im Darmstädter Hof.
Ergebenſt
Ferd. Küpper.
Caschen Nonno.
Außer den bis jetzt von mir geführten
Flaſchen=Weinen wurde mir von der
„Rhelnischen Wein-Compaguis',
den Herren Poths & Co. in Wieshadon,
der Alleinverkauf der garantirt
reinen Naturweine
übertragen und empfehle dieſelben, wie
nachſtehend:
Hiersteiner,
Hochheimer,
Geisenheimer,
Rüdesheimer,
Ingelheimer (rothen)
jämmtlich der beſten Jahrgänge billigſt.
Allgu6 udt vül8,
Beſſungen.
14880
Nohnung gosuobl;
für eine kl. gute ſtille Familie ohne
Kin=
der, 4 Zimmer mit Zubehör, in beſſerem
Hauſe bis Ende Auguſt.— Offerten mit
Preisang. unter C. H. an die Expedition.
H0RIT LAIVAV.
Mathildenplatz 1
empfiehlt alle ins
Colonialwaa=
renfach einſchlagenden
Artikel 14980
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zu den billigſten Preiſen.
H0RIL LAIVIV.
Mathildenplatz I.
ordenlohe Jungon
ud Hädöhen
von 14-16 Jahren auf ſaubere
und lohnende Arbeit ſuchen
Aug. Hohlstadt & Co.
Beſſungen. 6021
1313
5058) Mehrere tüchtige Herrſchafts.
Köchinnen ſuchen auf Johanni Stellen.
Beck's Stellenbüreau, Mathildenplatz 11.
4970) Ein reinl. Frauenzimmer ſucht
Laufdienſt. Pankratiusſtr. 11, Seitenb.
5059) Ein Mädchen von 14 Jahren,
welches zu Hauſe ſchlafen kann, ſucht St.
bei 1-2 Kindern. Schulzengaſſe 6.
Für leidende Damen.
Eine zuverläſſige Wärterin ſucht
Stelle für hier oder auswärts.
Näheres in der Expedition.
(5060
4972) Junges Mäbchen aus guter
Familie in ein Tapiſſeriegeſchäft in die
Lehre geſucht.
Näheres in der Expedition.
4976) Ein braves Müdchen, welches
gut bürgerlich kochen kann und die
Haus=
arbeit verſteht, auf Johanni geſucht.
Näheres i. d. Exped. d. Bl.
5061) Ein Mädchen kann den Tag
über Stelle erhalten bei Kindern. Ecke der
Pankratius= u. Liebfrauenſtr. im Laden.
4786) Auf Johanni wird ein ſolides,
einfaches Mädchen geſucht, welches gut
bürgerlich kochen kann und die Hausarbeit
verſteht. Lohnſteigerung nach Leiſtung
und Betragen bis 200 M. Gute
Zeug=
niſſe erforderlich. Näheres i. d. Exped.
d. Bl. unter W. W.
5062) Ein Müdchen für leichte Arbeit
geſucht. Beſſ. Grünerweg 6.
5063) Ein junges Mädchen wird zur
Aushülfe geſucht. Schlafſtelle zu Hauſe.
Eliſabethenſtr. 42 part.
5064) Ich ſuche auf Johanni eine
tüchtige, zuverläſſſge Köchin.
Gute Zeugniſſe Erforderniß.
Frau v. Mohl, Annaſtr. 22.
5065) Ein ordentl., reinl. Mädchen
od. Frau für Laufdienſt zum 1. Juni
ge=
ſucht. Nachzufragen Hügelſtr. 13 links
Nachmittags von 4 Uhr ab.
Einige jüngere Kellner
geſucht. Beck'8 Stellenbüreau,
Mathilden=
platz Nr. 11.
[6066
5067) Für das Comptoir eines
hieſi=
gen Fabrik= und Engros=Geſchäfts
wird ein jünger Mann mit guter
Schul=
bildung, aus achtbarer Familie, in die
Lehre geſucht.
Schriftliche Offerten unter C. L. 30
poſtlaͤgernd erbeten.
4472) Zwei gute Schreinergeſellen
und ein Lehrling geſucht. Kiesſtr. 49.
346
[ ← ][ ][ → ] 1314
5068) Beſſ. Ludwigsſtr. 2 kann ein
Fuhrknecht eintreten.
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Schloſſerlehrlinge
können eintreten bei Jacob Ackermann.
4321) Ein Lehrling geſucht (Koſt u.
Logis im Hauſe).
Karl Knaub,
Stuhl= u. Korbw.=Fabr., ob. Schützenſtr.
4175) Ein braver Junge kann die
Schreinerei erlernen.
L. Bender, Wienerſtraße 57.
Nr. 100
4895) Für unſer Comptoir ſuchen
wir einen tüchtigen Lehrling.
Gebr. Becher.
Mauerſtraße 17.
3278) Für ein Manufakturwaaren=
Geſchäft wird ein
LCATIII8
geſucht. Näheres Expedition.
4387) Ein ordentlicher Junge kann
die Sattlerei erlernen bei
A. Hufnagel.
Von einer alleinſtehenden Dame wird
eine kleine Wohnung
von 2-3 Zimmern mit Küche in
beſſe=
rem Hauſe geſucht.
Offerten unter R. 0. bittet man an
die Expedition zu richten.
