149.
Jahrgang.
RRTUWUULTTOUUI
149.
Jahrgang.
Wbonnementspreis
dierteljährlich 1 Mark 50 Pf. uck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 P.
pro Quartal inck. Poſtauiſchlag.
(Jrag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Tuaſtrlties Auitehiluuhoolher.
Inlerate
verdenamvommen: WDarmſtao
von der Expedition. Rheinſtr Nr. 23.
m Beſſungen von Fuiedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 80. ſowie auswärts
von allen AnnontenExpeditionen
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Mittwoch den 24. November.
229.
1886.
Gefunden: 1 goldenes Armband. 1 kleiner Schlüſſel. 1 bunt geblumte kattunene Schürze. 1 Paar weiße Kinder=
Handſchuhe. 1 Zwicker. 1 weißes Taſchentuch und 20 Pfg. 1 Schlüſſel. 1 Broſchüre mit dem Titel. „Schulbücher für
Volksſchulenv. 1 Portemonnaie, enthaltend über 3 Mk. 1 Säckchen, enthaltend 1 Portemonnaie mit einigen Pfennigen und
1 weißen Taſchentuch. 1 Fünfpfennigpoſtkarte. 1 deutſches Leſebuch. 1 ſchwarzes Strickzeug, roth geſpritzt. 1 feine
Artillerieſäbelſcheide.
Verloren: 1 Reiſeteppich, außen ſchwarz, innen braunfleckig. 1 ſilbernes Armband. 1 Korallenarmband. 1 goldenes
Armband. 1 Hundehalsband mit Marke 4653. 1 Wechſel über 66 Mk. 1 goldene Herren=Cylinder=Uhr mit der Nr. 431I.
Zugelaufen: 1 Hund mit Marke 5405. 1 kleiner Hund (Hündin), roth und weiß mit langen Ohren. 1 Hund
ſtox terrier), weiß und ſchwarz.
Darmſtadt, den 22. November 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Dienſtlokalitäten des l. Polizei=Reviers vom 23. l. Mts.
an von dem Rathhauſe nach dem Khritz'ſchen Hauſe: Kirchſtraße Nr. 22, gegenüber der Schulſtraße verlegt werden.
Darmſtadt, den 22. November 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
11929
v. Grolman.
B e k a n n t m a ch u n g.
(Geſindeweſen.) Mit Rücſicht auf den bevorſtehenden Geſindedienſtwechſel erinnern wir daran, daß die nach 8 38
der Geſindeordnung vom 28. April 1877 in unſerem Hauptmeldebüreau - Amtsgebäude, Hügelſtraße 31-33 Parterre,
Zimmer Nr. 1 - geführten Geſinderegiſter ſämmtliche dem zur Zeit oder früher hier Bedienſteten ausgeſtellten
Dienſtzeug=
niſſe, ſowie die ſeit Erlaß der Geſindeordnung gegen Dienſtboten ergangenen Strafurtheile enthalten und daſelbſt in den
üblichen Büreauſtunden von Dienſtherrſchaften eingeſehen werden können. Auf Verlangen werden ſchriftliche Auszüge aus
den Regiſtern ertheilt.
Es liegt um ſo mehr im Intereſſe der Dienſtboten ſuchenden Herrſchaften, vor Eingang eines Vertragsverhällniſſes,
dieſe vorzugsweiſe zuverläſſige Quelle für eine ſichere Nachricht über Eigenſchaften und Verhalten eines
Dienſt=
boten nicht unbenutzt zu laſſen, als erfahrungsgemäß die von Dienſtherrſchaften bei der Entlaſſung in die Dienſtbücher
ein=
getragenen Atteſte in leider allzuhäufigen Füllen der Wirklichkeit nicht entſprechen und ſich in einem auffallenden
Wider=
ſpruch zu den bei eintretendem Bedürfniſſe von der Polizeibehörde direct erhobenen, in die Geſinderegiſter
aufgenommenen wahrheitsgemäßen Zeugniſſe bezw. Erläuterungen ertheilter Zeugniſſe, befinden.
Darmſtadt, 17. November 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
G1774
v. Grolman.
An die Einwohner von Barmſtadt.
Am 25. d. Mts. vollenden Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog
das 18. Lebensjahr und treten in Folge deſſen in die Rechte der Großjährigkeit ein.
Ich erſuche die Einwohner von Darmſtadt ihre freudige Theilnahme an dieſem
für das Großherzogliche Haus wie für das ganze Land bedeutungsvollen Ereigniß/
dadurch zum Ausdruck zu bringen, daß ſie an genanntem Tage ihre Häuſer mit
Fahnenſchmuck verſehen.
Darmſtadt, den 23. Nohember 1886.
11930
Ohly, Oberbürgermeiſter.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 6.
Oktober 1886 wird nachſtehende Hofraithe
der Steinhauer Georg Marquardt I.
Wittwe dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
181 Hofraithe Schloß
II. 239
gaſſe,
Mittwoch den 24. November 1886,
Vormittags 1 Uhr,
757
2904
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 11. Oktober 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[10220
Harres.
Verſteigerungs=Anzeige.
Am Freitag den 26. ds., Morgens
10 Uhr,
ſollen im Hinterhof der Kavallerie=Kaſerne
verſchiedene ausrangirte Utenſilien und
Baumaterialien, darunter eine Partie
wollene Decken, Eiſen, Zinn, Zink,
Fenſter ꝛc., öffentlich meiſtbietend gegen
gleich baare Bezahlung verkauft werden,
wozu Kaufliebhaber hierdurch eingeladen
werden.
Darmſtadt, den 22. November 1886.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung. (1931
Bekanntmachung.
Freitag den 26. November,
Vor=
mittags 10 Uhr,
ſoll auf hieſigem Rathhauſe ein zur
fer=
neren Zucht untauglich gewordener Faſſel=
Ochs öffentlich meiſtbietend verſteigert
werden.
Weiterſtadt, am 22. November 1886.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
[11932
Schuchmann.
Zümmlliche
zu
91
„1hnachts=
Bäckereien
erforderlichen Artikel ſind in
nur prima Qualitäten
einge=
troffen bei
4
C. Ehmingrk,
Rheinſtraße 14. 11933
Holz= und Blechformen
werden gratis ausgeliehen.
90000000000000
AunnGrangen-uIte
Pelodim,
ſicher jedes Hühnerauge vertilgend,
em=
pfiehlt
Priedr, Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
19640
Eine alte renommirte
Bäokereh
in Darmſtadt, mit flottem Betrieb, iſt
Umſtände halber zu verkaufen.
(11398
Näheres in der Exvedition.
M 229
Bekanntmuchung.
Betr.: Die regelmäßige Ergänzungswahl zur Stadtverordneten=
Verſammlung.
Mittwoch den 1. Dezember d. J., Vormittags von 9 bis
1 Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr,
findet die nach Art. 12 der Städteordnung vorzunehmende regelmäßige
Ergänzungs=
wahl zur Stadtverordneten=Verſammlung ſtatt und zwar wird die Wahl von
18 Stadtverordneten der Stadt Darmſtadt vorgenommen werden.
In Gemäßheit des 8 2 des Statuts, betr. die Wahlen zur Stadtverordneten=
Verſammlung der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt vom 1. Juni 1883 und
nach Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung vom 11. (fd. Mts., werden 4
Wahlbureaus errichtet und ſind denſelben die Wahlberechtigten nach dem Alphabet
wie folgt zugetheilt:
1. Wahlbureau: Im Pädagoggebäude. Die Wahlberechtigten von A. bis F. incl.
II. Wahlbureau: Im Pädagoggebäude. Die Wahlberechtigten von G. bis K. incl.
III. Wahlbureau: Im Kyritz'ſchen Stiftsgebäude. Die Wahlberechtigten von
L. bis Schl. inel.
IV. Wahlbureau: Im Kyritz'ſchen Stiftsgebäude. Die Wahlberechtigten von
Schm. bis L. incl.
Nach 8 1 des oben erwähnten Statuts bildet die ganze Stadt einen
Wahl=
bezirk und haben Erſatzwahlen ſtattzufinden: für Berbenich, P., Kaufmann;
Blu=
menthal, H., Commerzienrath; Büchner, Profeſſor Dr.; Diehl, K., Bierbrauereibeſitzer;
Diehm, P., Fabrikant; Ebert, F., Kaufmann; Gaulé, C., Generalagent; Gräff, K.,
Rentner; Jäger, J., Rechnungsrat i. P.; Karp, G., Uhrmacher; Lautz, R., Rentner;
Dr. Momberger, H., Kreisaſſeſſor i. P.; Dr. Oſann, A., Rechtsanwalt; Reh, Th.,
Major a. D.; Ritſert I., K., Bierbrauereibeſitzer; Ruths, A., Hofzimmermeiſter;
Vogel, K., Maurermeiſter; Wittich, F., Buchdruckereibeſitzer.
Art. 11 Abſ. 2 der Städteordnung kommt nicht zur Anwendung, indem die
im Amte verbleibenden Stadtverordneten ſämmtlich dem höchſtbeſteuerten Drittheil
der Wählbaren angehören. Alle Stimmberechtigten werden eingeladen, an dem
ge=
dachten Termin ſich in den betr. Wahllokalen perſönlich einzufinden und ihre
Stim=
men abzugeben. Stimmberechtigt ſind die Ortsbürger, ſowie diejenigen
Nichtorts=
bürger, welche ſpäteſtens bis zum 31. Dezember v. J. in der vorgeſchriebenen Weiſe
bei der Bürgermeiſterei erklärt haben, daß ſie ihr Wahlrecht in Anſpruch nehmen.
Zugleich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß diejenigen, welche mit der
Entrichtung des im Auguſt d. J. fällig geweſenen Ziels ihrer Communalſteuer im
Rückſtande ſind, zur Abſtimmung nicht zugelaſſen werden und daß daher alle
die=
jenigen, welche bis zum 30. November mit der Entrichtung dieſer Steuer im
Rück=
ſtande waren, nur dann zugelaſſen werden können, wenn ſie den Rückſtand noch bis
zur Wahl abführen und daß ſolches geſchehen, der Wahl=Kommiſſion durch
Vor=
zeigung der Steuerquittung nachweiſen.
Darmſtadt, den 18. November 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
ain7s
Bekanntmachung.
Donnerstag den 25. November l. J3., von Vormittags
8 Uhr an,
beginnt das Abholen der Jauche an der Sammelgrube hinter dem Schießhaus.
Beſſungen, den 22. November 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(11934
Pfalz=, Rhein=, Moſelweine,
von M. 55 per Hektoliter auf=
SS-Uohmv- ſteigend, in Flaſchen 60 Pf.
bis M. 12..
Große Auswahl vorzüglicher Tiſchweine.
Preisliſten und Proben zur Auswahl ſtehen zu Dienſten.
Wühelm Sohulz, Weinhandlung,
Ellsabethenstrusse 25,
11935
Hoflieferant Sr. Gr. Hoheit des Prinzen Alexander.
1
[ ← ][ ][ → ]B 229
g00000000000000de
2905
ud. Heyl Cohn.
⁄3
Weihnachten 1886. .
0.
⁄2
Ecke der Saalbau=
Eine grosse Ausnahl, cisot
LASUUUIUEO
in weiß und farbig, in Baumwolle und keinen, Battlist,
mit u. ohne Hohlſaum, empfehle ich zu ſehr billigen
Preiſen.
Ph. Schorlommor,
12 Ernſt=Ludwigsſtr. 12.
Zu paſſenden Weihnachts-Geſchenken
halte ich mein Lager von:
Handtüchern, Thoegedeoken eto.
in Damaſt= und Hausmacher=Qualiläten zu allen Preiſen
em=
pfohlen und mache ganz beſonders aufmerkſam auf eine große Partie,
welche ich Gelegenheit hatte ſo billig zu übernehmen, daß ſie unter
Fabrikationspreiſen verkauft wird.
EEEEEERESNLUUk,
Großherzogl. Hoflieferant.
[11797
RRrrrrRrrrrrRRrRrrrrrrrrrrrrn,
*
1
4
P.
