Abonnemenk=preis
vlerteljährlich 1 Mark vo Pf. inch.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſlaufichlag.
150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
bekettyht-Cuhdothlt.
Inſerate
verdenangenommen nDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärng
von allen Annonem =Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Vehanntmachungen des Graßh. Breigamts, des Großh. Polizeiamks und ſämmtlicher Behörden.
„4 62.
1387.
Dienstag den 20. März.
Betreffend: Die Frühjahrs=Controlverſammlungen pro 1887.
Darmſtadt, am 24. März 1887.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Die nachſtehende Bekanntmachung des Großh. Landwehr=Bezirks=Commando's Darmſtadt I. wollen Sie in Ihren
Ge=
meinden in ortsüblicher Weiſe bekannt machen und die Beſitzer von Fabriken ꝛc. behufs ebenmäßiger Bekanntgabe an die
von denſelben beſchäftigten Perſonen beſonders bedeuten.
2993
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Frühjahrs=Control=Verſammlungen pro 1887 im Kreiſe Darmſtadt, beſtehend aus der 1. und 2. Compagnie des
1. Bataillons (Darmſtadth 1. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 115. werden in nachſtehender Weiſe
abgehalten:
L. Compagnie.
Auf dem weſtlichen Theile des Infanterie=Exercierplatzes zu Darmſtadt.
n. 1. Appell. Freitag den 22. April 1887, Vormittags 8 Uhr. Für die Wehrleute und Reſerviſten der
In=
fanterie vom Jahrgang 1874 bis incl. 1878 in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
b. 2. Appell. Freitag den 22. April 1887, Vormittags 8½ Uhr. Für die Reſerviſten der Infanterie vom
Jahrgang 1879 bis incl. 1882 In der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
C. 3. Appell. Freitag den 22. April 1887, Vormittags 9½ Uhr. Für die Reſerviſten und Dispoſitions=
Urlauber der Infanterie vom Jahrgang 1883 bis incl. 1886 und ſämmtliche Wehrleute, Reſerviſten und Dispoſitions=
Urlauber der Cavallerie, der Feld= und Fuß=Artillerie, ſowie der Pioniere und Jäger in der Haupt= und Reſidenzſtadt
Darmſtadt.
d. 4. Appell. Freitag den 22. April 1887, Vormittags 10½ Uhr. Für ſämmtliche Wehrleute, Reſerviſten
und Dispoſitions=Urlauber des Trains, der Eiſenbahn=Truppen, der Krankenträger, der Militärbäcker, der Marine, des
ärzt=
lichen und ſanitätlichen Perſonals der Oeconomie=Handwerker und ſonſtigen Mannſchaften mit Einſchluß der zur Dispoſition
der Erſatz=Behörden entlaſſenen Mannſchaften in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
D. Compagnie.
Auf dem weſtlichen Theile des Infanterie=Exercierplatzes zu Darmſtadt.
A. L. Appell. Samstag den 23. April 1887, Vormittags 8 Uhr. Für jämmtliche Wehrleute, Reſerviſten und
Dispo ſitions=Urlauber aller Waffen und ſonſtigen Kategorien mit Eüſchluß der zur Dispoſition der Erſatz=Behörden
ent=
laſſen n Mannſchaften aus den Bürgermeiſtereien Arheilgen, Beſſungen und Braunshardt.
b. 2. Appell. Samstag den 23. April 1887, Vormittags 8½ Uhr. Für dieſelben Mannſchaften des
Beur=
laubte nſtandes aus den Bürgermeiſtereien Eberſtadt, Erzhauſen, Eſchollbrücken, Gräfenhauſen und Griesheim.
C. S. Appell. Samstag den 23. April 1887, Vormittags 9 Uhr. Für dieſelben Mannſchaften des
Beur=
laubte nſtandes aus den Bürgermeiſtereien Hahn mit Eich, Malchen, Meſſel, Nieder=Beerbach, Nieder=Ramſtadt mit
Waſchen=
bach und Pfungſtadt.
d. A. Appell. Samstag den 23. April 1887,. Vormittags 9½ Uhr. Für dieſelben Mannſchaften des
Beur=
laubtenſtandes aus den Bürgermeiſtereien Ober=Ramſtadt, Roßdorf, Schneppenhauſen, Traiſa, Weiterſtadt und Wixhauſen.
Gemäß der 88 7 der Erſatz=Ordnung und 4 des Geſetzes vom 6. Mai 1880 werden bei den diesjährigen Frühjahrs=
Control=Verſammlungen ſämmtliche Mannſchaften, welche in der Zeit vom 1. Oktober 1879 bis 31. März 1880 eingetreten
ſind, zur Landwehr und diejenigen, welche in der Zeit vom 1. Oktober 1874 bis 31. März 1875 eingetreten ſind, zum
Landſturm verſetzt, und haben ſolche — Reſerviſten wie Wehrleute - bei den Appells zu erſcheinen.
Sämmtliche genannten Mannſchaften ſind zur Theilnahme an dieſen Control=Verſammlungen geſetzlich verpflichtet und
werden hierzu mit dem Bemerken aufgefordert, daß die ohne Entſchuldigung ſehlenden oder zu ſpät kommenden Leute di
geſetzliche Strafe zu gewärtigen haben.
Die Militär=Papiere ſind mit zur Stelle zu bringen.
203
[ ← ][ ][ → ]774
Nr. 62
Dagegen ſind diejenigen Wehrleute, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1875 eingetreten ſind, und
gemäß 8 4 vorgenannten Geſetzes bei den Herbſt=Control=Verſammlungen dieſes Jahres zum Landſturm verſetzt werden, von
dem Erſcheinen bei den Frühjahrs=Control=Verſammlungen pro 1887 entbunden.
Dieſelben haben bei den nächſten Herbſt=Control=Verſammlungen zu erſcheinen.
von Hombergk zu Bach,
Major z. D. und Bezirks=Commandeur.
Bekanntmuchung.
Die Voranſchläge der ſtädtiſchen Spezialkaſſen (Pfandhaus=, Armen=, Hoſpital=,
Waſſerwerks= und Gaswerkskaſſe) für das Etatsjahr 1887-88 ſind im Entwurf
vom 30. d. Mts. ab bis einſchließlich 7. April auf dem Stadthaus, Zimmer Nr. 13,
zur Einſicht offen gelegt.
Darmſtadt, am 28. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(2994
Bekanntmachung.
Die auf Mittwoch den 6. April d. J8. ausgeſchkiebene Vergebung der im
Laufe des Jahres 1887-88 vorkommenden kleineren Unterhaltungsarbeiten, ſog.
Prozentarbeiten, findet vorerſt nicht ſtatt.
Anderweiter Termin zur Einreichung von Offerten wird demnächſt bekannt
gegeben werden.
Darmſtadt, den 28. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
299
Grux-Yerpuchtung.
