Darmstädter Tagblatt 1886


21. Oktober 1886

[  ][ ]

149.

ALLSTTT CLUIN

149.
Jahrgang.

Abonnementspreis
viertehehrlich 1 Mark 50 Pf. undk.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poftämtern Beſtellungen ent=
Hegengenommen zu 1 Mark 50 Pf
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.

(Srag= und Anzeigeblafk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Jhuuſttleltp untt-Muunhoolui.

Juſerate
werden angenommen: in Darmſtabt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärt
von allen Annonen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

.6 205.

Donnerstag den 21. Oktober.

1886.

Edictalladungen.
Nachdem wider den Garde=Oragoner Ernſt Luͤdwig Wilhelm Schultheiß
der 2. Eskadron 1. Großh. Dragoner=Regiments (Garde=Dragoner=Regiment)
Lr. 23, geb. zu Darmſtadt am 8. Mai 1863, wohnhaft geweſen zu Mainz, der
foͤrmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert,
ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Sonnabend den 26. Februar 1887, Vormittags 9 Uhr,
ſer dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin zu erſcheinen, widrigenfalls die
näder ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüch=
lig
erklärt und in eine Geldſtrafe von Einhundert und Fünfzig bis Dreitauſend
Mark verurtheilt werden wird.
Nachdem wider den Unteroffizier Louis Reinhardt der 5. Compagnie I.
Großh. Heſſ. Infanterie=(Leibgarde=Regiments Nr. 115, geb. zu Hungen, Kreis
Güeßen, am 10. Februar 1860, zuletzt in Gießen wohnhaft, der förmliche Deſer=
llionsprozeß
eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei
ſſinem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Sonnabend den 26. Februar 1887, Vormittags 9 Uhr,
ür dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin zu erſcheinen, widrigenfalls
ie wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für fahnen=
flüchtig
erklärt und in eine Geldſtrafe von Einhundert und Fünfzig bis Dreitauſend
Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 16. Oktober 1886.
[10611)
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
2
Kriegsgerichtliche Erkenntniſſe.
Durch kriegsgerichtliches unterm 7. Oktober 1886 beſtätigtes Erkenntniß vom
8. Oktober 1886 iſt der Dragoner Adalbert Fey 2. Großh. Heſſ. Dragoner=
negiments
(Leib=Dragoner=Regiment) Nr. 24, geb. am 9. Juli 1864 in Bern in
er Schweiz, in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldſtrafe
un 300 Mk. verurtheilt worden.
Durch kriegsgerichtliches unterm 7. Oktober 1886 beſtätigtes Erkenntniß vom
. Oktober 1886 iſt der Dragoner Johann Friedrich Bernsdorf des 2. Großh.
Feſſ. Dragoner=Regiments (Leib=Dragoner=Regiment) Nr. 24, geb. am 29. Sep=
ſemiber
1863 in Hamm, Kreis Worms, in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt
lund in eine Geldſtrafe von Dreihundert Mark verurtheilt worden.
Durch kriegsgerichtliches unterm 7. Oktober l. Js. beſtätigtes Erkenntniß
Urn 2. Oktober 1886 iſt der Gardiſt Georg Kaſpar der 3. Compagnie 1. Großh.
oeſſ. Infanterie=(Leibgarde=Regiments Nr. 115, geb. am 4. Januar 1864 in
aſen, Kreis Gießen, in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine
heldſtrafe von Dreihundert Mark verurtheilt worden.
10612
Darmſtadt, den 16. Oktober 1886.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.

Nähere Auskunft ertheilt Gr. Ober=
verwalter
Dettweiler.
Darmſtadt, den 15. Oktober 1886.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
J. A.: Nau, Hofkammerrath. (10369

Bekanntmachung.
Die am 27. September d. J3. ab=
gehaltene
Verpachtung der Nadelholz=
ſamen
=Ernte in der ſtädtiſchen Tanne iſt
nicht genehmigt worden und ſoll dieſe
Ernte nunmehr in Submiſſion vergeben
werden. Die Bedingungen liegen auf
unſerem Büreau, Stadthaus, Rhein=
ſtraße
18, Zimmer Nr. 13, offen. Wir
laden Luſttragende ein, ihre Offerten bis
lüngſtens
Freitag den 22. d. M., Vormittags
1 Uhr,
bei uns einzureichen.
73 Darmſtadt, den 16. Oktober 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[10558
Ohly.

Bekanntmachung.
Von dem ſog. Hofmeiereipark iſt ein

Theil Ecke der Schwanen= und Gar=
diſtenſtraße
- als Lagerplatz auf mehrere
Jahre zu verpachten.

Bekanntmachung.
Die Verpachtung des Hoſpital= Ge=
ländes
in der Gemarkung Beſſungen vom
11. d. Mts. iſt, mit Ausnahme derjenigen
der Parzellen Fl. III. Nr. 38 und 127
Aecker im Grabenſtück=, genehmigt wor=
den
. Bürgſcheine können bei den betr.
Behorden ſofort gemacht werden.
Darmſtadt, am 19. Oktober 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
(10613
Preuſchen.
Mais-Parina
iſt wegen ſeiner vorzüglichen Eigenſchaf=
ten
und Billigkeit allen anderen Mais=
produkten
, wie Cornflowr, Maizena,
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einen Verſuch damit beſtens empfehlen.
Preis per 1 Ko.=Packet 50 Pfg.,
¹⁄. Kilo 25 Pfg.
Carl Watzugor,
Wilhelminenſtr. I. (10287
669

[ ][  ][ ]

2566

R 205
Zahlungs=Aufforderung.

