Darmstädter Tagblatt 1886


09. November 1886

[  ][ ]

149.
Ahrgung.

Allarying.

Monnementspreis
ierteljährlich 1 Mark 50 Pf. inck
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſämtern Beſtellungen ent=
Legengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufichlag.

Irag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werden anzmmimen: in Tarmſtadt
von der Expedition, Rheinir Nr. 2.
m Beſſungen von Fricdr Blößer,
Holzſtraße Nr. 36. ſowie anzwärts
von allen Annoncen=Eppebilionen

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmllicher Behörden.

W218.
Dienstag den 9. November.
1386.

B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. Oktober 1818 gegen die gemeingeſährlichen Beſtrebungen
der Sozialdemokratie ſind nerboten worden:
1) laut Bekanntmachung der Königlichen Regierung, Abtheilung des Innern zu Köln, vom 19. v. Mts. die in deutſcher
Sprache abgefaßte nicht periodiſche Druckſchriſt: Sozialrevolutionäre Lichtſtreifen über Ehe und Familien von Friedrich
Stackelberg, Nice 1883¼, gemäß 8 6 Alinea 2 des genannten Geſetzes;
2) laut Bekanntmachung des Großh. Bad. Landes=Commiſſaͤrs für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach
vom 23. v. Mts. die Aummern 18 und 19 der zu Mannheim im Verlag von Alexander Krapp, unter verantwortlicher Re=
daction
von J. Willig erſcheinenden Zeitaͤg: Pionier, Südweſtdeutſche Volkszeitung=
3) laut Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidenten zu Berlin vom 26. v. Mts. die nichtperiodiſche Druckſchriſt:
Oeſterreichiſcher Arbeiter=Kalender für das Jahr 1887; herausgegeben von der Redaction des Volksfreund in Brünn,
Preis 30 Kreuzer; Brünn, Verlag der Redaction, Druck von Groak und Etler', nach 8 11 des gedachten Geſetzes;
4) laut Bekanntmachung der Königl. Württembergiſchen Regierung des Jagſtkreiſes zu Ellwangen vom 29. v. Mis. das
Flugblatt mit der Ueberſchrift; Arbeiter! Bürger! und beginnend mit den Worten: Aun ſchon 8 Jahre verſucht eine
wüthende Reaktion ꝛc.;; Druck der Vereinsbuchdruckerei Hottingen-Zürich.
Darmſtadt, am 5. November 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
(11344

Bekanntmachung.
Offenlegung der Liſten der Stimmberechtigten zur Stadtverordneten=
Wahl betreffend.
Während der Zeit vom 5. bis 13. November 1886 incl., Vormittags von 8
bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, liegt die Liſte der in der Stadt
Darmſtadt zur Stadtverordnetenwahl Stimmberechtigten, ſowie das Verzeichniß der
zu dem höchſtbeſteuerten Dritttheil der Wählbaren gehörigen Perſonen auf dem
Stadthauſe in der Rheinſtraße, Zimmer Nr. 12, zu Jedermanns Einſicht offen.
Innerhalb dieſer Friſt kann in dem bezeichneten Locale jedes Mitglied der Stadt=
gemeinde
Einſicht von dieſen Liſten nehmen und Einwendungen gegen dieſelben
vorbringen.
Darmſtadt, am 4. November 1886.
Der Großherzogliche Oberbürgermeiſter:
Ohly.
[1212

Bennnntmuchung.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche im Laufe dieſes Jahres ihr ſeither be=
triebenes
Gewerbe niedergelegt haben, oder vor Ende März 1887 niederlegen, oder
an einen Anderen abtreten wollen, ſowie Diejenigen, welche ſonſtige Veränderungen
im Gewerbebetrieb vorzunehmen beabſichtigen, werden hierdurch aufgefordert, dieſes
der Bürgermeiſterei alsbald anzuzeigen, damit bei der bevorſtehenden Steuerregu=
lirung
Rückſicht genommen werden kann.
Darmſtadt, den 1. November 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[1127

Verſteigerung.
Nüchſten Donnerstag den 1I. d. M.
Nachmittags Um 3 Uhr,
ſollen auf dem Beſſunger Forſthaus bei
Roßdorf eine größere Partie, altes
Bauholz, Thüren, 2 ſteinerne Rindvieh=
Krippen, 1,75 Emt. lang, und 3 Stück
gußeiſerne Pferdekrippen, öffentlich an die
Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 6. November 1886.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Wießell.
(11345
Verſteigerung.
Donnerstag den 11. November er.,
Vormittags 10 Uhr,
ſollen im Hofe der Garniſon=Bäckerei
Fußmehl, Haferſpreu, Heu= und Stroh=
abfälle
, Koke, altes Eiſen, ſowie diverſe
Inventarien und Geräthe
öffentlich an den Meiſtbietenden gegen ſo=
fortige
Bezahlung verſteigert werden.
Proviant=Amt Darmſtadt. (1346

daſinoſtraße 16 iſt die Verkaufsbnde
[11186
O abzugeben.
714

[ ][  ][ ]

Beinwottene Lianeuie ahamas
Baumwoll Ilaneſle,
Barchende, Felapiqués,
weiss und ſarbitz.
- GSIWGIIGU,
[1256
17 Ludwigsſtraße 17.

2740
M 218
Kriegsgerichtliches Erkenntniß.
Durch kriegsgerichtliches unterm 2. November 1886 beſtätigtes Erkenntniß
vom 30. Oktober 1886 iſt der Dragoner Wilhelm Appel der 5. Escadron
1. Großh. Heſſ. Dragoner=Regiments (Garde=Dragoner=Regiment) Nr. 23, geboren
am 4. März 1867 in Büdingen, Kreis Büdingen, in contumaciam für fahnen=
flüchtig
erklärt und in eine Geldſtrafe von dreihundert Mark verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 4. November 1886.
[134]
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.

VGLGUaIdd

nech jeder Thotographie.
Ein ebenſo ſinnreiches als ſchönes Geſchenk iſt gewiß ein Portrait in Oel
gemalt, beſonders wenn man damit die Betreffenden ohne beſondere Vorberei=
tungen
überraſchen kann. Nach jeder Photographie können, unter Garantie der
treueſten Wiedergabe, die ſchönſten Gemälde hergeſtellt werden und zwar in
½ -½. und ⁶⁄₄ Lebensgröße zu den billigen Preiſen von M. 40.-
M. 60.-, M. 90. - und M. 120.-.
Beſonders dürfte dieſe Gelegenheit denjenigen willkommen
ſein, welche ein gutes Bild von lieben Verſtorbenen beſitzen
möchten.
Ein ſolches Gemälde iſt gewiß das ſchönſte Weihnachts=Geſchenk, es
müßten aber Beſtellungen jetzt ſchon aufgegeben werden, wenn eine rechtzeitige
Ablieferung erfolgen ſoll.
Aufträge nimmt unterzeichnete Buch= und Kunſthandlung entgegen und ſind
daſelbſt auch Probebilder in Augenſchein zu nehmen.
[11348
G. V. Aigner.
Wilhelminenſtr. 21.
Buch- und Kunsthandlung.

U8 aSUGIGN UIOSSL SAIsON

Imhängen, Chälos, Fiohus, Kopltüchor,
Bulgarenhauben.
in Wolle, Seide, Chenille, ſind in größter Auswahl eingetroffen.
esheimer a vonne,
½.

Ernst-Audwigsplatz 2.
am weißen Thurm.

11349

Sprall's
atent-Peischfasor.
undekuchen

empfehle ſtets friſch und durch
directen Bezug zu beſonders
vortheilhaften Preiſen.
Haupt-Dopot I.:
Mortz Landan,
Mathildenplatz 1. (1350
GRRAIO

aller Sorten in ſchönſter Auswahl.
LEfah
zum Frottiren in ſchönen Stücken
empfiehlt
Friedr. Schaefer.
Ludwigsplatz 7. ſ9580
Georg Ebers,
Die Hilbraut.
Ein neuer Roman in 3 Bänden, eleg.
gebunden M. 15.-, zu beziehen durch
Carl Röhler, Buchhandlung,
Eliſabethenſtr. 4, (1351
nächſt dem Ludwigsplatz.

G. C. Hisgen's

V6llsoIoll
V6GallIlaol,
vorzüglichſtes Material für Fuß=
boden
=Anſtrich,
empfehlen M. 2. 50 per Kilo:
A. Caſtritius, Mühlſtraße 20,
Emanuel Fuld, Kirchſtraße 1,
G. P. Poth, Bleichſtraße.
[7262

General=Depot bei
feorg Liobig & Co.,

Louiſenſtraße 10. (11217

Hochſtämmige und Zwerg=
Obſtbäume,
Zierbäume und Sträucher
in großer Auswahl empfiehlt
Hofbouquet=,
Hoh. Honkel, lieferant
Kunſt= und Handelsgärtnerei.

[ ][  ][ ]

H. Stade C Beer.

Billigster Bezug
kür sämmtliche Putz. und Hodewaaren.
Lager und Inferlgung

V.
Damenhüten, Coiſkuren, Trauerhüten ete. ote.

Warustadt.

