Abonnementspreis
viertelährlich 1 Marr 50 Pf. ind.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf
pro Quartal inck. Poſtaufſchlag.
Irag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Alluftrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtade
von der Expeditton, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auzwärtz
von allen Annoneen=Expeditionem
Amtliches Organ
fuͤr die Behanntmachungen des Großh. Kreigamls, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
As 179.
Mittwoch den 15. September.
1886.
Gefunden: 1 Schlüſſel. 1 ſchwarze Schürze.. 1 zerbrochenes ſilbernes Armband. 1 Kiſſenüberzug, worin 36
Herren=
kragen und 4 Paar Manſchetten. 1 ſchwarzes Jettarmband. 1 Paar graue Glacé=Handſchuhe. 1 kleiner Kragen, weiß,
blau und roth. 1 Schlüſſel. 1 Hohl=(Kaſſe=)Schlüſſel. 1 grauer gehäkelter Stauchen. 2 Stück Ingberter Kirchenbau=
Lotterie=Looſe.
Verloren: 1 goldene Broſche. 1 goldene Damenuhr mit Sprungdeckel, gez. M. G. 1 Zehnmarkſtück.
Zugelaufen: 1 Stallhaaſe. 1 brauner Hühnerhund, trägt Halsband mit Meſſingknöpfen und Marke 4641.
Entflogen: 1. Papagei.
Darmſtadt, den 12. September 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Durchſchnittsmarktpreiſe.
Gemäß der Beſtimmung in Poſ. 6 Abſatz 5 der Inſtruction zur Ausführung des Geſetzes über die Naturalleiſtungen für
die bewaffnete Macht im Frieden (Reichsgeſetzblatt Nr. 25 von 1815) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß für
den Monat Augufk 1886 als Durchſchnittsmarktpreiſe für Hafer 12 Mk., für Heu Mk. 6., für Stroh Mk. 5. 100 Kilogramm ermittelt worden ſind.
Darmſtadt, den 11. September 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(9057
v. Marquard.
An die
Einwohner von Darmſtadt.
Von Seiner Hoheit dem Fürſten Alexander von Bulgarien iſt mir der Auftrag geworden, den hieſigen
Einwohnern für den Ihm am 10. d. Mis. bereileten Empfang Seinen Dank auszuſprechen. Ich glaube dieſem Auftrag am
Beſten dadurch nachzukommen, daß ich das an mich gerichtete Schreiben Seiner Hoheit ſeinem ganzen Inhalt nach zur
allge=
meinen Kenntniß bringe.
Darmſtadt, den 14. September 1886.
Ohly, Oberbürgermeiſter.
Hochverehrter Herr Oberbürgermeiſter!
Euer Hochwohlgeboren haben mich bei meiner Rückunft in die theuere Heimath in ſo überaus freundlicher Weiſe im
Namen der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt empfangen, daß es mir ein wahres Herzensbedürfniß iſt, Ihnen noch einmal
von ganzem Herzen für den ſo freundlichen Empfang zu danken.
Ich bin tief gerührt über das ſo rege Intereſſe, das Sie Alle an meiner ſo ereignißvollen und ſchickfalsſchweren
Regierung in Bulgarien genommen und das ſich ſo erhebend gezeigt, als ich im Felde ſtand und mir damals aus allen
Theilen unſeres theueren Heſſenlandes, ganz beſonders aber aus ſeiner Hauptſtadt, ſo großartige Hülfe für die Verwundeten
zu Theil wurde.
Schwer war mein Ringen in der Fremde, ich habe aber das Fürſtenthum Bulgarien mit dem Bewußtſein verlaſſen,
das Gute gewollt und angeſtrebt zu haben.
Meinem ſo ſchwer verwundeten Herzen hat die mir in ſo hohem Grade bewieſene Sympathie überaus wohlgethan,
denn ſie hat mir gezeigt, wie warm und herzlich das von mir ſo heiß geliebte Heſſenland mich als Heſſe wieder bei ſich
aufgenommen.
Indem ich Sie, hochverehrter Herr Oberbürgermeiſter, ergebenſt bitte, den Einwohnern der theueren Stadt
Darm=
ſtadt meinen tef gefühlten Dank übermiͤtteln zu wollen, bleibe ich mit vorzüglicher Hochachtung Euer Hochwohlgeboren
ganz ergebenſter
Alexander.
(9058
Schloß Heiligenberg, den 12. September 1886.
572
2198
R6 179
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir machen darauf aufmerkſan, daß die Invalidenbücher behufs Abſtempelung in den Revieren bis zum 27. l. Mis.
abgegeben, ſowie am 1. k. Mts. daſelbſt wieder abgeholt werden konnen und wird hierbei wiederholt an die genaue
Abän=
derung des Quittungsſchemas durch die Invaliden ſelbſt und die Beifügung der Unterſchrift erinnert.
Darmſtadt, am 11. September 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
9059
Bekanntmachung.
Donnerstag den 16. September l. J3., Vormittags 10 Uhr,
werden zwei Carouſſelplütze (1 bis zu 14 und 1 bis zu 12 Meter Durchmeſſer)
für die am 28. September l. Js. beginnende Herbſtmeſſe auf unſerem Büreau,
Stadthaus, Rheinſtraße 18. öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 10. September 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(9023
Ohly.
Garantirt rein und unverfälſcht!
Bodega,
Hedicinal- und Dessert=Südweine:
Portwein, Malaga, Madeira, Marſala, Tarragona,
Sherry,
in ganzen und halben Flaſchen, zu Originalpreiſen
W13 Alexanderstrasse 13 m.
Bodega Company.
(8811
26 Centralgeſchäfte auf dem Continent.
E
W.
E
E
Boll avthduvn vidho”
E
W
trinkt man bekanntlich und in Wahrheit in Oeſterreich.
Die ganze Kunſt, um auch hier zu Lande eine ebenſo mild, angenehm
und fein ſchmeckende Taſſe Kaffe, von ſchöner goldklarer Farbe zu erzielen,
beſteht einfach darin, dem gemahlenen Bohnenkaffee ein kleines Quantum
Andre Hofer's Feigen=Kaffee beizumiſchen, dagegen alle anderen
Bei=
miſchungsmittel wegzulaſſen.
Echter Feigen=Kaffee von Audre Hofer, Salzburg (Oeſterreich) und
Freilaſſing (aiern), das feinſte Fabrikat dieſer Art, iſt in ganz
Deutſch=
land und Oeſterreich in faſt allen beſſeren Spezerei= und Delikateſſen=
Hand=
lungen vorräthig, und wird gebeten, genau darauf zu achten, daß die Paquete
nebſt der vollen Firma auch die Schutzmarke, das Bildniß des Tyroler
Hel=
den, Andreas Hofer, tragen.
(8341
Das Koßlengeſchäft W. Hoſfmamm,
Geſchäftslokal: Graſenſtraße 18,
empfiehlt RuhrEohlon vorzüglicher Qualität, ſehr ſtückreich, wenig
rußend und von großer Heizkraft von der Leche ver. Hamburg, ſowie (7953
Huss-, Stück- und echte Anthracit-Mohlen.
Neues Sauerkraut
W. Blmmer, auf dem Brückchen 15
In Großh. Hof=Meierei
werden prima Speiſe=Kartoffeln, als:
gelbe=Roſen,
Salatkartoffeln u. a.
abgegeben.
Die Oberverwaltung der Großh.
Hof=Meierei=Güter.
Dettweiler.
(8910
Alle Arten
Schmhuaarem
von den einfachſten bis zu den
elegan=
teſten Sorten empfiehlt in guter Waare
bei größter Auswahl enorm billig.
I. G. Jacob,
großes Schuhwaarenlager Ecke der
großen Ochſengaſſe, gegenüber dem
Löwenbrunnen.
Reparaturen, Maaßarbeiten prompt
[7375
und billigſt.
Hupfor, Silbor & Gold
von
Ch. Adt. Eupferberg & die.,
Mainz,
empfiehlt
[1681
H. W. Prassel, Rheinſtr. 16.
Zweigniederlage bei Aug.
Mar=
burg, Beſſung. Carlsſtraße.
E
Prima
holl. Doll Hürmge.
neue Sendung, empfiehlt Stück
6 Pfo.,
desgloichen marinirt,
10 Pfg.,
im Dutzend billiger.
M.W.Prassel,
16 Rheinſtraße 16. (8447
15
37
5
li1i
128.
1-
52)
lil.
3)
1⁄₈
a.½
17.
452)
9¼
94=
(äglich friſchen Zwetſchenkuchen.
M. Röthinger, (9060
Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 10.
ſis2s
oo-
12)
6
82
94
13)
2199
Wichtig für Zausfrauen.
Die Holländiſche
Maſkee-Brennerei,
H. Disqué & Co. Mannheim,
ſempfiehlt ihre, unter der Marke
„Elephanten=
Kaffee”
wegen ihrer Güte und Billigkeit ſo
be=
rühmten, nach Dr. v. Liobig's Vorſchrift
gebraunte, hochfeine Qualitäts=Kaffee's:
r.Manilla-Mischg. per Pfd. M. I.. Java-
„ „ 1.20,
r.Weatindisch, „ „ 1.40.
f. Menado
„ „ 1.60.
f. Bourbon „ „ „ 180,
extra f. Mocca
„ 2.-
Durch vorzügliche neue
Brennme=
thode
kräftiges feines Aroma.
große Erſparniß.
Nur ächt in Packeten mit Schutzmarke
Elephantu verſehen von 1, ½ und
Pfund.
¼.
Niederlagen in Darmſtadt bei:
fl. lägor, Paul Ensling, Moiss & Egonolf,
Ludw. Gorschlauer, Ph. Huwerth,
H. Keller, Promenadeſtr. 26, Hroh.
Kessler, Wilhelminenſtraße, L.
Stein-
gässer, gegenüber der Stadtkirche, I.
Eimmermann, Soderſtraße 44, A. I.
(7990
Supp, Schuſtergaſſe 3.
GaAiaiiaaZ
Prima Gothaer
Cervelatwurſt
friſche Waare und kleine Würſte wieder
eingetroffen bei
„2
Aug-Harburg.
(9063
Beſſungen.
EEm Haus
in feiner Lage Beſſungens, 1884
erbaut, ſoll plötzlicher Abreiſe halber
billig verkauft werden.
Alles Nähere durch den Agenten
Carl Schnahel, Hügelſtr. 15.
Prima
„
m
c Oensenvärte-
„
von Rheinh. Diezmann,g
2Plauen i. V., empfehlens
Sbillig
6
Gebrüder Vierheller,
12
Chriſtian Schwinn,
H
1
Philipp Weber,
Carl Watzinger.
