149.
149.
8
Wonnementspreis
dierntelſührlich 1 Mark 50 Pf. unck.
Pringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
oegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtauſchlag.
(rag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
ThuuſtlittEp Eſitgdttungovtutt.
Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmllicher Zehörden.
„253.
Mittwoch den 29. Dezember.
1886.
Gefunden: 1 Buch (Greves logarithmiſche Tafeln). 1 Stück Leinenzeug, roth und grau. 1 weißes Taſchentuch mit
ſchwarzen Tupfen am Rande. 1 baumwollenes Taſchentuch, weiß. 1 desgl. 1 Paar Fauſthandſchuhe, bläulich. 1 Drücker,
rund. 1 desgl. ⬜. 1 Hängelampenkette. 1 Kaſtenſporn. 1 kleiner Schlüſſel. 1 goldener Ring mit weißem Stein.
Verloren: 1 ſilberne Cylinderuhr mit Nr. 2379 und weißer Metallkette. 1 Zwicker in Nickeleinfaſſung. 1 blaue
Schürze und 1 Portemonnaie, enthaltend 13 Pfg. und 1 Pfandſchein. 1 Vorſtecknadel mit Wappen. 1 Zwicker. 1 ſilberne
Cylinderuhr. 1 goldene Broſche mit 3 Perlen.
Zugelaufen: 1 gelber Dachshund. Entlaufen: 1 engl. Mops, grau, trägt ledernes Halsband mit Meſingknöpfen.
Darmſtadt, den 27. Dezember 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Anſtellung eines Bau=Inſpectors bei Großherzoglichem Polizeiamt Darmſtadt betreffend.
Bei Großherzoglichem Polizeiamt Darmſtadt ſoll mit einem Anfangsgehalt von 2600 Mk., welcher von 3 zu 3 Jahren
bei tadelloſer Dienſtführung je um 300 Mk. bis zum Betrage von 3500 Mk. ſteigt, als techniſcher Referent für die
Hand=
habung der Baupolizei= und Bauaufſicht ein Bau=Inſpector angeſtellt werden. Der Bau=Inſpector wird als Beamter der
I. Kategorie nach Maßgabe der Beſtimmungen des Statuts über die Dienſtverhältniſſe der Angeſtellten der Stadt Darmſtadt
vom 1. April 1880 angeſtellt und muß die Staatsprüfung als Kreisbaumeiſter beſtanden haben.
Qualificirte Bewerber werden hierdurch auf gefordert, ihre Geſuche binnen 4 Wochen vom Tage dieſer Bekanntmachung
an bei Großherzoglichem Polizeiamt einzureichen, wo auch täglich während der Büreauſtunden nähere Auskunft über die
dienſtliche Stellung und Thätigkeit des Bau=Inſpectors eingeholt werden kann.
Darmſtadt, den 27. Dezember 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
(13260
Bekanntmuchung.
Um die rechtzeitige Beſtellung der Stadtbriefe bei dem bevorſtehenden
Jahreswechſel zu ermöglichen, empfiehlt es ſich, dieſe Briefe möglichſt frühzeitig
ur Poſt zu liefern.
Der Abſender kann derartige Briefe, Poſtkarten, Karten u. ſ. w., welche einzeln
durch Poſtwerthzeichen frankirt ſein müſſen, in Sammelumſchlägen mit der Aufſchrift:
„Hierin frankirte Neujahrsbriefe für den Ort,
an
hier=
das Kaiſerliche Poſtamt I.
an den Annahmeſchaltern der hieſigen Poſtanſtalten abgeben oder in die
Brief=
kaſten legen.
Dieſe Briefpackete, für deren Beförderung nach dem Hauptpoſtamte eine Gebühr
nicht in Anſatz kömmt, dürfen nur in Darmſtadt und Beſſungen verbleibende
Sen=
dungen — Stadtbriefe - enthalten.
Ihre Einlieferung kann bereits vom 26. Dezember ab geſchehen. Sie darf,
wenn auf rechtzeitige Beſtellung gerechnet wird, nicht ſpäter als am 31. Dezember
früh erfolgen.
Die Beſtellung dieſer Sendungen beginnt am 31. Dezember Mittags.
Darmſtadt, 18. Dezember 1886.
Kaiſerliches Poſtamt I.
13184
Weberſtedt.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 6.
Dezember 1886 wird nachſtehende
Hof=
raithe des Wirths Johannes Trapp
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Met.
8 10¹ 175 Hofraithe am
Holzhof,
Mittwoch den 5. Januar n. J3.,
Vormittags 11 Uhr,
zum letzten Mal mit unbedingtem
Zuſchlag an den Meiſtbietenden
ver=
ſteigert.
Darmſtadt, den 13. Dezember 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Harres.
[12850
Dung=Verſteigerung.
Freitag den 31. Dezember l. J3.,
Vormittags 1 Uhr,
wird im Faſſelhofe dahier der im 4.
887
3406
Quartal 1886 geſammelte Faſſelmiſt
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 27. Dezember 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[13261
Berth.
Ziegenböcke=Verſteigerung.
Im Faſſelhof zu Beſſungen werden
Freitag den 31. Dezember l. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
3 zur ferneren Zucht untaugliche, gut
er=
haltene Ziegenböcke öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
Beſſungen, den 27. Dezember 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(13262
Berth.
Hupfer, Silbor & Cold
von
Gh. Adt. Eupferberg & die.,
Muimz,
(168
empfiehlt
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Mar=
burg, Beſſung. Carlsſtraße.
Friedrichsdorfer
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Aerztlich anerkannt.
Erſatz für Muttermilch, für Magenleidende,
ſowie zum Gebrauch bei Geſellſchaften ſtets
friſch zu haben. — Alleinverkauf im Laden/
der L. Remmert Wwe., Bleichſtr. 45.
Nr. 253
Bekanntmuchung.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die hieſigen Zuchtbieh=
Märkte im Jahr 1887 auf nachverzeichnete Tage fallen:
4. und 18. Januar,
1. und 15. Februar,
1. 15. und 29. März,
12. und 26. April,
10. und 24. Mai,
7. und 21. Juni,
Darmſtadt, den 21. Dezember 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
5. und 19. Juli
2., 16. und 30. Auguſt,
13. und 27. September,
18. Oktober
1., 15. und 29. November,
13. und 27. Dezember.
(3263
Hulzuerſeigerung.
Montag den 3. Januar 1887, Vormittags 10 Uhr anfangend,
werden im hieſigen Rathhausſaal
72 Rmt. Kiefern=Scheiter,
351
„ Knüppel,
2550 Skück „ Wellen,
16 Rmt. „ Stöcke
verſteigert. Sämmtliches Holz ſitzt zerſtreut im Arheilger Gemeindewald in den
Diſtricten Täubcheshöhle, Todenberg und Leonhardstanne.
Im Anſchluß hieran werden aus hieſigem Pfarrwald, Diſtrict Täubcheshöhle,
verſteigert:
77 Rmt. Kiefern=Scheiter,
20
„ Knüppel,
440 Skück „ Wellen,
16 Rmt. „ Stöcke.
Dienstag den 4. Januar, Nachmittags 2 Uhr,
werden auf der Abtriebsfläche in der Täubcheshöhle an der Wixhäuſer Hausſchneiſe;
12 Kiefernſtämme, zuſammen 1121 Feſtmeter haltend,
verſteigert. Wegen vorheriger Einſichtnahme des Holzes wolle man ſich an
Forſt=
wart Schmitt dahier wenden, welcher auch jede weitere Auskunft ertheilen wird.
Arheilgen, den 22. Dezember 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
Frey.