Gu4STGGAlhu

zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen der nicht mehr ganz hellen
WasGnegogonstando &ae; ſ olds ſddrohl,
namentlich:
Damen- und Herren-Hemden,
Kragen umd Hauschetten, Shir-
Eing-,Piaus- umd Flanell- Unter-
röcke
, Hachtsachem, Beinklei-
der
Corsetten, Hausschürzon
und elegamte Thee-Schürzem,
Nachthauben, Hegligsehauben,
weisse umd farbige Taschen-
tücher
etc. Ote.
EGhGILS HaOhOlgok,

Hoflieferant.

U1351

EEILUVSder,
AO
E
Gll
Dis patentirton
ruxxsrAtcrrn rRonuzrAAurenru vonurexorson
hoilon oder vermindern dloe Tanbheit, gloichviol ansveicher Vraache diesolbs herstammt.
vis Bönorkeonanorthosten Hollungev sind ertolet. Man vonde Vplonnig. um franco ein 2
nattririesWerk von 8o Seiten zu ömpfangen, nsiches die interetkanten Beschreibungen
über die Vorsache onthaelt, die zur Hoilüng der Tanbheit unternommen vorden
sind; man fndet darin auch Anorkennungescbreiben von Docioren, Advocaten, Voriæ
gorn und andoren hervofragendon Persönlichkeiien, nelche dureh diese Trom-
melhäntoher
goheilt vorden zind und diesolbon angolegontlichet ompfedlen.
Hr vonts deh u 1. H. Hrencousol, 4. rus breuor iu karb, mior ſeabo dleger Udltungz

2741
Cognac, Arace, Bum,
Medicinal-
und
Bordeauz-Weine,
in gut abgelagerten, garantirt reinen
Qualitäten, empfehlen
foorg Liobig & Co.,
Louiſenſtraße 10.
[11223
2,
Scherves Tropſon
ſboster Arsatn für Chartreuse)
empfiehlt billigſt
Carl Watingor,
Wilhelminenſtr. II. I1353
Eugliſche

Lpooh Dlloll1-go,
große ausgeſuchte Waare,
ingetroffen.
Murtz Lundan,
Mathildenplatz 1. (11354
Prische ital. Bior;
eingetroffen, welche beſtens empfehle.
Markt,
J. Rathsebe,
3.
Haselmüsse
lange, römiſche neue, per Pfund
50 Pfo.,
Hraunteigem,
neue, per Pfd. 40 Pfo.,
Haromem,
größte geſunde Frucht, per Pfd.
25 Pf., bei mehr billiger.
Christ. Sohviun,
Ecke der Wilhelminen= und Eliſa=
bethenſtraße
.
[11355
Gothaer
Kerwelatwurſ.
aus den erſten Fabriken
empfiehlt
[11251
Emanurl Culd.

[ ][  ][ ]

Neueste Costüme, Confections, Paletots, Regen.
Mäntel, Schlafröcke, Unterröcke ete.,
empfehlen in grosser Auswahl zu billigen Preisen.
Specialität: Costüme und Häntel für Trauer und Halbtrauer.

218

2742

Na

D

H

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H.




2
½ 72

S,
.
pO
1
S=
S.

.
2e.
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72
.
.
Co.


g U
G
S.
2½

Oehneſdor Aeider und SehneidorPalotots. unfertigung nach Haas.

Gebrüder Hessel, Prankfurt u. M.

[2356

für das gosamto goistige Leben der dogenwart.
Preis pro Quartal 4 Mark.
Joden Monat arveheint eln relch Hlustriortes Heſt von 8-9 Vogen.
E Ateste, Jornchmete und gediegenste deutsche Monatsschrikt für
Haus und Familie
E Das erste Heft des 81. Jahrgangs ist soeben erschienen und kann
durck jede Buchhandlung zur Ansicht bezogen werden.
E. Abonnenten können jederzeit eintreten. Bestellungen werden von
allen Buchhandlungen und Postanstalten ausgekührt.

Fau de Cologne
von J. M. Farina, gegenüber
dem Jülichsplatz,
desgleichen eigenes
Fabrikat,
SChr beliebt, ganze Flaſche
80 Pf., halbe Flaſche 40 Pf.
empfiehlt
Friedr. Sahaeſor,
Ludwigsplatz 7. (9583
Verſchiedene Offiziers=Effekten preis=
O werth abzugeben. Neckarſtraße 19.
parterre rechts.
(10788

[ ][  ][ ]

E

b28

2743

Vürl. Holallwaaronkabrik foisligen.

110 Arbeiter.
Große Aus=
wahl
in Haus=
haltungs
= und
Luxusartikeln.
Kupferbron=
cirte
Waaren.
Extra ſtark ver=
ſilberte
Hotelge=
räthe
, Beſtecke
ꝛc.
Billigſte Preiſe.

Eigene Glashütte
und
Raffinerie.

Hochzeits=
Geſchenke. Kir=
chengeräthe
.
Ehrengaben fürſ
alle Arten von
Vereinen. Renn=
preiſe
ꝛc. nach
beſonderen An=
gaben
.
Nenheiten.

Geſchüfts-Gröffnung.

Wir beehren uns hiermit ergebenſt anzuzeigen, daß wir in
Warmstadt, Rheinstrasse Nr. S,
eine Niederlage für den Verkauf unſerer
versilberten und vergoldeten Metallwaaren
eröffnet haben und halten uns unter Zuſicherung aufmerkſamſter und rellſter Bedienung einem
verehrl. Publikum angelegentlichſt empfohlen.

[1357

Fabriklager in Verlin, Hamburg, München, Cöln, Stuttgart, Rürnberg ꝛc.

etterauer Gänſe

trifft die erſte Sendung Donnerstag den II. November, Nach=
mittags
4 Uhr, im Gaſthaus zur goldnen Roſer ein. (1337

Hiermit die ergebene Mittheilung, daß ich das von meinem verſtorbenen
Mann ſeither geführte Schirmgeſchäft in unveränderter Weiſe fortführen werde und
bitte meine Freunde und Gönner mich durch ihr ferneres Vertrauen unterſtützen
zu wollen. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, durch gediegene Arbeit und,
ſolide Waaren bei billigſt geſtellten Preiſen mir die dauernde Zufriedenheit meiner
verehrten Kunden zu erhalten.
Achtungsvollſt

Mandeln,
Corinthon, Citronat
in neuer Waare,
billaſt bei
feorg Hobig ≈ Co.
Louiſenſtraße 10. (11229

W. Foller Hilloo,
Schirmfabrik,
obere Elisabethenstrasse 3.

Kaffee-Hesenr.
in Doſen
von Pfeifler & Diller,
ein hochfeines, ſehr ausgiebiges Kaffee=
zuſatzmittel
, nach einem neuen beſonderen
Verfahren zubereitet, empfiehlt, (11359
Horiz Landau.

Ein Flügel mit noch ſchönem Ton, von
E Keim u. Günther, wegen Mangel an
Raum zu verk. Heinrichſtr. 16, III. 11233
715

[ ][  ][ ]

2144

K218

RESUURAU
zurückgeſetzter Waaren.
1 Partie Herrenz, Damen- & Hinderhemden
in Wolle, Baumwolle und Leinen.
Unterjachen & Unterhosen.
⁄₄ breite reinwollene Lamas, ſehr praktiſch für Kleider, M. 1. 20 per Mtr.,
baumw. Flanelle, ſchwerſte Waare für Herrenhemden, 50 und 60 Pfg. per
Meter, Bettenehleinen ohne Naht M. 1.10 per Meter.
Buchskin-Reste und Heidorstoff-Resto
theilweiſe zu halben Einkaufspreiſen.
(1360
Ludwigsſtr.
Ludwigsſtr.
Gormann Löb,
7.

Von der Wein=Großhandlung
Fouls hG, polln , Jagorstrasse 90.
direct bexogen, empfehle in Original=Flaſche
ERGn Hduidd. rUnhprGhlvsohh
zu den vorgeſchriebenen Preiſen 75 Pf., M. 1.50, M. 2.- und
M. 3.- per Flaſche.
(11361
Horiz Lamdam, Hathildenplatu I.

G
hhllrenuh o
li.

Infolge der ungünſtigen Witterungsverhältniſſe kaufte ich überaus preis=
würdig
das ganze Lager einer Herren- und Knaben-durderobe.
Fabrik, welches ich zu folgenden ſtaunend billigen Preiſen ausverkaufe:

Herren=Paletots ä Mk. 18, 22, 25, 30,
Burſchen= 10, 14, 18, 20,
Knaben=
4, 6, 8, 10,
Herren= halbſchwer, Mk. 15-25,
100 Stück Hoſen 6, 7, 8. 9 Mk.

Herren=Anzüge . Mk. 20, 25, 30,
Burſchen=
12, 18, 20,
Jünglings=
8, 10, 14,
300 Stück Knabenanzüge, 5-10 Mk.,
100 Stck. Hoſenu. Weſten, 12-30Mk.

