Abonnementspreis
dlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. ind.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
2hlUſlirep Auttehſttungoothi.
Inſerate
verden angenommen: in Dermſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Ne. 23.
in Beſſungen von Friedr. Bllher.
Holzſtraße Nr. 86, ſowie aufwänz
von allen Annonen=Erpeditionan.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Breisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
.
Ne 18.
Mittwoch den 26. Januar.
1887.
Gefunden: 1 Paar ſchwarze wollene Handſchuhe. 1 Kanapeeſchoner, grau und braun. 1 Herrenhut. 1 leinenes
Tuch, roth und weiß gewürfelt. 1 Portemonnaie, alt, ohne Geldinhalt. 1 hölzerner Perpendikel. 1 Taſchentuch, weiß mit
rothblauem Rande, gez. V. 1 wollener Stauchen, gelb geſpritzt. 1 ſchwarzer wollener Handſchuh. 1 Geldtäſchchen,
enthal=
tend 2 Mk. 26 Pfg. 1 desgl., enthaltend 3 Ml. 43 Pfg. 1 ſchwarzſeidener Arbeitsbeutel, enthaltend ein Häkelzeug.
1 Schlüſſel. 1 Bandeiſen.
Verloren: 1 Portemonnaie, enthaltend ca. 9 Mk.
Zugelaufen: 1 Hund (Pinſcher), ſchwarz und weiß.
Darmſtadt, den 24. Januar 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des
unterzeich=
neten Gerichts wurden folgende Einträge
vollzogen:
Am 14. Januar 1887.
Leonhard Heinrich Teubel zu
Darm=
ſtadt iſt als gleichberechtigter Theilhaber
in die Firma „Ludwig Heyl
Sohn=
zu Darmſtadt eingetreten.
Jakob Zeh zu Darmſtadt betreibt
daſelbſt ſeit 1. Januar 1887 eine
Hand=
lung mit Landes= und Mühlenprodukten
und ein Agenturgeſchäft unter der Firma
Jakob Zeh=
Am 18. Januar 1887.
Kaufmann Karl Friedrich Kemmler
zu Darmſtadt hat ſeit 1. Auguſt 1886
ſein Tapiſſeriewaarengeſchäft abgegeben
und betreibt dermalen eine
Generalagen=
tur der vaterländiſchen Feuer= und
Hagel=
verſicherungsactiengeſellſchaft zu Elberfeld
und der Kölniſchen Glasverſicherungs=
Actiengeſellſchaft zu Köln unter der
ſeit=
herigen Firma „C. F. Kemmler”
ſeinem Sohne Friedrich Kemmler hat
derſelbe Procura ertheilt.
Adolph Sänger zu Darmſtadt
be=
treibt ſeit 1. Auquſt 1886 daſelbſt unter
der Firma „A. Sänger, C. F.
Kemm=
ler Nachfolger; ein
Tapiſſeriewaaren=
geſchäft.
Am 19. Januar 1887.
Die Firma „L. Kolbe & Cie.” zu
Beſſungen iſt von dem ſeitherigen
In=
haber derſelben, Carl Rohde auf Emil
Brenner zu Darmſtadt vom 1. Januar
1887 übergegangen, welcher die Firma
unter der bisherigen Bezeichnung
weiter=
führt.
Die Procura der Frau Carl Rohde
iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 24. Januar 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.:
Wagner, Gerichtsaſſeſſor. [83
Bekanntmachung.
Die Lieferung von 500 Stück
Baum=
ſtangen von Lärchenholz ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 29. Januar l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bedingungen liegen auf dem
Stadt=
bauamt zur Einſicht offen.
Darmſtadt, am 20. Januar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(657
Hickler, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Das im Etatsjahre 188788 bei den
Garniſon=Anſtalten hier und auf dem
Artillerie=Schießplatze nothwendig
wer=
dende Holz und Petroleum ſoll im Wege
der öffentlichen Submiſſion verdungen
werden, wozu ein Termin
ſauf den 5. Februar er., Vormittags
10 Uhr,
im Büreau der unterzeichneten
Berwal=
tung anberaumt worden iſt. Die Lie=
ſerungs=Bedingungen liegen daſelbſt in
den Dienſtſtunden zur Einſicht aus und
müſſen vor dem Termin unterſchrieben
werden.
Darmſtadt, den 10. Januar 1887.
Großherzogliche Garniſon=
(416
Verwaltung.
Holzverſteigerung.
Mittwoch den 2. Februar d. J3.
von Vormittags 9 Uhr an,
werden im Gemeindehauſe zu Arheilgen
aus VI. 1417 Luderplatte verſteigert:
Scheiter: 6 Rm. Roth= und
Weiß=
buche 1. Claſſe, 334 Rm. desgl. II. Cl.,
3 Rm. Birke, 14 Rm. Eiche II. Cl.;
Knüppel: 104 Rm. Buche, 1 Rm. Birke,
2 Rm. Eiche, 2 Rm. Erle; Reiſig: 4210
Wellen Buche, 100 Wll. Eiche; Stöcke:
165 Rm. Buche, 7 Rm. Eiche.
Die Buchenſcheiter I. Cl. und
theil=
weiſe Weißbuche I. Cl. eignen ſich für
Schreiner ꝛc.
Wegen vorheriger Einſichtnahme des
Holzes wende man ſich an Großh. Förſter
Küſter zu Forſthaus Kalkofen.
Darmſtadt, 24. Januar 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
Eckſtorm.
[784
Bekanntmachung.
Die Holzpreiſe im Großherzoglichen
Holzmagazin ſind vom 1. Oktober v.
Js. an die nachſtehenden:
Buchen=Scheiter 1. Klaſſe, pr. Rmt.
11 Mark.
52
196
Buchen=Scheiter II. Klaſſe, pr. Amt.
9 Mark.
Kiefern=Scheiter I. Klaſſe, pr. Rmt.
8 Mark.
Kiefern=Knüppel - entrindet - pr.
Rmt. 6 Mark.
Beſtellungen bei Großherzoglichem
Rentamt Paradeplatz 2.
Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
Preuſchen, Forſtinſpector. (9748
Maſtochſen=
Verſteigerung.
Kommenden Freitag den 28. I. M.,
Vormittags 11 Uhr,
kommen in Großh. Hofmeierei Darmſtadt
2 prima fette Maſtochſen
zur Verſteigerung.
Die Oberverwaltung
der Großh. Hofmeierei=Güter.
(659
Dettweiler.
40 6D
25
„
99
- E
CH
8
G
4
A.
63
0 1.
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49
2
89
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Nr. 18
HolzankuhrYrrkrigrrung.
Freitag den 28. d. Mts., des Vormittags um 9 Uhr,
wird im Holzhofe dahier die Anfuhr von 600 Rm. Buchen=, 300 Rm. Kiefern=
Scheiter, 300 Rm. Buchen= und 100 Am. Kiefern=Knüppel, für das Großh.
Holzmagazin dahier aus den Domanialwald=Diſtricten Wenzenwieſenſchlag,
Kohl=
berg, Kirchſchlag und Herrgottsberg, ſowie aus dem Diſtricte Baſſintheil der
Oberförſterei Beſſungen an die Wenigſtnehmenden vergeben werden.
Am gleichen Tage des Vormittags um 9½ Uhr, wird die Anfuhr des
Holzbedarfs der beiden Collegienhäuſer, nämlich:
400 Rm. Buchen=Knüppel aus den Domanialwald=Diſtricten Hinterforſt
und Gebrannter Schlag der Oberförſterei Nieder=Ramſtadt; ferner 150 Rm.