Diejenigen Dienſtherrſchaften und Arbeitgeber, welche mit der Einzahlung von
Beiträgen zur ſtädtiſchen Krankenanſtalt für Dienſtboten ꝛc. (früher Hoſpital=
Anſtalt) für die Monate Auguſt und September im Rückſtande ſind, werden
hiermit aufgefordert, innerhalb 10 Tagen Zahlung zu leiſten, widrigenfalls mit
der Beitreibung nach 8 3 des Regulalivs begonnen wird.
Darmſtadt, den 18. Oktober 1886.
Städtiſche Krankenanſtalt für Dienſtboten ꝛc.
(10614
Jäger, Kaſſier.

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[ ][  ][ ]

2567

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[ ][  ][ ]

2568

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ich auch nur diejenigen Normal=Artikel als ächt
und als die alleinig conceſſionirten Original= Fabri=
kate
anerkenne, welche mit obiger, die Firma Wil=
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abgeſtempelt ſind.
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9845) Eliſabethenſtr. 22 möbl. Zim.

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Glirtes Zimmer per ſofort zu vermiethen.
9921) Ellſabethenſtr. 44 parterre
Ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10098) Schloßgraben 15, II. St.,
ſein ſchön möblirtes Zimmer pr. ſofort
Zu vermiethen.
10103) Waldſtraße 3 eine Stiege
ein gut möbl. Zimmer per ſofort zu verm.
10185) Kapellplatz 64 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
10253) Hochſtraße 15 mittl. Stock,
ſchön möbl. freundliches Zimmer.
10528) Louiſenſtr. 28 Beletage gut
nöbl. Wohn= nebſt Schlafzimmer.
10623) Ernſt=Ludwigsſtr. 3 Hinter=
bau
gut möbl. Zimmer gleich beziehbar.
10624) Heidelbergerſtr. 49 part
in fein möbl. Zimmer zu vermiethen.
10625) Mathildenplatz 3 ein gut
möbl. Zimmer nach der Straße gelegen.

Für einen in der Korbflechterei
erfahrenen ſoliden Geſchäftsmann mit
disponiblem Vermögen bietet ſich zur
Gründung einer Korbflechterei in
größerer Ausdehnung eine paſſende
Gelegenheit im Kreiſe Alsfeld dar.
Abgeſehen davon, daß die Mieth=
und Lohnpreiſe daſelbſt verhältniß=
mäßig
gering und die hier im Kreiſe
gepflanzten vorzuͤglichen Weidenſorten
billig zu beziehen ſind, wird beabſich=
tigt
, zur Förderung des Unterneh=
mens
jedmöglichen Beiſtand ohne
irgend welche Antheilnahme an dem
Gewinn des Geſchäfts zu leiſten,
ſobald ein genügender Nachweis über
die Solidität des Unternehmers und
die Ausdehnung des Geſchäfts ge=
liefert
wird. Nähere Auskunft
ertheilt die Exped. d. Bl. (10540

Wohne von heute an Hügelſtraße 16.
F. Körner, Damenſchneider.

Gehrlach prümlit, F
Mäßige Preſel,
Lärden und Rolültzell

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von Damensuid
herkengarderdt.
auch Hutien
4.

Pnsbel.
ſtoffen,
Gardinen,
Oasheh. Nöchesn
Waͤndetn. Fedezu.
Handschuhen etg.
Wisn-
HammitpreſſersHoniuigin
4rſnnden
piüſape=Pr AALeöoniz.
LLnziuo

Anisterkaziek de
KenhſicThoymodernen Farßefk des Bal
Lun Annahméstelle beiz.

Frau D. Kiefer Willwe,
Ernst Ludwigsstrasse.

N205
2569
Ende dieſes Mouats erſcheint in Leipzig und iſt durch die unterzeichnete
Buchhandluug zu beziehen:
Aus bulgariſcher Sturmaeit.
Eine authentiſche Darſtellung des Handſtreichs von Sofia
und ſeiner Folgen
von A. v. Huhn.
Etwa 16 Bogen. - Preis ungefähr 5 Mark.
Zum erſten Male wird hier eine Darſtellung der Ereigniſſe gegeben, welche durch
die Stellung des Verfaſſers zum fürſtlichen Hofe und ſeine Anweſenheit am Orte der
Begebenheiten auf vollſte Glaubwürdigkeit Anſpruch machen kann.
Da vorausſichtlich die Nachfrage nach dieſem Buche eine ſehr große werden
wird, ſo bitte ich um baldige Aufgabe gefälliger Beſtellungen.
Darmſtadt, Rheinſtraße 6.
Arnold Bergſlraeßers
(10602
Hofbuchhandlung.

Weihnachts=Verlooſung
des Darmſtädter Gewerbehalle=Vereins, r. G.
400 Gewinne im Geſammtwerth von M. 9800.
Arster Hauptgewinn:
1 hochfeine Speiſezimmer=Einrichtung im Werthe von M. 1400.
1 Loos 1 Mark.
Geueral=Vertrieb: H. Hilsdort, Darmſtadt,
Ernſt=Ludwigsſtraße 9.
Ernſt=Ludwigsſtraße 9.
[10140*
Jahreskest dos Darmstädter Iweigvoreins
der
Guſtav=Adolf=Stiftung.
Wir gedenken Sonntag den 24. d. Mts. unſer Jahresfeſt in der Kirche zu
Beſſungen zu begehen und laden hiermit alle Mitglieder und Freunde unſeres
Vereins herzlich zur Betheiligung ein. Der Gottesdienſt beginnt Nachmittags
3 Uhr. Feſtprediger iſt Herr Prälat Dr. Habicht.
Darmſtadt, den 16. Oktober 1886.
[10551
Der Vorstand.
Von helte ab befundet ſich mein
GeſchAſts1or1
W im erſten Stock. Fl
Geore Schüssler,
[10533
14 Ludwigsſtraße 14.

oL- R amr.

