Darmstädter Tagblatt 1887


16. März 1887

[  ][ ]

Abonnementspreis
vierteljährſich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mart 50 Pf.
vro Quartal incl. Voſlauiſichlag

150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

ThueſLvted olltttyuttunhooutt.

Inſerate
werdenangenommen: m Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. V.
mBeſſungen von Friedr. Büößer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auzwäm
von allen Aunonem=Expeditionean.

Amtliches Organ
für die Belannkmachungen des Graßh. Rreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
ſs 53.
Mittwoch den 16. März.
1887.

Gefunden: 1 unächter Siegelring mit weißem Stein. 1 weißes Taſchentuch, gezeichnet L. W., verſchlungen.
1 gelber Drücker.
Verloren: 1 goldene Broſche mit ſchwarzem Stein. 1 Couvert, enthaltend 7 Ml. 2 Pfg. 1 Granathalsband mit
Anhang. 1 goldener Ring mit gelbem Stein. 1 goldene Broſche. 1 ſchwarzes Armband. 1 ſilberner Reif mit B. gez.
Zugelaufeu: 1 junger dunkelbrauner Jagdhund ohne Marke. 1 kleiner rothweißer Hund. Entlaufen: 1 brauner
Jagdhund mit ſchwarzledernem Halsband und Marke 1222.
Darmſtadt, den 14. März 1887.
Großherzogliches Pollzeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Darmſtadt, am 14. Februar 1887.
Betreffend: Zurückſtellung von Reſerven und Landwehrmannſchaften, ſowie Erſatz=Reſerviſten I. Klaſſe hinter den älteſten
Jahrgang der Reſerbe und bezw. Landwehr und Erſatz=Reſerve 1. Klaſſe in Folge häuslicher ꝛc. Verhältniſſe.
Diejenigen Reſerviſten, Landwehrleute und Erſatz=Reſerviſten l. Klaſſe, welche auf Grund der nachſtehend ab=
gedruckten
Beſtimmungen des 8 17 der Control=Ordnung II. Theil der Wehr=Ordnung vom 28. September 1875) eine Zu=
rückſtellung
hinter den älteſten Jahrgang der Reſerbe und bezw. Landwehr= und Erſatz=Reſerbe I. Klaſſe in Anſpruch nehmen
zu können glauben, werden hierdurch aufgefordert, ihre bezüglichen Geſuche baldigſt und ſpäteſtens bis zum 20. März
l. J. bei den betr. Großherzoglichen Bürgermeiſtereien einzureichen. Die nach dieſer Zeit eingehenden Geſuche können für das
laufende Jahr (d. h. bis zum nächſtjährigen Klaſſiſicationstermin) keine Berückſichtigung mehr finden.
Die eingereichten Geſuche unterliegen der Entſcheidung der verſtärkten Erſatz=Commiſſion, welche im Anſchluß an das
Muſterungsgeſchäft in einem demnächſt bekannt zu gebenden Termin Sitzung abhalten wird. Dieſe Entſcheidungen behalten
ihre Gültigkeit nur bis zum nächſten Klaſſificationstermin und ſind alsdann im Falle des Bedürfniſſes Anträge auf weitere
Zurückſtellung zu erneuern.
Außerterminlich kann dem Geſuche um Zurückſtellung durch ſchriftliches Uebereinkommen der ſtändigen Mitglieder der
Erſatz=Commiſſion nach 8 19. 2 der Control=Ordnung nur dann ſtattgegeben werden, wenn nach dem allgemeinen Ent=
laſſungstermin
der Reſerven dringende Verhältniſſe die ſofortige Zurückſtellung einzelner der entlaſſenen Mannſchaften ge=
rechtfertigt
erſcheinen laſſen.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Granch.
Abdruck.
8 17 der Control=Ordnung.
I. Zurückſtellungen im Sinne der im 8 13, 3 und 15, 2 enthaltenen Feſtſetzungen dürfen aus folgenden Gründen
(Klaſſificationsgründe) eintreten:
a) wenn ein Mann als der einziger Ernährer ſeines arbeitsunfähigen Baters oder ſeiner Mutter bezw. Großvaters,
oder ſeiner Großmutter, mit denen er dieſelbe Feuerſtelle bewohnt, zu betrachten iſt, und ein Knecht oder Geſelle
nicht gehalten werden kann, auch durch die der Familie bei der Einberuſung geſetzlich zuſtehende Unterſtützung der
dauernde Ruin des elterlichen Hausſtandes nicht abgewendet werden könnte.
b) wenn die Einberufung eines Mannes, der das dreißigſte Lebensjahr vollendet hat und Grundbeſitzer, Pächter oder
Gewerbtreibender oder Ernährer einer zahlreichen Familie iſt, den gänzlichen Verfall eines Hausſtandes zur Folge
haben und die Angehörigen ſelbſt bei dem Genuſſe der geſetzlichen Unterſtützung dem Elend preisgeben würde;
c) wenn in einzelnen dringenden Fällen die Zurückſtellung eines Mannes, deſſen geeignete Vertretung auf keine Weiſe
zu ermöglichen iſt, im Intereſſe der allgemeinen Landeskultur und der Voltswirthſchaft für unabweisbar noth=
wendig
erachtet wird.
2. Mannſchaften, welche in Gemäßheit der 88 67 und 69 des Reichs=Militärgeſetzes wegen Control=Entziehung nach=
dienen
müſſen, haben jedoch auch in den vorgenannten Füllen keinerlei Anſpruch auf Zurückſtellung.
[1711

Bekanntmachung.
Durch Urtheil des Schöffengerichts

Darmſtadt I. vom 25. Februar 1887 iſt
gegen Dina Ahl von Zeilhard, welche
für ihren Schwager Andreas Schellhaas

zu Darmſtadt von dem Oekonomen Georg
Leonhard Schönberger zu Groß=Bieberau
bezogene Milch verkaufte, wegen fahr=
169

[ ][  ][ ]

642
läſſigen Verkaufs entrahmter Milch eine
Geldſtrafe von fünzig Mark ausgeſprochen
worden.
Darmſtadt, am 11. März 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Arnold.
[2538
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das Ver=
mögen
der Firma Schatz &a. Drexel zu
Darmſtadt wird nach Schlußvertheilung
aufgehoben.
[2539
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigernng vom 28. Feb=
ruar
d. J. iſt genehmigt und können Bürg=
ſcheine
auf unſerem Bureau, Stadthaus,
Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 10 errichtet
werden.
Erſter Abfuhrtag: Samſtag, 12. d. M.
Darmſtadt, den 9. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[2345
Ohly.
Verſteigerung.
Montag den 21. d. M., Vormittags
10 Uhr,
werden beim unterzeichneten Artillerie=
Depot 24000 Kor. Schmiedeeiſen in
unbrauchbaren großen und kleinen Be=
ſchlägen
in öffentlicher Submiſſion verkauft.
Bedingungen nebſt Schema=Offerte im
(2540
Bureau event. gegen 60 Pfg.
Artillerie=Depot Darmſtadt.
Oeffentliche Aufforderung.
Die Sparkaſſeurkunde über die auf
den Namen Katharina Neubecker, Peter
Obſt Ehefrau zu Erzhauſen, in hieſiger
Sparkaſſe gemachte Einlage iſt angeblich
in Verluſt gerathen. Etwaige Anſprüche
an dieſe Einlage ſind ſo gewiß binnen
4 Wochen, vom Tage der erſten Ein=
rückung
in dieſem Blatte an gerechnet, bei
gedachter Kaſſe zu machen, widrigenfalls
die frühere Urkunde als erloſchen behan=
delt
und dem Antrage auf Ausſtellung
einer neuen Urkunde ſtattgegeben wird.
Langen, den 4. März 1887.
Für den Vorſtand.
Karl Scherer. (2541

Ayſelwen
in vorzüglicher Qualität,
im Ausſchank,
in Flaſchen und Gebinden.
holm HIobo,
Mathildeuplatz 18. 12291

Nr. 53
Bekanntmachung.
Auf Grund des Art. 80 des Feldſtrafgeſetzes ordnen wir hiermit an, daß die
Säuberung der Bäume, Geſträuche und Hecken von Raupenneſtern in der Ge=
markung
Darmſtadt längſtens bis 20. Mürz l. J8. zu erfolgen hat. Die ſäu=
migen
Betheiligten verfallen in eine Geldſtrafe bis zu 60 Mk. oder in ein Haft=
ſtrafe
bis zu 14 Tagen und wird die nöthig werdende Säuberung der Bäume ꝛc.
auf ihre Koſten verfügt.
Die Viſitation durch die Feldſchützen, zu welcher ſich die Grundeigenthümer
und Pächter einfinden wollen, beginnt am 23. März und findet in den nachge=
nannten
Terminen und den dabei angegebenen Gemarkungstheilen ſtatt.
1. Im Oberfeld am 23. März l. Js.:
a) Von Vormittags 7 Uhr an in allen von der Erbacherſtraße bis zu den drei
Brunnen rechts, ſodann in den in der Mühlſtraße, dem Mühlweg, der Soder=
und Darmſtraße, der Nieder=Ramſtädterſtraße und der Kiesſtraße bis zur
1
Beſſunger Grenze liegenden Gärten und Baumſtücken.
101
b) Von Nachmittags 1 Uhr an in dem zwiſchen der Erbacherſtraße und der Die=
burgerſtraße
bis zum Wald liegenden Gemarkungstheil.
2. Im Heinheimerfeld am 24. Mürz l. 33.:
2) Von Vormittags 7 Uhr an in den Baumſtücken und Gärten zwiſchen der
Dieburger= und Kranichſteinerſtraße bis zur Faſaneriemauer.
b) Von Nachmittags 1 Uhr an in den Baumſtücken und Gärten zwiſchen der
Kranichſteiner= und Frankfurterſtraße.
3. Im Löcher= und Niederfeld am 25 Mürz l. Js.:
a) Von Vormittags 7 Uhr an in allen von der Frankfurterſtraße links liegenden
Gärten ꝛc., ſodann in denjenigen vor den ſogenannten Main=, Rhein= und
Neckarthoren bis zur Arheilger= reſp. Beſſunger Grenze.
b) Von Nachmittags 1 Uhr an in den Hausgärten.
Darmſtadt, den 7. März 1887.
Der Großherzogliche Oberbürgermeiſter als Feldpolizei=Beamter.
Ohly.
[2348
Behnnntmuchung.
Im Erdgeſchoß des Rathhauſes, Marktplatz Nr. 8, ſollen 3, eventuell auch
nur 1 Verkaufsladen nebſt Comptoirraum hergerichtet werden; bezügliche Skizzen
können auf unſerem Büreau, Stadthaus, Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 21, einge=
ſehen
werden, woſelbſt auch nähere Auskunft ertheilt wird.
Reflectanten wollen ihre Offerten innerhalb der nächſten 4 Wochen ſchriftlich
bei uns einreichen.
Darmſtadt, den 9. Februar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.
(1351

