Darmstädter Tagblatt 1887


22. Februar 1887

[  ][ ]


BEIOUTLL
3ULGON

Abonnemenlspreis
viertehſährlich 1 Marr 5o0 Pf. udk.
Bringerlohn. Uuswärts werden von
allen Poſtümtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag

150. Jaßrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
29Uhſlertey EMethſllulhvoidil.

gaferate
verdaangemme hDanſtadt
Rdeeditm Rheuft. R. 2.
mBeſſungen ufur Olhu
Holmah A. A mie awii
ru An fungez Erediine.

Amtliches Organ
für die Behanukmachungen des Großh. Kreigamts, des Gwoßh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

R 37.

Dienstag den 22. Februar.

1887.


B e k a n n t m a ch u n g.
Die Wahlen zum Reichstag betreffend.
Ich bringe hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß
Freitag den 25. Februar l. Js., Vormittags 1 Uhr,
in dem Sitzungſaale der Kreis= und Provinzialvertretung dahier GRegierungsgebäude II. Stock, Neckarſtraße 3) die Durch=
ſicht
der Protokolle über die Wahlen zum Reichstage in den einzelnen Wahlbezirken des IV. Wahlkreiſes (Darmſtadt-Groß=
Gerau) und die Zuſammenſtellung der Reſultate der Wahlen ſtattfinden, auch das Ergebniß öffentlich verkündet werden wird.
Der Zutritt zum Lokal ſteht jedem Wähler frei.
Darmſtadt, am 16. Februar 1887.
Der Wahl=Commiſſär für den IV. Wahlkreis im Großherzogthum Heſſen.
v. Marquard.
(1662

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Verlooſungen.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz hat dem Ortsvorſtande zu Allendorf an der Lumda die
Erlaubniß ertheilt, in Verbindung mit dem im Frühjahr d. J3. daſelbſt ſtattfindenden Markte eine Verlooſung von Bieh
und landwirthſchaftlichen Gegenſtänden zu veranſtalten. Der Vertrieb der Looſe 1 Mk. iſt im ganzen Großherzogthum
geſtattet.
Ferner wurde dem Vorſtand der ſtändigen Ausſtellung für Kunſt und Kunſtgewerbe zu Weimar die Erlaubniß er=
theilt
, die Looſe einer im Laufe dieſes Jahres zur Förderung der Zwecke der genannten Kunſtanſtalt vorzunehmenden Ver=
looſung
von Gegenſtänden der Kunſt und des Kunſtgewerbes innerhalb des Großherzogthums zu vertreiben. Nach dem ge=
nehmigten
Verlooſungsplan dürfen 300,000 Looſe 2 Mk. für das Volloos in 2 Klaſſen ausgegeben werden.
Darmſtadt, den 17. Februar 1887.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(1663
v. Marquard.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Zurückſtellung derjenigen Militärpflichtigen, welche ſich im Beſitz des Berechtigungsſcheins
zum einjährig=freiwilligen Dienſt befinden.
Diejenigen im Jahre 1867 geborenen Militärpflichtigen, welche im Kreis Darmſtadt ihren dauernden Aufenthalt
haben und ſich im Beſitz des Berechtigungsſcheins zum einjührig freiwilligen Militärdienſt befinden, werden, ſoſern
ſie ihre Zurückſtellung vom Militärdienſt bis jetzt nicht beantragt haben, hierdurch aufgefordert, ihre Berechtigungsſcheine
alsbald hier Meckarſtraße 3. mittlerer Stock, Büreau für Militär=Angelegenheiten) vorzulegen.
Bemerkt wird, daß eine Zurückſtellung nur dann nicht erforderlich erſcheint, wenn beabſichtigt iſt, der Militärpflicht be=
reits
am 1. April l. J3. bei einem Truppentheil zu genügen; in allen übrigen Fällen, auch dann, wenn eine Abweiſung
vom Truppentheil wegen Untauglichkeit erfolgt iſt, muß die Zurückſtellung ſtattfinden und ſpäteſtens bis zur Muſterung des
laufenden Jahres, bei Meidung von Strafe beantragt ſein.
Darmſtadt, den 15. Februar 1887.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
(1664
v. Grancy.

114

[ ][  ][ ]

434

Nr. 37
Bekanntmuchung.
Im Laufe der nächſten Tage wird wegen ſtattfindender Spülung des Rohr=
netzes
die Abgabe von Waſſer aus dem Waſſerwerke ſtraßenweiſe auf kurze Zeit
unterbrochen. Es empfiehlt ſich deshalb, einen angemeſſenen Vorrath von Waſſer
in Gefäßen zu halten und während der Unterbrechung den Verſchluß der
Hüähue ſorgfältig zu überwachen.
Darmſtadt, den 18. Februar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Daymſtadt.
Ohlh.
[1665

Auforderung der Pfandſchuldner
und
Pfünder=Yerſteigerung.
Die Schuldner des hieſigen ſtädtiſchen Pfandhauſes, deren Pfünder in den
Monaten April bis inel. September 1886 fällig waren, werden hierdurch aufge=
fordert
, ſolche bis zum 10. März d. J8. einzulöſen, oder die Pfandſcheine pro=
longiren
zu laſſen, widrigenfalls dieſe Pfänder
Montag den 25. April d. Js., Nachmittags 2 Uhr,
verſteigert werden.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß fällige Pfänder, welche
weder ausgelöſt noch prolongirt worden ſind, vor dem Verſteigerungs=Termin
umverſetzt ſein müſſen, indem während der Verſteigerungstage die Umverſetzung
nicht mehr ſtattfinden kann.
Darmſtadt, den 4. Februar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[217
Ohly.

4
RUNNNI-ULTREIITTAIA.
Donnerstag den 24. Februar und Freitag den 25. Februar,
jedesmal Vormittags 9 Uhr anfangend,
werden in hieſigem Gemeindewald, Diſtrict Malchertanne:
543 Kiefern=Stämme von 25-50 Centimeter Durchmeſſer
und 8-15 Meter Länge,
an Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Die Zuſammenkunft iſt an beiden Tagen am Eiſenbahnhäuschen am
Malcherweg.
Pfungſtadt, den 17. Februar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
(1666
Schiemer.

Holzverſteigerung.
Es werden jedesmal von Vormittags 9 Uhr an an Ort und Stelle ver=
ſteigert
:
Montag, 28. Februar l. J., aus Domanialwalddiſtrikt Eichen (Schmellenbruch ꝛc.):
Scheiter Nm. 166 Buche I. Cl., 18 Eſche I. Cl., 37 Eiche I. Cl.,
115 II.
8 II. 74 II. 38 Erle.
Knüppel Rm.: 66 Buche, 6 Eſche, 17 Eiche, 5 Erle.
Reiſig Wll.: 4190 Buche, 1220 Eiche, 240 Weichholz.
Stöcke Nm.: 110 Buche, 62 Eiche, 20 Erle.
Zuſammenkunft: Thomashüttenſchneiſe an der Schmellenbruchwieſe.
Dienstag, 1. Mürz l. J., aus Domanialwalddiſtrikt Dieburger Mark:
Stämme: 21 Nadelholz mit 291 Fm. Inhalt; Derbſtangen: 163 Fichte mit
4717 Fm. Inhalt; Reisſtangen: 508 Fichte (zum Theil Bohnenſtangen) mit
2113 Fm. Inhalt.
Scheiter Nm.: 294 Kiefer; Knüppel Rm.: 74 Kiefer;
Reiſig Wll.: 6660 Nadelholz; Stöcke Nm.: 91 Kiefer.
Zuſammenkunſt: Hauptſchneiſe an der Hügelſchneiſe.
Meſſeler Forſthaus, 19. Februar 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
Heinemann.
(1667

Bekanntmachung.
Die am 7., 8. und 9. d. Mts. abge=
haltene
Holzverſteigerung iſt genehmigt.
Bürgſcheine, können auf unſerem
Büreau, Stadthaus, Rheinſtraße 18,
Zimmer Nr. 10, errichtet werden.
Erſter Abfuhrtag: Dienstag den
22. Februar d. J3.
Darmſtadt, den 16. Februar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 11.
Februar 1887 wird nachſtehende Hofraithe
des Steinhauers Georg Marquardt I. zu ſ
Darmſtadt, jetzt deſſen Erben gehörig, und
zwar:
Flur Nr. ⬜Metr.
II. 239 181 Hofraithe Schloß=
gaſſe
.
Mittwoch den 9. März, Vor=
mittags
11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 19. Februar 1887.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Harres.
[1668
Bekanntmachung.
Die am 14. und 15. Februar l. J.
ſ abgehaltene Holzverſteigerung aus dem
Beſſunger Gemeindelaubwald iſt geneh=
migt
und können die Abfuhrſcheine bis
Donnerstag den 24. d. M. bei dem
Gemeinde=Einnehmer Nohl, Wittmann=
ſtraße
Nr. 6, in Empfang genommen
werden.
Beſſungen, den 20. Februar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[1669
Bekanntmachung.
Donnerstag den 24. d. Mts., Vor=
mittags
10 Uhr,
werden in der hieſigen Garniſon=Bäckerei
ca. 400 Centner Roggenkleie, ſowie
Haferſpreu, Heu= und Strohabfälle
gegen gleich baare Bezahlung öffentlich
verſteigert.
(1670
Darmſtadt, den 19. Februar 1887.
Großherzogliches Proviantamt.
Bekanntmachung.
Die Holzpreiſe im Großherzoglichen
Holzmagazin ſind vom 1. Oktober v.
Js. an die nachſtehenden:
Buchen=Scheiter I. Klaſſe, pr. Rmt.
11 Mark.
Buchen=Scheiter II. Klaſſe, pr. Amt.
9 Mark.
Kiefern=Scheiter I. Klaſſe, pr. Rmt
8 Mark.
Kiefern=Knüppel - entrindet - pr.
Rmt. 6 Mark.
Beſtellungen bei Großherzoglichem
Rentamt Paradeplatz 2.
Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
Preuſchen, Forſtinſpector. (9748

an

B B. 1575 Al 5 2 46
3 2 liæ= 621
826 106. I. 132 23 4k 5= 634 917 95) 4 Vot 5 858 940 1120 1227 4 12 2. 510 65 740 810, 92¾ 1010 1130
= 8 . 61⁷₈ B. 853 940 1120) 1927 120 252 51 6 74 81 92 [01 119 [ ][  ][ ]

Nr. 37
Bekanntmanhung.
Die Lieferung und das Verſetzen von 20 Stück rothblühenden Kaſtanien=
bäumen
für die Wilhelminenſtraße, zwiſchen kathol. Kirche und Heinrichſtraße, ſoll
im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 26. Februar l. Js., Vormittags 10 Uhr,
bei dem Stadtbauamt hier einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 18. Februar 1887.
Der Vorſtand des Verſchönerungsvereins für Darmſtadt
[1671
und Beſſungen.