[4871
Ein Ladentiſch
wird zu kaufen geſucht. — Offerten unter
H. 10 beſorgt die Expedition. (5070
olide Arbeiter können Koſt u. Logis
erhalten. Schuſtergaſſe 13, 1. St.
Ernereere.
v
4982) Einen braven Lehrling ſucht
J. Röder, Kunſt= u. Handelsgärtner, Cuhren werden übernommen von Ludw.
Beſſ. Carlsſtraße 58.
6 Maurer II., Beſſ. Carlſtr. 59. (5069
Fine Dame erth. engl. u. franz. St.
C, Converſ. und Gram., Enſembleſt.)
Schulſtr. 1, III. St.
[4330
Einladung zum Abonnement
auf das
Durmſtädter Tugblatt
[150. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr in ſeinen 150. Jahrgang eingetretene Tagblatt
bringt neben einer pokitiſchen Aeberſicht reichhattige Wittheikungen
von allgemeinem und koſatem Intereſſe aus Htadt und Cand;
Anterhaktung wird ferner durch das damit verbundene „Ikkuſtrierte
Anterhattungsskatt' mit Beiträgen namhafter Schriftſteller und
jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion exel. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße W,
owie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Neuhinzutretende Abonnenten erhalten das Blatt bis zum 1. Juni
gratis verabfolgt.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Ueber das Befinden des Kronprinzen liegen
in der auswärtigen Preſſe die übertriebenſten Meldungen vor und
wollte man ſogar wiſſen, daß am Donnerstag eine gefährliche
Ope=
ration, eine Tracheotomie, ſtattgefunden habe. Wahr iſt nach der
„ Köln. 3tg. an allen dieſen Gerüchten nur die Thatſache, daß der
mehrwöchentliche Aufenthalt in Bad Ems und die Benutzung der
dortigen Heilquellen das Halsleiden des Kronprinzen nicht gebeſſert
haben und daß deshalb die hervorragendſten Berliner Aerzte,
ins=
beſondere die Geheimräte Profeſſoren Dr. Gerhardt und v.
Berg=
mann und Profeſſor Tobold zu einer neuen gründlichen
Unter=
ſuchung des Leidens veranlaßt worden ſind. Auf ihren Wunſch iſt
auch der berühmte engliſche Halsarzt M. Mackenſie zugezogen
wor=
den. Derſelbe iſt ſeit Freitag in Berlin und wird vorausſichtlich
ſchon in der nächſten Zeit ſein Gutachten im Verein mit den
hie=
ſigen Aerzten abgeben. Eine Operation hat nicht ſtattgefunden.
Der Kronprinz fühlt ſich, von dieſem Halsleiden abgeſehen, durchaus
wohl, und wenn er auch, wegen des dabei unvermeidlichen Staubes,
den Truppenbeſichtigungen in der letzten Zeit nicht beigewohnt hat,
ſo fährt er doch täglich aus und iſt in den letzten Tagen wiederholt
von Potsdam nach Berlin gekommen.
Der Reichstag genehmigte am 23. in dritter Leſung die
inter=
nationale Litterarkonvention, ebenſo in erſter und zweiter Lejung
die Deklaration zu Artikel 2 und 4 des internationalen Vertrags
zum Schutze überſeeiſcher Telegraphenkabel und in zweiter Leſung
nach unerheblicher Debatte den Geſetzentwurf, betr. die Abänderung
des Quartierleiſtungsgeſetzes, endlich in erſter Leſung den
Geſetz=
entwurf, betr. die Abänderung des Geſetzes über den Verkehr mit
Nahrungsmitteln.
Nachdem die Branntweinſteuerkommiſſion des Reichstags am
23. die der Subkommiſſion überwieſenen Paragraphen der Vorlage
durchberaten und teils unverändert, teils mit mehr oder weniger
weſentlichen Aenderungen angenommen hatte, wurde Abg. Gamp zum
Berichterſtatter im Vlenum ernannt und der Beſchluß gefaßt, die
Nachſteuer unter Zurückziehung des Beſchluſſes wegen Ausſchluſſes
der Oeffentlichkeit in der erſten Sitzung nach den Ferien zu beraten.
Die beſchleunigte Einberufung des neu zu wählenden bayeriſchen
Landtages ſoll mit der Branntweinſteuer und mit der Bewilligung
der Beiträge für die ſtrategiſchen Eiſenbahnen, ſoweit Bayern
hier=
bei beteiligt iſt, zuſammenhängen. Auch der badiſche Landtag wird
Mitte Junz zuſammentreten, um ſich mit dem Beitrage Badens zu
den Koſten der ſtrategiſchen Eiſenbahnen zu beſchäftigen.
Heſterreich=Angarn. Man erwartet in Wien die Ankunft des
Königs von Dänemark, Vaters der Herzogin Thyra von
Cumber=
land, um Entſchließungen betr. der Familie Cumberland
herbeizu=
führen. Die Herzogin Thyra dürfte demnächſt die Irrenanſtalt
Döbling ungeheilt verlaſſen.
Das Rundſchreiben der Pforte, welches in Wien bis jetzt noch
nicht übergeben iſt, ſchlägt nach der Wiener „Vol. Korreſp. einen
Meinungsaustauſch über die bulgariſche Frage vor und empfiehlt
als Mittel zur Beſeitigung der Schwierigkeiten das Vorſchlagen
von einem oder zwei Thronkandidaten durch die Mächte.
