Darmstädter Tagblatt 1887


08. Februar 1887

[  ][ ]

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Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 60 Pf.
pro Quartal inc. Voſtauſichlag

150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Unterhaltungsblatt.

guferate
verdenangenomncn ndemſiat,
ven der Editw Uhauſt. Bi. 2z.
RBeſſungen zxe Ah.
Holzurexe R Ast inz,
von Aa Emuaaaiuz.

Amtliches Organ
ſür die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Volizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

6 M.

Dienstag den 8. Februar.

4o7.

Betreffend: Die Reichstagswahlen.
Darmſtadt, am 26. Januar 1887.

Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Die in nachſtehend abgedruckter Bekanntmachung getroffenen Auordnungen beauftragen wir Sie, ſoweit dieſelben Ihre
Gemeinden angehen, alsbald und ſpäteſtens am 12. Februar 1887 auf ortsübliche Weiſe bekannt zu machen, ſowie auf
gleiche Weiſe und zu gleicher Zeit den Tag und die Dauer der Wahlhandlung zu veröffentlichen.
Den Tag der geſchehenen Bekanntmachung wollen Sie alsdann alsbald berichtlich uns anzeigen.
Im Uebrigen empfehlen wir Ihnen, die in unſerem lithographirten Ausſchreiben vom 15. d. Mts. ertheilten Weiſungen
auf das Pünktlichſte und Gewiſſenhafteſte zu beachten, auch die Wählerliſten bei Ihrem etwaigen perſönlichen Hierher=
kommen
zwiſchen dem 14. und 20. Februar d. J. uns zur Einſicht vorzuzeigen.
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g,
die Wahlen zum Reichstage betreffend.
Nach 8 6 des Reglements zur Ausführung des Wahlgeſetzes für den Reichstag vom 28. Mai 1870 (Seite 52 der An=
lage
4 zum Regierungsblatt Nr. 63 von 1870) ſind die Wahlbezirke zum Zwecke des Stimmabgebens (8 6 des Wahlgeſetzes)
von den zuſtändigen Behoͤrden abzugrenzen. Als ſolche ſind nach der Anlage D. des Reglements für das Großherzogthum
die Kreisämter bezeichnet. Der 8 7 des Wahlreglements ſetzt feſt:
Jede Ortſchaft bildet der Regel nach einen Wahlbezirk für ſich. Jedoch können einzelne bewohnte Beſitzungen
und kleine, ſowie ſolche Ortſchaften, in welchen Perſonen, die zur Bildung des Wahlvorſtandes geeignet ſind, ſich
nicht in genügender Zahl vorfinden, mit benachbarten Ortſchaften vereinigt, große Ortſchaften in mehrere Wahlbezirke
getheilt werden. Kein Wahlbezirk darf mehr als 3500 Seelen nach der letzten allgemeinen Volkszählung
enthalten.
Nach 8 8 des Reglements haben die zuſtändigen Behörden für jeden Wahlbezirk den Wahlvorſteher, welcher die
Wahl zu leten hat, und einen Stellvertreter deſſelben, unter Beobachtung der Beſtimmungen des 8 9 des Geſetzes vom
31. Mai 1869, zu ernennen, ſowie das Lokal, in welchem die Wahl vorzunehmen iſt, zu beſtimmen.
Um dieſen Vorſchriften nachzukommen, iſt für die bevorſtehenden Wahlen der Abgeordieten zum Reichstage das Nach=
ſtehende
von uns verfüat worden:
Jede Bürgermeiſterei des Kreiſes Darmſtadt hat, ſoweit Ausnahmen hier nicht bezeichnet ſind, einen Wahlbezirk
zu bilden; die ſelbſtſtändige Gemarkung (Gemeinde) Eich hat ſich der Bürgermeiſterei Hahn, die ſelbſtſtändige Ge=
markung
(Gemeinde) Waſchenbach der Bürgermeiſterei Nieder=Namſtadt, die ſelbſtſtändige Gemarkung Sensfelderhof
der Bürgermeiſterei Wixhauſen anzuſchließen.

Nachbenannte Bürgermeiſtereien zerfallen in folgende Wahlbezirke:
2. Darmſtadt.
1. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus am Ballonplatz und den Straßen:
Arheilgerſtraße, Fuhrmannsgaſſe. Gardiſtenſtraße, Kaupſtraße, Liebfrauenſtraße, Löffelgaſſe, Ruthsſtraße, Schloß=
garten
, Schloßgartenſtraße und Schwanenſtraße.
I. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus am Ballonplatz und den Straßen:
Dieburgerſtraße, Heinheimerſtraße, Hohlerweg. Kranichſteinerſtraße, Lauteſchlägerſtraße, Lichtenbergſtraße, Müller=
ſtraße
, Pankratiusſtraße, Ringſtraße, Taunusſtraße, Wenkſtraße.
II. Wahlbezirk mit dem Wahlokal im Schulhaus am Ballonplatz und den Straßen:
Alexanderſtraße, Ballonplatz, Hoftheaterplatz, Magdalenenſtraße und Mauerſtraße.
IV. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Rundethurmſtraße und den Straßen:
Beckſtraße, Blumenſtraße, Darmſtraße, Dreibrunnenſtraße, Erbacherſtraße, Gervinusſtraße, Mühlſtraße, Mühlweg,
Soderſtraße, Stiftsſtraße, Teichhausſtraße und Wienerſtraße.

81

[ ][  ][ ]

306

Nr. 27
V. Wahlbezirk mit dem Wahlokal Schulhaus in der Rundethurmſtraße und den Straßen:
Große Bachgaſſe, Brandgaſſe, Große Kaplaneigaſſe, Kleine Kaplaneigaſſe, Döngesborngaſſe, Hinkelgaſſe, Holzſtraße,
Kirchſtraße, Lindenhofſtraße, Pädagogſtraße, Schulzengaſſe, Woogsplatz und Woogsſtraße.
VI. Wahlbezirk mit dem Wahllokol im Schulhaus in der Rundethurmſtraße und den Straßen:
Kleine Bachgaſſe, Geiſtberg, Langegaſſe, Neugaſſe, Obergaſſe, Kleine Ochſengaſſe, Rundethurmſtraße, Sackgaſſe,
Schloßgaſſe, Schloßgraben und Schuſtergaſſe.
VII. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus Ecke der Karls= und Niederramſtädterſtraße und den Straßen.
Ernſt=Ludwigsplatz, Ernſt=Ludwigsſtraße, Hölgesſtraße, Ludwigsplatz, Ludwigsſtraße, Marktplatz, Marktſtraße,
Große Ochſengaſſe, Paradeplatz. Reſidenzſchloß, Rittergaſſe, Schirmgaſſe, Schuchardſtraße, Schulſtraße und Schützen=
ſtraße
.
VIII. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus Ecke der Karls= und Niederramſtädterſtraße und den Straßen:
Grünerweg, Hochſtraße, Hoffmannsſtraße, Kapellplatz, Kapellſtraße, Karlsſtraße, Kiesſtraße, Niederramſtädterſtraße,
und Rößdörferſtraße.
Ix. Wahlbezirk mit dem Wahlokal im Schulhaus in der Grafenſtraße und den Straßen:
Eliſabethenſtraße, Louiſenplatz, Louiſenſtraße, Saalbauſtraße, Wilhelminenplatz. Wilhelminenſtraße und Zimmerſtraße.
A. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Grafenſtraße und den Straßen:
Artillerieſtraße, Gſchollbrückerſtraße, Heidelbergerſtraße, Heinrichsſtraße, Holzhofalle, Hügelftraße, Marienplahz.
Riedeſelsſtraße, Sandſtraße, Steinſtraße und Weyprechtſtraße.
Xl. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Grafenſtraße und den Straßen:
Allee, Bahnhofsplatz. Bahnhofſtraße, Caſerneſtraße, Caſinoſtraße, Feldbergſtraße, Griesheimerweg,. Neckarſtraße,
Rheinſtraße und Waldſtraße.
XII. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Friedrichsſtraße und den Straßen:
Bleichſtraße, Fabrikſtraße, Frankfurterſtraße, Friedrichsſtraße, Gartenſtraße, Georgſtraße, Grafenſtraße, Hofſtall=

