Darmstädter Tagblatt 1887


30. März 1887

[  ][ ]

Abonnement= prei=
vlerteljährlich
1 Mark 5o Pf. ind.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Marl 50 Pf.
pro Quartal incl. Voſaufichlag

150. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Ruterhaltungsblatt.

Inſerake
werdenangenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auswärd
von allen Annonem=Expeditlonen.

Amtliches Organ
für die Bekannlmachungen des Greßh. Areigamks, des Großh. Volizeiamks und ſümmtlicher Behörden.
44 63.
Mittwoch den 30. März.
1887.

Gefunden: 1 Federmeſſer mit 2 Klingen. 1 brauner Teppich mit rothen und ſchwarzen Streifen. 1 Portemonnaie,
enthaltend 3 Mk. 40 Pfg. 1 Brille mit Futteral. 1 bläulicher Handſchuh. 1 Paar graue wollene Handſchuhe. 1 Muff.
1 Taſchentuch, roth und weiß gewürfelt, mit B. gezeichnet. 1 ſeidener Arbeitsbeutel, ſchwarz und roth, enthaltend 1 Strick=
zeug
und Brille. 1 Paar ſchwarze baumwollene Handſchuhe. 1 Rocktaſche, enthaltend 1 Schlüſſel. 1 Ofenwiſcher. 1 kleiner
Hohlſchlüſſel. 1 Brille mit Futteral. 1 Buch (Batſch, Leitfaden ꝛc.). 1 Meſſer mit 2 Klingen und weißem Stiel. 1weißes
Taſchentuch mit rothen Randſtreiſen, gez. C. H.
Verloren: 1 weißes Taſchentuch mit Spitzen, gez. F. 1 ſilbernes Armband.
Entlaufen: 1 kleiner Dachshund, braun mit gelben Flecken, trägt ledernes Halsband mit Marke 4977.
Zugelaufen: 1 Hund mit Marke 4974.
Darmſtadt, den 29. März 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Betreffend: Bezirks=Lehrer=Conferenz.
Darmſtadt, am 28. März 1887.
Die Großherzogliche Kreis=Schul=Commiſſion Darmſtadt,
an ſämmtliche Schulvorſtände des Kreiſes.
Die beiden Bezirksconferenzen der Volksſchullehrer des Kreiſes Darmſtadt finden diesmal ausnahmsweiſe vereinigt ſtatt
nächſten Donnerstag den 31. März, Vormittags 10 Uhr,
in dem Turnſaal der Mädchenmittelſchule (in der Victoriaſtraße). Gegenſtand: Vortrag des Herrn Major von Pfiſter,
Docenten an der techniſchen Hochſchule: Zum Weſen aller Sprachbildung, ſowie inſonders zur Geſchichte deutſcher Fremd=
wörterei
.
Indem wir Sie beauftragen, die Lehrer von Vorſtehendem in Kenntniß zu ſetzen, bemerken wir zugleich, daß auch
Nichtlehrern der Beſuch des Vortrags geſtattet iſt.
(3052
v. Marquard.

Dergrbung von Anterſtützungen,
aus der Karl Schloſſer'ſchen Stiftung.
Aus vorſtehender Stiftung ſind dermalen zwei Unterſtützungen zu vergeben,
deren jede in einem dreimal - für die Jahre 1887, 1888 und 1889- zahlbaren
Betrage von 171 Mk. 43 Pfg. beſteht. Als Bewerber können auftreten die Söhne
hieſiger Bürger und dahier unterſtützungswohnſitzberechtigter Einwohner, welche ſich
in der Schule durch Sittlichkeit und Fleiß ausgezeichnet und zur Erlernung eines;
ehrbaren Gewerbes oder einer Kunſtanlage Neigung haben.
Gehörig belegte, ſchriftliche Bewerbungen ſind von jetzt an bis zum 16. April
d. J3. einſchließlich bei uns einzureichen.
Darmſtadt, den 24. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(3052
Ohly.

Brennholz, ſowie Bau= und
Nutzholz=Verſteigerung.
Montag den 4. April 1887,
Vormittags 9 Uhr,
werden in dem öberen Lokal der
Turngemeinde, Woogsplatz Nr. 5.
die nachſtehenden Holzſortimente aus der

ſtädtiſchen Tanne öffentlich verſteigert.
kiefern Stamm =099 Ebm.
30
Stangen - 132
9 Rm. kiefern Scheiter
Knüppel
202
5200 kiöfern Wellen
5820 eichene Wellen
9 Rm. kiefern Stöcke.

Die Kiefern=Wellen von Nr. 594 bis
721 kommen nicht zur Verſteigerung.
Wegen näherer Auskunft wollen ſich
Steigliebhaber an Forſtwart Ganßert,
Landwehrſtraße Nr. 33, wenden.
Darmſtadt, den 23. März 1887.
Großherzogliche BürgermeiſtereiDarmſtadt.
[2884
Ohly.

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 17.
Mürz 1887 wird nachſtehende Hofraithe
der Erben und Rechtsnachfolger des Wil=
helm
Schäfer zu Darmſtadt und zwar:
Meter.
Flur. Nr.
II. 535
71 Hofraithe Lange=
gaſſe
,
Mittwoch den 20. April l. 33.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 28. März 1887.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[3054
Harres.
207

[ ][  ][ ]

788

Nr. 63
Bennnntmnchung.
Donnerstag den 7. April l. Js., Vormittags präcis 10 Uhr,
werden drei Carouſſellplätze ( von 14, 1 von 12 und 1 von 10 Meter Durch=
meſſer
), für die am 3. Mai d. Js. beginnende Frühjahrsmeſſe auf unſerem Büreau,
Stadthaus, Rheinſtraße 18, öffentlich verſteigert. Die Bedingungen liegen daſelkſt
zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 26. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[3055
Ohly.
Faſſelunha-Yerketgerung.
Donnerstag den 31. März d. Js., Vormittags um 11 Uhr,
wird in hieſigem Faſſelſtall ein zur ferneren Zucht untauglich gewordener ſehr gut
gehaltener Faſſelochſe gegen gleich baare Zahlung öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Pfungſtadt, den 25. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schiemer.
[(3056

Grkanntmanhung.
Donnerstag den 31. März d. Js., Nachmittags 3 Uhr,
ſoll das Reinigen der Straßen=Strecken vor den Collegiengebäuden in dem Hof
derſelben für die Dauer eines Jahres öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, am 25. März 1887.
(3057
Die Intendanten der Collegiengebäude.

Ec aAot

in größter Auswahl.
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Bücher und Prachtwerke in großer Auswahl vorräthig bei
Vohs. Walitz, Buchhandlung.

Holzverſteigerung.
Freitag, den 1. April l. J.
werden aus den Diſtrikten Dörnbach,
Seckenhain, Roſenberg, Hartmannshütte,
Flachsgrund und Weißdorngrund ver=
ſteigert
:
Scheiter Am: Buche 198, Nadelholz 14;
Knüppel Rm: Buche 66, Nadelholz 46;
Reiſigwellen: Buche 2400, Nadelholz
1400; Stöcke Rm.: Buche 56.
Nur das Holz im Diſtrikt Dörnbach 5b
wird vorgezeigt, das übrige iſt vorher zu
beſichtigen. Auskunft erteilt der Großh.
Forſtwart Vinſon zur Rohrbach. Zu=
ſammenkunft
Morgens 10 Uhr auf der
Staatsſtraße im Diſtrikt Dörnbach.
Darmſtadt, den 24. März 1887.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
2889
Krauß.
Oeffentliche Aufforderung.
Die Sparkaſſeurkunde über die auf
den Namen Katharina Neubecker, Peter
Obſt Ehefrau zu Erzhauſen, in hieſiger
Sparkaſſe gemachte Einlage iſt angeblich
in Verluſt gerathen. Etwaige Anſprüche
an dieſe Einlage ſind ſo gewiß binnen
4 Wochen, vom Tage der erſten Ein=
rückung
in dieſem Blatte an gerechnet, bei
gedachter Kaſſe zu machen, widrigenfalls
die frühere Urkunde als erloſchen behan=
delt
und dem Antrage auf Ausſtellung
einer neuen Urkunde ſtattgegeben wird.
Langen, den 4. März 1887.
Für den Vorſtand.
Karl Scherer. (2541

19 Ernſt=Ludwigsſtraße 19.

1Un A. Lr. obSloh,
per 10 Pfund
90er, 100er,
80er,
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owie
Hierbandundehn
(305
billigſt.
(2895
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Wegen Abreiſeloz
ſind Heinheimerſtraße 42 bis längſtens
Sonntag zu verkaufen:
Zwei vollſtändige Betten, Kanapee,
Stühle, Tiſche, Kommode, Schränke,
ſowie eine vollſtändige Kücheneinrichtung.
Sämmtliche Gegenſtände ſind ſehr gut er=
(3058 halten und werden ganz billig abgegeben.

[ ][  ][ ]

Nr. 63

789

Als praktische ſoschenke joder Irt
empfehlen:
Schmer versilberte Bestecke unter darantie der Silberauflage.
M. 6.
6 Kaffeelöffel mit eleg. Etuis in 3 Muſter

11. 50
12 dgl.
6 Deſſertmeſſer, =Gabeln oder Löffel in 3 Muſter 10. 25.
mit eleg. Etuis
dgl.
12

6 Tafelmeſſer, =Gabeln oder Löffel
mit eleg. Etuis
12
09l.

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11.
53
6
21.
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Fu39

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Aermann MeVer,
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Ludwigsplatz 6.
(2911

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und Hoſentrüger habe ich auf die Hälfte der ſeitherigen Preiſe herabgeſetzt.
G. Ph. Hieder, Rheinstr. Nr. I2.

von Anfang April Rhelnstrasse Nr. 2.