Darmstadt.
Dieſelbe eröffet mit dem 15. November gleichwie im vorigen Jahr ihre
Fachſchule zum Erlernen der Zimmer=, Holz= und Schriftmalerei.
Durch das Entgegenkommen der ſtädtiſchen Behorde befindet ſich das Schul=
lokal
wie im vorigen Jahre in dem früheren Pfarrhauſe am Kapellplatz.
Anmeldungen nimmt der Obermeiſter Herr Ph. Kinkel, Wienersſtraße
[10627
Nr. 91, entgegen.

679

[ ][  ][ ]

2570

L.AAARlhulAttat,

10630) 3 Mädchen von 18 Jahren
ſuchen ſofort Stellen. Frau Fiſcher,
k. Caplaneigaſſe 3.

10631) Ein feineres Mädchen, das
zu Hauſe ſchlafen kann, ſucht Stelle bei
Kindern. Näheres in der Expedition.

10632) Eine zuverläſſige Lauffrau
für 2-3 Stunden täglich wird geſucht.
Grüner Weg Nr. 10.

10633) Ein ordentl. Müdchen, das
zu Hauſe ſchlafen kann, als Laufmädchen
für den ganzen Tag geſucht durch Frau
Mattern, Grafenſtraße 37.

Aesucht

oin Fräuloin, das die Photographie zu
grlernon wünscht. Fro-Offerton sub
S. H. bef. die Expod. d. 8l. (10634

K 205
Conoral-Jgont gosucht
von einer Kinder=Verſicherungsanſtalt
mit 3 Verſicherungs=Abtheilungen für
Heſſen=Darmſtadt, Naſſau u. Frankfurt a M.
mit dem Sitze in Darmſtadt. Die An=
erbietungen
von Seiten der Anſtalt
gewähren hohe Abſchluß=Proviſionen.
Diejenige General=Agentur, welche ſchon
ein Netz von Agenten hat, erhält den Vor=
zug
. Für diejenigen Orte des General=
Agentur=Bezirkes, in welche noch Agenturen
eingelegt werden müſſen, übernimmt der
General=Agent die Einſetzung und Ver=
pflichtung
der Agenten, u. empfängt dafür
Diäten, wofür ſich derſelbe zur Abſchließung
einer gewiſſen Verſicherungsſumme ver=
pflichtet
.
Reflektanten wollen unter ausführlichen
Mittheilungen und Angabe von Referenzen
ihre Offerten unter Noo. 76I bei
Haasenstoin & Vogler in hamburg
(10636
zinreichen.

DONPaume.

Ein Auslaufer
im Alter von 14-16 Jahren geſucht.
[10635
Ludwigsplatz 10.

10604) Zwei tüchtige Schreiner
werden auf dauernde Arbeit geſucht.

Beſſ. Wittmannsſtraße 43.

Lehrling
für ein hieſiges Bureau geſucht. Selbſt=
geſchriebene
Offerten unter L. M. 15
(1060
au die Expedition.

10536) In ein Geſchäft wird ein
Mädchen oder Junge per ſofort gegen
Gehalt geſucht.
Näheres 1. d. Exhed. d. Bl.

10470) Einen Küferburſchen ſucht
A. Heilmann, Küfermeiſter,
Holzſtraße 3.

10080) Ein fein eingerichtetes, elegantes
Herrſchaftshaus
zum Alleinbewohnen, mit Speiſeſaal, zwei
Salons und 9 Zimmern, Veranda, Küche,
Speiſe= und Magdkammern, Garten, iſt
zu verkaufen event. zu vermiethen.
Gefl. Offerten an die Exped. d. Bl.
unter Chiffre F. C. erbeten.

Handarbeits-Unterricht.

Eine junge Dame, gepr. Lehrerin, er=
theilt
ſowohl Erwachſenen wie Kindern
Privat=Unterricht in Handarbeiten
ſeglicher Art. Näheres Kranichſteiner=
traße
15 im 2. Stock.
[10637

Meinen werthen Abnehmern zur gefl.
Nachricht, daß die erſte Sendung Obſt=
bäume
in allen Gattungen und prime
Qualität nunmehr eingetroffen und em=
pfehle
dieſelben zur geneigten Abnahme
bei reellen Preiſen.

Balth. Cehbauer

Kunſt= und Handelsgärtner.

Prima friſche

in Eispackung
friſch eingetroffen,
per Pfund 30 Pfg.
[hA. wooGL ROGhI.

Hoflieferant,
Eliſabethenſtraße 14. (0641

Ein Drittol Sporrsitn
geſucht. Zu erfragen in d. Exped. G0638

Erster Rang
ein halber Logenplatz, blau, zu vergeben.
[10603
Näheres Expedition.

Ein halber Platz
3. Nang Balkon zu vergeben Hügel=
10639
ſtraße Nr. I.

nterzeichneter empfiehlt ſich in Repa=
IL raturen von Herrenkleidern wie
[10325
Reinigen derſelben.
H. Schmidt, gr. Ochſengaſſe 16.

W-Stellenſuchende jeden Berufs
placirt ſchnell Reuter's Burenn
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Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 23. Oktober.
Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 5 Uhr 40 Min.