1)
E.Der Verkauf beginnt Samstag den 6. November.
14
W Außerordentlich günſtige Gelegenheit für Wiederverkäufer. E4

David Oppenheimer.

5 Markt 5.

Bei herannahendem Winter bringe meine ſolid gearbeiteten

[1117.

Polzuaaren

in empfehlende Erinnerung.
Das Repariren und Berändern von getragenen Pelagegensländen
werde ich billigſt und prompt beſorgen.
J. W. Dietsche, Rürſchner,s

im Hauſe von Herrn Kaufmann L. Steingäſſer an der Stadtkirche.

8

Sämmtliche
Bratnfertiong.
Mtttel
ſempfehlen
ſeors Llebig & Co,
Louiſenſtraße 10. (11228

Wottorauer ſänse
treffen jeden Mittwoch und Samstag ein.
Beſtellungen nimmt Gemüſehändler
Girnhard, Eliſabethenſtr. 36, an. 11269
76
on
Bahst k. bas0 os.

ff. holſt. Miſchb. 65, 15, 85, 95 Pf., fett.
⬜Käſe 25 Pf., h. holländ. 30 Pf. ½ Ko.
4 Ko.=Prob. p. Poſt. Händl. billigſt.
E. Schulz, Kl.=Flottbeck, Holſtein.

ſartenbesitzern
empfehle meine
Gbſtbäume
(Hochſtämme und Zwergbäume) aller For=
men
, vorzüglichſter Qualität, desgl. eine
reiche Auswahl Zierbäume u. Sträucher,
Nadelhölzer (Coniferen) in gewöhnlichen
und feinſten Arten zur Ausſchmückung und
Neuanlagen von Hausgärten. Zugleich
empfehle mich zur
Renovirung und zum Henanlagen
u. lade zum Beſuch meines Etabliſſements
freundlich ein.
Heinrich Hoack,
Handelsgürtner. 10811
Ein gebrauchtes Schaukelpferd,
wird zu kaufen geſucht. Offerten unt. M.
an die Expedition erbeten.
[11334

[ ][  ][ ]

LTOEALA
WEEIEB
(Das beſte Frühſtück)
prüparirt aus felnſter Cacao und mfftutrtem
Zucker Loſtet nur 1 M. 60 per Pfund; vorä=
thig
und immer friſch bei;
4
Moriz Landau, (11090
Wilh. Weber Hachfolger.

Ganddm vulo,
ehr angenehmes und geſundes
Zimmer=Parfüm,
in Flacon 25 Pf., 50 Pf. u. M.1
empfiehlt.
Friedr. Schaefer.
Ludwigsplatz 7, (9708

Für Baunnternehmer.
Der grosse Treppenautgang
vor dem Hauſe Rheinſtraße 49 ſoll auf
Abbruch verkauft werden.
Gefl. Offerten durch Carl Köhler,
(11363
Eliſabethenſtraße 4.

le

in

4 Kohlenhandlung,?
Comptoir: Carlsſtraße 45,
Lager: Heſſ. Ludwigsbahn.
Stückkohlon,
Pottschrot,
1
Husskohlon I. & II.
1
Nuss-Sehmiodekohlen,
Anthracitkohlon,
Tannenholz,
Buchenholn,
[7926
Lohkäso.
G0000000000
Friedrichsdorfer
Lwiebael.
C1
von J. F. Pauli.
Aerztlich anerkannt.
Erſatz für Muttermilch, für Magenleidende,
ſowie zum Gebrauch bei Geſellſchaften ſtets
friſch zuhhaben. - Alleinverkauf im Laden
der L. Remmert Wwe., Bleichſtr. 45.

Hupfer, Silber & flold
von
G. Adt. Eupierberg &a Gie.,
Mainz,
empfiehlt
(1681
M. W. Prassel, Rheinſtr. 16.
Zweigniederlage bei Aug. Mar=
burg
, Beſſung. Carlsſtraße.

Selbſtgekelterten Ueberrheiner
8u6s0n 1Tallbonmost

empfiehlt

[11092
E. Kehlbreoh,
Weinwirthſchaft - Bleichſtr. 27.

LOOSH
zur Schlußztehung der großen
Baden=Badener Lotterie
M. 6.30, ſowie der
Weihnachts=Verlooſung
hieſiger Gewerbehalle
M. L. - ſind in der Expedition
d. Bl. zu haben.

Neuem
oſtindiſchen und chineſiſchen
GOO
looſe und in Packeten,
das Pfund von M. 2. 50 an,
Gſſovie
(
Ho0OPokGl ulsolune
feinſter Sorten,
Dldas ½ Pfd.=Packet zu M. 1. 25.
Emannk1Gurd,
Kirchſtraße 1.
(953

7181) Aliceſtraße 25 (Loubre) die
Beletage, beſtehend aus 5 Zimmern,
Küche, Keller, 3 Dachkammern ꝛc., auf
Wunſch mit Stallung, per ſofort preis=
würdig
zu vermiethen. Näh. Aliceſtraße
23 Hochpart. Iinks, Nachmittags.

2745
8719) Verlängerte Kiesſtraße ein
feine Wohnung, 2 Zimmer nach d. Straß
mit Veranda und Küche, per ſofort.
9656) Marktplatz. Die Beletage von
5 Zimmern nebſt Zubehör zu vermiethen
und baldigſt zu beziehen. K. Volz.
9820) Eine abgeſchloſſene Wohnung
von 5 Zimmer nach der Gartenſtraße mit
Waſſerleitung ꝛc. iſt per ſoſort oder ſpäter
preiswerth zu vermiethen. Näheres bei
Horiz Landau, Mathildenplatz 1.
9827) Herdwegſtraße 39 2. St. 4
Zimmer und Zubehör zu vermiethen, ſo=
fort
beziehbar.
10729) Hölgesſtraße 4 eine Man=
ſardenwohnung
, ein Zimmer mit Cabinet
und Küche, von einer alleinſtehenden Perſon
gleich beziehbar.
Eine Manſardenwohnung im Hinter=
bau
, zwei Zimmer, drei Kammern und
Küche, Anfang November beziehbar.
11094) Lauteſchlägerſtr. 28 eine Tr.
hoch 3 geräumige Zimmer mit allem Zu=
behör
ſofort zu vermiethen.
11095) Victoriaſtraße 55 parterre
4 Zimmer, Magdkammer ꝛc. per ſofort
preiswürdig zu vermiethen. Näheres
Aliceſtr. 23 links Nachmittags 3-5 Uhr.

Läde, Haganne elo.
8069) Eliſabethenſtr. 39 Laden u.
Wohnung zu vermiethen.
11364) Schloßgartenſtr. 47 Laden
und Wohnung ſofort beziehbar.
Volksbank.

9845) Eliſabethenſtr. 22 möbl. Zim.
9918) Annaſtraße 18 ein gut möbl.
Zimmer mit Kabinet zu vermiethen.
9921) Eliſabethenſtr. 44 parterre
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10098) Schloßgraben 15. II. St.,
ein ſchön möblirtes Zimmer pr. ſofort
zu vermiethen.
10103) Waldſtraße 3 eine Stiege
ein gut möbl. Zimmer per ſofort zu verm.
11019) Wienerſtraße 47 ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
11024) Magdalenenſtraße 5, eine
Stiege hoch, ein ſchön möbl. Zimmer ſof.
11098) Eliſabethenſtr. 43 Vorderh.
ein größeres möbl. und 1 möbl. Manſ.=
Zimmer mit Koſt.
11099) Caſerneſtr. 62 eine Treppe
ein gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
goeooooooooooooooooooooooeoe
8 11298) Heinrichſtraße 96 zwei F
6 bis 3 möbl. Zimmer mit oder 6
Z ohne Küche.
Ebendaſ. Stallung für 3 Pferde
I mit Burſchenzimmer ꝛc.
o000oooooooooeoooooeooooooe
11365) Friedrichſtraße 18. 1. St.,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

LLL2

11366) Ein Mädchen vom Lande
ſucht Laufdienſt. Zu erfragen bei Wittwe
Wolf in der Hinkelgaſſe 11.

11367) Eine tücht. Kinderfrau em=
pfiehlt
Frau Mattern, Grafenſtr. 37.
11368) Ein jüngeres Mädchen, das
nähen und bügeln kann, ſucht Stelle als
Hausmädchen.
Beck's Stellenbureau, Mathildenpl. 11.
11369) Monatdienſt wird angenom=
men
von Morgens 9 Uhr ab. Eliſa=
bethenſtraße
31, 3. Stock.

