Darmstädter Tagblatt 1887


23. März 1887

[  ][ ]

Abonnementsprei=

150. Jahrgang.

Inſerate

vertehährlich 1 Mart 5o Pf. ind.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Voſtauſichlag

Mit der Sonntags=Beilage:

werdemangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößerz,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswäm
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Belannkmachungen des Grohh. Areisamls, des Großh. Polizeiamts und ſämmklicher Behörden.
1887.
Mittwoch den 23. März.
Na 58.

Im Erdgeſchoß des Rathhauſes, Marktplatz Nr. 8, ſollen 3, eventuell auch
nur 1 Verkaufsladen nebſt Comptoirraum hergerichtet werden; bezügliche Skizzen
können auf unſerem Büreau, Stadthaus, Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 21, einge=
ſehen
werden, woſelbſt auch nähere Auskunft ertheilt wird.
Reſlectanten wollen ihre Offerten innerhalb der nächſten 4 Wochen ſchriftlich
bei uns einreichen.
Darmſtadt, den 9. Februar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(1351
Riedlinger, Beigeordneter.

Hulzuerſteigerung.
Es werden verſteigert:
1. Dienstag den 20. März d. J. von Vormittags 9 Uhr an,
an Ort und Stelle nach vorheriger Zuſammenkunſt am Kranichſteiner Fallthor=
haus
aus Diſtrict Bucheneck, Blumenhegſtück, Alter Hegwald, Kleeneck, Alleeſchlag,
Darmſtädter Koberſtadt ꝛc.: Stümme (meiſt Wagnerholz): 69 Eichen - 2423 Fm.,
7 Lürchen - 236 Fm., 13 Birken - 107 Fm.; Derbſtangen: 8 Eichen
O53 Fm., 74 Fichten - 5.27 Fm., 14 Buchen = 052 Fm., 5 Birken
030 Fm.
Die im Bauerswieſenſchlag liegenden Lürchen werden im Alleeſchlag ver=
ſteigert
und bittet man ſie daher vorher einzuſehen. Von den Eichen ſind 7 im
Diſtrict Kleeneck lagernde Abſchnitte - 574 Fm. Schnittholz von beſonderer
Güte, für Schreiner, Glaſer ꝛc. geeignet. Daſelbſt kommen auch 4 Eichen
= 957 Fm. aus der Oberförſterei Langen, Diſtrict Hanauer Koberſtadt 5 und 7
zum Ausgebot und wollen Kaufliebhaber dieſelben vorher einſehen.
2. Mittwoch den 30. März d. J3., von Vormittags 9 Uhr an,
im Gemeindehauſe zu Arheilgen aus VI. 56-59 Geishecke: Scheiter: 29 Rm.
Buchen I. Cl., 18 Rm. Buchen II. Cl., 2 Rm. Eichen; Knüppel: 190 Rm.
Buchen, 10 Rm. Eichen, 1 Rm. Akazie; Reiſig: 5730 Wellen Buchen, 140 Wellen
Eichen; Stöcke: 7 Rm. Buchen.
Nähere Auskunft ertheilen die betr. Forſtwarte.
Darmſtadt, den 21. März 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
[2797
Eckſtorm.

als: Maurer, Zimmer=, Steinhauer=,
Bekanntmachung.
Dachdecker=,Weißbinder=, Schreiner=, Gla=
Samstag den 26. Mürz l. J., Bor= ſer=, Schloſſer=, Spengler=, Pflaſter=,
mittags 11 Uhr,
Wagner= und Schmiede=Arbeiten, ſowie,
werden die vom 1. April 1887 bis den die Eiſenwaarenlieferung (ſogen. Procent=
31. März 1888 bei der Gemeinde Beſ= arbeiten) durch Submiſſion in Accord
ſungen vorkommenden Reparaturarbeiten, vergeben.

Tarife und Bedingungen liegen zur
Einſichtnahme der Intereſſenten auf un=
ſerem
Bureau offen, woſelbſt auch die
Submiſſionsformularien zu beziehen ſind.
Verſiegelte Offerten mit der Aufſchrifl
der betreffenden Arbeiten ſind biszlzum
Termin einzureichen.
Beſſungen, den 19. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[2745
Bekanntmachung.
Samstag den 26. März l. J., Vor=
mittags
10½ Uhr,
werden auf dem Rathhauſe das Anzünden,
Auslöſchen u. Inſtandhalten der Straßen=
beleuchtung
vom 1. April 1887 bis dahin
1888 in drei Abtheilungen an die We=
nigſtnehmenden
verſteigert.
Beſſungen, den 19. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[2752
Bekanntmachung.
Die am 14. März abgehaltene Holz=
verſteigerung
aus dem Gemeinde=Laub=
und Kiefernwald verſchiedener Diſtrikte
iſt genehmigt und können die Abfuhr=
ſcheine
vom
Donnerstag den 24. d. M. ab
in Empfang genommen werden.
Beſſungen, den 21. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[2755
Bekanntmachung.
Die am 14. und 15. d. Mts. in hie=
ſigem
Gemeindewald abgehaltene Holz=
Verſteigerung iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können vom 21. d.
Mts. an bei unterzeichneter Stelle in
Empfang genommen werden, welcher Tag
auch als Ueberweiſungs= und erſter Ab=
fahrtag
gilt.
Weiterſtadt, am 19. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei
Weiterſtadt.
(2798
Schuchmann.
186

[ ][  ][ ]

710

Nr. 58.
1
5
gkammhulz-Yerfteigerung.
zu Eberſtadt.
Montag den 28. und Dienstag den 29. März l. Js., jedes=
mal
von Vormittags 9 Uhr an,
ſollen im hieſigen Gemeindewald, Diſtrict Klingsäckerntanne
600 Stück Kiefern=Bau= und Schnittholzſtämme von 30-55
Centimeter Stärke
verſteigert werden.
Die Zuſammenkunft iſt an jedem Tage auf der Schlangenſchneiſe an dem
Eiſenbahn=Uebergang.
Gegen vorſchriſtsmäßige Bürgſcheine wird das Holz bis Ende September
l. J3. ereditirt.
Eberſtadt, den 20. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
(2799
Glrrheu Aieferung
ür die Gemeinde Eberſtadt.
Freitag den 25. März l. Js., Vormittags 1½ Uhr,
ſoll die Anlieſerung von
50 Gentner Mechen
für das Gemeinde=Faſſelvieh an den Wenigſtfordernden auf dem Rathhauſe zu
Eberſtadt verſteigert werden.
Eberſtadt, am 20. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
[2801
Bekanntmnchung.
Die diesjährige Prüfung der Religionsſchule der israelitiſchen Re=
ligionsgemeinde
findet Samstag den 26. März, Vormittags von 9-12 Uhr, im
Lokale der Knaben=Mittelſchule, Friedrichsſtraße Nr. 1, ſtatt.
Darmſtadt, den 21. März 1887.
(2800
Der Vorſtand der israel. Religionsgemeinde.
N.
Gerfetgerungz anzrigk.
Donnerstag den 24. März l. Js., Vormittags 9 Uhr,
werden Wendelſtadtſtraße Nr. 30 (2. Etage), nachverzeichnete Gegenſtände:
Möbel, als: vollſtändige Betten und Bettwerk, 1 Ruhebett, Sopha'3, Seſſel,
Stühle, Schränke, Tiſche, Schreib= und Spieltiſche, Spiegel, 1 gut erhal=
tenes
Clavier, Büchergeſtelle, ſowie Kücheneinrichtuug nebſt Haus= und
Küchengeräthen, Glas und Porzellan u. ſ. w.,
meiſtbietend gegen Baarzahlung verſteigert.
Nachmittags halb 3 Uhr
kommen Bücher, Bilder, Münzen ꝛc. zur Verſteigerung. Unter erſteren befindet
ſich ein vollſtändig neuerhaltenes Generalſtabs=Werk über den Krieg 187071
(fünf Prachtbände mit den dazu gehörigen Karten), Pierer's Eneyclopädie (26 Bde.),
die geſammten Werke von Göthe, Schiller, Gellert, Bürger, Rückert, 3ſchokke,
Hackländer u. ſ. w., außerdem eine Reihe Gothaer Hof= und Staatskalender,
Lexica's, Reiſehandbücher von Bädeker ꝛc.
Darmſtadt, den 21. März 1887.
[2757
W.
Strauss, Taxator.

Höbol, Hpiegol und Polotorvaaron
wegen Bauveränderung zu herabgeſetzten Preiſen. (2371
Ganze Ausſtattungen werden beſonders billig berechnet.
G. Sohaiii, Höbelfabrik, Schlossgraben l3a.

Bekanntmachung.
Die Holzpreiſe im Großherzoglichen
Holzmagazin ſind vom 1. Oktober v.
Js. an die nachſtehenden:
Buchen=Scheiter I. Klaſſe, pr. Rmt.
11 Mark.
Buchen=Scheiter II. Klaſſe, pr. Amt.
9 Mark.
Kiefern=Scheiter I. Klaſſe, pr. Amt=
8 Mark.
Kiefern=Knüppel - entrindet - pr.
Rmt. 6 Mark.
Beſtellungen bei Großherzoglichem
Rentamt Paradeplatz 2.
Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
Preuſchen, Forſtinſpector. (9748

Für Fuhrwerksbeſitzer.
Zu verkaufen ein Omnibus für 14
Perſ., ſehr gut erhalten, gefahren 2 Mo=
nate
jährlich zwiſchen Darmſtadt u. Artill.=
Schießplatz u. entbehrlich geworden durch
den Bau der Dampfſtraßenbahn. Der
Wagen ſteht 3. Anſicht in Darmſtadt auf
dem Hofe des Artillerie=Depots, wo Aus=
kunft
ertheilt wird.
Angebote bis 15. April nach Mainz
an Fuß=Artill.=Regiment Nr. 3. (2802

HauoVorhalf.
Ein ſchönes dreiſtöckiges
Wohnhaus, aufs feinſte
eingerichtet, mit Hinterbau,
großem Hof, Gartenanlage,
in der oberen Heinrichſtraße
gelegen, iſt zu verkaufen.
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billigen Preiſen
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Husten, Heiserkeit,
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Waldmeinen ſind abzugeben:
Heidelbeerwein zum Preis von M. 13. 20 per Dutzend
Flaſchen incl. Glas, frei ins Haus,
Brombeerwein zum Preis von M. 15.60 per Dutzend
Flaſchen incl. Glas, frei ins Haus geliefert.
Probeflaſchen M. 1.10 reſp. 1.30 werden abgegeben.
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betlweiler, Hofmeierei, und M. Rinner, Ruthsſtr. 9.
Obstvornorthungsgonossenscehaſt Darmstadt, o. fl.