Miniſterpräſident v. Tisza beantwortete am 23. d. die
Inter=
pellation Helfy wegen der Beſchickung der Pariſer Weltausſtellung
unter Hinweis auf die durch die Häufigkeit verminderte Wichtigkeit
der Ausſtellungen und die Koſtſpieligkeit der ſtaatlichen Beteiligung.
Die Regierung beſchloß, an der Pariſer Ausſtellung ſich
ſtaatlicher=
ſeits nicht zu beteiligen, von welchem Beſchluß die franzöſiſche
Re=
gierung freundſchaftlichſt verſtändigt wurde. Den einzelnen
Staats=
angehörigen ſtehe die Beteiligang aber frei und werden dieſelben
dabei, ſoweit das ohne materielle Opfer möglich iſt, die Protektion
der Regierung genießen. Die Antwort wurde vom Hauſe zur
Kenntnis genommen.
In Südungarn richten die austretenden Flüſſe große
Verhee=
rungen an. Das Hochwaſſer ſtieg am 23. noch. Großwardein iſt
zum Teil überſchwemmt. Die Gegend zwiſchen Paracz und Czebza
iſt gänzlich überflutet, Petromarh iſt vollſtändig überſchwemmt.
Viele Häuſer ſind eingeſtürzt und die Einwohner geflüchtet. Der
Ort Mazedonia hat ſtark gelitten, Czebza iſt gänzlich vernichtet.
Jranktreich. Präſident Grevy empfing am 23. den
Kammer=
präſidenten Floquet mit Rouvier; dieſelben übernahmen den Auftrag
ſich zu Freyeinet zu begeben und denſelben nochmals zu erſuchen,
daß er ſeinen Entſchluß, von der Bildung des neuen Miniſteriums
abzuſtehen, aufgeben möge. In den Sprechräumen des Palais
Bourbon herrſcht die Zuverſicht, Freyeinet werde dieſem letzteren
Aufruf entſprechen und ein Kabinet bilden, in welchem Boulanger
im Kriegsminiſterium erhalten bleibe. Floquet, dem Grevy zuerſt
den Auftrag zur Bildung des Kabinets angeboten, lehnte ab, weil
ihm die geſtellten Bedingungen nicht gefielen, verſprach dagegen,
noch einen Verſuch bei Freyeinet zu machen. Nach der
Kammer=
ſitzung begab er ſich zu Freyeinet, welcher allein in der Lage ſei,
ein geſamt=republikaniſches Kabinet zu bilden. Nach Floquet empfing
Grevy den Senator Duclere der ein reines Geſchäftsminiſterium
bilden ſoll, falls Freyeinet ſich nicht umſtimmen läßt. Freycinet
hat ſich noch nicht beſtimmt ausgeſprochen; er wird am 23. abends
mit Floquet ſowie mit mehreren Senatoren und Deputierten eine
Beſprechung haben.
Die Abgeordnetenkammer vertagte ſich am Montag nach kurzer
Sitzung bis Donnerstag, der Senat vertagte ſich auf unbeſtimmte
Zeit und überließ es dem Präſidenten, die nächſte Sitzung anzuſetzen.
Der nunmehr beendete Verkauf der Krondiamanten ergab
ins=
geſammt 6864000 Fres.
Engkand. Prinz Friedrich Leopold von Preußen iſt am 22. in
Southampton angekommen.
Im Oberhaus erklärte Salisbury auf eine Anfrage, er ſei
außer Stande, ſchon jetzt über die Konvention zwiſchen England
und der Pforte bezüglich Egyptens eingehendere Auskunft zu
er=
teilen. Den letzten Nachrichten zufolge ſei ein Abkommen erfolgt,
Nr.
welches zum guten Teil die Differenzen zwiſchen der Pforte und
England beſeitige. Wie weit das Abkommen gehe, könne er nicht
ſagen, da die hierüber eingegangenen Telegramme nicht ganz klar
ſeien. Die Unterhandlungen nähmen übrigens einen günſtigen
Fort=
gang; er hoffe, nach den Pfingſtferien weitere Auskunft geben zu
können. Nachdem das Oberhaus ſodann in dritter Leſung das
ſchottiſche Kleinbauerngeſetz angenommen hatte, vertagte es ſich bis
zum 9. Juni.
Im Unterhauſe kündigte Howell an, er werde die
Aufmerkſam=
keit des Hauſes auf den Bericht des Ausſchuſſes über den
angeb=
lichen Mißbrauch öffentlicher Gelder ſeitens des Londoner
Munizi=
palrats lenken und beantragen, das Verfahren des letzteren zu
miß=
billigen.
Bekgien. Einer Meldung aus Mons vom 23. zufolge iſt im
Borinage der Ausſtand jetzt allgemein; gegen 13000 Arbeiter feiern.
In Seraing und Umgegend fanden am 23. Arbeitseinſtellungen
ſtatt. In Seraing wurden Anſammlungen von Arbeitern durch die
Gensdarmerie zerſtreut.