11370) Ein Mädchen, das Kinder=
gärtnerer
gelernt hat, ſucht Stellung.
Näheres bei Frl. Thereſe Schulz,
Waldſtraße.
11371) Ein brabes Mädchen, das die
Kinderpflege gründlich verſteht, ſucht Stelle
als Kinderwärterin oder zur Pflege einer
alten Dame nach auswärts durch
Stellenbureau Röſe, Schützenſtraße 14,
parterre.
Eine junge., tüchlige
Verkäuferin,
welche die Buchhaltung verſteht, ſucht, ge=
ſtültzt
auf prima Zeugniſſe, pro Neujahr
1887 Stellung in einem größeren Geſchäft.
Gefl. Offerten unter H. A. 1000
befordert die Expedition d. Bl. (11159
11372) Ein nettes Mädchen, welches
längere Zeit bei Kindern beſchäftigt war,
ſucht für die Morgen= u. Nachm.=Stunden.
Beſchäftig. Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.
11373) Zwei tüchtige Mädchen von
22 Jahren ſuchen ſofort Laufdienſt durch
Frau Fiſcher, kl. Caplaneigaſſe 3.

190IGII-L6sIGn.
Ich ſuche für mein Garn=, Kurz= und
Strumpfwaaren Geſchäft zu ſofortigem
Eintritt eine gewandte mit der Branche
vollſtändig vertraute Verkäuſerin.
V. Daut,
Mannheim. (1161
11320) Ein nicht zu junges Mädchen,
das gut bürgerl. kochen kann und alle
Hausarbeit gründlich verſteht, auf Weih=
nachten
geſucht. Nur ſolche mit guten
Zeugniſſen wollen ſich melden: Ernſt=
Ludwigsſtraße 25, I. St.
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welches einige Stunden des Tages Aus=
günge
zu beſorgen hätte, kann ſich
melden im
Alice-Bayar,
Wilhelminenſtr. 21.

11377) Ein ehrl. Mädchen, welches
die Hausarbeit gründlich verſteht, wird
geſucht. Wo? ſagt die Exped.

11328) Ich ſuche zum ſofortigen Ein=
tritt
einen cautionsfähigen ſoliden

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G. Weidlinger,
Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 12.

11322) Zum alsbaldigen Eintritt
wird von einem hieſigen Geſchäft ein
Buchhalter und Corkeſpondent geſucht.
Nur ſolche Herren werden gebeten Offerten
unter L. P. 34 bei der Expedition nieder=
zulegen
, welchen in jeder Hinſicht feine
Referenzen zur Verfügung ſtehen.

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Wo? ſagt die Expedition d. Bl.

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durch dies Verfahren vollſtändig neu be=
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und von allen falſchen Beſtandtheilen
befreit werden. - Gleichzeitig empfehle
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[ ][  ][ ]

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14
Drohhrriugiiurs afthruter.
Die Einſendung der noch rückſtändigen Koſtenrechnungen über Leiſtungen
ud Lieferungen für das Großherzogliche Hoftheater und die Hofmuſik wird bis
um 16. November 1886 erbeten.
Für jede Rubrik ſind die in doppelter Ausfertigung einzureichenden Koſten=
Rechnungen getrennt aufzuſtellen. Die bezüglichen Beſtellſcheine müſſen beigefügt
verden.
Darmſtadt, den 2. November 1886.
[1306
Großherzogliche Hoftheater= und Hofmuſik=Direction.
Verſchönerungsverein.
Die Lieferung und Anpflanzung von etwa
80 grossblätt. Linden u. 20 rothblühenden Hastanien
ſoll in Submiſſion vergeben werden. Die Bedingungen wolle man auf dem Stadt=
bauamte
(Rheinſtraße, Stadthaus) einſehen und daſelbſt auch die Anerbietungen bis
längſtens zum 16. laufenden Monats einreichen.
[1380

20,000 Stück
junge ſette Bratgänze 50 und
55 Pf. per Pfd. frei p. Poſt.
Funge fette Enten 55 und 60 Pfg.
per Pfd. frei p. Poſt. (11381
I. Peiser, Gefl.=Maſt=Anſtalt Tilſit.
eſucht werden in der Nähe der Ar=
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nebſt Burſchenſtube. Offerten unter L. F.
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(11383

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und Unerleihskrankheiten gte.
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Aalst. Frof. Riéord's, ausm. Orioſ.

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Dem Finder eine Belohnung Martin=
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der ſein Futter im Wagen zieht, zu ver=
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2747
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Grafenſtraße 30.
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Aus=u. Ankleiden von Todten.
Mühlſtr. 28, Seitenbau rechts, 1 Tr.

11387) Gemeinnütziges. Durch die Näſſe
verdorbene Stiefel werden wieder weich,
geſchmeidig, u. dauerhaft bei Anwendung des
bekannten Schuhfett Marke Büffelhaut',
können auch ſchon 1 Stunde nach dem Ein=
fetten
wieder glänzend gewichſt werden. (Das
echteSchuhfett Marke Büffelhaut' iſt in Blech=
büchſen
ä 25 und 50 Pf. in Darmſtadt zu
haben bei den Herren: S.Endner, Wienerſtr.51;
Ph. Greinert. Beſſ. Rückertſtr. 1. J. V. Haenzel,
Rheinſtr. 37 Carl Löhr, Promenadeſtr. 27.
ſowie bei Herrn Carl Watzinger, Wilhelminen=
ſtr
. 11, der auch zur Errichtung weiterer Ver=
kaufsſtellen
bereit iſt. Die Schutzmarke, Büffel=
haut
: iſt den vielen minderwertigen Nachahm=
ungen
wegen wohl zu beachten.

..

Großherzagliches Hoftheater.
Dienstag, 9. November.
Extra=Vorſtellung.
Einmalige Gaſtdarſtellung von Nr. R. DOyly
Carte'3 engliſche Opern=Geſellſchaft.
Der Miſtado
oder:
Ein Jag in Titipu.
Burlesk=Oper in 2 Abteilungen. Text von
W. S. Gilbert. Muſik von Arth. Sullivan.
Perſonen:
Der Mikado von
Mr. F. Federici.
Japan
Nanki=Puh, ſ. Sohn
als fahrender
Muſikant
Mr. F. Cadwallader.

Mr. David Fiſher.

Mr. Ferd. Billigton.
Mr. R. Edgar.
Pum=Pum . Mitz Clara Merivale.
Pitti=Sing . . Miß Kate Forſter.
Miß Geraldine St. Maur.

2
2)

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Wwe. Geyer, Beſſ. Weinbergſtr. 66.

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[11239
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Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma.
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miniſterporte=
feuilletoniſt

Piſh=Tulhe. Großer
des Hofes.
Piep=Bo
Kathiſha, eine alt=
Hofdame . .. Miß Elſie Cameron.
Ort der Handlung: Die Stadt Titipu.-
Zeit: Das 15. Jahrhundert. 1. Akt: Pracht=
hof
im Palaſt Ko=Ko's, 2. Akt: Garten im
Valaſt Ko=Ko's (gemalt von Mr. Walter
Spong). Dekorationen, Ausſtattung, Koſtüme,
und Requiſiten original japaniſch. Sceniſche
Arrangements durch Eingeborene aus dem
japaniſchen Dorfe bei London. Die Koſtüme
der Damen und die Stickereien ſind ächte
altjapaniſche Handarbeiten.
Vollſtändige Textbücher der Oper, deutſch
und engliſch übereinſtimmend, ſind an der
Kaſſe und in den Garderoben des Großh.
Hoftheaters zu haben.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
716

[ ][  ][ ]

