149.
Jahrguug.
AEETUUILN
1.45).
Jahrgung.
Abonnementspreis
derteljährlich 1 Mark 50 Pf. uck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Voſtaufichlag
(Jrag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2Ruſelbttp ulltthuluahvotlt.
Inſerate
verdenangerommen: RDarmſtagt
von der Expedition Rheinſie Nr 23.
m Beſſungen von Friedr. Pſoßer.
Holzſtraße Nr. 30, ſomie auswaͤcts
von allen Amoneen=Ezpediionen
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Zehürden.
d 224.
Mittwoch den 17. November.
1896
Gefunden: 1 Schlüſſel. 1 dunkelblauer wollener Handſchuh. 1 großer Schlüſſel. 1 desgl. 1 kleiner ſchwarzer
Verloren: 1 Armband, aus ſog. Katzenaugen zuſammengefügt. 1 Taſchenmeſſer mit 4 Klingen und Meiallgriff.
Regenſchirm.
1 rothgewürfelte Decke. 1 ſchwarzſeidener Regenſchirm mit Krückengriff. 1 Zehnmarkſtück.
Entflogen: 1 weiße Taube mit ſchwarzem Kopf.
Darmſtadt, den 15. November 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Da den Vorſchriften des 8 10 der Abfuhr=Ordnungen für Darmſtadt und Beſſungen vielfach nicht entſprochen wird,
bringen wir dieſelben durch nachſtehenden Abdruck wiederholt zur Kenntniß der Intereſſenten mit dem Anfügen, daß die
Executivbeamten zu genauer Ueberwachung und unnachſichtiger Anzeige etwaiger Contravention angewieſen worden ſind.
Darmſtadt, den 15. November 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
111639
Nach 8 10 der Abfuhrordnung für Darmſtadt iſt die Verbringung von Grubeninhalt auf Grundſtücke innerhalb des
Stadtbezirks zu Düngungszwecken nur nach vorheriger Desinfection in der Zeit vom 1. November bis 31. März während
der Nachtzeit von 10 Uhr Abends bis 5 Uhr Morgens geſtattet, jedoch iſt 24 Stunden vorher dem einſchlägigen
Po=
lizeirevier=Commiſſartat davon Anzeige zu machen und kann die Ausjührung gegebenen Falles polizeilicherſeits
unter=
ſagt werden.
Wegen Ausführung der Düngung ſind weiter beſondere polizeiliche Anordnungen vorbehalten worden, welche nach
An=
hörung des Großh. Kreisgeſundheitsamtes nunmehr wie folgt getroffen worden:
1) Die oben erwähnte Anzeige bei dem betreffenden Polizei=Revier=Commiſſariat hat unter Angabe der Stunde der
Vornahme der Düngung zu erfolgen.
2) Die Oulngung iſt nur zuläſſig, wenn das betreffende Grundſtuͤck in unmittelbarer Verbindung mit der Hofraithe ſich
befindet, in welcher die betreffende Grube liegt. Eine Verbringung des Grubeninhalts über die Straße iſt nicht geſtattet.
3) Die Düngung darf nur erfolgen, wenn zur Zeit der Ausführung der Temperaturgrad kein höherer als 6 Grad
Reaumür iſt.
4) Die vorherige Desinſection der Grube hat mit Eiſenvitriol ſtattzufinden. Bei Herſtellung der Desinfectionsmaſſe
ſind 8 Theile Waſſer und 1 Theil Eiſenvitriol zu verwenden. Das zerkleinerte Salz übergießt man mit der angegebenen
Menge heißen Waſſers und läßt die Maſſe unter öfterem Umrühren bis zur völligen Löſung ſtehen. Alsdann ſetzt man von
dieſer Löſung unter fortwährendem Umrühren dem Grubeninhalt ſo lange zu bis der ammoniakaliſche Geruch verſchwunden
iſt. Auf ein Hektoliter Fäcalmaſſe iſt ein halb Kilo Eiſenvitriol zu verwenden und es iſt darauf zu ſehen, daß nur die
raſche Löſung garantirendes heißes Waſſer benutzt wird.
5) Der auf das betreffende Grundſtuck gebrachte Dünger muß ſofort mit einer Lage trockener Erde bedeckt oder
unter=
gegraben werden.
6) Nichtbeachtung dieſer Vorſchriften, ſowie die Unterlaſſung rechtzeitiger Anzeige bei dem einſchlägigen Polizeirevier=
Commiſſariat wird mit Geldſtrafe bis zu 50 Mark geahndet.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß der Maurer Ludwig,
Aßmuth l. Wittwe zu Beſſungen
ge=
hörigen Immobilien, als:
wegsgärten,
338 Acker am
Ludwigs=
weg links,
419 Acker im
Rüben=
grund,
1631 Acker hinter dem
krummen Berg,
737
2828
4
3 5106 Kiefern, große
Ge=
wann,
4
4 2562 Kiefern daſelbſt,
4IL 76 2844 Acker unter dem
blauen Stein,
39
31 1119 Wieſe, die
Geiß=
wieſe,
39
76 950 Wieſe, die
Licht=
wieſe,
39 77 475 Wieſe daſelbſt,
Montag den 22. November d. J3.,
Vormittags 11¼ Uhr,
auf hieſigem Rathhaus zum dritten und
letzten Mal öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert.
Beſſungen, den 15. November 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
[11392
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß, des Rentners Theodor
Haape zu Beſſungen gehoͤrigen
Immo=
bilien, als:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 50¾⁄. 194 Grabgarten/ Eich=
II. 50⁷ 418 Hofraithe berg=
II. 50¾ 71 Grabgarten ſtraße,
Montag den 22. November d. J3.,
Vormittags 11 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus zum dritten und
letzten Mal öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert.
Beſſungen, den 15. November 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
[11391
Weimar.
K224
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8959) Mühlſtr. 68 zwei möblirt
Zimmer an 2-3 Herren mit oder ohm
Koſt ſofort zu vermiethen.
9076) Dieburgerſtr. 9 hübſch möbl
Zimmer per ſofort zu vermiethen.
9842) Ein elegant möblirtes
Zim=
mer mit Cabinet zu vermiethen.
G. Valentin Heß, Ecke d. Hügel= und
Saalbauſtraße 41.
9849) Schuſtergaſſe 3 ein fein mö
blirtes Zimmer per ſofort zu vermiethen,
10110) Luiſenftr. 34, III. St., ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10251) Ein möblirtes Zimmer per
1. Novbr. zu verm. G. Lerch Wittw=
Ernſt=Ludwigsſtraße 24.
10252) Roßdörferſtraße 14 ein 9½
möbl. Parterrezimmer zu vermiethen.
10302) Riedeſelftr. 68 parterre ein
möblirtes Zimmer per 1. Nov. zu verm.
10442) Carlsſtraße 33 1. St. ein
gut möblirtes Zimmer gleich zu beziehen.
10748) Soderſtraße 47, Beletage
zwei fein möblirte Zimmer mit ſep.
Ein=
gang. Näh. daſ. im Eckladen.
10869) Carlsſtr. 31, 2 St. h., ein
ein kl. möbl. Zimmer für einen Schüle,
11015) Blumenthalſtraße 41 mö,
blirtes Zimmer für einen anſtändige=
Herrn per ſofort.
11016) Alexanderſtraße 5, 1 Stieg
hoch, ein, auf Wunſch zwei ineinander
gehende möblirte Zimmer ſof. beziehbar
11018) Ecke der Grafen= u. Hof
ſtallſtraße 10 ein ſchön möbl.
Zimme=
ſofort zu vermiethen.
11022) Beſſ. Carlsſtraße 5 1 möh.
Manſardenzimmer, nebſt Cabinet ſofor
zu beziehen.
11023) Alexanderſtraße 16 möbl. 3
11026) Rheinſtraße 14 ein kl.
Zim=
mer im Seitenbau. 4 M. 50 Pf. p. M.