ſtraße, Mathildenplatz, Wieſenſtraße und Zeughausſtraße.
XIII. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Friedrichsſtraße und den Straßen:
Aliceplatz. Aliceſtraße, Blumenthalſtraße, Dornheimerweg, Emilsplatz, Emilsſtraße, Ireneſtraße, Kahlertſtraße,
Lagerhausſtraße, Landwehrſtraße, Landwehrweg, Liebigſtraße, Pallaswieſenſtraße, Promenadeſtraße, Sensfelderweg,
Victoriaſtraße, Weiterſtädterweg, Wendelſtadtſtraße und Wilhelmsplatz.
b. Beſſungen:
1. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Rathhaus und den Straßen:
Annaſtraße, Eichbergſtraße, Eſchollbrückerſtraße, Heinrichſtraße, Herdwegſtraße, Hermannſtraße, Hochſtraße, Karls=
ſtraße
, Martinſtraße, Nieder=Ramſtädterſtraße, Roßdörferſtraße, Rückertsſtraße, Steinackerſtraße, Wilhelmſtraße,
Wilhelminenſtraße und Grüner=Weg.
II. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Mädchenſchulhauſe, Schulſtraße Nr. 7, und den Straßen:
Bruchwieſenſtraße, Heidelbergerſtraße, Hofgartenſtraße, Holzſtraße, Hügelſtraße, Kirchſtraße, Klappacherſtraße, See=
ſtraße
, Stadtallee und Wittmannſtraße.
III. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Kuabenſchulhauſe, Ludwigsſtraße Nr. 40, und den Straßen:
Fabrikſtraße, Forſtmeiſterſtraße, Friedrichſtraße, Herrngartenſtraße, Kiesſtraße, Ludwigsſtraße, Orangerieſtraße,
Sandſtraße, Schulſtraße, Weinbergſtraße und Wingertsſtraße.
c. Eberſtadt:
getrennt durch den, den Ort durchfließenden Modaubach:
½. Wahlbezirk den am linken Ufer gelegenen füdlichen Ortstheil umfaſſend, mit dem Wahllokal im Rathhaus.
II. Wahlbezirk den am rechten Ufer gelegenen nördlichen Ortstheil umfaſſend, mit dem Wahllokal im Schulhaus an
der Darmſtädter=Straße Nr. 16.
d. Griesheim:
getrennt durch die den Ort von Oſten nach Weſten durchziehende Staatsſtraße.
J. Wahlbezirk, den nördlichen Ortstheil umfaſſend, mit dem Wahllokal im I. Schulhauſe.
II. Wahlbezirk, den füdlichen Ortstheil umfaſſend, mit dem Wahllokal im Rathhaus.
6. Pfungſtadt:
getrennt durch die den Ort von Oſten nach Weſten durchziehende Staatsſtraße.
L. Wahlbezirk, den nördlichen Ortstheil umfaſſend, mit dem Wahlokal in der Kleinkinderſchule.
II. Wahlbezirk, den füdlichen Ortstheil umfaſſend, mit dem Wahllokal im Rathhaus.
2) Als Wahlvorſteher in den nur einen Wahlbezirk bildenden Bürgermeiſtereien hat der Bürgermeiſter, als deſſen
Stellvertreter der Beigeordnete, zu fungiren.
Für folgende Gemeinden haben wir beſtellt:
9. Darmſtadt:
als Wahlvorſteher:
als Stellvertreter:
I. Wahlbezirk: Stadtverordneter H. Lehr.
Weißbindermeiſter Hillgärtner.
K. Gräff.
Kaufmann A. Anton.
II.


J. Dieffenbach.
Rentner Fr. Mahr.
III.

Kinkel.
Feuerwehr=Inſpektor Juſtus.
IV.

K. Diehl.
Bäckermeiſter G. Koch.
V.

Rentner G. Schueider.
Hofſeiler J. G. Hein.
VI.

Weinhändler C. Walz.
VII.
Kaufmann L. B. Müller.

VIII.
Stadtverordneter K. Müller.
Fabrikant Fr. Schmidt.

IL.
Lauteſchläger.
Rentner Chr. Schmidt.


P. Diehm.
L.
Rentner H. Koch I.

XL.
Rentner F. Jordis.
Stadtverordneter Hochſtütter.

XII.
Stadtverordneter Ganß.
Kaufmann A. Berbenich.

Blumenthal.
Kaufmann L. Schneider.
AIII.

4.

14)
62
lio.
1½.
4½
5½
631
9r=
95

6.
83
940
1120

5.

[ ][  ][ ]

Nr. 27

397

b. Beſſungen:
1. Wahlbezirk: Bürgermeiſter Berth.
Beigeordneter Wittmann.
II.

Gemeinderath A. Weinmann.
III.
c. Eberſtadt:
1. Wahlbezirk: Bürgermeiſter Müller.
Beigeordneter Pfeiffer.
II.
d. Griesheim:
1. Wahlbezirk: Beigeordneter Philipps.
Bürgermeiſter Maſſing.
II.

Friedrich Thomas.
Jacob Nohl.
Philipp Wolf III.

Gemeinderath Jacob Meidinger.
Wilh. Schäfer II.


Friedrich Nungeſſer I.
Valentin Feldmänn XV.

e. Pfungſtadt:

Gemeinderath Ph. Erk.
1. Wahlbezirk: Beigeordneter Engel.

Ludw. Lang.
Bürgermeiſter Schiemer.
II.
3) Die Wahlen ſind in dem Gemeindehauſe loder in dem deſſen Stelle vertretenden Gebäude), in Darmſtadt, Beſſungen,
Eberſtadt, Griesheim und Pfungſtadt in den bei pos. 1 a- e bezeichneten Gebäulichkeiten vorzunehmen.
Es werden dieſe Anordnungen, welche auch für etwaige Erſatzwahlen innerhalb des erſten Jahres nach den allgemeinen
Wahlen Geltung haben 68 34 des Reglements) mit dem Anfügen hur oͤffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Wahlen zum
Reichstag im ganzen Reiche auf
Montag den 21. Februar 1887

ſeſtgeſetzt ſind, ſowie daß die Abſtimmung um 10 Uhr Morgens beginnt und um 6 Uhr Abends geſchloſſen wird.
Darmſtadt, am 26. Januar 1887.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[872
v. Marquard.

Bekanntmachung.
Da der Schlußtermin im Konkurs
über das Vermögen des Georg Neuſel
von Eberſtadt abgehalten und die Schluß=
vertheilung
erfolgt iſt, ſo wird das Kon=
kursverfahren
aufgehoben.
Darmſtadt, den 4. Februar 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[1214,
Dr. Schneider.
17nterzeichnetes Proviant=Amt kauft
11 Noggen und erſucht die Herren Pro=
dugenten
um Zufuhr.
Darmſtadt, im Februar 1887. 1215
Gr. Proviant=Amt.
Holzverſteigerung.
Es werden verſteigert, jedesmal Mor=
gens
91 Uhr beginnend:
1. Montag den 14. l. M.,
bei Wirth Schneider zu Nieder=Ramſtadt
aus dem Domanialwalddiſtrikt Kohlberg
3 Nadelſtämme mit 339 Fm.; ferner
Scheiter Rm. Buche 145 I. Cl., 166 II. Cl.,
Nadelholz 51; Knüppel Rm. Buche 40,
Nadelholz 5; Reiſigwellen: Buche 2630,
Nadelholz 600; Stöcke Rm. Buche 84,
Nadelholz 18.
II. Dienstag den 15. l. M.
bei Wirth Walter zu Traiſa aus den
Domanialwalddiſtrikten Spieß u. Großer
Bruch: Scheiter Rm. Eiche 2. Nadelholz 10,
Knüppel Rm. Eiche 4, Nadelholz 33
Reiſigwellen: Buche 300, Eiche 800, Na=
delholz
16000.
Die Rummern des Holzes II. Cl. ſind
blau unterſtrichen.
Näheres vor der Verſteigerung bei den
Forſtwarten Schnellbächer zu Emmelinen=
hütte
und Hofmann zu Eiſernhand zu
erfragen.
Darmſtadt, den 4. Februar 1887.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
[216
Krauß.

Auforderung der Pfandſchuldner
und
Pfünder=Yerkteigerung.
Die Schuldner des hieſigen ſtädtiſchen Pfandhauſes, deren Pfänder in den
Monaten April bis incl. September 1886 fällig waren, werden hierdurch aufge=
fordert
, ſolche bis zum 10. März d. J3. einzulöſen, oder die Pfandſcheine pro=
longiren
zu laſſen, widrigenfalls dieſe Pfänder

Montag den 25. April d. Js., Nachmittags 2 Uhr,
verſteigert werden.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß fällige Pfänder, welche
weder ausgelöſt noch prolongirt worden ſind, vor dem Verſteigerungs=Termin
umverſetzt ſein müſſen, indem während der Verſteigerungstage die Umverſetzung
nicht mehr ſtattfinden kann.
Darmſtadt, den 4. Februar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[1217

VerſeigerungsAnzige.
Mittwoch den 9. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete im Schützenhof zu Darmſtadt nachverzeichnete
Pfänder gegen Baarzahlung:
4000 Stück Cigarren, 1 Fuhrmannsrolle, 2 Oeconomiewagen, 1 voll=
ſtändiges
Bett, 1 Wanduhr, 1 Regulator, 3 Sopha's, 1 Schreibſekretär,
1 Glasſchrank, 4 Kleiderſchränke, verſchiedene Tiſche, Kommoden, Spiegel
und noch ſonſtige Gegenſtände.
Die Verſteigerung der Cigarren findet unwiderruflich ſtatt.
Nachmittags 1 Uhr
in der Bleichſtraße 39 im Laden:
2 vollſtändige Betten, Sopha's, Bilder, Stühle, Seſſel, Kleiderſchränke,
Spiegel, Hängelampen, Tiſche, 1 Küchenſchrank und diverſes Hausgeräth.
Darmſtadt, den 7. Februar 1887.
Hohemsttehm, Gerichtsvollzieher in Darmſtadt. H

Eine neue Peluchegarnitur, braun, Carlsſtr. 47 iſt Seitengebäude mit
furten ud banplatr
Causense a6Sessal,
ſ792
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1219 () Aecker im Bachgaug zu verpachten.
J. Röttinger, Mathildenplatz 7. 2 Näheres Frankfurterſtraße 36. 112409