Buchen=Knüppel und 50 Rm. Buchen=Scheiter aus den
Domanial=
waldungen der Oberförſterei Beſſungen in den Holzhof dahier an die
Min=
deſtfordernden vergeben werden.
Darmſtadt, den 23. Januar 1887.
Großherzogliche Holzmagazins=Verwaltung.
Preuſchen.
[745
Foinster FaſolWoinossie
Dieſen durch hohen Säuregehalt, vorzüglichen Geſchmack und erprobte
Halt=
barkeit ſich auszeichnenden Weineſſig laſſe ich zur Bequemlichkeit des Conſums
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abfüllen und werden ſolche an folgenden Verkaufsſtellen abgegeben bei den Herren:
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Aug. Marburg in Beſſungen.
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Wilhelm Manck „
G. P. Poth
„
M. W. Praſſel „
Die Preiſe ſtellen ſich wie folgt:
1 Demhohn 3 Liter M. 1. 25
do. 10 „ „ 3. 40
Kommen die Demyohns in gutem Zuſtand ler zurück, ſo werden für
Demyohn 3 Liter M. -. 50 Pf.,
do. 5 „ 65 „
do. 10
90
zurückvergütet reſp. zurückgegeben. - Ein Verſuch dürfte von der ausgezeichneter
Qualität des Weineſſigs am Beſten überzeugen.
178.
do. 5 „ 1. 90 mit Flaſche.
J. J. Wieſembbaclh.
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mit den neueſten Verbeſſerungen werden ohne Anzahlung und ohne
Preiserhöhung mit wöchentlicher Zahlung von M. 1. 50
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Tapioca 40 Pfg.
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Mittel ſich als erfolglos erwieſen
haben, ſind die ſeit einer Reihe vo
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1 Treppe hoch.
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3. Stock, je 5 Zimmer, Küche mit Zubehör,
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12417) Schloßgartenſtraße 3 eine
freundliche Wohnung, beſtehend aus vier
Zimmern, Waſſerleitung, nebſt allem
Zu=
behör zu vermiethen u. baldigſt zu bez.
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iſt per 1. April 1887 vent. auch früher
zu vermiethen.
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95) Obere Wilhelmſtraße 10
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nebſt dazu gehörigen Räumlichkeiten
wegen Wegzug bis zum 1. April
anderweitig zu vermiethen.
Näheres Beſſ. Carlsſtraße 37.
Prof. Seeger Wwe.
13277) Hochſtr. 10 eine kl. Manſ.
zu verm. und bald zu beziehen.
11) Saalbauſtraße 13 die Beletage,
5 Zimmer und Zubehör, an eine ruhige
Familie per 1. April 1887 zu verm.
100) Wilhelminenſtraße 6 iſt der
1. Stock zu vermiethen.
94) Wilhelminenſtraße Nr. 3
Seitenbau 5 Zimmer, Küche ꝛc.,
event. mit Stallung, Heuboden,
Remiſe und Burſchenzimmer per
Anfang April.
102) Ecke der Lantenſchläger= und
Heinheimerſtraße eine geräumige, frdl.
Wohnung im mittleren Stock, beziehbar
im April. Preis 400 M. Näheres im
Laden daſelbſt.
218) Louiſenſtraße 28
eine Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmern
im Seitenbau, zu vermiethen. Beziehbar
Schuchard.
am 1. April.
220) Heinrichſtr. 62 iſt der mittlere
Stock, 5 Zimmer nebſt 2 Bodenkammern
und ſonſtigen Bequemlichkeiten zu verm.
und bis 1. März zu beziehen. Näheres
daſelbſt Nr. 64 parterre.
Das Haus
Annaſtraße 26 mit Garten, auf
Wunſch auch Stallung für 3 Pferde,
iſt per April zu vermiethen.
Das=
ſelbe wird neu hergerichtet. Näh.
Herrmannſtr. 33 parterre. (222
347) Schulſtraße 4 im Hinterbau
2 Zimmer, nur an eine einzelne Perſon,
per 10. April zu vermiethen.
53
Ein Maskenanzug
(Spanier) zu verkaufen.
Rheinſtraße 19 Hinterbau.
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Beletage, 4 ſchöne Zimm., Küche, 1 gr.
Zimm. u. 2 Kabin. in d. Manſ. u. allem
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479) Wienerſtr. 79 Manſarde vier
Zimmer zu vermiethen. Näheres part.
481) Arheilgerſtraße 48 eine ſchöne
Manſardewohnung, 3 Zimmer, Waſſerl.,
Mitgebrauch von Bleichplatz und
Waſch=
küche, an ruhige Leute zu vermiethen und
anfangs April zu beziehen. Daſelbſt eine
Wohnung (Entreſol) 2 Zimmer an
kinder=
loſe Leute, ſofort zu beziehen.
482) Ecke der Mühl= und
Soder=
ſtraße 5 ſind die Beletage und der dritte
Stock, beſtehend aus je 5 Zimmern,
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zimmer, Küche, Keller, Waſſerltg.,
Mit=
gebrauch der Waſchküche und des
Bleich=
platzes, bis 1. Mai zu vermiethen.
L. Röth, chirg. Inſtrumentenmacher.
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573) Hochſtraße 42 elegante Beletage.
Näheres im 3. Stock daſelbſt.
619) Eine Familienwohnung, vier
Zimmer nebſt Zubehör, ſowie 2
Werk=
ſtätten zu vermiethen. Näh. Grafenſt. 6.
691) Beſſ. Herdweg 20 drei
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eine ruhige Familie per 17. April.
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Rheinſtraße 6, iſt der ganze obere
Stock, beſtehend aus 7 Zimmern, Küche
und abgeſchloſſenem Vorplatz, Magd= und
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übrigen Zubehör an eine ruhige Familie
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794) Wienerſtr. 54 Wohnung von
5 Zimmern nebſt Zubehör event.
Garten=
antheil zu vermiethen.
795) Schulſtraße 6 Wohnung im
Hinterbau.
796) Schloßgaſſe 10 eine Wohnung
zu vermiethen.
häden, Gagonine 60.
10585) Carlsſtraße 12 eine große
Werkſtätte mit oder ohne Wohnung
ſo=
fort oder ſpäter zu vermiethen.
12886) Alexanderſtr. 15 Laden,
auf Wunſch mit Wohnung, alsbald.
383) Ein Laden mit Wohnung,
ſeiner Lage wegen für jedes
Herren=
geſchäft, vorzüglich für einen Friſeur
paſſend. Näheres bei Herrn Trier,
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2
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gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
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707) Neckarſtr. 9 im 1. Stock gut
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710) Louiſenſtr. 16, 2. Stock, zwei
ineinandergehende frdl. möbl. Zimmer.
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[585
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Näheres auf dem Bureau der Bäcker=
Innung Darmſtadt, Obergaſſe 38 (Stadt
Nürnberg). Sprechſtunden 3 bis 4 Uhr
Nachmittags.
[774
Ein Drittel Abonnement=Sperrſitz
abzugeben. Näheres Expedition. (800
eisrrtvrzzn
En
„.
M ohegod MStrlsthdtb.
Samstag den 29. Januar 1887, Abends 8 Uhr:
GGGGISOh
in den oberen Geſellſchaftsräumen.
Das Local wird um 7 Uhr geöffnet.
[718
Darmſtadt, den 19. Januar 1887.
Der Ausschuss der Vereinigten Gesellschaft.
Darmstädtor ooconomensoo.