[13264
Verſteigerung
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Donnerstag den 30. Dezember 1886, Nachmittags 2 Uhr,
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mobilien unter den bei der Verſteigerung bekannt zu gebenden.
Be=
dingungen öffentlich meiſtbietend verſteigern.
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2
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C2
S
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Beſtellten. Nichteonvenirendes nehme auch
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edelſten Tafelobſt= u. Wirtſchaftsſorten.
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Pyramiden, Spindel, Spalier, beſonders
ſchöne Darmige Cordons
empfiehlt und übernimmt die
gewiſſen=
hafteſte Ausführung von größeren und
kleineren Obſtanlagen, auch in der
Um=
gegend, die Handelsgärtnerei (11592
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P. S. Die durch mich ausgeführten
Obſtanlagen und die dazu ſeit 2 Jahren
gelieferten Obſibäume, ſowie das hiervon
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mit Balkon, 5 Zimmer und Küche,
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9955) Hochſtraße 42 Beletage mit
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aus 6 Zimmern, Küche ꝛc., ſogleich
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geräumige Wohnung im 3. Stock an eine
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11835) Carlsſtraße 35 ein
unmö=
blirtes Zimmer zu vermiethen.
11949) Hochſtraße 10 wegzugshalber
eine Wohnung im 2. Stock zu vermiethen
und bald zu beziehen.
12244) Wienerſtraße 51 der 2. und
3. Stock, je 5 Zimmer, Küche mit Zubehör,
per 1. April, ev. auch früher. Näh. 2. St.
12306) Roßdorferſtraße 17 iſt eine
Manſardenwohnung anderweitig zu verm.
12417) Schloßgartenſtraße 3 eine
freundliche Wohnung, beſtehend aus vier
Zimmern, Waſſerleitung, nebſt allem
Zu=
behör zu vermiethen u. baldigſt zu bez
12885) Liebigſtraße 17 in meinem
neuerbauten Hauſe ſind die Räume de=
Parterre, I. u. II. Stockes, beſtehend in
je 3-4 Zimmern mit allem Zubehör,
elegant u. comſortabel eingerichtet, zu
ver=
miethen, eventuell auch mehrere
Stock=
werke zuſammen.
Näheres Guſtav Heß, Zimmermeiſter,
Blumenſtraße 6.
13020) Martinſtr. 26 Manſarde an
eine ruhige Familie.
13024) Georgenſtr. 13 eine
Man=
ſardwohnung mit 5 Zimmer, Küche
Vor=
platzabſchluß und allem Zubehör per
ſo=
fort zu vermiethen.
13194) Lautenſchlägerſtraße 28 eine
Wohnung. 3 ſchöne Zimmer, abgeſchl
Vorplatz, Waſſer und alles Zubehör, iſt
auf 1. Januar oder ſpäter an ruhige
Miether zu vermiethen.
fAAIU
13195) Wilhelminenſtraße 3,
Parterrewohnung, 4 Zimmer ꝛc.,
Mitbenutzung von Bleichplatz und
Trockenboden, per Ende März.
13198) Soderſtraße 47, 1. Stock
zwei ineinandergehende gut möbl. Zimmer
mit ſeparatem Eingang ſofort zu verm.
13277) Hochſtr. 10 eine kl. Manſ.
zu verm. und bald zu beziehen.
3411
13278) Aliceſtraße 19 eine elegante
Beletage, 6 Zimmer mit Cabinet (neu
hergerichtet), nebſt allem Zubehör zu verm.
10585) Carlsſtraße 12 eine große
Werkſtätte mit oder ohne Wohnung
ſo=
fort oder ſpäter zu vermiethen.
12886) Alexanderſtr. 15 Laden
auf Wunſch mit Wohnung, alsbald.
1
12887) In erſter Geſchäftslage
ein geräumiger Laden mit zwei
Schaufenſtern, event. auch Wohnung
per 1. April.
Näheres bei der Exped. d. Bl.
13028) Waldſtraße 32 drei
gerau=
mige Zimmer im Hinterbau, zu
Woh=
nung, ſowie Geſchäftszwecken geeignet,
ſofort zu vermiethen.
Zu erfragen im Vorderhaus.
8 8557) Ernſt=Ludwigsſtraße 8, 8
8 2 Tr. hoch, zwei feinmöbl. Zimmer
8 zu verm. und gleich beziehbar.
9000oooooooooooooooooooooooe
10442) Carlsſtraße 33 1. St. ein
gut möblirtes Zimmer gleich zu beziehen.
11027) Magdalenenſtraße 14,
par=
terre, ein ſchön möbl. Zimmer zu verm.
11447) Markt zwei ſchön möblirte
Wohn= und Schlafzimmer mit Ausſicht auf
den Markt zu verm.
K. Volz.
11552) Sandſtraße 38 zwei ſchön
möblirte Zimmer zuſammen, ſowie ein
einzelnes mit freier Ausſicht zu verm.
11910) Eliſabethenſtraße 21 part.
ein ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen.
11958) Alexanderſtr. 16 ein kleines
möblirte w Zimmer zu vermiethen.
12117) Mauerſtraße 13 iſt ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
12249) Eliſabethenſtraße 43,
Vorder=
haus, ein möblirtes Manſardenzimmer mit
Koſt zu vermiethen und ſofort beziehbar.
12252) Dieburgerſtraße 5, 3. Stock,
hübſch möblirtes Zimmer unter günſtigen
Bedingungen zu vermiethen.
12752) Friedrichſtraße 18. 1. Stock,
ein möbl. Zimmer mit od. ohne Penſi Z
12889) Steinſtraße 26 im mittleren
Stock gut möbl. Zimmer mit Cabinet.
13031) Ecke des Mathildenpl. u. d.
Zeughausſtr. 7 ein gut möbl. Zimmer
im 1. Stock mit ſeparatem Eingang.
13032) Saalbauſtr. 41, Marienpl.
ein fein möbl. Zimmer mit ſeparatem
Eingang per Ende dieſes Monats zu verm.
13033) Ernſt=Ludwigſtr. 24einmöbl.
Zimmer. 1. Januar.
13279) Mühlſtr. 3 ein ſchön möbl.
Parterrezimmer.
13280) Aliceſtr. 13. St. ein möbl.
ſchönes Zimmer mit Alkoven für 20 M.
3413
Nr. 253
Iu bevorstehendom Jahreswechsel
empfehle ich mein großes Lager fertiger
für alle Gewerbszweige
aus der rühmlichſt bekannten Fabrik von
J. C. Eönig & Ebhardt in Hannover,
anerkannt beſtes Fabrikat auf dem Continent.
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Schulſtraße 14.
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per ½ Kilo,
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varl Henm é vo.,
DARüsTADL.
[13164
der anerkannt feinſte dieſer Art, ſowie
auch alle anderen Sorten Punſcheſſenzen
der Firma Kramer & Co. in Cöln,
Dll gunadrpundol, ſins ſtets bei mir voralhig und werden
zur geneigten Abnahme beſtens empfohlen.
Withelm Hchulz,
[2689
Eiſabethenſtraße 25.
Tiſch=C Bodenwachstuch, Linoleum, abgepaßte Vorlagen,
Gummi=Tiſchdecken, waſſerdichte Bettunterlagen,
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kann ich den geehrten Herrſchaften ſofort
ſempfehlen. Frau Becker, Schulzengaſſe 2.
13283) Ein tüchtiges Mädchen, das
6 Jahre in einer Stelle war, ſucht Stelle,
ebenſo ein fleißiges Mädchen Laufdienſt.
Zu erfragen bei Frau Louiſe Zulauf,
untere Eliſabethenſtr. 64.