12910

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Rheinſtraße I. (3060
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und ſeidener Zeuge, geſtrickter
Gegenſtände ꝛc.
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wa
Aufbur zuarben
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bezüge
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den 7 gangbarſten Farben, in Packetchen
25 Pfg.
Hierſarbem,
giftfreie,
in ſchönſten Nüancen, in Packetchen 5
und 10 Pfg.
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[3061
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geſundes
Tugpſerd
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[306:
Darmſtädter Brodfabrik.

[ ][  ][ ]

790

Nr. 63

Billig & gul.

Billig &C gul.
USL SASSGUGUAOd

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Damen-Knopkstiefel in beſter Qualität von M. 7. 75 an bis zu den feinſten,
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Herren-Aug- und -Bindschuhe von M. 6. - an bis zu den feinſten,
Herren-Augstielletten in beſter Qualität von M. 6. 50 an bis zu den feinſten,
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[ ][  ][ ]

Nr. 63

791

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VOV
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convalescenten
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3065

REVIE8
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Doppelgold,
Compositionsgold,
Aluminium,
Wlattsilber
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13100) Rheinſtraße 16 eine Wohnung
von 6 Zimmern mit allem Zubehör, iſt
iſt per 1. April 1887 vent. auch früher
zu vermiethen.
94) Wilhelminenſtraße Nr. 3
Seitenbau 5 Zimmer, Küche ꝛc.,
event. mit Stallung, Heuboden,
Remiſe und Burſchenzimmer per
Anfang April.

100) Wilhelminenſtraße 6 iſt der
1. Stock zu vermiethen.
220) Heinrichſtr. 62 iſt der mittlere
Stock, 5 Zimmer nebſt 2 Bodenkammern
und ſonſtigen Bequemlichkeiten zu verm.
und ſofort zu beziehen. Näheres daſelbſt
Nr. 64 parterre.
1139) Caſernenſtr. 64 iſt der 3.
Stock, beſtehend in 5 Zimmern mit allen
Bequemlichkeiten ꝛc. bis zum 1. Mai er.
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
1382) Alexanderſtr. 16 eine Woh=
nung
mit 4 Zimmern und allen ſonſtigen
Bequemlichkeiten als Bleichplatz ꝛc. zu ver=
miethen
u. Mitte Mai zu beziehen.
208

[ ][  ][ ]

792

Heidelbergerſtraße,
gegenüber der Heinrichſtr.
Beletage von 6 Zimmern,
Küche, Speiſekammer, Balcon
und allem ſonſtigen comfor= 6
tablen Zubehör per 1. April
beziehbar. Näheres Nr. 23
[1137
Beletage.
Eirrh.
1388) Wienerſtraße 51 eine größere
Manſardenwohnung anfangs Mai bezieh=
bar
. Preis 220 M.
1596) Wendelſtadtſtraße 40 iſt die
Beletage, Salon mit Balkon, 4 Zimmer
und allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
Nähere Auskunft bei J. Spengler,
Grafenſtraße 33.
1604) Eine Wohnung, beſtehend aus
5 Zimmern mit Zubehör, Waſſerltg., iſt
zum Preiſe von 360 M. per 15. Mar zu
verm. Zu erfragen Sandſtr. 38.
1607) Mühlſtraße 52 eine Wohnune
im oberen Stock, 4 Zimmer, Kabinett u.
allem Zugehör, an eine ruhige Famili=
zu
verm. und anfangs Mai zu beziehen.
Balth. Gehbauer.
1816) Ernſt=Ludwigsſtraße 15 eine
Manſardenwohnung per 15. Mai. Preis
250 M.
H. Henkel.
1990) Bleichſtraße 27 eine kleine
Wohnung Mitte Mai zu vermiethen.

2083) Magdalenenſtraße 7 der
mittlere Stock, 4 Zimmer, Küche ꝛc.,
ſofort zu beziehen.

2093) Grafenſtraße 29 eine kleine
Manſardewohnung. Näheres im Vorder=
hauſe
eine Stiege hoch.
2100) Landwehrſtraße 27 eine Woh=
nung
, 4 Zimmer, Bleichplatz, für ſofort.
2105) Rückertſtraße 34 eine Woh=
nung
im Seitenb., daſelbſt a. Stallungen.
2106) Louiſenplatz 7 im Seitenbau,
Treppe hoch, eine freundliche Wohnung
von 4 Zimmern, Cabinet und Zubehör
pr. 1. Mai zu vermiethen.
2244) Ludwigsplatz 3 der 1. Stock
4 Zimmer nebſt Zubehör per 1. Juli d. J.
auf Wunſch auch früher.
Näheres Eliſabethenſtraße 9.
2290) Wittmannsſtraße 33 iſt die
Beletage mit 4 Zimmern u. die Manſarde
mit 1 gr. Zimmer und 2 Kammern zuſ.
od. getrennt bis 1. April an ruhige Leute
zu vermiethen. Näheres parterre und be=
Herrn Trier, Ludwigsſtraße.
2247) Grafenſtr. 17 Seitenbau ein
Zimmer u. Kabinet mit 2 Betten, möbl.
2399) Herdwegſtr. 103 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, Küche
nebſt Zubehör zu vermiethen und Ende
Mai zu beziehen. Näheres bei Friedrich
Linck, Schnſtergaſſe 9.
2555) Gardiſtenſtr. 7 eine Wohnung
gleich beziehbar. Preis 12 M. monatlich.

Nr. 63
2404) 1. Etage, 3 Zimmer, per 20. Mai,
11. Elage, 2 Zimmer, Kabinet, Küche ꝛc.
per 1. unt zu vermiethen. Näheres bei
Karl Nittershaus, Ludwigsſtraße 19.

2405) In hochfeinſter Lage der
Stadt ſind für einen ledigen Herrn
3 bis 4 ſehr fein ausgeſtattete
Zimmer ohne Möbel zu vermiethen.
Es kann event. Stallung für 4
Pferde, Remiſe, Boden, Keller dazu
gegeben werden.
Logisnachweiſungs=Bureau von
Joſeph Trier, 25 Wilhelminenſtr.

2668) Marktplatz 10 eine Manſarde=
Wohnung, 3 Zimmer mit allem Zubehö=
an
ruhige Familie per 1. Jum zu verm.
2670) Steinſtraße 38 der 1. Stock
an eine ruhige Familie.
2678) Kiesſtr. 93 zwei ſchöne Woh=
nungen
, je 2 Zimmer, Küche und allem
Zubehör per 15. April zu beziehen.
E
WuxazaAzan
2806) Eine Wohnung,
beſtehend aus 3 Zimmern und 2 Entre=
ſolräumen
ꝛc. alsbald anderweitig zu ver=
miethen
. Einſichtnahme täglich zwiſchen
11 und 1 Uhr. Näheres zu erfrager
Liebigſtraße 13½
4.

2808) In dem neuerbauten Hauſe
Rückertsſtraße 24 der 1. Stock. drei
Zimmer, Cabinet, Veranda, Küche mit
Waſſerltg. zu vermiethen. Näheres Wald=
ſtraße
21, 2. St., von 3-5 Uhr.
2927) Schloßgraben 15 eine freund=
liche
Wohnung im 1 Stock, 5 Zimmer,
Küche, Boden, Kellerraum mit Waſſer=
leitung
per 1. April nach Vereinbahrung
zu vermiethen.
H. Pabſt.
2931) Arheilgerſtr. 57ſind zwei kleine
Wohnungen zu vermiethen und alsbald
zu beziehen. Näh. Vorderh. II. Stock.
2932) Hermannſtraße 33 iſt die von
Herrn Lautenſchläger innegehabte Woh=
nung
, beſtehend aus 7 Zimmern, Mädchen=
ſtube
, ein großes Zimmer und Kabinet in
der Manſarde, Waſſerleitung, Kloſſetts
Vorgarten per 1. Juni beziehbar. Näh.
bei Kuhl, Karlsſtraße 40.
2935) Hügelſtraße 37 der 2. Stock,
6 Zimmer mit allem Zubehör, zu beſich
tigen von 11 -1 Uhr. Ausk. Annaſtr. 38
2937) Wendelſtadtſtraße 30 pe=
1. Juni l. J., auf Wunſch auch etwas
früher, eine geräumige Wohnung von
7 Zimmer, mit allem Zubehör.
3068) Beſſ. Carlsſtr. 58 eine freund=
liche
Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmern,
Küche, Holzſtall und Keller zu vermiethen.
3069) Ernſt=Ludwigsſtr. 16, 3. St.
zwei ineinanderg. Zimmer f. 1 od. 2 H.
3070) In dem der Stadt gehörigen
Haus, Waldſtraße 21, iſt eine große
Wohnung, beſtehend aus 6 Zimmern,
Küche ꝛc. im 2. Stock und 3 Zimmern in
der Manſarde alsbald zu vermiethen.
Nähere Auskunft wird ertheilt im Stadt=
haus
, Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 21.

3071) Sandſtr. 38 eine freundliche
Manſarde=Wohnung, beſtehend aus 2
Zimmern und Küche zu vermiethen.
E
Marktplatz 4.
8
1) im erſten Stock:
Elegante Wohnung aus ſechs bis
acht Zimmern mit allen Bequemlich=
keiten
;
2) im Hinterhauſe:
a. eine Wohnung aus vier Zimmern,
Küche mit Zubehör,
b. zwei Zimmer mit ſepar. Eingang.
3072) Obere Wilhelmſtraße 10
Hochparterre: 6 Zimmer, Waſſerleitung,
Mitbenutzung des Vorgartens nebſt allem
Zubehör, auf 1. April zu vermiethen.
Näheres Beſſ. Carlsſtraße 37, 2. Stock.

10585) Carlsſtraße 12 eine große
Werkſtätte mit oder ohne Wohnung ſo=
fort
oder ſpäter zu vermiethen.
1832) Marktplatz 4, zwei größere
Magazine, auch als Werkſtätte geeig=
net
, zu vermieten.
2197) Rheinſtraße 15 neben der
Poſt Laden mit Comptoir zu vermiethen
und am 1. Juli zu beziehen.
2408) Marienplatz 12,
Stallung für 3 Pferde, Heuboden nebſt
Sattelkammer zu vermiethen.
2938) Stallung für 2 Pferde mit
Burſchenſtube, Sattelkammer, auf Ver=
langen
mit Remiſe.
L. Harres, Promenadeſtr. 25.