Der rheiniſche Trauben=Bruſt=
Honig iſt das beſt bewährte, ange=
nehmſte
Haus= und Genußmittel für
Erwachſene und Kinder und durch un=
zählige
Anerkennungen ausgezeichnet.
Proſpekte mit Gebr.=Anw. und
vielen Atteſten bei jeder Flaſche.
Niederlage in Darmſtadt bei den
Herren: M.W. Praſſel, Rheinſtr. 16,
G9. Liebig Sohn, Gr. Hoflieferant,
Rheinſtr. 28, A. Fiſcher, große Ochſen=
gaſſe
14, Emanuel Fuld, Kirchſtraße,
Carl Watzinger, Wilhelminenſtraße,
Friedr. Schaefer, Droquen= u. Che=
mikalienhandlung
, Gg. Liebig & Co.,
Louiſenſtraße 10, Moriz Landau,
Mathildenplatz L. Bossungon: Auguſt
Marburg.
[10990

[ ][  ][ ]

712

Nr. 58

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Darmſtadt, Grafenſtraße 18,
liefert ſtückreiche, wenig rußende
WuhrEohlem von großer Heizkraft
aus Zeche ver. Hamburg;, ſowie Nußkohlen, Stückkohlen und echte Anthractt=
kohlen
und Briquettes.
l974

ſosohäflsVorlogung.

Hierdurch beehre ich mich die ergebene Mittheilung zu machen, daß wegen
Hausverkauf an ein gleiches Geſchäft genöthigt bin mein ſeitheriges Geſchäftslokal
wieder zu verlaſſen und befindet ſich daſſelbe nunmehr in meinem Hauſe
Obere Hügelatrusso B,
nächst der Carlsstrasso.

Für das ſeitherige Wohlwollen beſtens dankend, verbinde hiermit die höfliche
Bitte, mich mit geſchätzten Aufträgen auch in meinem neuen Lokale beehren zu
wollen und zeichne unter der Zuſicherung ſtreng reeller Bedienung
12762
mit aller Hochachtung

G. Henzlav, Buchdruckero.

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0 meines ächten Kölniſchen Waſſers
) habe ich dem Herrn A.Saenger,
C. F. Remmler's Nachk., über=
8 tragen.
Johann Harla Farina,
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zweiſtöckiges, herrſchaftlich eingerich=
tetes
Wohnhaus mit Vor= und
Hintergarten, im ſüdlichen feinen
Stadttheil ſtehend, ſoll unter ſehr
guten Bedingungen billig verkauft
werden. Alles Nähere durch den
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Italieniſche Edelbirnen,
Mirabellen, Kochfeigen,
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Suppenteig, Macaroni,
Macaronelli, Tagliatellini.
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Amerikan. Dampf. Ringäpfel,
Amerikan. Apfelschnitze,
Türkische Lwetschen,
Katharinenpflaumen,
Edelbirnen, Kirschen, Mirabellen,
Bamb., französ. & ital. Brünellen.
Alles in vorzüglichſter, friſcher Waare
billigſt empfiehlt
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Wilhelminenſtraße. ſ2544

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Geleitſtraße 58.
Die kräftige Wirkung des Malz=
Extracts iſt eine offenkundige That=
ſache
, die von Niemand mehr ir
Zweifel gezogen wird. Vortheilhaft
für Bruſt= und Lungenleidende,
ſelbſt in den Fällen, wo andere
Mittel ſich als erfolglos erwieſen
haben, ſind die ſeit einer Reihe vo
Jahren bekannten und bewährten
Malz=Extract=
Präparate

von

L. H. Pistsoh L. Co. in Broslan
mit raſchem Erfolg angewandt
worden und wirken dieſelben zugleich
nährend und ſtärkend.
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1
14
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1. 75 und 2. 50. Caramellen, nur
in Beuteln (niemals loſe) ä M. 0.30
u. 0.50. Zu haben in Darmſtadt
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bei G. L. Kriegk.

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von M. 1.40 bis zu den feinſten Qualitäten
Henheilen in Heiderstoſier
ad Damen-Confealion
empfiehlt zu den billigſten Preiſen bei
großer Auswahl
J. eßmann Himon.
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Markt 4.

Weſſ. Kirchſtraße 54 eine friſchmelkende
2) Ziege und eine Kaute Kuhdung zu
(266)
verkaufen.

ohne
He-
GGSSL-AIOU Plombe
Staatscontrolle; aus den Salzen,
der Emſer Krähnchen u. Keſſel
A brunnen zu haben in den Apotheken
Haupt=Depot bei Friedr.
Gehneſer, Droquen= u. Chemikalien=
handlung
in Darmſtadt.
[2233
50.
AOAIrod
5 Pfund 48 Pfg.,
2½ 25
empfehlen
(2656
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I. H. Kooser, Ruthsſtraße.

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freundliche Wohnung, beſtehend aus vier
Zimmern, Waſſerleitung, nebſt allem Zu=
behör
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iſt per 1. April 1887 vent. auch früher
zu vermiethen.

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4 Seitenbau 5 Zimmer, Küche ꝛc.,
ebent. mit Stallung, Heuboden,
Remiſe und Burſchenzimmer, per
Anfang April.
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100) Wilhelminenſtraße 6 iſt der
1. Stock zu vermiethen.

95) Obere Wilhelmſtraße 10
Hochparterre: 6 Zimmer, Waſſer=
leitung
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nebſt dazu gehörigen Räumlichkeiten
wegen Wegzug bis zum 1. April
anderweitig zu vermiethen.
Näheres Beſſ. Carlsſtraße 37.
Prof. Seeger Wwe.
Grrariazruuzumaunh
220) Heinrichſtr. 62 iſt der mittlere
Stock, 5 Zimmer nebſt 2 Bodenkammern
und ſonſtigen Bequemlichkeiten zu verm.
und ſofort zu beziehen. Näheres daſelbſt
Nr. 64 parterre.
1139) Caſernenſtr. 64 iſt der 3.
Stock, beſtehend in 5 Zimmern mit allen
Bequemlichkeiten ꝛc. bis zum 1. Mar er.
an eine ruhige Familie zu vermiethen.

Heidelbergerſtraße,
gegenüber der Heinrichſtr.,
Beletage von 6 Zimmern,
Küche, Speiſekammer, Balcon
und allem ſonſtigen comfor=
tablen
Zubehör per 1. April
beziehbar. Näheres Nr. 23
Beletage.
(1137

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nung
mit 4 Zimmern und allen ſonſtigen
Bequemlichkeiten als Bleichplatz ꝛc. zu ver=
miethen
u. Mitte Mai zu beziehen.
1388) Wenerſtraße 51 eine größere
Manſardenwohnung anfangs Mai bezieh=
bar
. Preis 220 M.
1596) Wendelſtadtſtraße 40 iſt die
Beletage, Salon mit Balkon, 4 Zimmer
und allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
Nähere Auskunft bei J. Spengler,
Grafenſtraße 33.
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5 Zimmern mit Zubehör, Waſſerltg., iſt
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1607) Mühlſtraße 52 eine Wohnung
im oberen Stock, 4 Zimmer, Kabinett u.
allem Zugehör, an eine ruhige Familie
zu verm. und anfangs Mar zu beziehen.
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1813) Beſſ. Herdweg 20, drei Zim=
mer
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an eine ruhige Familie.
1816) Ernſt=Ludwigsſtraße 15 eine
Manſardenwohnung per 15. Mar. Preis
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H. Henkel.
1960) Müllerſtr. 14 wegen Verſetzung
eine freundliche Manſardewohnung mit
Glasabſchluß und allen Bequemlichkeiten
per 1. Mai an eine ſtille Familie zu v.
1961) Waldſtr. 25 mittl. St. zwei
unmöblirte Zimmer. Zu erfr. parterre.
1990) Bleichſtraße 27 eine kleine
Wohnung Mitte Mai zu vermiethen.
2083) Magdalenenſtraße 7 der
mittlere Stock, 4 Zimmer, Küche ꝛc.,
ſofort zu beziehen.

W7) Ede der Weners=u. Kies=
ſtraße
80 eine hübſche Wohnung, be=
ſtehend
aus 5 Zimmern, 2 Kammern mit
allen Bequemlichkeiten per 1. Juni d. J.
zu vermiethen. Näheres Neckarſtraße 18,
Parterre.
2093) Grafenſtraße 29 eine kleine
Manſardewohnung. Näheres im Vorder=
hauſe
eine Stiege hoch.
2097) Roßdörferſtraße 31 eine große
Manſarde pr. Junt zu vermiethen. Zu
erfragen in der Manſarde.
2100) Landwehrſtraße 27 eine Woh=
nung
, 4 Zimmer, Bleichplatz, für ſofort.
2105) Rückertſtraße 34 eine Woh=
nung
im Seitenb., daſelbſt a. Stallungen.
2106) Louiſenplatz 7 im Seitenbau,
1 Treppe hoch, eine freundliche Wohnung
von 4 Zimmern, Cabinet und Zubehör
pr. 1. Mai zu vermiethen.
2244) Ludwigsplatz 3 der 1. Stock,
4 Zimmer nebſt Zubehör per 1. Juli d. J.,
auf Wunſch auch früher.
Näheres Eliſabethenſtraße 9.
2290) Wittmannsſtraße 33 iſt die
Beletage mit 4 Zimmern u. die Manſarde
mit 1 gr. Zimmer und 2 Kammern zuſ.
od. getrennt bis 1. April an ruhige Leute
zu vermiethen. Näheres parterre und bei
Herrn Trier, Ludwigsſtraße.
187

[ ][  ][ ]

714
2247) Grafenſtr. 17 Seitenbau ein
Zimmer u. Kabinet mit 2 Betten, möbl.
2399) Herdwegſtr. 103 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, Küche
nebſt Zubehör zu vermiethen und Ende
Mai zu beziehen. Näheres bei Friedrich
Linck, Schnſtergaſſe 9.
2404) 1. Etage, 3 Zimmer, per 20. Mai,
I1. Etage, 2 Zimmer, Kabinet, Küche ꝛc.,
per 1. Juni zu vermiethen. Näheres bei
Karl Rittershaus, Ludwigsſtraße 19.