Holzuerſteigerungen.
I. Freitag den 25. Februar, Vormittags 10 Uhr,
in der Dornberger Faſanerie:
13 Eichen=Stämme von 35-100 Em. D. 23.30 Fm.; 2 Rm. Eichen=
Nutzſcheiter: Scheiter: 6 Rm. Eichen I. Cl., 21 Rm. II. Cl., 1 Rm. Obſt=
baum
; Knüppel: 9 Rm. Eiche, 3 Rm. Nußbaum; Reiſig: 330 Eichen=
380 Obſtbaum=, 1730 Erdholz=Wellen; Stöcke: 6 Rm. Eichen; ferner beider=
ſeits
am Landgrabenufer zwiſchen der Hainbuchen= und Hohen Brücke ſitzend:
1640 Erlen, 670 Erdholz=Wellen, welche am Schluß der Verſteigerung
ebenfalls in der Faſanerie zum Ausgebot kommen und deshalb vorher ein=
zuſehen
ſind.
II. Montag den 28. Februar, Vormittags 1 Uhr,
im Griesheimer Eichwäldchen an Ort und Stelle:
Stümme: 10 Eichen 860 Fm.; 16 Hainbuchen - 4,00 Fm.; 136 Kie=
fern
=Baumſtangen, 2 Linden = 400 Fm.; ferner: Scheiter: 18 Rm. Hain=
buche
, 12 Rm. Eichen; Knüppel: 4 Rm. Hainbuche, 4 Rm. Eichen, 1 Rm.
Linde; Reiſig: 3120 Buchen=, 1320 Eichen=, 8420 Nadelholz= und 990 Weich=
holz
ꝛc. Wellen; Stöcke: 14 Rm. Hainbuche, 8 Rm. Eichen, 2 Rm. Linde.
Zuſammenkunft im Abtriebsſchlag an der Küchenſchneiſe. Das Stammholz
wird zuerſt ausgeboten. Das in den Abtheilungen zerſtreut ſitzende Holz wird nicht
an Ort und Stelle, ſondern im Abtriebsſchlag ausgeboten, und wolle vorher ein=
geſehen
werden.
III. Donnerstag den 3. März, Vormittags 10 Uhr,
in der Keller'ſchen;Gaſtwirthſchaft zu Griesheim, aus dem Diſtrict Harras
(von dem Abtriebsſchlag an der Salzlackſchneiſe nur das Pfählholz und mit Aus=
nahme
des Holzes im Brandſchlag):
Stämme: 2 Eichen -30 Fm.; 60 Kiefern - 66 Fm.; (darunter ſehr
ſchönes Schnittholz), 110 Kiefern=Schweinſtallegner; ca. 120 Kiefern=
Pfühlholz, 15 Mt. lang; ferner Scheiter: 41 Rm. Eichen, 4 Rm. Birken,
222 Rm. Kiefer; Knüppel: 40 Rm. Eichen, 110 Rm. Kiefern; Reiſig:
2160 Eichen=, 5460 Kiefern=Wellen; Stöcke: 88 Rm. Eichen und Kiefern.
Auskunft ertheilen: Zu 1. Faſanenwärter Hauf zu Dornberg, zu II. Großh.
Forſtwart Huck zu Griesheim, zu II. Großh. Forſtwart Kniß daſelbſt.
Dornberg, den 17. Februar 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Griesheim.
[1672
Joſeph.

Verkrigerungz-Anzeigr.
Mittwoch den 23. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete im Schützenhof zu Darmſtadt nachverzeichnete Pfänder
gegen Baarzahlung:
circa 2000 Stück Cigarren, 10 Säcke Mehl Nr. 0, 2 Hobelbänke mit je
einem Satzhobel, 60 Stück Bord, 15 Stück Diele (Kirſch= und Nuß=
baum
), verſchiedene Vögel mit Käſig, Tiſche, Stühle, Küchenſchränke,
Sopha's, Glasſchränke, Kommoden und noch ſonſtige diverſe Gegenſtände.
Darmſtadt, den 21. Februar 1887.
Hohemstehm, Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

435
Holzverſteigerung.
Donnerstag den 24. und Freitag den
25. Februar,
Vormittags 101 Uhr,
ſollen auf der Rathsſtube nachſtehende
Holzſortimente aus dem Meſſeler Ge=
meindewald
verſteigert werden:
80 Rmt. Kiefern=Scheiter,
4 Eichen=Knüppel,
1380
Kiefern=Knüppel,
21580 Skück Kiefern=Wellen,
1 Rmt. Kiefern=Stöcke.
Wer das Holz vorher einſehen will,
kann ſich an den Unterzeichneten oder
Forſtwart Germann dahier wenden.
Meſſel, den 19. Februar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Meſſel.
Germann.
[1674

a die hieſige Jagd am 10. d. M.
H ) nicht genehmigt wurde, ſo wird
dieſelbe nüchſten Mittwoch den
1
23. Februar d. J., Mittags
1 Uhr, auf weitere ſechs Jahre nochmals
verpachtet.
Schneppenhauſen, den 18. Febr. 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei
Schneppenhauſen.
[1675
Kunz.

Jur Happonfahrt
WGLLOOA

. Kilo 50 Pfg. empfiehlt
val1 CAIII8OL,
Wilhelminenſtraße H. 11676
Prima
vorVolaturst.
ächte Gothaer,
alle Größen.
A. L=z SAT,
Bleichſtraße.
[1677
Am 1. und 18. März wird in meinem
Keller in Sprendlingen wieder je ein
Fass Wehm
ſabgefüllt und die ¼ Ohm 140 Liter) zu
18 Mark abgegeben.
Beſtellungen: Bleichſtraße 17. 1678
V. Appel,
Betriebs=Controleur i. P.

[ ][  ][ ]

436

Nr. 37

Air Studtkuſe
iſt morgen Dienstag den 22. Februar Caſtnacht), Nachmittag geſchloſſen.

Darmſtadt, den 21. Februar 1887.
Die Stadtkaſſe:
Kriegk.

(1679

Holzverſteigerung.
Es werden verſteigert jedesmal Morgens 9½ Uhr beginnend:
I. Montag den 28. l. M. und Dienstag den 1. März
bei Wirth Walther zu Traiſa aus dem Diſtrikt Spieß:
6 Buchenſtämme - 877 Im., ſerner Scheiter Rm.: Buche 252 1. Cl., 499 II. Cl.
Knüppel Rm.: Buche, Eſche 71; Reiſigwellen: Buche 5800, Nadelholz 950;
Stöcke Rm.: Buche 209.
II. Donnerstag den 3. und Freitag den 4. März
im Gaſthaus zum Löwen' in Nieder=Ramſtadt aus dem Diſtrikt Hinterforſt:
52 Eichenſtämme = 1030 Fm. (Wagnerholz), 10 Fichtenſtämme - 167 Fm.,
47 Fichtenderbſtangen = 275 Fm.; ferner Scheiter Rm.: Buche 184 I. Cl.,
117 II. Cl., Birke 6, Eiche 63, Erle 4; Knüppel Rm.: Buche 90, Eiche 40,
Nadelholz 12, Erle 2; Reiſigwellen: Buche 7880, Eiche ꝛc. 1000, Nadel=
holz
550; Stöcke Rm.: Buche 129, Eiche 39, Nadelholz 3.
Die Rummern des Holzes II. Cl. ſind blau unterſtrichen. Näheres vor der
Verſteigerung durch die Großh. Forſtwarte Hofmann zu Eiſernhand und Schnell=
bacher
zu Emmelinenhütte.
Darmſtadt, den 20. Februar 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
Krauß.
(1680

ſo0oL HII
Geschenk o
Als praktische
empfehlen:
sohmer vorsilborte Bestecke unter Carautie der Slberauſlage.
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10. 25
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mit eleg. Etuis
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12

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mit eleg. Euis
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Größte Auswahl. - FEUHEIIEI.
1681
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Württ. Hotallmaaronfabrik ſoislingon,
Fabriklager und Detail=Verkauf: Darmstadt, Rhoinstr. S.
pAA
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Gerſte,
Reisr. Nudelu.
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Linsen 20, 25, 30 Pfg.,
Bohnen 16, 18, 20 Pfg.,
Gerate 18., 20, 25, 30, 36 Pig,
Reis
12, 16, 20, 30, 40 Pfg.,

Nudelm
26, 30, 36, 40, 70 Pfg.

iſt vollſtändig neu aſſortirt und erlaube mir dasſelbe angelegentlichſt zu den herab=
geſetzten
Preiſen zu empfehlen.
A. Weimmamm,
Beſſunger Carlsſtraße 8.
[972

L=RGEALNN
WEVIE6
(Das beſte Frühſtück)
präparirt aus ſeinſter Cacao und raffinirtem
Zucker koſtet nar 1 M. 60 per Pfund; vorrä=
thig
und immer friſch bei:
Horlz Landau,
Wilh. Weber Nachſgr. S

Hmour's
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darunter als Neuheit:
Langſchnittbohnen und
Suppengrün,
empfing in friſcher Sendung und
empfiehlt

16 Rheinſtraße 16. (51
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4½
GAUEA-Uu
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2 45 Pfo.
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Gramgem
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WIhélm Hanak,
Ballonplatz 5. (1586

Oberviesenmühle
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In meiner Schneidmühle wird
jede Art Stammholz zu billigſt
geſtellten Preiſen geſchnitten und
iſt mein Verwalter Herr Carl
Reichert zu näherer Auskunft
hierüber bereit.
[1560
W. Hildebrand II.
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Feinsten Fettpuder 60 Pf. u. 1 M.
aus C. D. Wunderlichs Hofparfümerie=
fabrik
(prämiirt 1882) empfiehlt als be=
liebteſte
Mittel den Teint zart und weich
zu machen und vor dem Aufſpringen und
Riſſigwerden zu bewahren. Zu haben bei
Hofbürſteuf. K. Scharmann.
[165
Ludwigsplatz 2.

5
124.
7.
11
45
91
494

⁄₈.
762
85
12
61
821
94
b

[ ][  ][ ]

Nr. 37

Wegen Umzug in mein neues Local Ernſt=Ludwigsſtraße 22
Folal Ausvorkauf
ſämmtlicher Waarenvorräthe zu und unter Einkaufspreiſen.
Mein Lager umfaßt: Damen-Kleiderstoſfe,
Buckahins, Vuche, Regenmäntel- und Damen-
Häntelstoſte, Peluehe, Sammet, Seidenstoffe,
wollene Shwals und Umschlagetücher, Flanelle,
Lama's, Ausstattungs-Artikkel, Vorhünge, Tisch-
decken
u. d. M.

P. Rerbemich
17 Ludwigsſtraße 17.

(289

friſch eingetroffen.

Dumperniche

J. BArmnouy mo

gAAAag

M
4
M

Hereiter dus den Garzen der Queller N80.5 und No. 15n dad Soden= unter ahulche.
16)
Kontrolle. Dieſelben ſind mit grotzem Nutzen anwendbar: bei allen chroniſchen Ca=
AL9 tarrhen des Nachens, des Kehlkopfs und der Lungen; ſie wirken in hohem Grade
2L ſchleimlöſend, erleichtern hier=T
und führen Heilung herbei. Aeuyerſt wohl=
durch
den oft ſo qualvollen MaskeN thätig iſt ihr Einſluß bei den verſchiedenen
4 Catarrhen Tuberkuloſer, bei chroniſchen Catarrhen des Magens und des Darms,
L.y die von Verſtopſung begleitet ſind: bei habitueller Leibesverſtoͤpfung, Hämorrhoiden,
leichten Leberanſchwellungen und ähnlichen Unterleibsſtörungen, die ein auflöſendes
4 und mild abführendes Verfahren erjordern. Sind ſolche Afſectionen mit Lungen=
Catarrhen verbunden, ſo iſt die Wirkung der Paſtillen eine beſonders vorzügliche.
Schutæm. Preis pro Schachtel 85 Pfg. Vorräthig in den Apotheken.
General=Depot Ph. Herm. Fah, Frankfurt a. M.

Aöiooooiioo.

2


i
8
E.