Ein Primaner
wünſcht jüngeren Schülern Nachhilfe zu
ertheilen. Wo? ſagt die Exped. 10626

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Offerten an die Annoncen=Expedition von
Hansenstein & Vogler, Frank=
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a. M., unter Eiffre P. R. 1000.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 21. Oktober.
12. Vorſtellung i. d. 2. Abonnementsabteilun
(Rothe Karten gültig.)
Die kuſtigen Weiber von Rindſor.
Komiſch=phantaſtiſche Oper in 3 Akten.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

Freitag, 22. Oktober.
13. Vorſtellung in d. 2 Abonnements=Abtheilung.
GBlaue Karten gültig.)
Zum erſten Male wiederholt:
Die Stützen der Geſeſkſchaft.
Schauſpiel in 4 Aufzügen von Henrik Ibſen
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 2. Oktober.
Zeutſches Reich. Die Kaiſerin wird noch kurze Zeit in Baden=
Baden verbleiben und ſich alsdann, wie alljährlich, von dort noch
auf einige Wochen nach Koblenz begeben. Die Rückkehr nach Berlin
erfolgt erſt Ende November.
Der Vicepräſident des Staatsminiſteriums, Miniſter des Innern
v. Puttkamer, und der Staatsſekretär des Innern, Staatsminiſter
v. Bötticher, ſind am 18. früh von Frankfurt a. M. wieder in Ber=
lin
eingetroffen.
Der neue franzöſiſche Botſchafter Herbette hat bereits am 18.
mit dem Staatsſekretär Grafen Herbert Bismarck im Auswärtigen
Amte eine längere Unterredung gehabt.
Nach dem nunmehr vollſtändig vorliegenden Wahlergebnis im

1. ſchleswig=holſteiniſchen Reichstagswahlkreiſe erhielt Johannſen
Däne) 7744, Bachmann, Kandidat der Deutſchen, 3084 Stimmen,
13 Stimmen zerſplitterten ſich. Johannſen iſt ſomit gewählt.

Dem Braunſchw. Tagbl. zufolge wurde der bekannte welfiſche
Agitator, Rechtsanwalt Dedekind, am 18. in Wolfenbüttel verhaftet

und nach Braunſchweig ins Unterſuchungsgefängnis verbracht.
Neueren Beſtimmungen zufolge iſt der Termin zur Einweihung
der neuen Hafenanlagen von Wilhelmshaven jetzt endgültig auf
Samstag den 18. November, nachmittags 1 Uhr, feſtgeſetzt. S. M.
Panzerſchiff Friedrich Karl iſt beſtimmt worden, die erſte Durch=
fahrt
von der Reede in den neuen Hafen bei der Feier zu machen.
Nach einer Mitteilung an das Kommando der Marineſtation
der Nordſee wird das engliſche Kanalgeſchwader unter dem Befehl
des Vice=Admirals Sir W. Hewett am 21. d. auf der Rede von
Wilhelmshaven dort eintreffen und bis zum 23. verweilen. Das

[ ][  ][ ]