Holzverſteigerung.
Aus den Forſtwarteien Böllenfallthor und Beſſunger Forſthaus wird
das dürre, zerſtreut ſitzende Holz und das Holz aus den Diſtrikten Alte Weide,
Kellerwieſenſchlag, Wenzwieſenſchlag, Stockſchlag und Herrgottsberg ꝛc.,
Montag den 21. d. Mts. von Morgens 9 Uhr ab,
im Gemeindehauſe zu Beſſungen verſteigert und zwar:
121 Rm. Buchen=, 26 Rm. Eichen=, 416 Am. Kiefern=, 2 Rm. Linden=Scheiter,
90
115
136
13 Aspen=Knüppel,
5100 Büchen=, 1600 Eichen=, 7350 Kiefern=Wellen,
112 Rm. Buchen=, 18 Rm. Eichen=, 48 Rm. Kiefern=Stöcke;
ferner an demſelben Tage, Abends 5 Uhr,
am ſog. Beſſunger Forſthaus bei Roßdorf:
3 ital. Pappelſtämme von 65-68 Etm. Dicke = 1767 Cbm.,
14 Rm. Pappel=Scheiter, 4 Rm. Pappel=Knüppel und 160 Pappel=Wellen.
Das Holz mit unterſtrichenen Rummern wird nicht verſteigert. Die Großh.
Forſtwarte Schanz zu Böllenſallthor und Forſter Wolf zu Beſſunger Forſthaus
ertheilen Auskunft.
Darmſtadt, den 14. März 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Hüter.
(2542

[ ][  ][ ]

Nr. 58
Bekanntmanung.
Das durch das Ausäſten der Allebäume ſich ergebende Holz ſoll bis
Freitag den 18. März l. Js., Vormittags 9 Uhr,
offentlich an die Meiſtbietenden verſteigert werden.
Die Verſteigerung beginnt um 9 Uhr in dem Ludwigsweg nach der Ludwigs=
höhe
, um 10¼ Uhr an dem Forſthaus Böllenfallthor nach dem Schießhauſe.
Beſſungen, den 14. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(2543

Verſteigerungs=Anzeige.
Die zum Nachlaß des Geheimeraths W. v. Willich gehörigen/
Mobilien werden wie folgt gegen Baarzahlung verſteigt:
Donnerstag den 17. März, Vormittags 10 Uhr, im
Hauſe Eliſabethenſtraße 49 1. Stock.
Eine Bibliothek beſtehend aus:
18 Bände Pierers Conv.=Ler., Generalſtabswerk des Krieges
1870771, Schiller, Hauf, Göthe, Regierungsblätter vom Jahr=
gang
1848 bis heute (gebunden), Gewerbeblatt, Kammerproto=
kolle
der 1. und 11. Kammer, Landwirthſch. Zeitung, Reiſebücher,

eine große Partie älterer jurtſtiſcher Bücher ꝛc.
Ferner: Montag den 21. März, Vormittags 9½ Uhr,
ebendaſelbſt
Gold, Silber, Betten, Weißzeug, Herrenkleider, Sopha, Seſſel,
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ſchrank
und ſonſtige Möbel und Hausrath, 1Doppelflinte, Jagd=
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[ ][  ][ ]

644

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Donnerstag den 17. März 1887, Vormittags 9 Uhr,
werden im Saale der Ritſert'ſchen Brauerei zum Schützenhof dahier:
1 ſehr gut erhaltener, eleganter, nußbaumener
Herrenſchreibtiſch mit Aufſatz, 1 Tafelklavier, 1 Flügel,
1 Waſchſchrank, 2 viereckige Tiſche, 1 Partie Kurzwaaren, mehrere
tauſend Cigarren, eirca 3 Centner Toilettenſeife,
ſodann im Anſchluß hieran Vormittags 10 Uhr:
1 Schreibtiſch, 1 Schreibpult, 1 großer Schrank, 78 ſeidene Herrenſchirme,
60 Herren=Zanellaſchirme, 12 Stück Winter=Buckskin (ca. 100 Met.), 6 Stück
Bettzeug kkarrirt), 1 Stück rother Bettdrell, 1 Schrank mit Knopfwaaren,
3 Geſtelle mit Knopfwaaren, 1 Partie Knöpfe, 326 Gros Knöpfe, 1 Korb,
mit Heften und 1 Pferd,
offentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
Die Verſteigerung der fettgedruckten Sachen findet unwiderruflich ſtatt.
Darmſtadt, den 15. März 1887.
Mitkich, Großh. Gerichtsvollzieher.

Wdlttonh

Walldoolh.

Von unſern nach bewährteſten Recepten bereiteten odennälder
Waldveinen ſind abzugeben:
Meidelbeerwein zum Preis von M. 13. 20 per Dutzend
Flaſchen incl. Glas, frei ins Haus,
Brombeerwein zum Preis von M. 15.60 per Dutzend
Flaſchen incl. Glas, frei ins Haus geliefert.
Probeflaſchen M. 1.10 reſp. 1.30 werden abgegeben.
[254]
Zu haben bei den Vorſtandsmitgliedern:
Dellweiler, Hofmeierei, und M. Rinnor, Ruthsſtr. 9.
Obstvorworthungsgonossenschaft Darmstadt, o. fl.
Als PraſtESGne bosGhenke Jodor Ar1
empfehlen:
Schmer versilborte Bestecke unter darantio der Silberauſlage.
6 Kaffeelöffel mit eleg. Etuig in 3 Muſter
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dgl.
6 Deſſertmeſſer, -Gabeln oder öffel in 3 Muſter.
mit eleg. Etuis
12
d9l.

6 Tafelmeſſer, =Gabeln oder Löffel
mit eleg. Etuis
12
dgl.

1 Kinderbeſteck, 3theilig, mit eleg. Etuis'
6.
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für Geſchenke zu M.2.-, 3.-, 4.-, 5. - 6.-, 8. -, 10., 12.-, 15.-,
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[1681
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[ ][  ][ ]

Nr. 53

645

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[ ][  ][ ]

646

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(2551

Darmſtädter

am 18., 19. und 20. April 1807,
mit Verlooſung und Prämitrung auf dem Viehmarktplatz nächſt den Bahn=
höfen
, zu welchem der Verein die geehrten Herren Züchter, Verkäufer und
Käufer freundlichſt einladet.
Muſterung und Prämiirung von Pferden und Fohlen am 18. April 1887,
Vormittags 9 Uhr, Prämienvertheilung Nachmittags 3 Uhr, wozu nam=
hafte
Geldpreiſe und Diplome vorgeſehen ſind.
Die Verlooſung findet ſtatt am 20. April, Nachmittags 4 Uhr, im
Ausſtellungsgebäude.
Zur Ausgabe kommen 20,000 Looſe, per Stück 2 Mark.
Gewinne: 1eleganter Wagen, Zweiſpänner, mit 2 Pferden und
completem Geſchirr im Werthe von ca. 6000 Mk., 1 Reitpferd mit Sattel
und Zaum im Werthe von ca. 2000 Mk., 1 Stuhlwagen mit 1 Pferde
und Geſchier im Werthe von ca. 1700 Mk., 16 Pferde oder Fohlen im
Geſammtwerthe von 10,000 Mk., 315 andere Gewinne im Geſammt=
werthe
von 4300 Mk.
Den Vertrieb der Looſe haben wir dem Herrn L. F. Ohnacker in
Darmſtadt im alleinigen General=Debit übergeben.
Der Darmſtädter Pferdemarkt=Verein. ſ2552

Gümstigste Gelegemheit
zum vortheilhaften Einkauf von
Colonialwaares und Dolikaſessen.
Weg n Geſchäftsverlegung verkaufe ſämmtliche Waaren=
vorräthe
zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen.
Es befinden ſich darunter über 100 Ballen Kaffee von
den billigſten bis zu den edelſten Sorten, ca. 3000 Flaſchen
Weine: Deſſert=, Sanitäts= und Frühſtücksweine ꝛc., 800
Kiſtchen Cigarren in den vorzüglichſten Qualitäten zu jedem
annehmbaren Preiſe, ca. 1500 Flaſchen Ligueure in allen
erdenklichen Sorten.
(1355
Grosses Hager in Conserven: Gemüsen,
Früchten, Fischen & Weischwaaren ete.
Hoflieferant,
Wüb. Wobor Hashd., Elkſabethenſtr. 14.

ohne
8=
Ga6Ssn Ponbe

Staatscontrolle; aus den Salzen
ber Emſer Krühnchen u. Keſſel=
AA brunnen zu haben in den Apotheten.
Haupt=Depot bei Friedr.
Sehaeſer, Droquen= u. Chemikalien=
l
2233
handlung in Darmſtadt.

