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Mit der Sonntags=Beilage:
29Uhbelbttd unthuungoothit.
Zuſerake
verden enzeurma ADaruſtat,
von der Expeditioz Rhenſtk. Re2s.
nBeſſungen va Fiedr. GUhr.
Holzſtrzbe Nr. 20, ſwvie anzvinz
von allen flanonea-Epedithonz
2
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Grozh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamits und ſämmtlicher Behörden.
NE 35
Freitag den 18. Februar.
1887.
B e k a n n t n a ch u n g.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1887 iusbeſondere Anträge auf Zurückſtellung und bezw. Befreiung
Militärpflichtiger vom Militärdienſt auf Grund häuslicher Verhältuiſſe ꝛc.
6s wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß diejenigen Angehörigen von Militärpflichtigen oder
Militär=
pflichtige ſelbſt, welche glauben die nachſtehend abgedruckten Vergünſtigungen des 8 30, 2 der E=O. in Anſpruch nehmen
zu können, ihre desfallſigen Anträge alsbald und ſpäteſtens bis zum Erſatz=Geſchäft im laufenden Jahr bei den
Großherzoglichen Bürgermeiſtereien vorzubringen haben und wird hierbei ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß
Ge=
ſuche der rubr. Art, welche nach dem Erſatz=Geſchäft eingehen, keine Berückſichtigung mehr finden können, es ſei denn,
daß die Verhältniſſe, welche einen Antrag rechtfertigen, erſt nach dieſer Zeit eingetreten ſind.
Darmſtadt, den 14. Februar 1887.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Graneh.
Abdruck.
ꝛc.
ꝛc.
2. Es dürfen vorläufig zurückgeſtellt werden:
a) die einzigen Ernährer hülfloſer Familien, erwerbsunfähiger Eltern, Großeltern oder Geſchwiſter;
b) der Sohn eines zur Arbeit und Aufſicht unfähigen Grundbeſitzers, Pächters und Gewerbetreibenden, wenn dieſer
Sohn deſſen einzige und unentbehrliche Stütze zur wirthſchaftlichen Erhaltung des Beſitzes, der Pachtung oder des
Gewerbes iſt;
o) der nächſtälteſte Bruder eines vor dem Feinde gebliebenen oder an den erhaltenen Wunden geſtorbenen, oder in
Folge derſelben erwerbsunfähig gewordenen oder im Kriege an Krankheit geſtorbenenen Soldaten, ſofern durch die
Zurückſtellung den Angehörigen des letzteren eine weſentliche Erleichterung gewährt werden kann;
4) Militärpflichtige, welchen der Beſitz oder die Pachtung von Grundſtücken durch Erbſchaft oder Vermächtniß zuge=
fallen, jofern ihr Lebensunterhalt auf deren Bewirthſchaftung angewieſen und die wirthſchaftliche Erhaltung des
Beſitzes oder der Pachtung auf andere Weiſe nicht zu ermöglichen iſt;
e) Inhaber von Fabriken und anderen gewerblichen Gtabliſſenients, in welchen mehrere Arbeiter beſchäftigt ſind,
ſofern der Betrieb ihnen erſt innerhalb des dem Militärpflichtjahre vorangehenden Jahres durch Erbſchaft oder
Vermächtniß zugefallen und deren wirthſchaftliche Erhaltung auf andere Weiſe nicht möglich iſt. Auf Iuhaber
von Handelshäuſern entſprechenden Umfangs findet dieſe Vorſchrift ſinngemäße Anwendung;
2) Militärpflichtige, welche in der Vorbereitung zu einem Lebensberufe oder in der Erlernung einer Kunſt oder
eines Gewerbes begriffen ſind und durch eine Unterbrechung bedeutenden Nachtheil erleiden würden;
8) Militärpflichtige, welche ihren dauernden Aufenthalt im Ausland haben.
ꝛc.
[1545
ꝛc.
Darmſtadt, den 14. Februar 1887.
Betreffend: Das Erjatz=Geſchäft pro 1887. insbejondere Anträge auf Zurückſtellung und bezv. Befreiung Militärpflichtiger
vom Militärdienſt auf Grund häuslicher ꝛc. Verhältniſſe.
Der Civil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Commiſſion Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereten des Kreiſes.
Indem ich Sie auf meine Bekanntmachung vom Heutigen in rubr. Betreff himweiſe, beauftrage ich Sie zugleich, die
aufgenommenen Reklamationsprotokolle, gehörig vervollſtändigt und erläutert, ſtets alsbald hier vorzulegen. Sie wollen auch,
ſoweit thunlich, für die Verbreitung der Bekanntmachung in Ihren Gemeindn Sorge tragen und namentlich ſolche Leute,
von den Ihnen aus eigener Erfahrung bekannt iſt, daß ihre Verhältniſſe einen Antrag rechfertigen, möglichſt auf dieſelbe
auf=
merkſam machen.
v. Graney.
[1546
105
[ ← ][ ][ → ]400
Nr. 35
Betreffend: Reichstagswahlen.
Darmſtadt, am 16. Februar 1887.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem wir auf die Ihnen in unſerem übergedruckten Ausſchreiben vom 19. Januar d. 33. ertheilten Vorſchriften
nochmals hinweiſen und die Erwartung ausſprechen, daß Sie hiernach die Wahlvorſteher genügend inſtruirt haben, ſowie
daß von denſelben die Beiſitzer, deren es mindeſtens drei ſein müſſen, und der Protokollführer rechtzeitig eingeladen
worden ſind, machen wir Sie für die am 21. Februar d. J3. ſtattfindende Wahlhandlung ſelbſt noch auf folgende von
Ihnen und bezw. den Wahlvorſtehenden zu beachtenden Punkte aufmerkſam:
1. Der Wahlvorſteher hat die Wahlhandlung damit zu eröffnen, daß er die Beiſitzer und den Protokollführer
mit=
telſt Handſchlags an Eidesſtatt verpflichtet.
2. Auf dem Tiſche, an welchem der Wahlvorſtand Platz nimmt, iſt ein verdecktes Gefäß zum Hineinlegen der
Stimm=
zettel (Wahlurne) aufzuſtellen, von welchem ſich der Wahlvorſtand vorher zu überzeugen hat, daß es leer iſt.
3. Die Wühlerliſte, welche von dem Wahlvorſtand bei der ganzen Wahlhandlung zu benutzen und dem Protokoll
bei=
zulegen iſt, muß mit den in unſerem gedachten Ausſchreiben unter pos. 3 a und b angegebenen Zuſützen verſehen ſein.
4. Dieſe Wählerliſte iſt hinter dem letzten Namen oder, wenn es der Raum geſtattet, nach der Offenlegungs=
Beſcheinigung, gemäß 8 18 des Wahlreglements, vom geſammten Wahlvorſtande wie ſolgt zu unterſchreiben:
Unterſchrieben beim Schluſſe der Wahlhandlung.
N. A. am 21. Februar 1887.
Der Wahlvorſteher:
Die Beiſitzer:
Der Prolokollführer:
b. Auf Seite 4 des Protokolls ſind die auf die betreffenden Candidaten gefallenen Stimmen einzeln aufzuzählen.
8 18 des Wahlreglements.
6. Die Gegenliſte dieſer Stimmenzählung, wie auf Seite 3 des Protokolls angegeben, muß dem Wahlprotokoll
bei=
gelegt und vom geſammten Wahlvorſtand unterſchrieben werden. 3 18 des Wahlreglements.
7. Nur diejenigen Stimmzettel, bezüglich deren es einer Beſchlußfaſſung bedurft hatte, ſind dem Wahlprotokoll
bei=
zulegen. 8 20 des Wahlreglements.
8. Die Führung eines beſonderen Regiſters über die Abſtimmenden hat zu unterbleiben, die Abſtimmenden ſind
viel=
mehr nur in Spalte 8 der Wahlerliſte durch ein K vorzumerken. 8 16 des Wahlreglements.
Wir erwarten, daß die vorſtehenden Vorſchriften pünktlichſt befolgt werden.
v. Marquard.
154
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſehes vom 21. Okober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der
Sozialdemokratie ſind verboten worden:
1. Laut Bekanntmachung des Regierungspräſidenten zu Erfurt vom 8. Februar 1887 das bei M. Ernſt, München,
Se=
nefelderſtraße 4, erſchienene Flugblatt: „An die Reichstagswähler des Wahlkreiſes Mühlhauſen-Langenſalza”, welches nach
dieſer Aufſchrift mit den Worten:„Wähler des arbeitenden Volkes; beginnt und mit den Worten: bei ſtrenger Strafe
ver=
boten' ſchließt.
2. Laut Bekanntmachung der Kgl. Baher. Regierung von Schwaben und Neuburg, Kammer des Innern, zu Augsburg
vom 5. Februar 1887: a) Eine Broſchüre mit der Ueberſchrift: „Vier Reichstagsreden. Das Handwerk und die modernen
Zünftler. Rede des Abg. Grillenberger zu den Anträgen Ackermann=Biehl in der Reichstagsſitzung vom 30. Januar 1886.-
Zur Kranken= und Unfallverſicherung land= und forſtwirthſchaftlicher Arbeiter. Rede des Abg. Frohme in der
Reichstags=
ſitzung vom 3. Febr. 1886. — Deutſchland und die ruſſiſchen Anlehen. Rede des Abg. Liebknecht in der Reichstagsſitzung
vom 8. Februar 1886. — Der Kampf um die Währung. Rede des Abg. Auer in der Reichstagsſitzung vom 10. Febr. 1886.
Nürnberg 1886. Druck und Verlag von Wörlein u. Comp. - b) Eine Broſchüre mit der Aufſchrift: „Salzſteuer,
Petroleum=
zoll und Börſenſteuer. Stenographiſcher Bericht über die Reichstagsverhandlungen vom Mittwoch den 6. Mai 1885.
Nürn=
berg. Druck und Verlag von Wörlein u. Co.
3. Laut Bekanntmachung des Fürſtl. Reuß=Plauiſchen Landrathsamts zu Greiz vom 7. Febr. 1887 der in Druck und
Verlag von Wörlein u. Comp. zu Rürnberg erſchienene Wahlaufruf d. A. Greiz, 3. Febr. 1881. mit der Ueberſchrift: An
die Reichstagswähler des Fürſtenthums Reuß, ältere Linie.”
4. Laut Bekanntmachung des Kgl. Regierungspräſidenten zu Danzig vom 8. Febr. 1887 das Flugblatt beginnend mit
den Worten:„An die Wähler Danzigs, beſonders an die Arbeiter, Handwerker und Kleinbürger! Redaction und Verlag
von Th. Habel in Danzig, Druck von C. Langowski in Danzig, Altſchottland 90.
5. Laut Bekanntmachung des Regierungspräſidenten zu Potsdam vom 10. Febr. 1887 das im Druck von Ernſt Müller
in Berlin, Friedrichſtr. 105 a. und unter verantwortlicher Redaktion des Carl Fringel in Brandenburg a. H. erſchienene
Flug=
blatt mit der Ueberſchriſt:„An die Wähler des Weſthavelländiſchen Kreiſes= und mit den Schlußworten:„Ferdinand Ewald,
Vergoldermeiſter in Brandenburg a. H.
6. Laut Bekanntmachung des Kgl. preuß. Regierungspräſidenten zu Königsberg vom 9. Febr. 1887 das in Königsberg
in Oſtpreußen erſchienene Flugblatt, beginnend mit den Worten:=Arbeiter, Handwerker, Kleinbürger! Verlag A. Bunk
Königsberg i. Pr., Druck von Hch. Thierbach Nachfl.
7. Laut Bekanntmachung der Kgl. Bayer. Regierung von Schwaben und Neuburg, Kammer des Innern, zu Augsburg
vom 9. Febr. 1887 der Wahlaufruf mit der Ueberſchrift: „An die Reichstagswähler des Wahlkreiſes Augsburg! Wähler dei
arbeitenden Volkes! Bürger! Arbeiter! Handwerker” beginnend mit den Worten: „Schon in einigen Wochen ſind wir
wieder an die Wahlurne berufen ꝛc. während am Schluſſe Georg v. Vollmar zur Wahl empfohlen wird und durch den
Beiſatz, M. Ernſt, München, Senefelderſtr. 41 der Drucker bezeichnet iſt.