RIGhhGlGl UéL 1OPI8SOLEGanGnC. x
4
Comgo-Wollle
8
zum Häkeln von Decken, Puffs, Fenſtermänteln ꝛc.,
*
Chemille-Wolle
14
zum Sticken von Kiſſen, Tabourets, Seſſelſtreifen ꝛc.,
4
in reichem Farben=Sortiment vorräthig.
(11798 M
R
N
Rudolk Hok, fust. Hicklor's Hachf.
R
RRunrunurrrurrrnrxunuurarrrn,
Das Koßlengeſchäft W. Hoſtmamm,
Geſchäftslokal: Grafenſtraße 18,
empfieht Rohrkohlen vorziglicher Qualitat, ſehr ſtückreich, wenig
rußend und von großer Heizkraft von der Loche vor. Hamburg, ſowie (953
Muss-, Stück- und echte Anthracit-Mohlen.
und Eliſabethenſtraße 48,
3 empfiehlt in garantirt reinen,
Qualitäten:
Weiss-Woine
per Flaſche von 70 Pf. an,
Roth-Weine
per Flaſche von 85 Pf. an,
Bordeauz-Weine
per Flaſche von 110 Pf. an,
Malaga und Sherry
per Flaſche M. 1.66,
Tokayer
per Flaſche M. 2. 40,
Portwein & Capwein
per Flaſche M. 3.-
Smyrna-Weine
per Flaſche von M. 1. 50 an,
Priorato
per Flaſche M. 1. 15.
d Die Preiſe verſtehen ſich per 5
Flaſche mit Glas.
8 Bei Abnahme von 12 Flaſchen und
in Gebinden entſprechende
Preisermäßigung.
Hiederlage (insz
sämmtlicher Artikel:
10
H. Horgo,
17 Holzſtraße 17.
oooooooooooocoooooooooooooe
Rufeks's Eindermehl, völlig löslich
und neutral,
Rademann's Eindermehl in
Gries=
form (knochenbildend),
Rostlé's Eindermehl,
Enorr's Hafermahl,
Waibezahn's Hafermehl,
Röhrich's ArronrootEinder-
Ewiebaok.
Timpo's Trattgries,
Condensirte Hilch
empfiehlt
Friodr. Schaofor,
Ludwigsplatz 7. (o648
2906
A229.
30% unter
Laden=
preis.
Ill
30
unter
Laden=
preis.
Friedrichstrasss 28.
II. Stock,
nächſt
den Bahnhöfen.
Friedrichstrasse 28,
II. Stock,
nächſt
den Bahnhöſen.
empfehle mein reiches Lager in
Brillant.-Bijouterien
zll Eu-gros-Preisen,
als Ringe, Ohrringe, Armbänder, Shawlsnadeln, Shlipsnadeln ꝛc., ſümmtlich nur mit üchten
Steinen beſetzt, in den neueſten geſchmackvollſten Genres zu äußerſt billigen Preiſen.
Als ganz besonders empſehlenswerth offerire:
in 14 Carat Gold mit einem ächten Diamanten zu M. 15.
Ring
„
1 Paar Ohrringe
1 Shlipsnadel
„ Brillanten „ „ 20.
„ 25.
zwei „
Diamanten „ „ 20.
„
20.
einem
„
Gämmtliche Bijouterien ſind mit dem Beſethlichen Goldgehalt=Stempel verſehen.
Carl Meyer, in Firma S. Hartoch, Nachf., Bijoutier.
[1936
Speclalität in Brillanten und ſarbigen Edelsteimen.
Friedrichſtr. 28. II. Stock.
Friedrichſtr. 28, II. Stock.
RRxRrrArrrrrrRrTRrrrrrrrrn.
AOUUUuacdthol,
reiches Sortiment aller Arten,
Sticken zum Selbstkostenpreis
empfiehlt
*
5
Vordinand Carl Wintor,
2
Großh. Hoflieferant.
U180t
2uxuuarrrrrrrrarrarrrrrrr,
Die erſte Sendung
des berühmten, (1937
Trauben=Bruſt=Honigs
von W. H. Tickenheimer,
Mainz,
habe ich erhalten u. empfehle in Flaſchen ⁵
60 Pf., M. 1.-. M. 1.50 u. M. 3.
Cart Wathinger,
Wilhelminenſtr. I1.
von
Winter-Mäntel, Begen-Mäntel
n0llls MuIlOI,
und
Elnder-Mänte.
empfiehlt bei großer Auswahl zu Fabrikpreiſen
J. Lehmann-Simom,
[1612
4 Markt 4.
H. Stade E. Reer. „ 2
0
„4 Zilligſter Bezug und reichſte Auswahl „ 12 sämmtlicher Bosatzartlkel für Damenkleider und 5 8
f.
6 Confection; Enöpte, Sontache=Borden, Peluche,
Porl=Tüllo, Sammete, Perl-drenadine, Frimmer, Trossen,
[11087
Bänder eto. 52
8 H. Stade E Reer.
Ballonplatz 6,
empfiehlt
Anisgebackenes
(reine Eiermaſſe)
Buttergebackenes,
Pfeffernüsse,
Honig-Lebkuchen
in Herg und Schnitt,
alles von nur ganz
ausgexeich-
neter Güte, ſowie die berühmten
Nürnberger
Anker-Lebkuchen
von
[11792
F. A. Bichter & Co.
Peſſ. Schulſtr. 22 iſt eine Kaute Miſt
HD und Pfuhl zu verkaufen. I1938
Gelegenheit zll vortheilhaften Einkäuten:
DULUdULUU,
Aömmthicher Stolke und Mömtel.
Kurze moderne Winter=Jaquettes & Dolmans von M. 10.- an,
Lange anſchließende Winter=Mäntel
„ „ 12. — all,
Lange Winter=Havelocks
„ „ 16. — anl.
Neueste Regenmäntel von M. 9.- au,
Räder
„ 10. - an.
Eegante Modelie
in neueſten Stoſſen und Formen äußerſt billig.
Eine große Partie einzelner Fleider
von M. 4. - an.
Wiele Reste!
Ausſtellung obiger Gegenſtände mit Preiſen in ſämmtlichen Schaufenſtern.
GödI SROO
Bettfedern und Flaumen
empfiehlt
C. Pettmaum,
[(11642
Schuſtergaſſe 16.
Der TotalAusverkauf
meines Geſchäftes dauert nur noch bis Weihnachten und wird der Reſt meiner
Waaren, um bis dorthin vollſtändig zu räumen, zu jedem annehmbaren Gebote
abgegeben. - Alle noch vorräthigen Gegenſtände eignen ſich zu Feſtgeſchenken
und iſt hier wohl die beſte Gelegenheit zur Anſchaffung nur gediegener Artikel
zu verhältnißmäßig ſehr geringen Preiſen.
Ganz beſonders erwähne noch: Hochfeinen Silberſchmuck, Fücher,
Por=
zellankörbchen, Kaſten und Chatouillen, f. Album, Schreibmappen und
ſonſtige Lederwaaren, reizende Nippſächelchen, Nickeluhrketten ꝛc., die
alle bedeutend unter Koſtenpreiſen ablaſſe.
Ein kl. Vorrath von Holzſchnitzwaaren, Ia. Qual. Herrenkragen
u. Manſchetten, Shlipſe, Hoſenträger, Manſchettenknöpfe,
Cravatten=
nadeln ꝛc., die zu jedem Preiſe verkaufe.
Auch noch Theile meiner Ladeneinrichtung ſind ebenfalls vertkuflich.
Hochachtungsvoll
„
Hümgor.
Gé
V.
Ernſt=Ludwigsſtr. 18 im Leop. Kahn'ſchen Laden.
80 Stück
Hüldschveine
kommen dieſe Woche zum Verkauf.
Die=
ſelben werden in ganzen Stücken, ſowie
zerlegt, um raſch zu räumen, billigſt
ab=
gegeben. Bemerke noch, daß dieſe
Wild=
art in dieſem Jahre von vorzüglichſter
Qualität iſt.
Heinr. Röhrich,
Wildpret, Geflügel= u. Delikateſſen=
[11892
Handlung.
Mey's.
Abreik Halende=
Tür 1882
ſind wieder vorräthig, per Stück 50 Pf.,
bei
[1832
L. A. Burokhardt.
758
2568
a 225
d ie Unterzeichneten erlauben ſich hiermit auf bevorstehende Weihnuchten zum erſten Male
mit einer gemeinſchaftlichen Geſchäfts=Empfehlung vor ein verehrliches Publikum zu treten.
Indem wir es unterlaſſen, unſere ja genügend bekannten Artikel anzuführen, bemerken wir,
daß jeder von uns bemüht war, ſein Lager aufs Beſte und Reichhaltigſte auszuſtatten.
E3 iſt eine allgemein bekannte Thatſache, daß auch unſer Geſchäft durch die Anpreiſung von
ganz geringer Waare und derſelben entſprechendem Preiſe viel zu leiden hat; allein trotzdem werden
wir uns hierdurch nicht beirren laſſen, ſondern nur gediegene und leiſtungsfähige Uhren bei ſtreng
rellen Preiſen führen.
Wir erſuchen daher verehrliches Publikum uns bei bevorſtehendem Feſte mit ſeinem Vertrauen zu behren.
Hochachtungsvoll
Die Mitglieder des Uhrmacher=Vereins Darmſtadt.
Fr. Alt sen., Eliſabethenſtraße 6,
N. Rillsteln, Saalbauſtraße 7.
H. Rribach, Alexanderſtraße 18.
A. Foy, Dieburgerſtraße 2.
E. Göbel, Eliſabethenſtraße 30,
H. Hengslein, Schirmgaſſe 8,
P. AImbach. Blumenthalſtraße 47,
G. Rauch, Eliſabethenſtraße 16,
A. Sänger, Grafenſtraße 20,
A. Sporber, gegenüber der Stadtkirche,
W. Spoyer, Ernſt=Ludwigsplatz 4,
J. Techel, Marktſtraße 9.
11940
Weihnachten!!
Um rechtzeitige Lieferung zu ermöglichen,
erſuche meine hochgeehrten Kunden und
Gön=
ner um baldige Aufträge in
Herrn-, Damen Kinder.
und Haushaltungswäsche.
[1530
L. Roese,
Ecke der Rhein= und Grafenſtr. 19.
BiurGuaunnnhaun Wlhsuohoh
ohne Hahl,
gesäumt, Stück M. 3. 80 nelto.
ſind wieder vorräthig.
Ferdinand Carl Winter,
Eliſabethenſtraße 10.
111804
Tiſch=CBodenwachstuch, Linoleum, abgepaßte Vorlagen,
Gummi=Tiſchdecken, waſſerdichte Bettunterlagen,
Cocosläufer ꝛc. empfehlen billigſt
Aug. Rosenthal & Co., Rheinſtr. 20. ci
Ein noch faſt neuer
Röder'ſcher Herd
Vier EEazienstämme
iſt zu verkaufen Kiesſtr. 91.
(1942 verkäuflich. Eliſabethenſtr. 52. 11941a
Obstbäume ſtallelloe Haars.
Hochſtämme von Aepfeln, Birnen,
Kirſchen, Zwetſchen, Reineclauden,
Mira=
bellen, Pflaumen und Pfirſiſche in den
edelſten Tafelobſt= u. Wirtſchaftsſorten.
Zwergobſt, als tragbare, ſchon formirte
Pyramiden, Spindel, Spalier, beſonders
ſchöne 2armige Cordons
ſempfiehlt und übernimmt die
gewiſſen=
hafteſte Ausführung von größeren und
kleineren Obſtanlagen, auch in der Um=
(11592
gegend, die Handelsgärtnerei
C. Völker, untere Hügelſtr. 75.
P. S. Die durch mich ausgeführten/
Obſtanlagen und die dazu ſeit 2 Jahren/
gelieferten Obſtbäume, ſowie das hiervon
ſchon geerntete Obſt erhielten letztes Jahr
2 goldene Medaillen und die erſten
Geld=
preiſe des Gartenbau=Vereins dahier.
gooooooooooooooooooooooo0000
8 Den Allcinverkauf L
8 meines üchten Kölniſchen Waſſers
8 habe ich dem Herrn A. Saenger,
F C. F. Remmler's Nachf., hier, über=
8 tragen.