13284) Eine reinliche Frau ſucht
Laufdienſt. Kiesſtr. 14 Seitenbau.
13285) Eine Frau, die Wäſche ſchön
ausbeſſert und ſtopfl, ſucht Beſchäftigung,
nimmt auch Aushilfſtelle an. Näheres
Frau Hahn, Ernſt=Ludwigsſtr. 9.
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Austragen v. Rechnungen, Circularen ꝛc.,
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4
Khai
4
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welche die Maſchinenſtrickerei erlernen
wollen, finden lohnende und dauernde
Be=
ſchäftigung in der Strumpfwaarenfabrik:
Schloßgartenſtraße 65, nächſt der
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darmeriekaſerne.
13288) Für einen kleinen Haushalt
wird ſogleich ein Mädchen, welches zu
Hauſe ſchlafen kann, oder eine Lauffrau
geſucht. Wilhelminenſtraße 21.
13289) In Näharbeiten erfahrene
Mädchen
finden dauernde Beſchäftigung.
Strumpfwaarenfabrik, Schloßgartenſtr. 65.
12563) Einen Schloſſerlehrling ſucht
gegen Lohn L. Koch, Dieburgerſtraße 5.
4.
T8UUN
Carlsſtraße 24.
Agemtem
geſucht, bezw. Proviſionsreiſende fuͤn
franzöſiſche Champagner Weine (Kellerei
in Deutſchland).) Off. mit bisher.
Thätig=
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L. Daube & Co., Frankfurt a. M.
Tüchtige Colporteure
auf neueſte Druckſchriften ꝛc. ſucht die Kunſt=
und Colporlage=Buchhdl. von J. Brunner,
Worms a. Rh., Fiſchmarkt 23. (12893
In der Conditorei Fiſcher, Luiſenplatz
1) Nr. 4, blieb am 23. d. Mts. ein
Regenſchirm ſtehen und kann gegen
In=
ſeratgebühr abgeholt werden. (3245
Ein kräftiger Hinspänner
zu kaufen geſucht von
[13252
Poſthalter Walther.
Nr. 253
3413
In der Privat=Flechtſchule
des Unterzeichneten herangebildete, brave, in geſchlagener und Splißarbeit
bewan=
derte Korbflechter ſuchen Arbeit bei tüchtigen Meiſtern gegen freie Koſt und
Wohnung und einen anfänglichen Wochenlohn von einer Mark 50 Pf.
Geſucht wird ferner ein in Nippſachen erfahrener Korbflechter.
Alsfeld, den 18. Dezember 1886.
Der Direktor der Privat=Flechtſchule für Unbemittelte
des Kreiſes Alsfeld.
Hoffmann, Kreisrath.
Ww
Allgrmeiner Verein
gegen
Verarmung und Bettelet.
Alle Mitglieder und Freunde des Vereins werden hiermit zu der
Mittwoch den 29. d. Mts., Nachmittags 5 Uhr, in dem
Damen=Salon des Saalbaus
ſtattfindenden
ordentlichen General=Verſammlung
eingeladen.
Tagesordnung:
1) Rechenſchaftsbericht des Vorſtandes für 188485 und 188586.
2) Bericht der Reviſions=Commiſſion für dieſelben Jahre.
3) Ergänzungswahl für die austretenden Mitglieder des Vorſtandes.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1886.
Für den Vorſtand:
Der Vorſitzende:
Der Schriftführer:
Petſch.
Jaup.
[13210
bosGnAté-Holhlg und EMPIGIIII8.
Einem hochgeehrten Publikum hiermit die ergebene Anzeige, daß ich in meinem
Hauſe Ludwigestrasse 15 eine
Rinds= und Schweinemetzgerei
eröffnet habe. — Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, durch gute Waaren, reelle
Bedienung meine werthen Kunden und Abnehmer zufrieden zu ſtellen.
Hochachtungsvoll
Heurich Brumner.
Beſſungen, im Dezember 1886.
Hsſkallen-Lehansan
Goorg Thros,
Elisabethenstrasse 26.
Abonnement (6 Heſte) Vierteljahr
4 M. Halbjahr 7 M., Jahr 12 M.
Mirltini rldgriüdhris
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vorzügliche Qualität,
per Pfd. 25 Pfo. bei
Comons Bohle
am Marktplatz. (3294
[13290
ortskrankonkasse für Bokloidungshand.
Vorkor.
General=Yerſammlung
Dienstag den 4. Januar, Abends 8 Uhr, in der ſtädtiſchen
Turnhalle.
Tagesorduung:
1) Neuwahl des Vorſtandes.
2) Wahl eines Sachverſtäͤndigen zur Prüſung der Rechnung.
[3291
Der Vorstand.
Die
Generalverſammlung der Kleinkinderſchule
findet Donnerstag Nachmittag 3 Uhr im oberen Rathhausſaale ſtatt und
werden die verehrlichen Mitglieder und Freunde der Anſtalt um geneigtes Erſcheinen
[1329.
Der Vorstand.
Die ſaſt ganz neue
Ladeneinrichtung
eines kleinen Cigarrengeſchäfts iſt ſofort
zu verkaufen. Wo? ſagt d. Exp. (12977
13022) In der Nähe der Dragoner=
Caſerne 3 unmöbl. Zimmer mit
Bur=
ſchenſtube und Stallung für 3 Pferde
ſo=
fort zu miethen geſucht.
Offerten nebſt Preisangabe bittet man bei
Ludwig Alter, Eliſabethenſtraße 34,
niederzulegen.
ſEntlaufen ein engl. Mops, trägt
Leder=
halsband und Marke 1271.
Abzu=
geben Beſſ. Ludwigsſtr. 37. Vor Ankauf
wird gewarnt. Joh. Brückmann. 13295
Kin jg. Herr ſucht per 1. Jan. Ver=
C köſtigung bei anſtändiger Familie.
Off. unt. C. S. an d. Exped. (3296
Hin Stud. math. übernimmt d. Beauf=
E, ſichtigung e. jüng. Schülers i. ſ.
Schularb. geg. Ueberl. e. möbl. 3. incl.
Licht und Heizung. Adr. in der Exped.
d. Bl.
113297
ſFin gutgehendes Spezereigeſchäft mit
- Wohnung zu vermiethen und bald
zu Ubernehmen. Näheres Exped. 13298
13299) Unter den zur Ernährung dienenden
Produkten, welche einen Weltruf erlangt haben
und deren außergewöhnliche Konſomation noch
von Tag zu Tag in koloſſalem Maaße ſich
ſteigert, muß in erſter Lime die „Chocotade
von Menier's genannt werden. Ihre
Ueber=
legenheit iſt durch die höchſten Auszeichnungen
auf allen Welt=Ausſtellungen offiziell
aner=
kannt worden, wo die,Chocolade von Menier,
zahlreiche goldene Medaillen oder
Ehren=
diplome erhalten hat. Es iſt nichts
vernach=
läſſigt worden, damit die „Chocolade von
Menierr dem Publikun zu dem mäßigen
Preiſe von 1.60 M. pro Pfund dargeboten
werden kann. Kein Wunder, daß der
groß=
artige Erfolg der „Chocolade von Menier,
vielfache Nachahmungen in untergeordneter
Qualität, hervorgerufen hat; zahlreiche und
ſtrenge Verurteilungen haben ſtattgefunden,
um Publikum und Fabrikant gegen die aus
dieſen Fälſchungen entſtehenden Nachteile zu
ſchützen; indeſſen iſt es hauptſächlich Sache
des Konſumenten ſelbſt darauf zu achten, daß
ihm überall die rechte, Chocolade von
Menier=
verabfolgt werde.