8. Laut Bekanntmachung des Großh. Bad. Landescommiſſärs für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach, zu
Mannheim vom 11. Febr. 1887 die im Druck und Verlag von Schönſeld u. Harniſch in Dresden erſchienene „Feſtrede zum
1V. Stiftungsſeſt des Fachvereins der Tiſchler zu Dresden: am 12. October 1886 in der Centralhalle, gehalten von
Auguſt Bebel.
9. Laut Belanntmachung des Kgl. Polizeipräſidenten zu Verlin vom 14. Febr. 1887 das Rlugblatt mit der Ueberſchriſt:
Nr. 35
401
„Wähler des zweiten Berliner Reichstags=Wahlkreiſes! Mitbürger: Arbeiter! Handwerker!= und dem Vermerk: Redaction
und Verlag: Albert Quandt, Tiſchler und Mitglied des Wahleomites, Fürbringerſtr. 26. Druck: Gebr. Kieſau, Berlin 8WV.
10. Laut Bekanntmachung des Kgl. Regierungspräſidenten zu Breslau vom 14. Febr. 1887 der im Druck von Guſtab
Jahn zu Breslau - ohne Angabe des Verlegers - erſchienene und „Das Wahleomite der Arbeiterpartei' unterzeichnete
„Wahlaufruf an die Wähler des Reichstags=Wahlkreiſes Waldenburg.”
11. Laut Bekanntmachung der Kgl. Baher. Regierung der Pfalz, Kammer des Innern, zu Speyer vom 14. Febr. 1887
der von Wilh. Gerhold in Ludwigshafen Namens des Sozialdemokratiſchen Wahlcomites unterzeichnete, in der Mannheimer
Vereinsdruckerei gedruckte Wahlaufruf, überſchrieben: „Wähler! Mitbürger! Arbeiterl” beginnend mit den Worten: „Nur
noch wenige Tagen ꝛc. und endigend mit den Worten: „daß Ihr keinen Anderen wählt als Herrn Franz Joſeph Ehrhardt,
Tapezier in Ludwigshafen.”
12. Laut Bekanntmachung der Kgl. würtemberg. Regierung für den Jagſtkreis zu Ellwangen vom 10. Februar 1887
das Flugblatt mit der Ueberſchrift: An die Wähler Württembergs”” beginnend mit den Worten: „Der Reichstag wurde
am 14. Januar aufgelöſt ꝛc.„ und mit den Schlußworten: „Das Arbeiter=Wahlcomite. Druck und Verlag von Gg. Baßler
in Stuttgart.
13. Laut Bekanntmachung der Herzogl. braunſchweig=lüneburgiſchen Kreis=Direction zu Helmſtedt vom 14. Februar
1887 der im Verlag von E. Kühnel in Braunſchweig erſchienene, bei A. Vogel &am Co. daſelbſt gedruckte Wahlaufruf: „ An
die Wähler des 2. Braunſchweigiſchen Wahlkreiſes” datirt „Februar 1887½, unterzeichnet „Das Arbeiter=Wahlcomite”,
be=
ginnend: „Wähler! Der Reichstag iſt aufgelöſt worden= und ſchließend „der wähle den Kandidaten der Sozialdemokratie
Wilhelm Blos, Schriftſteller in Stuttgart”
14. Laut Bekanntmachung des Fürſtlich ſchwarzburgiſchen Landraths zu Sondershauſen das von M. Ernſt in München
gedruckte Wahlflugblatt, beginnend mit den Worten: An die Wähler im Fürſtenthum Schwarzburg=Sondershauſen= und
ſchließend mit den Worten: Arbeiter, Handwerker, Beamte, Bauern! Auf zur Wahl!” unterzeichnet: „Arnſtadt, im Februar
1887. Das Arbeiter=Wahlcomits: Karl Hägerich=.
15. Laut Bekanntmachung der Polizeibehörde zu Hamburg vom 14. Februar 1887 das Flugblatt, beginnend: „An
die Wähler des dritten Hamburger Wahlkreiſes. Mitbürger! Wieder bewerben ſich ꝛc. und ſchließend mit den Worten: „aus
Kiel= ohne Unterſchrift und ohne Angabe des Druckers und Verlegers.
16. Laut Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidenten zu Berlin vom 12. Februar 1887 das Flugblatt mit der
Ueberſchrift: „ Arbeiter, Handwerker, Gewerbtreibende des 6. Berliner Reichstagswahl=Wahlkreiſes!” Für Redaktion und
Verlag verantwortlich: E. Damerow, Neue Hochſtraße 14, und H. Grunert, Lottumſtraße 1b, Druck von W. Römer,
Berlin A.
17. Laut Bekanntmachung der Königl. ſüchſiſchen Kreishauptmannſchaft zu Bautzen vom 12. Februar 1887 das zu
Gunſten des Cigarrenarbeiters Reinhold Poſtelt in Dresden erlaſſene, an die Wähler des II. ſächſiſchen Reichstags=Wahlkreiſes
Löbau-Eberbach (Stadt Löbau und die Amtsgerichtsbezirke Bernſtadt, Löbau, Schirgiswalde, Neuſalza und Ebersbach)
ge=
richtete, von dem Redakteur Paul Jſaak in Dresden herausgegebene, in der Druckerei von Schönfeld und Harniſch in
Dresden gedruckte Flugblatt.
18. Laut Bekanntmachung der Herzogl. Polizei=Direction zu Braunſchweig vom 13. Februar 1887. a) das
Flug=
blatt: „ An die Wähler des 1. Braunſchweigiſchen Wahlkreiſes” beginnend mit den Worten: Wähler! Der Tag der
Reichs=
tagswahl= - und endigend mit den Worten: „Wilh. Blos, Schriſtſteller in Stuttgart: Verlag von E. Kühnel in
Braun=
ſchweig. - Druck von A. Vogel &K Co. in Braunſchweig; b) das Flugblatt: „An die Wähler des 13. Hannover'ſchen
Wahl=
kreiſes! (Goslar-Herzbergy beginnend mit den Worten: „Wähler! Immer näher heran — unterſchrieben. „Die
wach=
haltenden Arbeiter des Harzes= und mit einem „Wählerlied der Harzer Bergleute: als Nachtrag, Verlag von G. Vollrath
in Lauterberg a. H. — Druck von A. Vogel & Co. in Braunſchweig.
Darmſtadt, den 16. Februar 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
[1548
Betnnutmnchung.
Die Abfuhranſtalt Gräfenhauſen (eingetragene Genoſſenſchaft) hat durch
Be=
ſchluß der Generalverſammlung d. d. 15. Dezember 1886 neue Statuten errichtet.
Der Verein iſt gebildet zur Abfuhr und Verwerthung der Latrinenſtoffe in
Darmſtadt und Beſſungen.
Der Vorſtand beſteht aus dem Direktor, dem Controleur und Kaſſier und
wurden am 7. Januar d. J3. Georg Hönig von Gräfenhauſen zu Vorſitzenden,
Heinrich Nungeſſer I. daſelbſt zum Controleur und Philipp Klug ll. daſelbſt
zum Kaſſier gewählt.
Alle öffentlichen Bekanntmachungen und Erlaſſe ergehen unter der Firma der
Genoſſenſchaft und ſind in dem Organ der landwirthſchaftlichen Genoſſenſchaften
„Der Fortſchrittu zu veröffentlichen. Beim Eingehen dieſes Blattes beſtimmt
der Vorſtand mit Genehmigung des Aufſichtsraths bis zur nächſten
Generalver=
lung ein anderes an deſſen Stelle.
Darmſtadt, den 14. Februar 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(1549
Lauer.
Holz=u. Ginſterwellen=
Verſteigerung.
Donnerstag den 24. Februar,
Morgens 9 Uhr,
werden im Diſtrikte Wieſenthal auf der
Abtriebsfläche an der Mittel= und
Eberts=
winkel=Schneiſe verſteigert:
Scheiter: 2 Rm. Buche I. Cl. 12 Rm.
II. Cl., 6 Rm. Birken, 121 Rm.
Eichen I. Cl., 294 Rm. II. Cl.,
2 Rm. Kiefern.
Knüppel: 4 Am. Buchen, 81 Am.
Eichen, 43 Rm. Kiefern.
Reiſig: 80 Buchen=, 2040 Eichen= u.
900 Kiefern=Wellen.
Stöcke: 4 Am. Buchen, 75 Rm. Eichen.
Am Schluſſe kommen 1600 Stück
Ginſterwellen aus dem Bucheck, welche
vorher einzuſehen ſind, zum Ausgebot.
Mörfelden, den 15. Februar 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Mörfelden.
Marx.
[1550
Das Bewährteſte zu Einreibungen gegen
T= gichtiſche und rheumatiſche Schmerzen
ſlastanionblüthen-Hssonn,
verkauft um 1 Mark
110023
H. H. Prassel, Rheinſtr. 16.
102
Nr. 35
friſch eingetroffen.
Auillle-Brooh,Ghooo.
garantirt reiner Cacao und Zucker,
empfehlen
„„
Capellplatz.
cIh,
[1050
GaAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA229N
bercder auts deh. Caten der Düdhen noes und dro. 1s in dan Coden. initer atiüider
6)
Kontrolle. Diejelbens ſtud mitr igkoͤhem Nutzen anwendbar: bei allen chroniſchen Ca=
GLa tarrhen des Nachens, des Lehlkopfs und der Lungen; ſie wirken in hohem Grade
g und führen Heilung herbei. Aeuperſt wohl=
CVO ſchleimlöſend, erleichtern
hier=
durch den oft jo Jualvollen GuuSEeN ihätig iſt ihr Einſtüß bei den verſchiedenen
Catarrhen Tuberkuloſer, bei chrouiſchen Catarrhen des Magens und des Darms,
490)
die von Verſtopfung begleitet ſind; bei habitueller Leibesverſtopfung, Hämorrhoiden,
C55⁄ leigten Leveranſchuellungen und ähnlichen Unterlebsſiörungen. die ein auſlöſendes
und mild abführendes Verjahren erfordern. Sind ſolche Affectionen mit Lungen=
Catarrhen vervunden, ſo iſt die Wirtung der Paitillen eine beſonders vorzügliche.
Schutzm. Preis pro Schachtel 85 Pfg. Vorräthig in den Apotheken.
General=Depot Ph. Herm. Fah, Frankfurt a. M.
empfiehlt in den bekannten
vorzüglichen Qualitäten
Thee= und Droguen=Handlung,
11 Wilhelminenſtr. II. (642
E in plombirten Schnchteln,
werden aus den echten Salzen
1)
Eunserer Kuellen dargestellt und
sind ein bewährtes Mittel gegen Rusten,
Heiserkeit, Verschleimung,
fagen-
sohwäche und Verdauungsstörung.
Exuser Victoriaquelle.
Vorrüthig in Darmstadt in der
merek’schen Apotheke und bei Friedr
Schaefer. In Pfungstadt bei l. Ber-
Chelmann, Apotheker.
(10851
könig Wilholms-Felsenquellen, Ems.
Halto-Leguminosen-Chocolade
per Pfd. M. 2u.-Mehzl, per Pfd. M. 1.20
hergeſtellt von den alleinigen Fabrikanten
Gtarker & Pobuda,
Egl. Hofchocoladefabrik Stuttgart,
ſind das geeignetſte Frühſtück und
gehalt=
reichſte Nahrungsmittel für Kinder,
ſtillende Frauen, Magenleidendeu. Blutarme.
Niederlagen in den meiſten Apotheken,
Conditoreien u. Colonialwaarenhandlungen.
Bleichſtraße.
[1551
Drei junge Hunde,
kleine Raſſe, billig abzugeben.
Alexanderſtraße 15.