68398
ierdurch beehre mich ergebenſt anzuzeigen, daß die regelmäßigen größeren
Zuſendungen von
bestem stülckreichen Ruhrer Fettschrot,
Stück- und gewaschene Husskohlen,
Anthracitkohlen für amerikanische Oeien,
Stein- und Braunkohlen Briquettes
ſeit einiger Zeit bereits begonnen haben und erlaube, mir meine verehrlichen;
8
6
Abnehmer zur Aufgabe ihrer gefälligen Beſtellungen unter Zuſicherung ſtreng
T reeller Bedienung bei möglichſt niedrig geſtellten Preiſen ergebenſt einzuladen.
Gl. Sohneider.
7.
Se
Holz= und Kohlen=Handlung.
Erſte Darmſtädter Herdfabrik und Eiſengießerei
Gebrüder Roeder
empfehlen ihre ſeit 20
ten Sparkochherde in
ſtattung zu reducirten
13 erste Preise
auf Ausſtellungen.
Wir erlauben uns
machen, daß wir außer
Verkaufsſtelle hier
jenigen Herde garantiren,
tragen.
Jahren rühmlichſt
bekann=
jeder Größe und Aus=
Preiſen.
Tägliche Production
40 Mochherde.
darauf aufmerkſam zu
in unſerer Fabrik kein,
haben und nur für
die=
welche, unſere Firmg
(581O
Ein gut erhaltener Küchenſchrank
E, iſt wegen Mangel an Platz billig
ab=
zugeben Beſſung. Kirchſtraße 16. (9061
Kin noch wenig gebrauchter Kinder=
G wagen (auf Federn ruhend) zu verk.
Grafenſtr. 29 Seitenbau links. (9062
ROGIUuu Uuut
für feinere Herren=Garderobe der
Herbst- und Winter-Saison
ſind in reicher Auswahl eingetroffen.
68914
. Bogoungor & Co.
Schutz.
5280
Marke.
Entöltes Maisproduht.
Mit Milch gekocht erhöht es deren Verdaulichkeit.
Vorzüg=
lich für Kinder und Kranke. Zu Sandtorten, feinen Speiſen
(ohne Gelatine) und zur Suppenverdickung ausgezeichnet.
Zu haben 60 und 30 Pfg. per ¼ und ¹⁄ Pfd. engl. in Darmſtadt bei
H. W. Prassel, Cg. Liebie Sohn und Carl Diehm & Co.
2200
Primn
Xö
Hene zaruge
6 Pfg.,
do. marmirt
10 Pfg.,
ſowie
a. nollo Lnson
empfiehlt
H. Herge,
Lud. Heyl Sohn Nachf.,
Holzſtraße 17. ſo06th
C
„Liienmilchserko
von Bergmann & Co. in Dresden
beſeitigt ſofort alle Sommerſproſſen,
er=
zeugt einen wunderbar weißen Teint und
iſt von höchſt angenehmem Wohlgeruch.
Preis Stück 50 Pf. Zu haben bei
Cg. Liebig Sohn, Rheinſtr. 28.
Trieyele,
gebrauchtes, ſehr gut gehaltel, prima
engl. Maſchine (Coventry), zu verkaufen
Neckarſtraße 22 III.
(8696a
Ein ſehr gut erhaltenes, geſpieltes
Pianino
(8921
von Schott u. Söhne in Mainz ſteht zu
verkaufen. Näheres Grafenſtr. 17 part.
Chocoiaden
und Cacaos
dor Grossh. Hoss., HgI. Prouſs. I.
Hais. Oosterr. Hof=Chocdl-Pahr.:
Gobr. Stollwerol
21
Cölm.
21 Hof-Diplome,
goldene, silberne
nd
bronzene Medaillen.
eelle Ausammenstellung der
Rohproducte. Vollendete
mechanlsche Einrichtungon.
Garantirt roino Cualität hol
mässlgon Proison.
Firmen Schilder kennzeichnen die
Conditoreien, Colonial., Delicatess
und DroguenGoschäfte govie Apo
theken, welche
Stollmuerolescho Fabrikate
Ahra.
R6 179
EUL EUSL. UN
WIIGL-oaen
offertre ich die neueſten Moden=
Jour=
nale wie folgt:
Die Coiffure, pro Quartal 3 Mk.
Revue des Modes Parisiennes 3 Mk.
Frauenzeitung, große Ausgabe, M. 4.25.
kleine do. M. 2.50.
d0.
Bazar, pro Quartal M. 2.50,
Modenwelt, pro Quartal M. 1.25,
und liegen Proben=Nummern von
den=
elben zur gefälligen Einſicht bei mir
offen.
Bei bekannter pünktlicher Lieferung
empfiehlt ſich
Die Buchhandlung
von
Carl Eess,
Darmſtadt, Carlsſtraße 29.
Café-Restaurant Höppol,
27 Grafenſtraße 27,
empfiehlt warmes und kaltes Frühſtück
Mittagstiſch von 50 Pfg. an, feinſte
Exportbiere, guten Wein, Raffee,
Chocolade. Billige Speiſekarte.
Geöffnet Morgens 6 Uhr.
[7958
Vellchenseiſe.
Rosenseiſe
in vorzüglicher Qualität empf. Packet
(3 Stück) 40 Pf.: D. Kiefer Wwo., Ernſt=
Ludwigsſtr., E. Scharmann,
Ludwigs=
platz, C. Hammann Caſinoſtraße, L.
[7996
G. Burkhardt, Rheinſtraße.
Pa. stüchr. Fettschrot, (8591
„= Stüchkohlen,
„= geu. Kusskohlen,
„ Sehmiedekohlen ſowie auch
Braunkohlen-Rriqueltes
zu den billigſt geſtellten Preiſen empfehlen
Griesheim. L. Nolfk 6öhne.
Goſt-Aweipreſſen
Beckſtraße 67. (8931
Frdbeeren „König Albert v. Sachſen
= 100 Stück 4 M. empfiehlt (8396
Aloys Roeßner, Kranichſteinerſt. 5I.
Fin gebrauchtes vollſtänd. Bett, ſowie
einige andere
Haushaltungsgegen=
ſtände werden billig abgegeben.
WoL ſagt die Expedition.
(8814
Fin Fahrſtuhl zu verkaufen
Gervinus=
ſtraße Nr. 5.
(9067
Friſche
(9068
Buttor, Hier und Milch.
M. Böttinger, Ernſt=Ludwigsſtraße 10.
O00000000008
I.OOSD
8 der Landwirthſchaftlichen
d Ausſtellung in Offenbach 9
2 1 Mark,
z ſowie, des Darmſtädter
Pferdemarkts 2 Mk., 9
H ſind in der Expedition ds. Bl. 4
zu haben.
1⁵⁄₈
Meine
CGkup zr erhiz,aue.
(neueſtes Syſtem)
für Bettfedern und Flaumen halte
beſtens empfohlen.
J. Böttinger,
Mathildenplatz 7. (286
Nervenkranken Frauen wird Aach.
Ma=
genbehagen, kalt genoſſen, ärztl. verordnet.
weil er die Magenthätigk. anregt, die Nerven
belebt, die Stimmung ermuthigt. Nieder=
(9066
lage bei Ph. Weber.
Ladeneinrichtung mit Theke
zu verkaufen. Näheres Exped. (9069
Nrheilgerſtr. 51 ſind gute Trauben
0 per Pfd. 20 Pf. abzugeben. (9070
Erearm.
6684) Dieburgerſtraße 9 die neu
hergerichtete Beletage, beſtehend aus fünf
Zimmern und allen Bequemlichkeiten, iſt
zu vermiethen.
7062) Neckarſtraße 18. 3. Etage:
3 Zimmer mit abgeſchloſſenem Vorplatz an
einzelnen Herrn oder Dame zu verm.
7063) In meinem neuerbauten Hauſe
Beckſtraße 57 iſt der mittlere Stock mit
5 Zimmern und die Manſarde mit drei
H. Keller.
Zimmern zu verm.
Zu vermiethen.
In feinſter Lage iſt eine
herr=
ſchaftliche elegante Beletage und
Mansarde alsbald zu beziehen.
Auf Verlangen auch Stallung
Näheres durch P. Thüringer,
(7505
Schulſtr. 5.
1410 Markenplatz I1 Il die Vel=
Etage, beſtehend aus 5 Zimmern nebſt
allem Zubehör, vom 20. Oktober an zu
verm. Näheres ebendaſelbſt im Entreſol.
8.
94-
12
22
18
7620) Caſerneſtraße 18 der 2. St.
meines Hauſes bis September an eine
ruhige Familie anderweitig zu vermiethen.
Georg Schmitt fr. C. A. Stengel.
7628) Eine Wohnung mit
Waſſer=
leitung in der Linden=Allee Beſſungen
ſofort zu vermiethen.
Ph. Jacobi IV., Glaſermſtr.
7632) Alexanderſtr. 11 eine Wohng.
5 Zimmer, Küche m. Waſſerl., Keller, gr.
Boden u. allem Zubeh., am 1. Okt.
be=
ziehbar. Näh. im Hinterbau. Ebendaſ.
ein Zimmer ohne Möbel.
oooooooooooooooooooooooooooe
7854) In meinem neu erbauten 8
0 Hauſe, Ecke der Heinrich=g
8und Hochſtraße, ſind
2 Herrſchafts=Wohnungen im 1. u.
2. Stock mit je füuf Zimmern,
Badezimmer, Magdkammer, geräu= F
migen Boden= und Keller=Räum
lichkeiten, Mitgebrauch der
Waſch=
küche und des Bleichplatzes, ſowie
allen ſonſtigen Bequemlichkeiteu,
g ferner im 3. Stock:
eine aus 6 Zimmern beſteheude
Wohnung mit allem Zubehör und
hübſcher Fernſicht
8 alsbald zu vermiethen und zu
be=
g ziehen. — Einzuſehen Nachmittags
zwiſchen 3 und 6 Uhr. Näheres bei 8
Hofmetzger Carl Jacobi.
G9000ooooooo0ooooooooooooooe
752
in.
Jzüg;
Ertrrie.
7964) Heidelbergerſtraße ! eine
Woh=
nung, beſtehend aus 6 Zimmern u. allem
Zubehör zu vermiethen. Näheres parterre
oder bei Herrn Möbelfabrikant Alter.
8051) Victoriaſtr. 55 der 1. Stock.
beſtehend aus 4 Zimmern, Küche, 1
Man=
ſarde ꝛc. per 1. October c. zu vermiethen.
Näheres Aliceſtr. 23 parterre Nachm.
8057) Grafenſtraße 16 im 3. Stock
3 Zimmer nebſt Zubehör, Anfang
Novem=
ber zu beziehen.
8058) Niederramſtädterſtr. 26 iſt
im Vorderhaus die Manſardewohnung,
3 Zimmer mit Zubehör, anderweitig zu
vermiethen. Zu erfragen im Seitenbau.