13031) Ecke des Mathildenpl. u. d.
Zeughausſtr. 7 ein großes gut möbl.
Zimmer im 1. Stock.
711) Eliſabethenſtr. 62 zwei große,
ſehr gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
1402) Caſinoſtr. 7. 1. Stock, zwei
ſchön möblirte Zimmer zu vermiethen.
1497) Mühlſtraße 8 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1498) Ballonplatz 7 zwei möblirte
Zimmer zu vermiethen.
1500) Beſſ. Carlsſtr. 5, 1. St., ein
großes, gut möbl. Zimmer, nach d. Straße,
mit ſeparatem Eingang zu vermiethen.
1722) Kiesſtr. 30 möblirte Zimmer
mit guter, vollſtänd. u. billiger Penſion
für Schüler.
1836) Saalbauſtr. 41, Marienplatz,
2 Treppen hoch, ein ſchön möbl. Zimmer
mit ſeparatem Eingang per ſof. zu verm.
1963) Carlsſtr. 35 ein möbl. Zim.
1994) Hofſtallſtraße 6 ein kleines,
möbl. Zimmer zu 10 M. monatlich.
2116) Hochſtraße 28 ein freundlich
möblirtes Zinmer zu vermiethen, auf
Wunſch mit Penſion.
2119) Rheinſtraße 28, Seitenbau
rechts, ein freundl. möbl. Zim. zu verm.

[ ][  ][ ]

oooeoooooeoodoooooooooooeoes
8 1403) Promenadeſtraße 70 zwei 8
ſchön möbl. Zimmer an einen Herrn
8 pr. 1. Mai zu vermiethen.
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2120) Neckarſtraße 19, Part., ſein
möbl. Wohn= u. Schlafzimmer.
2249) Roßdorferſtr. 47 möbl. Im.
2251) Wienerſtr. 63 ein fr. möbl. Z.
WAAAAA
2295) Schützenſtraße 81. Stock ein
gut möblirtes Zimmer mit Kabinet
an einen ruhigen Herrn zu verm.
2416) Ein möblirtes Zimmer mit
Cabinet iſt anderweitig zu vermiethen per
1. April.
Georg Schmitt,
früher C. A. Stengel.
2685) Alexanderſtraße 18 ein gut
möbl. Zimmer für Einjährige, Ausſicht nach
der Straße.
Frau Keil Wwe.
2687) Neckarſtr. 26, 3. Stock, ein
ſchön möbl. Zimm. mit od. ohne Penſion.
2690) Karlsſtr. 13 ein möbl. Zimm.
2691) Schützenſtr. 8, 2 Tr. links,
ein möbl. Zimmer mit guter Penſion.
2772) Ein ſchön möblirtes Zimmer
für 2 Einjährig=Freiwillige, mit od. ohne
Penſion, zu verm. Näheres Expedition.
2944) Hoffmannsſtr. 22 parterre
ein fein möbl. Zimmer ſofort zu verm.
2945) Zwei ineinandergehende möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen. Zu er=
fragen
Lauteſchlägerſtr. 10 im Laden.
2946) Ecke der Soder= u. Stifts=
ſtraße
47 ein ſchön möbl. Zimmer ſof.
2949) Liebigſtr. 15 am Wilhelms=
platz
2 gut möbl. Parterre=Zimmer mit
Balkon und Waſſerl. wegen Verſetzung des
Herrn Pr.=Lt. Hoffmann alsbald zu bez.
3015) Ballonplatz 3 ein möblirtes
Zimmer ſofort zu vermiethen.
3073) Kiesſtr. 59 Beletage möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
3074) Mauerſtr. 10, nahe der Inf=
Kaſerne, zwei ſchön möbl. Zimmer, ſogl.
3075) Ballonplatz 11, parterre, ein
gut möblirtes Zimmer ſofort zu verm.
3076) Waldſtr. 30 Hinterb., 1 Tr.
ein hübſch möbl. Zimmer mit Penſion ſof.
3077) Saalbauſtr. 17 (1 Stiege h.)
ein fein möbl. Zimmer auf Wunſch Cabinet.
3078) Louiſenftr. 12, Hinterh., ein
möbl. Zimmer per 1. April zu verm.
3079) Alexanderſtr. 8 ein möblirtes
Zimmer mit ſep. Eingang ſofort zu verm.
75
RSbraudhie kad0,
ſowie alle Arten andere Kleider, Schuh=
werk
u. ſ. w., kauft
(3080
C. Minkler, Langgaſſe 3.

man sucht Kost und Logis
in einer anſtändigen, vorzugsweiſe Lehrer=
Familie für einen jungen Mann (Gärtner).
Gefl. Offerten unter G. W. an die
Expedition d. Bl.
(2878

793
Nr. 65

Tonangebend für Mode und Handarbeit,
unterhaltend und nützlich.
WO WGtt
Zlluſtrierte Damenzcitung.
Preis vierteljährlich 2½ Mark.
Alle 8 Tage erſcheint eine Rummer in reichſter Ausſtaltung und bringt
Mode, Handarbeiten, Colorierte Modenkupfer,
1205
Schnitkmuſter zur Selbſtanferkigung der Garderobe,
14
Romane und Novellen. Prachtvolle Illuſtrationen.
Alle Poſtanſtalten und Buchhandlungen nehmen jederzeit Beſtellungen
an zu 2½ Mark pro Quartal (April. Mai und Juni).
4 Auf Wunſch werden einzelne Nummern zur Anſicht franco verſendet von der
4k
Adminiſtration des Bazari Verlin W.
[2957
g egen bevorſtehenden Bücherſchluſſes Grossherzoglicher Cabinets-
und Hoſ-Casse werden hiermit Alle, welche aus dem Jahre 1886
G noch Forderungen an dieſelbe haben ſollten, erſucht, ihre bezüglichen
S Rechnungen alsbald und ſpäteſtens bis zum 10. April d. J., zur
Vermeidung unangenehmer Verzögerungen, einzureichen.
Rechnungen aus dem laufenden Jahre ſind, wenn hierfür nicht ſchon kürzere
Perioden beſtehen, mindeſtens halbjährlich, Ende Juni und Dezember, einzuſenden.
Darmſtadt, den 24. März 1887.
Großherzogliche Cabinets= und Hof=Caſſe.
Ackermann, Rechnungsrath.
[2956
Jorom Solbotändigor Bauhandverho
von Darmſtadt und Beſſungen.
Homats-Versammluuug,
Mittwoch den 30. März, Abends 8 Uhr, im Lokal des Herrn
H. Hess, Kirchſtraße.
Tagesordnung:
Vortrag des Herrn Weißbindermeiſter G. Klotz über die
Vernfsgenoſſenſchaft.
(3081
Congervatorium der Musik,
Graſenstrasse 35.
Beginn des Semeſters: Montag den 18. April.
a) Seminar M. 22.50, b) Künſtlerſchule M. 30. - e) Dilettantenſchule M. 25.-,
d) Vorbereitungsſchule I. Cl. M. 10.-, II. Cl. M. 15. - vierteljährlich.
Unterrichtsfücher: Theorie (Heim), Aeſthetik und Literaturgeſchichte Fräul.
E. Menſch. Dr. Phil.), Sologeſang (Rübſam), Chorgeſang (Wallenſtein), Clavier
ſHayn, Heim, Muſikdirektor Keiſer, Gompf, Wallenſtein, die Damen Engelbach,
Hiſſerich, Jaide, Jung. Rippert, Rinck, Schleuning, Weber, v. Zangen); Geige
(Hofconcertmeiſter Hohlfeld, Oelsner); Violoncello (Hayn, Reitzh; Treffübungen
(Gompf; Enſembleſpiel (Hohlfeld, Reitz).
Anmeldungen nimmt entgegen
der Director Capellmeiſter Martin Wallenstein,
Kammervirtuos Hr. Königlichen Hoheil des Hroßherzogs. (3082

[ ][  ][ ]

Nr. 63

mit

Amtsverkündigungsblatt für Stadt und Kreis Offenbach.

und

Anterhaltungsbeilage

Aelieſte, größte
und
verbreitelſte Zeilung
Offenbachs.
Amtsblatt der Behörden.
Gegründet 1773.

Dieſelbe wird, wie ſeither, auch fernerhin bemüht ſein, ſtets das Neueſte möglichſt ſchnell zur Kenntniß ihrer
Leſer zu bringen. In längeren und kürzeren Leitartikeln werden die wichtigſten Tagesfragen einer eingehenden Be=
ſprechung
unterzogen, während die telegraphiſchen Depeſchen in gedrängter Kürze über die neueſten Vorgänge auf poli=
tiſchen
und ſonſtigen Gebieten berichten. Ueber die Verhandlungen des Reichstags und der heſſiſchen Ständekammer
bringen wir ausführliche Spezialberichte. Den Intereſſen des Handels, der Landwirthſchaft und des Gewerbes wird
ſorgfältige Beachtung geſchenkt. - Täglicher Börſenbericht mit ausführlichem Courszettel. - Ausführliche
Verlooſungsberichte über alle Prämienziehungen. Unter den Rubriken Vermiſchtes= und Aus Stadt und Kreis=
finden
, wie ſeither, Vorgänge aus Stadt und Kreis Offenbach und Umgegend, Berichte über Concerte, Theater,
Vereinsabende ꝛc. ihren Platz. Berichte über die Sitzungen des Schöffengerichts, Schwurgerichts und der Strafkammer
finden ſich unter dem Titel ,Gerichtsſaals. Ueber die Sitzungen der Stadtverordneten bringen wir die ausführlichſten
Referate.
Die tägliche Unterhaltungsbeilage bringt die intereſſanteſten Original=Romane, Novellen, Aufjätze be=
lehrenden
und unterhaltenden Inhalts, Biographien, Literaturartikel, Geſchichtskalender, Miscellen, Gemeinnütziges,
Theater=Repertoire ꝛc. ꝛc. Indem wir zum Abonnement höflichſt einladen, bitten wir unſere auswärtigen Leſer,
welche das Blatt fortzubeziehen wünſchen, ſowie auswärtige neu hinzutretende Abonnenten, ihre Anmeldungen bei
der nächſten Poſtanſtalt bald zu machen, damit Störungen in der Zuſendung vermieden werden.
Offenbach, im März 1887.
Die Expedition der Offenbacher Zeitung.