[1552
in ganz vorzüglicher Qualität und
beſonders zum Kreppelbacken
geeignet verkaufen, um damit zu
räumen, zu bedeutend
herab=
geſetztem Preiſe
am Ludwigsplatz. (1259
Hmoru'e.
sämmiliche Suppen-Tränler,
darunter als Neuheit:
Langſchnittbohnen und
Suppengrün,
empfing in friſcher Sendung und
empfiehlt
16 Rheinſtraße 16. 151
4
garantirt beſte weiße und gelbe
empfiehlt
Ochſengaſſe 14. 1554
1451) Rheinſtraße 28 im Seitenbau
parterre eine Wohnung, beſtehend aus
zwei Zimmern, Küche ꝛc. per 1. Mai.
1456) Rheinſtr. 28, 1. Stock, zwei
möblirte Zimmer mit ſeparatem Eingang
per 1. März zu vermiethen.
1555) Schützenſtr. 1.1. St., ein hübſch
möbl. Zimmer per 1. März für 16 M.
„
Fouor-Vorsicherun,
und ein guterhaltenes Vrealc
preiswür=
dig abzugeben event. zu verleihen.
H. Wuchhammer,
Pantratiusſtraße 1. (553
Für das Großherzogthum Heſſen
wird in Darmſtadt ein
[1450
tüchtiger ſloissigorllauptagent,
der erfolgreich thätig ſein kann, geſucht.
Off. sub F. F. 777 an Haasenstein
& Vogler, Frankfurt a. M. einzuſenden.
„3
47₈
[1556
Nr. 35
Mittwoch den 23. Februar,
in der Aula der Realſchule:
10
Sechster Vortrag
von Fräulein EI1a Nonsch, Dr. Phil.:
„Leopardi (talien).”
Anfang präcis 5 Uhr.
Tageskarten Mk. 1, Schülerkarten 50 Pfg., an der Kaſſe.
Die geehrten Abonnenten werden im Intereſſe der Controle höflichſt
ge=
beten, ihre Karten vorzuzeigen.
S4t⁄₈
141
AGSGUIAIO”
De=
de
14
H
k.E.barASſat-Gls--Geh.AA-
Dienstag den 22. Februar 1887,
Abends 8 Uhr 11 Minuten,
findet im Anſchluß an den Carneval-Bug in ſämmtlichen
Räumen des Gaalbaues ein
14.
9=
OLUt- SUREUhaU
ſtatt, der alles bis jetzt dageweſene an Pracht und Mannichfaltigkeit
übertreffen wird. Unter anderen koniſchen Aufführungen ꝛc. wird
auch eine Kuadrille im Coſtüm getanzt werden.
W3 Zu jeder bezahlten Karte wird ein Freiloos zur
Verlooſung gegeben. E
Eintrittskarten für Nichtzugtheilnehmer HHerren) Mk. 2.50,
„ Damen
„ 1.50,
ind bei den Herren D. Paix ≈ 6öhne, C. & W. Eaninsky,
Markt=
paſſage, L. Chnacker, Ludwigsſtraße, L. Damm, Ludwigsplatz und
G. L. Kriegk, Rheinſtraße, zu haben.
Abends an der Kaſſe koſtet jede Marte ohne
Auls-
nahme Mk. 3.50.
Die Ball=Commiſſion des Carneval=Zug=Vereins. 3
Carnevalzug.
oborviesenmühle
bei Eberstadt.
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geſtellten Preiſen geſchnitten und
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[1560
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Darm=
ſtadt oder Beſſungen, womögl. nahe eines
der Bahnhöfe, wird auf 1. Mai zu
miethen geſucht. Offerten mit Preisang.
unt. Ch. Mai an die Exp. d. Exped. (542
Zwei Herren=Maskenanzüge
ſind zu verleihen Schützenſtr. 18. (561
403
Zu den sieben Schwaben.
Kirchſtraße 8. gegenüber der Stadtkirche.
Heute Freitag den 18.:
Gebachene Wische
nebſt Gratis=Concert,
wozu freundlichſt einladet
(1562
Eimmedinger gen. Sctwob,
früher Comiker u. Volksſänger.
14.
Pe
RGsaGaon 18I0k,
Saalbauſtraße.
Freitag den 18. Februar:
5
Heizelsuppo.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 18. Februar.
3. Vorſtellung in d. 7. Abonnementsabteilung.
(Blaue Karten gültig.)
Zum erſten Male:
Die letzte Hexe.
Volksſtück in 3 Akten von Carl Dalmonico.
Perſonen:
Freiherr Verſius von
Lons=
dorf, Geheimbdr Rat und
Herr Mickler.
Oberamtmann
Pettenkover, Amtsverwalter
u. Schultheiß von Darm=
Herr Knispel.
ſtadt
Seip, Stadtſyndikus Herr Butterweck.
Quirin, ) Ratsherren
Herr Klotz.
Herr Schimmer.
Würtz,
Pfifferling, Stadtſchreiber Herr Werner.
Frau Wagnerin, Wirtin
zum „güldenen Löwen: Frl. Schütky.
Fritz, Student zu
Gießen.,
ihre Herr Hacker.
Georg Schüler des Söhne
Frau Klein.
Pädagogs,
Käthchen, ihre Baſe . Frau Kläger.
Frau Zimmermannin,
Maurermeiſterswittib . Frau Eppert.
Hans, ihr Sohn
Herr Göbel.
Babette. Magd bei der Frau
Wagnerin
Frl. Bernhard.
Michael Schmidt, Gerichts=
Herr Leib.
diener
Knieriem, Ratsdiener, Herr Knörzer.
Nachtwächter
Herr Schmidt.
Ratsherrn, Stadttrabanten, Volk.
Die Handlung geht in Darmſtadt, im Oktober
des Fahres 1716, vor ſich.
Anfang 1 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Sonntag, 20. Februar.
4. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsabteilung.
(Blaue Karten gültig.)
Der Bettelſtudent.
Operette in 3 Akten von Millöcker.
Montag, den 21. Februar, nachmittags 4 Uhr,
findet eine einmalige Extra=Vorſtellung für
Kinder zu den gewöhnlichen
Wochentags=
preiſen ſtatt. Zur Aufführung gelangt:
Apfelbaum, Erdmännchen und Ilöte.
Eine Komödie für Kinder in 5 Bildern. Nach
einem Märchen bearbeitet von C. A. Görner.
Muſik von Fritz Kaiſer.
Hierauf:
Die Zaubermühſe.
Komiſche Ballet=Pantomime.
Der Vorverkauf der Billets zu dieſer
Vor=
ſtellung findet Samstag, den 19. Februar,
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im Großh. Hoftheater ſtatt.
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[ ← ][ ][ → ]Nr. 39
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ſtellung für Volksernährung in Leipzig mit
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errang auch hier mit dem Ehrenpreiſe der
Stadt Leipzig nebſt Medaille die höchſte
Aus=
zeichnung. Die ſorgfältige Fabrikation der
Chocoladen, welche auch bei den billigſten
Corten grundſätzlich beobachtet wird, wurde
von dem Geſichtspunkte beſonders anerkannt,
daß gute reine Chocolade eines der
nahrhaf=
teſten Genußmittel ſei, welches ſich für
ver=
ſ allgemeinerten Gebrauch aller Volksklaſſen
eigne.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 10. bis 16. Februar 1887)
Geborene: Am 8. Februar: Dem Schloſſer Ludwig Rebſon, T.
Bertha Eliſabethe Lontine. Am 9. Dem Schloſſer Chriſtoph Jäger,
S. Jakob. Am 13.: Dem Dachdecker Philipp Kroll, L. Anna
Chriſtine.
Eheſchfietzungen: Am 15. Februar: Der Sergeant im Großh.
Feld=Art=Regiment Nr. 25, Georg Heinrich Eidenmüller, mit Anna
Maria Marg. Chriſtine Johanna Stein hier.
Pelitiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der „Reichsanzgr." meldet: Der Kaiſer leidet
an Schnupfen und Heiſerkeit und iſt dadurch gehindert, das Zimmer
zu verlaſſen. Der Kaiſer konnte jedoch am 16. die Vorträge
Per=
ponchers und Wilmowski's entgegennehmen.
Der deutſche Botſchafter am italieniſchen Hof, v. Keudell, welcher
am 14. früh in Berlin eingetroffen war, wird demnächſt wieder
nach Rom zurückkehren.
Der Militärbevollmächtigte bei der deutſchen Geſandtſchaft in
Madrid, Major im Generalſtabe v. Deines, hat Berlin verlaſſen,
um ſich auf ſeinen Poſten nach Spanien zu begeben.
Der Fürſt zu Iſenburg=Birſtein iſt aus Birſtein in Berlin
an=
gekommen.
Die diesjährigen Kaiſermanöver werden in der Umgegend von
Königsberg im Bereich des 1. Armeecorps ſtattfinden.
Die „Poſt' gab am 16. folgende Erklärung ab: „Das„Deutſche
Adelsblatt; hat eine Geſchichte gebracht, daß der in der letzten Zeit
viel beſprochene kriegeriſche Artikel eines hieſigen Blattes von einem
hieſigen Bankhauſe (welches dabei 6 Millionen gewonnen habe)
ver=
anlaßt und inſpiriert ſei. Die „Germania” und die meiſten „
deutſch=
freiſinnigen: Morgenblätter wiederholen dieſe Geſchichte, indem ſie
dabei die „Poſt; ausdrücklich als das in Rede ſtehende Blatt
be=
zeichnen. Wir übergeben, nach Rückſprache mit unſerem Herrn
Rechtsbeiſtande, indem wir die „Berliner Zeitung als Beweisſtück
benützen, die Angelegenheit noch heute dem Staatsanwalt.
Der Statthalter von Elſaß=Lothringen, Fürſt Hohenlohe, erließ
in der amtlichen Landeszeitung eine Bekanntmachung, welche in
allen Gemeinden angeſchlagen wird. In dem an die Wähler
ge=
richteten Manifeſt richtet der Statthalter als treuer Freund des
Landes ein wohlgemeintes Wort an die Bevölkerung. Es heißt
darin: Die Regierung forderte das Septennat, weil ſie überzeugt
iſt. daß Deutſchland eine Kriegsgefahr droht, ſobald der
kriegs=
luſtige Teil der Franzoſen Frankreich den deutſchen Streitkräften
für überlegen hält. Sollte Elſaß=Lothringen nicht den Schreckniſſen
eines neuen Krieges ausgeſetzt werden, da möge man ruhige
ver=
ſöhnliche Abgeordnete wählen, welche den Frieden von 1811
rück=
haltlos anerkennen. Diejenigen dagegen, welche Proteſtler und
Feinde des Septennats wählten, wären verantwortlich für die
Fort=
dauer der Unruhe, für Schädigung von Handel und Wandel und
Gefährdung des Friedens. Wenn es in einzelnen Wahlkreiſen
vor=
kommen ſollte, daß Freunde des Friedens und einer ruhigen
Ent=
wickelung des Landes unter dem Druck der bisherigen Führer es
zur Aufſtellung eigener Kandidaten nicht hätten bringen können, ſo
möchten dieſelben durch Abgabe weißer Zettel ihre Anſicht
aus=
drücken und dadurch die Meinung des Landes zu erkennen geben,
daß die Wiedervereinigung von Elſaß=Lothringen mit Deutſchland
für unwiderruflich zu errachten ſei, ſo lange das Deutſche Reich
be=
ſtehe. Das Manifeſt ſchließt: Höret in dieſen entſcheidungsreichen
Tagen nur auf das, was Gewiſſen, Vernunft, Liebe zur Heimat,
zur Familie und Beſitz euch raten.
Der Coadjutor der Diözeſe Straßburg Dr. Stumpf, hat an die
Geiſtlichkeit ſeines Sprengels nachſtehenden Erlaß gerichtet: „Herr
Pfarrer! Mehr als einmal iſt die Geiſtlichkeit bei Gelegenheit
ſtädti=
ſcher, ſtaatlicher und anderer Wahlen in mehr oder weniger
unan=
genehme Schwierigkeiten verwickelt worden, und die Regierung hat
geglaubt, darüber Klagen an uns richten zu ſollen. Am Vorabend
neuer Wahlen für den geſetzgebenden Körper, welche einen ernſteren
und lebhafteren Charakter als jemals angenommen haben, glauben
wir Ihnen die größte Zurückhaltung empfehlen und Sie beſonders
bitten zu ſollen, die Wahlfrage nicht auf die Kanzel zu bringen,
damit auf dieſe Weiſe für die Geiſtlichkeit jede Agitation, die ſie
blosſtellen könnte, vermieden werde.