[ ][  ][ ] Verketgerungz-Anzrige.
Aus dem Konkurſe der Liqueur= und Eſſigfabrik von Wilhelm Kaiſer in
Eberſtadt werden in deſſen Behauſung
Mittwoch den 9. Februar d. J., Vormittags 10 Uhr,
gegen gleich baare Zahlung verſteigert:
Circa 80 Hectoliter Eſſig, 16 Stück Lagerfaß von 800-2000 Liter halt.,
34 verſchiedene kleinere Lagerfaß, 2 große Eſſigſtänder, 3 Zugfäſſer, 50 ver=
ſchiedene
Eſſigtransportfaß, 80 verſchiedene Branntweintransportfaß, eine
Partie Faßlager, 1 Fuhrwagen, 1 Nollwagen, 1 Schubkarren, 1 großer
kupferner Keſſel, 1 Kelter, 1 Partie Stroh, Heu und Dung, verſchiedenes
Keller= Acker= und Hausgeräthe, 4 Gänſe und 6 Hühner, ſowie 7 neue,
große Treppentritte von Syeuit und ein Haufen desgl. Pflaſter=
ſteine
.
Nähere Ausluuſt ertheilt der Konkursverwalter Heinrich Stoͤrger in,
Darmſtadt.
Eugel, Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt.
AucG; AIGO!
immer noch zu ſeitherigen bil=
ligen
Preiſen ohne Aufſchlag,
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[1088
Portorico, ffein blau, Mk. 1.-
Java, gelb ffein
1.05)
Henado, braun ffein 1.15.
per halb Kilo,
als beſonders preiswerth empfehlen
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1 L O0,
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Durch größeren, vortheilhaften Bezug
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gezeichneter
Qualität zu verhältnis=
mäßig
billigſten Preiſen abzugeben und,
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Weissé Hernseiſe 30 Pf.
Gelbe Hernseike 28 Pf.,
Marmorirte Seiſe 24 Pf.
Bei Entnahme von 5 Pfund je
2 Pfg. billiger.
Hoiurich Gtilp, 5
Ecke der Soder= und Wienerſtr. 5l. dur oin Vorsnch, gochrto Hausfrau
Bestätigt, dass das weltberUhmte Hodurek’sche MoRxhiIU, mittolst
meiner Bestaubungs-Spritze das beste Vertilgungsmittel gegen alle Insecten
(Wanzen, Schwaben, Plöhe, Russen, Fliegen, Ameisen), sicherster Sehutn gogen
Mottenfrass ist. Pack 10, 20, 50 Pf., desgl. Kuchen-Schnellput= und Glanz-
stürke
, in Durmstadt: Moriz Landau, Em. Fuld.
[971
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Nolal Ausvorkau
ſämmtlicher Waarenvorräthe zu und unter Einkaufspreiſen.
Mein Lager umſaßt: Dumen-Mleidoraloſſe,
Buckaheinz. Tuche, Regenmüntel- und Dumen-
Münltelstoſſe, Foluche, Summot, Seldengtoſſe.
wollono Shwals und Umachlngetücher, Flanello.
Lamn's, Auaitaltungs-Artiſtel, Vorhünge, Tioch-
dechen
u. d. m.
. Werlemiich,
[289
17 Ludwigsſtraße 17. Feinsten Roispuder 75 Pf.,
Peinsten Fottpudor 60 Pf. u. 1 M.
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fabrik
(prämiirt 1882) empfiehlt als be=
liebteſte
Mittel den Teint zart und weich
zu machen und vor dem Aufſpringen und
Niſſigwerden zu bewahren. Zu haben bei
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Ludwigsplatz 2. (165 Friedrichsdorfer
Awiohaol.5
von J. F. Pauli.
Aerztlich anerkannt.
Erſatz für Muttermilch, für Magenleidende,
ſowie zum Gebrauch bei Geſellſchaften ſtets
friſch zu haben. Alleinverkauf im Laden
der L. Remmert Wwe., Bleichſtr. 45. Das
Koblengesahäft von W. Hoſſfunaanunn,
Darmſtadt, Grafenſtraße 18,
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Wuharkohalen von großer Heizkraft
aus Zeche ver. Hamburg;, ſowie Nußkohlen, Stückohlen und echte Authracit=
kohlen
und Briquettes.
[974 Hunyadi-Janos.
Büllerwasser
flaſchen= und kiſtenweiſe,
1220
bei
Baanlet éUId. [ ][  ][ ]

2.
24
2¼
27
10
e
38
729
17)

40)
5¼
49

23

Nr. 27

739

12

Erbſen, Linſen, Bohnen,
Gerſte,
Reis, Nudeln.
Mein Lager in allen Sorten und Preislagen
Erbsen per Pfund 12, 15,. 16, 20, 30 Pfg.,
Linsen 20, 25, 30 Pfg.,
Bohnen
16, 18, 20 Pfg.

Gersto
18. 20, 25, 30, 36 Pfg.,

Reis
12, 16, 20, 30, 40 Pfg.,
Nudeln
26, 30 36, 40, 70 Pfg.
iſt vollſtändig neu aſſortirt und erlaube mir dasſelbe angelegentlichſt zu den herab=
geſetzten
Preiſen zu empfehlen.
A. Weimmamm,
[972
Beſſunger Carlsſtraße 8.
Wogen baulicher Veränderung meinos
Lagors
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zum Anmachen. Tannäpfel und Holzkohlen billigſt.
gegenüber dem
J. Prolst, Pädagog.

Hmour's.
gämmiliche Suppen-Träuter,
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Langſchnittbohnen und
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[1222
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82

[ ][  ][ ]

310

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ſolche iſt der Eintritt nicht geſtattet.
Nichtmitglieder können bei Zahlung von 1 Mk. für Herren und 40 Pfg.
füͤr Damen durch Mitglieder eingeführt werden. Die Karten ſind bei den Herren
Spengler Roth, Kauſmann Braun, Wirth Hartmann und Abends an der Kaſſe
zu haben. Kappe und Stern werden gratis verabfolgt.
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Anfang Abends präcis 8 Uhr.
Maskenkarten ſind am Balltage im Vereinslokal Vormittags von 10-12
Uhr und Nachmittags von 2-4 Uhr zu haben. Nichtmitglieder können gegen
Entrée für Herren 2 Mk., für Damen 1 Mk. eingeführt werden.
[1232
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1237) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
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312

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Dienstag, 8. Februar.
12. Vorſtellung in d. 6. Abonnementsabteilung.
(Rothe Karten gültig.)
Der Hypochonder.
Luſtſpiel in 4 Akten von G. von Moſer.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

[ ][  ][ ]

Nr.
Politiſche Ueberſicht.
Deukſches Aeich. Die beunruhigenden Gerüchte über das Be=
finden
des Kaiſers hatten ihren Grund darin, daß infolge Zſtündiger
ununterbrochener Anhörung von Vorträgen der Kaiſer ſich begreif=
licher
Weiſe etwas abgeſpannt fühlte und auf Anraten der Aerzte
daher dem Hofball am 3. nebſt der Kaiſerin nicht anwohnte, ſondern
das Kronprinzenpaar mit der Vertretung beauftragte. Das Beſin=
den
iſt übrigens wieder ein gutes und hat S. M. der Kaiſer Mel=
dungen
und Vorträge ſchon am 5. wieder entgegennehmen können.
Zu dem kaiſerlichen Erlaß, betr. die Einziehung von 73000
Mann Reſerviſten zu einer 12tägigen Uebung mit dem Repetierge=
wehr
, iſt noch ergänzend zu berichten, daß von den eingezogenen
Mannſchaften 68200 der Infanterie und 4800 den Jägern und
Schützen angehören. Die am 1. April d. J. zur Landwehr über=
tretende
älteſte Jahresklaſſe der Reſerve iſt von der Uebung befreit
Ueber die ſo viel erörterte ſignaliſierte Kundgebung des Papſtes
in Sachen der deutſchen Reichstagswahlen findet ſich endlich in einer
Depeſche des inzwiſchen zurückgetretenen Kardinal=Staatsſekretärs
Jacobini, datiert vom 21. Januar, an den päpſtlichen Nuntius
di Pietro in Wien näheres vor. Die Depeſche, welche von der offi=
ziöſen
Vol. Korreſp. veröffentlicht wird, iſt die Antwort auf ein
Schreiben des Frhrn. v. Franckenſtein, des erſten Vizepräſidenten des
bisherigen Reichstages und Führers der bayeriſchen Centrumspartei,
in welchem Herr v. Franckenſtein vom hl. Stuhle zu erfahren wünſcht,
ob derſelbe den ferneren Beſtand des Centrums im Reichstage noch für
notwendig erachte oder nicht; in letzterem Falle, erklärt Herr von
Franckenſtein, würden er und die Mehrzahl ſeiner Fraktionsgenoſſen
auf ihre Mandate verzichten. Die Depeſche verſichert nun, daß
der Papſt die Verdienſte des Centrums unverändert anerkenne und
er damit einverſtanden ſei, daß zum Schutze der religiöſen Inter=
eſſen
der Katholiken auf die gänzliche Beſeitigung der Maigeſetze
hinzuwirken ſei. Offen ſpricht es die päpſtliche Kundgebung aus,
daß in einem gemiſcht religiöſen Lande wie Deutſchland, die Katho=
liken
ſtets Veranlaſſung finden würden, für die Beſſerung ihrer
Lage und zu gunſten des bedrängten Papſttums einzutreten. Dann
erklärt jedoch die Depeſche Jacobmni's, daß dem Centrum als poli=
tiſche
Partei zwar immer unbeſchränkte Aktionsfreiheit eingeräumt
geweſen ſei, aber wenn es ſich um die Intereſſen der Kirche handle,
könne es dieſelben nicht aus eigener Anſchauung vertreten. Der
heilige Vater habe deshalb geglaubt, dem Centrum ſeine Wünſche
hinſichtlich des Septennats darlegen zu ſollen, weil dieſe Frage mit
Fragen religiöſer und moraliſcher Bedeutung zuſammenhänge. Deut=
lich
weiſt die Depeſche darauf hin, daß die preußiſche Regierung
durch eine zuſtimmende Haltung des Centrums in der Septennats=
angelegenheit
jedenfalls zu einer endgiltigen Reviſion der Maigeſetze
veranlaßt worden wäre und würde dann der heilige Stuhl durch
die Vermittelung des Centrums auf die Erhaltung des Friedens
hingearbeitet, ſich ſo die preußiſche Regierung verpflichtet und die=
ſelbe
ſomit günſtig für das Centrum und freundlich für die Katho=
liken
geſtimmt haben. Weiter wird erklärt, daß der heilige Stuhl
mit den hinſichtlich des Septennats erteilten Ratſchlägen eine neue
Gelegenheit habe herbeiführen wollen, ſich dem Kaiſer und Bismarck
angenehm zu machen. Außerdem könne der heilige Stuhl vom
Standpunkte der eigenen Intereſſen aus, die mit denen der Katho=
lilen
identiſche ſeien, ſich nicht die Gelegenheit entgehen laſſen, wo=
durch
er das mächtige deutſche Reich für die Verbeſſerung ſeiner
künftigen Lage günſtig ſtimmen könnte. Die Depeſche ſchließt mit
der Bemerkung, daß die vorſtehenden Betrachtungen, welche ſich auf
religiöſe und moraliſche Fragen, die nach der Anſchauungsweiſe
des heiligen Stuhles mit dem Septennate zuſammenhingen, bezögen,
den heiligen Vater zur Kundgebung ſeiner Wünſche an das Centrum
veranlaßthätten. Hier hat man es unzweifelhaft mit den Aeußerungen.
des Papſtes zu thun, auf welche ſich Bismarck in der entſcheiden=
den
Militärdebatte im Reichstage bezog. Die Depeſche datiert, wie
ſchon erwähnt, vom 25. Januar da ſie erſt jetzt zur Veröffentlichung
gelangt, ſo ſcheinen in der Zwiſchenzeit mancherlei eigentümliche
Vorgänge geſpielt zu haben, die indeſſen der vollendeten Thatſache
gegenüber nicht mehr ins Gewicht fallen. Die in der Jacobiniſchen
Depeſche niedergelegten Anſchauungen des Papſtes charakteriſieren
ſich als ein entſchiedener Tadel der Haltung der Centrumspartei in
der Militärfrage ſeitens des Oberhauptes der katholiſchen Chriſten=
heit
. Auch die Anerkennung der Verdienſte des Centrums um die
Intereſſen der deutſchen Katholiken wie des Vatikans vermag nichts
an der Thatſache zu ändern, daß der Papſt in kaum verhüllter
Weiſe ſeine Mißbilligung der Abſtimmung des Centrums über die
Heeresvorlage ausſpricht und in der Depeſche wird ſogar ausdrück=
lich
hervorgehoben, daß der Papſt die Militärfrage als eine neue
Gelegenheit habe ergreifen wollen, ſich dem Kaiſer und dem Fürſten
Bismarck angenehm zu machen, allerdings in der Erwartung ge=
wiſſer
Gegenleiſtungen von Seiten Deutſchlands. Intereſſant iſt
auch, wie die Kundgebung betont, das Centrum habe in Angelegen=
heiten
, bei denen kirchliche Intereſſen ins Spiel kämen, durchaus
nicht eigene Politik zu treiben und ſcharf wird hierbei hervorgehoben,
daß die Septennatsangelegenheit auch auf die endgültige Reviſion
der Maigeſetze zurückwirke. Auf die Anfnahme, welches dieſes hoch=