11027) Magdalenenſtraße 14,
par=
terre, ein ſchön möbl. Zimmer zu verm
11029) Ecke Mathildenplatz u. Zeug
hausſtraße 7 1 ein gut möbl. Zimmer
11030) Neckarſtraße 18 möbl. Zim
mer, auf Wunſch Penſion.
11147) Promenadeſtr. 41 ſind 2 frd.
ineinanderg. möbl. Zimmer ſofort zu vern
11149) Schwanenſtr. 43 ein möbl.
parterre=Zimmer mit ſeparatem
Ein=
ung ſofort beziehbar.
11299) Eliſabethenſtraße 30, zweiter
ſtock, ein möblirtes Zimmer.
11365) Friedrichſtraße 18. 1. St.,
in möblirtes Zimmer zu vermiethen.
11403) Darmſtraße 8 ein ſchönes
zimmer zu vermiethen.
11404) Ein geſundes, freundl. möbl.
ſgimmer in Mitte der Stadt für 16 M.
ſmit Kaffee und Bedienung. Näh. Exped.
11406) Neckarſtr. 11 Seitenbau ein
reundlich möblirtes Zimmer.
11407) Heinheimerſtr. 1 ein möbl.
gimmer zu vermiethen.
11447) Markt zwei ſchön möblirte
Wohn= und Schlafzimmer mit Ausſicht auf
den Markt zu verm.
K. Volz.
11552) Sandſtraße 38 zwei ſchön
höblirte Zimmer zuſammen, ſowie ein
einzelnes mit freier Ausſicht zu verm.
11555) Bleichſtraße 30 möblirtes
zimmer, 2 Treppen hoch.
11663) Dieburgerſtr. 13 ein gul
hhöbl. Zimmer an 1-2 Herren ſofort.
11664) Große Ochſengaſſe 2 ein
ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen.
11665) Ernſt=Ludwigsplatz ein hübſch
möblirtes Zimmer mit ſchöner Ausſicht
per 1. Dezember zu vermiethen.
Näheres Expedition.
Na. 224
2833
Boſörderung
von
nach Ameriko.
Packete, Colli jeder Größe werden
zu feſten Tarif=Sätzen per Dampfer
franco nach allen Theilen der
Ver=
einigten, Staaten von Nordamerika
befördert, unter Garantie ſachgemäßer
und prompter Erledigung.
Declarationen nicht erforderlich.
Verpackung wird auf Wunſch übernommen.
CM. . uOh,
Speditionsgeſchäft, (1666
4 Louiſenſtraße 4.
Nebenverdenst.
Herren jeden Standes, insbeſondere
Geſchäftsreiſende, überhaupt Solche, welche
viel mit dem Publikum in Verkehr treten
und ſich von jetzt ab bis Mitte Januar
1887 für den Verkauf eines leicht
abzu=
ſetzenden Artikels intereſſiren, belieben ihre
Adreſſen sub fl. 4470 an G. L. Daube
& Co., Frankfurt a. H., einzuſ. (166,
ſFin gebrauchter Porzellan=Ofen wird
= billig abgegeben.
Schuſtergaſſe 16.
(1668
tr
Rondn Ahdidi.
6
zu Stuttgart.
Verſicherung auf Leibrenten.
Jährliche Reute aus einer Einlage von 100 Mark:
z. B. Lebensalter
bei Eintritt im: 40. 45. 50 55 60 65 70ten Jahre.
Betrag
5
5
15
der Rente: M. 6.41 685 740 8.08 8.93 1003 1161 ꝛc.,
hierzu noch die Dividende,
welche ſeit mehr als 20 Jahren mindeſtens 10-25pCt. der Rente
betragen hat.
Anzahl der Renten= und Capitalverſicherungen Ende 1885. 22834
mit jährlicher Rente von ca. 700,000 Mark und verſich. Capital von
ca. 7 Millionen M. (Anzahl der Lebensverſicherungen: 10864
Po=
licen mit verſ. Capital von ca. 29 Millionen M.)
Geſammtvermögen über 50 Millionen Mark,
darunter außer den Prämienreſerven mehr als 4 Millionen M.
Extrareſerven.
Wir machen auf obige Verſicherungsform beſonders
aufmerk=
ſam, weil es bei dem geſunkenen Zinsfuß vielen Perſonen von Werth
ſein wird, ihr Einkommen bedeutend zu erhöhen. (Außerdem allen
Verhältniſſen angepaßte Verſicherungsarten: ſolche mit
Rückver=
gütung, zweier Perſonen gegenſeitig ꝛc., Ausſteuer mittelſt
Prämien=
ralen, - niederſte Sätze - man vergleiche die Proſpekte.)
Die Anſtalt ſteht unter Aufſicht der kgl. Staatsregierung und iſt
auf volle Gegenſeitigkeit gegründet, ſo daß aller Gewinn nur den
Verſicherten zu Gute kommt.
General=Agentur Darmſtadt,
Waldstrasse I.
[10490
Im Verlage von Robert Hupfer in Forbach ist erschienen und
durch allo Buchhandlungen zu bezichen:
Die deutscho Presse.
Vorzeichniss der im Deutschen Reiche erscheinenden
Loitungon und Leitschriften.
1. Band: Politische Leitungen. Amts, Lokal- und Anneigeblätter.
Awoito Auſlago. Preis 1 Hark.
Enthält Angaben Uber: Titel, Tendenz, Redacteur, Verleger und Drucker,
Abonnements- und Insertionspreise, Auflage, Alter ete. ete. der im Deutschen
Reiche erscheinenden Leitungen ete. Unentbehrlich für Jeden, der sich Uber
die Verhältnisse der deutschen Presse orientiren will. Hamentlich wichtiges
Rilfsmittel für joden Insoronton.
[11669
Turngemeinde Darmſtadt.
5
0GRAAUGInalU8
voranstaltet von dor Turnor-Singmannschaft.
Samstag den 20. November, Abends präcis 8 Uhr, im
unteren Saale des Turnhauſes.
Karten, welche zu unentgeltlichem Eintritt für die Mitglieder und deren
An=
gehörige berechtigen, ſind bei den Turnern Kriegk (Rheinſtraße, Stein (Markt=
[11670
ſtraße) und beim Hausverwalter in Empfang zu nehmen.
2834
Nä. 224
Zum Beſten der Muiſen
ausgehend
von dem Alice=Frauenverein, Abtheilung für Waiſenpflege,
findet
Mittwoch den 17. November, Abends 7 Uhr,
im großen Haale des Baalbaues
Iheaſralische hbond Intorhaltung
ſtatt. - Zur Aufführung kommen:
1) „Dir wie mirk” Schwank in 1 Akt, frei bearbeitet von Roger.
2) „Das bin ich 11 Luſtſpiel in 1 Akt von J. G. Paul.
Nach Schluß des Theaters wird im Gartenſaal ein Büffet mit Muſik
eröffnet.
Freunde der Sache, welche das Büffet mit Speiſen oder Getränken gütigſt
bedenken wollen, ſind gebeten, dieſelben am Tage der Aufführung zwiſchen 9 Uhr
Vormittags und 1 Uhr Nachmittags im Saalbau gefälligſt abgeben laſſen zu wollen.
Die Programme werden das Nähere beſagen und ſind demnächſt zu 10 Pfg.
an den Billetverkaufsſtellen zu beziehen.
Billets zu den nachſtehenden Preiſen ſind in der Buchhandlung des Herrn
A. Bergſträßer und Abends an der Kaſſe zu haben.
Preiſe der Plütze: Nummerirter Platz im Saal oder auf der Eſtrade
3 Mk., nicht nummerirter Platz im Saal oder auf Eſtrade und Gallerie 2 Mk.,
Vorſaal 1 Mk.
Wer nur das Büfet und Abend=Concert zu beſuchen beabſichtigt, wolle zu
dieſem Zweck an der Kaſſe ein Billet zu 1 Mk. löſen.
[11487
Angeſangenc. vorgeneichnete amusterfertige
Stickereien jeder Art,
Fransen, Borden & Hordelm
für Tapiſſeriezwechke,
Brocatstreifen,
ſowie ſämmtliche Strickmaterialien empfiehlt in größter
Auswahl
[11671
REGO GOE, bust. Men1er8 ſacut.