Die Benutzung des Graſes an den Gräben und Böſchungen der zum
Bau=
bezirk Darmſtadt gehörenden Straßen ſoll in nachbenannten Terminen und Orten
öffentlich verſteigert werden:
1. Dienstag den 12 April l. J8., Vormittags 9 Uhr,
im Großherzoglichen Holzmagazin dahier:
a) Von der Straße Darmſtadt-Frankfurt, Abtheilung 52-10,
b) „ „ Darmſtadt-Heidelberg, „ 92-13,
6) „ „ Darmſtadt-Hirſchhorn,
78-14,
„
4) „ „ Darmſtadt-Mainz,
„ 3-13,
Darmſtadt-Leeheim,
17—40.
6) „ „
„
„
2. Mittwoch den 13. April l. J., Vormittags 10 Uhr,
in Langen bei Herrn Gaſtwirth Oppermann von der Straße Darmſtadt-
Frank=
furt, Abtheilung 37-50.
3. An demſelben Tage, Mittags 121 Uhr,
auf dem Gemeindehauſe zu Arheilgen, von derſelben Straße, Abtheilung 10-31.
4. Donnerstag den 14. April l. J3., Vormittags 8 Uhr,
zu Ober=Ramſtadt im Gaſthaus zur Sonne:
a) Von der Straße Eberſtadt-Zipfen, Abtheilung 44-59,9,
b) „ Roßdorf-Gumpener Kreuz. „ 44-64.
5. An demſelben Tage, Vormittags 11 Uhr,
zu Roßdorf bei Herrn Gaſtwirth Günther:
a) Von der Straße Darmſtadt-Hirſchhorn, Abtheilung 14-45,
b) „ Roßdorf-Gumpener Kreuz, „ 36-40,
C) „ Roßdorf-Aſchaffenburg,
„ 35 37,
6. Freitag den 15. April l. J8., Vormittags 10 Uhr,
in Eberſtadt auf dem Gemeindehauſe:
4) Von der Straße Darmſtadt-Heidelberg, Abtheilung 20- 29,
b) „ „ Eberſtadt-Zipfen,
„ 28-44,
C) „ Eberſtadt-Gernsheim,
27-68.
„
7. Samstag den 16. April l. J3., Vormittags 8 Uhr,
auf dem Gemeindehauſe zu Gernsheim:
Von der Straße Eberſtadt-Gernnheim, Abtheilung 68-8I.
Darmſtadt, den 25. März 1887.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Wießell.
12996
Papierlieferung.
Die Lieferung des Bedarfs der
ver=
ſchiedenen ſtädtiſchen Verwaltungen an
Kanzlei=, Concept= und Deckenpapier,
ſo=
wie an Briefcouverten für das Etatsjahr
188788 ſoll ſubmiſſionsweiſe vergeben
werden.
Die Bedingungen liegen auf unſerem
Bureau, Zimmer Nr. 13, zur Einſicht
ſoffen. Angebote erbitten wir bis
längſtens den 9. April l. J3.,
Vormittags 11 Uhr.
Darmſtadt, den 28. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[2997
Ohly.
Bekanntmachung.
Mittwoch den 30. März l. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
wird in dem Faſſelhofe der Gemeinde
Beſſungen der geſammelte Faſſeldung
öffentlich an die Meiſtbietenden verſteigert.
Beſſungen, den 21. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[2753
Berth.
Main=Neckar=Eiſenbahn.
Verkauf alter Materialien.
Der Vorrath an altem Actenpapier,
Billets, Telegraphenſtreifen und
Papp=
deckel, im Ganzen etwa 13000 Kilogr.
ſoll Mittwoch den 13. April l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
durch Submiſſion vergeben werden.
Der Haupt=Magazins=Verwalter zu
Darmſtadt wird über dieſe Materialien
bis zum bezeichneten Termine Auskunft
geben und können die Verkaufsbedingungen
mit dem Verzeichniſſe der Materialien
gegen eine Gebühr von 40 Pfennig auf
frankirte Anfrage von demſelben bezogen
werden.
Die Gebote müſſen bis zu
obenge=
nanntem Termine bei dem Haupt=
Maga=
zinsverwalter in Darmſtadt frankirt,
ver=
ſchloſſen und mit der Aufſchrift „Verkauf
alter Materialien betreffend; eingereicht
werden.
Darmſtadt, den 24. Mürz 1887.
Der Ober=Betriebs=Inſpector.
(299.
Geſſner.
empfehle zu billigſten Preiſen.
neahlſige nlahr iſineo.
Holzſtraße 6. (2999
M
29½
101
11
715
Nr. 62
Betnnntmuchung.
Die Herſtellung nachſtehender bei der Octroiverwaltung im Etatsjahre 1887
bis 1888 vorkommenden Buchbinder=Arbeiten, als:
a) Einband der Octroi=Quittungs=Büchelchen, je 200 Stück enthaltend, geleimt,
mit blauem Umſchlag;
b) Einband verſchiedener Regiſter von je ca. 50 Bogen in Pappband und
c) desgleichen in blauem Umſchlag:
ſoll vergeben werden. Uebernahmsluſtige wollen ihre Preisangaben zu vorſtehenden
Arbeiten bis längſtens
den 5. April l. 3s., Vormittags 11 Uhr,
bei uns einreichen. Muſter können im Stadthaus, Zimmer Nr. 14, Vormittags
von 11 bis 12 Uhr eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 28. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(3000
Ohly.
Lreimilligr Verſteigerung.
Dienstag den 29., Mittwoch den 30. und Donnerstag den
31. März
und wenn nöthig Freitag den 1. April 1887 verſteigert der Unterzeichnete in
Beſſungen, Heidelbergerſtraße Nr. 37 Parterre, täglich von Morgens
9½ und Nachmittags 2¼ Uhr ab, wegen Aufgabe des Haushalts und
Weg=
zug von hier die dem Herrn Auftraggeber gehörenden Brillanten, Antiquitäten,
Münzen, Möbel, Oelgemälde von berühmten Meiſtern, als: L. Meixner, M. Lotze,
van der Hoven, V. Bonifazio, Paul Stade, F. Bol, Hermann Bellmer, Schneider,
J. W. Guido Reni, Alfred Schönberger, Ed. Schleich, Wolfram J. Rotter, Eugen
v. Krämer, Riediger, Fröhlich, Mackeldey, Ebert, Herrl, Weiß, Trübner, Junker,
Fleiſchhauer, Werbel, Lohr, Fritz, Auguſti, Kneſchhoff, Rantzinger, Janſeu, ſowie
Stahlſtich, geſtochen von Profeſſor Rudolph Stang (avant la lettre) nach
Raphael's „Trauung Mariäu und eine Anzahl Stiche und Studien ꝛc., ebenſo
eine eiſerne Kiſte (Meiſterwerk der Schloſſerkunſt) ꝛc. ꝛc.
Dienstag den 29. Mürz kommt zum Ausgebot am Vormittag:
Brillanten, Gold= und Silberſachen, Schmuckſachen und die Münzen;
Nachmittags: Cryſtall=, Porzellanwaaren und Nippſachen, Wiener Service
ſantik) für 12 Perſonen, 4 Gemälde, Meißener Teller, die Jahreszeiten (nach
Schwanthaler) darſtellend.
Mittwoch den 30. Mürz, Vormittags und Nachmittags:
Oelgemälde, Stahl= und Kupferſtiche, die Antikſachen, als: eiſerne Kiſte,
Schränkchen und Stöcke ꝛc.
