Coo.
L¼
PyodDe
Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
e
UNretes UuerhaitungsoldI.
Inſerate
werden angenommen= iDarmſtadt
von der Expdition Rheinſtr. Nr 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. L6 ſowie autwäriz
von allen Annoneen-Expeditiene.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
45 24.
Donnerstag den 3. Februar.
1887.
Gefunden: 1 goldener Trauring, gez. 5 Stück Poſtkarten. 1 weißes Taſchentuch, gez. G. S. 1 desgl. M. H. 6.
1 desgl., gez. C. S. 1 blaues Chenillentuch. 1 Paar wollene Socken. 1 kleiner Kaſtenſporn. 1 Strickzeug, ſchwarz mit
roth. 1 dunkelbrauner Winter=Handſchuh.
Verloren: 1 Portemonnaie, enthaltend 2-4 Mk. 1 ſchwarzſeidener Arbeitsbeutel, enthaltend ein Strickzeug. 1
ſil=
berner Armring. 1 rothes Chenillentuch. 1 ſilbernes Armband, eine Guirlande darſtellend. 1 Päckchen mit ſchwarzem Band.
2 Schlüſſel und 1 Drücker in einem Ring.
Entlaufen: 1 kleiner brauner Schnauzer, langhaarig mit Marke 4921. 1 ſchwarzer Dachshund mit gelben Pfoten,
trägt Marke 4951.
Darmſtadt, den 31. Januar 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Brennholz=, ſowie Bau=u. Nutzholz=
Verſteigerung.
Montag den 7. Februar 1887, Vormittags 9½ Uhr, werden in dem oberen
Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz Nr. 5
die nachſtehenden Holzſortimente aus dem ſtüdtiſchen Oberwald. Diſtrict Nachtweide,
Lichtſchlag, Stadtförſterslache, Kellerwieſenſchlag ꝛc., öffentlich verſteigert:
503 Raummeter Buchen=, 121 Rmtr. Eichen=, 6 Amtr. Radelholz,
3 Rmtr. Erle= und Linde=Scheiter,
143 Rmtr. Buchen=, 69 Rmtr. Eichen=Stöcke.
Dienstag den 8. Februar 1887. Vorm. 9½. Uhr, in dem obengenannten
Local aus denſelben Diſtrikten:
354 Raummeter Buchen=, 22 Rmtr. Nadelholz=Knüppel,
8580 Buchen=, 1040 Eichen=, 2720 Nadelholz=Wellen.
Sodann Mittwoch den 9. Februar 1887, Vormittags 10 Uhr, an Ort
und Stelle in den obengenannten Diſtricten:
38 Eichen=Stämme von 39.10 Cbm.,
3 Buchen=Stämme von 3.27 Cbm.,
240 Nadelholz=Fichten=Stämme von 77.21 Cbm.,
60 Buchen=Derbſtangen von 2.50 Cbm.,
148 Nadelholz= (Fichten=) Derbſtangen von 6,20 Cbm.,
7 Rmtr. Eichen=Nutzſcheiter.
Zuſammenkunft für die Bau= und Rutzholz=Verſteigerung an den
Hirſchköpfen”
Wigen näherer Auskunſt wollen ſich Steigliebhaber an Forſtwart Weber zu
Darmſtädter Forſthaus wenden.
Darmſtadt, den 27. Januar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtad.
(874
Ohly.
Hochſoinstes
Bekanntmachung.
Das Konkursverfahren über das
Ver=
mögen des W. Goldſtein zu Arheilgen,
Inhabers der früheren Firma „Arheilger/
Nudelfabrik Wilhelm Goldſtein; iſt auf
Antrag des Gemeinſchuldners unter
Zu=
ſtimmung der Konkursgläubiger eingeſtellt.
Darmſtadt, den 28. Januar 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[1044
Lauer.
per Pfund.
60 Pf.
45 „
40 „
„
Mirabellen-Goléo.
Apfol-Golée
ſomischto Harmelade
(Obst-Geolée).
latworge
30 „
Apfolkraut
22 „
50
Jand-Honig
(garantirt rein).
Philipp Weber,
Carlsſtraße 24. 1045
Friſche
Cehollssoho,
Pariser Lopſsalal,
güss0 Bückinge
riſch
zum Braten,
10 Stück 80 Pfo
eingetroffen.
G. F. Wodhh.
Bleichſtraße. los
71
266
Nr. 24
Ban-LRutzhulz Verſteigerung.
Es werden an Ort und Stelle verſteigert:
1. Donnerstag den 10. Februar d. J., von Vormittags
10 Uhr an,
nach vorheriger Zuſammenkunft am Bahnhof Meſſel in Forſtwartei Kleeneck,
Kalk=
oſen, Steinacker, Kranichſtein und Faſanerie:
Stümme: 50 Eichen 2 7881 Kbm., 6 Kieſern - 707 Kbm., 4 Zichten
- 931 Kbm., 10 Buchen — 876 Kbm., 1 Nußbaum = 109 Kbm.,
Birke = 072 Kbm.
Der Buchen=Stamm Nr. 1 aus Forſtwartei Steinacker wird bei der
Ver=
ſteigerung nicht vorgezeigt und bittet man denſelben vorher einzuſehen.
2. Freitag den 1. Februar d. J., von Vormittags 10 Uhr an,
im Diſtrict Faulbruch auf der Abtriebsfläche an der Frankfurter Staatsſtraße:
Stämme: 63 Eichen = 6351 Kbm., 3 Buchen = 047 Kbm.
Unter den Buchen befinden ſich 4 Hackklötze.
Das Holz lagert in der Nähe guter Straßen.
Nähere Auskunft durch unterzeichnete Stelle und die betr. Forſtwarte.
Darmſtadt, den 1. Februar 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
Eckſtorm.
[048
Hulzurrſteigerung.
Montag den 7. Februar 1887, Vormittags "10 Uhr,
ſollen nach vorheriger Zuſammenkunft im Diſtrict Trieſch am Schnittpunkt der
Braunshardter Haus= und Fallthor=Schneiſe verſteigt werden:
Kiefern: 88 Rm. Scheiter, 473 Rm. Knüppel, 8260 Wellen und
30 Rm. Stöcke.
Das zerſtreut ſitzende Holz wird bei der Verſteigerung nicht vorgezeigt und
wollen deshalb die Steigliebhaber vor der Verſteigerung von dem Holze Einſicht
nehmen.