C. W. Bullrich's
Cuversal.

GdzvlOAuD.

Bewährtes Mittel
gegen Verdauungsſtörung.
AHleinige Hiederlage

Amanueh Fuld

Pankkiſten
zu verkaufen.
[2242
A. Anton, Eliſabethenſtraße I.

Iwei oisorne Cäulen,

2.90 Meter hoch, zu verkaufen.
minenſtraße II.

Wilhel=
[953

Nheinſtraße 8 (Sattlerwerkſtätte) ſind
RL neue, ſowie noch gute gebrauchte
Hoffen
wieder vorräthig und äußerſt billig.

ſFin echter kleiner Mops zu verkaufen.
Wittmannsſtraße 33, 1. St. (1978

Ein junger gelber Pinſcher
mit ſchwarzer Schnauze verlaufen. (2553
Wiederbringer Belohnung Allee 17.

12417) Schloßgartenſtraße 3 eine
freundliche Wohnung, beſtehend aus vier
Zimmern, Waſſerleitung, nebſt allem Zu=
behör
zu vermiethen u. baldigſt zu bez.
13100) Rheinſtraße 16 eine Wohnung
von 6 Zimmern mit allem Zubehör, iſt
iſt per 1. April 1887 vent. auch früher
zu vermiethen.

94) Wilhelminenſtraße Nr. 3
Seitenbau 5 Zimmer, Küche ꝛc.,
event. mit Stallung, Heuboden,
Remiſe und Burſchenzimmer per
Anfang April.

einrichſtr. 62 iſt der mittlere

Stock, 5 Zimmer nebſt 2 Bodenkammern

und ſonſtigen Bequemlichkeiten zu verm.
und ſofort zu beziehen. Näheres daſelbſt
Nr. 64 parterre.

[ ][  ][ ]

100) Wilhelminenſtraße 6 iſt der
1. Stock zu vermietſen.
E
95) Obere Wilhelmſtraße 10
Hochparterre: 6 Zimmer, Waſſer=
leitung
, Mitbenutzung des Vorgartens
nebſt dazu gehörigen Räumlichkeiten
wegen Wegzug bis zum 1. April
anderweitig zu vermiethen.
Näheres Beſſ. Carlsſtraße 37.
Prof. Seeger Wwe.
RrITAAAArrAAun
1061) Heidelbergerſtraße
ſchöne Wohnung, Beletage, 4 Zimmer u.
Zubehör, Gartenantheil ꝛc., per 1. Mai
beziehbar. Näheres bei H. Feitler,
Caſinoſtraße 30.
1138) Ecke der Mühl= und Soder=
ſtraße
5 iſt die 1. Etage, 5 Zimmer
nebſt allem Zubehör bis 1. Mar zu ver=
miethen
. Näheres im Laden bei L. Röth,
chirurg. Inſtrumentenmacher.
1139) Caſernenſtr. 64 iſt der 3.
Stock, beſtehend in 5 Zimmern mit allen
Bequemlichkeiten ꝛc. bis zum 1. Mai er.
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
M
Heidelbergerſtraße,
gegenüber der Heinrichſtr.,
Beletage von 6 Zimmern,
Küche, Speiſekammer, Balcon
und allem ſonſtigen comfor=
tablen
Zubehör per 1. April
beziehbar. Näheres Nr. 23
Beletage.
[(113]

1150) Niederramſtädterſtraße 58
3 Zimmer mitl. Stock und Manſarden=
zimmer
, nebſt allem Zubehör per 1. Mai.
1382) Alexanderſtr. 16 eine Woh=
nung
mit 4 Zimmern und allen ſonſtigen
Bequemlichkeiten als Bleichplatz ꝛc. zu ver=
miethen
u. Mitte Mai zu beziehen.
1388) Wienerſtraße 51 eine größere
Manſardenwohnung anfangs Mai bezieh=
bar
. Preis 220 M.
1493) Louiſenſtr. 14 der erſte Stock,
4 Zimmer u. Zubehör zu vermiethen.
1604) Eine Wohnung, beſtehend aus
5 Zimmern mit Zubehör, Waſſerltg., iſt
zum Preiſe von 360 M. per 15. Mar zu
verm. Zu erfragen Sandſtr. 38.
1607) Mühlſtraße 52 eine Wohnung
im oberen Stock, 4 Zimmer, Kabinett u.
allem Zugehör, an eine ruhige Familie
zu verm. und anfangs Mai zu beziehen.
Balth. Gehbauer.
1811) Kiesſtraße 93, der 2. Stock,
4-5 Zimmer, per 15. April beziehbar,
zu vermiethen. Desgl. kann dasſ. auch
getrennt je 2 Zimmer, Küche und allem
Zubehör vermiethet werden.
1813) Beſſ. Herdweg 20, drei Zim=
mer
, Küche nebſt Zubehör, per 17. April
an eine ruhige Familie.
1816) Ernſt=Ludwigsſtraße 15 eine
Manſardenwohnung per 15. Mai. Preis
250 M.
H. Henkel.

Nr. 53
1959) Waldſtraße 38 ſchöne freund=
liche
Wohnung im Seitenbau, 5 Zimmer,
Küche ꝛc. an eine kleine, ruhige Familie
per 1. Mai zu vermiethen.
1960) Müllerſtr. 14 wegen Verſetzung
eine freundliche Manſardewohnung mit
Glasabſchluß und allen Bequemlichkeiten
per 1. Mai an eine ſtille Familie zu v.
1961) Waldſtr. 25 mittl. St. zwei
unmöblirte Zimmer. Zu erfr. parterre.
1990) Bleichſtraße 27 eine kleine
Wohnung Mitte Mar zu vermiethen.

2083) Magdalenenſtraße 7 der
mittlere Stock, 4 Zimmer, Küche ꝛc.,
ſofort zu beziehen.

2084) Dieburgerſtraße 72 eine freund=
liche
Wohnung, 5 Zimmer mit allem
Zubehör, an eine ruhige Familie, im April
zu beziehen. Ebendaſelbſt ein Manſarden=
zimmer
u. Cabinet.
2087) Ecke der Wieners= u. Kies=
ſtraße
80 eine hübſche Wohnung, be=
ſtehend
aus 5 Zimmern, 2 Kammern mit
allen Bequemlichkeiten per 1. Juni d. J.
zu vermiethen. Näheres Neckarſtraße 18,
Parterre.
2093) Grafenſtraße 29 eine kleine
Manſardewohnung. Näheres im Vorder=
hauſe
eine Stiege hoch.
2100) Landwehrſtraße 27 eine Woh=
nung
, 4 Zimmer, Bleichplatz, für ſofort.
2101)
Marktplatz 4
1) der erſte Stock aus ſechs bis acht
Zimmern mit Zubehör,
2) der zweite Stock aus acht Zim=
mern
mit Zubehör.
Näheres daſelbſt.
2105) Rückertſtraße 34 eine Woh=
nung
im Seitenb., daſelbſt a. Stallungen.
2106) Louiſenplatz 7 im Seitenbau
1 Treppe hoch, eine freundliche Wohnung
von 4 Zimmern, Cabinet und Zubehör
pr. 1. Mai zu vermiethen.
2244) Ludwigsplatz 3 der 1. Stock,
4 Zimmer nebſt Zubehör per 1. Juli d. J.,
auf Wunſch auch früher.
Näheres Eliſabethenſtraße 9.
2245) Langgaſſe 25 zwei Wohnungen.
2247) Grafenſtr. 17 Seitenbau ein
Zimmer u. Kabinet mit 2 Betten, möbl.
2290) Wittmannsſtraße 33 iſt die
Beletage mit 4 Zimmern u. die Manſarde
mit 1 gr. Zimmer und 2 Kammern zuſ.
od. getrennt bis 1. April an ruhige Leute
zu vermiethen. Näheres parterre und bei
Herrn Trier, Ludwigsſtraße.
2399) Herdwegſtr. 103 iſt der mittler=
Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, Küche
nebſt Zubehör zu vermiethen und Ende
Mai zu beziehen. Näheres bei Friedrich
Linck, Schnſtergaſſe 9.
2
M00) Diebigſtr. 11 das Hochparterre.
Logis, beſtehend aus 3 Zimmern und 2
größeren Entreſolräumen mit ſonſtigem
Zubehör, per 1. Juni d. J. anderweitie
zu vermiethen. Näheres Liebigſtr. 13½

647
2404) 1. Etage, 3 Zimmer, per 20. Mai,
II. Etage, 2 Zimmer, Kabinet, Küche ꝛc.,
per 1. Juni zu vermiethen. Näheres bei
Karl Rittershaus, Ludwigsſtraße 19.

2405) In hochfeinſter Lage der
Stadt ſind für einen ledigen Herrn
3 bis 4 ſehr fein ausgeſtattete
Zimmer ohne Möbel zu vermiethen.
Es kann event. Stallung für 4
Pferde, Remiſe, Boden, Keller dazu
gegeben werden.
Logisnachweiſungs=Bureau von
Joſeph Trier, 25 Wilhelminenſtr.

2554) Holzſtr. 15 ein unmöblirtes
Zimmer ſofort zu vermiethen.
2555) Gardiſtenſtr. 7 eine Wohnung
gleich beziehbar. Preis 12 M. monatlich.
2556) Neckarſtr. 1 im Seitenbau ein
Zimmer mit Alkoven an einzelnen Herrn,
ferner 1 Zimmer und Küche zu verm.
Näheres Vorderhaus, 3 Tr. hoch.
2557) Arheilgerſtraße 57 iſt die
Parterre=Wohnung, beſtehend aus 4 Zim=
mern
nebſt allem Zubehör, an ruhige Fa=
milie
zu vermiethen und iſt dieſelbe am
1. April beziehbar. Näheres 2. Stock.