889
3414
Nr. 253
grtskrankenkasse für Holnarbheitor.
1
Genrrui--erjamnlung
Mittwoch den 5. Januar, Abends 8 Uhr, in der ſtädtiſchen
Turnhalle.
Tagesorduung;
1) Neuwahl des Vorſtandes.
2) Wahl eines Sachverſtändigen zur Prüfung der Rechnung.
[3300
Der Vorstand.
vie Coupons fr Januar 1887.
sowie die zur Einzahlung ausgeloosten Antheilscheine unserer Darlehensschuld,
nämlich Nr. 22. 35, 42, 79, 100, 103, 134, 149, 163, 166, 193, 196, 199 218,
219 und 220 können vom 3. Januar 1887 an bei Herrn C. Hochstätter,
Hlisabethenstrasse 29, eingelöst werden.
[13301
Dor Vorstand des Voreins,Aum Foiorabond=
Fine Stellleiter und ein Pultchen zu
L- kaufen geſucht. Herdweg 58. (3302
ſF.
C=
in gutes Zugpferd iſt billig zu
ver=
kaufen Kranichſteinerſtr. 54. (13255.
Abonnements und Insorate
für das „Darmſtädter Tagblatt” mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden
jeder=
zeit angenommen und pünktlich beſorgt
durch
(802,
H. V. Lüicker, Arheilgen.
4536) Am ſlets ſchöne und geſunde Zähne
zu haben, iſt eine tägliche Reinigung derſelben
mit bewährten Mitteln unerlätliche
Beding=
ung. Dazu eignen ſich am zweckmäßigſten nur
das echte Anatherin=Mundwaſſer, Zahnpaſta
und Zahnpulver von Dr. J. G. Popp, K. K.
Hofzahnarzt in Wien, welche in Darmſtadt
bei L. Nachtigall, Hoffriſeur, zu haben ſind.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 29. Dezember.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer nahm am 27. den
Vor=
trag Wilmowski's entgegen. Am 28. fand bei dem Kaiſer und der
Kaiſerin das ſogen. Botſchaftereſſen ſtatt.
Prinz Wilhelm von Preußen arbeitet während dieſes Winters
in den wichtigeren Miniſterien, um den regelmäßigen Gang der
Geſchäfte kennen zu lernen und hat damit bereits im Auswärtigen
Amte begonnen.
Auf allerhöchſten Befehl hat am Weihnachtsfeſte die öffentliche
kirchliche Fürbitte für die Prinzeſſin Wilhelm, die in den nächſten
Wochen ihrer Entbindung entgegenſieht, begonnen.
Graf Herbert Bismarck hat auch noch den 28. lſeinen
Geburts=
tag) in Friedrichsruhe verbracht.
Es wird verſichert. daß die Verhandlungen zwiſchen der
kaiſer=
lichen Regierung und dem Sultan von Zanzibar einen durchaus
friedlichen Verlauf nehmen und daß binnen kurzem die Erledigung
der ſchwebenden Grenzfragen, deren Einzelheiten durchzuführen von
deutſcher Seite der Generalkonſul in Zanzibar, nicht aber der dort
weilende Geſchwaderchef beauftragt iſt, im Sinne der bekannten
Ab=
machungen zu erwarten ſteht.
Vorbereitungen zur Ausführung der Militärvorlage ſind der
„Köln. Z. zufolge überall im Gange. Die Regierung will eben
angeſichts der noch ſchwebenden Verhandlungen ihrerſeits alle jene
Dispoſitionen treffen, welche für den Fall der Annahme das
Ins=
lebentreten der Vorlage zu der urſprünglich beabſichtigten Zeit
er=
möglichen könnten. Es liegt ein bis in die Einzelheiten
ausge=
arbeiteter Plan über die Verfügungen der Militärbehörden vor:
daß dabei auf möglichſt ſtarke Garniſonen an den Grenzen im Oſten
und Weſten gedacht worden iſt, darf im Vorhinein als ſicher gelten,
wird übrigens auch durch die in den letzten Tagen als bevorſtehend
gemeldeten Truppendislokationen beſtätigt, wozu neuerdings von
Danzig die Nachricht kommt. daß Truppenteile der Kavallerie und
Artillerie dort neu in Garniſon kommen, während nach der „
Straß=
burger Poſt- neue Garniſonen erhalten: Saargemünd ( Infanterie=
Regimenter). ſodann St. Johann, Forbach, Chateau Salins und
Molzheim im Elſaß.
Heſterreich=Angarn. Nach einer Korreſpondenz der „K. 8tg.
aus Wien vom 27. treten die dortigen diplomatiſchen Kreiſe den
Mel=
dungen entgegen, als habe die Haltung Deutſchlands in der
bulga=
riſchen Frage dort verſtimmt. Man begreift die Schwierigkeiten des
deutſchen Mittleramts vollkommen; die Annährung Deutſchlands an
Rußland aber könne nur freudig begrüßt werden, da infolge
der=
ſelben auch eine Annährung Rußlands an Oeſterreich zu erwarten
ſei. Churchills Rücktritt ändere vorläufig wenig an der
internatio=
nalen Lage. Von der Türkei ſei ein aktives Einſchreiten nicht zu
erwarten, zumal Deutſchlands Volitik völliger Zurückhaltung auf den
Sultan nicht in dieſer Richtung wirken wird.
Die deutſchen parlamentariſchen Kreiſen haben ſich etwas
be=
ruhigt und geben den Gedanken an den Austritt aus dem Reichsrat
auf. Am 26. beriet der Vorſtand des deutſch=öſterreichiſchen Clubs
über die Lage, am 27. erſcheint ein Aufruf der deutſcheböhmiſchen
Abgeordneten.
Der Statthalter von Böhmen, Baron Kraus, und der
Oberſt=
landmarſchall, Fürſt Lubkovitz, ſind am 27. aus Prag in Wien
ein=
getroffen. Die Ankunft der Genannten ſteht mit den Vorgängen im
böhmiſchen Landtage im Zuſammenhang.
Franktreich. Kriegsminiſter General Boulanger empfing in
feierlicher Weiſe den Vrinzen Komatzu, Mitglied der kaiſerlich
japaniſchen Familie, der bekanntlich das Oberhaupt der franzbſi=
ſchen Partei in Japan iſt. Der Prinz teilte Boulanger mit, daß
er nach Frankreich gekommen ſei, um die franzöſiſche
Militärorgani=
ſation zu ſtudieren und die franzöſiſchen Schulen und
Kranken=
anſtalten zu beſichtigen. Der Kriegsminiſter ſtellte ihm einen
Kapi=
tän vom Genie zur Verfügung.
Kriegsminiſter Boulanger hielt am 26. ds. in der Sorbonne
bei Verteilung der Preiſe der franzöſiſchen Rettungsgeſellſchaft nach
ſtehende friedliche Anſprache: „Ich bin tief gerührt, daß die
Geſell=
ſchaft mir die Ehre des Vorſitzes zugedacht hat. Es iſt mir
be=
ſonders angenehm, mich im Kreiſe der Verſammlung der erſten
Soldaten Frankreichs zu befinden. Haben wir nicht denſelben
Wahlſpruch auf unſeren Banuern, zu retten oder umzukommen auf
der einen Seite, zu ſiegen oder zu ſterben auf der anderen?