Leſchwader beſteht aus den ſechs größeren Schiffen Minotaur,
lgincourt Monarch, Sultan, Iron Duke und Curlew. Letztere bei=
harr
Schiffe werden ſich vom Geſchwader bereits in der Nordſee
rannen.
Zur möglichſten Abwendung der Gefährdung bei etwaigem
Geiterſchreiten der in Oeſterreich=Ungarn aufgetretenen und dorz
haxtnäckig ſich haltenden Cholera haben, wie die Schleſ. 3tg.
neldet, die diesſeitigen Staatsbehörden an den meiſtbenutzten Grenz=
ihergangspunkten
vorſorgliche Maßnahmen in Ausſicht genommen.
Die abfällige Kritik, welche die Nordd. Allg. 8tg. anläßlich
s3 nationalliberalen Parteitags in Köln an der geſamten Haltung
ber nationalliberalen Partei auszuüben für gut fand, hat dem Re=
hierungsblatte
ſeitens der ganzen gemäßigt=liberalen Preſſe ſcharfe
EiEritgegnungen eingebracht. Selbſt die Köln. 8tg., welche doch
m.t der Regierung in gewiſſer Fühlung ſteht, wie aus den offiziöſen
Urrslaſſungen hervorgeht, welchen man in dieſem Blatte häufig be=
onet
, kann nicht umhin, der Berliner Kollegin gehörig den Text
i hn leſen. U. a. ſchreibt das rheiniſche Volksblatt: Das Fortſchreiten/
hatt die ehemalige Fortſchrittspartei allerdings in den Sumpf ge=
iglüfrt
, und wenn die Nationnalliberalen dahin nicht geraten ſind,
3 ſo liegt dies nur daran, daß ſie auf einem anderen Wege und nach
; urer anderen Richtung fortgeſchritten ſind. Es iſt noch nicht lange
hirr, daß die Konſervativen im Sumpf waren, und wenn ſie nicht
Aslvieeder hinein kommen ſollen, ſo müſſen ſie ſich nicht vor dem Fort=
usſchreiten
hüten, ſondern por dem falſchen Wege. Das ſollte auch
Aſpie Nordd. Allg. 8tg. beherzigen, deren neueſte Leiſtung nur
Aſparum nicht zu Verbitterungen der nationalgeſinnten Partei Anlaß
Aßhiebt, weil ſie zu plump und zu gehäſſig iſt, als daß man ihr einen
ſ2A mieren Wert beimeſſen könnte. Dieſe derbe Abfertigung von be=
xundeter
Seite wird das offiziöſe Blatt, welches in der That ein
nrkwürdiges Geſchick beſitzt, es mit aller Welt zu verderben, wohl
um hinter den Spiegel ſtecken!
Heſte reich.=Angarn. Wie die Wiener N. Fr. Pr. meldet,
den vertrauliche Beſprechungen zwiſchen Oeſterreich und Rumänien
viggen des modus vivendi bis zum neuen Vertragsabſchluſſe ſtatt.
ie politiſche Situation wird von allen Journalen als durchaus
1l4)
jedlich charakteriſiert.
Franſtreich. Präſident Grevy hat dem deutſchen Botſchafter,
cher ihm einen Beſuch abſtattete, ſein lebhaftes Bedauern über
Hetzartikel gewiſſer Journale ausgedrückt.
Der Korr. Havas- zufolge haben die verſchiedenen franzöſiſchen
ſöutſchafter und Geſandten, die ſich gegenwärtig auf Urlaub in
ſinnkreich aufhalten, Befehl erhalten, ſich vor Ende des Monats
m ihre Poſten zu begeben. Dieſe Maßregel betrifft die Herren:
Buddington, Botſchafter in London, Decrais, Botſchafter in Wien,
zodle Mouy, Botſchafter beim Quirinal, de Laboulaye. Botſchafter in
unſ Jadrid, Bourke, Geſandter in Brüſſel.
Lord Churchill, welcher bereits den Miniſterpräſidenten Frey=
saIræt
um eine Audienz erſucht haben ſoll, ſowie der ruſſiſche Ma=
gsnhineminiſter
. Viceadmiral Cheſſabow, ſind in Paris eingetroffen.
Sämtliche Miniſter wohnten am 19. früh dem Miniſterrate an,
44
zehbecher der Anſicht war, die geſtrige Verhandlung hätte eine allge=
lsauſie
. ne politiſche Frage, welche die Verantwortlichkeit des ganzen
alſſEimmiſteriums berührte, aufgeworfen; es ſei jedoch unmöglich, die
lmiahme der einfachen Tagesordnung als einen Mißtrauensbeſchluß
Pbeflkr dieſe Politik oder auch nur für den Miniſter des Innern auf=
elnliſaſſen
. Infolge deſſen zog Sarrien auf Drängen Grevys und
ovlkeyeinets ſein Entlaſſungsgeſuch zurück; auch Sadi Carnot nahm
na) der Beratung über den Ausſchußbeſchluß wegen des Budgets
nhe Abdankung zurück; er bleibt bei den Grundſätzen ſeines
udgets und wird dasſelbe in der Kammer verteidigen. Es wurde
letter beſchloſſen, Berufung gegen die geſtrige Kammerabſtimmung
mulegen und das Haus aufzufordern, ſeine Anſicht über Gehen
der Bleiben des Miniſteriums Freyeinet deutlich auszuſprechen.
rklärt die Kammer, ſie habe nicht daran gedacht, das Kabinet und
ſſo auch Sarrien zu kränken, ſo wird wahrſcheinlich Sarrien den
brigen Miniſtern mit gutem Beiſpiel vorangehen und die Kabinets=
8= Uns ohne Folgen bleiben.
Die von dem Kriegsminiſter verlangten neuen Kredite von ca.
555 Millionen für Umgeſtaltung der Bewaffnung der Armee, Me=
esßleit
-Geſchoſſe u. ſ. w., ſollen bereits dem Budget=Ausſchuß vor=
rabAoen
.
Die Abgeordneten Laur, Faure und Imbert brachten in der
5oleleb utiertenkammer einen Geſetzentwurf ein, den Marineminiſter zu
flwollmächtigen, eine gewiſſe Anzahl Transportſchiffe den Syndikats=
ud
Handelskammern und den Arbeiter=Syndikaten behufs Einrich=
2aF ig ſchwimmender Ausſtellungen zur Verfügung zu ſtellen.
89
Engkand. Der deutſche Botſchafter, Graf Hatzfeldt, hatte am
5
eine Unterredung mit Lord Iddesleigh, Miniſter des Auswärtigen.
Das Daily Chroniele; bringt ein Pariſer Telegramm, nach
ſelchem ein in Paris wohnender reicher Amerikaner Bulgarien ein
ſar lehen von 10 Millionen Franes angeboten habe.
Dänemarſt. Die Verlingske Tidende= ſagt: Der General=
djuttant
des Kaiſers von Rußland, Fürſt Dolgoruki, der ſich einige
ag e in Kopenhagen aufgehalten hat, habe ſeine Rückreiſe von Vichh
ch Petersburg lediglich zu dem Zwecke über Kopenhagen gemacht,