Am 15. iſt Oberreichsanwalt Teſſendorf mit dem
Kriminal=
kommiſſar Tauſch von Berlin in Straßburg angekommen, auch
Oberſtaatsanwalt Vacano traf aus Colmar ein. Teſſendorf begab
ſich am 16. nach Mülhauſen und Tauſch nach Metz.
In Markirch wurde Fabrikant K. Blech, Mitglied des
Bezirks=
rats, verhaftet.
Heſterreich=Angarn. Der Kaiſer empfing am 16. in
Privat=
audienz den ruſſiſchen Militärbevollmächtigten Sujew.
Aufſehen erregt die Erklärung Riegers im Moskauer Ruski=
Kurjer: „Die Leiter der öſterreichiſchen Politik” ſo heißt es hier,
„werden, das kann ich Ihnen verſichern, es nicht ablehnen, in ein
406
Nr.
enges Bündnis mit Rußland zu treten, wenn dieſes Bündnis unſerer
Monarchie dieſelbe Sicherheit gewährt, welche das deutſch=
öſter=
reichiſche Bündnis in Ausſicht geſtellt hat.: Es folgt dann eine
Aufzählung der Vorteile eines ruſſiſch=öſterreichiſchen Bündniſſes
für beide Kaiſerreiche gegenüber den angeblichen geheimen
Auf=
ſtachelungen des deutſchen Kanzlers.
Jranſtreich. Das „Journal des Debats' vom 15. veröffentlicht
ein angebliches Telegramm aus Nancy und verſchiedene
Abend=
blätter enthalten offiziöſe Noten, worin es heißt, daß zahlreiche
deutſche Patrouillen an der Grenze aufgeſtellt ſeien, und daß ſeitens
derſelben Grenzverletzungen befürchtet werden müſſen, weshalb die
Regierung den Grenzbehörden entſprechende Weiſungen erteilt habe.
Engkand. Der Staatsprozeß gegen Dillon und Konſorten,
welcher am 14. in Dublin begonnen halte, mußte vertagt werden,
da ſich bei der Bildung der Jury herausſtellte, daß von den
vorge=
ladenen 250 Geſchworenen nur 108 erſchienen waren.
Beſgien. Die Regierung bereitet ein Geſetz zur Unterdrückung
ſozialiſtiſcher Umtriebe vor.
Italien. König Humbert erließ an die in Afrika ſtehenden
Truppen einen äußerſt belobenden Tagesbefehl; er ſandte dem
Kriegs=
miniſter 120 000 Fres. zur Gründung eines Fonds zur Unterſtützung
armer Familien der gefallenen und dienſtuntauglich gewordenen
Soldaten.
Eine Depeſche des General Gene aus Maſſauah vom 13. meldet,
daß die Lage noch immer die gleiche ſei; es ſcheine, daß Ras Alula
den Feldzug als beendigt anſehe. Vergl. Egypten.)
Der Oſſervatore Romano; das offizielle Organ des Vatikans,
knüpft an die Veröffentlichung der erſten päpſtlichen Septennatsnote
vom 3. Januar eine Erörterung, durch welche aufs beſtimmteſte
beſtätigt wird, daß die päpſtliche Kundgebung zur Kenntnis der
katholiſchen Mitglieder des Reichstages gebracht werden ſollte und
daß, weil dies von den Herren v. Franckenberg und Windhorſt
ent=
gegen dem päpſtlichen Willen unterlaſſen worden iſt, die Lage des
Centrums durch die Schuld ſeiner Führer eine Verſchlechterung
er=
fahren hat. Nach wie vor hält der Papſt daran feſt, daß die
Katho=
liken für die Militärvorlage der verbündeten Regierungen
einzu=
treten haben. „Gewiß hat - ſo lautet die entſcheidende Stelle in
dem Artikel des päpſtlichen Blattes - die zufällige Veröffentlichung
des zweiten Schreibens die katholiſchen Abgeordneten in eine
ſchwie=
rigere Lage gebracht, als diejenige, in welcher ſie ſich befunden
hätten, wenn das Schreiben vertraulich geblieben wäre, denn
wäh=
rend ſie früher vor ihren Wählern nur die Zweckmäßigkeit ihres
Verhaltens zu rechtfertigen brauchen, ſind ſie jetzt gewiſſermaßen
genötigt, die Erörterung der Zuläſſigkeit desſelben zu geſtatten.
Der „Oſſervatore Cottolico, ein päpſtliches Blatt, welches
bis=
her dem Centrum jede mögliche Unterſtützung angedeihen ließ, ſagt,
er kenne zwar trotz aller Erklärungen die Beweggründe nicht, welche
es dem Centrum „unmöglich' gemacht hätten, für das Septennat
zu ſtimmen, ſo viel aber verſtehe er auch von der Sache, um zu
wiſſen, daß die Katholiken in Deutſchland dem Wunſche des Papſtes
hätten gehorchen müſſen.
Außkand. Die Nachricht von der Entdeckung einer
Militär=
verſchwörung wird von verſchiedenen Seiten beſtätigt. Wie der
Vetersburger „Times==Korreſpondent meldet, ſind im Ganzen 25
Kadetten und Offiziere verhaftet worden. Die Akademie des großen
Generalſtabes und faſt ſämtliche Militär= und Marine=Schulen ſind
in die Verſchwörung verwickelt. Auf den Zaren und den Hof hal
die Entdeckung den allerpeinlichſten Eindruck gemacht. Es wird
mit Beſtimmtheit verſichert, daß ſich unter den Verhafteten7
Marine=
offiziere befinden. Auch die „Vol. Korr.” läßt ſich von Petersburg
ſchreiben, daß in einigen dortigen Militärſchulen, beſonders in der
Artillerie= und Marineſchule, in den letzten Tagen Verhaftungen
aus politiſchen Gründen vorgenommen wurden, wobei einer der zu
verhaftenden jungen Leute ſich den Hals durchſchnitt.
Dem Vernehmen nach iſt General Kaulbars zum Militär=Attache
in Teheran ernannt, wohin derſelbe baldigſt abreiſen wird.
Türkei. In der am 15. ſtattgehabten Beratung zwiſchen den
Vertretern der Pforte und den bulgariſchen Delegierten ſoll nach
der „Agence Havas' hinſichtlich der Zuſammenſetzung der
Regent=
ſchaft ein Einvernehmen dahin erzielt ſein, daß die Regentſchaft
aus Stambulow, Zankow und einer dritten durchaus neutralen
Perſönlichkeit beſtehen ſolle, über die man ſich ſpäter einigen würde;
gleichzeitig wäre auch die Ernennung eines Kriegsminiſters im
Prinzip zugeſtanden.
Cayplen. Wie die arabiſche Zeitung Afret aus Aden erfährt,
hat König Johannes von Abeſſinien, nachdem er das
Weihnachts=
feſt in ſeiner Familie gefeiert, ſeine Hauptſtadt am 8. Januar an
der Spitze von 6000 Mann verlaſſen, um ſich mit Ras Alula zu
vereinigen und Maſſauah anzugreifen. Wenige Tage vorher hatte
er 8000 Mann mit acht ſchweren Geſchützen nach Senafe geſandt.
Die Geſamtſtärke ſeines Heeres beträgt demnach mit den 20000
Mann Ras Alulas 34000 Streiter. Der König beabſichtigte einige
Tage im Hauptquartier ſeines Feldherrn zu verweilen, um mit
dem=
ſelben einen Feldzugsplan zu beraten. In ſeinem Gefolge befindet
ſich Prinz Habru, der Sohn des Kaiſers Theodor; derſelbe iſt
ge=
feſſelt und wird ſcharf bewacht, weil man argwöhnt, die Italiener
35
hätten die Abſicht, ihn auf den Thron Abeſſiniens zu ſetzen. Ein
Bankhaus in Aden, meldet dieſelbe Zeitung, habe vor kurzem an
den König Johannes eine Summe von 200 000 Maria=
Thereſien=
thaler, die dem Hauſe vom Auslande zu dem Zwecke zugegangen
ſeien, abgeſandt.
Darmſtadt. 18. Februar.
— Ordensverleihungen. S. Majeſtät der Kaiſer haben
aller=
anädigſt geruht, den nachbenannten Offizieren die Erlaubnis zur
Anlegung der ihnen verliehenen Orden zu erteilen und zwar des
Komthurkreuzes zweiter Klaſſe mit der Krone des Großh.
Ver=
dienſtordens Philipps des Großmütigen: dem Generalmajor
von Seebeck, Kommandeur der 80. Infanterie=Brigade; der Krone
zum Ritterkreuz erſter Klaſſe desſelben Ordens: dem Major Schede
vom Heſſiſchen Feld=Artillerie=Regiment Nr. 11.
Der konſervative Landesverein hat folgenden Wahlaufruf
er=
laſſen: „An die konſervativen Wähler im Großherzogthum Heſſen.
Kaum je ſind die deutſchen Wähler in ſo ernſter und drohender Zeit
zur Ausübung ihrer verantwortungsvollen Bürgerpflicht berufen
worden wie diesmal. Heute gilt es nicht ſich zu entſcheiden über
Tabaks= oder Branntweinmonopol, über Steuerreformen, über
Aus=
geſtaltung unſeres Volkslebens in konſervativem oder liberalem Sinn
und ähnliche Fragen. Heute handelt es ſich um Erhaltung und
Verſtärkung unſerer nationalen Wehrkraft gegenüber von Gefahren,
die, wie jeder, auch ohne die - wiederholt erfolgte — Verſicherung
der höchſten und berufendſten Autoritäten, einſehen muß, über kurz
oder lang unſere nationale Exiſtenz, unſeren Wohlſtand, überhaupt
unſere höchſten irdiſchen Güter mit Vernichtung bedrohen. Den
Männern, unter deren Führung unſer Volk ſo großes mit ſeinem
Blut erkämpft hat, denen wollen wir - darin ſind wir alle eines
Sinnes - diejenigen Mittel, welche zur Bewahrung unſerer
natio=
nalen Einheit und unſerer machtvollen Stellung unter den Völkern,
ſowie zum Feſthalten der wieder einverleibten alten deutſchen Lande
Elſaß und Lothringen erforderlich ſind, ſicherlich nicht verweigern.
Das könnten ja nur Verblendete oder - Gott verhüte, daß in
deutſchen Landen ſolche gefunden werden - Verräter des
Vater=
lands. Die konſervative Partei will es aber auch vermeiden, daß
denen gegenüber, welche die Verweigerung der zur Verſtärkung der
Armee, für ſieben Jahre geforderten Mittel auf ihre Fahne geſchrieben
haben, Stimmenzerſplitterung eintrete. Wir haben deshalb darauf
verzichtet, eigene Kandidaten im Großherzogtum aufzuſtellen.
Nun=
mehr bitten wir ſämtliche Geſinnungsgenoſſen, ihre Stimme einem
Manne zu geben, der erklärt, im Reichstag unbedingt für die
Re=
gierungsvorlage ſtimmen zu wollen. Da die Kandidaten der
national=
liberalen Partei verſprochen haben, dieſe patriotiſche Pflicht zu
er=
jüllen, ſo bitten wir, alle ſonſtigen, zweifellos vorhandenen
Meinungs=
verſchiedenheiten zu vergeſſen und, wie das von unſeren Parteigenoſſen
in einigen Wahlkreiſen ſchon geſchehen iſt, mit der nationalliberalen
Partei Hand in Hand zu gehen.