Donnerstag den 31. März Vormittags:
Möbel, und zwar: 1 Cauſeuſe, 2 Seſſel, 1 Sophatiſch (Marie Antoinette),
Pfeilerſpiegel mit Conſol ſſchwarz), 1 dreieckiger altdeutſcher Silberſchrank,
1 Pianino, noch ganz neu, von Gerhard Adam in Weſel, 1 ſchwarze Säule
mit Büſte, an 2 Fenſter reich geſtickte Vorhänge, 1 Cauſeuſe, 2 Seſſel und
6 gepolſterte Stühle, in ſchwarzem Holz geſchnitzt (mit bordeaupfarbigem Rips
bezogen), 1 Sophatiſch (ſchwarz), 1 ſchwarzer Glasſchrank, 1 ſchwarzer
Eck=
ſchrank mit Marmorplatte (vergoldet, 1 Rauchtiſch, 1 Tiſch (amerikaniſches
Nußbaum) mit ſchwarzer Ahornplatte, Büchergeſtelle, Staffeleien mit Mappe,
geſchnitzt, 1 Plüſchſopha (Mahagoni) mit 2 Seſſel, Seſſelſtühle, Sophatiſch,
Briefſchränkchen, Schreibtiſchſtnhl, Büffet, ſowie eine große Partie Weißzeug,
Tafelgedecke und Herrenkleider.
Des Nachmittags: 1 Eichenſchrank, Stühle, Spiegel in Eichenholz, ſowie viele
Möbel in Nußbaumholz, diverſe Klappſeſſel, Näh= und Spieltiſche, 2
Giran=
doles, vergoldet (Zeit Napoleons), Pferdegruppen, Koloſſalbüſte Beethoven's
von K. Knoll, München, ſowie 1 vollſtändige Kücheneinrichtung, Betten,
Kom=
moden, Schränke, Gartenmöbel, Pflanzen und allerlei Hausrath.
Die zur Verſteigerung kommenden Obiekte ſtehen dem kaufluſtigen Publikum
Samstag den 26. und Montag den 28. er., Vormittags von 10 bis 12
und Nachmittags von 2½ bis 4 Uhr, am Verſteigerungsorte zur Anſicht
be=
reit. — Alles Nähere bei dem Unterzeichneten, wo auch ein Katalog der
Oelge=
mälde, welche zur Verſteigerung kommen, vorhanden iſt.
Engel, Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt,
Ernſt=Ludwigsſtraße 10 ll.
8
Der Cchte
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Ed. Pfannenschmidt,
Danzig,
bleibt immer der beſte und haltbarſte
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L. F. Ohnacker, Darmſtadt,
und alle Looſeverkäufer.
(3004
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werden zum Waſchen u. Färben
angenommen bei
Hedwie
ll=
776
Nr. 62
Holzuerkeigerung.
Es werden verſteigert:
1. Dienstag den 29. März d. J., von Vormittags 9 Uhr an,
an Ort und Stelle nach vorheriger Zuſammenkunſt am Kranichſteiner
Fallthor=
haus aus Diſtrict Bucheneck, Blumenhegſtück, Alter Hegwald, Kleeneck, Alleeſchlag,
Darmſtädter Koberſtadt ꝛc.: Stämme (meiſt Wagnerholz: 69 Eichen - 2423 Im.,
7 Lärchen - 236 Fm., 13 Birken = 107 ym.; Derbſtangen: 8 Eichen -
O53 Fm., 74 Fichten - 527 Fm., 14 Buchen - 052 Fm., 5 Birken
030 Fm.
Die im Bauerswieſenſchlag liegenden Lürchen werden im Alleeſchlag
ver=
ſteigert und bittet man ſie daher vorher einzuſehen. Von den Eichen ſind 7 im
Diſtrict Kleeneck lagernde Abſchnitte - 574 Fm. Schnittholz von beſonderer
Güte, für Schreiner, Glaſer ꝛc. geeignet. Daſelbſt kommen auch 4 Eichen
957 Fm. aus der Oberförſterei Langen, Diſtrict Hanauer Koberſtadt 5 und 7
zum Ausgebot und wollen Kaufliebhaber dieſelben vorher einſehen.
2. Mittwoch den 30. März d. Js., von Vormittags 9 Uhran,
im Gemeindehauſe zu Arheilgen aus VI. 56-59 Geishecke: Scheiter: 29 Rm.
Buchen I. Cl., 18 Rm. Buchen II. Cl., 2 Rm. Eichen; Knüppel: 190 Rm.
Buchen, 10 Rm. Eichen, 1 Rm. Akazie; Reiſig: 5730 Wellen Buchen, 140 Wellen
Eichen; Stöcke: 7 Rm. Buchen.
Nähere Auskunft ertheilen die betr. Forſtwarte.
Darmſtadt, den 21. März 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
[2797
Eckſtorm.
Wegen Umzug in mein neues Lokal
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F6
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beehrt ſich den geehrten Herrſchaften
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zutheilen, daß ſie nunmehr, den
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Fruchtkörbe u. Schalen „ „ 8.- „
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werden die Delegirten der hierbei
inter=
eſſirten Gruppen zu einer Sitzung auf
Freitag den 1. April 1887,
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in den hinteren Saal der Brauerei „zur
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beten, ihre Karten vorzuzeigen.
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Tagesordnung: Nach 8 19 der Statuten.
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Verdauungskraft zur Vorausſchung. Nach
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den Richtungen leiſten, wie ärztlich bezeugt,
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allen Apotheken 85 Pf. per Schachtel) die
beſten Dienſte.
itgeteilt von dem
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vom Nordd. Loyd in Bremenz welcher am
16. März von Bremen abgegangen war, iſt am
26. März wohlbehalten in New=York
ange=
kommen.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 29. März.
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Pollziſche Ueberſicht.
Nr.
Zeutſches Reich. Se. Majeſtät der Kaiſer leidet an einem leichten
Erkältungszuſtande, infolge deſſen eine Affektion des linken Auges
eingetreten iſt. Der Monarch nahm deshalb am Sonnabend weder
Vorträge noch Meldungen entgegen und auch die täglichen
Spazier=
fahrten ſind einſtweilen ausgeſetzt worden. Die für die letzten Tage
in Ausſicht genommenen militäriſchen Empfänge ſind bis zum
Diens=
tag aufgeſchoben.
Der Reichstag genehmigte am Sonnabend debattelos den
Ent=
wurf, betr. Abänderung des Reichsbeamtengeſetzes, in zweiter Leſung
und ging dann zur erſten Leſung der Vorlage, betr. den Verkehr
Kunſtbutter, über. Die Notwendigkeit, den Verfälſchungen der Butter
durch geſetzgeberiſche Maßregeln entgegenzutreten und eine
beſtimm=
tere Grenze zwiſchen Natur= und Kunſtbutter zu ziehen, wurde von
allen Seiten anerkannt, nur gingen die Anſichten über die Definition
des Begriffes „Kunſtbutter' und über deren ſEinwirkungen auf die
Geſundheit öfters auseinander. Von konſervativer Seite namentlich
wurde eine beſtimmte Färbung der Kunſtbutter gefordert, um ſie
hierdurch in charakteriſtiſcher Weiſe vor Naturbutter zu unterſcheiden,
aegen welchen Vorſchlag ſich indeſſen der Direktor im
Reichsgeſund=
heitsamte, Dr. Köhler, entſchieden wendete, indem er darlegte, daß
durch die geſetzlich geforderte Färbung die Kunſtbutterinduſtrie ſo
aut wie vernichtet würde. während der Erfolg trotzdem nicht der
Naturbutter, ſondern dem ausländiſchen Schmalze zu Gute käme.