Woogsdamm, am 31. Januar 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Woogsdamm.
Frey.
11049
H6
Gteohlsche Weue
44
eingeführt von Friedr. Cark O0,
Würzburs & Hünchen.
4
w55N Unbedingte Bürgſchaft für Reinheit, Echtheit und directen
Bezug.
Niederlage in Darmſtadt nur bei
H. W. Prassel,
Rheinſtraße.
11064
AIIIG-GLUGNVGOGOladG.
garantirt reiner Cacao und Zucker,
per Pfund 90 Pfg.,
enpfehlen GOlbr. Wächbberg, Chocoladofabrih,
[1050
Capellplatz.
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Seezungen, Hummern,
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Hechte,
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u. 35 Pf., Backfiſche.
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Carlsſtraße 24.
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Güsse Bratbüchinge,
10 Stück 70 Pf.,
Hiolor & Unglische Büchinge,
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Honickendamer Sardollon
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Mllhneralgon-alttel
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Ludwigsplatz 7.
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12 bis ½3 Uhr kann dasſelbe
eingeſehen werden. Alles Nähere
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(1057
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Enten, ige. Hahnen, Kochhühner,
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Kiesſtraße II. (1058
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Kieler Bückinge & Sprotten.
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⁄₈
J0
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Mitte der Stadt, zu vermiethen.
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[ ← ][ ][ → ]Nr. 24
)
Varmſtadter
Carnoval-Gegollochaft.
R Saalbaul. M.
Sonntag den 6. Februar, Anfang präcis
4 Uhr 11 Min., Schluß halb 9 Uhr.
Hroßarkige
Herren=Sſtzung.
Der Einzug des Comites in ſeiner neuen überraſchenden Tracht wird präcis
4 Uhr 11 Minuten erfolgen. Der Zuzug, auch von Außen, wird ſo bedeutend
werden, daß wir Jedem ein frühes Einfinden anrathen können.
Nacheitzumg.
in allen Bier=, Wein= und Branntweinſchenken Darmſtadts
und Umgegend.
Fremdensterne Ml. 2.-, ſowie Sterne für die Mitglieder des Zug=
Vereins Mk. 1.50, ſind zu haben bei Herren D. Fair & Söhne, ſowie Herrn
Inſpector Belten. Abends an der Kaſſe werden 20 Pfg. mehr erhoben.
Vorträge und Lieder zu dieſer Sitzung ſind einzureichen bei Herrn H.
Hohmann, Waldſtraße 21. — Manuſcripte für die Faſtnachts=Zeitung Nr. 3
ebendaſelbſt.
[1066
Das 18Sser Comité.
Abgehende Bahnzüge von Darmſtadt:
nach Frankfurt Nachts 9 Uhr 55 Min., nach Heidelberg Nachts 10 Uhr 22 Min,
„ Mainz
10
„ Aſchaffenburg „ 10 „ 15 „
„ 10
Dampfestraßeneiſenbahn:
nach Eberſtadt Nachts 9 Uhr 30 Min., nach Griesheim Nachts 8 Uhr 50 Min.
ülr gorVooin.
Samstag den 5. Februar 1887
in den
ſämmtlichen Räumen des Haalbaues:
Anfang Abends 8 Uhr.
Die Anmeldung einzuführender Fremden bezw. die Anforderung von Masken=
Karten für die Mitglieder hat in der Zeit vom 1. bis 3. Februar ſchriftlich oder
mündlich, im letzteren Falle Abends zwiſchen 5 und 6 Uhr, in den Geſellſchafts=
Lokalen bei dem zur Entgegennahme der Anmeldungen beauftragten Mitgliede der
Vergnügungs=Commiſſion zu erfolgen und können die Karten alsdann vom 4.
Fe=
bruar ab bei den betr. Hausverwaltern in Empfang genommen werden.
Im Uebrigen wird auf die generellen Beſtimmungen vom 20. Oktober 1884
Bezug genommen, mit dem Anfügen, daß hier oder in Beſſungen wohnende
Nichtmitglieder unter keinen Umſtänden eingeführt werden können.
„
E Der Saal wird vor 7 Uhr nicht geöffuet.
vie Verguügungs-Commission.
Ein großer Keller ſEinquarhsrung
zu miethen geſucht. Näheres Expedition.) Große Ochſengaſſe 21.
wird
ange=
nommen.
(106]
1068) Eine Frau ſucht Aushülfe in
Küche od. Laufſtelle. Näheres Kaupſt. 12.
1069) Ein junger Mann mit guter
Handſchrift ſucht dauernde Beſchäftigung
auf einem Bureau ꝛc. bei beſcheidenen
Anſprüchen. Gefl. Offerten unter A. W.
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M
A4T½
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[986
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die ſich jeder Arbeit unterzieht, wird
ge=
ſucht. Stellung event. dauernd. (1071
Alicebad.
Alicebad.
1072) Ein ordentlicher Mann, der
ſich jeder Arbeit unterzieht, wird geſucht.
Stellung dauernd.
Mrzs
Nohuusgsgsshoh.
Wohnung von 4-5 Zimmern mi=
Zubehör (Waſſerleitung ꝛc.) per Mai
ge=
ſucht. — Offerten mit Preisangabe unter
H. E. 10 an die Exped.
[1073
Im öſtlichen Stadttheil eine ſchöne
Wohmumg.
von 5-6 Zimmern ꝛc. geſucht; es wird
eventuell auch ein mittelgroßes Haus mit
Garten gekauft. Offerten unter A. k. 70
an die Exped. d. Bl.
(1074
Ein kleines, gut gehendes
Colonialwaaren= od. ſonſtiges
Geſchäft
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C nahme in einer ruhigen Familie in
geſunder Wohnung und Lage.
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Expe=
dition abzugeben.
[993
Eine Partie Faßlager,
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ge=
eignet, Winde, Tragſtange,
Schlauch=
geſchirr, verſchiedenes Daubholz,
Küfer=
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[1047
Marienplatz 8.
Nr. 24
269
Le
Züchßiſche Bentenverſicherungs Auſtalt zu Pregden.