2748

N6
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 9. Rovember.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer hat ſeine Beteiligung an
der Hofjagd in Springe aufgegeben und ſich dort durch den Prinzen
Heinrich vertreten laſſen. Prinz Heinrich wird Dienstag den 9.
nach Kiel zurückkehren.
Der deutſche Kronprinz iſt am Sonntag Abend nach längerer
Abweſenheit wieder in Berlin eingetroffen, nachdem er am Freitag
noch den glänzenden Vermählungsfeſtlichkeiten am Hofe von Wei=
mar
und am Sonntag der Einweihung des reſtaurierten altehr=
würdigen
Domes in Merſeburg beigewohnt hatte. Die Frau Kron=
prirzeſſin
wird dagegen nebſt ihren Töchtern erſt im Laufe dieſer
Woche Italien verlaſſen und auf der Heimreiſe dem Vernehmen
nach in München noch einen mehrtägigen Aufenthalt nehmen.
Prinz Ferdinand von Hohenzollern, Sekondelieutenant im erſten
Garde=Regiment z. F., welcher als mutmaßlicher Nachfolger ſeines
Oheims, des Königs Karl von Rumänien, zu betrachten iſt, iſt am
6. in Begleitung ſeines Vaters, des Fürſten Leopold, nach Rumänien
abgereiſt.
Die Ankunft des Reichskanzlers Fürſten Bismarck in Berlin
wird für die nächſten Tage erwartet.
Der Kommandierende des 2. Armeecorps, General v. Dannen=
berg
, hat, wie die =Poſt; hört, jetzt definitiv ſeinen Abſchied ein=
gereicht
.
Was die Verteilung des Ertrages der 8ölle und der Tabak=
ſteuer
, ſoweit derſelbe die Summe von 130 Mill. Mark überſteigt,
ſowie des Ertrages der Reichsſtempelabgaben für Wertpapiere,
Kauf= und ſonſtige Anſchaffungsgeſchäfte und für Lotterie=Loſe be=
trifft
, ſo ſtellt ſich dieſelbe folgendermaßen: Es beträgt die Rein=
Einnahme an Zöllen 245 665000 M., an Tabakſteuer 8191000 M.,
an Averſen 5227000 M., zuſammen alſo 259083000 M. Nach
Abzug von 130 Mill. Mark auf Grund des 5 8 des Geſetzes vom
15. Juli 1879. verbleiben ſomit 129 083000 M. zu welcher Summe
die Stempelabgaben mit 19684000 M. treten. Es ſollen demnach
erhalten Preußen 82716280, Bayern 17380720, Sachſen 9777040,
Württemberg 6482670, Baden 5 164290, Heſſen 3079460 M.
Wie ein Telegramm aus Zanzibar vom 30. Oktober meldet,
hat Dr. Jühlke das Gebiet von Makdiſchu ſüdwärts bis nach Witu
hin erworben und namentlich den ausgezeichneten Hafen Port
Durnford an der Mündung des Wubuſchi in den Beſitz der deutſch=
oſtafrikaniſchen
Geſellſchaft gebracht. In dieſen Küſtenſtrich fällt
auch die wichtige Jub=Mündung, welche den Zugang zu den zu=
kunftsreichen
Hochländern der Gallas eröffnet. In Vort Durnford
hat Jühlke eine Station der deutſch=oſtafrikaniſchen Geſellſchaft an=
gelegt
. Insbeſondere iſt das erworbene Witu=Gebiet dadurch vor
dem Schickſal bewahrt, nach Norden hin durch eine fremde Macht
abgeſchnitten zu werden.
Schweiz. Der Bundesrat hat die Anträge der Eiſenbahn=
Abteilung zur Ermächtigung von Unterhandlungen mit der Nord=
oſtbahn
wegen Verſtaatlichung derſelben angenommen und die Vor=
ſtände
der Eiſenbahn=, der Finanz= und der Juſtiz=Abteilung mit
den betreffenden Unterhandlungen beauftragt.
Heſterreich=Angarn. In der Thronrede, mit welcher der Kaiſer
am 6. im Thronſaale der Königsburg in Peſt die Delegationen er=
öffnete
, dankte er in Erwiderung der Anſprachen den Präſidenten
derſelben für die Verſicherungen treuer Ergebenheit und ſagte be=
züglich
der äußeren Lage folgendes: Die bedauerlichen Verwicke=
lungen
in Bulgarien, welche im vorigen Jahre mit dem Umſturze
der Regierung in Philippopel ihren Anfang genommen haben, geben
neuerdings Anlaß zu ernſten Beſorgniſſen. Zwar war es den ver=
einigten
Bemühungen der Mächte gelungen, die Bewegung zu loka=
liſieren
und die Wiederherſtellung legaler Zuſtände anzubahnen, doch
haben die jüngſten Ereigniſſe in Sofia eine neue gefährliche Kriſe
hervorgerufen, deren Entwickelung und, wie ich hoffe, friedliche
Löſung eben jetzt die volle Aufmerkſamkeit meiner Regierung in
Anſpruch nimmt. Die Bemühungen derſelben ſind dahin gerichtet
daß bei der ſchließlichen Regelung der bulgariſchen Frage, die unter
der Mitwirkung der Mächte erfolgen muß, in dem autonomen
Fürſtentume ein legaler Zuſtand geſchaffen werde, welcher, den zu=
läſſigen
Wünſchen der Bulgaren Rechnung tragend, ebenſo den be=
ſtehenden
Verträgen wie den europäiſchen Intereſſen entſpricht. Die
vortrefflichen Beziehungen, in welchen wir mit allen Mächten ſtehen
und die Verſicherungen friedlicher Intentionen, welche wir von
allen Regierungen erhalten, laſſen die Hoffnung beſtehen, daß es,
trotz der ſchwierigen Lage im Oriente, gelingen wird, unter der
Wahrung der Intereſſen Oeſterreich=Ungarns der Monarchie und
Europa die Segnungen des Friedens zu erhalten. Der Präſident
der ungariſchen Delegation betonte in ſeiner Anſprache an den
Kaiſer, daß, wenn es die unzertrennbaren Intereſſen des Thrones
und der Monarchie erheiſchten und wenn es wirklich darauf ankom=
men
ſollte, die ungariſche Nation vor keinem Opfer zurückſcheuen
würde, um die Armee in ihrer heldenmütigen Aufgabe zu unter=
ſtützen
.
Das Wiener=Fremdenblatt' ſagt: Die Delegations=Präſidenten
ſind Dolmetſche der Gefühle ihrer Körperſchaften. Die Völker

218
Oeſterreichs ſind entſchloſſen, die Machtſtellung des Reiches zu ver=
teidigen
; aber nicht alles, was gegen unſere Wünſche verläuft oder
ſich anders fortentwickelt, als wir gedacht haben, darf als eine Er=
ſchütterung
der Machtſtellung der Monarchie betrachtet werden.
Indem wir die Pflicht zugeben, daß die Lebensintereſſen der Mo=
narchie
gewahrt werden müſſen, brauchen wir uns nicht über jede
Phaſe eines großen Prozeſſes in Beſorgniſſe zu ſtürzen.
Der N. Fr. Pr.: zufolge fand in den letzten Tagen eine Annähe=
rung
zwiſchen Oeſterreich und England ſtatt.
Franſreich. Das Journal officiels veröffentlicht das Dekret,
welches Herrn Edouard Millaud zum Nachfolger des demiſſionären
Bautenminiſters Baihaut ernennt. Der Senator Millaud iſt ein
Advokat, welcher von den öffentlichen Arbeiten ſo viel und ſo wenig
verſteht, wie die meiſten ſeiner Kollegen und gehört der Union
republicaine des Oberhauſes an.
Der Handelsminiſter Lockroh kündigte am Samstag im Miniſter=
rat
an, daß er den der Kammer vorgelegten Geſetzentwurf über
den Vertrieb fremder Erzeugniſſe uuter franzöſiſcher Marke zurück=
ziehen
werde.
Der Budgetausſchuß iſt geneigt, dem Marineminiſter vorläufig
33 Millionen für das Jahr 1887 zu bewilligen; dieſe Ausgabe ſoll
aus den Erſparniſſen, welche die Marineverwaltung in den Jahren
1885 und 1886 erzielt hat, beſtritten werden.
Der neue franzöſiſche Botſchafter für Rußland wird ſofort nach
der Ankunft des ruſſiſchen Botſchafters v. Mohrenheim in Paris
nach Petersburg abreiſen.
Zu der Nachricht des Soleil, daß die Verhandlungen des
franzöſiſchen Botſchafters Herbette über Deutſchlands Beteiligung
an der Ausſtellung zu Ehren der erſten franzöſiſchen Revolution
geſcheitert ſeien, bemerkt der Temps=, der franzöſiſche Botſchafter
habe keine Verhandlung dieſer Art eröffnet.
Aus Bayonne wird gemeldet, daß die Carliſtenbewegung an
der Grenze täglich ſtärker hervortritt; die beiderſeitigen Behörden
befleißigen ſich der größten Wachſamkeit.
Nach einer Meldung des Martin iſt eine baldige Verſtän=
digung
zwiſchen England und Frankreich wegen Egypten beſtimmt
zu gewärtigen.
Der Miniſter des Innern verteidigte am Samſtag vor dem
Budgetausſchuſſe die Credite für die allgemeine Polizer und wies
dabei auf die Wühlereien gegen die Republick hin, die in mehreren
Gegenden den häufig vorkommenden Arbeitseinſtellungen nicht fremd
ſeien. Zugleich ſei das franzöſiſche Gebiet von ausländiſchen Spionen
heimgeſucht.
In Tonkin iſt die franzöſiſche Armeeleituug durch das neuer=
liche
Auftreten der Piratenbanden zu energiſcheren Operationen
veranlaßt worden. Truppenabteilungen unter General Munier und
Oberſt Degenne haben verſchiedene ſtrategiſch wichtige Punkte
beſetzt, um hiedurch die einzelnen Banden der Piraten in Schach zu
halten.
England. Die ſozialdemokratiſche Vereinigung in London hat
den für den 9. November beabſichtigten Aufzug aufgegeben, dagegen
ihre Mitglieder aufgefordert, ſich an dieſem Tage auf dem Tra=
falgar
=Square zu verſammeln. Die Polizei iſt entſchloſſen, jede
Kundgebung auf dem genannten Platze zu verhindern, eine An=
ſammlung
von Volkshaufen nicht zu geſtatten und nötigenfalls ge=
waltſam
zu zerſtreuen.
Belgien. Gutem Vernehmen nach wird die Regierung bei dem
demnächſtigen Zuſammentritt der Kammern einen Geſetzentwur,
einbringen, durch welchen die perſönlich zu leiſtende Militär= Dienſt=
pflicht
eingeführt wird.
Außkand. Der Botſchafter am Berliner Hofe, Graf Schuwaloff,
hatte Abſchiedsaudienz beim Kaiſer und iſt am Sonntag nach Ber=
lin
zurückgereiſt.
Die Ernennung des Generalmajors Fürſten Dolgoruki zum
Geſandten in Teheran wurde am 7. veröffentlicht.
Es ſoll die Abſicht beſtehen, die Leitung der bulgariſchen Ver=
waltung
einſtweilen einem ruſſiſchen Würdenträger zu übertragen.
Bulgarien. In der am 6. d. abends ſtattgehabten geheimen
Sitzung ſtellte die Sobranje die Antwort auf die Thronrede der
Regentſchaft feſt, ſie ſpricht derſelben für die bisherige Leitung der
Geſchäfte ihren Dank aus und erklärt, daß ſie nunmehr zur Wahl
eines Fürſten ſchreiten werde. Der Finanzminiſter Geſchoff ſoll
ſeine Entlaſſung nehmen. Der Schluß der Sobranje erfolgt in
einigen Tagen. Weder die Regentſchaft noch das Miniſterium zieht
ſich vor der Fürſtenwahl zurück.
Burgas iſt von den Regierungstruppen genommen worden.
Hauptmann Karaivanoff iſt ohne Kampf in die Stadt eingerückt.
Die Aufrührer ſind auf der Flucht. Der montenegriniſche Pope
wurde verhaftet. Nabakoff entkam. Die Aufſtändiſchen ſetzten Sträf=
linge
und gemeine Verbrecher auf freien Fuß, ſteckten dieſelben in
Gendarmen=Uniform und ließen durch dieſelben den Sicherheits=
dienſt
verrichten.
Der mehr oder weniger aſiatiſche Fürſt=, den Rußland den
Bulgaren zugedacht hat, iſt, wie das Bureau Havas: in Ueber=
einſtimmung
mit der Köln. 8tg. meldet, kein anderer als der
Dadian (Fürſt) Nikolaus von Mingrelien. Der Dadian von Min=