Verſchiedenen Rednern ging der Regierungsentwurf noch gar nicht
weit genug und beſonders verlangte konſervativerſeits Abg. Graf
Schlieffen=Schlieffenberg, daß für die Kunſtbutter jeder mit dem
Worte „Butter- zuſammenhängende Namen unterſagt, eine ſanitäre
Kontrolle der für die Kunſtbutter verwendeten Materialien
vorge=
ſchrieben und endlich jede Miſchung von Natur= und Kunſtbutter
treng unterſagt werde. Der Entwurf ging ſchließlich an eine
be=
ſondere Kommiſſion. Am Montag beſtätigte der Reichstag das
Büreau und beſchäftigte ſich mit der dritten Etatsleſung; möglicher
Weiſe dürfte noch an dieſem Tage die Vertagung des Hauſes
er=
folgt ſein.
Unter dem Vorſitze des Fürſten Bismarck fand am Samstag
eine Sitzung des preußiſchen Staatsminiſteriums ſtatt.,
Finanzminiſter v. Scholz hat nach der=Schl. 8tg. ſeine
Demiſ=
ſion eingereicht.
Der deutſche Botſchafter in Rom v. Keudell iſt auf ſeinen
An=
trag in den zeitweiligen Ruheſtand verſetzt worden. - Als ſein
vorausſichtlicher Nachfolger wird v. Radowitz, ſeit 1882 Botſchafter
in Konſtantinopel, bezeichnet.
Monſignore Galimberti ſtattete am 26. dem Fürſten Bismarck
einen Beſuch ab. Wie verlautet, hat der Delegat des Papſtes direkte
Weiſungen zu Verhandlungen mit den deutſchen Biſchöfen
mitge=
bracht, welche bezwecken, die klerikale Preſſe zu einem friedlichen
Verhalten zu veranlaſſen.
Der Reichstag wird vorausſichtlich am Montag oder Dienstag
die dritte Leſung des Etats vornehmen und ſich nach Schluß
der=
ſelben vertagen. Die Oſterferien dürfen bis zum 20. April dauern.
Man hofft, daß die dritte Leſung des Etats nicht mehr als eine
Sitzung in Anſpruch nehmen werde. Wie lange der Reichstag nach
Oſtern noch verſammelt ſein wird, hängt weſentlich davon ab, ob
noch bedeutſame neue Vorlagen der Regierung zu erwarten ſind.
Mit den vorliegenden Arbeiten kann das Haus bis Pfingſten bequem
fertig werden.
Nach dem jetzt vorliegenden Reſultat des Reichstags=Erſatzwahl
im 2. Oldenburgiſchen Wahlkreiſe (Varel) iſt eine Stichwahl zwiſchen
Traeger (freiſ.) und Thuenen ſnat.=lib.) erforderlich.
Nach dem Beſchluſſe des Senioren=Konvents wird die
kirchen=
politiſche Vorlage erſt nach den Oſterferien im Abgeordnetenhauſe
zur Beratung kommen. So viel bis jetzt verlautet, werden die im
Herrenhauſe abgelehnten Anträge des Biſchofs Kopp zur zweiten
Beratung der kirchenpolitiſchen Vorlage im Abgeordnetenhauſe durch
das Centrum ſämtlich wieder eingebracht werden.
Die ,Kr. 8tg. zweifelt daran, daß ſich eine Mehrheit im
Ab=
geordnetenhauſe für die im Herrenhauſe abgelehnten Anträge Kopp
finden werde ohne die unbedingte Gewißheit, daß damit die Reviſion
der Maigeſetze beendet und der Friede mit der Kurie und dem
katholiſchen Volke definitiv hergeſtellt ſein würde.
Die Nachricht, daß ein neuer Branntweinſteuer=Geſetzentwurf
bereits ausgearbeitet iſt, findet Beſtätigung mit der Hinzufügung,
daß derſelbe noch in dieſer Seſſion im Reichstage eingebracht
wer=
den wird.
Die Genehmigung des Kaiſers zu dem Statut der
Oſtafrikani=
ſchen Geſellſchaft und die Verleihung der Korporationsrechte iſt in
den nächſten Tagen zu erwarten. Am 2. April ſoll die definitive
Konſtituierung des Direktionsrats ſtattfinden, für welchen der
Reichs=
kanzler drei Mitglieder noch ernennen wird. Am 6. April wird
ſich Dr. Peters mit einer Expedition von etwa 20 Mann nebſt
Aus=
rüſtung nach Oſtafrika begeben um die Stationen zu inſpicieren
and neue zu errichten, namentlich aber auch, um mit dem Sultan
von Sanſibar die im deutſch=engliſchen Abkommen vorgeſehene Ver
einbaruug über die Verpachtung der Zölle an der Küſte zu treffen.
783
62
Zur Kennzeichnung der Stimmung, welche in den ſogenannten
„patriotiſchen; franzöſiſchen Kreiſen vorherrſcht, teilt die „Nordd.
Allg. 3tg.- folgende Sätze mit, die den Schluß eines Artikels der
„France, bilden über den „22. März in Berlin”. Wir werden
niemals vergeſſen, daß Deutſchland ſich auf unſere Koſten zu der
Machtſtellung emporgeſchwungen hat, die es heute einnimmt.-
Die Erinnerung an die Kataſtrophe von 1871, die fortwährenden
Drohungen, die von Deutſchland nach Frankreich herüberſchallen,
die ſchmachvollen Verfolgungen, die unſere Landsleute in Elſaß=
Lothringen zu erdulden haben — Dieſes und Aehnliches erzeugen
die Gefühle, mit denen wir als Beobachter der Vorſtellung
bei=
wohnen, welche Deutſchland zum 90. Geburtstage ſeines Kaiſers der
Für uns iſt der Name des Kaiſers Wilhelm
Welt darbietet.
gleichbedeutend mit Blut, Raub und Mord; bei uns ruft jener
Name nur die Erinnerung wach an die Niederlage unſeres
Vater=
landes, das Hinſchlachten unſerer Soldaten, den brutalen Diebſtahl
von zwei unſerer Provinzen. — Dieſe Erinnerungen genügen, um
unſer ganzes Herz zu füllen, und wir werden deshalb unſere Leſer
nicht mit Berichten peinigen über die Feſtlichkeiten, mit denen
Deutſch=
land den 22. März 1887 begangen hat. - Zu dieſen Auslaſſungen
des franzöſiſchen Blattes bemerkt die „Nordd. Allg.: Wenn wir
dieſe Unverſchämtheiten des franzöſiſchen Patriotenblattes niedriger
hängen, ſo geſchieht es nicht, um Kritik an ihnen zu Uben, ſondern
nur, Um auch ſie zu den umfangreichen Akten zu nehmen, welche
einſtmals Zeugnis dafür ablegen werden, mit welcher Ruhe und
Ge=
duld Deutſchland Jahre lang die frechſten franzöſiſchen Schmähungen
und Herausforderungen ertragen hat.