Am 22. wurde eine Oynamitpatrone in das Erdgeſchoß des
Hotel du Commerce in La Louviere geſchleudert. Der
Oberſtlieute=
nant vom 7. Regiment, Vanhouten, der Major Maton vom 7.
Re=
giment und der Arzt Chapeauville von den Chaſſeurs wurden im
Rücken verwundet. Drei Männer bedrohten die Schildwache bei
dem Telephonbureau mit Thätlichkeiten. Die Schildwache gab Feuer
und tötete einen der Angreifer. Der Gaſometer in La Louviere
wird bewacht, weil ſich das Gerücht verbreitet hatte, die
Arbeit=
weigerer wollten denſelben in die Luft ſprengen.
Ruzland. Der Kaiſer, die Kaiſerin ſowie die Großfürſten ſind
am 22. in Gatſchina eingetroffen.
8½
Darmſtadt. 25. Mai.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Oberlehrer
Jacob Weil zu Seligenſtadt, im Kreiſe Offenbach, das ſilberne
Kreuz des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Lehrer an
der Taubſtummen=Anſtalt zu Friedberg Georg Rühl das
Ritter=
kreuz 2. Klaſſe des Verdienſt=Ordens Philipps des Großmütigen
verliehen.
- Bulletin vom 24. Mai: Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin
Victoria, Prinzeſſin Ludwig von Battenberg, haben in der letzten
Nacht ruhig und anhaltend geſchlafen. Das Fieber hält ſich infolge
der angewendeten Mittel auf mäßiger Höhe. Das
Allgemeinbe=
ſinden hat ſich weſentlich gebeſſert. Dr. Eigenbrodt. Dr. Jäger.
Durch Verfügung Großh. Miniſteriums des Innern und
der Juſtiz wurden die Gerichtsacceſſiſten Albert Bleyler aus Mainz,
Eduard Carlebach aus Mainz, Johann Erbes aus Neu=
Bam=
berg, Ferdinand Frey aus Woogsdamm, Dr. Theodor Fuchs aus
Darmſtadt, Karl Fuhr aus Gießen Wilhelm Krämeraus Kohden,
Ludwig Lang aus Gießen, Ferdinand Schmidt aus Gießen,
Chriſtian Steinberger aus Gießen, Franz Karl Walter aus
Darmſtadt, Hermann Welcker aus Darmſtadt, zu
Gerichts=
aſſeſſoren ernannt.
— Stadtverordneten=Verſammlung. Sitzung Donnerstag den
26. Mai, nachmittags präcis 3 Uhr und Freitag den 27. Mai zur
gleichen Stunde. Tagesordnung: 1) Mitteilungen. 2)
Verwaltungs=
bericht für 1885186 und die zugehörigen Rechnungen der Stadtkaſſe
und der ſtädtiſchen Spezialkaſſen. 3) Hauptvoranſchlag für 188788.
4) Benutzung des unteren Stockes des Rathauſes. 5) Benutzung des
Rheinthorgebäudes. 6) Die Oktroihebſtelle in der Dieburgerſtraße.
E..
7) Das Hegendörferſche Haus, insbeſ. Errichtung eines Gebäudes
an deſſen Stelle für Volizerrevier, Pfandhaus und Feuerwehr.
8) Erweiterungsbau für das Pfründnerhaus. 9) Miethe eines
Turnlokals für die Ballonplatzſchule. 10) Herſtellung von
Schul=
ſälen im Hinterbau Waldſtraße 21. 11) Handakkorde für 188788.
12) Material für Unterhaltung der chauſſierten Straßen. 13) Kanal
in der Wenck= und Heinheimerſtraße.
— Das ſtädtiſche Budget für das Etatsjahr 188788 wird wie
bereits gemeldet, im Laufe dieſer Woche im Plenum der
Stadt=
verordneten zur Beratung kommen. Wir waren in der Lage, in
der Samstagsnummer d. Bl. aus dem darüber von der
Finanz=
kommiſſion erſtatteten Vericht die weſentlichſten allgemeinen
Be=
trachtungen mitzuteilen und wollen heute noch einiges beſonders
Intereſſierende aus den ſpeziellen Erläuterungen hier kurz notieren:
Der Bericht konſtatiert die erfreuliche Thatſache, daß das
Waſſer=
werk diesmal ohne Betriebsdeſizit abſchließt, einen Zuſchuß aus
der Stadtkaſſe alſo nicht mehr bedarf, während im vorigen Jahr
noch ein ſolcher von 7300 M. vorzuſehen war, der Zuſchuß für
1885186 ſogar noch 20347 M. betragen hat. Bei der Victoriaſchule
und den Lehrerinnenſeminar ſind die Ausgaben um 7930 M.