[ ][  ][ ]

N6
wlien hat 1804 ſein Land von Rußland als Lehen empfangen, er=
at
ein ruſſiſches Jahrgehalt und geſteht dem Zaren das Recht der
lodesſtrafe und der militäriſchen Beſetzung zu.
Rumänien. Am kommenden Sonntag, den 14. d. M., finden
n ganz Rumänien die Gemeinderatswahlen ſtatt. Die vereigigte
ppoſition gedenkt hierbei einen Schlag gegen das Miniſterium
r atiano zu thun, denn ihre Leiter haben die Wähler zu lebhafter
ßeteiligung an den Wahlen aufgefordert. Merkwürdig iſt, daß
u den Führern dieſer Bewegung der eigene Bruder des rumäni=
hen
Miniſterpräſidenten Bratiano, Demeter Bratiano, gehört.

ſari

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Oberſt
füti, Kommandeux des Gendarmerie=Corps, aus Veranlaſſung
enes am Samstas ſtattgehabten 50jährigen Dienſtjubiläums, das
fi.tterkreuz I. Klaſſe des Ludewigsordens Allergnädigſt zu ver=
ehen
geruht.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog begaben ſich, wie
chon gemeldet, am 1. November von London nach Sandringham
um Beſuch zu J. K. H. der Prinzeſſin von Wales. S. K. H. der
Erinz von Wales kamen von einem Jagdbeſuch am 3. d. ebenfalls
ſelbſt an. Am folgenden Tage wurden noch gemeinſchaftlich die
andwirtſchaftlichen und anderen Anlagen, ſowie eine neu reſtaurierte
flrche beſichtigt. Zur Station Wolferton gaben der Prinz und die
Prinzeſſin von Wales nebſt ihren drei Töchtern dem Großherzog
des Geleite, als derſelbe um 6 Uhr abreiſte.
Die Abreiſe Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs von London
ſerfolgte am Abend des 5., die Ankunft hierſelbſt nach einer guten
Ueberfahrt am Samstag abend 10 Uhr. Zur Begrüßung hatten
Sich Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog und Se. H. der
fürſt Alexander von Bulgarien nach dem Bahnhof begeben.
Tie Großh. Hofchargen waren zum Empfange anweſend. D. 8.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 25 enthält: Bekannt=
nachung
, die Erbauung einer Nebenbahn von Mannheim über
ſäferthal und Viernheim nach Weinheim betr.
Im Großh. Muſeum iſt ſeit geſtern die Zeichnenſchule
wieder eröffnet. Morgen und Freitag von 10 bis 11 Uhr können
Autmeldungen erfolgen. Zum Eintritt erforderlich iſt Uebung im
geichnen nach Ornament und Gipsköpfen.
Nachbenannte Perſonen haben die Berechtigung, das Huf=
beſchlaggewerbe
ohne weitere Prüfung auszuüben, erlangt:
Eberhard Peterſohn aus Södel, 2) Johannes Becker aus Wahl=
heim
, 3) Johann Georg Walther aus Steinbach, 4) Valentin
Winkel aus Dreieichenhain, 5) Wilhelm Hechler aus Hainſtadt,
Leonhard Herweck aus Birkenau, 7) Johannes Döring aus
Hopfmannsfeld, 8) Johann Kaſpar Simon aus Mainflingen,
6.) Johann Heinrich Krömmelbein aus Stockhauſen, 10) Peter Ott II.
aus Obertshauſen, 11) Wilhelm Lang aus Dannenrod, 12) Andreas
Bender aus Heßloch, 13) Heinrich Lindenſtruth aus Beuern,
14) Philipp Röder aus Bickenbach, 15) Wilhelm Fatum aus Wohn=
bach
, 16) Johannes Maſſoth aus Bürſtadt, 17) Friedrich Schmidt
aus Nidda, 18) Peter Marquardt aus Hainſtadt, 19) Peter Bicking
aus Eppelsheim, 20) Peter Schmidt aus Habitzheim.
2 Im Monat Oktober l. J. haben 902 Milchreviſionen
durch die Schutzmannſchaft ſtattgefunden. Der langjährige Pro=
luriſt
einer hieſigen Firma iſt nach Unterſchlagung bedeutender
Betrüge von hier flüchtig gegangen. - Ein 12jähriges Bürſchchen
entwendete einem Spenglermeiſter in der Kiesſtraße zehn Mark
auis der Ladenkaſſe. - Am Samstag Abend wurde einem hieſigen
Maurermeiſter im Schloßgarten das Portemonnaie mit circa
6 M. Inhalt aus der Taſche entwendet. Ein Student wurde
geſtern nacht von einem Schutzmann dabei ertappt, als er auf dem
Ballonplatz ein Firmenſchild auszuhängen verſuchte, und da ihm
dieſes nicht gelana, dasſelbe demolierte. - Bei der am verfloſſenen
Samstag auf dem Wochenmarkt durch die Polizei vorgenommenen
Reviſion der Maße und Gewichte fanden ſich bei neun Händlern
falſche reſp. nicht geſtempelte Gewichte vor, welche konfisziert wur=
den
. Es empfiehlt ſich deshalb, beim Einkauf von Kartoffeln ꝛc.
ſich der ſtädtiſchen Wage zu bedienen, da nur durch Benutzung
dieſer Wage Garantie für, richtiges Gewicht geboten iſt. Ver=
haftet
wurden 2 Perſonen wegen Obdachloſigkeit und 3 Perſonen
wegen lüderlichem Umhertreiben.
r. Wie wir bereits in der vorigen Nummer erwähnten, findet
am 1. Dezember d. J. in Oppenheim die diesjährige Hauptver=
ammlung
des Tierſchutz=Vereins für das Großherzog=
tum
Heſſen ſtatt, und iſt für dieſelbe folgende Tagesordnung auf=
geſtelltk
. 1) Protokoll der letzen Hauptverſammlung; 2) Rechenſchafts=
bericht
für 1885 und 1886, 3) Rechnungsablage für 1884 und 1885:
4) Kaſſenbericht für 1886 5) Voranſchlag für 18e6 und 1887. 6) Er=
neuerung
des Ausſchuſſes: 7) Anträge des Ausſchuſſes: Verleihung
von Prämien uno Anerkennungen; 8) Etwaige Anträge der Mit=
glieder
.
Der Zweigverein Darmſtadt des deutſchen Kolonial=
bereins
wird auch in dieſem Winter mehrere Vorträge arrangieren,