27
313
wichtige Aktenſtück in den Kreiſen der katholiſchen Wählerſchaft
finden wird, darf man geſpannt ſein und vermutlich wird die Ver=
öffentlichung
desſelben nur mit zur Beſchleunigung der Scheidung
der Geiſter' beitragen, die ſich anläßlich der Septennatsfrage auch
im Lager der Centrumspartei vollzieht!
Das preußiſche Abgeordnetenhaus beſchäftigte ſich am Freitag
und Sonnabend mit der Spezialberatung des Eiſenbahn=Etats, wo=
bei
eine ganze Reihe ſpezieller Fragen
die Verſtaatlichung der
Eiſenbahnen, die Mängel des Tarifſyſtems, das Schienencartell, die
Vergebung von Lieferungen, die Häufung der Unglückfälle auf den
preußiſchen Bahnen, die jüngſte Schneekalamität u. ſ. w. zur Sprache
kamen und zum Teil zu längeren Erörterungen führten. Die ein=
zelnen
Poſitionen wurden durchgehends genehmigt.
Die Eiſenbahn=Kommiſſion zum Zwecke der periodiſch erforder=
lichen
Feſtſtellung der Mobilmachungsfahrpläne findet am 14. Febr.
in Wiesbaden ſtatt.
Oeſterreich=Angarn. Am 5. wurde durch das Amtsblatt das
Pferdeausfuhrverbot für ſämtliche Grenzen des öſterreichiſch= unga=
riſchen
Zollgebiets veröffentlicht.
Im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe beantwortete am Sams=
tag
Miniſter Zimialkowski in Vertretung des erkrankten Miniſter=
präſidenten
Graf Taaffe eine Interpellation über die auswärtige
Lage wie folgt: Die Beziehungen der Monarchie zu den auswär=
tigen
Mächten ſind durchaus befriedigend und es iſt in letzterer Zeit
hierin namentlich keinerlei dem Frieden nachteilige Aenderung ein=
getreten
. Troßz der Unſicherheit und des Ernſtes der allgemeinen
politiſchen Lage in Europa hält die Regierung an der Hoffnung
feſt, daß die Aufrechterhaltung des Friedens gelingen werde, da dies
den wiederholt betonten Wünſchen aller Regierungen und nament=
lich
der Regierung Sr. Majeſtät entſpricht. Wenn nichtsdeſto=
weniger
von ſeiten der Militärverwaltung gewiſſe Anſchaffungen
für nötig befunden werden, ſo entſpricht dies jenen Erforderniſſen
der Vorſicht und Vorſorge für die Sicherheit der Machtſtellung des
Reiches, welche die Regierung als eine ihrer wichtigſten Pflichten
anſieht; es kann hierin ebenſo wenig ein kriegeriſches Somptom
erblickt werden als in der ſeinerzeitigen Einholung der verfaſſungs=
mäßigen
Zuſtimmung zu jenen als nötig erkannten militäriſchen
Vorſichtsmaßregeln.
Die Wiener Morgenblätter! vom 6. beſprechen bereits teil
weiſe den lunter Rußland: erwähnten) Artikel Katkoffs, dem einige
derſelben eine größere Bedeutung abſtreiten wollen. Die Preſſe=
bemerkt
, daß der Ernſt der Lage durch die Haltung der öffentlichen
Meinung in Rußland verſchärft werde. Das Fremdenblatt hat
den Artikel bis jetzt ganz ignoriert.
Sranſtreich. Im Miniſterrate am 5. ſchilderte Flourens die
auswärtige Lage als friedlich. Der Miniſterrat beſchloß, der Kam=
mer
keinen Vorſchlag zur Aenderung der Tagesordnung in dem
Sinne zu machen, daß das Militärgeſetz vor der Getreidezollfrage
beraten werde, vielmehr der Kammer ſelbſt die Beſtimmung über
dieſe Angelegenheit zu überlaſſen. Bezüglich Erhöhung des Ge=
treidezolles
wurde der Ackerbauminiſter ermächtigt, ſeine perſönliche
Meinung zu vertreten, da hierüber im Miniſterium gleichwie in der
Kammer geteilte Anſichten beſtehen.
Das Vetit Journal' ſchreibt offiziös: Der deutſche Botſchafter,
Graf Münſter, hat bei einem Privatbeſuch, den er Herrn Flourens,
dem Miniſter des Aeußeren abſtattete, die Verſicherung der fried=
lichen
Abſichten ſeiner Regierung erneuert. Der große Generalſtab
in Berlin hat niemals den geringſten Proteſt gegen die Vorſichts=
maßregeln
erhoben, die ganz ſelbſtverſtändlich an unſerer Grenze
getroffen wurden, und ebenſowenig gegen die Organiſierung der
Feſtungskommandos, welche General Boulanger ſo raſch einſetzte.
Die Berichte unſeres Botſchafters ſtimmen mit dieſen Verſicherungen
vollkommen überein; aus dieſen Berichten ſcheint ſogar hervorzu=
gehen
, daß die Kriegsrüſtungen in Rußland wie in Oeſterreich in
Deutſchland mehr Beſorgnis erregen, als in den übrigen europäiſchen
Staaten.
Caſſagnac verlangt die ſchleunige Demiſſion des Kriegsminiſters
Boulanger, der die einzige Kriegsgefahr bilde.
England. Unterſtaatsſekretär Ferguſſon erklärte im Unterhauſe
es ſei ein völliges Abkommen zwiſchen England und Deutſchland
betreffs der Grenzen des Sultanats von Zanzibar und hinſichtlich
der reſpectiven Intereſſenſphären beider Länder vereinbart worden.
Die franzöſiſche Regierung und der Sultan von Zanzibar hätten
denjenigen Teilen des Abkommens beigeſtimmt, die ſie intereſſieren.
Der bezügliche Schriftwechſel werde demnächſt vorgelegt. Ferguſſon
bekämpfte das Amendement Cremer, welches die ſofortige Räumung
Coyptens fordert. Die Mächte ſeien von einer Preſſion behufs
Räumung Eayptens abgeſtanden. England ſei bereit, ſich feierlichſt
zur Neutraliſierung Egyptens und des Suezkanals zu verpflichten;
es wolle keine Verewigung oder zu große Verlängerung der Occu=
pation
, könne aber Egypten nicht verlaſſen, bis es die Verpflichtung
zur Herſtellung des Gleichgewichts, einer geſunden Verwaltung und
einer ſtarken Regierung erfüllt habe. Withe wird an den Bot=
ſchafter
=Konferenzen in Konſtantinopel teilnehmen und erhielt die
gleiche Inſtruktion wie der öſterreichiſche und der deutſche Bot=
ſchafter
.