Nachdem die Generalverſammlung am vergangenen Sonntag eine lebhafte
Betheiligung des Vereins am bevorſtehenden Faſchingszug beſchloſſen hat,
ſind diejenigen Mitglieder, welche dabei mitwirken wollen, zu gemeinſchaftlicher,
aus=
führlicherer Berathung auf Sonntag den 30. d. Mts., 4 Uhr, im goldenen
Anker eingeladen; auch ſonſtige Freunde des Vereins ſind willkommen. Wer ſchon
früher eine Erklärung abgegeben oder Näheres erfragen will, erledige dieſes gefälligſt
bei dem am nächſten Donnerstag Abend in rubr. Lokal verſammelten Vorſtand.
Gründl. Anfangsunterricht
in Geſang und Violinſpiel ertheilt eine
junge Dame. Näh. Exped.
270
Gründlicher Clavierunterrichl
wird ertheilt die Stunde 40 Pfg.
Näheres in der Expedition.
1803
Nr. 18
Garneval 1887.
Sonntag den 30. Januar, Abends
7 Uhr 11 Minuten,
im sämmtlichen Räumen des
Saalbaues:
Zweites großes carnevaliſtiſches
veranſtaltet von dem Carneval-Aug-Verein, unter gefälliger
Mitwirkung der bedeutendſten Künſtler des närriſchen In= und
Auslandes.
Lieder und Vorträge bitten wir bis Donnerstag Vormittag bei unſerem
Vorſitzenden, Herrn Max Anſpach, einzureichen.
Nach dem Concert:
A AMD
Das Hifer-Comité.
(803
44
Sterbekaſſe-Verein „Buhe
Genoralvorsammlung
Sonntag den 6. Februar 1887, Abends 8 Uhr, in der
Brauerei des Herrn Grohe, Schloßgaſſe 25.
Nichtmitglieder, welche geſonnen ſind dem Verein beizutreten, werden
ge=
beten, der Generalverſammlung beizuwohnen.
Der Vorstand.
[804
GGGTalGrGaUUtz,
von Darmſtadt und Beſſungen.
Mittwoch den 26. Januar, Abends 8 Uhr,
im hinteren Lokale des Herrn H. Mess, Kirchſtraße.
Tagesordnung:
1) Rechenſchaftsbericht über das abgelaufene Jahr.
2) Abänderung der 8 4, 8 7, Abſatz 5.
3) Neuwahl des Vorſtandes.
Darmſtadt, den 23. Januar 1887.
[805
Der Vorstand.
Das Inventar eines
Weißbindergeſchäftes
iſt wegen Aufgabe desſelben billig abzu=
gehörigen Räumlichkeiten in beſter Lage
ſofort mit vermiethet werden.
Offerten unter Nr. 700 in der
Ex=
pedition niederlegen.
806
Ein akademiſch gebildeter
Lehrer,
der ganz über ſeine Zeit verfügen kann,
ſucht Unterricht im Deutſchen, Franzö=
Näheres Zimmerſtraße 5.
[13374
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ſtraße 34.
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für ein paar Stunden des Vormittags
Beſchäftigung. Zu erfragen in d. Exped.
807) Ein geſetztes Mädchen ſucht
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[728
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808) Ich ſuche gegen hohen Lohn zum
baldigen Eintritt ein braves, reinliches
Mädchen, welches ſelbſtſtändig kochen kann
und die Hausarbeit verſteht.
Bewerberinnen mit nur den beſten
Zeugniſſen werden berückſichtigt.
Frau Fabrikant Engelhardt,
Rüſſelsheim b. Mainz.
Lehrling=Geſuch.
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wird ein junger Mann braver Eltern, mit
den nöthigen Schulkenntniſſen verſehen,
bei freier Station geſucht.
Näheres bei der Expedition.
(583
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Vielſeitigen Wünſchen entſprechend habe
ich mich entſchloſſen in Frankfurt a. M.
einen Curſus für Sprachleidende zu
er=
öffnen und nehme Anmeldungen nur noch
kurze Zeit entgegen. Methode an mir
ſelbſt erprobt (keine Taktmethode, kein
langſames Sprechen, keine
Mund=
ſtellungsmethode, keine Operation
noch Medicamente). Reſultate
mehr=
fach durch königliche u. ſtädtiſche Behörden,
ärztl. Autoritäten ꝛc. als einzig daſtehend
anerkannt, ſowie Hunderte amtlich
beglau=
bigter Dankſagungen über danernde
Er=
folge, darunter ürztliche Gutachten zu
Frankfurt a. M. im Jahre 1869,
liegen in Originalzeugniſſen bei mir aus.
Auszug mit amtlichen Atteſten gratis.
D. Tenweges a. Burgſteinfurt (Weſtf.)
z. Zeit in Frankfurt a. M.
Eſchen=
heimer=Landſtr. 18 III. Et.-
Sprech=
ſtunden: tägl. v. 12-1 u. 4½ bis
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6 Uhr Nachm.
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Schloßgaſſe 12.
[314
Eine geprüfte Hebamme
mit guten Zeugniſſen empfiehlt ſich als
Wartfrau.
Zu erfragen in der Expedition, (742
202
Politiſche Reberſicht.
Deutſches Zeich. Das gleich von Anfang an zu bezweifelnde
Gerücht, der Zar werde zum 90. Geburtstage Kaiſer Wilhelms
nach Berlin kommen, wird jetzt von authentiſcher Seite dementiert
und ſei von einem derartigen Vorhaben des ruſſiſchen Herrſchers
am Berliner Hofe nicht das Mindeſte bekannt.
Dem Bundesrate iſt nunmehr das durch Notenaustauſch vom
29. Oktober und 1. November v. J. zwiſchen Deutſchland und
Eng=
land getroffene Abkommen, betreffend das Sultanat Zanzibar und
die Abgrenzung der beiderſeitigen Intereſſenſphären in Oſtafrika,
zur Kenntnisnahme zugegangen.
Die Rede, welche Herr v. Bennigſen am Sonntag in der
Lan=
desverſammlung der nationalliberalen Partei in Hannover gehalten
hat, iſt ſeine erſte Kundgebung ſeit ſeinem politiſchen
Wiederhervor=
treten. Bennigſen kennzeichnete den Widerſpruch in der Haltung
der entſchiedenen Liberalen gegenüber dem Septennate im Jahre
1874 und jetzt und betonte die Notwendigkeit des Septennats, das
uns allein vor einem verderblichen Kriege vielleicht bewahren könne.
Der Redner billigte das Wahlbündnis mit den Konſervativen
und trat der Annahme entgegen, als ob die Regierung eine
even=
tuelle liberal=konſervative Reichstagsmehrheit etwa zu
Monopol=
zwecken benutzen wolle. Bennigſen endete mit der Mahnung, nur
für Anhänger der unveränderten Heeresvorlage zu ſtimmen. Die
Verſammlung erklärte ihre Zuſtimmung zum nationalliberalen
Wahlaufruf und zu dem Wahlcartell mit den Konſervativen. Herr
v. Bennigſen wird im 18. hannöverſchen Wahlkreiſe (Stade)
kandidieren.
Im Wahlkreiſe Meppen=Lingen wurde Graf Moltke als
Gegen=
kandidat des Abg. Dr. Windthorſt aufgeſtellt.