Indem die konſervative Partei diesmal ihre Stimmen für
na=
tionalliberale Kandidaten abgibt, verzichtet ſie darauf, bei den
Be=
ratungen des Reichstags über Fragen der inneren Politik in ihrem
Sinn einzuwirken. Sie leiſtet darauf Verzicht in der klaren E.
kenntnis, daß ſie damit eine patriotiſche Pflicht ausübt. Sie thut
das in entſchiedenem Gegenſatz zu der Oppoſition, die jetzt vor aller
Ohren predigt, es ſei Verletzung bürgerlicher Freiheit zu befürchten,
darin beſtehe die Gefahr fürs Vaterland. Was nützt alle
bürger=
liche Freiheit unter fremder Herrſchaft? Wähler des
Großherzog=
tums, wählt darum folgende Männer: in Oberheſſen:
Hütten=
beſitzer Buderus, Oberbürgermeiſter Miquel, Rentner Kalle;
in Starkenburg: Bierbrauereibeſigzer Ulrich, Gutsbeſitzer
Scipio, Fabrikant Vöhm; in Rheinheſſen: Provinzialdirektor
Küchler, Profeſſor Marquardſen, Major v. Hehl. Und nun
noch zuletzt die Bitte, die bei der großen Rührigkeit der Gegner
recht zu Herzen genommen zu werden verdient: Kommt zahlreich
zur Wahlurne, kommt allel
Städtiſche Wohlthätigkeits= und Armeuanſtalten im Januar d. 3.
In der auf den Ausſterbeetat geſetzten Pfründnerabteilung des
Hospitals ſind drei Todesfälle zu verzeichnen; der
Pfründner=
beſtand iſt jetzt noch 28. Die Krankenabteilung des Hospitals
verpflegte 321 Perſonen, wovon am Ende des Monats noch 169 in
Behandlung waren. Von den aufgenommenen Kranken waren 100
zahlende Kranke und 51 Mitglieder der Dienſtbotenanſtalt, der Reſt
von 161 aber Armenkranke und zwar 90 hieſige und 71 von
aus=
wärts zugereiſte. — Das neue Pfründnerhaus an der
Frank=
furterſtraße blieb in ſeinem Beſtand von 46 Inſaſſen (25 Männer
und 21 Frauen) unverändert. - Im Armenhaus an der
Pallas=
wieſenſtraße hat ſich der Beſtand von 73 Inſaſſen zu Anfang Januar
auf 75 (30 Männer, 20 Frauen und 25 Kinder) zu Ende dieſes
Monats erhöht.
Nach den meteorologiſchen Beobachtungen des Großh.
Kataſter=
amtes zeigte der Thermograph geſtern früh 7 Uhr -1038 C.
bei NO.
Aus dem Süden wird gleichfalls von ungewöhnlicher Kälte
berichtet. An der Rivierg hat ein plötzlich entſtandckor heftiger
Nr. 35
407
Sturm einen ſtarken Temperaturumſchlag eingeleitet, welcher bei
ſcharfem anhaltendem Oſtwind zur Eisbildung führte. In ganz
Italien fiel in den letzten Tagen Schnee.
Aus Madrid wird vom 11. gemeldet: „In den letzten Tagen
iſt außerordentlich viel Schnee gefallen und zwar von Catalonen
bis nach Valencia und ſogar auf den Balearen. Im Norden iſt
vielfach der Verkehr unterbrochen worden. Jetzt iſt Kälte
einge=
treten; heute früh waren -8, heute abend - 5° Celſius. Etwas
Unerhörtes für Spanien.”
— Die letzte Sitzung, welche die hieſige Karneval=Geſellſchaft
am Mittwoch Abend veranſtaltet hatte, war außerordentlich
zahl=
reich beſucht und bildete bei dem diesjährigen Faſching einen hübſchen
Schluß der von dieſer Geſellſchaft arrangierten Feſtlichkeiten. Von
den vielen Vorträgen, welche dem Präſidium aus der Verſammlung
heraus für dieſe Sitzung in Ausſicht geſtellt waren, wurden leider
eine Anzahl in letzter Stunde zurückgezogen, ſo daß es dem Komite,
welches ſich freute dieſesmal einige neue Redner zu hören, ſchwer
zu Mute war, als um 8 Uhr 11 Minuten die Sitzung eröffnet wurde.
Glücklicherweiſe waren die Befürchtungen unbegründet, indem ein
ebenſo abwechslungsreiches, wie amüſantes Programm zu Stande
gebracht wurde, deſſen Abwickelung die hierfür vorgeſehene Zeit
ſo=
gar weit überſchreiten mußte. Von den vielen Vorträgen war es
beſonders derjenige des „Geiſte Louis” welcher über Darmſtädter
Verhältniſſe äußerſt intereſſante neue Enthüllungen brachte,
ſowie diejenigen der Narren Schlimm und Supp, welche ſich
beide als nicht für den Anſchluß an Darmſtadt zu gewinnende
Beſſunger Gemeinderatsmitglieder vorſtellten. Narr Henné brachte
noch zum Schluſſe ein improviſiertes Couplet, welches die
Vor=
kommniſſe des Abends in humoriſtiſcher Weiſe behandelte und
ebenfalls vielen Beifall fand. Selbſtverſtändlich trugen auch
dieſesmal die eigens für den Abend gedichteten Lieder, ſowie
die humoriſtiſchen Muſikpiécen der Kapelle Hilge, insbeſondere aber
die mit Humor durchwürzte Eröffnungs= und Begrüßungsrede des
Präſidenten Bodenſchatz viel zu der animierten Stimmung bei, welche
ihren Höhepunkt erreichte, als gegen 1 Uhr der tanzluſtigen Jugend
das Feld geräumt und einem großen Teil des Publikums
Gelegen=
heit geboten wurde in zwangloſer Unterhaltung noch einige Stunden
Zeuge dieſes fröhlichen Faſchingstreibens zu ſein, welches
Darm=
ſtadt in neuerer Zeit ſo vorteilhaft auszeichnet.
C2V. „E geplagda Familje=Vaddar iſt der Titel der vieraktigen
Konkurrenz=Preis=Karneval=Poſſe, welche Samstag, den 19. Februar
im Närriſchen Hoftheater des Saalbaues zu Ehren der
An=
weſenheit Seiner Närriſchen Hoheit des Prinzen Karneval - wie
der Theaterzettel beſagt, - in Szene gehen ſoll. Dilletanten=Auf
führungen ſind in hieſiger Stadt nichts neues und Darmſtädter
Lo=
kalpoſſen ſeit einem halben Jahrhundert hier heimiſch - was alſo
iſt die Urſache, daß die Karten zu dieſer Theater=Vorſtellung geradezu
reißenden Abſatz finden? Zunächſt allerdings die Neuheit einer
ſpeziell für den Karneval geſchriebenen Lokal=Poſſe, ferner wohl die
Anonhmität des Verfaſſers, über welchen die ungeheuerlichſten
Les=
arten im Schwunge ſind, endlich aber die Kunde von dem
unermüd=
lichen Fleiß, mit dem nun ſeit Wochen Regie und Akteurs ſamt der
ganzen Theater=Kommiſſion die Einübung des Stückes betreiben.
Daß die Poſſe in der Jetztzeit ſpielt und die lokalen Verhältniſſe
Darmſtadts mit dem köſtlichſten Humor und wahrhaft klaſſiſchem
Witze geſchildert ſind, wollen wir zum Ueberfluſſe hier anfügen.
Die Regie iſt in den ſicheren Händen der Herren Hofſchauſpieler
Hacker und Wagner und wenn die Vorſtellung einen durchſchlagenden
Erfolg erzielt ſwas wir ſicher erwarten dürfen), ſo gebührt dieſen
„Ob eine Wiederholung
Herren das Hauptverdienſt hieran.
der Karneval=Poſſe ſtattfindet, iſt in Anbetracht der mancherlei
Vorbedingungen fraglich geworden; jedenfalls wird dieſelbe am
nächſten Montag nicht ſein.
Nummer 4 der „Faſtnachtszeitung= (Organ des Karnevals,
iſt erſchienen und hat folgenden Inhalt: Zur Faſtnacht 1887.
Schlagfertig.
Ein Recognoscierungsritt. - Zur Reichstagswahl.
Droſchke Nr. 100.
Zum Dreſchen. — Linderungsmittel.
Couplet.-
Beiträge zu einem neuen Lexikon Fortſetzung). — Unter
Palmenhainen.
Vrotokoll der Damenſitzung am 22. Januar.
Karnevaliſtiſche Ge=
Darmſtädter Adreßbuch 1886 (Fortſetzung).-
Raritäten.
Preisräthſel.
danken. — Vetter und Gevatter.
Der Eſel auf dem Eis. — Die letzte Nummer der diesjährigen
Faſt=
nachtszeitung erſcheint Sonntag vormittag.
Am Samstag abend hielt der Darmſtädter Männer=
Geſang=
verein in den Räumen des Schützenhofes (K. Ritſert) ſeinen
dies=
jährigen Maskenball ab und können wir den Verlauf desſelben als
einen recht gelungenen bezeichnen, indem die Teilnahme von Seiten
der Mitglieder wie auch Nichtmitglieder erfreulicher Weiſe eine ſehr
rege war. Während dem Gewoge der ſehr zahlreich erſchienenen
Masken wurden Aug und Ohr der Zuſchauer durch die prächtigſten
Coſtüme, ſowie manchen Witz erfreut, ſo daß auch bald die animir=
Die von Mitgliedern des Vereins
ge=
teſte Stimmung herrſchte.
tanzte und von Herrn Hofſolotänzer Dornewas eingeübte Quadrille
„Bauernhochzeit; mußte auf allſeitiges Verlangen da capo getanzt
werden und gebührt Herrn Dornewas, deſſen vorzügliche Leiſtungen
von früher annt ſind, wie auch den übrigen Mitwirkenden alles 1
Lob. Küche und Keller des Herrn Ritſert leiſteten Vorzügliches
und trugen viel dazu bei, daß die meiſten Teilnehmer bis zum
Morgengrauen aushielten. Am Sonntag nachmittag fand der
Maskenball durch eine Zuſammenkunft der Teilnehmer in der
Re=
ſtauration Markwort, welche ebenfalls ſehr zahlreich beſucht war,
eine hübſche Nachfeier.
L. Beſſungen, 17. Februar. Bei der heutigen Vergebung der
Arbeiten zur Erbauung einer neuen Dunggrube im alten
Pfung=
ſtädter Weg wurden Submiſſionsofferten eingelegt: a. für die
Maurerarbeiten von H. Frantz und A. Rettig mit einem Abgebot
von 6⁸⁄₁₀ reſp. 2½ pCt.; von L. Wolf III. und J. Hechler mit
einem Aufgebot von 5½ pCt. b. für die Schloſſerarbeit: von Ludwig
Pauli mit 36½ pCt, Heinr. Merkel mit 2pCt., L. Fey mit 15½ pCt.,
Hch. Jacoby VIII. mit 5 pCt. Abgebot.; c. für die Eiſenlieferung:
von Gebr. Trier mit einem Abgebot von 2⁸⁄ pCt., von der Firma
J. Scheid mit einem ſolchen von 1⁶⁄ pCt., von Gebr. Röder im
Betrag des Voranſchlags; d. für die Weißbinderarbeit: von L.
Kugel mit einem Abgebot von 30 pCt., von W. Brehm mit einem
ſolchen von 20 pCt.
70 Ober=Namſtadt, 17. Febr. Am Mittwoch abend fand hier im
Saale der Wirtſchaft „Zur Traube' eine zahlreich beſuchte Wahl=
Verſammlung der vereinigten nationalliberalen und konſervativen
Parteien ſtatt. Der Vorſitzende, Herr Bürgermeiſter Schulz, hieß
die Erſchienenen willkommen und erteilte zunächſt das Wort an
Herrn Gymnaſiallehrer Dr. Friedrich. Derſelbe gab eine
ein=
gehende Ueberſicht über die Verhältniſſe im Reichstag, die Urſachen,
welche zu deſſen Auflöſung geführt, die Gefahren, welche uns von
außen drohen und über die Pflichten der Wähler bei dem
bevor=
ſtehenden Wahlakt, welcher von ſo unendlicher Bedeutung für das
Wohl des Reiches ſei. Ihm folgte Herr Hauptmann la suite
Zernin, welcher den heutigen Stand der franzöſiſchen Armee
er=
örterte, die rieſige Verſtärkung ſchilderte, welche die Streitkräfte der
Franzoſen durch die von dem jetzigen rührigen und ehrgeizigen
Kriegsminiſter General Boulanger ins Leben gerufene Armee=
Re=
organiſation erfahren, und die dringendſte Notwendigkeit überzeugend
darlegte, die militäriſchen Kräfte des Deutſchen Reiches einigermaßen
in Einklang zu bringen mit den Aufgeboten unſerer Nachbarn im
Weſten, wie auch im Norden, wozu denn die Annahme der
Sep=
tennatsvorlage der Reichsregierung unumgänglich geboten ſei.
