149.
E
ERLostavvtt C-Govtutt
149.
ſlhrgang.
Wonnementspreis
viertehährlich 1 Mark 50 Pf. udk.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtauflchlag
(rag= und Arzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Thuaſttietep antrhituahvotit.
Iuſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 96, ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. xreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N 208.
Dienstag den 26. Oktober.
1886.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Schlachten von zu jungen oder mit Nabelgeſchwuren oder Durchfall behafteten
Külbern.
Nach 8 3 der Inſtruction für die Fleiſchbeſchauer vom 10. April 1880 iſt das Fleiſch von ſolchen Külbern, welche noch
nicht 14 Tage alt ſind oder an Nabelgeſchwüren oder an Durchfall leiden, wenn überhaupt genießbar, ſtets für nicht
laden=
rein zu erklären.
Wir bringen dieſes hierdurch zur Kenntniß der Intereſſenten mit dem Anfügen, daß die Fleiſchbeſchauer angewieſen
worden ſind, die fragliche Vorſchrift ſtreng einzuhalten.
Die Schlachtung von unter 14 Tagen alten, oder an Nabelgeſchwüren beziehungsweiſe Durchfall leidenden Külbern
wird dagegen unterſagt werden, wenn dieſe Thiere außerdem ſchwach auf den Beinen und mager, beziehungsweiſe mit
An=
ſchwellungen der Gelenke behaftet ſind. Sind derartige Tiere dennoch geſchlachtet worden, ſo darf ihr Fleiſch nur durch den
Ausſpruch des Kreisveterinärarztes für genießbar erklärt werden, falls nicht die Fleiſchbeſchau durch einen Thierarzt
aus=
geübt wird.
Darmſtadt, den 19. Oklober 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[0796
Bekanntmachung.
Die Vertheilung des Stiftungsholzes betreffend.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten, daß die Polizeireviere
1-IV lim Rathhaus, im Jägerthorgebäude, im Großh. Gefängniß und
Wilhel=
minenſtraße 35) von Großh. Polizeiamte dahier beauftragt worden ſind, die
An=
meldungen zu dem von uns jetzt zu vergebenden Stiftungsholze in der Zeit
vom 25. bis einſchließlich 30. d. Mts., Vormittags von 9-11 und
Nach=
mittags von 3-5 Uhr, entgegen zu nehmen.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(10678
Zahlungs=Aufforderung.
Diejenigen Dienſtherrſchaften und Arbeitgeber welche mit der Einzahlung von
Beiträgen zur ſtädtiſchen Krankenanſtalt für Dienſtboten ꝛc. (früher Hoſpital=
Anſtalt) für die Monate Auguſt und September im Rückſtande ſind, werden
hiermit aufgefordert, innerhalb 10 Tagen Zahlung zu leiſten, widrigenfalls mit
der Beitreibung nach 8 3 des Regulativs begonnen wird.
Darmſtadt, den 18. Oktober 1886.
Städtiſche Krankenanſtalt für Dienſtboten ꝛc.
(10614
Jäger, Kaſſier.
Lieferung
von feuerfeſten Kaſſenſchränken.
Die Lieferung von 4- feuerfeſten
Kaſſenſchränken für verſchiedene
Amtsge=
richte der Provinzen Starkenburg und
Oberheſſen ſoll auf dem Submiſionswege
vergeben werden.
Die Bedingungen liegen vom 27. I.
Mts. an in dem Amtslokale der
unter=
zeichneten Behorde offen und können auch
ſauf Verlangen durch die Poſt zugeſendet
werden.
Darmſtadt, den 23. Oktober 1886.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
[10797
Wießell.
Vergebung
von Erdfuhren.
Mittwoch den 27. Oktober l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
ſoll auf dem Rathhauſe dahier das
Weg=
fahren von Erde in der Orangerieſtraße
ſöffentlich an die Wenigſtnehmenden
ver=
ſteigert werden.
Beſſungen, den 25. Oktober 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[10798
Berth.
Bekanntmachung.
Freitag den 29. ds. Mts., von
Vor=
mittags 9 Uhr an,
ſoll auf dem Gemeindehauſe zu Beſſungen
das Streulaub von Wegen und Schneiſen
in den Domanialwaldungen der Ober=
680
2610
ſörſterei Beſſungen meiſtbietend verſteigert
werden.
Darmſtadt, den 22. Oktober 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Preuſchen.
[10684
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung wird das
dem Maurermeiſter Peter Meckel III. zu
Beſſungen zuſtehende Grundſtück:
Meter.
Nr.
Flur.
106 956ſ962 Acker große
A.
Gewannz,
Mittwoch den 3. November d. J3.,
Vormittags 11 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert.
Beſſungen, den 20. Oktober 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
[10799
Submiſſion.
Behufs Vergebung der im Jahre 1887
beim Artillerie=Depot erforderlich werdenden
Miethsgeſpanne iſt Termin auf den
29. Oktober d. Js., Vormittags
[10800
10 Uhr,
anberaumt.
Bedingungen liegen im Büreau aus.
Artillerie=Depot Darmſtadt.
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41
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Aufgabe des Bedarfs.
(10802
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M 208
ArhrttzYergrhung.
Donnerstag den 28. Oktober l. Js., Vormittags 10 Uhr,
wird an Ort und Stelle in dem Diſtrict Köhlertanne des Beſſunger
Gemeinde=
ſwaldes das Umroden von 5 Hektaren Waldboden in mehreren Looſen an die
We=
nigſtnehmenden öffentlich verſteigert.
Beſſungen, den 22. Oktober 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
f0803
Güter=Yerpuchtung.
Montag den 1. November l. Js., Vormittags 1 Uhr,
ſollen die nachverzeichneten Grabgärten und Wieſen, der Gemeinde Beſſungen
ge=
hörig, als:
25 ⬜ Meter Grabgarten, Holzwegsgärten,
daſelbſt,
69 „
381
Wieſe in der Saubach,
auf weitere 9 Jahre verpachtet werden.
Beſſungen, den 22. Oktober 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[10804
r2
M.
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nach Maaß unter Garautie für beſten Sitz werden in jeder
Preislage gut und billigſt angefertigt.
Gute Herremhemdem
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12 Ernſt=Ludwigsſtr. 12.
[10712
„.
EEILURGder
H
4
49
E
4
1
41
Dio patentirten
AvEmsrzzeuru rxomuxrAAurenzu vonuzegorson
hoilon oder vormindorn dls Taubhoit,gloichviol ans welcher Vriache dioselbe horstammt.
Dio bomorkenswerthesten Hellangen eind erfolgt. Man sende 2o pfennie uw franco eln
innetrirtesWerk von 80 Soiten zu ompfangen, wolches die interetianton becchreibungen
übor die Voronche onthaelt, die rur Heilüns der Tanbhoit anternommen vorden
geind; man findet darin auch Anorkennungsschreiben von Doctoron, Adrocaten,
Verle-
gorn und andoron hervorragonden Porsönlichkeiten, volche duroh dieso
Trom-
melhutohen geheilt worden sind und dieselbsn angologentlichet empfehlan.
Lan vonde vod an ½.- H. Aianotsol, 4 rue Dremt in Part, untor Ingide agu kanniz
Schutz=
UhEUuAtz
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Lungen=
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8450
[ ← ][ ][ → ]4208
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und Pflanzen ete. (10655
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Auſtern,
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Zander,
Cabliau, Schellfiſche,
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„ Karpfen,
Schleien,
Bärſche,
Backſiſche,
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2
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Gahltau,
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Hebr. -oſnger,
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Fernſprechſtelle Nr. 40.
J. GIdIO.
Kohlenhandlung,3..
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Lager: Heſſ. Ludwigsbahn. H
Stückkohlon,
5
Pottschrot,
Husskohlon I. & II.,
Huss=Schmiodokohlon,
Anthraeitkohlon,
Tannenholz,
Buchenholl,
Lohkäso.
[7926
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Zubehö=
für M. 50,000, Anzahlung M. 20,000,
Familienverhältniſſe halber zu verkaufen
und kann ſogleich ohne Geſchäftsſtörung
übergeben werden.
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For=
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und feinſten Arten zur Ausſchmückung und
Neuanlagen von Hausgärten. Zugleich
empfehle mich zur
Renovirung und zum Neuanlagen
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Handelsgärtner. (0811
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WEUIEB
(Das beſte Frühſtüc)
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Zucker Loſtet nur 1 M. 60 per Pfund;
vorrä=
thie und immer friſch ba;
(4744
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2613
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Prima Caviar,
neusgrosseCastauion
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Bleichſtraße. 10812
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Pfd. 55-60 Pfg. empfiehlt g. Nachnahine
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O00000008
L.OOS
der
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zu haben.