205
2571
um den König von Dänemark zu begrüßen und deſſen perſönliche
Grüße an die Kaiſerin überbringen zu können; ſeine Reiſe über
Kopenhagen hat irgendwelche andere Zwecke nicht gehabt.
Rußkand. Rußland ſcheint in ſeiner Abſperrungspolitik in Holl=
ſachen
endlich Erleichterungen eintreten laſſen zu wollen. Wenigſtens
ſtellt das Petersburger Finanz=Amtsblatt; gewiſſe Erleichterungen
der Zollformalitäten hinſichtlich der zur Getreideausfuhr aus ruſſi=
ſchen
Häfen beſtimmten leeren Säcke, die von Schiffen aus dem
Auslande mitgebracht worden ſind, in Ausſicht. Allzuviel iſt das
nun freilich ncht.
Buſgarien. Die Agenten der Mächte in Sofia gehen nicht zur
Eröffnung der Sobranje nach Tirnowa.
Die Regierung traf bezüglich der Entſendung einer Deputation
an den Zaren noch keine definitive Entſcheidung. Dagegen wurde,
wie bereits mitgeteilt, beſchloſſen, einen Delegierten nach Konſtan=
tinopel
zu entſenden, um dort über die Lage in Bulgarien Bericht
erſtatten und des Sultans Meinung über die Wahl eines Fürſten
einholen zu laſſen.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 2. Oktober.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Bauunter=
nehmer
Leo Arnoldi in Mainz den Charakter als Kommerzienrat
verliehen.
Ordensverleihungen. Se. Maj. der Kaiſer haben
den nachbenannten Perſonen die Erlaubnis zur Anlegung der ihnen
verliehenen Inſignien erteilt, und zwar: des Komthurkreuzes zweiter
Klaſſe des Großh. heſſiſchen Verdienſtordens Philipps des Groß=
mütigen
dem Mitglied der Direktion der Bank für Handel und
Induſtrie in Darwſtadt und Berlin, Geheimen Regierungsrat
Dülberg zu Berlin; des ſilbernen Kreuzes desſelben Ordens dem
Haushofmeiſter Ihrer Königl. Hoheit der Frau Landgräfin von
Heſſen, Caspar Möller zu Frankfurt a. M.
Am 13. d. M. wurde der Vicewachtmeiſter a. D. Peter
Gunkel zum Steueraufſeher ernannt.
Repertoire=Entwurf. des Großherzoglichen Hoftheaters.
Sonntag, 24. Okt.: Die Jüdin. Dienstag, 26. Okt.: Fiesco.
(Schiller=Cyklus 1. Abth., 2. Vorſt.). -
Donnerstag, 28. Oktbr.:
Kabale und Lieber. (Schiller=Cnklus 1. Abth., 3. Vorſtellung).
Freitag, 29. Okt.: Hans Heiling.
In der am letzten Dienstag ſtattgehabten Schöffenge=
richtsſitzung
des Großh. Amtsgerichts Darmſtadt 1 kam eine
Sache zur Verhandlung, die wir ſowohl wegen ihrer prinzipiellen
Bedeutung, wie auch wegen ihres praktiſchen Intereſſes für weite
Kreiſe hier beſprechen wollen. Es iſt bekanntlich bei vielen Leuten,
die mit Einquartierung bedacht werden, Sitte, die Mannſchaften,
ſei es aus Mangel an Raum oder aus anderen Gründen, nicht bei
ſich ſelbſt aufzunehmen, ſondern in Wirtſchaften unterzubringen.
In der gedachten Gerichtsſitzung war nun eine hieſige Wirtin, die
ſich gewerbsmäßig mit Unterbringung von Einquartierung befaßt
und beiſpielsweiſe bei der letzten Landwehrübung 90 Mann aufge=
nommen
hatte, von dem öffentlichen Ankläger wegen Betrugs be=
langt
, da ſich dieſelbe in einigen Fällen von Leuten, denen Einquar=
tierung
angeſagt war, die Vergütung für dieſelbe hatte auszahlen
laſſen, trotzdem die Einquartierung demnächſt nicht eintraf. Die
Angeklagte ſtützte ſich darauf, daß die Mannſchaften ihr ohne Ver=
pflegung
, nur zur Beherbergung, von den betr. Leuten verdungen wor=
den
ſeien, ſie habe ſich alſo mit Quartier, Betten u. ſ. w. richten
müſſen und deshalb einen rechtlichen Anſpruch auf die ausgehaltene
Vergütung gehabt, auch wenn demnächſt aus irgend einem Grunde
die Einquartierung für die Betreffenden ausgeblieben ſei. Das
Schöffengericht trat dieſer Anſchauung bei, unterſtellte ein desfall=
ſiges
Vertragsverhältnis zwiſchen der Angeklagten und den Quar=
tierträgern
, welches letztere zur Bezahlung der erſteren unter allen
Umſtänden verpflichte und ſprach die Angeklagte von Schuld
und Koſten frei. Zur Vollſtändigkeit wäre übrigens noch zu be=
merken
, daß die Angeklagte ſpäter, als die betr. Perſonen wirklich
Einquartierung bekamen, dieſelben doch ohne weitere Entſchädigung
bei ſich aufnahm, obgleich ſie nach dem Spruch des Gerichts dazu
nicht verpflichtet geweſen wäre. - Für diejenigen Leute, welche Ein=
quartierung
auswärts unterbringen, empfiehlt ſich alſo immer eine
genaue Vereinbarung mit den Quartiergebern, wie es mit der Ver=
gütung
gehalten werden ſolle, wenn die Einquartierung etwa nicht
käme, zu treffen.
Immobilien=Verkäufe. Ein größeres Bauterrain,
6197 ⬜Meter Flächeninhalt, ſogenanntes Spitalgut Hofheim,
im Herdweg gelegen, (gegenüber der früher Markwortſchen Reſtau=
ration
) ging in den Beſitz des Herrn Bauunternehmer J. Berth
käuflich über; ferner wurde verkauft ein größeres ſiskaliſches
Baugelände vom Herdweg bis zunächſt der Heinrichſtraße führend,
wodurch die Eröffnung des grünen Wegs= ſowie weiter Eröffnung
der Mathildenſtraße bis zum grünen Weg, in aller Kürze bevor=
ſteht
; die Käufer ſind die Herren Privatier P. Ackermann, Karl
Pretſch und Ph. Spieß. Sämtliche Verkäufe wurden durch
den Agenten P. Thüringer abgeſchloſſen.

[ ][  ]