2405) In hochfeinſter Lage der
Stadt ſind für einen ledigen Herrn
3 bis 4 ſehr fein ausgeſtattete
Zimmer ohne Möbel zu vermiethen.
Es kann event. Stallung für 4
Pferde, Remiſe, Boden, Keller dazu
gegeben werden.
Logisnachweiſungs=Bureau von
Joſeph Trier, 25 Wilhelminenſtr.
2555) Gardiſtenſtr. T eine Wohnung
gleich beziehbar. Preis 12 M. monatlich.
2669) Ballonplatz 9 eine kl. Woh=
nung
bis 1. April an ruhige Leute zu
verm. Zu erfr. große Kaplaneigaſſe 18.
2670) Steinſtraße 38 der 1. Stock
un eine ruhige Familie.
2672) Riedeſelſtraße 35 im 1. St.
eine abgeſchloſſene Wohnung, 3 Zimmer,
Küche, Magdzimmer ꝛc. per 15. Juni zu
vermiethen. Zu erfragen parterre.
2672) Herdweg 97 iſt die Beletage
mit 5-6 Zimmern, Kammern u. allem
Zubehör zu vermiethen.
2674) Eine ſchöne Manſarden= Woh=
nung
, 3 Zimmer, Küche mit Waſſerltg.
Keller, Holzſtall, iſt an eine kleine Familie
für den Preis von 210 M. bis zum 1.
Mai zu vermiethen. Näheres Exped.
2678) Kiesſtr. 93 zwei ſchöne Woh=
nungen
, je 2 Zimmer, Küche und allem
Zubehör per 15. April zu beziehen.
2770) Ecke der Stein= u. Hölges=
ſtraße
16 iſt die Manſarde: 3 Zimmer
und 2 Cabinette, Küche und Zubehör z. v.
W4

AAiaunzi.
E,
1
2806) Eine Wohnung,
beſtehend aus 3 Zimmern und 2 Entre=
ſolräumen
ꝛc. alsbald anderweitig zu ver=
miethen
. Einſichtnahme täglich zwiſchen
11 und 1 Uhr. Näheres zu erfragen
Liebigſtraße 13½.

2807) Frankfurterſtr. 39 drei klei=
nere
Wohnungen. Ebendaſelbſt ein Gar=
ten
mit Scheuer und Stall zu verm.
2808) In dem neuerbauten Hauſe
Nückertsſtraße 24 der 1. Stock: drei
Zimmer, Cabinet, Veranda, Küche mit
Waſſerltg. zu vermiethen. Näheres Wald=
ſtraße
21, 2. St., von 3-5 Uhr.

Nr. 58
1832) Marktplatz 4, zwei größere
Magazine, auch als Werkſtätte geeig=
net
, zu vermieten.
2197) Rheinſtraße 15 neben der
Poſt Laden mit Comptoir zu vermiethen
und am 1. Juli zu beziehen.
2408) Marienplatr 12.
Stallung für 3 Pferde, Heuboden nebſt
Sattelkammer zu vermiethen.

vm

. re.

13031) Ecke des Mathildenpl. u. d.
Zeughausſtr. 7 ein großes gut möbl
Zimmer im 1. Stock.
711) Eliſabethenſtr. 62 zwei große,
ſehr gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
1167) Markt. Zwei ſchön möblirte
Wohn= und Schlafzimmer alsbald be=
ziehbar
. K. Volz, Metzgermeiſter.
1402) Caſinoftr. 7, 1. Stock, zwei
ſchön möblirte Zimmer zu vermiethen.
o00000oeoooooooeoooooooeooo
8 1403) Promenadeſtraße 70 zwei
6 ſchön möbl. Zimmer an einen Herrn
8 pr. 1. April zu vermiethen.
Loooeoooeooecooooooooeooooes
1497) Mühlſtraße 8 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1498) Ballonplatz 7 zwei möblirte
Zimmer zu vermiethen.
1500) Beſſ. Carlsſtr. 5, 1. St., ein
großes, gut möbl. Zimmer, nach d. Straße,
mit ſeparatem Eingang zu vermiethen.
1722) Kiesſtr. 30 möblirte Zimmer
mit guter, vollſtänd. u. billiger Penſion
für Schüler.
1836) Saalbauſtr. 41, Marienplatz
2 Treppen hoch, ein ſchön möbl. Zimmer
mit ſeparatem Eingang per ſof. zu verm.
1963) Carlsſtr. 35 ein möbl. Zim.
1994) Hofſtallſtraße 6 ein kleines,
möbl. Zimmer zu 10 M. monatlich.
2116) Hochſtraße 28 ein freundlich
möblirtes Zinmer zu vermiethen, auf
Wunſch mit Penſion.
2119) Rheinſtraße 28, Seitenbau
rechts, ein freundl. möbl. Zim. zu verm.
2120) Neckarſtraße 19, Part., fein
möbl. Wohn= u. Schlafzimmer.
2249) Roßdorferſtr. 47 möbl. Zm.
2251) Wienerſtr. 63 ein fr. möbl. Z.
2253) Hofſtallſtr. 10 ein gutmöbl.
Zimmer mit Ausſicht in die Grafenſtraße
ſofort zu vermiethen.
2254) Friedrichſtr. 9 parterre ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
E
m
Aau
2295) Schützenſtraße 81. Stock ein
gut möblirtes Zimmer mit Kabinet
an einen ruhigen Herrn zu verm.

bäden, Hagazue 6ho.

2410) Mühlſtraße 18 2 gut möbl.
Zimmer, je mit ſep. Ausgang in der Nähe
10585) Carlsſtraße 12 eine große der Inſanteriekaſerne bis 1. April.
Werkſtätte mit oder ohne Wohnung ſo= 2415) Nekarſtraße 9, 1. Stock, möbl.
fort oder ſpäter zu vermiethen.
Wohn= und Schlafzimmer zu vermiethen.

2416) Ein möblirtes Zimmer mit
Cabinet iſt anderweitig zu vermiethen per
1. April.
Georg Schmitk,
früher C. A. Stengel.
2685) Alexanderſtraße 18 ein gut
möbl. Zimmer per 1. April, Ausſicht nach
der Straße.
Frau Keil Wwe.
2687) Neckarſtr. 26, 3. Stock, ein
ſchön möbl. Zimm. mit od. ohne Penſion.
2690) Karlsſtr. 13 ein möbl. Zimm.
2691) Schützenſtr. 8, 2 Tr. links,
ein möbl. Zimmer mit guter Penſion,
2692) Zwei bis 3 unmöbl. Zimmer
zu vermiethen. Näheres Expedition.
2809) Waldſtraße 50 Hinterb. ein
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion.
2810) Saalbauſtr. 17, 1 St. hoch,
ein elegant möbl. Zimmer, auf Wunſch
mit Cabinet, ſofort zu beziehen.
2811) Zwei ſchön möbl. Zimmer
mit oder ohne Penſion, in der Nähe der
Bahnhöfe, zu verm. Markus Fuchs,
Metzgermeiſter, Bleichſtr. 39.

Ansar.
Aswarsnd Aivaz,

furr. e.

H.
Wottuagshosuot.
Für 2 Familien werden in einem
Hauſe zwei Wohnungen geſucht,
wovon die eine 5-6 Zimmer, die
andere 3-4 Zimmer haben muß.
Eventuell auch in einer Etage. Offer=
ten
unter A. 2. an die Expedition
erbeten.
(2479

AnsirGaben
von Fußböden, Vorplätzen und
Treppen, ſowie die Herſtellung und
Ausbeſſerung von Parketböden
beſorgt gut und billig, auf Wunſch auch
außerhalb Darmſtadts,
C. Kaisor,
Darmſtraße 7.
Beſtellungen können auch bei Herrn
Friedr. Schaefer, Ludwigsplatz, gemacht
[2199
werden.

o000e0000000000000000o000000
L.OOS*
für den
0 Darmſtädter Frühjahrs= Pferde=
markt
2 Mark
8 ſind in der Exped. d. Bl. zu haben.
cooooeooooooooooooooooooooes

18-20,000 Mark
auf erſte Hypothek auszuleihen.
Näheres in der Expedition.

[1934

5) jüngere Knaben, welche die
1- c höhere Lehranſtalten beſuchen
ollen, finden gute Penſion bei ſorg=
fältigſter
Ueberwachung in gebildeter Fa=
milie
. Näheres i. d. Exped.
(2730

[ ][  ][ ]

Nr. 58
Vorein für Vorbreitung von Volksbillung.
Vortran
2)
des Herrn Dr. Heinrich Fraenkel von Berlin, über:
Die Deutſchen in den baltiſchen Provinzen Rußlands.
Donnerstag den 24. März, Abends 8 Uhr,
im grossen Saale der Turngemeinde (Woogeplatz).
Eintritt frei für Jedermann.
2633

Schützemhokk.
Samstag den 26. März 1887, Abends 8 Uhr:
Ronulurrs
6
[GE0r Uul HSU UGitdt-ollort
zum Beſten
der Abgebrannten in Dagsburg
22
(Elsass-Lothringen).
Veranſtaltet von den Geſangvereinen
Concordia, Hiederzweig u. der Kapelle O. Engel.