geſtiegen, eine Folge der Erweiterung der Schule, welche im
An=
tauf des Felſingſchen Hauſes in der Waldſtraße und Errichtung
neuer Schulklaſſen im Hintergebäude desſelben ihren Ausdruck
ge=
funden. Der Bericht ſagt, ob nicht im Hinblick auf die große
Unterhaltskoſten der Schule und die geringe Höhe des Schulgelds
100
1315
im Vergleich zu anderen gleichwertigen Schulinſtituten von der
Schulkommiſſion die Frage zu erwägen ſei, das Schulgeld der
Victoriaſchule etwas zu erhöhen. Zur Straßenreinigung wird
bemerkt, daß deren Koſten weſentlich das überſtiegen hätten, was
man ſich als Koſten der ſtädtiſchen Straßenreinigung von
vorn=
herein vorgeſtellt. „Allein trohdem glauben wir, daß dieſes
In=
ſtitut ſich immer mehr Freunde erwerben wird, wenn es ſich mehr
eingebürgert haben wird und die Vorteile und Annehmlichkeiten,
welche es den Bewohnern der Stadt bietet, ſich denſelben klar
ge=
zeigt haben: Für Zwecke des Kreiſes iſt wieder eine
Mehr=
forderung nötig geworden und iſt die heute eingeſtellte Summe von
84000 M. genau das Doppelte von dem, was im 1880er Etat
auf=
zuwenden war. „Angeſichts dieſer fortwährenden und unbehaglichen
Steigerung der Bedürfniſſe einer Organiſation, die, wie bekannt,
der Sympathien der Bevölkerung ſich nicht im Ueberfluß zu
er=
freuen hat, dürfte es als gerechtfertigt erſcheinen, der ſich immer
wieder aufdrängenden und ſo nahe liegenden Frage näher zu treten,
ob es nicht praktiſcher und vorteilhafter erſcheint, die Städte
über=
haupt aus dem Kreisverbande auszuſcheiden und ſie beſondere
Stadtkreiſe bilden zu laſſen.
- Schließlich empfiehlt der Bericht,
dem Antrag der Bürgermeiſterei zuzuſtimmen, daß dieſelbe Accorde
(für Arbeiten, Lieferungen), bei welchen es ſich um Beträge von
nicht über 200 M. handle, ohne vorherige Genehmigung der
Stadt=
verordneten abſchließen dürfe. Es könne dies im Intereſſe der
Verwaltung und der prompten Erledigung vieler Arbeiten nur von
Nutzen ſein.
h. In einer am Montag abend im Hotel,=Prinz Carl'ſtattgehabten
etwa von 20 Perſonen beſuchten Verſammlung in Betreff der Platzfrage
ür den Gymnaſiums=Neubau wurde der Beſchluß gefaßt die
Stadt=
verordnetenverſammlung in einer Eingabe zu erſuchen, die
endgül=
tige Beſchlußfaſſung über die ſo wichtige Platzfrage des neuen
Gymnaſiums vorerſt auszuſetzen. In den nächſten Tagen ſoll in
derſelben Angelegenheit eine allgemeine Bürgerverſammlung
einbe=
rufen werden.
Als geeignete Plätze waren vorgeſchlagen: der
Bergner=Ebing'ſche Platz an der Soderſtraße, der Prinz Carls=
Garten in der Heinrichſtraße und der Anbau am alten Waiſenhaus
nebſt der Hufnagel'ſchen Hofraithe.
Die am Montag abend in der Heß'ſchen Bierbrauerei
abge=
haltene Generalverſammlung der Ortskrankenkaſſe „Merkur” ſerrichtet
für die Gehilfen und Lehrlinge des Kaufmanns= und
Apotheker=
ſtandes unſerer Stadt) hat den Mitgliedern Kenntnis von den ſehr
zufriedenſtellenden Verhältniſſen der Kaſſe im abgelaufenen Jahre
gegeben. Die Geſamteinnahmen haben 8446 M., die Ausgaben nur
4484 M. betragen, nämlich Krankenrente 1206 M., Aerztliche
Be=
handlung 1100 M., Arzneien 467 M., Hoſpitalpflege 437 M. ꝛc.
Dem Vermögen konnten deshalb 3900 M. zugehen, mit welchen
ſolches nunmehr 6450 M. beträgt. Auch ſind, dem vortrefflichen
Vermögensſtand der Kaſſe entſprechend, deren Leiſtungen jetzt
wie=
der erweitert worden, indem die Krankenrente bis zu 40 Wochen
ſſeither 26) bezahlt wird. Bei den Erſatzwahlen für den Vorſtand
wurden ſeitens der Prinzipale die Herren Egenolf und
Gold=
ſchmidt, ſeitens der Gehilfen Herr F. Löwe ernannt.
Nach dem Wetterberichte der deutſchen Seewarte vom 23. liegt
die Temperatur in Central=Europa erheblich unter der normalen;
in Deutſchland 2-9 Grad, dagegen herrſcht in Nord=Europa
un=
gewöhnlich hohe Wärme; über Finnland und Lappland iſt die
Morgen=Temperatur außerordentlich hoch. Uleaborg meldet 20 Grad;
in Bodö, innerhalb des Polarkreiſes iſt es um 10, in Haparanda
um 14 Grad wärmer als in München, wo die Temperatur nur
5 Grad über Null beträgt.
7 Kleine Mitteilungen. Der frühere Hausburſche eines
Kauf=
manns in der Hermannſtraße in Beſſungen ſchlug dem letzteren
eine Erkerſcheibe im Wert von ca. 60 M. böswilliger Weiſe ein.
- Am Montag kam einer Frau auf dem Bahnhofsplatz ein
Kin=
derwägelchen abhanden.
Der internationale Möbeltransport=Verband, hieſiger Vertreter
Herr Ludwig Alter, Eliſabethenſtraße 34, iſt das bedeutendſte
Inſtitut dieſer Art; die Spedition erſtreckt ſich über alle fünf
Welt=
teile und bietet daher dem Publikum für alle Möbel= und andere
Transporte die weitgehendſten Garantieen.