Herr Buchdruckereibeſitzer F. Wittich gab hierauf einen Ueberblick
über die politiſche Lage, betonte, daß die Kriegsgefahr nicht, wie
ſo vielfach von den Gegnern der Reichsregierung behauptet wird,
eine zu Wahlzwecken erfundene, ſondern thatſächlich vorhandene ſei,
was ja ſchon aus den Rüſtungen aller auch der vorausſichtlich
neu=
tralen Nachbarſtaaten hervorgehe; der Friede könne bei der
be=
ſtehenden Spannung nicht allein von franzöſiſcher, ſondern auch von
ruſſiſcher Seite eine urplötzliche Bedrohung erfahren und dann würde
man die der Reichsregierung in ihrer Fürſorge für die Sicherheit
des Reichs bereiteten Hinderniſſe bitter zu bereuen haben.
Herr
Reallehrer Dr. Behne richtete hierauf einen warmen Appell an
die Wähler, die Zwietracht zu bannen und mit patriotiſcher
Hin=
gebung ſich an das Reich und ſeine bewährten Führer anzuſchließen,
nur ſo werde das teure Gut des Friedens zu erhalten und zu ſichern
ſein. - Herr Rechtsanwalt Oſann, mit Beifall begrüßt, gab
ſo=
dann in einſtündigem klarem und überzeugendem Vortrag ein
um=
faſſendes Bild, der durch das Verhalten des aufgelöſten
Reichs=
tages geſchaffenen Lage. Jetzt ſei das deutſche Volk wieder an die
Wahlurne berufen, um zur Entſcheidung über ſeine wichtigſten
Lebensintereſſen mitzuwirken. Ein jeder Wähler müſſe ſich die
Frage vorlegen, wem er zu glauben und zu folgen habe: dem
Kaiſer und ſeinen bewährten Ratgebern und Heerführern oder
genen Häuptern reichsfeindlicher Parteien, welchen alles
an=
dere mehr am Herzen liege als die Sicherheit des Reiches.
Gegenüber der leider meiſtens verneinenden Tendenz dieſer Parteien
möge das deutſche Volk und namentlich die Arbeiter bedenken, daß
die edlen Intentionen des Kaiſers zu ihren Gunſten, welche zur
Vorlage der Kranken= und Unfallverſicherungsgeſetze Veranlaſſung
waren, mit der energiſchen Unterſtützung der nationalliberalen Partei
gegen die Stimmen der Deutſchfreiſinnigen oder ſog.
Fortſchritts=
partei - durchgebracht worden ſeten. Wenn behauptet werde, daß
man mittelſt einer zu hoffenden Regierungs=Majorität im neuen
Reichstag dem deutſchen Volke das Tabaks= oder Branntwein=
Monopol aufbürden, ja wohl gar zur Aufhebung des allgemeinen
direkten Wahlrechts ſchreiten werde, ſo ſeien dies dreiſte und bös.
willige Erfindungen, die bereits durch die bündigſten Erklärungen
der Reichsregierung ihre Widerlegung gefunden hätten, wie denn
auch der Wahl=Kandidat Herr Ulrich ſich ausdrücklich als Gegner
jedes Monopoles, ſowie einer jeden Wahlbeſchränkung bekannt habe.
Indem der Redner ſich an die anweſenden Vertreter der
Sozial=
demokratie wandte, legte er ihnen mit dringenden Worten ans Herz,
nicht ihr Heil von dem Umſturz der beſtehenden Einrichtungen zu
erwarten, gab zu bedenken, wie Vieles ſchon anders und beſſer geworden
ſei, und daß eine jede gute Neuerung Zeit zu ihrer Reife bedürfe;
an ihnen ſei es zum Gedeihen des großen Ganzen redlich
mitzu=
wirken, nicht aber grollend abſeits zu ſtehen und verderblichen
Rat=
ſchlägen ihr Ohr zu leihen. Redner ſchloß ſeine überzeugenden
408
nicht nur am entſcheidenden Wahltage ſelbſt ihre Schuldigkeit zu
thun, ſondern auch in ihrem Kreiſe eifrigſt dafür zu wirken, daß
als Wahlreſultat eine glänzende Majorität zu Gunſten des
reichs=
treuen Kandidaten Hrn. Ulrich von Pfungſtadt, der ſich als
charakter=
feſter, zuverläſſiger Vertreter bereits bewährt habe, erzielt werde.
Reicher Beiſall ſolate den Ausführungen des Herrn Oſann, wie aufs genaueſte naͤch Gewicht, Form und ſonſtigen Eigenſchaften des
auch denjenigen jeiner Vorredner.
Herr Pfarrer von Wachter ſprach den Darmſtädter Herren
Dank aus für ihr Erſcheinen und brachte ein mit Begeiſterung zogen werden.
aufgenommenes Hoch auf Kaiſer und Reich aus. Einen höchſt
wohl=
thuenden Eindruck machten die kernigen Schlußworte des Herrn
Bürgermeiſters Schulz an ſeine Ortsangehörigen. Er verſicherte
darin, daß er alles, was in ſeien Kräften ſtehe, thun werde, um
die beſtehenden Geaenſäßze auszugleichen; wie er jeinen Ober
Ram=
ſtädtern in Biebe entaegenkomme, ſo hoffe auch er auf ihr Vertrauen,
damit ein einträchtiges Zuſammenwirken zum Wohle des theuren
Vaterlandes erzielt werde. — Die Anweſenden trennten ſich unter
dem Eindruck einer nach allen Richtungen harmoniſch und
befrie=
digend verlaufenen Verſammlung.
1. Mainz, 16. Februar. Anläßlich der in dieſem Sommer in
Darmſtadt ſtattfindenden Ausſtellung von Lehrlina sarbeiten
hat der hieſige Gewerbverein auf geſtern Abend eine Siznna
anbe=
raumt, um über die Beſchickung von hier die vorbereitende Schritte
zu beraten. Gemäß dem Antrag des Vorſtandes beſchloß man
zu=
nüchſt die Innungen mit der Entgegennahme von Ammeldungen zu
betrauen, von denen man eine würdige Auswahl der zur Ausſtel= wiebe gezeigt werden.
ſung beſtimmten Arbeiten erwarten dürfe. Für die Gewerbe, welche
keine Innung bilden, wurden Meiſter gewählt, welche ſich zur
An=
bis zum 1. März erfolgen. Die Koſten übernimmt der
Landesge=
werbverein.
Die wegen Erbauung. eines neuen Militärlazaretts ſchon
Kriegsminiſterium in Berlin ſchwebenden Unterhandlungen ſind,
vorbehaltlich der Geldbewilligung durch den Reichstag, jetzt zum
von dem Plaßz des alten Bahnhofs ein Gelände für 800 6l0 M.,
auch die neue Militärwaſchanſtalt zur Errichtung kommt.
anderthalb Meter unter der Erde das wohlerhaltene Skelett eines abgemalt und vorgeſtellt werden ſolche P rſonen; dadurch die Leute
was in Verbindung mit der Thatſache, daß an der Funditelle zu
keiner Zeit eine Begräbhnisſtätte war, die Annahme rechtfertigt, daß und Alten gebühre. wohl anſtehe und was er thün ſoll. Es wird
Welt geſchafft worden ſind.
Kaſtel, 16. Februar. Von der nationalliberalen Partei
beſuchte Wählerverſammlung ſtatt. Schon bei ſeinem Empfang
mit lautem Jubel begrüßt, entwickelte Herr Provinzialdirektor füate der Reformator hinzu, „gefallen mir ſehr wohl bei den Römern,
Küchler. häuſig von Beifall unterbrochen, ſeine Anſicht über die welche ſürnehmſte Meinung und endliche Urſache iſt geweſen, daß
heutige Situation, deren Ernſt es ihm als eine Pflicht gezeigt, im
Intereſſe von Kaiſer und Reich, dem an ihn ergangenen Rüf zur
Annahmeeiner Reichstagskandidatur Folge zu leiſten. Nach den äußerſt
ſympatiſch berührenden Worten des Herrn Küchler ſprachen noch die
Herren Dr. Lambinet und Dr. Reinach von Mainz, die gleichfalls
lebhaften Beiſall fanden.
Frankfurt, 17. Februar. Die Deutſche Landwirtſchafts=
Geſell=
ſchaft hat ſoeben eine erweiterte Preisliſte für die von derſelben für
den Monat Juni in Ausſicht genommene nationale
landwirt=
ſchaftliche Ausſtellung zu Frankfurt a. M. ausgegeben. Die
Zuwendungen von Behörden und Vereinen haben bis jetzt die
Er=
höhung der Preiſe für Pferde anf 13750 M., für Rinder auf
23 560 M., für Schafe auf 6610 M., für Schweine auf 2600 M.
uſtlattet, weitere Erhöhungen ſind wahrſcheinlich, da noch einige
Zuwendungen in Ausſicht ſtehen. Die Beſchickung der Schau läßt
uich zur Zeit noch nicht überſehen, da der Anmeldetermin erſt am
1. März abläuſt, indeſſen läßt ſich aus den vorläufigen Anmeldungen
und Anfragen 'ſchon ſchließen, daß der auf eine Beſchickung der
Ausſtellung von 1100 Tieren berechnete Platßz kaum ausreichen wird.
An der Ausſtellung werden ſich vorzugsweiſe die Züchter Süd=
Mittel= und Weſtdeutſchlands beteiligen, doch kommen auch die
Züchter aus den deutſchen Küſtenländern, und ſogar aus dem
Nord=
oſten unſeres Vaterlandes. Für die internationale Abteilung „
Ge=
brauchspferde wird auch England Pferde ſchicken. Die einzelnen,
für die Viehzucht in Betracht kommenden Landſchaften werden auf
der Ausſtellung vielſach geſchloſſen auftreten und recht vollſtändig
vertreten ſein, da ſie durch Abhalten von Vorſchauen eine gründliche
Sichtung des Materials bewirken, dieſes geſichtete Material aber
dann auf Vereinskoſten nach Frankfurt ſchicken.
In der Tierabteilung werden Leiſlungsprüfungen ſo weit als
dies nach der jetzigen Anſicht von dem Werte derſelben angängig
Nr. 35
Darlegungen mit der eindringlichen Ermahnung an alle Anweſenden, iſt. vorgenommen werden und zwar Fahren von Pferden und Ochſen
mit Laſt, Fahren und Reiten von Luxuspferden und Schrittprüfungen
von Pferden.
Eine ſehr gründliche Prüfung wird die von Kühen auf
Milch=
ergiebiakeit ſein, ſie wird ſich erſtrecken ſowohl auf die Milchmenge,
als auf die Menge des Butterfetts. Die zu prüfenden Tiere werden
Körpers unterſucht, auch wird das Futter genau kontrolliert, ſowie
die Tiere einer ſorgfältigen Ueberwachung in dieſer Zeit unter=
Eine Prüfung in der Produkten=Abteilung wird das beſondere
Intereſſe der Landwirte erregen das iſt die Konkurrenz der
Handels=
futtermittel. Es ſoll durch dieſelbe der wahre Wert der in neuerer
Zeit ſo mannigfach auftretenden ſogenannten Kraftfuttermittel, wie
Rübkuchen, Baumwollſamenkuchen, Kokoskuchen, auch von Kleie,
gelrockneten Bierträbern u. ſ. w. feſtgeſtellt werden. Die Bedingungen
dieſer Prüſung ſind zwar ſtreng gefaßt, eine hierdurch erſtrittene
Medaille wird aber für den Fabrikanten von um ſo höherem Werte
ſein. Der Auſchluß von Handelsgeſchäften an dieſe Konkurrenz iſt
in Ausſicht genommen.