Pro quartal

nehmen alle Poſtanſtalten entgegen.

werden in unſerer Expedition, ſowie in allen
Annoncen=Expeditionen des In= und Auslandes
9EEüIk, engegengenommen und finden die
S weiteſte Verbreitung. C9
Inſertionspreis: 10 Pf. die 5geſpaltene Petitzeile. Reclamen 30 Pf. pro Zeile.
W. Bei größeren Aufträgen Rabatt. E4 (3083

Das neue Schuljahr beginnt Dienstag den 19. April; es iſt das 55. ſeit
dem Beſtehen der Anſtalt. Lehrplan und Lehrziel bleiben die ſeitherigen; dagegen
findet infolge mehrſeitig geäußerten Wunſches für die beiden letzten Klaſſen (x.
und X.) eine Ermäßigung des Schulgeldes von 18 auf 15 Mark für das Quar=
tal
ſtatt.
Die Kinder werden vom 6. Lebensjahr an aufgenommen und abſolvieren bei
normalen Leiſtungen die 10 Klaſſen der Schule innerhalb 10 Jahren. Dabei er=
achten
wir die erziehliche Thätigkeit unter ſteter Berückſichtigung der Individualität
der Kinder nicht weniger als unſere Aufgabe, wie die Erreichung des Lehrziels.
Anmeldungen nimmt der unterzeichnete Vorſtand Neckarſtraße 5) täglich von
10-12 Uhr entgegen.

A. Grein.
E. Davidson.
Th. Stamm.

(3084

Im die Adresse einer Damo,
welche demnächſt nach England reiſt und
welche vielleicht die Freundlichkeit hätte
auf der Reiſe eine junge Engländerin
unter ihren Schutz zu nehmen, bittet
(3085
freundlichſt
H. Reineak, Zimmerſtr. 5.
Hinquartierung wird angenommen.
½= Schloßgaſſe 14. Zum Rebſtock.
Hinquartierung wird angenommen.
= Große Ochſengaſſe 21.
[3045

wegen Bauveränderung zu herabgeſetzten Preiſen. (237
Ganze Ausſtattungen werden beſonders billig berechnet.
fl. Sohmidt, Höbolfabrik, Sehlossgrabon l3a.

Hinquartierung wird angenommen.
E=Schloßgraben 3. G. Fuchs. (3046
Vier Dachſenster
in gutem Zuſtande befindlich, 80 Centim.
Lichtweite, billig zu verkaufen. Beſſunger
Ludwigsſtraße 10.
(3086
In möglichſter Nähe des Lagerhauſes
2h wird eine Wohnung von 4 Zimmern
nebſt Zubehör auf 1. Juli zu miethen
geſucht. - Gefl. Offerten mit Preisang.
[3087
unter H. 10 bef. die Exped.

[ ][  ][ ]

796

Nr. 63

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer nahm am 28. den Vortrag
Wilmowski's entgegen. In dem Befinden des Kaiſers iſt Beſſerung
eingetreten, doch verlangen die Aerzte für die nächſten Tage noch
große Schonung.
Die Kaiſerin empfing am 27. den päpſtlichen Abgeſandten
Galimberti und den Abgeſandten des Sultans Ali Nizam Paſcha
in Audienz.
Der Reichstag genehmigte am 28. nach unerheblicher Debatte
in dritter Leſung den Etat, das Etatsgeſetz und das Anleihegeſetz
Auf Antrag
durchweg nach den Beſchlüſſen der zweiten Leſung.
Windthorſts wurde ſodann durch Acclamation das bisherige Präſi=
dium
für die Dauer der Seſſion wiedergewählt. - Die nächſte
Sitzung findet den 19. April ſtatt.
Die Ausſichten der Meiſterprüfungsanträge ſcheinen in der
betreffenden Reichstagskommiſſion nicht ſo ungünſtig zu ſein, als
man nach dem Verlaufe der erſten Plenarleſung annehmen mußte.
Wenigſtens gilt dies von demjenigen Teile des Antrages Lohren,
der ſich auf die Baugewerbe bezieht und hier bekanntlich eine tech=
niſche
Prüfung verlangt; dieſer Teil des Antrages iſt auch von
liberaler Seite für diskutabel erklärt worden, während die regie=
rungsſeitig
angeſtellten Erhebungen der Notwendigkeit einer tech=
niſchen
Prüfung im Bauhandwerke ebenfalls das Wort reden. Die
weitaus großte Mehrheit der beteiligten Privatperſonen und Be=
amten
ſtimmt darin überein, daß die Leiſtungen vieler Bauhand=
werker
und Unternehmer, namentlich auf dem platten Lande, durch=
aus
ungenügend und geeignet ſind, ernſte Gefahren für Leben und
Sicherheit der Bevölkerung herbeizuführen. Die Sachverſtändigen
ſuchen die Urſache dieſer Erſcheinung mit im Wegfalle der obliga=
toriſchen
Meiſterprüfung und verſprechen ſich daher von deren Wie=
dereinführung
eine weſentliche Beſſerung der Zuſtände im Bauge=
werbe
. Die meiſten Gutachten ſtimmen auch inſofern mit den
Lohren'ſchen Vorſchlägen überein, als ſie die Prüfung nicht als
Meiſterprüfung im zünftleriſchen Sinne geſtalten und dieſelbe den
Innungen übertragen wiſſen wollen, ſondern eine rein techniſche
Prüfung vor ſtaatlichen Prüfungsbehörden befürworten.
Der päpſtliche Abgeſandte Monſignor Galimberti ermächtigte
im Verlaufe einer längeren Unterredung mit dem Berichterſtatter
der Köln. 8tg. denſelben zur Veröffentlichung der Erklärung, daß
nach Anſicht des heiligen Stuhles mit der Annahme der jetzigen
kirchenpolitiſchen Novelle die Beendigung des Kulturkampfes und
der endgültige Abſchluß des Friedens zwiſchen der Kurie und der
preußiſchen Regierung ſich vollziehe. Durch die neuen Geſetze ſeien
der katholiſchen Kirche in Preußen alle weſentlichen Bedingungen
zugeſtanden, die für die Freiheit und Unabhängigkeit und die Ver=
faſſung
der Kirche notwendige Vorausſetzungen ſeien. Selbſtredend
ſei damit nicht geſagt, daß nunmehr durch die Geſetzgebung auch
ſämtliche kleinere Wünſche erfüllt wären, die für die Entwickelung
der kirchlichen Intereſſen zu hegen ſeien. Nicht einmal in katholi=
ſchen
Ländern, wie in Belgien, Frankreich ꝛc., ſeien alle ſolche Wünſche
erfüllt. Aber die Hauptſache ſei, daß alle wichtigen und grund=
legenden
Punkte der Kirche eingeräumt ſeien
ſogar in höherem
Grade, als man habe erwarten können-
daß
damit auch der
Grund zur gegenſeitigen Bekämpfung weggefallen ſei, und daß für
alle weiteren Fortſchritte, die ſich zu Gunſten der Kirche entwickeln
könnten, nicht mehr der Weg des gegenſeitigen Ringens, ſondern
der freundlichen diplomatiſchen Verſtändigung ſich ergebe.
Man erwartet in Berlin, daß Galimberti, falls er nicht als
Nachfolger Jacobinis zum Kardinal=Staatsſekretär ernannt würde,
die Stelle eines päpſtlichen Nuntius in München, aber dann nicht
für Bayern, ſondern für ganz Deutſchland erhalten werde. In den
letzten Tagen vor ſeiner am 28. erfolgten Abreiſe von Berlin ver=
handelte
Galimberti mehrfach mit dem Kultusminiſter v. Goßler
und auch direkt mit dem Reichskanzler Fürſten Bismarck.
Das Statut der Oſtafrikaniſchen Geſellſchaft hat die Genehmig=
ung
des Kaiſers erhalten. Der Reichskanzler delegierte den Ge=
heimerat
Hobrecht, den Geheimerat Reuleaux und den Geheimerat
Kayſer in den Direktionsrat; zum Kommiſſar der Aufſichtsbehörde
wurde Geheimerat Krauel beſtellt. Die konſtituierende Sitzung des
Direktionsrats findet am 2. April ſtatt.
Gegenüber einer Berliner Mitteilung des PariſerFigarol,
nach welcher die Beteiligung Deutſchlands an der internationalen
Ausſtellung in Paris im Jahre 1889 in ſicherer Ausſicht ſtände,
wird aufrechterhalten, daß weder für die deutſche Induſtrie noch
für die deutſche Kunſt eine Beteiligung ins Auge gefaßt iſt.
Heſterreich=Angarn. Das Herrenhaus nahm am 28. die Bank=
vorlagen
in zweiter und dritter Leſung unter Wiederherſtellung des
Bankſtatut=Artikels an, wonach die Gewinnteilung zwiſchen Staat
und Bank erſt bei 7 pCt. eintritt.
Nach einer Wiener Meldung iſt Prinzeſſin Thyra, die Gemahlin
des Herzogs von Cumberland, in die Privat=Irrenanſtalt zu Döbling
verbracht worden. Die Herzogin litt ſchon längere Zeit an Ver
folgungswahn, der aber erſt ſeit dem letzten Petersburger Mord=
anſchlag
eine bedenkliche Wendung nahm, da die Herzogin meint,
ihre Schweſter, die Czarewna, werde ermordet und treffe dann die
Reihe ſie ſelbſt. Es ſoll Ausſicht auf Heilung vorhanden ſein.