Die Sitzung des preußiſchen Abgeordnetenhauſes vom 24.
ge=
ſtaltete ſich durch das perſönliche Eintreten des Reichskanzlers zu
einer höchſt bedeutungsvollen. Auf der Tagesordnung ſtand die
zweite Beratung des Etats. Graf Limburg=Stirum wies bei
Be=
ratung des Etats des auswärtigen Amtes auf die veränderte
An=
ſchauung bezüglich der Aufrechterhaltung der Geſandtſchaften hin;
man meinte früher, die Geſandtſchaften entbehren zu können; die
Inſtitutionen des Reiches würden im Reichstage genügenden Schutz
und Stärkung erfahren. Dieſe Meinung habe ſich nicht völlig
be=
ſtätigt; es habe ſich gezeigt, von welchem Nutzen zur Erhaltung des
Friedens die Geſandtſchaften waren. Der Reichstag habe die
Reichs=
regierung in der wichtigſten Frage, der Militärfrage, im Stiche
gelaſſen. Die Regierung verdiene deshalb den Dank der Nation
dafür, daß ſie durch die Geſandtſchaften die Beziehungen zu den
einzelnen Regierungen ſo gut aufrechterhalten habe.
Fürſt
Bis=
marck ergriff hierauf das Wort und erklärte, nach dem „F. J.”, die
verbündeten Regierungen hätten in der Verfaſſung einen ſehr
weſent=
lichen Teil ihrer Rechte an den Kaiſer abgetreten. Der Kaiſer
be=
finde ſich gar nicht in der Lage, von dieſen Rechten Jemandem
etwas zu überlaſſen, auch dem Reichstage nicht, am wenigſten einem
ſolchen, der den verbündeten Regierungen ſo wenig Vertrauen
be=
wieſen habe, wä der letzte. Die vornehmſte Pflicht, welche aus den
Rechten des Kaiſers erwächſt, ſei der Schutz des Reiches. Auch
dieſen habe die Verfaſſung dem Kaiſer, nicht der Majorität oder
den Führern der einzelnen Parteien übergeben. Fürſt Bismarck
trat hierauf den neulichen Agitationsreden Windthorſts entgegen
und legte dar, welch ein Schwindel mit der Monopolfrage getrieben
werde. Monopole würden nur kommen, wenn wir einen
unglück=
lichen Krieg hätten, der alle Finanzkräfte des Reichs erſchöpfte,
den die Majorität des Reichstages allerdings verſchulden würde.
Nochmals ſprach der Reichskanzler von den drohenden auswärtigen
Gefahren. Er erklärte es für eine Verleumdung, daß die
Regie=
rungen die Abſicht auf Verfaſſungsänderungen hätten.
Auf eine Entgegnung Windthorſts, welcher dem Reichskanzler
Abſichten auf eine Aenderung des Wahlgeſetzes unterſchob, wies
Fürſt Bismarck auch dieſe Verdächtigung zurück, wobei er unter
großer Bewegung im Hauſe erklärte, daß der Papſt wohl noch vor
den Wahlen Gelegenheit nehmen werde, den katholiſchen Wählern
zu ſagen, daß ſie nicht das Intereſſe der Kirche wahren, wenn ſie
Beſtrebungen unterſtützen, die auf Ferſtörung des Reiches gerichtet
ſind. — Eine Rede des Abg. Richter, gab dem Reichskanzler
Ge=
legenheit, der deutſch=freiſinnigen Partei, die von ihr ſeit Anfang
Dieſe Parte,
der ſechziger Jahre begangenen Fehler vorzuhalten.
habe von Anfang an Alles bekämpft, wodurch Deutſchland einig
und mächtig geworden ſei. Auch diesmal werde der geſunde Sinn
des deutſchen Volkes ſiegen und die Militärvorlage trotz des
Wider=
ſtandes der Oppoſition zuſtande kommen.
Heſterreich=Angarn. Der ungariſche Honved=Miniſter hat eine
Vorſchrift erlaſſen, wonach das erſte Aufgebot des Landſturms als
Erſatzreſerve zu gelten hat.
Seitens der ungariſchen Regierung ſind Unterſuchungen gegen
eine Anzahl ungariſcher Serben eingeleitet worden, welche ſich an
einer Verſchwörung gegen König Milan von Serbien beteiligt
haben.
Franſtreich. Miniſterpräſident Goblet hat bei dem Empfange
des Herzogs von Sepillg demſelben mitgeteilt, daß er, wenn er
Nr. 18
fortfahren ſollte, die franzöſiſche Gaſtfreundſchaft zu mißbrauchen
ſofort aus Frankreich ausgewieſen werden würde.
Goblet hat ſich der Mehrheit des Miniſterrats gefügt, von neun
Miniſtern (zwei, Sarrien und Lockroy, waren abweſend haben ſich
ſechs für das Syſtem des Ausſchuſſes ausgeſprochen.
Vorausſicht=
lich wird die Kammer nun das Geſamtbudget annehmen.
Die Nachricht der Londoner „Daily News”, wonach die deutſche
Regierung beſchloſſen habe, von der diesſeitigen Regierung
Aufklä=
rungen über Truppenbewegungen an der Grenze zu verlangen,
ver=
anlaßte mehrere Deputierten, eine Anfrage an Goblet zu richten.
Der „Liberte; zufolge erklärte Goblet die Nachricht der „Daily
News” für völlig falſch.
Einer Meldung der „Agence Havas' zufolge haben die Mächte
einer Aufforderung Rußlands zum Austauſche ihrer Anſichten über
die bulgariſche Frage zugeſtimmt. England allein habe einen
Vor=
behalt über die Reihenfolge der zu behandelnden Fragen gemacht
und ſei dafür eingetreten, in erſter Reihe die Frage der Fürſtenwahl
zu regeln, während Rußland vor allem den Rücktritt der
gegenwär=
tigen Regierung verlange.
Der Biſchof von Verdun hielt beim Empfang der Geiſtlichkeit
durch den dortigen neuen Oberkommandanten Diviſionsgeneral
Sa=
lanſon folgende Anſprache: „Die Zukunft iſt das Geheimnis Gottes.
Wenn jedoch gewiſſe furchtbare Möglichkeiten, mit welchen ſich
gegen=
wärtig jedermann beſchäftigt, ſich verwirklichen ſollten, ſo wird man
wiederum die Geiſtlichkeit von Verdun getreu und tapfer auf ihrem
Poſten der Opferwilligkeit finden. Man wird von neuem, wie bei
der Belagerung von 1870, ſehen, wie der religiöſe und moraliſche
Einfluß jener andern Form des Heldenmuts, wie ſie ſich auf dem
Schlachtfelde kundgibt, nützlich ſein kann. Man wird ſehen, wie der
Prieſter und der Soldat zuſammenſteht bei, der Verteidigung der
gemeinſchaftlichen Mutter, des Vaterlandes.
Engkand. Eine Mitteilung des Auswärtigen Amtes an die
Zeitungen erklärt, das Amt habe keinerlei Mitteilung erhalten,
welche die Nachricht der „Daily News” beſtätige, Deutſchland habe
beſchloſſen, von Frankreich Aufklärungen über Truppenſammlungen
zu verlangen. Der Botſchafter Lyons ſei der Anſicht, Frankreich
hege friedliche Abſichten.
Die Londoner Abendpreſſe vom 24. betrachtet die Nachricht der
„Daily News' als eine reine Vermutung, die aus den allgemeinen
Befürchtungen geſchöpft ſei, denn die Lage ſei ja ſeit einigen Tagen
unverändert. Die Börſe, welche flau war, erholte ſich. Die „Pall
Mall Gazette; hat einen Kabinetsminiſter befragt, der der
Behaup=
tung der „Daily News” jeden Wert abſprach, ohne daß er freilich
für die Zukunft eine Bürgſchaft übernehmen wolle.