Das
Rohlengeschäſt von W Hoſtmamm,
Darmſtadt, Grafenſtraße 18,
liefert ſtückreiche, wenig rußende
WuhrEohlem von großer Heizkraft
aus Zeche ver. Hamburg;, ſowie Nußkohlen, Stückohlen und echte Anthracit=
kohlen
und Briquettes.
[974
Der bereits überall als der vorzüglichſte Haſſee-Ausatz bekannte
Frankſurter
EGgGNaO8

iſt zu haben bei:
Clemens Behle, Marktplatz,
Nic. Beſt, Magdalenenſtraße 23.
Anton Caſtritius, Mühlſtraße 20.
Louis Fink, Kirchſtraße.
C. Hammann, Caſinoſtraße 23.
Louis Hein Nachf., Ludwigsſtraße 2.
M. Jäger, Bleichſtraße 19.
Auguſt Büchner, Marktſtraße.

Darmstadt).

Moriz Landau, Mathildenplatz.
Lobſtein & Scholl, Ludwigsplatz.
Wilh. Mauck, Ballonplatz 5.
F. Pröſcher, Kirchſtraße.
Chr. Schwinn, Ecke der Wilhelminen=
und Eliſabethenſtraße.
Gebr. Vierheller, Schuſtergaſſe 14.
Phil. Weber, Carlsſtraße 24.
Wilh. Weber, Eliſabethenſtraßr 14.

[749

437
Feinste Slangenpomaden
aus der kgl. bayer. Hofparfümeriefabrik
C. D. Wunderlich, präm. 1882, Nürnberg,
in blond, braun u. ſchwarz, zum Glätten,
Fixiren u. Dunkeln blonder, grauer,rother
und ſchwarzer Kopf= und Barthaare.
Sorfältigſt zubereitet, garantirt un=
ſchädlich
und nie dem Ranzigwerden un=
terworfen
, 35, 60 und 100 Pf. bei
E. Scharmann, (335
Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2.
G. C. Hisgen's

lori.
Gldlon

vorzüglichſtes Material für Fuß=
boden
=Anſtrich,
empfehlen M. 2. 50 per Kilo:
A. Caſtritius, Mühlſtraße 20,
Emanuel Fuld, Kirchſtraße 1,
G. P. Poth, Bleichſtraße.
[7262

Ein gut erhaltener
Confirmanden=Anzug
und ein Stamm Zwerghühner zu ver=
kaufen
. Langgaſſe 8.
[1484

697) Neckarſtraße 10
Beletage: 7 Zimmer, Salon nebſt
allen Bequemlichkeiten per 1. April
zu vermiethen.
1225) Carlsſtr. 41 lueu) Parterre=
Wohnung: 4 Zimmer, 2 Entreſol ꝛc.,
nach den neueſten Anforderungen einge=
richtet
, zu vermiethen und bis 1. Mai
zu beziehen. Zu erfr. Carlsſtr. 41, alt.
1226) Auf 15. Mai oder 1.
Juni fünf heizbare Zimmer des
2. Stocks, Martinſtr. 13. nebſt Zube=
hör
, auch Sitzplatz im Garten. Zu be=
ſehen
Nachmittags von 2 Uhr an.
Profeſſor Sonne.
1451) Rheinſtraße 28 im Seitenbau
parterre eine Wohnung, beſtehend aus
zwei Zimmern, Küche ꝛc. per 1. Mai.
1682) Landwehrſtraße 27 eine Woh=
nung
, 4 Zimmer, Bleichplatz, für ſofort.
1683) Waldſtraße 38 ſchöne freund=
liche
Wohnung im Seitenbau, 5 Zimmer,
Küche ꝛc. an eine kleine, ruhige Familie
per 1. Mai zu vermiethen.

Eöd0n, Hagazine 8io.
620) Ein ſchöner Laden
mit oder ohne Wohnung, in beſter Lage,
Mitte der Stadt, zu vermiethen.
Zu erfragen in der Expedition d. Bl.
1401) Ludwigsſtraße 19.
Nach beendigtem Umbau habe ich per
15. Juli einen großen Laden mit zwei
Schaufenſtern u. Wohnung zu verm.
Karl NRittershaus.
115

[ ][  ][ ]

438
1684) Eine Werkſtätte mit Lager=
raum
zu vermiethen. Näh. Grafenſtr. 6.

918) Friedrichſtraße 18. 1. Stock,
ein möblirtes Zimmer ſofort zu verm.
1228) Eliſabethenſtraße 58 zwei
ſchön möblirte Zimmer, l. Stock, mit
ſeparatem Eingang zu vermiethen.
1405) Niederramſtädterſtr. 3. nächſte
Nähe der Carlsſtr., ein möbl. Zimmer zu
15 M., ſowie eines zu 13 und zu 10 M.
ſogleich oder ſpäter.
1454) Obere Hügelſtr. 30 Wohn=
und Schlafzimmer, möblirt.
1455) Roßdörferſtr. 33 ein großes,
ſchönes möbl. Zimmer mit allen Bequem=
lichkeiten
und ſorgfältiger Bedienung ſo=
fort
zu vermiethen.
1456) Rheinſtr. 28. 1. Stock, zwei
möblirte Zimmer mit ſeparatem Eingang
per 1. März zu vermiethen.
1621) An der Dragonerkaſerne fein
möbl. Wohn= und Schlafzimmer, par=
terre
, zu verm. Näheres Expedition.
1623) Neckarſtr. 18 ein möbl. Zim.

Gesmeht

eine unmöblirte Wohnung von 2 bis
3 Zimmern im ſüdlichen Stadttheil zu
Anfang März.- Offerten unter G. H.
(1568
an die Expedition.


Primaner,
der gründliche Nachhilfe in Latein zu
ertheilen verſteht, erbeten für einen ein=
zelnen
Schuler. Schriftl. Off. unter J.
bef. die Exped. d. Bl.
[1650

Wine Wohnung von 4 Zimmern mit
2 Zugehör im Preis v. 400-450 M.
wird für eine kleine ruhige Familie bis
15. Mai oder 1. Juni zu miethen ge=
ſucht
. - Zu erfragen bei Büdinger,
[1460
Schloſſermeiſter, Waldſtraße 2.

ſEin bis zwei möbl. Zimmer mit ein=
C= facher theilweiſer Peuſion ſucht ein
Herr. Off. sub G. L. 815 an Haasen-
Stein & Vogler, Frankfurt a. M. (685

S0ſorL gosnobl

ein tüchtiger, in der Kochherdfabrika=
tion
praktiſch eingeübter
Vochnikor od. Schlossormoistor
für eine neu einzurichtende Kochherd=
fabrik
.
Offerten unter H. 1503 M. an
Haasenstein &amp Vogler, Lürich. (1473

1510) Tüchtige Colporteure auf
Druckſchriſten u. Bilder ſucht die Kunſt=
u
. Coſportage=Buchhdlg. v. J. Brunner,
Worms a. Rh., Fiſchmarkt 23, I. St.

Nr. 37

A G

des

Darmstädter Carneval-Juges 1887

in allen Buchhandlungen, Colporteuren und Zeitungsverkaufs=
ſtellen
zum Preiſe von 40 Pfg. zu haben.
Nach auswärts gegen Emuſendung von 45 Pfg. franco.
Für auswärts wohnende Familienangehörige jedenfalls eine
überraſchende und willkommene Gabe.
½
H. Hohmamm, Waldſtr. 21.

Wirthſchafts=Verpachtung.
In nächſter Nähe Frankfurts ein großes, feines, altrenommirtes
34
MI
GST-SUGStAULaN!

an einen tüchtigen Wirth reſp. Oberkellner zu verpachten. - Zur
Uebernahme des Inventars 5 bis 6000 M. erforderlich.
Näheres Albert Stritter, großer Hirſchgraben 19, Frankfurt a. M.

Dertscher Lisneur
566
Wemedsctäme

aus der Destillerie des Fabrikanten

Hric 'ene

Giogründet 1813
Waldenburg in Schles.
Gesundheitsfördernder Liqueur von feinsten Bräutern.

Man achte gefälligst darauf, dass sich auf joſter Pasche die
Schutzmarke und das vioreckige Utiquelt mit dem Puesimile des
Fabrikanten befinden
Dieser voraügliche Deutsche Liqueur -Benedietinet, aus den
edelsten, gesundheitsfördernden, den gesammten Organismus kräfti-
genden
u. seine Funetionen mild anregenden und erleichternden

Kräutern und Pflanzen hergestellt, ist -wie die jeder Plasche beige-
fügten
Atteste orgeben -von Pacl-Antoritäten und zwarden veroidefen

perichtlichen Chemikern Herrn Dr. C. Vischoſt und Herrn Dr. Hans

Brackebnsch in Berlin analpsirt und dahin attestirt wordeh, dass
derselbe im Wesentlichen der Durchschnitts-Ancammensetzung

des echten Benedietiner-Liqneurs entspricht und als ein wohl-

gelungenes Aequivalent descolben zu begeiohnen iat.
Wisser voraügliche beutsche Liqueur Benedietine
nur in untenbemerkten Deyots erhältlich.

[120
ist eceht

Die ½.Liter-Pasche d. 250, ½ L. Fl. d. 225. J L. Fl. l. 125.
In Darznstadt: Moriz Landan, Mathildenplats.

(1688

Wiederlagen
der garantirt reinen Naturweine
der kgl. holl. Hof=Weinhandlung von Joh. Sohlite in Haloz
befinden ſich bei: P. Stromherger, Ecke der Roßdörfer= und Nieder=Ramſtädterſtraße.
H. Hepting, Blumenthalſtraße, 69. Hottinger, Ballonplatz 7, Lobstoin & Schol,
Ludwigsplatz.
Weilswein v. 80 Pf. an per Liter. Rolhwein v. M. 1.30 an per Fl.
Capwein als Krankenwein ärztlich empfohlen.
Detaillirtes Preisverzeichniß hängt in den betr. Verkaufsſtellen aus. 12006

WElUEs der
5.
TA1
4
Die patentirien

Evzudrzzcim raonnurxiuraurn vonnreroreol
heilen odor vorwindern dls Tanbhoit,gleichv iel auvelcher Vreache dieselbe hervtenat
Dis vomerkensverthesten Hellungen eind erfolgt. Man vende Opfennig. um franc all

llantrirtes Werk von 80 Seiten zu swpfangen, vslches dis interertanten Beachrlbangn.
iber die Verzuche enthaelt, die zur Heilüng der Tanbheit unternommen vords

ind; man fndet darin zuch Anerkennungssebreiben von Doctoren, Adroczten, Vorh
gorn und anderen hervorragenden Perssalichkeiten, volche dureh dien Arow
melhkutehen soheilt vorlen sind und dieselben angelegentlichet apfehlo
Ban Bena dlch au 1u. niondiss, 89. Untgor den nsen. Beriu. unter logite Aeinr Uahrzs

[ ][  ][ ]

43

5 37
30
Die Auffahr.
zur
Allslollullg flos CarnoVa-IIg0s
geſchieht durch die Neckarſtraße und Riedeſel=
ſtraße
nach der Bahnhofſtraße. Die Auf=
ſtellungsplätze
der einzelnen Gruppen ſind
durch die Nummern des offiziellen Zugpro=
gramms
kenntlich.
Wir bitten dringend, den Anordnungen
der Zugs=Ordner Folge leiſten zu wollen.
Der Zugs-Ausſchuß. (689

Darmslsdtor Govorbohallo.
9 Ernſt=Ludwigsſtraße 9.
Reichhaltigstes Möbellager, einzehne Möbel jeder
Art; Spiegel- und Bett-Magazin.
Ständige Ausstellung ganzor Zimmereinrichtlungen
in geſchmackvoller Ausführung.
Solideſte Arbeit. Langjährige Garantie.
Ausführung von Arbeiten nach Zeichnung. - Billige, feſte Preiſe.