10585) Carlsſtraße 12 eine große
Werkſtätte mit oder ohne Wohnung ſo=
fort
oder ſpäter zu vermiethen.
1832) Marktplatz 4, zwei größere
Magazine, auch als Werkſtätte geeig=
net
, zu vermieten.
2197) Rheinſtraße 15 neben der
Poſt Laden mit Comptoir zu vermiethen
und am 1. Juli zu beziehen.
2408) Marienplatz 12.
Stallung für 3 Pferde, Heuboden nebſt
Sattelkammer zu vermiethen.
mit oder ohne Woh=
Sbin Ladon nung zu vermiethen.
Näheres bei Herrn Trier, Ludwigsſtr.

13031) Ecke des Mathildenpl. u. d.
Zeughausſtr. 7 ein gut möbl. Zimmer
im 1. Stock mit ſeparatem Eingang.
575) Mühlſtr. 28 parterre möblirtes
Zimmer mit Penſion.
711) Eliſabethenſtr. 62 zwei große,
ſehr gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
I1o. rkt. Zwei ſchön möblirte
Wohn= und Schlafzimmer alsbald be=
ziehbar
. K. Volz, Metzgermeiſter.
1402) Caſtnoſtr. 7. 1. Stock, zwei
ſchön möblirte Zimmer zu vermiethen.

1403) Promenadeſtraße 70 zwei
ſchön möbl. Zimmer an einen Herrn
pr. 1. April zu vermiethen.

1497) Mühlſtraße 8 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

648
1496) Schulſtr. 15 ein möbl. Zim.
1498) Ballonplatz 7 zwei möblirt,
Zimmer zu vermiethen.
1500) Beſſ. Carlsſtr. 5, 1. St., ein
großes, gut möbl. Zimmer, nach d. Straße,
mit ſeparatem Eingang zu vermiethen.
1722) Kiesſtr. 30 möblirte Zimme=
mit
guter, vollſtänd. u. billiger Penſion
für Schüler.
1836) Saalbauſtr. 41, Marienplatz
2 Treppen hoch, ein ſchön möbl. Zimme=
mit
ſeparatem Eingang per ſof. zu verm.
1963) Carlsſtr. 35 ein möbl. Zin.
1994) Hofſtallſtraße 6 ein kleines,
möbl. Zimmer zu 10 M. monatlich.
2116) Hochſtraße 28 ein freundlich
möblirtes Zinmer zu vermiethen, auf
Wunſch mit Penſion.
2119) Rheinſtraße 28. Seitenbau
rechts, ein freundl. möbl. Zim. zu verm.
2120) Neckarſtraße 19, Part., fein
möbl. Wohn= u. Schlafzimmer.
2249) Roßdorferſtr. 47 möbl. Zm
2251) Wienerſtr. 63 ein fr. möbl. 3
2252) Grafenſtr. 37 im 1. Stoch
möblirte Zimmer zu vermiethen.
2253) Hofſtallſtr. 10 ein gutmöbl.
Zimmer mit Ausſicht in die Grafenſtraß=
ſofort
zu vermiethen.
2254) Friedrichſtr. 9 parterre ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
GidtrtrAinAAirranuguaarxuarzran
2295) Schützenſtraße 8 ein gut
möblirtes Zimmer mit Kabinet an
4 einen ruhigen Herrn zu vermiethen.

2410) Mühlſtraße 18 2 gut möbl
Zimmer, je mit ſep. Ausgang in der Näh=
der
Inſanteriekaſerne bis 1. April.
2412) Bleichſtraße 19 im erſten Stock
ein freundliches kleines möbl. Zimmer zu
vermieth. Einzuſ. v. Mgs. 10 b. Mitt. 3 Uhr.
2416) Ein möblirtes Zimmer mil
Cabinet iſt anderweitig zu vermiethen pe=
1. April.
Georg Schmitt,
früher C. A. Stengel.
2559) Waldſtr. 30 im Hinterb., eine
Tr. h., ein hübſch möbl. Zimmer ſofort.

2560) Ein junger Mann mit ſchöner
Handſchrift, mit der einf. u. dopp. Buchfüh=
rung
vollſtändig vertraut, welcher per
Mar ſeine Lehre in einem Bankgeſchäfte
beendet hat, ſucht Stelle als Commis
Zeugniſſe ſtehen zu Dienſten. - Gefl.
Offerten unter 81. an die Expedition.
2561) Ein junger Mann, militärfrei,
der doppelten Buchführung mächtig, ſucht
ſich per 1. April zu verändern, event. ein
oder mehrere Tage in der Woche Beſchäf=
tigung
. - Gefl. Anfragen richte man an
die Expedition d. Bl. unter F. M.

2562) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Schloßgaſſe 22. Die Schloſſerei
von
GUONN
A 1 AAI
Beſſ. Kirchſtraße 26.
empfiehlt ſich zur Anfertigung von Schnell=
waagen
, mit Gewicht, in verſchiedenen
Größen unter Garantie zu den billigſten
Preiſen.
Auch werden Reparaturen von alten
Waagen aufs billigſte u. prompteſte aus=
[2425
geführt.
Ein in der Serie gezogenes bayeriſches
Rüäderihater.4o0s, am 1. Mai d. Js. mindeſtens
300 und höchſtens 120,000 Mk. gewinnen
muß, iſt zu 500 Mk. zu verkaufen bei
C. Schade, Bankgeſchäft. brsinA AAAlkAhAAAArnthh 2439) Ein in Küche und Hausweſen
erfahrenes Müdchen, das gute Zeugniſſe
beſitzt, wird gegen guten Lohn auf
Oſtern geſucht. Näheres Ernſt= Ludwigs=
ſtraße
12, 1 Stiege hoch. 2563) GesUcht
auf Oſtern ein zuverläſſiges reinliches
Mädchen mit guten Zeugniſſen zu einem
kleinen Kinde und für Hausarbeit.
Wo? ſagt die Expedition. 2564) Eine anſtändige erfahrene Per=
ſon
, welche kleine Kinder gut zu behan=
deln
verſteht, wird auf Oſtern geſucht.
Näheres in der Expedition d. Bl. PH.
Ghhut Häherinnen
geſucht nach Frankfurt a. M. bei gut.
Verdienſt. Näheres Expedition. (2565 2267) Dienſtmädchen
geſucht. Kahlertſtraße 5 parterre.
2566) Zu Oſtern wird eine Köchin
geſucht, welche auch Hausarbeit über=
nimmt
. Heidelbergerſtraße 3, 2 Treppen.
2271) Einen Lehrling ſucht
Georg Seibel, Uhrmacher.
2462) Ein Lehrling ſucht gegen Lohr L. Thomas, Schreinermeiſter.
Nieder=Ramſtädterſtr 9. 2463) Für mein Manufactur= und
Damenconfectionsgeſchäft ſuche ich unter
günſtigen Bedingungen ein Lehrmädchen. J. Lchmann-Simon.
4 Markt 4.
2464) Einen Lehrjungen ſucht E. Bieger, Schloſſermeiſter.
2143) In einem feinen Putzgeſchäft
werden einige Lehrmädchen geſucht. Wo
ſagt die Expedition. 2153) Ein Lehrling gegen Lohn ſucht
Otto Homberger, Spenglermeiſter. Als Lehrling
auf ein hieſiges Bureau wird ein ſtreb=
ſamer
junger Mann mit guten Schul=
kenntniſſen
geſucht. Offerten unter B. 24
an die Expedition d. Bl.
(2567 2568) Für meine Papierhandlune
ſuche ich per 1. April einen
HChriing.
mit guten Schulkenntniſſen.
Heinrich bauts, Rheinſtr. 12. 2569) Ein Feilenhauer= Lehrlin=
gegen
Lohn geſucht.
Neh. Sonnthal, Stiftsſtr. 49. [ ][  ][ ]

Nr. 53

649

Um mehmem verehrtem Humdem
welche baar oder wenigſtens bald nach Einkauf bezahlen noch mehr Vortheile gewähren zu können,
als bisher durch Abzug von 5½ Sconto, habe ich mich entſchloſſen wvom J. März ab e
eine allgemeine bedeutende Preisermäßigung eintreten zu laſſen und meine Preise netto zu
ſtellen. Gleichzeitig geſtatte ich mir den Empfang meiner
WR.
GURGEGR H UT-UAUAGN-SGIGON
anzuzeigen und mein reichſortirtes Lager aller Ausstattungsartikel in empfehlende
Erinnerung zu bringen.
J. A. LoLpprite.
Geſtehend ſeit dem J. 1794.)
(2376

Zur Gehurtatngafeier
Sr. Hayestst des Haigers
findet
Dienstag den 22. d., Abends 8 Uhr, ein Feſteſſen im
Wahnhoſs-Motel ſtatt.
Behufs Theilnahme liegt eine Liſte zum Einzeichnen im
(2450
Reſtaurant daſelbſt bis zum 20. d. offen.
Garten, Feld. und BiumenLamen,
ſowie ächten gelben Oberndorſer Diehwurnsamen empfiehlt
große Caplaneigaſſe
Marie Schuchmann Wyo..
Nr. 37.
Mein Verkaufsſtand befindet ſich auf dem Marktplatz, gegenüber dem Hauſe
des Herrn Kürſchner Gräf.
[2381
HuthulikenYerrin.
Sonntag den 20. März, Abends 8 Uhr:
Vortrag.
des Herrn Kaplan Schaeſer,
über:
Don Bosco und die ſoziale Bedeutung ſeines Werkess.
Der Vorstand.
2574

() die hieſigen Schulen beſuchende Schüler
c von 8-14 Jahren finden bei ſorg=
fältiger
Ueberwachung gute Pension
in einer kleinen Beamtenfamilie.
Näheres in der Expedition.
12200
2 finden gute und billige
Sohülsl Pension in einer ge=
bildeten
Familie. Näheres Nieder= Ram=
ſtädterſtraße
3.
2531
Zu kaufen geſucht (2225
3 bis 4 Hastanienbäume
oder Platanen. Zu erfr. Alte Poſt!
8- 20,000 larh
auf erſte Hypothek auszuleihen.
Näheres in der Expedition.
1934

= geſucht, 1½ bis 2ſtöckig. mit
aE1 Garten, bei 5000 M. Anzah=
Et lung. Offerten an die Expe=
(2575
dition unter R. W.