Bekanntmuchung.
Aus der am 19. Februar 1827 zur Feier der goldenen Hochzeit Ihrer
Königlichen Hoheiten des Großherzogs Ludwigs l. und der Großherzogin Louiſe
von der Vereinigten Geſellſchaft gegründeten milden Stiftung ſoll am 19. Februar
1887 einem durch Sittlichkeit ausgezeichneten unbemittelten Brautpaar, welches ſich
bleibend in Darmſtadt niederläßt, die ſtiflungsmäßige Ausſtattung zuerkannt
werden.
Diejenigen Brautpaare, welche auf dieſe Ausſtattung Anſpruch machen zu
können glauben, haben ihre Anmeldungen nebſt den erforderlichen Beſcheinigungen
über ihre Sittlichkeit ſowohl, als darüber, daß ſie ſich bleibend dahier niederlaſſen
wollen, und im Fall ſie Dienſtboten ſind, über ihre Dienſtzeit längſtens bis zum
10. Januar k. Js.
bei dem unterzeichneten Präſidenten der Geſellſchaft einzureichen.
Darmſtadt, den 13. November 1886.
Der Präſident der Vereinigten Geſellſchaft.
Jaup.
[1672
zür Schüler in gut. Fam. Penſion.
11060) Lehrlinge ſucht Louis Hauff,
Näheres Expedition.
[10884, Mech. Werkſtätte.
11673) Ein ſolides Mädchen, das
nähen und bügeln, ſowie alle Hausarbeit
verſteht, ſucht ſofort Stelle als
Haus=
ſoder Kindermädchen. - Frau
Gölzen=
leuchter, Grafenſtraße 13.
11674) Brave Mädchen können den
geehrten Herrſchaften auf Weihnachten
nachgewieſen werden.
Ch. Werner, Schirmgaſſe 16.
11675) Eine geſunde kräftige Amme
ſucht Stelle. Näheres zu erfr. bei Frau
Hebamme Chriſten, Obergaſſe 36.
11676) Eine reinl. Frau ſucht
Lauf=
dienſt od. Aushilfſt. Arheilgerſtr. 35.
11677) Ein j. reinl. Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Gr. Ochſeng. 12 im Mittelbau,
2 Stiegen hoch.
11678) Mehrere brave Landmädchen,
welche ſchon gedient, ſuchen auf
Weih=
nachten Stelle durch Frau Katzenbach,
Alexanderſtr. 15.
11679) Ein junger kräftiger Burſche
ſucht Stelle als Hausburſche ꝛc. Zu
er=
fragen bei Ad. Becker in Niedermodau.
11680) Ein junger Menſch von 15 J.
ſucht Stelle als Auslaufer. — Näheres
Hinkelsgaſſe 5.
11681) Ein braves Mädchen, welches
gut bürgerlich kochen kann und etwas
Handarbeit verſteht, wird in einen kleinen
Haushalt bald geſucht. Näheres durch
Frau Katzenbach, Alexanderſtr. 15.
11682) Ein Mädchen für Hausarb.
und zum Austragen von Mänteln ſofort
geſucht. Ernſt=Lugwigsplatz 4.
11683) Gewandte Arbeiterinnen/
für Confection geſucht. Kiesſtr. 32.
Obstbäume (allollose Waare).
Hochſtämme von Aepfeln, Birnen,
Kirſchen, Zwetſchen, Reineclauden,
Mira=
bellen, Pflaumen und Pfirſiſche in den
edelſten Tafelobſt= u. Wirtſchaftsſorten.
Zwergobſt, als tragbare, ſchon formirte
Pyramiden, Spindel, Spalier, beſonders
ſchöne 2armige Cordons
ſempfiehlt und übernimmt die
gewiſſen=
hafteſte Ausführung von größeren und
kleineren Obſtanlagen, auch in der
Um=
gegend, die Handelsgärtnerei
(11592
C. Völker, untere Hügelſtr. 75.
P. S. Die durch mich ausgeführten
Obſtanlagen und die dazu ſeit 2 Jahren
gelieferten Obſtbäume, ſowie das hiervon
ſchon geerntete Obſt erhielten letztes Jahr
2 goldene Medaillen und die erſten Geld
preiſe des Gartenbau=Vereins dahier.
R224
Leier der Wiederwahl
des Herrn Oberbürgermeiſters OhIy.
Nachdem Herr Oberbürgermeiſter Ohly am Schluſſe einer zwölfjährigen,
ſegensreichen Thätigkeit von der Stadtverordnetenverſammlung einſtimmig auf
Lebens=
zeit wieder gewählt worden iſt, glauben wir vielfachen Wünſchen zu entſprechen,
wenn wir die Bürger und Einwohner Darmſtadts auffordern ſich an einem
gemein=
ſamen Mahle zur Feier dieſer Wiederwahl zu betheiligen.
Die Feier ſoll ſtattfinden
Mittwoch den 24. November, Abends 8 Uhr,
m Saalbau.
Karten hierzu ſind bis zum 22. d. M. zum Preiſe von M. 2. 50 (für das
trockene Couvert und Muſik) bei den Herren D. Faix, W. Pfeil und den
Haus=
meiſtern der „Vereinigten Geſellſchaft;, der „Eintracht= und des „
Bürgervereins=
zu haben.
Darmſtadt, den 17. November 1886.
v. Marquard, Provinzialdirektor. Profeſſor Marx, Director der
techniſchen Hochſchule. Kuhl, Director des Realghmnaſiums und der
Realſchule. Dr. Wulckow, Director der Victoriaſchule. Buchner, Geh.
Oberconſiſtorialrath. Bergrath Tecklenburg, Vorſitzender des
Lokal=
gewerbvereins. M. Anspach. A. Bergſtraßer. Wilh. Diefenbach.
D. Faix. Gaß, Oberlehrer. Hauſer, Domänenrath. F. Hochſtätter.
G. Karp. K. Lanteſchläger. H. Lehr. C. Müller. H. Müller.
Pfaff, Oberlehrer. Dr. Schweißgut, Rektor. Schad, Oberlehrer.
Bolz. Oberlehrer. Werner, Oberlehrer.
(1684
Vereinigte
Geſellſchaft.
Samstag den 20. November 1886, Abends 8 Uhr:
aGGGaIG
in den oberen Geſellſchaftsräumen.
Das Local wird um 7 Uhr geöffnet.
Darmſtadt, den 9. November 1886.
[1585
Der Ausschuss der Vereinigten Gesellschaft.
Hroßherzogliche Handekskammer.
Geßentliche Sitzung.
Freitag den 19. November 1886, Abends 6 Uhr.
Berathungsgegenſtände:
1) Neue Einläufe.
2) Ergänzungswahl für 1886.
3) Verzollung von Baumwollgeweben.
(11686
2835
Adam Ihm,
Darmstadt, große Bachgaſſe 4,
Ubernimmt,
das Setzen u. Ausputzen von eiſernen
und Porzellan=Oefen und Herden
zu reellen und billigen Preiſen. (11152
20,000 Stück
junge ſette Bratgänze 50 und
55 Pf. per Pfd. frei p. Poſt.
Junge fette Enten 55 und 60 Pfg.
per Pfd. frei p. Poſt. (11381
1. Polser, Gefl.=Maſt=Anſtalt Tilſit.
Ein brauner oder weißer
Porzellanoten
guter Conſtruktion geſucht. Offerten mit
Preis= und Größenangabe an C. Köhler,
Eliſabethenſtraße. 4.
[148.
Vorein für Vorbroibung von Volksbildung.
Vorträge
des Herrn Telegraphen=Director Kuß in Darmſtadt,
am Donnerstag den 18. November, über:
„ritz Reuter's Leben und Werket
verbunden mit Vorleſung aus „Läuſchen und Rimels=.
Donnerstag den 25. November:
Vorleſung von Bruchſtücken aus Fritz Reuter's „Ut mine Stromtid=
Beginn Abends 8 Uhr, im großen Saale der Turngemeinde Woogsplatzl.