218
2749
zu welchen nicht nur die Mitglieder des Vereins, ſondern alle,
welche ſich für die kolonialen Beſtrebungen Deutſchlands intereſ=
ſieren
, Zutritt haben. Der erſte Vortrag wird Donnerstag den
11. d. M., abends 8 Uhr, in der Reſtauration zur alten Poſt ( Se=
parateingang
im Hof), gehalten werden und wird der bekannte
Afrikareiſende Herr Dr. Bernhard Schwarz über das Hinterland
der deutſchen Kolonie Kamerun' ſprechen. Es darf dieſem Vor=
trag
mit großem Intereſſe entaegengeſehen werden, da Dr. Schwarz
m Auftrag des Auswärtigen Amts eine Expedition in das Hinter=
land
von Kamerun gemacht hat und den Ruf eines ausgezeichneten
Redners genießt.
R. Die künſtliche Eisbahn an der Liebigſtraße naht ſich
immer mehr ihrer Vollendung und im Laufe dieſer Woche wird
der Lehmausſchlag beendet ſein. Von Seiten des Schlittſchuhklubs
wurde ein tüchtiger Bauunternehmer angeſtellt, welcher unter ſtän=
diger
Kontrole des Klubs die Anlage ausführt und den Betrieb der
Eisbahn übernimmt. Für eine gute Reſtauration, Garderobe,
Schlittſchuhverleihanſtalt ꝛc. wird ebenfalls geſorgt werden. Auch
die wichtige Frage der Waſſerverſorgung iſt Dank dem freundlichen
Entgegenkommen der ſtädtiſchen Behörden als gelöſt zu betrachten,
indem dem Klub, in Anbetracht des gemeinnützigen Unternehmens,
jür die Rohrleitung und das nötige Waſſer ſehr günſtige Zahlungs=
bedingungen
gegeben wurden. Die Beleuchtung der Bahn mit elek=
triſchem
Licht wurde ebenfalls in Erwägung gezogen, um die Be=
nutzung
der Bahn auch Solchen zu ermöglichen, welche tagüber
hierzu keine Zeit haben; die Löſung dieſer Frage dürfte bei einer
Verſtändigung mit dem Beſitzer einer in der Nähe aufgeſtellten
Lokomobile keiner beſonderen Schwierigkeit unterliegen. Neben
Berlin und Frankfurt, wo ebenfalls dieſen Winter ſolche künſtliche
Eisbahnen gemacht werden, wäre Darmſtadt unſeres Wiſſens die
einzige Stadt in Deutſchland, welche eine derartige Anlage beſitzen
würde. Wir hoffen, daß die in den nächſten Tagen wieder zirku=
lierenden
und an verſchiedenen Stellen zum Einzeichnen für frei=
willige
Beiträge aufgelegten Liſten eine moͤglichſt rege Beteiligung
ſinden und dem Klub eine raſche Erledigung ſeiner pekuniären Ver=
pflichtungen
ermöglichen. Eine Beſichtigung der intereſſanten Arbeiten
kann Jedermann beſtens empfohlen werden.
Immobilien=Verkauf. Ein größeres Bauterrain, ca.
44
10 Bauplätze, Herrn Rentner P. Ackermann gehörend, welches an
der Mathilden= Hoffmann= und Herdwegſtraße liegt, ging in den
Beſitz der Herren Architekten Friedrich Nick und Hermann Ruths
käuflich über. Der Verkauf wurde durch den Agenten P. Thüringer
abgeſchloſſen.
Mittwoch den 10. November findet die Schleppiagd des
Heſſiſchen Reitervereins in Frankfurt ſtatt. Rendezvous daſelbſt
12¼ Uhr am Main=Neckar=Bahnhof. Nach der Jagd Diner im
Ruſſiſchen Hof.
Mainz. 8. Nov. Das Defizit in der Kaſſe des Kirchen=
rechners
Trautwein beträgt nach den ſtattgehabten umfangreichen
Ermittelungen 19000 M. Der Verkauf einer Beſitzung des T. in
Bretzenheim, die bereits mit Beſchlag belegt iſt, dürfte den Fehl=
betrag
decken.
Ein Bazar zum Beſten der Armen, ähnlich wie ſolche bereits
mit beſtem Erfolg in Darmſtadt und Frankfurt abgehalten wurden,
ſoll am 20. d. M. in der Stadthalle ſtattfinden. Ein 5= Mark=
chein
war dieſer Tage hier als falſch beanſtandet worden. Wie
die vorgenommene Unterſuchung ergab, hatte ſich jemand das Ver=
gnügen
gemacht, die blauen Faſern von demſelben zu entfernen.
Mainz, 7. Nov. Die heutige Sozialiſten=Verſammlung,
welche wegen Beſprechung der zum 15. d. M. ausgeſchriebenen Stadt=
verordnetenwahlen
einberufen war und in welcher der Landtagsab=
geordnete
Joeſt ſprach, wurde aufgelöſt.
Weiſenau, 7. Nov. Einem hieſigen Geflügelhändler gingen
dieſer Tage 150 Hühner an Diphtheritis zu Grunde.
Bingen, 7. Nov. Die heſſiſche Ludwigsbahn läßt augenblicklich
vor ihrem für den Umſchlag der Schiffsgüter auf die Eiſenbahn be=
ſtimmten
Bingener Staden umfängliche und koſtſpielige Felsſpreng=
ungen
mit Dynamit im Rhein vornehmen. An jener Stelle ſind
Steinmaſſen gelagert, welche bei Niederwaſſer für größere Schiffe
die Anfahrt und das Anlegen der Dampfkranen ſchwierig und ge=
fahrvoll
machten und deren früher ſchon mehrfach verſuchte Beſeiti=
gung
jetzt durchgeführt werden ſoll. - Im Binger Loch iſt ſeit
heute früh die Schiffahrt wieder frei.
Gießen, 6. Nov. Nach einer dieſer Tage gemachten Zuſam=
menſtellung
befinden ſich in unſerer Stadt 154 konzeſſionierte
Wirte, ohne die Perſonen, welche Branntweinausſchank im Laden
haben oder Flaſchenbierhandlung betreiben. Bei einer Seelenzahl von
10 400 kommt alſo auf je 126 Seelen eine Wirtſchaft!
Frankfurt, 8. Nov. Die Stadtverordnetenwahlen
finden hier am 25. d. M. ſtatt. Es ſind im Ganzen 23 Mitglieder
der Verſammlung zu wählen. - Im Oktober wurden hier für
800 000 M. Immobilien verkauft, ein Betrag der hinter früheren
Monaten ſehr zurückbleibt. - Herr Heyne, der bei der Hafenein=
weihung
von dem Sturm in den Fluß geſchleudert wurde, iſt noch
leidend.

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R28
Heidelberg, 8. Nov. Das Univerſitätsjubiläum hat bringen: Ich weiß ein Mittel, Schmerzen zu lindern.
einen Ueberſchuß von 30000 M. ergeben.
Ems, 7. Nov. Zufolge Gemeinderatsbeſchluß ſoll hier die Thränen vom Freunde getrocknet. zur erwünſchten Geltung.
elektriſche Beleuchtung eingeführt werden.
Weimar, 6. Nov. Heute Nachmittag fand die kirchliche bote ſteht, macht ſeinen Leporello ſteis zu einer ſehr annehmbaren
Trauung des Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg! Figur. - Muſikaliſch und ſchauſpieleriſch tüchtig war der Komthur
und der Prinzeſſin Eliſabeth ſtatt. Hieran ſchloß ſich eine Cour des Herrn Gillmeiſter.
und ſodann Galatafel. Bei dieſer brachte der Kronprinz das Wohl
der Neuvermählten aus; der Großherzog trank auf das Wohl ſeiner
Gäſte.
Berlin, 6. Nov. Die Privat=Poſtanſtalten werden ſich Race ihr Selbſtporträt geſchaffen, ſo wie Fäuſt' der Spiegel ger=
wohl
nicht mehr lange halten; auch mit derHanſargeht es abwärts. maniſcher Geiſteskämpfe und Lebensverirrungen iſt. Aber einem
Kürzlich ſind vierzig Mann entlaſſen worden, andere haben die Deutſchen blieb es aufbehalten der Don Juan=Geſtalt muſikaliſches
Arbeit niedergelegt. Die Briefe werden nur noch zweimal täglich Daſein zu geben, während der Franzoſe die germaniſche Fauſt=
beſtellt
.
Berlin, 6. Nov. Der Hauptgewinn der Jubiläumslotterie berührt und dieſe Elemente zu einer Oper verarheitete, welche, ob=
ſiel
auf Nr. 486 418. Der Kaiſer hat ebenfalls einen nicht unerheb= wohl ſie das dialektiſche Ringen Fauſts nur andeutet, gerade in
lichen Gewinn gemacht. Da die Ziehung noch nicht beendet iſt, dieſer, faſt ausſchließlich an das Gefühl appellierenden Sprache,
werden die Ziehungsliſten erſt in einigen Tagen erſcheinen.
Marmorpalais in Potsdam, der Wohnung des Prinzen Wil=
helm
, iſt heute früh eine Balkenlage im Dachſtuhl in Brand ge=
raten
. Das Feuer wurde alsbald gelöſcht.
Wien, 6. Nov. Ueber einen geſtern Abend auf offner Straße
ſtattgehabten Mord liegen folgende Mitteilungen vor: Der bekannte keiten vorzüglich drei Scenen, in welchen ſie ihr volles Stimm=
Wiener Buchhändler und Buchdruckereibeſitzer, Jakob Schloßberg, und Darſtellungsvermögen entfalten kann, nämlich die Garten=,
ein Mann von über 60 Jahren, wurde um 10 Uhr abends an der 1 Kirchen und Kerker=Scene. Sowohl die verſtändnisvolle Auffaſſung
Ecke der Rothenthurmſtraße und der Wollzeile von ſeinem Begleiter, als auch die der jedesmaligen Situation angemeſſene Verwendung
einem jungen Manne von 24 bis 26 Jahren, nach einem zwiſchen der Klangfarbe der friſchen Stimme, befähigten Frl. Loiſinger,
Beiden ſtattgehabten kurzen und erregt geführten Geſpräche erſtochen. ihrer Aufgabe nach allen Seiten hin gerecht zu werden. Ihre
Herr Schloßberg wurde ohne Verzug von zwei Sicherheitswach= Stimme zeigte ſich heute in ungetrübter Klangfülle und unfehlbarer
männern in die Station der Freiwilligen Rettungs=Geſellſchaft ge= Schlagfertigkeit auch in den höchſten Lagen. Herr Bär als Fauſt
bracht, und trotz aller angewendeten Mittel iſt er dort nach kurzer bot in den Stellen, in welchen das dramatiſche Leben am ſtärkſten
Zeit an Verblutung geſtorben. Dem Manne wurde die Schlagader pulſiert, eine ungetrübte zu lautem Beifall auffordernde Leiſtung;
an der ſinken Seike des Halſes durchſchnitten und der Tod mußte, weniger gelang es ihm in den Liebesſeenen die zum Herzen dringende
da dieſe Verletzung eine abſolut tödtliche war, in kürzeſter Zeit ein= Veredſamkeit auszudrücken. Das neue Koſtüm, in welchem der
treten. Wer der Thäter iſt und welche Gründe ihn zur Ausführung Sänger heute erſchien, kommt der äußeren Erſcheinung des Fauſt
der ſchrecklichen That geleitet haben, iſt vor der Hand völlig unauf= ſehr zu ſtatten, vielleicht würde dieſelbe noch mehr gewinnen, wenn
geklärt. Die Vermuthung, daß es ſich hier um einen Rache=Akt der Künſtler den Fauſt im Vollbart ſpielte. Man kann ſich dieſe
handelt, iſt nicht ganz unwahrſcheinlich. Der polizeiliche Apparat Figur auch kaum anders denken, zumal man gewohnt iſt, ſie ſo auf
iſt in vollſter Thätigkeit.
Genua,6. Nov. Hier kommen eben durchſchnittlich 15 Cholera=
fälle
täglich vor.
Buenos=Ahres, 5. Nov. Im Oktober ſind hier 43 Dampfer Partie noch nicht: das bewies der Umſtand, daß ſie im 1. Akt an
mit 13000 Einwanderern eingetroffen.
Schwediſche 10 Thaler=Loſe vom Jahre 1800. Zieh= Mephiſto bei Seite genommen wird, - auf der Scene fehlte,
ung am 1. November 1886. Auszahlung am 1. Februar 1887. wodurch Wort und Gebärde Mephiſtos unverſtändlich blieben. Auf=
Haüptpreiſe: Nr. 79225 10000 Thaler. Nr. 133166 1000 Thaler. gefallen iſt uns ferner, daß die Sängerin in dem Satze.Geweihtes
Nr. 202742 500 Thaler.