Nach den vorläufigen Anmeldungen wird die Maſchinenabteilung
ihrer großen Bedeutung für den landwirtſchaftlichen Betrieb
ent=
ſprechend aufs beſte beſetzt ſein, obwohl von jeder Maſchine nur je
ein Exemplar ausgeſtellt werden darf. Größere Lager von Maſchinen
werden die Fabrikanten außerhalb der Ausſtellung halten. Ein
Teil der Maſchinen, u. A. auch die Dampfpflüge, werden im Be=
Frankfurt, 16. Februar. Die Abhaltung einer Pferdemarkt=
Lotterie mit 30000 Looſen iſt dem Landwirtſchaftlichen Verein
nahme von Anmeldungen vereit erklärt haben. Anmeldungen müſſen auf perſönliche Vorſtellungen hin durch den Oberpräſidenten
ge=
ſtattet worden.
Wie Martin Luther über das Theater dachte. Johannes
lange zwiſchen der heiiſchen Ludwigsbahnverwaltung und dem Bellarius fragte einſt Luther um Rat: „Es wäre ein Schulmeiſter
in Schleſien, nicht ungelehrt, der hätte ſich vorgenommen, eine
Komödie des Terenz agieren zu laſſen. Viele aber ürgerten ſich
Abſchluß gelangt. Der Militärfiskus erwirbt von der Ludwigsbahn darau, gleich als gebühre einem Chriſtenmenſchen nicht ſolch
Spiel=
werk aus heidniſchen Poeten. Was der wohlweiſe Dr. Luther wohl
auf welchem außer das im Barakenſtyl geplante Garniſonslazarei davon halte? Da ſagte dieſer folgendes: „Dergleichen zu ſpielen,
ſoll man um der Knaben in der Schule willen nicht wehren, ſondern
Kaſtel, 16. Februar. Bei der baulichen Veränderung eines geſtatten und zulaſſen. Erſtlich, daß ſie ſich üben in der lateiniſchen
Hauſes fand man geſtern bei dem Ausgraben eines Weinſtocks Sprache. Zum andern, daß in Komödien fein künſtlich erdichtet,
ausgewachſenen Meuſchen. Auf dem Kopfteil lag ein ſchwerer Stein, unterrichtet und ein jeglicher ſeines Amtes und Standes erinnert
und vermahnt werden, was einem Kuecht, Herrn, jungen Geſellen
vor langen Jahren hier die Spuren eines Verbrechens als der darin wie einem Spiegel vorgehalten und vor Augen geſtellt, wie
ſich ein Jeder in ſeinem Stande halten ſoll im äußerlichen Wandel.
Solches wird in Komödien vorgehalten, welches denn ſehr nitze
einberuſen, fand heute abend im „Hotel Barth' hier eine ſehr gut und zu wiſſen nötia iſt, darum iſt kein Grund, daß ein Chriſt nicht
ſollte mögen dergleichen Stücke leſen und ſpielen. - „Komödien;,
ſie damit, als mit einem Gemälde und lebendigem Exempel, zum
Guten locken und vom Böſen abziehen wollten.:
ftirirritririi.
Codes=Anzeige. ¾.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute Mittag 4 Uhr ſtarb nach längeren Leiden
unſere liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter und
Schwiegermutter
Frau Marianno Hachenburger Wyo.
im Alter von 90 Jahren, was wir ſchmerzerfüllt allen
the lnehmenden Freunden und Bekannten hiermit anzeigen.
Darmſtadt, den 16. Februar 1887.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung ſindet Freitag Nachmittag 2½ Uhr
vom Sterbehauſe aus, Louiſenplatz 7, ſtatt.
0h,
rtirAirirzrvr anan A. ririd Milirin Adſrürik rRit. SAirisrirtrid Erkirrrriicrdäkaen
Tageskalender.
Freitag. 18. Februar: Konzert auf der Eisbahn des Schlittſchuh=
Klubs.
Piskim.
Bzis- Hierzu eine Beilage von Ph. Herm. Fah in Franlfurt, General=Oepot der Sodener Mineral=Paſtillen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.
[ ← ][ ][ → ]AiraoanuaaEaa 40
60 00
bo
L6ob8
Extra=Beilage.
gaſerate
vedanaznmanDmtan
n deadim Rheuſt N. 2z.
mBeſſungez zfner oohi.
Hoſtahe R Asi aiuz
vor 2la ſunnen-Fmidithun.
Zur Viedergeneſung!
Unwohl oder zunpäßliche zu ſein, iſt in den meiſten Fällen gleichbedeutend
mit Störung der Berufsthätigkeit und in jedem Falle eine Beeinträchtigung der guten Laune,
alſe des Lebensglücks. Erfreulich iſt es daher, ein ganz unverfängliches und dabei höchſt
wirk=
ſames Hellmittel in Geſtalt der
d ſämmtlicher Behörden.
77.
E. Der Bäcker.
es Brod 2¼ Kilogr.
1¼ Kilogr. Brsd 2½⁄₈ Kilogr.
rod 2 Kilogr.
Pf.
6GSAST AIRSTATTTASTIII8N
Der Bierbrauer.
Liter.
24
kennen zur lernen, welche einer ganzen Reihe von Unpäßlichkeiten ebenſo ſicher wie einer Mehrzahl
ernſter, lang ſich ſchleppenden Leiden Einhalt thun und abhelfen können. Betrachten wir alſo
die Liſte ſolcher Fälle von Unwohlſein und hartnäckiger Krankheit, gegen welche die Hodener
Stuerat=Paſtiſten überaus häufig mit beſtem Erfolg angewandt worden ſind, etwas genauer
und mit Hinweis auf ihre beſonderen Eigenthümlichkeiten!
ce, welches die Verwandten und Freunde zur theil=
„Schlechtex Ausſehen, nehmenden Frage nach dem Befinden veranlaßzt,
iſt melſt die Folge ſchlechter Verdauung und eines nicht geſunden Zuſtandes der L.e ber. Die
8edener Hineral-Pastillon nun, welche auf alle Schleimhäute und ſo auch auf
die des Verdauungsſyſtems wirken, d. h. die Functionen des Unterleibs in ihren normalen Gang
bringen, ſchaffen eine beſſere Verdauung, alſo auch eine ausgiebigere Ernährungsfähigkeit und als
Zeichen davon ein geſundes, blühendes Ausſehen.
Gelbliche Geſichtsfarbe und ürgerliche Gemüthsdispoſition, wie ſie
den Leberleidenden kennzeichnen, werden vor dem gehörigen Gebrauch der Sodener Mineral Pastillen
nicht lange Stand halten. Gleichwie die Sodener Heilquellen gegen einfache Erkrankungen der
Leber ſeit Jahren mit noch beſſerem Erfolg gebraucht werden, als gewiſſe theuere Luxusbäder
von großem Ruf, ſo wirken auch die aus den Heilquellen des bevorzugten Taunusbads durch
ſorgjältige Abdampfung gewonnenen Sodener Mineral-Pastillen durch ihre auflöſende
und mild abführende Wirkung den Anſchoppungen in der Leber entgegen und beſeitigen die bittere
Stimmung mancher Patienten.
mit 4 Klingen, Schildkrotplatte
13tücher und 3 Paar alte
Zug=
th. 1 desgl. Kinderhandſchuh.
. 1 desgl. 1 kleines
Porte=
en mit blauer Stickerei.
braun. 1 Hühnerhund, ſchwarz
Namen.
zeiamt Darmſtadt.
dt, am 16. Februar 1887.
ſtadt
e3.
r d. 33. ertheilten Vorſchriften
genügend inſtruirt haben, ſowie
ollführer rechtzeitig eingeladen
g ſelbſt noch auf folgende von
und den Protokollführer
mit=
äß zum Hineinlegen der
Stimm=
daß es leer iſt.
benutzen und dem Protokoll
bei=
benen Zuſätzen verſehen ſein.
eſtattet, nach der
Offenlegungs=
gt zu unterſchreiben:
Der Wahlvorſteher:
Die Beiſitzer:
Der Prototolführer:
5. Auf Seite 4 des Protokolls ſind die auf die betreffenden Candidaten gefallenen Stimmen einzeln aufzuzählen.
8 18 des Wahlreglements.
6. Die Gegenliſte dieſer Stimmenzählung, wie auf Seite 3 des Protokolls angegeben, muß dem Wahlprotokoll
bei=
gelegt und vom geſammten Wahlvorſtand unterſchrieben werden. 8 18 des Wahlreglements.
7. Nur diejenigen Stimmzettel, bezüglich deren es einer Beſchlußfaſſung bedurft hatte, ſind dem Wahlprotokoll
bei=
zulegen. 8 20 des Wahlreglements.
108
[ ← ][ ][ → ] zu vermeiden, d. h. dem Eintreten dieſer Leiden dadurch
heiſerkeik und Hnſten zrubeugen, daß ſie nährend des Gehens in tather
Luft eine Sodener Mineral=Paſtille im Munde auflöjen. Iſt die Heiſerkeit ſchon eingetreten, zeigt
ſich beim Sprechen der Kehlkopf gereizt und bekundet ein häufiger Huſten den eingetretenen Lungen=
katarrh, dann genügt natürlich eine vereinzelte Paſtille nicht; es müſſen mehrere Sodener
Hineral-Pastillen wiederholt nach einander genommen werden, um die wohlthätig löſende und
mildernde Wirkung auf die afficirten Schleimhäute zu üben. Niemand wird einen quälenden
Huſten in ſeiner Nähe mit anhören wollen, ohne ein ſo bewährtes Linderungsmittel anzurathen.
„ und ausgeſprochene Tuberkuloſe
Gruſte Lungen-Gnkarrht uſordern noh ſorgjaneren und reichlicheren
Gebrauch der Sodener HKinerdt-Pastiller, von welchen dann 2-Imal täglich
5-10 Stück in ¼ Liter lauwarmem Waſſer gelöſt und zu einer Zeit=genommen werden, in
welcher der Magen nicht mit Speiſe belaſtet, alſo nicht in Verdauung anderer Stoffe begriffen iſt.
Einer beſonderen Beweisführung, daß die Sodener Quellen für chroniſche Katarrhe der
Athmungsorgane ebenſo heilwirkend wie für Diejenigen des Verdauungsſyſtems ſind, bedarf
6 nicht. Aerztliche Autoritäten von anerkannter Bedeutung haben ſich längſt, ohne
Widerſpruch zu finden, dahin geäußert, daß gerade der Gebrauch der Quelle aus welcher der
Aineratfloſ zu den Hodener Haſtiſlen hauptſüchlich gewonnen wird, „ſich (wie ein Sachkenner
ſchreibt) ganz vorzüglich für das ganze Gebiet chroniſch=entzündlicher Krankheiten der Reſpirations=
Organe, in specie des Kehlkopfs und der Naſopharyngeal=Schleimhaut eignet:
74.
12
s1er Nationen pilgern alljährlich in ſo
E
4TUGUkTAAL großer Zahl nach dem öönen Taunusbad, daß man
dork die Empfindung hat, es würde die Wirkung, welche die Sodener Brunnen auch für andere
namentlich Unterleibskrankheiten bieten, unterſchätzt und in den Hintergrund gedrängt durch die
überwiegende Zahl der Kuren erkrankter Athmungsorgane.
Bruſtkranke ſind es auch, welche am meiſten nach einer Fortſetzung der Sodener
Kur durch Gebraus, der
guſerate
vedenazamanDartat
vn der Epdithor Rheinſte Rr. 2.
mBeſſungen rfrer Bhz.
Oohſtahe R. Rwi ain,
von 2den Aunznea-Epedtinz.
d ſämmtlicher Behörden.
1887.
77.
E. Der Bäcker.
Pf.
es Brod 2¼ Kilogr.
1¼ Kilogr.
e= Brod 2¹⁄ Kilogr.
rod 2 Kilogr.