Dem deutſchen Turnverein in Prag iſt ſeitens der Statthalter=
ſchaft
die Feier ſeines 25jährigen Stiftungsfeſtes unterſagt worden,
natürlich, um die Empfindlichkeit der Herren Czechen zu ſchonen.
Uebrigens will der deutſche Turnverein gegen das Verbot beim
Miniſterium des Innern rekurrieren.
Franſtreich. Die Beratung der Supplements=Kredite, bei welcher
dem Vernehmen nach das Kabinet die Vertrauensfrage ſtellen wird,
ſoll am Donnerstag in der Deputiertenkammer ſtattfinden.
Das Journal des Debats= ſchildert die jetzige Finanzwirtſchaft
ſo; Ausgaben ohne zu rechnen, niemals die Eröffnung eines Kredits
verweigern, beſonders wenn dieſer Kredit bedeutend und ſeine Ver=
wendung
von zweifelhaftem Nutzen iſt, und zugleich ſyſtematiſch die
Erſchließung neuer Hülfsquellen ablehnen, das iſt die ſchlaue Finanz=
politik
. welche die jetzige Kammer eingeleitet hat und in welcher ſie
ſich mit raſendem Eigenſinn ergeht.
Itakien. Der Papſt hat Monſignore Galimberti die Genehmi=
gung
erteilt, das ihm vom deuiſchen Kaiſer Wilhelm verliehene
Großkreuz des Roten Adlerordens anzunehmen.
DieOpinione' beſpricht Bismarcks große kirchenpolitiſche Rede
aufs beifälligſte und ſtellt vom italieniſchen Standpunkt aus be=
friedigt
feſt, daß die Rede nicht einen Gedanken, nicht ein Wort
enthalte, das nicht in vollkommenſtem Einklange ſtehe mit jenem
innigen, herzlichen Bande, das in dieſen Tagen zum Beſten des
europäiſchen Friedens eine neue und feſtere Beſtätigüng erhielt. Die
Einigung mit dem Papſt auf religiöſem Gebiete ziele auf die Her=
ſtellung
des Friedens innerhalb des deutſchen Volkes ab, während
das Bündnis mit Italien eine feſtere Gewährleiſtung des inter=
nationalen
Friedens anſtrebe.
Schweden=Rorwegen. Die amtliche =Poſt. Tid.: meldet: Da
das innere Uebel, an welchem die Königin ſeit mehreren Jahren
leidet, in den letzten Monaten bedeutend zugenommen hat, wird
dieſelbe ſich auf Anraten der Aerzte Anfang April einer Operation
unterwerfen.
Außland. Dem Regierungsanzeiger' zufolge antwortete der
Kaiſer auf die Ergebenheitsadreſſe der Petersburger Univerſität:
Ich danke der Univerſität und hoffe, daß ſie durch die That und
nicht blos auf dem Papier ihre Ergebenheit beweiſen, und ſich be=
mühen
wird, den ſchweren Eindruck zu verwiſchen, welchen die Be=
teiligung
von Studenten an dem jüngſten verbrecheriſchen Plane
auf alle ausgeübt hat. Möge Gott die Univerſität zu allem Guten
ſegnen.
Kattkoff iſt am 28. in Petersburg eingetroffen.
Herbien. Die Regierung hat die Einladung der franzöſiſchen
Regierung wegen Beteiligung Serbiens an der internationalen Aus=
ſtellung
von 1880 angenommen
Bulgarien. Aus Sofia wird gemeldet, die rumäniſche Re=
gierung
und die Pforte hätten die bulgariſche Regierung benach
richtigt, daß ſich in Reni bewaffnete Banden gebildet hätten, un in
Bulgarien einzufallen.
Juſtizminiſter Stoilow iſt am 27. von Sofia nach Wien abgereiſt.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 50. März.
r. Zweite Kammer der Landſtände. Die geſtrige Sitzung eröffiete
der Vorſitzende durch Mitteilung über neue Einläufe, insbeon
dere eine Verwahrung der Mainzer Stadtverordnetenverſammling;
gegen die Ausſchußanträge in Betreff der Verwendung des Maink=
Univerſitätsfonds. Ueber den Antrag der Abgeordneten Dr. Oſann
und Lautz, betreffend die in Ausſicht genommene, bezw. vom Reichs=
tag
durch Genehmigung einer Summe für Garniſonsbauten in
Darmſtadt beſchloſſene Verlegung der Garniſon zu Baben=
hauſen
nach Darmſtadt, zeigte Abgeordneter von Wedekind
mündlichen Bericht an.
Darauf folgte die Erledigung der Interpellation des Ab= Schröder in Betreff der Vergütung an Lehrer fürt
Abhaltung von Leſegottesdienſten durch die Erklärung der durſch
Miniſterpräſident Finger vertretenen Regierung, über die betreffekn
den Beſtimmungen des Volksſchulgeſepes und Ausſchreiben daͤer
Schulabteilung. Die Interpel lation des Abgeordneten Waſſer.
burg wegen Errichtung von Schutzvorkehrungen für die lebensg=
fährlichen
Stellen der Schießſtände bei Gonſenheim und bezüglzch
der richterlichen Kompetenz im Territorium der Feſtung Maikaz
erklärte Miniſterpräſident Finger in ihrem erſten Teile durch dſie
inzwiſchen von Seiten des Gouvernements getroffenen Vorkehrunge
hu
für erledigt und gub auch für den gegenſtandslos gewordenen zweite
Teil derſelben genügende Erklärung ab. Zu einer Beantwortunes
der Interpellation des Abgeordneten Jöſt, das Verbieten und=
Auflöſen von Volksverſammlungen betreffend, ſah ſich die Regierung.
nicht veranlaßt, woran ſich eine von Seiten des Interpellantenz=
dem
vom Miniſterpräſident Finger und Abg. Küchler in ener
giſchſter Weiſe entgegnet wurde, in äußerſt heftigen Ausfällen gegenn
die Regiernng und die Ausführungen des Solizialiſtengeſetzes geen
führte Debatte ſchloß. Abg. Racké wiederlegte endlich noch diſg
von Abg. Jöſt gemachten Mitteilungen über Mainzer Vorfälles
worauf die Debatte geſchloſſen wurde.

[ ][  ][ ]

Nr.
Den Antrag Oſann=Lautz, die Großh. Regierung zu erſuchen,
ür die Erhaltung der Garniſon zu Babenhauſen mit allen
hr Gebot ſtehenden Mitteln zu wirken, beantragte der vierte Aus=
chuß
anzunehmen, und wurde von den Antragſtellern, eben ſo wie
tamentlich vom Abg. Wolz dieſe Annahme noch warm befürwortet.
Nach weiteren empfehlenden Worten der Abgeordneten Metz,
von Rabenau und Jöſt wurde der Antrag, welcher für Baben=
ſauſen
eine Lebens= und für die umliegenden Orte eine höchſtwichtige
Frage entſcheiden ſoll, einſtimmig angenommen.
Bei der dann fortgeſetzten Beratung über die Verwendung
und Verwaltung des Mainzer Univerſitätsfonds ergriff
zunächſt der Abg. Frank das Wort, um insbeſondere die Selbſt=
ſtändigkeit
des Fonds gegenüber den neulichen Ausführungen des
Abg. Oſann und den ſeiner Meinung nach den erſten Schritt zur
Verſtaatlichung des Fonds bildenden Ausſchußanträgen hervorzu=
geben
. Dagegen ſprach Abgeordneter Ellenberger noch im Sinne
der Ausſchußanträge und wünſchte noch weitergehend, daß auch für
das hieſige Polytechnikum aus dem Univerſitätsfonds Mittel ver=
willigt
würden. Der Abg. Metz (Darmſtadt), der ſonſt die Anträge
des Ausſchuſſes billigte, äußerte ſich gegen den zweiten und dritten Ab=
ſchnitt
derſelben und insbeſondere gegen die nichtſtaatliche Verwend=
ung
des Fonds. Abg. Reinhart, der an den ſeitherigen Verhält=
niſſen
Nichts geändert wiſſen will, wird weder den Ausſchußan=
trägen
, noch den Anträgen des Abg. Racké zuſtimmen. Abg. Jöſt
ſprach ſich noch für die Anträge Racke, bezw. Beibehaltung der ſeit=
herigen
Verhältuiſſe aus, worauf, nachdem Schluß der Verhand=
lung
beſchloſſen war, Abgeordneter Racké nochmals die Tendenz
ſeiner Anträge erläuterte, die er den Ausführungen der Abgeordneten
Wolfskehl und Oſann gegenüber verteidigte und Abgeordneter
Wolfskehl als Berichterſtatter das Wort zu nochmaliger Be=
gründung
der Ausſchußanträge ergriff. Bei der Abſtimmuug wur=
den
die Ausſchußanträge mit teilweiſe großer Majorität angenommen,
die Racke'ſchen Anträge abgelehnt und dieſe, ebenſo wie der Antrag der
Abgeordneten Theobald und Genoſſen und die Zuſchrift der Bürger=
meiſterei
Mainz für erledigt erklärt. Schließlich machte der Vor=
ſitzende
der Kammer Mitteilung von dem erfolgten Ableben des
Abgeordneten Liſt, worauf ſich die Kammermitglieder zum Zeichen
der Teilnahme von ihren Sitzen erhoben, und die Sitzung um
1 Uhr geſchloſſen wurde.
In der dieſer Tage abgehaltenen 12. Sitzung des heſſiſchen
Eiſenbahnbeirats kam u. a. ein Gegenſtand von allgemeiner
Bedeutung zur Beſprechung und zwar die Ermäßigung der
Stückgutfracht und Aenderung der Tariſvorſchriften
für halbe Wagenladungen. Nach einer von von dem Vorſitzenden
gegebenen Darlegung des nunmehrigen Standes dieſer Angelegen=
heit
, wonach die Königl. Preußiſche Regierung beſchloſſen hat, im
Sinne des von der ſtändigen Tarifkommiſſion und dem Ausſchuß
der Verkehrsintereſſenten angenommenen, von der Generalkonferenz
der Deutſchen Eiſenbahnverwaltungen aber abgelehnten Antrags der
preußiſchen Staatsbahnverwaltungen, nunmehr für das preußiſche
Staatsgebiet ſelbſtſtändig vorzugehen, wurde auf den eingehend
motivierten Antrag des Herrn Freiherrn b. Nordeck zur Rabenau
einſtimmig beſchloſſen, die Großh. Regierung zu erſuchen, den Be
ſchlüſſen der Königl. Preußiſchen Regierung einfach veizutreten.
Großherzogliches Muſeum. Gemälde=Galerie.
In unſerer Gemälde=Galerie herrſcht rege Thätigkeit, deren Reſultat
die Ausſtellung einer großen Anzahl Werke des ſeit faſt 50 Jahren
in Frankfurt a. M. lebenoen und dort am 18. September 1886 ver=
ſtorbenen
großen Meiſters Ed. v. Steinle ſein wird. Von dem
Schaffen des ſo genialen vielſeitigen Künſtlers, der mit ſo hoher
Meiſterſchaft die verſchiedenſten Gebiete der Malerei beherrſchte, ein
allſeitiges Bild zu geben kann nicht in unſerer Abſicht liegen, dies
wäre für uns unmöglich, aber in jedes ſeiner Schaffensgebiete einen
Einblick zu ermöglichen, das iſt uns geſtattet. Eine große Reihe
der edelſten Schöpfungen des verewigten Meiſters ſind uns ver=
gönnt
in unſerer Ausſtellung vorzuführen. Entwürfe zur Aus=
ſchmückung
von Kirchen und Kapellen in Fresko und für Kirchen=
fenſter
, in denen er ſo reiche Phantaſie wie tiefe Innigkeit entfaltet,
ebenſo wie in den Bildern bibliſcher Stoffe, in ſeinen Madonnen
voller Adel und Hoheit, zeigt der Meiſter dieſe glücklichen Eigen
ſchaften in ſchönſter Vereinigung in ſeinen Legendenſchöpfungen und
in ſeinen Märchen, auch Shakeſpeare'ſche Stoffe behandelt er mit
köſtlichem reizendem Humor, über den der Künſtler ebenſo verfügt
wie über tiefernſte religiöſe innige Empfindung.
Aus jedem dieſer genannten Stoffgebiete Vorzügliches in Zeich=
nungen
und Aquarellen in unſerer Ausſtellung zu bringen ſind wir
in der glücklichen Lage und dürfen nach den gegebenen Andeutungen
die hieſigen Kunſtfreunde hohen Genuß erwarten.- Die Ausſtellung
L. H. L.
wird in wenigen Tagen eröffnet werden.
B. Großh. Gemälde=Galerie. Das neuerdings zur Ausſtellung
gelangten Herrn= und Knaben=Porträt von Frl. Claire Groſch
zeigen uns die Fähigkeiten der jungen Künſtlerin inſofern wiederum
von einer neuen Seite, als es ſich bei beiden Porträts darum han=
delte
, ſcharf geſchnittene und beſtimmt ausgeprägte Phyſiognomien
in ihrer Eigenart auf die Leinwand zu bannen, eine Aufgabe, die
freilich im goßen und ganzen leichter fällt, als den feinen, zarten