[1670
Eintritt frei für Jedermann.
ſßine reinliche Perſon kleidet Todte
C aus und an. Magdalenenſtraße
Nr. 9.
[11601
ſFin noch gut erhaltenes, geſattelte=
Schaukelpferd zu verkaufen.
11168]
Soderſtraße 48.
Feſucht: Tüchtige Reiſende (Colpor=
2 teure), auf neueſte Druckſchriften,
Bilder, Spiegel, Uhren ꝛc., bei hoh. Prov.
ꝛc. Kunſt= und Colportage=Buchhandlung
von J. Brunner, Worms a. Rhein,
Fiſchmarkt 23.
[11308
Hartoſelkeime
oder alte noch keimfühige Kartoffeln
zu kaufen geſucht. Mühlſtr. 33. 11688
(ine junge Frau, im Kleidermachen,
C Weißzeugnähen u. Ausbeſſern gründl.
erfahren, ſucht noch mehrere Tage in der
Woche zu beſetzen. Zu erfragen
Magda=
lenenſtraße 5 Hinterbau.
[11689
Verlorem
goldene Cylinder=Uhr (in
Ge=
häuſe) mit ſilberner Kette, Ende voriger
Woche an der Mainzer Chauſſee.
Dem Bringer gute Belohnung bei der
Expedition.
[11690
Krauteinschneiden.
Beſtellungen werden angenommen
Kies=
ſtraße 12, Hinterh. Frau Fi nk. 11691
11692) Gemeinnütziges. Es iſt ein offenes
Geheimnis, daß die Stiefelwichſe
Schwefel=
ſäure enthält, die beim Naßwerden des Leders
zugleich mit dem Waſſer ins Leder dringt und
ſolches nach kurzer Beit ſpröde und brüchig
macht. Wir machen deshalb wiederholt
da=
ranf aufmerkſam, daß das „Schuhfett Marke
Büffelhaut' ein vorzügliches
Lederkonſervier=
mittel iſt; es macht das Leder waſſerdicht, ſo
daß weder Waſſer noch Säure eindringen
kann; die damit behandelten Stiefel bleiben
ſtets weich, geſchmeidig und dauerhaft, können
auch ſofort nach dem Einfetten wieder
glänzend gewichſt werden. (Das echte„
Schuh=
fett Marke Büffelhaut; iſt in Blechbüchſen
25 und 50 Pf. in Darmſtadt zu haben
bei den Herren: Ctemens Beßſe am Markt;
H. Endner, Wienerſtr. 51. Bh. Greinert,
Beſſ. Rückertſtr. 1; J. B. Haenzel, Rheinſtr. 37.
Cark öhr, Promenadeſtr. 27. ſowie bei Herrn
Cark Wahinger, Wilhelminenſtr. 11, der auch
zur Errichtung weiterer Verkaufsſtellen bereit
iſt. Die Schutzmarke,Büffelhaut- iſt den vielen
minderwertigen Nachahmungen wegen wohl
zu beachten.
739
2836
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 17. November.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer konferierte am 15.
nach=
mittags mit dem Reichskanzler Fürſten Bismarck, welcher alsbald
nach der Beſprechung zu mehrwöchentlichem Aufenthalte nach
Fried=
richsruhe abreiſte.
Zu der beſchränkten Anzahl von Perſonen, die der
Reichs=
kanzler während ſeines kurzen Aufenthalts in Berlin empfangen
hat, gehört der italieniſche Botſchafter Graf Launay, mit dem er
ſich nach der Staatsminiſterialſitzung vom 14. nahezu eine Stunde
lang beraten hat.
Der Botſchafter Frankreichs am hieſigen Hofe, Herbette, wurde
am 15. mittags von dem Kronprinzen in beſonderer Audienz
em=
pfangen. — Der deutſche Generalkonſul für Egypten, Graf v. Arco=
Während der Ab=
Valley, hat einen längeren Urlaub angetreten.
weſenheit desſelben von ſeinem Poſten werden die Geſchäfte des
Generalkonſulats von dem Konſul Schmidt in Kairo wahrgenommen.
Der Chef der Admiralität hat bezüglich des Vorgehens des
Kommandanten des Nautilus' auf der zu der Marſchallsgruppe
gehörigen Inſel Ebon folgende Aufklärung gegeben: „Der
Kom=
mandant S. M. Kreuzer „Nautilus; hat eine Anzahl eingeborener
Miſſionare - nicht die Chriſtengemeinde - in Ebon mit einer
Geldſtrafe belegt, weil dieſelben, eine Autorität über Fremde und
Eingeborene ſich anmaßend, mit Umgehung des deutſchen Konſuls
und entgegen den Beſtimmungen des Freundſchaftsvertrages deutſche
Unterthanen mit Geldſtrafen belegt und durch ungeſetzmäßigen Erlaß
eines Handelsverbots ſchwer geſchädigt haben. Die Strafſumme iſt
hoch bemeſſen, weil die Unterſuchung ergeben hat, daß die Deutſchen
die ihnen zur Laſt gelegten Uebertretungen nicht begangen hatten
und daß die Miſſionare in Verkennung ihrer Pflichten nur beſtrebt
waren, deutſchen Einfluß und deutſchen Handel zu ſchädigen. Ein
zweiter Fall, der ſich in Kuſaie zugetragen haben ſoll, iſt in der
Admiralität nicht bekannt, da S. M. Kreuzer „Nautilus= an
ge=
nanntem Platz nicht geweſen iſt.”
Heſterreich.=Angarn. Der Heeres=Ausſchuß der ungariſchen
Dele=
gation nahm am 15. unverändert das Ordinarium des
Heeresbud=
gets an.
Rranſtreich. Der Botſchafter für Petersburg de Laboulaye
reiſte am 15. mit Frau Herbette von Paris nach Berlin ab. Am
Samstag wird er vorausſichtlich in Petersburg eintreffen.
Rouvier hat endgiltig abgelehnt als Nachfolger Berts nach
Tonking zu gehen.
In der Jahresverſammlung der Turnvereine in Paris am 14.
hielt Kriegsminiſter General Boulanger eine Rede, in welcher er
ſich dahin ausſprach, die militäriſche Erziehung der Jugend habe
keinerlei aggreſſiven Charakter, jedes Land, das leben wolle, müſſe
ſtark ſein. Er ſelbſt betreibe unabläſſia Kriegsvorbereitungen, denn
dies ſei die beſte Garantie eines dauerhaften Friedens.
Der Pariſer -Agence Havas; wird aus Sofia gemeldet, daß
dort eine neue Verſchwörung entdeckt worden iſt und infolge
der=
ſelben 50 Perſonen verhaftet wurden. Aus Konſtantinopel meldet
die „Agence Havas: der türkiſche Botſchafter in Petersburg ſei
beauftragt, Erkundigungen einzuziehen, ob das Gerücht von
Vor=
bereitungen zu Truppenzuſammenziehungen in der Krim begründet ſei.
Engkand. Die Botſchafter Deutſchlands und Rußlands hatten
am 15. nachmittags mit dem Staatsſekretär des Auswärtigen Lord
Iddesleigh Beſprechungen.
Zu der Rede Kalnoky's bemerkt die,Morning Poſtu. Die ſtrikte
Aufrechterhaltung des Berliner Vertrags werde als weſentliche
Be=
dingung für die Erhaltung des Friedens hingeſtellt; daß Oeſterreich=
Ungarn, Deutſchland, Italien und England über dieſen Punkt
voll=
kommen einig ſeien, darüber könne kein Zweifel obwalten und das
Be=
ſtehen dieſer Verſtändigung bilde die ſicherſte Gewähr für die
Er=
haltung des europäiſchen Friedens. Die Times' verſpricht ſich von
der Rede die Wirkung, daß dieſelbe in Europa allgemein den
Ein=
druck hervorrufen werde, die öffentliche Meinung ſei noch immer
mächtig genug, um den gefährlichen aggreſſiven Ehrgeiz einer
auto=
kratiſchen Macht zu zügeln; in Bulgarien werde der Mut der
Be=
völkerung wieder aufleben: die Haltung Oeſterreichs und Englands,
ſowie die Stellung Deutſchlands und Italiens, wie ſie von Kalnoky
definiert ſeien, gewährten weſentliche Bürgſchaften für die Erfüllung
des von der ruſſiſchen Regierung gegebenen Verſprechens der
Nicht=
einmiſchung.