Zufolge freundſchaflicher Uebereinkunft hat Herr Fr. Boßler in Darmſtadt die Verwaltung unſerer dortigen
Ober=
geſchäftsſtelle niedergelegt und haben wir dieſelbe
gego.
Heien H. Schmeider in Durmſtadt, Muldſtr. 18,
übertragen. Wir empfehlen Herrn Schneider zur ſorgfältigſten Vermittlung der mit unſerer Anſtalt ſtatutengemäß zu
machenden Geſchäfte, ſowie zu bereitwilligſter Auskunftsertheilung und unentgeltlicher Verabreichung von Druckſchriften über
die Einrichtungen unſerer Anſtalt und über die durch den Beitritt zu derſelben zu erlangenden Vortheile.
Dresden, am 31. Januar 1887.
Das Directorium der Süchſiſchen Rentenverſicherungs=Anſtalt zu Dresden.
[1076
Oscar Bauer.
Hroßherzogliche Handekskammer.
Geffentlichr Sitzung.
Freitag den 4. Februar 1887,. Abends 6 Uhr.
Berathungsgegenſtände:
1) Neue Einläufe.
2) „ Herſtellungs= oder Anſchaffungspreis: des Actiengeſetzes,
3) Geſetzgebung über Warrants;
4) Anlage von Dampfſtraßenbahnen;
5) Zoll auf Baumwollenſamen=Oel;
6) Nahrungsmittelgeſetz.
[1077
Beſſungen.
Geſchäfts=Empfehlung.
Virthschaft zum goldenen Lamm,
(vormals Haust).
Ergebenſt zeige an, daß ich vorbenanntes Geſchäft übernommen und in
der Weiſe meines Vorgängers betreibe.
Reine Weine, vorzügliches Bier aus der J. Hildebrand'ſchen
Brauerei, gute Speiſen, mäßige Preiſe, werden die geehrten Gäſte
zu=
frieden ſtellen.
[828
Um zahlreichen Zuſpruch bittend zeichnet
Hochachtungsvoll
Joseph Wisvogl.
B. Samstag den 5. Februar: Metzelsuppe.
Freitag Vormittag von 10 Uhr an: Wellſleisch.
Lokalgewerbverein Darmſtadt.
Freitag den 4. Februar l. 33., Abends 8 Uhr:
Versamm-
lung der Mitglieder im großen Saale der Brauerei Diſchinger (Textor)
in der Saalbauſtraße.
Tagesordnung: 1) Vortrag des Herrn Geh. Obermedieinalraths Dr.
Pfeiffer, über die Urſachen und Verhütung der Cholera. 2) Beſprechung über die
Lage des Kleingewerbes. 3) Beantwortung der am 17. Dezember v. Js. in den
Fragekaſten des Vereins eingelegten Fragen.
Erbffnung des Locals 7½ Uhr, in welchem die neueren techniſchen
Zeit=
ſchriften, ſowie die Anmeldeformulare für die bevorſtehende Ausſtellung von
Lehr=
lingsarbeiten, aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, den 1. Februar 1887.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
(1078
Tecklenburg.
Gpols=öh
per ¼ Liter 36 Pf.,
Haiseramgzug,
per ½ Liter 20 Pf.
Presshefe
(friſche)
empfiehlt
ERaAUet FIIO,
Wirchstr. I.
5609
Hoff's Halzextract desandheits-
Bier, Chocolade und
Halz-
gxtract,
Looflund's Halz-Bonbons,
Stollwerak's Brust=Bonbons,
Dr. Nander's Halzzudker,
Retligbonbons a; ſummibonbons
empfiehlt
Carl Watuingor,
Wilhelminenſtr. II. (613
Ein Herr kann Koſt und Logis erh.
C. Gr. Ochſeng. 5. Bh., 2 St. h. (956
Samstag und Sonntag
121)
Hel=slsupps,
wozu freundlichſt einladet
(1079
J. Lumphose.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 5. Februar.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr 45 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 5 Uhr 50 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
sr. Religtonsgeſellſchaft.
Samstag, 5. Febr.: Vorabend 4 Uhr 30 Min.
Morgens 8 Uhr
Min.
Nachmittags3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr 45 Min.
Wochengottesdienſt: Sonntag den 6. Febr. an:
Min.
Morgens 6 Uhr
Nachm. 4 Uhr 15 Min.
72
Nr. 24
Durch frühere ſehr vortheilhafte Einkäufe bin ich noch in der
Lage neben den bekannten und beliebten billigen Sorten einige
be=
ſonders hervorragend
foinsehmeckende und proisworthe Haſkoo's,
ſo lange Vorrath reicht, meinen werthen Abnehmern aufs Beſte
empfehlen zu können.
per Pfund.
Fein blau Fortorico
110 Plg..
Hochgelb Freanger,
110 „
Fein braun Freanger
115
Hochſeinen Monte Christo 120 „
Bei Abnahme von 5 Pfund an entſpechender Rabatt.
[1080
Handproben ſtehen gerne zu Dienſten.
Horiz haudahl, Mathildenplatz I.
Samstag den 5. Februar, Abends
6 Uhr:
Versammlung
der Section Darmſtadt des Vogelsberger
Höhenelubs im Hotel Köhler dahier.
(Peſucht eine Wohnung von 3 Zimm.,
C Cabinet od. Kammer mit allem
Zu=
behör u. abgeſchloſſ. Vorplatz von einer
Dame per Mai. Offerten unter G. .
mit Preis beſorgt die Expedition. 1082
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 3. Februar.
9. Vorſtellung i. d. 6. Abonnementsabteilung.
(Rothe Karten giltig).
Eurhanthe.
Romantiſche Oper mit Tanz in 3 Aufzügen
von Carl Maria von Weber.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Freitag, 4. Februar.
10. Vorſtellung in d. 6. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Das Glas Vaſſer.
oder:
Arſachen und Wirkungen.
Luſtſpiel in 5 Akten, nach Scribe von A.
Cosmar.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Politiſche Ueberſicht.
Zeutſches Reich. S. M. der Kaiſer nahm am 1. vormittags
die Vorträge Albedylls und Caprivi's entgegen und empfing am
Nachmittag die Präſidenten des Abgeordnetenhauſes, welche die
Glückwünſche des Hauſes zur Geburt des vierten Urenkels
dar=
brachten. Der Kaiſer ſprach ſeinen herzlichen Dank aus, ſowie die
volle Zuverſicht auf unveränderte Annahme der Militärvorlage im
neuen Reichstage. Das Präſidium wurde hierauf auch von der
Kaiſerin empfangen.