83

[ ][  ][ ]

Nr.
314
Belgien. Die Kreditforderung der Regierung zu militäriſchen
Zwecken, hauptſächlich zur Befeſtigung der Maas=Linie beträgt nicht,
wie früher angegeben 50 Millionen, ſondern 80 Millionen Fres.
Vlakien. Bei der Beratung des von der Regierung geforderten
Kredits von 5 Millionen wegen der Ereigniſſe bei Maſſauah, er=
klärte
das Miniſterium, daß es die beantragte einfache Tagesord=
nung
nicht annehmen könne, welche ſodann von der Kammer mit
215 gegen 181 Stimmen abgelehnt wurde. Ein Antrag auf Räu=
mung
Maſſauah's wurde faſt einſtimmig abaelehnt und ſodann der
geforderte Kredit für die Abſendung von Verſtärkungen mit 317
gegen 12 Stimmen bewilligt.
Auzland. Die Mosk. Wedomoſti' erörtert die Frage der
deutſchruſſiſchen Beziehungen und kommt zu dem Schluſſe, daß bei
der politiſchen Richtung Oeſterreich=Ungarns, deſſen Iutereſſen im
Orient mit denjenigen Rußlands notwendig kollidieren müßten.
Rußland ſei hier nicht der angreifende Teil, einem wohlwollenden
und ehrlichen Vermittler bleibe daher nur übrig den Angreifer,
alſo Oeſterreich=Ungarn, zurückzuhalten. - In drohender Sprache
fordert ſodann das Organ Katkoffs den Fürſten Bismarck auf, bei
ſeiner Vermittlung nicht den angreifenden Teil zu unterſtützen, weil
er damit ſelbſt zum Angreifer werde. Von dem Bündnisſpiel müſſe
Fürſt Bismarck ablaſſen und ſich auf die einfache Erhaltung der
guten Beziehungen zu Rußland beſchränken.
In Petersburg herrſcht Freude über die Niederlage, welche die
Italiener durch die Abeſſinier erlitten haben. Man war ohnehin
bis zu den höchſten Kreiſen hinauf ſehr mißgeſtimmt gegen Italien
wegen der ruſſenfeindlichen Haltung des Grafen Robilant und hofft,
daß nun das jetzige, Deutſchland und Oeſterreich freundliche Mini=
ſterium
geſtürzt und ein Krieg zwiſchen Italien und Abeſſinien aus=
brechen
werde.
Einer der K. 8. zugegangenen Mitteilung zufolge iſt an dem
Petersburger franzöſiſchen Konſulate eine Bekanntmachung ange=
ſchlagen
, nach welcher ſich alle zur Reſerve gehörenden Franzoſen
auf dem Konſulat einzufinden und ſich zur Einberufung bereit zu
halten haben.
Türkei. Der Sultan empfing am 4. Sir Drummond Wolff in
einer anderthalbſtündigen Privataudienz und teilte demſelben dabei
mit, daß der Großvezier und der Miniſter des Auswärtigen beauf=
tragt
ſeien, mit ihm über die Löſung der ägyptiſchen Frage zu ver=
handeln
.
In Konſtantinopel iſt ein ruſſiſcher Botſchaftsrat mit einem
wichtigen Handſchreiben des Czaren an den Sultan und eine
Depeſche für den ruſſiſchen Botſchafter v. Nelidoff eingetroffen.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. Februar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Major v. Roques vom Infanterie=Regt. Nr. 83, den Inten=
danturrat
Welter, den Sekondlieutenant Schimpff vom Pionier=
Bataillon Nr. 14, den Sekondlieutenant Schimpff vom 3. Großh.
Inf.=Regt. Nr. 117, kommandiert bei der Unteroffiziersſchule in
Jülich, den Hofjagdamts=Aſſiſtenten Sekondlieutenant der Reſerve
Weber, den Bürgermeiſter Bauer von Obertshauſen; zum Vortrag
den Staatsminiſter Finger.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den außerordent=
lichen
Profeſſor bei der philoſophiſchen Fakultät der Landesuniver=
ſität
Dr. Theobald Nördlinger auf ſein Nachſuchen, mit Wirkung
vom 1. April d. J. an, ſeines Dienſtes entlaſſen; den Privatdozenten
Dr. Hermann Steinbrügge zu Gießen zum außerordentlichen Pro=
feſſor
bei der mediziniſchen Fakultät der Landesunwverſität ernannt;
ſowie den Privatdozenten Dr. Hans Bennecke zu Marburg zum
ordentlichen Profeſſor in der juriſtiſchen Fakultät der Landesuni=
verſität
mit Wirkung vom 1. April d. J. an ernannt und in ge=
dachter
Eigenſchaft berufen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Gräflich
Erbach=Fürſtenauiſchen Kammerdirektor Alexander v. Strzemieezny
zu Michelſtadt das Ritterkreuz erſter Klaſſe des Ludewigs=Ordens
verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben der durch die
Stadtverordneten=Verſammlung zu Worms erfolgten Wiederwahl
der bisherigen Beigeordneten Philipp Schöneck und Georg Vin=
der
zu Bürgermeiſterei=Beigeordneten der Stadt Worms die Be=
ſtätigung
exterlt.
Am Samstag abend fand bei Ihrer Excellenz der Oberſt=
Hofmeiſterin Freifrau du Bos du Thil eine Soirée ſtatt, welche
Se. Königl. Hoheit der Großherzog und die Großh. Familie mit
hrem Beſuch beehrten.
Reichstagswahlen. Alexander Meyer (Halle) iſt nicht, wie in
der letzten Rummer ds. Blattes berichtet worden, von der deutſch=
freiſinnigen
Partei des Wahlkreiſes Darmſtadt-Groß=Gerau, ſondern
im Wahlkreis Worms-Heppenheim als Reichstagskandidat aufge=
ſtellt
worden. In unſerem Wahlkreis iſt von den Deutſchfreiſinnigen
noch kein Kandidat aufgeſtellt. Im erſten naſſauiſchen Reichstags=
Wahlkreis iſt von der nationalliberalen Partei Kommerzienrat
H. Heſſe in Heddernheim aufgeſtellt.

27
Poſt=Perſonaluachrichten. Ernannt iſt der Poſtſekretär Sauſen
in Mainz zum Ober=Poſtſekretär, der Ober=Telegraphenaſſiſtent
Philipp Julius Maurer in Darmſtadt zum Telegraphenſekretär.
Angeſtellt iſt der Poſtpraktikant Ehlers in Darmſtadt als Poſt=
ſekretär
.
Das fünfzigjährige Beſtehen der ſtädtiſchen Sparkaſſe dahier.
Heute vor 50 Jahren, am 8. Februar 1857, wurde die ſtädtiſche
Sparkaſſe dahier, deren Statuten bereits am 13. Auguſt 1836 be=
ſtätigt
worden waren, eröffnet. Nachſtehende kurze Ueberſicht der
Entwicklung dieſer Anſtalt dürfte von allgemeinem Intereſſe ſein.
Es betrugen die:

im
Eröffnungsjahr Einlagen
A. Zahl der Geſamt=
Einleger, einlagen
. Ausgeliehene
Kapitalien
Ml. 1837 209 133.97 1016 209 133 97 19482857 in 184. 15758181 2087 686 11076. 330 732.43 185 344 742.85 5390 1672 428.57 1639 40503 1867 497 724.10 6869 1920 3720 1885 339.85 1877 91732406 [56. 37076233] 3765486.42 1886 212797267 26351 6275 750. 90 6651 00402

Der Geſamtbetrag aller Einlagen von der Eröffnung bis Ende
1886 beläuft ſich auf . 29 658 626.44.
Daß die Sparkaſſe neben dem Intereſſe des ſparenden und des
kapitalſuchenden Publikums auch allgemeinen Zwecken gedient,
möchte ſich daraus ergeben, daß vom Jahr 1847 bis Ende 1886 aus
ihren Ueberſchüſſen
a. zu Zwecken der ſtädtiſchen Armenpflege und
des Hoſpitals
4. 320 05694
b. an gemeinnützige und Wohlthätigkeits= An=
ſtalten