320
15.
2)
o0)
812
020
12
150


82.
l0i8
114
4)
024
1186
[154

Eintrittspreis 30 Pfg., ohne der Wohlthätigkeit Schranken zu ſetzen.
GOG0GaGaeGeaaanaaaoaaaaeo0o00
Jobensvorsicherungs- und Esparniss-Bank
im Stuttgart.
Mk. 260,000,000.
Verſicherungsſtand.

Alle Ueberſchüſſe fließen voll und ganz den Verſicherten zu.
Mit Einlöſung der Police tritt die Verſicherung ohne Anſpruch auf eine
Karenzzeit in volle Kraft. Aenderung der Beruſsthätigkeit und ebenſo der
Lebensweiſe iſt auf den Fortbeſtand der Verſicherung ohne Einfluß.
Der Aufenthalt in Europa, Nordamerika und an allen Küſtenorten des
mittelländiſchen Meeres iſt den Verſicherten ohne jede Extraprämie geſtattet.
Tod durch Unglücksfall oder Duell wird nicht beanſtandet, und auch im
Falle des Selbſtmords wird die volle Verſicherungs=Summe ausbezahlt, wenn
ſolche infolge von Geiſtesſtörung oder ſchweren körperlichen Leiden verübt wurde;
unter allen Umſtänden aber werden beim Selbſtmord die Einlagen zurückgezahlt.
Auch für den Kriegsfall wird unter günſtigen Bedingungen Verſicherung
gewährt.
Die Auszahlung anfallender Sterbeſummen erfolgt ſofort ohne Disconto=
Abzug.
Die Ueberſchüſſe können bezogen werden:
mit vorausſichtlich 35-36 aus jeder Prämie, Plan A I,
A IL.
41- 42% vom 6. Jahre ab,

bei alternativer labgekürgter) Verſicherung entfällt auf die alter=
native
Zuſatzprämie noch extra hälftige Dividende bei dieſen bei=
den
Formen,
gemäß dem Erbſchafts=Plan mit Gewinn=Antheilen, welche eventuell die
Verſicherungs=Summe überſteigen, Plan A III,
mit jährlich um 3' ſteigender Dividende, ſo daß der Verſicherte nach
34 Jahren prämienfrei wird und von da ab ſogar eine Rente zu
gewärtigen hat, Plan W.
Anträge nehmen entgegen die Vertreter:
Fhillipp Sehneider, General=Agent in Darmſtadt und J. Manz, Soder=
ſtraße
. V. Spiess in Dieburg. A. Stanb in Groß=Umſtadt. Lehrer Pohl
[2813
in Lampertheim.

715

Dis

Kall=

Brennarei

A. Luntz sol. Nwe.,
41
Gorlin,
Bonn Hr.
dle.)

r. ln

8gr. l83.

bringt ihre Spezialitäten
Gobr. Java-Haffee's
in empfehlende Erinnerung.
Niederlage in Darmstadt
beidenHerren CarlWalzinger,
Wilhelminenstr. 11; E. Fuld,
Kirchstrasse 1; F. Buss, Die-
burgerstrasse
9, Horiz Lan-
dau
, Mathildenpl. 1, Fr. Prö-
gober
, Kirchstrasse, feorg
Liebig & Co, Louisenstr. 19,
Clomons Behle, am Markt,
I. V. Haonzel, Rheinstr. 37.
Carl Löhr, Promenadestr. 27.
L. Gesp, Heidelbergerstr. 17½,
Frau Cophie Eadaer, Eoke
der Soder- u. Wienerstrasse,
Ph. Huwerth, Rossdörferstr. 21)
Frau L. Jacoby Nuo., Eoke
der Rossdörker- u. Stiftstr.,
Frau Ford. Vaguer Nwo.,
Ecke der Rossdörfer. u. Wie-
nerstrasse
. In Bessungen
bei den Herren Ph. Areinerl.
Ecke der Martin- u. Rückert.
Strasse, Ang. Harburg, Carls-
Strasse 54, A. Veinmana, Carls-
strasse
8. In Griesheim
bei Herrn L. Frohmana; in
Fränkisch - Crumbach
bei Gotschalk Oppenheimor; in
Gross-Bieberau bei Rud.
Pauli; in Reinheim bei A.
Nolius,; in Reichelsheim
. O. bei f. A. Bauer; in
Höchst bei l. &a B. Fldors-
hoimer
; in Eberstadt bei
Feist Simon.
Proben gratis!

Der Unterzeichnete
hat ſeine ärztliche Praxis
wieder aufgenommen.

4O6.
C. Aautzhh.

3

agaſg ei der Kaiſerfeier im Saalbau am
Montag Abend wurden auf der
Gallerie irrthümlich zwei Regen=
ſchirme
mitgenommen. Man bittet
dieſelben bei Herrn Inſpektor
Velten im Saalbau abzugeben. (2813a

[ ][  ][ ]

716

Nr. 58

Activa.

Artto=Bilanz pro Bi. Hermber 1886.

Passiva.

1. Caſſa=Conto
2. Haus=Conto (Steinſtr. 2)
3. Immobilien=Conto ( Schloßgarten=
ſtraße
47)
4. Vorſchüſſe
5. Effecten=Conto
6. Wechſel= und Wechſel=Incaſſo=Conto
7. Bankverkehr
8. Debitoren=Conto

9. Mobilien=Conto
10. Zinſen=Conto

M. Pf. M. Pf. 18729 76 1. Stammantheile
561514 27 57000 2. Capitalien von Privaten 7399 68 3. Sparkaſſe=Conto 548495 55 36520 02 4. Creditoren=Conto 134686 51 432628 25 5. Reſervefonds 71842 52 41352 36 6. Gewinn=Reſerve= u. Deleredere=Conto 24632 02 97081 60 7. Acceptationen=Conto 6214 83 132515 43 8. Zinſen=Conto 558 50 570134 9. Dividende, Verbandsbeitrage u. Feſi= 1270 koſten 36287 84 4400 30 1391631 72. 1391631 72

Die Dividende iſt von der Generalverſammlung auf 6¹⁄ feſtgeſetzt worden und wird an unſerer Kaſſe gegen Vor=
lage
der Stammantheilbücher ausbezahlt, beziehungsweiſe gutgeſchrieben.
Vollsbanh C. G.
Darmstädter
Bernhardt.
ſeminder.
Rohde.
2814

2729) Eine junge Dame ſucht Stelle
als Vorleſerin f. einige Stunden des
Nchmittags. Off. u. B. V. a. d. Exped.
2815) Ein in allen Zweigen der Haus=
haltung
erfahrenes, älteres Mädchen,
welches langjährige Zeugniſſe aufweiſen
kann, ſucht Stelle. Näheres Alexander=
ſtraße
21 Hinterbau.

2706) Eine ältere Dame ſucht ein an=
ſtändiges
Mädchen, welches kochen kann/
und Hausarbeit verſteht.
Wo? ſagt die Exped. d. Bl.
2780)
Geſucht
zur Stütze der Hausfrau eine geſetzte
Perſon für ein Gaſthaus.
Zu erfragen im Schwanen.

2707) Auf Oſtern wird eine perfecte
Köchin geſucht. Frankfurterſtraße 42.

2816) Bürgerliche Köchinner erhal=
ten
ſehr gute Stelle gegen hohen Lohn.
Stellenbureau Röſe, Schützenſtr. 14.

2817) Zwei kräftige Mädchen für
gröbere Arbeit ſofort geſucht. Lohn 14 M.
monatlich. - Franks Stellenbureau,
Caſinoſtraße 2.
2818) Ein tüchtiges Dienſtmädchen
für Oſtern geſucht. Soderſtr. 29.
20-25 ordentliche u. fleißige
Jungen
von 14-16 Jahren auf lohnende und
dauernde Accordarbeit ſuchen
Ang. Mohlstadt & Cie.
Beſſungen.
[2632

2153) Ein Lehrling gegen Lohn ſucht/
Otto Homberger, Openglermeiſter.
S.
LChrhüug.
mit guten Schulkenntniſſen geſucht.
Franz Caydoul.
goooooeooooooooooooosooooooe
8 2710) Ein Lehrmüdchen gegen 5
Lohn auf Oſtern geſucht.
4
J. L. LAtzendorſt,
18
Ludwigsſtraße 6.
Cooooeocooooooooeooooooooes
2722) Ein Junge kann die Spenglerei
u. Inſtallation erlernen bei
A. Guntrum, Mühlſtr. 23.
2569) Ein Feilenhauer=Lehrling
gegen Lohn geſucht.
Heh. Sonnthal, Stiftsſtr. 49.
2464) Einen Lehrjungen ſucht
E. Bieger, Schloſſermeiſter.

Monickendamer

per 10 Stück 55 Pfg.
Philipp Peber,
Carlsſtraße 24. ſ2821
Holzdrehbauk, 12819
zu kaufen geſucht. Wo? ſagt d. Exp. d. Bl.

Hchiff=nachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer Donau', Kapitän Supmer,
vom Nordd. Loyd in Bremen; welcher am
2. März von Bremen abgegangen war, iſt am Zum Beſten der Genoſſenſchaft Deutſcher
17. März wohlbehalten in Baltimore, der
Poſtdampfer Trave; Kapitän Willigerod,
vom Nordd. Loyd lin Bremen, welcher am
9. März von Bremen und am 11. März von
Southampton abgegangen war iſt am 18. Märzſ4* Lohengrin Herr Siegmund Krauß a. G.
wohlbehalten in New=York angekommen.

Faſſelochſen=Verkauf
in der Gemeinde Eberſtadt.
Freitag den 25. März l. 33.,
Vormittags um 11 Uhr,
wird ein zur weiteren Zucht untauglich
gewordener gutgehaltener Faſſelochſe auf
dem Rathhauſe zu Eberſtadt verſteigert.
Eberſtadt, den 20. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
12820

Sohwarze rein reinvollene
Caohenire,
mit ganz unbedeutenden Webe=
fehlern
zu außergewöhnlich billigen
Preiſen.

Farbige
Diagonal-Cachomires,
per Meter Mk. 190.