Prinz Heinrich von Preußen iſt am 1. wieder in Kiel
ein=
getroffen.
Der japaniſche Prinz Komatſu verläßt Berlin am Samstag,
Um ſich nach Oeſterreich und Italien zu begeben. Im Mai gedenkt
er zu längerem Aufenthalt nach Berlin zurückzukehren, um von dort
aus heimzureiſen.
Das „Deutſche Tageblatt= ſchreibt: Dem „Journal des Debats
zufolge ſollen jetzt auch in den Sperrforts der Grenze Baracken
er=
richtet werden, da die Kaſematten feucht ſeien und zahlreiche
Er=
krankungen der Beſatzungen hervorgerufen hätten. Wir glauben
nicht irre zu gehen, wenn wir dieſe Maßregel weniger dem
Bedürf=
nis nach trockenen Kaſematten, welche der Ingenieur heutzutage
unbedingt herſtellen kann und muß, als der Prozedur eines
gänz=
lichen Umbaues derſelben entſprungen bezeichnen, da ſie der
Spreng=
wirkung der in jüngſter Zeit erfundenen Geſchoſſe wohl nicht
wider=
ſtehen dürften. Im übrigen kann der geplante Blockhaus= und
Barackenbau nur folgende Zwecke verfolgen. Entweder man will
durch deren Beſatzung einem eventuelen Vordringen der deutſchen
Heere, beſonders zunächſt deren Kavallerie, ein noch wirkſameres
Hindernis entgegenſtellen, oder man beabſichtigt, vorzugsweiſe die
eigene Offenſive durch Truppenanſammlungen in der äußerſten
Grenzlinie welchen beſtimmte Unternehmungen und Aufgaben gegen
einzelne Punkte der deutſchen Grenze zufallen dürften, zu
unter=
ſtützen. Auf alle Fälle iſt ein derartiger, wenn auch nur partieller
bewaffneter Aufmarſch an der Grenze ſchon in Friedenszeiten eine
ſo ungewöhnliche Maßregel, daß es ſehr natürlich iſt, wenn man,
wie verlautet, in diesſeitigen militäriſchen Kreiſen die entſprechenden
Gegenmaßregeln ventiliert.
Die offiziöſen„ Berl. Pol. Nachr. erfahren, daß das
Baracken=
lager bei Corcieux unweit St. Die am 20. Februar mit einem
Re=
giment Infanterie und einem Regiment Kavallerie belegt werden ſoll.
Einen weiteren Beitrag zu der Thatſache, daß man auch in
den Kreiſen der katholiſchen Wählerſchaft die Haltung des Centrums
in der Militärfrage mißbilligt, liefert die am Sonntag in Neuß
ſtattgefundene Wählerverſammlung des Wahlkreiſes Neuß=
Greven=
broich. Die ſehr zahlreich erſchienenen Wähler erklärten ſich
ein=
ſtimmig für das Septennat und beſchloſſen, dem bisherigen
Abge=
ordneten von Dalwigk, welcher gegen das Septennat ſtimmte, einen
anderen katholiſchen Kandidaten in der Perſon des
Oberlandesge=
richtsrats Sauerland in Colmar entgegenzuſtellen. Aehnliche
Vor=
gänge werden aus einer ganzen Reihe anderer katholiſcher
Wahl=
kreiſe gemeldet - ſie ſind ein charakteriſtiſches Stimmungsſymptom!
Heſterreich=Angarn. Der „Peſter Loyd= ſchreibt: Wir erhalten
aus Paris Kunde davon, daß Grevy's und Goblets Bemühungen,
einen vulkaniſchen Ausbruch zu verhüten, wahrhaft übermenſchlich
ſind; nach einer Quelle an der Seine, die unbedingten Glauben
ver=
dient, beſtreben ſich dieſe Männer ehrlich, einem Kriege vorzubeugen;
aber man ſagt auch, daß ſie ſelbſt ſich kaum mehr der Erkenntnis
zu verſchließen vermögen, daß General Boulanger mächtiger ſei als
der Präſident mitſamt dem Kabinettschef, und daß die beſonnenern
Vatrioten der Republik lebhaft befürchten, eines ſchönen Tages alle
ihre Anſtrengungen vereitelt, den Chauvinismus entfacht und die
Kammer ſowie das Land von den Wortführern der Revanche
fort=
geriſſen zu ſehen.
Franſtreich. Der Miniſterrat vertagte auf Donnerstag den
Beſchluß, ob die Kammer nach Erledigung des Budgets ſofort das
Militärgeſetz oder die Getreidezölle beraten ſoll. Der Armee=
Aus=
ſchuß nahm die Beſtimmungen des Armeegeſetzes an, wonach
Stu=
dienzeugniſſe und Diplome bis zum Baccalaureat von der Erfüllung
der obligatoriſchen vorbereitenden Militärübungen abhängig gemacht
werden.
In parlamentariſchen Kreiſen ſpricht man von einer baldigen
Mimſterkriſis. Einerſeits verlautet, Goblet finde unter den gegebenen
Verhältniſſen die Verantwortlichkeit zu ſchwer, anderſeits verlautet,
Voulanger wolle zurücktreten. Die Getreidezollfrage dürfte Goblet
einen erwünſchten Anlaß zum Rücktritt geben.
Die Artikel der „Poſt= und der „Köln. 3tg., ſowie die
Nach=
richten des „Wiener Fremdenblatts; haben in Paris große
Be=
unruhigung erregt. Ein Teil der Blätter glaubt dieſelben damit
abthun zu können, daß die Sprache der deutſchen Zeitungen nur den
Zweck habe, den deutſchen Wählern Furcht einzujagen; in
Regie=
rungskreiſen aber iſt man in großer Beſorgnis für den Fall, daß
das Centrum und der Fortſchritt in den Reichstagswahlen ſiegen
ſollten.