Johann Haria Farina, ¾
gegenüber dem Frieſenplatz,
Cölm.
[11811
oooooooooooooeooooooooooooos
4110
zu
Weihnachts=
Bäckereien
nöthigen Artikel empfiehlt in nur,
beſten Qualitäten billigſt, (1819
A. W. Prassol,
16 Rheinſtraße I6.
B 229
2909
E
E
God uohhdivd Raau”
E
trinkt man bekanntlich und in Wahrheit in Oeſterreich.
Die ganze Kunſt, um auch hier zu Lande eine ebenſo mild, angenehm
und fein ſchmeckende Taſſe Kaffee, von ſchöner goldklarer Farbe zu erzielen,
beſteht einfach darin, dem gemahlenen Bohnenkaffee ein kleines Quantum
Andre Hofer's Feigen=Kaffee beizumiſchen, dagegen alle anderen
Bei=
miſchungsmittel wegzulaſſen.
Echter Feigen=Kaffee von Andre Hofer, Salzburg (Oeſterreich) und
Freilaſſing (Baiern), das feinſte Fabrikat dieſer Art, iſt in ganz
Deutſch=
land und Oeſterreich in faſt allen beſſeren Spezerei= und Delikateſſen=
Hand=
lungen vorräthig, und wird gebeten, genau darauf zu achten, daß die Paquete
nebſt der vollen Firma auch die Schutzmarke, das Bildniß des Tyroler Hel=
[8341
den, Andreas Hofer, tragen.
Reichardts
Cuiversal- Gicherhelts-Oel,
bllſtändig waſſerhell, geruchlos und ſehr ſparſam brennend, zu jeder
Petroleum=
ſKampe und jedem Docht verwendbar, nicht explodirend, alle anderen Leuchtöle an
Güte und Ausgiebigkeit übertreffend, emp
G9. Liebig Sohn, Rheinſtraße,
G. Liebig & Co., Luiſenſtraße,
ehlen
Wilh. Manck, Ballonplatz,
Chr. Schwinn, Wilhelminenſtraße.
A. Marburg, Beſſungen, Carlsſtraße.
71
Verkaufspreis
Pfennig das Liter. E.
Man hüte ſich vor geringwerthigeren Oelen und achte daher genau
muf oben verzeichnete Verkaufsfirmen.
(9786
LOOSH
zur Schlußziehung der großen
Baden=Badener Lotterie
am 3. Dezember,
M. 6. 30, ſowie der
Weihnachts=Verlooſung
hieſiger Gewerbehalle
M. 1.- ſind in der Expedition
d. Bl. zu haben.
GOPGIMAhh,
13 Wilhelminenſtraße 13.
Specialität
„Hapetem,
Lager in:
Linoleum, Stereos,
Wachstuchboden=
lüufer=Linoleum, Stereos=Vorlagen.
in allen Größen. Cocosmatten jeder
frt. Ledertuche, Wachstuche,
Gummi=
decken (Leinen Damaſt=Imitation),
ab=
gepaßte Tiſchdecken in ganz neuen
veſſins, Gallerieleiſten u. Roſetten,
Nur beſte Waare, reichhaltigſte Auswahl.
billigſte Preiſe.
[11522
Echten französischen
CGUAAN
per Flaſche M. 3. 25. Flaſche M. 1.75,
„ 2.25.
„ „ 4.— „
14
=. Hlelm,
Lauteſchlägerſtraße Nr. 4.
H.
A HxlaN
neuer Ernte, directer Import,
empfiehlt zu billigſt geſtellten Preiſen in
Packeten ſowie offen.
M. W. Prassel,
16 Rheinſtr. 16. (1253
Veilchenseiſe,
Rosenseiſe
in vorzüglicher Qualität empf. Packet
(3 Stück 40 Pf.: D. Kiofer Mwo., Ernſt=
Ludwigsſtr., E. Scharmann,
Ludwigs=
platz, C. Hammann, Caſinoſtraße, L.
[7996
A. Burkhardt, Rheinſtraße.
Zu verkaufen:
Gebrauchter mittelgroßer Kaſſenſchrank.
Einzuſehen: Vormittags, Kiesſtraße 64,
[1942a
Parterre.
Hagazin
fertiger
ehlafröcke
von M. 15. - an
per Stück.
Eugl. Büohigo,
Russ. Sardinen,
Berliner Rollmops,
Holl. Vollhäringo,
Ditto feinst marinirt,
Honickend. Sardellen,
Caviar, Caparn,
billigſt bei
Wilholm Hanck.
Ballonplatz 5. (1944
Zu verkaufen:
Ein dicker Winterüberzieher 10 M.,
1 Paar noch faſt neue Stabsoffiziers=
Epaulettes f. Inf., 5 M., 1 Paar dgl.
Achſelſtücke, 3 M., beide letztern ohne
Regts.=Abzeichen. — Landwehrſtraße 19,
unterer Stock.
(11945
Die verſchiedenen Uebel der
Athmungsorgane, Verſchleimung,
Catarrh, Heiſerkeit u. ſ. w.
ver=
ſchwinden in kürzeſter Zeit
vollſtän=
dig nach dem Gebrauch der ſeit
Jahren bekannten und bewährten
Malz=Extraet=
Präparate
von
L. H. Piotsch & Co. in Breslau
u. ſind dieſelben daher allen
Lei=
denden auf das Dringendſte zu
empfehlen.
Nur ächt mit dieſer Schutzmarke:
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Malz Extract in Flaſchen M. 1,
1. 75 u. 2.50. Caramellen, nur
in Beuteln (niemals loſe) 30 u.
50 Pf. Zu haben in Darmſtadt
bei G. L. Kriegk. (11946
2910
B 229
)
No
146
AGUUGUn
Wegen vorgeſchrittener Saiſon werden sämmtliche Artikel zu
bedeutend herabgeſetzten Preiſen verkauft und empfehle ich als äußerſt
billig:
DaGh-uuuutnduuor,
Räder, Jaquettes, Dolmans,
Regenmäntel ste.
Vorjährige Formen unter Koſtenpreis.
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in allen Qualitäten und Farben.
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4 (1788
OR UurkAligtus,
ücht Berger hellblank,
Medicinulthrun.
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in Fläſchchen und ausgewogen, in beſter
Waare billigſt.
Christ. Sch winn,
Ecke der Wilhelminen= und Eliſa=
[1395
bethenſtraße.
Friſche
Schellfiſche
von vorzüglichem Geſchmack
eingetroffen bei
vemens voh6,
Marktplatz. (1947
Ja. Qual. Aindfeſſch oPf.
1a. Qual. Kalbfleiſch 60 Pf.
Ausgel. Sackfett, 50 Pf.
das ½ Kilo bei
August Kahm,
[11813
Marktſtraße.
6684) Dieburgerſtraße 9 die nei
hergerichtete Beletage, beſtehend aus fünf
Zimmern und allen Bequemlichkeiten, iſt
zu vermiethen.
7632) Alexanderſtr. 1 eine Wohng.,
5 Zimmer, Küche m. Waſſerl., Keller, gr.
Boden u. allem Zubeh., beziehbar.
Näheres im Hinterbau. Ebendaſ. ein
Zimmer ohne Möbel.
8159) Eliſabethenſtr. 59 Beletage,
neu hergerichtet, 5 Zimmer, Küche und
alle Bequemlichkeiten.
Auf Wunſch kann die Manſarde
mit vermiethet werden.
8819) Saalbauſtraße 14 eine
Man=
ſardewohnung, 3 Zimmer, Küche, Keller
an eine ſtille Familie alsbald zu verm.
Zu erfragen bei J. Gräf, Bildhauer,
Saalbauſtraße 23.
9821) Martinſtraße 35. Beletag.
mit Balkon, 5 Zimmer und Küche, Waſſer
leitung auf ſofort zu vermiethen.
9955) Hochſtraße 42 Beletage mi
Gartenantheil und anderen Bequemlich
keiten per ſofort. Näheres daſelbſt.
9962) Martinſtr. 25 ſchöne Wohn
mi allem Zubehör. Näher. im 2. Stock
10088) Victoriaſtraße Nr. 32
eine ſchöne Parterrewohnung, beſteher
aus 6 Zimmern, Küche ꝛc., ſogleich b.
ziehbar, zu vermiethen. Näheres zu
er=
ragen Liebigsſtraße Nr. 13½.
10085) In Nr. 8 der
Wilhelm=
ſtraße iſt die aus 6-7 Zimmern
beſtehende Parterrewohnung nebſt
Garten zu vermiethen und ſogleich zu
beziehen.
10296) Martiuſtr. 15 Manſarde für
ruhige Leute. Zu erfragen Nr. 18.
4
SA
10580) Das Herrſchaftshaus
Beſſ. Wilhelminenſtr. 16
mit ſchönem Garten u.
Stal=
lung iſt per ſofort oder ſpäter
zu vermiethen.
Alleinige Auskunft ertheilt
Logisnachweiſungs=Bureau
Joseph Trier,
25 Wilhelminenſtraße 25.
10622) Carlsſtr. 40 iſt eine ſchöne
geräumige Wohnung im 3. Stock an eine
ruhige Familie zu vermiethen.
10864) Soderſtraße 2 ein großes
unmöblirtes Zimmer zu vermiethen.
10869) Carlsſtr. 31, 2 St. h., ein
ein kl. möbl. Zimmer für einen Schüler.
11012) Eliſabethenſtraße 62 im
Hinterbau eine Wohnung, 3 Zimmer,
Küche u. ſ. w. im Januar zu beziehen.
11143) Martinſtraße 17 Beletage
per 1. Februar zu vermiethen.
Waſſer=
leitung eingerichtet. Näheres daſelbſt part.
11292) Annaſtraße 20.
Wegen Verſetzung des Herrn Major von
Tſchammer=Oſten Hochparterrewohnung
6 Zimmer mit großem Balkon nebſt
Zu=
behör, Waſſerleitung, Burſchenzimmer,
Manſarde, Stallung für 3 Pferde,
Kutſcher=
ſtube, Remiſe, Heuboden und
Garten=
antheil zu vermiethen.
11445) Roßdorferſtr. 21 Manſarde
ſmit Waſſerleitung und ſonſtigem Zubehör
alsbald zu vermiethen.
WaaAurzzzzuii
—
11607) Der untere Stock des
Hauſes Ecke der Wilhelminen= u.
Heinrichſtraße mit großer Stallung
Remiſe und Gartenantheil iſt zu
vermiethen. - Auskunft ertheilt das H
Logisnachweiſungsbureau
Joseyh Trier,
Wilhelminenſtraße 25
11658) Holzſtraße 10 eine ſchöne
Wohnung zu vermiethen.
11659) Bleichſtraße 13 eine
Woh=
nung im Hinterbau, parterre, zu verm.
und ſofort beziehbar.
DuiuAtD
11660) Heidelbergerſtraße 1,
3. Stock, beſtehend aus 6 Zimmern
nebſt allem Zubehör.
11661) Ecke der Magdalenen= u.
Lautenſchlägerſtr. ¼ eine hübſche
Woh=
nung, 3 Zimmer mit Küche und Glas.
abſchluß. Preis M. 280. Auch kann noch
ein Zimmer zugegeben werden.
11823) Hölgesſtraße 4, Hinterbau,
eine Manſardenwohnung, zwei Zimmer,
rei Kammern u. Küche, gleich beziehbar.
11828) Bleichſtraße 37 1 unmöbl.
Zimmer mit Cabinet ſofort zu verm.
R225
11827) Grafenſtraße 16 im 3. Stock
3 Zimmer nebſt Zubehör. 1. Januar
zu beziehen.
11829) Heidelbergerſtraße 37, dem
Prinz Emilgarten gegenüber, iſt eine
elegante Wohnung, beſtehend aus 5
Zim=
mern mit Veranda, 1 Soulerrain= und
1 Manſardenſtube nebſt Zubehör, pro
15. April 1887 an eine ruhige Familie
zu vermiethen. Waſſerleitung im Hauſe.
11835) Carlsſtraße 35 ein
unmö=
blirtes Zimmer zu vermiethen.
Ooooeedegeaaeaaoaaoeaoooaoe,
11948) Schulſtr. 12 iſt der 2.