Sohwarze Tuche & Salins,
Schwarzss Laungan
zu ſehr billigen Preiſen empfiehlt
beſtens.
Jheodor halbſaos.
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, 2. März.
Abonnement suspendu.
Bühnen=Angehöriger
unter gefälliger Mitwirkung
des Herrn Siegmund Krauß.
Cohengrin.
Anfang 6 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

[ ][  ][ ]

von

al

daruntor ehne complel ſrstlioh alngorshtste Wohnung von 8 Plöoon,
zu deren gefl. Einſicht hochverehrliches Publikum ganz ergebenſt einlade.
Diese AA Timmer repräſeutiren 8 vollſtändige Einrichtungen nebſt Küche und Badezimmer
ſten
vis
und bewegen ſich im Preiſe von Mk. 400 bis Ml. 6500, ſo daß ſie für den einfachſte:
Geſchmack arrangirt ſind.
Das Fabrikat der Möbel iſt im Verhältniß ſeiner Güte das denkbar billigſte,
den Weltmarkt und iſt bezüglich ſeiner accuraten, gediegenen Ausführung von keiner Ko=

Da ich in Verbindung mit einem der erſten Mainzer Möbel=Architekten ſtehe, befit
Muſterzimmern neue Modelle, die an Schönheit der Formen ſich vor allen anderen Fabrikaten ga
auszeichnen; dieſelben werden in meinen Schaufenſtern nicht ausgeſtellt.

[ ][  ][ ]

118

Politiſche Ueberſst.

Nr.

Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer erteilte am 2l. nachmittags
im Beiſein des Staatsſekretärs Grafen v. Bismarck dem päpſtlichen
Geſandten Mſgre. Galimoerti, ſowie den beſonderen Abgeſandten
Vortugals, Spaniens, Hollands, des Sultans, Japans, Griechen=
lands
, Serbiens, der ſüdafrikaniſchen Republik ſowie dem chineſiſchen
Geſandten Hſü=Ching=Cheng Audienz, welcher die Glückwünſche des
Kaiſers von China mündlich überbrachte, während ein kaiſerliches

Am 21. trafen zur Bealückwünſchung des Kaiſers in Berlin
ein: das rumäniſche Königspaar, der Herzog von Aoſta, der König
und die Königin von Sachſen mit dem Prinzen Georg Friedrich Auauſt und
der Prinzeſſin Mathilde, der Kronprinz und die Kronprinzeſſin von
Schweden mit den beiden jungen Herzögen, der Kronprinz von
Dänemark, Prinz Ludwig von Bayern, Prinz und Prinzeſſin Wil=
helm
und die Herzogin Eugen von Württemberg.
Prinz Friedrich Leopold von Preußen traf am 20. d. M. in
Yokohama (Japan) ein und hat ſich ſofort nach Tokio begeben.
Die Veröffentlichung der zahlreichen Verſonalveränderungen in
der Armee iſt am Geburtstag des Kaiſers mit Beſtimmtheit zu
erwarten.
Der Reichstag genehmigte am 21. in zweiter Leſung den Marine=
etat
mit einem Abſtrich an der für den Bau eines Minendampfers
geforderten Summe. Ferner genehmigte der Reichstag den Heeres=
verwaltungsetat
nach den Vorſchlägen der Kommiſſion, wonach
u. a. für den Neubau einer Kaſerne in Mainz die zweite Rate mit
350000 M. geſtrichen und betr. der für den Umbau eines Kaſerne=
ments
für ein Reaiment Kavallerie in Darmſtadt geforderten
10000 M. als erſte Rate nur 6000 M. bewilligt werden. Für die
zu errichtende Unteroffiziersſchule in Neubreiſach (EElſaß) wurden
289000 M. bewilligt, nachdem der Kriegsminiſter erklärt hatte die
Unteroffizierſchule ſer geeignet Deutſchland enger mit Elſaß= Loth=
ringen
zu verbinden, daß Deutſchland unter keinen Umſtänden wie=
der
laſſen werde. Der Etat des allgemeinen Venſionsfonds wurde
ohne weitere Erörterung genehmigt. Wie beſtimmt verlautet, wird
die letzte Sitzung des Reichstags vor Oſtern am 30. März ſtatt=
finden
.
Obwohl der deutſche Reichstag erſt ſeit 16 Jahren in voller
Wirkſamkeit iſt, obwohl ſeit dieſer Zeit erſt ſiebenmal allgemeine
Wahlen zu demſelben ſtattgefunden haben, ſo hat ſich doch in Bezug
auf die einzelnen Wahlkreiſe innerhalb dieſer Jahre ein ſehr auf=
fälliger
Wechſel in der politiſchen Richtung und Stimmung ergeben.
Laſſen wir wegen ihrer beſonderen Eigentümlichkeiten die 15 elſäſ=
ſiſchen
Wahlkreiſe, die überdies erſt ſeit 1874 dem Reichstage zuge=
hören
, außer Betracht, ſo ergibt ſich die auffällige Erſcheinung, daß
von den verbleibenden 382 Wahlkreiſen nur 127 bisher derſelben
Parteirichtung treu geblieben ſind. Von dieſen haben nur 26 ſeit
1871 denſelben Abgeordneten gewählt und nur noch 6 Abgeordnete
ſind vorhanden, die ſeit 1871 ununterbrochen, wenn auch für ver=
ſchiedene
Wahlkreiſe, dem Reichstage angehören. Es ſind die
Nationalliberalen: Prof. Dr. Marquardſen und Dr. Römer, der
Freikonſervative Herzog von Ratibor und die 3 Fortſchrittler: Bam=
berger
, Richter und Stauffenberg.
Die elſaß=lothringiſchen Angelegenheiten werden demnächſt den
Reichstag höchſt wahrſcheinlich beſchäftigen, aber einſtweilen nicht
vom hochpolitiſchen Standpunkte aus. 8 2 des Geſetzes vom 2. Mai
1877, betr. die Geſetzgebung für Elſaß=Lothringen, beſtimmt, daß
der Erlaß von Landesgeſetzen dem Reichstage vorbehalten bleibt,
und dieſe Beſtimmuag iſt in dem elſaß=lothringiſchen Verfaſſungs=
entwurfe
vom 4. Juli 1879 ausdrücklich beſtätigt worden. Soviel
bekannt, hat der Reichstag von der ihm zuſtehenden Befugnis noch
niemals Gebrauch gemacht, was nun aber zum erſtenmale geſchehen
ſoll. Der Landesausſchuß, alſo die parlamentariſche Vertretung von
Elſaß=Lothringen, hat nämlich beſchloſſen, in dem ihm vorgelegten
Geſetzentwurfe über die Penſionen der Landesbeamten ein Amen=
dement
anzubringen, wonach den Beamten ein Abzug von 3 Procent
des Gehalts für die Bildung der Penſionskaſſe gemacht werden ſoll.
Die Regierung iſt eutſchieden gegen dieſen Beſchluß und da der
Landesausſchuß geneigt zu ſein ſcheint, an demſelben feſtzuhalten,
ſo gedenkt die Regierung die Sache zur Entſcheidung an den Reichs=
tag
gelangen zu laſſen und die Vermutung liegt ſehr nahe daß bei
dieſer Gelegenheit die elſäſſiſchen Angelegenheiten im Lichte der
jüngſten proteſtleriſchen Wahlen mit zur Sprache kommen werden.
Uebrigens iſt gewiß, daß mit dem Wahlausfall in den Reichslanden
auch der Beſuch des Statthalters Fürſten Hohenlohe in Berlin
zuſammenhäugt, wenngleich den äußerlichen Anlaß hierzu die Ge=
burtstagsfeier
des Kaiſers gegeben hat.
Die Erneuerung des deutſchöſterreichiſcheitalieniſchen Bündniſſes
hat doch ein Opfer gefordert. Das Gerücht, Herr v. Keudell, der
deutſche Botſchafter in Rom, habe ſeine Entlaſſung eingereicht, weil
die Verhandlungen wegen Erneuerung des Bündniſſes über ſeinen
Kopf hinweg durch die ausſchließliche Vermittelung des italieniſchen
Botſchafters in Berlin, Grafen de Launay, geführt worden ſeien,
wird jetzt von verſchiedenen Seiten beſtätigt. Herr v. Keudell,

welcher eine Reihe hervorragender politiſcher und diplomatiſcher
Miſſionen mit glänzendem Erfolg durchgeführt hat, bekleidete ſeinen