60
30
G
59
Der Bierbrauer.
Liter
24
mit 4 Klingen, Schildkrotplatte
13tücher und 3 Paar alte
Zug=
th. 1 desgl. Kinderhandſchuh.
1 desgl. 1 kleines Porte=
800EUkn MutnAt-PhsTIIky
erlangen, weil ſie wiſſen, daß dieje Paſtillen aus den beſten Quellen Sodens, unter
ärzt=
licher Controle, durch Abdampfung gewonnen werden. Ein ärztlicher Schriftſteller räth
zum Gebrauch der mineraliſchen Naturheilmittel Sodens da, wo, Reizzuſlände der Reſpirations=
Organe vorhanden ſind, welche den Verdacht der Lungen=Phthiſe erwecken'. Iſt letztere aber
eingetreten, ſo wirken die Sodener Mineral=Paſtlllen den die Lungen=Phthiſe
begleiten=
den Katarrhen der Bronchien entgegen.
Frauen und Kinder büden einen großen Theil des Sodener Kur=Publikums
un=
für ſie auch, die bei ihrer zarten Conſtitution ſo leicht katarrhaliſchen Erkrankungsfällen a
geſetzt ſind, ſollten die Sodener Mineral=Paſtillen ſtets im Hauſe vorräthig
gehalt=
werden, umſomehr als, wie aus dem Obigen hervorgeht, auch der Hausvater vielfach dieſelbe
gebrauchen wird, um Berſchleimungen zu heben, Stockungen in den Unterleibsorganen
zu bejeitigen.
en mit blauer Stickerei.
braun. 1 Hülhnerhund, ſchwarz
Namen.
zeiamt Darmſtadt.
dt, am 16. Februar 1887.
ſtadt
C3.
r d. 33. ertheilten Vorſchriften
genügend inſtruirt haben, ſowie
ollführer rechtzeitig eingeladen
g ſelbſt noch auf folgende von
und den Protokollführer
mit=
äß zum Hineinlegen der
Stimm=
daß e3 leer iſt.
benutzen und dem Protokoll
bei=
benen Zuſätzen verſehen ſein.
eſtattet, nach der
Offenlegungs=
gt zu unterſchreiben:
D. m. aul 21. Feoruar 1881.
Der Protokollführer:
Die Beiſitzer:
Der Wahlvorſteher:
5. Auf Seite 4 des Protokolls ſind die auf die betreffenden Candidaten gefallenen Stimmen einzeln auſzuzählen.
8 18 des Wahlreglements.
6. Die Gegenliſte dieſer Stimmenzählung, wie auf Seite 3 des Protokolls angegeben, muß dem Wahlprotokoll
bei=
gelegt und vom geſammten Wahlvorſtand unterſchrieben werden. 8 18 des Wahlreglements.
7. Nur diejenigen Stimmzettel, bezüglich deren es einer Beſchlußfaſſung bedurft hatte, ſind dem Wahlprotokoll
bei=
zulegen. 8 20 des Wahlreglements.
108
[ ← ][ ]408
Landan
Darlegungen mit der eindringlichen Ermahnung an alle Anweſenden,
nicht nur am entſcheidenden Wahltage ſelbſt ihre Schuldigkeit zu
thun, ſondern auch in ihrem Kreiſe eifrigſt dafür zu wirken, daß
als Wahlreſultat eine glänzende Maiarität zu ſnnſton dos
roichs=
treuen Kandidaten Hrn. Ulrich von
feſter, zuverläſſiger Vertreter ber=
Reicher Beifall folate den Ausfü
auch denjenigen ſeiner Vorredner.
Herr Pfarrer von Wachte:
Dank aus für ihr Erſcheinen u
aufgenommenes Hoch auf Kaiſer 1
thuenden Eindruck machten die k
Bürgermeiſters Schulz an jeine;
darin, daß er alles, was in ſeine
die beſtehenden Gegenſätze anszual
ſtädtern in Liebe entaegenkomme, ſ
damit ein einträchtiges Zuſamme
Vaterlandes erzielt werde.
Di
dem Eindruck einer nach allen *
digend verlaufenen Verſammlung.
L Mainz, 16. Februar. Anl
Darmſtadt ſtattfindenden Ausſtell
G.
hat der hieſige Gewerbverein auf
raumt, um uber die Beſchickung
vo=
zu beraten. Gemäß dem Antrag
nächſt die Innungen mit der Entg
betrauen, von denen man eine w
lung beſtimmten Arbeiten erwarte:
keine Innung bilden, wurden Me
nahme von Anmeldungen bereiter
bis zum 1. März erfolgen. Die
werbverein.
„
Die wegen Erbauung eines „
lange zwiſchen der heſſiſchen
Kriegsmiiſterium in Berlin ſcht
vorbehaltlich der Geldbewilligung
Abſchluß gelangt. Der Militärfis
von dem Plaß des alten Vahnl,
auf welchem außer das im
Bara-
auch die neue Militärwaſchanſtalt
Dürkheim a. d. H. Löwen=Apotheke,
Kaſtel, 16. Februar. Bei „
Hauſes fand man geſtern bei
anderthalb Meter unter der Erde
Waldſiſchbach Apotheler Friedr. Brand.
ausgewachſenen Meuſchen. Auf d.
Darmſtadt
was in Verbindung mit der
Th=
keiner Zeit ene Begräbnisſtätte w
„
vor langen Jahren hier die St
Welt geſchafft worden ſind.
E. Merck,
Kaſtel, 16. Februar. Von d=
Friesberg i. H. Mohren=Apotheke,
einberufen, fand heute abend im
beſuchte Wählerverſammlung ſtat
Gießen
mit lautem Jubel begrüßt, ent=
Küchker, häuſig von Beifall un
Mäinz
heutige Situation, deren Ernſt es
„
Intereſſe von Kaiſer und Reich,
„
Annahmeeiner Reichstagskandidatu
„
ſompatiſch berührenden Worten di
Herren Dr. Lambinet und Dr. N=
Offenbach
lebhaften Beifall fanden.
Frankfurt, 17. Februar. Die
ſchaft hat ſoeben eine erweiterte P=
Worms,
den Monat Juni in Ausſicht
gen=
ſchaftliche Ausſtellung zu F.
Zuwendungen von Behörden und
Wiesbaden
höhung der Preiſe für Pſerde
23 560 M., für Schaſe auf 6610
„
gtſlattet, weitere Erhöhungen ſind
„
Zuwendungen in Ausſicht ſtehen.
ſich zur Zeit noch nicht überſehen
Hanau
1. März abläuſt, indeſſen läßt ſich
und Anfragen ſchon ſchließen, da
Ausſtellung von 1100 Tieren bereck
Au der Ausſtellung werden ſich
Mittel= und Weſtdeutſchlands be
Züchter aus den deutſchen Küſtenlä
oſten unſeres Vaterlandes. Für d
brauchspferde; wird auch Englau
für die Viehzucht in Betracht kom.
der Ausſtellung vielſach geſchloſſen auftreten und recht vollſtändig
vertreten ſein, da ſie durch Abhalten von Vorſchauen eine gründliche
Sichtung des Materials bewirken, dieſes geſichtete Malerial aber
dann auf Vereinskoſten nach Frankfurt ſchicken.
In der Tierabteilung werden Leiſlungsprüfungen ſo weit als
dies nach der jetzigen Anſicht von dem Werte derſelben angängig
Nr. 35
iſt. vorgenommen werden und zwar Fahren von Pferden und Ochſen
mit Laſt, Fahren und Reiten von Lupuspferden und Schrittprüfungen
von Pferden.
Eine ſehr aründliche Prifnna mird die von Kühen auf Milch=
Nach Lungen- und Rippenfell-Entzündungen
wehen der Gebrauch der Sodener Miueral=Paſtillen
iſt zur Verhütung oder
Milderung der
Nach=
in hohem Grade indicirt,
und bildet eine Vorſichtsmaßregel, die ebenſo durch die Sorgfalt der Pflege eines Geneſenden
geboten als pekuniär leicht zu beſchaffen iſt.
Als ein wahres Volksarzneimittel haben ſich im Allgemeinen die Sodener
Hineral-Pastillen ſchon bewährt und zahlreiche Zeugniſſe von Aerzten wie Laien ſprechen
dafür, daß ſie die Wirkungen, welche man von ihnen hofft, auch in Wahrheit üben.
Jede Familie, die einen schwer Kustenden, einen
Lungenleidenden in ihrer Hitte het, wird mit Genugthuung das
lindernde und zur Geneſung hinleitende Wirken der
Sodener Hinerdl-Pastiller
wahrnehmen und Jeder, der ſich eines ſo wohlthätigen Mittels verſichern will, findet unter den
vielen Bezugsſtellen diejenige, welche ihm das bewährte Hausmittel ohne Mühe liefert.
Der Preis iſt pro Schachtel auf nur 85 Pfg. geſtellt und ſind in nachverzeichneten
Apotheken erhältlich:
Hof=Apothele,
Kaiſerslantern, Löwen=Apotheke,
Hanau
Adier=Apotheke,
Eimburg a. d. L. Apotheker Dr. Wolff,
Amts=Apotheke
Ludwigshafen Löwen=Apotheke,
Weilburg
Apotheker Dr. Gläßner,
Apotheker E. Pfülf,
Speyer a. N.
Kaſſel
Einhorn=Apotheke,
Apotheker K. F. Moſer.
J. B. Feldbauſch Sohn,
Adler=Apotheke,
Stadt=Apotheke,
Hirſch=Apotheke,
Fr. Schäfer, Droquen u. Chem.
Engel=Apotheke,
Hirſch=Apotheke,
Apotheker Th. Lommel,
Hirſch=Apotheke,
Adler Apotheke,
Löwen=Apotheke
Engel=Apotheke,
Mohren=Apotheke,
Adler=Apotheke,
Fürſtl. Iſenburg Hof=Apotheke,
Apotheker A. Contzen,
Adler=Apotheke,
Schwau=Apotheke,
Apotheker C. Münch,
Apotheker A. Seyberth,
Amts=Apotheke,
Hirſch=Apotheke Hof=Ap.)
Taunus=Apotheke.
Dr. Lade's Hof Apotheke,
Apotheke zum weißen Schwan,
Löwen=Apotheke,
Hof=Apotheke,
„
Sonnen=Apotheke,
„
Haupt Dépdt Schneider &m; Gottfried
Markt=Apotheke,
Biberach
Apotheker Dr. G. Mauz,
Eßlingen
Schwan=Apotheke,
Apotheke beim Fiſchbrunnen,
Engel=Apotheke,
Heilbronn
Apotheke beim Fleiner Thor
„
Neubauer'ſche Apotheke,
„
Sicherer'ſche=Apotheke,
Schwäb. Gmünd Obere Apotheke,
Oberndorf a. N. Apotheker E. Reitter,
Ravensburg
Reutlingen
Aalen
Dietenheim
Stuttgart
Tübingen
Ulm
Bforzheim
Sigmaringen
Gosner'ſche=Apotheke,
Finckh'ſche Apotheke,
Apotheker A. Gaupp,
Apotheler F. Hodrus,
Kreuſer'ſche=Apotheke,
Johannes=Apotheke,
Adler=Apotheke,
Neckar=Apotheke,
Apotheker Reihlen & Scholl,
W. Benz Söhne, Mineralwaſſer=
Handlung.
C. H. Burk Mineralw. Handlg.
Haupt=DépstHirſch=Apoth.
Apotheker F. Schmid,
Apotheker Wilh. Keller,
Löwen=Apotheke,
Mohren=Apotheke,
Apotheker L. Wegener,
Apotheker Dr. B Himmelsbach.
General=Vepol: Ph. Herm. Fah, Frankfurt a. M.
Druck von R. Morgenſtern, Frankfurt a. M.
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Freitag, 18. Februar:
Klubs.
Tageskalender.
Konzert auf der Eisbahn des Schlittſchuh=
pel Lilgon.
Hierzu eine Beilage von Ph. Herm. Fay in Frankfurt, General=Depot der Sodener Mineral=Paſtillen.
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Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verautwortlich für die Redaction: Carl Wittich.