GesuCht
wird von einem ruhigen Miether
eine elegante Wohnung von 5 bis
6 Zimmern mit allen Bequemlich=
4 keiten in guter Lage. Baldigſte Off
unter S. R. an die Exped. (2576
Adressbuch.
Bogen 3 von Düring bis Geyer liegt
am 16. März nur auf den Polizetrevieren
offen.

Prima
Blearinlichter
aus einer der erſten Fabriken von
unübertroffener Qualität
in Packeten von ca. 370 Grm. 55 Pf.

450 65

500
75

Bei Abnahme von 10 Packeten
Preisermäßigung
empfiehlt
234]
Emanuel Tuld.

2577) Ein zuverläfſiges ordentliches
Mädchen, das Liebe zu Kindern hat und
gute Zeugniſſe beſitzt, wird gegen guten
Lohn geſucht.
Näheres Rheinſtraße 2, I. St.
2578) Um der katarrhaliſchen Affektion von
Kehlkopf und Lunge vorzubeugen, genüat, bei
der Bewegung in kalter Luft, der Gebrauch
von Sodens rühmlich bekannten Mineral= Paſtil=
len
; tritt der Katarrh aber doch ein. ſo hilft
erhöhter Gebrauch ihn beſeitigen. Erhältlich
in allen Apotheken 85 Pf. per Schachtel.
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Radh, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer Ems', Kapitän Jüngſt vom
Nordd. Loyd in Bremen, welcher am 2. März
von Bremen und am 4. März von Southampton
abgegangen war, iſt am 13. März wohlbe=
halten
in New=York angekommen.

Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, 16. März.
3. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsabteilun=
Rothe Karten gültig).
Der Voſtilon von Lonjumeau.
Komiſche Oper in 3 Akten von Adam.
Anfang 7 Uhr. Ende halb.10 Uhr.
Donnerstag. 17. März.
4. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsabteilung
GBlaue Karten gultig.)
Zum erſten Male wiederholt:
Hordſiſche.
Luſtſpiel in 4 Akten von Franz v. Schönthan
und Guſtav Kadelburg.
71

[ ][  ][ ]

Nr.
650
Politiſche Ueberſicht.
Zeutſches Beich. S. M. der Kaiſer wird auf Anraten der
Aerzte am 22. März nur die Glückwünſche der königl. Familie und
der fürſtlichen Gäſte entgegennehmen. Der Empfang der Botſchafter,
der Generalität und der Miniſter fällt fort.
Der Kaiſer empfing am 13. Herrn v. Leſſeps, welcher ſich ver=
abſchiedete
. Der Kaiſer betonte, daß er aufrichtig ein glückliches
Gedeihen des Panamakanals wünſche, und daß er auf eine Aera
langen Friedens hoffe. Später empfing der Kaiſer den Bürger=
meiſter
Duncker, den Prof. Braun und nachmittags den Staats=
miniſter
Graf Herbert Bismarck.
Die beunruhigenden Nachrichten über das Befinden des Kron=
prinzen
, welche in Umlauf geſetzt werden, ſind ohne Begründung.
Der Kronprinz leidet an ſtarker Erkältung, hat jedoch am 14. Au=
dienzen
erteilt und ſich dabei lebhaft unterhalten.
Der Reichstag nahm am 14. in zweiter Leſung das Marine=
penſionsgeſetz
an, ferner wurde der Marine= und der Juſtizetat in
zweiter Leſung erledigt. Der Etat des Reichskanzleramtes wurde
nach längerer Debatte über die Silberfrage, woran ſich u. a. die
Abg. Bamberger, Kardorff und Wörmann beteiligten, unverändert
genehmigt, ebenſo die Etats des Eiſenbahnamtes, des Rechnungs=
hofes
, die Invalidenfonds, der Reichsdruckerei und der Eiſenbahn=
verwaltung
. Bei der Beratung des Etats der Reichs=Poſt= und
Telegraphenverwaltung nahm bei Titel 52, Vervollſtändigung und
Verlegung von Telegraphenanſtalten, wofür ca. 5 Millionen ver=
langt
werden, der Abg. Dr. Böckel Veranlaſſung ſich gegen die
unterirdiſchen Kobel zu erklären, welche ſich durchaus nicht bewährt
hätten. Die unterirdiſche Kabelleitung nach Nürnberg habe man
wieder aufgeben müſſen, man ſolle das Geld lieber zur Verbeſſer=
Staatsſekretär
ung der Gehälter der Unterbeamten verwenden.
v. Stephan wies die völlige Unkenntnis des Redners mit den in
Frage ſtehenden Verhältniſſen nach und erklärte unter Zuſtimmung
des Hauſes auf weitere Antwort zu verzichten. Das Ordinarium
des Poſt=Etats wird ſodann unverändert, das Extraordinarium nach
den Anträgen der Budgetkommiſſion genehmigt. Für die nächſte
Sitzung (Mittwoch) ſtanden die Anträge der Abg. Hitze und Lohren
betr. Ergänzungen der Gewerbeordnung auf der Tagesordnung.
Von Jnitiativanträgen aus dem Reichstage liegen bis jetzt nur
diejenigen vor, welche ſich auf den Arbeiterſchutz und die Innungen
beziehen und die ſchon in früheren Reichstagsſeſſionen eingebracht
worden waren, aber niemals zur Erledigung kamen. Sonſt lag
beim Beginne der Reichstagsſeſſionen immer ſchon eine ſtattliche
Zahl von Anträgen aus der Mitte des Hauſes vor, während dies=
mal
, wie geſagt, deren Zahl eine noch ſehr beſchränkte iſt, was
hoffen läßt, daß die ſachlichen Arbeiten im Reichstage eine deſto
raſchere Förderung erfahren werden. Vas die Anträge auf Wieder=
einführung
des Befähigungsnachweiſes als Vorbedingung zum ſelbſt=
ſtändigen
Betriebe eines Handwerkes anbelangt, ſo erinnern offi=
ziöſe
Blätter daran, daß die preußiſchen Provinzialbehörden bereits
mit Erörterungen über die Wiedereinführung der Meiſterprüfung
im Maurer= und Zimmergewerbe beſchäftigt ſeien.
Das Armeeverordnungsblatt vom 14. veröffentlicht eine königl.
Ordre über die Errichtung neuer Truppenteile auf Grund des Ge=
ſetzes
über die Friedenspräſenzſtärke des Heeres. Danach erhalten
4 neu zu errichtende Infanterie=Regimenter, welche die Nummern
135. 136, 137. 138 führen, in Diedenhofen, Dieuze, Hagenau und Straß=
burg
ihre Garniſonen. Von den neu zu formierenden vierten Batail=
lonen
werden 2 nach Mülhauſen (Elſaß, 3 nach Köln, je 1 nach
Raſtatt, Neubreiſach, Hanau, Kaſſel, Münſter, Düſſeldorf, Aachen,
Gleiwitz, Straßburg (Weſtpreußen) und Inowraclaw verlegt. Das
Blatt veröffentlicht ferner eine Kabinettsorder über die Einführung
eines leichteren Infanteriegepäcks.
Die Nordd. Allg. 8tg. erklärt, es entſpreche wenig den Ver=
hältniſſen
, wenn aus der Unterredung des Reichskanzlers mit Frhrn.
v. Franckenſtein eine hochwichtige Angelegenheit gemacht werde und
daraus weittragende politiſche Schlüſſe gezogen würden.
Heſterreich=Angarn. Im Budgetausſchuſſe des öſterreichiſchen
Abgeordnetenhauſes iſt der vom Unterrichtsminiſter v. Gautſch ge=
forderte
zweite Sektionschef ſeitens der ſlaviſch=klerikalen Mehr=
heit
abgelehnt worden. Die Argumente derſelben waren recht eigen=
tümlicher
Art. So meinte der der polniſchen Fraktion angehörende
Berichterſtatter, wenn man kein Geld für die Flußregulierung in
Galizien habe, ſo habe die Kommiſſion auch kein Geld für den
zweiten Sektionschef - als ob die Forderung des Unterrichtsminiſters
mit den galiziſchen Flußverhältniſſen irgend etwas zu thun habell
Mehr noch aber, als wegen dieſer ſeltſamen Logik, macht der ab
lehnende Beſchluß wegen der ihm innewohnenden Tendenz Auf
ſehen, die ihre Spitze unverkennbar gegen Herrn v. Gautſch ſelbſt
richtet. Der Miniſter hat ſich längſt den Groll der Klerikalen und
der Czechen, Polen ꝛc. zugezogen, der erſteren, weil er durchaus
nicht zur konfeſſionellen Schule umſchwenken will, der Slaven, weil
er die Schule nicht vollſtändig auf Gnade und Ungnade den flavi=
ſierenden
Beſtrebungen ausliefern will, und dieſer Groll entlud ſich
durch die Verweigerung des neuen Sektionschefs, den Herr v. Gautſch
in ſeinem Reſſort notwendig braucht. In Regierungskreiſen iſt man
durch den Vorgang unangenehm berührt worden und die halboffi=