8123) Ecke der Caſino= u. Bleich
ſtraße 36 eine Wohnung, 6 Zimmer,
Küche, 2 Kammern, Boden, Keller zu
ver=
miethen. Näheres 3. Etage.
8156) Kapellplatz 64 Beletage: ſech=
Zimmer nebſt allen Bequemlichkeiten bis
November zu vermiethen, auf Wunſch auch
früher. Näheres Parterre.
8192) Eliſabethenſtr. 59 Manſarde
beſtehend aus 3 Zimmern, Küche ꝛc. mit
abgeſchloſſenem Vorplatz per 15. Oktober
oder 1. November zu vermiethen.
8193) Schwanenſtraße 29 im
Sei=
tenbau eine kleine, freundliche
Wohnun=
an eine einzelne ſolide Perſon. Preis
10 Mark monatlich.
8274) Caſinoſtraße 20 iſt der mittl.
Stock, beſtehend aus 6 Zimmern m.
Zu=
behör, neu hergerichtet, zu vermiethen.
Zu erfragen bei B. L. Trier.
N6 179
8280) Neckarſtraße 24, 3. Stock,
geräumige Wohnung, 6 Zimmer u. allem
Zubehör, gleich beziehbar.
8445) Ecke der Caſino= und
Bleich=
ſtraße 36 die Manſarden=Wohnung, 6
Zimmer (4 grade, 2 ſchräge), Küche, 3
Kammern, Boden, Keller, Bleichplatz, zu
vermiethen und gleich zu beziehen. Näh
i. III. Etage. Düringer, Bleichſtraße 36
8451) Victortaſtraße 48
Beletage mit Balkon, 5-6
Zim=
mer, Gas= und Waſſerleitung und
ſonſtigem Zubehör per Ende Nobbr.
zu vermiethen. Näheres Parterre
zu erfragen.
Gu
8402) Carlsſtr. 35 ein unmöbl. Zim.
8493) Lagerhausſtraße 32 iſt der
mittlere Stock, enth. 6 Zimmer und alles
Zubehör, ſofort zu vermiethen.
Das Haus Beſſ.
Wilhel=
minenſtraße 14 iſt durch
den Unterzeichneten per erſten
Oktober ganz oder getheilt
zu vermiethen.
Logisnachweiſungsburau
Joseph Trier, (8495
25 Wilhelminenſtraße 25.
8498) Schuſtergaſſe 13 eine hübſche
Wohnung, 6 geräumige Zimmer mit allem
Zubehör, auch getrennt, zu vermiethen.
8501) Rheinſtraße 25 im Seitenbau
ſind drei Wohnungen, beſtehend aus je
zwei, vier und fünf Zimmern, jede mit
Küche, Speicher, Keller, Mitgebrauch der
Waſchküche und des Bleichplatzes, an
ruhige Familien zu vermiethen.
8507) Rückertſtraße 8 eine
Man=
ſardewohnung zu vermiethen.
8598) Marktplatz 4 im Vorderhaus
Manſarde zwei freundliche Zimmer ꝛc
ſofort zu vermiethen.
8600) Ecke d. Magdal.- u.
Lauten=
ſchlägerſtraße hübſche Wohnung, 4
Zim=
mer mit Glasabſchl. u. Zubehör, ſofort
zu beziehen.
8635) Friedrichſtr. 14 eine noch neue
Manſardewohnung, 3 Zimmer, Küche,
Vor=
platzabſchluß und allen Bequemlichkeiten
per 1. November zu vermiethen.
Georg Walter.
8706) Krauichſteinerſtraße 18 eine
Wohnung, 2 Zimmer und Kabinet, Küche
und allem Zubehör zu vermiethen.
8816) Martinſtraße 35
Beletag=
mit Balkon, 5 Zimmer, Waſſerleitung,
zu vermiethen. Anzuſehen Nachmittags
3-5 Uhr.
8721) Friedrichſtr. 26 im 3. Stock
2 unmöblirte Zimmer zu vermiethen.
8817) Ludwigsplatz 3 der obere St.,
4 Zimmer, Küche, abgeſchl. Vorplatz, 2
Bodenkammern, vollſtändig neu
hergerich=
tet, per ſofort. Näh. Eliſabethenſtr. 9.
8818) Wegen Verſetzung des ſeitherigen
Miethers wird der 4. Stock meines Hauſes
Markt 7 frei und kann bis Anfang
Oktober anderweit vermiethet werden.
Vier geräumige Zimmer, Küche ꝛc., alles
in gutem Zuſtande. Preis M. 550 per
Jahr.
Georg Graeff.
8819) Saalbauſtraße 14 eine
Man=
ardewohnung, 3 Zimmer, Küche, Keller
an eine ſtille Familie alsbald zu verm.
Zu erfragen bei J. Gräf, Bildhauer,
Saalbauſtraße 23.
8820) Kleine Ochſengaſſe 16 iſt
eine Wohnung zu vermiethen.
8822) Heinrichſtraße 59 eine ſchöne
Parterrewohnung: 5 Zimmer, Keller und
Bodenräumlichkeiten, Mitgebrauch der
Waſchküche und des Bleichplatzes,
Waſſer=
leitung ꝛc. per 1. Ottbr. zu vermiethen.
8824) Eichbergſtr. 11 iſt die Bel=
Etage, 6 Zimmer mit Balkon, Garten u.
Zubehör, event. der Parterreſtock mit 7
Zimmern nebſt 2 Souterrainzimmern,
ganz neu hergerichtet, durch eine ruhige
Fa=
milie ſofort beziehbar.
8825) Heinrichſt. 49 hübſche Wohng.,
2-3 Zim. mit Küche. Auf Wunſch möbl.
8933) Ecke der Kranichſteiner= u.
Wenckſtraße im Neubau drei Wohnungen
mit allem Zugehör per Oetbr. zu beziehen.
8941) Promenadeſtr. 16 Wohnung
von 2 Zimmern, Cabinet, Küche nebſt
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
8943) Eliſabethenſtr. 47 im
Vor=
derhauſe eine Manſardewohnung mit allem
Zubehör ſofort beziehbar.
8944) Eine Manſarde=Wohnung,
zwei Zimmer nebſt Zubehör, ſofort zu
vermiethen. Fr. Eichberg, Soderſtr. 3.
8947) Caſinoſtr. 26 die Manſarde,
neu hergerichtet, ſofort zu vermiethen.
Näheres gegenüber im Laden.
WAAuizrAazizi
9071) Neckarſtraße 1 ſchöne
Woh=
nung, 7 Zimmer mit allem Zubehör,
Mit=
benutzung des Gartens, ſogleich zu verm.
Zu erfragen im 3. Stock.
Waazaruaarigaurzuu
RLAAiiArAtAntrrttAtriAAAu
9072) Beſſ. Carlsſtr. 48 eine
ſchöne Manſarde an ruhige Miether.
9073) Hochſtraße 42
2 hochelegante Wohnungen
Beletage, 6 Zimmer, Waſſerleitg.,
Gartenantheil ꝛc.,
3. Stock, 4 Zimmer, Waſſerltg. ꝛc.
Einzuſehen Mittags zwiſchen 4
und 6 Uhr.
Näheres bei Hofmetzger Jacobi,
Holzſtraße.
28G0.
goooooodooooooooooooooooo0oe
8 6831) Hübſche Stallung zu ver= 8
8 miethen. Wendelſtadtſtraße 15.
o000000000ooooooooooooooooos
573
2202
6203) Zwei Räume
zu Werkſtätten ſowie zu Lagerräumen
ge=
eignet, zu vermiethen. Auf Wunſch kann
ſpäter auch Wohnung dazu gegeben
wer=
den. Näheres in der Expedition.
7640) Eine Schreinerwerkſtätte mit
Wohnung per Okthr. Näheres Exped.
Laden mit Werkſtätte
und zwei geräumigen Magazinen im
Hinterhauſe, gegenüber der Thorſahrt
Marktplatz Nr. 4, bald beziehbar, zu
[7965
vermiethen.
8068) Waldſtraße 7 ein Laden zu
vermiethen mit oder ohne Wohnung.
Desgl. 1. Stock, 4 Zimmer, Küche mit
Waſſerleitung, abgeſchl. Vorplatz, Magd=
und Bodenkammer, 2 Keller, Waſchküche,
per Oktbr. — Desgl. Manſarde, 3
Zim=
mer, 3 Kabinette, Küche mit Waſſerltg.
und Küchenkammer, Boden, Keller und
Waſchküche, per Oktober.
in beſter Geſchäftslage
S Ladeh zum 1. Oktober zu ver
miethen. Näheres Expedition.
8 8557) ErnſtLudwigsſtraße 8,
8 2 Tr. hoch, zwei feinmöbl. Zimmer
8 zu verm. und gleich beziehbar.
000000oooooooooooooooooooooo
8727) Soderſtraße 50 1. Stock ein
ſchön nöbl. Zimmer.
8728) Caſinoſtr. 27 3. St. ein gut
möbl. Zimmer mit Schlafzimmer zu verm.
8957) Caſerneſtraße 18 im 3. St.
ein fein möbl. Z. mit od. ohne Penſion
8958) Schulſtr. 7 hübſches möblirtes
Zimmer am 1. Oktober zu vermiethen.
8959) Mühlſtr. 68 zwei möblirte
Zimmer an 2-3 Herren mit oder ohne
Koſt ſofort zu vermiethen.
8964) Louiſenſtr. 22 Vorderhaus im
2. Stock zwei gut möblirte Zimmer, auſ
Verlangen mit Penſion, zu vermiethen.
oooooooeooooeoooooooooooooos
5 8284) Carlsſtr. 16 Laden nebſt F
1 Zubehör per Anfangs Dezember ev. 4
J auch früher zu vermiethen.
E
2 große trockene Lagerraume
billig zu verm. Gardiſtenſtr. 33. (8722
2442) Ballonplatz 7 zwei möblirt,
Zimmer ſofort zu vermiethen.
5842) Mauerſtraße 14 ein
neuher=
gerichtetes möbl. Zimmer ſofort beziehbar.
6605) Landwehrſtr. 11, part., nach
der Straße, Wohn= und Schlafzimmer,
gut möblirt, zu vermiethen.
6832) Rheinſtr. 8 ein gut möblirtes
großes Zimmer zu vermiethen.
6835) Dieburgerſtr. 28 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6962) Lauteſchlägerſtr. 18 ſchön
mäbl. Zimmer mit Kabinet zu verm.
7067) Schützenſtraße 18 ein möbl.
Wohn= und zwei Schlafzimmer gleich zu
beziehen.
7320) Niedeſelftr. 46 zwei feinmöbl.
Zimmer per ſofort beziehbar.