Beigien. Aus Brüſſel wird berichtet, die Kongoſtation Stanley=
Fälle ſei angeſichts der fortdauernden Feindſeligkeiten der Araber
geräumt worden. Der Kommandant derſelben ſoll auf der Flucht
ertrunken ſein.
Itakten. Der König verlieh dem öſterreichiſchen Botſchafter
Grafen Ludolf das Großkreuz des St. Mauritius= und Lazarus=
Ordens.
Der Ausſchuß von Offizieren, welcher Vorſchläge zur
Ver=
mehrung der Artillerie machen ſoll, hat begutachtet, daß vorläufig
24 neue Batterien gebildet und zu deren Unterhaltung jährlich
3500 000 Lire verlangt werden möchten.
In einer Kaſerne des in Mailand garniſonierenden 66. Regi=
M224
ments iſt die Cholera ausgebrochen, welche durch marſchierende:
Mannſchaften aus Genua eingeſchleppt worden iſt, wo die Seuche:
immer noch fortbeſteht.
Autzland. Am 13. ds. fand in Petersburg unter dem Vorſitz,
des Generals Obrutſchew eine Art Kriegsrat über die künftige:
militäriſche Organiſation Bulgariens ſtatt. An der Beratung/
nahmen teil der Chef der Generalſtabs=Akademie, Dragomirow,
die früher in Bulgarien angeſtellt geweſenen Generäle Fürſt-
Kantakuzen und Sobelow, General Kourupatkin und andere
militäriſche Größen. Von einer Beſetzung des Fürſtentums iſtl
vollkommen Abſtand genommen, da man als unzweifelhaft
an=
nahm, daß ſich alles nach den ruſſiſchen Wünſchen, auch ohne jene-
Maßregel, ordnen wird. Der jetzigen Thätigkeit des Generals=
Kaulbars wurde mit großer Anerkennung gedacht.
Wahrſcheinlich=
wird, ſowie erſt die Fürſtenfrage geregelt iſt, der letzte
ruſſi=
ſche Kriegsminiſte Fürſt Kantakuzen abermals
Kriegsminiſter-
werden. Die ruſſiſchen Offiziere ſollen wieder ihre früheren
Stel=
lungen erhalten, mit Ausnahme derjenigen, welche dem Fürſtem
Alexander beſondere Sympathien bezeugt haben. Auch eine
Ver=
minderung des bulgariſchen Heeres wurde ins Auge gefaßt, ohne
daß darüber eine Entſcheidung gefaßt worden wäre.
Die Erklärungen Kalnokhs haben in Petersburg ſeltſamer
Weiſe unangenehm berührt. Dieſelben werden von „Neuzeit= und=
„ Nowoſti” abfällig kritiſiert und bemerkt hierbei letzteres Blatt,
der doppelſinnige Ton Kalnokhs bedeute keine Garantie des
Frie=
dens. Auch das „Jourr. de St. Petersb. bedauert die
Ausfüh=
rungen Kalnokys und meint, zwei Nachbarreiche, die ein gutes
Ein=
vernehmen wollten, ſchuldeten ſich freundſchaftliche Würdigung der
beiderſeitigen Intereſſen. Wie gedenke Kalnoky die geäußerten
An=
ſchauungen in Einklang zu bringen mit dem Jdeenaustauſch zur:
Herbeiführung eines Einvernehmens zur Würdigung der beſonderem
Haltung Rußlands in Bulgarien? Das offiziöſe Blatt ſieht vom
einem weiteren Urteil ab, um die Situation nicht zu verſchärfen,
und kritiſiert ſchließlich ſcharf den nun vorliegenden Wortlaut der
Rede Kalnokys.
Herbien. Die Skupſchtina wurde am 14. mit einer Thronrede
geſchloſſen, worin der König ſeine Befriedigung über die Votierung
der Finanzreformen, ſowie ſeinen Dank ſür die legislatoriſchen
Ar=
beiten auf den militäriſchen, ökonomiſchen und kulturellen Gebieter
ausſpricht.
Butgarten. In Sofia fanden in den letzten Tagen zahlreiche
Verhaftungen ſtatt.
Der wegen der Teilnahme an dem Komplott von Burgas
an=
geklagte ruſſiſche Offizier Nabokow iſt von dem Kriegsgerichte
ſchuldig erklärt und nebſt Urteil dem ruſſiſchen Konſul in Burgas
überliefert worden.
General v. Kaulbars ſoll verlangt haben, daß auch die
Mi=
litkrkommandanten in Philippopel, welche die Verhaftung des
Kawaſſen des ruſſiſchen Konſulats verfügt hatten ihres Amtes
ent=
ſetzt würden. Kaulbars hat ferner verlangt, daß die Garniſon der
ruſſiſchen Fahne die militaͤriſchen Ehren erweiſe und die Frifl
ür die Beantwortung ſeiner Forderung bis zum 17. d. M.
feſt=
geſetzt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 17. November.
Wie verlautet wird die zweite Kammer der Stände in
dieſem Jahre keine Sitzung mehr abhalten.
Das Großh. Miniſterium der Finanzen, Abteilung für
Bau=
weſen, hat den Großh. Kreisämtern eine eingehende
Inſtruktior=
über die Anlage und Pflege der Obſtbaumpflanzungen an
den Staatsſtraßen zugehen laſſen. Derſelben iſt ein Verzeichnis
der für unſer Klima und die verſchiedenen Höhenlagen geeignetſtey
Obſtſorten beigegeben und ſteht zu hoffen, daß das gute Beiſpiel
der Obſtbaumpflanzungen an den Staatsſtraßen ein
nachahmens=
wertes Vorbild für unſere Landwirte gibt.
Ueber die Befugniſſe der Behörde, eine ordentliche äußer=
Herſtellung der an den Straßen ſtehenden
Gebäulich=
keiten von den Hausbeſitzern zu verlangen, ſind im Publikum noch
vielfach irrige Anſichten verbreitet. Wir wollen deshalb darau
aufmerkſam machen, daß das neue, nun in Kraft getretene
Orts=
bauſtatut darüber ſehr beſtimmte Vorſchriften enthält. Die 88 59
und 54 beſagen nämlich, daß alle an den Straßen ſtehenden Ge
bäude, Mauern und ſonſtigen Einfriedigungen ſtets in ſolchem
Zu=
ſtand des Verputzes und Anſtrichs zu erhalten ſind, daß ſie für das
Ausſehen der Straße nicht mißſtändig werden und daß für der
Anſtrich Farben nicht verwendet werden dürfen, welche blende!
der der Geſundheit ſchädlich oder für die Straße mißſtändig ſind
Wenn ſich nun auch bei einer großen Anzahl von Hausbeſitzer„
gerade in den letzten Jahren das löbliche Beſtreben gezeigt hat.
dem Aeußeren ihrer Häuſer ein würdiges Ausſehen zu geben, ſo
ind doch, beſonders auch in der Neuſtadt, noch gar manche Gebäu
lichkeiten vorhanden, bei welchen dies nicht der Fall iſt. Wir habey
Grund zu der Annahme, daß man demnächſt von den betreffendey
Beſtimmungen ausgedehnteren Gebrauch machen wird.