Wöchentlich erſcheint
ein Informationsblatt und ſind darin ſtets die paſſendſten
Rück=
transportladungen zu erſehen.
Beſſungen, 18. Mal. Zur Vereinigungsfrage Beſſungen=
Darmſtadt. Aus guter Quelle erfahren wir, daß die Kommiſſion
zur Prüfung der Frage über die Vereinigung Beſſungens mit
Darmſtadt bis geſtern einſchließlich 8 Sitzungen gehalten hat, in
welchen Einſicht von allen auf die Vereinigung Bezug habenden,
auf der Bürgermeiſterei zugänglichen Aktenſtücken genommen, und
mit Bezugnahme auf die in 3 Blättern erſchienene Aufforderung
geſtern Abend von dem Inhalt der ſchriftlich abgegebenen Bedenken
und Wünſche Kenntnis genommen worden iſt. Dieſe Bedenken und
Wünſche ſind bei manchen Einſendern ſo ausführlich erörtert und
ſchneiden ſo lief in manche Verhältniſſe ein, daß die Kommiſſion zu
der Ueberzeugung kam, es müßten weſentliche Aenderungen in
ein=
zelnen Paragraphen des Vertragsentwurfs vorgenommen werden.
Jedenfalls hat die Kommiſſion noch manche Sitzung zu halten, bis
1316
Nr.
ſie die Aenderungen, ſoweit ſie im Intereſſe der Gemeinde liegen,
dem Vertrag angepaßt hat.
L. Beſſungen, 24. Mai. Die geſtern nachmittag um 6 Uhr
be=
gonnene Gemeinderatsſitzung endigte erſt um 810 Uhr. Bevor
man in die Tagesordnung eintrat, wurde dem Gemeinderat eine
Verfügung Großh. Kreisamts vom 16. d. M., betr. „die
Gemeinde=
ratsſitzungen in Beſſungen; mitgeteilt. Nach Art. 43 der
Land=
gemeindeordnung iſt das Reſultat der Abſtimmung niederzuſchreiben
und von allen Abſtimmenden zu unterſchreiben. Das Geſetz
be=
trachtet offenbar das Protokoll als einen Beſtandteil der Beratung,
letztere und die ſchriftliche Aufzeichnung, ſowie die Unterſchrift unter die
gefaßten Beſchlüſſe ſollen einen einheitlichen Akt bilden, was ſchon
deshalb notwendig. weil die einzelnen Mitglieder nur unter dem
unmittelbaren Eindruck der Beratungen im Stande ſind zu
beur=
teilen, ob die Faſſung des Protokolls ihrer Intention entſpricht und
nur bei dieſer Geſchäftsverhandlung bindende Unterſchrift abgeben
können. Die Großh. Bürgermeiſterei wurde angewieſen, daß nach
beendeten Verhandlungen des Gemeinderats jedesmal das
aufge=
nommene Protokoll verleſen, von den Anweſenden unterſchrieben
und alsdann erſt die Sitzung zu ſchließen ſei. Bei
Zuwiderhand=
lungen ſteht dem Großh. Bürgermeiſter die Befugnis zu,
Straf=
antrag auf Grund des Art. 45 der Landgemeindeordnung zu ſtellen.
Hierauf wurde auf Anſuchen dem Gemeinderat Mayer das Wort
erteilt und ſprach ſich derſelbe über den Beſchluß des Gemeinderats
vom 10. März l. J., ſpeziell über das Verhalten des Gemeinderats
Henkel bei einer am 11. d. M. vor Großh. Schöffengericht
Darm=
ſtadt 1 ſtattgefundenen Verhandlung in der bekannten
Beleidigungs=
klage des Großh. Bürgermeiſters Berth gegen Reviſor Henkel und
Redakteur Ramſpeck aus. Gemeinderat Henkel, der ſofort
inter=
pellierte und die Ausführungen Mayers als nicht hierher gehörig
bezeichnete, verließ unter Proteſterklärung den Sitzungsſaal.-
Wegen des erſten Punktes der Tagesordnung: den Bau eines
Gymnaſiums betr., wollte ein Teil des Gemeinderats die
Ver=
handlungen in die „geheime Sitzung;, ein anderer in die „öffentliche”
verſetzt haben. Schließlich drang letztere Anſicht durch.
Gemeinde=
rat Mayer entwickelt die Lage der Sache. Da die Gemeinde Beſſungen
an dieſem wichtigen Inſtitut großes Intereſſe hat, wurde ſchließlich
der nachſtehende Antrag einſtimmig angenommen: „Der Gemeinderat
wolle beſchließen, zur Erwerbung eines Bauplatzes für das neue
Gym=
naſium einen Beitrag von 20 000 bis 25000 M. zu verwilligen, ſofern
dasſelbe an der Südgrenze der Gemarkung Darmſtadt öſtlich der
Heidelbergerſtraße errichtet wirdt. — Die von der Großh.
Bürger=
meiſterei ausgearbeiteten Erläuterungen der Bemerkungen zum
Vor=
anſchlag für 1887,88 geben mit Ausnahme derjenigen über die
Gehalts=
verhältniſſe des Schutzmannsperſonals zu Anſtuͤnden keine Veranlaſſung.