Engkand. Das Oberhaus verwarf in zweiter Leſung die
Vor=
lage welche den Frauen das Wahlrecht gewähren will. Im
Unter=
hauſe erklärte am 1. der Unterſtaatsſekretär des Auswärtigen, die
Nachricht von einer Depeſche, welche Oeſterreich engliſche Hülfe im
Falle eines Krieges mit Rußland anbietet, für unbegründet. Ferguſſon
erklärte, der Beſchluß betr. Räumung von Vort Hamilton ſei erfolgt
auf Rat der Marinebehörde, nachdem von China die Bürgſchaft
geleiſtet worden ſei, daß keine fremde Macht irgend einen Teil
Korea's einſchließlich Hamilton's beſetzen würde. Ferguſſon teilte
ferner mit, die Regierung habe jetzt in die Wiedereröffnung des
Handelsverkehrs im Nilthale gewilligt unter der Bedingung des
Ausſchluſſes des Handels mit Munition und Waffen. Die
For=
derungen der Admiralität ſeien mäßig im Hinblick auf die bedeutende
Zunahme der britiſchen Handelsmarine. Andere Länder, deren
Handelszunahme geringer ſei, hätten ihre Ausgaben für die Flotte
um 50 wir nur um 16%⁄ vermehrt. England müßte abſolut mit
den Rüſtungen der Nachbarmächte Schritt halten.
Außkand. Dem Vernehmen nach iſt Ende voriger Woche den
ruſſiſchen Blättern eine Verfügung der Oberpreßverwaltung
zuge=
gangen, kraft welcher ihnen empfohlen wird, ſich der Wiedergabe
Nr. 24
aller ihnen zufließenden Priva. lnachrichten über Rüſtungen,
Truppen=
bewegungen ꝛc. zu enthalt.n, da ſolche oft falſche, oder in falſcher
Form gebrachte Gerüchte vom Publikum unrichtig aufgefaßt würden
und demgemäß große Erregung hervorrufen könnten.
Die „Wiedomoſti' plaidiert für den Krieg. Der Himmel weiſe
Rußland darauf hin, einer ſchlimmen Vereinbarung der Feinde
zu=
vorzukommen. Die „Nowoie Wremja” tadelt die durch die
Re=
gierungen ſelbſt angerichtete Verwirrung; es ſei klar, daß die auf
Drohungen baſierende Politik Oeſterreichs nicht zum Guten führe.
Das „Journal de St. Petersburg ſagt, die gegenwärtigen
Kriegsbeſorgniſſe ſeien durch Zeitungsartikel hervorgerufen.
Aller=
dings könnten durch die Rüſtungen Mißtrauen und Konflikte
ent=
ſtehen. Es ſei aber verſchiedentlich zutage getreten, daß keine
Re=
gierung den Krieg wünſche.
Türſtei. Grekoeff und Stoileff, die beiden bulgariſchen
Dele=
aierten, ſind endlich am Montag in Konſtantinopel eingetroffen.
Die Herren haben eine ungewöhnlich lange Ueberfahrt von Brindiſi
nach Konſtantinopel gehabt, wo ſie eigentlich ſchon am vorigen
Montag hätten eintreffen müſſen.
271)
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Februar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Major v. Schäffer vom 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115. den
Garni=
ſons=Verwaltungsdirektor Löffler, den Forſtmeiſter Schnittſpahn,
den Rat an der Centralſtelle für Landesſtatiſtik Fertſch; zum
Vor=
trag den Miniſterialpräſidenten Weber, den Geheimerat Dr. Becker,
den Hoftheater=Direktor Wünzer.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben der
Gemeinde=
hebamme Suſanne Saaler zu Nieder=Saulheim, im Kreiſe
Oppen=
heim, das Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift: „Für
fünfzig=
verliehen.
jährige treue Dienſte=
Militärdienſtnachricht. Frhr. v. Gemmingen=Hornberg.
Major vom Generalſtabe des Gouvernements zu Köln, mit dem
1. Februar er. zum großen Generalſtabe zurückgetreten und
gleich=
zeitig zur Dienſtleiſtung bei dem Rhein. Kür.=Regt. Nr. 8
kom=
mandiert.
Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters. Sonntag, 6. Febr.:
„Maurer und Schloſſer' (neu einſt.) und „Wiener Walzer=GBallet).
Dienstag, 8. Februar: „Der Hypochonderr. Donnerstag, 10. Febr.:
„Tannhäuſer”
Wühlerverſammlung der nationalliberalen Partei. Lange ſchon
vor ½9 Uhr war am Dienstag Abend der große Ritſert'ſche Saal
gelegentlich der von der nationalliberalen Parter einberufenen
allge=
meinen Wählerverſammlung von vielen Hunderten überfüllt. Herr
Otto Wolfskehl eröffnete die Verſammlung und übernahm den
Vorſitz in derſelben. Er entrollte zunächſt ein Bild der allgemeinen
politiſchen Lage Deutſchlands und Europas, verkündete die von den
Vertrauensmännern beſchloſſene Wiederwahl des Herrn J. Ulrich
in Pfungſtadt, welcher durch ſein ganzes Verhalten im Reichstage
und beſonders dem die gegenwärtige Situation beherrſchenden
Sep=
tennat gegenüber bewieſen habe, daß er das von ſeinen Wählern
in ihn geſetzte Vertrauen voll und ganz verdiene. Nun ergriff Herr
Ulrich das Wort, um zunächſt Rechenſchaft über ſeine eigene
Thätigkeit im Reichstag zu geben. Er konnte ſich, ein Vorzug, den
man ja nicht allen Reichstagsabgeordneten nachſagen kann, rühmen,
daß er ein ſehr fleißiges Mitglied geweſen und nur in ganz wenigen
Sitzungen gefehlt habe. Herr Ulrich rekapitulierte die wichtigſten
Vorlagen des Reichstags ſeit der 1884er Wahl, den Zolltarif,
Dampferſubvention, Fortentwicklung der ſozialen Geſetzgebung; an
das Cozialiſtengeſetz knüpfte er die Hoffnung, daß ſich eine
noch=
malige Verlängerung desſelben durch das Verhalten der beteiligten
Kreiſe als unnötig erweiſen werde. Das Branntweinmonopol
an=
langend, hat unſer ſeitheriger Reichstagsabgeordneter mit der
national=
liberalen Partei gegen dasſelbe geſtimmt. Auf die Heeresvorlage
zing Herr Ulrich in näherer Darlegung der uns allen ja noch in
riſcher Erinnerung befindlichen Vorkommniſſe ausführlich ein. In
einen Schlußworten verſicherte der Redner, daß er ſelbſtverſtändlich
die von der Reichsregierung zur Sicherung des Vaterlandes und
ſeiner Grenzen verlangten Mittel bewilligen werde und vergaß nicht,
den bekannten Anfeindungen und Ausſtreuungen der gegneriſchen
Parteien gegenüber, die Verſicherung beizufügen, daß er nach wie vor
gegen alle ſtaatlichen Monopole ſei und das allgemeine
Stimm=und Wahlrechtunangetaſtet ſehen wolle. Der nächſte
Redner war Hr. Rechtsanw. Schmeel. Derſelbe knüpfte an die Frage
der Monopole an, die man in leicht zu erkennender Abſicht in den
Wahlkampf hereingezogen habe, während es ſich bei demſelben nur um
die einfache Frage handle: Septennat oder Triennat. Redner
beleuchtete die Beſtimmungen der Reichsverfaſſung über die
Heeres=
frage, legte klar, daß durch dieſelbe die Feſtſtellung der
Friedens=
ſtärke durchaus nicht der Abſtimmung jeden Reichstages
anheim=
gegeben ſei, nein, nach den klaren Beſtimmungen ſei die
Heeres=
frage durch Geſetz zu regeln, und dieſes Geſetz beſtehe dann ſo
lange, bis man es für angemeſſen halte, ein anderes zu vereinbaren.
Wenn alſo jetzt ſchon zweimal, in 1874 und 1880, die
Heeres=
ſtärke durch ein =jähriges Geſetz geregelt worden ſei, unter
entſchiedener Mitwirkung hervorragender Führer der jetzigen
deutſch=
freiſinnigen Partei, wie des Herrn Rickert, und man wolle
nun mit den unannehmbaren drei Jahren kommen, weil es
in dem Programm dieſer Partei ſtehe, ſo müſſe man da doch
entſchieden erklären, das ſei keine Parteifrage, hauptſächlich wenn
der Feind vor den Thoren ſtehe, ſondern eine patriotiſche Frage!
Redner ſchloß mit einem Hoch auf das Deutſche Vaterland, bei
dem ſich die zahlreich anweſenden Sozialdemokraten ruhig verhielten.
Auch die letzteren ſtellten zu den Rednern des Abends in den Herren
Fleiſchmann leiner der aus Frankfurt a. M. ausgewieſenen Partei=
Mitglieder), Spaag und B. Cramer ihr Kontingent. Der erſtere
und ganz beſonders der letztere ſuchten die Friedensliebe des
franzö=
ſiſchen Volkes in ein gutes Licht zu ſtellen und meinte Herr Cramer,
daß durch die in Frankreich am Ruder befindliche demokratiſche
Re=
gierung, welche zum Kriegführen der Zuſtimmung der
Volksver=
tretung bedürfe, ein Angriff auf Deutſchland ausgeſchloſſen ſei.
Herrn Fleiſchmann entgegnete Herr Bergſträtzer; er ſagte, wenn
ſich erſterer in Frankfurt a. M. immer ſo maßvoll gehalten habe,
wie in ſeiner heutigen Rede, ſo würde ihn das Schickſal der
Aus=
weiſung wohl nicht betroffen haben. Im Uebrigen trennte Herr
Bergſträßer die Arbeiter von deren Führern; die erſteren hätten das
nämliche Intereſſe am Vaterland, wie die anderen Klaſſen der
Be=
völkerung Deutſchlands und würden dies im gegebenen Falle gewiß
auch durch volles Einſtehen für dasſelbe beweiſen. Er habe ſich
gefreut, daß in dem hieſigen Wahlaufruf der ſozialdemokratiſchen
Partei wenigſtens auch vom Vaterlaude die Rede ſei. Herrn Cramer
gegenüber, welcher in ſeinen Ausführungen die Frage der
Heeres=
verſtärkung und eines drohenden Krieges mehrmals als „gemeinen
Wahlſchwindel: bezeichnet habe, ſchilderte Herr Dr. Oſann in
meiſterhafter Weiſe die thatſächlichen Verhältniſſe in Frankreich.
Er richtete einen energiſchen Appell an die ſozialdemokratiſche Partei.
Wenn die Zuſtände in Frankreich im Allgemeinen gewiß für uns
keine nachahmungswerten ſeien, eines könnten viele der Parteien
in Deutſchland doch von Frankreich lernen: die Liebe zum
Vater=
lande, welche dort alle Parteien beſeele und jede andere Rückſicht
ſchwinden laſſe, wenn es ſich um das Vaterland drehe. Herr Oſann
ermahnte die Arbeiter, nicht in ihrer Abſonderung zu verharren
und geißelte den Standpunkt „wenn erſt unſere Wünſche alle erfüllt
ind, dann wollen wir auch für das Vaterland einſtehen.: Gewiß
ſeien alle einſichtigen Männer Deutſchlands bereit, an der Beſſerung
der wirtſchaftlichen Lage der Arbeiter mitzuwirken, große Anfänge
eien gemacht, aber zum Fortbau ſei Zeit nötig. Nach einem
un=
glücklichen Kriege wäre ſicher auf lange hinaus die Möglichkeit der
Weiterentwicklung der ſozialen Geſetzgebung ausgeſchloſſen.
Nach=
dem ein Schlußantrag mit großer Majorität angenommen war,
wurde die Verſammlung um halb 12 Uhr geſchloſſen. Die Tebatten
waren der Natur der Sache entſprechend ſehr belebt, durch die
An=
weſenheit zahlreicher Mitglieder der Arbeiterpartei und deren
Ein=
greifen in dieſelben ſtellenweiſe ſogar recht ſtürmiſch. Dank der
ruhigen Energie des Vorſitzenden, welcher beſonders auch eine
Be=
mängelung des Herrn Fleiſchmann hinſichtlich der Ulrichſchen
Er=
klärung wegen des allgemeinen Wahlrechts alsbald gebührend
zu=
rückwies und dem im Uebrigen verhältnismäßig maßvollen
Auf=
treten der ſozialdemokratiſchen Redner, nahm aber die
Verſamm=
lung einen ordentlichen Verlauf. Mit einem enthuſiaſtiſchen Hoch
auf Kaiſer und Reich ging man auseinander. Die Ueberzeugung
von Ulrichs Wiederwahl iſt durch dieſe Verſammlung ſicher
weſent=
lich gekräftigt worden.
n7. Nach der Statiſtik der Reichstagswahlen von A. Frieß war
die Stärke der Parteien im deutſchen Reichstage während der
ein=
zelnen Legislaturperioden folgende. Es erhielten Sitze durch die
Wahlen:
„ 125 155 123 99 46 50 Sezeſſioniſten 47 „ Fortſchrittspartei 46 49 35 26 59 „ Deutſchfreiſinnigen — — 67 das Centrum, „ 11 93 94 100 99 die Volen 13 14 14 14 18 16 „ Sozialdemokraten ) 12 12 24 „ Volkspartei 4 c. „ Welfen
„ Partikulariſten bezw. 5 4 4 10 10 11 Autonomiſten 2 5 4 „ Elſäſſer 15 10 11 15 15 Dänen 2
Aus vorſtehender Ueberſicht iſt das Anwachſen bezw. Abnehmen
der einzelnen politiſchen Parteien in den verſchiedenen
Legislatur=
perioden mit Genauigkeit zu erſehen. Es wurden im Jahre 1871
382 und in den übrigen Jahren 397 Reichstags=Abgeordnete
ge=
wählt.
Nr.
272
Hinſichtlich der bevorſtehenden Einquartierung hören wir noch,
daß ſolche im regelmäßigen Turnus diesmal die Bewohner der
Dieburger=, Kranichſteiner=, Soder= Wieners=
Drei=
brunnen= und Taunusſtraße nebſt hohlem Weg, ſowie
die=
jenigen Bewohner der Kies= und Karlsſtraße treffen wird, welche
bei der Einquartierung im letzten Herbſt verſchont blieben.
Vor=
ausſichtlich werden alle diejenigen Steuerpflichtigen Einquartierung
erhalten, welche 400 M. und mehr an direktem Steuerkapital haben.
Die Unteroffiziere, etwa 80 Mann, werden ſchon am Sonntag den 6.,
die Mannſchaften, etwa 700 Mann, dagegen erſt am Montag den 7.
einrücken. — Die Einquartierung ſoll, wie ſonſt auch, den
Iuter=
eſſauten noch beſonders angeſagt werden.
- Im ſtädtiſchen Hoſpital iſt zur Zeit ein ungewöhnlich hoher,
noch ſelten erreichter Krankenſtand von 171 Perſonen, welcher
es erforderlich machte, alle irgend verfügbaren Räume,
ausſchließ=
lich der Baracken, zu belegen.
* Kleine Mitteilungen. Am Montag nachmittag wurde durch
die Gendarmerie ein Burſche eingeliefert, welcher ſich vor einiger
Zeit bei verſchiedenen hieſigen Familien eingemiethet hatte und
nach=
dem er ſich von dieſen Geld ꝛc. hatte geben laſſen, verſchwunden war.
Auch in Frankfurt a. M. hat der Burſche ähnliche Schwindeleien
ausgeführt. — Einer in der Karlsſtraße wohnhaften Nätherin iſt
das Portemonnaie mit einigen Mark aus der Wohnung entwendet
worden. — Sonntag nacht wurde die am Woog aufgeſtellte
Ge=
ſchirrhütte gewaltſam erbrochen und aus derſelben verſchiedenes
Handwerkszeug entwendet. Der Thäter wurde ermittelt.
5 Arheilgen, 1. Februar. Geſtern tagte dahier die
General=
verſammlung des landw. Bezirksvereins Darmſtadt. Die
Zahl der Anweſenden betrug etwa 50. Die Verhandlungen wurden
eröffnet und geleitet durch Herrn Amtmann v. Wedekind. Zunächſt
hielt Herr Sekretär Stimmel einen hochintereſſanten Vortrag über:
„Die Aufaabe der Landwirtſchaft unſerer Tage, in welchem der
fragliche Gegenſtand nach allen Richtungen beleuchtet wurde.
Ins=
beſondere hob er hervor, daß, da es einmal nicht zu leugnen, daß
die Landwirtſchaft gegenwärtig im allgemeinen im Rückgang ſei,
es um ſo nötiger erſcheine, daß der Landwirt alle Kräfte anſporne,
ſeine Lage zu verbeſſern. Den Schwerpunkt legte der Vortragende
auf Berufstüchtigkeit und empfahl dringend den Beſuch von
land=
wirtſchaftlichen Schulen, da die Landwirtſchaft in der Jetztzeit eine
der ſchwierigſten Berufsarten ſei. Der Redner erntete nach ſeinem
beinahe zweiſtündigen Vortrag allgemeinen Beifall. Der zweite
Gegenſtand der Tagesordnung betraf „die Reorganiſation der
land=
wirtſchaftlichen Vereine in Heſſen.: Die hierüber von einer
Kom=
miſſion des landwirtſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt
aufge=
ſtellten und zur Diskuſſion ausgeſetzten Reſolutionen wurden von
Herrn Sekretär Stimmel näher erläutert und zur Annahme warm
empfohlen. Es entſpann ſich über dieſelben eine ſehr
leb=
hafte Debatte, woran ſich insbeſondere Herr Kreisveterinärarzt
Dr. Schäfer beteiligte, und wurde ſchließlich deſſen Antrag, die
Reſolutionen anzunehmen, mit Ausnahme des Paſſus von der
Bei=
tritts= und Beitragspflicht, acceptiert.
4. Mainz, 1. Februar. Mit dem morgigen Tag eröffnen die
Mainzer Schleppſchiffahrtgeſellſchaft und die Köln=
Düſſel=
dorfergeſellſchaft wieder auf ihrer ganzen Route den vollen Betrieb.