N 224
waren im Oktober d. J. 209 Perſonen äufgenommen lgegen 237 im nationales Werk von unüberſehbarer Ausbildungsfähigkeit im Dienſte
gleichen Monat des Vorjahres). Davon waren 101 (06aufeigene der deutſchen Landwirtſchaft ſoll hier die erſte Weihe zu thaten=
Koſten, 20 (22) als Mitalieder der Dienſtbotenkrankenanſtalt aufae= reichem Wirken empfangen und wohl ziemt es einig und ernſt
nommen; der Reſt von 88 (99) ſind Armenkranke, hierunter 21'28) dies Werk zu bereiten. Rüſien ſchon unſere Nachbarſtaaten, ſo darf
von auswärts zugereiſte. Von den zugereiſten fremden Armenkrankenl Heſſen um ſo weniger zurückſtehen, da unter den Nachbarn die erſte
ſind drei geſtorben, deren Leichen nach geſetzlicher Beſtimmung auf Stelle ihm zukommt. Alle Kräfte müſſen eingejetzt werden, um
die Anatomie der Landesuniverſitat Gießen zu verbringen waren. glänzend zu beſtehen im Wettſtreit. Glückverheißend hat der
land=
dem Publikum die Bekanntſchaft Herrn Max Päuer'z, eines alückverheißend. weil ihm neben dem Ruhm der Inittative das leider
vortrefflichen, trotz ſeiner Jugend bereits rühmlichſt bekannt ge= ſelten gewordene Verdienſt gebührt, neben dem Wort der That nicht
wordenen Pianiſten. Der Künſtler ſpielte als Hauptnummer Beet= vergeſſen zu haben. Am 27. November I. J. vormittags 10 Uhr findet
hovens Es-dur=Konzert für Klavier mit Orcheſterbegleitung und l auf dem hleſigen Pferdemarktplatz eine Vorſchau von Pferden und
2837
dokumentierte dabei einen außerordentlich feinfühligen muſikaliſchen
Vortrag und nahezu vollendete Bravour. Den meiſten Dank
er=
warb ſich Herr Pauer mit der meiſterlichen Wiedergabe der Lißt'ſchen
Don Juan=Fantaſie, welche die brillante Technik des jugendlichen
Virtuoſen in geradezu bewunoernswurdiger Weiſe zeigte.
An Nummern für das Orcheſter allein brachte das Programm
Brahms' eigenartig ſtiliſierte Serenade für kleines Orcheſter ſop. 16
Adur) und Cherubini's Anakreonouvertüre, ein paſſender=Tribut
an den bis zur Ungebühr vernachläſſigten Kömponiſten der„ Medea'.
Die Wiedergabe dieſer beiden Sachen darf eine exakte genännt
wer=
den. Sehr ſchön vorgetragen und von herrlicher Klangwirkung war
das Adagio non troppo in der Serenade. Die Sängerin des Abends,
Frl. Finkelſtein, welche die Arie der Penelope aus Bruchs
Odyf=
ſeus Und außerdem einige kleinere Sachen von Brahms und Jenſen
vortrug, erfreute wie immer durch ihre ſympathiſche, leicht angebende
und völlkommen ausgeglichene Stimme. Die warme Aufnahme,
welche die Leiſtungen der Sängerin fanden, veranlaßte dieſelbe zur
Zugabe des Schubert'ſchen„Sah ein Knab ein Röslein ſtehn', das
ſte mit außerordentlich graziöſem Ausdruck ſang.
A. Kaufmänniſcher Verein. Vortrag des Herrn Theodox
Weicker. „Meine Erlebniſſeam Iſthmus von Panama”
In der Einleitung betonte Redner, daß ſeine nach den verſchiedenen
Erdteilen unternommenen Reiſen lediglich handelspolitiſcher Natur
geweſen ſeien, ſo auch die nach dem Iſthmus von Panama,
wohin man auf zwei Wegen gelangen kann. Von ſeiner vorjährigen
weſtindiſchen Reiſe wußte Herr Theodor Weicker viel Intereſſantes
zu berichten, namentlich von den merkwürdigen Erſcheinungen der
Tropennatur. Der Iſthmus, das Bindealied zwiſchen Hentral= und
Südamerika, iſt an der ſchmalſten Seite 84 Kilometer breit; das
von Nordamerika, herüberſtreichende Gebirge der Cordilleren
ver=
flacht ſich hier ſo. daß die Berge kaum 306 Meter Höhe betragen.
Die Einwohnerzahl von Panama beläuft ſich auf 280000 Seelen,
darunter 5 pCt. Weiße, der Reſt Miſchlinge und Indianer.- Die
politiſchen Zuſtände ſind die denkbar traurigſten; es beſtehen im
Jande drei revolutionäre Parteien. gebildet äus Vagabunden und
Wegelagerern, die gegen die Kolumbiſche Regierung vörgehen. Bei
dieſen Revolutionen iſt kein Patriotismus im Spiele, ſie ſind meiſtens
Spekulationen Eines. der auf Koſten der Anderen reich werden
will. Ausführlich verweilte Redner bei der Erſcheinung des durch
ſeine Grauſamkeiten berüchtiaten Varius, Präſident der Republik
Guatemala, der aber trotz alledem ein großer Geiſt war, für
Ver=
kehrsſtraßen ſorgte, ſich mit der Vereinigung der 5 Republiken auf
Panama trug und ſelbſt eine Gramatik der indianiſchen Sprache
verſaßte. Die ſanitären Einrichtungen des Landes ſind ſchrecklich;
es giebt keine Waſſeranlagen, das Waſſer wird während der
Regen=
zeit in Ciſternen aufgefangen; die Sümpfe werden nicht
ausge=
trocknet, daher ſtets das Fieber herrſcht und Tauſende dahin rafft.
Sehr ſorglos verfährt man mit den Beerdigungen und dem
Weg=
ſchaffen des Unrats: Pferde bleiben ſo lange liegen, bis ſie
ver=
weſen. Glücklicherweiſe hilft die Natur ſich hier einigermaßen ſelbſt,
indem Aasgeier die tieriſchen Leichenreſte auffreſſen; mit Recht wird
daher die Tötung eines ſolchen Tieres mit hoher Geldſtrafe geahndet.
Das Klima von Panama wirkt erſchlaffend und entnervend.
Den großen Gedanken, eine Waſſerſtraße von dem atlantiſchen
nach dem ſtillen Ozean zu führen, ergriff Ferdinand von Leſſeps
mit voller Energie. In 18 Tagen erforſchten mehrere Franzoſen
drei Linien als durchfuͤhrbar. 1879 berief Leſſeps einen
internatio=
nalen Kongreß nach Paris. und am 1. Januar 1880 feierte er die
Einweihung des Kanalunternehmens an der Mündung des Rio
Grande und zwar an Bord, da Ebbe eingetreten war.
Herr Theodor Weicker kam nun eingehend auf die finanzielle
Seite des Unternehmens zu ſprechen, welche nicht eben die beſte
iſt, ſich bei ſeinen Angaben ſtreng auf Thatſachen und authentiſche
Belege ſtützend. Er 'ſchloß ſeinen anregenden, über ſichtlich
geord=
neten Vortrag mit dem Wunſche, daß Leſſeps die Vollendung der
großen Kultürarbeit, welche eine „Gaſſe jür die Freiheit= ſei,
ge=
ſingen möchte.
l. Die Deutſche Landwirtſchaftsgeſellſchaft, welche im
Laufe des Jahres 1885 gegruͤndet wurde und heute ſchon weit über
3000 der bewaͤhlteſten Landwirte aus allen Gauen Teutſchlands zu
ihren Mitaliedern zählt, beabſichtigt im Juni kommenden Jahres ihre
erſte Ausſtellung zu Frankfart a. M. zu veranſtalten, nachdem die
erſte Wanderverſammlung in den Tagen vom 28. Juni bis 3. Juli
Auf der Krankenabteilung des ſtädtiſchen Hoſpitals1 dieſes Jahres in glänzendſter Weiſe zu Dresden ſtattgefunden hat. Ein
B. Das zweite Konzert der Großh. Hofmuſik vermittelte l wirtſchaftliche Bezirksverein Darmſtadt die Zurllſtung begonnen
RNindvieh ſtatt behufs Ermittlung ausſtellungsfähiger Tiere. An
Preiſen ſind vorgeſehen ein Preis zu 25 und 15 Und 3 Preiſe
10 M.; inaleichen für Kühe und ſtalbinnen. Die Preiſe für Pferde
werden noch bekannt gegeben werden. Anmeldungen ſind an den
Herrn Direktor des landw. Bezirksvereins' bis zum 25. l. M. zu
richten. Wir boffen, es möchte dem Provinzialverein gelingen, alle
ferner erforderlichen Schritte möglichſt erleichternd für den einzelnen
Ausſteller zu geſtalten; vor allem aber der Wunſch. daß dem Ganzen
ein ausgeſprochenes Gepräge des überlegt Einheitlichen nicht mangle.