Der=
ſelbe edle Gedanke verzehrt das Herz der Retter und das des
Sol=
daten. Wir kämpfen denſelben Kampf, wir ernten dieſelben
Lor=
beern, aber Sie ſind die Ungeduldigen, von denen der Dichter
ſpricht. Sich gleich und ganz dem Vaterlande hingeben, Gefahr
und Opfer aufſuchen, um gewiſſermaßen den Durſt der Hingebung,
der Sie quält, zu täuſchen, das macht Sie groß unter den
Bür=
gern. Sie haben auch vor uns Soldaten den unſchätzbaren Vorteil,
daß Ihre Lorbeern nicht notwendig verhängnisvoll blutige
Lor=
beern inmitten ſchmerzlicher Kämpfe des Vaterlandes ſind. Sie
finden Ihren Ruhm darin, Ihre Mitmenſchen zu retten inmitten
jenes Friedens, der den Völkern ſo notwendig iſt, daß diejenigen,
welche mit der Regierung betraut ſind, ihn um den Preis jedes
Opfers ſichern müſſen, ſoweit ſolche Opfer weder die Ehre noch die
Sicherheit des Landes berührer, Nehmen Sie meine Wünſche für
das Wohlergehen dieſer Geſellſchaft entgegen und geſtatten Sie mir
als Chef der Armee die Verſicherung, wie ſtolz ich bin, in Ihnen
die Vertreter jener franzöſiſchen Tapferkeit, jener ritterlichen
Hoch=
herzigkeit und jenes heiteren, ſeiner ſelbſt unbewußten Heldenmutes
zu begrüßen, die gleichſam das Siegel unſerer alten galliſchen Raſſe
ſein werden, ſo lange es. ein Frankreich giebt, das heißt, ſo lange
die Welt beſtehen wird.
Der „Gaulois” ſpricht ſich ebenfalls recht friedlich aus und
ſagt, indem er auf die Unmöglichkeit hinweiſt, das Gleichgewicht
im franzöſiſchen Budget herzuſtellen: „Weiß man, daß Frankreich
für ſeine Rüſtung Jahr ein Jahr aus 944 Millionen ausgiebt?
Freilich weiß man das, denn jene Rieſenziefern machen ſich in
jedem Budget breit. Die fremden Völker ſind weit davon entfernt,
ähnliche Aufwendungen zu machen. Frankreich ſchreitet an der
Spitze bei dieſer Kriegsraſerei, welche Europa erſchüttert, ihm das
Blut entzieht und es zum Grabe führt, ſo zwar, daß bei der
Fort=
dauer des gegenwärtigen Verhältniſſes Frankreich vor allen anderen
Völkern zum Bankbruch, Elend und Verderben kommen müßte.
Um uns zu ſchlagen, brauchte Deutſchland ſeine Regimenter nicht
zu mobiliſieren; es brauchte nur mit gekreuzten Armen zu warten
- bei ſeinen 505 Millionen Kriegsbudget und ſeiner Schuldenlaſt
von 5½ Milliarden - zu warten, daß unſer Kriegsbudgel von
944 Millionen und die Zinszahlung unſerer Rieſenſchuld von 26
Milliarden uns erſchöpft hat. Wir haben 26½ Milliarden
Staats=
ſchulden, welche wir, weit entfernt ſie zu tilgen, Jahr für Jahr
noch um rund 700 Millionen erhöhen, und faſt eine Milliarde geben
wir für Kriegsrüſtungen aus. Das iſt unſere Lage. Kein Voll
iſt je ſo gefährdert und ſo überbürdert geweſen, und wir leben
weiter als große Narren, die wir in der That ſind, ohne nur ein
Auge auf dieſe beredten Rieſenziffern zu werfen. „Abrüſten muß
man oder den Krieg fofort beginnen und zwiſchen Frankreich und
Deutſchland das militäriſche Räthſel löſen, welches dieſe beiden
Völker hindert, freundnachbarlich nebeneinander zu leben. Wir
ſind ja bereit, bereiter, als wir je ſein werden. Elſaß und Loth=
Nr.
ringen zurückgewinnen oder die Wiedereroberung verſuchen, iſt ſehr.
rühmlich; aber an Auszehrung ſterben neben jenen Provinzen, ohne
ſie zu erlangen und ohne auf ſie zu verzichten - nein! Nun wohl!
Angeſichts einer ſolchen Lage, angeſichts dieſer unzweifelhaft
feſt=
ſtehenden Wahrheit, daß die Rüſtung Frankreich tötet, giebt es nur
ein einziges Hilfsmittel: die Abrüſtung. Frankreich muß mit der
Abrüſtung den Anfang machen!
Rochefort meint übrigens zu den augenblicklichen
Friedensver=
ſicherungen: Die Neubewaffnung des franzöſiſchen Heeres erfordert
zwei Jahre. Bis dahin hat Frankreich eine Intereſſe daran, ſich
ruhig zu verhalten.
China. Der „Oſtaſiat. Lloyd= ſchreibt aus Tientſin: Prinz
Tſchung wird im April nächſten Jahres nochmals in Tientſin
er=
wartet. Derſelbe beabſichtigt eine Militärſchule nach deutſchem
Muſter in Peking zu errichten und dazu chineſiſche in Tientſin
aus=
gebildete Lehrer zu verwenden. Die Militärſchule bleibt nach wie
vor hier und ſoll als Muſteranſtalt, von deutſchen Offizieren
ge=
leitet, die Lehrer für die in anderen Provinzen zu errichtenden
Lehr=
anſtalten heranbilden.
Darmſtadt. 29. Dezember.
Durch Verfügung Großherzoglichen Miniſteriums des
In=
nern und der Juſtiz wurde der Gerichtsacceſſiſt Alexander Fritz in
Darmſtadt zum Gerichtsaſſeſſor ernannt.
01 Nachdem am 1. April 1885 eine Reform der direkten
Beſteuerung im Großherzogtum in Kraft getreten war, ſind in
d. Bl. ſ. Zt. u. a. auch die Reſultate der neu geregelten
Ein=
kommenbeſteuerung mitgeteilt worden. Die allgemeine
Einkommenſteuer ſtellt ſich als die bedeutendſte der vier Arten
von direkten Steuern unſeres Landes dar laußerdem noch Grund=,
Gewerbe= und Kapitalrentenſteuer), denn von 50727833 M.
Steuer=
kapitalien des Finanzjahres 1885186 entfallen 23063875 M., alſo
etwa 45 pCt., nur auf die Einkommenſteuer. Nun liegen auch die
definitiven Reſultate des Finanzjahres 1886187 alſo des zweiten
ſeit Einführung der Steuerreform, vor und dürfte es nicht
uninte=
reſſant erſcheinen, hinſichtlich der Einkommenſteuer eine
Vergleich=
ung der wichtigſten Zahlen ſowohl für das Großherzogtum, wie
auch ſpeziell für unſere Stadt vorzunehmen. Zeigt uns doch
beſonders das zweite Steuerjahr 1886 87 auch inwiefern bei der
erſen Veranlagung für 188586 die Einſchätzungskommiſſionen gleich
das Richtige getroffen haben. Wir wollen voranſchicken, daß in
Nachſtehendem die zuerſt aufgeführten Zahlen immer diejenigen für
1886187, die in Parentheſe beigefügten die des vorangegangenen
Jahres 1885186 ſind.
Die Geſamtzahl der Einkommenſteuerpflichtigen beträgt für das
Großherzogthum 193561 1189303), wovon der 1. Abteilung -
Ein=
kommen von 2600 M. und darüber -14932114621), der 2. Abteilung
ſEinkommen von 500-2600 M. - 178629 (114682) angehören.
Das Geſamteinkommenſteuerkapital beläuft ſich auf 23385800 M.