8 Stock mit 5 Zimmern, Küche und
8 Zubehör per 15. Februar zu verm. 4
2911
11949) Hochſtraße 10 wegzugshalbe:
eine Wohnung im 2. Stock zu vermiethen
und bald zu beziehen.
11950) Der untere Stock meines
Hauſes, Ecke der Riedeſel= und
Saal=
bauſtraße (Riedeſelſtr. 42), beſtehend aus
3 größeren, 3 kleineren Zimmern, Küche
Magd= und Vorrathskammer, mit
Glas=
abſchluß, Speicher= und Kellerraum, iſt
von Dezember d. J., ſpäteſtens vom 1
April 1887 an, an eine ruhige Familie
zu vermiethen. Auf Wunſch können ſtatt
vorſtehenden 6 auch nur 4 (2 größere u.
2 kleinere) Zimmer mit allem Zubehör,
wie vorbemerkt, abgegeben werden.
Buchner, Geh. Ober=Conſiſtorialrath
11951) Fuhrmanusſtr. 13 iſt eine
kleine Wohnung zu vermiethen.
11952) Grafenſtr. 19 Hinterbau eine
Wohnung, 3 Zimmer, 1 Kabinet, alsbald
beziehbar. Preis 270 M.
11953) In der Nähe der Bahn ſind
zwei Wohnungen auf der Sommerſeite,
eine parterre mit 3 Zimmern und eine in d.
Manſarde mit 2 Zimmern und Zubehör,
am 1. Mürz beziehbar, an ruhige Fam.
zu vermiethen. Näheres Expedition.
11954) Roßdorferſtraße 26 zwei
Zimmer und Küche zu vermiethen.
Earzinzaiz,
rrrtirru.
14G, Haguzlns Glo.
10249) Carlsſtr. 16 Laden nehſt
Zubehör zu vermiethen und per 1. Dez.
event. auch früher, zu beziehen.
10299) Stall für 3 Pferde und
Bur=
ſchenzimmer zu vermiethen per 1. Januar
auf Wunſch früher. G. Stammler.
10585) Carlsſtraße 12 eine groß=
Werkſtätte mit oder ohne Wohnung
ſo=
fort oder ſpäter zu vermiethen.
11295) Helle und trockene
Lager=
räume in der Nähe der Bahnhöſe zu
vermiethen. Näheres durch Auguſ.
Werner, Nieder=Ramſtädterſtr. 26.
11550) Untere Waldſtraße 30 ein
neuer Stall für 2 Pferde, Heuboden und
Burſchenſtube zu vermiethen und gleich
beziehbar.
Daſelbſt ein trockener Lagerraum,
85 ⬜ Meter Flächeninhalt, zu verm.
Große Lagerräume
am Schienengeleiſe liegend zu vermiethen.
Näheres bei J. A. Zoeppritz. (11625
11836) Kl. Ochſengaſſe 13 1 Laden
mit Comptoir ſofort zu vermiethen.
Näher. bei F. B. Grodhaus, Ernſt=
Ludwigsplah 4.
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1)
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8 8557) Ernſt=Ludwigsſtraße 8. F
E
6 2 Tr. hoch, zwei feinmöbl. Zimmer
8 zu verm. und gleich beziehbar.
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10442) Carlsſtraße 33 1. St. ein
gut möblirtes Zimmer gleich zu beziehen.
11022) Beſſ. Carlsſtraße 5 1 möbl.
Manſardenzimmer, nebſt Cabinet ſoſort
zu beziehen.
11023) Alexanderſtraße 16 möbl. Z.
11026) Rheinſtraße 14 ein kl.
Zim=
mer im Seitenbau. 4 M. 50 Pf. p. M.
11027) Magdalenenſtraße 14,
par=
terre, ein ſchön möbl. Zimmer zu verm.
11029) Ecke Mathildenplatz u. Zeug
hausſtraße 71 ein gut möbl. Zimmer.
11030) Neckarſtraße 18 möbl.
Zim=
mer, auf Wunſch Penſion.
11147) Promenadeſtr. 41 ſind 2 frdl.
ineinanderg. möbl. Zimmer ſofort zu verm.
11149) Schwanenſtr. 43 ein möbl.
Parterre=Zimmer mit ſeparatem
Ein=
gang ſofort beziehbar.
11299) Eliſabethenſtraße 30, zweiter
Stock, ein möblirtes Zimmer.
11365) Friedrichſtraße 18. 1. St.,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
11403) Darmſtraße 8 ein ſchönes
Zimmer zu vermiethen.
11404) Ein geſundes, freundl. möbl.
Zimmer in Mitte der Stadt für 16 M.
mit Kaffee und Bedienung. Näh. Exped.
11407) Heinheimerſtr. 1 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
11447) Markt zwei ſchön möblirte
Wohn= und Schlafzimmer mit Ausſicht auf
den Markt zu verm.
K. Volz.
11552) Sandſtraße 38 zwei ſchön
möblirte Zimmer zuſammen, ſowie ein
einzelnes mit freier Ausſicht zu verm.
11665) Ernſt=Ludwigsplatz ein hübſch
möblirtes Zimmer mit ſchöner Ausſicht
per 1. Dezember zu vermiethen.
Näheres Expedition.
11837) Louiſenſtraße 28. Beletage,
2 ineinandergehende ſ. 9. möbl. Zimmer.
11838) Eliſabethenſtraße 7 ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
11839) Louiſenſtraße 8 ein moͤblirtes
Zimmer zu vermiethen.
11840) Beſſ. Carlsſtraße 14,
Bele=
tage, 1 bis 2 ſchön möbl. Zimmer ſof.
11845) Georgenſtraße 10 zwei gut
möbl. Zimmer auf 1. Januar z. verm.
759
2912
11910) Eliſabethenſtraße 21 part.
ein ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Zu bez. 1. Dez.
11955) Zu vermiethen auf 1. Jan. in
der Neckarſtraße, nächſte Nähe d.
Dra=
gonerkaſerne, 2 ſchöne Zimmer mit oder
ohne Möbel. Auf Wunſch kann Stallune
für 1-2 Pferde nebſt Burſchenſtube dazu
gegeben werden. Näheres Expedition.
11956) Schulſtraße 12, 1. St., ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
11957) Grafenſtr. 41 Hinterbau ein
freundlich möbl. Zimmer zu vermiethen.
11958) Alexanderſtr. 16 ein kleines
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
AtrAatAhi i".
iæn AAvirree
tAL
11959) Mädchen, welche kochen
kön=
nen, ſowie beſſere Haus= und
Kindermäd=
chen ſuchen auf Weihnachten Stelle.
Becks Stellenb., Mathildenplatz 11.
11960) Ein Mädchen aus guter
Fa=
milie, im Nähen bewandert, ſucht St. zu
Kindern. Frank's Stellenb., Caſinoſtr. 2.
11961) Ein Mädchen, welches kochen
kann, ſowie einige Hausmädchen ſ. baldigſt
Stelle. Beck's Stellenb., Mathildenpl. 11.
11962) Ein Mädchen v. Lande ſucht
Stelle.
Zu erfragen bei Frau Louiſe
Zulauf, Eliſabethenſtraße 64.
11963) Ein kräſtiges Mädchen ſucht
Monatſtelle für Morgens. Beſſ. Sandſt. 18.
11964) Stelle=Geſuch.
Ein rout. Kaufm., anfangs 30er, verh.,
welcher ſchon längere Jahre gereiſt hat u.
beſte Empfehlungen beſitzt, ſucht per
An=
fang Dezbr. od. ſpäter als Comptoiriſt,
Magazinier, event. auch mit Reiſen
ver=
bunden, Stellung. Gefl. Offerten unter
H. A. 100 bef. die Exped. d. Bl.
11965) Mädchen mit guten Zeugn.
kann ich für ſofort den geehrten
Herr=
ſchaften empfehlen.
Frau Becker. Schulzengaſſe 2.
11966) Ein Kaufmann in den 30er
Jahrin ſucht unter den beſcheidenſten
An=
ſprüchen dauernde Stellung auf einem
Comptoir oder als Reiſender. Gefl. Off
unter H. 56 befoͤrdert die Expedition.
11967) Eine geprüfte, proteſtantiſche
Lehrerin zum Privatunterricht eines
Kindes geſucht. Zu erfragen in d. Exped.
11968) Geſucht eine zuverläſſige
Lauf=
frau. Rheinſtraße 47 Entreſol.
11969) Ein älteres Mädchen oder
Frau zu leichter Hausarbeit und
Beauf=
ſichtigung dreier größerer Kinder geſucht.
Georgſtraße 13 dritter Stock.
K229
11859) Hausmädchen zu Anfang
Dezember geſucht. Liebigſtraße Nr. 33.
Sprechſtunden von 12-3 Uhr.
11970) Zu einer mittleren Dampf
maſchine wird ein ſtreng ſolider Mann mit
entſprechenden Vorkenntniſſen als
Hehzer
geſucht. Woſ ſagt die Exped. d. Bl.
11060) Lehrlinge ſucht Louis Hauff,
Mech. Werkſtätte.
Bblbr ao Uug,
von
Oulldont. obllluue, Ci
nech Amerikio.
Packete, Colli jeder Größe werden
zu feſten Tarif=Sätzen per Dampfer
franco nach allen Theilen der
Ver=
einigten Staaten von Nordamerika
vefördert, unter Garantie ſachgemäßer
und prompter Erledigung.
Declarationen nicht erforderlich.
Verpackung wird auf Wunſch übernommen.
ſam
45
Kot
14. FEläne a0)
Speditionsgeſchäft, (1666
4 Louiſenſtraße 4.
„
Unterzeichneter
Speplantn
empfiehlt ſich den
F nderkerml
geehrten Herrſchaf=
„ und vetaratianen
ten auf bevorſteh.
Weihnachts=
arbeiten, prompt
fſch - und billigſt. Um
zugshalber verkaufe ich gut gearbeitete
Polſtermöbel, Matratzen ꝛc. ſehr
preis=
würdig.
Tapeziergeſchäft
Eliſabethenſtraße
J. Stiofvater,
16. (11971
Mein,
orthohädiſches und
electro=
therapeutiſches Inſtitut
befindet ſich jetzt „Eichbergſtraße 8.
[11847
Darmſtadt. Dr. med. W. Zimmermann.
1)
EIO0r-1Alu8n
in großer Auswahl zu billigſten
Preiſen.
v. Walblhol E lotu.,
Ernſt=Ludwigsplatz 2,
am weißen Thurm. 111972
Friſche
Sak Ufltat
per Pfund 35 Pf.
Friſche Monickend. Bratbückinge,
Kieler Bückinge und Kieler
Sprotten,
Engl. Noheßbückinge
eingetroffen.
(1973
GmannkteA1d.
Verloren:
Mittwoch Abend wurde auf dem Wege von
der Waldſtraße nach dem Saalbau oder
in dem Saalbau ein geſticktes
Taſchen=
tuch verloren. Abzugeben Waldſtraße 51.
Verlorem
goldene Chlinder=Uhr (n
Ge=
häuſe) mit ſilberner Kette, an der
Mainzer Chauſſee.
Dem Bringer gute Belohnung bei der
Expedition.
(11690
Entlaufen
iſt am Samstag ein kleiner, rehbrauner
Hund mit grünem Halsband und Marke,
auf den Namen „Fannh' hörend. Gegen
gute Belohnung abzugeben Mühlſtraße
Nr. 28.
S. Böckner. (11974
Für Arbeitslokal und Wohnung
ſuche Hinterbau oder Parterrelogis zu
miethen. H. Menzlaw, Buchdruckerei
Waldſtraße 4. 11767
Adam Thm,
Darmstadt, große Bachgaſſe 4,
übernimmt
das Setzen u. Ausputzen von eiſernen
und Porzellan=Oefen und Herden
zu reellen und billigen Preiſen. (11162
11975) Für 350 Millionen
MarſSchuß=
werſt konſumiert das deutſche Reich jährlich.