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Hammelfersch
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Gustav Cgner,
Wendelſtadtſtr. 20. (10706
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10Ihol-Fuo,
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Ludwigeplatz 7. (9708
681
2614
M
7181) Aliceſtraße 25 (Loubre) die
Beletage, beſtehend aus 5 Zimmern
Küche, Keller, 3 Dachkammern ꝛc., auf
Wunſch mit Stallung, per ſofort
preis=
würdig zu vermiethen. Näh. Aliceſtraß=
23 Hochpart. links, Nachmittags.
8716) Beſſungen, Wittmannsſtr.
iſt die Beletage, 4 Zimmer mit 2
Kabi=
netten zu vermiethen. Näheres parterre.
8719) Verlängerte Kiesſtraße eine
feine Wohnung, 2 Zimmer nach d. Straße
mit Veranda und Küche, per ſofort.
Näheres Hügelſtraße 21 im Laden.
9035) Ecke d. Carls=u. Heinrichſtr. 72
die Manſarde m. Zubehör u. Waſſerleitung
an eine ruhige Familie.
9656) Marktplatz. Die Beletage von
5 Zimmern nebſt Zubehör zu vermiethen
und baldigſt zu beziehen. K. Volz.
9820) Eine abgeſchloſſene Wohnung.
von 5 Zimmer nach der Gartenſtraße mit
Waſſerleitung ꝛc. iſt per ſofort oder ſpäter
preiswerth zu vermiethen. Näheres bei
Horiz Landau, Mathildenplatz 1.
9827) Herdwegſtraße 39 2. St. 4
Zimmer und Zubehör zu vermiethen,
ſo=
fort beziehbar.
10729) Hölgesſtraße 4 eine
Man=
ſardenwohnung, ein Zimmer mit Cabinet
und Küche, von einer alleinſtehenden Perſon
gleich beziehbar.
Eine Manſardenwohnung im
Hinter=
bau, zwei Zimmer, drei Kammern und
Küche, Anfang November beziehbar.
10737) Mauerſtraße 10 ein möblirtes
Wohn= u. Schlafzimmer ſof. zu verm.
Die Dachwohnung(o8l6
in der ſtädtiſchen Hofraithe Arheilgerſtraße
Nr. 43, beſtehend aus 2 Zimmern, Küche
und Zubehör, nur an kinderloſe und in
unbeſcholtenem Rufe ſtehende Leute.
Näheres Stadthaus Zimmer Nr. 21.
10817) Rheinſtraße 8 eine kleine
Wohnung mit allem Zubehör.
H0
Läden, Kagazine ato.
8069) Eliſabethenſtr. 39 Laden u.
Wohnung zu vermiethen.
10818) Langegaſſe 24 iſt ein
Laden mit Wohnung zu vermiethen
und gleich zu beziehen.
10819) Heinrichſtr. 96 Stall für
3 Pferde mit Burſchenſtube, Heuboden
u. ſ. w. ſofort.
10820) Langegaſſe 24 iſt ein
4 großer Keller zu vermiethen.
8790) Beſſ. Carlsſtr. 42 ſind ein
bis zwei freundl. möbl. Zimmer zu verm.
4 208
9845) Eliſabethenſtr. 22 möbl. Zim.
9918) Annaſtraße 18 ein gut möbl.
Zimmer mit Kabinet zu vermiethen.
9921) Eliſabethenſtr. 44 parterre
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10098) Schloßgraben 15, II. St.
ein ſchön möblirtes Zimmer pr. ſofort
zu vermiethen.
10103) Waldſtraße 3 eine Stiege
ein gut möbl. Zimmer per ſofort zu verm.
10186) Mauerſtraße 13 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
10527) Grafenſtr. 19 Vorderh. rechts
ein ſchön möbl. Zimmer ſofort zu bez.
10539) Hübſch möblirte Zimmer
in beſter Lage, auf Wunſch Penſion.
Näheres Expedition.
10625) Mathildenplatz 3 ein gut
möbl. Zimmer nach der Straße gelegen.
10743) Schützenſtraße 8, 2 Treppen
links, möblirtes Zim. m. guter Penſion.
10792) Zwei gut möblirte Zimmer
nebſt Küche in der Manſarde
Heinrich=
ſtraße 96. Zu erfragen Beletage daſ.
10821) Liebigſtr. 15 am
Wilhelms=
platz zwei gut möblirte, große Parterre=
Zimmer ſofort beziehbar.
10822) Mühlſtr. 3 ein ſchön möbl.
Zimmer mit oder ohne Penſion.
10823) Ernſt=Ludwigsſtr. 20 ein
nöblirtes Zimmer im Vorderhaus.
10824) Eine junge Engländerin aus
gebildeter Familie, welche die deutſche und
franzöſiſche Sprache fließend ſpricht, ſucht
eine Stelle als Erzieherin für Januar
oder Februar nächſten Jahres.
Näheres in der Expedition.
10825) Ein zuverläſſ. Mädchen ſucht
Monatdienſt. Eliſabethenſtr. 31, 3. St.
Fin Mädchen wünſcht noch einige Kunden
C= im Kleidermachen und Ausbeſſern.
Zu erfr. Ecke d. Kranichſteiner= u.
Wenck=
ſtraße bei Geiſt.
(10783
LAAlAutt
10767) Es wird für ſofort eine reinliche
Frau oder Mädchen zum Wecktragen
geſucht. F. Ewald, gegenüber der
kath. Kirche.
Wädchen können das Kleidermacher
„e unentgeldlich erlernen. Zu erfragen
in der Exped. d. Bl.
(9246
Tüchtige
Hänlelarbeterinen
per ſofort geſucht.
[10770
W. Hierch.
10826) Geſucht ein jüngeres
anſtän=
diges Mädchen zu Kindern auf
Nach=
mittags. Zu erfragen Expedition.
10827) Ein Mädchen, welches im
kochen bewandert u. tüchtig in der
Haus=
arbeit iſt, wird gegen hohen Lohn geſücht.
Mathildenplatz 3, 2 St. h.
Romlichs yunge Hädshen
zum Einſchlagen von Chocolade
geſucht.
Wehner & Fahr.
Chocolade=Fäbrik. 10828
Dauernde Beſchäftigung
findet ein ſauberes fleißiges Mädchen.
Näheres in der Exped. d. Bl. (10829
10669) Ein erſtes Verſicherungs=
Inſtitut ſucht einen tüchtigen
Vertreter
Offerten unter G. H. 100 befördert
die Expedition.
Lehrling
ür ein hieſiges Bureau geſucht.
Selbſt=
geſchriebene Offerten unter L. H. 15
an die Expedition.
(10600
Ich wohne von heute ab
510830
Magdalenenſtraße 5
bei Herrn Weißbindermeiſter Büttner.
G. Soldan, Hebamme.
Eine kleine Manſarde
zu miethen geſucht. Näheres Frau Frank,
Caſinoſtraße 2.
[10831
Gegen Baarzahlung wird ein
Zſtöckiges, neueres
Vohmhaus
mit 6 bis 7 geräumigen Piecen in jeder
Etage in dem zwiſchen Sand= und
Pro=
menadeſtraße gelegenen Stadttheil ohne
Zwiſchenhändler zu kaufen geſucht.
Gefl. Offerten mit Preisangabe beliebe
man unter Chiffre A. L. 24 an die
Expedition d. Bl. zu richten. (10480
Hebeuverdienst.
Herren jeden Standes, insbeſondere
Geſchäftsreiſende, überhaupt Solche, welche
viel mit dem Publikum in Verkehr treten
und ſich von jetzt ab bis Mitte Januar
1887 für den Verkauf eines leicht
abzu=
ſetzenden Artikels intereſſiren, belieben ihre
Adreſſen sub Ml. 4470 an G. L. Daube
L. Co., Frankfurt a. M., einzuſ. (10668
Ein Cevächshaus
in gutem Stande (Kalthaus) wird zu
kaufen geſucht. Näheres bei der Exped.
ſEine Lehrerin (orddeutſche) wünſcht
Kindern Privatſtunden zu ertheilen.
Näheres in der Exped. d. Bl. (10833
R208
li
4½
Em Türich.
„Gegründet 1857.”