2572
M
Die vorliegenden Einnahmeziffern der heſſiſchen Lud=
wigsbahn
für den Monat September ergeben ein günſtiges Re=
ſultat
, und es gewinnt immer mehr an Wahrſcheinlichkeit, daß die
Verkehrsentwickelung der Heſſiſchen Ludwigsbahn auf dem Wege
iſt, die Schädigung, welche ihr die Konkurrenz der Staatsbahnen
zufügte, nach und nach zu überwinden. Es ergaben im genannten
Monat die nichtgarantierten Linien ein Plus von 64964 M. wo=
von
5879 M. aus dem Perſonen= und 65287 M. aus dem Güter=
verkehr
floſſen; von dieſen Summen iſt ein Minderertrag des Extra=
ordinariums
von 6202 M. in Abzug zu bringen. Das Minus vom
1. Januar bis Ende September hat ſich nunmehr auf 315809 M.
ermäßigt. Die garantierten Linien ergaben ein Plus von 4690 M.,
wovon 5380 M. aus Gütern und 1264 Extraordinarium, abzüglich
des Minus von 1954 M. aus dem Perſonenverkehr.
M. N.
Geſtern nachmittag gegen 6 Uhr entſtand in dem Hauſe des
Herrn Metzgers Poth auf dem Markt ein Kaminbrand, der
jedoch bald gelöſcht werden konnte.
- Die Einrichtung der kombinierbaren Rundreiſe=
billets
hat wieder eine Erweiterung erfahren. Es werden jetzt
zuſammen mit kombinierten Billets für die Strecke des Vereins
deutſcher Eiſenbahnverwaltungen nicht nur, wie bisher ſchon, An=
ſchluß
=Billets nach der Schweiz, ſondern auch nach Italien veraus=
gabt
, ſofern das Billet für die Vereinsbahnen auf einen der italie=
niſchen
Uebergangspunkte Ala, Cormons oder Ponteba lautet.
Eingeſandt. Durch die Herſtellungsarbeiten des Trottoirs und
der Fahrbahn iſt ein Teil der Caſinoſtraße dermalen in einem
Zuſtand, der das Paſſieren derſelben bei Tag faſt unmöglich macht,
geſchweige denn bei Nacht, wo bei der gänzlich unzureichenden Be=
leuchtung
wiederholt Paſſanten über Steinhaufen ꝛc. geſtürzt ſind.
So fiel am Montag abend ein hieſiger Arzt in der Dunkelheit über
ein geſpanntes Seil und verletzte ſich derart an der Hand, daß er
gegenwärtig an der Ausübung ſeines Berufes gehindert iſt. Ein
Bewohner der Straße tröſtete ihn mit dem Bemerken, daß da am
Abend ſchon mehr Leute gefallen ſeien! Es bedarf wohl nur dieſes
Hinweiſes, um den Uebernehmer der dort im Gang befindlichen
Arbeiten zu veranlaſſen für genügende Beleuchtung der im Wege
liegenden Steinhaufen ꝛc. zu ſorgen.
C Die franzöſiſchen Schauſpieler pflegen bekanntlich eifrig
alle zu ihrem Beruſe gehörigen Uebungen, ſo auch das Fechten. Die
Künſtler des Theater Français haben nun den Direktor dieſes
Theaters gebeten, in dem Schauſpielhauſe ſelbſt einen Fechtſaal
einrichten laſſen zu wollen, wodurch ihnen mancherlei Koſten und
Beſchwerden erſpart würden. Dieſe Einrichtung beſte,t an unſerem
Hoftheater ſchon ſeit mehreren Jahren. Direktor Wünzer hat im
alten Theater (ſogenannten Interims=Theater) einen Fechtſaal ein=
richten
laſſen, woſelbſt für Mitglieder des Hoftheaters allwöchentlich
zweimal unentgeltlich Unterricht im Fechten erteilt wird.
Mainz, 20. Oktober. Der durch den neulichen Prand
in der Lederfabrik von Michel, Meyer und Deninger angerichtete
Schaden beziffert ſich für die Immobilien anf 152000 Mark, für
Waaren ꝛc. auf ca. 600000 Mark.
Mainz. 20. Oktober. Die niedergebrannte Fabrik von Mayer,
Michel und Deninger ſoll im Frühjahr an derſelben Stelle wie=
der
errichtet werden.
Frankfurt, 20. Oktober. Der Stadt wurde von der Regier=
ung
das Privilegium verliehen ein Anlehen im Betrag von
ſechs Millionen Mark aufzunehmen. Das Geld ſoll für den
Ausbau des ſtädtiſchen Sicherheits= und Handelshafens ſammt
Quaibauten und Schienen=Anlagen für die Fortführung des Siel=
Syſtems, die Erweiterung der Waſſerleitung, die Herſtellung der
Tunnelſtraße unter dem Centralbahnhof und den Neubau von Schul=
häuſern
und ſonſtige Bauten verwendet werden. Die Ausfertigung
der Anleiheſcheine erfolgt in Abſchnitten von 200, 500, 1000 und
2000 M. Reichswährung mit 3½ Procent jährlich verzinslich.
Wiesbaden, 19. Oktober. Bei einer dieſer Tageausgeſchriebenen
Submiſſion auf Panalarbeiten betrug die Differenz zwiſchen dem
Höchſt= und Mindeſtfordernden nicht weniger als 30 83276 M.
Gernsbach, 19. Oktober. Der Finder der Leiche der Gräfin
Arnim iſt ein armer Bauer namens Haitzler, der ſeine irrſinnige
Schwiegermutter ſuchte. Demſelben iſt die Auszahlung der aus=
geſetzten
Belohnung von 10000 M. bereits zugeſichert.
Köln, 19. Oktober. Der Rhein iſt faſt um einen Meter ge=
ſtiegen
, ſodaß eine große Anzahl Schiffe, welche durch den niederen
Waſſerſtand hier vor Anker gehen mußten, nunmehr ihre Fahrt
fortſetzen konnten.
Verlin, 19. Oktober. Ein Legat für den Reichskanzler.
Ein in Mexiko kürzlich verſtorbener Deutſcher, Namens Philipp
Muth, hat in ſeinem Teſtamente u. A. auch dem Reichskanzler
Fürſten Bismarck die Summe von dreitauſend Dollars vermacht.
Der Verſtorbene wird als ein etwas ſonderbarer Hageſtolz geſchil=
dert
, der jeden Cent ſparte, ſehr notdürftig lebte und ſich jeden
Genuß entzog, obgleich er ſich nach ſeinem Vermögensſtande ein ſehr
behagliches Leben hätte ſchaffen können.
Breslau, 18. Okt. In dem Walde bei Herbersdorf erhängte
ſich ein Ehepaar aus Klemnitz (Kreis Glogau) gemeinſchaftlich