Hiervon könnte mindeſtens die Hälfte erſpart
werden beirationeller Behandlung der Stiefel
Das beſte Mittel zur Konſervierung des
Ober=
keders der Stiefel iſt das „Schuhſett Marke
Büffelbaut;, das wir den Leſern d. Bl. warm
empfehlen können. (Das echte „Schuhfett,
Marke Buffelhaut; iſt in Blechbüchſen 25
und 50 Pf. in Darmſtadt zu haben bei den
Herren:Ctemens Behſea. Markt; A. Cellarius,
Bleichſtr. 53. H. Endner, Wienerſtr. 51. Ph.
Greinert, Beſſ. Rückertſtr. 1. J. B. Haenzel,
Rheinſtr. 37. R. Herge, Holzſtr. 17: B.
Hebermeht, Eliſabethenſtr. 58. J. Huber.
Schloßgartenſtr. 1; Cark Cöhr,
Promenade=
ſtraße 27. V. Manck, Ballonplatz 5; Car.
Mahr in Traiſa, ſowie bei Herrn Cark
Watzinger, Wilhelminenſtr. 11, der auch zur
Errichtung weiterer Verkaufsſtellen bereit iſt.
Die Schutzmarke -Büffelhaut” iſt den vielen
minderwertigen Nachahmungen wegen wohl
zu beachten.
H 229
Verein
für
Frauenbildung und Erwerb zu Darmſtadt.
Die geehrten Vereinsmitglieder werden hiermit zur Generalverſammlung
auf Freitag den 3. Dezember 1886, Nachmittags 3 Uhr, in der Aliceſchule
Friedrichsſtraße) ergebenſt eingeladen. Tagesordnung: 1) Bericht über
Thätig=
keit und Mittel des Vereins im letzten Jahre; 2) Beſchlußfaſſung über die
Rech=
nungen des Vorſtandes für 1884-86, die mit Belegen vom 30. November an,
Vormittags von 10-12 Uhr, bei dem Vice=Präſidenten Freiherrn v. Wedekind,
Caſinoſtraße 2) zur Einſicht offen liegen; 3) Beſchlußfaſſung über den
Unter=
ſtützungsfonds für Lehrerinnen der Aliceſchule; 4) Wahl zur Ergänzung des
Vorſtands.
(11976
Der Vorstand.
2 9
udunut-aAAikue UsnAAyid.
Sonntag den 28. November, Abends 8 Uhr:
4
ADenaEmterAAttuN,,
im Chauſſeehaus.
Fremde können durch Mitglieder eingeführt werden.
Der Vorstand.
104 Waldſtraße
AET RRTTTGATION
24
nimmt erſt Montag den 29. November wieder ſeinen Anfang.
[1977
Th. Schuntz. 1978.J. S. 4 Ihr l. W. bittet den l. Gott, daß
eULNUAIRERRLLUIk.
Sonntag den 28. November, Abends 8 Uhr:
Vortran
des Herrn Johanneh Mayer über:
„Stammt der Menſch von dem Affen abz”
Der Vorstand.
2913
Dum Krauteinſchneiden empfiehlt ſich
2) Frau Jäger, Beſſ. Ludwigſtr. 20.
¼ an die Exped. d. Bl.
Leſucht ½ oder ¹⁄ Sperrſitz. Adreſſe
(11880
ſFin Fräulein kann Penſion erhalten.
C,Wo? ſagt die Exped.
(11980
(Eine Wittwe ſucht kleine Wohnung.
4= Offerten erbeten unter H. H. an
die Exped. d. Bl.
(11981
Feſucht ein kleines Lädchen ohne Woh=
nung. Näh. Schulzeng. 2. (11982
Dur Schüler in gut. Fam. Penſion
28 Näheres Expedition.
110884
Von jetzt bis Neujahr wird das „Illuſtrirte Unter=ſgangen 1 M.
haltungsblatt: der Freitags=Nummer beigelegt.
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Oktober ſind eingegangen:
2. Legate: 1) Des Peter Walter III. zu
Dudenhofen, zahlbar durch Johann Chriſtian
Walter daſ. 20 M. 2) Der Eliſabetha
Sam=
bach von Dieburg, zahlbar durch Joſef und
Johannes Sambach daſ. 8 M. 57 Pf.
b. Geſchenke: Von Großh. Bürgermeiſterei
Hoch=Weiſel aus Veranlaſſung eines
Ver=
gleichs 14 M. 65 Pf.
c. Aus dem Opferſtock vor dem Waiſenhaus
22 M. 66 Pf., teilweiſe mit folgenden
In=
ſchriften: 1) Ihr a. W. nebſt Dank und bittet
auch ferner für mich 5 M. 2) Für d. W.
hier=
mit erfülle ich nachträglich den Wunſch ꝛc.
2 M. 3) Den a. W. die verſprochenen 50 Pf.
er ꝛc. A. M. 30 Pf. 5) Den a. W. von einem
Dienſtmädchen verſprochen ꝛc. 50 Pf. 5) Ihr
14
l. W. bittet Gott, daß er unſer liebes Kind
wieder geſund werden läßt 2 M. 7) Ach Gott
verlaß mich nicht 50 Pf. 8) Wer nie in
kum=
mervollen Nächten ꝛc. 50 Pf. 9) Das
Ver=
ſprochene E. H. 87 Pf. 10) Den W.
ver=
prochen 20 Pf. L. A. 11) Verſprochen den
a. W. 20 Pf. 12) Den a. W. zur Sühne
1 M. 13) Ihr l. W. bittet mit mir den l.
Gott, daß ꝛc. M. A. 50 Pf. 14) Verſprochen
[11979 den a. W. 2 M. 15) Den a. W. verſprochen
2 M. 16) Poſt=Ueberſchuß 10 Pf. 17) Den
a. W. weil mein Wunſch in Erfüllung ge=
Darmſtadt, den 11. November 1886.
Großherzogliche Landeswaiſenkaſſe:
Expedition des Tagblatts.
Langsdorf, Rechnungsrat.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 24. November.
Zeulſches Reich. S. M. der Kaiſer nahm am 22. ds.
vornit=
lags die Vorträge von Perponcher und Wilmowski entgegen und
mpfing nachmittags den Staatsſekretär Grafen Herbert Bismarck.
Großfürſt Wladimir iſt am 21. d. abends von Berlin
abge=
eiſt, nachdem er vorher von dem Kaiſer empſgngen worden war.
Wie die Berliner „Polit. Nachr.” he=Vörgeben, iſt es
ſelbſt=
verſtändlich, daß die Reichstagsthronrehf über Inhalt und
Be=
gründung der Militärvorlage Aufſchluß geben wird, und zwar den
erſten zuverläſſigen Aufſchluß, denn Mitteilungen hierüber werden
bis zur Eröffnung des Reichstags nicht weiter gemacht werden,
weil der Thronrede nicht vorgegriffen werden ſoll. Auch abgeſehen
von dem auf die Militärvorlage bezüglichen Teil dürfte die
Lhron=
rede bei der Fülle geſetzgeberiſcher Vorlagen, welche dem Reichstag
außer dem Eiat zugehen einen reichen Inhalt haben und entſprechende
Ausdehnung gewinnen müſſen. Gerade in dem letztgedachten
Um=
tande iſt wohl einer der Gründe zu ſuchen, aus denen von dem
Bedanken einer Eröffnung des Reichstags durch den Kaiſer Ab=
Aand genommen iſt. Die Eröffnung wird daher durch den
Staats=
niniſter v. Bötticher in ſeiner Eigenſchaft als allgemeiner
Stellver=
reter des Kanzlers erfolgen
Miniſter v. Puttkamer iſt mit dem Geh. Rat v. Bitter in die
Vrovinz Poſen gereiſt, um dort endgiltige Anordnungen in betreff
der Teilung verſchiedener Kreiſe zu treffen. Er wird zur
Reichs=
agLeröffnung wieder zurück erwartet.
Wie behauptet wird, lehnte das deutſche Lonſulat in Sofia
den Schutz der ruſſiſchen Unterthanen in Bulgarien ab, weil
Kaul=
bars auch denjenigen der Montenegriner und derjenigen Bulgaren
verlangte, welche bisher unter ruſſiſcher Protektion ſtanden.
In Elmshorſt=und Pinneberg wurden am 21. ds. zahlreiche
Verhaftungen vorgenommen und große Vorräte von
ſozialdemo=
kratiſchen Schriften beſchlagnahmt.
In der ſozialdemokratiſchen Partei gehen wieder einmal
merk=
würdige Dinge vor ſich. Die Berliner=Genoſſen' haben der
parla=
mentariſchen Vertretung der Partei quazi ein Mißtrauensvotum
er=
teilt, in Mainz macht ein großer Teil der dortigen Sozialdemokraten
unter Führung des Schneidermeiſters Leyendecker - bekannt aus
der Frankfurter Friedhofsangelegenheit - gegen den
Landtagsabge=
ordneten Jöſt Front und ebenſo herrſcht in Offenbach zwiſchen dem
Führer der dortigen Sozialdemokraten, dem Landtagsabgeordneten
Ullrich, und dem Gros der„Genoſſens vollſtändiger Zwieſpalt. In
Apolda endlich haben die Sozialdemokraten ſogar ihren Vertreter
im weimaraniſchen Landtage, Herrn Mangner, aus der Partei
aus=
geſchloſſen, weil er ihnen zu zahm auftrat und auch ſein Mandat
nicht niederlegen wollte. Dieſem häuslichen Konflikt liegt überall
der Kampf zwiſchen der gemäßigteren und der ſchärferen Strömung
innerhalb der Partei zu Grunde und darf man den zu erwartenden
zurück.
Der Bericht des Budgetausſchuſſes der öſterreichiſchen
Dele=
gation über den Voranſchlag des Miniſteriums des Auswärtigen
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konſtatiert mit größter Befriedigung die Erklärungen des Grafen
Kalnoky und ſpricht mit vollſtem Vertrauen die Hoffnung aus, es
werde dem Miniſter auch fernerhin gelingen, im Einklang mit den
von ihm dargelegten und als richtig anerkannten Zielen die
In=
tereſſen der Monarchie in vollem Umfange zu wahren.
Biſchof Schobl von Leitmeritz verbat den ezechiſchen Theologen
weitere Sammlungen für den ezechiſchen Schulverein mit dem
Hin=
weiſe, derſelbe erhalte ezechiſche Schuten in deutſchen Gemeinden,
welche ſodann von den Gemeinden übernommen werden müſſen,
wodurch der nationale Haß geſchürt werde. Die Arrangeure der
Demonſtration am Grabe des ezechiſchen Dichters Macha erhielten
eine beſonders ſcharfe Rüge des Biſchofs, welcher bemerkte, ſie
mögen nie vergeſſen, daß ſie in einer deutſchen Stadt und in einer
deutſchen Anſtalt leben.
Franſtreich. Der ruſſiſche Botſchafter Mohrenheim hatte am
2. eine lange Beſprechung mit Freyeinet. Maſſicault, Präfekt des
Rhonedepartements, iſt zum Generalreſidenten in Tunis ernannt
worden.
Von offiziöſer Seite wird erklärt, Frankreich habe die von
Rußland angeſuchte Beſchützung ruſſiſcher Unterthanen in Bulgarien
um ſo weniger zurückweiſen können, als Rußland in China den
Schutz der franzöſiſchen Unterthanen übernommen hatte. Rußland
wandte ſich an Frankreich als die in der bulgariſchen Frage am
wenigſten beteiligte Macht. Eine andere Tragweite habe die Sache
nicht. Wenn befragt, würde Herbette dieſelbe Erklärung geben.
Die meiſten Pariſer Blätter bringen die Nachricht, daß die
franzöſiſche Republik die Beſchützung der ruſſiſchen Unterthanen in
Bulgarien übernommen habe, ohne weitere Bemerkungen
anzu=
knüpfen. Nur der Broalie'ſche Françzais drückt ſeine
Verwunde=
rung darüber aus, daß Freyeinet einen ſo heiklen Auftrag, nachdem
Deutſchland denſelben abgelehnt, übernommen habe.
Die Deputiertenkammer nahm am 22. in Fortſetzung der
Be=
ralung des Budgets für das Finanzminiſterium die Kapitel 41 mit
Ausnahme von zweien an, die an den Ausſchuß zurückverwieſen
wurden. Sodann wurde Kapitel 42 angenommen, das von den
Reiſekoſten für den Präſidenten der Republik handelt. Der Prinz
von Lion, Deputierter für Morbihau, griff dieſen Poſten ſcharf
an, weil der Präſident Grevy nicht reiſe.