Hiermit bringe ich zur gefl. Kenntnißnahme, daß ich unterm Heutigen den
HIorren Hohhnagel & Weller m Darmstadt,
Marktplatz Nr. 10,
die Haupt=Agentur der Schweizeriſchen Renten=Anſtalt in Zürich für
Darm=
ſtadt und Umgegend übertragen habe und ſind dieſelben beauftragt die
Prä=
miengelder der in dieſem Bezirk laufenden Verſicherungen in Empfang zu 6
nehmen, ebenſo neue Verſicherungen auf Grund unſerer Statuten und
Ver=
ſicherungsbedingungen einzugehen.
Frankfurt a. M., den 25. Oktober 1886.
Barl Brecherk, General=Agent.
Bezugnehmend auf obige Anzeige empfehlen wir uns beſtens zum Abſchluß
neuer Verſicherungen; Proſpecte und Statuten ſtehen gerne zur Verfügung
und ſind wir zu Auskunftsertheilungen jederzeit mit Vergnügen bereit.
Unſer Büreau befindet ſich in unſerem Geſchäftslokal Marktplatz Nr. 7.
Darmſtadt, den 25. Oktober 1886.
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Die für die Samstags=Nummer beſtimmten
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ßeren Inſerate bitten wir ſo frühzeitig wie möglich,
gefl. aufgeben zu wollen.
Expedition des Tagblatts.
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Schlachten
empfiehlt ſich
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Hiebfrauenſtraße 67 ſind zwei ſchöne
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zu haben. — Alleinverkauf im Laden der
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abzugeben. Aliceſtr. 13 Beletage. (10677
10841) Gemeinnütziges. In den guten
alten Zeiten= ſo hört man oft klagen,
„machten die Schuſter noch für billiges Geld
haltbare und gute Stiefel, heutzutage kann
eine kinderreiche Familie die Koſten für das
theure und ſchlechte Schuhzeug kaum noch
er=
ſchwingen.: Sind dieſe Klagen gerechtfertigt?
Wir glauben in den meiſten Fällen nicht und
begründen dies damit, daß in früherer Zeit
auf das Schmieren des Leders große Stücke
gehalten wurde und von jedem ſorgſamen
Hausvater nach altem Rezept eine
Schuh=
ſchmiere aus Thran, Baumöl, Talg und
Kien=
ruß ꝛc. bereitet wurde, die bei naſſer
Witter=
ung ſtets in Anwendung kam und das
Ober=
leder der Stiefel weich und dauerhaft erhielt.
Heute denkt ſelten Jemand an ſolche
Mani=
pulationen:Fettglanzwichſe Schnellglanzwichſe
und wie dieſe mit Schwefelſäure bereiteten
Produkte alle heißen, werden täglich auf die
Stiefel appliziert, die Säure davon dringt
bei Regenwetter in das Leder ein und macht
es raſch hart und brüchig. Den Schuhmacher
trifft alſo keine oder höchſtens die verzeihliche
Schuld, daß er nicht gegen ſein Intereſſe ſein
beſſeres Wiſſen dem Publikum aufdrängt.
Mit dieſer Mitteilung bezwecken wir, darauf
aufmerkſam zu machen, daß das auch hier
käufliche „Schuhfett Marke Büffelhaut alle
guten Eigenſchaften der früher üblichen
Schuh=
ſchmieren und noch den Vorteil hat, daß es
die Stiefel waſſerdicht macht, ohne daß das
Glänzendwichſen einen Tag ausgeſetzt zu
wer=
den braucht. (Das echte „Schuhfett Marke
Büffelhaut' iſt in Blechbüchſen 25 und 50 Pf.
in Darmſtadt zu haben bei den Herren: S
Endner, Wienerſtr. 51; Ph. Greinert, Bel=
Rückertſtr. 1; J. V. Haenzel, Rheinſtr. 37.
Carl Löhr, Promenadeſtr. 27. ſowie bei Herrn
Carl Watzinger, Wilhelminenſtr. 11, der auch
zur Errichtung weiterer Verkaufsſtellen bereit
iſt. Die Schutzmarke „Büffelhaut” iſt der
vielen minderwertigen Nachahmungen wegen
wohl zu beachten).
Donnerstag und Freitag
Retzelsuppe,
wozu freundlichſt einladet
Joan Hippgen,
Reſtaurateur ſ0835
am Bahnhof zu Eberſtadt.
9L Bleichſtraße 29, 2. Etage. (1083,
Nitabonnent für ! Sperrſitz geſucht.
Veſucht ein Mitleſer zur „Frank=
G furter Zeitung; in der Nähe der
Offerten unter
oberen Promenade.
E. an die Expedition.
[10839
Fin Kind von 3 Jahren wird in or=
E, dentliche Pflege gegeben. Nähere
Auskunft ertheilt Schneidermeiſter Fuchs,
Beſſunger Carlsſtraße 8.
(10840
Gottesdienſt in der Stadtkirche.
Am nächſten Sonntag den 31. Okt. wird
das Reformationsfeſt gefeiert. An dieſem
Tage wird das heil. Abendmahl in der
Stadt=
kirche und die Vorbereitung am Tage zuvor
Nachm. 2 Uhr gehalten. Auch wird die
ge=
wöhnliche Kollekte für die Guſtav=Adolf=
Stiftung erhoben.
Vom nächſten Sonntag den 31. Okt. an
fallen die Nachmittagsgottesdienſte in der
Stadtkirche aus und beginnen ſtatt deren
wie=
der die Abendgottesdienſte vorerſt um 6 Uhr.
Dienstag, 26. Oktober.
15. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabtheilung.
(Rothe Karten gültig.)
Schiller=Chelus.
1. Abteilung. - 2. Vorſtellung.
Die Verſchwörung des Riesſto zu Genua.
Trauerſpiel in 5 Akten von Schiller.
Vorher: Ouvertüre zur Oper =Ferdinand
Cortezu von Spontini.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
2616
M 208
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 26. Oktober.
Deutſches Reich. Am Samstag empfing S. M. der Kaiſer den
franzöſiſchen Botſchafter Herbette, welcher ſein Beglaubigungsſchreiben
überreichte, in feierlicher Antrittsaudienz. Herbette drückte in ſeiner
Anſprache den Wunſch aus, ſich auf den Boden der beiden Ländern
gemeinſamen und zahlreichen Intereſſen zu ſtellen und in denſelben
den Boden für eine ſowohl Deutſchland als Frankreich vorteilhafte
Verſtändigung zu finden. Der Kaiſer antwortete auf dieſe Anſprache:
Herr Botſchafterl Sie haben Meine Gedanken ausgeſprochen,
in=
dem Sie ſagen, daß Deutſchland und Frankreich zahlreiche
gemein=
ſame Intereſſen haben und daß Sie in dieſen den Boden für eine
beiden benachbarten Mationen Lvorteilhafte Verſtändigung werden
finden können. Dank Ihrer großen Geſchäftserfahrung und Ihrer
tiefen Kenntnis der Intereſſen, welche Frankreich mit Deutſchland
gemeinſam hat, vereinigen Sie in ſich alle notwendigen Eigenſchaften,
Um mit Meiner Regierung an der Aufrechterhaltung der guten
Be=
ziehungen zwiſchen den beiden Ländern zuſammen zu arbeiten. Ich
beglückwünſche Mich aufrichtig zu der Wahl, welche der Herr
Prä=
ſident der Republik getroffen hat, indem er Ihnen die hohen
Funk=
tionen übertrug, welche Sie erfüllen werden. Seien Sie überzeugt,
Herr Botſchafter, daß Meine Mitwirkung Ihnen niemals fehlen
wird, um jede Maßregel zu unterſtützen, welche das von Ihnen
be=
zeichnete verſöhnliche und friedliche Ziel zu erreichen bezweckt.
S. M. der Kaſer hat ſich am Sonntag mit Extrazug zur Jagd
nach Blankenburg im Harz begeben.
Die Abreiſe des ruſſiſchen Botſchafters in Berlin, Grafen
Schu=
waloff, nach Petersburg ſteht im Zuſammenhang mit den
Beſprech=
ungen, welche derſelbe während ſeines mehrtägigen Aufenthaltes in
Varzin mit dem Reichskanzler Fürſten Bismarck hatte.
Im weſtpreußiſchen Wahlkreis Graudenz=Straßburg iſt es dem
Zuſammenhalten der Deutſchen gelungen, dieſes Mandat den Polen
zu entreißen. Habrecht, nationalliberal, wurde gewählt, obſchon
von bekannter Seite an die deutſchen Katholiken die Mahnung
er=
gangen war, für den polniſchen Kandidaten zu ſtimmen.