63
797
Linien eines jugendlichen Mädchenkopfs gerecht zu werden, die aber
doch in den ſeltenſten Fällen mit einem die techniſchen Ausdrucks=
mittel
ſo ſicher und zweckentſprechend handhabenden Verſtändnis
gelöſt werden dürfte. Was uns immer an den Arbeiten von Frl.
Groſch ſo wohlthuend berührt, was denſelben einen wirklich genialen
Zug verleiht und was auch den in Rede ſtehenden Porträts unver
kennbar aufgeprägt iſt, - das iſt die durch und durch noble Auf
faſſungsweiſe, die gleich weit entfernt iſt von hausbackener Alltäg=
lichkeit
wie geſuchtem Geiſtreichſein. Daß übrigens die Arbeiten der
jungen Dame auch außerhalb Darmſtadts die ihnen gebührende
Anerkennung finden, ſagen uns verſchiedene Düſſeldorfer, Frank=
furter
und Karlsruher Kunſtberichte. So ſagt der Kritiker einer
Düſſeldorfer Zeitung in ſeinem Bericht vom 10. Dez. v. J.: Im
Porträtfach trägt diesmal eine Dame den Preis davon; eine ſolche
Gediegenheit der Zeichnung und dabei eine ſo feingeſtimmte Farben=
harmonie
ſind wegen der größeren Seltenheit bei einer Dame doppelt
erfreulich und anerkennenswert.
Dem zu den am 23., 28. und 29. d. M. ſtattgehabten öffent=
lichen
Prüfungen des Großh. Realgymnaſiums und der Realſchule
ausgegebenen Programm entnehmen wir, daß der Schülerbeſtand
am Schluſſe des Schuljahrs 1886,87 betrug: in dem Realgymnaſium
502, in der Realſchule 317 und in der Vorſchule 171, zuſammen
990. Der am 15. und 16. d. M. abgehaltenen Maturitätsprüfung
unterzogen ſich die 26 Schüler der Oberprima und beſtanden ſie
dieſelbe alle. Von den 18 Schülern der 1. Klaſſe der Realſchule
erhielten zu Oſtern 1886 17 das Qualiſikationszeugnis zum einjähr. Militärdienſt, 1 im Herbſt. Dem Programm iſt eine
ſehr eingehende Abhandlung von Prof. Dr. Landmann über die
nordiſche Geſtalt der Nibelungenſage und die neuere Nibelungen=
dichtung
: beigegeben.
6. Litteraturvorträge von Fräulein Dr. Ella Menſch. Der deutſche
Roman der Gegenwart. Im Eingange des Vortrags wurde
erörtert, warum wohl die Frage auftauchen könne, ob unſre Zeit
der lyriſchen und dramatiſchen Produktion günſtig ſei, während
die Frage, ob wir einen allſeitig entwickelten, lebensfähigen Roman
beſitzen, überhaupt nicht geſtellt werden kann, da dieſer, in allen
ſeinen Formen und Richtungen, das Schoßkind unſerer Zeit genannt
werden muß. Denn die Mehrzahl der Leſer intereſſiert ſich doch
vorzugsweiſe mehr für das Was: als das Wiel eines litterariſchen
Produktes. Dieſem Was' kann nun im Roman und der Novelle
ganz nach Belieben des Autors Rechnung getragen werden, da be=
ſtimmte
Geſetze, wie ſie dem Drama und dem lhriſchen Gedichte
immanent bleiben, dem Romandichter nicht vorgezeichnet ſind. Dieſem
Umſtande iſt es denn auch zuzuſchreiben, daß ſich der erſchreckendſte
Dillettantismus in der Romanſchriftſtellerei breit macht. Nach
der Meinung der Vortragenden ſollen nur diejenigen ſich an die
Abfaſſung eines Romans oder einer Novelle machen, welche einem
größeren oder kleineren Leſerkreiſe etwas zu ſagen haben, für das
es nur dieſe eine Art der Mitteilung giebt. Das Thema aller
Dichter iſt die Welt, Entſtehungsgrund und Ziel des Kunſtwerks
eine Jdee. Je größer die Macht der Jdee über den Stoff, um
ſo bedeutender iſt das Kunſtwerk. Nicht zu verwechſeln iſt die
Herrſchaft der Jdee mit der Herrſchaft des Jdealz. Es kann
die Jdee eines Werkes dem, was man Jdeal nennt, ſogar ſchroff
entgegengeſetzt ſein. Wer aber darauf verzichtet, oder wem es nicht
gegeben iſt, Erlebniſſe unter dem Geſichtspunkte einer Jdee zu be=
trachten
, wird niemals einen guten Roman ſchreiben, und wer das,
was er zu ſagen hat, auch in anderer Form ausdrücken könnte, hat
ebenfalls keinen Grund unter die Romanſchriftſteller zu gehen.
Hierauf gab Frln. Dr. Menſch in kurzen aber treffenden Zügen ein
Bild von der Entſtehung und Entwicklung des Romans bis auf
unſre Zeit; ferner die Art der Einteilung desſelben nach Inhalt
und Form. In letzterer Beziehung unterſcheidet man oft zwiſchen
idealiſtiſchem und realiſtiſchem Roman, obgleich ein wirklich
guter Roman immer beides zugleich iſt. Zur Erläuterung des Unter=
ſchiedes
zwiſchen echtem und unechtem Realismus wies Rednerin
auf eine Szene aus dem grünen Heinrich von Gottfried Keller
hin, wo ein erfahrener Meiſter einem jungen Landſchaftsmaler
Unterweiſung in der Kunſt giebt, die Dinge richtig zu malen, ohne
doch nur die Natur abzuſchreiben.
Suchen wir nun unter den berufenen und auserwählten Roman=
dichtern
unſrer Zeit einen, der das deutſche Volk da aufſucht, wo
es zu finden iſt, nämlich bei der Arbeit, welcher der entſchloſſenen
Hingabe an die thatſächliche Pflicht, ſer es in der Werkſtätte oder
in der Studierſtube, dem Kultus der Wahrheit und Ehrlichkeit und
der Ueberzeugungstreue den klarſten und treffendſten Ausdruck ge=
geben
, welcher mit vollem Bewußtſein den ſozialen Kämpfen unſerer
Zeit nachgeht und ihre ungelöſten Fragen ſich zuwendet, ſo tritt
uns Spielhagen entgegen. Suchen wir dagegen einen Genius,
der in die Tiefen des Herzens hinabſteigt, bei welchem ſich die
Kämpfe und Entſcheidungen in der Welt der Gedanken vollziehen,
mit einem Wort den Mann des pſychologiſchen Romans, ſo tönt
uns der Name Paul Heyſe entgegen. Und fragen wir endlich
nach einem, der den Weit= und Tiefblick in ſich geeinigt, in deſſen
Schilderungen das Große und das Kleine in derſelben künſtleriſchen
Vollendung ſeine Stelle und ſein Recht findet, ſo werden wir vor