Heſterreich=Angarn. Die Wiener „Volit. Correſp.
veröffent=
licht die von Nelidow überreichte und vom 1. März datierte Note,
durch welche Rußland die Zahlung der Lriegsentſchädigung von
der Pforte fordert.
Die Rückkehr des ruſſiſchen Geſandten Labanoff nach Wien wird
am 2. April erwartet und hofft man in Regierungskreiſen, daß er
Ueberbringer günſtiger Mitteilungen für die Herſtellung eines beſſeren
Verhältniſſes zwiſchen Oeſterreich und Rußland ſei.
In dem zu Wien geführten Anarchiſtenprozeß wurden am 28. d.
13 Angeklagte zu 1- bis 20jährigem ſchweren Kerker verurteilt und
einer freigeſprochen.
Franſtreich. Der Senat hat die von der Deputiertenkammer
beſchloſſene Zuſchlagstaxe auf Cerealien mit 186 gegen 86 Stimmen
angenommen.
In der Abgeordnetenkammer wurde bei Beratung der Vorlage
über die Zuſchlagstaxe auf die Viehzölle der Artikel angenommen,
welcher den Eingangszoll für Ochſen von 25 auf 30 Fres. erhöht.
Die Abgeordnetenkammer nahm ferner die Erhöhung des
Eingangs=
zolles für Hämmel und Schafe von 3 auf 5 Fres., für je 100 Kgr.
friſches Fleiſch von 7 auf 12 Fres. an.
Mehrere Pariſer Blätter erzählen, ein Beamter des
Kriegs=
miniſteriums, namens Egrolles, ſei als Verräter entlarvt worden:
derſelbe ſei überführt, dem erſten Militärattachs der deutſchen
Bot=
ſchaft als Spion gedient zu haben. Sicheren Informationen zufolge
iſt dieſe Geſchichte, ſoweit dieſelbe den deutſchen Militärattache
be=
trifft, vollſtändig unwahr; derſelbe kennt dieſen Beamten nicht
ein=
mal dem Namen nach.
Engkand. Die Debatte über die Dringlichkeitsfrage der iriſchen
Zwangsbill iſt im Unterhauſe zu Ende gekommen. Das Haus
ver=
warf den Unterantrag Morleys, welcher die Dringlichkeit der Novelle
bekämpft, mit 349 gegen 260 Stimen und nahm den
Dringlichkeits=
antrag an.
Die „Times' verzeichnet das Gerücht, Katkoff habe wegen ſeines
ſcharfen Ausfalls gegen die letzte Mitteilung des „Regierungs=
An=
zeigers' telegraphiſch eine ernſte Verwarnung der Cenſur erhalten.
Einer Meldung des „Bureau Reuter' aus Bombay vom 26.
zufolge hat der Emir von Afghaniſtan 10000 Mann zur Verſtärkung
Herats beordert, um Herat gegen etwaige feindliche Abſichten
Jskan=
der Khans zu ſichern.
Nach in London eingegangenen Nachrichten iſt die Expedition
Stanley's am 18. d. am Kongo angekommen und am 19. d. nach
Matadi weitergereiſt, wo ſie am 21. d. eintreffen ſollte.
Belgten. Das in Brüſſel erſcheinende offiziöſe ruſſiſche Blat
Nord” erklärt ſich für autoriſiert, den in deutſchen Blättern
ver=
breiteten Gerüchten über die bevorſtehende Erneuerung des
Drei=
kaiſerverhältniſſes das formellſte Dementi entgegenzuſtellen.
Außland. Katkoff erklärt in einem zweiten Artikel, die
Mit=
teilung des =Regierungsanzeigers; repräſentiere nicht die Politik
des Haren, ſondern nur die des auswärtigen Amtes. Die Politik
des Haren ſei von dieſer vollſtändig verſchieden. Der Zar wolle
nicht die Unterordnung Rußlands unter Deutſchland; ſeine Politik
werde durch die eigenſten Intereſſen Rußlands inſpiriert, welche
zum Glück für die Intereſſen des Friedens (2) mit den Forderungen
der Gerechtigkeit übereinſtimmten. Indem Rußland Frankreich
vor einer Kataſtrophe rettete 12) habe es Europa gerettet und ſein
Gleichgewicht, dank deſſen Rußland weder im Orient noch im Oceident
Gefahr drohe. Zwiſchen Rußland und Frankreich werde die deutſche
Politik beſcheiden auftreten. Katkoff erklärt ſich aufs Neue ent=
Nr. 62
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ſchieden gegen die Erneuerung des Dreikaiſerverhältniſſes, das den
Intereſſen Rußlands zuwiderlaufe.
Graf Tolſtoi, der Miniſter des Innern, hatte in Moskau mehrere
Beſprechungen mit Katkow, man glaubt, um dieſen von ſeiner
deutſchfeindlichen Polemik abzubringen; doch ſoll Katkow ſich dem
Wunſche des Zaren widerſetzen.
Darmſtadt. 29. März.
r. Zweite Kammer der Landſtände. Die Samstagsſitzung wurde
durch Mitteilung verſchiedener Einläufe und Berichtanzeigen eröffnet,
worauf eine Interpellation der Abgeordneten Weith, Sturmfels und
Vogt, betr. die im vergangenen Winter die Staatsſtraßen oft
un=
paſſierbar machenden Schneewehen bezw. deren Entfernung, die an
den Ausſchuß ging, zur Kenntnis der Verſammlung gelangte. Der
alsdann vom Abgeordneten Heinzerling verleſene Entwurf einer
Glückwunſchadreſſe an Se. Königl. Hoheit den Großherzog aus
Anlaß der Verlobung Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin Jrene
fand einſtimmige Genehmigung, und wurde das Bureau mit der
Ueberreichung derſelben beauftragt.
Der Abg. Waſſerburg, der während der Vertagung der Kammer
als Beſchuldigter in einer Strafſache wegen Beleidigung zur
Ver=
nehmung von dem Amtsgericht Mainz in Gemäßheit des 8 133 der
Strafprozeßordnung unter Androhung gefänglicher Vorführung
vorgeladen wurde und unter Proteſt zur Vernehmung erſchien, und
der Abgeordnete Ulrich, der während derſelben Zeit von der Kgl.