AGSUAN
des
Carneval-Lug-Vereins.

Dienstag den 22. Februar 1987,
Abends 8 Uhr 11 Minuten,

ſindet im Anſchluß an den Carneval-Aug in ſämmtlichen
Räumen des Gaalbaues ein

Großer Muxkenhall
ſtatt, der alles bis jetzt dageweſene an Pracht und Mannichfaltigkeit
übertreffen wird. Unter anderen komiſchen Aufführungen ꝛc., wird
auch eine Guadrille im Coſtüm getanzt werden.
W Zu jeder bezahlten Karte wird ein Freiloos zur
Verlooſung gegeben. E

Eintrittsharten:

für Mitglieder des Carneval=Zug=Vereins (gelb) Mk. 150,
(grün) 3.-
zugsfremde Herren
(roth) 1.50,
Damen
ſind bei den Herren D. Paiz & Cöhne, 6. E F. Ravinsky, Markt
paſſage, L. Chnacker, Ludwigsſtraße, L. Damm, Ludwigsplatz und
G. L. Eriegk, Rheinſtraße, zu haben.
Abends an der Kaſſe koſtet jede Harte ohne Aus.
nahme Mk. 3.50.

Die Ball=Commiſſion des Carneval=Zug=Vereins

1691) Auf Preuß. Sem. f. höheres
Lehrf. ausgeb. Erz. (Pfarrerstochter) ſucht
Beſch. außer d. Hauſe. Näheres Wilhel=
minenplatz
2.
Ein gebildetes Fräulein
ſucht Stelle als Comptoiriſtin, Buchhalterin
event. Kaſſiererin. - Gefl. Offerten unter
8. fl. 20 an die Expedition.
[1565
1692) Ein Mädchen ſucht Monatſtelle.
Näheres K. Gluske, Friedrichſtr. 14½.
1693) Gutes Dienſtperſonal kann
ich den geehrten Herrſchaften auf Oſtern
empfehlen. Beck's Stellenbureau, Ma=
thildenplatz
II.
1694) Eine reinliche kinderloſe Frau
ſucht Laufdienſt. Sackgaſſe 10.
1695) Ein geprüfter Heizer ſucht
Stelle. Wer? ſagt die Expedition d. Bl.
1696) Ein tüchtiger Kutſcher ſowie
ein Herrſchaftsdiener mit guten Zeug=
niſſen
ſuchen Stellen. Mehrere Haus=
burſchen
von 15-17 Jahren auf ſofort
geſucht. Becks Stellenb., Mathildenpl. 11.

1697) Eine tüchtige Jungfer mit
Becks
guten Empfehlungen geſucht.
Stellenbureau, Mathildenplatz II.

1698) Ein zuverläſſiges, älteres
Kindermädchen
wird geſucht. Ludwigsplatz 7.
1699) Für ſofort oder für Oſtern ein
braves Mädchen mit guten Zeugniſſen
geſucht für Küche und Hausarbeit zu zwei
Damen. Zu erfragen Caſinoſtraße 20.
1700) Eine Schenkamme wird für
März geſucht. Eſchollbrückerſtr. 6.
1701) Eine Lauffrau für einige Stun=
den
des Tages wird geſucht. Wilhel=
minenſtraße
21.

1471) Ein Lehrmädchen aus
guter Familie für ein Manufaktur=
und Weißwaarengeſchäft unter ſehr
günſtigen Bedingungen geſucht. Im
Schneidern bewanderte erhalten den
Vorzug. Offerten unter V. 125
bef. die Exped. d. Bl.

1702) Es wird zu ſofortigem Eintritt
ein angehender Commis geſucht.
Schriftliche Offerten befördert die Ex=
pedition
unter M. L. 1730.

Gesmeht,

ein Lehrling mit guten Schulkenntniſſen
von
H. N. Prassel,
vorm. J. G. Jordis,
16 Rheinſtr. 16.

53

[ ][  ][ ]

440

Nr. 37

Im Saale des Hotol ,zur Traubo
Montag den 28. Februar 1887, Abends 7 Uhr:
C
OOCEWI
des k. k. öſterr. Hofpianiſten Alfred Grünfeld und
des Celliſten Heinrich Grünfeld.
Sperrſitz 3 M. Saal 2 M, Gallerie 1 M. ſind in der Muſi=
kalienhandlung
von Georg Thies und Abends an der Kaſſe zu haben.

t,
=armsi,
hleuCarne
aNOVal-Hllt.
4
Behufs Wetheiligung an dem
S4
MSCarneval-Aug erbitten wir von den
L..
Munur
Egurg Herren Prinzipalen, Geſchäftsinhabern und
Meiſtern für ihre Angeſtellten und Be=
2
Hö'n D
dienſteten die freundliche Gewährung des
nöthigen Vrlaubs.
Ebenſo erſuchen wir die verehrlichen Ladenbeſitzer höflichſt,
während der Dauer des Carneval-Auges ihre Ge=
ſchäfte
schliessen zu wollen.
Das Mfer-Comité des Carnoval-Jug.-Voroins.
&8m

Darmſtadt Griesheim
und
Darmſtadt=Eberſtädter Eiſenbahn.
Aus Anlaß des Carneval=Feſtzugs verkehren am Dienstag den 22. Februar er.,
von Nachmittags½2-5 Uhr, innerhalb der Stadt keine Züge. Während/
dieſer Zeit werden die Züge von Griesheim bis zur Main=Neckarbahn und die Züge
von Eberſtadt bis zur Artillerie=Kaſerne und zurück gefahren.
Am genannten Tage wird Mittags 12 Uhr ein Extrazug von Griesheim und
12 Uhr 15 Minuten ein Extrazug von Eberſtadt eingelegt.
17065
Darmſtadt den 19. Februar 1887.
Die Betriebs=Verwaltung.

Deulsche, ugarlsche und Französlsche
Wothwenme
ſowie wirklich ächte Vordeauz-Weine empfiehlt
WolLelan Hebey
(12178
Mathildenplatz 18.

Hervorragendes populär naturwiſſenſchaftliches Sammelwerk.

Wlothek der gelſauten giſturwiſſenſcſften
unter Mitwirkung Hervorragender Jachmänner.
berausgegeben von Dr. Okko Dammev.-Verlag von Olla Weiſevk, Stuttgart.
Erſcheint in Lieferungen 1 Mk. Iſt prachtvoll und reich illuſtriert.
Abonnements in allen Buchhandlungen.
paaagaazzaaatatae:

1660) Ein Taglöhner geſucht.
Ludwig Sonnthal, Zimmermeiſter,
Herdweg 98.

1706) Einen Geſellen ſucht
Ferdinand Franke, Spenglermſtr.,
Roßdorf bei Darmſtadt.

1707) Lehrlinge in die Gießerei geſucht.
Vr. Benz., Eberſtadt.

Ein Lehrling
mit guten Vorkenntniſſen gegen Vergütung
im zweiten Jahr geſucht.
Moch &a; Staehely,
Eiſen= und Metallwaarenhandlung,
Schulſtraße 8.
[775

Frau Fleiſchmann.

12,000 -16,000 Harh
auszuleihen. Näheres Expedition. (477

1708) Schütze des Erdreichs ſind nicht blos
Silber und Gold, ſondern auch jene, in Koch=
brunnen
zum Heile der Leidenden von der
Natur ſelbſt gemiſchten Mineralien, durch
deren Abdampfung unter offiziell ärztlicher
Aufſicht die bewährten Sodener Mineral=Paſtillen
lerhältlich in den Apotheken 85 Pf. per
Schachtel) gewonnen werden.

1709) Zur Feier des 90jährigen Geburtsfeſtes
Sr. Majeſtät des Kaiſers iſt ſoeben ein von
W. Viol komponierter Marſch, der Kaiſerlich
deutſchen Armee gewidmet, erſchienen. Das
ſehr elegant ausgeſtattete Titelblatt und der
niedrige Preis, den die Muſikalien=Handlung
von Raabe und Plothow, Berlin, auf nur
80 Pf. feſtgeſetzt hat, werden weſentlich dazu
beitragen, daß ein großer Abſatz erzielt wird.

Schiffsnachrichken; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer,Frave', Kapitän Willigerod
vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher am
9. Februar von Bremen abgegangen war, iſt
am 19. Februar wohlbehalten in New=York
angekommen.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 22. Februar.
5. Vorſtellung in d. 7. Abonnementsabteilung.
(Rothe Karten gültig.)
Zum erſten Male wiederholt:
Zie letzte Hexe.
Volksſtück in 3 Atten von Carl Dalmonico.
Hierauf:
Wiener Walzer.
Ballet in 3 Bildern von L. Frappart und
F. Gaul.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.

[ ][  ][ ]