Aus Aden wird unterm 22. gemeldet, daß der Kapitän und
ſieben Perſonen der Mannſchaft des franzöſiſchen Krieasſchiffs
„Pengonia' in Ambadu, woſelbſt ſie um Waſſer einzunehmen,
ge=
landet, vom Stamm Ecaſſa Somanli ermordet wurden.
Der Schaden, welchen das Hochwaſſer im ſüdlichen Fränkreich
angerichtet, wird auf mehr als 30 Millionen Fres. geſchätzt.
Engkand. Der ruſſiſche Botſchafter verreiſt auf Urlaub, der
ihm ſchon vor Salisbury's Rede bewilligt war. Es beſtätigt ſich,
daß Herr v. Staal an Iddesleigh wegen Salisbury's Rede ſofort
eine Anfrage gerichtet hat; doch trug dieſelbe einen mehr
perſön=
lichen als amtlichen Charakter, namentlich da Iddesleigh jede direkte
Beziehung der Rede auf den Zaren und die Ruſſen in Abrede
ſtellen konnte.
Die ſozialiſtiſche Verſammlung auf dem Trafalgar=Square in
London am 21. d. iſt ohne Zwiſchenfälle verlaufen. Es wurde
eine Reſolution angenommen, welche Maßnahmen der Behoͤrden zu
Gunſten der Arbeitsloſen forderte und eine weitere Reſolution,
welche ſich tadelnd darüber ausſprach, daß Premierminiſter Lord
Salisburyh nicht anweſend geweſen ſei, um eine Deputation der
ſozialiſtiſchen Arbeiter zu empfangen.
Aus Shanghai wird vom 20. berichtet, daß der frühere
Bot=
ſchafter Marguis Tſeng, welcher zum Chef der chineſiſchen
Admi=
ralität ernannt worden iſt, dort einen glänzenden Empfang
ge=
funden habe.
Beſgien. In Gent unterſagte am 22. der dortige
Munizipal=
rat, anläßlich einer beabſichtigten Kundgebung, jeden bffentlichen
Aufzug, das Entfalten von Fahnen und Emblemen, Geſänge in den
Straßen. Jede Anſammlung ſoll ſofort zerſtreut werden. Die
Garniſon iſt konſigniert, die ganze Bürgergarde zuſammenberufen.
Mehrere Fabrikbeſitzer erſuchten den Bürgermeiſter, Maßregeln zum
Schutze der Arbeit zu treffen.
Itakien. Die königliche Familie iſt am 21. nachmittags von
Florenz nach Rom gekommen. Auf der Fahrt vom Bahnhofe nach
dem Quirinale begrüßte die in den Straßen verſammelte
Volks=
menge den König und die Königin mit enthuſiaſtiſchen Hochrufen.
Rußkand. Aus Petersburg wird der Polit. Cor. offiziös
ge=
ſchrieben, die unerwarteten Ausfälle Kalnokys hätten die ruſſiſche
Diplomatie verſtimmt; da das ruſſiſche Cabinett niemals von der
Beſetzung, ſondern ſtets nur von der Wiederherſtellung des frühern
Einfluſſes geſprochen, ſo müßten Erklärungen verletzen, welche die
Aufrichtigkeit der ruſiſchen Abſichten bezweifeln; trotzdem werde die
Rede das friedliche Programm Rußlands für die Löſung der
bul=
gariſchen Kriſe nicht ändern.
Der Dampfer,Gedächtnis Merkurs: iſt am 22. ds. vormittags
von Varna in Odeſſa eingetroffen. Der Dampfer „8adiakau folgt
alsbald. Beide Schiffe, auf denen der ruſſiſche Konſul aus Varna
und zahlreiche bulgariſche Emigranten ſich befinden, gehen in eine
fünftägige Quarantaine.
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Aumänien. Der König und die Königin ſind am 21. mit den
Prinzen Leopold und Ferdinand von Hohenzollern aus Sinaia in
Bukareſt eingetroffen. Zum Empfang hatten ſich die Behörden am
Bahnhofe eingefunden.
Butgarien. Die Deputation der Sobranje, welche die
euro=
püiſchen Höfe beſuchen ſoll, wird in den nächſten Tagen abreiſen.
General Kaulbars iſt am Sonntag früh in Philippopel
einge=
troffen, er ließ auf dem Bahnhofe durch ſeinen Sekretär Blätter mit
der Erläuterung ſeiner Abreiſe verteilen und fuhr einen Volizei
commiſſar, der die Verteilung hindern wollte, heftig an, indem er
zugleich ſeinem Horn über die Regentſchaft und das Miniſteriumi
Vorwürfen Luft machte. Später fuhr Kaulbars mit dem Conſu
und deſſen Perſonal nach Adrianopel ab. Vor ſeiner Abreiſe vo
Sofia hatte Kaulbars die Vertreter der Mächte wiſſen laſſen, daß.
um der Abreiſe einen feierlichen Charakter zu geben, er die
Flaga=
dreimal hiſſen und ſenken werde, und er erwarte, daß die Conſuln
darauf durch Hiſſung ihrer Flaggen antworten würden, da das der
ruſſiſchen Vorſchriften für aſiatiſche Staaten entſpricht. Die Conſulr
waren der Anſicht, daß ſolche Flaggenhiſſung in den internationalen
Reglements nicht vorgeſehen ſei; da überdies niemand das Beiſpiel
geben wollte, unterblieb die „Feierlichkeit zu Kaulbars großem
Aerger.
Der Zar hat Herrn Spaſibo, dem Kawaſſen des ruſſiſchen
Con=
ſulats in Philippopel, der dem General Kaulbars den erwünſchten
Anlaß zum Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen gab, überein
ſtimmenden engliſchen Nachrichten zufolge telegraphiſch den wärmſten
Dank für die Dienſte, die er der ruſſiſchen Sache geleiſtet habe,
aus=
geſprochen, ihm als eine Art Schmerzensgeld eine monatliche
Pen=
ſion von 15 Rubeln bewilligt und den Georgsorden erteilt. Am 18.
d3. überreichte der ruſſiſche Conſul in Philippopel dem Manne dieſ=
Auszeichnung des Haren.
Griechenkand. Der Prinz von Wales wird im Laufe des näch
ſten Monats in Athen erwartet, um an den anläßlich der Mündig
keitserklärung des Kronprinzen ſtattfindenden Feſtlichkeiten
teilzu=
nehmen.
Fürktei. Die Pforte bereitet ein Rundſchreiben vor, in welchem
ſie die Mächte erſucht, ſich über den Dadian von Minarelien zu
verſtändigen, damit ſodann die Wahl des Fürſten von Bulgarien
ſtattfinden könnte.
General Kaulbars, welcher über Adrianopel reiſt, wird am
Montaa in Konſtantinopel erwartet; er dürfte nach einer Beſprechung
mit dem ruſiſchen Geſandten Relidow alsbald über Odeſſa nach
Petersburg weiterreiſen.
Vereinigte Staaten. In einer am 21. d. M. in New=York
ab=
gehaltenen Cozialiſten=Verſammlung erhoben mehrere Redner gegen
Henry George den Vorwurf, die ſozialiſtiſchen Lehren verleugnet
zu haben, nachdem die Sozialiſten ihm bei der letzten New=Yorker
Bürgermeiſterwahl ihre Unterſtützung geliehen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 24. November.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Landge=
richtsrat bei dem Landgericht der Provinz Starkenburg Dr. Friedr.
Kritzler zum vorſitzenden Mitglied, den Forſtmeiſter des Forſtes
Darmſtadt Ludwig von Werner, ſowie den Rat bei der Provinzial
direktion Starkenburg, Regierungsrat Dr. Wilhelm Beller zu
Mitgliedern der auf Grund des Artikels 1 der Verordnung vom
17. I. M. die Verwaltung des Civildiener=Witwen=Inſtituts betr.,
gebildeten Civildiener=Witwenkaſſe=Lommiſſion ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog nebſt dem Prinzen
Ludwig von Battenberg, Se. Großh. Hoheit Prinz Alexander
mit dem Fürſten Alexander und dem Prinzen Franz Joſeph
von Battenberg begaben Sich Montag vormittag über Frank
urt nach Station Wilhelmsbad, wo die landgräflichen Wagen zur
Fahrt in die nahegelegene Faſanerie bereitſtanden. Die Herrſchaften
nahmen an der Hofjagd teil und kehrten abends hierher zurück.
gur Feier der Großjährigkeitserklärung Sr. Könial.
Hoheit des Erbgroßherzogs, welche morgen als an Höchſtdeſſen
18. Geburtsfeſte erfolgen ſoll, findet heute abend großer Zapfenſtreich
ſeitens ſämtlicher hieſiger Militärkapellen ſtatt. Am Vormittag de=
Feſttages wird im Neuen Palais eine Gratulationscour für die
Generale und Stabsoffiziere ſtattfinden, welcher ſich am Nachmittag
im Großh. Schloſſe eine ſolche für die Civilbeamten ꝛc. anſchließen
wird. Um 8½ Uhr iſt im Schloſſe Großh. Tafel, abends 6 Uhr
im Hoftheater Feſtvorſtellung.
Bei der aus Anlaß der Großjährigkeitserklärung Sr. Königl.
Hoheit des Erbaroßherzogs morgen ſtattfindenden
Gratulations=
cour wird Oberbürgermeiſter Ohly die Glückwünſche der Stadt,
darbringen.
Die Gemahlin Sr. Königl. Hoh. des Prinzen Heinrich
von Battenberg, Prinzeſſin Beatrix von Großbritannien, iſt
nach einer den „N. H. V. zugegangenen Mitteilung von einem
Sohne glücklich entbunden worden.
— Durch Verfügung Großh. Miniſteriums des Innern und
der Juſtiz vom 18. November wurden zu Vorſitzenden bezw. Stell=
ſen zu
harien
ab.
üln
ge=
dr.
tes
Al
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vertretern der Vorſitzenden der bei den Großh. Landgerichten der
drei Provinzen gebildeten Kammern für Handelsſachen für die
Dauer des Geſchäftsjahres 1887 die ſeitherigen Vorſitzenden, Großh.
Landgerichtsräte Dr. Rritzler in Darmſtadt, Wiener in Gießen
und Berdelle in Mainz, bezw. die ſeitherigen Stellvertreter der
Vorſitzenden, Großh. Landgerichtsräte Bonhard in Darmſtadt,
Holzapfel in Gießen und Steinem in Mainz ernannt.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 28 enthält 1)
Bekannt=
machung. die Erbauung einer Nebenbahn von Worms nach
Off=
ſtein-Landesgrenze betr. 2) Verordnung, die Anwendung des
Ge=
ſetzes vom 26. Juli 1884 über die Enteignung von Grundeigentum
für Erwerbung des zu dem Bau der Nebenbahn von Worms nach
Offſtein - Landesgrenze erforderlichen Grundeigentums betr.
Desgl. zum Bau der Nebenbahn von Mannheim über Käferthal
und Viernheim nach Weinheim erforderlichen Geländes betr. 4
Verordnung. das Verfahren in Forſt= und Feldrügeſachen,
insbe=
ſondere die Feſtſetzung und Anweiſung der in dieſem Verfahren
ent=
ſtehenden Koſten betr. 5) Verordnung, die Hypothekenämter und
die Hypothekenbewahrer in der Provinz Rheinheſſen, insbeſondere
das bei der Verſetzung in den Ruheſtand zu grunde zu legende
Dienſteinkommen der Hypothekenbewahrer betr. 6) Verordnung, den
Vorbereitungsdienſt und die Prüfung der Polizei=Kommiſſäre betr.
7) Bekanntmachung die Dienſt=Inſtruktion für die Großh.
Gerichts=
vollzieher betr.
0 Der Beſuch der letzten Abteilung des Schiller=Cyklus
iſt ein außerordentlicher. Wie bei „Maria Stuart' am verfloſſenen
Dienstag war auch geſtern früh gegen 11 Uhr abermals das Haus
0tal ausverkauft.