Der Gemeinderat beſchloß bezüglich des letzteren: Den Gehalt des
Revier=Kommiſſärs vom 1. April l. J. auf jährlich 1600 M., den des
Volizeiwachtmeiſters auf 1200 M., den des erſten Schutzmanns auf
1100 M., den des zweiten und dritten Schutzmanns auf je 1000 M.
und den des vierten Schutzmanns auf 900 M. feſtzuſetzen. Die
Umlagen werden ſich nach den gegebenen Erläuterungen nicht
er=
höhen, da der Mehrbetrag der ſich auf etwa 2000 M. belaufenden
Ausgaben durch Kürzung des auf 18000 M. eingeſtellten
Betriebs=
kapitals gedeckt werden ſoll. — Der Stadt Darmſtadt ſoll für
Waſſerleitungsarbeiten eine Abſchlagszahlung von 40 000 M. gemacht
und die Porzellanofenlieferungen für das neuerbaute Pfarrhaus
dem J. Alt hier um ein Abgebot von 10 pCt. übertragen werden.
Bezüglich der zu vergebenden Tapezierarbeiten, ſpeziell Lieferung der
Tapeten,. für das Pfarrhaus, ſoll eine engere Cubmiſſion unter
drei hieſigen Tapezierern ausgeſchrieben werden, die Auswahl der
Tapeten dem bauleitenden Techniker, in erſter Linie aber dem Herrn
Pfarrer überlaſſen werden.
2 Beſſungen, 24. Mai. Eine geſtern abend an der Heidelberger
Straße „im Pelz; lagernde Keſſelflicker=Familie mußte, weil
ſie ſich von anderer Leute Wellen Feuer unterhielt, durch das
Schutzmannsperſonal über die Eberſtädter Grenze gebracht werden.
Eine der Frauen meinte, „ſie zöge ſchon 30 Jahre herum, ſo was
ſei ihr aber noch nicht paſſiert'.
J. Mainz, 23. Mai. Wir haben letzter Tage eine Skizze von
den neuen Mainzer Hafenanlagen gebracht; in Anſchluß daran
dürften folgende Angaben über die maſchinellen Einrichtungen von
Intereſſe ſein, die erſt ein richtiges Bild von der Großartigkeit der
Anlagen geben. Die Dampfmaſchine, durch welche der Akkumulator
mit Waſſer geſpeiſt wird, hat 70 Pferdekräfte. Die Dampfkeſſel zu
der Maſchine haben eine Länge von 4000 mm und einen
Durch=
meſſer von 1500 mm. Die Hebvorrichtungen, um die Waaren aus=
und einzuladen, beſtehen aus drei Portalkrahnen (Krahnen, welche
die Durchfahrt von Eiſenbahnwaggons geſtatten), einem Wein= und
einem Oelkrahnen und einem leichteren Krahnen mit einem ſehr
weit ausreichenden Arme. Die Oel= und Weinkrahnen ſtehen feſt,
dagegen laſſen ſich die übrigen Krahnen, die wie auch die beiden
eben angeführten ſämtlich Dreheylinder haben, auf Schienen hin
und her bewegen. Die Tragfähigkeit der Krahnen iſt eine dreifache
und kann dieſelbe je nach Bedarfauf 10, 20 oder 30 Centner gebracht
100
werden. Neben dieſen Hebvorrichtüngen, die ſämtlich mit
Waſſer=
druck in Bewegung geſetzt werden, ſind an verſchiedenen Stellen
verteilt acht „Spill; oder Capſtänder, mit je 13 Pferdekräfte,
an=
gebracht, mit welchen ſchwer beladene Schiffe oder
Eiſenbahnwag=
gons durch einen leichten Tritt mit dem Fuß bequem herangezogen
werden können. Im Innern des Lagerhauſes befinden ſich, in den
vier Ecken disponiert, 4 Fahrſtühle, die ſich mit einer Tragkraft von
24 Centnern in 5 Etagen bewegen laſſen. Ein gleicher Aufzug oder
Fahrſtuhl befindet ſich in der Reviſionshalle. Um Güter raſch von
einem in das andere Magazin zu verbringen, funktioniert im Hofe
eine auf 15 Centner Tragkraft berechnete transportable hydrauliſche
Winde. Ohne die Fundamentierung haben die geſamten
maſchi=
nellen Einrichtungen einen Koſtenaufwand von 163000 M. exfordert;
ausgeführt wurden dieſelben von der Firma Gebrüder Schulz hier,
welche zu der Oberleitung der Ausführung= Ingenieur Schenk, eine
fachmänniſche Autorität für derartige Anlagen, gewonnen hatte.
Worms, 23. Mai. Laut Bekanntmachung der Bürgermeiſterei
iſt der Entwurf des Haushalts=Voranſchlags der Stadt
Worms für 188788 fertiggeſtellt und liegt im Stadthaus zur
Ein=
ſicht offen. Nach dem Abſchluß balancieren Einnahmen und
Aus=
gaben mit der Summe von 1052871 M. 3 Pf., gegen 671157 M.