7431) Wendelſtadtſtr. 39 . St. ein
gut möbl. Zimmer mit Kabinet ſofort.
7514) Hügelſtr. 2 iſt ein möblirtes
Zimmer mit Penſion zu vermiethen.
7757) Steinſtr. 26 Beletage möbl.
Zimmer mit Kabinett per ſofort zu verm
A
8126) Hügelſtr. 15 Beletage ein
4 möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
K 179
8512) Alexanderſtr. 8 parterre ein
möbl. Zimmer per 1. Oktober zu verm.
8513) Mühlſtr. 8 part. nächſt der
Kaſerne ein möbl. Zimmer per 1. Oktbr.
9o0dooooooooooooooooooooooo”
3 8965) Promenade 70 parterre ;
0 zwer elegant möblirte Zimmer an
8 einen Herrn zu vermiethen.
gooooeoooooooooooooooooooooo
9074) Soderſtraße 67 ein freundlich
möblirtes Zimmer.
9075) Gardiſtenſtraße 22 ein fein
möblirtes Parterrezimmer zu vermiethen.
9076) Dieburgerſtr. 9 hübſch möbl.
Zimmer per 1. Oktober zu vermiethen.
9077) Carlsſtraße 19, nächſt dem
Gymnaſium, gut möblirtes Zimmer.
9078) Wienerſtr. 773. Stock, zwei
freundlich möbl. Zimmer mit ſeparatem
Eingang an einen od. 2 Herren zu verm.
9079) Alexanderſtr. 14 parterre
fein möbl. Wohn= und Schlafzimmer.
9080) Ein freundl. möbl.
Manſarde=
zimmer mit 2 Kabinetten ev. mit Küche
iſt zu vermiethen. Wo? ſagt die Exped
9081) Schulſtr. 9 im Vorderhaus ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9082) In der Nähe der Bahnhöfe
ein ſchönes möblirtes Zimmer zu ver
miethen, auf Wunſch mit Verköſtigung
Offert. unter J. D. 909 beſ. d. Exp. d. Bl
8998) Eine zuverläſſige Frau wünſchl
Beſchäftigung für jeden Tag in aller
Arbeit, am liebſten zum Büglen.
Mauerſtraße Nr. 10.
8166) Wilhelminenſtraße 37 ein
möblirtes Zimmer mit Kabinet zu verm.
Näheres im Laden daſelbſt.
7966) Neckarſtr. 18möbl. 3. m. Penſion.
8405) Carlsſtr. 35 ein möbl. Zim.
8510) Hügelſtr. 18 mittlerer Stock
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9083) Ein junges anſt. Mädchen,
welches etwas kochen kann, ſucht auf
Mi=
chaeli in einer kl. Familie Stelle. Adreſſ
bittet man in der Exped. zu hinterlegen.
9084) Ein reinliche Frau ſuchl
Laufdienſt oder Aushülfe. Wo? ſagt die
Expedition d. Bl.
8797) Ein braves Mädchen geſucht,
das kochen und alle ſonſtige Hausarbeiten
verrichten kann. Näheres Hochſtraße 27.
8894) Ein anſtändiges, fleißiges
Mädchen, das ſchon in beſſerem Hauſe
gedient hat und gute Zeugniſſe beſitzt,
wird gegen guten Lohn auf Michaelis
geſucht Hügelſtraße 19, II. Stock.
Eine perfekte Weißzeugnäherin
empfiehlt ſich im Anfertigen von
Herren=
hemden ſowie ganzen Ausſtattungen in
und außer dem Hauſe. - Zu erfragen
Beſſ. Carlsſtr. 16.
[8837]
9085) Ein Mädchen, das kochen kann
und gute Zeugniſſe beſitzt, zu zwer älteren
Leuten geſucht. Stellenbüreau Röſe,
Schützenſtraße 14, Parterre.
9086) Gegen guten Lohn wird eine
geſetzte Perſon geſucht, die nähen kann
Wilhelmſtraße 8.
9087) Ein Mädchen, das der guten
bürgerl. Küche vorſtehen kann, ſchon in
beſſeren Häuſern war, findet auf Michaeli
ehr gute Stelle. - Beck's Stellenbureau
Mathildenplatz 11.
9088) Ein gebildetes Frauenzimmer
wird zur ſelbſtſtändigen Führung des
Haushaltes während der Dauer der
Er=
krankung der Hausfrau geſucht. Dasſelbe
muß im Kochen erfahren ſein und die
Beaufſichtigung von 2 kleinen Kindern
übernehmen können.
Näheres in der Expedition.
9089) Geſucht für 1. Oktober eine
ordentliche Lauffrau
auf einige Stunden des Morgens.
Näheres Heidelbergerſtraße 43.
Tüchtige Stepperinnen und
Vorrichterinnen
ſinden Beſchäftigung bei
(9090
Schacke & Co., Beſſungen.
9091) Ein ält. Mädchen, das ſchon
gedient hat, zur Bedienung eines Knaben
geſucht. Röſe, Schützenſtraße 14, Part.
9092) Lehrmädchen geſucht in ein
feines Putzgeſchäft. Näheres
Wilhelminen=
ſtraße 8, erſte Etage.
O0eooeooooooooeooooooooooooe
8979) Ich ſuche für mein Manu=
8
2 factur= und Weißwaaren=Geſchäft ein
Lchrmädehen
T aus guter Familie unter ſehr gün=
0 ſtigen Bedingungen.
Hermann Löb, Ludwigsſtr. 7.
Tüchtige Ausputzer
(9093
ſinden Beſchäftigung bei
Sohacke & Co., Beſſungen.
9094)
Jnngen
von 14-16 Jahren für leichte Arbeit
geſucht in der
Tapetenfabrik Philipp Renn,
Landwehrſtraße 63.
9094a) Eine ordentl. Lauffrau für,
ſofort geſucht. Näh. große Ochſengaſſe 23.
1
N6 179
Lehrling
für Comptoir geſucht. — Schriftliche
Offerten sub F. 100 an die Exped. (8996
Aufforderung.
Seit 30. Auguſt er. iſt Wilhelm Ganzert
von Bickenbach, ſeither bei Gebr. Bauer
in Eberſtadt in Dienſten, ſpurlos
ver=
ſchwunden. Demjenigen, welchem über den
Aufenthalt des betr. Ganzert etwas
be=
kannt, wird dringend erſucht, nähere
Mit=
theilungen an Chriſtoph Stein II. in
Bickenbach gegen eine Belohnung von 10
(9095
Mark gelangen zu laſſen.
17
E.
in größeres unmöblirtes Zimmer
zu miethen geſucht.
Näheres Heidelbergerſtr. 43. (9096
ſFin jg. Kaufmann ſucht ein
hübſch möbl. Zimmer,
in Mitte der Stadt.— Offerten unter 2.
an die Expedition d. Bl.
[9097
ſFin junger Hund kkleine Race,
C. Prachterxemplar), preiswerth
abzu=
geben Alexanderſtraße 15.
(9098
(Fine Dame, welche lange Jahre im
LC. Ausland war, erth. franz. u. engl.
Unterricht. Schulſtr. 1, 2. St. (9099
Woog 14. September 1886.
Waſſerhöhe am Pegel: 345 Mtr.
Lufttemperatur 180 R.
Waſſerwärme Vorm. 8½ Uhr 17½0 R.
Voogpolizeiwache.
Gummi-Mäntel für Damen M. 6. 75.
Gummi-Mäntel für Herren M. 10.-
Marie Weber, Indmigsstr. 20.
2203
8
Schtillſcuy=Olud.
Zu der am nächſten Samstag Abend 6 Uhr in der Reſtauration Fink,
Eliſabethenſtraße, ſtattfindenden
General=Yerſammlung
werden die Mitglieder des Clubs, ſowie alle Diejenigen, welche ſich für das
Zu=
ſtandekommen einer künſtlichen Eisbahn intereſſiren, freundlichſt eingeladen.
09100
Der Vorſtand des Schlittſchuh=Clubs.
Saalbau Darmstadt.
Mittwoch den 15. September 1886, Nachmittags von 4 Uhr:
HafeerConcert.
Entrée 20 Pfg. Kinder 10 Pfg.
19101
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert im Gartenſaal ſtatt.
Geſchäfts=Verlegung und Empfehlung.
Meine Wohnung befindet ſich von heute an
Beſſunger Hochſtraße 23,
was ich meinen geehrten Kunden und Freunden ergebenſt anzeige mit der Bitte
mir auch ferner ihre werthen Aufträge zukommen zu laſſen.
Achtungsvoll
Gac0b Verth,
Maurermeiſter.
(9102
Non einem penſionirten Beamten wird
T ein größeres unmöblirtes Zimmer
oder ein Zimmer nebſt Cabinet zu miethen
geſucht. Zu erfr. in der Exped. (9103
10-15,000 Mark
ſauf erſte Hypothek zu leihen geſucht.
Gefl. Offerten unter A. N. 200
[9104
poſtlagernd Hier.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 15. September
Deutſches Beich. Das Beſinden des Kaiſers, der am Sonntag
der Ruhe pflegte und nur am Abend eine kurze Ausfahrt machte,
iſt wieder vollſtändig zufriedenſtellend. Zu dem Manöver am
Mon=
tag begab ſich der Kaiſer mittels Sonderzugs um 10 Uhr, während
der Kronprinz mit den anderen Fürſtlichkeiten ſich bereits um 9 Uhr
dorthin begeben hatte. Nach dem Diner weilte der Kaiſer am
Montag längere Zeit auf dem Balkon des Statthalterpalais, von
der unten harrenden Menge mit lautem Jubel begrüßt. Der
Kron-
prinz beſuchte am Montag Abend die Freimaurerloge. Bei dem
Paradediner am Samstag brachte der Kronprinz im Namen des
Kaiſers einen Toaſt auf das 14. Armeecorps aus, das ſich bei der
Parade die allerhöchſte Anerkennung in gewohnter Weiſe erworben
habe. Der kommandierende General v. Heuduck gab dem Danke
des Armeecorps Ausdruck und ſchloß mit einem Hoch auf den Kaiſer,
in welches die Teilnehmer an dem Diner enthuſiaſtiſch einſtimmten.