[ ][  ][ ]

798
Nr.
die Erſcheinung Gottfried Kellers geführt. Ein jeder dieſer
Genien der Kulturt gäbe Stoff zu mehreren Vorträgen, ſollte
er eingehend gewürdigt werden: ließ ſich die Vortragende dann ver=
nehmen
. Wir müſſen uns in der uns gewährten Zeit beſcheiden
nur einem in Betrachtung eines ſeiner Werke näher zu treten, und
Sie geſtatten mir wohl einen von mir bereits vor 11 Jahren ge=
ſchriebenen
, im elften Bande der Perlen der Weltlitteratur=
eingereihten
Aufſatz über Paul Heyſe's Novelle David und
Jonathan; hierzu zu wählen. - In dieſem Aufſatze erfährt die
Geſtaltungsweiſe des Verfaſſers eine eingehende Kritik, welche alle
ſeine Vorzüge ins rechte Licht ſetzt. Er enthält ferner die Inhalts=
angabe
und einzelne Szenen der Novelle, in welcher die Charaktere
und alle Handlungen derſelben ſich aus den gegebenen Anfängen
mit höchſter Folgerichtigkeit entwickeln. Am Schluſſe gaben die
zahlreichen Anweſenden ihrer Befriedigung lebhaften Ausdruck, und
es ſehen wohl alle mit Spannung dem zweiten Vortrage über dieſen
Gegenſtand entgegen. Derſelbe wird ſpeziell dem Kultur= und
Tendenzroman des letzten Jahrzehnts gewidmet ſein, und als zwölfter
und letzter Vortrag in der Reihe Mittwoch, den 30. März, ſtatt=
finden
.
5 Es wurde in dieſom Blatte bereits mitgeteilt, daß der Ge=
meinderat
von Beſſungen die vielbeſprochene Vereinigung mit Darm=
ſtadt
zwar im Prinzip anerkenne, dieſelbe aber für möglichſt lange
Zeit hinauszuſchieben ſuche. Hierdurch werden die Bewohner von
Neubeſſungen ſchwer betroffen. Die Gemeindeumlagen in Beſſungen
ſind bekanntlich höher, als in Darmſtadt. Die Neubeſſunger be=
zahlen
über 70 pCt. dieſer Umlagen; was ihnen aber dafür geboten
wird, kommt kaum in Betracht und ſteht weit hinter den Vorteilen
zurück, welche die Bewohner Darmſtadts trotz der geringeren Steuer
genießen. Die Verbindung von Alt= und Neubeſſungen iſt bei der
großen Verſchiedenheit der Lebensſtellung der Bewohner und der
Verſchiedenheit der Anſprüche, die ſich hieraus ergeben, eine höchſt
unnatürliche und für die Dauer durchaus unhaltbar. Unter den
gegenwärtigen Umſtänden giebt es aber für die Neubeſſunger nur
ein Mittel, ſich beſſere Verhältniſſe zu beſchaffen, nämlich die Los=
trennung
von Altbeſſungen, um ſich dann ſofort Darmſtadt
anſchließen zu können. Herr Oberlandesgerichtsrat Heinzerling
hat bereits einen Antrag an die zweite Kammer der Landſtände auf
Erlaß eines Geſetzes geſtellt, wonach es einem Teile einer
Gemeinde geſtattet werden ſoll, ſich von letzterer, ſelbſt gegen
deren Willen, zu trennen und ſich mit einer anderen Gemeinde zu
vereinigen. Ein ſolches Geſetz wird von den Bewohnern Neubeſſungens
mit großer Freude begrüßt werden. Dermalen wird von dieſen
eine Eingabe an die zweite Kammer der Landſtände vor=
bereitet
, um, unter ausführlicher Darlegung der Verhältniſſe, den
Heinzerling'ſchen Antrag zur baldigen Beratung und Annahme zu
empfehlen.
* Kleine Mitteilungen. Ein Maurergeſelle entwendete einem
hieſigen Steinhauermeiſter von deſſen Lagerplatz einen Schleif=
ſtein
. Der Dieb wurde zur Anzeige gebracht.-
Ein ſark ange=
trunkener
Schneider wurde am Sonntag abend von zwei Kol=
legen
in ſeine in der Kaplaneigaſſe gelegene Wohnung verbracht,
allwo zwiſchen den drei Zechbrüdern alsbald eine lebhafte Keilerei
entſtand. Dem Schneider wurden mehrere Löcher in den Kopf ge=
hauen
und ſeine ihm zur Hülfe herbeigeeilte Frau am Arm mehr=
fach
verletzt. Die Polizei machte dem Skandal bald ein Ende und
wird die Geſellſchaft zur Rechenſchaft gezogen.
In der Heidel
bergerſtraße verurſachte am Montag abend ein Frauenzimmer bei
ihrer Arretierung großen Spektakel und ſetzte dem ſie verhaf=
tenden
Schutzmann energiſchen Widerſtand entgegen, ſodaß ſie nur
mit Hilfe anderer Leute in das Arreſtlokal verbracht werden konnte.
L Mainz, 28. März. Unter dem Vorſitze des Provinzialdirek=
tors
Küchler fand heute die jährliche regelmäßige Sitzung des Pro=
vinzialtages
der Provinz Rheinheſſen ſtatt. Neben der Er=
ſtattung
des Verwaltungsrechenſchaftsberichtes und der Prüfung der
Rechnungen des von der Provinzialkaſſe verwalteten Fonds bildete
die Feſtſtellung der Voranſchläge der Provinzialkaſſe, des Fonds
für Findel= und verlaſſene Kinder, ſowie des Kirchen= und Schul=
baufonds
pro 188788 faſt den ausſchließlichen Gegenſtand der Ta=
gesordnung
. Gemäß den Anträgen des Provinzialausſchuſſes wur=
den
ohne jegliche Diskuſſion ſowohl die vorjährige Rechnungsſtel=
lung
gutgeheißen als auch ſämtliche Voranſchläge für 188788 ge=
nehmigt
. Als von allgemeinerem Intereſſe entnehmen wir dem
Verwaltungsrechenſchaftsbericht, daß der Kapitalbeſtand des Kirchen=
und Schulbaufonds Ende 1886 M. 590 325, der Vicinalwegbaufonds
M. 366005 und des Fonds für Findel= und verlaſſene Kinder
M. 479678 betrug. Das Vermögen der Provinzialkaſſe bezifferte
ſich Ende 1886 auf M. 14600. Der Kapitalbeſtand der vier Fonds
hat ſich gegen das Jahr 1885 um M. 43500 vermehrt. In dem
Voranſchlag der Provinzialkaſſe ſind Straßen=Neubauten vorgeſehen:
in dem Kreis Alzey eine Straße Wendelsheim-bayeriſche Landes=
grenze
nach Mörsfeld und in dem Kreiſe Oppenheim von Gau=
Weinheim nach Wolfsheim. Das Geſamtausgabenbudget der Pro=
vinzialkaſſe
weiſt M. 158212 auf.

63
¼ Mainz, 28. März. Der Waſſerſtand des Rheins läßt die
Gefahr einer Ueberſchwemmung immer näher treten. Heute
am Tage über iſt der Rhein pro Stunde noch über 1½ Centimeter
geſtiegen und wächſt ſeit 7 Uhr am Abend noch immer lCentimeter
in der Stunde. Nach Privatnachrichten ſoll am Oberrhein wieder
heftiges Steigen eingetreten ſein. Amtliche Nachrichten ſind von
heute nachmittag noch keine eingetroffen.
Im gegenüber liegenden
Kaſtel ſind in den dem Rhein zunächſt gelegenen Straßen ein Teil
der Keller bereits unter Waſſer und treffen die Bewohner bereits
für die Ueberſchwemmung Vorkehrungen.
J. Mainz, 29. März. Der Rhein iſt verfloſſene Nacht aber=
mals
14 Centimeter hier gewachſen; ſeit heute morgen iſt nur
mehr geringes Steigen, etwa 1, Centimeter die Stunde, wahrzu=
nehmen
. Bis zum Ueberſteigen der Ufer hier fehlt nur noch etwas
mehr wie ein rheiniſcher Fuß. Von Nachrichten von auswärts iſt
bis jetzt nur eine Mitteilung von Mannheim eingetroffen, die lang=
ſames
Fallen meldet.
J. Mainz, 28. März. Den 31. Mai und den 1. Juni d. J.
findet hier die Generalverſammlung des heſſiſchen Landlehrer=
vereinsz
ſtatt. Die allgemeinen Berathungen werden im ſtüdtiſchen
Akademieſaal, die Delegiertenverſammlungen im Kaſino zum
Kötherhof= und das Feſtbankett in der Stadthalle; abgehalten.-
Auf dem Speicher der Schloßkaſerne hat ſich am Samstag ein
Soldat des 117. Regiments aus unbekannter Urſache erhängt.
Ein Schiffsmann aus Ruhrort, der verfloſſene Nacht einen Kollegen
von dem Land nach dem Schiffe fahren wollte, verlor bei dem Be=
ſteigen
des Nachens das Gleichgewicht, ſtürzte in das Waſſer und
ertrank.
B. Mainz, 28. März. (Originalbericht.) Die Frühjahrswein=
verſteigerungen
haben heute hier mit der Auktion des Gutsbeſitzers
Franz Kimmes in Gau=Biſchofsheim ihren Anfang genommen. Zur
Verſteigerung kamen ſelbſtgezogene 1880er, 1882er, 1884er und 1885er
Gau=Biſchofsheimer Weine. Bei recht zahlreichem Beſuch wurden
unter ſehr ſchleppendem Zuſchlag für die 1882er und 1885er gute
Preiſe bezahlt, während die 1884er zum größten Teil hinter der
Taxe zurückblieben. Gelöſt wurden für 1882er Mk. 400-450 für
die 1885er Mk. 480-640, für die 1880er Mk. 600 und für die 1884er
Mk. 570-760 per 1200 Liter ohne Faß. Geſamterlös für 32½
Stück Mk. 20630.
8t. Frankfurt, 28. März. Sonnenthals Gaſtſpiel endete
geſtern abend und war abermals das Haus ausverkauft. Der
Künſtler bekam per Abend 1000 M, aber auch unſere Theater=
Direktion machte ein gutes Geſchäft dabei. - Auch der Cirkus
Carré war geſtern abend ausverkauft und die Vorſtellung, welcher
ſehr viele Beſucher aus den Nachbarſtädten beiwohnten, ſehr ani=
miert
. Es herrſchte nur eine Stimme darüber, daß wir ſeit Jahren
ſo keine treffliche Reitergeſellſchaft hier hatten.
Wiesbaden, 28. März. Der frühere Staatsſekretär für Frland,
Hicks Beach, iſt am 26. hier eingetroffen, um ſich wegen ſeines
Augenleidens der Behandlung des Herrn Dr. Pagenſtecher zu unter=
ziehen
.
Köln, 28. März. Geſtern abend 18 Uhr zog das erſte Ge=
witter
mit Donner und Blitz und ſtarkem Regenguß über unſere
Stadt.
Kiel, 28. März. Die Stadt brachte geſtern abend dem Prinzen
Heinrich einen Fackelzug, an welchem ſich 2500 Fackelträger und
10 Muſikeorps beteiligten. Auf die Anſprache des Oberbürgermeiſters,
welcher dem Prinzen zu ſeiner Verlobung die Glückwünſche der
Stadt ausſprach, dankte der Prinz in bewegten Worten und ſchloß
mit einem Hoch auf den Kaiſer.