4113322
c. Dienſtbotenprämien
8755.-

zuſammen H. 369945.16
gegeben wurden. Aus den Bürgermeiſterei=Akten über die Gründung
der Sparkaſſe ergiebt ſich das Folgende: Ein Dekret Ludwigs I.
vom 28. Oktober 1808 rief in Darmſtadt eine Erſparnißkaſſe; ins
Leben, die mit der Pfandhauskaſſe vereinigt wurde und beſonders
Dienſtboten, Geſellen, Lehrlingen ꝛc. Gelegenheit zur Anlage von
geringen Erſparniſſen gebenßſollte. Im Anfang des Jahres 1835
brachte der damalige Kreisrat des Kreiſes Darmſtadt, von Starck,
eine Trennung der beiden Kaſſen in Antrag. Als Gründe für dieſen
Antrag führt er an, daß der Andrang zur Anlage von Kapitalien
in die mit der Pfandhauskaſſe verbundene Erſparungskaſſe in den
letzten Jahren ſo ſehr zugenommen habe, daß die Erſparungskaſſe
in der ſeitherigen Weiſe nicht mehr fortbeſtehen könne, ohne der
Pfandhauskaſſe jährlich einen bedeutenden Schaden zuzufügen; zumal
letztere ſtatutengemäß nur Gelder auf Mobilien ausleihen dürfe und
zu 7½ oo nicht mehr im Stande wäre Kapitalien anzubringen,
während einer Sparkaſſe auch Ausleihung auf Immobilien zuſtehen
könne. Zum Weiteren ſei auch das ſeitherige Perſonal nicht aus=
reichend
. Der Gemeinderat der Stadt Darmſtadt ſtimmte dieſem
Antrag bei, wählte eine Kommiſſion zur Beratung der Angelegen=
heit
, welche wiederum den Gemeinderat Jaup mit dem Statuten=
entwurf
betraute. Dieſen Entwurf hieß der Gemeinderat durch Be=
ſchluß
vom 11. März 1836 gut und wählte, nachdem durch Aller=
höchſte
Entſchließung vom 13. Auguſt 1836 die Beſtätigung der
Statuten erteilt war, den erſten Verwaltungsrat, welcher aus fol=
genden
Mitgliedern beſtand: Den Herren Böttinger, Gemeinderat,
C. W. Diefenbach, E. E. Hoffmann, Gemeinderat, Geh. Staatsrat
Jaup, Gemeinderat, Kaufmann Kahlert, Gemeinderat, Hofgerichts=
Advokat Reh, Stoll, Gemeinderat, 1. Präſident: E. E. Hoffmann,
II. Präſident: Kahlert, 1. Kontrolleur: Diefenbach, I1. Kontrolleur:
Reh. Herr Gemeinderat Netz erklärte ſich bereit auf ein Jahr die
Rechnergeſchäfte unentgeltlich zu beſorgen. Der ſeit nahezu 25 Jahren
als Kontrolleur bei der Sparkaſſe angeſtellte Herr Ekert hat bereits
den genannten erſten Rechner als Hilfsarbeiter unterſtützt und in
Verhinderungsfällen mehrfach vertreten. Derſelbe hat während der
ganzen langen Zeitperiode zu der gedeihlichen Entwickelung der An=
ſtalt
mitgewirkt. Der Verwaltungsrat der Sparkaſſe hat daher,
aus Anlaß des heutigen Tages, Herrn Ekert in einem Schreiben
die Anerkennung für ſeine Thätigkeit ausgeſprochen.
- Großh. Handelskammer. Oeffentliche Sitzung vom 4. Febr.
Herr Schenck referierte über einen Antrag der Handelskammer
Braunſchweig, eine Erklärung des von dem Aktiengeſetz bezüglich
der Bilanz=Aufſtellung gebrauchten Ausdrucks Anſchaffungs= oder
Herſtellungspreis; zu geben. Man beſchloß. von der Formulierung
einer Erklärung abzuſehen, da es nicht ausführbar erſcheint, eine
Erklärung zu geben, welche alle möglichen Fälle umfaßt. Herr
v. Le Cog erſtattete das Referat über die von der Handelskammer
Mannheim aufs Neue in Anregung gebrachte Frage der Geſetz=
gebung
über Warrants. Auf Antrag des Referenten wurde be=
ſchloſſen
, die Großh. Regierung zu bitten, ſich im Bundesrate für
aldige Schaffung eines deutſchen Warrantgeſetzes verwenden zu
wollen. In der Frage des Zolls auf Baumwollenſamenöl beſchloß
die Handelskammer ſich im Intereſſe der Seifeninduſtrie einer Ein=
gabe
der Handelskammer Offenbach anzuſchließen, welche ſich gegen
eine Erhöhung und für Herabſetzung des genannten Zolles aus=

[ ][  ][ ]

Nr. 27.
315

ſpricht. Von dem Verband deutſcher Weinhändler war die Handels=
kammer
um Unterſtützung einer Petition erſucht, welche eine Er=
gänzung
der Beſtimmungen des Nahrungsmittelgeſetzes erſtrebt.
Mit Rückſicht darauf, daß die beſtehenden Beſtimmungen einerſeits
geeignet ſind, gehäſſige Denunziationen hervorzurufen und anderer
ſeits eine Schädigung des deutſchen Weinhandels zu Gunſten des
ausländiſchen im Geſolge haben, beſchloß man, die vorgelegte Peti=
tion
zu unterſtützen. Ein weiterer Punkt der Tagesordnung, die
Anlage von Dampfſtraßenbahnen, wurde wegen Verhinderung des
Referenten abgeſetzt und ſoll in der nächſten Stzung zur Erledigung
kommen
Den bereits gebrachten kurzen Mitteilungen über die am
letzten Donnerſtag ſtattgehabte Generalverſammlung des Evangeliſchen
Kirchenbauvereius fügen wir noch bei, daß nach der von dem Schatz=
meiſter
desſelben, Herrn Landgerichtsrat Rohde, erſtatteten Rech=
nungsablage
ſich in 1886 die Geſamt=Einnahmen auf 3748.28 Mk.
ſtellten, darunter 1197.75 Mk. Jahresbeiträge der Mitglieder, 583 Mk.
beſondere Beiträge, 582.22 Mk. als Ertrag aus den Vorträgen im
Winter 1885186 und wurden dieſe Einnahmen, nach Abzug geringer
Verwaltungskoſten, verzinslich angelegt. Das Geſamt=Vermögen
des Vereins beträgt nunmehr 27809.75 Mk. oder 3565 Mk. mehr
als in dem dem Betriebsjahre vorhergegangenen Jahre. Der Vor=
ſitzende
, Herr Geh. Oberkonſiſtorialrath Buchner, legte ſodann ge=
nauer
dar, in welcher Weiſe der Verein in den letzten Jahren zur
Erreichung des vorgeſteckten Zieles der Erbauung einer neuen evan=
geliſchen
Kirche thätig geweſen. Insbeſondere wurde erwähnt, daß
man jetzt nach erfolgter Erbauung der Martinskirche, mit dem pro=
jektierten
Kirchenbau auf das Nordweſtviertel der Stadt angewieſen
ſei und daß ein Anerbieten eines hieſigen Baugeſchäfts zur Er.
bauung einer Kirche in dieſem Viertel an der Ecke der Liebig= und
Kahlertſtraße an den Vereinsvorſtand gelangt ſei. Die ganze An=
gelegenheit
iſt indeß noch nicht über das erſte Stadium hinausge
kommen, weshalb auch eine weitere Mitteilung darüber vorläufig
als unerwünſcht bezeichnet wurde. Eine längere Beſprechung fand
darüber ſtatt.
Von eigentlichen Thatſachen aus dem Vereinsleben im Vorjahre
wurde unter dem Ausdrucke tiefgefühlten Dankes mitgeteilt, daß
Se. Kgl. Hoheit der Glroßherzog eine weitere Gabe von 500 Mk.
für die Zwecke des Vereins bewilligt habe, ferner in anerkennender
Weiſe des Vermächtniſſes des Oberfeldwebels Haack im Reinbetrage
von 281687 Mk. (mit dem Vorbehalt der lebenslänglichen Nutz=
nießung
ſeitens deſſen Schweſter) gedacht, das der Teſtator zur in=
neren
Ausſchmückung der neu zu errichtenden Kirche beſtimmt habe.
Unter Anderem wurde noch bezüglich des Mitgliederſtandes mit
Worten des Bedauerns deſſen Rückaang und zwar von 375 in 1881
auf 251 in 1886 und dadurch zugleich der Verminderung der Jahres=
beiträge
derſelben von 1575 Mk. auf rund 1200 Mk. konſtatiert.
Ueber die Vorträge zum Beſten der Vereinszwecke im Winter 1885186
wurde die Rechnungsablage ſeitens des Herrn Buchhändler Waitz
enlgegengenommen und von mehreren Seiten der Wunſch nach Wieder=
aufnahme
dieſer Vorträge im nächſten Winter ausgeſprochen; ein
definitiver Beſchluß in dieſer Richtung wurde nicht gefaßt. Schließ=
lich
ſprach noch die Verſammlung auf Anregung des Herrn Geh.
Oberſchulrath Dr. Becker hin dem Vorſitzenden für ſeine Mühe=
waltung
um den Verein ihren Dank aus.
Der Vortrag Sr. Erl. des Grafen Eberhard von Erbach
im Kolonialverein findet nicht wie in letzter Nr. ds. Bl. irr=
tümlich
angegeben war Mittwoch den 8. ſondern Mittwoch den
9. Februar ſtatt.
Der Verein Kunſtfreund konnte auch in ſeiner letzten, am
Freitag ſtattgehabten Monatsverſammlung wieder eine Zunahme
ſeiner Mitgliederzahl konſtatieren. Es iſt dieſes um ſo erfreulicher,
als dadurch die Zwecke des Vereins, die heſſiſchen Maler durch
Ankauf ihrer Werke zu unterſtützen, immer mehr gefördert werden.
Neben dieſem idealen Geſichtspunkte gewinnt der Verein auch da=
durch
ſtets neue Freunde, daß bekanntlich von den zur Verloſung
gelangenden Gemälden jedem Mitgliede innerhalb eines gewiſſen
Turnus ein Gewinn zufallen muß, was bei vielen Kunſtvereinen
nicht der Fall iſt, deren Mitglieder in Folge deſſen oft Jahrzehnte
lang ſich eines ihnen durch ihre Mitgliedſchaft zufallenden materiellen
Vorteils nicht zu erfreuen haben.
Den Bericht über die letzte Verſammlung des Lokalgewerb=
vereins
mußten wir für die nächſte Nr. d. Bl. zurückſtellen.
th. Die Bedenken, welche man an die Abhaltung einer carneva=
liſtiſchen
Herrenſitzung auf einen Sonntag Nachmittag knüpfte, ver=
ſchwanden
als ſich vorgeſtern ſchon gegen ½4 Uhr der große Saal
des Saalbaues mit Narren aller Rang= und Altersklaſſen bis auf
den letzten Platz füllte. Die Sitzung, welche von dem Geſamt=
Comité der Narhallageſellſchaft von Eberſtadt und vielen auswär=
tigen
Carnevaliſten beſucht war, verlief denn auch bei den vorzüg=
lichen
Vorträgen, Liedern und humoriſtiſchen Muſikpiecen in der
brillanteſten Weiſe und wurde gegen den Schluß leider durch die
Mitteilung des Präſidenten unterbrochen, daß die Sturmglocke ertöne
und daß Feuer ausgebrochen ſei. Nachdem feſtgeſtellt war, wo es
brenne und daß das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt ſei, vereinigten
ſich die verſchiedenen Teilnehmer zu einer gemütlichen Nachſitzung
in ihren betreffenden Stammlokalen.