Suchſiſchen Staatsanwaltſchaft in Chemnitz zur Verbüßung einer
neunmonatlichen Gefängnisſtrafe in Gemäßheit des 8 489 der
Straf=
prozeßordnung unter Androhung der Verhaftung aufgefordert wurde,
darauf aber unter Bezugnahme auf Artikel 84 der heſſiſchen
Ver=
faſſungsurkunde ablehnend geantwortet hatte, hatten ihre Proteſte
dem Präſidenten der Kammer überſandt, welcher beide Schriftſtücke
zur geſchäftsordnungsmüßigen Behandlung dem zweiten Ausſchuß
überwies. Dieſer beantragt — in Anbetracht deſſen, daß die
be=
klagenswerten Konflikte der Kammer einerſeits und der Regierung
bezw. der Gerichte andererſeits nur durch geſetzliche Klarſtellung des
Artikels 84 der Verfaſſungsurkunde in Zukunft vermieden werden
können - Großh. Regierung zu erſuchen, ein Geſetz den Ständen
vorzulegen, durch welches die Immumtäten der Abgeordneten, von
welchen jener Artikel redet, neu geregelt werden. Bei der Beratung
erklärte ſich Abg. Waſſerburg im Allgemeinen mit den Ausführungen
des Ausſchuſſes einverſtanden, glaubte aber in mancher Beziehung
weiter gehen zu dürfen, ohne deshalb ſeine Ausſtellungen zu
beſon=
deren Anträgen formulieren zu wollen. Dabei bezeichnete er
nament=
lich den Artikel 84 als, wenn auch interpretierbar, doch durchaus
klar und die Interpretierung derſelben durch die Regierung in Bezug
auf ſeinen Proteſt für unbefriedigend. Weiter glaubte er, wie auch
der Abg. Jöſt, die Landesgeſetze über die Immunität der
Abgeord=
neten, für ſämtliche deutſche Gerichte aültig. Abgeordneter Metz
(Darmſtadt) glaubte, daß bei der geſetzlichen Regelung der
betreffen=
den Paragraphen das Reichsgeſetz zu Grunde gelegt werden könne,
worauf Miniſterpräſident Finger die Bereitwilligkeit der Regierung
in dieſer Angelegenheit erklärte, bezw. alsbaldige Vorlage eines
Entwurfes in Ausſicht ſtellte. Abgeordneter Heinzerling bean
tragte den Zuſatz hauptſächlich mit Rückſicht auf den Art. 31
der Reichsverfaſſung, in welchem Falle der Abgeordnete
Waſſer=
burg die notwendigen Modiſikationen betr. der Dauer der
Immunität vorzunehmen beantragte. Es folgten dann weitere
Auf=
klärungen durch Geh. Staatsrat Hallwachs, Miniſterpräſident
Finger und den Abgeordneten Heinzerling. Bei der
Abſtim=
mung wurde der Ausſchußantrag einſtimmig, der Zuſatzantrag mit
großer Majorität angenommen.
Ueber den Antrag der Abgeordneten Theobald und
Ge=
noſſen das Gymnaſium und das Realgymnaſium, beziehungsweiſe
die Realſchule zu Mainz, ſowie den ſogenannten Mainzer
Uni=
verſitätsfonds betr., und einen ebenfalls den letztgenannten
Fonds betreffenden, noch weitergehenden Antrag des Abgeordneten
Racke berichtete namens des erſten Ausſchuſſes der Abgeordnete
Wolfskehl. Die Anträge des Ausſchuſſes gingen dahin, die Kammer
wolle: 1) mit der Verwendung der Erträgniſſe des Mainzer
Univer=
ſitätsfonds, wie ſie nach den Mitteilungen der Großh. Regierung
Unterhaltung der höheren Lehranſtalten in Mainz, Beiträge zur
Entbindungsanſtalt zu Mainz. und zu verſchiedenen
wiſſenſchaft=
lichen Inſtituten in Mainz, ſowie zur Landesuniverſität Gießen)
ſeither ſtattgefunden hat, ſich einverſtanden erklären; 2) den
geſetz=
gebenden Faktoren ausdrücklich das Recht wahren, über dieſe
Er=
trägniſſe mittelſt übereinſtimmenden Willensaktes jederzeit und ſelbſt
zu nicht ſtiftungsgemäßen Zwecken frei zu verfügen; 3) für den in
Poſ. 2 bezeichneten Fall die Anerkennung eines Entſchädigungsan
ſpruches ſeitens der Stadt Mainz, oder der Provinz Rheinheſſen
ausdrücklich ablehnen; 4) die Großh. Regierung erſuchen, fortan
ſämtliche Einnahmen und Ausgaben des Fonds in die jeweiligen
Haupt=Vorſchläge der Staats=Einnahmen und Ausgaben zur
ver=
faſſungsmäßigen Verwilligung ſeitens der Stände aufzunehmen,
jedoch mit der Maßgabe, daß derjenige Betrag, welcher in den
letzten zehn Jahren durchſchnittlich an nichtſtaatliche Anſtalten und
Vereine aus den Erträgniſſen des Fonds gefloſſen iſt, hiervon
aus=
geſchieden und ider Großh. Regierung als Dispoſitionsfonds
über=
wieſen werde, vorbehältlich jederzeitiger Auskunftserteilung über die
geſchehene Verwendung, und für ſo lange, als dieſer Betrag nicht
zu eigentlichen Stiftungszwecken erforderlich iſt; 5) die Großh.
Regie=
rung weiter erſuchen, ſowohl die derzeitigen als die weiter
hinzu=
kommenden Ruhegehalte der Lehrer, Beamten und Bedienſteten an
den höheren Lehranſtalten zu Mainz, ſowie ſämtliche nicht durch
eigene Einnahmen gedeckte Ausgaben der Entbindungsanſtalt zu
Mainz (für dieſe kam ſeither jährlich nur ein Pauſchalbetrag von
rund 900 M. zur Verwendung) aus Mitteln des Fonds zu beſtreiten.
Bei der Beratung über dieſe Ausſchußanträge bezw. den
neuer=
dings von Abg. Racke geſtellten und die Wiedereinſetzung einer
be=
ſonderen Verwaltungskommiſſion, wie ſie früher bis zum Jahr 1840
beſtanden, für den Univerſitätsfonds als einen ſelbſtſtändigen Fonds
bezweckenden Anträge entwickelte zunächſt Geh. Staatsrat v. Knorr
den Standpunkt der Regierung, die, ſonſt mit den Ausſchußanträgen
übereinſtimmend, dem Artikel 4 derſelben ihre Zuſtimmung nicht
geben kann. Abg. Racke verbreitete ſich alsdann in längerer
Aus=
führung über die hiſtoriſche Berechtigung der von ihm vertretenen
Grundſätze, um ſchließlich die Ablehnung der Ausſchußanträge zu
beantragen. Ihm erwidernd betonte Abg. Wolfskehl die
Ueber=
einſtimmung des urſprünglichen Antrages des Vorredners mit den
Anträgen des Ausſchuſſes, die er zur Annahme empfahl. Im gleichen
Sinne, allerdings aber die Ablehnung der Poſ. 4 beantragend, ſprach
ſich auch Abgeordneter Schröder aus, worauf vom Miniſterpräſident
Finger, ſowie von Geh. Staatsrat v. Knorr nochmals der
Re=
gierungsſtandpunkt klargelegt und insbeſondere diesAnnahme der
Poſ. 4 des Ausſchußantrages und die Verſchmelzung des
Univer=
ſitätsfonds mit dem Budget als unmöglich betont wurde. Nachdem
endlich der Abgeordnete Küchler ſich gegen, der Abg. Oſann ſich
für die Ausſchußanträge erklärt hatte, wurde wegen der vorgerückten
Zeit die Verhandlung unterbrochen, und wird dieſelbe heute
Diens=
tag fortgeſetzt reſp. zu Ende geführt werden.