63 Pf. im Vorjahre. Die ſtädtiſchen Umlagen ſind indeſſen von
280575 M. 63 Pf. nur auf 301610 M. 38 Pf. geſtiegen.
Frankfurt, 24. Mai. Geſtern nachmittag wurde in der Nähe
des Friedberger Thors der 15jährige Sohn eines Ingenieurs der
Firma Holzmann vom Blitze erſchlagen.
e. Soden, 23. Mai. Nach dem im verfloſſenen Jahre gelegentlich
der in Darmſtadt abgehaltenen 34. Verſammlung
mittel=
rheiniſcher Aerzte gefaßten Beſchluſſe, findet die diesjährige
Zu=
ſammenkunft dahier ſtatt und ſteht für dieſelbe eine recht zahlreiche
Beteiligung in Ausſicht. Nach dem in den letzten Tagen feſtgeſtellten
Programm findet nach dem Empfang der Gäſte von 1-2 Uhr eine
Beſichtigung der Quellen des neuen Badehauſes, des Inhalatoriums
und der Anlagen ſtatt. Von 2-4 Uhr werden in dem Kurhauſe
die Vorträge gehalten; an dieſe ſchließt ſich ein gemeinſchaftliches
Eſſen und an dieſes Konzert im Kurgarten.
J. Vom Rhein, 24. Mai. Wie eben ankommende Bahnbeamte
mitteilen, ſtießen geſtern nachmittag bei Opladen 2 Güterzüge
zu=
ſammen, wobei 2 Bremſer ums Leben gekommen ſind.
Hochwaſſer. Der 18. Mai iſt ein Unglückstag für die preußiſche
und ſächſiſche Oberlauſitz geweſen. Der Waſſerſtand war zwar an
dem Schreckenstage 14. Juni 1880 noch höher, ob aber damals
mehr Menſchen ums Leben gekommen ſind, mehr Vieh ertrunken iſt,
mehr Ernten vernichtet, mehr Häuſer zerſtört und mehr ſonſtige
Habe von der Flut davongetragen iſt, das kann bezweifelt werden.
Und wie überraſchend kamen die Waſſer alll Dienstag abend trafen
die erſten Warnungszeichen ein. Die Uferbewohner in Stadt und
Land brachten eine lange, ſorgenſchwere Nacht zu. Am Mittwoch
früh begann das Waſſer mit einemmale ſo raſch zu ſteigen, daß
oft das Vieh nicht mehr aus der Ställen geſchafft werden konnte
und Menſchen, namentlich Kinder, nackt aus den Betten geholt
werden mußten. In Hilbersdorf, (Kreis Görlitz) wollte die Frau
des Ackerwirtes Trodler ihr Kind durch die Flut nach einem höher
gelegenen Orte tragen, da kommt eine Woge, entreißt ihr dasſelbe
und begräbt es vor den Augen der verzweiflungsvoll nach Hilfe
rufenden Mutter. In Arnsdorf will der Häusler ſeine Familie
retten und ſieht Frau, Tochter und Pflegekind ertrinken. In
Dit=
tersbach glaubt der Pfarrer Bröſel durch die ſeichte Flut, die den
Straßendamm bedeckt, Kind und Geſinde heil in den höhergelegenen
Gaſthof hinüberzuretten und wird dabei mit ſamt ſeiner Begleitung
unter den Augen der am Fenſter ſtehenden Gattin, welche er
nach=
her zu holen verſprochen, von den Wellen verſchlungen. Soherrſcht
rings in den Ortſchaften längs der Neiſſe und an beiden Ufern des
Weißen und Schwarzen Schöps Jammer. Ganze Wirtſchaften ſind
fortgefegt, wohlhabende Bauern zu Bettlern geworden. Die
Privat=
wohlthätigkeit wird kaum hinreichen, der Not und dem Elend zu
ſteuern. Am härteſten iſt der preußiſche Teil der Oberlauſitz
be=
troffen, namentlich die Gegend zwiſchen Görlitz=Reichenbach und Görlitz=
Weißenberg. Aber auch zwiſchen Görlitz und Zittau hat das
Element arg gehauſt. Die Bahndämme ſind unterſpult, die Brücken
fortgeriſſen, ſo daß der Verkehr mit Zittau noch heute ſtockt.
Hun=
derte von Arbeitern ſind beſchäftigt, die Straße wieder fahrbar zu
machen, und wo es Not thut, iſt auch Militär herangezogen worden.
London, 22. Mai. Zu den ſinnigſten Veranſtaltungen zur Feier
des Regierungsjubiläums der Königin von England
gehört jedenfalls der Plan, am 22. Juni 30000 Schulkindern
im Hydepark ein Feſt zu geben. Der Londoner Schulrat wird die
Vorbereitungen treffen und hat die Königin mitgeteilt, daß ſie das
Feſt beſuchen wird. Der „Dailh Telegraph' hat die zu dem Zwecke
begonnenen Sammlungen mit Lſtr. 1000 eröffnet. — Die britiſchen
Marineoffiziere werden der Königin zu ihrem Regierungsjubiläum
zwei in Silber ausgeführte Schiffsmodelle ſchenken, von denen das
eine den Dreidecker „Britannia' zur Zeit der Thronbeſteigung Ihrer
Majeſtät 1837, das ändere das jüngſt gebaute Panzerſchiff„
Victoria-
darſtellt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.