58
römiſchen Poſten ſeit 1873, zuerſt als Geſandter, dann ſeit 1876 als
Botſchafter des deutſchen Reiches und unbeſtreitbar ſind die Ver=
dienſte
, welche er ſich in dieſer Stellung um die Knüpfung der engen
politiſchen Freundſchaftsbande zwiſchen Deutſchland und Italien er=
worben
hat. Durch ſein liebenswürdiges, taktvolles Benehmen ver=
ſtand
er ſich die lebhafteſten Sympathien des römiſchen Hofes wie
der demſelben naheſtehenden Geſellſchaftskreiſe zu erwerben, wie ihm
auch wegen ſeiner beſonderen Anteilnahme an den wiſſenſchaftlichen
und künſtleriſchen Iutereſſen die größte Achtung entgegengetragen
wurde. Nur mit tiefem Bedauern wird man daher in Rom Herrn
v. Keudell und ſeine hochgebildete Gemahlin ſcheiden ſehen.
Der durch ſeine Verurteilung wegen Landesverrals bekannte
polniſche Dichter und Schriftſteller Kraszewski iſt in voriger Woche
in Genf geſtorben. Kraszewski hatte etwa einen Monat der ihm
zuerkannten Feſtungsſtraſe in Magdeburg verbüßt, als er auf Be=
fürwortung
der Aerzte wegen ſeiner tief erſchütterten Geſundheit
gegen Stellung einer bedeutenden Kaution einſtweilen entlaſſen
wurde und ging er nach der Riviera. Die deutſche Regierung
wollte aber nach Ablauf dieſer Urlaubszeit von einer Verlängerung
derſelben nichts wiſſen und forderte Kraszewski zur Rückkehr nach
Deutſchland und weiteren Verbüßung ſeiner Strafe auf, was aber
Kraszewski unter Hinweis auf ſeinen Geſundheitszuſtand ablehnte.
Er ließ die Kaution im Stich und nahm ſeinen Wohnſitz ſchließlich
in Genf, ohne in der Folge weiter in die Offentlichkeit zu treten.
Schweiz. Durch Volksabſtimmung hat am 21. d. der Kanton
Waadt 4 Millionen Fres. und der Kanton Wallis 1 Million Fres.
Subvention für den Bau einer Bahn durch den Simplon bewilligt.
Heſterreich=Angarn. Die Wiener Abendpoſt= ſchreibt zum
Geburtstage Kaiſer Wilhelms: Dieſer ſo ereignisreiche und von
ſchönſten Erfolgen gekrönte Lebenslauf des ehrwürdigen Herrſchers
auf dem deutſchen Kaiſerthrone, verbunden mit ſeinen anerkannten
Vorzügen als Monarch und Friedensfürſt rechtfertigen wohl zur
Genüge das lebhafte allgemeine Intereſſe, ſowie die herzlichen
Sympathien, welche der morgigen ſo bedeutſamen Gedenkfeier all=
ſeits
entgegengebracht werden. Insbeſondere ſind es die Völker
Oeſterreich=Ungarns, deren erhabener Monarch durch Bande innigſter
Freundſchaft mit dem kaiſerlichen Jubilar verknüpft iſt, welche die
morgige erhebende Feier mit ihrer wärmſten Teilnahme begleiten
und ihre beſten Wunſche für das Wohlergehen Kaiſer Wilhelms
freudig mit den heißen Segenswünſchen der ganzen deutſchen Nation
vereinen.
Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe erklärte am 21. Miniſter=
präſident
Graf Tisza die Hoffnung auf Erhaltung des Friedens ſei
geſtärkt. Von den Friedensbeſtrebungen der Regierung ſei aber nur
dann ein Erfolg zu erwarten, wenn die Monarchie ihre vitalen
Intereſſen nötigenfalls energiſch verteidigen könne. Die Erhaltung
des Friedens bei Wahrung der Intereſſen ſei die Grundlage der
Volitik der Regierung allen Mächten gegenüber.
Franſtreich. Der Marſeiller Stadtrat wurde durch den Prä=
fekten
aus Anlaß einer Demonſtration für die Kommune ſuspendiert.
Miniſterpräſident Goblet beabſichtigte am 22. dem Miniſterrate die
Auflöſung des Stadtrats und die Abſetzung des Bürgermeiſters von
Marſeille zu unterbreiten.
England. Aus London wird der Selbſtmord eines Mitgliedes
des letzten Gladſtone'ſchen Kabinetts gemeldet. In der Nacht vom
Sonnabend zum Sonntag nahm ſich Sir Richard Croß, welcher
unter Gladſtone das Unterſtaatsſekretariat für Indien bekleidete,
das Leben, auf welche Weiſe, ſagt das ſehr lakoniſch gehaltene Tele=
gramm
nicht. Croß war ſchon ſeit längerer Zeit leidend und dürfte
er in einem Anfalle von Schwermut Hand an ſich gelegt haben.
In parlamentariſchen Kreiſen gibt ſich allgemeines Bedauern mit
dem Schickſal des begabten Staatsmannes kund.
Beſgien. Der in Brüſſel erſcheinende ruſſiſch=ofſiziöſe Nord=
bringt
ein Schreiben aus Petersburg, in welchem u. d. geſagt wird,
die Befreiung Bulgariens berge nicht ruſſiſcherſeits den Hinter=
gedanken
einer Eroberung Konſtantinopels. Niemals habe Rußland
aus Bulgarien eine ruſſiſche Provinz machen wollen. Der Krieg
von 1877 ſei ein Donquixotismus zu Gunſten der Orient=Chriſten
und Rußland von dem Wunſche beſeelt geweſen, die fortſchreitende
Entwickelung Bulgariens ſicherzuſtellen. Heute dürfe Rußland Bul=
garien
nicht aus dem Verderben reißen, in welchem es ſich gegen=
wärtig
befinde; Rußland dürfe ſich nicht Abenteuern ausſetzen, um
nicht für die Aufgabe der Erhaltung des Friedens geſchwächt zu
ſein. Rußland werde ſich darauf beſchränken, der diplomatiſchen
Aktion der Mächte beizutreten, um in Bulgarien eine minder
anormale Sachlage herbeizuführen.
Itafien. Wie verlautet ſteht eine Verlobung des Kronprinzen
Victor Emanuel mit der Erzherzogin Margarethe von Oeſterreich
in naher Ausſicht.
Rußkand. Das Dreikaiſerbündnis, welches man ſchon in die
politiſche Rumpelkammer geworfen wähnte. feiert plötzlich ſeine
Wiederauferſtehung, wenn auch vorläufig nur in den Spalten der
Zeitungen. Bereits findet ſich in der Nordd. Allg. 8tg. ein
offiziöſer Hinweis auf eine Wiederannäherung Rußlands an Deutſch=

[ ][  ][ ]

Nr. 55

719

land und Oeſterreich, die als eine der Konſequenzen des Attentäts=
verſuches
gegen den Haren erſcheine und derKreuzzeitung= zufolge
gewinnt auch in den Pariſer diplomatiſchen Kreiſen dieſe Anſchauung
täglich an Boden, wobei hervorgehoben wird, daß Herr v. Giers
als der entſchiedene Vertreter der alten freundſchaftlichen Bezieh=
ungen
zwiſchen den Oſtmächten gelte. In der ruſſiſchen offiziöſen
Preſſe iſt freilich noch nichts zu finden, was auf das Wiederauf=
leben
des Dreikaiſerbündniſſes hindeuten würde und der bekannte
Brüſſeler Nord= ſchreibt ſogar, daß die auswärtige Politik des
Petersburger Kabinets durch die entdeckte Verſchwörung in nichts
geändert würde. Wahrſcheinlich hat aber dieſe Auslaſſung des in
ruſſiſchem Solde ſtehenden Brüſſeler Blattes nur die Beſtimmung,
den Pariſer maßgebenden Kreiſen den Wechſel in der europäiſchen
Situation nicht ſofort allzufühlbar zu machen und thatſächlich hat
es ſchon vor den Vorgängen des 13. März nicht an Anzeichen ge=
fehlt
, welche auf eine Wiedererwärmung der Beziehungen zwiſchen
Berlin und Petersburg hindeuteten. Die Art und Weiſe, wie in
den Kreiſen der franzöſiſchen Kommunards der Jahrestag der Er=
mordung
Alexander II. begangen wurde, kann nur dazu beitragen,
in Petersburg dem natürlichen Bundesgenoſſenr jenſeits der
Vogeſen gegenüber ſtutzig zu machen, und die Verflüchtigung der
franzöſiſch=ruſſiſchen Allianzhoffnungen würde ganz naturgemäß ein
ſtärkeres Hinneigen Rußlands auf die Seite des mitteleuropäiſchen
Bündniſſes bedingen.
Der Regierungsanzeiger' bringt ein Communique, in welchem
es heißt: Nach dem blutigen Gericht über die Teilnehmer des Ruſt=
ſchuker
Aufſtandes gingen einige ruſſiſche Zeitungen in der Maß=
loſigkeit
der Parteilichkeit ſo weit, die deutſche Regierung und ihre
Agenten in Bulgarien für das Gericht verantwortlich zu machen.
Die Informationen der Regierung über die letzten Ereigniſſe in
Bulgarien ſtehen in offenem Widerſpruch mit ſolchen Behauptungen.
Indem ſie den Schutz ihrer Intereſſen dem deutſchen Agenten in
Bulgarien anvertraute, hatte die Regierung durchaus genügende
Gründe, die Auslaſſungen der Zeitungen, welche dieſe Maßnahmen
zu diskreditieren ſuchten als jeder Begründung entbehrend zu be=
zeichnen
.
Bukgarken. Eine in Philippopel abgehaltene Verſammlung
von rumeliſchen Delegierten beſchloß. die Unabhängigkeit des geeinten
Bulgariens unter allen Umſtänden zu verteidigen. Ferner wurde
eine patriotiſche Verbindung errichtet, zwecks energiſcher Bekämpfung
innerer und äußerer Feinde. Ein Ausſchuß von 24 Mitgliedern
mit dem Dr. Tſchomakoff als Vorſitzenden wurde gewählt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 23. März.
Se. Königl. Hoheit der Froßherzog haben den Hof=
theater
= und Hofmuſik=Sekretär Ludwig Winter zum Rat bei der
Direktion des Hoftheaters und der Hofmuſik, ſowie den Realahm=
naſiallehrer
Dr. Karl Koſt in Gießen zum Lehrer an dem Ghm=
naſium
zu Büdingen, mit Wirkung vom 1. April d. J. an, ernannt.
Unſere Stadt wollte nicht zurückbleiben, als es galt, dem
erſten deutſchen Kaiſer aus dem Hohenzollerngeſchlecht, Wilhelm
dem Siegreichen, bei einem ſeltenen Gedenktage die wohlverdienten
Huldigungen darzubringen.-Sind 90 Jahre doch an ſich ſchon ein
Lebensalter, welches ſeiner großen Seltenheit wegen auch bei einem
gewöhnlichen Sterblichen als ein beſonderes Ereignis hervorgehoben
zu werden pflegt; wie hätte dies nicht in um ſo viel höherer Weiſe
der Fall ſein ſollen bei dem hohen fürſtlichen Greiſe, der den mäch=
tigſten
Thron der Welt ziert und auf demſelben heute noch eine ſo
ruhmvolle und pflichttreue Thätigkeit entfaltet, wie ſie gewöhnlich
nur dem kräftigen Mannesalter beſchieden iſt!
Den Mittelpunkt der bei uns zur Feier des 90. Geburtstages
Sr. Majeſtät veranſtalteten Feſtlichkeiten bildete die am Vorabend
ſeitens der Stadt im Saalbau arrangierte Vereinigung.
In den feſtlich dekorierten Räumen fanden ſich viele hunderte von
Leilnehmern ein, darunter die Spitzen der Behörden. Nachdem die
Hilge'ſche Kapelle von dem abgehaltenen Zapfenſtreich eingetroffen
war, begann die Feier mit der von derſelben exekutierten Weber'ſchen
Jubelouvertüre. Dann folgte, der Glanzpunkt des Abends, der
Zöllner'ſche eigens für dieſen Tag komponierte Feſthymnus, welchen
unter Begleitung genannter Kapelle die Geſangvereine Liedertafel
und Mozartverein und ein aus Knaben der Chorſchule des
evangeliſchen Kirchengeſangvereins gebildeter Chor ausführten.
Mächtig durchbrauſten die gewaltigen Klänge den großen Saal;
mit ſtürmiſchem Beifall wurde der ergreifende Schlußchor da capo
verlangt und bereitwillig gewährt. Die Feſtrede des Herrn Gymna=
ſiallehrer
Trümpert rief durch ihre ſchlichte Einfachheit und doch
zum Herzen dringende Sprache allgemeine Befriedigung hervor.
Sie zeichnete uns das Bild Kaiſer Wilhelm's von ſeiner Jugend
an, berührte in prägnanter Kürze alle hervorragenden Punkte ſeines
vielbewegten, reichen, mit den Geſchicken des deutſchen Volkes ſo
innig verbundenen Lebens, um am Schluſſe die Loſung auszugeben,
daß das deutſche Volk lebensfähig bleiben werde, ſo lange es einig
ſei, einig im Kaiſer, einig im Reichl Den eigentlichen Toaſt auf
Se. Majeſtät brachte ſodann Herr Oberbürgermeiſter Ohlh aus,