Für die deutſche Marine ſtehen im Etat für 1887-88erhebliche
Mehranforderungen in Ausſicht.
Auf Grund nachdrücklichſter Vorſtellungen durch Grafen Münſter,
den deutſchen Botſchafter in Paris, iſt endlich am 22. die Freilaſſung
des wegen Verdachts der Spionage verhafteten Gelehrten Dr. Sandler
exwirkt worden.
Die Vermeſſungen der Nordoſtſeekanalſtrecke haben unter Leitung
des Waſſerbauinſpektors Kuntz in Noltenau begonnen.
Die „Nordd. Allg. 3tg. verſicht aufs neue die Anſicht, daß der
Staat geſetzlich feſtſtelle, wie viel Lehrlinge ein Arbeitgeber im
Verhältnis zu ſeinen erwachſenen Arbeitern einſtellen dürfe. Der
Ueberſüllung in den Gewerben könne ſo wirkſam vorgebeugt werden.
Das Oberlandesgericht in Breslau hat die wichtige
Entſcheid=
ung getroffen, daß dem Fiskus das Konfiskationsrecht hinſichtlich
auswärtiger Lotteriegewinne zuſtehe. Für die zahlreichen Perſonen
in Preußen, welche in auswärtigen Lotterien ſpielen, iſt dieſe
Ent=
ſcheidung von ſchwerwiegender Bedeutung.
Schweiz. Die Bundesverſammlung tritt laut Erlaß des
Bun=
desrates am 29. November zu ihrer ordentlichen Winterſeſſion
zu=
ſammen. Die Verhandlungen derſelben werden auch für uns in
Deutſchland Intereſſe haben, da z. B. auch die Frage der
Brannt=
weinmonopoliſierung in den Debatten eine hervorragende Rolle
ſpielen wird.
Heſterreich=Angarn. Die Delegationen werden trotz der Cholera
in Peſt ſich verſammeln. Das. Finanzerpoſe Szaparys kommt am
Freitag zur Vorlage.
Der frühere öſterreichiſche Reichskanzler Graf Beuſt iſt am
24. d3. auf ſeinem in der Nähe Wiens gelegenen Gute Altenberg
geſtorben.
Gegenüber der Meldung des „Journal de Debats', der zufolge
Oeſterreich=Ungarn, Deutſchland und Rußland ein Abkommen
da=
hin getroffen hätten, daß Rußland Bulgarien nicht okkupiere,
Oeſterreich=Ungarn und Deutſchland dagegen weder die
Regent=
ſchaft noch die Wahl eines Fürſten ohne Zuſtimmung Rußlands
anerkennten, wobei Rußland die Jnitiative zur Wahl eines
Kan=
didaten überlaſſen bleibe, iſt das „Wiener Fremdenblatt” in der
Lage, auf Grund eingeholter Informationen beſtimmt verſichern
zu können, daß von einem Uebereinkommen der genannten drei
Mächte im obigen Sinne in maßgebenden Kreiſen nichts bekannt
ſei und daß die ganze Meldung des „Journal de Debatr jeder
Be=
gründung entbehre.
In der Freitagsſitzung des öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſes
iſt ſeitens des Finanzminiſters Dr. Dunajewski das Budget
ein=
gebracht und durch ein ausführliches. von Zahlen wimmelndes
Expoſe erläutert worden. Um gleich das wichtigſte hervorzuheben,
ſo beträgt das Geſamterfordernis für das Jahr 1887 circa
522000 000 Gulden, welches ſich nach Abzug außerordentlicher
Ausgaben auf eirca 520000 000 Gulden verringert; die
Geſamt=
einnahmen ſind auf 505 Millionen Gulden veranſchlagt und ergiebt
ſich ein Geſamtdeſizit für 1887 von 4073455 Gulden, deſſen Deckung
aber Herrn Dunajewski ſelber noch nicht ganz klar zu ſein ſcheint!
wenigſtens operiert er in dieſer Beziehung mit einer Menge von
Vorausſetzungen und ſeltſamen Fahlen=Gruppierungen, die kein
beſtimmtes Bild des Deckungsvorſchlags erkennen laſſen. Anerkannl
muß jedoch werden, daß ſich der Finanzminiſter, entgegen ſeiner
ſonſtigen Gewohnheit, von einer allzu optimiſtiſcher Auffaſſung
der Finanzlage Oeſterreichs ferngehalten hat, wenn er auch
ſchließ=
lich die Hoffnung ausſpricht, daß ſich das Defizit für 1887 auf
derſelben Linie, wie für das laufende Jahr bewegen werde, das
heißt, daß es ſich auf noch nicht zwei Millionen werde
herabmin=
dern laſſen.
Jrauktreich. Die franzöſiſche Deputiertenkammer
genehmigt=
am Sonnabend den wichtigen Geſetzentwurf über den Primärunter
richt gegen die Stimmen der Rechten. Der Entwurf ſchreibt
vo=
daß in öffentlichen Schulen jeder Ordnung der Unterricht aus
ſchließlich von Laien zu erteilen iſt, womit der öffentliche Unterrich
in Frankreich den Händen der Geiſtlichkeit vollſtändig entwunden iſt
Amtlich verlautet, Waddington ſei beauftragt, von England di
Beſtimmung einer Friſt für die Räumung Aegyptens zu verlangen
Das „Petit Journal' bringt hierüber folgende Mitteilung: „Her=
Waddington, unſer Botſchafter in London, hat von Herrn de
Frey=
cinet den Auftrag erhalten, in der höflichſten diplomatiſchen Form,
aber mit Entſchloſſenheit bei der engliſchen Regierung anzufragen,
ob es wirklich in ihrer Abſicht liegt, ihre Truppen aus Egypten an
dem von ihr ſelbſt im Vorhinein angegebenen Datum zurückzuziehen.
Im Falle einer verneinenden Antwort wird das Foreign Office
ge=
beten werden, anzugeben, in welcher Friſt die Beſetzung aufhöre
wird. Unſere Kanzlei hat übrigens Gründe zu der Annahme, daf
der ruſſiſche Botſchafter in Berlin mit einer Mitteilung derſelben
Art betraut iſt.
Die Reiſe des chineſiſchen Geſandten Hſü=Ching=Cheng nach
Paris hat vornehmlich den Zweck, dem Präſidenten Grevy ein
Gratulationsſchreiben des Kaiſers von China zu überreichen i
welchem der Kaiſer Herrn Grevy zu ſeiner Wiederwahl als Präſiden,
der franzöſiſchen Republik beglückwünſcht.
In der letzten Sitzung des Budgetausſchuſſes gelang es den
gemeinſamen Bemühungen der Miniſter Freyeinet Boulanger und
Aube, den Kredit von 30 Millionen für Tongking durchzuſetzen
Freyeinet begründete die Forderung durch die Erklärung, daß die
Steuern in Tongking und Annam in dieſem Jahre blos 14 Millioner
einbringen, die Ausgaben dagegen 44 Millionen betragen würden.
Das Garantiekomite für die Weltausſtellung hat ſich nunmehr
gebildet. Der Handelsminiſter Lockroh ſprach den Zeichnern des
Garantiekapitals ſeinen Dank aus, daß es durch ihre Hülfe
möglich geworden ſei, das erforderliche Kapital, welches
augenblick=
lich 22 Millionen überſteige, zu beſchaffen. Der Miniſter erſuchte,
die Vorbereitungsarbeiten zu beſchleunigen.
Das„Journal des Debats' klagt: „ Das Anſehen der Präfekten
nimmt mit jedem Tage ab und das Anſehen der Wahlausſchüſſe
nimmt in der Provinz zu ja, in jedem kleinſten Oertchen kommt
das Uebel, der Mangel an Achtung und Vertrauen auf die Behörden.
zum Vorſchein.: Und warum das? Weil die Wahlausſchüſſe mehr
als die Präfekten und Bürgermeiſter in Paris durchſetzen können
ſie drücken auf die Deputierten, dieſe auf die Miniſter, denn alles
dreht ſich ja um die Mehrheit der Stimmen in dem Wahlkreiſe und
in der Deputiertenkammer.
Die „Revanche' ſpricht in ihrer dritten Nummer es offen aus,
daß Verzichtleiſtung auf Elſaß=Lothringen Verzichtleiſtung auf den
Vernichtungskrieg gegen Deutſchland wäre, dieſer Krieg aber
not=
wendig ſei, denn: „Deutſchland plündert uns auf unſerm
auswär=
tigen Markte, bis es ſich auch unſeres inländiſchen Marktes bemächtigt.
England. Lord Churchill und Mr. W. H. Smith ſind Ende
voriger Woche wieder in London eingetroffen.
Aufſehen erregt ein Cirkular des Generals Wolſeley, worin
im Namen des Armee=Oberkommandos erklärt wird, der Herzog
von Cambridge habe mit Bedauern wahrgenommen, daß vielen
engliſchen Offizieren aller Rangklaſſen die Kenntniſſe mangeln,
welche für die gehörige Ausübung der Dienſtpflichten eines Offiziers
abſolut notwendig ſind. Die Offiziere der engliſchen Armee ſollten,
wie das Cirkular ferner betont, viel mehr Zeit und
Aufmerkſam=
keit der Abrichtung ihrer Mannſchaften widmen. Dieſer offizielle
Tadel und die jüngſte Denkſchrift Lord Beresfords über die Marine
erwecken lebhafte Beſorgniſſe hinſichtlich der Brauchbarkeit beider
Branchen der engliſchen Wehrkraft.
Rußkand. Das Journal de St. Petersbourg' bemerkt zu der
Londoner Nachricht, nach welcher die Mächte darüber einig ſeien,
daß Rußland eine leitende Rolle in der Beſchwichtigung der
bul=
gariſchen Kriſe zukomme, allerdings habe Rußland dem von ihm
befreiten Lande gegenüber ein ganz beſonderes Recht zu jener Rolle.
Das Journal weiſt ferner auf die am 24. ſtattfindende Einweihung
des Denkmals zum Gedächtnis der im Kriege 1877 Gefallenen hin
und hebt hervor, dieſe Feier erinnere aufs neue an die
unvergleich=
liche Tapferkeit der ruſſiſchen Armee; das ſeien Blätter in der
Ge=
ſchichte, die nichts verlöſchen könne.
In Warſchau, einem der Hauptſitze der ſozialiſtiſchen und
nihi=
liſtiſchen Propaganda in Rußland, wurden in den Kaſernen Zeitungen
ſozialiſtiſchen und nihiliſtiſchen Inhalts gefunden. Der
General=
gouverneur von Warſchau, General Gurko, ordnete engeriſche
Maß=
regeln an, um das Eindringen der ſtaats= und geſellſchaftsfeindlichen
Tendenzen in das Militär zu verhüten.
Bulgarien. In Beantwortung der Note des Baron Kaulbars
ſerſuchte die Regierung um Präziſierung der Gewaltthätigkeiten
gegen ruſſiſche Unterthanen, um, falls dieſelben begründet ſind,
deren Urheber zu beſtrafen.
General Kaulbars iſt am 22. in Sofia eingetroffen.
Die Regierung hat Gadban gegenüber erklärt, die Regentſchaft
habe als Nachfolgerin des Fürſten die Befugnis, die Verwaltung
nach den durch die Verhältniſſe gebotenen Formen zu führen, die
Bedenken gegen die Mitwahl der Oſtrumelier wolle ſie in
Er=
wägung ziehen; ohnehin ſei keine Ausſicht vorhanden, daß die
Fürſtenwahl bald erfolgen werde.
Die Mitglieder der Regentſchaft, Stambuloff und Mutknroff,
der Miniſterpräſident Radoslawoff und mehrere Deputierte ſind
am 23. nach Tirnowa abgereiſt. Der Miniſter des Auswärtigen,
Natchevitſch, reiſte am Montag dahin. Die Sobranje wird, ſoweit
bis jetzt beſtimmt, am 19.531. Oktober eröffnet werden. Gadban
Effendi ſoll ſein Bedauern über die Abreiſe der Miniſter nach
Tirnowa ausgeſprochen, jedoch gleichzeitig bemerkt haben, daß er
trotzdem auch fernerhin vermittelnd und verſöhnend zu wirken
be=
ſtrebt ſein werde.
Karaweloff und Gadban Paſcha begaben ſich am Montag nach
Tirnowa. Die Eröffnung der Sobranje erfolgt nach dem „F. J.
durch eine Botſchaft, welche die jüngſten Ereigniſſe fkizzieren und
dem Fürſten warme Dankesworte widmen, ſodann in ſchwungvoller
Rede an den Patriotismus der Sobranje appelieren wird.
In=
zwiſchen ſollen vertrauliche Ausſöhnungsverſuche mit Rußland
ſtatt=
finden. Mehrere bulgariſche Notablen, die in Petersburg gut
an=
geſehen ſind, reiſten zu dieſem Zwecke dorthin ab.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 26. Oktober.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Zahl=
meiſter, Stabsquartiermeiſter Schloſſer im 3. Infanterie=Regt.
Nr. 117 das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Ludewigsordens verliehen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Großh.
Baumeiſter Georg Schneider aus Alsfeld zum Kreisbaumeiſter
ſernannt.
In den Ruheſtand wurde verſetzt: am 12. Oktober der zweite
Univerſitätsdiener an der Landes=Univerſität Johannes Sippel
auf ſein Nachſuchen bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit.
Das Ehrenzeichen für Mitglieder freiwilliger Feuerwehren
wurde erteilt: durch Entſchließung Großh. Miniſteriums des Innern
und der Juſtiz vom 18. Oktober l. J. dem Mitglied der freiwilligen
Feuerwehr zu Offenbach Ludwig Martin Schäfer.
Von dem Finanz=Ausſchuß der zweiten Kammer wird
in einer Sitzung am Donnerstag über die Vorlage betr. das neu
zu erbauende Zellengefängnis und die Rechenſchaftsablegung über die
Staatsſchuldenverwaltung in den Jahren 1879-82 beraten werden.
Militärdienſtnachrichten. Frhr. v. Tſchammer=Oſten,
Major aggreg. dem 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115, in die
1. Hauptmannsſtelle des 1. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 81: Fenner, Pr.=
Lt. la suite des 1. Großh. Heſſ. Drag. Regts. Nr. 23, in das
2. Schleſ. Huſaren=Regt. Nr. 6½ Bernhard, Hauptmann la guite
des Großh. Feld=Artillerie=Regts. Nr. 25 unter Entbindung von
ſeinem Kommando als Adjutant der 11. Feld=Artillerie=Brigade,
als Batterie=Chef in das Regiment - einrangiert; Degener,
Vortepee Fähnrich vom 1. Großh. Heſſ. Drag=Regt. Nr. 23, zum
Sekondlieutenant, Graf von Lüttichau, charakteriſierter Portepee=
Fähnrich von demſelben Regiment, zum Portepee=Fähnrich,
Bal=
thaſar, charakteriſ. Vort.=Fähnr. vom 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt.
Nr. 118, Suermondt, Unteroffizier vom 2. Großh. Heſſ. Drag.=
Regt. Nr. 24- zu Port=Fähnrs. - befordert. Frhr. v. Starck II.,
Graf zu Stolberg=Stolberg, Sek=Lts. vom 2. Großh. Heſſ.
Drag.=Regt. Nr. 24. la suite des Regts. geſtellt. v.
Mala=
chowski, Major vom großen Generalſtabe, von dem Kommando
als Generalſtabsoffizier bei dem Gouvernement zu Mainz
entbun=
den. Mierzinski, Pr.=Lt, la guite des 8. Weſtfäl. Inf.=Regts.
Nr. 57. unter Belaſſung in ſeinem Kommando bei dem
Gouverne=
ment von Mainz, zum 6. Oſtpreuß. Inf.=Regt. Nr. 43, la suite
desſelben - verſetzt. Buderus, Vicewachtmeiſter vom 1. Bat.
2. Naſſau. Landw.=Regts. Nr. 88 zum Sek.=Lt. der Reſ. des 1. Großh.
Drag.=Regts. Nr. 23, Hofmann, Kotzenberg, Vicewachtmeiſter
vom 2. Bat., 2. Naſſau. Landw.=Regt. Nr. 88. zu Sek.=Ots. der Reſ.
des l. Großh. Heſſ. Drag.=Regts. Nr. 23, Weyell, Vicefeldwebel
vom 2. Bat. 4. Großh. Heſſ. Landw.=Regts. Nr. 118. zum Sek.=Lt.
der Reſ. des 2. Raſſau. Inf.=Regts. Nr. 88, Schneider
Vicefeld=
webel von demſelben Bat., zum Sek.Lt. der Reſ. des Inf=Regts.