Großherzogliches Hoftheater.
B. Eine Don Juan'=Aufführung gehörte in den beiden letzten
Jahren unter die Ereigniſſe, welche das freundliche Wohlwollen des
Publikums nur in geringem Grade herausforderten. Um ſo er=
freulicher
iſt es, daß wir heute über eine ziemlich friſche und im
Weſentlichen gelungene Vorſtellung zu berichten haben. In Bezug
auf die Inſcenierung des Werkes hat man ſich freilich noch immer
nicht entſchließen können mit den alten Traditionen zu brechen und
der Schlußſcene eine äſthetiſch wirkſamere Faſſung zu geben. Am
29. Oktober 1887 werden es 100 Jahre, daß Mozarts Don Juan
auf der deutſchen Schaubühne erſchienen iſt; bereits jetzt werden
an verſchiedenen guten Theatern Anſtalten getroffen, das Werk in
einer ſeiner Bedeutung entſprechenden Weiſe vorzuführen. Bei uns
iſt vorläufig noch alles beim Alten. Am Schluſſe der Oper wird
Don Juans Ende durch das Auftreten von Teufeln, die ihn in den
hölliſchen Abgrund ſchleudern, bewerkſtelligt, und der Briefarien=
auftritt
, welcher die Berechtigung für dieſen Beinamen anderswo
ſchon verloren hat, mimmt bei üns noch immer die überflüſfig er=
ſcheinende
epiſodiſche Stelle ein. An andern Theatern hat man die
ſinngemäße Aenderung getroffen, daß nach dem Duett zwiſchen Don
Juan und Leporello vor der Komthur=Statue Donna Anna mit
Octavio und kränzetragenden Frauen auf dem Kirchhofe erſcheint
und daſelbſt auf Oetavio's mündliche Erinnerung die ſogenannte
Briefarie ſingt.
Die Titelpartie in Mozarts Meiſterwerk bietet Schwierigkeiten
ganz eigener Art, denen ſich aber Herr Feßler durchgängig ge=
wachſen
zeigt, ſowohl was die Wiedergabe der Cantilen= und der
hochdramatiſchen Stellen als was den leichten Konverſationston
Und die eigentlichen Parlando=Stellen, die Seccorecitative anlangt.
Die Donna Anna des Frl. Roth ſtand auf der Höhe ihrer
Aufaabe, der ſie ſich vornämlich im Vortrag der Briefarie mit
ebenſo viel Kraft als Schönheit entledigte. Frau Mayr=Olbrich
als Donna Elvira war wie immer treu auf ihrem Poſten. Einen
unglücklichen Tag hatte Fräul. Jungk (erline); ihre hübſchen
Mittel ließen ſie zu Anfang ſo gut wie ganz im Stich; zu einer
einigermaßen günſtigen Wirkung konnte ſie es noch mit der Arie

Herrn
Hofmüllers Don Octavio kam namentlich im Vortrag der Arie
Der natürliche ungezwungene Humor, der Herrn Eilers zu Ge=
Sonntag, 7. November.
Der heutige Theaterabend brachte in Gounods Fauſt- den
Revers zur Don Juan=Tragödie; in letzterer hat ſich die romaniſche
ſage von der Seite aufgriff, welche das allgemein Menſchliche
Im die Sympathie des Publikums noch auf lange hinaus beſitzen wird.
Die Vorſtellung hatte ſich denn auch diesmal einer ſehr bei=
fälligen
Aufnahme zu erfreuen, und die Vertreter der Hauptpartien
ließen es ſich angelegen ſein, dieſe im vollſten Maße zu rechtfertigen.
Was Margarethe betrifft, ſo ſind es neben einzelnen Kleinig=
Gemälden zu ſehen. Frl. Jungk ſang heute bei uns zum erſtenmal
den Siebel und brachte das herzige Lied: Blümlein traut, ſprecht
für mich, u recht beifallswürdig vor; doch ganz inne hat ſie die
der Stelle, wo Siebel Margarethe entgegeneilen will, aber von
Waſſer ſoll die Hand mir netzen' den Ton auf ſoll= legte. Es
ſind das nur Kleinigkeiten, aber wir glauben die Bemerkungen
darüber nicht unterdrücken zu dürfen. um ſo weniger, als man der=
gleichen
beim Schauſpiel äußerſt ſcharf zu nehmen pflegt. Infolge
eines Druckfehlers - rote Zettel korrigierten den Irrtum - ſtand
auf dem Theaterzettel Frl. Schütky als Vertreterin der Frau
Marthe Schwerdtlein lim Goethe'ſchen Drama hat ſie dieſe Partie
innel. Frl. Finkelſtein, in deren Händen die Rolle ſeit Abgang
der Frau Pichon liegt, ſang und ſpielte dieſelbe beifallswürdig. Zum
Schluß geſtatte man uns noch eine kleine Gloſſe, die aber keine
Perſon, ſondern nur einen Gegenſtand betriffk: Das reiche
Käſtchen; welches Margarethe auf ihrer Thürſchwelle findet, fängt
nachgerade an ſehr jarmſelig= auszuſehen, was auch ganz natür=
lich
, denn es muß bei vielen Gelegenheiten herhalten! (Jüdin;,
Hans Heiling ꝛc. ꝛc.). Dieſem kleinen Uebel wäre gewiß leicht
abzuhelfen.

Darmſtadt ſonſt und zjetzt

Sonſt.
Die Rheinſtraß, ſo lang und breit ſie iſt,
Es wimmelt Trauf - ein Acceſſiſtl

K. V.

Jetzt.
Auf der Rheinſtraß, welch ein Verkehr!
Es wimmelt da von Penſionär,
Von Straßen=Bahnen=Kontroleur s.
Griesheim=Eberſtädtern und noch viel mehr
Von Herren und Damen vor den Läden,
Die den Grasſamen auf der Straß zertreten!
Acceſſiſten' gar ſind nicht mehr zu ſehn,
Statt deren ſtolz jetzt Aſſeſſoren' gehn!
Selbſt auf den Aeſten der doppelreihigen Linden
Die Spatzen eine Verkehrszunahme finden.
J. J.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwvorlich fir die Redaction. Cark Bitlic.