nachdem er vorher die von dem Stadtvorſtand an den Kaiſer ge=
richtete
Adreſſe verleſen hatte. Der Toaſt wurde begeiſtert aufge=
nommen
und fand ſeinen würdigen Abſchluß im abſingen der Kaiſer=
hymne
durch die ganze Feſtverſammlung. Nun folgten die Vorträge
der beiden Geſangvereine in Abwechslung mit den Konzertſtücken
der Muſikkapelle, und es war lange ſchon Mitternacht vorbei, als
das würdige und erhebende Feſt ſein Ende erreicht hatte.
Zu gleicher Zeit war von dem Kriegerverein eine Feſtlich=
keit
im Ritſert'ſchen Saale veranſtaltet worden, welche auch dieſes
Etabliſſement in allen Räumen überfüllte und bis lange nach Mitter=
nacht
dauerte. Dort hielt der Präſident, Herr Rechtsanwalt Reu=
ling
, die Feſtrede auf den Kaiſer, welcher ein Toaſt des Herrn
Oberſt a. D. Gerlach auf unſeren Großherzog und des Herrn
Juwelier Leonhard auf die deutſche Armee folgten. Die Feier
verlief in gehobenſter Stimmung, getragen von den kameradſchaft=
lichen
Geſinnungen, welche die Mitglieder des Kriegervereins aus=
zeichnen
.
In Niemann's Bahnhofhotel hatten ſich die alten Korzs=
ſtudenten
zuſammengefunden, um in einem zwangloſen, fröhlichen
Kommers den Tag zu erwarten, der das 90. Lebensjahr des Kaiſers
vollendet. Um 12 Uhr wurde nach zündender Anſprache des Hrn. Dr.
med. Habicht der Salamander auf den Jubilar gerieben. Aber auch
in einer großen Anzahl unſerer anderen frequenten Gaſthäuſer und
Wirtſchaften ging es fröhlich her. An vielen Orten benutzte man
die Mitternachtſtunde, um dem Kaiſer donnernde Hochs zu widmen.
Am Feſttage ſelbſt hat leider das hiſtoriſche Kaiſerwetter im
Stich gelaſſen. Die Straßen waren reichlich geflaggt; die Witterung
beeinträchtigte aber ſelbſtverſtändlich den Verkehr in denſelben. Die
in Ausſicht genommene große Parade der Garniſon wurde abgeſagt,
an deren Stelle traten Feſtgottesdienſte in der Stadtkirche und der
katholiſchen Kirche. Die Feſtſtimmung fand ihren Ausdruck in den
Feſteſſen und ſonſtigen Veranſtaltungen, welche die Vereine, Korpo=
rationen
, Privatgeſellſchaften u. ſ. w. unter ſich begingen. Es ver=
dient
zum Beweiſe, wie ſehr das Jubelfeſt des Kaiſers die weiteſten
Kreiſe ergriffen hat, hervorgehoben zu werden, daß derartige Ver=
anſtaltungen
in großer Zahl und bei den verſchiedenſten Bevölkerungs=
klaſſen
in Ausſicht genommen ſind. Bei allen aber wird ein Ge=
danke
alle Teilnehmer beleben, die Verehrung des Mannes, der die
Geſchicke Deutſchlands lenkt und den uns Gott noch lange auf
ſeinem Throne erhalten möge.
Ernannt wurde: am 17. März der Gefangenwärter Philipp
Bingel in Marienſchloß zum Gefangenaufſeher am Landeszucht=
hauſe
, mit Wirkung vom 1. März 1887.
Stadtverordneten=Verſammlung. Donnerstag, den 24. März,
nachmittags 3 Uhr. Tagesordnung: 1) Mitteilungen. 2) Baugeſuch
ür Gelände jenſeits der Beckſtraße. 3) Errichtung einer elektriſchen
Centralſtation. 4) Statut, die Konzeſſionierung von Schenkwirt=
ſchaften
betr. 5) Neubau eines Gymnaſiums, hier die Platzfrage.
44 Durch den vom Beſſunger Gemeinderat in der Ver=
einigungsfrage
unterm 18. d. Mts. zum Beſchluß erhobenen im
T. A.. vom 20. d. M. vollſtändig mitgeteilten Antrag Eger und
Gen. iſt die ganze Angelegenheit in ein neues Stadium getreten,
auf deſſen ſchließlichen Ausgang man füglich geſpannt ſein kann.
Daß die Tendenz des Antrags dahin geht, von dem die Vereinigung
im Prinzip beſchließenden Gemeinderatsbeſchluß vom 25. Mai v. J.
auf irgend eine Weiſe wieder loszukommen, drängt ſich jedem Un=
befangenen
unwillkürlich auf. Denn wenn der erwähnte Antrag
das Feſthalten an dieſem Gemeinderatsbeſchluß ausſpricht, inſofern
bei den aufzunehmenden Verhandlungen ſich ergibt, daß durch dieſe
Vereinigung die Intereſſen der Gemeinde in höherem Maße ge=
wahrt
werden, als durch die in nächſter Zeit uns geſetzlich obliegende
ſEinführung der Städteordnung= und dann den von der Stadt
Darmſtadt vorgelegten Vertragsentwurf als unannehmbar bezeich=
net
, ſo iſt dadurch das Zuſtandekommen der Vereinigung auf dem
Wege der freiwilligen Uebereinſtimmung beider Gemeinden nicht
mehr gut möglich. Wir wollen zunächſt einmal unterſuchen, was es
denn mit der von den Antragſtellern behaupteten, der Gemeinde
Beſſungen demnächſt geſetzlich obliegenden Einführung der Städte=
ordnung
für eine Bewantdnis hat. Auf Beſſungen findet die Städte=
ordnung
Anwendung ſobald es eine Einwohnerzahl von 10000 er=
reicht
haben wird. Bei der Volkszählung von 1885 hatte Beſſungen
8174, 1880 - 7570 1875 = 6834 Einw. Die Einwohnerzahl wächſt
alſo in Beſſungen in einer Volkszählungsperiode von 5 Jahren um
3- 700 Perſonen. Da in 1885 an den erforderlichen 10000 noch
1826 fehlten, ſo ergibt ein einfaches Rechenexempel, daß bei der
Volkszählung von 1890 die Einwohnerzahl von 10000 unmöglich
erreicht ſein kann, daß aber nach dem ſeitherigen Zunahmetempo
auch für die Volkszählung 1895 die erforderliche Einwohnerzahl
noch nicht erreicht ſein wird, daß alſo zur Zeit die Volkszählung
des Jahres 1900 als diejenige in Ausſicht genommen werden muß,
bei welcher Beſſungen, die ſeitherige Zunahme auch für die Folge
vorausgeſetzt, 10000 Einwohner zählen kann und damit geſetzlich
zur Einführung der Städteordnung verpflichtet iſt. Man ſieht, die
Herren Antragſteller faſſen den Begriff in nächſter Zeitr etwas
weit auf. Die nächſte Zeit geht bei ihnen bis ins nachſte Jahr=
hundert
.

[ ][  ]