Noch am Tage ſeiner Ankunft in Straßburg hat der Kaiſer
ſowohl dem Statthalter wie dem Bezirkspräſidenten z. D. und
Bürgermeiſter von Straßburg Back ſeine hohe Befriedigung
ausge=
ſprochen über die Wendung der Dinge in dem Reichslande und
be=
ſonders in Straßburg. Der Kaiſer äußerte unter anderem, er habe
nur mit Zweifel dem dringenden Wunſch des Fürſten Hohenlohe
entſprochen, in Straßburg wieder einen Gemeinderat einzuſetzen
aber mit um ſo größerer Genugthuung habe ihn das Ergebnis der
Gemeinderatswahlen erfüllt. Dem Bürgermeiſter Back hat der
Kaiſer wiederholt gedankt für ſeine patriotiſche Selbſtloſigkeit, einen
höheren Poſten aufzugeben, um das Amt eines Bürgermeiſters vor
Straßburg anzunehmen. Eine beſondere außerordentliche Freude
hat dem Kaiſer der glänzende und begeiſterte Empfang in
Straß=
burg gemacht und wiederholt hat er ſich ausgeſprochen, es ſei dort
gerade ſo wie in den alten Provinzen.
Fürſt und Fürſtin Bismarck ſind geſtern früh 8 Uhr 30 Min.
von Berlin nach Varzin abgereiſt.
Der preußiſche Geſandte beim Vatikan, v. Schlözer, hat Berlin
wieder verlaſſen und ſich zunächſt nach München begeben von dort
kehrt derſelbe an einem der nächſten Tage auf ſeinen Poſten zurück.
Die Nordd. Allg. 8tg. ſchreibt über die Hitzſchläge während,
der Herbſtübungen: Ueber die Erkrankungen und Lodesfälle an
Hitzſchlag bei der Armee während der diesjährigen Herbſtübungen
drangen ſehr übertriebene Nachrichten in die Oeffentlichkeit. Nach
den vom Kriegsminiſterium am 8. September eingeforderten
tele=
graphiſchen Meldungen der Corps=Generalärzte kamen bei den 14
der preußiſchen Kontingentsverwaltung angehörigen Armeecorps 84
leichte und ſchwere Erkrankungsfälle vor, von denen ſieben tötlich
waren, darunter mindeſtens einer, welcher durch eigenes
Verſchul=
den, bezw. inſtruktionswidriges Verhalten des Betreffenden
entſtan=
den war. In einem anderen Falle trat die zum Tode führende
Erkrankung nicht nach einem Marſche oder einer Uebung, ſondern
nach einer Eiſenbahnfahrt ein.
Der Allgemeine deutſche Kongreß zur Forderung überſeiſcher
Intereſſen wurde am Montag in Berlin durch Dr. Peters mit
einer Begrüßungsrede eröffnet, die mit einem Hoch auf Kaiſer
Wil=
helm ſchloß. Der Kongreß iſt von etwa 200 Teilnehmern beſucht.
Dr. Jannaſch bezeichnete als Zweck des Kongreſſes die Bildung und
Thätigkeit einer ſtarken kolonialen Partei, welche gewillt iſt, die
kolonialpolitiſchen Beſtrebungen der Reichsregierung zu unterſtützen.
Den Vorſitz führen neben den genannten Graf Behr=Bandelin und
Vice=Admiral Livonius; dieſelben kooptierten Profeſſor Knoll=Prag,
Dr. Wolff=Siebenbürgen und v. Koſeritz=Porto=Allegre. Es wurden
vier Sektionen gebildet, und zwar: 1) für praktiſche Koloniſation,
2) für die deutſche Auswanderungsfrage, 3) für deutſche Miſſion in
überſeeiſchen Gebieten und 4) für Erhaltung der deutſchen Sprache
und deutſchen Art in der Fremde.
N
2204
Heſterreich=Angarn. Das Wiener =Fremdenbl.=ſchreibt: Kaiſer
Franz Joſef brachte am Sonnabend bei dem Galadiener zu Ehren
des Zaren einen Toaſt auf das Wohl desſelben aus. Die Kapelle
ſpielte die ruſſiſche Nationalhymne. Im Laufe der Nacht traf ein
Danktelegramm des Zaren ein. Dem Diner wohnte auch der
rumä=
niſche Miniſter des Aeußern Sturdza bei, welcher den Beſuch des
Grafen Kalnocky empfing und erwiderte, und nachts nach Lemberg
zurückreiſte.
Nach der „Polit. Korreſp.' beanſprucht der Kriegsminiſter ſchon
im nächſtjährigen Budget eine namhafte Summe zur Einführung
des Repetiergewehrs.-Aus Peſt werden fünf Cholerafälle gemeldet.
Der ruſſiſche Botſchafter Labanow kehrte von ſeinem Urlaub
nach Wien zurück. Der Militärattache Kaulbars ward vom
Hof=
lager in Galizien zum Hoflager des Zaren berufen.-König Milan
tauſchte in Wien Beſuche mit Kalnokys Stellvertreter Szögheny
aus, zog den rumäniſchen Geſandten lzur Tafel und reiſte am 12.
weiter.
Franktreich. Der Kriegsminiſter General Boulanger reiſte am
13. nach dem Manöverfelde ab und wird am 19. d. in Paris
wie=
der zurückerwartet. Er hat angeordnet, daß bezüglich der
Verhaf=
tung dreier italieniſchen Offiziere, welche den Manövern des 14. Corps
in den Alpen gefolgt waren, Unterſuchung eingeleitet werden ſoll.
Das Blatt „Vigie de Cherbourg; meldet, daß mehrere „deutſche
Spione; in Prieſterkleidern verhaftet worden ſeien, welche Pläne
der Reede und Befeſtigungen des Kriegshafens aufgenommen hätten.
Es beſtätigt ſich, daß Boulanger auf Grund des Berichts des
Kommandanten des 14. Corps die Verſtärkung der Beſatzung längs
der italieniſchen Grenze beſchloſſen hat. - Es heißt, Rußland habe
den Vorſchlag, den General de la Hahrie als franzöſiſchen
Bot=
ſchafter zu entſenden, angenommen.
Marquis Tſeng hat ſeine
Rückreiſe nach China wegen Erkrankung ſeines Sohnes bis auf
weiteres verſchoben.
Ein Rundſchreiben des Herrn Lockroh, franzöſiſcher Miniſter
des Handels und der Induſtrie, vom 26. Februar d. J. verbietet
entſprechend der Jurisprudenz des Kaſſationshofes die Einführung
im Auslande erzeugter Waren in Frankreich, welche entweder die
Marke oder den Namen eines franzöſiſchen Kaufmanns oder die
Bezeichnung einer franzöſiſchen Ortſchaft tragen. Dieſe
Jurispru=
denz konnte die Geſchäftsleute überraſchen, welche im guten Glauben
Beſtellungen im Auslande gemacht hatten, indem ſie ſich auf die
frühere Rechtsſprechung des Kaſſationshofes verließen. Trotz des
Wunſches der Verwaltung, ſie nicht in ihren Intereſſen zu ſchädigen,
ſind Anweiſungen an die Zollbehörden ergangen, damit die
Er=
leichterungen, welche man bisher gewiſſen Induſtrien gewähren zu
ſollen glaubte, vom 1. November d. J. ab unwiderruflich abgeſchafft
würden.
Engkand. Die=Morning Poſt' ſchreibt: Die britiſche Antwort
auf die türkiſche Note werde mit den Intereſſen des europäiſchen
Friedens und den Traditionen Englands übereinſtimmend befunden
werden. Der Zweck der britiſchen Politik ſei nicht einfach einen
zeitweiligen Frieden zu ſchaffen, der nur momentane Verwicklungen
abwende, aber einen Zeitraum folgen laſſe, wo politiſche oder
mili=
täriſche Vorbereitungen eintreten, die zu einer Kataſtrophe führen
würden. Was England anſtrebe, ſei die Sicherung eines
dauer=
haften Friedens, welcher den ganzen Kontinent von den
Befürch=
tungen und Bürden erlöſe, die ihm durch die gegenwärtigen
Zu=
ſtände auferlegt ſeien.
Das „Bureau Reuter' erklärt die Nachricht, der engliſche
Konſul in Sofia, Lascelles, ſei nach London zurückberufen
wor=
den, für unbegründet, mit dem Bemerken, daß der ehemalige
Ge=
ſchäftsträger in Sofia, Stevens, nach London zurückgekehrt ſei.
Bulgarien. Die Sobranje wurde am Montag von Stambulow
mit einer Rede eröffnet, worin es heißt: „Sie kennen die letzten
traurigen Ereigniſſe, welche das Land ertragen mußte und das
Manifeſt des Fürſten, worin er erklärt, daß er, in der Ueberzeugung
die Unabhängigkeit und die Rechte des Landes würden nicht verletzt
werden, beſchloſſen habe, dem Throne zu entſagen, um die guten
Beziehungen zwiſchen Bulgarien und Rußland, welchem Bulgarien
ſeine Befreiung verdanke, ſchnell wieder herzuſtellen. Angeſichts der
kritiſchen Lage ſind wir überzeugt, daß alle Bulgaren ohne
Unter=
ſchied der Raſſe, der Religion und der Partei durch ihr patriotiſches
Zuſammenwirken die Regierung kräftig unterſtützen werden, damit
einerſeits Ordnung, Ruhe und Sicherheit im Innern gewahrt
wer=
den, andererſeits das Land die gegenwärtige Kriſis unter voller
Wahrung ſeiner Intereſſen überſtehe. Damit der jetzt erledigte
Thron nicht zu lange unbeſetzt bleibt, wird die Regierung
ver=
faſſungsgemäß in kürzeſter Zeit die große Sobranje einberufen.: Vor
der Bureauwahl äußerte ein Deputierter, der erſte Gedanke müſſe
dem fortgegangenen Fürſten gelten. Die Verſammlung erhob ſich
mit dem Rufe; „Es lebe der Fürſt Alexanderl - Das Bild des
Fürſten in der Sobranje wurde mit einem Trauerflor umhüllt.
Die Sobranje wird nur folgende Geſetze beraten: Den Ankauf
der Güter des Fürſten durch den Staat, das vorläufige Budget und
eine Aenderung des Anleihegeſetzes. Die Angabe, daß die Anleihe
unter ruſſiſcher Bürgſchaft bei der Diskonto=Geſellſchaft in Berlin
erfolgen ſolle, beſtätigt ſich nicht.
179
Karawelow ſprach ſich ſehr beſorgt über die Haltung der Armee
Rußland gegenüber aus; die höhern Offiziere hätten ſich durch
die Gegenrevolution ſo bloßgeſtellt, daß unter ruſſiſcher Herrſchaft
kein Halt für ſie wäre. Dieſe müßten va banque ſpielen und
fänden an allen andern Offizieren eine Stütze.
Zweihundert Mitglieder der Sobranje ſaudten nach Jugenheim
an den Fürſten Alexander folgende telegraphiſche Glückwunſchadreſſe:
„Die in Sofia verſammelten nationalen Abgeordneten erflehen am
Namenstage Ihrer Hoheit vom allmächtigen Gott für Sie
Geſund=
heit und langes Leben, bedauern tief Ihre Abweſenheit vom
ge=
liebten Vaterlande und wünſchen von Herzen, den Helden und
Ver=
teidiger der Freiheit und nationalen Unabhängigkeit baldmöglichſt
wieder in ihrer Mitte zu ſehen. Mögen Sie für den Ruhm, die
Ehre und Größe Bulgariens leben! Aehnliche Depeſchen wurden
von den Regimentern in Sofia abgeſandt.