0 Die erſte Dekoration des 8. Aktes „Wilde Gegend am Fuße
elnes Felsbergs' zu „Siegfrieds iſt neu gemalt von
Hoftheater=
maler Schlegel.
An den gegenwärtig in Berlin ſtattfindenden Beratungen
von Sachverſtändigen über die Reviſion des Patentgeſetzes
nehmen u. a. Herr Dr. Wilhelm Merck, Präſident der Großh.
Handelskammer, und Herr Dr. W. Reuling aus Darmſtadt,
An=
walt am Reichsgericht in Leipzig, teil.
2 Bei der geſtern ſtattgehabten Verlegung des erſten
Polizei=
reviers von dem Rathaus nach dem Lhritzſchen Stifte wurde auch
die Centralſtation des Feuertelegraphen, welche ſich ſeither in dem
Lokal des l. Polizeireviers befand, in das Gebäude des Polizeiamts
verlegt und in letzterem gleichzeitig eine ſtändige Nachtwache errichtet,
wie auch ſeit geſtern an fragl. Gebäude ein Feuermelder
ange=
bracht iſt. Bei Brandjällen wird für die Folge, gleichwie bei den
ſübrigen Feuermeldeſtellen, am Amtsgebäude eine Lafel ausgehängt
werden, welche die Feuerſtätte bezeichnet.
r. Im Vereinslokale des Kaufmänniſchen Vereins hielt am
Montag abend Herr Handelskammerſekretär Dr. Pahlert einen
Vortrag über „die amtliche Thätigkeit der Konſuln und
lihre Bedeutung für den Handel.: Nach einem Hinweis auf
das hohe Intereſſe, welches eine nähere Betrachtung des bei der
fortwährenden Ausdehnung und Vergrößerung des Exportes ſo
ſwichtigen völkerrechtlichen Inſtitutes der Konſulate bietet, entwickelte
der Vortragende, daß die Stellung der Konſuln und die Aufgaben,
die ihnen von den abſendenden Staaten zugewieſen worden ſind,
nicht immer die gleichen waren. Während das preußiſche
Konſular=
reglement vom 18. September 1796 den Wirkungskreis der Konſuln
eng begränzt und ſie eigentlich nur als Handelsagenten betrachtet,
eröffnet das Bundes= nunmehr Reichs=Geſetz vom 8. November
186, betr. die Organiſation der Bundeskonſulate, ſowie die
Amts=
rechte und Pflichten der Bundeskonſuln, den Lonſuln ein viel
ſweiteres Feld der Thätigkeit. Das Reichsgeſetz giebt nun zunächſt
eine dreifache Grundlage für dieſe Thätigkeit, und ſind danach die
Pflichten der Konſuln: 1) das Intereſſe des Reiches, namentlich in
Bezug auf Handel, Schiffahrt und Verkehr thunlichſt zu ſchutzen
und zu fördern; 2) die Beobachtung der in dieſer Beziehnng
be=
ſtehenden Staatsverträge zu überwachen, und 8) den ihrem Schutz
befohlenen Perſonen Rat und Beiſtand zu gewähren. Weiter
wur=
den die allen Konſuln als ſolchen zuſtehenden Rechte und Pflichten
im Einzelnen (Führen der Matrikel, Ausſtellung von Püſſen,
Aus=
ſellung öffentlicher Urkunden, das Notariat, ſchiedsgerichtliche
Ver=
fleiche, Ordnen von Verlaſſenſchaften, Unterſtltzung hilfsbedürftiger
Reichsangehöriger, dann auf dem Gebiete der Schiffahrt gegenüber
der Kriegs= und der Handelsmarine) und die nur einzelnen Konſuln
ſüberwieſenen Befugniſſe (die Funktionen eines Standesbeamten, das
Recht Heugen eidlich zu vernehmen und die Gerichtsbarkeit in
birgerlichen und Strafrechtsſachen) einer ausführlichen Erbrterung
ſunterzogen.
Neben dieſen ſpeziellen Rechten und Pflichten haben die
Kon=
ſuln noch eine allgemeine Aufgabe, nämlich über allgemeine und
beſondere Vorkommniſſe, welche im Intereſſe für den Handel ſind, Frühjahr bebaut werden.
über den Verkehr ihres Bezirks mit Deutſchland, über die
Aus=
ſichten, die ſich dem deutſchen Handel und der deutſchen Schiffahrt
ſmn ihrem Bezirk eröffnen, Bericht zu erſtatten.
Gerade dieſer Punkt und die Pflicht der Konſuln, auch
ein=
lelnen Reichsangehörigen Rat und Auskunft zu erteilen, ſind es.
welche beſonders betont werden bei Beantwortung der Frage nach 1
229
2915
der Bedeutung der Konſulate für den Handel, und bezüglich dieſer
Frage gehen die Anſichten weit auseinander. Da mit ihr zugleich
die Frage der Organiſation des Konſularweſens in Verbindung
ge=
bracht wird, ſo widmete der Vortragende ſeine weitere Betrachtung
den Wahlkonſuln und Berufskonſuln, ſowie den Vorwürfen, die
unſeren Konſulaten vielfach ungerechtfertigter Weiſe gemacht werden
und auf einer Verkennung der Bedeutung und der Aufgaben der
Konſuln beruben. Nachdem er noch die Hoffnung ausgeſprochen,
daß die Anzahl der deutſchen Konſulate wie ſeither mit jedem Jahre
eine größere werde, ſchloß der Vortragende unter lebhaftem Beifall
der Zuhörer die ihm darauf auf den Antrag des
Vereinsvorſitzen=
den Herrn Wolff durch Erheben von den Sitzen ihren Dank für
den klaren und lehrreichen Vortrag bekundeten.
Der Vortrag
des Herrn Profeſſor Dr. Kittler, der für den nächſten Montag den
29. November im Programm vorgeſehen war, kann vorderhand
nicht ſtattfinden.
8. Im Volksbildungsvere in wird Herr Telegraphendirektor
Kuß am nächſten Donnerstag den zweiten Vortrag über Fritz
Reuter halten und zwar aus deſſen, Ut miner Stromtid' rezitieren.
Wie der erſte Vortrag am vergangenen Donnerstag, ſo wird auch
dieſer zweite ſicherlich der Anziehungspunkt eines zahlreichen
Publi=
kums werden, da gerade dieſes Werk des Dichters die Genialität
desſelben in das hoͤchſte Licht ſtellt. Der Eintritt zum Vortrag
lim großen Saale des Turnvereins am Woogsplatz) iſt bekanntlich
für Jedermann frei.
„ Zweiter Lammermuſikabend des hieſigen Quartett=
Vereins und des Herrn Muſikdirektor W. de Haan, unter
Mit=
wirkung der Herren Kammermuſiker Ohls und Helmer, des
letzteren als Stellvertreter des noch immer leidenden Herrn Petr.
Mozart, Beethoven und Schubert waren auf dem Programm
ver=
treten. Mozart mit einem oft gehörten, aber ſtets willkommenen
Klaviertrio, das vorzüglich wiedergegeben wurde. Für uns gipfelt
die Schönheit dieſes Werkes nicht in dem zwar ſonnig=heiteren
erſten, ſondern in dem wehmutvoll angehauchten Mittelſatze. Von
Beethoven hatten unſere geſchätzten Künſtler eines ſeiner letzten
Werke, Quartett in Cis-moll, gewählt. Das 7 Sätze umfaſſende
Werk bringt eine kleine Welt von Stimmungen zum Ausdruck;
ſanfte Flage, ſtille Reſignation, feiner Humor und feſte Zuverſicht,
wechſeln mit einander ab. Die Ausführung verdient volles Lob
und ganz beſonders noch derjenige der Herren, welcher die
Ein=
ſtudierung leitete. Als letzter in der Reihenfolge erſchien Schubert
mit ſeinem A-dur-=Quintett, nach dem im letzten Satz variierten
Liede auch Forellenquintett genannt. Dieſe Töne umfangen uns mit
poetiſchem Lauber, und ohne Reflexion, wie Schuhert es komponiert,
genießen wir dieſes Werk. Wir begreifen, was ſein Lehrer von ihm
ſagte: Er hat die Harmonie im kleinen Finger= und: „Was ſoll
ich den Schubert lehren, er hats ja ſchon vom lieben Gott gelernt.
Geſpielt wurde von allen Beteiligten ganz vortrefflich.
Auch diesmal hatte ſich wieder der bekannte Kreis auserwählter
Muſikfreunde und =Kenner eingefunden, was uns veranlaßt unſerm
Bedauern darüber Ausdruck zu geben, daß unſere geſchätzten Künſtler
bei ihrem Unternehmen nicht aus weiteren Kreiſen unterſtützt
wer=
den. Wir wiſſen, daß in Darmſtadt nicht allein viel, ſondern auch
gute Muſik gemacht wird: um ſo auffallender iſt es, daß nicht eine
größere Zahl von Ausübenden und Liebhabern bei ſolchen
künſt=
leriſchen Auffübrungen erſcheinen, um ihren Kreis muſikaliſcher
Anſchauungen zu erweitern. Dann würde es auch vermieden, daß
die Veranſtalter ſich ſtets mit dem idealen Lohn für ihre Leiſtungen
begnügen müſſen.
2 Sonntag nacht wurden einigen Knechten, die auf dem
Karls=
hof bedienſtet ſind, aus ihrer Schlafkammer einige Taſchenuhren,
eine Partie Kleidungsſtücke ſowie Schuhe und Stieſel entwendet.
Verdächtig erſcheint ein Taglöhner aus der Gegend von Hersfeld,
welcher erſt 8 Tage auf dem Hofe beſchäftigt war und ſeit
Verüb=
ung des Diebſtahls verſchwunden iſt. — Gelegentlich einer
Sonn=
tag nacht in einer Wirtſchaft der Obergaſſe zwiſchen Militärperſonen
ſtattgehabten Schlägerei, kam der dort beſchäftigten Kellnerin
ein Geldtäſchchen mit ca. 20 M. abhanden. — Einem
Schneider=
meiſter in der Mühlſtraße wurde ein vor dem Hauſe geſtandener
Blecheimer entwendet. — In der Nacht von Sonntag auf
Mon=
tag wurde die in der Nähe des Chauſſeehauſes aufgeſtellte
Warn=
ungstafel der Dampfſtraßenbahn umgeriſſen.
L. Beſſungen, 22. Nov. Aus freier Hand wurde heute das
dem Glaſermeiſter Herrn Schulz gehörige Haus Heidelbergerſtrate
Nr. 47 um den Preis von 85000 M. verkauft, und in der heutigen
Verſteigerung ging das Hape'ſche Haus, Eichbergſtraße Nr. um
einen ſolchen von 26600 M. in den Beſitz der Frau Rentner Diehl,
Annaſtraße, über. Der Grundſtückskomplex im oberen Herdweg iſt
jetzt größtenteils in feſte Hände übergegangen und wird nächſtes
Mainz, 23. Nov. Die Gonſenheimer und Finthener
Rekruten ſind nunmehr am Sonntag eingeſtellt worden, und iſt
den Soldaten der hieſigen Garniſon der Beſuch der beiden Orte
wieder erlaubt.
⬜ Mainz. 28. November. Am Samstag und Sonntag hatte
unſere Aurea Moguntia, die an Jahrtauſenden ſo alte aber an
760
2916
friſchem jugendlichem Lebensmut keiner ihrer jüngeren Schweſtern
nachſtehende Rheinſtadt ihr ganzes reiches Können aufgeboten, um
den Jahrmarkt, der nach dem Vorbilde anderer Städtehier
abge=
halten wurde, zu einem möglichſt glänzenden zu geſtalten. Und der
Erfolg der Bemühungen darf als ein durchſchlagender bezeichnet
werden. Hat Mainz auch von ſeinem mittelalterlichen Nimbus viel
eingebüßt, ſo wacht es doch mit Eiferſucht, daß ihm ſein Ruf als
glänzende Feſtgeberin erhalten bleibt. In die farbenprächtigen
Details des künſtleriſchen Arrangements und der Koſtümierung
ein=
zugehen, wurde uns zu weit fuͤhren. Es ſei nur bemerkt, daß alle
Teilnehmer von dem Eindruck, den das Ganze machte, aufs hoͤchſte
befriedigt waren. Se. Königl. Hoheit der Großherzog beehrten
das Feſt mit ſeiner Gegenwart, ebenſo die anderen Mitglieder der
Großh. Familie, der Erbgroßherzog, Prinz Alexander, Prinz von
Battenberg, der Fürſt von Bulgarien. Das finanzielle Ergebnis
iſt noch nicht definitiv feſtgeſtellt; da die Einnahmen 27000 M.
betragen, dürften etwa 21000 M. zur Verteilung übrig bleiben.