Nach einer perſönlichen Bemerkung des Abg. Racke in betreff
ſeiner. früheren und ſeiner jetzigen Stellung in der zuletzt beſprochenen
Frage machte der Vorſitzende noch Mitteilung von neuen Einläufen,
darunter einen dringenden und darum zur alsbaldigen Erledigung
dem vierten Ausſchuß überwieſenen Antrag der Abgeordneten Lautz
und Oſann, die Garniſon in Babenhauſen betr., und einen Antrag
der Abgeordneten Frank, Racke und Waſſerburg wegen Einführung
direkter Wahlen, worauf um 1 Uhr die Sitzung geſchloſſen wurde.
Das Großh. Heſſ. Regierungsblatt, Beilage Nr. 7, enthält.
1) Bekanntmachung, die Aufhebung des Königl. Preußiſchen Remonte=
Depots Oberſeener Hof, im Kreiſe Schotten, betr.; 2)
Bekannt=
machung, die Umlagen zur Beſtreitung der Bedürfniſſe für die
israelitiſche Religionsgemeinde Krainfeld, im Kreiſe Lauterbach, für
188788 betr.; 8) Ueberſicht der für das Jahr 188788 von Großh.
Miniſterium des Innern und der Juſtiz genehmigten Umlagen zur
Beſtreitung von Kommunalbedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes
Dieburg; 4) Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des Innern
und der Juſtiz für das Jahr 188788 genehmigten Umlagen zur
Beſtreitung der Kommunalbedürfniſſe in den Gemeinden des Kreiſes
Bensheim; 5) Bekanntmachung, den Steuerausſchlag zur Bezahlung
des Gehalts des Rabbinen zu Offenbach für das Jahr 188788 betr.;
6) Konkurrenzeröffnungen.
Der 90. Geburtstag unſeres Kaiſers wurde bei Jung und
Alt gleich freudig begangen. So hat denn auch die hieſige
Klein=
kinderſchule den ſeltenen Tag durch Verabreichung von Kaiſer=Bretzeln
an die Kleinen gefeiert. Das Bild des Kaiſers wurde zugleich für
die Anſtalt geſtiftet und brachten die Kinder, nachdem dasſelbe jedem
Einzelnen vorgezeigt war, ein jubelndes Hoch aus auf das
ehrwür=
dige Reichsoberhaupt.
Für das am Samstag, den 2. April dahier
zuſammenzu=
ziehende und dann in das Elſaß abgehende Bataillon Infanterie in
Stärke von 21 Offizieren und 508 Unteroffizieren und Soldaten, ſind
für die Tage vom 2. 3. und 4. April (alſo Samstag, Sonntag
und Montag) Bürgerquartiere ohne Verpflegung zu beſchaffen. Wie
wir erfahren haben, werden von der Einquartierung diesmal
fol=
gende Straßen betroffen: Grafenſtraße, Louiſenplatz, Louiſenſtraße,
Ludwigsplatz, Marienplatz, Marktplatz, Marktſtraße, Mathildenplatz,
Niederramſtädterſtraße, große Ochſengaſſe, Riedeſelſtraße und
Roß=
dörferſtraße, und zwar alle Bewohner dieſer Straßen, welche ein
direktes Steuerkapital von annähernd 400 M. und mehr haben.
Als Reſerveſtraßen für allenfallſigen Mehrbedarf ſind die Heinrich=,
Hoch= und Hölgesſtraße in Ausſicht genommen. Die Einquartierung
ſelbſt dürfte übrigenL allen Intereſſenten von der Bürgermeiſteret
noch angeſagt werden.
Von der ſtädtiſchen Baukommiſſion iſt ein Plan über die
Trottoirherſtellungen der einzelnen Straßen ausgearbeitet und den
Stadtverordneten zugeſtellt worden. Wir erſehen aus demſelben,
daß innerhalb eines Zeitraums von zwölf Jahren (von 1887 bis
einſchließlich 1808) alle Straßen mit neuen Trottoirs in der Weiſe,
wie mit einer Reihe von Straßen bereits der Anfang gemacht wurde,
verſehen werden und dafür in jedem Jahre etwa 60000 M. aufge=
786
Nr. 63
Kreuznach nach Saarbrücken gehende Glterzug. Von dem Perſonal, die Geſtalt des Golo ſo bedeutend als möglich hinzuſtellen.
Ziem=
minder heftig zertrümmert. Da die Bahn bei Münſter zweigeleiſig in der Ouvertüre alle Kraft einzuſetzen hat, hielt ſich unter der
iſt, ſo konnte der Betrieb ununterbrochen fortgeſetzt werden.
zig daſtehenden Feſttage ſeines glorreichen Lebens als Angebinde geradezu muſterhaft.
der Deutſchen Bühnen=Angehörigen im In= und Auslande
entgegenzunehmen geruhte, iſt ein Prachtſtück ſeltenſter Art und hat
ſchon während der kurz bemeſſenen öffentlichen Ausſtellung im Kon=
Leder=Moſaik ausgeführt. Auf dem mittleren roten Lederfelde iſt ſund äuch Belgien, welche durch ihre rote Farbe ſofort in die Augen
das W mit der Kaiſerkrone in echt vergoldetem Silber mit golde= fallenru Die Befeſtigungen der erſten franzöſiſchen
Verteidigungs=
nem Lorbeerkranz, ſowie die Zahl 90 in echten Brillanten ange= linie, die ſich in einer langen faſt ununterbrochenen Kette von der
bracht, verziert mit Türkiſen und Ametiſten. Das Wruht auf einem belgiſchen Grenze durch den Argoner Wald bis zur Grenze der
Grunde von preußiſchen Adlern, abwechſelnd mit dem W und der l Schweiz hinziehen, nämlich die Front der Maaslinie, Front der
der Decke befindet ſich der 20 Ctm. hohe Reichsadler in echter Emaille Erklärung nach Hauptfeſtungen und Sperrforts geordnet. Der
kunſivoller Ledermoſaik die ſchwarz=weiße, ſowie die ſchwarz=weiß= ein ſehr billiger bezeichnet werden.
rothe Schleife angebracht, auf welcher in römiſchen Hahlen der
22. März 1797 bis 1887 in goldenen Buchſtaben prangt: die Schleife
durchſchlingt einen Eichenzweig in Ledermoſaik, von Herrn Georg
Collin hergeſtellt. Auf den ſilbernen Schutzecken iſt das
Hohenzol=
lern= ſowie das Brandenburger Wappen in Emaille angebracht.
Das über hundert Blatt umfaſſende Album iſt als Meiſterwerk der
Buchbinderkunſt zu betrachten. Die Entwürfe, ſowie die ganze
Aus=
führung iſt im W. Collin'ſchen Atelier angefertigt.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 27. März.
„Genoveva.
E. Die der Aufführung in den Tagesblättern vorausgehenden 4
Berichte konnten das Publikum ſo ziemlich darauf vorbereiten, daß
es in der Schumann'ſchen Genoveva keine dramatiſche Muſik zu
hören bekommen würde. Was das aber beſagen will, das begreift
man erſt ganz, wenn man nun wirklich im Theater ſitzt und ſich
von einem Werke erfreuen und erheben laſſen ſoll, das wohl in den
meiſten Stellen den geiſtvollen Symphoniker, aber auch an keiner
einzigen den dramatiſch empfindenden und geſtaltenden Muſiker
ver=
rät. Es iſt geradezu erſtaunlich, in welch löſem, oft höchſt ſchwer
zu ermittelndem Zuſammenhang die Sprache der Muſik zu den
Bühnenvorgängen ſteht. Man ſagt uns zwar, Schumann habe ſich
nicht von dem tragiſchen Konflikt des Stoffes, ſondern lediglich von C
dem Pſychologiſchen desſelben angeſprochen gefühlt. Allerdings!
Aber dies Pſhchologiſche, dies rein ſeeliſche Leben iſoliert er und
bringt es in äußerſt geringen Huſammenhang mit der Außenwelt.
Von einer Steigerung kann deshalb auch nicht die Rede ſein. In
dieſer Hinſicht iſt es um die „Genovevau faſt noch übler beſtellt,
als um die Spohr'ſche=Jeſſonda'. Recht empfindlich berührte uns
u. a. der Mangel an echten, lebensvollen Finalen. Kein
einiger=
maßen mit den Bühnenwirkungen vertrauter Komponiſt wird einen
ſolchen erſten Aktſchluß ſchreiben. Aber Schumann hat ſich nun
einmal eigenſinnig gegen all das verſchloſſen und abgeſperrt, was
die franzöſiſche Schule an Fortſchritten auf dem Gebiete der Oper
gebracht hat und was ein Richard Wagner ſich in freier, edler
Selbſtändigkeit zu Nutze zu machen wußte. Auch den Schatten des
viel geſchmähten Meyerbeer müſſen wir citieren, ſobald es ſich
da=
rum handelt, feſtzuſtellen, was von der Bühne herab Wirkung thut,
und welches die Bedingungen der dramatiſchen Muſik ſind. Die
lyriſche Beſchaulichkeit nimmt bei Schumanns=Genoveva' einen ſo
großen Raum ein, daß ſelbſt diejenigen Stellen, welche naturgemäß
gewaltige Leidenſchaft atmen ſollten, aus der ſogenannten mittleren
Temperatur nicht heraustreten. Bei der Darſtellung der wilden
Glut Golo's, welche Flammen müßten da aus der Muſik
aufſchla=
gen, und wie ganz anders könnte der Kontraſt wirken zwiſchen der
düſteren Glut Golo's und der Märtyrerglorie, die ſich immer reiner
und lichter um das Haupt der Heldin webt. Die muſikaliſche Beich=
4
nung der Genoveva iſt jedenfalls die wertvollſte; von hoher
Schön=
heit iſt das Gebet vor dem Madonnenbilde im 4. Akte, das Frl.
Roth's ſeelenvoller Vortrag auch ganz zu der ihm gebührenden
Geltung brachte. Eine eigenartig gedachte und komponierte Figur
iſt die Margaretha, wie denn Schumann überhaupt immer
Her=
der Situation iſt, ſobald es ſich um den Ausdruck der Zauberhaften, und Bruders
Dämoniſchen handelt. Frl. Finkelſtein erledigte ſich ihrer Aufgabe
als Margarethe mit vielem Geſchick. Der Golo, welcher nächſt der
temperamentvoll genug hingeſtellt. Ganz ſeltſam macht es ſich,
daß dieſer leidenſchaftliche Menſch der Angebeteten ein ſchlichtes
Volkslied vorſingt, anſtatt ſeine Gefühle in einer glutvollen
Ro=
manze zu ergießen. Herr Bär bemühte ſich mit ſchönem Erfolg,
wurde Niemand verletzt, ebenſo blieb die Maſchine unbeſchädigt; lich allgemein gehalten iſt der Graf Siegfried, der aber unter den
dagegen wurden eine größere Anzahl geladene Güterwaggons aus l Händen des Herrn Feßler Phhſiognomie zeigte. Das Orcheſler,
dem Geleiſe geworfen und nebſt ihrem Inhalt teilweiſe mehr oder dem in der, Genoveba' keine leichte Aufgabe zufällt, und das gleich
Führung ſeines tüchtigen Leiters, der die Einſtudierung des Werks
Verlin. Die Adreſſe die unſer erhabener Kaiſer an dem ein= mit rühmlichen Eifer und perſönlicher Vorliebe betrieben hat,
Litterariſches.
- O=Grady'ſchen Ueberſichtskarte vom nordöſtlichen Frankreich
zertſaale des königl. Schauſpielhauſes zu Berlin allgemeinſte Be= Was die Karte vor allen anderen auszeichnet und ſie in der
wunderung erregt. Das Album iſt in modebraunem Maroquin her= gegenwärtigen Zeit für jeden Politiker faſt unentbehrlich macht,
geſtellt. mit reichen Ornamenten im Renaiſſanceſtyl in buntfarbiger das iſt die vollſtändige Angabe aller Befeſtigungen in Frankreich
Königskrone, ſowie mit Kornblumen in Golddruck. An der Seite Moſellinie und Front von Belfort ſind noch in einer beſonderen
auf Goldbrokat ruhend. Ueber dem Reichsadler und dem Wiſt in Preis von 2 M. muß für dieſe in 8 Farben ausgeführte Karte als
Godes=Arzeige.
Verwandten und Freunden widmen wir die
ſchmerz=
liche Nachricht, daß unſer geliebter, guter Sohn und
Bruder
Carl Emil Hofkmann,
stud. mod.,
heute Morgen nach 6 Uhr nach langem Leiden im 23.
Lebensjahr ſanft verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 28. März 1887.
Namens der trauernden Hinterbliebenen:
Hoftmann,
Großh. Ober=Rechnungsregiſtrator.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 31. d. Mts.,
Vormittags 9 Uhr, ſtatt.
22
Podes=Axzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige Verwandten,
Freun=
den und Bekannten die traurige Nachricht, daß heute
nach langem, ſchweren Leiden unſere liebe gute Mutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Ratharina Hubler Wyo.,
geb. Egnor.
iu noch nicht vollendetem 40. Lebensjahre ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme an dem ſo ſchweren Verluſte
bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 26. März 1887.
Die Beerdigung findet Dienstag Nachmittag 3 Uhr vom
Alice=Hoſpital aus ſtatt.
(3051
Dartkſagitrto.
Allen, die uns bei dem Verluſte unſeres einzigen Sohnes
Alex an d e r
Genoveva die Hauptperſon der Oper, iſt wohl düſter, aber nicht ihre freundliche Theilnahme bewieſen haben, herzlichſten Dank.
Darmſtadt, den 25. März 1887.
Frau Friſeur W. Schäfer Wwo.
nebſt Kinder.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.