53
ziöſe Preſſe' ſpricht die Erwartung aus, daß das Plenum des
Abgeordnetenhauſes den Kommiſſionsbeſchluß vernichten und dem
Chef des Unterrichtsminiſteriums die von ihm dringend gewünſchte
Vermehrung ſeiner Hilfsarbeiter bewilligen werde.
Dänemarſt. Das Folkething machte bei der zweiten Leſung des
Budgets Abſtreichungen im Betrag von 10 Millionen Kronen, wo=
von
auf das Kriegsminiſterium 6, auf das Marinebudget 2½ Mill.
kommen. Die Ausſicht auf eine Verſtändigung mit der Regierung
iſt ſehr gering.
England. Die Königin wird nach den neueſten Reiſedispoſi=
tionen
Darmſtadt nicht beſuchen, ſondern über Paris nach England
zurückkehren.
Der ruſſiſche Botſchafter in London erklärte die von dem
Standard= gebrachte Mitteilung von einem erfolgloſen Mordverſuch
des Zaren für völlig unbegründet.
Im Unterhauſe machte Unterſtaatsſekretär Ferguſſon am 14.
nachſtehende Mitteilung: Wir erfuhren zu unſerem tiefen Bedauern,
daß einige Perſonen mit Sprengſtoff auf dem Wege verhaftet
wurden, den der Zar zum Gottesdienſte anläßlich des Todestages
des vorigen Zaren zu nehmen beabſichtigte; wir ſind aber erfreut,
daß kein Angriff auf den Zaren erfolgt iſt.
Der britiſche Agent in Sofia, Stephen, iſt aus Bulgarien un=
erwartet
in London eingetroffen.
Italien. Die Bemühungen der franzöſiſchen Blätter, auf jede
mögliche Weiſe den Anſchluß Italiens an das deutſch=öſterreichiſche
Bündnis zu diskreditieren, finden in der italieniſchen Preſſe wie
in den politiſchen Kreiſen Italiens eine ſcharfe Zurückweiſung.
Die Opinione' erklärt, Italien ſei nicht Willens, ſeinen Ein=
fluß
im Mittelmeer noch weiter zurückdrängen zu laſſen, deshalb
habe es die Beziehungen zu England und den Centralmächten noch
enger geknüpft. Weiter, ſelbſt für den Fall daß die Oppoſition ans
Ruder komme, ſei eine Aenderung der Baſis der äußeren Politik
Italiens nicht zu denken.
Vortugak. In Folge der deutſchen Vermittelung iſt der Gou=
verneur
von Mozambique angewieſen worden, nach Eintreffen der
Korvette,Bartholomeo Diazi, die ſich gegenwärtig im Roten Meere
befindet, ſich nach Zanzibar zu begeben, die offiziellen Beziehungen
zum Sultan wieder anzuknüpfen, demſelben die Ankunft des Kom=
miſſars
für die Grenzfragen anzuzeigen und den beſchlagnahmten
1
Dampfer Kilwar zurückzugeben.
Außland. Der Kaiſer und die Kaiſerin nebſt dem Großfürſten
Thronfolger ſind am 13. nach Gatſchina übergeſiedelt.
Zulgarien. Aus Sofia wird gemeldet, daß die bulgariſche
Regentſchaft die Einberufung der Sobranje für die zweite Hälfte
des laufenden Monats vorbereitet.
Zur Feier der Thronbeſteigung des Kaiſers Alexander III. fand
am 13. ein Gottesdienſt in der Kathedrale von Sofia ſtatt. In
Burgas wurde am 13. zum Gedächtnis des vor ſechs Jahren er=
mordeten
Kaiſer Alexander 11. ein feierliches Todenamt abgehalten.

Aus Stadt und Land.
Da rmſt adt. 16. März
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Regiſtrator
bei dem Ober=Konſiſtorium Wilhelm Groß das Ritterkreuz zweiter
Klaſſe des Verdienſt=Ordens Philipps des Großmütigen verliehen.
r. Schwurgerichtsverhandlungen. Geſtern kam die durch Herrn
Staatsanwalt Dr. Rüſter als öffentlichem Ankläger vertretene An=
klage
gegen die von Herrn Rochtsanwalt Reh verteidigte 2jährige
ledige, wegen Diebſtahls vom Gericht ſchon mehrmals vorbeſtrafte
Margarethe Witzler aus Roßdorf wegen Kindestötung, begangen in
Darmſtadt=Beſſungen Ende November v. J. durch Erſtickung ihres
neugeborenen Kindes, zur Verhandlung. Die Angeklagte, die zuletzt
in einem hieſigen Gaſthauſe als Dienſtmädchen gedient hat, ſtellte
es bei ihrer geſtrigen Vernehmung in Abrede, das ihr zur Laſt ge=
legte
Verbrechen im Sinne des 8 217 des Strafgeſetzbuchs oder
vorſätzlich begangen zu haben. Zu der Verhandlung waren dreizehn
Zeugen und ein Sachverſtändiger (Herr Medizinalrat Dr. Neid=
hardt
) geladen, die ſämtlich noch in der Vormittagsſitzung zur Ver=
nehmung
, bezw. Gutachtenerſtattung kamen. Darauf wurde nach
zweiſtündiger Pauſe nachmittags 3 Uhr die Sitzung wieder eröff=
net
, und wurde die Angeklagte wegen fahrläſſiger Kindestötung
zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt, wovon 8 Monate durch die Un=
terſuchungshaft
verbüßt ſind.
Stadtverordneten=Verſammlung. Donnerstag den 17. März,
nachmittags 5 Uhr. Tagesordnung:
Mitteilungen. 2) Herſtel=
lungen
am Woog. 3) Verpachtung der Woog=Badeanſtalt. 4) Ver=
änderung
der Treppe am Empfangsgebäude der Heſſ. Ludwigsbahn.
5) Verbreiterung der Feldbergſtraße. 6) Anlage auf dem Wilhel=
minenplatz
. 7) Geſetz, die Gemeinde=Umlagen betr. 8) Errichtung
neuer Klaſſen an der Victoriaſchule und Lokal für dieſelben. 9) Ver=
pachtung
eines der Armen=Anſtalt gehörigen Ackers. 10) Herſtel=
lung
öffentlicher Brunnen. 11) Baugeſuch an der Erbacherſtraße.
Auf Wunſch vieler Herren Stadtverordneten wird - wegen
der Beerdigung des Herrn Geheimerat Welcker-
die
Stadtverord=
neten
=Sitzung am 17. d. M. nicht um 3, ſondern um 5 Uhr nach=
mittags
beginnen.

[ ][  ][ ]