Nr. 97, Joſeph, Sek.=Lt. von der Feld.=Art. des 1. Bats. J. Großh.
Heſſ. Landw.=Regts. Nr. 117. Wallau I., Sek.=Lt. von der Feld=
Art. des 1. Bat. 4. Großh. Heſſ. Landw.=Regts. Nr. 118. - zu Pr.=
2ts., - befordert; Schmidt, penſionierter Bezirksfeldwebel, bisher
208
2617
beim 2. Bat. 3. Großh. Heſſ. Landw.=Regts. Nr. 117,. der Charakter
als Sek.=Lt. verliehen; Kutſch, Sek.=Lt. von der Reſ. des 2. Großh.
Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 116, der Abſchied bewilligt.
Von zuſtändiger Seite geht uns nachfolgende Berichtigung
zu: „Die Mitteilung, als zögen dermalen gar manche kleine
Ein=
leger ihre Erſparniſſe aus der ſtädtiſchen Sparkaſſe zurück
weil vom 1. Januar k. J. für die Einlagen bis zu 500 M. der
ſeit=
herige Zinsfuß von 4 auf 3½% ermäßigt wird, iſt thatſächlich nicht
richtig. Was ſollte auch die Einleger jetzt ſchon zu ſolchem Schritt
veranlaſſen, da jene Herabſetzung doch erſt in 2 Monaten in Kraft
tritt? Höchſtens könnte man fragen, ob nicht mit Rückſicht auf
jene bevorſtehende Herabſetzung weniger neue Einlagen gemacht
werden; aber auch dies iſt nicht der Fall. Es erfolgen 3. Z. etwa
doppelt ſo viel Einlagen als Hurücknahmen. Hoffentlich wird es ſo
bleiben, denn nach den ſeitherigen Erfahrungen kommt es den
klei=
nen Einlegern der Sparkaſſe viel mehr auf Sicherheit, als auf
hohen Hins an. Uebrigens ſchließen wir uns völlig dem Wunſch
jenes Artikels an, daß ſich die Leute nicht etwa, in der Meinung
höhere Zinſen erzielen zu können, zu unſoliden Kapitalanlagen
ver=
leiten laſſen.”
- Am Montag und Dienſtag voriger Woche fand der „D. 3tg.
zufolge durch die Herren Oberbaurat Schäffer hier, Baurat Dr.
Hobrecht aus Berlin und Ingenieur Grahn aus Koblenz die
Schlußerpertiſe für das hieſige Waſſerwerk ſtatt, welche ein
günſtiges Ergebnis lieferte. Am Montag abend fand zu Ehren des
Herr Hobrecht, der bekanntlich Ehrenbürger unſerer Stadt iſt, im
Hotel „Zur Traube' ein zahlreich beſuchtes Feſteſſen ſtatt, bei
wel=
chem es an Toaſten aller Art nicht fehlte.
Herr Kreisrat i. P. Frhr. Schenck zuSchweinsbergiſt
geſtern früh hier geſtorben.
L. Auf das heute abend 7 Uhr im Traubenſaal ſtattfindende
Konzert des Heckmann'ſchen Streichquartetts machen
wir hierdurch beſonders aufmerkſam.
Immobilien=Verkauf. Das zwei= und einhalbſtöckige
Wohnhaus, Steinſtraße Nr. 22, Herrn Kanzleirat Chriſtoph Mendel
gehörend, wurde an einen hieſigen Rechtsanwalt verkauft. Der
Ver=
kauf wurde durch den Agenten Karl Schnabel abgeſchloſſen.
r. Die in dem Programm des Kaufmänniſchen Vereins
ür nächſten Montag vorgeſehene Recitation des Herrn
Hofſchau=
ſpielers Hacker iſt wegen des auf dieſen Tag angeſetzten Saraſate=
Konzertes um einige Tage verſchoben worden und wirdzdaher erſt am
Mittwoch den 3. November ſtattfinden.
Langen, 22. Oktober. Die Darmſtädter Bank beabſichtigt, die
Dampfſtraßenbahn Langen=Sachſenhauſen zu erbauen und
läßt dieſerhalb ſoeben Vermeſſungen vornehmen.
Offenbach, 23. Oktober. Ein Geſuch des
Landtagsabgeord=
neten Karl Ulrich um Genehmigung der Verbüßung der ihm in
Freiburg zuerkannten 9 Monate Gefängnis im Großherzogtum Heſſen
wurde vom Großh. Miniſterium abgewieſen.
⬜ Mainz, 25. Oktober. In der verfloſſenen Nacht gerieten
kurz nach Mitternacht vier junge Leute in Zwiſt. Unverſehens zog
einer derſelben, ein Barbier, einen Revolver und feuerte vier Schüſſe
auf ſeinen Gegner, einen Schuhmacher. Nach dem letzten Schuſſe
brach der Unglückliche leblos zuſammen. Die Entwaffnung und
Ueberwältigung des Raſenden gelang nur mit vieler Mühe.
Mainz, 25. Okt. Herr Harig=Bembö hat ſein Mandat
als Stadtverordneter niedergelegt.
Worms, 25. Oktober. Biſchof Dr. Haffner hat geſtern zum
erſten Male im hieſigen Dome perſönlich den päpſtlichen Segen
er=
teilt und gepredigt.
Frankfurt, 22. Oktober. Als ein betrübendes Zeichen der
gegenwärtig auch in unſerer Stadt herrſchenden Stellenloſigkeit
mag es dienen, daß ſich geſtern um die Stelle eines Laufburſchen in
der inneren Stadt 138 junge Männer bewarben.
C Bahreuth, 22. Oktober. Kaiſerin Auguſta iſt
dem neuen Patronate zur Erhaltung der Bayreuther
Bühnen=
feſtſpiele mit einem jährlichen Beitrage von 1000 Mark
beige=
treten. Prinz Wilhelm von Preußen hatte ſeinen Beitritt mit der
gleichen Summe bereits bei ſeiner Anweſenheit in Bayreuth erklärt.
Berlin, 22. Okt. Kaiſer Wilhelm hat dem
geſchäfts=
führenden Ausſchuß des Komites zur Errichtung eines Luther=
Denkmals in Berlin zu den Koſten des genannten Denkmals
ein Gnadengeſchenk im Betrage von 50,000 Mark zu bewilligen
ge=
ruht.
Wien, 23. Oktober. Cholerabericht. In Peſt 25
Er=
krankungen, 11 Todesfälle, in Trieſt 3 Erkrankungen, 1 Todesfall.
In Peſt hat die Cholera in den letzen Tagen wieder erheblich
zugenommen; die letzten offiziellen Ausweiſe zeigen die höchſte Ziffer
der Erkrankungen und Todesfälle ſeit dem Ausbruch der Epidemie.
Bisher ſind im Ganzen circa 950 Perſonen erkrankt und circa 400
geſtorben.
New=York den 24. Okt. In mehreren ſüdlichen Staaten der
Union, namentlich aber in Nord= und Süd=Carolina, ſind wiederum
ſtarke Erderſchütterungen verſpürt worden. Dieſelben betrafen
haupt=
ächlich die Städte Charleſton - letztere Stadt iſt ſchon bei dem
Erdbeben im vergangenen Sommer ſchwer heimgeſucht worden
682
2618
Savannah. Auguſta, Columbia, Orangeburg Wilmington. ſowie
mehrere Bezirke Nord=Carolinas. Der erſte Erdſtoß erfolgte am
Freitag früh 5 Uhr, Nachmittags gegen 3 Uhr machten ſich neue
ſtarke Erderſchütterungen bemerkbar. Unglücksfälle ſind indeſſen nicht
Srgekommen.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 22. Oktober.
„Die Stützen der Geſellſchaft”
B. In dieſem hochbedeutenden Schauſpiel iſt es Henrik Ibſen
nicht eigentlich um die Geißelung ſolcher Elemente zu thun, die für
ganze Kreiſe tonangebend und doch dabei innerlich faul ſind, der
Dichter verfährt in ſeiner Zeichnung nicht blos negativ, ſondern
im höchſten Grade poſitiv wenn er zuletzt Freiheit und
Wahr=
heit, dieſe echten und wirklichen Stützen der Geſellſchaft, zu ihrem
vollen Rechte gelangen läßt. Hudem iſt der Held des Ganzen,
Konſul Bernick, aus einem Material geformt, dem bei weitem mehr
gute als ſchlechte Beſtandteile beigemiſcht ſind. Ob zwar der Mann,
dem es 15 Jahre Lebensbedürfnis war, als erſte und geachtetſte
Perſönlichkeit in der Geſellſchaft zu glänzen, mit dieſer
Vergangen=
heit ſo entſchieden zu brechen vermag - das iſt freilich eine andere
Frage. Aber immerhin macht es dem Herzen des Dichters Ehre,
daß er hieran glaubt, und daß er auch uns ſolches glauben machen
möchte. Ibſen iſt Optimiſt; in dem vorgeführten Sittengemälde iſt
noch immer ſehr viel Licht, ich möchte faſt ſagen zu viel, es hätte
aus weit dunkleren Farben gemiſcht ſein können und wäre dann
doch noch immer hinter vielen Beiſpielen aus dem Leben ſelbſt
zu=
rückgeblieben.