Nr.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Beich. Die Taufe des jüngſten Urenkel des Kaiſers
ſoll am 11. März ſtattfinden, vielleicht auch ſchon am 10., dem Ge=
burtstag
der Königin Louiſe.
Daß der Kaiſer bei dem Galadiner an ſeinem Geburtstage die
Verlobung des Prinzen Heinrich von Preußen (geb. 14. Auguſt
1862) verkünden wird, iſt als feſtſtehend anzunehmen. Zu der Feier
des 90. Geburtstags des Kaiſers werden, ſoweit bis jetzt bekannt,
der Großherzog und die Großherzogin ſowie der Erbgroßherzog
von Sachſen=Weimar mit Gemahlin, der König und Prinz Georg
von Sachſen, der Prinz von Wales, der Großherzog von Heſſen,
Prinz und Prinzeſſin Chriſtian von Schleswig=Holſtein, die Groß=
herzogin
von Baden, der Kronprinz und die Kronprinzeſſin von
Schweden, der Herzog von Coburg=Gotha, der Fürſt von Schwarz=
burg
=Rudolſtadt und andere fürſtliche Perſonen eintreffen.
S. M. der Kaiſer ſpendete für die Abgebrannten von Dagsburg
Vogeſen) 2000 M. J. M. die Kaiſerin 600 M.
Gutem Vernehmen nach iſt eine dritte Note Jacobini's an den
Nuntius in München abgegangen, in welcher demſelben noch=
mals
ans Herz gelegt wird. das Centrum im Intereſſe des Frie=
dens
zu veranlaſſen, für das Septennat zu ſtimmen.
Das Schreiben, in welchem der Coadjutor der Diöceſe Straß=
burg
über den Wahlaufruf des Abbe Simonis ſeinen Tadel aus=
geſprochen
hat, lautet wie folgt: Herr Pfarrerl Ich habe kürzlich
die Prieſter der Diöceſe eingeladen, ſich von aller Wahlagitation
ſernzuhalten, welche geeignet ſein könnte, den Klerus zu kompromit=
tieren
. Es hat niemandem entgehen können, daß mir dabei vor
allem am Herzen lag, alles und jedes zu verhindern, was von ſeiten
unſerer Prieſter einem Mangel an Unterwürfigkeit oder Verehrung
gegen den Papſtgleichgekommen wäre. Ich habe nun den Schmerz,
betonen zu müſſen, daß das Wahlmanifeſt des Herrn Abbé Simonis
weder dem Gedanken des heiligen Vaters noch den Inſtruktionen
entſpricht, welche ich perſönlich vor vierzehn Tagen auf Befehl des
heiligen Vaters erhalten habe. Es iſt daher meine Pflicht, zu er=
klären
, daß ich dieſes Wahlmanifeſt mißbillige, und daß Ihr dem=
ſelben
keine Unterſtützung geben dürft. Herr Simonis wird dieſen
Abend davon benachrichtigt, daß, wenn er ſeine Redaktion aufrecht
hält, ich von meiner Seite die Verpflichtung meines Auftrages er=
füllt
haben werde. Wollen Sie, Herr Pfarrer, allen Prieſtern Ihres
Kantons von meiner Erklärung Kenntnis geben.
Zu den Uebungen der Erſatzreſerviſten ſind im Etatsjahr 1887
bis 1888 aus der Erſatzreſerve I. Kl. einzuberufen: a. zu einer
erſten (zehnwöchigen) Uebung 13998 Mann; b. zu einer zweiten
ſvierwöchigen) Uebung 10000 Mann; c. zu einer dritten ſvierzehn=
tägigen
) Uebung 8500 Mann; d. zu einer vierten (vierzehntägigen)
Uebung 7200 Mann.
In der Zeit vom 6.-12. Februar ſind weitere 360 Wagen=
ladungen
Balken und Bretter über die elſaß=lothringiſchen Grenz=
ſtationen
nach Frankreich gegangen, darunter nach Nancy 162 Wagen=
ladungen
, nach Toul 54, nach Verdun 25. nach St. Die 12, nach
Commerch 21, nach Luneville 15, nach Epinal 2. nach St. Michel 2,
nach St. Mihiel 2. nach Arches 2. nach Belfort 6 Wagenladungen.
Vom 9. Januar bis zum 12. Februar d. J. belaufen ſich dieſe
Transporte nunmehr im ganzen auf 1118 Wagenladungen.
Die Generalverſammlung der Oſtafrikaniſchen Geſellſchaft findet
am 26. Februar ſtatt.
Heſterreich=Angarn. Die Sitzungsdauer der auf den 1. März
einberufenen Delegationen iſt auf 9 Tage berechnet.
Der ungariſche Miniſterpräſident Tiſza hat nunmehr auch
formell die von ihm ſchon ſeit einigen Tagen faktiſch beſorgte Lei=
tung
des Finanzminiſteriums übernommen.
Der öſterreichiſche Budgetausſchuß bewilligte in ſeiner vertrau=
lichen
Sitzung, in welcher der Landesverteidigungsminiſter Graf
Welſersheim eingehende Auskünfte zumeiſt militäriſcher Natur er=
teilte
, einſtimmig einen Kredit von 12 Millionen zur Beſchaffung
von Ausrüſtungsgegenſtänden für die Landwehr und den Landſturm.
Das ungariſche Abgeordnetenhaus nahm am 19. die von dem
Honvedminiſter eingebrachte Kreditvorlage von 746 000 Gulden für
die Beſchaffung von Reſervekriegsvorräten für die Honved=Armee
und für die Ausrüſing des erſten Aufgebotes des Landſturms ein=
ſtimmig
an. Tiſza ſagt bei Begründung des Antrages: Die Re=
gierung
verlangt den Kredit nicht, weil der Krieg wahrſcheinlich
iſt, ſondern weil ſie die Möglichkeit desſelben ausſchließen will."
Der Honvedminiſter betonte das Friedensbedürfnis; die Vorlage
ſei nicht eine Art Notſignal, ſondern nur eine Vorſichtsmaßregel;
jedoch ſei andererſeits nicht zu leugnen, daß die politiſche Atmo=
phäre
mit Elektricität geſättigt ſei und wir nicht wiſſen, wann
und wo der Funke ſich entzündet, von welchem das zweifelsohne
vorhandene Zündmaterial Feuer fängt.
Franſtreich. Die,Revanche' bringt folgenden erbaulichen Artikel:
O, möge er kommen, der Tag der Rachel Möge er kommen, der
geſegnete Tag, da die Trompete an der Grenze erſchallen wird.
Dann wird es Auge um Auge, Zahn um Zahn gelten. Wir werden
uns deiner Frechheit erinnern, verfluchter Deutſcher, wir werden
uns auch deiner Grauſamkeit erinnern, und wir werden deine dürren

37
441
Ebenen mit dem Blut und den Leichen deiner Brüder zu düngen
wiſſen! Es wird noch ſchöne Tage für die Raben der Spree und
die Wölfe Schwabens und Pommerns gebenl Du haſt uns im
Jahre 1870 niederzuwerfen geglaubt, weil du mit vierfacher Ueber=
macht
kamſt; aber du haſt dich getäuſcht. Zittere jetzt, du verfluchter
Deutſcher, die Stunde der Rache hat geſchkagen!
Belgien. Dem unter belgiſchem Protektorate ſtehenden Kongo=
ſtaate
ſoll durch eine belgiſcherſeits zu vermittelnde Losanleihe aus
ſeinen finanziellen Nöten geholfen werden. Seitens des Miniſter=
präſidenten
und Finanzminiſters Bernaert iſt der Brüſſeler Depu=
tiertenkammer
ein Geſetzentwurf vorgelegt worden, wonach Kongo=
loſe
über je 100 Fres. zu 5 pCt. ausgegeben werden ſollen. Der
Entwurf ſchlägt vor, die Zahlung der Prämien durch Hinterlegung
eines in Werten erſten Ranges beſtehenden Garantiekapitals bei
einem belgiſchen Bankinſtitute zu ſichern. Die ſucceſſiven Emiſſionen
ſollen den Geſamtbetrag von 150 Millionen Fres. nicht überſteigen.
Trotz dieſer anſcheinend ſicheren finanziellen Baſis dürfte ſich das
Unternehmen für das Privatkapital ſchwerlich empfehlen.
Engkand. Das Unterhaus brachte am 19. endlich die Adreß=
debatte
zum Schluß und wurde der Adreßbericht mit großer Mehr=
heit
angenommen
Die Times faßt ihr Urteil über die Lage alſo zuſammen:
Boulanger erhält ſeine Kredite, während Bismarck ſich wegen des
Septennats an das Land wenden muß. Deshalb bleibt Frankreich
ruhig, während Deutſchland in Unruhe geſtürzt wird, und die fran=
zöſiſche
Börſe wird geſchäftsluſtiger (weil friedenszuverſichtlicher),
je mehr ſich die Ausſichten des Septennats beſſern.
Itakien. Am 19. erfolgte die amtliche Beſtätigung, daß Depretis
das Präſidium, Graf Robilant das Aeußere, Saracco das Innere,
Magliant die Finanzen, Brin die Marine und Grimaldi die öffent=
lichen
Arbeiten übernimmt.
Zur weiteren Verſtärkung der Truppen in Maſſauah werden
zwiſchen dem 21. und 25. Februar drei Alpen=Kompagnien und eine
Abteilung Gebirgs=Artillerie an Bord der Citta di Genova in
Neapel eingeſchifft.
Vortugal. Der General=Gouverneur von Mozambique, welcher
zur Beſetzung von Tungi abgegangen war, hat einen vom Sultan
von Zanzibar mit Kriegsmaterial abgeſandten Dampfer wegge=
nommen
. Der Dampfer wird von den Portugieſen als Transport=
ſchiff
verwendet werden.
Rußland. Das Journal de St. Petersbourg, weiſt den Vor=
wurf
des Standard: daß Rußland die Stagnation in der bulga=
riſchen
Frage verſchulde, zurück. Rußland habe ſich durch. die von
dem Regierungsanzeiger: vom 10. Dezember v. J veröffentlichte
Note klar ausgeſprochen. Das Blaubuch zeige, woher die Auf=
reizungen
kämen und wer die Verſumpfung der Angelegenheit ver=
ſchulde
.
Coppten. Die Agence Havas! meldet: Nach am 19. in Kairo
eingegangenen Berichten begab ſich der Negus von Abyſſinien nach
Asmara, um ſich mit Ras Alula zu vereinigen.
Vereinigte Staalen. Der Kongreß hat die Bill betr. das Ver=
bot
der Vielweiberei unter den Mormonen angenommen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 22. Februar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sams=
tag
den Oberſtlieutenant und Regiments=Kommandeur v. Alvens=
leben
und den Sekondlieutenant Andreae vom 2. Großh. Dragoner=
Regt. Nr. 24, den Major und Bataillons=Kommandeur v. Engel=
brechten
=Jlow und den Hauptmann Muhry vom 1. Heſſiſchen Inf.=
Regt. Nr. 81, den Juſtizrat Lotheißen, Corpsauditeur XIV Armee=
Corps, den Premierlieutenant Klingelhöffer vom 2. Großh. Inf.=
Regt. Nr. 116, Adjutant des Gouvernements Metz; zum Vortrag
den Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber, den
Hofceremonienmeiſter Geheimerat v. Werner, den Geheimerat Dr.
Becker, den Hoftheater=Direktor Wünzer.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den vormaligen,
unterm 15. Juni 1875 auf Nachſuchen beabſchiedeten Sekondlieute=
nant
ä la suite der Kavallerie Alexander Freiherr von Schenck
zu Schweinsberg wieder als Sekondlieutenant unter die Großh.
Offiziere la suite der Kavallerie aufzunehmen geruht.
Se. Großh. Hoheit Prinz Alexander haben dem Karneval=
Zug=Verein als freiwillige Steuer' einen namhaften Geldbeitrag
zu überweiſen die Gnade gehabt.
- Se. Hoheit Fürſt Alexander iſt mittelſt Schnellzugs der
Main=Neckar=Bahn Freitag abend wieder hier eingetroffen, früher
wie beabſichtigt geweſen, in Folge eingetretener Erkrankung. Prinz
Franz Joſeph ſetzt die Reiſe fort.
Militärdienſtnachrichten. Otto, Wilhelmi, Port.=Fähnrichs
vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Rat. Nr. 117, Andrege, Vort.=Fohnrich
vom 2. Großh. Heſſ. Drag=Rgt. Nr. 24 - zu Sek.=Lts. befördert;
Balſer Major z. D. und Bez.=Kommandeur des 1. Bats. (Mainz)
4. Großh. Heſſ. Landw.=Rats. Nr. 118, der Charakter als Oberſtlt.
verliehen: Douglas, Sek.=Lt. vom 2. Großh. Heſſ. Drag.=Rgt.
Nr. 24, la suite des Regiments geſtellt; Schimpff I., Sek.=Lt.
116

[ ][  ][ ]