Seitens unſerer ſtädtiſchen Verwaltung werden eben alle
An=
ſtrengungen gemacht, um mit Beginn der guten Jahreszeit den
neuen Hafen eröffnen zu können und hofft man, da die
Fertig=
ſtellung der maſchinellen Einrichtungen nunmehr kein Hindernis mehr
erleidet, Ende März ſpäteſtens anfangs April die Arbeiten wenigſtens
ſo weit fertiggeſtellt zu haben, daß eine partielle Betriebnahme bis
dorthin möglich. Vonſder Bürgermeiſterei wird eben in Gemeinſchaft
mit Vertretern der Handelskammer ein Programm zu der
Eröff=
nungsfeier ausgearbeitet. — Zu den binnen Kurzem hier
eintreffen=
den 4000 Mann Reſerviſten fehlen für 1200 die Kaſernements
und hat die Militärbehörde darum die Bürgermeiſterei zur
Be=
ſchaffung von Quartieren für dieſe angegangen, anſonſten die
Mann=
ſchaften bei der Bürgerſchaft einquartiert werden müßten. Die
Bürgermeiſterei iſt dieſem Anſinnen entgegen getreten, hat ſich indes
aber bereit erklärt, der Militärbehörde in jeder Weiſe bei der
Un=
terbringung der Mannſchaften behülflichzu ſein.
Neuſtadt a. d. H., 1. Februar. Der nationalliberalen
Verſamm=
lung am 30. v. M. folgte ein gemeinſames Mahl im Saalbau, bei
welchem eine Reihe von Trinkſprüchen ausgebracht wurden, von
welchen wir nur denjenigen Dr. Miquels auf den Kaiſer erwähnen.
Der mit ſtürmiſchem Beifall begrüßte Reduer erwähnte im Anfang
ſeiner Rede einer Begegnung mit Bismarck vor wenigen Jahren,
in der ihm der Reichskanzler mit ſchmerzerfüllter Entſagung geklagt
habe er könne es kaum begreifen, daß das deutſche Volk nach ſo
beiſpielloſen Großthaten wieder ſo ſchnell in den alten
Parteien=
hader zurückzufallen ſcheine; wenn noch etwas ihn über dieſen
trau=
rigen Rückfall tröſten könne, ſo ſei es die Thatſache, daß die deutſchen
Fürſten treu zur Einheit des Reiches hielten. Daß das aber
mög=
lich geworden, fuhr Miquel fort, iſt hauptſächlich der Milde und
Herzensfreundlichkeit unſeres greiſen Kaiſers zu danken, und an
uns liegt es, ſeine letzten Tage ncht zu kummervollen zu machen.
24
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 1. Februar.
„Mein Leopold=
E. Als Papa Weigelt erſchloß uns Herr Rotter ganz neue
Seiten ſeines ſchauſpieleriſchen Könnens und entwickelte im
Ver=
lauf des Abends Züge, die uns berechtigen, ihn den beſten
Charakter=
komikern zuzuzählen. 2Arronge hat mit dem Schuhmachermeiſter
Gottlieb Weigelt eine Figur in die deutſche Bühnenlitteratur
einge=
ührt, die vermöge ihrer Lebenswahrheit zu den im beſten Sinne
erheiternden Typen gehört.
Bringt es nun ein Schauſpieler zu wege, ſolche in
porträt=
artiger Schärfe vor uns hinzuſtellen, ſo erwirbt er ſich das Anrecht
auf das rückhaltloſe Lob der Kritik. Den komiſchen und
huworiſti=
ſchen Zügen in Weigelts Natur in gleicher Weiſe gerecht zu werden,
erfordert ſchon ein Darſtellertalent erſten Ranges. Wie gut brachte
Herr Rotter alle die Scenen heraus, in welchen der verblendete,
ſich in ſeinem vollen Recht glaubende Vaterſtolz das große Wort
führt. Die lächerliche Figur, die Weigelt ſpielt, als er dem
Stadt=
richter Zernikow gegenüber den „Verliner Hauswirt' herauskehrt
und als er ſeiner Tochter den Brief diktiert
kennzeichnete Herr
Rotter in geradezu köſtlicher Weiſe. Und wie verſtand er es dann
in Sprache und Haltung die Umwandlung, die ſich in Weigelts
Charakter innerhalb 5 Jahren vollzogen hat, überzeugend
darzu=
legen. Als alter Flickſchuſter vermochte Herr Rotter Töne
anzu=
ſchlagen, die unmittelbar zu Herz und Gemüt ſprachen. Die
Leiſt=
ung des Gaſtes darf ſich mit der des Herrn Butterweck getroſt
auf eine Linie ſtellen, und das iſt kein kleines Lob.
Nach dem Geſagten ergiebt ſich, daß die Anwerbung Rotters,
der durch ſeinen Valentin und Schnſter Weigelt ſtichhaltige Proben
ſeines bedeutenden Talents abgelegt hat, unſerer Bühne nur zum
Vorteil ausſchlagen kann. Dennoch wäre es äußerſt angebracht
geweſen, wenn man dem Publikum und der Kritik den Gaſt auch
m einer Rolle vorgeführt hätte, welche in das Fach des
jugend=
lichen Komikers ſchlägt. Erſt dann hätten wir zu einem
abſchließen=
den Urteil über die Leiſtungsfähigkeiten desſelben kommen können.
Wir wollen unſer Referat über die heutige Aufführung nicht
beenden, ohne mit einigen Worten warmer Anerkennung der ganz
vorzüglichen Leiſtung des Herrn Hanſen als Rudolf Starke zu
gedenken. Derſelbe ſpielte die Werbungsſcene mit ſo viel ſchlichter
Liebenswürdigkeit und kehrte in den übrigen Teilen ſeiner Partie
den biedern, kernigen Handwerker mit ſo viel Naturwahrheit
her=
aus, daß man an dieſer Geſtalt, in welcher uns die geſunde Kraft
des arbeitſamen Bürgerſtandes entgegentritt, ſeine volle Freude
haben mußte.
ALzsdt,oruu vſlUdlaul,
Jodes-Annoigo.
T4¾
Das plötzliche Ableben unſeres
langjährigen Mitgliedes
Albert Schimpfk,
Oborstlioutonant i. P.,
zeigen wir unſern Kameraden hierdurch an
mit der Bitte, dem Verſtorbenen durch eine
recht zahlreiche Betheiligung die wohlverdiente
letzte Ehre zu erweiſen.
Die Beerdigung findet ſtatt: Donnerstag
den 3. Februar 1887 Nachmittags 3 Uhr,
vom Sterbehauſe aus, Beſſ. Martinsſtr. 8.
Darmſtadt, 2. Februar 1887.
ver Vorstand.
Verſammlung im Local zum Frankenſteiner Hof=, Ecke
der Carls= und Heinrichſtraße.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.