Einer in London am 24. eingetroffenen Meldung von, Reuter'3
Bureau' zufolge, haben die Abeſſynier den Emir von Harrar
voll=
ſtändig geſchlagen. Der Emir flüchtete nach Olgaden. Die
Abeſ=
ſynier beſetzten Harrar, ohne Gewaltthätigkeiten gegen Leben und
Eigentum der Einwohner.
Riederkande. Da der Marineminiſter Gericke auf ſeinem
Ent=
laſſungsgeſuch beſteht, ernannte der König am 24. den früheren
Marineoffizier Tromp zum Marineminiſter.
Italien. Die bulgariſchen Abgeordneten Grekoff und Stoilow
ſchifften ſich in der Nacht vom 24. in Brindiſi nach Konſtantinopel
ein. — Den diesſeitigen Behörden iſt bis jetzt noch keine Beſtätigung
des vom „Bosphore egyptien! verbreiteten Gerüchtes zugegangen,
der bereits totgeſagte abeſſyniſche Feldherr Ras Alula befinde ſich
auf dem Marſche nach Maſſauah.
Zulgarien. Rußland hat bei den Mächten den Antrag geſtellt,
die Botſchafter der Mächte ſollten in Konſtantinopel zu Beratungen
über die Regelung der bulgariſchen Frage zuſammentreten, um nach
erzieltem Einvernehmen der bulgariſchen, in Konſtantinopel
er=
warteten Abordnung übereinſtimmende, durch die Einhelligkeit der
Mächte doppelt gewichtige Ratſchläge geben zu können. Sichern
Nachrichten zufolge ſcheint Rußland vorläufig nicht zu beabſichtigen,
auf dieſer Art Konferenz die Thronfrage anzuregen, ſondern würde
die Mächte lediglich dazu zu gewinnen ſuchen, daß ſie ſich den
ruſ=
ſiſchen Beſtrebungen auf Erſetzung der Regentſchaft durch
Mitglie=
der der ruſſiſchen Partei anſchließen. Die Antwort der Mächte auf
dieſen ruſſiſchen Plan iſt noch unbekannt; es iſt jedoch ziemlich
wahrſcheinlich, daß dieſelben die Konferenz annehnten.
Zankow machte der Pforte folgende Vorſchläge: Nach dem
Rück=
tritt der Regentſchaft übernimmt ein neues gemiſchtes Miniſterium
die Führung der Geſchäfte, und zwar in der Art, daß der Vorſitz
und die Miniſterien des Aeußern und Innern in den Händen von
Zankowiſten wären, während General Kaulbars Kriegsminiſter
würde. Die große Sobranje wird aufgelöſt und eine neue Sobranje
wird behufs Annahme der Kandidatur des Mingreliers Aenderung
der Verfaſſung, Auflöſung des bulgariſchen Heeres und Rückberufung
der Urheber des Staatsſtreichs vom 21. Auguſt gewählt. Die
An=
nahme derartiger Vorſchläge erſcheint undenkbar.
Herbien. König Milan beabſichtigt im Laufe des Monat März
zu einem Beſuche des Königs von Rumänien nach Bukareſt zu
reiſen
Einen Artikel des halbamtlichen „Videlo' über die
Verſchwö=
rung gegen König Milan bringt man in Verbindung mit den Plänen
und gleichzeitigen Unternehmungen der bulgariſcheruſſiſchen
Aus=
ſchüſſe in Rumänien und eines ſerbiſchen Komites unter der Leitung
des ehemaligen Metropoliten Michaelis: die Gefahr ſei jedoch vor
läufig vorüber.
Pazs Stadt un8 Land.
Darmſtalt, 26. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog und die Großh. Familie
beehrten am Montag abend das Ballfeſt bei Sr. Excellenz dem Herrn
Staatsminiſter Finger mit ihrem Beſuch.
Se. Durchl. der Fürſt zu Solms=Hohenſolms=Lich, welcher zur
Zeit im Neuen Palais anweſend, nahm ebenfalls Teil an dem Feſte=
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Lehrer an dem
Realgymnaſium und der Realſchule zu Darmſtadt, Friedrich
Schön=
feld, auf ſein Nachſuchen bis zur Wiederherſtellung ſeiner
Geſund=
heit in den Ruheſtand verſetzt.
— Ordensverleihungen. Den Roten Adlerorden zweiter Klaſſe
mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe: v. Werder,
General=
major und Kommandeur der 50. Inf.=Brigade (2. Großh. Heſſiſche);
den Roten Adlerorden dritter Klaſſe mit der Schleife: Buff
Reichs=
gerichtsrat zu Leipzig, Michaelis, Oberſt und Kommandeur des
3. Großh. Heſſ. Juf=Rgts Nr. 117, den Roten Adlerorden vierter
Klaſſe; Caſpart, Major im Schleswigſchen Inf.=Rgt. Nr. 84,
v. Koppenfels Major la suite des 1. Großh. Heſſ. Juf=Nats.
Nr. 115, Direktor der Kriegsſchule zu Kaſſel, Leydhecker, Major
la suite des Naſſauiſchen Feld=Art.=Rgts., Adjutant bei der General=
Inſpektion der Artillerie, Löffler, Garniſons=Verwaltungs=Direktor
zu Darmſtadt, Raabe, Juſtizrat und Garniſons=Auditeur zu Mainz,
v. Schäffer, Major im 1. Großh. Heſſ. Iuf.=Rot. Nr. 115. Dr.
Thilo, Oberſtabsarzt 2. Kl. und Regimentsarzt beim L. Großh.
Heſſ. Inf. Rgt. Nr. 118, Welter, Militär=Jutendanturrat, Vorſtand
der Intendantur der Großh. Heſſ. (25.) Diviſion; den Königlichen
Kronenorden dritter Klaſſe: Hegelmaier, Königlich Württemberg.
Ober=Finanzrat und Reichsbevollmächtigter für Zölle und Steuern
zu Darmſtadt, v. Stockhauſen, Oberſtlieutenant und Kommandeur
des Huſaren=Regiments Kaiſer Franz Joſeph von Oeſterreich, König
von Ungarn (Schleswig=Holſteiniſchen) Nr. 16, Strack, evangeliſcher
Diviſionspfarrer bei der Großh. Heſſ. (25.) Diviſion; den Königlichen
Kr.
onenorden vierter Klaſſe: Frhr. Gedultv. Jungenfeld Großh
Heſſ. Finanz=Aſſeſſor, Stationskontroleur des Reichs zu Harburg
das Allgemeine Ehrenzeichen: Hofmann, Bezirksfeldwebel im 2.
Bat. EErbach i. O.) 3. Großh. Heſſ. Landw.=Rgts. Nr. 117, König,
Hautboiſt im 2. Großh. Heſſ. Inf=Rat. Nr. 116, Ruppling,
Feld=
webel im 3. Großh. Heſſ. Inf.=Rgt. Nr. 117.
- Reichstagswahlen. In einer am Sonntag in Groß=Umſtadt
abgehaltenen Verſammlung von Vertrauensmännern der
national=
liberalen Partei wurde die Kandidatur des Herrn Böhm in
Offen=
bach für den Wahlkreis Offenbach-Dieburg einſtimmig angenommen.