442
vom 3. Großh. Heſſ. Iuf=Rgt. Nr. 117. von dem Kommando bei
der Uuteroff=Schule in Jülich mit ult. März er. entbunden; Klingel=
höffer
, Pr.=Lt. vom 2. Großh. Heſſ. Juf=Rat. Nr. 116, unter
Stellung la sutte des Regiments, als Adjutant zum Gouvernement
von Metz kommandiert; Weber Vizefeldw. vom 1. Bat. (Hamburg),
zum Sek.=Lt. der Reſ. des 1. Großh. Heſſ. Inf=Rats. Nr. 115 be=
fördert
; Schliephake, Wiener, Schwarz, Vizefeldw. vom 1. Bat.
Gießen) 2. Großh. Heſſ. Landw.=Rgts. Nr. 116, zu Sek.=Lts. der
Reſ. des 2. Großh. Heſſ. Inf.=Rgts. Nr. 116 befördert: Beſt, Vize=
ſeldw
. vom 1. Bat. 1. Großh. Heſſ. Landw.=Rgts. Nr. 115, zum
Sek.=Lt. der Reſ. des Großh. Heſſ. Feld=Art.=Rgts. Nr. 25 befördert;
Merck, Vizewachtm. vom 1. Bat. 1. Großh. Heſſ. Landw.=Rgts.
Nr. 115, zum Sek.=Lt. der Reſ. des Train=Bats. Nr. 15 befördert;
Buff, Sek.=Lt. von der Reſ. des 2. Großh. Heſſ. Inf.=Rgts. Nr. 116,
Pfaltz, Sek.=Lt. von der Iuf. des 1. Bats. 1. Großh. Heſſ. Landw.=
Rats. Nr. 115, als Pr. Lt., Andre, Sek=Lt. von der Inf. desſelben
Bats., Cantor, Pr.=Lt. von der Reſ. des 2. Großh. Heſſ. Drag=
Rgts. Nr. 24, als Rittm., Müller, Pr.=Lt. von der Inf. des
1. Bats. (Worms) 4. Großh. Heſſ. Landw.=Rgts. Nr. 118 - der
Abſchied bewilligt.
Der Einladung des nationalliberalen Wahlkomites, zur Ent=
gegennahme
der Wahlreſultate nach Schluß der Wahlhandlung im
Ritſert'ſchen Saale zuſammenzukommen, hatten geſtern Abend Hun=
derte
und aber Hunderte von Wählern Folge geleiſtet und das Lokal
überfüllt. Schon die Nachrichten aus der Stadt ließen keinen
Zweifel darüber, daß wir diesmal mit einer Stichwahl ver=
ſchont
werden. Mit enthuſiaſtiſchen Beifallsäußerungen wurden
die Schlag auf Schlag eintreffenden Nachrichten in Empfang ge=
nommen
und Herr Ulrich, als er um ¼10 Uhr, bei bereits feſt=
ſtehendem
Reſultat, den Saal betrat, mit den lebhafteſten Hochrufen
begrüßt. Eine ebenſo enthuſiaſtiſche Aufnahme fanden mehrere
Telegramme, welche an die Herren Oberbürgermeiſter Ohly und
Dr. Oſann gelangt waren und von dieſen verleſen wurden.
Die Feſtlichkeiten zu Ehren Seiner Närriſchen Hoheit des
Prinzen Karneval begannen am Samstag Abend mit der Aufführung
der preisgekrönten Lokalpoſſe in Darmſtädter Mundart=Egeplagda
Familje=Vadda, wozu ſich ein ſehr zahlreiches Publikum in dem
Saalbau eingefunden hatte. 8 Uhr 11 Minuten betrat Se. Närriſche
Hoheit der Prinz Karneval mit zahlreichem Gefolge die Hofloge
durch Tuſch und Hochrufe lebhaft begrüßt. Nachdem kurz darauf
Se. Kgl. Hoheit der Großherzog mit hoher Familie erſchienen
und von dem Komité empfangen worden war, begann die Vorſtel=
lung
, eingeleitet durch eine ſehr gut ausgeführte, echt karnevaliſtiſche
Ouvertüre. Die Vorſtellung nahm einen ſehr animierten Verlauf
ud wurde zu öfterem von lebhaftem Beifall unterbrochen. Das
Stück ſchildert die Leiden eines reich gewordenen rechtſchaffenen
Darmſtädter Handwerksmeiſters, deſſen Frau für ihre beiden Kin=
der
, Tochter und Sohn, allerdings nach Höherem ſtrebt. Der
gerade Sinn des Mannes ſiegt ſchließlich über die Schrullen der
Frau und die Tochter verlobt ſich mit einem Manne nach der Wahl
des Vaters. Zahlreiche Anſpielungen auf lokale Verhältniſſe, ein
friſcher, zuweilen etwas derber Humor verhalfen dem Stück zu einem
durchſchlagenden Erfolg. Die Aulage und Entwickelung desſelben
iſt eine ſehr geſchickte und verrät eine nicht unkundige Hand. Nicht
unweſentlich zu dem Gelingen des Ganzen trugen die Darſteller
bei. Es wurde ſo flott und gewandt geſpielt, daß man ſeine herz=
liche
Freude auch daran haben konnte.
Sonntag abend 8 Uhr hielt Prinz Karneval ſeinen feierlichen
Einzug in die Stadt. Eine zahlloſe Menſchenmenge bewegte ſich
zu ſeinem Empfange auf der Rheinſtraße. Voran ein Muſikcorps,
dann der Prinz in einem flotten Vierſpänner mit Vorreitern, dem
eine große Menge Equipagen mit den Herren vom Komite ꝛc. folgte,
zu beiden Seiten eine ſehr ſtattliche Zahl von Fackel=und Lampion=
trägern
, bewegte ſich der Zug durch die Rheinſtraße nach der Wil=
helminenſtraße
, wo dem Prinzen Karneval eine Serenade gebracht
wurde. Auf dem Marktplatze erfolgte die Auflöſung des Zuges.
ELV. Der durchſchlagende Erfolg der Karnevals=Poſſe E ge=
plagda
Familje=Vadda hat das Komite veranlaßt, eine Wieder=
holung
derſelben in Erwägung zu ziehen und wird ſolche voraus=
ſichtlich
am Aſchermittwoch ſtattfinden. Weitere Mitteilung hier=
über
folgt in morgiger Nummer d. Bl.
Der Karneval=Zug ſammelt ſich auf dem Marienplatz, der
unteren Riedeſel= und Bahnhofſtraße. Um 2 Uhr 11 Minuten ver=
künden
Böllerſchüſſe, daß ſich der Zug in Bewegung geſetzt, um,
durch die Rheinſtraße rechts herauf, am Faiz'ſchen Eck rechts ab=
biegend
, um die proſektierte Wartehalle der Straßenbahn auf dem
Ernſt=Ludwigsplatz herum, die Rheinſtraße rechts hinunter, den
Main=Neckar=Vahnhof paſſierend, durch die Bleichſtraße, Grafen=,
Promenaden=, Wilhelminen=, Eliſabethen=, Neckar= Hügelſtraße, am
Gymnaſium vorüber, durch die Schulſtraße, Ludwigsplatz, Ludwigs=
ſtraße
, Markt, Ernſt=Ludwigsplatz und die obere Rheinſtraße ziehend
den Louiſenplatz zu ſeiner Auflöſung zu erreichen. Daſelbſt wird
der Zug vor dem Prinzen Karneval defilieren und Sr. Närriſchen
Hoheit unterthänigſte Huldigung darbringen.
mp. Von den Teilnehmern der Gruppe 12 des offiziellen Zug=
Programms, Alte Deutſche;, werden wir erſucht, zum beſſeren Ver=

Nr. 37
ſtändnis der Gruppe der etwas kurz gefaßten Beſchreibung im
Programm ergänzend beizufügen, daß dieſe Gruppe aus drei Teilen
beſteht, nämlich: 1) die Germanen als Beſieger der Römer; 2) das
häusliche Heim; 3) die Heimkehr von der Jagd.
Der Karneval=Zugverein richtet an das Publikum die Bitte,
das Zuwerfen von Orangen oder ſchweren Gegenſtänden bei dem
Vorbeimarſch des Zuges zu unterlaſſen.
- Wie im vorigen ſo erſcheint auch in dieſem Jahr im Ver=
lage
von H. Hohmann das Tableau des Darmſtädter Karneval=
Zuges. Dasſelbe iſt diesmal bedeutend ſchöner, reichhaltiger und
größer und auf feines Papier gedruckt. In Anbetracht der hübſchen
Ausſtattung iſt der Preis von 40 Vfennig ein geringer zu nennen.
4 Das dritte Eisfeſt des Schlittſchuhklubs. Letzten Samstag ver=
anſtaltete
der Schlittſchuhklub ſein drittes diesjähriges Eisfeſt, welches
einen ebenſo ſchönen Verlauf nahm wie die beiden erſten Feſte. Wer
vor acht Tagen die in Folge des Tauwetters gänzlich ruinierte
Eisbahn ſah, wird es gewiß kaum für möglich gehalten haben, daß
in der kurzen Zeit wieder eine ſo vorzügliche Eisfläche hergeſtellt
werden könnte, beſonders in Anbetracht der tagüber bereits äußerſt
kräftig einſetzenden Sonne, welche öfters das ganze anſtrengende
nächtliche Werk zu vernichten drohte. Zu dem diesmaligen Pro=
gramm
ſind als neue Nummern hauptſächlich die in Koſtümen ge=
laufene
große Kinder=Polonaiſe und die Nebelbilder anzuführen.
Es hatte ſich Dank der eingetretenen etwas milderen Witterung
eine recht große Anzahl Kinder in Koſtümen eingefunden und es
entwickelte ſich hierdurch auf der Eisfläche ein äußerſt liebliches
buntbewegtes Treiben. Nach Beendigung der vorzüglich ausgeführten
Volonaiſe wurde der von einem Mitalied des Klubs komponierte
Eismarſch geſpielt, während in der Einlage das ebenfalls für den
Zweck gedichtete Eisklublied von den Kindern und den übrigen
Feſtteilnehmern geſungen wurde; beides fand ſehr beifällige Auf=
nahme
. In den Nebelbildern, welche ebenfalls großen Anklang fanden,
wurden verſchiedene auf den Eislauf bezügliche und ſonſtige Stim=
mungsbilder
vorgeführt. Im übrigen reihte ſich das Programm dem
der früheren Feſte würdig an. Zu bedauern war es, daß der Beſuch
diesmal wegen der gleichzeitig an anderen Orten ſtattfindenden
Feſtlichkeiten ein ſchwächerer war, wie ſonſt; doch konnte das Feſt
wegen der ſchwankenden Witterung nicht verſchoben werden.
J. Kleine Mitteilungen. Eine Dienſtmagd entwendete ihrer
Freundin ein paar Strümpfe, ſowie Schmuckgegenſtände. - Am
Freitag nachmittag entwendete ein angeblicher Metzgergeſelle in
der Alexanderſtraße aus dem Zimmer eines Einjährigen deſſen
ſilberne Chlinderuhr nebſt Kette. Der Burſche wurde von dem
Dienſtmädchen jedoch bemerkt und auf deren Geſchrei von verſchie=
denen
Hausbewöhnern verfolgt. Er flüchtete ſich in den Abort
eines benachbarten Hauſes und wurde hier durch die Schutzmann=
ſchaft
verhaftet. Bei genauer Nachforſchung des Abortes fand ſich
in der Röhre desſelben 1 Gebund Schlüſſel und Dietriche, eine
Geldbörſe mit 19 M. und eine ſolche mit 11 M. Inhalt, welche
Sachen zweifellos auch geſtohlen ſind, ebenſo auch ein ſchwarzer
Sommerüberzieher. Der Burſche dürfte ein gefährlicher Einbrecher
und Dieb ſein, zumal er bereits mehrmals mit größeren Zuchthaus=
ſtrafen
belegt worden iſt. - Im ſtädtiſchen Armenhauſe dahier er=
hängte
ſich am Samstag Morgen der erſt Tags vorher in die
Anſtalt verbrachte Schuhmacher Kienz, deſſen Ehefrau anfangs ver=
floſſener
Woche in einer Hofraithe in der Langgaſſe erfroren aufge=
junden
worden war. Die Leiche wurde in die Anatomienach Gießen
verbracht.
- In Hofheim a. M. wurde der Burſche verhaftet,
welcher dahier vorige Woche ſeinem Arbeitgeber 50 M. unter=
ſchlagen
hat.
Ein Spengler aus Aſchaffenburg erbrach am
Samstag Mittag in einem Hauſe in der Schützenſtraße den Speicher
in welchem Wäſche aufgehängt war. Ob der Thäter etwas ent=
wendet
hatte, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, derſelbe wurde
in Haft genommen.
L. Beſſungen. Am letzten Samstag, 19. d. M., fand die Ver=
handlung
vor dem Provinzial=Ausſchuß der Provinz
Starkenburg ſtatt, über den von 4 Gemeinderatsmitgliedern
erhobenen Rekurs gegen eine Strafe des Kreisausſchuſſes
wegen unentſchuldigtem Ausbleiben bei der Gemeinderatsſitzung
am 6. Januar l. J. Herr Rechtsanwalt Jäger, der Vertreter der
Beſtraften, führte in klarer und präciſer Weiſe aus. daß bei Ein=
ladungen
zu den Sitzungen gegen die geſetzlichen Beſtimmungen ver=
ſtoßen
, insbeſondere die Vorſchrift des Vrt. 40 der Landgemeinde=
ordnung
. wonach - dringende Fälle ausgenommen - die Einlad=
ung
mindeſtens 2 freie Tage vor der Sitzung ſtattfinden muß,
ſchon ſeit Jahren nicht beachtet worden ſei. Der Beſchluß des
Provinzial=Ausſchuſſes ging dahin, das Erkenntnis des Kreis=
Ausſchuſſes wird aufgehoben, und die Beſtraften ſind von Strafe
und Koſten freizuſprechen, mit Ausnahme der Koſten ihres Ver=
treters
, dagegen fällt die erkannt geweſene Strafe der Gemeindekaſſe
Beſſungen zur Laſt=
88 Pfungſtadt, 20. Febr. Hier hat wohl noch nie eine glänzen=
dere
und großartigere, politiſche Verſammlung ſtattgefunden, als
heute. Die oberen Räume des Hauſes Zeh waren Kopf an Kopf
beſetzt und viele mußten wieder abziehen. Herr Oberlehrer Hahn
begrüßte zunächſt die Verſammlung im Namen der nationalliberalen