Auf das Glückwunſchtelegramm anläßlich ſeines Namenstages
beauftragte der Kaiſer von Rußland den ruſſiſchen Konſul in Sofia
der Regierung und den angeſehenſten Perſonen der dortigen
Bevöl=
kerung zu danken und ſprach die Hoffnung aus, daß Bulgarien,
deſſen Wohl dem Kaiſer ſo ſehr am Herzen liege, es verſtehen werde,
die Ruhe und Ordnung, deren es dringend bedürfe, zu ſichern. Je
mehr Bulgarien ſich der Höhe dieſer Aufgabe gewachſen zeige deſto
mehr werde es ſich die wohlwollende Protektion des Kaiſers ſichern.
Die ruſſiſche Antwort auf verſchiedene Anfragen der
bulgari=
ſchen Regentſchaft lautet dahin: Rußland werde die Regentſchaft
anerkennen, ſo lange dieſelbe nichts feindliches gegen Rußland
un=
ternehme. Auf die Frage, ob Rußland die Freiheit der künftigen
Fürſtenwahl geſtatte, wurde erwidert, daß die Erörterung dieſer
Frage noch inopportun ſei, daß vor der Wahl eine Beruhigung der
Leidenſchaften abzuwarten ſei. Auf die Frage, ob Rußland die
voll=
ſtändige Vereinigung Oſtrumeliens mit Bulgarien anerkenne, hieß
es, Rußland wolle für das Wohl Bulgariens arbeiten, ſo lange
Bulgarien nichts gegen den Willen Rußlands durchzuſetzen verſuche.
Eine Beſprechung aller übrigen Punkte ſei heute verfrüht. Wenn
die Regentſchaft Rußland gegenüber Loyalität und Treue zeige,
werde Rußland das Geſchehene vergeſſen.
Am 12. fand in Sofia die Verteilung der Fahnen an die
ru=
meliotiſchen Regimenter durch den Kommandanten Mutkurow und
Einſegnung durch den Metropoliten ſtatt. Nach der
Fahnenüber=
gabe an die Regimenter erfolgte der Vorbeimarſch der Truppen;
die Feier verlief ohne Zwiſchenfall.
In Philippopel haben in Sofia eingegangenen Nachrichten
zu=
folge unbedeutende Ruheſtörungeu ſtattgefunden, indem eine Anzahl
Anhänger des Fürſten Alexander ſich vor dem ruſſiſchen Konſulate
zuſammenſcharte, wo ſich gleichzeitig auch Gruppen von
ruſſiſchge=
finnten Bulgaren gebildet hatten. Die Polizei ſchritt ſofort ein und
zerſtreute die Anweſenden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog wohnten am Montag
den Manövern des AV. Armeecorps bei, nahmen ſodann an der
Kaiſerlichen Tafel teil und beſuchten abends die Theatervorſtellung.
Am 14. empfing Se. Königl. Hoheit in Straßburg die früher
heſſi=
ſchen Beamten. Die Rückreiſe erfolgt heute nachmittag 5 Uhr 22 M.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben Allergnädigſt
geruht: am 12. September dem Präſidenten des Oberkonſiſtoriums
Wirklichen Geheimerat Dr. Th. Goldmann das
Komthur=
kreuz l. Klaſſe - dem Geheimen Staatsrat bei dem Miniſterium
des Innern und der Juſtiz L. Hallwachs das Komthurkreuz
II. Klaſſe des Verdienſt=Ordens Philipps des
Groß=
mütigen - dem Domdekan Dr. J. B. Heinrich zu Mainz,
das Ritterkreuz l. Klaſſe des Ludewigs=Ordens - dem
Kreisrat Fr. Heß zu Dieburg, dem Kreisrat A. Klietſch zu
Bü=
dingen, dem Kreisarzt des Kreisgeſundheitsamts Mainz, Geh.
Medizinalrat Dr. A. Helwig, dem Dekan des Dekanats Alzey und
ev. Pfarrer zu Alzey K. A. Fitting, dem evangel. Pfarrer K. S.
Müller zu Worms, dem ordentlichen Profeſſor an der
Landes=
univerſität Dr. B. Stade, dem ordentlichen Profeſſor an der
Landesuniverſität Dr. G. Kretſchmar, dem Turn=Inſpektor F.
Marx zu Darmſtadt, dem Oberlandesgerichtsrat O. Piſtor zu
Darmſtadt, dem Gerichtsſchreiber bei dem Oberlandesgericht,
Juſtiz=
rat K. von Kreß zu Darmſtadt, dem Landgerichtsrat Dr. Fr.
Kritzler zu Darmſtadt, dem Landgerichtsrat Dr. L. v.
Schmal=
kalder zu Gießen, dem Landgerichtsrat Rauch zu Mainz, dem
Ober=Amtsrichter K. Sellheim zu Friedberg,
das
Ritter=
kreuz l. Klaſſe, - dem Gerichtsſchreiber des Amtsgerichts Mainz
P. Fürſtweger, dem Oberlehrer W. Schad zu Darmſtadt
das Ritterkreuz 11. Klaſſe, - dem Oberlehrer J. Winkler
zu Mainz, dem Oberlehrer T. Voltz zu Darmſtadt, dem ſeitherigen
Oberlehrer N. Bitſch zu Friedberg, dem Gehülfen bei der
Pro=
vinzial=Direktion zu Mainz. J. Klein, das ſilberne Kreuz
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen - dem
Kreisdiener bei dem Kreisamt Offenbach J. Scharmann, dem
Amtsgerichtsdiener bei dem Amtsgericht Höchſt J. Höreth, den
R179
gefangenaufſehern im Landeszuchthauſe Marienſchloß J. A. Dern! wertvoller zu machen. Mit dem Ausdrucke des Dankes für Ihre
nd J. Grünewald - das allgemeine Ehrenzeichen mit der In= hervorragenden Leiſtungen auf dem Gebiete des Gewerbeweſens
ver=
chrift. Für treue Dienſten - zu verleihen.
In Vertretung des erkrankten Prinzen Heinrich von Heſſen 1 Jahre vergönnt ſein möge eine ſtete Anerkennung Ihres
ſegens=
großh. Hoheit führk Herr Generalmaſor von Werder, Komman= reichen Wirkens zu genießen: (olgen die Unterſchriften.) Herr
deur der 50. Infanterie=Brigade, bei den diesjährigen Manövern Geh. Baurat Buſch ſprach ſichtlich gerührt ſeinen innigſten Dank
die 25. Großh. Heſſ.) Diviſion.
N. H. V.
In der in voriger Woche abgehaltenen 11. Sitzung des l nerhin ſeine ſchwachen Kräfte dem Verein widmen zu wollen und
bi
en Main=Weſer=Bahn beraten. In Bezug auf den Fahrplan der
nſteren werden nur wenige unbedeutende Veränderungen ſtattfinden.
Es ſoll der Verſuch gemacht werden den Zug 4 um ſo viel früher
m Gießen anzubringen, daß der Anſchluß an den um 12 von dort
lach Kaſſel abgehenden Schnellzug erreicht werden kann. Was den
hahrplan der Main=Neckar=Bahn betrifft, ſo ſoll der 9= abends
in Frankfurt abgehende Zug ſo viel früher gelegt werden, daß der
Aſchluß an den um 10i von Darmſtadt nach Aſchaffenburg
ab=
zehenden Zug erreicht wird. Ebenſo ſoll verſucht werden, den
An=
chluß des Zuges 73 der Heſſ. Ludwigsbahn von Aſchaffenburg an
den Zug Nr. 2 der Main=Neckar=Bahn nach Frankfurt
wiederherzu=
tellen. Dem Geſuch des Gemeindevorſtandes zu Auerbach um
An=
halten des Schnellzugs Nr. 5 daſelbſt konnte nicht entſprochen
verden, ebenſo mußte das Geſuch mehrerer Orte der Bergſtraße
m Späterlegung des Zugs Nr. 27 im Intereſſe der die Schulen
n Bensheim beſuchenden Kinder abſchläglich beſchieden werden.
Ver von Herrn Oberkonſiſtorialpräſident Dr. Goldmann, Excellenz.
usgeſprochene Wunſch, daß die Schnellzüge Nr. 1 und 8 auch im
Winter beibehalten werden, fand allſeitige Zuſtimmung. Mit dem
Zug Nr. 1 war die Möglichkeit geboten, in einem Tag bis nach
henf zu gelangen. Dä jedoch der anſchließende badiſche Schnellzug
u Winterfahrplan in Wegfall gekommen iſt, ſo wurde die Großh.
Regierung erſucht, Schritte wegen Wiedereinſtellung des Zuges zu
hun.—-
Die auf der Heſſ. Ludwigsbahn eintretenden
Verände=
tungen betreffen meiſtens Anſchlüſſe in Rheinheſſen. Ein von Herrn
ſommerzienrat Engelhardt vorgetragenes und von Herrn
Oberkon=
iſtorialpräſident Dr. Goldmann, Excz., unterſtütztes Geſuch mehrerer
Enwohner Gernsheims um Anhalten des Schnellzugs Nr. 158
da=
elbſt mußte abgelehnt werden. Ebenſowenig konnte ein von dem
Froßh. Kreisamt und dem Kreisausſchuß des Kreiſes Dieburg
ein=
glaufenes Geſuch um Wiederherſtellung des Aufenthalts der
Schnell=
üge 67 und 78 in Dieburg und um Fortſetzung des Zuges Nr. 282
von Wiebelsbach nach Groß=Umſtadt Annahme finden. Bezüglich
der noch zur Beratung ſtehenden Frage der Ermäßigung der
Stück=
zutfracht und Aenderung der Tariſvorſchriften für halbe
Wagen=
adungen konnte der Eiſenbahnbeirat keinen Beſchluß faſſen da
aſer Gegenſtand zunächſt von der General=Konferenz der deutſchen
Eſenbahnverwaltungen weiter beraten wird.