Am gleichen Tage fand in Lich eine nationalliberale
Wählerver=
ſammlung ſtatt, in welcher die Kandidatur Buderus acceptiert
wurde. In Sprendlingen i. Rh. erſchien der nationalliberale
Kau=
didat Major v. Heyl perſönlich und wurde die Kandidatur
gleich=
falls einſtimmig autgeheißen. Im Wahlkreis Darmſtadt-Groß=
Gerau iſt ſeitens der deutſchfreiſinnigen Herr Büchner in
Pfung=
ſtadt aufgaeſtellt worden und ſcheint damit die geplante Kandidatur
von E. Richter fallen gelaſſen; die Sozialdemokraten haben Wirt
Ph. Müller aufgeſtellt und ſind bereits in eifriger Agitation. In
Frankfurt a. M. hat ſich Herr Alb. Metzler ſnationalliberal)
bereit erklärt, eine Kandidatur für den Reichstag anzunehmen. Die
dortigen deutſchfreiſinnigen beabſichtigen im erſten Wahlgang ſofort
für den Kandidaten der Demokraten einzutreten. Die
Sozialdemo=
lraten haben den früheren Lehrer Sabor aufgeſtellt.
In einer Korreſpondenz aus Mainz war in einem Teil der
geſtrigen Auflage ds. Bl. geſagt, daß Herr Provinzial Direktor
Küchler die ihm angetragene Reichstagskandidatur für Bingen=Alzey
angenommen habe. Derſelbe wird vielmehr, wie auch an anderer
Stelle in dem Blatt mitgetheilt war, in dem Wahlkreis Mainz
Oppenheim als Reichstaaskandidat aufgeſtellt werden.
Der diesjährige Maskeuball der Saalbau=Aktien=Geſellſchaft
findet am Samstag den 19. Februar ſtatt, worauf wir die
Be=
ſucher desſelben jetzt ſchon aufmerkſam machen.
51½
Von Herrn Oberpoſtmeiſter Pfaltz und Gemahlin wurde der
hieſigen Kleinkinderſchule der Betrag von 50 M. als Geſchenk
über=
wieſen.
- 3. Kammermuſikabend des Kapellmeiſters M. Wallenſtein.
Das Programm desſelben, an deſſen Ausführung ſich außer dem
Leiter die Herren Fritz Baſſermann und Valentin Müller
be=
teiligten, führte drei Piecen auf, von welchen die erſte, ein
Bargiel=
ſches Trio op. 6, reich an innerem Leben, von feiner
Empfindſam=
keit und jener Art des Inſichverſenkens, welche an Schumann'ſchen
Geiſt erinnert, in ſehr edier Weiſe zu Gehör gebracht wurde. Die
allerliebſt konzipierten Schumann'ſchen Phantaſieſtücke für
Piano=
forte, Violine und Violoncell, in welchen der Meiſter ſich in die
feinſte Detailarbeit vertieft, ſpielten die Künſtler mit Leichtigkeit
und Grazie. Der Vortrag des Beethoven'ſchen Gdur Trio ließ an
Nobleſſe gleichfalls nichts zu wünſchen übrig.
18
203
Samstag den 22. Januar fand die diesjährige ordentliche
Hauptverſammlung der Turngemeinde in der Vereinsturnhalle am
Woogsplatze ſtatt. Aus den Berichten der Vereinsorgane für das
Ver=
waltungsjahr 1886 glauben wir folgendes hervorheben zu ſollen:
Der Schriftführer, Herr Buchhalter Bach, konſtatiert eine Geſamt=
Jahresfrequenz von 728 Mitaliedern, während ſich in Anbetracht
der Abgänge ein Stand von 570 Vereinsangehörigen (d. h. 513
Turnern und 57 Zöglingen) ergiebt. Der Säckelwart, Herr
Stadt=
verordneter Lehr, war in der erfreulichen Lage die finanziellen
Verhältniſſe des Vereins als glänzende bezeichnen zu können; einer
Geſamt=Einnahme von 5525 M. laußer den Beiträgen aus
Ver=
mietungen 1410 M. und von dem Andreas'ſchen Legat 1912 M.
der Reſt mit 132 M.), ſteht eine Geſamt=Ausgabe von 5125 M.
(darunter 985 M. für Heizung und Beleuchtung) gegenüber, ſo daß
die Rechnung mit einem Kaſſenvorrat von 400 M. abſchließt. Der
Kontroleur, Herr Wilhelm Paul, ebenſo die Rechnungs=Reviſions=
Kommiſſion beſtätigten die muſterhafte Kaſſe= und Rechnungsführung.
Der Redewart, Herr Max Anſpach, berichtete von einer Reihe
be=
lehrender und geſelliger Abende und richtete die Aufforderung an
die jüngeren Mitglieder, ſich im eigenen Jutereſſe an den
parlamen=
tariſchen Verhandlungen reger zu beteiligen. Vielen werten Gäſten,
welche zur Belebung der geſelligen Abende beigetragen, konnte der
gebührende Dank ausgeſprochen werden. Der Zeugwart, Herr Franz
Kraus, berechnet den Wert an Immobilien auf 40300 M., den
Geſamt=Inventarwert auf ca. 44000 M. Unter Verwaltung des
Bücherwartes, Herrn Chr. Schmidt, ſteht die auf 1137 Bände
an=
gewachſene Bibliothek und das Leſezimmer. Der erſte Turnwart,
Herr A. Mehlbrech, teilt mit, daß an 87 Abenden 5100 Mann
durchſchnittlich 59) am Riegenturnen ſich beteiligten, daß am
Winter=
kurſus der Männerabteilung 430 Teilnehmer (durchſchnittlich 12),
an der Fechtriege au 84 Abenden durchſchnittlich 12, an 175
Aben=
den überhaupt 8453 Turner ſich beteiligten; zahlreiche Preiſe,
aner=
kannte Leiſtungen bei öffentlichen Anläſſen, die Ausführung von
Turngängen und Nachtmärſchen bekunden die tüchtige Ausbildung
der Turnmannſchaft, ſowie die Rührigkeit der Turnwarte Mehlbrech
und A. Menzlaw. Der Obmann der Singmannſchaft, Herr H.
Menzlaw, referiert über die Thätigkeit derſelben und fordert zum
Beitritt neuer Sänger auf, da der Chor unter Leitung des Herrn
Muſikdirektors Ackermann ſehr befriedigende Erfolge aufweiſe. Die
Aufnahme=Prüſungskommiſſion (Vorſitzender Herr Emge) hatte über
186 Aufnahmegeſuche zu befinden. Namens des Schiedsgerichts
be=
richtete Herr Photograph J. Magnus, daß dieſes Inſtitut nicht
ge=
nötigt geweſen ſei zuſammenzutreten, da kein einziger Fall ſeiner
Jurisdiktion unterlag. Der erſte Sprecher, Herr Profeſſor Dr. med.
Büchner, konſtatierte beiſdem üblichen Reſume, daß die vorliegenden
Berichte ein höchſt erfreuliches Bild über den Zuſtand des Vereins
liefern und toaſtete unter allſeitigem Beifall auf das fernere Blühen
und Gedeihen der Turngemeinde. Bei der Neuwahl wurden die
ſeitherigen Sprecher und Schriftführer, ſowie faſt alle Vorſtände
neuerdings beſtätigt. Nachdem Herr Stadtverordneter Lehr erklärt
hatte, aus Geſundheitsrückſichten ſein Amt als Rechner niederlegen
zu müſſen, - was allgemein bedauert wurde - faßte die
Haupt=
verſammlung den einſtimmigen Beſchluß, Herrn Lehr in
Anerken=
nung ſeiner langjährigen Thätigkeit zum Ehreu=Mitgliede zu
ernennen und wurde demſelben bei dieſer Gelegenheit auf
Veran=
laſſung des Vorſtandes ein wertvoller Kupferſtich mit Widmung
R.
unter Glas und Rahmen als Andenken überreicht.