(23 063 875 M.), iſt alſo verhältnismäßig nur unbedeutend
an=
gewachſen. Die Einkommenſteuerpflichtigen der 1. Abteilung,
der Zahl nach nur 774 pCt. (724 pCt.) aller Pflichtigen
repräſen=
tieren 11695 505 M. oder 50011 pCt. des Steuerkapitals (11603 225
M. oder 50309 pCt.), diejenigen der 11. Abteilung 11690 295 M.
oder 49980 pCt. (1460650 M. oder 49601 pCt.). Die Provinz
Starkenburg hat 78027(75870) Pflichtige mit 8910585 M. (8807310
M.) Steuerkapital, Oberheſſen 44785 (44496) mit 4648070 M.
(4695 645 M.) Rheinheſſen 70749 (68937) mit 9 827145 M.0 560 920
M.) Einkommen von 40000 M. und darüber wurden im ganzen
Lande 121 (129) verſteuert, darunter Aktiengeſellſchaften 11 (1I).
Die Zahl der eigentlichen Millionäre ſcheint alſo eine Abnahme
er=
fahren zu haben. Das höchſte Einkommen, welches verſteuert wurde,
beträgt 3224000 M. (2658000 M.).
Die Stadt Darmſtadt hat 11396 (0947)
Einkommenſteuer=
pflichtige, darunter 2187 (2180) der l. Abteilung mit 2028700 M.
(2094810 M.) Steuerkapital und 9209 (8167) der II. Abteilung mit
748 465 M. (717810 M.) Steuerkapital. Das Geſamtkapital hat
mit 2777165 M. (2812620 M.), alſo eine geringe Abnahme
er=
fahren, was wohl nur mit dem Rückgang des Zinsfußes und der
hierdurch bedingten Verringerung des Einkommens aus
Kapital=
renten in Zuſammenhang zu bringen iſt. Von 121 (129) Einkommen
über 40000 M. im Lande kommen in Darmſtadt allein 18 (22) zur
Verſteuerung. Jahreseinkommen über 10000 M. werden in unſerer
Stadt zur Zeit 262 verſteuert.
Bei einer in der Reſtauration Mengeringhauſen
ſtattge=
habten Chriſtbeſcheerung ſind 25 Mark der Kleinkinderſchule,
zu Weihnachtsgeſchenken beſtimmt, übergeben worden.
4 In Anweſenheit von etwa 70 Perſonen fand am Montag
im „Darmſtädter Hof' hier die erſte heſſiſche Landesverſammlung
der deutſch=freiſinnigen Vartei ſtatt, zwecks der
Konſtituier=
ung eines deutſchfreiſinnigen Vereins für Heſſen. Die Verſammlung
wurde durch Rechtsanwalt Dr. Gutfleiſch (Gießen) Namens des
253
3415
proviſoriſchen Ausſchuſſes eröffnet und darauf Rechtsanwalt Schödler
(Darmſtadt) zum erſten, Rentner Theyſohn (Alzey) zum zweiten und
Fabrikant Georgi (Gießen) zum dritten Vorſitzenden gewählt. Als
Schriftführer fungierte Rechtsanwalt Klein (Worms). Dr.
Gut=
fleiſch erörterte in einer längeren Rede die Gründe, welche die
deutſch=freiſinnige Partei in Heſſen veranlaßten, in einer engeren
geſchloſſenen Organiſation zuſammenzutreten, die in der projektierten
und von der Verſammlung beſchloſſenen Vereinigung ihre äußere
Geſtaltung finde. Ohne Einrede wurde der von dem proviſoriſchen
Komité ausgearbeitete Statutenentwurf einſtimmia unverändert
an=
genommen. Nach dieſen Statuten wird der Verein durch einen
Ausſchuß von 15 Mitgliedern vertreten, von welchen mindeſtens
aus jedem Wahlkreiſe eines zu wählen iſt. Sitz des Ausſchuſſes
iſt immer der Wohnort des jeweiligen Vorſitzenden. Die Geſchäfte
und Korreſpondenzen werden durch einen beſoldeten Sekretär
be=
ſorgt. Beſtimmte Beiträge zu der Vereinskaſſe ſind nicht fixiert.
Per Akklamation wurden (nachdem die Konſtituierung definitiv
be=
ſchloſſen) in den Ausſchuß gewählt: die Herren Rechtsanwalt Dr.
Bürkel (Mainz), Fabrikant Büchner (Pfungſtadt), Fabrikant Georgi
Gießen), Rechtsanwalt Gutfleiſch (Gießen), Metzger Hanſtein
Friedberg), Fabrikant Lamp (Vilbel), Kaufmann Langenbach (
Darm=
ſtadt), Dr. Martin (Sauerſchwabenheim), Fabrikant Müller (
Offen=
bach), Apotheker Münch (Worms), Fabrikant DOrville (Michelſtadt),
Rechtsanwalt Schödler (Darmſtadt, Rentner Theyſohn (Alzeyh),
Fabrikant Waldeck (Alsfeld), Notar Wolf (Ingelheim).
Nach
Er=
ledigung dieſes geſchäftlichen Teils der Verſammlung ſprachen auch
die Abgeordneten Metz (Gießen) und Rechtsanwalt Schödler über
die Verhältniſſe in der heſſiſchen Kammer und
Reichstagsabgeord=
neter Hinze über den Reichstag und ſpeziell über die Chancen der
Militärvorlage. Zum Schluß nahm die Verſammlung eine Adreſſe
an, durch welche das Verhalten der deutſch=freiſinnigen Abgeordneten
ſanctioniert und der Jdee nach Einführung einer
Reichseinkommen=
ſteuer zugeſtimmt wird. Die Abgeordneten Rickert und Bamberger,
die in der Verſammlung erwartet worden waren, waren am
Er=
ſcheinen verhindert.
12 Zwei Schneidergeſellen gerieten auf dem Louiſenplatz mit
einem Kollegen in Wortwechſel und ſchlugen denſelben ſchließlich
mit ihren Stöcken ſo, daß er ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen
mußte. — Ein wegen Obdachloſigkeit in das Polizeigefängnis
eingelieferter Kommis gab an, im Auguſt d. J. ſeinem Prinzipal,
einem Marmorbergwerksbeſitzer in Ober=Lahnſtein, mit ca. 160 M.
durchgegangen zu ſein. Bis zur Feſtſtellung dieſer Angaben wurde
der Burſche in Gewahrſam genommen.
Ein Dienſtmädchen
ſchwindelte bei einem hieſigen Geſchäft verſchiedene
Kleidungs=
ſtücke auf den Namen ſeiner früheren Dienſtherrſchaft aus.
Wegen Unterſchlagung von 21 M. zum Nachteil eines hieſigen
Fuhrwerksbeſitzers wurde ein Knecht zur Anzeige gebracht. — Eine
Dienſtmagd entwendete einer Kollegin einige Kleider ſowie
Schuh=
werk, weshalb dieſelbe verhaftet wurde. - Freitag Nacht ſind
einem Wirt in der Erbacherſtraße aus ſeiner verſchloſſenen
Räucher=
kammer durch Erbrechen des Schloſſes etwa ſechszig Würſte
geſtohlen worden. - In einem Hauſe in der Karlsſtraße wurde
ein Einbruch verübt und die Summe von ca. 30 M. geſtohlen.
Verdächtig iſt ein etwa 18 Jahre alter Burſche, welcher in dem
fragl. Haus gebettelt hatte. — Während des Weihnachtsfeſtes
wur=
den in das Polizeigefängnis eingeliefert ſechs Perſonen wegen
Ob=
dachloſigkeit und fünf Perſonen wegen Bettelns.