Der Ausflug des hieſigen Lokalgewerbvereins in
Gemeinſchaft mit dem Wiesbadener Verein nach Worms am
vorigen Sonntage geſtaltete ſich für die Teilnehmer zu einem recht
utzbringenden und genußreichen.- Die hieſigen Teilnehmer trafen
zegen 12 Uhr in Worms ein, von Herrn Inſtrumentenmacher
Jochem Namens des dortigen Vereinsvorſtandes am Bahnhofe
empfangen. Die etwas früher eingetroffenen Wiesbadener Herren
hatten bereits dem Rathaus und dem ſtädtiſchen Archiv einen
Be=
ſuch abgeſtattet und vereinigte man ſich nach ſtattgefundener
gegen=
eitiger Begrüßung zu. einer Beſichtigung des viele Schätze
bergen=
den Paulus=Muſeums, die für die meiſten Teilnehmer viel Neues
und Intereſſantes bot. Das gemeinſame Mittageſſen wurde im
Garten des Worretſchen Etabliſſements, wo große Tafeln für die
iber 150 Perſonen ſtarke Geſellſchaft hergerichtet waren,
einge=
ommen. Hierbei brachte der Vorſitzende des Wormſer Vereins,
Herr Direktor Dr. Schneider, ein dreifaches Hoch auf Se. Königl.
Hoheit den Großherzog, deſſen hohen Geburtstag man heute überall
m engeren Vaterlande freudig bezehe, aus, das begeiſterten
Wider=
hall fand. Herr Bergrat Tecklenbürg, der Vorſitzende des hieſigen
dokalgewerbvereins, ergriff hierauf das Wort und führte aus daß
nan den heutigen Tag, an dem Angehörige der drei befreundeten
Vereine ſich zuſammengefunden, zur Veranſtaltung einer kleinen
leberraſchung auserſehen habe. Er gedachte hierauf der großen
Ferdienſte, welche ſich der frühere langjährige Vorſitzende ihres
bereins Herr Geh. Baurat Buſch um denſelben erworben und
iberreichte demſelben als ſichtbares Zeichen der Anerkennung und
des Dankes eine Adreſſe, womit ein Ehrengeſchenk verbunden war.
dieſe Adreſſe, welche zur Verleſung kam, lautet:
„Hochverehrter Herr Geheimer Baurat!
Die Unterzeichneten beehren ſich, Ihnen im Namen des
Lokal=
zewerbvereins Darmſtadt ein Ehrengeſchenk und zwar ein Buffet
nit Widmungsſchild als Zeichen ihrer großen Anerkennung für Ihre
raſtloſe, ſorgfältige und erfolgreiche Thätigkeit als Vorſtand des
Lokalgewerbvereins während der letzten Jahre zu übermitteln. Das
Ge=
chenk iſt der Gewerbehalle entnommen, welche von Gewerbtreibenden,
um größten Teil Mitgliedern des Gewerbvereins, gegründet wurde, und
lürfte in dieſer Wahl eine Veranlaſſung liegen, Ihnen das Geſchenkdeſto
2205
binden die Unterzeichneten den Wunſch, daß es Ihnen noch lange
für die erwieſene Güte und das Wohlwollen aus, verſichernd auch
fer=
ſchloß mit dem lebhaften Wunſche auf das gedeihliche fernere
Zu=
ſammenwirken der zahlreichen für die Förderung der Zwecke des
Vereins thätigen Faktoren. Am Nachmittaa beſichtigte man die
wichtigſten Künſidenkmäler der alten Reichsſtadt: die
Liebfrauen=
kirche, die Dreifaltigkeitskirche und den Dom. In der
Dreifaltig=
keitskirche hatten die Teilnehmer Dank der Freundlichkeit des Herrn
Kantor Zimmermann Gelegenheit, die prächtig klingende Orgel
dieſer Kirche zu bewundern. Zuletzk ſtattete man noch dem künftigen
Heim für die Schule des Vereins, dem neuen Gewerbehaus einen
Beſuch ab. das jetzt bis zum Dache vollendet iſt (es iſt ein
drei=
ſtöckiger Backſtein=Rohbauh. Der Erbauer Herr Stadtbaumeiſter
Dr. Hoffmann gab die nötigen Erläuterungen.
T. A.)
* Dem Ausflug der Sektion Darmſtadt des Alpenvereins
am Sonntag ward die Gunſt des Himmels in reichlichem Maaße
zu teil; ſowohl der Aufſtieg zum Donnersberg wie der Gang über
deſſen Rücken mit Abſtieg über Falkenſtein nach Wienweiler in
kräftigender Herbſtluft und dem würzigen Dufte des ausgedehnten
und trefflich gehaltenen Waldes waren äußerſt lohnend. Am
Samſtag Abend ward die Penſionsanſtalt „Villa Rotberg” erreicht,
welche noch immer zahlreichen Beſuch aufweiſt und bei guter
Be=
wirtung verdient. Die Frühe des Sonntag wurde zu einem Beſuch
von Dannenfels mit ſeinen ausgedehnten Kaſtanienwaldungen und
der Beſichtigung der ſchönſten Rieſen dieſes Geſchlechts, welche in
dieſem Jahre eine geſegnete Ernte geben und nach alter
Ueber=
lieferung einen guten Wein verſprechen, benutzt, nach dem Frühſtück
aber über Moltkefels, Hirtenfels Turm, Königſtuhl, Krummrücken
und Kronbuche der ausgedehnte Höhenzug begangen und im Abſtieg
noch die umfänglichen Trümmer der Burg Falkenſtein beſtiegen.
Ein treffliches heiteres Mittageſſen in Heſters gaſtlichem Hauſe
(Gaſthof „zum Donnersberg”) Zu Wienweiler beſchloß den
genuß=
reichen Tag. Angenehm berührten auf dem Spaziergange die
viel=
fachen Stätten, welche der deutſche Sinn der Pfälzer zu nationalen
Währzeichen umgeſtaltet hatte, nach Verdienſt wurde deshalb auch
der fröhlichen Pfalz in Wort und Lied vielfach gedacht.
Der Hiſtoriſche Verein für das Großherzogtum Heſſen
hält ſeine ordentliche Haupt=Verſammlung am Montag, den
27. September, mittags 1 Uhr, im Saale des Gaſthauſes „zum
Odenwald: zu Erbach ab. Auf der Tagesordnung ſteht: 1.
Ge=
ſchäftsbericht des Präſidenten und Sekrekärs. 2. Vortrag Seiner
Erlaucht des Herrn Grafen Ernſt zu Erbach: „Aus der Geſchichte
der Stadt Erbach.: 3. Vortrag des Herrn Dr. Anthes: „Zur
Ge=
ſchichte der Antiken=Sammlung im Schloſſe zu Erbach.” Sodann
Beſichtigung der Gräflichen Sammlungen. Um 5½ Uhr findet
ge=
meinſames Mittageſſen im Gaſthauſe „zum Odenwald=ſtatt.
O Im Monat Oktober beginnt an unſerer Hofbühne ein
Schiller=Chelus welcher ſämtliche dem hieſigen Repertoire
ein=
verleibten Dramen Schillers bei ermäßigten Preiſen bringen wird.
Zur Aufführung gelangen und zwar in nachſtehender Reihenfolge:
„Die Räuber „Fiesco', „Kabale und Liebe;, „Don Karlos=
„Wallenſtein's Lager'. „Die Piccolomini', „Wallenſteins Tod=
„Maria Stuart”-Die Jungfrau von Orleans;, „Die Braut von
Meſſina- und „Wilhelm Tell Man darf wohl mit Sicherheit
an=
nehmen, daß dieſem Unternehmen vor allen Seiten des hieſigen
Publikums das größte Intereſſe entgegengebracht wird.
O Rudolf Kraſa, welcher eine Saiſon an Großh. Hoftheater
als erſter Baſſiſt und zuletzt am Züricher Stadttheater engagiert
war, iſt jetzt definitiv in den Verband der Königl. Hofoper in
Ber=
lin getreten und für zweite Baßpartien engagierk worden.
In der am Montag ſtattgefundenenV Vorſtandsſitzung des
hieſigen Schlittſchuhklubs wurde über die Herſtellung einer
künſtlichen Eisbahn beraten und beſchloſſen zu dieſem Zwecke eine
Generalverſammlung für Samstag den 18. ds. abends 6 Uhr,
ein=
zuberufen, zu welcher alle Freunde des Schlittſchuhlaufens Zutritt
haben. Wir machen im Intereſſe der Sache hierauf beſonders
auf=
merkſam.
Bensheim, 14. Septbr. Der Ausſichtsthurm auf der
Knodener Höhe wurde am Sonntag den 12. d. M. (Großherzogs
Geburtstag) von 106 Perſonen 30 Pfg. beſtiegen. Gelegentlich
des Kirchweihfeſtes in Knoden iſt für Sonntag den 19. d. M. das
Eintrittsgeld Auf 10 Pf. per Verſon herabgeſetzt.
⬜ Caſtel, 12. Septbr. Geſtern abens würde ein Portier der
Taunus=Bahn von einer Rangiermaſchine erfaßt und dem
Unglück=
lichen Kopf und Körper überfahren, ſo daß der Tod ſofort
eintrat.
Mainz. 13. September. Rückſichtlich der demnächſt
ſtatt=
findenden Stadtverordnetenwahlen haben Beſprechungen
zwi=
ſchen den hieſigen politiſchen Parteien, mit Ausſchluß der
ſozialiſti=
ſchen, ſtattgefunden, behufs Aufſtellung eines gemeinſamen Wahl=
574
2206
M 179
vorſchlags. Es ſcheiden dieſes Jahr aus 7 Mitglieder der
ultra=
montanen und je 4 der nationalliberalen und demokratiſchen Partei.
Da der Kompromiß auf dem Prinzip der Erhaltung des status guo
baſieren wird, ſo dürften die 6 neuen Sitze, welche durch die
Er=
höhung der Zahl der Stadtverordneten auf 42 gebildet werden, der
nationalliberalen und demokratiſchen Partei überwieſen werden.
Frankfurt, 13. September. Eine Dame von hier hat bei dem
Brand des Kurhauſes in Scheveningen ihre Schmuckſachen im
Wert von 80000 M. verloren.
Straßburg, 13. Sept. Nachſtehend geben wir den Schluß des
Programms für die Anweſenheit des Kaiſers in Straßburg reſp.
in Metz:
Am Mittwoch den 15. September fährt der Kaiſer morgens
um 9 Uhr zum Bahnhof und mit Sonderzug um 91 Uhr nach
Dett=
weiler und von dort zu Wagen in das Manöverterrain. Das
Feld=
manöver findet bei Dettweiler ſtatt. Die Rückfahrt wird nachmittags
1 Uhr von Dettweiler aus nach Straßburg angetreten. Nachmittags
530 Uhr kleine Tafel bei Seiner Majeſtät und kleine Theatervorſtellung.
Der Donnerstag, 16. September gilt der Ruhe. Der Kaiſer
wird dann Voxträge entgegennehmen. Um 530 Uhr Tafel bei dem
Kaiſer mit einigen Spitzen und abends kleine Theatervorſtellung.