w. Am Samstag abend hielt der Krieger=Verein im Saale des
Hauſt'ſchen Etabliſſements ſein alljährliches Wintervergnügen ab,
beſtehend in Konzert und Tanz. Obgleich infolge der vielen
ver=
ſchiedenen Feſtlichkeiten an dieſem Abend die Beteiligung keine ſo
rege war wie in früheren Jahren, vereinigte ſich doch immerhin
eine anſehnliche Anzahl alter und junger Kameraden mit ihren
An=
gehörigen, um ſich in dem feſtlich geſchmückten Saale an den
wohl=
gelungenen Loiſtungen der Kapelle des hieſigen Artilterie=Regiments
zu erfreuen. Bevor der Tanz begann, erhob ſich der Präſident,
Herr Rechtsanwalt Dr. Neuling, um die Anweſenden herzlichſt
zu begrüßen; nachdem Redner in kurzen Worten die Zwecke und
Ziele des Vereins berührt, darauf hinweiſend, daß auch bei nur
geſelligen Vereinigungen wie der heutige Abend doch nie vergeſſen
werden dürfe, daß alle alten Krieger bei jeder Gelegenheit ſich ihrer
Zuſammengehörigkeit und ihrer Pflicht, jederzeit einzuſtehen für
Kaiſer und Reich, bewußt ſein müßten, forderte er ſchließlich die
Anweſenoen auf zu einem Hoch auf Se. Majeſtät den Kaiſer und
Se. Königl. Hoheit den Großherzog, in welches die Verſammlung
freudigſt einſtimmte, worauf die Muſik die Nationalhymne intonierte,
welche ſtehend angehört wurde. Hierauf ergriff Herr Hauptmann
Maurer das Wort, um nach längeren zu Herzen gehenden
Aus=
führungen auf das Vaterland ein Hoch auszubringen. Nach
Be=
endigung des Konzerts hielt der Tanz noch die Mitglieder bis zum
frühen Morgen beiſammen, und werden gewiß Alle die Erinnerung
an einige froh verlebte Stunden mit nach Hauſe genommen haben.
N Ein hieſiger Techniker verlor Sonntag nacht auf dem Weg
vom Saalbau nach ſeiner Wohnung in der Grafenſtraße ſein
Porte=
monnaie mit ca. 400 M. Inhalt ſowie verſchiedenen anderen
Wertſachen. — Am Montag vormittag entlieh ſich ein Tapezier=
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Nr.
gehilfe aus Stuttgart bei einem hieſigen Kollegen einen neuen Rock,
angeblich zum Zwecke der Nachfrage um Arbeit bei hieſigen Meiſtern,
Vor
und entfernte ſich dann damit von hier, unbekannt wohin.
etwa acht Tagen ſchwindelte eine angebliche Lauffrau bei einem
Kaufmann in der Marktſtraße auf den Namen einer hieſigen Familie
6 Herrenhemden aus. - Am verfloſſenen Samstag kam einem
Dienſtmädchen auf dem Wochenmarkt das Portemonnaie mit etwa
9 M. abhanden. — Ende verfloſſener Woche logierte ſich ein
unbe=
kannter Buchbinder bei einer Frau im neuen Stadtviertel ein,
ent=
lieh ſich von derſelben 7 M., um angeblich ſeinen Koffer einzulöſen
und entfernte ſich dann unter Mitnahme einer großen ſilbernen
Chlinderuhr von hier. Nach dem Burſchen wird recherchiert.
Am Montag morgen geriet das Pferd eines hieſigen
Bierbrauerei=
beſitzers in der Rheinſtraße mit einem Hufe in das Geleiſe der
Dampfſtraßenbahn und verletzte ſich derart, daß an dem Erhalt
des Pferdes gezweifelt wird. — Einem Reſtaurateur in der
Kirch=
ſtraße wurde Montag nacht aus einer Gartenhütte eine Partie
Hemden und Servietten entwendet. — Montag abend entſtand in
einer Wirtſchaft in der Saalbauſtraße zwiſchen einem Taglöhner
und einem Kellner eine Schlägerei, wober Letzterer mit einem
In=
ſtrument nicht unbedeutend am Kopfe verletzt wurde. - Am
Diens=
tag hat ſich ein 28jähriger Mann in der Wohnung ſeiner Eltern
durch einen Revolverſchuß in das Herz entleibt.
Auf der
Eis=
bahn in der Victoriaſtraße wurden ſeit Eröffnung derſelben zwei
ſilberne Armbänder und eine größere Anzahl Taſchentücher
und Handſchuhe gefunden. Die Gegenſtände können an den
geöff=
neten Tageskaſſen in Empfang genommen werden.
Sonntag
nacht verſuchte ein unbekannter Burſche in ein Haus in der
Roß=
dörferſtraße einzubrechen, wurde aber hieran verhindert und ſuchte
das Weite. — Wegen Bettelns und Landſtreicherei wurden
acht Perſonen in das Polizeigefängnis eingeliefert.
Beſſungen, 25. Januar. Die nachſtehende Eingabe, betr. die
Vereinigung Beſſungens mit Darmſtadt, iſt, mit ſehr
zahl=
reichen Unterſchriften aus allen Teilen Beſſungens verſehen, bei dem
Gemeinderat von Beſſungen eingereicht worden:
„ Durch die öffentlichen Blätter iſt der zwiſchen den
beider=
ſeitigen Kommiſſionen hinſichtlich der politiſchen Vereinigung
Beſ=
ſungens mit Darmſtadt vereinbarte Vertragsentwurf bekannt
ge=
worden. Da die Beſchlußfaſſung des Gemeinderats über dieſen
Vertrag in der Kürze zu erwarten iſt und da bei der vor wenigen
Wochen ſtattgehabten Gemeinderats=Ergänzungswahl die Frage des
politiſchen Anſchluſſes an Darmſtadt als Agitationsmittel benutzt
worden iſt, halten es die Unterzeichneten im Intereſſe der ganzen
Gemeinde und aller ihrer Bewohner für ihre Pflicht, verehrlichen
Gemeinderat auf die Wichtigkeit der zu faſſenden Entſchließung
aufmerkſam zu machen. Der Gemeinderat hat im Mai v. J. mit
Stimmenmehrheit die Vereinigung im Prinzip beſchloſſen, von der
Erwägung ausgehend, daß die Verhältniſſe von Beſſungen eine
Verwaltung auf Grundlage der Städte=Ordnung notwendig machen,
daß aber eine eigene Verwaltung auf dieſer Grundlage aus
ver=
ſchiedenen, insbeſondere aus finanziellen Gründen durchaus
unthun=
lich iſt, er hat damit anerkannt, daß die derweiligen Zuſtände
un=
haltbar ſind, es kann ſich demnach jetzt nur darum handeln, ob der
zur Ausführung jenes früheren Beſchluſſes vereinbarte Vertrags.
Entwurf den Verhältniſſen entſpricht, indem bei Bejahung dieſer
Frage der Gemeinderat, auch wenn ſeine Zuſammenſetzung jetzt eine
andere iſt, zu deſſen Genehmigung nicht nur moraliſch, ſondern auch
rechtlich verpflichtet iſt.
Die unterzeichneten Einwohner Beſſungens erlauben ſich daher
Wohllöblichem Ortsvorſtande das Nachfolgende ergebenſt vorzuſtellen:
1) Die bei dem Antrag auf politiſche Vereinigung mit der
Stadt Darmſtadt von dem Gemeinderat geſtellten Bedingungen ſind
von der Darmſtädter Kommiſſion unbeanſtandet angenommen worden
2) Im Uebrigen ſind die Vorſchläge der Beſſunger Kommiſſion
mit unweſentlichen Modiſikationen gebilligt worden.