Die Leiſtung des Herrn Edward als Konſul Bernick wiegt
ſchwerer als die Darſtellung von zehn pathetiſchen Paraderollen.
Die Beherrſchung dieſer ſchlichten, knappen allen Redeſchmuck
ver=
meidenden Sprache erfordert eine ungleich höhere Gewandtheit als
der deklamatoriſche Stil. Der Künſtler gibt den Konſul von
An=
fang an als einen Mann, dem eine gewiſſe Geſinnungstüchtigkeit
noch nicht abhanden gekommen iſt. Das hat auch der Dichter
ge=
wollt. Bernick iſt in der That mit dem Geſchehenen innerlich noch
nicht fertig, hat ſich über dasſelbe noch nicht mit jener Verſtocktheit
hinweggeſetzt, die den Schurken kennzeichnet. Das Gewiſſen regt
ſich, aber die Furcht bringt es immer wieder zum Verſtummen,
bis endlich der glühende Dank für die unerhoffte Rettung des
ein=
zigen Kindes den Bann löſt und die ſittliche Geneſung herbeiführt.
Frl. Schütky hat den ihr von der Preſſe in der wohlwollendſten
Abſicht erteilten Ratſchlägen Gehör geſchenkt und ſich hierdurch als
eine denkende und gewiſſenhaft vorwärts ſtrebende Künſtlerin
ge=
zeigt. Ihre Lona hat ſo ziemlich alle die Züge verloren, die wir
bei der erſten Vorſtellung als ſtörende bezeichnen mußten, und iſt
in jeder Beziehung innerlicher und ſomit auch bedeutender geworden.
— Die friſche, kräftige Art, in der Herr Hacker den Johann
Tön=
neſen zum Ausdruck bringt, hat unſern ganzen Beifall. — Nur mit
wenigen Strichen iſt Martha Bernick vom Dichter bedacht worden,
aber ſie genügen, um die Umriſſe eines Frauencharakters
herzu=
ſtellen, deſſen ſtille, einfache Größe geradezu ergreifend wirkt. Frl.
Cramer hat es verſtanden, dieſe innerlich bedeutſame Stellung
der Martha zu den übrigen Figuren des Stücks in vollendeter Weiſe
herauszuarbeiten.-
Der kleinen, aber recht ſchwierigen Partie der
Dina zeigte ſich Frl. v. Felden gewachſen. - Frl. Ethel fand
für die beſcheidene und liebenswürdige Frau Betth ſtets die rechten
Töne. — Als ein überaus tüchtiger, ſcharf charakteriſierender
Schau=
ſpieler zeigte ſich wieder einmal Herr Dalmonico in der Rolle
des Arbeiters Auler. - Herrn Wagners Auffaſſung und
Durch=
führung des Hilfspredigers iſt zu loben, nur muß der geſchätzte
Künſtler darauf bedacht ſein, einzelne Stellen etwas lauter zu
ſprechen, die Rede an die Damen im 1. Akt war unverſtändlich
ſelbſt für die erſten Reihen des Sperrſitzes.- Den faden Bummler
der Kleinſtadt, Hilmar Tönneſen, wußte Herr Werner in
porträt=
artiger Schärfe auszuführen. — Die Vertreter der Nebenfiguren,
von denen aber jede ein notwendiges Glied in der Kette der
drama=
tiſchen Ereigniſſe bildet, boten durchweg ſehr tüchtige Leiſtungen.
Der ganzen Vorſtellung war ſomit der Charakter des Abgerundeten
und Einheitlichen aufgedrückt.
Sonntag, 24. Oktober.
„Die Jüdi n."
Die Vorſtellung erfreute ſich der lauteſten Anerkennung des
zahlreich erſchienenen Publikums. Die Träger der beiden
hervor=
ragenden Rollen der „Recha' und des=Eleazar', Frln. Roth und
Herr Bär, waren auf das Glücklichſte disponiert. Herrn Bär's
Eleazar dürfte überhaupt, ſowohl rein muſikaliſch als dramatiſch
beurteilt, die beſte Rolle des Künſtlers ſein, der darin, auch was
Darſtellung betrifft, eine ſeiner Judividualität vorzugsweiſe zuſagende
Aufgabe gefunden hat und mit ſchönem Erfolg bewältigt. Herr
Gillmeiſter ſang ſeine Fdur Kavatine im 1. Akt. „Wenn ewger
Haß' u. ſ. w. tadellos ſchön; der übrige Teil der auch vermöge
08
ſchauſpieleriſcher Repräſentation nicht gewöhnlichen Leiſtung ſchloß
ſich würdig an.
Herr Hofmüller ſtellte als Reichsfürſt Leopold wie immer
ſeinen Mann. Nur muß der geſchätzte Künſtler ſich von dem
For=
cieren der Töne in der hohen Lage hüten, wodurch heute ſeine
Sere=
nade GI. Akt) eine kleine Mißfärbung bekam.
Eine Glanzleiſtung war das Duett der Damen Roth (Recha)
und Mahr=Olbrich (rinzeſſin Endoxia) im 4. Akt.
Litterariſches.
Im Verlage von Lemerre in Paris iſt ſoeben ein Buch
er=
ſchienen, auf welches wir die Aufmerkſamkeit lenken möchten; es
enthält eine Sammlung der ſchönſten Gedichte von den bedeutenſten
Meiſtern der deutſchen, engliſchen, ſpaniſchen und italieniſchen
Litteratur in das reinſte und eleganteſte Franzöſiſche übertragen.
Die Schwierigkeit. Dichtungen fremder Nationen in eine andere
Sprache zu faſſen iſt wohl bekannt, um ſo größere Achtung und
Bewunderung muß man dem vorliegenden Werk zollen, in welchem
es dem Herrn Verfaſſer, Monſ. Maillard, gelungen iſt in dem
fließendſten franzöſiſch auch den Charakter und den Geiſt der
be=
treffenden Gedichte, wie ſie von ihren Meiſtern gedacht und
em=
pfunden wurden, wiederzugeben. Gewiß ein Beweis, wie eingehend
und gewiſſenhaft Monſ. Maillard ſeine Mutterſprache ſtudiert und
deren Schwierigkeiten überwunden hat.
Vorliegendes Buch erhielt bereits in Paris und anderwärts
die anerkennendſte Beſprechung, unter anderen von Monſ. Le
Vaveſſeur, einem Schriftſteller. deſſen Werk von der Académis
Française preisgekrönt wurde.
In nächſter Zeit wird das intereſſante Werk auch hier bei
Herrn Klingelhöffer zu beziehen ſein.
[10844
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Theilnahme an dem
uns betroffenen ſchweren Verluſte ſagen wir unſeren
tiefge=
fühlteſten Dank.
Darmſtadt, 24. Oktober 1886.
August Vorbonich und Frau geb. Linsl.
10800
anen Deraantlagen n8 Ockanmten, wehe
meinen guten, unvergeßlichen Vater
Privatter Alexander Schmitt,
zur letzten Ruheſtätte geleiteten, ſowie für die reichen
Blumen=
ſpenden meinen innigſten tiefgefühlteſten Dank.
Die trauernde Tochter:
Katharine Mohr-Schmitt.
Beſſungen, 24. Oktober 1886.
Der Geſammt=Auflage der heutigen Nummer liegt eine ſehr intereſſante Abhandlung „Ueber das Rauchen” bei.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.
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Extra=Beilage zur heutigen Nummer.
Ueber das Rauchen.