4Die Darmſtädter Faſtnachtszeitung: Nr. 3 hat folgenden Inhalt:
Narrenleben! - Der Bub will haaml Die Räuſche. - Hannes
Grünewald aus dem Odenwald. Auf der Suche. - Darmſtädter
Adreßbuch für 1886 (IIL. Fortſetzung.) Die Bärbel in der Stadt.-
Eine Großmacht. - Bolidiſche Briefe des Rentier Käſemodel. III.
Beiträge zu einem neuen Lexikon. (Fortſetzung.) Vetter und
Gevatter.- Lob der Narrheit.- Raritäten. Fortſetzung.) Narren=
ſpruch
. - Illuſtr. Scherz=Rebus.
Das Kosmorama=Theater des Phyſikers Hrn. Beisner, welches
allerwärts ſich großen Beifalls erfreut und von Erwachſenen, wie
ganzen Schulen viel beſucht wird, trifft hier ein und wird am
Mittwoch zwei Vorſtellungen geben. Aus dem reichhaltigen Inhalt
ſeines ſowohl auf Belehrung als Unterhaltung berechneten Pro=
gramms
erwähnen wir die 24 Wandel=Tableaux aus Indien, die=
jenigen
von Stanley's Entdeckungsreiſe durch Central=Afrika ꝛc.
N Kleine Mitteilungen. Während des abgelaufenen Monats
Januar l. J. haben 568 durchreiſende Handwerksgeſellen die
wülfe der hieſigen Naturalverpflegſtation in Anſpruch genommen.
Durch die mit dem Bureau der genannten Station in Verbindung
ſtehende Arbeitsnachweiſeſtelle wurde acht Arbeitſuchenden auf Ver=
langen
bei hieſigen und auswärtigen Meiſtern Arbeit nachgewieſen.
Die Verpflegungskoſten beliefen ſich pro Januar auf 262 M. 87 Pf.
Ein ſchon oft beſtrafter Burſche verſuchte am Freitag nachmittag in
einem Hauſe auf dem Mathildenplatz einen Diebſtabl auszu=
führen
. Derſelbe wurde jedoch von dem Dienſtmädchen überraſcht
und flüchtete durch ein offen ſtehendes Fenſter. Der Burſche iſt
verhaftet. Samstag nacht wurden in der Blumenthalſtraße zwei
auf dem Heimweg befindliche Männer ohne jede Veranlaſſung von
mehreren jungen Burſchen umringt und zu Boden geriſſen. Der
eine Mann erhielt einen Fußtritt an das rechte Auge, ſodaß er
ſich im Hoſpital verbinden laſſen mußte.
In der Eſchollbrücker=
ſtraße
wurde nachts ein Möbelwagen erbrochen und daraus
verſchiedenes Packmaterial entwendet. In einem hieſigen Mode=
waarengeſchäft
iſt durch ein unbekanntes Frauenzimmer ein Kinder=
kleidchen
ausgeſchwindelt worden.
Gegen einen Fuhrmann
wurde Anzeige wegen Entwendung zweier Pferdeteppiche erhoben.
Einem in der Ochſengaſſe wohnenden Wirt iſt von dem Boden=
raum
ſeines Seitenbaues verſchiedenes Bettwerk eutwendet wor=
den
. Am Samstag abend wurde in der Holzſtraße eine Frau in
beſinnungslos betrunkenem Zuſtande auf der Straße liegend
betroffen und mußte per Handkarren in das Polizeigefängms ver=
bracht
werden. Ein ſeither bei einem Metzger in der Wieners=
ſtraße
in Kondition geſtandener Geſelle entwendete aus einem Kleider=
ſchrank
einen vollſtändigen Anzug ſowie ein Paar Stiefel und
unterſchlug außerdem noch ca. 15 M. Kundengelder. Am Sonn=
tag
abend gegen acht Uhr entſtand in dem Fabrikgebäude des Hauſes
Aliceſtraße Nr. 5 und zwar im Maſchinenhaus ein Brand, welcher
durch die raſch herbeigeeilte Feuerwehr nach kurzer Zeit wieder
gelöſcht wurde. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt z. H. noch
unbekannt. Eine Betriebsſtörung findet nicht ſtatt. Verſchiedene
junge Kaufleute, welche in der Soderſtraße nachts Ruheſtörung
verurſachten, wurden zur Anzeige gebracht. Verhaftet wurden
ſechs Perſonen wegen Bettelns und Landſtreicherei und drei wegen
Obdachloſigkeit.
Einem in der Saalbauſtraße wohnhaften In=
genieur
iſt Sonntag nacht das Vortemonnaie mit ca. 150 M.
Inhalt aus dem Schlafzimmer entwendet worden.
Verhaftet,
wurde ein Former, welcher ſeinem Logiswirt eine Kommode er=
brochen
hatte, um aus derſelben - wie der Verhaftete angiebt-
einige
an ein Mädchen gerichtete Liebesbriefe zu entnehmen.
Mainz, 6. Februar. Auf Grund des Art. 79 des Geſetzes
vom 12. Juni 1874 erläßt das Großh. Kreisamt mit Rückſicht auf
die zahlreichen Diphtheritiserkrankungen für die Gemeinde
Kaſtel eben eine Polizeiverordnung. wonach unter Androhung von
einer Geldſtrafe von 30 Mark hauptſächlich die ſofortige Anzeige
einer Erkrankung und die Jſolierung von Erkrankten verfügt wird.
k Oppenheim, 6. Februar. Der Kandidat der national
liberalen Partei für den Wahlkreis Mainz=Oppenheim, Herr
Provinzialdirektor Küchler, ſprach heute hier vor den Wählern.
Lange vor der feſtgeſetzten Stunde war der ſehr geräumige Schüler=
ſche
Saal nebſt den daran ſtoßenden Gängen und Treppen derartig
mit Wählern gefüllt, daß thatſächlich kein Apfel zur Erde fallen
konnte. Beim Beginn der Verſammlung mußten Viele wieder um=
kehren
, weil ſie nicht mehr in das Lokal konnten. Nachdem Fabri=
kant
Karl Koch von hier die Erſchienenen begrüßt und Rechtsanwalt
Dr. Lambinet von Mainz die Gründe dargelegt hatte, die zur Auf=
löſung
des Reichstags geführt haben, nahm der mit großem Jubel
empfangene Kandidat das Wort, um in einer nahezu einſtündigen
Rede ſeinen Standpunkt zu der ſchwebenden Frage darzulegen und
des Längeren zu entwickeln, daß es in dem jetzigen Augenblick Pflicht
eines jeden Deutſchen ſei, durch Entſendung von Abgeordneten, die,
gegenüber dem was die Edelſten der Nation, was der Heldenkaiſer
mit ſeinen erfahrenen Ratgebern zum Schutze des Vaterlandes für
notwendig erachteten, nicht kleinliche Parteirückſichten in den Vorder=
grund
ſtellten, ſeine Treue für Kaiſer und Reich zu dokumentieren
Mit Rückſicht auf Behauptungen der Gegner erklärte Herr Küchler
ausdrücklich, daß er gegen jedes Monopol wie auch gegen jeden An=
griff
auf das beſtehende Wahlrecht, im Falle er gewählt werde,

[ ][  ]