2 In einer Wirtſchaft am Griesheimer Weg wurde ein Kiſtchen
Cigarren, welches im Büffet geſtanden, erbrochen und ſeines
In=
halts beraubt. — Einer Dienſtmagd iſt aus der Schlafkammer das
Potemonnaie mit ca. 35 Mark entwendet worden. — Am Montag
Vormittag kam einem Kommis ſein Vortemonnaie mit etwa 40 M.
abhanden. — Ein Bildhauergehilfe logierte ſich in eine hieſige
Wirt=
ſchaft ein und entfernte ſich dann heimlich ohne ſeine Schuld im
Betrag von 30 M. für Koſt und Wohnung entrichtet zu haben unter
Mitnahme des Hausſchlüſſels.
th. In der vorgeſtrigen Sitzung der vereinigten Komitees der
hie=
ſigen Karnevalgeſellſchaft und des Karneval=Zug=Vereins wurde
be=
ſchloſſen, mit Rückſicht auf den diesmal ausfallenden Neujahrsball,
den nächſten Faſching Sonntag den 2. Januar, Abends 7 Uhr 11 Min.
mit einem gemeinſchaftlichen humoriſtiſchen Konzert im
Saalbau zu beginnen und den Ertrag desſelben zum Beſten des
Faſtnachtszugs zu verwenden, über deſſen Abhaltung die
dem=
nächſt ſtattfindende General=Verſammlung zu entſcheiden haben
wird. Das Entrée für dieſes Konzert iſt für die Mitglieder beider
Vereine auf 50 Pf., für Fremde auf 1 Mark feſtgeſetzt, während
entgegen einem früheren Beſchluß auch Damen 50 Pf. Zutritt
haben. Jeder Teilnehmer muß zu dieſem Konzert in einer
karne=
valiſtiſchen Kopfbedeckung erſcheinen und ſich, im Falle er Mitglied
iſt, legitimiren können. Alles Nähere iſt aus dem Inſeratenteil
er=
ſichtlich.
L. Beſſungen, 28. Dezbr. Die Mittwoch den 29½ d. M.,
Nachmittags 5 Uhr, ſtattfindende öffentliche
Gemeinderats-
ſitzung hat folgende Tagesordnung: 1) Abſchluß des Vertrags
zwiſchen Beſſungen und Darmſtadt, die politiſche Vereinigung betr.
2) Geſuch um Erlaubnis zum Wirtſchaftsbetrieb. 3) Vergrößerung
3416
Nr. 253
des Leichenhauſes. 4 Vergebung eines eiſernen Thors für das neue
Pfarrhaus. 5) Feſtſetzung einer Averſionalſumme wegen Leitung
des Pfarrhausbaues. 6) Wahl zweier Beiſitzer zur Forenſenwahl.
7) Rückvergütung von Waſſerleitungskoſten.
Mainz, 26. Dezbr. Von Anfang kommenden Jahres ab ſoll
hier ein internationales Polizeiblatt in deutſcher, franzöſiſcher
und engliſcher Sprache herauskommen, das ſich neben den ſonſtigen
Aufgaben eines ſolchen Fachblattes insbeſondere auch der politiſchen
Volizei dienſtbar machen ſoll. Als Herausgeber wird Polizeirat
Travers in Mainz genannt.
8t. Frankfurt, 27. Dez. In unſerer Oper herrſcht jetzt
nachmittags mit großem Erfolge das Weihnachtsmärchen.
„Sneewittchen; hat in glänzendſter Weiſe ſeinen Einzug gehalten
und Klein und Groß erfreut ſich an der Görner'ſchen Bearbeitung,
welche auch alle Dekorations= und Ballett=Effekte aufgenommen hat,
über welche unſere Oper gebietet. Die Aufführung ſelbſt iſt nur
zu loben; eine anmutigere Erſcheinung als Frl. Klinkhammer in
der Titelrolle iſt kaum denkbar und Frau Stägemann findet ſich
ausgezeichnet mit der Partie als „Königin' ab. Ein wahres
Kabinett=
ſtück bietet aber Herr Strohecker als „Ceremonienmeiſter” jede
Be=
wegung, jede Miene fordert hier zum Beifall auf und hat es an
ſolchem auch ſelbſtverſtändlich nicht gefehlt.
Karlsruhe, 27. Dezbr. Der unter Verdacht der Spionage
verhaftete franzöſiſche Lieutenant Letellier iſt geſtern in
Freiheit geſetzt worden.
Meiningen. Die Meininger haben, wie aus München
be=
richtet wird, vom Prinz=Regenten die Erlaubnis erhalten, im
Gärtner=Theater ein Gaſtſpiel zu eröffnen. Dieſelben hatten
wiederholt im Verlaufe der letzten Jahre, jedoch ohne Erfolg, die
Ueberlaſſung des Theaters zu einem Gaſtſpiel angeſtrebt.
Aus Thüringen, 26. Dezbr. Die neueſten thüringiſchen
Zei=
tungen melden, daß bis jetzt in Thüringen nicht weniger als 21
Ver=
ſonen im Schneeerfroren aufgefunden worden ſind.
Bamberg Hieſige Blätter berichten von einem jedenfalls auf
der Höhe der Zeit ſtehenden Geſchäfte folgendes: „Angeregt
durch die Reklamen über vorteilhafte Einkäufe mit
Rabattgewäh=
rung, Geſchenken u. ſ. w. hat ein hieſiges größeres Geſchäft das
Projekt ins Auge gefaßt, an das Geſchäftslokal anſtoßend ein großes
Kaffeehaus mit Reſtauration anzubauen. Das Geſchäft und Cafs
werden durch eine große Thüre mit einander verbunden. Hat nun
Jemand ſeine Einkäufe beſorgt und baar bezahlt, ſo erhält er vom
Kaſſier des Geſchäftes eine Karte, welche mit der Quittung die
Ein=
ladung zum Eintritt ins Café enthält. Auf ein Telephonzeichen
öffnet ſich die Verbindungsthüre und der Käufer oder die Käuferin
werden ins Café geleitet, wo ſie beim Eintritt von einem ſich tief
verbeugenden Kellner empfangen werden, der eine zweite Karte
präſentiert. Dieſe Karte enthält mehrere Abteilungen, die nach der
Höhe der Einkäufe gemacht ſind. Wer z. B. für 5 Mark eingekauft
hat, hat die Wahl zwiſchen einer Taſſe Kaffee, einer Flaſche
Salon=
bier, einem Schoppen Wein ꝛc. Wer für 10 Mark eingekauft hat,
erhält am Vormittag ein Gabelfrühſtück, Nachmittags Kaffee mit
feinem Backwerk, ein Kotelette, Beefſteak, Wiener Schnitzeln ꝛc. Und
ſo geht es in Abſtufungen je nach den Einkäufen weiter bis zum
vollſtändigen Diner mit Wein, Rotwein oder Weißwein, je nach
Belieben. Beim Weggehen erbittet ſich der Kellner die erſte Karte,
die als Bezahlung gilt. Das Projekt iſt wirklich originell und ſoll
die Ausführung zum Beginn des zweiten Quartals des kommenden
Jahres vollendet ſein und das Cafe mit Reſtauration dann feierlich
eröffnet werden.