Nr.
In der geſtrigen Sitzung des Aufſichtsrats der Bank für
Haudel und Induſtrie wurde, den N. H. V. zufolge, beſchloſſen, der
Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 7 pCt.,
die Dotierung des geſetzlichen Reſervefonds mit 256000 Mk. und
Uebertragung von 92000 Mk. auf Spezialreſerve= reſp. Deleredere
Konto vorzuſchlagen. Es verbleibt alsdann ein Vortrag auf die
Rechnung des Jahres 1887 von 125100 Mk. Für die Inventari=
ſierung
der Beſtände an Effekten und in Konſortialgeſchäften ſind
nicht die Kurſe des 31. Dezember 1886 ſondern diejenigen des 28.
Februar 1887 maßgebend geweſen, inſofern letztere niedriger waren,
als erſtere. Die Gewinne aus den im zweiten Semeſter abaeſchloſ=
ſenen
beiden portugieſiſchen Geſchäften gelangen erſt pro 1887 zur
Verrechnung.
Generalarzt Dr. Reuling iſt geſtern im 72. Lebensjahre
verſchieden.
Gleich nach der Auflöſung des Reichstages konnten wir in
dieſem Blatte der Hoffnung Ausdruck geben, daß es gelingen werde,
bei der Neuwahl eine Majorität für die nationalen Parteien zu
erreichen, wenn unter Hintanſetzung aller übrigen Meinungsver=
ſchiedenheiten
die drei, im vorigen Reichstag in der Minderheit
geweſenen reichsfreundlichen Gruppen, bei den Wahlen geſchloſſen
zuſammengingen, um die gemeinſamen Gegner zu ſchlagen. Dieſes
Ziel iſt erreicht, glänzender erreicht, als man glauben durfte, denn
die Majorität beträgt einiac 20 Stimmen und der Einfluß des
Centrums iſt gebrochen. Wenn wir nun einen Rückblick auf die
hinter uns liegende Wahl werfen, ſo müſſen wir uns darüber klar
werden, daß das vorliegende glückliche Reſultat nur dadurch erreicht
werden konnte. daß die Beteiligung an der Wahl ſeitens der natio=
nalen
Parteien eine ſo ungemein geſtiegene war. Denn die gegne=
riſchen
Parteien ſind auch alle miteinander in ihren Stimmenzahlen,
teilweiſe ſehr beträchtlich, angewachſen, mit Ausnahme der Deutſch=
freiſinnigen
, welche nahezu die Hälfte ihrer Stimmenzahl vom Jahre
1884 eingebüßt haben. Daraus haben wir für alle Zukunft die Lehre
zu ſchöpfen, daß das allgemeine Stimmrecht eine Wahlent=
haltung
größerer Kreiſe nicht verträgt. Wir wären auf
die abſchüſſige Bahn, auf der wir uns befanden, wohl niemals ge=
raten
, wenn unſer Bürgertum, wenn der Mittelſtand ſchon bei
früheren Reichstagswahlen, mehr als dies geſchehen, ſein Vertrauen
in die Reichsregierung dadurch bekundet hätte, daß er ſeine Stimme
für dieſelbe abgab, anſtatt das Wählen den Oppoſitionsparteien
zu überlaſſen. Der Gedanke muß immer wach erhalten, er muß
auch in ruhigen Heiten gepflegt werden, daß das allgemeine Stimm=
recht
, mehr wie jedes andere Wahlrecht, die Pflicht der unermüd=
lichen
Benutzung in jedem gegebenen Falle in ſich ſchließt.
Lehrerinnen=Seminar. Am Montag fand unter dem Vorſitz
des Herrn Geh. Oberſchulrat Becker in der Victoriaſchule die münd=
liche
Prüfung der diesjährigen Aſpirantinnen für das höhere Lehr=
fach
ſtatt. Sämtliche an der Prüfung teilnehmende vierzehn junge
Damen haben dieſelbe beſtanden. Wir vernehmen gleichzeitig, daß
das genannte Seminar, welches auf Anregung der Staatsregierung
zu Oſtern 1877 begründet wurde, im nächſten Monat ſein zehn=
jähriges
Beſtehen zu feiern gedenkt, und daß viele frühere Zög=
linge
an dieſer Feier teil nehmen werden. Die Direktion der Anſtalt
wird in dem Jahresbericht über die zehnjährige Thätigkeit des
Seminars ausführliche Mitteilungen machen.
Herr Profeſſor Dr. Lepſius iſt geſtern nach Griechenland
abgereiſt, um daſelbſt die bereits vor 3 Jahren begonnene geologiſche
Aufnahme des Hymettos=Gebirges bei Athen weiter fortzuführen.
Die Abweſenheit des Herrn Dr. Lepſius wird ca. 4 Monate dauern
und die Rückkehr im Monat Juli erfolgen.
B. Der vierte zum Konzert erweiterte Kammermuſikabend des Herrn
Kavellmeiſter M. Wallenſtein hatte in ſeinem Programm eine
Fülle des Intereſſanten und Schönen. Eröffnet wurde derſelbe
durch das Raff'ſche Trio in Gedur op. 12. Joachim Raff, dieſer
hervorragende Komponiſt der Neuzeit, verdient es wohl, daß man
ihn in Konzerten ſo oft als möglich zu Gehör kommen läßt.
Was nun ſpeziell das in Rede ſtehende rio anlangt, ſo zeigt es,
abgeſehen von einigen äußerlichen Zuthaten, muſikaliſch und äſthe=
tiſch
wirklich Wertvolles. Auf das kraftvoll einherſchreitende Allegro
folgt gleich das Scherzo, welches als richtiges Uebergangsglied
zwiſchen dem Allegro und der Adagioſtimmung vermittelt. Aus
dem Adagio ſtrömt uns ein reiches, gehaltvolles Gefühlsleben ent=
gegen
, es iſt u. E. der bedeutendſte Satz in dieſer Raff'ſchen Kom=
poſition
. Das ſchöne und verſtändnisvolle Zuſammenſpiel des
Piano, der Violine und des Cello (Wallenſtein Schnitzler
und Val. Müller) machte den ſauberen Vortrag des Werkes nur
um ſo eingänglicher. Eine gleich lobenswerte Ausführung erfuhr
das Andante und die Variationen aus der Beethovenſchen Kreuzer=
Sonate durch die Herren Wallenſtein und Schnitzler.
Wie die unter Kapellmeiſter Wallenſtein gebildeten pianiſtiſchen
Kräfte auch in Bezug auf elegantes und korrektes Zuſammenſpiel
geſchult ſind, zeigte ſich in dem Moſcheles'ſchen effektvollen Konzert,
ſtück Les contrastes;, welches durch die Damen Engel, Engel=
bach
, Jaide und v. Zangen zur ausdrucksvollen Wiedergabe
gelangte. Frl. Joh. Pfannmüller ſang vier Lieder; Von ewiger
Liebe'=GBrahms),Das Veilchen-Mozart,Frühlingslied: Mendels=

53
651
ſohn) und Es blinkt der Thau= (Rubinſteinh, von denen das letzte
beim Publikum den meiſten Anklang zu finden ſchien, vermutlich,
weil man herausfühlte, daß die Sängerin damit das ihrem Tempe=
rament
vorzugsweiſe Zuſagende getroffen hatte.
Einen durchſchlagenden Erfolg hatte die Aufführung des Rein=
ecke'ſchen
Schneewittchen zu verzeichnen, bei deſſen Einſtudierung
und Leitung Herr Chr. Heim eine ſchöne Probe ſeines Dirigenten=
talents
ablegte. Das Repertoire der Chöre für Frauenſtimmen iſt
ein ſehr beſchränktes. Um ſo erfreulicher berührt es dann, wenn
man einmal auf eine ſo anſprechende und empfindungsreiche Kom=
poſition
wie die Reinecke'ſche trifft, in welcher ſich Chöre, Soli und
Deklamation zu einer ſtimmungsvollen Einheit verbinden. Sehr
richtig hat der Textdichter das Märchen nach England verlegt, denn
es iſt, wie ja ſchon der Name beſagt, niederdeutſchen Urſprungs,
hochdeutſch müßte es Schneeweißchen heißen.
In der Deklamation des verbindenden Textes hielt Frl. Cra=
mer
durchweg den ſchlichten naiven und herzanſprechenden Ton des
Märchens feſt. Durch den Reiz der Einfachheit feſſeln die Chöre,
von welchen wir das Schlummerlied und die Totenklage beſonders
hervorheben. Auch die Lieder, welche Schneewittchen in den Mund
gelegt ſind, und welche Frl. Mathilde Weber ganz allerliebſt vor=
trug
, haben etwas von der Friſche und Anmut unſerer Märchen=
poeſie
in ſich aufgenommen. Was Frl. Goldmann als Zwerg
Tom zu ſingen hatte, entſprach gleichfalls dem Charakter der Muſik.
Die Clavierbegleitung war bei Frl. Schleuning und Herrn Spira
in guten Händen. Dem Konzert, welches alles in allem genommen,
eine bevorzugte Stellung im muſikaliſchen Leben dieſer Saiſon be=
anſpruchen
darf, wohnte auch Se. Königl. Hoheit der Großherzog
nebſt hoher Familie bei.
Der Sonntagsausflug der Sektion Darmſtadt des Alpen=
vereins
, welcher dem nahenden Frühling galt, geſtaltete ſich in=
folge
plötzlichen Witterungsumſchlags zu einer winterlichen Berg=
jahrt
. Die Oſtſeite des Frankenſtein, die Höhe von Steigerts und
der Felsberg vom Gipfel bis zum Fuße hatten ſich unverſehens in
ein recht dichtes Wintergewand gehüllt, das erſt in der Nähe des
Auerbacher Schloſſes dem milderen Klima der Bergſtraße weichen
mußte; die Straße von Schönberg nach Bensheim war ganz ſchnee=
frei
. Trotz des Schneeſturms am vorausgegangenen Abend, welcher
viele Mitglieder und das zärtere Geſchlecht am warmen Ofen der
Reſidenz zurückhielt, vereinigten ſich 19 Teilnehmer auf dem Fels=
berg
, die in Bensheim noch einigen Zuzug erhielten. Die Ausſicht
war überaus umfaſſend und die altbekannten Bilder erhielten da=
durch
neuen Reiz. Die ſchönen und belebten Erholungsſtunden
im deutſchen Hauſe zu Bensheim mit guter Küche und trefflichen
Weinen zeugten von nichts weniger als einer Ermüdung der prompt
eingetroffenen Touriſtenſchaar.
Kleine Mitteilungen. Einem in der Rheinſtraße bedienſteten
Hotelportier iſt aus ſeinem Zimmer die ſilberne Ankeruhr im
Wert von ca. 60 M. entwendet worden. - Am Dienstag vormittag
kurz vor 7 Uhr machte ein in der Müllerſtraße 15 wohnhafter
Gardeunteroffizier ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende.
Gegen einen Taglöhner aus Erzhauſen iſt Anzeige wegen Zech=
prellerei
erhoben worden. Der wegen Körperverletzung
mit tötlichem Erfolg im hieſigen Provinzialarreſthaus in Unter=
ſuchungshaft
befindliche Taglöhner Bickel aus Hammelbach hat ſich
am Montag morgen in ſeiner Arreſtzelle erhängt. Die Leiche wurde
ſeitens der Angehörigen des ꝛc. Bickel geſtern nach Hammelbach
übergeführt. Sonntag Nacht iſt die Glasplatte des auf dem
Ludwigsplatze aufgeſtellten Stadtbriefkaſtens zertrümmert worden.
Berichtigung. In der geſtrigen Nr. d. Bl. iſt auf Seite 640 in
dem Korreſpondenzartikel aus Mainz, betr. Feſtverſammlung der
ultramontanen Partei, in der achtletzten Zeile anſtatt nie ein
zu leſen.
J. Mainz, 15. März. Gegen 9 Uhr geſtern abend brach in
Kaſtel in einem Oekonomiegebäude Feuer aus, das bei dem herrſchen=
den
ſtarken Nordoſtwind leicht größere Dimenſionen hätte nehmen
können. Dank der vereinigten Kräfte der militäriſchen und bürger=
lichen
Feuerwehr gelang es indeß, das Feuer auf ſeinen Heerd zu
beſchränken, wodurch außer einer gefüllten Scheuer weiter nichts
den Flammen zum Opfer fiel.
Aus Rheinheſſen, 14. März. Dank der Umſicht eines Ingenieurs
wurde am verfloſſenen Samstag auf der Amöneburg (der weite
Fabrikdiſtrikt bei Kaſtel ein Unglück verhütet, dem ſicher zahlreiche
Menſchenleben zum Opfer gefallen wären. Während etwa 40 Arbeiter
an einem Neubau der Oyckerhoff'ſchen Fabrik beſchäftigt waren,
ſtürzte durch zu ſchwere Belaſtung plötzlich das Gewölbe eines
neuen Keſſelhauſes zuſammen. Noch rechtzeitig die Neigung
des zu beiden Seiten durch Bogenpfeiler geſtützten Gewölbes wahr=
nehmend
und durch einen Schrei eines Arbeiters aufmerkſam ge=
macht
, benachrichtigte der Bauleiter die Arbeiter durch Geſten von
der drohenden Gefahr, ſo daß ſie ſich noch rechtzeitig aus dem Bau
flüchten konnten. Wie der Neue Mz. A.u mitteilt, ſind ſämtliche
auf der Bauſtelle beſchäftigte Arbeiter der Gefahr entronnen und
haben nur 2 davon Hautabſchürfungen und unbedeutende Quetſch=
ungen
davon getragen. - Als Nachſpiel zu den letzten Wahlen
erwarten eben 8 junge Burſchen aus den Kreiſen Bingen und Alzey