316
N.
ſtimmen würde. Mit der Mahnung des Feldmarſchalls Moltke
ſchloß Herr Küchler ſeine von ſtändigem Beifall begleitete Rede:
Wenn Sie den Frieden wollen, dann ſtimmen Sie für das Sep=
tennat
! Nach Herrn Küchler ſprachen ſodann noch Fabrikant Koch.
Steuereinnehmer Bons und die Herren Rechtsanwalt Dr. Reinach
und Karl Nacke von Mainz. Während Herr Nacke zu eifriger
Agitation anſpornte, beleuchtete Dr. Reinach den Gegner bei dem
diesmaligen Wahlkampf, wobei er es als eine Verleugnung aller
Vergangenheit und jeglicher freiheitlicher Grundſätze bezeichnet, daß
die Deutſchfreiſinnigen und Demokraten des Wahlkreiſes offiziell
für den ultramontanen Kandidaten eintreten.
4 Aus Rheinheſſen, 6. Febr. Die Sozialdemokraten machen
im Wahlkreis Mainz-Oppenheim die größten Anſtrengungen, um
zum Sieg zu kommen. Heute Nachmittag hielten ſie Wahlverſamm=
lungen
in Drais, Marienborn, Finthen und Gonſenheim ab und
andere ſogialdemokratiſche Wahlverſammlungen ſind in anderen länd=
lichen
Ortſchaften ſchon angeſagt. Von anderen Parteien fanden
außer der großen nationalliberalen Verſammlung in Oppenheim
in dem genannten Wahlkreis noch zwei ultramontane Wahlver=
ſammlungen
ſtatt, während deren drei von nationalliberaler
Seite im Wahlkreis Worms-Heppenheim und zwei von deutſch=
freiſinniger
Seite im Wahlkreis Bingen-Alzey abgehalten
wurden. - Im Verlag der altenWormſer Zeitungs erſcheint nun
eine Wochenſchrift, die die Grenzwacht' betitelt iſt, und während
der Wahlperiode in allen Ortſchaften Rheinheſſens gratis verteilt
wird.
- Das Fort Bichler= (früher Fort Petersberg genannt,
bei Erbenheim iſt ſeit geſtern mit Truppen belegt und zwar mit
den Truppen, die ſeither in der Reduitkaſerne in Kaſtel untergebracht
waren. Letztere Kaſernenräume ſind für Reſerviſten benötigt ge=
weſen
.
8t. Frankfurt, 7. Februar. Schon heute machen wir auf das
Montag den 14. d. im großen Saale des Saalbaues ſtattfindende
zweite Konzert des Rühl'ſchen Geſangvereins aufmerkſam.
Zur Aufführung gelangt die Hmoll-Meſſe von Joh. Seb. Bach.
Mit den Soli ſind Frau Julia Uzielli (Sopran), Fräulein Jennh
Hahn (Alt) und die Herren Hch. Herborn Gaß) und Frz. Litzinger
(Tenor) beſchäftigt. Unſer beliebtes Schauſpiel=Mitglied, Herr
G. A. Strohecker, deſſen Recitationen in Frankfurter Mundart ſtets
ein zahlreiches Publikum und großartigen Beifall finden, wird in
allernächſter Zeit auch in Darmſtadt receitieren, worauf wir an
dieſer Stelle bereits hinweiſen möchten.
Köln, 7. Febr. Geſtern tagte hier die rheiniſche Centrums=
partei
, wobei Herr Racke aus Mainz den Vorſitz führte.- Windt=
horſt
ſprach ſich bezüglich der päpſtlichen Note dahin aus, daß es
ohne das Beſtehen des Centrums zu gefährden unmöglich ſei, den
vom Papſte angeführten Zweckmäßigkeitsgründen zu entſprechen.
Eine Ausſicht auf Verſtändigung hielt er nicht für ausgeſchloſſen.
Der ſchon früher vom Papſte ausgeſprochene Wunſch bezüglich der
Septennatsfrage ſei ihm in diskreter Form zugegangen, die er nicht
habe verletzen wollen. Im übrigen erklärte Windthorſt die Kriegs=
gerüchte
für Börſen= und Wahlmanöver. Wenn nach drei Jahren
die von Frankreich ſtets drohende Gefahr immer noch vorhanden
ſei, ſo werde das Centrum wie diesmal auch alles noch weiterhin
bewilligen.
Verlin, 5. Februar. Die Volizei konfiszierte vergangene Nacht
400 000 ſozialdemokratiſche Wahlflugblätter, welche heute Abend reſp.
morgen früh durch 6 Wahlkreiſe verteilt werden ſollten.
München. Eine klerikale Wählerverſammlung in Traunſtein ver=
zichtete
nach der Rede des bisherigen Abgeordneten Seneſtrey auf
deſſen Kandidatur, weil er gegen das Septennat ſei, und verkündete
unter ſtürmiſchem Beifall die Kandidatur des ſeptennatsfreund=
lichen
Münchener Rechtsanwalts Fries.
Metz, 4. Febr. Der Wahlaufruf Antoines wurde polizeilich
beſchlagnahmt. Die Redaktion und Druckerei des Moniteur de la
Moſelle; wurden geſchloſſen.
Hagenan i. E. Als reichstreuer Kandidat iſt der Bürgermeiſter
unſerer Stadt, Staatsrat Neſſel aufgeſtellt.

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag. 6. Februar.
Maurer und Schloſſer=
B. Dieſe hier ſeit einer Reihe von Jahren nicht mehr aufge=
führte
komiſche Oper gehört jedenfalls zu den beſten ihres Genres.
Dies Meiſterprodukt der Firma Scribe=Auber mit ſeiner einfach=
menſchlichen
Handlung und gemütvollen Schilderung kleinbürger=
lichen
Lebens, gehoben durch eine friſche, geiſtvolle Muſik, welche
gerade hier auch innigere Herzenstöne anzuſchlagen weiß, als ſonſt
in der franzöſiſchen Spieloper anzutreffen ſind, hat trotz ſeines
Alters für uns Deutſche ſeinen anheimelnden Reiz bewahrt und
wird immer gern geſehen und gehört. Daß der Verfaſſer des
Libretto ſeinen Stoff im Anſchluß an eine wahre Begebenheit ge=
ſtaltete
, dürfte zur Genüge bekannt ſein, weniger indeſſen der eigent=
liche
Charakter derſelben; auch Hermann Mendel (ſ. Mode's Opern=

tertbibliothek) ſagt darüber nichts Näheres. Es war im Jahre
1805, als in Paris ein armer Maurer von ſeiner Arbeit nach Hauſe
ging. In einer dunklen Straße trat ein gut gekleideter, ihm unbe=
kannter
Herr an ihn heran, der ihm für das Zumauern einer
Maueröffnung 50 Louisd'or bot, unter der Bedingung. daß er
ſich mit verbundenen Augen an einen entfernten Ort fahren laſſe.
Der Maurer willigte ein, und befand ſich nach einer Fahrt von
zwei Stunden in einem ſchwarz ausgeſchlagenen Zimmer, das an
einer Seite eine Oeffnung zeigte. Verlarvte Männer ſchleppten
ein junges, ſchönes Mädchen herbei, das trotz ſeines Wehlklagens
in den dunklen Raum hineingeſtoßen wurde. Nur das Drohen mit
augenblicklichem Tode bewog den Maurer, mit zitternden Händen
die Oeffnung zu ſchließen, worauf er ſeinen Lohn erhielt und wie=
derum
mit verbundenen Augen ſofort an die Stelle gebracht wurde,
wo ihn der Unbekannte getroffen hatte. Fünf Minuten ſollte er an
ſeinem Platze ſtehen bleiben, ſo wurde ihm bedeutet, bis der Wagen,
mit dem er gefahren, außer Sicht ſei. Die Furcht vor dem Tode
ließ ihn auch Wort halten. Nach Ablauf der 5 Minuten aber eilte
er ſo ſchnell wie möglich zur Polizeidirektion, welche ſofort die
eifrigſten Nachforſchungen anſtellen ließ, aber ohne den geringſten
Erfolg. Selbſt Napoleon intereſſierte ſich lebhaft für den myſte=
riöſen
Vorfall und gab Befehl, kein Mittel zur Aufdeckung des Ge=
heimniſſes
unverſucht zu laſſen, jedoch vergebens. Nie iſt Licht in
dieſe gräßliche Begebenheit gebracht worden. Dieſem höchſt tragi=
ſchen
Stoffe hat Scribe nun gerade ſo viele Züge entnommen, als
erforderlich waren, der Fabel einen geheimnisvollen, pikanten Reiz
zu geben. Das gewaltſame Fortführen der Handwerker, die Scene
im Serail, als Irma und Leon von den Sklaven aufgegriffen wer=
den
, wirken nach keiner den Luſtſpielcharakter des Ganzen ſtören=
den
Richtung.
Was nun die Aufführung von Maurer und Schloſſer' betrifft,
ſo war ſie eine im weſentlichen abgerundete. Es kommt bei dieſem
Werke weniger auf große Stimmen und eminente Geſangskunſt an,
als einerſeits auf ſtilvolle Wiedergabe des muſikaliſchen Konver
ſationstons, des Kouplets und des einfachen Strophenliedes, und
andererſeits auf flottes Einzel= und Zuſammenſpiel. In letzterer
Hinſicht ging alles nach Wunſch bis auf den geſprochenen Dialog,
welcher an zwei Stellen bedenklich ins Stocken geriet. Das Hand=
werkerpaar
, der brave Roger, und der nicht minder gutmütige, zwar
etwas furchtſame Baptiſte, wurden von den Herren Hofmüller
und Eilers ſehr anerkennenswert gegeben. Auch geſanglich gelang
Herrn Hofmüller das bekannte Handwerkerlied mit Chorrefrain
Nur Courage; welches gewiſſermaßen das Bindungswort aller
Hauptſituationen des Stücks iſt, recht gut. Von den Damen that
ſich Frl. Loiſinger als eine vortreffliche Hermine hervor. Die
reizende Arie im 3. Akt brachte der Sängerin reichen Applaus ein.
Die Madame Bertrand giebt Frl. Schütky mit dem richtigen
Temperament, ohne auch nur in einem Punkt ins Poſſenhafte zu
fallen. Das unwiderſtehlich komiſche Zankduett; mußte da capo
geſungen werden. Frl. Jungk war eine anmutige Irma.
Ihre
Stimme wird immer voller und kräftiger und bringt es auch zu
einem klangvollen Piano, was dem Vortrag der elegiſchen Nomanze
ſehr zu ſtatten kam.

Codes=Axrzeige.

1

Statt beſonderer Anzeige Verwandten und Freunden
hiermit die traurige Mittheilung, daß unſer lieber einziger
Sohn und Bruder
Verdinand
geſtern Abend halb elf Uhr nach zweitägigem ſchweren
Leiden dem Herrn entſchlafen iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
W. Goiger, Sattlermſtr.
und Fawilie.
Beſſungen, den 7. Februar 1887.
Die Beerdigung findet ſtatt Mittwoch den 9. Februar,
Nachmittags 3 Uhr.

Tageskalender.
Mittwoch, J. Februar: Vortrag von Sr. Erlaucht dem Herrn Grafen
Eberhard zu Erbach im deutſchen Kolonial=Verein, Zweigverein
Darmſtadt, im Saalbau.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.