3) Hinſichtlich der Frage der Gasbeleuchtung, Kanaliſierung,
Straßenherſtellung und Straßenreinigung wurde ſeitens der
Darm=
ſtädter Kommiſſion ein ſehr dankenswertes Entgegenkommen
be=
thätigt und ſoll insbeſondere die Gasbeleuchlung im erſten Jahre
der Vereinigung in ganz Beſſungen, alſo auch in den älteren
Teilen, eingeführt werden.
4) Durch die hinſichtlich des Faſſelſtalles und des Abfuhrweſens
vereinbarten Beſtimmungen iſt den Intereſſen der
landwirtſchaft=
lichen Bevölkerung in ausgedehnter Weiſe Rechnung getragen.
5) Durch die weiteren Beſtimmungen daß mit dem
Inkraft=
treten des Vertrags die Armenpflege Beſſungens auf die
Geſamt=
gemeinde übergeht, und die Einwohner Beſſungens ſofort
hinſicht=
lich des Armenhauſes, des Spitals und anderer dergleichen
Ein=
richtungen den Einwohnern Darmſtadts gleichgeſtellt werden, iſt
insbeſondere für die ärmere Klaſſe der Bevölkerung in einer
Weiſe Sorge getragen, wie es Beſſungen für ſich allein
nie=
mals ermöglichen kann.
6) Bei fernerer Selbſtſtändigkeit der Gemeinde Beſſungen
wür=
den infolge der Nichtteilnahme an den Erträgniſſen des ſtädtiſchen
18
Oktroi die Umlagen eine unerſchwingliche Höhe erreichen und
trotz=
dem Beſſungen von den Vorteilen der Zugehörigkeit zu einem
größeren Gemeindeweſen ausgeſchloſſen bleiben.
7) Für Vertretung der Gemeinde Beſſungen in der
Stadtver=
ordneten=Verſammlung iſt Vorſorge getroffen und ſchon bei der
nächſten Ergänzungswahl für dieſe Verſammlung iſt den
Stimm=
berechtigten von Beſſungen die Teilnahme geſichert.
Hiernach ſind alle berechtigten Intereſſen Beſſungens ſowohl
im Ganzen als auch in jedem einzelnen Teile aufs Beſte und
Sorg=
fältigſte gewahrt.
Die Unterzeichneten erlauben ſich daher den eben ſo dringenden
als ergebenen Antrag und Bitte:
Wohlöblicher Ortsvorſtand wolle dem von den beiderſeitigen
Kommiſſionen entworfenen Vertrage ſeine Zuſtimmungerteilen.
88 Pfungſtadt, 24. Januar. Donnerstag, den 27. d. M. hält
im Lokale des Herrn Wilh. Zeh, auf Anregung des hieſigen Lokal=
Gewerbvereins Herr Prof. Dr. Sonne aus Darmſtadt einen
Vortrag über: Verfälſchung von Nahrungs= und Genußmittel:
Auch Nichtmitglieder ſind hierzu freundlichſt eingeladen.
Der Lokal=Gewerbverein Pfungſtadt feiert kommenden
Sonntag ſein Stiftungsfeſt mit Tanzvergnügen.- Der Geſangverein
„Harmonier hält am 13. Febr. ſeine zweite Abendunterhaltung.
Die Vorbereitungen hierzu ſind in vollem Gange und ſehen wir
einem ſehr genußreichen Abend entgegen.
Geſtern wurden die hieſigen neugewählten Stadträte von dem
Bürgermeiſter in ihr Amt eingeführt und verpflichtet.
Herr Dr. Scriba, welcher ſich als zweiter Arzt hier
nieder=
gelaſſen hat, hat jetzt dauernd feſten Wohnſitz genommen, indem er
ſeinen Abſchied aus dem Militärdienſt erhalten hat.
Letzten Sonntag haben die hieſigen Sozialdemokraten hier
und in der Umgegend ihre Agitation für die Reichstagswahl
be=
aonnen, indem ſie überall Aufrufe für die Wahl des Bildhauer
Müller verteilten und in die Höfe warfen.
Mainz. Ueber die Zuſammenſetzung reiner Naturweine finden eben
zum Zwecke ſtatiſtiſcher Feſtſtellung Erhebungen ſtatt. Der
Vor=
ſteher der hieſigen Chemiſchen Unterſuchungsanſtalt Dr. Egger hat
für Rheinheſſen dieſe umfangreiche Arbeit übernommen und empfiehlt
e3 ſich um ſo mehr, daß alle Intereſſenten und Produzenten durch
Verabreichung von Proben Herrn Dr. Eager unterſtützen, als durch
die Unterſuchungen, insbeſondere die Gehalte der kleineren und
mittlerren Weine Feſtſtellung erfahren und dadurch mauche
Miß=
lichkeiten beim Vertriebe derſelben in Zukunft beſeitigt werden
dürften.
Frankfurt, 21. Jan. Im Aquarium unſeres zoologiſchen
Gartens hat ſich der Verſuch, Schwimmvögel in ihrer
Lebens=
weiſe dem Publikum deutlich ſichtbar zu machen, bewährt und man
hat ſeit einigen Tagen der Ente noch zwei Steißfüße zugeſellt, den
Haubenſteißfuß, Colymbus eristatus, und den Zwergſteißfuß, Colymbus
minor. Beide Vögel kommen in Deutſchland vor, ſind aber, da ſie
als äußerſt ſcheue Vögel ſich nur in der Mitte großer Waſſerflächen
niederlaſſen, dem großen Publikum nur wenig bekannt. Die Beine
ſtehen weit hinten und machen dem Vogel die Fortbewegung auf dem
Lande faſt unmöglich. Im Waſſer dagegen iſt er Meiſter; die in ihren
Tauchkünſten bisher vielbewunderte Ente iſt gegen die Steißfüße
ein Stümper. Minutenlang verweilen ſie bei den um 3 Uhr
nachmittags ſtattfindenden Fütterungen unter Waſſer, mit
Blitzes=
ſchnelle den Fiſchen nachjagend, denen ein Entrinnen unmöglich iſt.
Ihr Nahrungsbedürfnis iſt ſehr groß, zwanzig 10em lange Fiſche
verſchlingt der Haubenſteißfuß im Umſehen. Allerdings eine nur
ſchwache Leiſtung im Vergleich zu dem Seehunde im Aquarium, der
an einem Tage oft 7k3 Fiſche verzehrt.
Litterariſches.
Soeben gelangen Nr. 1 und 2 des neuen Jahrgangs der
„Gartenlaube; in unſere Hand. Schon beim flüchtigen
Durch=
blättern derſelben gewinnen wir die Ueberzeugung, daß die Redaktion
in glücklichſter Weiſe ihrer ſchwierigen Aufgabe gerocht zu werden
verſteht. Treffliche Illuſtrationen feſſeln unſer Auge, und ebenſo
trefflich wie der Bilderſchmuck iſt auch der textliche Inhalt des
Blattes. Die Gartenlaube iſt ernſt beſtrebt, ſich ihres weitverbreiteten
Rufes als erſtes deutſches Volks= und Familienblatt auch für die
Zukunſt würdig zu erweiſen. Sie bietet dem Volke eine durchaus
edle und erhebende Lektüre und weiß dabei dennoch durch glückliche
Auswahl der Stoffe und paſſende Behandlung auch die
weiteſt=
gehenden Anſprüche an eine treffliche Unterhaltung zu befriedigen.
Tageskalender.
Mittwoch, 26. Januar: Generalverſammlung des Vereins
ſelbſtſtäu=
diger Bauhandwerker von Darmſtadt und Beſſungen bei L. Heß
lzur Harmonie).
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Mittich.