[ ][  ]

Nr.
652
in dem Mainzer Gefängnis wegen verſchiedener an dem Wahltage
verübter Rohheiten ihre richterliche Aburteilung. Die eben be=
gonnene
Mainzer Frühjahrsmeſſe hat eine ganze Bande Lang=
finger
nach Mainz geführt, die geſtern ſchon durch Taſchendieb=
ſtähle
auf dem Marktplatz eine reiche Ernte hielten. - In dem
ſenſeitigen Geiſenheim entgleitete in einer Champaanerfabrik einem
Küfer von der Treppe ein Zweiohmfaß und riß denſelben mit in
die Tiefe, wo der Unglückliche auf den Steinplatten ſeinen Schädel
zerſchmetterte.
In Mainz verſuchte ſich geſtern abend ein
19jähriges Mädchen aus Liebeskummer zu erhängen. Faſt
ſchon tot wurde die Lebensmüde von der Nachbarſchaft wahrge=
nommen
und noch rechtzeitig abgeſchuitten.
Friedberg, 14. März. Der frühere langjährige Kreisrat zu
Schotten, Dr. Wilhelm Dietzſch, iſt zu Bad Homburg geſtorben.
Köln, 14. März. Bei der Durchreiſe nach Paris erklärte von
Leſſeps den ihn auf dem hieſigen Bahnhofe erwartenden Freunden,
er ſei wahrhaft überraſcht geweſen, mit welcher Friſche des Geiſtes
und des Körpers Kaiſer Wilhelm ihn empfangen habe. Ueber die
politiſche Lage drückte ſich v. Leſſeps dahin aus, daß der Friede in
jeder Beziehung geſichert ſei. Die zwiſchen Paris und Berlin exi=
ſtiert
habenden Mißverſtändniſſe ſeien zur beiderſeitigen Befriedi=
gung
ausgeglichen und kein Wölkchen trübe nunmehr die guten Be=
ziehungen
zwiſchen den beiden Nachbarn.
Auch über den herzlichen Empfang bei der Kaiſerin, beim Kron=
prinzen
und insbeſondere beim Fürſten Bismarck wußte nach der
Köln. Itg. Herr v. Leſſeps ſeiner Freude nicht genug Ausdruck
zu geben.
Hamburg, 13. März. Der Tierhändler Hagenbeck von hier ver=
lud
kürzlich mit dem Dampfer=Elektra' ſechs Hirſche und neun
Rehe nach Japan. Die japaniſche Regierung beabſichtigt ihre
Wälder mit dieſen Tieren verſuchsweiſe zu beſetzen. Gelingt der
Verſuch, ſo werden größere Sendungen jener Tiere nach Japan
erfolgen.
Bern, 14. März. Seit geſtern herrſcht faſt in der ganzen Schweiz
anhaltender und heftiger Schneefall. Die Züge treffen verſpätet
ein; eine gänzliche Verkehrsſtockung iſt jedoch nur vereinzelt vorge=
kommen
.
Paris, 14. März. Ein Telegramm des Figaro' über die Me=
linit
=Exploſion in Belfort am 10. März läßt die Folgen der=
ſelben
unendlich viel grötßzer und ſchrecklicher erſcheinen, als bisher
gemeldet wurde. Es heißt in dieſem Telegramm: Bis jetzt ſind 93
Leichen aus den Trümmern hervorgezogen worden, darunter mehr
als 20 junge Mädchen und 20 Kinder. 57Arbeiter vermochten noch
ſich im letzten Moment zu retten.
New=York, 14. März. Auf der Boſton=Providence=Eiſenbahn
ſtürzte ein Perſonenzug, 6 Meilen von Boſton entfernt, von einer
Brücke herunter, wobei 20 Perſonen tot blieben. Nach weiteren
Berichten ſollen bei dem Eiſenbahnunglück 33 Menſchen getötet und
40 verwundet worden ſein.
Hündel's Gedanken. Der Komponiſt Händel erhielt einſt, ſo
erzählt man, von einem unbekannten Gönner ein Dutzend Flaſchen
alten Johannisberger. An demſelben Tage hatte er einige Freunde
zu ſich geladen, und aus Furcht, es möchte ihm nicht viel davon
übrig bleiben, wenn ſeine Freunde mittrinken würden, ließ er die
Flaſchen in ſein Arbeitszimmer ſtellen, das unmittelbar an das
Geſellſchaftszimmer ſtieß. Während der Unterhaltung empfand er
große Sehnſucht nach dem Johannisberger. Die Sehnſucht ward
immer ſtärker; plötzlich ſprang er auf und eilte mit dem Rufe:
Ein Gedanke, ein Gedankel in das Arbeitszimmer. Dort that
er einen tüchtigen Zug aus einer der Flaſchen und kehrte mit heiterem
Blick zur Geſellſchaft zurück, die in ehrfurchtsvoller Stimmung auf
ihn harrte. Doch nicht lange, ſo kam ihm ein neuer Gedanke, dem
bald ein dritter und vierter folgte. Das ſiel den Freunden auf,
und einer ſchlich ihm nach, um zu ſehen, wie Händel ſeine großen
Gedanken ausführte. Da ſtand nun der Komponiſt unter Flaſchen
und that eben einen herzhaften Zug. Ber ſeiner Zurückkunft empfing
ihn lautes Gelächter, und von dieſer Stunde an hieß der Johannis=
berger
unter Händel's Freunden: Händel's Gedanken!.
Litterariſches.
Kaiſer Wilhelms 90. Geburtstag iſt ein Ereianis, welches
einzig daſteht in der Geſchichte. Zu dieſem hohen nationalen Weihe=
tag
, den würdig zu begehen ſich Deutſchlands Volk rüſtet, iſt uns
eine treffliche Feſtgabe zugegangen: Das Buch vom deutſchen Helden=
kaiſer
. Herausgegeben von Franz Thomas. (Düſſeldorf, Verlag
von Felix Bagel. Preis 75 Pf.) In dieſer Broſchüre wird uns
ein wohlabgerundetes Lebens= und Charakterbild des Kaiſers von
ſeinen Kinder= und Jugendjahren bis jetzt geboten. Die Ausſtat=
tung
des Buches vom deutſchen Heldenkaiſer, dem wir eine recht
große Verbreitung wünſchen, entſpricht ſeinem Zwecke als Feſtſchrift.

53

Codes=Arzeige.

3

Heute Nacht entſchlief ſanft unſer theuerer Bruder,
Schwager, Onkel und Großonkel
der Großh. Diviſions=Generalarzt a. D.
Dr. Grorg Neuling
im 72. Lebensjahre.
Darmſtadt, 15. März 1887.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 17. d. Mts.,
Nachmittags 4 Uhr, ſtatt.

Lodes=Arzerge.
Verwandten, Freunden und Bekannten ſtatt jeder
beſonderen Anzeige hiermit die traurige Mittheilung.
daß unſer lieber, unvergeßlicher Sohn, Bruder und
Schwager
Wilhelm Ensling
heute Mittag 12½ Uhr nach längerem, ſchwerem Leiden
im 24. Jahre ſanft verſchieden iſt.
Mit der Bitte um ſtille Theilnahme
im Namen,
der trauernden Hinterbliebenen:
Hargarethe Eusling Nne.
Darmſtadt, den 14. März 1887.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 16. März, Nach=
mittags½
3 Uhr, ſtatt.

Dodes-Anzeige.

Statt jeder beſonderen Anzeige hiermit Freunden
und Bekannten die traurige Mittheilung, daß heute
Mittag 3 Uhr meine liebe, gute Frau
Auguste Rupp, geb. Beilstein,
nach langem, ſchwerem Leiden ſanft verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 14. März 1887.
Der tieftrauernde Gatte:
Friedr. Rupp, Schloſſermeiſter.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 17. März, Nach=
mittags
4 Uhr, vom Hoſpital (Grafenſtraße) aus, ſtatt.

Darrkſagiing.

(2581

Freunden und Bekannten, ſowie dem Geſangverein
Liedertaſel; ſprechen wir für die vielen Beweiſe herzlicher
Theilnahme an dem uns betroffenen Verluſte hiermit unſeren
innigſten Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
H. Schröder Wwo.

Tageskalender.
Mittwoch, 16. März: Generalverſammlung des Vereins zur För=
derung
gemeinſamer Zwecke für Darmſtadt und Beſſungen im
Hotel zum Prinzen Carl=
Feſt=Commers der Studierenden
der Großh. techniſchen Hochſchule im Saalbau.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.