Die Thaklache, daß das bei uns noch übliche Beurteilungsverfahren
bei Prämiierungen nur ſehrwenig zweckentſprechend iſt und nicht
im=
mer dazu führk. dem wirklich wertvollſten Zuchttiere auch den ihm
zukommenden Platz unter ſeinen Mitkonkurrenten zu ſichern= beſchäftigt
ſchon lange unſere einſichtigen Züchter und igewiegteſten Preisrichter.
Ziemlich aanz allgemein iſt man in dieſen Kreiſen der Anſicht, daß wir
ein Punkiſyſtem brauchen, welches einmal die Beutteilung der Tiere
nach ſeinen einzelnen Eigenſchaften ſichert, andererſeits aber auch
ins=
beſondere die Nutzungsfählakeiten der Tiere in der von der Praxis
geforderten Weiſe gebührend zum Ausdruck zu bringen ermöglicht,
um unlere Ausſtellungen bezw. Präwierungen wirklich nutzbringend
zu machen. Eine reifliche praktiſche Prükung der verſchiedenen
hier=
für in Vorſchlaa gebrachten Syſteme veranlaßte den Herrn Referenten
der letzten Ausſchuß=Sitzung des Bezirksvereines, das Eyſtem des Herrn
Direktor Bebmer zu empfeblen und vorzuſchlagen dasſelbe gelegentlich
obiger Vorſchau verſuchsweiſe anzuwenden. Vieſer Vorſchläg wurde
nahezu einſtimmig angenemmen. Damit gebührt auch hier dem
Be=
zirksverein Darmſtadt die Ehre, bahnbrechend vorangegangen zu ſein
und wir glauben uns nicht zu irren. wenn wir an dieſes Vorgehen
die Hoffnüng einer wahrhaft praktiſchen Entwicklung unſeres
Aus=
ſtellunaswelens knüpfen zum Heil und zum Segen unſerer heimiſchen
Landwirtſchaft.
2 Vor einigen Tagen entſtand abends in einem Zimmer des
Gaſthauſes „Zur Roſes dahier ein Gardinenbrand, welcher
jedoch ſofort wieder gelöſcht wurde. — Ein Dienſtknecht aus
Ernſt=
bofen ſchwindelte bei einem Sattler auf den Namen eines hieſigen
Fuhrmanns eine Peitſche aus und verkaufte dieſelbe wieder für
geringes Geld. - In dem Hauſe eines Kaufmanns in der Mauer=
Ein
ſtraße wurde die Dachkandel abgeriſſen und zerbrochen.
lüderliches Frauenzimmer Montag Nacht durch die
Schutzmann=
ſchaft verhaftet, machte auf dem Transport nach dem Volizeigefänanis
großen Skandal.-Mit Rückſicht auf die ſtattgehabten
Vor=
beſtrafungen diktierte geſtern morgen das Gericht eine 12tägige
Häftſtrafe und ſtellte beim Wiedererſcheinen einen längeren
Aufent=
halt im Arbeitshauſe zu Dieburg in Ausſicht. — Einem
arbeits=
ſcheuen Individuum aus Beſſungen, welches in der letzten Zeit faſt
jede Nacht von der Schutzmannſchaft wegen Obdachloſigkeit
aufgeariffen wurde, ſind vom Gericht einige Tage Haft zuerkannt
worden.
Die am Freitag abend in der Winter'ſchen Brauerei
ſtatt=
gefundene erſte diesjährige Verſammlung des Lokalgewerbver=
Lins wurde von Herrn Vergrat Tecklenburg mit einem
Rück=
blick auf die inſtruktiven Ausflüge des vergangenen Sommers
er=
öffnet, woran der genannte Vorſitzende den Wunſch knüpfte, daß
ſich auch die für den bevorſtehenden Winter beabſichtigten Vorträge
der Teilnahme und des Intereſſes der Mitglieder erfreuen möchten.
Die Frage eines eigenen Vereinshauſes anlangend, gab der Vorſitzende
Kenntnis von der an den Stadtvorſtand gerichteten Eingabe, dem
Lokalgewerbverein das frei werdende, ehemals Hufnagel'ſche
Schul=
haus in Eigentum zu überlaſſen, dazu die Hoffnung ausſprechend,
daß bei der im nächſten Sommer ſtattfindenden 5Gährigen
Jubi=
läumsfeier des Vereins derſelbe in dieſem Haus durch das
Wohl=
wollen der Stadtverordneten ein eigenes Heim beſitzen werde. Der
dann folgende Vortrag des Herrn Ingenieur Eſſelborn über das
zeitgemäße Thema „Arbeiterwohnüngenz verdient die ihm
ge=
wordene Anerkennung ſeines Inhaltes und ſeiner Form wegen.
Redner aab zuerſt eine geſchichtliche Darlegung der auf dem
frag=
lichen Gebiet bis jetzt zu Tag getretenen Beſtrebungen im Anſchluß
an die bahnbrechende Thätigkeit des Bürgermeiſters Köchlin in
Mühlhauſen, führte den Nutzen aus, welcher zweckmäßig
eingerich=
tete Arbeiterwohnungen in ſanitärer, moraliſcher und induſtrieller
Hinſicht haben und beſprach ſodann die Art und Weiſe, wie
Arbeiter=
wohnungen zu erbauen ſeien.--Wenn auch in letzterer Beztehung
ſich kein Syſtem als das abſolut beſte bewährt habe, ſondern überall
den lokalen Verhältniſſen Rechnung getragen werden müſſe, ſo ſeien
2838
„4
doch die Einrichtungen, bei welchen jeder Familie ein Häuschen zum
Alleinbewohnen überwieſen werde, ſchon aus dem Grunde, wenn
ſonſt irgend möglich, allen anderen vorzuziehen, weil es hierbei
ge=
linge, den Arbeiter allmählich zum Eigentümer ſeines Hauſes zu
machen. Redner erläuterte an mehreren Beiſpielen aus großen
Induſtriebezirken Frankreichs und Englands, daß dort zum Preiſe
von etwa 2000 Fres. ſolche Häuſer mit Garten in größerer Anzahl
erbaut worden ſeien. Redner ſchloß ſeine vortrefflichen
Ausführ=
ungen mit dem Wunſche, daß die Beſtrebungen zur Verbeſſerung
der Wohnungsverhältniſſe der arbeitenden Klaſſen ſich
verallge=
meinern und dabei Jeder ſein Teil beitragen möchte. Nachdem der
Vorſitzende dann noch Kenntnis davon gegeben, daß auch im
laufen=
den Winter wieder eine Reihe von Fachvorträgen und zwar
diesmal für Maurer, Weißbinder und Lackierer, ſtattfinden würde,
erfolgte noch eine Beratung über die von der Centralſtelle
ange=
ordnete Enquete über,die Lage des Kleingewerbes!. Der
Lokalgewerb=
verein wird ſich damit noch in einigen weiteren Verſammlungen
beſchäftigen und ſeine Wünſche und Anſchauungen der Centralſtelle
demnächſt vorlegen.
t Wir erfahren, daß die Darmſtädter
Karnevalgeſell=
ſchaft im Jahre 1887 ihr 10jähriges Jubilaͤum feiern wird. Es
iſt ein erfreuliches Zuſammentreffen, daß es der Geſellſchaft nach
langjährigen Beſtrebungen gerade in dieſem Jahre zum erſtenmal
vergönnt iſt, den Karneval mit einer vorhandenen beträchtlichen
Mitgliederzahl zu beginnen, zu welcher die Damen ein nicht
un=
weſentliches Kontingent ſtellen. - In der auf Donnerstag den
18. ds., abends 84 Uhr, im Damenſalon des Saalbaus
ausge=
ſchriebenen Hauptverſammlung ſtehen auf der Tagelordnung:
Rechenſchaftsbericht, Wahl des Komitts für 1887 und
Beſchluß=
faſſung über die mit dem Karnevalzugverein eetroffenen
Verein=
barungen. Man darf erwarten, daß bei der Wichtigkeit der zu
erledigenden Punkte die Mitglieder zahlreich erſcheinen werden.-
Wir wünſchen der Karnevalaeſellſchaft, die in ihren Sitzungen ſtets
einen friſchen Humor zu entfalten wußte, noch recht viele Decennien
froͤhlichen Beſtehens.