„Ein Laſterü nennen die Einen das Nauchen,
enen „unentbehrlichen Genuß: behaupten die
Andern, und zwar ſo ziemlich die Mehrheit der
Nännerwelt, darin zu finden. Weithin über
dle Weltheile erſtreckt ſich das Heerlager dieſer
parteien und groß iſt die Rolle, welche der
labak in der Weltwirthſchaft ſpielt. Wer dieſe
ſmſtände objectiv in's Auge faßt, der wird
s verſtehen, warum nicht ſo ſchnell, ja beſten
alles in unmerklicher Weiſe die Wünſche der
labaksfeinde in Erfüllung gehen. Nicht nur
ke civiliſirten Völker, ſondern auch die
Natur=
ölker finden einen Genuß im Rauchen; nicht
loß die Männer des Occidents, ſondern auch
te Frauen des Orients huldigen dem
Tabak=
oͤnſum als einer lieben Gewohnheit der das
erdenleben mit ſeinen Plagen erträglicher macht.
heine von den vielen Religionen des Erdballes
ht ſich dazu herbeigelaſſen, das Rauchen in
rem Moral=Coder als ein Laſter zu
bezeich=
ſen: wie ſollte da durch die
Voreingenommen=
kit einiger Aßii=Rauchfanatiker eine dauernde
leberwindung des Heeres der Raucher und
Aaucherinnen erzielt werden können? - Was
er Unbefangene gern zugibt, das iſt die
Vahrheit des Satzes: halte Maaß in allen
dingen, und ſo auch in Deinen
Raucher=
enüſſen. Denn nicht umſonſt heißt die
Mittel=
fraße die „goldene . Das Maaßhalten aber zu
peit treiben, hieße dem Raucher fühlbare
Ent=
lehrungen auferlegen. Es handelt ſich alſo
arum, eine Cigarre zu finden, welche drei
roße Eigenſchaften in ſich vereinigt: ſie muß
hurt, geſund und wohlfeil ſein!
Wo nicht die ſchöne Harmonie dieſer drei
ardinaltugenden vorhanden iſt, da droht irgend
velche Gefahr ſür den Raucher. Iſt die Cigarre
var gut aber theuer, ſo muß er entweder
fir das Rauchen mehr Geld ausgeben als
kiner Börſe zuträglich iſt oder er muß ſich
n ſeinem Genuſſe einſchränken. Iſt ſie
wohl=
bil aber nicht gut, ſo beläſtigt man mit dem
Nauche derſelben die lieben Nebenmenſchen,
namentlich Damen und Nichtraucher, und
außerdem ſind die zu wohlfeilen Cigarren der
Geſundheit oft eben ſo ſchädlich, wie die ſehr
theueren, aber allzu ſtarken, importirten. Das
Nikotin iſt ein Stoff, mit dem man ſehr
vor=
ſichtig umgehen muß, da ein zu reichliches
Uebergehen desſelben in den Körper eine Reihe
krankhafter Erſcheinungen hervorrufen, oder
ſchon vorhandene, Krankheitszuſtände
ver=
ſchlimmern kann. Andererſeis hat das Rauchen
in mäßiger Quantität und bei richtiger Wahl
des Stoffes (ſpeciell der Cigarrenſorte)
an=
erkannt gute Wirkungen, wie dies nicht nur
die Erfahrung der Laien, jondern auch die
Wiſſenſchaft der Aerzte beſtätigt. Es regt die
Gehirnthätigkeit in wohlthätiger Weiſe an,
weshalb Dichter und Denker, Juriſten und
Theologen, und zwar gerade die berühmteſten
unter ihnen, höchſt behar liche Raucher zu ſein
pflegen, welche gern zugeben, daß ihre
Vor=
ſtellungskraft und Combinationsgabe beim zart
ſich kräuſelnden Rauch der Cigarre eine
will=
kommene Steigerung erfahre. Auch der Krieger
auf allen Nangſtufen und in allen Welttheilen
iſt als ſcharfer Raucher bekannt, dem die
Cigarre oder das Pfeiſchen Strapazen und
Entbehrungen leichter ertragen hilft. Es erklärt
ſich, daß der Soldat manchmal lieber nach
einer Cigarre als nach Brod greift, wenn uns
der Arzt erläutert, daß der Rauch des Tabaks
die Mundhöhle erfriſcht, die Speichelabſonderung
vermehrt und ſo auf die Verdauung einen
merklichen Einfluß übt. Das Alles gilt
natür=
lich vom rauchen eines milden und dabei
aro=
matiſchen Krautes.
Wo das Cigarrenrauchen zu Appetitloſigkeit
führt, Kopfſchmerzen verurſacht,
Nerven=
aufregung verſchuldet und ſogar Athemnoth
erzeugt, den Kehlkopf angreift u. ſ. w. da
liegt gewiß die Schuld am Naucher ſelbſt, der
zu ſchwere Cigarren in Maſſe conſumirt und
ſo in manchen Fällen, gleich Präſident Grant,
nor der. Gac.
der 2
dem großen General, den Lodeskeim ſelbſt ſich
einpflanzt. Weniger darum alſo handelt es ſich,
vom geſundheitlichen Standpunkte, ob Jemand
raucht, ſondern vielmehr was er raucht
Dieſe Frage iſt in erſter Linie zu beantworten,
wo man das Rauchen als Urſache von
Ner=
voſität, verdorbenem Magen u. ſ. w. anklagt.
Der richtig ausgewählte Tabak wird dieſes
Leiden nicht erzeugen. Es muß aber doch
einen triftigen Grund geben, der die Maſſe
der Naucher gerade zu den minder zuträglichen
Cigarten greifen läßt, und dieſen Grund
ent=
deckt man bei genauerem Nachforſchen in dem
Umſtande, daß jeder Naucher gern etwas von
ſeiner Cigarre „auf der Zunge ſpürtr. Ein
„beizender Tabak” wird ja in Göthes Fauſt
als ein Sonntags=Vergnügungs=Stoff des
Volkes benannt. Rationellen Denkern drängt
ſich nun bei ſolcher Sachlage ganz natürlich
die Jdee auf: kann man denn nicht dem
Pub=
likum eine aromatiſche Cigarre, die es
an=
genehm im Munde ſpürt, darbieten, ohne
ihm zugleich etwas Geſundheitsbedenkliches zu
liefern? Läßt ſich angenehmer Geſchmack und
Geruch, Milde und guter Brand nicht mit
Geſundheits=Zuträglichkeit verbinden ?
Dieſes Problem hat in letzter Zeit wohl
Niemanden lebhafter beſchäftigt als die Inhaber
der Firma Wild & Co. in Frankfurt a. M.
und nach dem engliſchen Sprichwort „Phere
Es a will, there is a wayt (was mar
recht feſt will, das erreicht man auch), iſt es
zu bringen, die den oben genannten drei Haupt= werden.
erforderniſſen: billig, geſund und
aro=
matiſch — entſpricht. So gedlem Kraut”
kann der Naucher vertrauen; es wird ihm
keine nachtheilige Folgen des Rauchgenuſſes
bringen, wird ihn durch ſchöne Farbe, egaken
Brand, denkbar größte Milde und feines Aroma
erfreuen und befriedigen. Der Name dieſer
Muſtereigarre iſt „Hygiea” und es wird bald
nicht mehr nöthig ſein, ſie extra zu empfehlen.
Jeder, der gerne eine wirkliche
Geſundheis=
eigarre genießt, wird ja vergebens in ganz
Deutſchland nach einer der „Hygiea'=Cigarre
ebenbürtigen und gleichwerthigen ſuchen; es
wird ſich von einem Raucher zum andern die
Mittheilung fortpflanzen, daß man die, Hygiea'=
Cigarre nur direct von Frankfurta. M.
und durch keinerlei Niederlage beziehen kann,
weil nur ſo, - durch directen Abſatz, der
billige Preis von 6 Pf. das Stück zu erzielen
iſt, bei einer Güte, welche den 10= und 12.
Pfennig=Cigarren der Niederlagen nichts
nach=
gibt, — abgeſehen davon, daß der directe
Be=
zug auch eine Garantie ſtets gleichmäßiger
Lieferung bildet. Uebrigens iſt dieſe geſetzlich
geſchützte Marke, alleiniges Eigenthum der
Firma Wild & Co. und kann daher auch ſonſt
von Niemand geliefert werden. Ein Verſuch
mit dieſer Geſundheits=Cigarre iſt um
ſo leichter zu machen, als Kiſtchen mit 100 Stück
für M. 6.50 und 500 Stüf-, für M. 30. der Firma Wild & Co. r grankfurt a. M.
franco verſandt werden und ſelbſt angebrochene
ihnen gelungen, eine Cigarre in den Handel Kiſtchen eventuell bereitwilligſt zurückgenommen,
Druck von R. Morgenſtern in Frankfurt a. M.