Am Freitag den 17. September Fahrt zum
Manöver=
feld bei Hochfelden. Der Eiſenbahnzug verläßt Straßburg um
91s
5 Uhr. Die Fahrt in das Manöverterrain erfolgt zu Wagen.
Die Rückfahrt nach Straßburg wird nachmittags um 1 Uhr von
Hochfelden aus angetreten. Um 5 Uhr iſt kleine Tafel beim Kaiſer
und abends kleine Theatervorſtellung.
Am Samstag den 18. September fährt der Kaiſer um 9 Uhr
zum Bahnhof und mit Sonderzug um 91 Uhr nach Mommenheim
und von da zu Wagen in das Manövergebiet. Das Feldmanöver
findet bei Mommenheim ſtatt. Nachmittags 1 Uhr Rückfahrt von
Station Mommenheim nach Straßburg. Um 55 Uhr Tafel bei
dem Kaiſer mit der Generalität und einigen Spitzen der
Civilbe=
hörden. Abends kleine Theatervorſtellung, Lampionzug der
Bürger=
ſchaft und Vereine. Münſterbeleuchtung und Beleuchtung der Stadt
und Feſtkommers in der Markthalle.
Am Sonntag, den 19. September, wird der Kaiſer einem
Eivilgottesdienſt in der Neuen Kirche beiwohnen und dort von der
evangeliſchen Geiſtlichkeit empfangen werden.
Die Abreiſe des Kaiſers von Straßburg erfolgt nachmittags
um 1 Uhr mittels Sonderzuges nach Metz. Ankunft in Metz
nach=
mittags 35b Uhr. Empfang nach Maßgabe der Beſtimmungen wie
am 10. September in Straßburg. Der Kaiſer wird im
Regierungs=
gebäude Wohnung nehmen, wo um 5 Uhr eine Tafel bei Sr. Majeſtät
mit einigen Spitzen ſtattfinden ſoll. Abends 800 Uhr Thee und
Zapfenſtreich.
Montag, den 20. September, vormittags 11 Uhr Parade der
32. Infanteriebrigade: Beſuch der Kathedrale und der neuerbauten
evangeliſchen Garniſonskirche. Um 530 Uhr Varadetafel mit einigen
Civilſpitzen bei Sr. Majeſtät; abends 850 Uhr Fackelzug der Stadt
Metz vor dem Regierungsgebäude.
Dienstag, den 2. September: Beſichtigung der Schlachtfelder;
kleine Tafel bei Sr. Majekät um 6 Uhr.
Mittwoch, den 22. September: Abreiſe von Metz morgens
90 Uhr mittels Sonderzuges. Ankunft in Straßburg mittags
1250 Uhr, kleines Frühſtück; Abreiſe mittags 11 Uhr. Ankunft in
Baden=Baden nachmittags 20 Uhr.
Damit enden die Kaiſertage im Reichsland.
Berlin, 12. September. Der Afrikareiſende Robert Flegel
iſt geſtern in Braß (Nigermündung) geſtorben.
Leipzig. 12. Sept. Der erſte Staatsanwalt bei dem
Land=
gerichte in Leipzig erläßt folgende amtliche Kundmachung: In der
Zeit vom 1. bis 2. September 1886 ſind in Leipzig Exemplare des
Flugblattes,Marſchlied für die deutſchen Truppen verbreitet worden.
Für die Ermittelung der an Abfaſſung, Herſtellung und Verbreitung
dieſer Druckſchrift Beteiligten wird hiermit eine Belohnung von
1000 M. ausgeſetzt.
Wien, 13. Sept. Nach hier eingetroffenen Nachrichten aus Radna
in Ungarn brach in der dortigen Wallfahrtskirche während der
zahl=
reich beſuchten Frühmeſſe an der Decke eines Nebenaltars Feuer aus.
Bei der dadurch hervorgerufenen Verwirrung ſprangen viele Perſonen
von den Emporen auf die im Schiff der Kirche zuſammengedrängte
Menſchenmenge herab. 6 Tode ſind ermittelt worden. Die Zahl der
Verwundeten iſt unbekannt.
Rom, 13. September. Geſtern abend fand eine nicht
uner=
hebliche Bodenſenkung vor dem Hauptthor der deutſchen
Bot=
ſchaft (Palaſt Caffarelli) ſtatt. Niemand iſt verunglückt; nach dem
Urteil der Architekten iſt auch für den Botſchaftspalaſt ſelber keine
Gefahr vorhanden.
Marſeille, 13. September. In vergangener Nacht
explo=
dierte unter dem Hauptthor des Docks eine Oynamitpatrone.
Der Schaden iſt unerheblich. Es heißt, die Patrone ſei böswillig
gelegt worden.
O Unſere kürzlich gebrachte Notiz über die Bühnenfeſtſpiele in
Bahreuth. welche im Jahre 1888 alſo erſt in 2 Jahren wieder
ſtattfinden ſollen, vermögen wir heute dahin zu ergänzen, daß
in=
zwiſchen daran gearbeitet werden wird, die Feſtſpiele für die Dauer
finanziell ſicher zu ſtellen. Der letzten „Parſifal==Vorſtellung wohnte
Prinz Wilhelm von Preußen bei, welcher unter dem Eindruck des
Werkes geäußert haben ſoll: „Es wäre eine Schmach, wenn das
Unternehmen an der Teilnahmloſigkeit des deutſchen Volkes zu
Grunde gehen ſollte. Am Tage nach dem letzten„Parſifal==Abend
hat ſich, wie man der „Allg. Muſik=Stg.- mitteilt, eine Vereinigung
unter dem Protektorate des Prinzen Wilhelm gebildet, deren
Mit=
glieder ſich verpflichtet haben, fünf Jahre hindurch Jeder jährlich
1000 M. für Bayreuth beizuſteuern. In kurzer Zeit ſollen circa
40 000 M. gezeichnet geweſen ſein.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 12. September.
E. Zur Feier des Geburtstags Sr. Königl. Hoheit des
Groß=
herzogs gelangte neu einſtudiert die Walküre zur Aufführung.
Es iſt der Maßſtab für die Unſterblichkeitsberechtigung eines
Kunſtwerks, daß ſich nicht leicht Jemand finden wird, der deſſen
Vollkommenheiten alle auf einmal erfaßt. Erſt allmälig, nach immer
öfterem Hören wird man mit den mannigfaltigen Schönheiten
ver=
traut und gelangt zum Verſtändnis der Kunſtſchöpfung in ihrer
Totalität. Eine geiſtvolle Frau, die dem Komponiſten perſönlich
näher getreten, fällt in ihren Memoiren den betreffenden Ausſpruch:
Es verhalte ſich mit der Wagnerſchen Muſik wie mit Schakeſpeare.
Man vergißt, daß ſie etwas von einem menſchlichen Gehirn
Ge=
ſchaffenes iſt. Sie ſcheint, wie aus dem Weſen der Dinge ſelbſt
herausgeſtiegen, eine Naturnotwendigkeit, ein organiſches Ganzes mit
der Wahrheit der Geſtalten. Raum und Zeit verſchwinden bei
An=
hörung eines ſolchen Kunſtwerks. Wir durchleben ein tragiſches
Verhängnis, aber umwoben von jenem idealen Zauber, der von allem
Schmutz und allen Flecken der irdiſchen Exiſtenz befreit und im
tragiſchen Untergang die Seele erlöſt.
Die heutige Aufführung trug nun gerade nicht den Stempel
des Vollendeten, ließ aber doch die Schönheiten des Werks
hervor=
treten und muß als eine Probe des redlichen Wollens und ernſten
Eifers ſeitens der Leiter unſerer Hofbühne mit Achtung behandelt
werden. Die die Neueinſtudierung begleitende Veränderung in der
Beſetzung einzelner Partien iſt der Totalwirkung entſchieden zu
ſtatten gekommen. Frl. Roths eminent dramatiſche Geſangsweiſe
befähigt ſie zur Darſtellung der Brünhilde in hohem Grade,
wenn=
gleich nie das ſchwierige Rollenmaterial noch nicht derart bemeiſtert
hat, um es ſofrei und mühelos zu geſtalten, wie ihr das als Senta,
Elſa und Eliſabeth gelingt. Es wird der Künſtlerin noch viel
Ar=
beit koſten, bis 3. B. der übermütige Walkürenruf, das überaus
ſchwierige Hojotoho, die nötige Kraft und Leichtigkeit erhält. Sehr
ſchön gelang Frl. Roth die Todverkündung an Siegmund und die
letzte große Scene mit Wotan, in der gleich der erſte Satz. „War
es ſo ſchmählich. was ich verbrach .. eine ergreifende Wirkung
übte.
Eine ſehr tüchtige Leiſtung war die Fricka des Frl.
Finkel=
ſtein; auch die äußere Erſcheinung entſprach dem Bilde, das man
ſich von der Wotansgemahlin entwirft.
Die Sieglinde des Frl. Loiſinger war im großen und
gan=
zen annehmbar, auch bedingt der Umſtand, daß ſie die Partie heute
zum erſten Male ſang, eine größere Nachſicht und eine bereitwillige
Anerkennung der ſchönen und gelungenen Momente in ihrer
Dar=
bietung. Zu dieſen rechne ich vor allem die wundervolle Erzählung
Sieglindens: „Traurig ſaß ich, während ſie tranken, ein Fremder trat
da herein.. und der von tiefer Melancholie durchzogene Satz:
„ Nicht ſehre dich Sorge um mich, einzig taugt mir der Tod.”
Mit eiſernem Fleiß iſt Herr Feßler an die Bewältigung der
ſeinem Stimmencharakter widerſtrebenden Wotanpartie gegangen
und hat es durch ſeine Energie dahin gebracht, daß ſein Wotan
nunmehr völlig auf der Höhe der Situation ſteht und mit zu dem
beſten gehörte, was uns die heutige Aufführung bot.
Ein Gleiches läßt ſich leider nicht von Herrn Bär=Sigmund
behaupten, der häufig unrein ſang und mehrmals ſtark detonierte,
beſonders im 1. Akt. Am beſten durchgearbeitet in ſeiner Leiſtung
war die Erzählung vom wehwaltenden Wälſungengeſchlecht und die
Scene mit der Walküre. Der Hunding des Herrn Eilers war
wie immer markig und impoſant. Das Walkürenenſemble hat durch
die Mitwirkung erſter Kräfte den richtigen Charakter erhalten.
Tageskalender.
Mittwoch, 15. September: Kaffee=Konzert im Saalbau.
Samstag, 18. September: General=Verſammlung des Schlittſchuh=
Klubs in der Reſtauration Fink.
Sonntag, 19. September: Blumen=Ausſtellung von Arbeiter=
Fami=
lien in der Knaben=Arbeitsanſtalt.
Duck und Berlag: L. C. Wittihiſche Hofbucdruaderei. - Verantworlich für die Redackion: Carl Witſih.