Mainz, 16. Nov. Bei der geſtrigen
Stadtverordneten=
wahl beteiligten ſich nahezu 50 pCt. der Berechtigten. In
Kon=
kurrenz ſtanden ein Vorſchlag der vereinigten Ultramontanen,
Nationalliberalen und Demokraten, ſowie ein ſolcher der ſog.
Unab=
hängigen, d. h. eines kleinen aber einflußreichen Kreiſes von
Per=
ſonen, die nicht in Geſellſchaft gewiſſer Namen jenes
Kompromiß=
vorſchlags auftreten wollten und die unter Beibehaltung von 15
Kandidaten des gemeinſamen 8ettels 6ſtrichen und durch andere erſetzten,
und endlich der Zettel der Sozialdemokraten. Es erhielten die
ver=
einigten Parteien 1135, die Unahängigen 603, die Sozialdemokraten
553 Stimmen. Der entſchiedene Sieg der Vereinigung iſt
größten=
teils auf die Rührigkeit der ultramontanen Parter zurückzuführen.
Worms, 16. Nov. Freiherr Heyl zu Herrnsheim gab
Sonn=
tag abend ſeinen Arbeitern als Ausdruck des Dankes für den ihm
m Frühjahr dargebrachten Fackelzug eine größere Feſtlichkeit,
an der ca. 1500 Perſonen teilnahmen. Beidieſer Gelegenheit wurde
konſtatiert, daß ſeit dem Beſtehen der Firma 183 Arbeiter ihr
2jähriges Jubiläum in dem Hauſe gefeiert haben.
Offenbach, 14. Nov. Wie in einer geſtern hier abgehaltenen
Verſammlung den Vertretern der beteiligten Gemeinden durch die
Herren Bürgermeiſter Brink, Kreisrat Haas und Baurat Raupp
auf Grund der an maßgebender Stelle eingeholten Erkundigungen
mitgeteilt werden konnte, ſteht die Großh. Regierung dem Projekte
einer Sekundärbahn von Offenbach über Dietzenbach nach
Die=
burg=Reinheim event. nach Groß=Umſtadt, und von Offenbach nach
Nieder=Roden bezw. Babenhauſen ſympathiſch gegenüber und ſucht
dasſelbe möglichſt zu fördern. Für ſpäter iſt eine Erweiterung
des Projekts dahin in Ausſicht genommen, daß die Linie nach
Nieder=Roden bis Babenhauſen, die Linie nach Reinheim bis
Rei=
chelsheim verlängert, ferner von Offenbach aus mittelſt einer
Fort=
jührung der Bahn in der nördlichen Richtung über den Main der
Anſchluß an eine projektierte Sekundärbahn Gedern=Stockheim=
Windecken=Frankfurt gewonnen wird. Die Darmſtädter Bank iſt
bereit, den Bau auszuführen; auch ein Konſortium in Hannover hat
ſchon diesbezügliche Schritte gethan. Schließlich nahm die
Ver=
ſammlung noch zwei Reſolutionen an, bei Großh. Regierung dahin
vorſtellig zu werden, daß 1) die Vorlage, betr. den Bau der beiden
Sekundärbahnen, noch für den jetzigen Landtag vorbereitet, und
2) die Konzeſſionen zum Bauen der proiektierten Dampfſtraßenbahn
von Sachſenhauſen über Iſenburg und Sprendlingen nach Langen
reſp. Dreieichenhain als eines minder wichtigen Unternehmens nicht
vor der Genehmigung der Sekundärbahnen erteilt werde.
8t. Frankfurt, 15. Nov. Unſere beiden Theater brachten
Samstag, reſp. Sonntag abend Novitäten. Der von Moſer'ſche
Schwank „Alfredr konnte dem Schickſal eines ziemlichen
Durch=
falls nicht entgehen, obgleich die Claque mit wahrem Hochdruck
arbeitete. Dagegen fand die neue Oper „Junker Heinzl von
Intendant von Perfall eine recht warme Aufnahme. Die Oper
bietet rein lyriſche Muſik und hat im Finale des erſten Aktes und
dem Liebes=Duett des zweiten Aktes beſonders wirkſame Stellen.
224
Neuſtadt a. d. H. Eine zahlreiche Verſammlung von
Wein=
gutsbeſitzern beſchloß auf Antrag Buhl die Einſetzung einer
Kom=
miſſion, welche unter Zugrundelegung des Beſchluſſes der
bayeri=
ſchen Kammer eine Petition an den Reichstag ausarbeiten ſoll
wo=
nach die Fabrikation von Kunſtwein oder der Verkauf von
ſolchem unter dem Namen Wein verboten und die ſogenannte
Wein=
verbeſſerung nur mit Deklarationszwang gegenüber dem Verbraucher
prlaubt iſt.
Berlin, 15. Nov. Die Ziehung der Kunſtausſtellungs=
Lotterie ungültig, melden die „R. N.1. Der Grund der
Ungiltig=
keit ſoll darin zu ſuchen ſein, daß bei Schluß der Ziehung in der
Urne der Gewinn=Nummern eine Nummer fehlte. Man iſt an
maßgebender Stelle darüber im Zweifel, ob eine Wiederholung der
ganzen Ziehung oder nur eine Konkurrenz der Gewinnloſe um die
planmäßigen Gewinne zu erfolgen hat.
Wien, 15. Nov. Der Bruder Heinrich Heines, Baron Guſtab
Heine, der Herausgeber des „Fremdenblattes', iſt heute hier
ge=
ſtorben.
Chicago, 15. November. Die ſtreikenden Arbeiter beſchloſſen,
dem Befehl Powderly's, des Chefs der „Knigths of Labour
ob=
gleich unter Proteſt, zu gehorchen, und nahmen die zehnſtündige
Arbeitszeit wieder auf.
[11693
Lodeoanzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten bringen wir
die tiefſchmerzliche Nachricht, daß unſer lieber Sohn,
Gatte, Vater und Schwager
Friedr. Carl Tahr
Samstag den 13. d. Mts. in Lindau am Bodenſee auf
ſeiner Geſchäftstour in Folge eines Herzſchlages plötzlich
verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 17. d. M.,
Nach=
mittags 3 Uhr, vom Wohnhauſe, Holzhofallee Nr. 1,
aus ſtatt.
44
[11694
Dodes-Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Mitteilung,
daß unſer lieber unvergeßlicher Gatte, Vater, Onkel und
Großvater
Rontnor Wilhelm Pfeil
heute Mittag 2 Uhr nach kurzem Krankenlager ſanft
ver=
ſchieden iſt.
Darmſtadt, den 16. November 1886.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
(11695
Dankſagung.
Allen Freunden, Verwandten und Bekannten, insbeſondere
aber den Herren Kollegen, die unſern innigſt geliebten Gatten,
Vater, Bruder und Onkel
Adam Humla.
zu ſeiner letzten Ruheſtälte geleiteten und an dem uns leider
ſo früh und ſchmerzlich betroffenen Verluſte ſo innigen Anteil
nahmen, unſeren tiefgeſühlteſten Dank.
Darmſtadt, den 15. November 1886.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Tageskalender.
Mittwoch 17. November: Theatraliſche Abend=Unterhaltung zum
Beſten der Waiſen im Saalbau.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.