Nr.
720
Nun verdient es weiter eine ganz beſondere Beachtung, daß
der Beſſunger Gemeinderat nach dem zum Beſchluß erhobenen An=
trag
Eger und Gen. durch beſondere Verhandlungen jetzt ermitteln
will, ob durch die Vereinigung Beſſungens mit Darmſtadt die In=
tereſſen
des erſteren in höherem Maße gewahrt würden, als durch
die fnach obigem vorausſichtlich zu Anfang des nächſten Jahrhunderts
ſtattfindende) Einführung der Städteordnung in Beſſungen. Es
muß ſich ja demnächſt zeigen, was ſich der Beſſunger Gemeinderat
unter der Wahrung der Beſſunger Intereſſen in höherem Maße=
denkt
: daß dabei Colliſſionen mit den Anſichten der Vertretung und
der Stadt Darmſtadt und mit den Intereſſen der letzteren unaus
bleiblich ſind, braucht gar nicht weiter ausgeführt zu werden.
Auf Seiten der Stadt Darmſtadt hatte man von allem Anfang
an den Standpunkt, daß man die Vereinigung mit Beſſungen an
ſich herantreten ließ; ſie zu fördern, lag dort keinerlei Intereſſe
vor. Als der Antrag von Beſſungen geſtellt war, ließ man ihm oie
gebührende ſachliche Prüfung zu Teil werden, die in dem der Ge
meinde Beſſungen überſandten und jetzt von dem dortigen Gemeinde=
rat
als unannehmbar bezeichneten Vertragsentwurf ihren Ausdruck
gefunden hat. Wir haben das Vertrauen zu der Einſicht und dem
Verſtändnis der Darmſtädter Stadtverordnetenverſammlung, daß
man ſich dort auch für die Folge und unbekümmert um die Haltung
des dermaligen Beſſunger Gemeinderats von dem eingenommenen
Standpunkt nicht entfernen wird. Und wir ſind weiter überzeugt,
daß der Artikel 5 der Städteordnung und der Artikel 3 der Land=
gemeindeordnung
die Möglichkeit bieten, die Vereinigung Beſſungens
mit Darmſtadt auf Grund der vorliegenden Beſchlüſſe beider Ver=
tretungen
zur Not auch gegen den Willen des jetzigen Beſſunger
Gemeinderats durchzuführen. Worin nach unſerer (und vieler
Anderen) Meinung denn eigentlich die wahren Intereſſen Beſſungens
beſtehen, davon hat ja die nun bei Seite geſchobene Petition von
vielen hundert Beſſunger Einwohnern ein klares Bild gegeben.
Immobilienverkauf. Von dem Baugelände des Herrn Kom=
merzienrat
H. Keller in der Hermannſtraße ging ein Teil in den
Beſitz des Herrn Kaufmann C. F. Schwartz käuflich über. Der Ver=
kauf
wurde durch den Agenten P. Thüringer abgeſchloſſen.
J. Worms, 23. März. Ueber das von hier geſtern gemeldete
Verbrechen ſind noch folgende Einzelheiten nachzutragen. Die beiden
Erſtochenen ſind zwei Brüder, die Steinhauer Bauer aus Aſſels=
heim
. Der Streit war dadurch entſtanden, daß die Thäter, eben=
falls
Brüder namens Hendrichs, in der Wirtſchaft tanzten und
dabei den Tiſch umſtießen, an welchem die beiden Bauer ſaßen. Die
Thäter wurden in ihren Wohnungen noch in der Nacht verhaftet.
Nachdem dieſelben noch am geſtrigen Tage mit den Leichen konfron=
tiert
worden, wurden ſie heute an die Staatsanwaltſchaft nach Mainz
abgeliefert.
Verlin, 21. März. Zur Vorſeier des neunzigſten Ge=
burtstages
des Kaiſers Wilhelm fanden bereits heute an
allen höheren Lehranſtalten hierſelbſt Feſtakte ſtatt; ebenſo hatten
mehrere Bürgervereine, Kriegervereine und Turnvereine ſich geſtern
und heute zu Feſtverſammlungen vereinigt. Die Stadt iſt von
Fremden überfüllt. Vor dem Kaiſerpalais waren den ganzen Tag
große Volksmaſſen angeſammelt. Ueberall ſind die Vorbereitungen
zum Schmucke der Straßen und Plätze im Gange. Dem Verneh=
men
nach iſt für morgen eine größere Anzahl Gnadenerweiſungen
zu erwarten. Die Nordd. Allg. 3tg. erwähnt das Gerücht, dem
Leibarzt des Kaiſers, Dr. Lauer, werde eine Dotation von 300 000
Mark erbeten werden.
Der Fackelzug der Studierenden heute abend, woran 3000
bis 4000 Fackelträger, Vertreter aller deutſchen Univerſitäten und
Hochſchulen teilnahmen, iſt aufs glänzendſte verlaufen. Die Char=
gierten
hatten in langer Reihe mit Fahnen vor dem Palais bis zum
Opernhauſe Stellung genommen. Vor dem Kaiſerpalais fand eine
großartige Ovation ſtatt. Der Kaiſer befand ſich mit der Kaiſerin
beim Heranuahen des Zuges am zweilen Parterrefenſter, die Kaiſe=
rin
ſaß zur Rechten des Kaiſers, welcher erſt ſpäter ebenfalls Platz
nahm. Der Vorſitzende des Ausſchuſſes der Studentenſchaft, Münch,
ritt ſodann vor das Fenſter des Kaiſers, welcher ſich erhob und die
Großherzogin von Baden zwiſchen ſich und die Kaiſerin aus Fenſter
zo9, während der Großherzog von Baden am Nebenfeuſter erſchien.
Münch brachte hierauf ein enthuſiaſtiſch aufgenommenes Hoch auf
den Kaiſer aus, den ſiegreichen Herrſcher in glorreichen Schlachten,
den geliebten Landesvater, den Einiger der deutſchen Stämme, den
Verteidiger der Landesgrenzen, den Hort des Weltfriedens. Der
Kaiſer verneigte ſich mehrfach nach allen Seiten. Hierauf wurde
die Volkshymne geſungen, während welcher der Kaiſer am Fenſter
ſtehend verblieb. Der Kaiſer ließ mehrere der Chargierten zu ſich
entbieten und ſprach denſelben in Gegenwart der Kaiſerin und des
badiſchen Fürſtenpaares ſeinen Dank und ſeine Freude für die Ova=
tion
aus. Er freue ſich ſehr über den Geiſt der jetzigen Studenten=
ſchaft
und erwarte viel von der akademiſchen Jugend, denn die Ver=
hältuiſſe
und die Zeiten ſeien ernſt. Der Kaiſer berührte ſodann
auch die Reichstagsauflöſung, zu der er ſich nur notgedrungen ent=
ſchloſſen
habe und ließ ſich die einzelnen Chargierten vorſtellen und
befragte ſie nach Geburtsort, Studium, Semeſterzahl, Korporations=
zugehörigkeit
ꝛc. Die Kaiſerin ſprach gleichfalls ihren Dank aus.

58
Bei dem hierauf folgenden Vorbeimarſche des Huges, welcher
ſich in fünf Doppelreihen ſchleifenförmig von der Schloßbrücke bis
zum Denkmal Friedrichs des Großen aufgeſtellt hatte, dankte der
Kaiſer ununterbrochen. Vor dem Reichskanzlerpalais fand ebenfalls
eine großartige Ovation ſtatt. Der Reichskanzler, Graf Herbert
Bismarck und Graf Rantzau erwarteten den Zug am Fenſter. Auf
donnernde Hochs öffnete der Reichskanzler das Fenſter und grüßte
anhaltend. Eine ähnliche Ovation wurde vor dem Generalſtabs=
gebäude
dem Grafen Moltke bereitet. Auf dem Platz vor den
Helten wurden die Fackeln unter Abſingung des Gaudeamus' ver=
brannt
. Die Haltung des nach Hunderttauſenden zählenden Publi=
kums
war vortrefflich, nirgends fand die leiſeſte Unordnung ſtatt.
Verlin, 21. März. Die Kaiſerin hat aus Anlaß des Geburts=
tagsfeſtes
des Kaiſers dem Verein der 15 Verliner Volksküchen, in
denen jährlich an 2 Nillionen Portionen verabreicht werden, 1000 M.,
vornehmlich zur Speiſung Bedürftiger, ſowie dem Berliner Aſhl=
verein
für Obdachloſe, welcher jährlich 100000 Perſonen beherbergt,
1000 M. für die Vereinszwecke überweiſen laſſen. Aus demſelben
Anlaß hat die Kaiſerin eine Gabe von 2000 M. für die Berliner
Sanitätswachen beſtimmt, welche aus dem vorigen Jahre 8077 Hilfs=
leiſtungen
, davon 3538 unentgeltlich, zu verzeichnen haben. - Die
ſtädtiſchen Behörden beſchloſſen, der Kaiſer Wilhelm= und Auguſta=
Stiftung anläßlich des Geburtages des Kaiſers 300000 M. zu
überweiſen und dem Kaiſer am Geburtstage hiervon Kenntnis geben
zu laſſen.
Wie aus Leipzig berichtet wird, hat der Senat der Univer=
ſität
ſämtliche Corps auf drei Semeſter ſuſpendiert. Den
Anlaß bot eine Menſurſtreitigkeit, in deren Verlauf die Corps über
einen Studierenden der Univerſität den ſogenannten 8.G.Verruf
ausgeſprochen hatten.
Calzburg, 18. März. Die Bahn auf den Gaisberg bei
Salzburg, bei der deutſche Unternehmer beteiligt ſind, wird am
15. Mai eröffnet.
Wien, 19. März. Hier wurde ein großer Poſtdiebſtahl
entdeckt: ein an die Güterverwaltung des Erzherzogs Franz Eſte
aus Piſa mit 77000 Lire Wertangabe geſandter Brief traf hier
ein, nur mit Makulatur gefüllt, das Geld war verſchwunden; nach
den bisherigen Erhebungen erfolgte der Diebſtahl noch auf italie=
niſchem
Gebiete.

Litterariſches.
Die Schriften von K. Griebel, der unlängſt hier einen ſehr
ſtark beſuchten Vortrag über Nervenkrankheiten' hielt, ſind jetzt in
Kommiſſion bei Buchhändler Klingelhöffer erſchienen. Betitelt
ſind die Brochüren: Die Lungenkrankheiten , Die Herzkrankheiten
Rheumatismus und Gicht;, deren Entſtehungsurſachen und Heil=
ung
nach den Grundſätzen der Hygiene und langjähriger Selbſt=
erfahrung
gemeinverſtändlich dargeſtellt. Auch die nach dem Vor=
trage
alsbald vergriffene Brochüre: Der Taſchenarzti, zuver=
läſſiger
Ratgeber in mehr als 100 Krankheiten, iſt daſelbſt zu haben.
Wer ſich für die Naturheilkunde intereſſiert oder wer in ihr Heilung
ſuchen will, möge ſich die erwähnten Schriften anſchaffen.

Codes=Arzeige.
Geſtern Vormittag 9½ Uhr entſchlief nach vollen=
detem
28. Lebensjahre unſere innigſtgeliebte Gattin,
Mutter, Tochter, Schweſter und Schwägerin
Mathiide Linch,
geb. Friedmann,
was wir Verwandten, Freunden und Bekannten mit=
theilen
.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, am 22. März 1887.
Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 3 Uhr ſtatt.

2823
Darkſaguing.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Verluſte unſeres lieben Söhnchens
Harl
ſagen wir Freunden und Bekannten unſern innigſten Dank.
Darmſtadt, den 21. März 1887.
P. Olbert und Frau.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich=