Darmstädter Tagblatt 1886


25. November 1886

[  ][ ]

es;

149.
Jahrgung.

149).
llorgaug.

Wbonnementspreis
dlertelſehrlich 1 Mark 50 Pf. inel
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inc. Poſtauiſichlag.

rag= und Anzeigebcatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Püuſltries ükttthüllungböthtl.

Inerate
werdenandanomnen uTarnſast
von der Expedition. Rheinir Nr. 33.
in Beſſungen von Futede. Blößer,
Holzſtraße Nr. 35, howie auswürth
von allen Annoncen=Esgeditionen

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

N 230.

Donnerstag den 25. November.

1986.

Bezunntmuchung.
Samstag den 27. November l. J., Vormittags 10 Uhr,
findet zum Zwecke der Vorſchau für die im nächſten Jahre zu Frankfurt a. M. abzuhaltende erſte Vieh=Ausſtellung der
deutſchen Landwirthſchafts=Geſellſchaft auf dem Pferdemarktplatz zu Darmſtadt eine
Ausstellung von Pferden umd Rindvich
aus dem Kreiſe Darmſtadt ſtatt.
An Preiſen ſind vorgeſehen für Rindvieh, und zwar für Ruchtatiere von Gemeinden und Pribaten:
ein Preis 25 Mark,
ein Preis 15 Mark,
drei Preiſe 10 Mark,
desgleichen je 5 Preiſe für Kühe und für Kalbinnen in denſelben Beträgen.
Für Pferde ſind Prämien im Geſammtbetrage von 150 Mk. vorgeſehen, welcher Betrag zur freien Verfügung der
Preisrichter geſtellt iſt. Konkurrenzfähig ſind Stuten und von Stut= und Hengſtfohlen die Jahrgänge 1886, 1885 und 1884.
Anmeldungen ſind an den Unterzeichneten ſpäteſtens bis zum 25. d. M. zu richten.
Das Eintrittsgeld für Nichtausſteller beträgt 20 Pfennige pro Perſon.
Darmſtadt, 12. November 1886.
Der II. Direktor des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Dr. v. Wedekind, Amtmann.
11606

Bekanntmachung.
Die Anlieferung einer Waggonladung
gußeiſerner Muffenröhren von 60 und
50 Mm. lichter Weite ſammt ver=
ſchiedenen
Façonſtücken ſoll im Wege der
Submiſſion vergeben werden.
Angebote ſind verſchloſſen und gehöͤrig
überſchrieben bis
Samstag den 27. November l. Js.
Vormittags 11 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle, Stadthaus,
Rheinſtraße 18, einzureichen.
Die Submiſſions=Bedingungen liegen
auf unſerem Gaswerk zur Einſicht offen;
dieſelben können ſammt Lieferungs= Ver=
zeichniß
. welches letztere gleichzeitig als
Formular für die Offerte dient, daſelbſt
erhoben werden.
Darmſtadt, am 16. November 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. 11890

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habe große Partien

in allen möglichen Genres zurückgeſetzt und verkaufe ſolche zu gunz
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V. Thiermann; in Babenhuusen bei Herrn Hoinr. Loeb ir.; in Michel.
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761

[ ][  ][ ]

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2918

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Südweine und Spirituoſen, laut Preisverzeichniß der Geſellſchaft. Speiſen
nach der Karte und auf Beſtellung über die Straße.
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Kieler Sprotten,
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Prima Elb-Caviar,
Neue Oel-Sardinen,
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[ ][  ][ ]

Welhnachten 1886

enthaltend eine Sammlung von:
14 verſchiebenen Zugendſchriften u. Bilderbüchern
für 2 bis 14 jährige Knaben u. Mädchen
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34
Unſere Jugendbibliotheken haben ſich ſeit Jahrzehnten in allen deutſchen Gauen und in den entfernteſten
Erdtheilen, überall wo Deutſche wohnen, eingebürgert, die bedeutendſten Erfolge u. unbeſtrittene Anerkennung er=
rungen
. Sie ſind die beliebteſten, begehrteſten, faſt unentbehrlichen Feſtgaben geworden. Unſere Sammlungen
erfreuen ſich bei der jugendlichen Leſewelt eines ſo guten Rufes, daß Tauſende von Wünſchen ſich im Voraus nach
ihnen richten. Lediglich dieſer bedeutende Abſatzkreis ermöglicht es, für einen ſo überraſchend billigen
Preis ſo viel Mannigfaltiges u. Gutes, ſelbſt das Vorzüglichſte der Jugendliteratur geben zu können.
Jedes Alter von 2 bis 14 Jahren, Knaben u. Mädchen, wird verſorgt. Die Familie wird der Unbequem=
lichkeit
enthoben, ſtets neue Bücher zu hohen Preiſen wählen u. kaufen zu müſſen. Denen, welche verſchiedene
Altersklaſſen zu beſchenken haben, bietet ſich hier eine gleich vortheilhafte Gelegenheit, da oinzelne Worke
dieser Eibliotheſ fast den Werth der ganzen sammlung repräsentiren.
Die diesjährige Sammlung, welche nar nene, durch ungore ſrüheren Colleetionen nocln
nicht verbreitete Bücher enthält, iſt ſo gediegen u. vielſeitig, der Bilderſchmuck ſo reich u. ſchön, daß
alles bisher Gebotene, ſelbſt die verwöhnteſten Anſprüche übertroffen werden. Aus deren reichhaltigen Inhalt nennen
wir Folgendes:
E Ein großes, brillant ausgeſtattetes, hochbeliebtes Indianer=, Jagden= u. Seegeſchichten=
buch
: Die Heimkehr der jungen Canoeros: von Karl Müller, mit 6 colorirten Bildern. Der Ladenpreis
dieses einen Buches ganz allein übersteigt E-dreiViertel des Preises der ganzen
Jngendbibliothok; oder Wilde Zonenbildern in elegantem Prachteinband. - b- Ein completer,
hübſch gebundener Jahrgang der vorzüglichſten und vielſeitigſten illuſtrirten Jugendzeitung, deren
ursprünglichor Ladenprois E3T- 71 Mark beträgt und somit den Prois dieser ganzon lugendbibliothek
üborholt. Dieſes prächtige, von den beliebteſten, trefflichſten Schriftſtellern wie Lauſch, Hoffmann, Pilz, Elm,
Müller, Jäger, Knauth u. A. herausgegebene Jugend=Album enthält auf über 400 Doppelſeiten gleich 800 Seiten
Text, mit ca. 200 Illuſtrationen feſſelnde Erzählungen, Märchen, Sagen, Biographien, geſchichtliche Charakter=
bilder
, Länder= u. Völkerkunde, Naturgeſchichtliches, Gedichte, Räthſel, Erheiterndes und vieles Andere.
W Colshorn's großer deutſcher Balladenſchatz. (Ladenpreis 5 Mark.) Prachtvolles Feſtgeſchenk
mit 360 Seiten Text in hübſcher Ausſtattung; oder ein ſchönes Erzählungsbuch Heinrich u. Marie, die verwaiſten
Kinder mit 7 bunten Bildern. - Der ſchwarze Corſar Seegeſchichten von Oskar Höcker, illuſtrirt.
Geſchichtenbuch von Gustav Mieritz, mit colorirt. Bild, gebunden. - Prinz Engen von Nichard Roth.-
Der kleine Savohardel von Roſalie Koch od. andere Erzählungsbücher von beliebten Jugendſchriftſtellern
wie Richard Roth, Julius Schiller, F. Hoffmann, Richard Baron, Höcker, Nieritz, Horn, Plieninger, Wiedemann,
Würdig u. A., ſämmtlich geziert mit Bildern. E- Für Mädchen ein Erzählungsbuch der trefflichen
Schriftſtellerin Luiſe Pichler.
W- Für das jüngere u. jüngſte Kindesalter: Ein großes Bilderbuch mit Berſen u. künſtleriſch
werthvollen Illuſtrationen von M3- Ludwig Richter u. A. oder ein großes Thierbilderbuch. Ein pracht=
volles
colorirtes Quartbilderbuch die Monate des Jahres mit 361 ſchönen bunten Bildern u. mit
kleinen Erzählungen u. Gedichten in hübſchem Einband.- Ein unzerreißbares Cartou=Bilderbuch mit großen
bunten Bildern u. Anderes mehr. Jedes Alter erhält reizende und willkommene Gaben in
W3 dieſer Jugend= und Kinder=Bibliothek mit 14 werthvollen Büchern mit

vielen Illuſtrationen und bunten Bildern Bi7- zuſammen zu dem außerordentlich
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Expedition erfolgt zoll= und ſteuerfrei gegen Poſtnachnahme oder gegen frankirte Einſendung
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welche aus unſerer obigen Niederlage, die allein mit uns in
Verbindung ſteht, entnommen ſind, da unſere Stempel ſeit einiger
Zeit räuſchend ähnlich nachgeahmt werden, ſogar mit dem Facſimile
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46


11
45

17)
7

[ ][  ][ ]

4 230

2921

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bei meiner Fabrik gelegen, ein
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meiner Fabrikate
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gediegenſten Arbeit und reellen Preiſen, werden dem einfachen wie reichſten Geſchmack
entſprechen.

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werden auf das Geſchmackvollſte ausgeführt.
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hierin die billigsten Preise zu ſtellen.
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11535

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A11e

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Hierdurch beehre ich mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich mein photographiſches
beſchäft in mein Haus
99 Bügelſtraße 59,
igenüber dem Großh. Palaisgarten, nächſt dem Marienplatz,
Flegt habe.
Mein daſelbſt nach dem neueſten Syſtem erbautes Atelier, ausgeſtattet mit
len beſten Inſtrumenten, ſetzt mich in den Stand allen Anforderungen auf das
ſollkömmenſte zu genügen. Ich werde es an keinen Anſtrengungen ſehlen laſſen,
hm mir in jeder Beziehung die Zufriedenheit meiner geehrten Kunden und Gönner
uch ferner zu erwerben.
[11627
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762

[ ][  ][ ]

2922

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Bleichſtraße. (11993

AlIP
Werhnachts=
OAcereten

nöthigen Artikel empfiehlt in nur
beſten Qualitäten billigſt
GEmens voal,

[11994
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Formen bitte im Voraus zu
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Malaga .½ M. 2.-
Marſala .½ M. 2. 40,
M. 2. 40.
Portwein ,¼

Sherrn.
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70 M. 1. 40 u. M. 2.50,

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in Fl. 50 Pf., M. 1. -, M. 1.50.
Burk's Pepſinwein in Fl. M. 1.-
M. 2. - u. M. 4. 50.
Ober=Ingelheimer, ¼ Fl. M. 1. 20.
Nierſteiner ¼ Fl. 90 Pf.
Würzburger Schaumwein
in ½ Fl. . M. 1. 40, M. 1. 70u. M. 2. 20,
in ¼ Fl. M. 2. 40, M. 3. - u. M.4..

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Berlin,
Bonn
F. t₈
ds
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Hr. Ken.
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burgerstrasse
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dau
, Mathildenpl. 1, Pr. Prö.
scher, Kirchstrasse, Coors
Llebig & Co, Louisenstr. 19,
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I. J. Haonzol, Rheinstr. 37.
Carl Löhr, Promenadestr. 27.
E. Sesv, Heidelbergerstr. 17½
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der Soder- u. Wienerstrasse,
Ph. Huwerth, Rossdörferstr. 21,
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der Rossdörfer- u. Stiftstr.,
Frau Ford. Vaguor Nye.,
Ecke der Rossdörfer- u. Wie.
nerstrasso. In Bessungen
bei den Herren Ph. Groinert,
Ecke der Martin- u. Rückert.
Strasse, Aug. Harburg, Carls-
strasso
54 . Wolnmann, Carls-
strasse
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bei Herrn L. Frohmana; in
Fränkisoh - Crumhach
bei Gotschalk Oppenheimorz in
Gross-Bieberau bei Rud.
Pauli; in Reinheim bei A.
Nolius,; in Roichelshoim
i. O. bei F. A. Bauer- in
Höchst bei l. L. B. Floors.
hoimer; in Eberstadt bei
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Herren. Fragen,
Mauschetten, Shlipse,
Gravatten,
Hosenträger
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(11921
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C. U. AAllulk a ollllb.

36 Skück

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kommen dieſe Woche zum Verkauf. Die=
ſelben
werden in ganzen Stücken, ſowie
gerlegt, um raſch zu räumen, billigſt ab=
gegeben
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art
in dieſem Jahre von vorzüglichſter
Qualität iſt.

GGIAT.-ATIGN

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Handlung.
(11892

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M. 3. 60.

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[ ][  ][ ]

M 230

2923

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Schellfiſche, per Pfund 60 Pfg.
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zum Backen und Steden.

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Foine Bordoauz-Woine, SanitätsTokayor eto.
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Broches
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Armbänder
Eopfnadeln
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Metall.

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Homdenknöpfe,
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Retten & Cravattennadeln
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Schmuchsachen, von Herrn
Henigſt mit übernommen, werden,
um damit zu räumen, zu bedeutend
ermäßigten Preiſen verkauft.

Prüfet Alles u. behaltet das Beſte.
Dieſer Satz auf die vielen Tafelliqueure
kritiſch angewendet, wird faſt Jedermann
zum Beibehalten des Widtfeldt'ſchen Ma=
genbehagen
veranlaſſen. Niederl. bei Ph.
Weber; M. Fiſcher; Georg Viel. (12000

Hafee-Eesemz

in Doſen
von Pfoiſler & Dller,
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zuſatzmittel
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Verfahren zubereitet, empfiehlt, (1359
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Essig-ESalrgurken,
Rothrüben,
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mit 50' Zucker,
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J
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in 1 und 2 Pfund=Doſen,
Mirabellen-Gelde.
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Rhein. Apfel-Gelée
per Pfd. 25 und 50 Pf.

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[ ][  ][ ]

2924

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rtirrei.

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M. 14.- an,
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glatt und mit Fäden, das Dutzend von
M. 10. an,
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glatt und mit Fäden, das Stück von
M. 6. an,
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M. 4. 50 an.
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iſt ein oder 2 möbl. Zimmer zu vern
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Zimmer mit ſepar. Eingang ſof. zu veſ
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[12

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Verloren:

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Waldſtraße nach dem Saalbau
in dem Saalbau ein geſticktes Taſch=
tuch
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Stock, 3 Zimmer mit Zubehör, an eine
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aller Art werden raſch und billig nghe=
fertigt
. Näh. i. d. Exped. d. Bl. G0b.

[ ][  ][ ]

K 230
h elegentlich der am 17. d. Mts. zum Beſten der Waiſen im Saalbau veran=
ſtalteten
Abendunterhaltung hat ſich die ſchon oft bewährte Theilnahme für
die Aufgaben und Zwecke der Privat=Waiſenpflege von neuem in jeder
Richtung in ſo reichem Maße bethätigt, daß das unterzeichnete Komits ſich
gedrungen fühlt, auf dieſem Wege ſeinen wärmſten Dank auszuſprechen.
Mögen alle, welche ſich auf eine oder die andere Weiſe dem Unternehmen ge=
widmet
und dasſelbe unterſtützt haben, den ſchönſten Lohn in dem Bewußtſein
finden, daß ſie dazu beigetragen haben, mehr wie zweihundert armen verlaſſenen
Kindern zum Chriſtfeſt eine glückliche Stunde zu bereiten.
Darmſtadt, den 22. November 1886.
[2010
Das Komits für Waiſenpflege.

2925

Darmſtädter Oeconomenverein.
BAdd nu kehdohounor (C Modo,,
Samstag den 27. November, Abends 8 Uhr.
Um Eintrittskarten für Nichtmitglieder wende man ſich gefl. noch vor dem
25. an Herrn Guſtav Jacobi, Kiesſtraße Nr. 41, oder an Herrn Joh. Schneider,
Ruthsſtraße Nr. 7.
Der Vorstand. 1162t

Bl.

Zum Beſten des Vereins Heſſiſcher Lehrerinnen zur
Gründung eines Lehrerinnenheims.
Montag den 29. November 1886, Abends 7 Uhr, im Saale
des Gaſthofs zur Traube.
CGAUEA1 von maT -aU8T,
unter gütiger Mitwirkung der Großh. Hofſängerin Fräul. Sidonte
Roth und des Herrn Concertmeiſters Sohuster aus Mannheim.
Die Klavierbegleitung der Geſangs= und Violinpiecen hat Herr Muſikdirector
Verlett freundlichſt übernommen.
Eintrittskarten zu reſervirten Sitzen Ml. 4. zu nummerirten Sitzen
Mk. 3, Saalbillets Mk. 2, Galleriebillets Mk. 1, ſind in der Muſikalien=
handlung
des Herrn G. Thies und an der Kaſſe zu haben.
(12011
AUkshtwtrovalutrttuſtubl.
Freitag den 26. November l. J3., Abends 8 Uhr: Verſammlung
der Mitglieder im großen Saal der Brauerei Diſchinger (Textor) in der
Saalbauſtraße.
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Dr. W. Sonne über organiſche
Farbſtoffe.
Eröffnung des Locals 7½ Uhr, in welchem die neueren techniſchen Zeit=
ſchriften
aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, den 23. November 1886.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Tecklenburg.
[2014
Diener=Geſuch.
Die Stelle eines Dieners der Geſellſchaft Eintracht iſt bis zum 16. Fe=
bruar
1887 anderweit zu beſetzen. Die näheren Bedingungen können bei Herrn
Kaufmann Kleber, Mathildenplatz Nr. 19, eingeſehen werden. Kautionsfähige
Bewerber wollen ihre Geſuche unter Beiſchluß von Zeugniſſen ꝛc. bis zum 9. De=
Fember d. Js. an den unterfertigten Vorſtand gelangen laſſen.
Darmſtadt, den 22. November 1886.
[12015
Der Vorſtand der Geſellſchaft Eintracht.
Von jetzt bis Neujahr wird das Illuſtrirte Unter=

haltungsblatt der Freitags=Nummer beigelegt.
Expedition des Tagblatts.

5

garantirt ächt chinosischon,
(keine Miſchungen).
Extratein Souchong
in Packeten
1 Pfd. M. 4.
4½ Pfd. M. 2.10.
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in Metallbüchſen
1 Pfd. M. b. 75,
4½ Pfd. M. 3.
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(12016
Darmſtadt, Rheinſtraße 8.

2

11915) Ein ledig. Kutſcher mit guten
Zeugniſſen ſucht Stelle auf Weihnachten.
Näheres i. d. Exped. d. Bl.

12013) Zur Beaufſichtigung von zwei
Kindern wird für Nachmittags eine Frau
oder Mädchen geſucht. Kiesſtraße 99.
11916) Ein Lehrling gegen freie Koſt
und Logis geſucht.
Emanuel Fuld, Kirchſtraße I.

(D ie mir nicht erinnerliche Perſon,
H der ich den 1. Band von Klingers
= Werken (Ausgabe von 1815) ge=
liehen
habe, bitte ich um gefällige
Rückgabe.
[11740
Dr. Rieger.
Serrn Carl Müller bitten wir die
4 für Inſerat bezahlten 40 Pfg. bei
uns in Empfang zu nehmen. (12017
Expedition des Tagblatts.
Zum Krauteinſchneiden
empfiehlt ſich Frau Rühl, Beſſ. Kirch=
ſtraße
2224.
(11464

Billigen Mittagstiſch
Große Ochſengaſſe 5 im Vorderhaus,
2 Stiegen hoch.
[12018

12019) Einen Hausburſchen ſucht
Hofapotheke.
Abonnements und Inserate
für das Darmſtädter Tagblatt mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden jeder=
zeit
angenommen und pünktlich beſorgt
(8028
durch
H. V. Lücker, Arheilgen.

[ ][  ][ ]

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Geſchmack arrangirt ſind.
Das Fabrikat der Möbel iſt im Verhältniß ſeiner Güte das denkbar billigſte, beherrſcht gegenwärtig
den Weltmarkt und iſt bezüglich ſeiner acuraten, gediegenen Ausführung von keiner Konkurrenz übertroffen.
Da ich in Verbindung mit einem der erſten Mainzer Möbel=Architekten ſtehe, befinden ſich ſtets in den
Muſterzimmern neue Modelle, die au Schönheit der Formen ſich vor allen anderen Fabrikaten ganz beſonders
auszeichnen; dieſelben werden in meinen Schaufenſtern uicht ausgeſtellt.

[ ][  ][ ]

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e Saalbau in Darmstadt. ¾
8 Dienstag den 80. Novbr. 1886:
1. Geſammt=Gaſtſpiel
8 des Schauſpiel=Enſembles der 8
Lüliputaner.
(Die berühmten 9 Zwerge.)

Zum 1. Male:
Die kleine Barovin.
d Große Poſſe mit Geſang in 4 Acten
L von Hans Gross, Muſik von Max
Mauthner.

Unter Mitwirkung des geſammten
Schauſpiel=Perſonals des König=
ſtädtiſchen
Theaters in Berlin (30
Perſonen).

11 Die kleine Baronin1!
wurde in Berlin, Hamburg ꝛc.
A0mal
mit ſenſationellem Erfolge aufgeführt.

11 Die kleine Baronin!!
wurde in Berlin allein von
250,000 Personen
beſucht.

Preiſe der Plätze im Vorverkauf:
Parketſperrſitz 2. 75. nummerirter
Saalplatz l. 75, Loge und Eſtrade
I. Reihe 1. 75. unnummerirter Saal
Loge u. Eſtrade l. Vorſaal 50 Pf.,
nummerirte Plätze an der Kaſſe
25 Pf. mehr.

Der Vorverkauf der Billets
befindet ſich bei Herrn Saalbauinſpek=
tor
Velten und in der Muſikalien=
handlung
von Herrn Georg Thies.

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Tannäpfel, Holzkohlen (Buchen u. Tannen).
Lager: Station Roſenhöhe. Filiale: Schwanengaſſe 13. Wohnung:
Brandgaſſe 16.
[11897
Gottesdienſt in der Synagoge der
sr. Religionsgeſellſchaft.
PHILIPP WEBER, 10 Samstag. 27. Nov.: Vorabend 3 Uhr 50 Min.
Morgens 8 Uhr - Min.
Carfsſteaße 24.
b086)
Nachmittags 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr - Min.
Colonialouaren., Dalieataiin-,
Wochengottesdienſt: Sonntag den 28. Nov. an:
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Segſec- & Hinrahiauie.
Nachm. 3 Uhr 45 Min.
Handmg.
NB. Sonntag den 28. November:
Rausch Chandesch Rislem.
E go E en aad.

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Dalicaterten, Weine,
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Carlsſtraße 24.

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Caſſenöffnung 6½ Uhr. Anfang;
7 Uhr.
(11928 ¾
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Schiffsnachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer Rotterdaml von der Niederl.=
Amerik. Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft, welcher Brünhilde
am 6. November von Rotterdam abgegangen
war, iſt am 20. November wohlbehalten in
New=York angekommen.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 27. November.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 4 Uhr 55 Min.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 25. November.
2. Vorſtellung in d. 4. Abonnements=Abtheilung.
GBlaue Karten gültig.
Bei feſtlich beleuchtetem Hauſe.
Zur Feier des Höchſten Geburtsfeſtes
Heiner Königl. Hoheit des Erogroßherzogs.
Zum erſten Male:
Giegfried-
Zweiter Tag aus der Trilogie Der Rin=
des
Nibelungen' in 3 Aufzügen von R. Wagner.
Perſonen:
Siegfried
Herr Bär.
Mim=
Herr Hofmüller.
Der Wanderer
Herr Feßler.
Herr Bögel.
Alberich
Fafne:
Herr Eilers.
Frl. Roth.
Die Stimme des Wald=
vogels

Frau Mayr=Olbrich
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Freitag, 26. November.
3. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabtheilung.
(Rothe Karten gültig.)
Schiller=Cyclus.
3. Abteilung. - 3. Vorſtellung
Die Braut von Meſſina.
Trauerſpiel mit Chören in 4 Auſzügen von
Schiller.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

Einladung zum Abonnement
auf das
O4.
Durmktaurtr Cugblutt
[1149. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das Tagblatt bringt neben einer pokitiſchen Aeberſicht reich=
hettige
Mittheikungen von allgemeinem und koſkalem Intereſſe aus
84adt und Cand; Anterhattung wird ferner durch das damit ver=
lindene
Iſkuſtrierte Anterhaltungsskatts mit Beiträgen namhafter
Schriftſteller und jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen ge=
boten
. Ein ausführlicher Kursbericht der Frankfurter Börſe wird
3 Zmal wöchentlich veröffentlicht.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion exel. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expeditton, Rheinſtraße 2,
ſo wie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinens mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Reuhinzutretende Abonnenten erhalten das Blatt bis zum 1. Dez. gratis

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 25. Rovember.
Deutſches Reich. S. M. der Laiſer empfing am 23. zum Vor=
trag
den Grafen Perponcher, nahm eine Reihe militäriſcher Mel=
dungen
entgegen, machte alsdann eine Spazierfahrt und arbeitete
nach der Rückkehr mit dem Chef der Admiralität v. Caprivi und
dem Chef des Militärkabinets v. Albedyll. Nachmittags empfing
der Kaiſer den Beſuch des Kronprinzen und der Frau Kron=
prinzeſſin
.
In der am Montag unter dem Vorſitz des Staatsminiſters,
Staatsſekretärs des Innern v. Bötticher abgehaltenen Plenarſitzung
beſchloß der Bundesrat - wie der amtliche Bericht meldet
dem
Entwurf eines Geſetzes, betreffend die Friedenspräſenzſtärke des
deutſchen Heeres die Zuſtimmung zu erteilen.
Die Verl. Polit. Nachr." erklären die aus der Voſſiſchen Zei=
tung
ſtammende Nachricht, daß die Bankhäuſer Bleichröder und
Diskontgeſellſchaft ein neues ruſſiſches Rentenanlehen von 75 Mill.
Rubel übernommen hätten, für erfunden.
Heſterreich=Angarn. In der Plenarſitzung der bſterreichiſchen
Delegation vom 23. wurde der Etat für die Kriegsmarine einſchließ=
lich
des Extraordinariums unverändert angenommen.
In den Peſter Konferenzen über die Vertragsverhandlungen
mit Rumänien iſt eine volle Verſtändigung erzielt worden. Die
Weiſungen wurden nach Durchberatung des öſterreichiſchen und ru=
mäniſchen
autonomen Tarifs bis in alle Einzelheiten hinein feſtge=
ſtellt
. Oeſterreich=Ungarn wird die ſofortige Vereinbarung eines

[ ][  ][ ]

No
2928
endgültigen Tarifvertrags anſtreben, nötigenfalls ſich aber auch mit
einem Proviſorium begnügen.
Franſtreich. Dem Miniſterrate vom 23. d. unterbreiteten der
Kriegsminiſter für das Jahr 1887 drei Millionen, der Marine=
miniſter
zwei Millionen Erſparniſſe in ihren Budgets. Das will
allerdings nicht viel ſagen gegen die von denſelben neuerdings be=
anſpruchten
ca. 700 Millionen für Extraausgaben.
Die Vereinigung der Rechten: der Deputiertenkammer beriet
am 23. Uber die von den Miniſtern des Kriegs und der Marine
für die Neubewaffnung des Heeres und der Flotte verlangten
Kredite, die zuſammen ſich auf etwa 700 Millionen belaufen. Die
Verſammlung beſchloß einſtimmig, daß die Anſicht der beiden Mini=
ſter
nicht maßgebend ſei; die Kammer dürfe zwar vor keinen Aus=
gaben
zurückſcheuen, wenn es ſich um die Sicherung der Verteidigung
des Landes handle, ſie habe aber auch die Pflicht, angeſichts der
bedauernswerten Lage der Finanzen ſich zu überzeugen, daß die ver=
langten
Opfer notwendig ſeien und daß die bewilligten Kredite
nützlich angewandt würden. Deshalb müßten die Gutachten der
techniſchen Ausſchüſſe und der Räte der beiden Miniſter, welche über
dieſe beiden Fragen beraten hätten, eingefordert werden.
England. Der engliſche politiſche Reſident in Aden hat nach
einer Meldung vom 23. aus Bombay von der Inſel Socotra Beſitz
rgriffen.
Einem Telegramme aus Lahore zufolge meldeten daſelbſt von
Ghuzni eingetroffene Kaufleute, daß die Ghilzais die Truppen des
Emirs von Afghaniſtan beſiegt hätten und der Aufſtand raſch um
ſich greife; ein Teil der Truppen des Emirs ſei mit der Artillerie
zu den Ghilzals übergegangen.
Belgien. Abg. Dultremont erläuterte am 23. in der Abgeord=
netenkammer
ſeinen Antrag auf Einführung der perſönlichen Dienſt=
pflicht
; es wurde einſtimmig beſchloſſen, den Antrag in Erwägung
zu ziehen.
Aus Gent wird vom 22. vollſtändige Ruhe gemeldet; die Bür=
gerwehr
wurde wieder entlaſſen.
Neuere in Brüſſel eingetroffene Mitteilungen berichten von
einem erbitterten Kampf an den Stanleyfällen. Der Kommandant,
Lieutenant Dubois, ertrank nicht, ſondern wurde auf der Flucht von
einem Pfeil durchbohrt.
Ikalien. Der Miniſter des Auswärtigen Graf Robilant leate
in der Kammerſitzung vom 23. die auf die bulgariſche Frage bezüg=
lichen
diplomatiſchen Schriftſtücke vor. Am Sonntag wird der
Miniſter die Anfrage über die auswärtige Politik beantworten.
Türket. General v. Kaulbars iſt mit dem ruſſiſchen Konſul
Igelſtröm aus Philippopel in Konſtantinopel eingetroffen und be=
ſuchte
am 23. in Begleitung des ruſſiſchen Geſandten Nelidow den
Großvezier und den Miniſter des Aeußeren.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 25. November.
Se. Königl. Hoheit der Großherzoo empfingen geſtern
den Generallieutenant z. D. v. Bothmer, den Generalmajor Frhrn.
Röder v. Diersburg, Kommandant der Haupt= und Reſidenzſtadt,
den Oberſt v. Seebeck, Kommandant des l. Großh. Inf.=Regts.
Nr. 115, den Oberſten z. D. Gerlach, den Premierlieutenant Jung,
Regimentsadjutant vom Braunſchweigiſchen Inf.=Regt. Nr. 92, den
Premierlieutenant v. Erhardt vom 2. Gr. Inf=Regt. Nr. 116, den
Zahlmeiſter Kronbauer von demſelben Reat., den Rittmeiſter a. D.
Baron Spieß von Bensheim, die Herren Friedrich Schön und die
Steuerräte Schäffer und Clotz von Worms, den Juſtigzrat v. Kreß,
den Landgerichtsrat Rauch und den Juſtizrat Dr. Levita von Mainz,
den Pfarrer Bennemann von Vilbel, den Pfarrer Schneider von
Neckar=Steinach, den Kammerdirektor Kutſch aus Lich, den Do=
mänenrat
Welker aus Gießen; zum Vortrag den Staatsminiſter
Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber, den Oberſtallmeiſter Frhrn.
v. Nordeck zur Rabenau, den Geheimrat Dr. Becker.
- Se. Königl. Hoheit der Großher zog haben den Präſidenten
des Ober=Konſiſtoriums, wirklichen Geheimen Rat Dr. Theodor
Goldmann, ſowie den Hüttenbeſitzer Hugo Buderus zu Hirzenhain
zu lebenslänglichen Mitgliedern der erſten Kammer der Stände des
Großherzogtums ernannt.
DasMilitär=Wochenblatt meldet: Erbgroßherza von
Heſſen und bei Rhein, Königl. Hoheit, Sekondlieutenant la
suite des 1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115, tritt bei dieſem Regiment
vom 25. November er. ab zum Dienſt ein.
Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters. Sonn=
tag
, 28. November, Abonnement zuspendu: Aida, (Herr Perotti
als Gaſt). Dienstag, 30. November: -Wilhelm Tell (Schauſpiel).
Schiller=Cyklus 1II. Abteilung, 4. Vorſtellung. Donnerstag, 2. De=
zember
: Der Troubadour: Herr Perotti als Gaſt). Freitag,
0. Dezember: Ein Glas Waſſer=
Die evangeliſche Kirche feierte am Sonntag ihr Totenfeſt,
das, gleich dem katholiſchen Allerſeelentag, in die Zeit fällt, wo die
Natur ihr Winterkleid anlegt. Iſt auch dieſer Erinnerungstag
ſeinem Weſen nach auf rein innerliche Weiſe zu begehen und gibt
unſere ev. Kirche auch keinerlei äußere Vorſchriften dafür, ſo müßte

230
es doch jedem ev. Chriſten, der den Verluſt eines theuren Familien=
gliedes
oder Freundes zu betrauern hat - und wer hätte das nicht2
an dieſem Tage ein beſonderes Bedürfnis ſein, im Gotteshauſe
Worte des Troſtes und der Erhebung zu hören und auch hinaus=
zuwandern
nach dem Hügel, der ſein Liebſtes birgt. Aber es iſ=
betrübend
zu ſehen, wie ſo viele ev. Chriſten dieſe Liebespflich:
außer Acht laſſen, ja ſich ihrer nicht einmal bewußt zu ſein ſcheinen,
und während ſie am Allerſeelentage in Scharen zum Friedho/
pilgerten, am Sonntag zu Hauſe blieben. Nicht als ob die traurige
Spaltung in der Chriſtenheit unſererſeits als noch nach dem Tote
fortbeſtehend angeſehen werden ſollte oder als ob der Allerſeelentag,
der in ſeiner poetiſchen Weihe eines Eindrucks auf jedes empfäng
liche Gemüt nicht verfehlt, als ungeeignet zum Beſuch und Schmücken,
unſerer Gräber gelten ſollte. Nein, gewiß nicht, er ſoll uns keim
Hindernis zur Ausübung unſerer Liebespflicht ſein, wie auch der
Latholik ſich durch unſer Totenfeſt nicht abhalten laſſen wird, die
Gräber ſeiner Verſtorbenen aufzuſuchen. Das Beſuchen und Schmücken
der Gräber iſt ja an ſich weder ein Verdienſt, noch ein untrüglicher
Beweis treuen Gedenkens und zur würdigen Begehung des Toten=
feſtes
nicht unbedingt erforderlich. Wie doppelt müßte ſonſt Krank=
heit
, die uns den Gang zu unſeren lieben Toten unmöglich macht,
und Armut, die ſchönen Blumenſchmuck verſagt, die betroffenen
an dieſem Tage drücken. Wer aber durch nichts verhindert iſt, ſeinen
Entſchlafenen den Tribut der Liebe auch äußerlich zu zollen, der
thue es, wenn er ein evang. Chriſt, ganz beſonders an dem Tag,
den ſeine Kirche zur Erinnerung an die Toten geſetzt hat, und
laſſe ſich nicht durch ein falſches Gefühl verleiten, den Allerſeelentag,
als allgemeines Totenfeſt zu adoptieren.
H. W.
1 Im Lokale Hauſt (früher Markwort) hielt am Dienstag abend
ein Ehrenmitglied des Akademiſchen Vereins Herr Ingenieur
K. Brockmann von Offenbach einen Vortrag über elektriſche
Fabrikbeleuchtung und insbeſondere die neue Flachdecklampe von
Siemens und Halske
Der Vortrag. der in ſeinen Einzelheiten
eigentlich nur dem Techniker verſtändlich war, indeſſen auch mehrer=
dem
Laien ſehr intereſſante Momente bot, machte zunächſt auf die
geſundheitsſchädlichen Einwirkungen unſerer üblichen Beleuchtungs=
arten
, namentlich durch Gas, aufmerkſam und betonte im Zuſammen=
hange
damit die in hygieiniſcher Beziehung wünſchenswerte Ein
führung der elektriſchen Beleuchtung in Räumen, in denen viels
Menſchen bei der Arbeit vereinigt ſind. Eine ausführliche Wider=
legung
fanden alsdann die Vorurteile, die gegen das auch für das
menſchliche Auge unſchädliche, ja ſogar vorteilhafte, elektriſche Lichl
gehegt werden, das außerdem auch noch bei größeren Betrieben und:
überſchüſſiger Betriebskraft den Vorzug der Billigkeit hat, worau
eine Beſchreibung der auch in niederen Fabrikräumen zu verwenden=
den
Siemens=Halskeſchen Flachdecklampe folgte, mit welcher für die
elektriſche Fabrikbeleuchtung ein großer Schritt vorwärts geſchehen
iſt, insbeſondere da der Kraftverbrauch nur ein geringer iſt. Eine
ausführliche Betrachtung derartiger Beleuchtungsanlagen, ſowie der
Anlagen und Betriebskoſten derſelben, und die Vergleichung mit
der früheren, teureren und doch nicht dieſelbe Lichtſtärke erzeugenden
Gasbeleuchtung, bildete den weiteren Teil des Vortrages, den der
Vortragende mit den Worten Der elektriſchen Beleuchtung gehört
die Zukunft; unter lebhaftem Beifalle des Auditoriums ſchloß
worauf, nach einigen Bemerkungen des Herrn Dolivo Dobrowolsky,
der Vorſitzende Herrn Brockmann den Dank der Verſammlung aus=
ſprach
. Der zweite Teil des Abends war dem gemütlichen Zu=
ſammenſein
gewidmet, das ſich bald, durch Geſangs und Muſikvor=
träge
, Anſprachen und Toaſte belebt und gehoben durch den Umſtand,
daß gerade vor fünfzehn Jahren der Verein gegründet wurde, in
der ſchönſten Weiſe entwickelte.
Von den der allgemeinen Benutzung zugänglichen Kranken=
anſtalten
unſerer Stadt hatte das ſtädtiſche Hoſpital in 1885 231
Betten mit 1521 Verpflegten, das Landkrankenhaus 90 Betten mi=
481 Verpflegten, das Eliſabethenſtift 30 Betten mit 178 Verpflegten,
das Alice=Hoſpital 30 Betten mit 242 Verpflegten und die Augen=
heilanſtalt
des Herrn Geh. Medicinalrat Dr. Weber 48 Betten mil
165 Verpflegten. Die erſtgenannten Anſtalten ſind gegen das Vor
jahr in ihrer Belegfähigkeit unverändert geblieben, während in der
Weberſchen Klinik 3 Betten zugingen.
Am Mittwoch Morgen meldete ſich auf einem der hieſigen
Polizeireviere ein Sattler aus Großzimmern und gab an, er hab=
den
im Monat September l. J. in der Herberge zur Heimat dahie
verübten Kleider= ꝛc. Diebſtahl begangen. Weiter habe er in de
nächſtfolgenden Nacht in einem Gaſthaus in Babenhauſen einen
fremden Aepfelhändler, mit dem er zuſammen in einem Zimme=
logiert
habe, deſſen Uhr mit Kette, 1 Paar Stiefel und ein Vorte,
monnaie mit ca. 80 M. Inhalt geſtohlen. Auch habe er in Kaſſe
während der dortigen Meſſe 2 Taſchenuhren ꝛc. entwendet; er woll=
deshalb
verhaftet ſein. Da die Angaben ſich als richtig erwieſen
wurde derſelbe dem Gericht überliefert. Ein Frauenzimmer
welches wegen lüderl. Umhertreibens zu einigen Tagen Haft ver
urteilt worden war, nahm auf dem Transport nach dem Arreſthau=
Reißaus. Nach ſcharfer Jagd wurde dasſelbe wieder eingefangen
Segen des Unfallverſicherungsgeſetzes. In welche
Weiſe dies Geſetz wohlthätig wirkt, möge nachſtehendes Beiſpie

[ ][  ][ ]

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E.
hweiſen. Der Witwe eines vor mehreren Wochen in einem hieſigen
induſtriellen Etabliſſement Verunglückten wird vom Todestage des
Ernährers an eine monatliche Rente von 21 M. 70 Pf. für ſich und
16 M. 25 Pf. für jedes ihrer beiden Kinder, zuſammen alſo monat=
lich
54 M. 20 Pf. oder 650 M. 40 Pf. jährlich zu Teil. Was
wäre das Los dieſer Familie vor dem genannten Geſetze geweſen?
Lie Gemeindearmenpflege und die öffentliche Wohlthätigkeit. Aber
ie öffentliche Armenpflege hätte ſich, ſelbſt bei ganz wohlwollender
Beurteilung, darauf beſchränken müſſen, kleine Gaben zu verab=
richen
und im Uebrigen die noch junge Witwe auf ihre eigene
Arbeitskraft verwieſen, während dieſelbe jetzt im Genuß eines Ein=
ommens
iſt, welches ſie vor Mangel ſchützt und ihr eine ordent=
liche
Erziehung ihrer Kinder ermöglicht. So hilft das genannte
ozialpolitiſche Geſetz Wunden heilen und verhindert, daß den Hinter=
liebenen
der Verluſt des Ernährers ein allzufühlbarer wird.
Konzert des Pianiſten Max Pauer zum Beſten des
Lehrerinnenheims. Nachdem Herr Max Pauer ſich kürzlich
ut in dem Konzert der Großh. Hofmuſik als ein Künſtler erſten
Ranges bei dem hieſigen muſikliebenden Publikum eingeführt hat,
bedarf es wohl kaum mehr einer beſonderen Anregung zu zahl=
nichem
Beſuche des von ihm künftigen Montag, den 28. November,
n Saale zur Traube veranſtalteten Konzerts, zumal unſere ge=
ſchätzte
Primadonna, Fräulein Roth, ſowie der ſehr tüchtige Violin=
n
ArIkünſtler, Herr Schuſter aus Mannheim, ihre gütige Mitwirkung
zu geſagt haben. Auch hoffen wir, daß der gute Zweck, welchem der
pſamte Ertrag des Konzertes beſtimmt iſt, weſentlich dazu bei=
Ntragen wird, demſelben einen günſtigen Erfolg zu ſichern.
Ueber die Mitwirkung der Konzertſängerin Fräul. Emilie
Reinhardt und des Herrn Muſikdirektors Berlett von hier bei
reintem in voriger Woche in Speyer ſtattgehabten Konzerte entnehmen
wir einem dortigen Blatte: Die Soliſten des Abends erfüllten die
hochgeſpannten Erwartungen vollſtändig. Frl. Emilie Reinhardt
aus Darmſtadt verfügt über eine prachtvolle, glockenreine Sopran=
ehrereſſimme
, die beſonders in den hohen Lagen ſich zu größtem Glanze
lauf die) en twickelt. Die von der geſchätzten Sängerin vorgetragenen Lieder
von Brahms, Rubinſtein und Schubert, ſowie die Arie aus= Samſon=
lund
Dalila von Saint=Saéns gaben ihr vollauf Gelegenheit ihre
Vielſeitigkeit zu dokumentieren. Stürmiſcher Beifall und mehr=
maliger
Hervorruf veranlaßten dieſelbe in liebenswürdigſter Weiſe
ch einige reizende volkstümliche Lieder zuzugeben. Herr Muſik=
ſdirektor
Zerlett aus Darmſtadt ſtellte ſich dem Publikum als ein
ſenfühliger, über alles techniſche Können freiverfügender Klavier=
irtuos
vor. In dem großen Cdur=Konzert von Rubinſtein, bei
ſwelchem Herr Direktor Schefter das zweite Klavier mit vorzüglichem
Gelingen übernommen hatte, wurden alle die kolloſalen Schwierig=
jten
ſpielend überwunden. Die übrigen Gaben des Herrn Zerlett
bi ſtanden im Vortrage eigener Kompoſitionen, von denen wir ein
Adagio mit Begleitung des Streichorcheſters und ein Scherzo als
gunz beſonders graziös und einſchmeichelnd hervorheben dürfen.
Mit welchem Apparat die Direktion der Liliputaner,
melche am 30. d. M. hier mit ihren Vorſtellungen beginnen, arbeitet,
Nicht
davon macht ſich der Uneingeweihte kaum einen Begriff.
meniger als 200 Centner wiegen allein die verſchiedenen Möbel,
mſtrumente, Koſtume und Requiſiten. Ferner wird ein eigener zu
eſem Zweck erbauter Decorationswagen mitgeführt, in welchem
dle vollſtändigen in zwei verſchiedenen Größenverhältniſſen vorhan=
dinen
Dekorationen transportiert werden. Dadurch allein wird er=
möglicht
, daß das Gaſtſpiel der Liliputaner ſtets mit eigenen Deko=
rtionen
erſolgt, ganz gleich ob die Bühne größer oder kleiner iſt.
Laß das eigene techmiſche Perſonal, als da unb Theatermeiſter,
Garderobier, Friſeur, Ankleiderinnen für die Damen, Requiſiteure,
Beleuchtungs= und ſelbſt Feuerlöſchperſonal mitreiſt, iſt beſonders
merkennenswert. Außerdem beſteht das darſtellende Perſonal ohne
Regiſſeur, Kapellmeiſter ꝛc. aus 80 Perſonen.
Die Weihnachtszeit naht und viele Hände regen ſich,
um ſie würdig zu empfangen. Dazu gehört zunächſt eine ſorgfültige
Auswahl der unſeren Lieben zu machenden Geſchenke, eine ange=
nshmene
Arbeit, der man nicht früh genug obliegen kann. Den
käufern aber ſei bei ihrem löblichen Beginnen in ihrem eigenen
ſntereſſe, in dem einer gediegenen Wahl wiederholt die Mabnung
ms Herz gelegt: Kauft am Platze, denn da habt ihr die Ge=
währ
, daß der Verkäufer, um ſeinen geſchäftlichen Ruf zu erhalten,
Euch nur ſolide Ware liefern muß, während der auswärtige Liefe=
nnt
um jeden Preis ſeine Sachen losſchlägt und wenig darnach
ragt, ob er Euch auch das nächſte Jahr als Kunden erhält. Ab=
ſeſehen
von dieſem Punkte, erſcheint es uns auch als eine humane
b.flicht, in erſtere Linie unſeren Mitbürgern etwas zu verdienen zu
peben. Machen unſere Kaufleute und Händler u. ſ. w. Geſchäfte,
ſo. kommt das indirekt der ganzen Stadt zu gut und damit jedem
einzelnen Bewohner. Darum Kauft am Platzl=
D. Beſſungen, 25. Nov. Der heutigen auf 5 Uhr anbe=
numten
Gemeinderatsſitzung unterſteht folgende Tagesordnung:
Mitteilungen; 2) Ankauf von Gelände in der Hermannſtraße:
y7 Desgl. in der Eichbergſtraße; 4) Abtretung von Gelände in der
harlsſtraße; 5) Wahl zweier Beiſitzer zur Gemeinderatswahl;
p. Geh. Sitzung: Unterbringung armer Familien, Ernennung des
vieners beim Ortsgericht, Geſuche und Medicamentenrechnung.

230
2929
Mainz. 24. Nov. Bis jetzt ſind folgende Erträgniſſe in den
einzelnen Abteilungen des Jahrmarkts feſtgeſtellt: Eintrittsgelder
9500 M. Weinſtube 1700 M. Glücksrad 920 M. Büffet 1727 M.
Photographie 760 M. Turnerveranſtaltungen 200 M. Tanzboden
150 M. Orientaliſches Kafézelt 744 M. Löwenbräu 1600 M.
Rhein. Biergarten und Schießbude 2600 M. Carouſſel 1500 M.
Italien. Bazar 70 M. Theebude 1803 M. Der Blumenverkauf
lieferte 850 M., der Heitungsverkauf ca. 650 M.
Limburg, 22. Nov. Seit einigen Tagen ſtrömt in einer hieſigen
Hofraithe gewaltiger Dampf aus der Erde: die Urſache dieſer
Erſcheinung konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden.
Nach einer ſtatiſtiſchen Ueberſicht der Unterrichtsverwaltung
beträgt die Geſamtzahl der ſchulpflichtigen Kinder in der
preußiſchen Monarchie 5500000, von dieſen beſuchen 4800 000 Kin=
der
die öffentlichen Volksſchulen. Durchſchnittlich kommt auf 78
Schüler ein Lehrer. Es ſind im Ganzen nämlich mehr als 700000
Lehrer an mehr als 83000 Volksſchulen thätig. Am ungünſtigſten
ſteht bezüglich der von einem Lehrer unterrichteten Kinder der Re=
gierungsbezirk
Schleswig da, wo durchſchnittlich 108 Kinder von
einem Lehrer unterrichtet werden. Von den Schulkindern in Preußen
wird deutſch, däniſch, littauiſch, mähriſch, wendiſch, polniſch, walloniſch,
böhmiſch, frieſiſch und holländiſch geſprochen. Die Fahl der Lehrer=
und Lehrerinnen=Seminare iſt ſeit 1860 von 48 auf 112 geſtiegen
Großberzogliches Hoftheater.
Dienstag. 23. November.
Die Jungfrau von Orleans.
B. In einem gewiſſen Sinne bedeutet Schillers Jungfrau
den Hbhepunkt einer aufteigenden Skala dramatiſcher Werke, inſo=
fern
ſich in ihr das am reinſten und vollſtändigſten giebt, was den
Jdealiſten Schiller ausmacht. Welche Elemente maßgebend und
beſtimmend auf Anlage und Ausführung dieſer romantiſchen
Tragödie: gewirkt haben, ſagt am beſten der 2. Vers in Schillers
Gedicht das Mädchen von Orleansr: Mit einer Glorie hat ſie
die Dichtkunſt) dich umgeben, dich ſchuf das Herz, du wirſt un=
ſterblich
leben! Der junge Schiller, der Verfaſſer der Räuber=
des
Fieskor hätte dieſen hiſtoriſchen Stoff, dem eine Welt von
Tragik innewohnt, wohl kaum in ſo abgetönten, alle grelle Beleuch=
tung
verſchmähenden Farben gehalten, und auch nicht den wirk=
lichen
, herben Ausgang verſchmäht, ſo wenig er es uns in der
Maria Stuart' erſpart, daß wir von den Vorbereitungen zur Hin=
richtung
ausführliche Kunde erhalten. Indem er ſich für die lyriſch=
epiſche
Schlußwendung entſchied - welche bekanntlich Goethe als
opernhaft; bezeichnete, - nimmt er dem Ende das Bittere, Schmerz=
liche
und ruft in dem Hörer das Gefühl tief innerlicher Befriedig=
ung
und Erhebung wach. So wenig die Titelrolle je ganz ver=
dorben
werden kann, ſo wenig Schauſpielerinnen giebt es, deren
Darſtellung allen Seiten im Charakter der Johanna gerecht wird.
Dazu iſt die Rolle zu kompliziert angelegt. Nach des Dichters
eigenen Worten iſt Johanna bald die löwenherzige Jungfrau: die
den Wolf mit eigener Hand erſchlägt, dann iſt ſie, wie eine Kriegs=
göttin
ſchon zugleich und ſchrecklich anzuſehn; nach ihres Vaters
Schilderung ſchämt ſie ſich ihrer Niedrigkeit, weil Gott mit reicher
Schönheit ihren Leib geſchmückt, mit bohen Wundergaben ſie ge=
ziert
;- dann wieder umſtrahlt mit Anmut ſie der Friede= und ſie
ſagt in der Scene mit Burgund von ſich ſelbſt: Der Länder und
der Könige Geſchick liegt ſönnenhell vor meinem Kindesblick und
einen Donnerkeil führ ich im Munde= und dann wieder in dem
Monolog: Nicht die zarte Jungfrau wähle, nicht der Hirtin
weiche Seele...
Frl. Cramer befleißigte ſich einer möglichſt konſequenten Durch=
führung
, die um ſo verdienſtvoller war, als ihr die ſtimmlichen
Verhältniſſe das Auffaſſen der Rolle nur nach der weichen, inner=
lichen
Seite zu geſtatten ſcheinen. Aeußerſt wohlthuend berührte es
uns. den erſten Monolog endlich einmal einfach und natürlich = ge=
ſprochen
;, nicht deklamiert zu hören. Erſt mit der Strophe:
denn wenn im Kampf die Mutigſten verzagen= beginnt ein raſcheres
Tempo, ein feurigeres Leben, während die vorhergehenden Strophen
einen beſchaulichen Charakter haben. Frl. Cramer hat dies, wie
geſagt, ganz ausgezeichnet gemacht. In ihrer Darſtellung kam vor=
nämlich
das ekſtatiſche Moment zur Geltung, wie ſolches ſich aus=
ſpricht
in der Scene, wo Johanna dem Könige von ihrer Berufung
erzählt, - hier lag über den Worten: Und als Königin der Himmel
tand ſie da im Glanz der Sonnen' in der That ein myſtiſcher
Hauch, welcher die Schlußſtrophe gleichfalls auszeichnete. Den
dritten Teil des 2. Monologs Frommer Stabl O hätt ich nimmer
mit dem Schwerte dich vertauſcht: war hie und da im Tempo etwas
überhaſtet und nicht frei von kleinen Betonungsfehlern. Das iſt
nun gerade eine Stelle, welche in der Wiedergabe der Frau Clara
8iegler zur überwältigenden Wirkung gelangt, wenn ſchon die
übrige Durchführung der Rolle ſeitens dieſer berühmten Tragödin
durchaus nicht immer nach unſerem Geſchmacke iſt.
Von den übrigen Perſonen des Stücks, welche ſämtlich ihre Be=
deutung
empfangen aus der inneren und äußeren Stellung, welche
ſie der Heldin gegenüber einnehmen, ſeien beſonders hervorgehoben
der würdige, markige Talbot des Herrn Wünzer, der löwenherzige
764

[ ][  ]

2930
A4
Dunois, welchen Herr Edward mit ebenſo viel Kraft als Nobleſſe
giebt, der feurige Lionel des Herrn Hacker und der Herzog von
Burgund, den Herr Mickler höchſt verſtändig ſpielte. Dem König
Karl des Herrn Steude können wir es zwar nicht recht glauben,
daß er ſich hingeſtellt habe zum ritterlichen Kampf um ſeine Krone=
da
der ſonſt ſo tüchtige Schauſpieler ſich mit dieſer Rolle auf einem
ihm durchaus fremden Gebiet befindet, darf jedoch kein ſo hoher
Maßſtab angelegt werden; die Durchführung der Partie kann immer=
hin
paſſieren!
Die Frauenrollen der Jſabeau und der Agnes Sorel befanden ſich
beiden Damen Berl und Ethel in bewährten Händen. Wir können
unſeren Bericht nicht ſchließen, ohne nicht noch mit einem Wort des
Lobes der feinen und ſhmpathiſchen Wiedergabe des Raimond durch
Herrn Göbel zu gedenken. Wenn der junge Schauſpieler auf der
beſchrittenen Bahn, die jedes hohle Pathos vermeidet, weiterſchreitet,
kann er es zu etwas Tüchtigem bringen.
Daß es nicht immer gut ausfällt, wenn man für das Schau=
ſpiel
Overnkräfte herbeizieht,
konnte der geſtrige Abend lehren.
Herr Klotz ſprach zwar den Bericht des lothringſchen Ritters recht
gut, auch Herr Leib bewegte ſich in der Rolle des Faſtolf noch
ziemlich geſchickt, der Du Chatel des Herrn Eilers ſtörte jedoch durch
die breiten Opernbewegungen. und der Vertreter des Turmwächters
im 5. Akt überlieferte den Reſt der Gefängnisſcene unrettbar der
Heiterkeit.

Siegfried=
zweiter
Tag des Bühnenfeſtſpiels=Der Ring des Nibelungen'.
(Schluß.)
Vor der Neidhöhle wacht Alberich. Zu ihm tritt Wotan (der
Wanderer). Er kommt zu ſchauen, nicht zu ſchaffen. Denn, den
Verträgen unterworfen, muß er Siegfried für ſich gewähren laſſen.
Alberichs Fluch ruht auf dem Ring. Wer ihn beſitzt, dem zieht
er den Würger zu. Fafner iſt ſomit dem Tode verfallen. Er ſtirbt
durch Siegfried, der ihm Nothung in's Herz ſtößt. Als Siegfried
das Schwert aus der Bruſt des Wurmes zieht, wird ſeine Hand
vom Blute benetzt. Er führt unwillkürlich die Finger zum Munde,
um das Blut von ihnen abzuſaugen. Wie er ſinnend vor ſich hin=
blickt
, vernimmt er die Stimme eines Waldvogels, die ihm den
Wert des Ringes und des Tarnhelms verkündet.
Die beiden Nibelungen Alberich und Mime begehren den Ring.
Zu ihrem Schrecken gewahren ſie, als Siegfried aus der Höhle zu=
rückkehrt
, daß er aus des Hortes gehäuftem Gold Ring und Tarn=
helm
genommen. Alberich verſchwindet im Geklüft mit der Hoff=
nung
: Und doch ſeinem Herrn (Alberich) ſoll der Ring allein noch
gehören. Mime ſchlüpft in den Wald zurück, um für Siegfried
einen tötenden Trank zu brauen. Doch dieſem verrät der Waldvogel
Mimens böſe Abſicht und als nun dieſer ſich an Siegfried mit
widerlicher Freundlichkeit heranmacht, da ſtreckt ihn Siegfried in
einer Anwandlung heftigen Eckels mit einem Streiche tot zu Boden.
Ein mächtiges Sehnen erwacht in Siegfried's Bruſt. Der Wald=
vogel
ſingt ihm von Brünhilden, die auf Feuer umbranntem Felſen
ſchläft und die nur der furchtloſe Held gewinnen kann.
Der Wanderer erweckt Erda die urweiſeſte Wala ſvalla.-
Seherin). Von ihr will er Kunde gewinnen, wie ſein Herz, welches
Furcht vor einem ſchmachvollefeindlichen Ende erfüllte, die
Sorge zu beſiegen vermöchte. Doch zu Ende ging Erda's Wiſſen
und Wotan kündigt ihr an: Um der Götter Ende grämt mich die
Angſt nicht, ſeit mein Wunſch es - will.
Was er einſt in Zwieſpalts wildem Schmerze verzweifelnd be=
ſchloß
. froh und freudig führt er frei es nun aus. Als wütender
Eckel ihn faßte, da weihte er die Welt des Nibelungen Neid (die
Walküre 2. Akt; jetzt weiſt er ſein Erbe Siegfried, dem wonnigſten
Wälſungen, an. Dem ewig Jungen weicht in Wonne der Gott.
Nur wer des Speeres Spitze nicht fürchtet, vermag das Feuer zu
durchdringen.
Siegfried ſchlägt mit Nothung den Speer in Stücke.
Wotan weicht zurück; er vermag Siegfried nicht zu halten. Der
Speer, der Herrſchaft Haft iſt zertrümmert. Siegfried dringt furcht
los durch das Feuer auf die Höhe des Berges.
Wotan ſtrafte Brünhilden's Trotz, bannte ſie in Schlaf und ließ
die flammende Glut den Fels umglühen, damit es den Lagen ſcheuche.
Denn der nur mag das Feuer zu durchſchreiten, der das Fürchten
nicht kennt. Einer nur iſt beſtimmt, Brünbilde zu erwecken und die
Braut zu freien, Einer, der freier iſt als Wotan: Siegfried. Sein
Kuß erweckt Brünhilde. Ihre Gefühle ſteigern ſich zu höchſter Er.
griffenheit. Was ſie zuvor als göttliche Ruhe empfand, das raſt
jetzt wie die Wogen des ſturmbewegten Meeres,. was ihr zuvor als
keuſches Licht leuchtete, dasſelbe Gefühl ſcheint ihr wie in Gluten
zu lodern. Ihr himmliſches Wiſſen geht ihr verloren, das Jauch=
zen
der Liebe jagt es davon. Sie verzichtet auf Walhall's leuch=
tende
Welt, Pracht und Unſterblichkert und wählt dafür leuch=
tende
Liebe, lachenden Todl

230
Die Boten aus dem Walde.
Des Waldes Friedens=Räume
Für Alle offen ſtehn!
m Schatten ſeiner Bäume
Kann Jeder ſich ergehn!
Ob alt ſie ſind, ob jung, ob arm ob reich
Des Waldes Freuden ſind für alle Menſchen gleich!
Doch wenn durch Waldes=Hallen
Die Winterſtürme wehn,
Der Bäume Blätter fallen
Und ohne Schmuck ſie ſtehn
Dann ſchickt der Wald der Chriſtbäum grüne Reihn,
Wie Freud= und Friedensboten zu der Stadt hinein!
Es freun auf Weihnachts=Bäume
Sich Kinder, groß und klein,
Doch nicht in alle Räume
Kehrt ſolch ein Bäumchen einl
Die Freude wird nicht allen Kindern gleich!
Sie ſind nicht Schuld dran, ob die Eltern arm, ob reich!
Wie der Wald hat Allen Frieden
Und Allen Freud beſcheert
Wolln wir nicht drum hienieden
Thun, was der Wald uns lehrtel
Wenn, daß Arme auch zufrieden, ich meine Gabe reich
Wird dann die Chriſtbaum=Freude für alle Kinder gleich!
J. J.
1 Der Verein für Sammlung von Cigarrenabſchnitten empfiehlt
hierzu ſeine in allen öffentlichen Lokalen aufgeſtellten Sammelkiſten,
deren Erträge an ſich meldende Vereine, welche Weihnachtsbe=
ſcheerungen
für arme hieſige Kinder veranſtalten, verteilt werden.
Auch können an den Geſchaͤftsführer des Sammelvereins, Herrn
Leopold Müller, Aliceſtraße Nr. 5, privatim geſammelte Cigarren=
abſchnitte
, Cigarrenbänder, Staniolkapſeln u. ſ. w. behufs deren
Verwertung abgeliefert werden.

Litterariſches.
Soeben iſt erſchienen: Aus bulgariſcher Sturmzeit.
Eine authentiſche Darſtellung des Handſtreichs von Sofia und ſeine
Folgen. Von A. v. Huhn. Leipzig, Verlag von Duncker und
Humblot. Preis 560 M.a Das vorliegerde Werk wird gewiß
allgemeines Intereſſe erregen und beſonders in dem Heimatlande
des Fürſten Alexander. Der Verfaſſer, bekannt durch die ausge=
dehnten
Berichte aus Bulgarien in der Kölniſchen Zeitung, hat
bei allen wechſelvollen Ereigniſſen in der Naͤhe des Fürſten gelebt
und iſt wie keiner berufen, eine derartige Schilderung zu geben.
Dabei iſt er von hoher Begeiſterung für den Fürſten beſeelt, und
wird jeder Heſſe das Buch mit Stolz und Freude leſen.
Das zweite Heft des neuen Jahrgangs von Ueber Land
und Meer: (Stuttgart und Leipzig, Deutſche Verlags=Anſtalt
übertrifft an Schönheit der künſtleriſchen Ausſtattung womöglich
noch das erſte, ſo glänzend dasſelbe auch ſich darſtellte. Die beiden
Romane Dunſt von Frenzel, Erlachhofr von Oſſip Schubin ent=
ſprechen
in ihrem Fortgange ganz den hohen Erwartungen, die ſie von
Anfang an erregt. Der neue Jahrgang verſpricht nach jeder Richt=
ung
hin der glänzendſte des altbewährten Weltblattes zu werden.
Unter den Weihnachtsnovitäten, die bisher erſchienen ſind,
nimmt eine hervorragende Stelle ein der Deutſche Kinder
Kalender für 1887u (Expedition: Berlin W, Krauſenſtraße 67
ſowohl durch ſeine Gediegenheit in textlicher und illuſtrativer Be=
ziehung
, als auch durch die reizende Ausſtattung. Derſelbe über
trifft noch den letzten Jahrgang, was Gediegenheit und Auswahl
des litterariſchen Materials anbelangt; auch ſcheint in illuſtrativer
Beziehung noch mehr als im Kinder=Kalender für 1886' geleiſtet.
- König Nobel, ein neues komiſches Bilderbuch von Julius
Lohmeyer und Fedor Flinzer, Verlag von C. E. Wiskott in Breslau,
mit 40 prachtvollen lithographiſchen Farbendrucken, wohl eines der
reichſten und künſtleriſch glänzendſten Bilderbücher, die je erſchienen
ſind. Der berühmte Tiercharakteriſtiker Fedor Flinzer hat über die
drollig amüſante Kinderdichtung Julius Lohmeyer's das ganze
Füllhorn ſeines glänzenden Humors ausgeſchüttet. Obgleich ſich das
Buch, das in ſeinen luſtigen Abenteuern als ein zweiter Teil von
Reineke Fuchs erſcheint, vor Allem an die Kinderwelt vom 6. bis
10. Jahr wendet, wird es doch ſeiner feinen Tierkomik wegen von,
allen Freunden wahren Humors als eine Schöpfung begrüßt wer
den, die ſich Kaulbach's Reineke Fuchs; würdig an die Seite ſtellt.
Bei dem Reichtum an vollfarbigen Lithographieen und der Gediegen=
heit
der ganzen Ausſtattung muß der Preis von 6 M. als e n
überraſchend mäßiger bezeichnet werden.
Tageskalender.
Donnerstaa. 25. Nov.: Vortrag des Herrn Telegraphen=Direkto=
Kuß in Darmſtadt im Verein für Verbreitung von Volksbildung
im großen Saale der Turngemeinde.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.