Aus Anlaß der Feier der Vollendung des 90. Lebensjahres
des Kaiſers ſind demſelben, wie der Reichsanzeiger mitteilt,
Glückwunſch=Telegramme direkt zugegangen aus: 1) Enropa: Deutſch=
land
incl. Preußen 1297, Rußland 36, Oeſterreich=Ungarn 37 Ru=
mänien
7. Türket 4. Italien 19, Schweiz 18, Spanien 4, Vortu=
aal
1, Frankreich 7, Großbritannien und Irland 51, Belgien 6,
Niederlande 16 Dänemark 3, Schweden und Norwegen 11 zuſam=
men
1517: 2) Aſien: Türkei 4, Indien 11, China 4 und Japan 3,
Central=Aſien 1. zuſammen 23. 3) Amerika: Britiſche Beſitzungen in
Nord=Amerika 5 Vereinigte Staaten von Nord=Amerika 60, Me=
riko
8, Central=Amerika 8, Süd=Amerika 11. zuſammen 92, 4) Afrika
10, 5) Auſtralien 6; insgeſamt 1648.
Tageskalender.
Mittwoch, 30. März: Konzert des Darmſtädter Männer= Geſang=
vereins
im Saale zur Traube
Generalverſammlung des
Hausfrauen=Vereins im Vereinslokal. Monatsverſammlung
des Vereins ſelbſtändiger Bauhandwerker von Darmſtadt und
Beſſungen bei L. Heß, Kirchſtraße.
Am 30. und 31. März und 1. und 2. April: Fünftes Konzert und
Hauptprüfung der P. Schmitt'ſchen Akademie für Tonkunſt im
Saalbau.

Hierzu eine Beilage von Friedrich Schäfer: Mergentheimer Mineralwaſſer betr."

Duck und Berlag: 2. C. Witſihiſche Hofbuchdnuckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.

[ ][  ][ ]

Beuage zu Darwstädter
52

Mochsalzhalkige Bikterquehe.

Hreieons Port steht Ruch bhr Ieigenden hier aſſen.
Das Siechihum fällt, das grosse Heer der Leiden woicht,
Hier qumt für Ale Heil, ertunt wird Euer Hoffen,
Hier vird der bösbsts Wunseh, Genesung Euch gerolcht
Das Mergentheimer Mineralwasser, wie es als Quelle zu Tage tritt, wird von den hervor-
ragendsten
Aerzten und Chemikern vermöge seines Gehalts an Kohlensäure und seines Reich-
thums
an wirksamen salinischen Bestandtheilen zu den vorzüglichsten kalten Mineralquellen
Deutschlandsé genähll. Neben der Reichhaltigkeit an wirksamen Bestandtheilen ist aber auch
deren gegenseitiges Verhältniss ein s0 glückliches, wie kaum bei einer anderen Mineralquelle, 30
dass auch ein geschwächler Magen es leichl verträgt und es durchaus keine nervösen- oder
Circulationsstörungen hervorruſt. Nach den Analvsen von Liebig und Scherer enthält 1 Liler
Wasser, neben anderen Araneistoſſen, wie kohlensauren Kalk, Magnesia, Eisenoxydul, Chlorkalium,
Crl.J-AredL Gl.
WLiiz- lad Phaenhorsäure. Barsäure, Ammoniak, Mangan, freie und halbge

zprzsuag inonvarmolio pun nonsoſ aezBuo8 u3ap8l3 Jodoſ -dnvh
nosnuſpuvſL-Iosspn ſuiouIE vun nononody
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gAruIpio voungs suno piſ

[ ][  ]

Deshalb. kurz geſasst, goht nach slallgehablen jahrelangen Beobachlungen der Wirkeungsäusse-
angen
des Hergentheimer Mineralwassers hervor, dass dasselbe vorzugsweise die Thätigkeit
der Unterleibsorgane, namentlich die des Magens, des Darmkanals, der Leber und der
Hieren zu verstärkter Absonderung anregt, das Blut verflüssigt, insbesondere den zu
trägen Blutumlauf im Pfortadersystem beschleunigt und durch die Beförderung der Ab-
sonderungen
und den dadurch beschleunigten Stofkwechsel die Aufsaugung begünstigt,
die Blutmischung verbossert und den Verdauungs- und Ernährungsprozess kräftigt.
Die bei allen oben angegebenen Krankheiten geradezu grossarlig erziellen Erlolge veran-
lassten
die Bade-Direction, das Mergentheimer Mineralwasser unter äratlicher Auſsicht direct von
der Quelle in Plaschen füllen zu lassen, um dasselbe dem grossen Publikum zugünglich zu machen.
Auf diese Weise wurde das Wasser in zahlreichen Familien heimisch, sogar unentbehrlich.
Nach tausendſachen Anerkennungen aus dem Publikin hat sich die seit dem Jahre 1828
entdeckte, 1868 neu geſasste Quelle s0 vorzüglich bewährt. dass der Verbrauch des Wassers
nicht nur innerhalb Deulschlands ein bedeutender geworden ist, sondern dass es auch seinen
Weg ins Ausland und weit über den Ocean geſunden hal.

Mergentheim
A. d. Tauber.

HorgenthGlmer ulsrdr.-vrunnGn--erRaltullt.

Eine Frauenstinune
Für die AsergemtAeiner Suei1e.

Mein Mann war lebensmüd und krank,
Die Leber hoch geschwollen,
Das Herz voll Hader und voll Lank,
Die Lanne längst verschollen.
Er, dem gesundes, rasches Blutz
Sonst durch die Adern rollte,
Und der bei frischem, frohem Auth
Nie haderte, nie grollte.
Er ſoh der Freunde heitern Bund,
Ging einsam seiner Wege,
Der Muth war weg, die Seele wund,
Bald war er wild, bald träge.
Ein unglückselger Darm-Catarrh
Beherrscht sein ganzes Sehnen,
H. n6 rast der Arme wie ein Narr,
Ind morgen weint er Thränen.
Im Hauso ist er ein Tyrann,
Es ist ihm nicht zu rathen,
Bald brennt man ihm die Suppe an,
Bald mangelb es am Braten.
Er weiss nicht, was er thut und will,
Ein Wort erregt sein Lanken,
Und schweig ich, dann bin ich zu still,
Und hadre in Gedanken.
Ihn reiat der Kinder frohe Lust,
Sie meiden seine Wege,
Bald drückt er heiss sie an die Brust,
Bald giebt er ihnen Schläge.

Schnell fülle ich den Reisesack,
Ind bald harrt auch der Wagen,
Den kranken Mann mit Sack und Pack
Nach Mergentheim zu tragen.
Voll Angst, voll Sorgen sehe ich
Der nächsten Leit entgegen.
Doch bald, ihr Frauen, zeigte sich
Der Guelle reichster Segen.
Rasch ward mein kranker Mann gesund.
Geheilt sein schlimmer Schaden,
Drum preist mein schwacher Weibermund
Die dortigen Najaden.
Die üble Lanne, sie ist fort,
Fort ist nun Streit und Schelten.
Ind denkt euch nur, er lässt mein Wort
Jetat wieder etwas gelten.
Schon manchmal hab ich's auch vorsucht,
Ihm scharf zu opponiren;
Doch wenn er sonst gezankt, geſſucht,
Lässt er mich jetat regieren.
Ind was ich thue, ist ihm recht,
Nie tadelt er das Essen,
Und selbst ein Braten, noch s0 schlecht,
Wird stumm von ihm gegessen.
Und vin ich manchmal Schlecht golaunt,
Ind fängt ihn an zu bangen,
Dann küsst er mir, ja hört und staunt,
Den Jnmuth von den Wangen.-

Er magert ab, wird gelb und fahl,
Schliesst sich in seine Kammer.
Denkt euch der armen Gattin Qual,
Den tiefverschless nen Jammer!
Man holt den Arat, er auskultirtz,
Er Klopft an jeder Stelle,

Wem dank ich dieses Wunder jetat,
Wem dank' ich meine Stelle?
Nur du hast mich s0 hoch gesetat,
Du Hergentheimer Quelle.
Du kühlst der Männer heisses Blutz,
In deiner heilgen Halle. --. pri-