205

an einer Kiefer, der Mann oben, die Frau an einen tiefern Aſt des=
ſelben
Baumes, und zwar aus Verzweiflung darüber, daß ſie wegen
einer Bürgſchaft über 150 M. in Anſpruch genommen, die Summe
nicht bezahlen konnten. Sie hatten vorher den Betrag bei dem
Pfarrer in H. zu borgen geſucht, derſelbe war ihnen auch in 14 Ta=
gen
verſprochen worden. 27 Mark fanden ſich bei den Leichen
noch vor.
New=York, 16. Oktober. Der durch die Ueberſchwemm=
ung
im Sabine=Paß angerichtete Schaden beträgt 500 000 Doll.
Durch den Uebertritt des Sabine=Fluſſes ſind im ganzen 250 Per=
ſonen
ums Leben gekommen, in der Stadt Sabine blieben nur ſechs
Häuſer von den Fluten verſchont, alle übrigen wurden wegge=
ſchwemmt
. Die Stadt Johnſon Bayon iſt von einer ähnlichen
Ueberſchwemmung heimgeſucht worden. Von den 1200 Einwohnern
büßten 85 ihr Leben ein. Der Notſtand iſt groß, da die Stadt faſt
ganz zerſtört wurde. Nach einem aus San Francisco hier ein=
gegangenen
Telegramm wütet die Cholera in Cöul der Haupt=
ſtadt
Koreas, furchtbar. Durchſchnittlich ſterben 1000 Perſonen täg=
lich
. Infolge der Schwierigkeit und der Gefahr der Beerdigung
bleiben die Leichname liegen. Der Stadt droht völliges Ausſterben.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 19. Oktober.
B. Wie foͤrderlich auf das Gedeihen eines tüchtigen Schauſpiel=
enſembles
, welches ſich einem Drama ernſten Stils gewachſen zeigen
ſoll, die öfteren Wiederholungen der Stücke ſind, konnte die heutige
Aufführung der Rüuber' lehren, welche denen der vorigen Saiſon
Um ein bedeutendes überlegen war. Nicht nur, daß die Vertreter
der Hauptpartien ſolche bis in ihre Einzelnheiten hinein erfaßt
hatten und zum entſprechenden Ausdruck brachten, - auch die In=
haber
der kleineren und epiſodiſchen Rollen ſtanden durchweg auf
einer höheren Stufe als ehedem. So ſprach - um nur ein Bei=
ſpiel
anzuführen - Herr Hacker die Rede des Koſinsky diesmal
nicht blos mit leidenſchaftlichem Pathos, ſondern mit einer jede
Wendung des Berichts genau betonenden und erhebenden, höchſt
charakteriſtiſchen Art. Der Franz Moor des Herrn Wagner hat
infofern gewonnen, als der Künſtler die jühen Uebergänge, die
ſcharfen Kontraſte in der Zeichnung dieſes anomalen Charakters
beſſer und glaubwürdiger zu vermitteln verſuchte, als dies in den
beiden erſten Vorſtellnngen der Fall ſein konnte.
Karl Moor, die Geſtalt, um welche ſich alle Sympatien ſam=
meln
, fand auch heute in Herrn Edward den begeiſterten und
Begeiſterung erweckenden Künſtler, den wir von jeher in ihm ſchätzen.
Nachdrückliches Lob verdient die ergreifende Darſtellung des alten
Moor ſeitens des Herrn Knispel. Frl. Kramer zollen wir für
ihre Auffaſſung und Durchführung der Amalia die größte Anerken=
nung
. Eine Kleinigkeit, auf die wir uns in voriger Saiſon hin=
zudeuten
erlaubten und auf die wir abermals heute zurückkommen,
da ſie von der geſchätzten Künſtlerin unbeachtet gelaſſen wurde, iſt,
daß in dem Satz: Mörder, Teufel! Ich kann dich Engel nich
laſſen!; der Ton auf Engels, nicht auf laſſen; zu legen iſt.

Litterariſches.
Dr. Otto Behaghel: Die deutſche Sprache. Wiſſen der
Gegenwart 54. Band). G. Freytag. 1886. 281 Seiten 8=, Preis
1 M. Vermöge ſeiner ganzen Tendenz iſt das Buch für alle Klaſſe
und Berufsarten beſtimmt. Jung und Alt, Lehrer und Schül
Fachmann und Laie werden darin eine Fülle von beachtenswert=
Mitteilungen finden. In erſter Reihe aber gehört es der deutſch
Familie: möge es in ihr die wünſchenswerte Anerkennung und a=
gemeinſte
Verbreitung finden.
Eine neue Novelle von Bret Hart wird dem deutſch
Leſepublikum nicht ſo oft geboten, daß es nicht am Platze
auf das Erſcheinen einer ſolchen aufmerkſam zu machen. Die 8
ſchrift Vom Fels zum Meer' ſherausgegeben von W. Speman
redigiert von Prof. Joſph Kürſchner in Stuttgart) iſt es, wele
ihr eben erſchienenes zweites Heft mit der jüngſten Arbeit des amer
kaniſchen Novelliſten eröffnet. Das Heft bietet auch ſonſt vi=
von
hohem Intereſſe.

[1064

Dankſagung.
Für die herzliche Theilnahme an dem mich ſo ſchwer
troffenen Verluſte meines lieben, unvergeßlichen Gatten
Georg Eduard Haedrich,
ſowie für den erhebenden Grabgeſang ſage ich hiermit de
geehrten Herrn Dirigenten, ſowie den geehrten Herren Sänge
meinen innigſten Dank.
Darmſtadt, den 18. Oktober 1886.
F. Hacdrich, geb. Hein.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.