[ ][  ][ ]

Nr.
Vereinigung,. mit dem Hinweis auf die ſchwerwiegende Bedeutung,
der diesmaligen Reichstagswahl. Auf ſeinen Vorſchlag übernahm
der Präſident der hieſigen nationalliberalen Vereinigung Herr Louis
Lang den Vorſitz. Dieſer erteilte hierauf Herrn J. Ulrich das
Wort, welcher, bei lautloſer Stille, über ſeine ſeitherige Thätigkeit
als Reichstagsabgeordneter Bericht erſtattete, und zu der heutigen
Frage Stellung nahm. Allſeitig wurde ſeine Rede mit Begeiſterung
aufgenommen. Hierauf ſprach der Landtagsabgeordnete Herr Wolfs=
kehl
aus Darmſtadt, von allen Seiten begrüßt. Er kennzeichnete
beſonders die Stellung der nationalliberalen Partei, im Vergleich
zu den Deutſchfreiſinnigen und Sogialdemokraten, namentlich das
Auftreten der erſteren, drei Tagen vor der Wahl, welches er als
eine Geringſchätzung der Wähler mit vollem Rechte bezeichnete. Herr
Dr. Nies beleuchtete ſodann in lichtvoller Rede das Programm
der Deutſchfreiſinnigen. Die von Herzen kommenden zu Herzen
gehenden Worte wurden mit wahrer Begeiſterung aufgenommen.
Das Hoch auf Kaiſer und Reich wollte kein Ende nehmen. Herr
Bürgermeiſter Schreiner richtete in kräftigen Worten einen Appell
an die Wähler Pfungſtadts und forderte ſie auf, morgen zu zeigen,
weß Geiſtes Kinder ſie ſeien. Herr Götz von Eſchollbrücken forderte
die Kriegskameraden auf, mit Hinweis auf 1870,71 feſtzuſtehen bei
der Fahne und brachte dem Führer der heſſiſchen Diviſion im
deutſch=franzöſiſchen Kriege, Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog,
ein dreifaches Hoch aus. Patriotiſche Lieder bildeten den Schluß,
wobei Toaſte auf Bismarck, Moltke, die deutſche Armee, die Führer
der nationalliberalen Partei, und Ulrich ausgebracht wurden. Alle
trennten ſich mit der Parole: Für Kaiſer und Reich, und Wahl des
Herrn Ulrich unſer Loſungswort.
Mainz, 20. Februar. Seitens der Behörden ſchien man für
den morgigen Wahltag Unruhen zu befürchten, denn ſämtliche
militäriſche Wachen werden morgen verſtärkt und erhalten die Wach=
mannſchaften
in der Stadt ſcharfe Patronen.
St. Frankfurt, 21. Februar. Die beiden, Samstag nacht abge=
haltenen
, großen Feſtlichkeiten im Saalbau und im Palmen=
garten
waren ungemein ſtark beſucht und verliefen ſehr animiert.
Im Saalbau fand der Maskenball der Turngemeinde und des
Zithervereins ſtatt und zählte der Ball an 900 Beſucher. Den
Glanzpunkt des Abends bildete die große Preis=Regatta. Nicht
minder intereſſant war es auf dem Bauernball der Auſtria, zu
welchem ſich die geſamte Künſtlerwelt Rendezvous gegeben hatte.
J. Wiesbaden, 20. Februar. Während man in Mainz, der
Karnevalsſtadt par excellence, ſowohl mit Rückſicht auf das nächſt=
jährige
Karnevalsjubiläum als auch im Hinblick auf die nicht ſehr
roſigen Geſchäftsverhältniſſe in dieſem Jahr von größeren karne=
valiſtiſchen
Veranſtaltungen insbeſondere von einem Zug abgeſehen
hat und ſich auf die Sitzungen und Maskenbälle beſchränkt, haben
die Nachbarſtädte der frohen Rheinſtadt, Darmſtadt und Wiesbaden,
das Wagnis unternommen, Karnevalszüge zu veranſtalten. Ein
Wagnis aus doppelten Gründen: Einmal eben wegen der heutigen
Geſchäftslage - denn um richtig Faſtnacht zu halten, gehört vor
allen Dingen Geld und nochmals Geldl - und zum zweiten weil
die oft ausgeſprochene Behauptung, daß echter und rechter Karneval
nur an den Ufern des Rheines gedeihe noch keine thatſächliche Wider=
legung
gefunden hat. Inwieweit das Wagnis in Darmſtadt für
die Dauer gelingen wird, läßt ſich vorerſt nicht beurteilen, in
Wiesbaden iſt es ſoweit es den heutigen Zug anbelangt voll=
ſtändig
gelungen. Freilich darf man keinen Vergleich mit den rhei=
niſchen
Städten ziehen und das ganze karnevaliſtiſche Treiben von
Köln und Mainz erwarten, das liegt eben in dem Volkscharakter
der beiden Städte und läßt ſich nicht ſo ohne weiteres verpflanzen.
Aber was das Arrangement des Zuges, deſſen äußere Ausſtattung
und die darin verwirklichten Jdeen betrifft, ſo hat Wiesbaden ge=
zeigt
, daß es ſich Köln und Mainz wohl an die Seite ſtellen kann,
ein Urteil, welches die zahlreichen Mainzer unter den tauſenden
Fremden. die ſeit dem Morgen mit allen Zügen hierherſtrömten,
ſicher beſtätigen werden.
Es würde zu weit führen die 55 Nummern des Zuges, der
über einen Kilometer lang war und gegen 40 Minuten zum Vor=
beimarſch
brauchte, einzeln aufzuführen und beſchränken wir uns
darum die hervorragenden Gruppen kurz zu ſkigzieren. Als ſolche
ſei zuvörderſt ein Wagen mit vier Pferden erwähnt, auf welchem
die erſte Sprudelſitzung im Jahre 1867, (Sprudel; iſt der Name
der Wiesbadener Karnevalgeſellſchaft) dargeſtellt wird. Ein Dutzend
alter zechender Sprudelern verſuchen ſich gerade ein Chorlied zu
ſingen, während der Präſident vergeblich bemüht iſt, einem Redner
mit der Schelle Gehör zu verſchaffen. Durch die nächſte Gruppe
Internationaler Altenburger=Skatkongreß; bei welcher, von einer
ächten Altenburgerin bedient, Engländer, Kuſſen, Mexikaner, Ita=
liener
und Deutſche unbekümmert um alles was in der Welt vor=
geht
, Skat ſpielen, wird der vorigjährige Altenburger Kongreß
treffend perſifliert. Alsdann folgt in Narrenfarben der Radfahrer=
klub
, die Unterwüchſe dieſes Sports charakteriſierend, der ſich der
Hofjägerei des Prinzen Karneval anſchließt. Letztere Gruppe aus
drei Wagen, vielen Reitern und Gefolge beſtehend, kennzeichnet die
Sonntagsjägereir. Einer der Wagen enthält einen angeſchoſſenen
Jäger. Das folgende Bild iſt eine naturgetreue Zigeunergruppe,

37
443
die von Gensdarmen über die Grenze eskortiert wird. Dieſen
Charaktergruppen reihten ſich jetzt die Prachtwagen des Sprudel=
präſidenten
, des Komités und des Prinzen an. Zwiſchen den ein=
zelnen
Wagen, die mit ſechs Pferden beſpannt und prachtvoll aus=
geſtattet
waren, ritt reiches Gefolge, worunter die Muſikgruppe
durch heitere Darſtellung hervorleuchtee. Als Kriegskaſſe wurde
der Juliusturm in Spandan der Prinzengarde nachgefahren. Aeußerſt
witzig und voller Humor waren die nächſtfolgenden Gruppen der
Zukunftsgeſanaverein, die Trichinenſchau, eine koſchere Reſtauration,
eine für Wiesbaden projektierte Markthalle, die elektriſche Dampf=
ſtraßenbahnaktiengeſellſchaft
und die Wiesbadener Sprudel=Kur,
durch welche Darſtellungen zum größten Teil lokale Dinge und
Verhältniſſe perſifliert und gegeißelt wurden. Mit am orginellſten
bei dem ganzen Zug war, wie wir zum Schluß noch erwähnen
wollen, die Gruppen, Kameruner Militär und Wiesbadener,Sprudel=
Kurs. Bei letzterer Gruppe brauen Gnomen aus den Fluten des
Salzbaches Punſch, den bayeriſche Dirndeln den heilſuchenden
Pattenten reichen. - Dem Zug, bei welchem ſoweit uns bekannt
geworden, keinerlei Unfall vorgekommen, ſchloß ſich um 5 Uhr ein
Närriſches Feſtmahl; an, dem beizuwohnen unſer Korreſpondent
aus anderen Berufsgeſchäften verhindert war.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 18. Februar.
Die letzte Hexe
B. Zu den düſterſten Erſcheinungen in der deutſchen Kultur=
geſchichte
gehört der entſetzliche Wahn der Hexenverfolgungen, der
nach der Reformation durch alle Länder raſte und ſich ſelbſt auf
der Schwelle des 18. Jahrhunderts noch nicht ganz ausgetobt hatte.
Roman= und Dramendichter der Neuzeit haben dieſen Stoff aufs
ergiebigſte ausgenutzt. Zu den hervorragendſten poetiſchen Arbeiten
über dieſen Gegenſtand zählen u. a. Brachvogels umfangreicher
Roman,Lupold von Wedel= und Arthur Fitgers Trauerſpiel Die
Hexer. Schließlich findet ſich denn auch noch eine Feder, die dieſe
Stoffe nach ihrer komiſchen und humoriſtiſchen Seite hin auffaßt
und mit entſprechender Laune darſtellt. Selbſtverſtändlich darf bei
ſolcher Auffaſſung die Handlung zeitlich nicht zu weit zurück gelegt
ſein, nicht etwa ins 17. oder 16. Jahrhundert, denn dazumal war
an den Hexenprozeſſen durchaus nichts ſpaßhaftes, und der Scherz
muß Einem vergehen, wenn man an das ſcheußliche Inquiſitions=
verfahren
des mallens maleßcarum denkt. Aber ſobald man auf dem
Theaterzettel lieſt: Zeit der Handlung 1716 ſo iſt man völlig be=
ruhigt
und weiß, daß die Dinge keinen Augenblick eine ernſtere
Wendung nehmen werden.
Das Schleik=Dalmonico'ſche Volksſtück Die letzte Here
zeigt uns die drolligen Wirkungen eines Baſengeklatſches, welches
den Eindruck, welchen ein junges friſches Mädchen auf die Herzen
der Männerwelt macht, durchaus auf übernatürliche Kräfte zurück=
jühren
will, zum größten Teil deshalb, weil das Käthchen der Frau
Zimmermannin ncht als Schwiegertochter paßt. Der Stoff, ſo
hübſche Situationen er auch an und für ſich abwirft, reicht doch
nicht ganz für drei Akte aus. Vielleicht hat ſich auch der Bear=
beiter
, Herr Dalmonico, durch die heutige Aufführung davon
überzeugt. Es wäre unſerer Meinung nach für das Ganze vor=
teilhafter
geweſen, wenn der 2. und 3. Akt einen gedrängteren
Inhalt gehabt hätten. Die Geſchichte ſpinnt ſich ſchließlich zu einer
etwas philiſterhaften Breite aus, und die friſche Laune, welche in
den erſten Scenen ſo leicht und natürlich ſprudelt, wird gegen Mitte
und Ende zu einer gekünſtelten. Eine Hauptſchwäche des Stücks
liegt für unſer Gefühl in der Figur des Stadtſchreibers Pfifferling.
Vielleicht war an derſelben nicht viel mehr zu beſſern; vielleicht
hat ſie Herr Dalmonico in völlig unveränderter Faſſung aufnehmen
müſſen, wollte er nicht den ganzen Bau des Stückes umbrechen,
ſelbſtverſtändlich können wir das nicht entſcheiden. Der Stadt=
ſchreiber
iſt ein kleiner Heuchler, ihm ſelbſt fällt es gar nicht ein,
an Hexen, Zaubereien und dergl. zu glauben, nur vor den Baſen,
von denen er ſich aufs beſte traktieren läßt, giebt er ſich das An=
ſehen
eines Gläubigen; und will aus der Sache für ſeine Perſon
möglichſt viel Vorteile ziehen, gerade auch in Bezug auf das Käthchen,
in die er verſchoſſen iſt. Daß nun dieſer ſchlaue Fuchs in eine
ſolche mörderiſche Furcht ge ät, als ſich ihm der Student Fritz,
drapiert mit roter Kolter und rotſeidenem Halstuch, als Teufel
präſentiert, iſt nicht recht wahrſcheinlich und bewirkt deshalb auch
nicht die beabſichtigte Heiterkeit, zumal die Situation ſich zu oft
wiederholt. Wie geſagt, eine gewiſſe Kürze hätte das Stück ge=
hoben
. Daß ſich übrigens Herr Dalmonico ſehr gut auf die
dramatiſche Technik verſteht, wollen wir doch nicht unerwähnt laſſen.
Seine Perſonen wiſſen z. B. immer warum ſie auftreten und ab=
gehen
, ferner ſind die Haupttreffer ſtets glücklich auf die Aktſchlüſſe
verſpart. Der Lokalton iſt durch den unverfälſchten Dialekt und
eine Reihe Darmſtädter Ausdrücke und Redensarten vertreten. Am
Schluß der Vorſtellung ward Herr Dalmonico nebſt Darſtellern
Hervorruf zu Teil.