Mainz, 22. November. Dem Kommandanten unſerer Feſtung,
Oberſt Sichart von Sichartshauſen iſt der Charakter als
Generalmajor verliehen worden.
Der Verwaltungsrat der Heſſiſchen Ludwigsbahn hat endlich
die Gelder bewilligt, um den ſeit Jahren begehrten Umbau des
Bahnhofgebäudes in Bingen in's Werk zu ſetzen. Die
Bahnverwaltung glaubt von dem Bau eines neuen
Empfangsge=
bäudes abſehen und den gerechten Anforderungen der Reiſenden durch
Umbau und Vergrößerung der beſtehenden Anlage gerecht werden
zu können. Es beſteht aber der glückliche Gedanke, nach einem
ähnlichen Vorbild in Rolandseck über den Warteſälen eine große,
glasgedeckte Halle anzuordnen und damit eine beſſere Wirtſchaft zu
verbinden, ſodaß man alſo von hier aus den herrlichen Ausblick
nach dem Niederwald rheinauf= und rheinabwuͤrts genießen kann.
Frankfurt, 23. Nov. Für die Rothſchildſche Sammlung
ſoll nicht, wie berichtet worden war, ein eigener Bau aufgeführt
werden, dieſelbe ſoll vielmehr in dem Parterreſtock des Hauſes am
Untermainquai untergebracht werden. - Bei der Stoltze=Feler wurde
ein „Stoltze=Fondgr gegründet, um den Dichter in den Stand
zu ſetzen, unbehelligt von materielle Sorgen, ganz ſeiner
ſchrift=
ſtelleriſchen Thaͤtigkeit zu leben. Die Beichnungen betragen bereits
15000 M. man hofft aber, den Fonds auf 20000 M. zu bringen.
In den letzten Tagen haben zwiſchen Herrn Oberbürgermeiſter
Miquel, verſchiedenen anderen Vertretern der Stadt und Herrn
Direktor Pollini von Hamburg, der zur Abgabe eines Gutachtens
hierher berufen war, Beſprechungen über die Theaterfrage
ſtattge=
funden. Es handelte ſich darum, ob die Theater vom 1. November
nächſten Jahres ab, wo der Pachtkontrakt der Neuen Theater=
Aktiengeſellſchaft abläuft, an einen Privat=Direktor verpachtet oder
unter Leitung eines von der Stadt zu wählenden Intendanten
voll=
ſtändig in ſtädtiſche Verwaltung übernommen werden. Dem
Ver=
nehmen nach ſoll der Magiſtrat dem Projekt der Verpachtung mit
einer jährlichen Subvention zuneigen.
Frankfurt, 22. Nov. Geſtern tagte hier unter dem Vorſitz
des Herrn Branddirektor Juſtus von Darmſtadt der Kongrez
des heſſiſchen Feuerwehrverbandes. Aus dem vorgetragener
Bericht ergab ſich, daß durch Hinzutreten von 16 freiwilligen
Feuer=
wehren der Verband nunmehr 126 Webren zühlt. Die
Unterſtütz=
ungskaſſe hatte Ausgaben in der Höbe von 521 70 M., der
Kaſſe=
vorrat beträgt 2621,14 M. Der Antrag auf Einführung von
Ehren=
diplomen für 20jährige Dienſtzeit ſeitens des Verbands wurde
ab=
gelehnt, dagegen der Verleihung eines Ehrenzeichens für 25jährige
Dienſtzeit zugeſtimmt. Aus einer weiteren Mitteilung erhellte, daß
es ſeit dem Jahre 1880 mit dem Beſtreben der Einführung eines
Normalgewindes für Druckſchläuche nach dem Metz'ſchen Soſtem
nicht recht vorwaͤrts geben will. Die in Büdingen erſcheinende
„ Feuerwehrzeitung; wurde als Verbandsorgan anerkannt. - Der
naͤchſtjäbrige heſſiſche Feuerwehrtag ſoll in Butzbach abgehalten werden.
St. Frankfurt, 2. Nov. In unſerer Oper gelangt nächſten
Sonntag Donizetti's, ſeit Jahren nicht gegebene, „Linda von
Cha=
mouniz- zur Aufführung. Der Oper folgt das mit ſo vielem
Bei=
fall aufgenommene neue Ballet-Wiener Walzer.” — Im
Schauſpiel=
haus hatte der neue Schwank „Der Kernpunkt; nach dem
Fran=
zöſiſchen des Labiche von Gerſtmann alle Lacher auf ſeiner Seite.
Offenbach, 2. Nov. An Stelle des Herrn
Beigeord=
neten E. Goll, der ſein Amt niederlegte, wurde
Ortsgerichtsvor=
ſteher M. Weil als Beigeordneter gewählt.
Am Samstag wurde der Bau des letzten Pfeilers der Brücke
in Angriff genommen. Es ſoll der Antrag geſtellt werden, die
Brücke dem Publikum zur freien Benutzung zu überlaſſen.
Leipzig, 22. November. Heute begann am Reichsgericht der
Landesverratsprozeß gegen Prohl. Die Oeffentlichkeit ward
ausgeſchloſſen. Sarauw wurde als Heuge vorgeführt.
Berlin, 21. Nov. Wie der „Joſſ. 8tg. ein Augenzeuge
be=
richtet, wäre der Kronprinz geſtern beinahe überfahren worden.
Er kam die Königgrätzer Straße entlang zu Fuß mit der
Kronprin=
zeſſin und der Prinzeſſin Viktoria. Auf dem Damm des Potsdamer
Platzes kreuzte eine Droſchke in ſcharfem Trabe ſeinen Weg und
N225
kam ihm ſo nahe, daß der Kronprinz dem Pferde in den Zügel
greifen mußte, um nicht umgerannt zu werden.
Bürich. 22. Novbr. Der bekannte Hiſtoriker Johannes
Scherr Profeſſor am hieſigen Polytechnikum, iſt geſtorben. (
Ge=
boren 1817 in Hohenrechberg in Württemberg; ſeine bekannteſten
Werke ſind: Blücher und ſeine Zeit, Schiller und ſeine Zeit,
Allge=
meine Geſchichte der Literatur, Germania u. ſ. w.)
Prag, 21. Nov. Geſtern wurde im hieſigen deutſchen Theater
eine Demonſtration gegen H. v. Bülow veranſtaltet. Ein
Schau=
ſpieler als ezechiſcher Muſikant erzählte auf der Bühne, er
unter=
nehme mit Bülow eine Konzerttour, hierauf erfolgte eine ſo
kräf=
tige Demonſtration, daß die Vorſtellung unterbrochen werden mußte.
Hans von Bülow telegraphierte an den ezechiſchen
Muſikalien=
händler Urbanek in Prag: „Er ſchäme ſich der brutalen
Handlungs=
weiſe der deutſchen Landsleute ſeiner Vaterſtadt und verſichere die
in ihrem Denken und Fühlen ariſtokratlſche ezechiſche Nation
neuer=
dings ſeiner unwandelbaren Sympathieen; er ſtehe immer
ezechi=
ſchen Vereinen zur Verflgung. Nach Mitteilung der National=
Zeitung hat Bülow ſeine Kunſtreiſe in Deutſchland nicht aufgegeben.
Madrid, 20. Nov. In Manilla wurden durch eine
Feuers=
brunſt tauſend Häuſer zerſtört. In Folge deſſen herrſcht
da=
ſelbſt großes Elend.
Mit Rückſicht auf die am Donnerſtag den 25. ds. Mts. zum
erſtenmale am hieſigen Hoftheater in Scene gehende Vorſtellung
„
Siegfried=
zweiter Tag des Bühnenfeſtſpiels=Der Ring des Nibelungen
geben wir nachſtehende Erläuterung.
Alberich raubte das Rheingold und ſchuf aus demſelben den
Ring, der ihm eine maßloſe Macht verlieh. Er vermochte es, weil
er der Liebe die Macht über ſich verſagte. Wotan entriß ihm den
Ring und bezahlte damit den Rieſen den Bau der Burg. -
Ge=
wänne Alberich den Ring je wieder zurück, ſo würde er die Macht
des Ringes zur Schmach aller Edeln benutzen und durch das Gold
ſelbſt die Helden Walhalls zum Kampfe gegen Wotan aufreizen.
Fafner, der die Macht des Rmges nicht zu nützen verſteht, iſt nur
darauf bedacht, ſich deſſen Beſitz zu ſichern. Er hütet als
unge=
heurer Wurm Ring und Hort. — Wotan ſelbſt darf, was er zur
Löſung des Vertrages den Rieſen zu eigen gab, Fafner nicht
ent=
reißen. Er muß den Verträgen Treue halten. Nur ein Anderer,
ein von Wotan unabhängiger freier Wille kann die That begehen,
die dem Gotte ſelbſt verwehrt iſt. Die Furcht, daß Alberich den
Ring wieder gewänne, ſtört den Frieden Wotans und all ſein Sehnen
gilt dem Freien, deſſen Sieg ihm Frieden bringen ſoll. Ein Held
muß es ſein, dem Wotan nie hilfreich war, der fremd dem Gotte,
ohne ſeine Gunſt, unbewußt, ohne Geheiß, aus eigner Not, mit der
eignen Wehr Fafner beſiegt. Siegmund war dieſer Freie nicht,
denn Wotan hatte ihm das ſchützende Schwert beſchieden. Die
Waffe, die er einzig der Gunſt des Gottes verdankte, zerſprang an
deſſen Speer, und er ſelbſt ſtarb zur Sühne ſeines Verbrechens.
Anders verhält es ſich mit Siegfried. Von ſeiner Mutter
(Sieglinde), welche kurze geit nach ſeiner Geburt ſtarb, war er
Mime's Schutz übergeben worden. Dieſer pflegte des Knaben.
da=
mit er dereinſt Fafner töte. Der ſelbſtſüchtige Mime hofft dann
den Ring für ſich zu gewinnen. Doch ein Schwert nur taugt zu
der That: Nothung, das Siegſchwert, das Siegmund der Eſche
Stamm entriß, und das Wotan ihm in Stücke ſchlug. In höchſter
Angſt ſinnt Mime, wie er Siegfried's Verlangen Folge leiſten und
aus des Schwertes Stücken Nothung neu zu ſchmieden vermöchte.
Da tritt Wotan, der als Wanderer die Welt durchſchweift
beran zu Mime. Dieſer geht eine Wiſſens=Wette mit ihm ein.
Wotan geſtattet ihm drei Fragen und ſetzt ſein Haupt zum Pfand.
Mime trachtet einzig darnach, den unlieben Gaſt wieder los zu
werden und verſäumt zu erfragen, was ihm zu nützen vermöchte.
Der Wanderer löſt dieſelben und ſtellt nun unter gleicher
Beding=
ung drei Fragen an Mime. Deren dritte lautet: Wer wird aus
den ſtarken Stücken Nothung ſchweißen? Mime weiß keine Antwort
zu finden und ſomit iſt ſein Haupt in Wotaus Hand gegeben. Er
ſtarrt dieſen groß an, als er erfährt:
nur wer das Fürchten
nie erfuhr
chmiedet Nothung neu.
Der Wanderer wendet ſich zum Fortgange:
Dein weiſes Haupt
wahre von heut:
verfallen - laß ich's dem
der das Fürchten nicht gelernt.
Er lacht und geht in den Wald.
Siegfried zerfeilt die Stücke und ſchmiedet dann das Schwerk.
Es treibt ihn, aus dem Walde fort in die Welt zu ziehen. Zuvor
aber muß ihn Mime zur Neidhöhle führen, damit es ihm gelinge,
von Fafner das Fürchten zu lernen.
(Schluß folgt.)
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.