Madrid. Giovanna Limido, die berühmte erſte Tänzerin
der Madrider Oper, hat anläßlich des herannahenden Weihnachts=
und Neujahrsfeſtes an ihre Freunde und Verehrer folgendes
merk=
würdige, gedruckte Zirkular gelangen laſſen: „Nachdem mein
Gehalt nicht nur hinreicht, mich mit einer ſchönen Wohnung,
Toi=
letten und guter Koſt zu verſehen, ſondern auch ein guter Reſt
da=
von übrig bleibt, welcher mir geſtattet, im Bedarfsfalle Brillanten
zu kaufen, verbitte ich mir die Zuſendung irgend eines Gegenſtandes
aus dem Juwelierladen und erkläre, daß ich ein Zuwiderhandeln
als eine Beleidigung betrachten werde. Was die Ueverreichung von
Blumen betrifft. bitte ich dieſe gleichfalls zu unterlaſſen, mein
Ge=
wächshaus verſieht mich nach Wunſch mit Blüten. Bonbons aber
weiſe ich zurück, da ich einen Zuckerbäcker habe, mit dem ich ſehr
zufrieden bin.”
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 26. Dezember.
E. Im Nordſtern” bewegt ſich Meyerbeer auf einem ſeiner
Schaffenskraft wenig zuſagenden Gebiete. In den Rahmen der
großen Oper, welche die eigentliche Domaine des Komponiſten, laſſen
ſich die luſtſpielartigen Elemente, die heiteren Epiſoden nur
ge=
zwungen unterbringen, wodurch der einheitliche Charakter des
Ganzen beeinträchtigt wird. Trotzdem die Figuren des Czaren
Peter und der Katharina hiſtoriſch ſind und auch mit der Perſon
des fidelen Bäckergeſellen kein anderer als der Günſtling Menſchikow
gemeint iſt, treten ſie uns doch in weit ſchattenhafteren Umriſſen
entgegen, als die erdichteten Geſtalten des Raoul, Robert ꝛc. ꝛc.
- hält
Aber auch muſikaliſch - und das eben iſt die Hauptſache
der „Nordſtern, nicht gleichen Schritt mit den anderen Opern
Meyerbeers, weder in Bezug auf dramatiſche Kraft noch Fülle der
Melodien.
Das Werk ging in der vom verg. Jahre bekannten Beſetzung
in Scene.
Frl. Roth und Herr Feßler geben ſich mit der Bewältigung
ihrer anſpruchsvollen Partien alle erdenkliche Mühe, können es
aber zu keinem durchſchlagenden Erfolge bringen.
Montag, 27. Dezember.
Aſchenbrödel:, das in der Görnerſchen Bearbeitung zu
einem Ausſtattungsſtück erſten Ranges geworden, gelangte heute
wie üblich in einem höchſt geſchmackvollen Arrangement zur
Dar=
ſtellung. Die Inhaberin der Titelrolle, Frau Kläger, verfügt über
all die zur Verkörperung dieſer liebenswürdigen Märchengeſtalt
er=
forderlichen Eigenſchaften. Da die Dame in dieſer Rolle nach
mehrwöchentlicher Krankheit wieder zuerſt die Bretter betrat,
em=
pfing ſie bei ihrem Erſcheinen ein lebhafter Applaus, begleitet von
einem Lorbeerkranz. Das Spiel der Künſtlerin war diesmal von
einer ganz beſonderen Friſche und Anmut getragen. Ohne jede
Er=
müdung konnte ſie die ziemlich umfangreiche Partie zu Ende führen.
Anhaltende Beifallsſalven und verſchiedene Hervorrufe werden Frau
Kläger von neuem davon überzeugt haben, daß ſie zu den
er=
klärten Lieblingen des Darmſtädter Theaterpublikums gehört.
Neujahrskarten.
M. Die Sitte, Neujahrskarten auszuſchicken, iſt eine der vielen
Einrichtungen, welche die gute alte Zeit nicht kannte - aus
ver=
ſchiedenen Gründen, von denen derjenige gewiß nicht ſtichhaltig iſt,
daß die Menſchen ſich früher weniger geliebt haben. — Vielleicht
im Gegenteil. — Doch wie dem auch ſei; die Sitte iſt da, daß ſie
eine ſo ungeheure Ausbreitung gewonnen hat, war nur möglich
durch die geflügelten Boten Stephans, des Hexenmeiſters. Auch
an dieſer „Sitte' kann man Studien machen über das Thema, wie
Sitten zu Unſitten werden, und infolge der Uebertreibung eine
Reaktion eintritt; in dieſem Falle die Unterlaſſung der Ausſendung
ſolcher Karten und die Zuwendung der geſparten Summen, die
nicht gering ſind, an Wohlthätigkeitsanſtalten. Auch dieſe
entgegen=
geſetzte Sitte kann Unſitten gebären, auf keinen Fall aber hat ſie
bis jetzt das Verſenden von Neujahrskarten auf den Ausſterbeetat
geſetzt, dafür zeugen die ungeheuren Lager der kleinen bunten
Papier=
ſtücke, welche dieſer Tage in allen Papierhandlungen ausgeboten
liegen. Treten wir an ein ſolch „wohlaſſortiertes' Lager heran.
Wir wünſchen einer jungen Dame einen Gruß zu ſenden; es muß
etwas zartes, ſinniges ſein; was eigentlich, wiſſen wir ſelber nicht,
das Auge ſoll uns führen. Da liegt eine Roſe in Blätter gehüllt,
das Sinnbild freundlicher Zuneigung; das wird paſſen. „Nimm
die Karte zur Hand und betrachte ſie in der Näher. Warum
er=
ſchrickſt du, mein Freund? Laß ſehen! Brrl das hatte ich nicht
ge=
dacht, auch dieſe gemalte Roſe hat einen Dorn in Geſtalt einer
gemalten Anzüglichkeit!! — Jenes Vergißmeinnicht, vielleicht, eignet
ſich beſſer; allem hier ſteht ein banaler Knallbonbonsvers; weit
entfernt von der Sprache, in der ein Geibel, ein Heine ihre unſterb=
Nun ſo
lichen Lieder ſangen zum Gruß beim Jahreswechſels.
nimm die Landſchaft dort, das lauſchige Hüttchen am verborgenen
Waldbach, es erinnert an freundliche, verträumte Stunden im
Schwarzwald. Auch das iſt unmöglich; denn hinter dem Häuschen
tritt ein in Krankheitsfällen recht nützliches, ſonſt aber in Salons
oder auch am Familientiſche durchaus nicht geduldetes Möbel
her=
vor. - Jetzt bin ich ungeduldig; nimm raſch ein paar einfache
Karten mit „Ich gratuliere= und laß uns im nächſten Laden unſer
Heil von neuem verſuchen. Auch hier die gleiche Menge des
Ge=
botenen - manches Hübſche, denn der Farbendruck und die
mecha=
niſchen Hilfsmittel zur Herſtellung ſolcher bunten Papierchen ſind
zu ſonſt ungeahnter Höhe entwickelt; aber auch hier wird der
äſthe=
tiſche Eindruck durch den Widerwillen verdrängt, den überall die
gemalte oder gedruckte Trivialität - gelinde geſagt - uns
auf=
drängt. — Doch vielleicht iſt es mit dem Launigen, Humoriſtiſchen
beſſerl Laß ſehen! Wir wollen dem Bruder, der als junger Fuchs
in all ſeiner jnaiven Schöne die Backfiſchchen entzückt, ſeine
Photo=
graphie ſchicken. Hier iſt Reineckel Sein ſchlaues Geſicht präſentiert
ſich prächtig, die buſchige Rute trägt er mit Grandezzal Aber, o
wehl auch hier hat der unvermeidliche Dichterling, der, wie der
biedere Schmock in Freitags „Journaliſten' zu 5 Pf. die Zeile
liefert, ſich verewigt.
Mutlos eroberten wir unter all den bunten Herrlichkeiten ein
paar weiße Blätter, um ſie mit einigen Zeilen eigener Kompoſition
oder einem Dichtergruße zu verſehen und an ihre Adreſſe zu
be=
fördern.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantmortlich für die Redaction; Carl Wittich.