[ ][  ]

444

Nr. 37

Reichstagswahlen.
Die geſtrige Reichstagswahl hat für Darmſtadt folgendes Reſul=
tat
ergeben:

Bezirke. Wahllokale

I. Schulh. a. Balloupl.
desgl.
III.
desgl.

V.
VI.

desgl.
desgl.

Ge. 3 702 577 199 256. 121 688
8 569 311 138 120 376 311 151 71 89 702 598 369 103 126 62] 496 183 211 102 635 488 157 210 121 511 283 79 149 84 590 382 78 130 591 504 340 37 127 434 380 302 23 55 612 537 f
335 68 134 16 52 135 638 545 333 98 114

zuſammen 7913 6618 3670 1426 1523

,

84

7242 5801 2399 1534 1730 129

VII. Schulh. a. d. Karlsſtr. 605
VIII.
desgl.
14. Schulh. Grafenſtraße
L.
desgl.
XI.
desgl.
XII. Schulh. Friedrichſtr. 625 513 3
XIII.
desgl.

3 Gr.
½
Bei dem erſten Wahl=
43).
gang des Jahres 1884, am
28. Oktober, hat ſich das
Reſultat geſtellt:
Es haben alſo diesmal nahezu 84% abgeſtimmt, gegen unge=
fähr
80% im erſten Wahlgang und 823% bei der Stichwahl 1884.
Der Zugang für Ulrich beträgt demnach gegen die erſte Wahl 1884
= 1271 Stimmen, während der ſozialdemokratiſche Kandidat um
108, der deutſchfreiſinnige um 216 Stimmen abgenommen haben.
Die geſtrige Wahl eines Reichstagsabgeordneten für unſeren
Wahlkreis Darmſtadt=Groß=Gerau hat das Reſultat ergeben,
daß der Kandidat der nationalen Parteien, Herr J. Ulrich in
Pfungſtadt, einen glänzenden Sieg über die Kandidaten der deutſch=
freiſinnigen
und der ſozialdemokratiſchen Partei, Richter und
Müller, davon getragen hat und im erſten Wahlgang mit 4173
Stimmen Majoritat gewählt wurde.
Nachſtehend verzeichnen wir die Ergebniſſe aus den einzelnen
Gemeinden des Wahlkreiſes und fügen zur Vergleichung diejenigen
des erſten Wahlgangs (28. Oktober) im Jahre 1884 bei:

Gemeinden Wahl am 21. Febr.
1887 Wahl am 28. Okt. 1884.
Kreis Darmſtadt: 7
S
5 D2
2. G

5 Darmſtadt,
Beſſungen 3670 1426 1525 2399 1534 1739 129 541 359 210 23¾ 40) 132 12 Arheilgen 296 184 37 173 242 33 Braunshardt 34 3 14 44 6 Eberſtadt, 256 153 90 129 216 104 Erzhauſen
Eſchollbrücken, Hahn 128 42 74 29 29 mit Eich 313 10 15 278 9 34 Gräfenhauſen 95 55 9 45 62 35 Griesheim 99 204 122 83 306 43 Meſſel 12) 20 62 6 33 Nieder=Beerbach
Nieder=Ramſtadt mit 108 16 21) 28 60 24 Waſchenbach 167 39 45 147 1 21 Ober=Ramſtadt 280 116 33 258 99 47 Pfungſtadt.
Roßdor. 763
301 110
46 76
8 639
97 134
115 143
63
Schneppenhauſen 3 55 4 Traiſa 49 20 29 26 66 3 Weiterſtadt, 100 76 11 39 110 36 Wixhauſen, 115 41 5 70 75 Kreis Darmſtadt 7603 14 224 948 3551 252) 141

In Nieder=Beerbach haben alle Wahlberechtigte bis auf 9. kranke
Männer gewählt, ähnlich war es in Schneppenhauſen.
Wahl am 21. Febr. Wahl am 28. Okt. 1884.
1887

Kreis Groß=Gerau: 2 S. J. 25 Aſtheim 11 24 109 27 34 Bauſchheim 121 8 5 11 Verkach 23 Biebesheim 261 37 55 130 58 108 Biſchofsheim 206 112 13 102 106 24 Büttelborn 180 35 27 123 21 32 Crumſtadt. 225 10 50 140 26 79 Dornberg 25 4 14 J Dornheim, 118 4 70 82 153 34 Erfelden 187 158 11 Geinsheim 211 40 79 10 26 Ginsheim, 162 88 13 85 112 10 Goddelau 160 7 30 115 16 54 Groß=Gerau 267 126 178 197 140 121 Haßloch 3 23 2 19 Kelſterbach 100 121 43 65 106 30 Klein=Gerau 70 8 39 36 52 d. Königſtädten 188 2 121 6 Leeheim 147 9 35 49 Mörfelden 138 105 26 89 36 34 Nauheim, 148 16 24 52 26 54 Rannheim 75 9 35 20 41 Rüſſelsheim, 246 113 111 83 186 107 Stockſtadt 208 25 13 50 14 Trebur 179 52 7 101 64 Walldor. 37 100 16 Wallerſtädten 44 29 45 Wolfskehlen 144 117 6 23 Worfelden 59 5 56 39 36 30 Kreis Groß=Gerau 4019 M. 1159 2336 1336 971- 70
19 hierzu Kreis Darmſtadt 7603 3006 227) 4976 3551 2522 141

Iusgeſammt 18. M. 33 913. D. 33 1

Die Geſamtzahl der Abſtimmenden betrug hiernach 19071 gegen
15912 im erſten Wahlgang und 17913 bei der Stichwahl des
Jahres 1884.
L. Beſſungen, 21. Februar. Bei der heute ſtattgefundenen Wahl
eines Reichstagsabgeordneten erhielten Stimmen:
im 1. Bezirk im 2. Bezirk im 3. Bezirk zuſammen
Ulrich
251
170
541
120
66
Eugen Richter
79
65
210
24
100
Bildhauer Müller
234
358
Im 1. Bezirk ſtimmten ab 343, im 2. 349, im 3. 419 Wähler.
J. Mainz, 21. Februar. Die Beteiligung bei der heutigen Wahl
war hier eine außerordentlich rege, nahezu 75 pCt. aller Stimmbe=
rechtigten
haben in Mainz abgeſtimmt. Von 9276 Abſtimmenden
erhielt der Kandidat der nationalliberalen Partei, Provinzialdirektor
Küchler, 2231 Stimmen, der Kandidat der Ultramontanen, N. Racké,
3495 Stimmen und der Sozialiſt Jöſt 3550 Stimmen. Gegen die
letzte Reichstagswahl hat der Kandidat der Nationalliberalen ein
nennenswertes Plus und der Sozialiſt ein bedeutendes Minus zu
verzeichnen. Nach dieſem und den wenigen von dem Lande bis jetzt
eingetroffenen Wahlreſultaten zu ſchließen, dürfte es zu einer Stich=
wahl
zwiſchen Racke und Küchler kommen.
L. Mainz. 21. Februar. (elegr.). Das Reſultat der heute ſtatt=
gehabten
Reichstagswahl iſt eine Stichwahl zwiſchen Küchler ſnational=
liberal
) und Racke (ultramontan). Racke hat einen Vorſprung von
1500 Stimmen.
Gießen, 21. Februar. (Telegr.). Die Wahl von Buderus iſt
geſichert.
8t. Frankfurt, 21. Februar. Telegr.). Bei der heute ſtattge=
habten
Reichstagswahl erhielten Stimmen: Metzler 9596, Sabor
8640, Sonnemann 7120. Es hat demnach Stichwahl zwiſchen Metzler,
und Sabor ſtattzufinden.
Mannheim, 21. Februar. (Telegr.) Bei der heute ſtattgehabten
Reichstagswahl hat der nationalliberale Kandidat Diffens einen
glänzenden Sieg davon getragen.

L
Lodes=Axrzeioe.
Tiefgebeugt machen wir Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mittheilung von dem heute Morgen
2 Uhr nach langem, ſchweren Leiden erfolgten Hinſcheiden
unſerer guten, unvergeßlichen Gattin und Mutter
Frau Sophie Hallenberger,
geb. Heßler,
und bitten um ſtille Theilnahme an unſerm herben
Verluſte.
Darmſtadt, 21. Februar 1887.
Namens der trauernden Hinterbliebenen:
J. J. Hallenberger,
Garde=Unteroffizier i. P.
Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 4 Uhr ſtatt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.